Beteiligungsbericht 2011 - Bottrop
Beteiligungsbericht 2011 - Bottrop
Beteiligungsbericht 2011 - Bottrop
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Die wirtschaftliche<br />
Betätigung der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
Berichtsjahr 2010
- 2 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
IMPRESSUM:<br />
Herausgeber: Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Oberbürgermeister<br />
Redaktion: Fachbereich Finanzen<br />
Gerichtsstraße 10<br />
Postfach 10 15 54<br />
46215 <strong>Bottrop</strong><br />
Druck: Druckerei der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
November <strong>2011</strong>
- 3 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Seite<br />
Abkürzungsverzeichnis 6<br />
I. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> 7<br />
II. Rechtsgrundlagen der wirtschaftlichen Betätigung 7<br />
1. Gemeindeordnung als rechtlicher Rahmen 7<br />
2. Rechtsformen kommunaler Unternehmen 12<br />
2.1 Betriebe in öffentlich-rechtlicher Form<br />
2.1.1 Regiebetrieb 12<br />
2.1.2 Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung 13<br />
2.1.3 Anstalt des öffentlichen Rechts 13<br />
2.1.4 Betrieb gewerblicher Art / Hoheitsbetrieb 14<br />
2.2 Betriebe in privatrechtlicher Form 15<br />
2.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung 15<br />
2.2.2 Aktiengesellschaft 16<br />
2.2.3 Eingetragene Genossenschaft 16<br />
III. Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong> 17<br />
1. Bestand der Beteiligungen 17<br />
2. Änderungen im Vergleich zum <strong>Beteiligungsbericht</strong> 2009 17<br />
3. Übersicht der Beteiligungen 18<br />
4. Zusammenstellung der Beteiligungen 19<br />
5. Wirtschaftliches Ergebnis aus Beteiligungen 24<br />
6. Ausgliederungsquote und Beschäftigtenanteil in den Beteiligungen 26<br />
IV. Steuerung der Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong> 28<br />
V. Berichterstattung über die wirtschaftliche Betätigung 30<br />
1. Art und Weise der Berichterstattung 30<br />
1.1 Gegenstand des <strong>Beteiligungsbericht</strong>es 30<br />
1.2 Umfang der Darstellung 31
- 4 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Seite<br />
VI. Darstellung der Unternehmen 33<br />
Geschäftsbereiche:<br />
Versorgung:<br />
1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) 35 - 56<br />
2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 57 - 66<br />
3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) 67 - 78<br />
4. RW Holding AG 79 - 86<br />
5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, GmbH (VkA) 87 - 92<br />
Entsorgung:<br />
6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte, Holding GmbH (VEKS) 93 - 100<br />
7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB) 101 - 112<br />
8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH (GVB) 113 - 120<br />
9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST) 121 - 132<br />
Wirtschaftsförderung/Dienstleistungen:<br />
10. WIN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH 133 - 148<br />
11. Arbeitsförderungsgesellschaft mbH (GAFÖG) 149 - 160<br />
12. Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH (GZP III) 161 - 166<br />
13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 167 - 180<br />
14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 181 - 190<br />
15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH 191 - 196<br />
16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland- 197 - 206<br />
Emscher-Lippe-AöR (CVUA MEL AöR)<br />
Verkehr:<br />
17. Vestische Straßenbahnen GmbH 207 - 218<br />
Freizeit/Kultur:<br />
18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb 219 - 228<br />
19. Revierpark Vonderort GmbH 229 - 240<br />
20. Betriebsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG 241 - 250<br />
21. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH 251 - 256<br />
Wohnungsbau:<br />
22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 257 - 268<br />
23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen eG 269 - 270<br />
24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG 271 - 278<br />
Banken/Sparkassen:<br />
25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft) 279 - 288<br />
26. Volksbank Kirchhellen eG 289 - 290
- 5 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
VII. Perspektiven 291<br />
Anhang<br />
Anlage 1: Erläuterung zu der Berechnung und Aussage- 292 - 294<br />
kraft der ausgewiesenen Kennzahlen und der<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Anlage 2: Auszug aus der Gemeindeordnung 295 - 306<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Anlage 3: Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz 307
- 6 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
AG Aktiengesellschaft<br />
BEST <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR<br />
BgA Betrieb gewerblicher Art<br />
BGB Bürgerliches Gesetzbuch<br />
BGT <strong>Bottrop</strong>er Gründer- und Technologiezentrum GmbH<br />
CVUA MEL AöR Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-<br />
Emscher-Lippe-AöR (CVUA MEL AöR)<br />
e. V. eingetragener Verein<br />
e. G. eingetragene Genossenschaft<br />
ELE Emscher Lippe Energie GmbH<br />
GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft -gemeinnützige GmbH-<br />
GenG Genossenschaftsgesetz<br />
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
GVB Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen<br />
GZP Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH<br />
GG Grundgesetz<br />
GO NRW Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
GSB Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH<br />
HGB Handelsgesetzbuch<br />
MdL Mitglied des Landtages<br />
MdB Mitglied des Bundestages<br />
MGG Montan Grundstücksgesellschaft mbH<br />
ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />
REL Lokalfunk Radio Emscher Lippe<br />
RWE Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft<br />
RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH<br />
SpkG Sparkassengesetz<br />
Stv./stellv. Stellvertretende/r<br />
TEL Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH<br />
TEUR Tausend Euro<br />
VEKS Verwertung und Entsorgung Karnap Städte<br />
VKA Verband der kommunalen Aktionäre des RWE<br />
VRR Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />
WiN WiN Emscher-Lippe-Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH<br />
WRB Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH
- 7 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
I. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> hat als Gebietskörperschaft für ihre Bürger eine Vielzahl von öffent-<br />
lichen Aufgaben zu erfüllen und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Bereiche ihrer<br />
Tätigkeit erstrecken sich auf die Bewirtschaftung der für die Gemeindeaufgaben erfor-<br />
derlichen Mittel (Haushaltswirtschaft) und den Betrieb wirtschaftlicher Unternehmen<br />
(Unternehmerwirtschaft). Sie ist somit ein Teil der örtlichen Wirtschaft.<br />
Die Stadt stellt durch diese vielfältige Aufgabenstellung sowohl mit ihrer Verwaltungs-<br />
tätigkeit als auch mit ihrer wirtschaftlichen Betätigung einen wesentlichen Wirtschafts-<br />
faktor der Region dar. Sie ist Auftraggeber der Wirtschaft, sie schafft Rahmenbedin-<br />
gungen für die Wirtschaft und trägt als zweitgrößter lokaler Arbeitgeber zum Wirt-<br />
schaftskreislauf bei.<br />
II. Rechtsgrundlagen der wirtschaftlichen Betätigung<br />
Eine Begründung für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden ist im Wesentli-<br />
chen im Auftrag zur Bedarfsdeckung der Bürger mit existentiell notwendigen Dienst-<br />
und Sachleistungen zu sehen. Die wirtschaftliche Betätigung ist verfassungsrechtlich<br />
durch das Grundgesetz und die Landesverfassung garantiert. Sie gehört zu dem in Ar-<br />
tikel 28 Abs. 2 des Grundgesetzes (GG) und Artikel 78 der Verfassung für das Land<br />
Nordrhein-Westfalen geschützten Wesenskern der kommunalen Selbstverwaltung.<br />
1. Gemeindeordnung als rechtlicher Rahmen<br />
Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt richtet sich nach den Bestimmungen der<br />
§§ 107 ff. der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen (GO NRW).<br />
Die Gemeindeordnung unterscheidet zwischen wirtschaftlicher und nichtwirtschaftli-<br />
cher Betätigung der Gemeinde.<br />
Als wirtschaftliche Betätigung definiert § 107 Abs. 1 GO NRW den Betrieb von Un-<br />
ternehmen, "die als Hersteller, Anbieter oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistun-<br />
gen am Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art nach auch von einem Priva-<br />
ten mit der Absicht der Gewinnerzielung erbracht werden könnte."
- 8 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Voraussetzung für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde ist u. a., dass<br />
1. ein öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert und<br />
2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zur Leis-<br />
tungsfähigkeit der Gemeinde steht,<br />
3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung,<br />
des öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungs-<br />
netzen einschließlich der Telefondienstleistungen der dringende öffentlichen<br />
Zwecke durch andere Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt<br />
werden kann.<br />
Als nichtwirtschaftliche Betätigung definiert § 107 Abs. 2 GO NRW u. a. die Einrich-<br />
tungen für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner sowie Einrichtungen<br />
zum Umweltschutz (darunter auch Abwasser- und Abfallentsorgung).<br />
Während sich § 107 GO NRW auf die Gesamtheit aller kommunalen Aktivitäten un-<br />
abhängig von der wirtschaftlichen Zielsetzung und der Organisationsform (Regiebe-<br />
trieb, öffentlich oder privatrechtlich) bezieht, wird die für diesen <strong>Beteiligungsbericht</strong><br />
wesentliche privatrechtliche Betätigungsform gesondert in § 108 GO NRW geregelt.
- 9 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Danach gelten als Voraussetzungen für die Gründung einer kommunalen Eigenge-<br />
sellschaft oder die Beteiligung an einem Unternehmen, dass<br />
1. ein öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert und dieser im Gesellschaftsver-<br />
trag, in der Satzung oder einem sonstigen Organisationsstatut festgeschrieben<br />
wird,<br />
2. die Wahl der Rechtsform gewährleistet, dass die Haftung der Gemeinde auf<br />
einen bestimmten Betrag begrenzt ist,<br />
3. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhält-<br />
nis zu ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />
4. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder<br />
unangemessener Höhe verpflichtet,<br />
5. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwa-<br />
chungsorgan, erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in<br />
anderer Weise gesichert wird,<br />
6. der Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechend den Vorschriften des<br />
Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften bzw. entsprechend den<br />
Vorschriften für Eigenbetriebe aufgestellt und geprüft wird,<br />
7. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Dienstleistungen<br />
im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im Rahmen einer Schachtelbe-<br />
teiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den Anteil der Gemeinde<br />
bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt ist,<br />
8. im Anhang zum Jahresabschluss die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr ge-<br />
währten Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nr. 9 des HGB der Mitglieder der<br />
Geschäftsführung und des Aufsichtsrates jeweils für jede Personengruppe<br />
sowie zusätzlich unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglie-<br />
des dieser Personengruppe unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne<br />
des § 285 Nr. 9 Buchstabe a des HGB angegeben werden.
- 10 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Eine betriebswirtschaftliche Zielsetzung wird in den "Wirtschaftsgrundsätzen" des<br />
§ 109 GO NRW definiert. Demnach ist die Führung, Steuerung und Kontrolle der Un-<br />
ternehmen und Einrichtungen so auszurichten, dass diese "einen Ertrag für den<br />
Haushalt abwerfen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlichen Zwecks nicht be-<br />
einträchtigt wird." Angestrebt wird dabei ein Jahresgewinn des Unternehmens, der<br />
neben den für die technische und wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens<br />
notwendige Rücklagenbildung auch eine marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals<br />
ermöglicht. Die Erwirtschaftung eines Ertrages für den städtischen Haushalt wird so-<br />
mit zwar angestrebt, ist aber der öffentlichen Zwecksetzung stets nachgeordnet.<br />
Das Gesetz zur Stärkung der wirtschaftlichen Betätigung der Gemeinden und Ge-<br />
meindeverbände im Bereich der Telekommunikationsleistungen vom 25.11.1997 soll<br />
den Gemeinden und Gemeindeverbänden hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Betäti-<br />
gung in diesem Bereich eine größere Flexibilität gestatten. Vor der Entscheidung<br />
über die Gründungen von bzw. die unmittelbare oder mittelbare Beteiligung an Un-<br />
ternehmen im Sinne von § 107 Abs. 1 GO NRW ist der Rat auf der Grundlage einer<br />
Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen En-<br />
gagements zu unterrichten.<br />
Die Gesetzesänderung sieht in § 107 Abs. 1 Satz 1 GO NRW u. a. im Bereich der<br />
Telekommunikation für eine wirtschaftliche Betätigung nunmehr vor, dass die Beteili-<br />
gung einen öffentlichen Zweck erfordert und das der öffentliche Zweck durch andere<br />
Unternehmen ebenso gut und wirtschaftlicher erfüllt werden kann. Die Ange-<br />
messenheit der Betätigung in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Gemeinde bleibt<br />
ergänzend bestehen.<br />
Zur Wahrung gleicher Wettbewerbschancen wird in § 108 Abs. 1 Ziffer 10 GO NRW<br />
ergänzend geregelt, dass „die Gemeinde für diese Unternehmen“ (Bereich Tele-<br />
kommunikation) „weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugs-<br />
konditionen in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten im Sinne von<br />
§ 87 GO NRW leisten“ darf.
- 11 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Um gemeinsam mit anderen Gemeinden bestimmte kommunale Aufgaben wahr-<br />
nehmen zu können, ist die Stadt <strong>Bottrop</strong> Mitglied in verschiedenen Zweckverbän-<br />
den, wie z. B.<br />
Emschergenossenschaft<br />
Regionalverband Ruhr<br />
Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.<br />
Zweckverband KRZN<br />
Diese Zweckverbände sind nach dem Gesetz über kommunale Zusammenarbeit<br />
öffentlich-rechtliche Einrichtungen, die den Gemeinden eine interkommunale<br />
Kooperation ermöglichen sollen. Auch die Betätigung in diesen Zweckverbänden<br />
hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, gilt aber nicht als wirtschaftliche Betä-<br />
tigung im Sinne der Gemeindeordnung.
- 12 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2. Rechtsformen kommunaler Unternehmen<br />
Für die organisatorische Ausgestaltung kommunaler Unternehmen stehen<br />
öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Organisationsformen zur Verfügung.<br />
Das folgende Schaubild skizziert die Systematik der am häufigsten anzutref-<br />
fenden öffentlichen Betriebe:<br />
Öffentliche Betriebe<br />
in öffentlich-rechtlicher Form in privatrechtlicher Form<br />
- Regiebetrieb<br />
- Eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />
- Eigenbetrieb<br />
- Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts<br />
2.1 Betriebe in öffentlich-rechtlicher Form<br />
2.1.1 Regiebetrieb<br />
- GmbH<br />
- GmbH + Co. KG<br />
- Aktiengesellschaft<br />
- Genossenschaft<br />
- rechtsfähige Stiftung<br />
- rechtsfähiger Verein<br />
- Kommanditgesellschaft<br />
Der Regiebetrieb ist ein rechtlich und wirtschaftlich unselbständiger Betriebs-<br />
zweig der Stadt. Seine Erträge und Aufwendungen werden im Haushaltsplan<br />
veranschlagt. Für die Stadt <strong>Bottrop</strong> handelt es sich hierbei um den Rettungs-<br />
dienst, die Parkhäuser <strong>Bottrop</strong>, die Abwasserbeseitigung, das Marktwesen<br />
und das Friedhofswesen. Diese Einrichtungen sind sogenannte kostenrech-<br />
nende Einrichtungen, die eine jährliche Gebührenkalkulation und Betriebsab-<br />
rechnung vorlegen.<br />
Regiebetriebe unterliegen aufgrund ihrer direkten Einbindung in die Verwal-<br />
tung der ständigen direkten Einflussnahme und Kontrolle.
- 13 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2.1.2 Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />
Bei einem Eigenbetrieb handelt es sich um einen vermögensmäßig verselbständigten<br />
Betrieb mit eigener Betriebssatzung und eigenem Rechnungswesen<br />
(kaufmännisches Rechnungswesen), jedoch ohne eigene Rechtspersönlichkeit.<br />
Das Vermögen ist als Sondervermögen vom übrigen Vermögen der<br />
Gemeinde getrennt. Im Haushalt erscheint anstelle einer getrennten Veranschlagung<br />
von Einnahmen und Ausgaben nur noch das saldierte Nettoergebnis<br />
des Betriebes.<br />
Der Eigenbetrieb verfügt einerseits über besondere Leitungs- und Kontrollorgane<br />
(Betriebsleitung und Betriebsausschuss), untersteht andererseits dem<br />
Rat und dem Oberbürgermeister als Verwaltungschef.<br />
Bei den eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen handelt es sich um eine Einrichtung<br />
gemäß § 107 Abs. 2 S. 2 GO NRW. Das kommunale Wirtschaftsrecht<br />
lässt die Bildung einer eigenbetriebsähnlichen Einrichtung bei der Erfüllung<br />
sogenannter nichtwirtschaftlicher Tätigkeiten der Gemeinde zu.<br />
Seit dem 01.01.1997 führt die Stadt <strong>Bottrop</strong> den Bereich Bäder als eigenbetriebsähnliche<br />
Einrichtung. Zum 01.01.2001 wurden die Bereiche „Förderung<br />
des Sports“ und „Eigene Sportstätten“ mit dem Bereich „Bäder“ zusammengefasst.<br />
Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung führt nun den Namen <strong>Bottrop</strong>er<br />
Sport- und Bäderbetrieb.<br />
2.1.3 Anstalt des öffentlichen Rechts<br />
Die rechtsfähige oder auch selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts ist eine<br />
Zusammenfassung von personellen und sachlichen Mitteln zur dauerhaften<br />
Verfolgung eines bestimmten öffentlichen Zwecks.<br />
Sparkassen waren entstehungsgeschichtlich zunächst rechtlich unselbständige<br />
Teile der Kommunalverwaltung mit dem Charakter eines Sondervermögens.<br />
Seit ihrer rechtlichen Verselbständigung im Jahre 1958 sind sie als<br />
rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts zu errichten. Daran hält das<br />
Recht des Landes Nordrhein-Westfalen fest<br />
Das SpkG normiert vielfache organisatorische, personelle und haftungsrechtliche<br />
Verknüpfungen zwischen den Gemeinden und Gemeindeverbänden als<br />
Gewährträger und den Sparkassen. Namentlich sind die Errichtung von Sparkassen<br />
Sache des Gewährträgers (§ 1 Abs. 1 SpkG).
- 14 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Ferner hat der Hauptverwaltungsbeamte (§ 17 SpkG) des Gewährträgers entsprechend<br />
der Regelung des § 54 Abs. 2 GO NRW eine Beanstandungspflicht<br />
bei Beschlüssen des Verwaltungsrates, die das geltende Recht verletzen. Neben<br />
der allgemeinen Kommunalaufsicht besteht zudem eine staatliche Sparkassenaufsicht<br />
§§ 39 - 41 SpkG), die gemeinhin als Sonder-Kommunalaufsicht<br />
betrachtet wird.<br />
Im Gegensatz zur Geschäftstätigkeit der Privatbanken, die langfristig eine<br />
Steigerung der Gewinne anstreben, führen die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute<br />
ihre Geschäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen, aber ohne Absicht<br />
der Gewinnmaximierung. Sie sind zugleich gemeinwohlorientiert.<br />
Mit der Novellierung der GO NRW wurde durch die Einfügung des § 114 a GO<br />
NRW der Gemeinde ermöglicht, Unternehmen und Einrichtungen in der<br />
Rechtsform einer rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts zu errichten<br />
oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche Einrichtungen<br />
im Wege der Gesamtnachfolge in rechtsfähige Anstalten des<br />
öffentlichen Rechts umzuwandeln.<br />
2.1.4 Betrieb gewerblicher Art/Hoheitsbetrieb<br />
Die Begriffe Betrieb gewerblicher Art (BgA) und "Hoheitsbetrieb" sind inhaltlich<br />
von den zuvor dargestellten juristischen Ausgestaltungen der wirtschaftlichen<br />
Betätigungsformen zu trennen und haben in diesem Zusammenhang nur<br />
steuerrechtliche Bedeutung. Während die privatrechtlichen Unternehmensformen<br />
kraft Rechtsform steuerpflichtig sind, greift die Steuerpflicht für Regieund<br />
Eigenbetriebe nur insoweit, als diese nicht überwiegend der Ausübung der<br />
öffentlichen Gewalt dienen (Hoheitsbetriebe). Solche Betriebe werden steuerrechtlich<br />
als Betriebe gewerblicher Art bezeichnet.<br />
Übersicht über die BgA der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Bezeichnung<br />
Theater<br />
Vermessungs- und Katasterwesen<br />
Parkhäuser <strong>Bottrop</strong><br />
Kirmesveranstaltungen/Märkte<br />
Gutachterausschuss<br />
Saalbau
- 15 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2.2 Betriebe in privatrechtlicher Form<br />
Aufgrund der Vorschriften über die Begrenzung der kommunalen Haftung nach § 108<br />
Abs. 1 Nr. 3 GO NRW ist die Wahl der privatrechtlichen Organisationsform einge-<br />
schränkt. Geeignete Rechtsformen wären demnach die Gesellschaft mit beschränk-<br />
ter Haftung (GmbH), die Aktiengesellschaft (AG) und die eingetragene Genossen-<br />
schaft (eG). Bei der kombinierten Form einer GmbH & Co. KG ist die kommunale<br />
Beteiligung als Kommanditist (Teilhafter) möglich, nicht jedoch als Komplementär<br />
(Vollhafter). So ist die Stadt <strong>Bottrop</strong> als Kommanditistin an der Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher Lippe mbH Emscher-Lippe mbH & Co. KG beteiligt.<br />
Ist die Gemeinde im Besitz aller Geschäftsanteile einer Gesellschaft, so ist diese ei-<br />
ne kommunale Eigengesellschaft. Sind weitere Körperschaften oder auch Private an<br />
der Gesellschaft beteiligt, so spricht man von einer Beteiligungsgesellschaft.<br />
Neben den unmittelbaren Beteiligungen an Gesellschaften des privaten Rechts sind<br />
auch mittelbare Beteiligungen möglich, indem eine Gemeinde über die Beteiligung an<br />
einer Gesellschaft an einer weiteren Gesellschaft beteiligt ist.<br />
2.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine mit Rechtspersönlichkeit<br />
ausgestattete Gesellschaft, an der sich die Gesellschafter mit Einlagen auf das<br />
Stammkapital beteiligen, ohne persönlich für die Schulden der Gesellschaft zu<br />
haften. Die Gesellschafter können die innere Struktur der Gesellschaft ohne wesent-<br />
liche Einschränkungen frei regeln. Dadurch kann die GmbH durch den Gesell-<br />
schaftsvertrag so ausgestattet werden, wie es dem jeweiligen Zweck der Gesell-<br />
schaft am besten entspricht.<br />
Als Organe besitzt die GmbH die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsfüh-<br />
rung. Es kann ein Aufsichtsrat gebildet werden.
- 16 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gemäß § 108 Abs. 5 Nr. 2 GO NRW darf sich eine Gemeinde an einem Unterneh-<br />
men oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform nur beteiligen, wenn der Rat den<br />
von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten Mitglie-<br />
dern des Aufsichtsrats Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines Auf-<br />
sichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />
2.2.2 Aktiengesellschaft<br />
Ebenso wie die GmbH besitzt auch die Aktiengesellschaft (AG) eine eigene Rechts-<br />
persönlichkeit. Die Aktionäre erwerben ihre Rechte durch die Übernahme von Antei-<br />
len des in Aktien zerlegten Grundkapitals. Für Schulden der Gesellschaft haftet auch<br />
hier nur das Gesellschaftsvermögen. Im Gegensatz zur freien Gestaltung des Ge-<br />
sellschaftsverhältnisses in der GmbH enthält das Aktiengesetz umfangreiche bin-<br />
dende Regelungen und Formvorschriften, so daß für ergänzende Ausgestaltungen<br />
des Vertragsverhältnisses der Aktionäre untereinander wenig Raum bleibt.<br />
Als Organe besitzt die AG den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Hauptversamm-<br />
lung.<br />
2.2.3 Eingetragene Genossenschaft<br />
Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine juristische Person und hat als solche<br />
Rechte und Pflichten. Sie ist nach § 1 Abs. 1 GenG eine Gesellschaft von nicht ge-<br />
schlossener Mitgliederzahl, welche die Förderung des Erwerbes oder der Wirtschaft<br />
ihrer Mitglieder mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes bezweckt. Eine unmit-<br />
telbare Inanspruchnahme der Genossenschaftsmitglieder für Verbindlichkeiten der<br />
Genossenschaft gibt es nicht, wobei allerdings durch Satzung Nachschusspflichten<br />
vereinbart werden können.<br />
Die Genossenschaft handelt durch die Organe Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder-<br />
versammlung.
- 17 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
III. Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1. Bestand von Beteiligungen<br />
Das Schwergewicht der wirtschaftlichen Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> konzen-<br />
triert sich auf den öffentlichen Personennahverkehr, die Wirtschaftsförderung,<br />
die Wohnungswirtschaft sowie die Abfallentsorgung.<br />
Ergänzt wird die kommunale wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> durch<br />
weitere Beteiligungen, u. a. im Bereich der Freizeiteinrichtungen.<br />
Die Energieversorgung mit Strom und die Versorgung mit Gas, Fernwärme<br />
und Wasser hat die Stadt <strong>Bottrop</strong> durch Wasserlieferungs-, Gesellschafts-,<br />
Konzessions- und Gestattungsverträge auf Dritte übertragen. Die Stadt Bott-<br />
rop ist am Energieversorger Emscher Lippe Energie GmbH mit 7 % beteiligt,<br />
an der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) mit<br />
5,61 %.<br />
2. Änderungen im Vergleich zum <strong>Beteiligungsbericht</strong> 2010<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> ist im Januar <strong>2011</strong> der <strong>Bottrop</strong>er Sonnenkraft eG beigetre-<br />
ten. Eine Darstellung des Unternehmens erfolgt im <strong>Beteiligungsbericht</strong> 2012<br />
(Berichtsjahr <strong>2011</strong>).
