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SONDERBEILAGE eingebaut werden. Das Eindringen von Insekten kann durch Fliegengitter wirksam verhindert werden. Türen Türen sollten keinen direkten Zugang zu Stallräumen und WC-Anlagen ermöglichen. Außentüren sollten verschließbar sein. Ein Fußabstreifer verhindert den Eintrag von Schmutz vom Außenbereich. Die Türen sollten selbstschließend, feuchtigkeitsunempfindlich und isoliert ausgeführt sein. Bei fahrbaren Milchlagerbehältern (Hoftanks) bzw. bei der Aufstellung von Milchkühlwannen und Tanks, muss die Mindesttürbreite bei der Herstellerfirma des Milchkühlbehälters nachgefragt werden. Lüftung Für einen ausreichenden Luftwechsel in der Milchkammer muss gesorgt werden. Reicht die Lüftung mit Fenster nicht aus, so ist der Einbau eines Ventilators für den Luftwechsel erforderlich. Kaltwasserversorgung ƒ Boden und Wände sind in dieser Milchkam mer vollständig verfliest. Kunststoffpaneele bilden die Deckenuntersicht. Zur hygienischen Reinigung aller milchberührten Oberflächen ist eine aus- ƒ Wärmerückgewinnung spart Energiekosten. reichende Versorgung erforderlichenfalls mit Trinkwasser oder mit sauberem Wasser zu gewährleisten. Die Wasseranschlüsse müssen normgerecht und frostsicher ausgeführt werden. Die Firmenangaben für die Anschlüsse an Reinigungsautomaten (Melkanlage, Milchlagertank) sind zu berücksichtigen. Ein eigener Kaltwasseranschluss mit einem ausreichend langen Wasserschlauch ist für die Reinigung der Milchkammer zweckmäßig. An geeigneter Stelle ist ein Handwaschbecken zu installieren. Zusätzlich soll ein großes Waschbecken für die Reinigung von Kannen oder Eimern zur Verfügung stehen. Warmwasserversorgung Erfolgt die Versorgung mit Warmwasser nicht von einer zentralen Stelle, so ist im Milchlagerraum ein Warmwasserboiler mit etwa 200 l Nutzvolumen zu installieren. Der Bedarf an Warmwasser richtet sich weitgehend nach Art und Größe der Anlagen für das Melken und Reinigen. Die der Rohmilch entzogene Wärme kann auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Wärmerückgewinnungsanlagen müssen individuell an die Aggregatgröße der Kühlung angepasst werden. Einteilung nach Anzahl der Gemelke Gemelke Kühlleistung des Milchlagerbehälters Als Richtwert für die Planung der Wärmespeichergröße kann davon ausgegangen werden, dass durch die Kühlung von einem Liter Rohmilch von 35 °C auf 4 °C etwa 0,6 Liter Warmwasser mit einer Temperatur von +55 °C erzeugt werden können. Abwasserentsorgung Die täglich anfallenden Abwassermengen sind enorm. Zur Reinigung einer Melkanlage mit 6 bis 8 Melkzeugen fallen täglich etwa 300 Liter Abwasser an. Bei der Tankreinigung muss 4 DER FORTSCHRITTLICHE LANDWIRT „MILCHKAMMER UND NEBENRÄUME“ bei einem 1.000 Liter-Tank mit einem Abwasseranfall von etwa 80 bis 100 Liter pro Reinigungsdurchgang gerechnet werden. Zusätzliche Abwässer fallen bei der erforderlichen Reinigung des Melkstandes, der Milchkammer und der Nebenräume an. Sämtliche Abwasserleitungen sind mit einem Geruchsverschluss zu versehen. Das Abwasser kann entweder in die Kanalisation des kommunalen Abwassersystems, in eine eigene Kläranlage oder in die Güllegrube eingeleitet werden. Abwasserentsorgung ist in Österreich Ländersache und somit müssen die jeweiligen Landesgesetze berücksichtigt werden. Einige Firmen bieten Systeme an, bei denen das anfallende Waschwasser der Reinigungsautomaten in einem Behälter aufgefangen wird und zum Waschen des Melkstandes eingesetzt werden kann. Elektrotechnische Installation Die einschlägige Vorschrift E 8001-4- 56 (Elektrische Anlagen in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebsstätten) ist unbedingt zu beachten. Grundsätzlich ist bei der Planung eines Neubaues oder Umbaues ein befähigter Elektrotechniker einzubeziehen. 