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Die Burnout-Falle - Burnout und Achtsamkeit

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<strong>Die</strong> <strong>Burnout</strong>-<strong>Falle</strong><br />

Dr. in Patricia Eller<br />

Dr. Michael Harrer<br />

Mag. a Barbara Ploner<br />

Mag. Heinz Peter Steiner<br />

Mag. a Eva Plank<br />

Dr. in Tatjana Marinell


Übersicht<br />

1. Symptomatik (Beispiel)<br />

2. Was ist <strong>Burnout</strong>?<br />

3. Ursachen für <strong>Burnout</strong><br />

4. Selbsteinschätzung<br />

5. Belastungs- / Ressourcen-Analyse<br />

6. Wie entwickelt sich ein <strong>Burnout</strong> (Stadien)<br />

<strong>und</strong> seine Symptomatik<br />

7. Der Weg heraus („Menüplan“)‏


Symptomatik von <strong>Burnout</strong><br />

am Beispiel<br />

Frau Regina Meier


Was ist <strong>Burnout</strong>?


Generalisierung: Definition BO<br />

• Primär im beruflichen Bereich (wird<br />

inzwischen weiter gesehen)‏<br />

• Maslach: Emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung<br />

<strong>und</strong> Leistungsunzufriedenheit<br />

• Entstehung ist ein länger andauernder Prozess<br />

• Balancemodell: Ungleichgewicht zwischen<br />

Belastungen <strong>und</strong> (für deren Bewältigung zur<br />

Verfügung stehenden) Ressourcen


Balance<br />

Ressourcen Belastungen


Ursachen<br />

(gr<strong>und</strong>sätzlich, allgemein)‏


Anforderungen auf 4 Ebenen<br />

3b. Individuum<br />

3b. Privatleben<br />

3a. Individuum<br />

Arbeitsleben<br />

2. Organisation<br />

BURNOUT<br />

1. Gesellschaft/Kultur<br />

„Multifaktorielle<br />

Genese“ !!!


Adlerperspektive<br />

gesellschaftlich<br />

• Allgemeine Beschleunigung, Hektik<br />

• Rationalisierung, finanzielle <strong>und</strong> personelle<br />

Kürzungen, Arbeitsplatzunsicherheit,<br />

Globalisierung, Flexibilisierung<br />

• Komplexitätszuwachs, Spezialisierung<br />

• soziale Ungerechtigkeiten (Einkommensstruktur,<br />

Arbeitslosigkeit, mangelnde Anerkennung<br />

bestimmter Berufe)‏<br />

• Verlust von Wertsystemen, die Orientierung geben<br />

könnten (Sinnverlust) bzw. Wertepluralismus<br />

• allgemeine Individualisierung <strong>und</strong> Vereinzelung


Büffelperspektive<br />

arbeitsplatzbezogen<br />

• Übermaß an Verantwortung oder Unterforderung oder<br />

Eintönigkeit<br />

• Eingeschränkter Tätigkeits- <strong>und</strong> Handlungsspielraum<br />

• Klienten, Patienten, Gäste werden als unmotiviert,<br />

aggressiv, fordernd, grenzüberschreitend erlebt<br />

• Mangelnde Zielsicherheit <strong>und</strong> Transparenz<br />

• Mangelnde Anerkennung, Wertschätzung, Gratifikation<br />

<strong>und</strong> Bezahlung<br />

• Arbeitszeit (Gastgewerbe, Schichtdienst)‏<br />

• Mangel an Unterstützung, Ausbildung<br />

• Mobbing <strong>und</strong> Bossing


Mausperspektive<br />

personenbezogen, individuell<br />

• Hohes Engagement, Idealismus <strong>und</strong><br />

Verantwortungsbewusstsein<br />

• Hohe soziale Motivation, Opferbereitschaft<br />

• Bestreben gut oder sogar perfekt zu sein, keine<br />

Fehler zu machen<br />

• Beruf ist wichtig, auch für Identität <strong>und</strong> Wert


Mausperspektive<br />

Fortsetzung<br />

• Traumatisierungen in der Biographie<br />

• verringerte emotionale Selbstregulationsfähigkeit<br />

• Gefühle von Hilf- <strong>und</strong> Hoffnungslosigkeit<br />

• Anfälligkeit für Schuldgefühle<br />

• überdurchschnittliches Bedürfnis nach Erfolg<br />

• wenig stabiles Selbstwertgefühl<br />

• mangelhafte Fähigkeit, sich selbst zu belohnen, zu<br />

bestätigen <strong>und</strong> zu regenerieren<br />

• Harmoniebedürfnis <strong>und</strong> Konfliktscheu bzw.<br />

mangelnde Konfliktbewältigungsstrategien


Selbsteinschätzung


Fragen zu <strong>Burnout</strong> (1)‏<br />

• Ich habe allgemein zu viel Stress in meinem<br />

Leben<br />

• Durch meine Arbeit muss ich auf private<br />

Kontakte <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten verzichten<br />