- 18 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Geschäftsfeld<br />
Versorgung<br />
RWW GmbH<br />
5,610 %<br />
ELE GmbH<br />
7,000 %<br />
RWE AG<br />
0,090 %<br />
RWHolding AG<br />
0,160 %<br />
VkA GmbH<br />
0,630 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Entsorgung<br />
VEKS GmbH<br />
4,560 %<br />
WRB GmbH<br />
74,900 %<br />
GVB GmbH<br />
51,000 %<br />
BEST AöR<br />
100,000 %<br />
Übersicht Beteiligungsgesellschaften<br />
"Konzern" Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Geschäftsfeld<br />
Dienstleistungen<br />
WIN Emscher<br />
Lippe GmbH<br />
5,750 %<br />
GAFÖG mbH<br />
12,500 %<br />
Gründerzentrumsgesellschaft<br />
Prosper 6,000 %<br />
Gesellschaft für<br />
Stadtmarketing<br />
74,770 %<br />
Flugplatzgesellschaft<br />
Schwarze Heide<br />
49,000 %<br />
Telekommunikationsgesellschaft<br />
Emscher-<br />
Lippe 8,000 %<br />
CVUA-MEL-AöR<br />
6,250 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Verkehr<br />
Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH<br />
10,730 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Freizeit /<br />
Kultur<br />
<strong>Bottrop</strong>er<br />
Bäderbetrieb<br />
( 100,000 % )<br />
Revierpark<br />
Vonderort GmbH<br />
25,000 %<br />
REL<br />
GmbH & Co. KG<br />
0,710 %<br />
Betriebsverwges.<br />
REL mbH<br />
6,000 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Wohnungsbau<br />
Gesellshaft für<br />
Bauen und Wohnen<br />
mbH 80,000 %<br />
Gem. Baugenossenschaft<br />
Kirchhellen 1,040 %<br />
Gem. Wohnungsgenossenschaft<br />
9,370 %<br />
Geschäftsfeld<br />
Banken<br />
Sparkasse<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
( 100,000 % )<br />
Volksbank<br />
Kirchhellen eG<br />
( 0,003 % )
- 19 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
4. Zusammenstellung der Beteiligungen<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> ist an folgenden Unternehmen zum Teil unmittelbar und zum Teil<br />
mittelbar beteiligt.<br />
Überwiegend haben diese Unternehmen die Rechtsform der GmbH, bei der Spar-<br />
kasse <strong>Bottrop</strong> und der BEST AöR die Rechtsform der öffentlich-rechtlichen Anstalt.<br />
Beteiligung an<br />
Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />
mbH<br />
Emscher-Lippe Energie GmbH<br />
(ELE)<br />
Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk<br />
AG<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
15.381.950 862.850<br />
= 5,610 %<br />
1.538.200<br />
= 10,000 %<br />
652.700<br />
= 4,240 %<br />
12.272.450<br />
= 79,780 %<br />
55.150<br />
= 0,360 %<br />
600,00<br />
= 0,010 %<br />
12.000.000 840.000<br />
= 7,000 %<br />
1.440.000.000<br />
RW Holding AG 74.362.859,52<br />
29.047.922 Aktien<br />
840.000<br />
= 7,000 %<br />
840.000<br />
= 7,000 %<br />
7.068.000<br />
= 58,900 %<br />
2.412.000<br />
= 20,100 %<br />
1.364.000<br />
= 0,090 %<br />
1.438.636.000<br />
= 99,910 %<br />
115.315<br />
45.045 Aktien<br />
= 0,160 %<br />
74.247.544,52<br />
29.002.877 Aktien<br />
= 99,840 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt Mülheim<br />
Stadt Gladbeck<br />
RWE Aqua GmbH<br />
Kreis Recklinghausen<br />
Stadt Oberhausen<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt Gladbeck<br />
Gesellschaft für Energie<br />
und Wirtschaft mbH,<br />
Gelsenkirchen<br />
RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Rhenag Rheinische Energie<br />
AG<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Aktionäre<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
sonstige Gesellschafter
- 20 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligung an<br />
Verband der kommunalen Aktionäre<br />
des RWE, GmbH<br />
Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe<br />
mbH & Co. KG<br />
Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe mbH<br />
(Komplementärin der Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher Lippe<br />
mbH)<br />
Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte-Holding<br />
GmbH (VEKS)<br />
Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong><br />
GmbH<br />
Gesellschaft zur Verwertung von<br />
Grün- und Bioabfällen mbH<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
127.822,97 813<br />
= 0,630 %<br />
127.009,07<br />
= 99,370 %<br />
100.000,00 710,00<br />
= 0,710 %<br />
5.290,00<br />
= 5,290 %<br />
75.000,00<br />
= 75,000 %<br />
19.000,00<br />
= 19,000 %<br />
30.000,00 1.800,00<br />
= 6,000 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Sonstige Gesellschafter<br />
- 21 Städte<br />
- 34 Kreise<br />
- 5 Komm. Verbände<br />
- 29 weitere Gesellschafter<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(Kommanditist)<br />
Rechtsanwalt P. Fiele<br />
Treuhänder<br />
Verleger Holding Radio<br />
Emscher Lippe GmbH &<br />
Co. KG (Kommanditist)<br />
Gesellschaft für Energie<br />
und Wirtschaft mbH<br />
ohne Einlage Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe<br />
mbH (Komplementärin)<br />
22.500,00<br />
= 75,000 %<br />
5.700,00<br />
= 19,000 %<br />
150.000 6.840<br />
= 4,560 %<br />
37.020<br />
= 24,680 %<br />
17.160<br />
= 11,440 %<br />
4.800<br />
= 3,200 %<br />
10.680<br />
= 7,120 %<br />
73.500<br />
= 49,000 %<br />
350.000 262.350<br />
= 74,900 %<br />
87.650<br />
= 25,100 %<br />
26.000 13.260<br />
= 51.000 %<br />
12.740<br />
= 49,000 %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Verleger-Holding Radio<br />
Emscher Lippe GmbH &<br />
Co. KG<br />
Gesellschaft für Energie<br />
und Wirtschaft mbH<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entsorgungsbetriebe<br />
Essen GmbH, Essen<br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
Stadt Gladbeck<br />
Beteiligungsholding<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
(BHM)<br />
REMONDIS GmbH,<br />
Essen<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
REMONDIS GmbH,<br />
Essen<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
SOTEC – SIUS Innovativer<br />
Umweltservice<br />
GmbH, Saarbrücken
- 21 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligung an<br />
WIN Emscher-Lippe-Gesellschaft<br />
zur Strukturverbesserung mbH<br />
Arbeitsförderungsgesellschaft<br />
-gemeinnützige GmbH- (GAFÖG)<br />
Gründerzentrumgesellschaft Prosper<br />
III mbH<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
306.775,13 17.639,57<br />
= 5,750 %<br />
140.860,90<br />
= 45,920 %<br />
132.935,91<br />
=43,330 %<br />
15.338,75<br />
= 5,000 %<br />
83.200 10.400<br />
= 12,500 %<br />
23.400<br />
= 28,125 %<br />
7.800<br />
= 9,375 %<br />
7.800<br />
= 9,375 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
7.800<br />
= 9,375 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
2.600<br />
= 3,125 %<br />
30.000 1.800<br />
= 6,000 %<br />
28.200<br />
= 94,000 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
11 weitere kommunale<br />
Gesellschafter<br />
31 andere Unternehmen<br />
Eingezogene Geschäftsanteile<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
Stadt Gladbeck<br />
GAFÖG GmbH,<br />
Gelsenkirchen<br />
Pilkington-Deutschland<br />
AG, Gelsenkirchen<br />
GGG Grüner Großmarkt<br />
Gelsenkirchen, Düsing<br />
GmbH & Co. KG<br />
Firma Karl Oexmann,<br />
Inh. W. Oexmann, Gelsenkirchen<br />
AC-GE Autozentrum<br />
GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen<br />
Spinnrad Versandhandel<br />
GmbH, Gelsenkirchen<br />
Salzgitter Stahlhandel<br />
GmbH, Gladbeck<br />
Storck-Baugesellschaft<br />
mbH, Gelsenkirchen<br />
Bauunternehmung Liesenklas<br />
GmbH & Co.<br />
KG, <strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen<br />
IBK Wiesehahn GmbH,<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
MC-Bauchemie, Müller<br />
GmbH & Co., Essen<br />
Innenausbau Seibel &<br />
Weyer GmbH & Co.<br />
KG, <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Montan-Grundstücksgesellschaft<br />
Essen
- 22 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligung an<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing<br />
<strong>Bottrop</strong> mbH (GSB)<br />
Flugplatzgesellschaft Schwarze<br />
Heide mbH<br />
Telekommunikationsgesellschaft<br />
Emscher-Lippe mbH (TEL)<br />
Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt<br />
Münsterland-Emscher-<br />
Lippe-Anstalt öffentlichen Rechts<br />
(CVUA-MEL-AöR)<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
26.550 19.850<br />
74,770 %<br />
2.050<br />
7,220 %<br />
1.400<br />
5,270 %<br />
950<br />
3,580 %<br />
300<br />
1,130 %<br />
1.250<br />
4,710 %<br />
250<br />
0,930 %<br />
500<br />
1,890 %<br />
25.564,59 12.526,65<br />
= 49,000 %<br />
5.368,56<br />
= 21,000 %<br />
1.278,23<br />
= 5,000 %<br />
1.278,23<br />
= 5,000 %<br />
5.112,92<br />
= 20,000 %<br />
51.129,19 4.090,34<br />
= 8,000 %<br />
47.038,85<br />
= 92,000 %<br />
256.000,00 16.000,00<br />
= 6,250 %<br />
240.000,00<br />
= 93,750 %<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH 11.209.000 1.203.000<br />
= 10,730 %<br />
8.618.000<br />
= 76,890 %<br />
1.388.000<br />
= 12,380 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Volksbank Kirchhellen<br />
e. G.<br />
Movie-World GmbH &<br />
Co. KG<br />
RWW Rheinisch-<br />
Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />
mbH<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
GmbH<br />
Einzelhandelsverband<br />
e. V. Westfalen-West<br />
Ortsvereinigung <strong>Bottrop</strong><br />
alpincenter.com AG<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt Dinslaken<br />
Stadt Voerde<br />
Gemeinde Hünxe<br />
Kreis Wesel<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kreis Recklinghausen<br />
Stadt Gelsenkirchen
- 23 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligung an<br />
Haftungskapital bzw.<br />
Geschäftsguthaben<br />
in EUR<br />
Anteil in EUR<br />
Anteil in %<br />
Revierpark Vonderort 41.000,00 10.250,00<br />
= 25,000 %<br />
10.500,00<br />
= 50,000 %<br />
10.250,00<br />
= 25,000 %<br />
Gesellschaft für Bauen und<br />
Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft<br />
Kirchhellen<br />
Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
3.100.000 2.480.000<br />
= 80,000 %<br />
620.000<br />
= 20,000 %<br />
14.570,00 153,39<br />
= 1,050 %<br />
14.416,61<br />
= 98,950 %<br />
323.330,00 30.300<br />
= 9,370%<br />
293.030,00<br />
= 90,630 %<br />
Volksbank Kirchhellen 5.432.936,47 160,00<br />
= 0,003 %<br />
Sondervermögen Stammkapital Anteil<br />
in %<br />
5.432.776,47<br />
= 99,997 %<br />
Anteilseigner<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kommunalverband<br />
Ruhrgebiet<br />
Stadt Oberhausen<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
übrige Mitglieder<br />
Anteilseigner<br />
<strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb 2.300.000 100,000 % Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gewährträgerschaft<br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong> Der Träger unterstützt die Sparkasse bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit<br />
der Maßgabe, dass ein Anspruch der Sparkasse gegen den Träger oder<br />
eine sonstige Verpflichtung des Trägers, der Sparkasse Mittel zur Verfügung<br />
zu stellen, nicht besteht. Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten<br />
mit ihrem gesamten Vermögen. Der Träger der Sparkasse haftet nicht<br />
für deren Verbindlichkeiten.<br />
<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung<br />
AöR (BEST)<br />
Gemäß § 114 a GO NRW haftet die Stadt <strong>Bottrop</strong> als Gewährträger unbeschränkt<br />
für die Verbindlichkeiten der BEST AöR.
- 24 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
5. Wirtschaftliches Ergebnis aus den Beteiligungen<br />
Erträge aus Beteiligungen<br />
Beteiligung an Betrag / EUR<br />
Rheinisch Westfälisches Elektrizitätswerk AG 1.598.205,00<br />
Emscher Lippe Energie GmbH 1.521.169,24<br />
Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 99.200,00<br />
Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte Holding GmbH 11.400,00<br />
Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH 0,00<br />
Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH 30.090,00<br />
Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG 959,28<br />
Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong><br />
eingetragene Gesellschaft<br />
1.212,00<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH 91.161,05<br />
Volksbank Kirchhellen eG 8,09<br />
Erträge 3.353.404,66<br />
Aufwendungen aus dem Beteiligungsgeschäft<br />
Beteiligung an Betrag / EUR<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH 3.393.840,45<br />
WiN Emscher Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />
mbH<br />
25.703,82<br />
Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH 7.517,95<br />
Revierpark Vonderort 198.400,00<br />
Verband der Kommunalen Aktionäre des RWE 813,00<br />
Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 137.200,00<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 376.629,00<br />
CVUA MEL AöR 237.197,22<br />
Aufwendungen 4.377.301,44<br />
Erträge 3.353.404,66<br />
./. Aufwendungen 4.377.301,44<br />
-1.023.896,78
- 25 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen aus Konzessionsverträgen<br />
Unternehmen Betrag / EUR<br />
Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 5.360.000,00<br />
Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 1.756.633,92<br />
7.116.633,92<br />
Wirtschaftliches Ergebnis aus Beteiligungen -1.023.896,78<br />
Einnahmen aus Konzessionsverträgen 7.116.633,92<br />
6.092.737,14<br />
Die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) gewährt einen jährlichen investiven<br />
Zuschuss in Höhe von 393.694,74 EUR, der für energiesparende Maßnahmen<br />
zweckgebunden ist. Von der STEAG Fernwärme GmbH wurde ein Gestattungs-<br />
entgelt in Höhe von 116,828,17 EUR für die Durchleitung von Fernwärme durch<br />
das <strong>Bottrop</strong>er Netz gewährt.
- 26 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
6. Ausgliederungsquote und Beschäftigtenanteil in den Beteiligungen<br />
Alle Bezirksregierungen haben im Auftrag des Innenministeriums im Jahr 2000 eine<br />
umfangreiche Sonderprüfung der kommunalen Beteiligten durchgeführt.<br />
Ein Resultat dieser Maßnahme waren Empfehlungen für die inhaltliche Ausgestal-<br />
tung von Beteiligungsmaßnahmen.<br />
Neben zusätzlichen Kennzahlen sollte auch dargestellt werden, wie hoch der Anteil<br />
der ausgegliederten öffentlichen Aufgaben ist. Als Indikator hierfür wurde der<br />
– rechnerische – Anteil (nach Geschäftsanteilen) an dem Personal der Beteiligun-<br />
gen vorgeschlagen.<br />
Diese Anregung wurde erstmalig für den <strong>Beteiligungsbericht</strong> 2003 umgesetzt.<br />
Die dargestellten Zahlen bedeuten zum Beispiel nicht, dass 64 Beschäftigte der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> beim RWE arbeiten, sondern dass der Stadt <strong>Bottrop</strong> anhand ihres<br />
Aktienpaketes dieses Personal zuzuordnen wäre.<br />
Der theoretische Anteil ist eine ungefähre Aussage über das Personal, das die<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> tatsächlich beschäftigen müsste, wenn sie die öffentliche Aufgabe<br />
Energieversorgung selbst wahrnehmen würde. Der Beschäftigtenanteil der ELE<br />
GmbH wäre noch hinzuzurechnen.<br />
Wenn man berücksichtigt, dass die ehemaligen <strong>Bottrop</strong>er Stadtwerke in den dreißi-<br />
ger Jahren an das RWE verkauft wurden, ist diese Aussage gar nicht so wirklich-<br />
keitsfremd.<br />
Auch die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> ist eine Ausgründung aus der Stadtverwaltung. Die<br />
kommunalen Sparkassen waren vor ihrer rechtlichen Selbständigkeit in der Regel<br />
Abteilungen der Hauptämter.<br />
Die sich aus der oben erläuterten Kennzahl ergebende – theoretische – Ausgliede-<br />
rungsquote von 35,99 % gibt einen Hinweis darauf, dass in <strong>Bottrop</strong> noch 64,01 %<br />
der öffentlichen Aufgaben in der Kernverwaltung wahrgenommen werden.<br />
In vielen Nachbarstädten liegt diese Quote schon weit unter 50 %.
- 27 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anzahl der Beschäftigten in den Beteiligungen<br />
Gesamt Anteil<br />
Geschäftsbereiche:<br />
Versorgung:<br />
Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) 451 25<br />
2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 705 49<br />
3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) 70.856 64<br />
4. RW Holding AG 0 0<br />
5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, GmbH (VkA) 2 0<br />
Entsorgung:<br />
6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte, Holding GmbH (VEKS) 3 0<br />
7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB) 6 4<br />
8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH (GVB) 2 1<br />
9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST) 163 163<br />
Wirtschaftsförderung/Dienstleistungen:<br />
10. WIN Emscher-Lippe-Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH 14 1<br />
11. Arbeitsförderungsgesellschaft mbH (GAFÖG) 216 27<br />
12. Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH (GZP III) 0 0<br />
13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 7 5<br />
14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 13 7<br />
15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH 0 0<br />
16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-<br />
Lippe-AöR<br />
232 15<br />
Verkehr:<br />
17. Vestische Straßenbahnen GmbH 940 101<br />
Freizeit/Kultur:<br />
18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb 46 46<br />
19. Revierpark Vonderort GmbH 98 25<br />
20. Betriebsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG 0 0<br />
21. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH 0 0<br />
Wohnungsbau:<br />
22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 20 16<br />
23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen eG 2 0<br />
24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG 8 1<br />
Banken/Sparkassen:<br />
25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft) 293 293<br />
26. Volksbank Kirchhellen eG 137 0<br />
Beschäftigte in den Beteiligungen 843<br />
Beschäftigte der Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.499<br />
Gesamt 2.342<br />
Ausgliederungsquote 35,99 %
- 28 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
IV. Steuerung der Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Nach § 41 Abs. 1, S. 2, Buchst. k, l und m der GO NRW liegt die Entscheidungsbe-<br />
fugnis über die Gründung, die Erhöhung sowie die vollständige oder teilweise Veräu-<br />
ßerung einer Beteiligung an einer Gesellschaft oder an einer anderen Vereinigung<br />
des privaten Rechts ausschließlich beim Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />
Zudem ist der Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> nach § 113 Abs. 2 GO NRW für die Bestellung<br />
von Vertretern der Stadt in den Organen der kommunalen Unternehmen zuständig.<br />
In Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen, Aufsichtsräten oder ent-<br />
sprechenden Organen von juristischen Personenvereinigungen, an denen die Ge-<br />
meinde unmittelbar beteiligt ist, vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde.<br />
Sofern weitere Vertreter zu benennen sind, muss der Bürgermeister oder ein von ihm<br />
vorgeschlagener Bediensteter dazuzählen. Diese Vertreter nehmen die Interessen<br />
der Kommune wahr. Gemäß § 113 Abs. 3 der GO NRW ist die Gemeinde verpflich-<br />
tet, bei der Ausgestaltung der Gesellschaftsverträge und Satzungen das Recht auf<br />
Entsendung von städtischen Vertretern in die Aufsichtsräte der Unternehmen festzu-<br />
schreiben. Vertreter der Stadt in den Aufsichtsräten der Unternehmen können sowohl<br />
Ratsmitglieder, Vertreter der Verwaltung als auch sonstige vom Rat der Stadt bestell-<br />
te dritte Vertreter sein. Weiterhin üben Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> die Mitglied-<br />
schaftsrechte der Stadt in den Gesellschafterversammlungen bzw. Hauptversamm-<br />
lungen der Unternehmen aus.<br />
Die Beteiligungsverwaltung der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist organisatorisch dem Fachbereich<br />
Finanzen zugeordnet.<br />
Aufgabe der Beteiligungsverwaltung ist neben der informellen Unterstützung (z. B.<br />
bei Ratsbeschlüssen zu Gesellschaftsgründungen, Investitionen, Kapitalerhöhungen)<br />
auch die regelmäßige Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Beteiligungen.
- 29 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Während Entscheidungen über die Bestellung von Vertretern der Stadt <strong>Bottrop</strong> für<br />
die Organe der Unternehmen vom Rat der Stadt getroffen werden, liegt zur Zeit eine<br />
der Hauptaufgaben der Beteiligungsverwaltung in der Betreuung der Beteiligungsge-<br />
sellschaften bei der Einhaltung gesellschaftsrechtlicher und kommunalrechtlicher Be-<br />
stimmungen, sowie in der Verwaltung der Aufwendungen und Erträge und die Analy-<br />
se von Vorlagen und Niederschriften.<br />
Die Weiterentwicklung der Beteiligungsverwaltung in Richtung eines umfassenden<br />
Beteiligungs-Controllings wird nicht zuletzt aufgrund der fortschreitenden Verlagerung<br />
"klassischer" städtischer Aufgaben in privatrechtliche Organisationsformen erforder-<br />
lich. Neue Aufgabenstellungen ergeben sich beispielsweise aus Notwendigkeiten im<br />
Hinblick auf die Orientierung der Gesellschaften an den Zielen des "Konzerns Stadt"<br />
und die Optimierung der Beteiligungsstrukturen unter betriebswirtschaftlichen und<br />
steuerlichen Aspekten.<br />
Verwiesen wird auf die Ausführungen zu Punkt VII des <strong>Beteiligungsbericht</strong>es.
- 30 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
V. Berichterstattung über die wirtschaftliche Betätigung<br />
1. Art und Weise der Berichterstattung<br />
1.1 Gegenstand des <strong>Beteiligungsbericht</strong>es<br />
In früheren Jahren erfolgte eine Information des Rates und der Einwohner der Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong> lediglich bei den wirtschaftlich herausragenden städtischen Beteiligungsun-<br />
ternehmen (z. B. durch Wirtschaftspläne, die dem Haushaltsplan als Anlage beige-<br />
fügt wurden, der Feststellung des Jahresabschlusses oder selektiv im Zusammen-<br />
hang mit Kapitalerhöhungen, der Gewährung von Ertragszuschüssen oder Verlust-<br />
ausgleichszahlungen).<br />
Gemäß § 117 GO NRW hat die Gemeinde einen <strong>Beteiligungsbericht</strong> zu erstellen, in<br />
dem ihre wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung zu erläutern ist. Dieser<br />
Bericht ist jährlich fortzuschreiben. Der Bericht soll insbesondere Angaben über die<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks, die finanzwirtschaftlichen Auswirkungen der Betei-<br />
ligten, Beteiligungsverhältnisse und die Zusammensetzung der Organe der Gesell-<br />
schaft enthalten." Als Adressaten des <strong>Beteiligungsbericht</strong>es werden Ratsmitglieder<br />
und die Einwohner der Gemeinde genannt.<br />
Auf die Möglichkeit der Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.<br />
Der <strong>Beteiligungsbericht</strong> der Stadt <strong>Bottrop</strong> umfasst alle unmittel- und mittelbaren städti-<br />
schen Beteiligungen sowie das Sondervermögen der Stadt <strong>Bottrop</strong> (eigenbetriebsähn-<br />
liche Einrichtung <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb) und die Anstalten des öffentli-<br />
chen Rechts (BEST AöR) und will neben den genannten gesetzlichen "Pflichtinforma-<br />
tionen" als wesentlichen Inhalt einen Abriss der wirtschaftlichen Situation der einzel-<br />
nen Gesellschaften sowie ihrer Bedeutung für den städtischen Haushalt (Leistungs-<br />
erbringung außerhalb der eigentlichen Verwaltung und finanzielle Verflechtung mit<br />
dem Haushaltsplan) darstellen.
- 31 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1.2 Umfang der Darstellung<br />
Als Informationsgrundlage für die Darstellung der einzelnen Beteiligungen der Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong> dienen die Jahresabschlüsse und die dazugehörigen Prüfungsberichte der<br />
Wirtschaftsprüfungsunternehmen der letzten 5 Jahre. Hierdurch lassen sich bessere<br />
Erkenntnisse über die geplanten Entwicklungstendenzen gewinnen. Ausgehend von<br />
diesem Informationsmaterial werden die Bilanzen und die Gewinn- und Verlustrech-<br />
nungen der Gesellschaften in komprimierter Form dargestellt.<br />
Soweit die Jahresabschlussberichte Kapitalflussrechnungen enthalten, werden diese<br />
im <strong>Beteiligungsbericht</strong> übernommen.<br />
Die Angaben über die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt beziehen sich auf<br />
die tatsächlichen Zahlungen im Haushaltsjahr 2010.
- 32 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 33 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
VI. Darstellung<br />
der<br />
Unternehmen
- 34 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 35 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW)<br />
Am Schloß Broich 1 - 3<br />
45479 Mülheim a. d. Ruhr<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 15.381.950 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 862.850 5,61<br />
Stadt Mülheim an der Ruhr 1.538.200 10,00<br />
Stadt Gladbeck 652.700 4,24<br />
RWE Aqua GmbH 12.272.450 79,78<br />
Kreis Recklinghausen 55.150 0,36<br />
Stadt Oberhausen (Rheinland) 600 0,01<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung<br />
gemeinnützige GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />
Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH – ENO,<br />
Oberhausen<br />
WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />
mbH, Herten<br />
EUR %<br />
Buchwert<br />
1,00 19,02<br />
3.830,00 2,13<br />
2.556,46 0,83<br />
SEG Stadtentwässerung Schwerte GmbH 322.886,30 48,00<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH 300,00 1,13<br />
Wasserverbund Niederrhein GmbH, Krefeld 598.211,50 26,00<br />
WRH Wasserver- und Entsorgung, Rhein-Haardt GmbH,<br />
Limburgerhof<br />
25.228,00 25,10
- 36 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist<br />
a) die Erfüllung wassertechnischer und wasserwirtschaftlicher Aufgaben und Dienstleistungen<br />
auf dem Wasser- und Abwassersektor.<br />
Dazu gehören insbesondere<br />
� Planung, Bau und Betrieb von Wasserversorgungseinrichtungen und Durchführung<br />
aller Geschäfte, die mit der Beschaffung, Gewinnung, Aufbereitung, Fürtleitung<br />
und Lieferung von Wasser zusammenhängen;<br />
� Planung, Bau und Betrieb von Wasserentsorgungseinrichtungen und Durchführung<br />
aller Geschäfte, die mit der Fürtleitung von Abwässern, der Behandlung von Abwässern<br />
und Fürtleitung der behandelten Abwässer sowie mit der Behandlung,<br />
Verwertung und Beseitigung der bei der Abwasserbehandlung anfallenden Rückstände<br />
zusammenhängen;<br />
b) die Erfüllung aller sonstigen Aufgaben und Dienstleistungen der Ver- und Entsorgung<br />
einschließlich der Kommunikation sowie allgemeiner kommunaler Dienste.<br />
Dazu gehören insbesondere<br />
Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen und Durchführung aller Geschäfte, die mit<br />
der Wahrnehmung dieser Aufgaben und Dienstleistungen zusammenhängen,<br />
c) Durchführung von Maßnahmen und Geschäften in verwandten Betätigungsbereichen,<br />
die geeignet sind, den Gesellschaftszweck zu fördern.<br />
Die Gesellschaft kann sich zur Erfüllung der Aufgaben sowie zur Erbringung der Dienstleistungen<br />
und damit zur Verwirklichung des Unternehmensgegenstandes an anderen Unternehmen<br />
beteiligen, sie gründen, fremde Unternehmen erwerben oder pachten sowie Hilfsund<br />
Nebenbetriebe errichten.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RWW mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 37 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Aufsichtsrat:<br />
Bernd Böddeling, RWE Rhein-Ruhr AG (Vorsitzender ab 11.11.2010)<br />
Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE AG (Vorsitzender bis 11.11.2010)<br />
Hermann Hirschfelder, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender<br />
Uwe Bonan, Angestellter, Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH,<br />
stellv. Vorsitzender<br />
Bernd Brockmann, Dreher, Arbeitnehmervertreter, Mülheim a. d. Ruhr<br />
Markus Püll, Bürgermeister Mülheim an der Ruhr<br />
Dr. Christoph Hilz, RWE Aqua GmbH<br />
Gaetano Randazzo, Arbeitnehmervertreter, Oberhausen<br />
Roland Bernet, RWE AG<br />
Jürgen Holzmann, Stadt Gladbeck<br />
B. Geschäftsführung:<br />
Lothar Arnold (bis 31.03.<strong>2011</strong>)<br />
Dr. Franz Josef Schulte (ab 01.04.<strong>2011</strong>)<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong>, Stadtkämmerer Willi Loeven
- 38 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />
Die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr (im<br />
Folgenden „RWW" genannt), gehört als regionaler Trinkwasserdirektversorger zu den größten<br />
deutschen Wasserversorgungsunternehmen. RWW wurde 1912 gegründet und versorgt in<br />
Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck, Dorsten, Reken, Velen, Gescher,<br />
Schermbeck und Raesfeld ca. 750.000 Einwohner als Direktversorger mit hochwertigem<br />
Trinkwasser. Darüber hinaus versorgt RWW als Trinkwasservorlieferant der Stadtwerke Vel-<br />
bert, Wülfrath, Ratingen und Borken indirekt weitere ca. 250.000 Einwohner.<br />
Im Bereich der unteren Ruhr in Essen-Kettwig, in Mülheim an der Ruhr sowie am Rhein in<br />
Duisburg-Mündelheim betreibt RWW fünf Flusswasserwerke, die ausgehend von der traditio-<br />
nell im Ruhrtal weit verbreiteten künstlichen Grundwasseranreicherung in einem modernen<br />
und leistungsfähigen mehrstufigen Aufbereitungsprozess qualitativ hochwertiges Trinkwasser<br />
liefern. Im nördlichen Versorgungsgebiet verfügt RWW im Verbreitungsgebiet der „Halterner<br />
Sande" über drei Wasserwerke, die natürliches Grundwasser fördern. Betriebswasser fördert<br />
RWW aus dem Seewasserwerk in Dorsten.<br />
Die Wasserverteilung erfolgt über ein weit verzweigtes Rohrnetz mit einer Gesamtlänge von<br />
ca. 3.000 km. Zur Wartung und Reparatur des Rohrnetzes sind sechs regionale Service-<br />
Points im Versorgungsgebiet eingerichtet, die über die zentrale Betriebsdirektion in <strong>Bottrop</strong><br />
gesteuert werden.<br />
Das Unternehmen ist funktional gegliedert. Die Linienfunktionen umfassen die Organisations-<br />
einheiten Technik, Recht/Personal, Vertrieb, Marketing, Finanzen, Controlling sowie Ge-<br />
schäftsentwicklung und Strategie. Der größte Bereich Technik gliedert sich weiter in die Or-<br />
ganisationseinheiten Engineering, Netze, Produktion, Instandhaltung, Facility-Management,<br />
Qualität und den Stab Technik. Die Organisationseinheiten Interne Revision sowie Arbeits-<br />
schutz und Umweltmanagement sind der Geschäftsführung als Stabsfunktionen zugeordnet.<br />
Zur Steuerung des Unternehmens setzt RWW das Kennzahlensystem des RWE-Konzerns<br />
ein, das sich an ergebnis- und liquiditätsorientierten Kennzahlen ausrichtet.