2 Behälter ist für 2 Gemelke ausgelegt (Kühlung von 50 % des Inhaltes auf einmal) 4 Behälter ist für 4 Gemelke ausgelegt (Kühlung von 25 % des Inhaltes auf einmal) 6 Behälter ist für 6 Gemelke ausgelegt (Kühlung von 16,5 % des Inhaltes auf einmal) Einteilung nach Umgebungstemperatur Klasse Leistungs- Zulässige Betemperatur °C triebstemperatur °C A 38 43 B 32 38 C 25 32 Einteilung nach Kühlzeit Klasse Maximale Kühlzeit von 35 °C auf 4 °C für jedes Gemelk 0 2 Stunden I 2 Stunden und 30 Minuten II 3 Stunden III 3 Stunden und 30 Minuten Die Leistungstemperatur stellt die Umgebungstemperatur dar, die bei der Messung der Kühlzeit verwendet wird. Die zulässige Betriebstemperatur stellt die Höchstgrenze der Umgebungstemperatur dar, bei welcher der Kühltank noch einwandfrei funktionieren muss. Besonders ist auf einen guten korrosionsfreien Fundamenterder (zB Bandeisen 30 x 3 mm oder Runddraht Ø 10 mm verzinkt oder Edelstahl) bzw. eine Potenzialsteuerung Bedacht zu nehmen. Gemäß verbindlicher ÖNORM ist bei Neuanlagen bzw. wesentlichen Änderungen oder Erweiterungen einer elektrischen Anlage ein Anlagenbuch mit sämtlichen Plänen, Berechnungen, Messungen, Beschreibungen inklusive eines Sicherheitsprotokolls zu erstellen. Dieses Anlagenbuch wird immer häufiger von Versicherungen bei Schadensleistungen verlangt.
Beleuchtung Zur Beleuchtung des Milchlagerraumes sind Leuchtstofflampen zu empfehlen. Die Ausführung der Beleuchtung hat mindestens in der Schutzklasse IP 44 (Feuchtrauminstallation) oder höherwertig zu erfolgen. Als Beleuchtungsstärke wird eine allgemeine Beleuchtung im Milchlagerraum von etwa 200 Lux (entspricht 10–12 W/m 2 ) empfohlen. Im Waschbereich soll die Beleuchtungsstärke auf etwa 500 Lux angehoben werden (entspricht 14–18 W/ m 2 ). TIPP: Einen Fehlerstromschalter „FI“ mit Nennstrom vorsicherbar, Auslösestrom ≤ 30 mA, Kennlinie G (zB PFIM 63/4003-XG/A für max. 63 A) einsetzen. Geräte für Milchkammer und Nebenräume Für die Planung des Milchlagerraumes müssen die technische Ausrüstung und der Platzbedarf der eingesetzten Geräte bekannt sein. Der Platzbedarf der Geräte ist von der Leistung und der Größe abhängig. Milchkühlbehälter Seit 2005 ist in Österreich eine umfangreiche Norm (ÖNORM EN 13732) über Behälterkühlanlagen für Milcherzeugerbetriebe in Kraft. Diese Norm definiert die Herstellungs- und Prüfkriterien, Funktionseigenschaften und die Leistungen der Milchlagerbehälter. Die Leistung von Milchlagerbehältern beruht auf der Einteilung in die Kriterien Anzahl der Gemelke, Umgebungstemperatur und Kühlzeit (Einteilung siehe Seite 17). Beispiel: Ein Tank mit 1.600 Litern Nenninhalt wird mit der Klasseneinteilung 4BII gekauft. Diese Angabe bedeutet, dass man 400 Liter (1 Gemelk) bei einer Umgebungstemperatur von 32 °C in maximal 3 Stunden von +35 °C auf +4 °C abkühlen kann. Wärmedämmung Milchlagerbehälter Die Milchlagerbehälter müssen mit einer Wärmedämmung