• Auf meinen Schultern lastet zu viel<br />

• Ich leide an chronischer Müdigkeit<br />

• Ich habe das Interesse an meiner Arbeit<br />

verloren


Fragen zu <strong>Burnout</strong> (2)‏<br />

• Ich handle manchmal als wäre ich eine<br />

Maschine. Ich bin mir selbst fremd<br />

• Früher habe ich mich um meine Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en gekümmert – heute interessieren<br />

sie mich nicht<br />

• Ich mache zynische Bemerkungen über<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

• Wenn ich morgens aufstehe <strong>und</strong> an meine<br />

Arbeit denke, bin ich gleich wieder müde


Fragen zu <strong>Burnout</strong> (3)‏<br />

• Ich fühle mich machtlos, meine Arbeitssituation<br />

zu verändern<br />

• Ich bekomme zu wenig Anerkennung für das<br />

was ich leiste<br />

• Auf meine Kollegen <strong>und</strong> Mitarbeiter kann ich<br />

mich nicht verlassen, ich arbeite über weite<br />

Bereiche für mich allein<br />

• Durch meine Arbeit bin ich emotional<br />

ausgehöhlt


Fragen zu <strong>Burnout</strong> (4)‏<br />

• Ich bin oft krank, anfällig für körperliche<br />

Krankheiten bzw. Schmerzen<br />

• Ich schlafe schlecht, besonders vor Beginn<br />

einer neuen Arbeitsperiode<br />

• Ich fühle mich frustriert in meiner Arbeit<br />

• Eine oder mehrere der folgenden<br />

Eigenschaften treffen auf mich zu: nervös,<br />

ängstlich, reizbar, ruhelos


Fragen zu <strong>Burnout</strong> (5)‏<br />

• Meine eigenen körperlichen Bedürfnisse<br />

(wie etwa essen, trinken, WC) muss ich hinter<br />

die Arbeit reihen<br />

• Ich habe das Gefühl, ich werde im Regen<br />

stehen gelassen<br />

• Meine Kollegen sagen mir nicht die Wahrheit<br />

• Der Wert meiner Arbeit wird nicht wahrgenommen


Analyse der<br />

Belastungen & Ressourcen<br />

Was belastet, kostet Kraft <strong>und</strong> Energie?<br />

Was gibt Kraft <strong>und</strong> Energie?


8 Felder x 2 = 16 Felder<br />

Spirituelle Ebene<br />

Sinn<br />

Soziale Beziehungen<br />

(Sub-)Kultur<br />

Psychische Ebene<br />

(Wahrnehmung,<br />

Gedanken, Gefühle…)<br />

Belastungen<br />

Probleme<br />

Ressourcen<br />

Kraftquellen<br />

beruflich privat beruflich privat<br />

beruflich privat beruflich privat<br />

beruflich privat beruflich privat<br />

Körperliche Ebene beruflich privat beruflich privat


Stadienmodell


<strong>Die</strong> <strong>Burnout</strong>-Spirale<br />

10<br />

innere Leere<br />

11<br />

Depression<br />

Depersonalisation<br />

9<br />

beobachtbare<br />

Verhaltens-<br />

Änderung<br />

8<br />

12<br />

völlige<br />

Erschöpfung<br />

Rückzug<br />

7<br />

1<br />

Zwang sich<br />

zu be-<br />

weisen 2<br />

Verstärkter<br />

Einsatz<br />

verstärkte<br />

Verleugnung<br />

der Probleme<br />

6<br />

3<br />

subtile Vernachlässi-<br />

gung eigener Bedürfnisse<br />

Verdrängung von<br />

Bedürfnissen <strong>und</strong><br />

Konflikten<br />

4<br />

Umdeutung<br />

von Werten<br />

5


„Teufelskreise“‏in‏der‏<strong>Burnout</strong>-Spirale<br />

Fehlgeleitete Lösungsversuche <strong>und</strong> Auswirkungen, die ihrerseits zu Problemen führen<br />