- 39 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
RWE Aqua GmbH ist mit 79,8% Hauptgesellschafter der RWW. Die Städte Mülheim an der<br />
Ruhr, <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck, Oberhausen sowie der Kreis Recklinghausen, für die wasserwirt-<br />
schaftliche Dienstleistungen erbracht werden, sind darüber hinaus Gesellschafter des Unter-<br />
nehmens. Die Gesellschaft erfüllt mit ihrer Tätigkeit vollumfänglich den dringenden öffentli-<br />
chen Zweck der Trinkwasserversorgung (§§ 107f GO NW). Die Kommunen sind in den Auf-<br />
sichtsgremien des Unternehmens unmittelbar vertreten.<br />
Ab <strong>2011</strong> wird die RWW von der RWE Deutschland AG geführt (vormals: Rheinland Westfalen<br />
Netz AG). Die neue Gesellschaft mit Sitz in Essen bündelt die deutschen Aktivitäten des RWE<br />
Konzerns in den Bereichen Netz, Vertrieb und Energieeffizienz und führt die deutschen Regi-<br />
onalgesellschaften. Die RWE Deutschland AG ist die größte Beteiligungsgesellschaft im RWE<br />
Konzern.<br />
RWW gehört mehrheitlich zum RWE Konzern. Die operative Führung obliegt der RWE<br />
Deutschland AG, Essen.<br />
RWE zählt zu den fünf größten Versorgungsunternehmen in Europa. Die Aktivitäten umfassen<br />
die Erzeugung, den Transport sowie den Handel und Vertrieb von Strom und Gas. Auch im<br />
Wassergeschäft ist RWE in Kontinentaleuropa aktiv.<br />
RWW stellt als regionales Kompetenzcenter Wasser die Expertise der RWE Deutschland AG<br />
im Wassergeschäft dar.<br />
Vertriebliche Themenstellungen, die Weiterentwicklung betrieblicher Prozesse sowie die Um-<br />
setzung von Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen zur Sicherung von Qualität und<br />
Versorgungsleistung bildeten Schwerpunkte der Aktivitäten auch im Jahr 2010:<br />
� Die Absatzsituation hat sich im Jahr 2010 in allen Segmenten positiv entwickelt. Im men-<br />
genmäßig stärksten Segment der Trinkwasserlieferungen an Tarifkunden hat der äußerst<br />
warme Sommer 2010 dafür gesorgt, die auch in diesem Jahr beobachteten strukturellen<br />
Mengenrückgänge größtenteils zu kompensieren. Die rasche konjunkturelle Belebung in<br />
2010 führte im Vergleich zum Krisenjahr 2009 zu einer deutlichen Steigerung der Absatz-<br />
mengen an unsere industriellen Kunden. Das Vorkrisenniveau konnte dennoch nicht voll-<br />
ständig erreicht werden.<br />
� Die Konzession für den Ortsteil Gescher-Hochmoor konnte zu Jahresbeginn 2010 um<br />
mindestens weitere zehn Jahre verlängert werden.
- 40 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
� Die Konzession für den Ortsteil Raesfeld-Erle wurde von der Gemeinde zum 30.04.<strong>2011</strong><br />
ordnungsgemäß gekündigt. In dem darauf eingeleiteten Vergabeverfahren sieht sich<br />
RWW als aussichtsreicher Bewerber.<br />
� Die Strategie, das ausgeprägte Know How der RWW in den verschiedenen Bereichen der<br />
Trinkwasserversorgung für die Vermarktung technischer Dienstleistungen einzusetzen,<br />
konnte auch im Jahr 2010 erfolgreich weitergeführt werden. So sind zum Beispiel die ver-<br />
schiedenen technischen Dienstleistungen im Netzbetrieb (Armaturenkontrolle, Wasserver-<br />
lustanalyse und Leckortung) gut im Markt etabliert und werden entsprechend nachgefragt.<br />
Das Produkt Trinkwasserspender wurde im Jahr 2010 erfolgreich in den Markt eingeführt.<br />
Die Zusammenarbeit der Bereiche Vertrieb, Marketing und Technik wurde durch die<br />
Schaffung neuer Prozessabläufe für die systematische Entwicklung neuer Produkte und<br />
die kontinuierliche Steuerung des Produktportfolios der Gesellschaft effektiver gestaltet.<br />
Darüber hinaus erfolgte die Implementierung von sogenannten technischen Leistungsver-<br />
antwortlichen, die die gesamte Auftragsumsetzung und Kundenbetreuung aus einer Hand<br />
verantwortlich koordinieren.<br />
� Die Schwerpunkte der Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen im Geschäftsjahr<br />
2010 lagen naturgemäß im ca. 3.000 km umfassenden Verteilnetz sowie der Anlagen-<br />
technik in den Bereichen Wassergewinnung und -aufbereitung.<br />
Von den in 2010 getätigten Investitionen entfiel mit rd. 4,0 Mio. € der wesentliche Anteil<br />
auf die Erneuerung bzw. Erweiterung des Verteilnetzes. RWW setzt dabei auf eine effekti-<br />
ve Netzplanung und entschied sich in 2010 für den Einsatz der Software PiReM (Pipe Re-<br />
habilitation Management System) als computergestützte Rehabilitationsplanung im Be-<br />
reich des (Netz-)Asset Management. PiReM ist ein Entscheidungshilfesystem für die Er-<br />
neuerungsplanung von Netzsystemen auf Basis effizienter Weiterverarbeitung bestehen-<br />
der GIS-Daten, Schadensstatistiken und verwendeter Rohrnetzmaterialien. Es stellt einen<br />
wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung der Erneuerungsplanung der sicherheitskritischen<br />
Verteilnetzinfrastruktur der RWW dar.<br />
Einen Investitionsschwerpunkt im Bereich der Wasseraufbereitung bildet die Optimierung<br />
des „Multi-Barrieren-Konzeptes" im Rahmen des Mülheimer Verfahrens. Die zentrale<br />
Maßnahme stellt der Bau einer unterirdischen Dichtwand im Wasserwerk in Essen-Kettwig
- 41 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
dar. Die Errichtung der Dichtwand dient einerseits dem Hochwasserschutz, andererseits<br />
wird durch die Dichtwand das Volumen zur Speicherung aufbereiteten Trinkwassers we-<br />
sentlich erweitert. Im Jahr 2010 erfolgte die Projektplanung und der Projektstart (0,5 Mio.<br />
€), die wesentlichen Leistungen fallen jedoch in das Jahr <strong>2011</strong>. Mit dieser Investitions-<br />
maßnahme setzt RWW auch bereits einen Schritt der notwendigen Anpassung an die<br />
Auswirkungen des Klimawandels um (No regret-Maßnahme), da das Wasserwerk Kettwig<br />
wesentlich besser aufgestellt sein wird. Die Gesamtmaßnahme Dichtwand Kettwig ist mit<br />
einem Gesamtvolumen von 2,5 Mio. € geplant.<br />
� Die weitreichende Reorganisation des gesamten technischen Bereiches wurde bereits in<br />
2009 erfolgreich abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2010 erfolgte auf dieser Basis eine for-<br />
cierte Weiterentwicklung. Zielsetzung war, die Aufgabenstellung der geschaffenen Funkti-<br />
onsbereiche detaillierter und operativ nachhaltig festzulegen, Zuständigkeiten zwischen<br />
den Organisationseinheiten überschneidungsfrei abzustimmen und damit die Kernkompe-<br />
tenzen des Unternehmens weiter zu stärken. Die sich hieraus ergebenen Anpassungser-<br />
fordernisse für Aufbau- und Ablauforganisation werden kontinuierlich vorgenommen.<br />
Gesetze, Verordnungen, technische Regelwerke und Sicherheitsvorschriften stellen hohe<br />
Anforderungen an die Organisation des Unternehmens. RWW verfolgt daher eine strin-<br />
gente Zertifizierungsstrategie (Bsp. Technisches Sicherheitsmanagement, DIN 14001,<br />
EMAS III und zukünftig DIN16001). Die fachliche Umsetzung der Regeln und Normen soll<br />
unter allen Umständen gewährleistet sein. Dies gilt sowohl für Arbeiten an eigenen Anla-<br />
gen und Netzen sowie für Arbeiten im Rahmen der Erbringung von Dienstleistungen für<br />
Dritte. RWW forciert im Rahmen einer Unternehmensinitiative „Sicher vorweg" die Verrin-<br />
gerung bzw. Vermeidung von Gefährdungen und Risiken für Personen und Sachwerte,<br />
sowohl für die eigene Mitarbeiterschaft als auch für bei RWW beschäftigte Fremdunter-<br />
nehmen.<br />
� RWW verfolgt die Umsetzung einer langfristigen Maßnahmenplanung für den gesamten<br />
Bereich der vorhandenen Wasserversorgungsinfrastruktur (Wassergewinnung, -aufberei-<br />
tung, Verteilnetz und Energieerzeugung). Die Basis hierfür schafft das in 2010 neu ge-<br />
schaffene RWW Wasserversorgungskonzept, das die zukünftigen technischen Anforde-<br />
rungen spezifiziert sowie einzelne Handlungsoptionen bewertet und entsprechend priori-<br />
siert. Diese modulare Adaptionsstrategie soll eine nachhaltige technische Ausrichtung der<br />
RWW an zukünftige Entwicklungen und sich hieraus ergebender Anforderungen sicher-<br />
stellen. Das RWW Wasserversorgungskonzept gibt somit den Leitfaden für das langfristi-<br />
ge Investitions- und Instandhaltungsbudget des Unternehmens.
- 42 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
� RWW führte in 2010, nach Aussage der angefragten Aktivkohlehersteller, die innovativste<br />
Ausschreibung Europas für den Bezug von Frischkohlen und die Reaktivierung von ge-<br />
brauchten Aktivkohlen zur Wasseraufbereitung durch. Hierdurch wurde neben einer er-<br />
höhten Transparenz der Materialeigenschaften sowie einer Steigerung der Gesamtad-<br />
sorptionsleistung der Aktivkohlen auch eine wesentliche finanzielle Verbesserung erzielt.<br />
Mit der Optimierung des Aktivkohlemanagements konnte darüber hinaus am Standort<br />
Wasserwerk Kettwig eine Erhöhung der Filteraufbereitungskapazitäten zwischen 10 -15 %<br />
erzielt werden. Die Umstellung der Filter auf einen einheitlichen Aktivkohletyp in allen<br />
Wasserwerken vereinfacht die zukünftige Reaktivierung der Aktivkohlen.<br />
� Benchmarking hat sich in der Wasserwirtschaft in NRW zu einem festen Bestandteil der<br />
effizienz- und kundenorientierten Unternehmenssteuerung entwickelt. RWW betreibt<br />
Benchmarking aktiv auf zwei verschiedenen Ebenen. Zum einen auf der Ebene der Lan-<br />
desbenchmarkingprojekte in NRW, zum anderen durch Beteiligung an sich auf einzelne<br />
operative Prozesse beziehende Leistungs- und Effizienzvergleichsprojekte.<br />
Das 2009 gestartete NRW-Landesprojekt Benchmarking „Wasserversorgung" erreichte in<br />
2010 mit 97 Teilnehmern und 81% Abgabequote eine deutliche Steigerung. Erstmals wur-<br />
den zudem Kundenbefragungen in ein Landesbenchmarking-Projekt aufgenommen. Dar-<br />
an beteiligten sich 31 Unternehmen. Diese Befragungen belegten die einerseits über-<br />
durchschnittlich hohe Kundenzufriedenheit im Vergleich zu anderen Branchen, aber auch<br />
andererseits die erhebliche Unkenntnis über die Versorgungssysteme und die Wasser-<br />
preise. Die Bedeutung des Benchmarking-Projektes hat auch die Landesregierung aner-<br />
kannt. Das Wirtschaftministerium würdigte diesen Erfolg, in dem es auf kartellrechtliche<br />
Preisprüfungen verzichtete, auch um die Modernisierung und Leistungsfähigkeit der Was-<br />
serwirtschaft nicht durch Kartellverfahren wie in Hessen zu beeinträchtigen und forderte<br />
aber im Gegenzug eine Steigerung der Ergebnisse. Die zwischenzeitlich im Herbst 2010<br />
gestartete dritte Runde konnte mit 101 Teilnehmern (einschließlich RWW) eine weitere<br />
Teilnahmesteigerung verzeichnen.<br />
RWW beteiligte sich im abgeschlossenen Geschäftsjahr mit zwei Wasserwerken an dem<br />
von IWW bundesweit durchgeführten Prozess-Benchmarking-Projekt Wasserwerke. Ge-<br />
meinsam mit einem anderen großen Wasserwirtschaftsunternehmen initiierte RWW in<br />
2010 darüber hinaus einen bundesweiten Erfahrungsaustausch für den Bereich Netze, in<br />
dem die beteiligten Unternehmen gezielte Themenstellungen erfolgreich bearbeiten konn-<br />
ten. Durch die Teilnahme an einem weiteren Prozess-Benchmarking-Projekt „Verbrauchs-<br />
abrechung und Zählerwechsel" erhielt RWW wertvolle Hinweise, um weitergehende Opti-<br />
mierungen durchzuführen.
- 43 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
� Regionale Gegebenheiten prägen die Wasserversorgung stärker als andere Versor-<br />
gungsleistungen. Das gilt in besonderem Maße für die strukturellen Rahmenbedingun-<br />
gen, also u. a. die naturräumlichen, geologischen, siedlungsstrukturellen und demo-<br />
grafischen Gegebenheiten. Preise, Qualität oder auch die Sicherheit der Versorgung<br />
sind in Folge dessen mit anderen Unternehmen nur vergleichbar, wenn sie auf glei-<br />
chen strukturellen Rahmenbedingungen beruhen. Strukturelle Unterschiede führen<br />
zwangsläufig zu Unterschieden im Aufwand, den ein Unternehmen zur Erbringung sei-<br />
ner Versorgungsleistung betreiben muss. RWW beteiligte sich in 2010 im Rahmen ei-<br />
nes Leitprojektes des Deutschen Verbandes der Gas- und Wasserwirtschaft an einer<br />
so bisher noch nicht durchgeführten Untersuchung zur „Vergleichbarkeit von Wasser-<br />
versorgern" (DVGW-Projekt W 11/01/10).<br />
� Die Wasserwerke an der Ruhr stehen in einem kontinuierlichen Dialog mit Aufsichts-<br />
behörden und Öffentlichkeit (Medien) zu den Themen „Eignung des Flusswassers für<br />
die Trinkwassergewinnung", „toxikologische Bewertung von im Ruhrwasser festgestell-<br />
ten organischen Spurenstoffen" und „Mikroverunreinigungen". Das Umweltministerium<br />
in Düsseldorf verfolgt dabei im Rahmen des Programms „Reine Ruhr" als Anschluss-<br />
aktivität zur „Arnsberger Vereinbarung" beim integrierten Gewässerschutz mehrere<br />
Stoßrichtungen.<br />
� Vermeidung von Schadstoffeinträgen an der Quelle<br />
� Verschärfte Kontrollen der industriellen Direkteinleitungen<br />
� Weitere Aufrüstung der Kläranlagen<br />
� Einführungs- von Mindeststandards bei der Trinkwasseraufbereitung in den Ruhr-<br />
wasserwerken<br />
� Verbesserung der Information der Öffentlichkeit über naturwissenschaftliche Zu-<br />
sammenhänge bei der Diskussion um das Thema „Wie rein muss Trinkwasser<br />
sein?"<br />
Obwohl nicht unmittelbar betroffen, war auch für RWW bedeutsam, dass Ende April<br />
2010 die schriftliche Ankündigung einer Anpassungsverfügung der Bezirksregierung<br />
Arnsberg zur „Ertüchtigung von Wasseraufbereitungsanlagen" entsprechend dem Er-<br />
lass des MUNLV vom 01.04.2010 erfolgte. Der Erlass formuliert die Forderungen nach<br />
Implementierung eines Verfahrens zur sicheren Partikelabtrennung aus dem Rohwas-<br />
ser (z. B. Mehrschichtfiltration), nach chemischer Oxidation (z. B. Ozonung), nach Ad-<br />
sorption und biologischem Abbau von Schadstoffen (z. B. permanente Aktivkohle-<br />
Festbettfiltration) sowie nach sicherer Desinfektion des Trinkwassers (UV-Entkeimung)<br />
als Stand der Technik. RWW wendet diese Verfahren seit langer Zeit an.
- 44 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
� RWW beschäftigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv mit der Entwicklung<br />
eines neuen, verursachungsgerechten, solidarischen und nachhaltigen Tarifmodells<br />
für Haushalts- und Gewerbekunden. Die Änderungserfordernisse begründen sich in<br />
der Entwicklung und Struktur der Kosten und Entgelte sowie der Verursachungsge-<br />
rechtigkeit der bisherigen Tarifsystematik.<br />
Während mit rund 80% der überwiegende Teil der Gesamtkosten wegen des sehr an-<br />
lagenintensiven Wassersystems mengenbezogen fix ist („Systemkosten"), liegt der fixe<br />
Erlösanteil im Durchschnitt über alle RWW-Kunden nur bei rund 20%. Demzufolge<br />
stammen 80% der Umsatzerlöse aus variablen Preisbestandteilen. Diese Dominanz<br />
der Mengenpreise hat zu einer zunehmend unausgewogenen Verteilung der System-<br />
kosten bei den Verbrauchern in Haushalt und Gewerbe geführt. Der anhaltende, konti-<br />
nuierliche Rückgang der Wasserabnahme führt in der Wasserversorgung insgesamt<br />
zu betrieblichen und qualitativen Problemen. Die ursprünglich unter den Planungsprä-<br />
missen des wirtschaftlichen und demografischen Wachstums auf Versorgungssicher-<br />
heit ausgelegten Versorgungsnetze verzeichnen mittlerweile aufgrund gegenläufiger<br />
Entwicklungen in Folge demografischen Wandels, Wassersparens und industrieller<br />
Strukturveränderung eine zunehmend reduzierte Auslastung der Infrastruktur. Einer-<br />
seits können Stagnationen aufgrund zu geringer Durchflüsse Beeinträchtigungen der<br />
Trinkwasserqualität nach sich ziehen und andererseits müssen die Gesamtkosten auf<br />
immer geringer werdende Abnahmemengen verteilt werden.<br />
RWW will mit einem neu entwickelten Tarifsystem hierauf reagieren. Seit 2009 entwi-<br />
ckelt das Unternehmen unter Einbeziehung externer Experten und Erfahrungen ande-<br />
rer Infrastrukturen ein neues Tarifmodell. Im Kern sollen im so genannten Systempreis<br />
in stärkerem Maße als im heutigen Grundpreis die Fixkosten abgebildet werden. Der<br />
mengenbezogene Arbeitspreis kann im Gegenzug deutlich abgesenkt werden. Damit<br />
wird ein Tarifsystem geschaffen, das zu mehr Verursachungsgerechtigkeit und Solida-<br />
rität beitragen sowie die Tragfähigkeit der Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur<br />
nachhaltig sicher stellen soll.
- 45 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2. Ertragslage<br />
Nachfolgende strukturierte Gewinn- und Verlustrechnungen geben einen Überblick über die<br />
wesentlichen Posten.<br />
2010<br />
Mio. €<br />
2009<br />
Mio. €<br />
Umsatzerlöse (einschl. aktivierte Eigenleistungen) 107,6 103,9<br />
Sonstige betriebliche Erträge 6,2 7,8<br />
Materialaufwand - 26,9 - 26,9<br />
Personalaufwand - 29,2 - 35,1<br />
Abschreibungen - 10,6 - 10,8<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (einschl. sonstige Steuern) - 25,3 - 25,0<br />
Zins- und Finanzergebnis<br />
(einschl. außerordentliche Aufwendungen)<br />
-6,1 1,8<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 5,4 - 5,4<br />
Jahresüberschuss 10,3 10,3<br />
Die im Geschäftsjahr erzielten Umsatzerlöse einschließlich der aktivierten Eigenleistungen<br />
liegen mit 107,6 Mio. € um 3,7 Mio. € über dem Vorjahreswert.<br />
Der Anstieg der Umsatzerlöse um 3,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentli-<br />
chen nahezu ausschließlich aus dem Anstieg der Wasserabgabe.<br />
Die Umsatzerlöse aus Anschlussarbeiten und Reparaturen sowie Rohrnetzkostenzuschüssen<br />
bewegten sich insgesamt auf Vorjahresniveau.<br />
Die Umsatzerlöse der Tarifkunden erhöhten sich um 1,4 Mio. € auf 78,9 Mio. €.<br />
Die Summe der Umsatzerlöse der Wiederverkäufer, des Handelsgeschäftes und der Sonder-<br />
vertragskunden stieg im Wesentlichen konjunkturbedingt um 2,2 Mio. € auf 24,3 Mio. € an.<br />
Der Anstieg zeigt sich am deutlichsten mit 1,9 Mio. € im Sondervertragskundensegment, mit<br />
0,2 Mio. € bei den Wiederverkäufern und mit 0,1 Mio. € im Handelsgeschäft.
- 46 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Nachfolgende Tabelle gibt einen Mengenüberblick der Wasserbeschaffung bzw. der Was-<br />
serabgabe bei RWW:<br />
Wasserbeschaffung<br />
2010 2009<br />
in Mio. m 3<br />
in Mio. m 3<br />
Eigenerzeugung 75,0 68,9<br />
Fremdbezug 15,4 15,3<br />
Wasserabgabe<br />
Sondervertragskunden<br />
90,4 84,2<br />
Trinkwasser 29,4 27,7<br />
Betriebswasser 18,4 14,8<br />
47,8 42,5<br />
Tarifkunden 36,7 36,9<br />
Unentgeltlicher Verbrauch und Netzverluste<br />
84,5 79,4<br />
Eigenverbrauch, Rohrbrüche, Feuerlöschwasser, 5,9 4,8<br />
Spülung, Netzverluste<br />
Mit 84,5 Mio. m 3 lag die Gesamtabgabe an Trink- und Betriebswasser um 5,1 Mio. m 3 über der<br />
Vorjahresmenge von 79,4 Mio. m 3 . Auf das Kundensegment Sondervertragskunden einschließ-<br />
lich Weiterverteiler (Trink- und Betriebswasser) entfiel eine Abgabemenge von 47,8 Mio. m 3 .<br />
Auf die Trinkwasserabgabe entfielen 66,1 Mio. m 3 , davon 36,7 Mio. m 3 auf die Trinkwasserliefe-<br />
rungen an Tarifkunden - das sind 0,2 Mio. m 3 weniger als im Vorjahr.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 6,2 Mio. € um 1,6 Mio. € unter dem Vorjahresni-<br />
veau, im Wesentlichen bedingt durch geringere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
(-2,1 Mio. €) sowie höhere Erträge aus Abgängen des Sachanlagevermögens (+ 0,5 Mio. €).<br />
Der Materialaufwand lag mit 26.9 Mio. € auf Vorjahresniveau. Während sich die Roh-, Hilfs-<br />
und Betriebsstoffe um 1,0 Mio. € erhöhten, reduzierten sich die Aufwendungen für bezogene<br />
Leistungen und die Energieaufwendungen insgesamt um diesen Betrag.<br />
Die Personalaufwendungen reduzierten sich um insgesamt 5,9 Mio. €.<br />
Während die Aufwendungen für Löhne und Gehälter nahezu auf Vorjahresniveau verblieben,<br />
erhöhten sich die Aufwendungen der sozialen Abgaben geringfügig.
- 47 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Aufwendungen für Altersversorgung reduzierten sich um 6,0 Mio. €, im Wesentlichen be-<br />
dingt durch den geänderten Ausweis des Zinsaufwandes der Pensionsrückstellungen. Diese<br />
Zinsaufwendungen (5,6 Mio. €) wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr im Zinsergebnis aus-<br />
gewiesen. Darüber hinaus verringerten sich die Beiträge an den Pensions-Sicherungs-Verein<br />
(PSVaG) konjunkturbedingt.<br />
Zum Stichtag 31.12.2010 beschäftigt die RWW 453 (Vorjahr: 457) Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
beiter, davon befinden sich 20 Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Die Zahl<br />
der kaufmännisch und technisch Angestellten beträgt 229 Mitarbeiter. Im gewerblichen Be-<br />
reich sind 224 Mitarbeiter beschäftigt. Im Berichtsjahr beträgt der Anteil der weiblichen Be-<br />
schäftigten 18,3% der Gesamtbelegschaft, bezogen auf den Angestelltenbereich beträgt ihr<br />
Anteil 29,3%. Auch im Berichtsjahr bildet RWW über den eigenen Bedarf hinaus aus. Am<br />
31.12.2010 befinden sich 18 Jugendliche in einer Ausbildung in den Berufsbildern Industrie-<br />
kaufmann/-frau, Industriemechaniker, Elektroniker/in für Betriebstechnik. RWW beschäftigt<br />
zum Jahresende 28 anerkannt schwerbehinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und<br />
Sachanlagen lagen mit 10,6 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 25,3 Mio. € um 0,3 Mio. € über dem Vor-<br />
jahreswert. Während die Aufwendungen für Altersteilzeit um 0,6 Mio. € zurückgingen, stiegen<br />
im Wesentlichen die Aufwendungen für Konzessionsabgaben umsatzbedingt um 0,7 Mio. €<br />
und die Aufwendungen für wasserwirtschaftliche Abgaben um 0,2 Mio. € an.<br />
Das Zins- und Finanzergebnis (einschließlich der außerordentlichen Aufwendungen) lag mit<br />
-6,1 Mio. € um 7,9 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis. Diese Ergebnisverschlechterung er-<br />
gab sich im Wesentlichen mit 5,6 Mio. € aufgrund der unter den Personalaufwendungen be-<br />
reits beschriebenen Ausweisänderung der Zinsaufwendungen der Pensions-, Altersteilzeit-<br />
und der Jubiläumsgeldrückstellung, mit 1,0 Mio. € aufgrund gesunkener Zinserträge, mit<br />
0,5 Mio. € aufgrund außerordentlicher Aufwendungen aufgrund der Neubewertung von<br />
Altersteilzeit- und Pensionsrückstellungen, mit 0,4 Mio. € aufgrund der Verzinsung von Steu-<br />
ernachforderungen sowie mit 0,2 Mio. € aufgrund einer im Geschäftsjahr vorgenommenen<br />
Abschreibung auf das Finanzanlagevermögen.
