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Kompoststall: Mehr Freiheit für die Kühe (PDF, 2.0 - Swissmilk

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BETRIEBSLEITUNG<br />

Christi ne und Robert Kasinger aus Treubach betreiben seit vier Jahren einen<br />

<strong>Kompoststall</strong> <strong>für</strong> ihre Milchkühe im Nebenerwerb.<br />

14 LANDfreund . 2/2012<br />

Im Allgemeinen werden sägefrische<br />

Späne eingestreut. Auch Hobelspäne<br />

sind dabei. Für einmal Nachstreuen<br />

reicht ein Kipper. Mit <strong>die</strong>sem fahren<br />

sie direkt in den StalL entladen ihn<br />

und verteilen das Material ein wenig<br />

mit dem Iloftrac. Den Rest erledigen<br />

<strong>die</strong> <strong>Kühe</strong>.<br />

Familie ßrandacher bezieht <strong>die</strong> Sä·<br />

gespäne bevorzugt von kleineren Sägewerken.<br />

Sie sind dort günstiger.<br />

Dank einem besseren Kompostmanagements<br />

konnte der Verbrauch<br />

2011 auf 12,8 n1"lKuhia gesenkt werden,<br />

im ersten Jahr war der Verbrauch<br />

noch bei 18m 3 /Kuh.<br />

Zweimal jährlich wird <strong>die</strong> gesamte<br />

KomposLc;chicht ausgeräumt und mit<br />

dom Miststreuer als Dünger ausge·<br />

bracht. Nicht benötigte Mengen kom·<br />

men zum Stroh· Mist. Der pl-l·Wort<br />

des Kompostes liegt im Schnitt zwi·<br />

schen 8,0 wld 9,6.<br />

Positiv ausgewirkt hat sich der<br />

KompoststalJ auch auf <strong>die</strong> Tierge·<br />

sundheit. Zu Zeiten des Anbindostal·<br />

les musste der Klauenschneider re·<br />

gelmässig zur Klauenpflege kommen.<br />

Durch <strong>die</strong> Einstallung im Kompost·<br />

stall veränderten sich <strong>die</strong> Klauen. Sie<br />

sind n icht mehr so hart wie im Anbin·<br />

destall, sondern viel elastischer. Das<br />

Längenwachstum ist in etwa gleich<br />

geblieben.<br />

Die Besamung führt Josef Bernegger,<br />

der Vater von Carmen Brandach-<br />

er, selbst durch. Durch <strong>die</strong> fehlende<br />

Aufstallung im <strong>Kompoststall</strong> ist es viel<br />

einfacher geworden, <strong>die</strong> Brunst zu erkennen.<br />

Nachbesamungen müssen<br />

viel seltener durchgefü hrt werden.<br />

Seit dem Zu- und Umbau sind auch<br />

keine neuen Mastitisfälle mehr aufgetreten.<br />

Zwar stiegen <strong>die</strong> Zellzahlen<br />

beim Einzug, Grund da<strong>für</strong> war aber<br />

<strong>die</strong> nicht optimal eingestellte Melktechnik.<br />

Bei der Milchleistung selbst<br />

gab os keine grossen Veränderungen.<br />

Familie Brandacher ist sehr zufrieden<br />

mit dem neuen System. Und<br />

auch der Senior Josef Bernegger ist<br />

von der Sauberkeit der <strong>Kühe</strong> begeistert:<br />

«Man geht hier gern in den<br />

Stall!»<br />

Neubau bei Familie Kasinger<br />

Christine und Robert Kasinger aus<br />

Treubach betreiben ihren Betrieb im<br />

Nebenerwerb. Vor vier Jahren ontschlossen<br />

sie sich rür bauliche Veränderungen<br />

und damit auch zur Errichtung<br />

eines <strong>Kompoststall</strong>s. «Die<br />

einfache rflego der Liegefläche war<br />

der Hauptgrund <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Entscheidung»,<br />

erzählt Christine Kasinger.<br />

Im März 2009 wurde der erste Spatenstich<br />

gesetzt. Ende Juni konnte der<br />

Stallbau abgeschlossen werden. Für<br />

alle Um- und Neubauarbeiten, inklusive<br />

Melkstand, fielen Kosten von ca.<br />

180'000€ an.<br />

Übersicht 2: Grundriss des Stalles<br />

der Familie Brandacher<br />

BORO<br />

.------1 .. WARTERAUM<br />

FGM2x3<br />

Alter und neuer Stallteil wurden kombiniert. Vom Altbau<br />

gehen <strong>die</strong> Tiere in den Kompostbereich.<br />

Der <strong>Kompoststall</strong> wurde an zwei<br />

Seiten mit Curtains ausgestattet. Diese<br />

garantieren, gemeinsam mit der<br />

Firstentlüfung, eine Mindest-Querstromlurtmenge<br />

im Sommer. Eine mechanische<br />

Lüftung wurde nicht eingebaut.<br />

An den heissen Sommertagen<br />

<strong>die</strong>ses Jahres gab es auch keine<br />

merklichen Probleme mit der llitze.<br />

Die Tem peratur stieg nicht höher als<br />

im Altbauteil.<br />

Etwa 7 m 2 stehen jeder Kuh als freie<br />

Liegefläche zur Verfügung. Auch ein<br />

Auslauf ist vorhanden. Im Altbau wurden<br />

32 Frcssstände vorgesehen, dazu<br />

mussten <strong>die</strong> alten Anbindestände herausgestemmt<br />

werden. Der Fressgangboden<br />

ist aus rauem Beton gegossen.<br />

Ein paar Anbindestände hat Familie<br />

Kasinger belassen und <strong>die</strong> Kälber sind<br />

wie bisher in einer eigenen Bucht. Insgesamt<br />

sind 18 <strong>Kühe</strong> eingestallt. Gemolken<br />

wird in einem Doppcl-4er­<br />

Fischgrätmelkstand, den <strong>die</strong> Familie<br />

Kasinger gebraucht erworben hat.<br />

Seit April 2010 ist der <strong>Kompoststall</strong><br />

nun in Betrieb. Die Inbetriebnahme<br />

war aber begleitet von einem ersten<br />

Schrecken. Als Familie Kasinger beim<br />

ortsansässigen Sägewerk <strong>die</strong> benötigte<br />

Sägospänemenge bestellen wollte,<br />

wurden sie enttäuscht. Die benötigten<br />

50 m] waren nicht verfügbar. Schlussendlich<br />

mussten sie <strong>die</strong> Menge von<br />

drei unterschiedlichen Sägereien beziehen.

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