10<br />

innere Leere<br />

11<br />

Depression<br />

Depersonalisation<br />

9<br />

beobachtbare<br />

Verhaltens-<br />

Änderung<br />

8<br />

12<br />

völlige<br />

Erschöpfung<br />

Rückzug<br />

7<br />

1<br />

Zwang sich<br />

zu be-<br />

weisen 2<br />

Verstärkter<br />

Einsatz<br />

verstärkte<br />

Verleugnung<br />

der Probleme<br />

6<br />

3<br />

subtile Vernachlässi-<br />

gung eigener Bedürfnisse<br />

Verdrängung von<br />

Bedürfnissen <strong>und</strong><br />

Konflikten<br />

4<br />

Umdeutung<br />

von Werten<br />

5<br />

Verleugnung


Der Weg heraus<br />

Wege gr<strong>und</strong>sätzlich


Stadienspezifische Maßnahmen<br />

Professionelle<br />

Hilfe annehmen<br />

10<br />

innere Leere<br />

11<br />

Depression<br />

Depersonalisation<br />

9<br />

beobachtbare<br />

Verhaltens-<br />

Änderung<br />

8<br />

12<br />

völlige<br />

Erschöpfung<br />

Rückzug<br />

7<br />

1<br />

Zwang sich<br />

zu be-<br />

weisen 2<br />

Verstärkter<br />

Einsatz<br />

verstärkte<br />

Verleugnung<br />

der Probleme<br />

6<br />

3<br />

subtile Vernachlässigung<br />

eigener Bedürfnisse<br />

Verdrängung von<br />

Bedürfnissen <strong>und</strong><br />

Konflikten<br />

4<br />

Umdeutung<br />

von Werten<br />

5


Wo Unterstützung holen?<br />

Wer ist zuständig?


Selbst<br />

ChefIn<br />

berufsbezogen<br />

Begrenzung von Termindruck<br />

Gestaltung der Arbeitsumgebung<br />

Autonomie erhöhen: Handlungs- <strong>und</strong><br />

Entscheidungsspielraum erweitern<br />

Kollegen, Mitarbeiter Gegenseitige Unterstützung<br />

Organisationsberater Rollen, Aufgaben, Zuständigkeiten klären<br />

FortbildnerIn Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung ermöglichen<br />

SupervisorIn, Coach Reflexion (+ Skills, Information, Feedback)‏


personenbezogen<br />

Selbst Stressquellen identifizieren<br />

Fre<strong>und</strong>e Soziale Unterstützung<br />

BeraterIn (Ernährung,<br />

Bewegung, Entspannung,<br />

etc.)‏<br />

Coaching/Training<br />

PsychotherapeutIn<br />

Realistische Ziele setzen<br />

Zeitsouveränität erlernen<br />

Entspannungs- <strong>und</strong> Aktivierungsverfahren<br />

Bedürfnisse klären, erfüllen<br />

Grenzen setzen, Nein sagen lernen<br />

Werte, Sinn klären<br />

<strong>Achtsamkeit</strong> schulen<br />

Arzt Krankschreibung, Medikamente


„Speisekarte“<br />

individuell <strong>und</strong> à la carte<br />

• Welche Speisen, welche Zutaten?<br />

• Was kann ich mir selbst zubereiten?<br />

• Wo brauche ich einen Koch <strong>und</strong> welchen?


Ideen für eine „Speisekarte“<br />

zur <strong>Burnout</strong>-Prävention


Speisekarte/Menüplan<br />

Spirituelle Ebene Spezialempfehlung<br />

Soziale Ebene Hauptgerichte „a la carte“<br />

Psychische Ebene<br />

Hauptgerichte „a la carte“<br />

Energiesnacks zwischendurch<br />

Körperliche Ebene Klassiker, Getränkeempfehlung


„Klassiker”<br />

• Ein halbstündiger Spaziergang täglich<br />

• Zweimal pro Woche für eine halbe St<strong>und</strong>e<br />

eine bevorzugte Sportart ausüben<br />

• Für ausreichend Schlaf sorgen<br />

• Nikotinkonsum einschränken bzw. ganz darauf<br />

verzichten<br />

• Ausgewogene <strong>und</strong> bewusste Ernährung


Getränkeempfehlung<br />

• täglich zwei Liter reines Wasser trinken<br />

• Kräutertee (anstelle von Kaffee)‏<br />

• Alkoholkonsum einschränken bzw. ganz auf<br />

alkoholische Getränke verzichten


Hauptgerichte „à la carte”<br />

• Einen (freien) Tag pro Woche unverplant leben<br />

• Einmal wöchentlich Zeit für Hobby schaffen<br />

• Soziale Kontakte bewusst pflegen<br />

• Bewusstheit über Bedürfnisse / Werte<br />

erlangen<br />

• Kommunikationsverhalten überdenken /<br />

ändern (GfK o.ä)


Kleine Energiesnacks<br />

• Ein paar Mal bewusst ein- <strong>und</strong> ausatmen<br />

• Fünf Minuten in den Himmel schauen <strong>und</strong><br />

beobachen (sehen, hören, spüren, 5-Sinne)<br />

• Bewusst ein Musikstück hören,<br />

das Energie gibt<br />

• M<strong>und</strong>winkel nach oben bewegen �


Spezialempfehlung<br />

<strong>Achtsamkeit</strong>spraxis in den Alltag integrieren<br />

<strong>Achtsamkeit</strong> als beabsichtigte Lenkung der<br />

Aufmerksamkeit auf die Gegenwart, d.h. auf<br />

den aktuellen Moment, auf die gegenwärtige<br />

Erfahrung.<br />

„<strong>Achtsamkeit</strong>sglocke“ wählen (zum Beispiel<br />

beim Telefonklingeln, Starten des Autos..)‏


„Menü“<br />

für<br />

Regina Meier


www.burnout<strong>und</strong>achtsamkeit.at


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