- 48 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Finanzlage<br />
RWW ist als Konzernunternehmen der RWE AG in den Cash Pool der RWE Deutschland AG,<br />
Essen, einbezogen. Das Cash Management umfasst die Durchführung von Zahlungsverkehr,<br />
Liquiditätsdisposition und Liquiditätsausgleich einschließlich der Führung von Cash Pools so-<br />
wie die Anlage und die Aufnahme von Tages- und Termingeldern sowie Darlehen. Zum<br />
31.12.2010 waren insgesamt 61,6 Mio. € bei der RWE Deutschland AG verzinslich angelegt.<br />
Wie der nachfolgend wiedergegebenen Kurzfassung der Kapitalflussrechnung zu entnehmen<br />
ist, ergibt sich eine zahlungswirksame Erhöhung des Finanzmittelbestandes um 5,6 Mio. €.<br />
Der Finanzmittelfonds wird definiert als Summe aus Kassenbestand zuzüglich der konzernin-<br />
ternen Geldanlagen.<br />
2010<br />
Mio. €<br />
2009<br />
Mio. €<br />
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit 27,2 16,1<br />
Cash flow aus Investitionstätigkeit -7,1 - 8,3<br />
Cash flow aus Finanzierungstätigkeit -14,5 - 11,1<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes 5,6 - 3,3<br />
Sämtliche Investitionen des Geschäftsjahres konnten aus dem Cash flow aus laufender Ge-<br />
schäftstätigkeit finanziert werden. Darüber hinaus wurden die Bankverbindlichkeiten um<br />
4,5 Mio. € planmäßig reduziert.<br />
Der dynamische Verschuldungsgrad (Differenz zwischen Fremdkapital und flüssige Mittel im<br />
Verhältnis zum Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit) ist im Berichtsjahr auf 1,7 (Vor-<br />
jahr 3,3) gesunken.<br />
Zur Absicherung eines variabel verzinslichen Darlehns hat die RWW ein Zinsswapgeschäft<br />
abgeschlossen. Dadurch wurde eine Festverzinsung erreicht. Das Geschäft endet zum<br />
31.10.<strong>2011</strong>.
- 49 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
4. Vermögenslage<br />
Nachfolgende Bilanzstruktur gibt einen Überblick über die wesentlichen Posten:<br />
31.10.2010<br />
Mio. €<br />
31.12.2009<br />
Mio. €<br />
Anlagevermögen 122,6 125,0<br />
Umlaufvermögen 72,0 69,7<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 0,1 1,1<br />
Bilanzsumme 194,7 195,8<br />
Eigenkapital 75,7 75,5<br />
Rohrnetzkostenzuschüsse 11,2 12,1<br />
Rückstellungen 103,5 98,4<br />
Verbindlichkeiten (einschl. passive Rechnungsabgrenzung) 4,3 9,8<br />
Bilanzsumme 194,7 195,8<br />
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum 31.12.2009 um 1,1 Mio. € reduziert.<br />
Bei Gesamtinvestitionen von 8,9 Mio. €, Abgängen von 0,5 Mio. € und verrechneten<br />
Abschreibungen von 10,8 Mio. € reduzierte sich das Anlagevermögen um 2,4 Mio. € auf 122,6<br />
Mio. €.<br />
Von den Gesamtinvestitionen (einschließlich geleisteter Anzahlungen und Anlagen im Bau)<br />
entfallen 0,1 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände, 0,4 Mio. € auf Grundstücke und<br />
Bauten, 2,6 Mio. € auf technische Anlagen und Maschinen, 4,0 Mio. € auf Rohrnetz und Was-<br />
serzähler, 1,4 Mio. € auf Betriebs- und Geschäftsausschattung sowie 0,4 Mio. € auf die Fi-<br />
nanzanlagen.<br />
Die Investitionen in das Finanzanlagevermögen betreffen mit 0,2 Mio. € den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern gewährte Wohnungsbaudarlehen sowie mit 0,2 Mio. € Ausleihungen gegen-<br />
über Beteiligungen.<br />
Das Umlaufvermögen einschließlich des Rechnungsabgrenzungspostens erhöhte sich - im<br />
Wesentlichen bedingt durch den Anstieg der kurzfristigen Finanzforderungen - um 1,3 Mio. €.
- 50 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
RWW weist für das Geschäftsjahr 2010 einen Jahresüberschuss von 10,3 Mio. € aus. Im Ge-<br />
schäftsjahr 2010 sind den Gewinnrücklagen 0,3 Mio. € zugeführt und 10,0 Mio. € ausgeschüt-<br />
tet worden. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 38,9% (Vorjahr 38,6%).<br />
Die Rückstellungen erhöhten sich insgesamt um 5,1 Mio. € auf 103,5 Mio. €. Die Erhöhung<br />
betrifft mit 3,0 Mio. € die Pensionsrückstellungen.<br />
Die Verbindlichkeiten reduzierten sich insgesamt um 5,5 Mio. € auf 4,3 Mio. €. Der mit Ab-<br />
stand größte Rückgang ist mit 4,5 Mio. € bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
zu verzeichnen, deren Bestand zum Jahresende mit 0,8 Mio. € valutierte.<br />
5. Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht ein-<br />
getreten.<br />
6. Risikobericht<br />
RWW ist vollständig in das Risikomanagement des RWE Konzerns eingebunden. Die Risi-<br />
komanagementprozesse der Gesellschaft sind daher vollständig auf die Vorgehensweisen<br />
und Berichtsstrukturen der Führungsgesellschaft RWE Deutschland AG abgestellt.<br />
Innerhalb der RWW ist ein Risikomanagement-Ausschuss implementiert, der sich aus Vertre-<br />
tern der wesentlichen Bereiche der Gesellschaft zusammensetzt. So ist sichergestellt, dass<br />
alle Risikokategorien entsprechend berücksichtigt und bewertet werden können. Alle identifi-<br />
zierten Risiken, unabhängig von deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Risikohöhe, werden in<br />
einem Risikokatalog zusammengestellt. Der Risikomanagement-Ausschuss tagt regelmäßig,<br />
um diesen Katalog entsprechend zu aktualisieren. Der Risikomanagement-Ausschuss-<br />
Vorsitzende berichtet direkt an die Geschäftsführung, die die Funktion des Risikokoordinators<br />
wahrnimmt.<br />
Zu den vorbeugenden Maßnahmen des Risikomanagements zählen detaillierte Arbeits- und<br />
Verfahrensanweisungen, regelmäßige Wartungen und Überprüfungen der Anlagen, Schulun-<br />
gen sowie Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und entsprechend<br />
dem Bedarf Versicherungen. Hierdurch soll das Risikopotential minimiert werden.
- 51 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die interne Revision, die direkt der Geschäftsführung zugeordnet ist, verfolgt in ihrer Tätigkeit<br />
einen risikoorientierten Prüfungsansatz und ist ebenfalls in die Revisionsprozesse der Füh-<br />
rungsgesellschaft eingebunden.<br />
Bestandsgefährdende sowie sonstige wesentliche Risiken bestanden weder im zurückliegen-<br />
den Geschäftsjahr, noch sind solche derzeit im laufenden Geschäftsjahr erkennbar oder zu<br />
erwarten.<br />
Transparenz, offene Kommunikation sowie eine klare Ausrichtung der Gesellschaft und deren<br />
Organisation auf die vereinbarten Ziele bilden einen wesentlichen Baustein innerhalb des Ri-<br />
sikomanagements der Gesellschaft. Wöchentlich erfolgen im Rahmen eines Jour fixe die Ab-<br />
stimmung und Behandlung aktueller Themen zwischen der Geschäftsführung und dem Kreis<br />
der Prokuristen (erweiterte Geschäftsführungssitzung). Monatliche Sitzungen des Manage-<br />
ment-Teams, dem Vertreter der wichtigen Funktionsbereiche des Unternehmens angehören,<br />
geben der Geschäftsführung die Möglichkeit, alle relevanten Themen mit den Verantwortli-<br />
chen eingehend und zeitnah zu diskutieren. Ergänzend hierzu werden die verantwortlichen<br />
Leiter der Linienbereiche zu regelmäßigen Jour-fixe-Terminen oder erweiterten Geschäftsfüh-<br />
rungssitzungen hinzugezogen.<br />
7. Prognosebericht<br />
RWW ist bestrebt, seine Marktposition als leistungsfähiger regionaler Wasserversorger stetig<br />
auszubauen. Das Unternehmen wird sich als „Regionales Kompetenzcenter Wasser" der<br />
RWE Deutschland AG weiter etablieren, seine Stärken und fachlichen Kompetenzen auf dem<br />
Gebiet der Wasserwirtschaft weiter systematisch einbringen und Synergien in der Zusam-<br />
menarbeit mit Unternehmen der RWE-Gruppe erschließen. RWW ist bestrebt, seine Leis-<br />
tungsfähigkeit, Kosten- und Kundenorientierung als Wasserwirtschaftsunternehmen kontinu-<br />
ierlich weiterzuentwickeln.<br />
Wachstum für RWW und das Wassergeschäft der RWE Deutschland AG, die kontinuierliche<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die nachhaltige Absicherung der erreichten<br />
Wertsteigerungen sind die wesentlichen mittel- und langfristigen Ziele des Unternehmens.<br />
Erfolge im Vertriebsbereich und damit verbundenes externes Wachstum sind ausschlagge-<br />
bend für das Erreichen der gesetzten Ziele. RWW wird sich daher zukünftig weiter auf den<br />
Ausbau der vertrieblichen Aktivitäten konzentrieren.
- 52 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Überprüfung der Professionalität und Effizienz der Kernprozesse des Unternehmens und<br />
hiermit verbundene Anpassungen gehören für RWW zur Routine im Hinblick auf eine stetige<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Die Absicherung der derzeitigen Position des Unternehmens im Versorgungsgebiet bildet zu-<br />
künftig ebenso einen Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der RWW wie das Erreichen eines<br />
organischen Wachstums in den Bereichen Trinkwasser-Konzessionen und Vorlieferantenposi-<br />
tionen für Weiterverteiler sowie die Übernahme von Betriebsführungs- und Dienstleistungs-<br />
funktionen. In den folgenden Jahren wird RWW sich insbesondere darauf konzentrieren, aus-<br />
laufende Konzessionsverträge zu verlängern. In der Position als Vorlieferant für Trinkwasser<br />
und in dem Ausbau von wassernahen Dienstleistungen sieht RWW die Chance, weitere<br />
Wachstumsziele zu generieren.<br />
Die Investitionen der kommenden Jahre konzentrieren sich mit einem Jahresvolumen von ca.<br />
9,0 Mio. € bis 10,0 Mio. € auf die Kernbereiche des Unternehmens mit einem Schwerpunkt<br />
auf Erhaltungsinvestitionen im Verteilnetz.<br />
Die Aktivitäten zur Ausweitung der Tätigkeiten im Abwassersektor werden auch in den kom-<br />
menden Geschäftsjahren fortgesetzt. RWW wird sich in erster Linie auf Ausschreibungen von<br />
Betriebsführungen konzentrieren. Darüber hinaus wird Wachstum durch den Erwerb ausge-<br />
wählter Beteiligungen an Wasser- und Abwasserunternehmen in (Teil-) Privatisierungsverfah-<br />
ren angestrebt.<br />
RWW steht in einem sich nur langsam entwickelnden und verändernden Wassermarkt in ei-<br />
nem starken Wettbewerb zu anderen Wasserversorgungsunternehmen. Die Gesellschaft wird<br />
daher zur Erreichung der gesteckten Ziele insbesondere auch Chancen zur Zusammenarbeit<br />
mit Partnern innerhalb und außerhalb des RWE-Konzerns nutzen. In diesem Zusammenhang<br />
wird RWW die Möglichkeit von Kooperationen mit benachbarten Versorgungsunternehmen<br />
auch weiter in Betracht ziehen.<br />
Die Arbeiten zur Entwicklung eines neuen Tarifsystems im Bereich der Haushalt- und Gewer-<br />
bekunden sollen in <strong>2011</strong> abgeschlossen werden, so dass die Umstellung zum Jahresende<br />
<strong>2011</strong> vorgenommen werden kann.<br />
Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft ist positiv - für <strong>2011</strong> wird ein ähnlich zufrieden stel-<br />
lendes Ergebnis wie 2010 prognostiziert. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass RWW bei<br />
annähernd gleich hohen Aufwendungen den vertrieblichen Bereich weiter entwickelt und somit<br />
seine Marktposition als leistungsfähiger Wasserversorger ausbaut. Die Geschäftsführung er-<br />
wartet auch für die Zukunft eine weiterhin solide Fortentwicklung der finanziellen und techni-<br />
schen Kenngrößen des Unternehmens.
- 53 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 108.499.708,52 107.444.272,49 105.429.131,96 103.023.732,30 106.620.172,17<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 644.092,02 511.587,67 578.449,33 883.348,91 999.468,74<br />
Sonstige betriebliche Erträge 7.220.847,06 13.304.924,91 7.412.443,03 7.783.462,23 6.217.865,10<br />
Erträge aus Beteiligungen 83.405,52 75.354,62 129.093,54 190.824,37 184.281,64<br />
Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 29.585,12 0,00<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche<br />
Erträge 1.045.161,52 1.728.559,14 2.708.494,00 1.930.486,46 905.268,82<br />
Erträge 117.493.214,64 123.064.698,83 116.257.611,86 113.841.439,39 114.927.056,47<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 25.051.888,31 26.704.516,29 24.970.704,37 26.932.983,11 26.903.028,77<br />
Personalaufwand 36.662.012,37 39.301.545,85 36.878.245,13 35.133.517,66 29.238.892,63<br />
Abschreibungen 12.852.438,82 13.007.191,54 11.038.265,34 10.771.836,20 10.822.900,08<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 23.609.114,12 25.848.632,87 26.166.690,14 25.041.164,58 25.289.816,50<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 886.053,21 863.733,92 627.079,50 310.007,31 6.506.680,16<br />
außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 509.505,73<br />
Steuern 8.412.887,53 8.905.979,52 6.109.625,03 5.345.709,10 5.389.312,90<br />
Aufwendungen 107.474.394,36 114.631.599,99 105.790.609,51 103.535.217,96 104.660.136,77<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 117.493.214,64 123.064.698,83 116.257.611,86 113.841.439,39 114.927.056,47<br />
./. Aufwendungen 107.474.394,36 114.631.599,99 105.790.609,51 103.535.217,96 104.660.136,77<br />
= Jahresüberschuss 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43 10.266.919,70<br />
Einstellung in die Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahme aus der Kapitalrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahme aus der Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
= Bilanzgewinn 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43 10.266.919,70
- 54 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
762.612,07 203.329,78 167.935,86 207.977,14 43.797,30<br />
Sachanlagevermögen 136.973.439,51 128.741.220,41 124.626.767,62 122.616.007,35 120.187.297,75<br />
Finanzanlagen 4.360.179,61 3.052.453,36 2.159.731,86 2.171.771,90 2.165.696,54<br />
Anlagevermögen 142.096.231,19 131.997.003,55 126.954.435,34 124.995.756,39 122.396.791,59<br />
Vorräte 1.137.142,72 1.155.065,65 1.352.719,10 1.483.192,99 1.478.383,81<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände 52.800.743,55 71.362.632,79 68.758.363,53 68.148.547,71 70.422.553,17<br />
Flüssige Mittel 88.728,46 54.679,57 19.821,89 49.810,91 43.129,17<br />
Umlaufvermögen 54.026.614,73 72.572.378,01 70.130.904,52 69.681.551,61 71.944.066,15<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
591.078,85 1.219.587,58 1.051.918,04 1.073.838,87 147.300,47<br />
Summe Aktiva 196.713.924,77 205.788.969,14 198.137.257,90 195.751.146,87 194.488.158,21<br />
gezeichnetes Kapital 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00<br />
Rücklagen 47.856.078,98 50.874.899,26 49.307.998,10 49.775.000,45 50.081.221,88<br />
Bilanzverlust/-gewinn 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43 10.266.919,70<br />
Eigenkapital 73.256.849,26 74.689.948,10 75.156.950,45 75.463.171,88 75.730.091,58<br />
Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil 193.922,40 193.922,40 0,00 0,00 0,00<br />
Rohrnetzkostenzuschüsse<br />
14.929.236,61 13.774.755,25 12.963.237,33 12.055.867,66 11.171.594,57<br />
Rückstellungen 88.644.021,20 95.939.264,95 98.976.456,71 98.395.921,98 103.459.927,32<br />
Verbindlichkeiten 19.679.912,78 21.184.501,36 11.037.638,41 9.834.910,35 4.325.273,58<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten 9.982,52 6.577,08 2.975,00 1.275,00 1.271,16<br />
Summe Passiva 196.713.924,77 205.788.969,14 198.137.257,90 195.751.146,87 194.688.158,21
- 55 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
2009 2010<br />
Angestellte und kaufmännische Angestellte (inkl. Auszubildende) 230 237<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 227 214<br />
457 451<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 37,24 36,29 37,93 38,55 38,90<br />
Fremdkapitalquote 62,76 63,71 62,07 61,45 61,10<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
51,55 56,58 59,20 60,37 61,77<br />
Kassenmittelintensität 0,05 0,03 0,01 0,03 0,02<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gem. § 109 (2) GO NRW<br />
13,68 11,29 13,93 13,66 13,56<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 11.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Dividende* (RWW) 0,00 0,00<br />
451 1001 Konzessionsabgabe (RWW) 1.601.939,03 1.756.633,92<br />
Summe 1.601.939,03 1.756.633,92<br />
Ausgaben<br />
- keine<br />
* nachrichtlich<br />
Seit 05/2002 hält die Vestische Straßenbahnen GmbH den RWW-Geschäftsanteil der Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong> in Höhe von 862.850,00 EUR (Treuhandrecht).<br />
Die Dividende aus dem Geschäftsanteil aus 2009 in 2010 betrug 560.900,00 EUR und wurde<br />
zur Kürzung der VRR-Zweckverbandsumlage eingesetzt.--+<br />
+
- 56 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 57 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE)<br />
Ebertstraße 30<br />
45879 Gelsenkirchen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 12.000.000,00 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 840.000,00 7,0<br />
Gesellschaft für Energie und 840.000,00 7,0<br />
Wirtschaft mbH, Gelsenkirchen<br />
Stadt Gladbeck 840.000,00 7,0<br />
RWE Rheinland Westfalen Netz AG, Essen 7.068.000,00 58,9<br />
rhenag Rheinische Energie AG, Köln 2.412.000,00 20,1<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
ELE-GEW Photovoltaikgesellschaft 12.500 EUR (50 %)<br />
GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens sind<br />
� die Versorgung mit Elektrizität, Gas und Wärme,<br />
� die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb entsprechender Anlagen,<br />
� die Erbringung von beratenden Ingenieur- und Consultingleistungen im unmittelbaren<br />
Zusammenhang mit der Energieversorgung,<br />
� die Erbringung von Betriebsführungs- und Geschäftsbesorgungsleistungen gegenüber<br />
den Unternehmen und Einrichtungen der kommunalen Gesellschafter<br />
mit dem Ziel, die örtliche Energieversorgung zu stärken. Zudem ist die Gesellschaft befugt,<br />
Telekommunikationsdienstleistungen zu erbringen.<br />
Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen befugt, durch die der Gesellschaftszweck<br />
unmittelbar gefördert wird.<br />
Die Gesellschaft verfolgt das Ziel einer möglichst ressourcenschonenden, klimaverträglichen,<br />
risikoarmen und volkswirtschaftlich preiswürdigen Bereitstellung von Energiedienstleistungen<br />
im Sinne einer “Integrierten Ressourcenplanung”.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der ELE wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 58 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Gesellschafterversammlung<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Bernd Tischler<br />
B. Aufsichtsrat<br />
Bernd Böddeling, RWE Rhein-Ruhr AG, Vorsitzender<br />
Dr. Klaus Haertel, 1. stellv. Vorsitzender<br />
Sabine Terhardt *, Kfm. Angestellte (ELE), 2. stellv. Vorsitzende<br />
Dr. Ingo Westen, ehem. Vorstandsmitglied RWE GAS AG<br />
Achim Südmeier, RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Bernhard Terstegen *, Kfm. Angestellter (ELE) (bis 05.07.2010)<br />
Bernhard Terhardt *, Arbeiter (ELE)<br />
Markus Schmitz, Techn. Angestellter<br />
Benno Möller *, Kfm. Angestellter<br />
Andreas Henrich, Leiter Personalmanagement RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Dr. Hans-Jürgen Weck, Vorstandsmitglied der rhenag<br />
Dr. Franz-Josef Schulte, Leiter Unternehmensentwicklung RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Roland Bernert, RWE AG<br />
Josef Hadick, RWE Kundenservice GmbH<br />
Heinz Hares *<br />
Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE Effizienz GmbH<br />
Frank Nickel, Stadt Gladbeck<br />
Ralf Urban *, Kfm. Angestellter (ELE) (ab 09.07.2010)<br />
Josef Ludes, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1. Gast: Angelika Große-Venhaus, <strong>Bottrop</strong> (bis 21.09.2010)<br />
Helge Winkler, <strong>Bottrop</strong> (ab 21.09.2010)<br />
2. Gast: Dirk Nordwig (Stadt <strong>Bottrop</strong>)<br />
*) Arbeitnehmervertreter<br />
C. Geschäftsführer<br />
Kurt Rommel
- 59 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Das Geschäftsjahr 2010 war für die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) wie in den Vorjahren<br />
durch eine hohe Wettbewerbsintensität und durch weitere kostensteigernde regulatorische<br />
Auswirkungen geprägt.<br />
Trotz dieses schwieriger werdenden Marktumfeldes erzielte die ELE ein positives Gesamtergebnis.<br />
Dies ist unter anderem auf Maßnahmen zur weiteren Kostensenkung und die erfolgreichen<br />
vertrieblichen Aktivitäten zurückzuführen, die zu einer weiterhin hohen Kundenzufriedenheit<br />
mit der ELE beigetragen haben.<br />
1. Strombereich<br />
Im Berichtsjahr war die Wettbewerbsintensität im Geschäftskundensegment des Strommarktes<br />
weiterhin hoch.<br />
Durch die im Geschäftsjahr 2010 auch gegenüber 2009 unveränderten Preise haben sich<br />
die Kundenwechsel im Privat- und Gewerbekundensegment auf vergleichsweise niedrigem<br />
Niveau bewegt. Hierbei lässt sich eine saisonale Abhängigkeit mit mehr Kundenwechsel in<br />
der ersten Jahreshälfte erkennen. Ein eindeutiger Hauptwettbewerber ist nicht auszumachen.<br />
Der Wettbewerb in 2010 ist vielmehr dadurch gekennzeichnet, dass Kunden zu unterschiedlichsten<br />
Stromversorgern wechseln. Die Anzahl der Kunden, die wieder zur ELE zurück<br />
gewechselt sind, liegt im Vergleich zu den Vorjahren auf relativ hohem Niveau, so dass<br />
saldiert in 2010 die Kundenzahl nur im geringen Maße gesunken ist.<br />
Die Absatzmenge im Strombereich betrug im Geschäftsjahr 1.336 GWh (im Vorjahr 1.400<br />
GWh).<br />
2. Gasbereich<br />
Der Gas-zu-Gas-Wettbewerb im Geschäftskundensegment hat weiter deutlich zugenommen.<br />
Mittlerweile hat sich der Wettbewerb auf alle Geschäftskundensegmente ausgedehnt<br />
und auch bei Filialisten und kleineren Kunden ist eine verstärkte Wechselbereitschaft zu<br />
verzeichnen. Neben der weiter wachsenden Zahl an Wettbewerbern ist der Trend hin zu<br />
Fixpreisangeboten mit mehrjährigen Vertragslaufzeiten ungebrochen.<br />
Bedingt durch eine Gaspreiserhöhung im Privat- und Gewerbekundensegment zum 01. Januar<br />
2010 sind am Jahresanfang stärkere Kundenwechsel, hauptsächlich zu zwei konkurrierenden<br />
Wettbewerbern, zu verzeichnen gewesen. Mit Einführung und Angebot des Gasproduktes<br />
ELE erdgasPro zum 01. April 2010 konnten die Kundenwechsel in der Mitte des Jahres<br />
deutlich zurückgeführt werden. Eine Gaspreiserhöhung zum 01. Oktober 2010 hat die<br />
Zahl der Kundenwechsel zum Jahresende wieder ansteigen lassen. Durch Kundenrückgewinnungen<br />
konnte der Kundenverlust in Teilen kompensiert werden. Es lässt sich ein weiterhin<br />
zunehmender Wettbewerb feststellen, wobei eine einheitliche Preisbewegung aller<br />
Wettbewerber mit dem Aufbruch der Gasbeschaffungssystematiken immer weniger zu beobachten<br />
ist.<br />
Die Absatzmenge im Gasbereich betrug im Geschäftsjahr 3.703 GWh (im Vorjahr 3.480<br />
GWh). Dies resultiert aus dem witterungsbedingten Absatzanstieg, der den leichten Rückgang<br />
durch Kundenverluste deutlich überkompensiert.
- 60 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Sonstiges<br />
Die Einführung der Marktrollentrennung zu Anfang des Jahres in den Abrechnungs- und<br />
Kundensystemen der ELE ist trotz enormer prozessualer Anforderungen ohne nennenswerte<br />
negative Auswirkung für unsere Kunden erfolgt.<br />
Im Rahmen von Produktkampagnen konnten rund 50.000 neue Sonderverträge mit unseren<br />
Kunden abgeschlossen werden.<br />
Im Geschäftskundenbereich wurde zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit die Produktpalette<br />
im Strom- und Gasbereich überarbeitet und mit neuen Produkten erweitert. Ebenso<br />
wurde ein Produktkatalog inklusive der angebotenen Energiedienstleistungen und ein Energielexikon<br />
angeboten.<br />
Als Kundenbindungsinstrument setzt ELE weiterhin die ELE Card und die ELE Business<br />
Card erfolgreich ein.<br />
Das Kartenkonzept konnte darüber hinaus bei 45 Energiedienstleistern in Deutschland unter<br />
dem Namen „City-Power-Card" weiter optimiert werden. Insgesamt sind damit über 1,1 Millionen<br />
Kundenkarten im CityPower-Netzwerk ausgegeben worden.<br />
Ein negativer Ergebnisbeitrag wurde durch den im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages<br />
mit der ELE Verteilnetz GmbH von der ELE zu übernehmenden Jahresverlust erzielt. Zu<br />
diesem negativen Ergebnis hat hauptsächlich die aus regulatorischen Vorgaben resultierende<br />
Zuführung zur Rückstellung für das Regulierungskonto gemäß § 5 ARegV zu Lasten der<br />
Umsatzerlöse beigetragen, die jedoch ertragssteuerlich nicht absetzbar ist.<br />
Die beiden Windkraftanlagen der ELE Scholven Wind, an der die ELE mit 30 % beteiligt ist,<br />
sind im Oktober 2010 auf der Halde Oberscholven ans Netz gegangen. Die beiden Anlagen<br />
haben jeweils eine Leistung von 2,3 MW. Die voraussichtliche Jahreserzeugungsmenge wird<br />
zukünftig bei rund 15 GWh/a liegen.<br />
Darüber hinaus hat sich die ELE im Geschäftsjahr 2010 mit 50 % an der ELE-GEW Photovoltaikgesellschaft<br />
mbH beteiligt. Diese Gesellschaft betreibt seit dem 30.06.2010 die größte<br />
Photovoltaikanlage in Gelsenkirchen mit einer Leistung von rund 0,9 MWp. Hier wird die<br />
Jahreserzeugungsmenge bei ca. 750 MWh/a liegen.<br />
Durch diese Anlagen wird ein zusätzlicher Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung in der<br />
Region geleistet.<br />
Im Geschäftsjahr 2010 wurde das Projekt "DSO Neu" gestartet mit dem Ziel, die Tochtergesellschaft<br />
ELE Verteilnetz GmbH zu einem Verteilnetzbetreiber umzustrukturieren, der maßgebliche<br />
Aufgaben und Funktionen, die heute auf der Grundlage eines Dienstleistungsvertrages<br />
von der ELE erbracht werden, zukünftig mit bei ihm selbst angestellten Personal eigenverantwortlich<br />
durchführen soll. Im Rahmen des Projektes werden die zukünftig durch<br />
den Verteilnetzbetreiber zu erbringenden Aufgaben und Prozessabläufe und die hierfür erforderliche<br />
personelle Ausstattung definiert. Ferner werden die konkreten Abläufe der Umstrukturierung<br />
der ELE und der ELE Verteilnetz GmbH in inhaltlicher und zeitlicher Hinsicht<br />
unter Berücksichtigung der gesellschafts-, arbeits-, energie- und betriebsverfassungsrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen festgelegt.<br />
Die Gesellschaft beschäftigte zum Ende des Geschäftsjahres 665 Mitarbeiter, davon 485<br />
Angestellte, 180 gewerblich Beschäftigte und darüber hinaus 40 Auszubildende.
