FAHR NICHT FORT - KAUF IM ORT 26 FAHR NICHT FORT - KAUF IM ORT UNSER ATTNANG-PUCHHEIM 1/<strong>2007</strong>
UNSER ATTNANG-PUCHHEIM 1/<strong>2007</strong> KLEINDENKMÄLER - AUS DEM VEREINSLEBEN Unsere Kleindenkmäler: Krippe Pfarrkirche Hl. Geist <strong>Attnang</strong> Als die 1935 begonnene und 1951 fertig gestellte Pfarrkirche „Hl. Geist“ in <strong>Attnang</strong>-<strong>Puchheim</strong> eingeweiht wurde, wünschte man sich zur endgültigen Komplettierung noch eine Orgel, Glocken und eine Weihnachtskrippe. Durch zahlreiche Eisenbahner, die aus dem Salzkammergut stammten, ist der Brauch der „Kripperlroas“ hier heimisch geworden. Diesem ist es zu verdanken, dass man sehr bald mit dem Stationsvorstand der ÖBB in Langwies, Franz Binder, bekannt geworden ist und seiner besonders schönen Krippe auch einen Besuch abgestattet hat. So erklärte er sich im Jahre 1955 nach Bemühungen von Pfarrer Antonius Hochreiter sowie Herrn Johann Schermaier mit weiteren Pfarrkirchenräten bereit, seine Krippe der damaligen Pfarre <strong>Attnang</strong>-<strong>Puchheim</strong> zu verkaufen. Dies, obwohl ihm Offiziere der damals anwesenden amerikanischen Truppen angeblich 80.000 Schilling geboten hätten. Er hat sie letztendlich nach <strong>Attnang</strong>-<strong>Puchheim</strong> um etwa den halben Betrag verkauft, weil er sie hier immer wieder besuchen konnte. Für die Pfarrkirche Hl. Geist <strong>Attnang</strong> musste allerdings ein neuer Krippenberg mit <strong>Land</strong>schaft geschaffen werden, die der ebenfalls in Langwies ansässige Oberstraßenwärter Karl Stüger, auch gelernter Krippenschnitzer, gebaut hat. Die Hintergrundlandschaft, im Salz- Österr. Kameradschaftsbund Stadtverband <strong>Attnang</strong>-<strong>Puchheim</strong> Weihnachtsgedenkgottesdienst Am Sonntag den 17.12.06 wurde zum ersten Mal der Weihnachtsgedenkgottesdienst mit Pfr. Josef Kampleitner in der Basilika <strong>Puchheim</strong> gefeiert. Vor der Messfeier wurde die vom Kameradschaftsbund gestiftete Stola von Pfarrer Kampleitner geweiht. Obmann Josef Langthaler überreichte unserem Kameraden Diakon Josef Doppler die in Paramentikstickerei gefertigte Stola. Sie zeigt das Gnadenbild der immerwährenden Hilfe, der <strong>Puchheim</strong>er Muttergottes Die von Franz Binder aus Ebensee geschnitzte Krippe wurde von der Pfarre <strong>Attnang</strong> im Jahre 1955 gekauft und liebevoll mit <strong>Land</strong>schaft und Hintergrund gestaltet. (Foto: Reimair) kammergut „die Halt“ genannt, malte der ebenfalls bei der Straßenmeisterei beschäftigte Schildermaler Leopold Rödiger. Franz Binder, der die Holzfachschule in Hallstatt und später auch die Akademie der bildenden Künste in Wien besuchte, kam 1938 zu den ÖBB und war zu dieser Zeit in Langwies und später auch in Aurachkirchen tätig. Er schuf zahlreiche Krippen, Kruzifixe und Einzelfiguren, die sich in Kirchen und im Privatbesitz in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck befinden. Besonders erwähnenswert ist und das Wappenkreuz des Kameradschaftsbundes. Die Hubertusmusik gestaltete den Musikalischen Rahmen des Gottesdienstes. Wir danken allen für die Mitfeier bei dieser Messe. Zum Abschluss gab es noch einen gemütlichen Frühschoppen im Gasthof Mayr mit vorweihnachtlicher Musik der Hubertusbläser. Vorschau Wir laden die Bevölkerung von <strong>Attnang</strong>-<strong>Puchheim</strong> herzlich zum jährlichen Totengedenken beim Friedhof am 14.4.<strong>2007</strong> um 17 Uhr ein. Wir würden uns über eine rege Beteiligung freuen. Karl Rachbauer die Krippe in der Hl. Geist-Kirche in <strong>Attnang</strong>-<strong>Puchheim</strong> mit etwa 135 Figuren bzw. Gruppen, zum Großteil bemalen und teilweise vergoldet. Die älteste Figur dieser Krippe stammt aus dem Jahr 1932, 23 Figuren davon wurden extra für <strong>Attnang</strong> angefertigt. Besonders bemerkenswert auch die Krippe in der Pfarrkirche Steinbach am Attersee, die aus großen und detailgetreu ausgeführten und ebenso bemalten und vergoldeten Figuren besteht. Für diese Krippe wurde soeben ein neuer, attraktiver Raum in der Kirche in Steinbach geschaffen. Karl Stüger kam 1938 zur Straßenmeisterei Gmunden und beschäftigte sich neben dem Krippenschnitzen auch mit dem Bau von Krippenlandschaften. Für die Herstellung der <strong>Land</strong>schaft für die <strong>Attnang</strong>er Krippe im Ausmaß von 4 x 2 Meter wurde extra neben seinem Wohnhaus in Langwies 111 eine eigene Hütte aufgestellt. Leopold Rödiger besuchte auch die Holzfachschule in Hallstatt und musste nach deren Schließung im 2. Weltkrieg eine Malerlehre antreten. Als Malermeister trat er dann in den Dienst der Straßenmeisterei Gmunden. Franz Binder Jahrgang 1912, übersiedelte 1970 nach Steinbach und starb dort 1988. Das Grabkreuz am dortigen Friedhof hat er selbst geschnitzt. Karl Stüger, Jahrgang 1901, starb 1978 und Leopold Rödiger, Jahrgang 1929, lebt heute im Ruhestand in Traunkirchen. Alfred Reimair Obmann Josef Langthaler mit der vom Kameradschaftsbund gespendeten Stola. (Foto: Rachbauer) 27 KLEINDENKMÄLER - AUS DEM VEREINSLEBEN