versehen werden, die so wirksam ist, dass bei der Leistungstemperatur der Temperaturanstieg der gelagerten Milch (Anfangs- temperatur +4 °C) ohne Aktivierung der Kühlung innerhalb von 12 Stunden Lagerzeit nicht größer als 3 °C ist. Auslaufarmatur Die Auslaufarmaturen sollten keinen kleineren Innendurchmesser als der Anschluss des Saugschlauches aufweisen, um nicht die Übernahmeleistung des Milchsammelwagens zu drosseln. In Österreich sind die Saugschläuche der Milchsammelwagen mit der Dimension DN 45 und DN 50 (50 mm Innendurchmesser) ausgestattet. International wird auch bereits mit Saugschläuchen mit der Dimension DN 65 (Innendurchmesser 66 mm) Milch gesammelt. Hofbehälter Hofbehälter sind transportable isolierte Behältnisse, die ein Nutzvolumen von ca. 100 Liter bis max. 600 Liter aufweisen. Die Kühlung erfolgt mit eigenen Kälteaggregaten, wobei der Verdampferkörper (Zylinder, Ringverdampfer) in den Hofbehälter eingetaucht wird. Milchkühlwannen Milchkühlwannen sind meist stationär ausgeführt und mit einem großen Deckel versehen. Die Reinigung der Wannen wird von Hand durchgeführt. Am Markt erhältliche Behältergrößen (Auswahl) Milchkühlwannen werden in runder oder eckiger Ausführung mit angebautem oder separatem Kälteaggregat angeboten. Der Verdampfer ist im Boden SONDERBEILAGE Berechnung Behältergröße Zur Berechnung des erforderlichen Milchlagerbehältervolumens kann folgende Formel verwendet werden: P 1 V = x n x N c 150.000 1 V = x 2 x = 1.175 Liter 365 0,7 Legende: V = Volumen des Kühltanks P = Jahresproduktion (150.000 kg) N = jährliche Produktionsdauer (365 Tage) n = Lagerungszeit in Tagen (2 Tage) c = Koeffizient für die Füllung (0,7) Jahresproduktion Ungefähre Tankgröße zweitägige Abholung 50.000 Liter 400 Liter 100.000 Liter 800 Liter 200.000 Liter 1.600 Liter 300.000 Liter 2.400 Liter 400.000 Liter 3.200 Liter TIPP: Achten Sie auf die richtige Tankgröße. Auch zu groß dimensionierte Tanks können Probleme bereiten. Wird die vom Hersteller angegebene Gemelksgröße wesentlich unterschritten, kann es zum Anfrieren der Milch und zu einer schlechten Rührwirkung kommen. So muss zB ein Milchlagerbehälter mit 1.000 Liter Nenninhalt mit mind. 100 Litern befüllt werden, um dessen Funktionstüchtigkeit sicherzustellen. Behälterart Inhalt Durchmesser x Höhe (mm) Hofbehälter 100 705 x 560 400 945 x 965 600 1.155 x 990 Runde Milchkühlwanne Durchmesser x Höhe (mm) einschl. Rührwerksmotor 500 1.250 x 1.185 1.000 1.650 x 1.240 Eckige Milchkühlwanne L x B x H (mm) mit separatem Aggregat 600 1.680 x 1.080 x 1.200 1.200 2.400 x 1.240 x 1.270 2.100 2.820 x 1.320 x 1.280 Eckige Milchkühlwanne 600 2.060 x 880 x 1.140 mit angebautem Aggregat 1.200 3.020 x 1.100 x 1.275 2.300 2.880 x 1.460 x 1.410 Stationärer Milchkühltank 1000 2.130 x 1.250 x 1.690 1.400 2.530 x 1.250 x 1.695 2.400 2.730 x 1.560 x 2.005 3.100 3.120 x 1.560 x 2.010 Mobiler Milchtank auf Tandem-Anhänger 1.250 3.000 x 1.550 x 1.900 Mobiler Milchtank auf Traktorhydraulik quer 1.250 1.500 x 1.900 x 1.700 2.000 1.650 x 2.200 x 2.050 Eiswasserbereiter für 2.000 Liter Tank (500 l-Gemelk) 1.450 x 1.070 x 1.250 der Milchkühlwanne integriert. Milchkühlwannen werden in der Größe von etwa 300 bis 2.000 Liter am Markt angeboten. DER FORTSCHRITTLICHE LANDWIRT „MILCHKAMMER UND NEBENRÄUME“ 5
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