- 61 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Beschäftigtenzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 40 Mitarbeiter reduziert. Dieser<br />
Effekt wurde im Wesentlichen durch die Inanspruchnahme der Altersteilzeitregelung verursacht.<br />
Im Rahmen eines neu aufgelegten Programms wurden 3 Trainees befristet eingestellt.<br />
Die Gesellschaft erzielte einen Jahresüberschuss in Höhe von 23,3 Mio. € (Vorjahr<br />
26,7 Mio. €).<br />
Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Mio. € gesunken. Ursächlich hierfür<br />
ist im Wesentlichen die Weitergabe der gesunkenen Beschaffungskosten im Gasbereich.<br />
Ergänzend hierzu zeigen sich wettbewerbsbedingte Umsatzrückgänge im Privat- und Gewerbekundenbereich<br />
Strom und Gas.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 5,5 Mio. €<br />
gestiegen. Dies ist unter anderem auf Erträge aus der Auflösung nicht mehr benötigter<br />
Rückstellungen und auf den Anstieg der im Rahmen der Betriebsführung an die ELE Verteilnetz<br />
GmbH weiter zu berechnenden Aufwendungen für Call/Billing und anderer kaufmännischer<br />
Dienstleistungen zurückzuführen.<br />
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind durch die Reduzierung der Bezugskosten<br />
Gas zurückgegangen.<br />
Der Anstieg der Aufwendungen für bezogene Leistungen ist hauptsächlich auf die gegenüber<br />
dem Vorjahr leicht gestiegenen Aufwendungen für Netznutzungsentgelte zurückzuführen.<br />
Der Rückgang der Aufwendungen für Altersversorgung ist hauptsächlich im erstmaligen<br />
Ausweis des Zinsanteils aus der Bemessung von Personalrückstellungen in den Zinsen und<br />
ähnlichen Aufwendungen gemäß BiIMoG begründet, sowie in der Tatsache, dass Umlagebelastungen<br />
für von der Konzernmutter übernommene Pensionsverpflichtungen erstmals mit<br />
der dafür erhaltenen Zinsumlage (Gutschrift) zusammengefasst wurden.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind hauptsächlich aufgrund der Bildung von<br />
Rückstellungen, u. a. für Altersteilzeitverpflichtungen und für die Mehr-/ Mindermengenabrechnung<br />
gemäß § 12 KOV III Gas für das Gaswirtschaftsjahre 2009 - 2010 und für den<br />
Zeitraum 10/2010 - 12/2010 sowie für Risiken aus der BGH-Rechtssprechung zu Preisanpassungsklauseln<br />
gestiegen.<br />
Das außerordentliche Ergebnis in Höhe von -1,905 Mio. € resultiert aus den Auswirkungen<br />
der erstmaligen Anwendung des BiIMoG bei der Errechnung der Rückstellungen für Pensionen,<br />
Jubiläen und Altersteilzeitverpflichtungen.<br />
Die Bilanzsumme ist im Geschäftsjahr 2010 um 24,3 Mio. € gestiegen.<br />
Die Aktivseite der Bilanz ist neben dem Anlagevermögen in Höhe von 141,4 Mio. € hauptsächlich<br />
durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, im Wesentlichen gegenüber<br />
Tarif- und Sondervertragskunden über 44,3 Mio. €, und den Forderungen gegen verbundene<br />
Unternehmen in Höhe von 42,7 Mio. € geprägt.<br />
Die Zunahme im Anlagevermögen um 4,1 % ist neben den Investitionen in das Sachanlagevermögen<br />
auf die im Geschäftsjahr 2010 getätigten Investitionen in die Wertpapiere des<br />
Anlagevermögens und die Darlehensgewährung an die ELE Scholven Wind GmbH zurückzuführen.
- 62 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Im Umlaufvermögen führen neben dem stichtagsbezogenen Anstieg der Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen auch die Erhöhung der Guthaben bei Kreditinstituten und die<br />
Erhöhung der sonstigen Vermögensgegenstände, u. a. aus Steuervorauszahlungen, zu einem<br />
Anstieg um 18,8 Mio. € auf 116,8 Mio. €.<br />
Auf der Passivseite hat neben dem Anstieg der sonstigen Rückstellungen, u. a. aufgrund<br />
der Bildung einer Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen und dem Anstieg der Steuerrückstellungen<br />
die stichtagsbezogene Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen zur Veränderung der Bilanzsumme geführt.<br />
Das langfristige Vermögen ist zu 69,6 % (Vorjahr: 72,0 %) durch Eigenkapital zzgl. 70 % der<br />
Hausanschluss- und Baukostenzuschüsse sowie des Sonderpostens für Hausanschlüsse<br />
gedeckt.<br />
Die Eigenkapitalquote sank im Vergleich zum Vorjahr (32,5 %) aufgrund der gestiegenen<br />
Bilanzsumme auf 30,1 %.<br />
Für die Finanzierung der Aktivitäten der Gesellschaft standen im Geschäftsjahr 2010 ausreichende<br />
liquide Mittel zur Verfügung.<br />
Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 17,8 Mio. €.<br />
Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeiten in Höhe von 11,6 Mio. € resultiert unter<br />
anderem aus Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände<br />
in Höhe von 8,5 Mio. €.<br />
Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 21,7 Mio. € liegt in der<br />
Abführung des Vorjahresgewinns unter Berücksichtigung des im Vorjahr bestehenden Verlustvortrages<br />
begründet.<br />
Der Finanzmittelfonds weist zum 31.12.2010 einen Wert in Höhe von 32,02 Mio. € (Vorjahr<br />
47,6 Mio. €) aus. Davon entfallen 15,8 Mio. € (Vorjahr 40,8 Mio. €) auf Anlagen im Rahmen<br />
des Cash-Managements mit dem RWE Konzern.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage relevant sind, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.<br />
Das Risikomanagement der ELE hat im Geschäftjahr 2010 sowohl die gesetzlichen Vorgaben<br />
gemäß KonTraG als auch die Vorgaben der RWE-Konzernrichtlinien voll erfüllt.<br />
Dazu gehört unter anderem eine umfassende Risikoidentifikation, -bewertung und -dokumentation<br />
mit Berichterstattung der wesentlichen risikorelevanten Sachverhalte an die Geschäftsführung.<br />
Durch diese vorgehensweise ist sichergestellt, dass sämtliche, insbesondere<br />
auch bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt und zielgerichtet vorbeugende bzw.<br />
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.<br />
Hinweise auf wesentliche Risiken, die einen bestandsgefährdenden Einfluss auf die Unternehmensfortführung<br />
haben könnten, sind derzeit nicht bekannt.<br />
Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung erwachsen der ELE weiterhin aus dem<br />
wirtschaftlichen Umfeld, das durch die Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes, die öffentliche<br />
Preisdiskussion und im Hinblick auf die Regulierung der Strom- und Gasnetzentgelte<br />
über das Beteiligungsergebnis der ELE Verteilnetz GmbH gekennzeichnet ist.
- 63 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bei den Preisbestandteilen Strom gibt es in <strong>2011</strong> unterschiedliche Entwicklungen. Die EEG-<br />
Kosten steigen in <strong>2011</strong> durch die neue Ausgleichsmechanismusverordnung erneut erheblich.<br />
Während die Netznutzungsentgelte ab dem 01.01.<strong>2011</strong> ebenfalls gestiegen sind, sinken<br />
jedoch die Beschaffungskosten im Jahresmittel gegenüber dem Vorjahr. Diese Effekte<br />
wurden bei der Strompreisanpassung zum 01.01.<strong>2011</strong> berücksichtigt.<br />
Der Preis für Heizgas konnte nach den Preiserhöhungen in 2010 zum 01. Januar <strong>2011</strong> konstant<br />
gehalten werden, liegt aber weiterhin unter dem Niveau vom 2008.<br />
Im Lauf des Geschäftsjahres <strong>2011</strong> ist vorgesehen, den Regulierungsbehörden die Ergebnisse<br />
des Projektes "DSO Neu" vorzustellen und die Absicht der Umsetzung der Zielstruktur<br />
durch korrespondierende Geschäftsführerbeschlüsse der ELE und der ELE Verteilnetz<br />
GmbH zu dokumentieren. Die sich ergebenden personellen und organisatorischen Änderungen<br />
sowohl bei der ELE als auch bei der ELE Verteilnetz GmbH stellen bei beiden Gesellschaften<br />
eine zusätzliche Herausforderung in den Folgejahren dar.<br />
Die Aktivitäten zum Ausbau erneuerbarer Energien sollen auch im neuen Geschäftsjahr verstärkt<br />
werden, um einen Beitrag zum aktiven Klima- und Ressourcenschutz zu leisten.<br />
Ein wichtiges Ziel der ELE wird auch weiterhin sein, durch Kostensenkungsmaßnahmen<br />
sowie Effizienzsteigerungen und Optimierung des Marktauftritts die Kundenzufriedenheit auf<br />
dem erreichten hohen Niveau zu stabilisieren und so den Anforderungen des Wettbewerbs<br />
zu begegnen.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> erwartet die ELE unter Berücksichtigung der Planungsprämissen<br />
im Hinblick auf die Kundenwechselraten und auf die erwartete Kosten- und Preisentwicklung<br />
im Energiegeschäft einen annähernd auf Vorjahresniveau liegenden Jahresüberschuss.<br />
Auch für das Jahr 2012 ist nach bisherigen Annahmen in Bezug auf den Geschäftsverlauf,<br />
die prognostizierten Absatzmengen und die Erstwicklung der Bezugs- und Absatzpreise ein<br />
gutes Jahresergebnis zu erwarten.
- 64 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 484.610.900,25 485.070.453,07 527.901.624,18 507.838.611,51 501.094.017,15<br />
Stromsteuer -39.197.414,17 -49.395.570,91 -47.064.002,46 -44.768.710,74 -45.395.304,85<br />
Umsatzerlöse ohne Stromsteuer 445.413.486,08 435.674.882,16 480.837.621,72 463.069.900,77 455.698.712,30<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen<br />
739.282,77 241.391,02 16.827,69 6.659,74 11.260,07<br />
Sonstige betriebliche Erträge 75.769.576,17 30.405.966,22 21.881.937,53 35.952.778,96 33.231.695,59<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche<br />
Erträge<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren<br />
809.433,63 554.500,84 1.483.172,38 1.128.163,60 467.527,52<br />
0,00 3.040.939,33 3.666.200,07 3.057.450,70 3.671.352,53<br />
Bestandserhöhung/-minderung -756.976,65 133.085,33 -27.499,37 162.245,35 -59.403,13<br />
Steuern 0,00 0,00 5.093.899,49 0,00 0,00<br />
Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 17.036,20<br />
Erträge 521.974.802,00 470.050.764,90 512.952.159,51 503.377.199,12 493.038.181,08<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 385.738.713,26 343.925.499,90 365.988.801,55 346.207.655,68 333.544.421,85<br />
Personalaufwand 75.176.241,87 55.565.690,49 58.135.799,37 57.147.268,99 53.471.407,98<br />
Abschreibungen 6.771.609,93 7.417.711,59 11.236.006,20 6.734.688,05 6.227.535,68<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
26.178.408,28 25.631.686,80 68.586.363,98 45.892.877,83 58.793.402,28<br />
7.734.446,11 11.096.967,57 14.001.644,29 282.392,60 2.715.921,51<br />
Steuern 8.919.724,21 14.096.596,08 0,00 20.384.870,99 13.062.447,89<br />
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 1.922.503,00<br />
Aufwendungen 510.519.143,66 457.734.152,43 517.948.615,39 476.649.754,14 469.737.640,19<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 521.974.802,00 470.050.764,90 512.952.159,51 503.377.199,12 493.038.181,08<br />
./. Aufwendungen 510.519.143,66 457.734.152,43 517.948.615,39 476.649.754,14 469.737.640,19<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98 23.300.540,89<br />
= Bilanzgewinn/-verlust 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98 23.300.540,89
- 65 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
2.365.134,57 1.847.253,43 1.929.840,83 1.731.445,20 1.375.470,77<br />
Sachanlagevermögen 44.942.779,90 45.341.717,03 45.364.256,65 45.716.033,71 48.391.137,54<br />
Finanzanlagen 85.143.739,54 83.351.921,67 82.221.034,04 88.416.571,27 91.640.026,09<br />
Anlagevermögen 132.451.654,01 130.540.892,13 129.515.131,52 135.864.050,18 141.406.634,40<br />
Vorräte 1.662.298,48 1.725.557,77 1.603.383,29 1.848.422,40 1.895.689,10<br />
Forderungen/sonstige Vermögensgegenstände<br />
139.857.462,74 73.606.062,03 70.504.409,95 89.269.660,64 98.649.320,46<br />
Wertpapiere 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Flüssige Mittel 2.499.112,78 6.274.350,74 7.138.867,61 6.802.648,78 21,43<br />
Umlaufvermögen 144.018.874,00 81.605.970,54 79.246.660,85 97.920.731,82 116.790.630,99<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 1.531.602,07 1.595.576,36 1.438.920,02 1.196.739,91 1.123.199,30<br />
Summe Aktiva 278.002.130,08 213.742.439,03 210.200.712,39 234.981.521,91 259.320.464,69<br />
gezeichnetes Kapital 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00<br />
Rücklagen 57.545.990,97 49.054.812,02 42.654.812,02 42.654.812,02 42.654.812,02<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 -4.996.455,88 0,00<br />
Bilanzgewinn/Jahresfehlbetrag 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98 23.300.540,89<br />
Eigenkapital 81.001.649,31 73.371.424,49 49.658.356,14 76.385.801,12 77.955.352,91<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil 6.549.080,42 6.444.973,67 3.120.384,94 2.765.595,85 2.376.096,54<br />
Rückstellungen 43.839.740,05 50.606.154,19 48.841.030,72 62.998.160,45 79.138.354,72<br />
Verbindlichkeiten 119.661.165,75 58.363.472,89 80.763.299,18 64.261.122,33 73.030.040,14<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
26.950.494,55 24.956.413,79 27.817.641,41 28.570.842,16 26.820.620,38<br />
Summe Passiva 278.002.130,08 213.742.439,03 210.200.712,39 234.981.521,91 259.320.464,69
- 66 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt: 2009 2010<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 201 184<br />
Angestellte 498 485<br />
699 669<br />
Auszubildende 38 36<br />
737 705<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 29,14 34,33 23,62 32,51 30,06<br />
Fremdkapitalquote 70,76 65,67 76,38 67,49 69,94<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
61,16 56,21 38,34 56,22 55,12<br />
Kassenmittelintensität 0,90 2,94 3,40 2,89 6,26<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gem. § 109 (2) GO NRW<br />
14,14 16,79 0,00 34,99 29,88<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 11.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
451 1000 Konzessionsabgabe (ELE) 5.360.000,00 5.360.000,00<br />
681 7000 Zuweisungen der ELE 393.694,74 393.694,74<br />
Summe 5.753.694,74 5.753.694,74<br />
Gewinnausschüttung ELE *) 0,00 1.521.169,24<br />
Ausgaben<br />
*) Die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Die Finanzierung der Stammeinlage der Stadt <strong>Bottrop</strong> (mit Aufgeld) an der ELE erfolgte<br />
durch Kreditaufnahme in Höhe von 18.368.160 EUR. In 2010 betrug der Schuldendienst der<br />
ELE-Finanzierung 1.001.068 EUR.
- 67 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft<br />
(RWE)<br />
Kruppstraße 5<br />
45128 Essen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Grundkapital 1.440.000.000 Euro<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.364.000 0,09<br />
übrige Aktionäre 1.438.636.000 99,91<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 532.910 Stammaktien<br />
( 76.280 Aktien-Einlage in die Vestische Straßenbahnen GmbH)<br />
(456.630 Aktien-Einlage im <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb)<br />
Wilhelm-Stottrop-Stiftung 45.045 Stammaktien<br />
(45.045 Aktien im Hoheitsvermögen der Stadt)<br />
(45.045 Aktien-RW Holding AG)<br />
RWE AG Aufteilung des Grundkapitals<br />
Vorzugsaktien 6,9 %<br />
Stammaktien 93,1 %<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Eine Übersicht über die Beteiligungen der RWE AG enthält der Geschäftsbericht der Gesell-<br />
schaft.
- 68 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Gesellschaft leitet eine Gruppe von Unternehmen, die insbesondere in den Wirtschafts-<br />
zweigen Energie- und Wasserversorgung, Bergbau, Rohstoffe, Mineralöl, Chemie, Entsor-<br />
gung, Bau, Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau, Dienstleistungen und dort vornehmlich auf<br />
folgenden Geschäftsfeldern tätig sind:<br />
� jede nachhaltige umwelt- und sozialverträgliche Art der Beschaffung und gewerblichen<br />
Nutzung von Energien und Energieanlagen, insbesondere die Versorgung mit elektrischer<br />
Energie, Gas und Wärme, sowie von Wasser;<br />
� Bau, Betrieb und sonstige Nutzung von energiesparenden und umweltverträglichen<br />
Transportsystemen für Energien sowie sonstiger Transportsysteme und Verkehrsanla-<br />
gen; Errichtung und Betrieb von Telekommunikationsnetzen und Erbringung von Tele-<br />
kommunikationsdiensten;<br />
� umweltverträgliche, nicht thermische Verwertung und rückholbare Lagerung von nicht<br />
vermeidbaren Abfällen, Vermarktung der hieraus gewonnenen Stoffe, Durchführung<br />
wasserwirtschaftlicher Maßnahmen sowie Sicherung und Sanierung von Altlasten;<br />
� umwelt- und sozialverträgliche Aufsuchung, Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung und<br />
Umwandlung von Bodenschätzen sowie anderen Rohstoffen und Energien und dabei an-<br />
fallenden Stoffen und Produkten sowie von chemischen und petrochemischen Erzeugnis-<br />
sen aller Art;<br />
� Planung und Durchführung von Bauleistungen aller Art; Erwerb, Veräußerung und jede<br />
Art der gewerblichen Nutzung von Grundstücken und Gebäuden;<br />
� Planung, Herstellung, Errichtung, Betrieb und Vertrieb von Erzeugnissen, Geräten, Anla-<br />
gen und Einrichtungen auf den Gebieten der Elektro- und Gebäudetechnik, Elektronik<br />
und Kommunikationstechnik, Umwelttechnik sowie Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau;<br />
Ingenieurtätigkeiten aller Art;<br />
� Handel mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie<br />
Waren, vornehmlich auf den vorgenannten Geschäftsfeldern; Transport und Logistik; Ge-<br />
bäudedienstleistungen; Sicherheitstechnik und -dienste;<br />
� Beratung und andere Dienstleistungen zur Energieeinsparung und zur Vermeidung von<br />
Abfällen und Reststoffen in Betrieben und Haushalten.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RWE AG wird dieser tatsächlich erfüllt.
- 69 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe der RWE AG<br />
A.Aufsichtsrat:<br />
Dr. Manfred Schneider, Vorsitzender<br />
Dr. Thomas R. Fischer (bis 31.01.2010), Vorsitzender<br />
Frank Bsirske, stellv. Vorsitzender<br />
Dr. Paul Achleitner<br />
Carl Ludwig von Boehm-Bezing<br />
Werner Bischoff<br />
Heinz Büchel<br />
Dieter Faust<br />
Heinz-Eberhard Holl (bis 31.01.2010)<br />
Andreas Henrich<br />
Dr. Gerhard Langemeier<br />
Frithjof Kühn (seit 10.02.2010)<br />
Dr. Wolfgang Reiniger<br />
Günter Reppien<br />
Dagmar Schmeer<br />
Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz<br />
Uwe Tigges<br />
Dagmar Mühlenfeld<br />
Manfred Weber<br />
Hans Peter Lafos<br />
Dr. Dieter Zetsche<br />
Dr. Wolfgang Schüssel (seit 01.03.2010)<br />
B.Vorstand:<br />
Dr. Jürgen Großmann, Vorsitzender<br />
Alwin Fitting<br />
Dr. Rolf Pohlig<br />
Dr. Ulrich Jobs (bis 31.09.2010)<br />
Dr. Leonhard Birnbaum<br />
Dr. Rolf Martin Schmitz<br />
C.Hauptversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>: Monika Budke
- 70 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Das zurückliegende Geschäftsjahr war nicht nur von energiepolitischen Weichenstellungen<br />
geprägt. Auch bei der Modernisierung und Erweiterung des Erzeugungsportfolios konnte<br />
RWE wichtige Etappenziele erreichen: 2010 gingen bereits zwei Gaskraftwerke aus dem<br />
laufenden Investitionsprogramm in Betrieb. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
kam gut voran. Und im Upstream-Geschäft wurden die Weichen für die größte Investition in<br />
der Geschichte der RWE Dea gestellt.<br />
Bundestag beschließt Kernbrennstoffsteuer und längere Laufzeiten für Kernkraftwerke<br />
Am 28. Oktober 2010 hat der Deutsche Bundestag das Kernbrennstoffsteuergesetz verabschiedet,<br />
das die Einführung einer Steuer für Betreiber von Kernkraftwerken vorsieht. Ebenfalls<br />
am 28. Oktober stimmten die Abgeordneten der 11. Novelle des Atomgesetzes zu, die<br />
eine Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken um durchschnittlich zwölf Jahre ermöglicht.<br />
Die Gesetze sind am 01. Januar <strong>2011</strong> bzw. 14. Dezember 2010 in Kraft getreten. Vor<br />
dem Hintergrund der Laufzeitverlängerung werden die Betreiber von Kernkraftwerken Zahlungen<br />
in einen neu geschaffenen Fonds leisten, aus dem Maßnahmen zur Umsetzung des<br />
Energiekonzepts der Bundesregierung gefördert werden. Die Details sind in einem „Förderfondsvertrag"<br />
zwischen den Versorgern und der Bundesrepublik Deutschland festgelegt, der<br />
am 10. Januar <strong>2011</strong> unterzeichnet wurde.<br />
RWE erwirbt Stromkontingent des Kernkraftwerks Stade<br />
Bereits im Vorfeld der 11. Atomgesetznovelle hat RWE die Voraussetzung für einen etwas<br />
längeren Betrieb des Kernkraftwerks Biblis A geschaffen: RWE Power erwarb im Mai von<br />
der E.ON Kernkraft GmbH das noch nicht genutzte Stromkontingent des bereits stillgelegten<br />
Kernkraftwerks in Stade. Diese Anlage war von 1972 bis 2003 am Netz. Das übertragene<br />
Kontingent von 4,8 Mrd. Kilowattstunden erlaubte es RWE, den 1.167-Megawatt-Block Biblis<br />
A etwa sechs Monate länger mit voller Last zu betreiben.<br />
Bündelung der RWE-Aktivitäten in Deutschland und Osteuropa<br />
Auf dem 2007 eingeschlagenen Weg zu einer effizienteren Konzernstruktur sind wir weiter<br />
vorangekommen. Im September beschloss der Vorstand eine Reihe von Reorganisationsmaßnahmen,<br />
die zum 01. Januar <strong>2011</strong> in Kraft getreten sind. Das deutsche Vertriebs- und<br />
Verteilnetzgeschäft wurde in der RWE Rheinland Westfalen Netz AG zusammengeführt.<br />
Über diese Gesellschaft, die jetzt unter dem Namen RWE Deutschland AG firmiert, werden<br />
die RWE Vertrieb (inkl. eprimo, RWE Energiedienstleistungen und RWE Aqua), die Regionalgesellschaften,<br />
die RWE Effizienz und die bisherigen Beteiligungen der RWE Rheinland<br />
Westfalen Netz gesteuert. Neu organisiert wurden die Aktivitäten in Osteuropa: Die dortigen<br />
Landesgesellschaften werden fortan von der neu gegründeten RWE East, s.r.o. mit Sitz in<br />
Prag geführt. Eine Ausnahme bildet das tschechische Gasfernleitungsgeschäft, das aufgrund<br />
regulatorischer Vorgaben direkt dem Ressort des Vorstandsvorsitzenden der RWE<br />
AG zugeordnet ist.<br />
Holding-Vorstand auf fünf Ressorts verkleinert<br />
Dr. Ulrich Jobs, im Vorstand der RWE AG zuständig für die operative Steuerung des internationalen<br />
Geschäfts, hat das Unternehmen am 30. September 2010 im gegenseitigen Einvernehmen<br />
verlassen. Damit verkleinerte sich der Holding-Vorstand auf fünf Ressorts. Die Zuständigkeiten<br />
innerhalb des Gremiums wurden neu definiert. Dr. Leonhard Birnbaum verantwortet<br />
seither als Chief Commercial Officer das Management aller Commodity-Positionen
- 71 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
im Konzern. Entsprechend ist ihm die RWE Supply&Trading zugeordnet, ferner die länderübergreifend<br />
tätigen Gesellschaften RWE Innogy, RWE Dea und RWE Technology. Dr.<br />
Rolf Martin Schmitz führt nun als Chief Operating Officer die national aufgestellten Gesellschaften:<br />
Dies sind neben RWE Deutschland und RWE Power unsere Aktivitäten in den<br />
Niederlanden und Belgien, in Großbritannien sowie in Zentralost-/Südosteuropa.<br />
RWE verkauft deutsches Gasfernleitungsnetz<br />
Im Dezember hat RWE einen Vertrag zur Veräußerung der Thyssengas GmbH unterzeichnet.<br />
Käufer des Unternehmens, in dem unser deutsches Gasfernleitungsnetz zusammengefasst<br />
ist, sind vom australischen Finanzdienstleister Macquarie verwaltete Infrastrukturfonds.<br />
Inzwischen liegen alle erforderlichen Genehmigungen für den Verkauf vor. Thyssengas<br />
transportiert jährlich fast 10 Mrd. m 3 Erdgas durch ein Fernleitungsnetz mit einer Gesamtlänge<br />
von ca. 4.100 Kilometern. RWE hatte sich gegenüber der EU-Kommission zum Verkauf<br />
dieser Aktivität verpflichtet.<br />
Neue Gaskraftwerke in Deutschland und Großbritannien starten Produktion<br />
Im Geschäftsjahr 2010 hat RWE den Bau der Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerke in Lingen<br />
und Staythorpe abgeschlossen. Beide Anlagen sind am Netz. Der Lingener Doppelblock mit<br />
einer Nettoleistung von 876 MW wurde am 14. April im Beisein des damaligen niedersächsischen<br />
Ministerpräsidenten und heutigen Bundespräsidenten Christian Wulff in Betrieb genommen.<br />
Für die hochmoderne Anlage, die über einen Wirkungsgrad von nahezu 60% verfügt,<br />
hat RWE 0,5 Mrd. € ausgegeben. Die vier Blöcke in Staythorpe (Nottinghamshire) mit<br />
1.650 MW Gesamtleistung haben die Produktion im Zeitraum von August bis November aufgenommen.<br />
Ihr Wirkungsgrad liegt mit 58% ebenfalls auf Spitzenniveau. Das Investitionsvolumen<br />
betrug 0,8 Mrd. €.<br />
RWE beschließt Bau eines Gaskraftwerks in der Türkei<br />
Im April 2010 hat RWE die Investitionsentscheidung für ein Gas-und-Dampfturbinen-<br />
Kraftwerk in Denizli (Westtürkei) getroffen. Kurz darauf wurde mit den Baumaßnahmen begonnen.<br />
Die Anlage soll über eine Nettoleistung von 775 MW verfügen und 2013 die Stromproduktion<br />
aufnehmen. Eigentümer und Betreiber wird ein Joint Venture sein, an dem RWE<br />
70% und das türkische Energieunternehmen Turcas 30% hält. Das Investitionsvolumen beträgt<br />
voraussichtlich 0,5 Mrd. €.<br />
Weichen für Rekordinvestition im Upstream-Geschäft gestellt<br />
RWE Dea hat den Weg für die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte geebnet:<br />
Die Upstream-Tochter wird in den kommenden zwei Jahrzehnten 3,6 Mrd. US$ für die<br />
Entwicklung von Gasfeldern in den ägyptischen Konzessionen North Alexandria und West<br />
Mediterranean Deep Water einsetzen. Im Juli hat RWE mit dem Ölminister des Landes, der<br />
Staatsgesellschaft EGPC und BP entsprechende Verträge unterzeichnet, die zuvor vom<br />
ägyptischen Parlament genehmigt worden waren. Die Förderung soll bis Ende 2014 aufgenommen<br />
werden. Die Investitionen für die Feldesentwicklung summieren sich auf etwa<br />
9 Mrd. US$. Sie entfallen zu etwa 40 % auf RWE und zu etwa 60% auf den Partner BP, der<br />
die Betriebsführerschaft übernimmt. Die RWE zustehenden Erdgasreserven aus den Konzessionen<br />
betragen über 50 Mrd. m 3 . Die Konzessionen North Alexandria und West Mediterranean<br />
Deep Water liegen im westlichen Nildelta rund 40 Kilometer vor der ägyptischen Küste.<br />
Die Wassertiefe im Gebiet der nun anlaufenden Feldesentwicklung liegt bei 300 bis 800<br />
Metern. Der auf RWE Dea entfallende Anteil an der jährlichen Produktion soll mehr als<br />
3 Mrd. m 3 Gas erreichen. Vor diesem Hintergrund verfolgen wir die politische Lage in Ägypten<br />
sehr aufmerksam.
- 72 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Große Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
RWE Innogy hat ihren Wachstumskurs auf dem Gebiet der regenerativen Energien im Berichtsjahr<br />
fortgesetzt. Das Unternehmen verfügte zum Jahresende über eine Erzeugungskapazität<br />
auf Basis erneuerbarer Energien von 2,3 GW, der Konzern insgesamt über 2,9 GW.<br />
Weitere 1,1 GW befinden sich im Bau. Darüber hinaus entwickeln wir derzeit Projekte mit<br />
einer Gesamtleistung von 18,2 GW. Der Schwerpunkt liegt auf Windkraftanlagen. Daneben<br />
investieren wir in Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse sowie in geringerem Maße<br />
auch in Solarthermie.<br />
Vor allem beim Ausbau der Windstromerzeugung auf dem Meer (offshore) hat RWE wichtige<br />
Etappenziele erreicht:<br />
� Im Januar 2010 hat die britische Regierung im Rahmen einer Ausschreibung die Genehmigung,<br />
die Offshore-Windprojekte Atlantic Array und Dogger Bank zu entwickeln,<br />
erteilt. Atlantic Array mit einer Erzeugungsleistung von bis zu 1,5 GW wird RWE zunächst<br />
allein entwickeln. Dogger Bank dagegen haben wir als Teil eines Konsortiums mit<br />
dem Namen „Forewind" gewonnen, an dem RWE Innogy mit 25% beteiligt ist. In dem<br />
Gebiet sollen Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 9 GW errichtet werden.<br />
� RWE Innogy hat 2010 den Startschuss für den Bau des ersten deutschen Offshore-<br />
Windparks gegeben. Derzeit laufen bauvorbereitende Malnahmen; die ersten Fundamente<br />
wird RWE voraussichtlich Ende <strong>2011</strong> errichten. Der Windpark trägt den Namen<br />
„Nordsee Ost", liegt etwa 35 Kilometer nördlich von Helgoland und soll über 48 Turbinen<br />
mit einer Gesamtleistung von 295 MW verfügen. Fertigstellen wird RWE ihn 2013. Die<br />
Investitionssumme wird auf 1 Mrd. € veranschlagt.<br />
� Im November 2010 hat RWE Innogy gemeinsam mit Partnerunternehmen entschieden,<br />
den belgischen Offshore-Windpark Thornton Bank auszubauen. Dort sind bislang 30<br />
MW installiert. Bis 2013 sollen 295 MW hinzukommen. Alle für den Ausbau erforderlichen<br />
Genehmigungen liegen vor Das Investitionsvolumen summiert sich auf 1,3 Mrd. €.<br />
RWE Innogy hält 26,7% an dem Projekt.<br />
Bei der Windstromerzeugung an Land (onshore) ist RWE Innogy ebenfalls gut vorangekommen.<br />
In Italien nahm RWE mit San Basilio (25 MW) und Ururi (26 MW) zwei neue Windparks<br />
in Betrieb. RWE hat sie gemeinsam mit dem italienischen Partner Fri-EI Green Power<br />
entwickelt und gebaut. Auch in Polen gingen zwei neue Windparks der RWE Innogy ans<br />
Netz, einer in Piecki (32 MW) und einer in Tychowo (35 MW). Darüber hinaus haben Anlagen<br />
in Frankreich und Schottland die Produktion aufgenommen.<br />
Auch auf dem Gebiet der Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse hat RWE Innogy ihren<br />
Expansionskurs fortgesetzt. Im März 2010 begann das Unternehmen im US-<br />
Bundesstaat Georgia mit dem Bau einer Großanlage zur Pelletierung von Holz. Mit einer<br />
jährlichen Produktion von 750.000 Tonnen wird die Fabrik weltweit eine der größten und<br />
modernsten ihrer Art sein. Die Pellets sollen in reinen Biomassekraftwerken oder gemeinsam<br />
mit Steinkohle verfeuert werden. Die Inbetriebnahme des Pelletwerkes ist für <strong>2011</strong> geplant.<br />
Das Investitionsvolumen beträgt 120 Mio. €.<br />
Neue Partner für den Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat RWE Innogy zwei Partnerschaften für Projekte zur<br />
regenerativen Energieerzeugung geschlossen. Im April 2010 wurde mit 26 Stadtwerken und<br />
regionalen Energieversorgern das Gemeinschaftsunternehmen Green GECCO gegründet.<br />
RWE Innogy ist mit 51 % daran beteiligt. Die neue Gesellschaft soll bis 2020 rund 1 Mrd. €<br />
in die Strom- und Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energien investieren, auch außerhalb
- 73 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Deutschlands. Im Juni 2010 folgte eine weitere Partnerschaft: Mit den Stadtwerken München<br />
und Siemens gründete RWE Innogy ein Joint Venture für den Bau und Betrieb des britischen<br />
Offshore-Windparks Gwynt y Mör. RWE Innogy hält 60% daran. Die Stadtwerke München<br />
sind mit 30% beteiligt, Siemens mit 10%. Die Investitionssumme für Gwynt y Mär beträgt<br />
mehr als 2 Mrd. € (inkl. Netzanbindung zur Küste). Der Windpark mit 160 Turbinen und einer<br />
Gesamtleistung von 576 MW entsteht vor der Küste von Nordwales. Siemens wird die Windturbinen<br />
liefern, installieren und warten. Das Unternehmen wurde außerdem mit der Netzanbindung<br />
beauftragt.<br />
RWE begibt Hybridanleihe mit Rekordvolumen<br />
Im September 2010 hat RWE eine Hybridanleihe mit einem Volumen von 1,75 Mrd. € begeben.<br />
Es war die größte Emission dieses Wertpapiertyps, die je in Europa von einem Industrieunternehmen<br />
begeben wurde. Sie stieß bei Investoren auf reges Interesse.<br />
Wesentliche Ereignisse nach Ablauf des Berichtszeitraums:<br />
Ausstieg aus rumänischem Kernenergieprojekt<br />
Im Januar <strong>2011</strong> hat RWE gemeinsam mit GDF Suez (Frankreich) und Iberdrola (Spanien)<br />
den Rückzug aus dem laufenden Kernkraftprojekt Cernavoda in Rumänien bekannt gegeben.<br />
An dem Standort sollen zwei neue Blöcke mit einer Leistung von je 720 MW errichtet<br />
werden. Träger des Projekts ist ein Joint Venture, an dem die staatliche SN Nuclearelectrica<br />
die Mehrheit hält und weitere europäische Versorger beteiligt sind. RWE hatte einen Anteil<br />
von 9,15%. Der Ausstieg aus dem Projekt hat keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen<br />
für RWE. Grund für den Entschluss sind wirtschaftliche und marktbedingte Unsicherheiten,<br />
die zum großen Teil auf Nachwirkungen der Finanzkrise zurückzuführen sind.<br />
RWE trennt sich von Minderheitsbeteiligung an Rostocker Kohlekraftwerk<br />
Im Februar <strong>2011</strong> hat RWE die 24,6%-Beteiligung an einem Steinkohlekraftwerk in Rostock<br />
an die RheinEnergie AG veräußert. RheinEnergie übernimmt darüber hinaus den 25%-Anteil<br />
von Vattenfall. Die übrigen 50,4% werden weiterhin von EnBW gehalten. Das Kraftwerk verfügt<br />
über eine Stromerzeugungskapazität von 553 MW und liefert Fernwärme in das Netz<br />
der Stadtwerke Rostock.
- 74 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Umsatzerlöse 44.256.000 42.507.000 48.950.000 47.741.000 53.320.000<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 134.000 81.000 92.000 210.000 219.000<br />
Sonstige betriebliche Erträge 1.710.000 1.232.000 933.000 1.610.000 1.276.000<br />
Bestandsveränderung der<br />
Erzeugnisse<br />
86.000 47.000 112.000 44.000 -20.000<br />
Erträge aus Beteiligungen 790.000 597.000 454.000 262.000 407.000<br />
Erträge 46.976.000 44.464.000 50.541.000 49.867.000 55.202.000<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Materialaufwand 27.440.000 26.533.000 32.686.000 29.838.000 33.176.000<br />
Personalaufwand 4.900.000 3.964.000 4.415.000 4.610.000 4.873.000<br />
Abschreibungen 2.529.000 2.257.000 2.246.000 2.357.000 3.213.000<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 5.030.000 3.885.000 3.403.000 3.924.000 4.428.000<br />
Finanzergebnis 2.035.000 1.138.000 1.475.000 1.990.000 1.936.000<br />
Ergebnis nicht fortgeführter<br />
Aktivitäten<br />
-1.338.000 274.000 567.000 -91.000 0<br />
Steuern 2.367.000 3.530.000 2.873.000 3.408.000 3.974.000<br />
Aufwendungen 42.963.000 41.581.000 47.665.000 46.036.000 51.600.000<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Erträge 46.976.000 44.464.000 50.541.000 49.867.000 55.202.000<br />
./. Aufwendungen 42.963.000 41.581.000 47.665.000 46.036.000 51.600.000<br />
= Jahresüberschuss 4.013.000 2.883.000 2.876.000 3.831.000 3.602.000<br />
Anteile anderer Gesellschafter -166.000 -224.000 -318.000 -260.000 -294.000<br />
= RWE-Anteil am<br />
Jahresüberschuss<br />
3.847.000 2.659.000 2.558.000 3.571.000 3.308.000<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0 0 0 0<br />
= Konzerngewinn 3.847.000 2.659.000 2.558.000 3.571.000 3.308.000
- 75 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
14.901.000 11.882.000 11.202.000 17.320.000 17.350.000<br />
Sachanlagevermögen 26.259.000 20.038.000 21.762.000 28.627.000 32.237.000<br />
Finanzanlagen 3.955.000 3.585.000 4.129.000 4.627.000 4.606.000<br />
Anlagevermögen 45.115.000 35.505.000 37.093.000 50.574.000 54.193.000<br />
Vorräte 2.226.000 2.352.000 2.540.000 3.115.000 3.293.000<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
22.914.000 21.928.000 34.494.000 31.509.000 25.970.000<br />
Wertpapiere 16.788.000 10.858.000 7.735.000 3.290.000 3.196.000<br />
Flüssige Mittel 2.794.000 1.922.000 1.249.000 3.074.000 2.476.000<br />
zur Veräußerung bestimmte<br />
Vermögensgegenstände<br />
0 8.610.000 8.710.000 0 389.000<br />
Umlaufvermögen 44.722.000 45.670.000 54.728.000 40.988.000 35.324.000<br />
Latente Steuern 3.618.000 2.456.000 1.609.000 1.876.000 3.560.000<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 0 0 0 0 0<br />
Summe Aktiva 93.455.000 83.631.000 93.430.000 93.438.000 93.077.000<br />
gezeichnetes Kapital 1.440.000 1.440.000 1.440.000 1.440.000 1.440.000<br />
Rücklagen 8.152.000 10.032.000 7.739.000 7.781.000 9.826.000<br />
Bilanzgewinn/Jahresfehlbetrag 3.847.000 2.659.000 7.589.000 3.571.000 3.308.000<br />
Anteile anderer Gesellschafter 672.000 787.000 2.558.000 925.000 2.843.000<br />
Eigenkapital 14.111.000 14.918.000 19.326.000 13.717.000 17.417.000<br />
Rückstellungen 34.066.000 26.925.000 26.757.000 28.144.000 29.057.000<br />
Verbindlichkeiten 42.201.000 33.985.000 45.236.000 49.250.000 44.275.000<br />
Latente Steuern 3.077.000 1.928.000 1.583.000 2.327.000 2.185.000<br />
zur Veräußerung bestimmte<br />
Schulden<br />
0 5.875.000 6.714.000 0 143.000<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
0 0 0 0 0<br />
Summe Passiva 93.455.000 83.631.000 99.616.000 93.438.000 93.077.000
- 76 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
2010<br />
in Mio. €<br />
2009<br />
in Mio. €<br />
Ergebnis 3.602 3.831<br />
Abschreibungen / Zuschreibungen 3.184 2.464<br />
Veränderung der Rückstellungen 338 -10<br />
Veränderung der latenten Steuern -680 97<br />
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren -165 69<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen 1.570 -357<br />
Veränderung des Nettoumlaufvermögens -2.349 -795<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 5.500 5.299<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 11<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 5.500 5.310<br />
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Property<br />
Investitionen -6.379 -5.913<br />
Einnahmen aus Anlagenabgängen 176 103<br />
Akqusitionen, Beteiligungen<br />
Investitionen -258 -8.801<br />
Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments 220 2.328<br />
Veränderung Wertpapiere und Geldanlagen -442 4.427<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten<br />
(vor Dotierung Contractual Trust Arranggement) -6.683 -7.856<br />
Dotierung Contractual Trust Arrangement -470<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten<br />
(nach Dotierung Contractual Trust Arranggement) -6.683 -8.326<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten -78<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -6.683 -8.404<br />
Kapitalveränderungen (einschließlich anderer Gesellschafter) 27 186<br />
Aufnahme von Hybridkapital 1.738<br />
Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und<br />
andere Gesellschafter -2.198 -2.592<br />
Aufnahme von Finanzschulden 3.485 11.592<br />
Tilgung von Finanzschulden -2.414 -4.347<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 638 4.839<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 65<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 638 4.904<br />
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel -545 1.810<br />
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen<br />
auf die flüssigen Mittel 6 13<br />
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel nicht fortgeführter<br />
Aktivitäten 2<br />
Veränderung der flüssigen Mittel -539 1.825<br />
Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraumes 3.074 1.249<br />
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraumes 2.535 3.074<br />
Davon als "zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte" ausgewiesen -59<br />
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraumes lt. Konzernbilanz 2.476 3.074<br />
Bürgschaften<br />
- keine
- 77 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beschäftigte<br />
Am Bilanzstichtag beschäftigte der RWE-Konzern 70.856 Mitarbeiter, davon 41.039 bzw. 58%<br />
an deutschen Standorten. Bei der Ermittlung dieser Zahlen wurden Teilzeitstellen nur anteilig<br />
berücksichtigt. Gegenüber dem 31. Dezember 2009 hat sich unser Personalstand um 130<br />
Mitarbeiter erhöht. Basis dafür waren operative Veränderungen. Dagegen haben Unternehmenskäufe<br />
und -verkäufe per saldo dazu geführt, dass 311 Mitarbeiter den Konzern verließen.<br />
Deutliche Verschiebungen ergaben sich zwischen den Unternehmensbereichen, weil wir<br />
das Handelsgeschäft und die Windkraftaktivitäten von Essent seit 2010 in den Segmenten<br />
Trading/Gas Midstream bzw. Erneuerbare Energien ausweisen. Außerdem wechselten Mitarbeiter<br />
der RWE IT zu RWE npower und RWE Supply & Trading. Wie in den Vorjahren haben<br />
wir weit über unseren eigenen Bedarf hinaus ausgebildet: Zum 31. Dezember 2010 erlernten<br />
3.079 junge Menschen bei uns einen Beruf. In den Mitarbeiterzahlen sind die Auszubildenden<br />
nicht enthalten.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010<br />
Eigenkapitalquote 15,10 17,84 14,06 14,68 18,71<br />
Fremdkapitalquote 84,90 82,16 85,94 85,32 81,29<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
31,28 42,01 35,42 27,12 32,14<br />
Kassenmittelintensität 2,99 2,30 1,34 3,29 2,66<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
27,26 19,33 21,89 26,03 18,99<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Dividende (RWE) *)<br />
Einlage im <strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb<br />
Dividende (RWE)<br />
Einlage in die Vestische Straßenbahnen GmbH **)<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2.054.835,00 1.598.205,00<br />
343.260,00 266.980,00<br />
Summe 2.398.095,00 1.865.185,00<br />
*) Die Dividendenausschüttung beim <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb verringert<br />
den Betriebskostenzuschuss der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />
**) Die Dividendenausschüttung bei der Vestische Straßenbahnen GmbH verringert<br />
die Verbandsumlage VRR der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 78 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 79 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
4. RW Holding Aktiengesellschaft, Düsseldorf<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Grundkapital: 74.362.859,52 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> (Wilhelm-Stottrop-Stiftung) 115.315,00 0,16<br />
übrige Aktionäre 74.247.544,52 99,84<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die RW Holding Aktiengesellschaft hält eine Kapitalbeteiligung von 31,21 % an der RW Energie-Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG, die im Berichtsjahr von 32,64 % auf 31,21 %<br />
zurückgegangen ist. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hält zum<br />
31.8.2010 insgesamt 91.829.419 Stück Stammaktien und 150.520 Stück Vorzugsaktien der<br />
RWE AG. Dies entspricht einer Beteiligung in Höhe von 16,35% am Grundkapital der RWE<br />
AG mit einem Stimmrechtsanteil von 17,55 %. Auf die RW Holding Aktiengesellschaft entfallen<br />
davon 29.047.992 Stück RWE-Aktien, so dass die Aktienquote der RW Holding Aktiengesellschaft<br />
an der RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG zum 31.09.2010<br />
31,58 % beträgt. Daneben hält die RW Holding Aktiengesellschaft weiterhin 3.000 Stück<br />
Stammaktien der RWE AG im Eigenbestand. Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft<br />
hängt somit von den zukünftig zu erzielenden Dividendenerträgen aus der direkt und indirekt<br />
(über die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG) gehaltenen Beteiligung an der<br />
RWE AG ab.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen sowie<br />
die damit verbundene Wahrung wirtschaftlicher Interessen. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften<br />
und Maßnahmen berechtigt, die der Erreichung und Förderung des Gegenstandes<br />
der Gesellschaft notwendig oder nützlich erscheinen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RW Holding AG wird dieser tatsächlich<br />
eingehalten.
- 80 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Hauptversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Herr Gert Neugebauer<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Frithjof Kühn, St. Augustin, Landrat, Vorsitzender<br />
Dagmar Mühlenfeld, Mülheim, stellv. Vorsitzende<br />
Dr. Wolfgang Reiniger, Essen, Oberbürgermeister<br />
Dr. Heinz-Jürgen Schwering, Köln<br />
Klaus Heinrich Wehling, Oberhausen<br />
Alexander Wüerst, Köln<br />
Dr. Klaus Bitzer, Mülheim an der Ruhr (bis 28.02.2010)<br />
Dirk Elbers, Düsseldorf<br />
Werner Taiber, Düsseldorf (bis 30.09.2009)<br />
Dr. Wolfgang Kirsch, Warendorf (ab 25.05.2010)<br />
Peter Scholten, Bad Kreuznach (ab 25.05.2010)<br />
C. Vorstand:<br />
Guido Köcher, Exekutive Direktor (bis 23.09.2009)<br />
Svenja Udelhoven (bis 27.09.2010)<br />
Ralf Josten (ab 23.09.2009)<br />
Heinz-Eberhard Holl (ab 01.01.2010)
- 81 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die RW Holding Aktiengesellschaft hält eine Kapitalbeteiligung von 31,21% an der<br />
RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, die im Berichtsjahr von 32,64 % auf<br />
31,21 % zurückgegangen ist. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hält<br />
zum 31.08.2010 insgesamt 91.829.419 Stück Stammaktien und 150.520 Stück Vorzugsaktien<br />
der RWE AG. Dies entspricht einer Beteiligung in Höhe von 16,35 % am Grundkapital der<br />
RWE AG mit einem Stimmrechtsanteil von 17,55 %. Auf die RW Holding Aktiengesellschaft<br />
entfallen davon 29.047.992 Stück RWE-Aktien, so dass die Aktienquote der RW Holding<br />
Aktiengesellschaft an der RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG zum<br />
31.09.2010 31,58 % beträgt. Daneben hält die RW Holding Aktiengesellschaft weiterhin<br />
3.000 Stück Stammaktien der RWE AG im Eigenbestand. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Gesellschaft hängt somit von den zukünftig zu erzielenden Dividendenerträgen aus der<br />
direkt und indirekt (über die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG) gehaltenen<br />
Beteiligung an der RWE AG ab.<br />
Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hat im April 2010 die Dividende der<br />
RWE AG für das Geschäftsjahr 2009 in Höhe von EUR 3,50 je Aktie vereinnahmt und im<br />
Rahmen einer Entnahme an ihre Gesellschafter weitergeleitet. Ein verbleibender Spitzenbetrag<br />
wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die RW Holding Aktiengesellschaft realisierte im<br />
Geschäftsjahr 2009/2010 Beteiligungserträge durch Entnahmen bei der RW Energie-<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG in Höhe von insgesamt EUR 101.524.133,27. Darüber<br />
hinaus hat die Gesellschaft im April 2010 Dividenden aus den direkt gehaltenen<br />
Stammaktien der RWE AG in Höhe von EUR 10.500,00 vereinnahmt.<br />
Gegenstand der Gesellschaft ist gemäß § 2 Absatz (1) der Satzung der Erwerb und die<br />
Verwaltung von Beteiligungen.<br />
Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) formuliert<br />
konkrete Anforderungen an Aktiengesellschaften. Insbesondere geht es dabei um die Berichterstattung<br />
über Risiken der künftigen Entwicklung sowie um erweiterte Berichtspflichten<br />
des Vorstands an den Aufsichtsrat und die Aktionäre. Die Chancen und Risiken der RW<br />
Holding Aktiengesellschaft resultieren im Wesentlichen aus der weiteren geschäftlichen<br />
Entwicklung der RWE AG.<br />
Die RWE AG nennt in ihrem Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2009 insbesondere<br />
folgende Chancen und Risiken:<br />
� Risiken und Chancen für den RWE-Konzern ergeben sich im Wesentlichen aus der<br />
Stromerzeugung, wobei insbesondere Schwankungen von Rohstoff- und Produktpreisen<br />
die Entwicklung in starkem Maße beeinflussen. Im Erzeugungsgeschäft werden die Risiken<br />
dadurch begrenzt, dass der Strom größtenteils frühzeitig über Terminkontrakte<br />
abgesetzt wird und für die Erzeugung benötigten Brennstoffe und Emissionszertifikate<br />
preislich abgesichert werden. Bei der Absicherung von Commodity-Preisrisiken nimmt<br />
RWE Supply & Trading eine zentrale Rolle ein. Durch seine Funktion als interner Transaktionspartner<br />
grenzt es Ergebnisrisiken aus Preisschwankungen auf Energiemärkten<br />
für den Erzeugungs- und Vertriebsbereich ein und schafft dadurch eine stabile Kalkulationsgrundlage.<br />
� Betriebsrisiken durch mögliche Betriebsstörungen sowie Produktionsausfälle begegnet<br />
der Konzern durch ein hohes Sicherheitsniveau sowie die qualifizierte Durchführung von<br />
Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. In geeigneten Fällen werden mögliche<br />
Schadenswirkungen durch Versicherungen begrenzt.
- 82 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
� Schwankungen finanzwirtschaftlicher Preise (Wechselkurse, Zinsen und Wertpapierkurse)<br />
können das Ergebnis der Geschäftstätigkeit stark beeinflussen. Finanzwirtschaftlichen<br />
Risiken begegnet der RWE-Konzern durch originäre und derivative Sicherungsgeschäfte,<br />
ein festgelegtes Limitsystem und professionelles Fondsmanagement von Wertpapieren.<br />
� Regulierungsrisiken sieht der Konzern hauptsächlich aufgrund des ständigen Wandels<br />
im politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld des Konzerns. Angesichts des<br />
hohen Anteils von Braun- und Steinkohlekraftwerken im Stromerzeugungsportfolio ergibt<br />
sich ein Risiko aus dem EU-weiten CO2-Emissionshandelssystem. Im Dezember<br />
2008 haben sich die Staatschefs der EU darauf verständigt, dass dem Stromsektor in<br />
Westeuropa ab 2013 so gut wie keine Zertifikate mehr unentgeltlich zugeteilt werden.<br />
_<br />
RWE rechnet dadurch mit erheblich höheren CO2 Kosten als in der aktuellen Handelsperiode<br />
bis 2012. Der Konzern begegnet diesem möglichen Risiko mit der Reduzierung<br />
der Emissionen und einer flexibleren Ausrichtung des Gesamtportfolios durch anstehende<br />
Kraftwerksinvestitionen.<br />
� Rechtliche Risiken aufgrund laufender Gerichts- und Schiedsverfahren haben laut Aussage<br />
der RWE AG keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Lage des Konzerns.<br />
Potenzielle Risiken aus behördlichen Verfahren (inklusive Genehmigungsverfahren)<br />
begegnet die RWE AG durch eine sorgfältige Vorbereitung der Genehmigungsanträge<br />
und enge Begleitung der entsprechenden Verfahren.<br />
Die künftige Ertragslage der RW Holding Aktiengesellschaft ist im Wesentlichen abhängig<br />
von den Dividendenzahlungen der RWE AG, die regelmäßig an die berechtigten Gesellschafter<br />
ausgeschüttet werden. Maßgeblich für die Bemessung der Dividende ist das nachhaltige<br />
Nettoergebnis, welches frei von Sondereinflüssen ist.<br />
RWE hat sich im ersten Halbjahr 2010 weiterhin gut entwickelt. Das betriebliche Ergebnis<br />
stieg in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 % auf knapp<br />
EUR 5 Mrd. Das nachhaltige Nettoergebnis - maßgeblich für die Dividende - erhöhte sich<br />
um 23 % auf EUR 2,7 Mrd. Beim EBITDA verzeichnete RWE ein Plus von 22 % auf fast<br />
EUR 6,2 Mrd. Die positive Entwicklung im ersten Halbjahr 2010 ist insbesondere auf die<br />
erstmalige Einbeziehung der Beteiligung an der niederländischen Essent NV, die höhere<br />
Verfügbarkeit des Kernkraftwerks Biblis und Ergebnisverbesserungen der osteuropäischen<br />
Aktivitäten zurückzuführen. Der Vorstand der RWE AG schätzt die Voraussetzungen für ein<br />
erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 als unverändert gut ein und bestätigt die Ergebnisprognose<br />
für 2010. Die RWE AG erwartet, dass das betriebliche Ergebnis und das nachhaltige<br />
Nettoergebnis in 2010 im Vergleich zum Vorjahr um jeweils ca. 5 % ansteigen werden. Die<br />
RWE AG hat für das Geschäftsjahr 2010 angekündigt, ihre Aktionäre mit einer Ausschüttungsquote<br />
von 50-60% des nachhaltigen Nettoergebnisses am Erfolg der Gesellschaft<br />
partizipieren zu lassen. Aufgrund des in 2010 prognostizierten nachhaltigen Nettoergebnisses<br />
wird weiterhin mit einer Dividendenausschüttung mindestens auf Vorjahresniveau gerechnet.<br />
Vor dem Hintergrund des generell unsicheren energiewirtschaftlichen Umfeldes und insbesondere<br />
des Plans der Bundesregierung, eine Steuer auf Kernbrennstoffe einzuführen,<br />
muss der RWE Konzern die mittelfristigen Ziele bis einschließlich 2013 sowie die Investitionsplanung<br />
überprüfen. Ursprünglich sollte sich die Dividende in einem Korridor von<br />
50 - 60 % des nachhaltigen Nettoergebnisses bewegen und bis einschließlich 2013 im jeweiligen<br />
Vorjahresvergleich mindestens stabil gehalten werden.<br />
Bestandsgefährdende Risiken sind für die RW Holding AG nicht zu erwarten, da die Gesellschaft<br />
über erhebliche Bewertungsreserven verfügt und nennenswerte Kosten regelmäßig<br />
nicht anfallen.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.
RW Holding I a<br />
RW Finanzberatungs-<br />
und<br />
Beteiligungs-<br />
GmbH<br />
65,00 %<br />
- 83 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
RW Holding I b<br />
RW Beteiligungs-<br />
und<br />
Verwaltungs-<br />
GmbH<br />
20,00 %<br />
RW Holding I<br />
RW Beteiligungs-GmbH<br />
21,41 %<br />
RW Holding I c<br />
RW Verwaltungsgesellschaft<br />
für Anteilsbesitz<br />
mbH<br />
15,00 %<br />
Beteiligungsstruktur der RW Holding-Gruppe<br />
Düsseldorf<br />
19,53 %<br />
EVV Essen<br />
11,06 %<br />
GEW Köln<br />
3,85 %<br />
Mülheim<br />
2,25 %<br />
Gelsenkirchen<br />
2,47 %<br />
KVR Mettmann<br />
0,77 %<br />
Kreis Minden-<br />
Lübbeke<br />
0,38 %<br />
Rheinisch-Berg.<br />
Kreis<br />
2,30 %<br />
Sparkasse Neuss<br />
0,38 %<br />
Remscheid<br />
0,55 %<br />
Landkreis Altenkirchen<br />
1,21 %<br />
Rhein-Sieg-Kreis<br />
1,08 %<br />
Landschaftsverband<br />
Rheinland<br />
0,55 %<br />
Mönchengladbach<br />
0,88 %<br />
Städt. Werke<br />
Krefeld AG<br />
0,77 %<br />
Gladbeck<br />
0,55 %<br />
LB Rheinland-<br />
Pfalz<br />
0,61 %<br />
Erftkreis<br />
0,33 %<br />
Stadtw. Solingen<br />
GmbH<br />
0,55 %<br />
LK Trier-<br />
Saarburg<br />
0,33 %<br />
LK Bad Kreuznach<br />
0,33 %<br />
RW Holding AG<br />
Leverkusen<br />
0,22 %<br />
Stadtwerke Hürth<br />
0,22 %<br />
SSK Duisburg<br />
0,22 %<br />
W. Stottrop-Stift.,<br />
<strong>Bottrop</strong><br />
0,16 %<br />
LWK Rheinland<br />
0,07 %<br />
KSK Köln<br />
0,26 %<br />
SK Leverkusen<br />
0,26 %<br />
Oberhausen<br />
0,88 %<br />
Stadt Eschweiler<br />
0,38 %<br />
Sparkasse Essen<br />
0,50 %<br />
RW Holding V a<br />
RW Gesellschaft für<br />
öffentlich-rechtlichen<br />
Anteilsbesitz mbH<br />
10,00 %<br />
RW Holding V<br />
RW Beteiligungsgesellschaftinstitutioneller<br />
Anteilseigner<br />
mbH<br />
24,60 %
- 84 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Position<br />
12.2005 -<br />
11.2006<br />
12.2006 -<br />
11.2007<br />
12.2007 -<br />
08.2008<br />
09.2008 -<br />
08.2009<br />
09.2009 -<br />
08.2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige betriebliche Erträge 10.015,00 1.513,52 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge aus Beteiligungen 46.505.250,00 104.090.299,25 89.745.629,78 131.060.001,75 101.534.633,27<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.494.664,42 2.804.218,07 3.163.804,22 827.104,42 284.721,85<br />
Erstattete Steuern vom Einkommen und<br />
Ertrag<br />
805.029,39 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 48.814.958,81 106.896.030,84 92.909.434,00 131.887.106,17 101.819.355,12<br />
Position<br />
12.2005 -<br />
11.2006<br />
12.2006 -<br />
11.2007<br />
12.2007 -<br />
08.2008<br />
09.2008 -<br />
08.2009<br />
09.2009 -<br />
08.2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 32.798,88<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 56.539,75 69.187,91 59.103,99 79.366,28 60.907,93<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 932.357,91 49.272,22 1.167.214,70 647.207,47 129.715,17<br />
Steuern von Einkommen und vom Ertrag 0,00 2.612.519,44 756.393,25 1.037.908,53 764.803,34<br />
Aufwendungen 988.897,66 2.730.979,57 1.982.711,94 1.764.482,28 988.225,32<br />
Position<br />
12.2005 -<br />
11.2006<br />
12.2006 -<br />
11.2007<br />
12.2007 -<br />
08.2008<br />
09.2008 -<br />
08.2009<br />
09.2009 -<br />
08.2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 48.814.958,81 106.896.030,84 92.909.434,00 131.887.106,17 101.819.355,12<br />
Aufwendungen 988.897,66 2.730.979,57 1.982.711,94 1.764.482,28 988.225,32<br />
= Jahresüberschuss 47.826.061,15 104.165.051,27 90.926.722,06 130.122.623,89 100.831.129,80<br />
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 9.179,06 22.694,81 2.229.294,43 2.235.802,56 2.804.382,33<br />
Entnahme aus Gewinnrücklagen 2.150.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 49.985.240,21 104.187.746,08 93.156.016,49 132.358.426,45 103.635.512,13
- 85 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz<br />
Bilanz-Position<br />
Finanzanlagen Beteiligungen<br />
12.2005 - 11.2006 12.2006 - 11.2007 12.2007 - 08.2008 09.2008 - 08.2009 09.2009 - 08.2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
854.135.279,33 854.135.279,33 854.121.779,33 854.121.779,33 854.134.279,33<br />
Anlagevermögen 854.135.279,33 854.135.279,33 854.121.779,33 854.121.779,33 854.134.279,33<br />
Forderungen<br />
und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
Guthaben bei<br />
Kreditinstituten<br />
11.532.515,89 2.554.357,78 23.301.170,75 57.610.814,15 28.215.719,42<br />
43.524.804,58 108.824.278,75 77.968.175,59 83.041.011,98 77.599.228,10<br />
Umlaufvermögen 55.057.320,47 111.378.636,53 101.269.346,34 140.651.826,13 105.814.947,52<br />
Summe Aktiva 909.192.599,80 965.513.915,86 955.391.125,67 994.773.605,46 959.949.226,85<br />
gezeichnetes Kapital 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52<br />
Kapitalrücklage 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96<br />
Gewinnrücklagen 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81<br />
Jahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 49.985.240,21 104.187.746,08 93.156.016,49 132.358.426,45 103.635.512,13<br />
Eigenkapital 904.821.135,50 959.023.641,37 947.991.911,78 987.194.321,74 958.471.407,42<br />
Rückstellungen 4.371.464,30 6.490.274,49 7.399.213,89 7.579.283,72 1.477.102,98<br />
Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 0,00 716,45<br />
Summe Passiva 909.192.599,80 965.513.915,86 955.391.125,67 994.773.605,46 959.949.226,85<br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
Eigenes Personal beschäftigt die RW Holding AG nicht.
- 86 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen<br />
12/2005 -<br />
11/2006<br />
12/2006 -<br />
11/2007<br />
12/2007 -<br />
08/2008<br />
09/2008 -<br />
08/2009<br />
09/2009 -<br />
08/2010<br />
Eigenkapitalquote 99,52 99,33 99,23 99,24 99,85<br />
Fremdkapitalquote 0,48 0,67 0,77 0,76 0,15<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
105,93 112,28 110,99 115,58 112,22<br />
Kassenmittelintensität 4,79 11,27 8,16 8,35 8,09<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
5,29 10,86 9,59 13,18 10,52<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 17.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
4 651 000 Dividendenausschüttung<br />
(Wilhelm-Stottrop-Stiftung)<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
403.603,20 315.315,00<br />
45.045 RWE-Aktien der Wilhelm-Stottrop-Stiftung befinden sich im Hoheitsvermögen der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong>, 45.045 bei der RW Holding AG.<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 87 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE (VkA)<br />
Baedekerstr. 5<br />
45128 Essen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital: 127.822,97 EUR 89 Gesellschafter<br />
Kreise 34 Gesellschafter<br />
weitere Gesellschaften 29 Gesellschafter<br />
Städte und Gemeinden 21 Gesellschafter<br />
Kommunale Verbände 5 Gesellschafter<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 813 0,63<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand der Gesellschaft ist die Bildung einer einheitlichen Auffassung der Gesellschafter<br />
in energiewirtschaftlichen und damit zusammenhängenden kommunalpolitischen Fragen<br />
sowie die Unterstützung ihrer Gesellschafter bei deren Aufgaben zur Sicherung einer wirtschaftlich<br />
sinnvollen Daseinsvorsorge und bei der Darbietung einer sicheren und preiswerten<br />
Ver- und Entsorgung in den Bereichen Strom, Öl, Gas, Wasser, Abwasser und Abfall.<br />
Hier hat die Gesellschaft die Aufgaben<br />
� die Interessen der Gesellschafter in den Fragen der Ver- und Entsorgung ihrer Gebiete<br />
wie auch des angemessenen Einsatzes heimischer Energieträger zu koordinieren, soweit<br />
dies erforderlich ist, und diese gegenüber dem RWE, den staatlichen Stellen, gegenüber<br />
anderen Verbänden und gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten,<br />
� die Gesellschafter und ihre Gemeinden in allen Fragen der Ver- und Entsorgung zu beraten.<br />
Die Gesellschaft kann nach Beschluss der Gesellschafterversammlung weitergehende Aufgaben<br />
auf dem Gebiet der öffentlichen Ver- und Entsorgungswirtschaft übernehmen. Die<br />
Übernahme sonstiger Aufgaben bedarf einer Änderung des Gesellschaftervertrages.
- 88 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung des VkA GmbH wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Verwaltungsrat:<br />
Frithjof Kühn, Vorsitzender<br />
Dagmar Mühlenfeld, 1. stellv. Vorsitzender<br />
Hermann Bröring, 2. stellv. Vorsitzender<br />
Rudolf Bertram<br />
Walther Boecker<br />
Michael Breuer<br />
Paul Breuer<br />
Dr. Hermann Janning<br />
Michael Lieber<br />
Peter Ottmann<br />
Reinhard Paß<br />
Alexander Wüerst (bis 30.06.<strong>2011</strong>)<br />
Claus Schick<br />
B. Geschäftsführung:<br />
Roger Graef<br />
Dr. Ernst Gerlach (seit 01.07.2010)<br />
Heinz-Eberhard Holl<br />
Ernst Löchelt (bis 30.06.2010)<br />
Prokurist:<br />
Werner Kühn<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in der Gesellschafterversammlung Oberbürgermeister<br />
Bernd Tischler.
- 89 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Geschäftsentwicklung<br />
Gegenstand der Gesellschaft ist die Bildung einer einheitlichen Auffassung der Gesellschaf-<br />
ter in energiewirtschaftlichen und damit zusammenhängenden kommunalpolitischen Fragen<br />
sowie die Unterstützung ihrer Gesellschafter bei deren Aufgaben zur Sicherung einer wirt-<br />
schaftlich sinnvollen Daseinsvorsorge und bei der Darbietung einer sicheren und preiswerten<br />
Ver- und Entsorgung in den Bereichen Strom, Öl, Gas, Wasser, Abwasser und Abfall.<br />
Hierzu hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr die Interessen der Gesellschafter in den Fra-<br />
gen der Versorgung und Entsorgung ihrer Gebiete wie auch des angemessenen Einsatzes<br />
heimischer Energieträger koordiniert und diese gegenüber staatlichen Stellen, gegenüber<br />
anderen Verbänden und gegenüber der Öffentlichkeit vertreten.<br />
2. Ergebnis<br />
Aus der Durchführung der satzungsgemäßen Aufgaben ergibt sich für das Geschäftsjahr<br />
2010/<strong>2011</strong> ein Jahresfehlbetrag von € 214.707,55. Das Eigenkapital der Gesellschaft ist<br />
durch Zuzahlung von € 126.801,00 in die Kapitalrücklage gestärkt worden und entspricht<br />
97,4 % der Bilanzsumme.<br />
3. Ausblick<br />
Für die Zukunft geht die Geschäftsführung bei der Struktur der Gesellschaft weiterhin davon<br />
aus, dass auch künftig die laufenden Aufwendungen für die Durchführung der Aufgaben der<br />
Gesellschaft nicht aus den Erträgen des eigenen Vermögens gedeckt werden können und<br />
die Gesellschaft daher weiterhin darauf angewiesen ist, dass Fehlbeträge durch Nachschüs-<br />
se der Gesellschafter ausgeglichen werden.<br />
.
- 90 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Zinserträge 28.939,92 72.322,11 32.795,18 25.022,08 4.966,18<br />
Sonstige betriebliche Erträge 0,00 1.190,49 623,34 1.431,50 2.180,99<br />
Erträge aus anderen Wertgegenständen<br />
des Finanzumlagevermögens<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 16.650,00<br />
Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 28.939,92 73.512,60 33.418,52 26.453,58 23.797,17<br />
Position<br />
2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Personalaufwand 181.822,73 156.008,88 160.625,04 165.090,82 173.047,58<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 860,20 974,90 1.119,00 1.902,87 2.214,96<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
80.994,77 68.463,80 311.694,64 64.831,83 63.242,18<br />
Zinsaufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 263.677,70 225.447,58 473.438,68 231.825,52 238.504,72<br />
Position<br />
2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 28.939,92 73.512,60 33.418,52 26.453,58 23.797,17<br />
./. Aufwendungen 263.677,70 225.447,58 473.438,68 231.825,52 238.504,72<br />
= Jahresfehlbetrag/<br />
-überschuss -234.737,78 -151.934,98 -440.020,16 -205.371,94 -214.707,55
- 91 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sachanlagevermögen 7.842,00 7.449,00 6.710,00 7.157,00 5.875,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 273.467,00<br />
Anlagevermögen 7.842,00 7.449,00 6.710,00 7.157,00 279.342,00<br />
sonstige Vermögensgegenstände 15.238,43 22.813,60 18.475,73 17.819,82 23.521,07<br />
Wertpapier Eigene Anteile 3.747,77 0,00 808,00 1.022,58 0,00<br />
Sonstige Wertpapiere 546.120,00 525.400,00 273.467,00 273.467,00 0,00<br />
flüssige Mittel 550.217,59 533.850,56 476.100,29 400.900,64 309.651,97<br />
Umlaufvermögen 1.115.323,79 1.082.064,16 768.851,02 693.210,04 333.173,04<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
6.365,62 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 1.129.531,41 1.089.513,16 775.561,02 700.367,04 612.515,04<br />
gezeichnetes Kapital 127.822,97 127.822,97 127.822,97 127.822,97 127.822,97<br />
Eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.022,58<br />
Kapitalrücklage 381.274,66 506.223,61 633.238,61 551.983,38 678.784,38<br />
Rücklage für eigene Anteile 0,00 0,00 808,00 1.022,58 0,00<br />
Andere Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 1.022,58<br />
Gewinnrücklage 653.747,77 650.000,00 650.000,00 400.000,00 400.000,00<br />
Gewinnvortrag 175.058,76 -55.931,25 -208.674,23 -190.234,74 -395.606,68<br />
Jahresfehlbetrag/<br />
-überschuss<br />
Bilanz-Position<br />
-234.737,78 -151.934,98 -440.020,16 -205.371,94 -214.707,55<br />
Eigenkapital 1.103.166,38 1.076.180,35 763.175,19 685.222,25 596.293,12<br />
Rückstellungen 8.700,00 8.700,00 8.000,00 9.400,00 10.400,00<br />
Verbindlichkeiten 17.665,03 4.632,81 4.385,83 5.744,79 5.821,92<br />
Summe Passiva 1.129.531,41 1.089.513,16 775.561,02 700.367,04 612.515,04
- 92 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte:<br />
1 Geschäftsstellenleiter<br />
1 Mitarbeiterin<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />
Eigenkapitalquote 97,67 98,78 98,40 97,84 97,35<br />
Fremdkapitalquote 2,33 1,22 1,60 2,16 2,65<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
14.067,41 14.447,31 11.373,70 9.574,15 213,46<br />
Kassenmittelintensität 48,71 49,00 61,39 57,24 50,55<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 68,49<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 11.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
531 5001 Verlustbetrag an den VkA des RWE, GmbH 813,00 813,00
- 93 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte Holding GmbH (VEKS)<br />
Pferdebahnstraße 32<br />
45141 Essen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 150.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 6.840 4,56<br />
REMONDIS GmbH, Essen 73.500 49,00<br />
Entsorgungsbetriebe Essen GmbH, Essen 37.020 24,68<br />
Stadt Gelsenkirchen 17.160 11,44<br />
Stadt Gladbeck 4.800 3,20<br />
Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH (BHM) 10.680 7,12<br />
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Steuerung und Koordination der sich aus der Einführung<br />
des Dualen Abfallwirtschaftssystems auf der Grundlage der Verpackungsordnung in der jeweils<br />
gültigen Fassung sowie den nachfolgenden Verordnungen zur Abfallwirtschaft ergebenden<br />
Aufgaben. Das Unternehmen kann auch die Steuerung und Koordination weiterer Aufgaben zur<br />
Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen und Reststoffen in den Gebieten der<br />
Städte <strong>Bottrop</strong>, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck und Mülheim an der Ruhr übernehmen oder<br />
von den Städten übertragen bekommen.<br />
Die Steuerung und Koordination der Aufgaben zur Vermeidung, Verwertung und Entsorgung<br />
von Abfällen und Reststoffen kann für das jeweilige Stadtgebiet nur im Einvernehmen mit der<br />
zuständigen Stadt erfolgen. Dabei sollen vorhandene Vermeidungs-, Verwertungs- und Entsorgungssysteme<br />
eingebunden werden. Die abfallrechtlichen Zuständigkeiten der beteiligten<br />
Kommunen sowie des Kreises Recklinghausen bleiben unberührt.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der VEKS wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 94 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Christof Bußmann<br />
B. Aufsichtsrat: 12 Mitglieder (3 Arbeitnehmervertreter)<br />
Renate Palberg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzende<br />
Werner Hols, 1. stellv. Vorsitzender<br />
Jürgen Schirmer-Beisenkamp, Arbeitnehmervertreter (2. stellv. Vorsitzender, bis 14.03.2010)<br />
Ulrich Salmen, Arbeitnehmervertreter (2. stellv. Vorsitzender, ab 16.06.2010)<br />
Dr. Wolfgang Andriske (bis 14.03.2010)<br />
Dr. Gerd Terbeck<br />
Thomas Altenbeck, Arbeitnehmervertreter<br />
Antonius von Hebel<br />
Günter Helmich<br />
Roman Brüx<br />
Guido Hanning<br />
Birgit Welker<br />
Dr. Thomas Wilk (ab 25.03.2010)<br />
Gerd Walter, Arbeitnehmervertreter<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Uwe Unterseher-Herold<br />
Klaus Kunze<br />
Jürgen Jeppel<br />
D. Prokurist<br />
Carsten Sußmann
- 95 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2010 in folgenden Geschäftsfeldern operativ tätig gewesen:<br />
1. Vermarktung von freien Kapazitäten des Müllheizkraftwerkes Essen-Karnap (MHKW)<br />
2. Entsorgung von kommunalen Abfällen der Karnap-Städte bei Kapazitätseinschränkungen<br />
des MHKW Karnap (Überlaufmengenabwicklung)<br />
3. Überlaufmengenabwicklung für weitere MVA-Standorte<br />
Ertragslage<br />
Wesentlich für den Umsatz von T€ 3.868 (i. Vj. T€ 3.943) sind die Erlöse aus der Vermarktung<br />
der freien Kapazitäten sowie der Entsorgung der Überlaufmengen.<br />
Der Umsatzrückgang resultiert vor allem aus dem Rückgang der übernommenen Überlaufmengen<br />
um rund 10 %. Hierdurch verringerte sich auch der Materialaufwand auf T€ 3.358<br />
(i. Vj. T€ 3.441).<br />
Die insgesamt über die VEKS abgewickelte Abfallmenge lag in 2010 ca. 5 % unterhalb der<br />
Vorjahresmenge. Die leichte Steigerung des Rohertrages gegenüber dem Vorjahr ist in den<br />
verbesserten Abrechnungsmodalitäten mit dem Hauptkunden begründet. Bezogen auf die<br />
Planmenge liegt die über die VEKS abgewickelte Menge rund 60 % höher. Ursächlich hierfür<br />
ist die 6-fach höhere Überlaufmenge der VEKS gegenüber Plan. Die Überlaufmengen konnten<br />
in bewährter Weise mit den Kooperationspartnern abgewickelt werden. Dabei konnte<br />
durch entsprechende Redundanzen die Entsorgungssicherheit für die der VEKS übergebenen<br />
Abfälle gewährleistet werden.<br />
Der Jahresüberschuss in Höhe von T€ 255 ist gegenüber dem Vorjahr um T€ 3 gestiegen.<br />
Maßgeblich hierfür sind die um T€ 3 gesunkenen betrieblichen Aufwendungen.<br />
Vermögenslage<br />
Die Vermögenslage der VEKS ist gekennzeichnet durch die Vermittlungsfunktion der Gesellschaft,<br />
die über keine eigenen Produktionsanlagen verfügt. Auf Grund ihres hohen Bestands<br />
an liquiden Mitteln war die VEKS jederzeit in der Lage ihren Verpflichtungen aus eigenen<br />
Mitteln nachzukommen. Die VEKS verfügt zum 31.12.2010 über liquide Mittel in Höhe<br />
von T€ 2.063 (i. Vj. T€ 3.225). Das kurzfristige Fremdkapital beläuft sich auf T€ 1.970 (i. Vj.<br />
T€ 2.655), davon ausstehende Rechnungen in Höhe von T€ 1.473.<br />
Die Eigenkapitalquote beträgt 28,82 % (i. Vj. 23,02 %).<br />
Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.
- 96 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Müllmengenmanagement<br />
Der operative Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2010 in der Vermarktung<br />
der von den Karnap-Städten ungenutzten Verbrennungskapazitäten im MHKW<br />
Karnap auf Grundlage des Vermarktungsvertrages vom 13.08.1999. Des Weiteren konnte<br />
durch einen Verbund zwischen drei Müllverbrennungsanlagen deren Überlaufmengenabwicklung<br />
sichergestellt werden. Insgesamt lagen die Abfallmengen im Geschäftsjahr 2010<br />
unter der Vorjahresmenge.<br />
Die VEKS rechnet für <strong>2011</strong> nicht mit einem weiteren Preisverfall auf dem Spotmarkt zur<br />
thermischen Verwertung, jedoch dürfte bei tendenziell konjunkturell bedingt steigenden<br />
Mengen auf Grund der vorhandenen Entsorgungskapazitäten im mittleren Ruhrgebiet verbunden<br />
mit der Wettbewerbssituation das Preisniveau des Spotmarktes nur leicht steigen.<br />
Insgesamt rechnet die VEKS für <strong>2011</strong> mit einem Spotmarktniveau 2020) an bestimmte Hausmüllverbrennungsanlagen und mechanischbiologische<br />
Abfallbehandlungsanlagen gebunden. Ihnen bleiben somit Übergangszeiträume,<br />
um sich auf mögliche durch die Aufhebung verbindlicher Zuweisungen bedingte Veränderungen<br />
einzustellen. Lediglich ein Vertrag läuft Ende 2010 aus. Auf Grund der vertraglichen<br />
Bindung der Karnap-Städte an das MHKW Karnap bis Ende 2014 bleiben aus Sicht der<br />
VEKS die andienungspflichtigen Abfälle der öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger (örE)<br />
konstant.<br />
Vor diesem Hintergrund ist durch die Aufhebung verbindlicher Zuweisungen nicht mit kurzfristigen,<br />
grundlegenden Veränderungen der Mengenströme und Entsorgungswege bei den<br />
behandlungsbedürftigen Siedlungsabfällen in NRW zu rechnen. Damit sind hierdurch bedingt<br />
zunächst ebenfalls keine weiteren Auswirkungen auf den Spotmarkt zu erwarten.<br />
Die VEKS rechnet angesichts der aktuellen Marktsituation sowohl auf dem MVA- bzw. EBS-<br />
Sektor nicht vor 2012 mit einem Anstieg des Spotmarktniveaus. Interessenten für langfristige<br />
Verträge sind auf Grund des niedrigen Preisniveaus lediglich bei heizwertreichen Abfallfraktionen<br />
zu erkennen und kommunale Mengen sind auf Grund der differenzierten vergaberechtlichen<br />
Regeln unmittelbar nur als Ergebnis einer Ausschreibung zu bekommen. Die<br />
VEKS legt daher den Schwerpunkt der Akquisition auf die Beteiligung an kommunalen Ausschreibungen.<br />
Allerdings muss bezogen auf das MHKW Karnap vor einer Ausschreibungsbeteiligung<br />
die Belieferungsmöglichkeit nach 2014 geregelt sein.
- 97 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Risikobetrachtung<br />
Die VEKS verfügt über ein Risikomanagement gemäß dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz<br />
im Unternehmensbereich (KonTraG).<br />
Für die Jahre <strong>2011</strong>-2015 werden als berichtspflichtige Risiken die Reduktion der für die<br />
VEKS zur Vermarktung zur Verfügung stehende Kapazität des MHKW sowie der Ausfall<br />
eines Hauptkunden zum 31.12.<strong>2011</strong> identifiziert.<br />
Ausblick<br />
Für <strong>2011</strong> geht die VEKS von einem Rückgang der insgesamt abgewickelten Mengen gegenüber<br />
2010 aus. Bei der Umsatzplanung wird insbesondere der Kooperationsvertrag mit<br />
der USB GmbH (Bochum) unterstellt. Weitere Erlöse stammen aus der Überlaufmengenabwicklung<br />
für die Karnap-Städte und Kooperationspartner, insbesondere mit der GMVA Niederrhein<br />
und der TA Salzbergen. Auf Grund der insgesamt kürzeren Revisionszeiten in <strong>2011</strong><br />
der Kooperationsanlagen wird mit einem Rückgang der abzuwickelnden Überlaufmengen<br />
gegenüber dem Vorjahr gerechnet.<br />
Im Zeitraum 2012-2015 rechnet die VEKS mit einem Überlaufmengenniveau auf Basis des<br />
Jahres <strong>2011</strong>.<br />
Sofern der VEKS zusätzliche Kapazitäten im MHKW Karnap zur Vermarktung zur Verfügung<br />
gestellt werden können, sind hierbei Spotmarktbedingungen ohne langfristige Kundenbindung<br />
unterstellt. Im Zeitraum <strong>2011</strong>-2015 erwartet die VEKS tendenziell zwar einen Anstieg<br />
an vermarktungsfähigen Kapazitäten im MHKW Karnap, jedoch wird in der konservativen<br />
Planung zunächst nur mit einer begrenzten Freigabe und Vermarktung von zusätzlichen<br />
Kapazitäten auf Grund des niedrigen Marktpreisniveaus gerechnet.<br />
Neben Kooperationen zur Beteiligung an Ausschreibungen und der Unterstützung im Mengenmanagement<br />
des MHKW Karnap strebt die VEKS parallel die Erweiterung der Vermarktungsaktivitäten<br />
ab 2012 an. Die VEKS strebt dabei das Ziel an, ab 2012 die bisherigen<br />
kommunalen Mengen mit Drittverträgen zu kompensieren. Allerdings erwartet die VEKS bei<br />
einer dann voraussichtlich zunächst hauptsächlichen Betätigung im Spotmarktbereich eine<br />
deutliche Ergebnisverschlechterung.
- 98 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 7.124.677,55 3.682.641,39 3.504.953,98 3.942.976,32 3.868.284,07<br />
Sonstige Zinsen und andere<br />
Erträge<br />
57.358,62 57.946,89 54.471,71 22.365,61 14.442,55<br />
Sonstige betriebliche Erträge 9.597,54 90.851,84 39.765,80 1.900,00 48,50<br />
Erträge 7.191.633,71 3.831.440,12 3.599.191,49 3.967.241,93 3.882.775,12<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 6.750.963,30 3.186.329,32 3.001.060,41 3.440.892,33 3.357.642,06<br />
Personalaufwand 117.026,40 116.236,47 118.617,10 63.133,71 63.103,49<br />
Abschreibungen 128,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
86.458,86 85.182,95 90.019,85 82.355,84 78.814,69<br />
92,50 2.117,85 40.139,19 48,39 92,18<br />
Steuern 34.769,01 179.396,76 122.858,23 128.636,52 127.654,42<br />
Aufwendungen 6.989.438,07 3.569.263,35 3.372.694,78 3.715.066,79 3.627.306,84<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 7.191.633,71 3.831.440,12 3.599.191,49 3.967.241,93 3.882.775,12<br />
./. Aufwendungen 6.989.438,07 3.569.263,35 3.372.694,78 3.715.066,79 3.627.306,84<br />
= Jahresüberschuss/<br />
-fehlbetrag 202.195,64 262.176,77 226.496,71 252.175,14 255.468,28
- 99 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
827.427,56 149.390,51 531.242,35 262.867,77 741.538,21<br />
Flüssige Mittel 2.590.512,66 2.231.253,28 1.516.889,97 3.225.203,20 2.063.332,27<br />
Umlaufvermögen 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97 2.804.870,48<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 71,34<br />
Summe Aktiva 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97 2.804.941,82<br />
gezeichnetes Kapital 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00<br />
Rücklagen 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00<br />
Gewinnvortrag 5.067,22 2.263,64 4.441,21 937,92 3.113,06<br />
Jahresüberschuss/<br />
-fehlbetrag<br />
202.195,64 262.176,77 226.496,71 252.175,14 255.468,28<br />
Eigenkapital 757.262,86 814.440,41 780.937,92 803.113,06 808.581,34<br />
Rückstellungen 1.210.386,59 1.320.283,88 990.018,19 1.568.748,78 1.515.625,39<br />
Verbindlichkeiten 1.450.290,77 245.919,50 277.176,21 1.116.209,13 480.735,09<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97 2.804.941,82<br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
In 2010 beschäftigte die VEKS drei nebenamtliche Geschäftsführer.
- 100 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 22,16 34,21 38,13 23,02 28,82<br />
Fremdkapitalquote 77,84 65,79 61,87 76,98 71,18<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 75,79 63,72 74,06 92,46 73,56<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
26,70 32,19 29,00 31,40 31,59<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Gewinnanteile* 10.498,00 11.400,00<br />
* die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 101 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB)<br />
Mozartstraße 2<br />
46240 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 350.000,00 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 262.350,00 74,96<br />
Remondis GmbH, Essen 87.650,00 25,04<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist<br />
� die Einsammlung von Verpackungsabfällen des Dualen Systems sowie zukünftiger Ersatz-<br />
systeme im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>,<br />
� die Einsammlung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen zur Verwertung / Beseitigung<br />
nach dem Recht der Kreislaufwirtschaft,<br />
� der Bau und Betrieb von Parkhäusern im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>.<br />
Die Gesellschaft kann sich auf verwandten Gebieten betätigen und alle Geschäfte betreiben,<br />
die mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen. Sie kann sich auch<br />
an anderen Unternehmen mit dem gleichen oder ähnlichen Gegenstand beteiligen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des öffentlichen Un-<br />
ternehmens der WRB. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der WRB wird dieser<br />
tatsächlich eingehalten.
- 102 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Uwe Wolters, <strong>Bottrop</strong> (ab 04.02.2010)<br />
Stephan Tschentscher, Essen<br />
B. Aufsichtsrat: 7 Mitglieder<br />
Thomas Göddertz, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (ab 04.02.2010)<br />
Volker Jungmann, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender<br />
Guido Hannig<br />
Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Werner Hols<br />
Renate Palberg, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Ulrich Schnirch, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Oberbürgermeister Bernd Tischler.
- 103 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die WRB wurde im August 1997 gegründet. Rückwirkend zum 01.01.1997 wurde der Regiebetrieb<br />
„Duale Abfallwirtschaft" durch Ausgliederung nach dem Umwandlungsgesetz in die<br />
WRB eingebracht.<br />
Gegenstand des Unternehmens ist neben der bereits vorher vom städt. Regiebetrieb als<br />
sogen. Betrieb gewerblicher Art durchgeführten Einsammlung von Verpackungsabfällen des<br />
Dualen Systems auch die Einsammlung, Verwertung bzw. Beseitigung von Abfällen nach<br />
dem Recht der Kreislaufwirtschaft. Hiermit soll der durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz entstandenen<br />
Marktsituation mit Liberalisierung der Märkte und starkem Wettbewerb insbesondere<br />
bei gewerblichen Abfällen zur Verwertung begegnet und eine Beteiligung an den entstehenden<br />
neuen Märkten erreicht werden.<br />
Nach § 107 der GO NW dürfen Gemeinden sich zur Erledigung von Angelegenheiten der<br />
öffentlichen Gemeinschaft wirtschaftlich betätigen.<br />
In der WRB werden wesentliche Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft (Stadt <strong>Bottrop</strong>,<br />
<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung -AöR- (BEST)) wahrgenommen, nämlich die zur<br />
Kreislaufwirtschaft zählenden Aufgaben der Sammlung von Wertstoffen im Rahmen des<br />
Dualen Systems sowie von gewerblichen Abfällen zur Verwertung. Die Sammeltätigkeit beschränkt<br />
sich dabei auf den Bereich des <strong>Bottrop</strong>er Stadtgebietes.<br />
Nachdem die WRB für die Jahre 2005 bis 2007 die v. g. Sammeltätigkeit als Subunternehmer<br />
wahrgenommen hat, ist sie durch den mit „Der grüne Punkt-DSD GmbH" abgeschlossenen<br />
Vertrag über die Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> vom<br />
24.07/09.08.2007 wieder direkt Auftragnehmer des Dualen Systems für die Zeit vom<br />
01.01.2008 - 31.12.2010.<br />
Nach zwischenzeitlich gefestigter Rechtsprechung und Rechtsauffassung fallen Entsorgungsdienstleistungen<br />
unter den im § 107 GO NW definierten Betrieb von Einrichtungen des<br />
Umweltschutzes, der eigentlich nicht als wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde zählt. Es<br />
kann daher aus vorstehenden Gründen weiterhin vorausgesetzt werden, dass die Beteiligung<br />
der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der WRB und die Wahrnehmung von Entsorgungsaufgaben auf<br />
dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft durch die WRB der Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung<br />
dienen und dass der verfolgte Zweck in der WRB erreicht wird.<br />
Der bisherige kommunale Geschäftsführer ist zum 31.12.2009 ausgeschieden. Als Geschäftsführer<br />
aus dem Bereich des kommunalen Anteileigners wurde der neue Vorstandsvorsitzende<br />
der BEST AöR im Handelsregister eingetragen.<br />
2. Geschäftsverlauf<br />
Entsprechend dem Wunsch der beiden Gesellschafter der WRB, bekräftigt durch entsprechende<br />
Beschlüsse von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung, wurde das Unternehmen<br />
WRB als ppp-Modell fortgeführt und hat sich daher im Jahr 2007 an der Ausschreibung<br />
der Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> durch „Der Grüne Punkt-DSD<br />
GmbH" beteiligt. Nach einer äußerst knapp gehaltenen Kalkulation, die auch einige Veränderungen<br />
in der Personalstruktur der WRB im Laufe der Jahre 2008 und 2009 bedingte,<br />
erhielt die WRB den Auftrag zur Erfassung von LVP für die Jahre 2008 bis 2010.
- 104 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Der zum 01.04.2005 mit der BEST AöR abgeschlossene Geschäftsbesorgungsvertrag,<br />
durch den die kaufmännischen und buchhalterischen Aufgaben der WRB von der BEST erledigt<br />
werden, wurde in 2009 für die Zeit bis Ende 2010 auf die Kostenstruktur 2008 festgeschrieben.<br />
Der Aufsichtsrat beauftragte die Geschäftsführung im Jahr 2010 mit der Teilnahme an der<br />
Ausschreibung der Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>. Es wurde<br />
eine Kalkulation auf Grundlage des TVöD erstellt. Den Zuschlag für das Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong><br />
erhielt die ALBA West GmbH. Die Geschäftsführung wurde daraufhin beauftragt in Gespräche<br />
mit der Fa. ALBA West GmbH einzutreten, um die Möglichkeit und Konditionen für eine<br />
Weiterführung der Sammeltätigkeit als Subunternehmer zu ermitteln. Die Konditionen unter<br />
denen ein Subunternehmervertrag möglich ist, wurden mit dem Aufsichtsrat abgestimmt.<br />
Nach mehreren Verhandlungsrunden wurde im November mit der ALBA West GmbH der<br />
Subunternehmervertrag für die Sammlung von Leichtverpackungen für den Zeitraum von<br />
01.01.<strong>2011</strong> bis zum 31.12.2014 abgeschlossen. Die geschäftliche Betätigung über den<br />
31.12.2010 hinaus in vergleichbarem Umfang ist damit vorerst gesichert.<br />
Das Jahresergebnis vor Steuern 2010 beträgt + 8,7 T€.<br />
Das für 2010 gesetzte Ziel, im Jahresergebnis vor Steuern keinen Verlust auszuweisen,<br />
konnte durch Umsetzung verschiedener Faktoren (Veränderungen beim Personalbestand,<br />
bei der Organisation der Sammellogistik, gute Beteiligung an den Papiererlösen der BEST<br />
AöR, Festschreibung des Geschäftsbesorgungsvertrags + Festschreibung der für die Personalausleihe<br />
und Fahrzeugausleihe zwischen BEST AöR und WRB vereinbarten Konditionen<br />
usw.) erreicht werden.<br />
Der Umsatz des Geschäftsjahres 2010 beträgt 484 T€.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge in 2010 beinhalten im Wesentlichen für Personalleistung<br />
und Fahrzeuggestellung WRB/BEST: T€ 9<br />
Aus dem Vertrag mit Der Grüne Punkt-DSD GmbH über die Sammlung im Dualen System in<br />
<strong>Bottrop</strong> (Entleerung der Gelben Tonne) resultiert der Hauptteil der Umsatzerlöse (T€ 399).<br />
Die Erlöse werden aber nicht nur von „Der Grüne Punkt-DSD GmbH" erzielt sondern nach<br />
den Aufteilungen der übergeordneten Clearing-Stelle von allen 9 Dualen Systemen.<br />
Der Umsatz bei den gewerblichen Abfällen zur Verwertung liegt bei 74 T€.<br />
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen signifikanten Rückgang. Es musste auf die<br />
Marktsituation eingegangen und Preisnachlässe gewährt werden, um Kunden bei der WRB<br />
zu halten. Eine Steigerung der Umsätze in diesem Bereich ließ sich nicht realisieren und ist<br />
auch z. Z. nicht angedacht. Im Gegenteil wechselten weiterhin von dem ohnehin überschaubaren<br />
Kundenkreis Kunden zu anderen Entsorgern.<br />
Die Bankenkrise 2008 wirkte sich leider auch negativ auf das Anlagenmanagement der<br />
WRB mit erheblich zurückgehenden Zinserträgen aus. Diverse Anfragen der Geschäftsführung<br />
bei anderen Geldinstituten oder ein Wechsel in das Portfolio der Gesellschafter erbrachte<br />
im Ergebnis keine höheren Zinssätze Ein Wechsel des Geldinstituts wurde daher für<br />
2010 nicht in Erwägung gezogen.
- 105 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Zum 31.12.2010 beschäftigte die WRB insgesamt sieben zeitlich befristet angestellte gewerbliche<br />
Mitarbeiter. Mitte des Jahres 2010 wurde zusätzlich ein Mitarbeiter, zeitlich befristet<br />
für 2 Jahre, eingestellt, der als Reserve zur Verfügung steht, im Normalfall aber an die<br />
BEST AöR ausgeliehen ist. Für diesen Mitarbeiter erhält die WRB GmbH Zuschüsse der<br />
Agentur für Arbeit. Wie bereits unter Punkt 2. ausgeführt, werden die Buchhaltungsaufgaben<br />
und kaufmännischen Aufgaben der WRB, begleitet durch die nebenamtliche Geschäftsführung,<br />
durch die BEST AöR im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags erledigt.<br />
Im Rahmen einer optimierten Personaleinsatzplanung wurden Personalengpässe im gewerblichen<br />
Bereich der WRB durch Gestellung der benötigen Mitarbeiter durch die BEST<br />
AöR überbrückt, wie auch andererseits die WRB der BEST AöR bei Sonderaufgaben aushalf.<br />
Wegen des längerfristigen Ausfalls eines Fahrers wurde für ca. 3 Monate ein Fahrer<br />
einer Leiharbeitsfirma beschäftigt. Die Gestellung durch die BEST AöR über einen derart<br />
langen Zeitraum war nicht möglich. Engpässe, speziell bei den Ladern, sollen auch künftig in<br />
enger Zusammenarbeit bei der Personaleinsatzplanung gemeinsam mit der BEST AöR<br />
überbrückt werden. In der Regel wird die Personalreserve ausschließlich durch die BEST<br />
AöR gestellt.<br />
Der Geschäftsverlauf in 2010 wurde außerdem durch Veränderungen bei nachstehenden<br />
Aufgabenfeldern geprägt:<br />
Leichtverpackungen (LVP)<br />
Die LVP-Erfassung und Verwertung ist aus kartellrechtlichen Gründen inzwischen auf 9 Systembetreiber<br />
verteilt. Dabei wird die Verteilung der zu übernehmenden Mengen und damit<br />
der von den Systemen zu zahlenden Anteile über eine so genannte Clearingstelle abgewickelt.<br />
Praktisch im gesamten Geschäftsjahr wurde über fehlerhafte Mengenmeldungen diskutiert.<br />
Zeitweise stand sogar ein Zusammenbruch des gesamten Systems im Focus nachdem<br />
die Zahlungsunfähigkeit drohte. Es wurden in letzter Minute jeweils Einigungen erzielt,<br />
die die Bezahlung der Leistungen der WRB gesichert haben.<br />
Im 3. und 4. Quartal erfolgten bei einzelnen Betreibern angebliche Überlieferungen, die<br />
aber aufgeklärt werden konnten. Der Absatz war bis zum Jahresende gesichert.<br />
Im Geschäftsjahr erfolgte die Ausschreibung des Logistik Vertrages vom 01.01.<strong>2011</strong> bis<br />
31.12.2014 wiederum durch die DSD GmbH als Systemführer. Der Zuschlag für das Sammelgebiet<br />
NW 106 (<strong>Bottrop</strong>) ging an die ALBA West GmbH. Nach Bekannt werden des Auftragsverlustes<br />
wurde die Geschäftsführung vom Aufsichtsrat beauftragt, Verhandlungen<br />
über einen Subunternehmervertrag mit der ALBA West GmbH aufzunehmen. Die Verhandlungen<br />
konnten zu einem Abschluss gebracht werden, so dass die WRB bis 2014 weiterhin<br />
die LVP-Erfassung in <strong>Bottrop</strong> durchführt,<br />
PPK Verpackungen und Pauschalen des ÖrE für Öffentlichkeitsarbeit u. ä.<br />
Die Ausschreibung der Leistungen des Dualen Systems in 2003 und 2004 führten auch zu<br />
einer veränderten Rechtslage bei Papier/Pappe/Karton (PPK). Von entscheidender Bedeutung<br />
war hier, dass alle ÖrE die Rolle des Systemführers bei der Entsorgung der PPK-<br />
Fraktion haben, insoweit auch Vertragspartner des Dualen Systems sind und daher auch die<br />
Pro-Kopf-Pauschale, die von DSD an die ÖrE für die Mitbenutzung örtlicher Sammelsysteme<br />
für PPK-Verpackungen überwiesen wird, für sich beanspruchen. Diese Vorgehensweise<br />
wurde auch von der BEST-AöR bei PPK gewählt und in 2010 entsprechend fortgeführt. Resultierend<br />
aus dem weiteren Personal- und Fahrzeugabbau bei der WRB werden bis 2005<br />
noch von der WRB erbrachte und vergütete Leistungen in den Bereichen Abfallberatung,<br />
Reinigung von Depotcontainerstandplätzen und Mitnutzung des kommunalen Altpapiererfassungssystems<br />
u. ä. komplett durch die BEST erbracht. Hier entfielen daher die in früheren<br />
Jahren von der BEST an die WRB überwiesenen Anteile aus entsprechenden DSD-<br />
Entgelten.
- 106 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die BEST AöR hat an die WRB von den Vermarktungserlösen für PPK in 2010 insgesamt<br />
rd. 10 T€ überwiesen. Hier ist zu bedenken, dass durch den Preiseinbruch in 2008 beim<br />
Wertstoff Papier und den sich ab Mitte 2009 nur langsam erholenden Markt die Gesamterlöse<br />
bei PPK bei weitem nicht den Stand früherer Jahre erreichten. Positiv zu bewerten ist<br />
daher, dass die BEST AöR bereit war, im Jahr 2010 aus ihren Erlösen mit einem neuen Vertragspartner<br />
wiederum einen Anteil für Verkaufsverpackungen aus PPK zusätzlich an die<br />
WRB zu überweisen. Der geringere Anteil erklärt sich mit gestiegenen Logistikkosten.<br />
Personal<br />
Bei der Kalkulation für die Ausschreibung LVP ging die Geschäftsführung schon davon aus,<br />
dass mit dem seinerzeitigen gewerblichen Mitarbeiterstamm und dessen tarifrechtlichen Vertragsbedingungen<br />
ab 2008 keine Erträge mehr im LVP-Geschäft zu erwirtschaften waren, im<br />
Gegenteil bei Beibehaltung der Konditionen Verluste eigentlich zwangsläufig waren. Zum<br />
01.01.2008 hatte die Geschäftsführung daher 5 neue Mitarbeiter zu für das Unternehmen<br />
günstigeren Bedingungen eingestellt und zunächst nur einen Mitarbeiter (Kraftfahrer) weiterbeschäftigt,<br />
der im Oktober 2008 zur BEST AöR wechselte. Ein weiterer Mitarbeiter wechselte<br />
im November 2008 zur BEST AöR. Dafür wurde seit November 2008 ein neuer Mitarbeiter,<br />
der durch einen Personaldienstleister gestellt wurde, bei der WRB beschäftigt. Dieser<br />
Vertrag mit dem Personaldienstleister wurde Mitte 2009 gekündigt und der Mitarbeiter in<br />
einem bis Ende 2010 befristeten Arbeitsverhältnis bei der WRB direkt beschäftigt. Die im<br />
Personalbereich von der Geschäftsführung getroffenen Maßnahmen führten letztlich auch<br />
für 2009 zu einer erheblichen Reduzierung der Personalkosten gegenüber 2007. Durch Stufenaufstiege<br />
etc. ergab sich wieder ein deutlich gestiegenes Lohnniveau. Die Verträge waren<br />
alle befristet bis 2010. Die neue Kalkulation für die Folgejahre musste signifikante Einsparungen<br />
erbringen, so dass zukünftig nur angelehnt an den TVöD vergütet werden kann,<br />
um wenigstens ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.<br />
Fahrzeugkosten<br />
Die von der WRB für die LVP-Sammlung eingesetzten Fahrzeuge sind abgeschrieben. Das<br />
dargestellte Ergebnis konnte nur erreicht werden, weil die Reparaturen im Geschäftsjahr<br />
gegenüber dem Vorjahr signifikant gesunken waren. Durchgeführte Großreparaturen im<br />
Vorjahr haben zu diesen positiven Effekten geführt. Die Aussagen dazu im Lagebericht des<br />
Vorjahres haben sich damit bestätigt.<br />
3. Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.
- 107 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Folgende Kennzahlen ergeben sich:<br />
Die WRB in Kennzahlen:<br />
Statische Liquiditätsbetrachtung<br />
2009 2010<br />
TEUR TEUR<br />
Flüssige Mittel 508 527<br />
Forderungen L+L 95 96<br />
Forderungen gegen Gesellschafter 13 0<br />
Rechnungsabgrenzungsposten/<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 11 14<br />
627 624<br />
Verbindlichkeiten gg. Gesellschafter 0 2<br />
Lieferantenschulden 6 10<br />
Sonstige Verbindlichkeiten, Rückstellungen 26 14<br />
32 26<br />
Überdeckung 595 598<br />
Vermögensstruktur<br />
Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme entwickelte sich wie folgt:<br />
2009 2010<br />
TEUR TEUR<br />
Bilanzsumme 627 624<br />
Anlagevermögen in % der Bilanzsumme 0 0<br />
Eigenkapital in % der Bilanzsumme 95,0 95,8<br />
Die Kennzahlen ergeben eine gute, geordnete Vermögenslage der Gesellschaft.<br />
Durch Nutzung der Fahrzeuge der BEST bei Ausfällen der WRB-eigenen Fahrzeuge erfolgten<br />
auch in 2010 keine Investitionen für Fahrzeuge, Geräte u. ä.<br />
Ende 2004 wurde zuletzt ein gebrauchtes Sammelfahrzeug beschafft, das die Kostenstruktur<br />
der WRB durch Abschreibungen belastete. Mitte 2007 fiel das letzte Fahrzeug aus der<br />
Abschreibung heraus.<br />
4. Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres 2010 liegen nicht<br />
vor.
- 108 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
5. Zukünftige Entwicklung<br />
Nachdem bekannt war, dass der Zuschlag für den Auftrag nicht an die WRB geht, wurde die<br />
Geschäftsführung vom Aufsichtsrat aufgefordert zu überprüfen, ob ein Angebot an die ALBA<br />
West GmbH mit einem ausgeglichenen Ergebnis möglich ist. Dies wurde mit den entsprechenden<br />
Risiken vorgelegt und diskutiert. Es bestand Einigkeit zwischen Geschäftsführung<br />
und Aufsichtsrat, dass ein kostendeckendes Angebot nicht mit Personalzahlungen nach<br />
TVöD einhergehen kann.<br />
Mit Abschluss des Vertrags über die Durchführung von Leistungen im Zusammenhang mit<br />
der Erfassung und dem Transport von gebrauchten Verkaufsverpackungen („LVP“) ist der<br />
Fortbestand der WRB GmbH und die Fortführung des operativen Geschäftes für den Zeitraum<br />
vom 01.01.<strong>2011</strong> bis zum 31.12,2014 voraussichtlich im Wesentlichen verlustfrei sicher.<br />
Die Abrechnung ist seit dem 01.01.<strong>2011</strong> wesentlich einfacher, da nur noch mit einem Vertragspartner<br />
zusammengearbeitet werden muss und nicht wie vorher mit allen 9 Systembetreibern.<br />
Dies vereinfacht die Geschäftsbesorgung, so dass der Vertrag zwischen BEST<br />
AöR und WRB GmbH entsprechend anzupassen ist. Weiter ist durch Vertrag zwischen<br />
BEST - AöR und WRB GmbH die Benutzung des durch die BEST-AöR erworbenen Behältersystems<br />
(Gelbe Tonnen) für die 4-jährige Vertragslaufzeit bis 2014 gesichert.<br />
Inwieweit weiterhin jährlich positive Geschäftsabschlüsse möglich sind, hängt von den Tarifabschlüssen,<br />
den Betriebskostensteigerungen sowie von der Entwicklung des Wertstoffmarktes<br />
ab. Der Vertrag musste, wie in den Jahren zuvor, mit einem Festpreis für den gesamten<br />
Vertragszeitraum abgeschlossen werden. Erstmals ist für das Sammelgebiet NW<br />
106 (<strong>Bottrop</strong>) ein Vertragszeitraum von 4 Jahren ausgeschrieben worden. Bei der Kostenstruktur<br />
der WRB GmbH birgt dieser sehr lange Zeitraum ein hohes Risikopotential. Hohe<br />
Fahrzeugkosten oder überdurchschnittliche Tarifabschlüsse könnten zu einem negativen<br />
Betriebsergebnis führen. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass über den gesamten<br />
Vertragszeitraum ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt wird.
- 109 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 736.184,26 656.878,11 512.410,77 506.231,35 484.143,24<br />
Sonstige Zinsen und andere<br />
Erträge<br />
9.358,03 14.334,34 18.919,54 4.854,20 3.522,07<br />
Sonstige betriebliche Erträge 15.515,68 33.301,10 2.399,71 11.378,85 9.882,09<br />
Erträge 761.057,97 704.513,55 533.730,02 522.464,40 497.547,40<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 267.923,90 152.298,24 127.167,65 100.784,66 105.065,89<br />
Personalaufwand 329.458,05 322.240,44 219.883,08 219.799,90 226.336,02<br />
Abschreibungen 65.279,54 17.227,09 0,00 0,00 0,00<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
149.582,99 159.269,58 177.427,73 197.966,67 157.405,28<br />
4,38 0,00 6,09 36,93 0,00<br />
Steuern 1.791,74 3.685,32 2.312,62 3.705,29 6.669,76<br />
Aufwendungen 814.040,60 654.720,67 526.797,17 522.293,45 495.476,95<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 761.057,97 704.513,55 533.730,02 522.464,40 497.547,40<br />
./. Aufwendungen 814.040,60 654.720,67 526.797,17 522.293,45 495.476,95<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag -52.982,63 49.792,88 6.932,85 170,95 2.070,45
- 110 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sachanlagevermögen 17.227,09 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 17.227,09 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
195.113,22 77.672,45 83.016,70 118.504,35 96.185,25<br />
Flüssige Mittel 479.842,63 620.297,91 552.120,25 507.668,40 526.804,88<br />
Umlaufvermögen 674.955,85 697.970,36 635.136,95 626.172,75 622.990,13<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
742,16 637,00 622,36 622,36 622,25<br />
Summe Aktiva 692.925,10 698.607,36 635.759,31 626.795,11 623.612,38<br />
gezeichnetes Kapital 350.000,00 350.000,00 350.000,00 350.000,00 350.000,00<br />
Rücklagen 289.755,79 289.755,79 238.410,20 238.410,20 238.410,20<br />
Gewinn-/Verlustvortrag 844,16 -52.138,47 0,00 6.932,85 7.103,80<br />
Jahresüberschuss -52.982,63 49.792,88 6.932,85 170,95 2.070,45<br />
Eigenkapital 587.617,32 637.410,20 595.343,05 595.514,00 597.584,45<br />
Rückstellungen 35.959,63 30.900,00 20.924,08 15.200,00 8.766,00<br />
Verbindlichkeiten 69.348,15 30.297,16 19.492,18 16.081,11 17.261,93<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 692.925,10 698.607,36 635.759,31 626.795,11 623.612,38
- 111 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
Die Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigen Mitarbeiter betrug durchschnittlich<br />
6 Mitarbeiter (gewerbliche Arbeitnehmer), im Vorjahr 6.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 84,80 91,24 93,64 95,01 95,83<br />
Fremdkapitalquote 15,20 8,76 6,36 4,99 4,17<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
3.411,01 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 69,25 88,79 86,84 81,00 84,48<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gem. § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 7,81 1,16 0,03 0,35<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Gewinnanteile*) 0,00 0,00<br />
Ausgaben<br />
keine<br />
*) Die Gesellschafteranteile der Stadt <strong>Bottrop</strong> wurden am 01.06.1999 in den <strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb,<br />
seit dem 01.01.2001 <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb, als gewillkürtes Betriebsvermögen<br />
eingelegt. Die Gewinnausschüttung der WRB, die der <strong>Bottrop</strong>er Sportund<br />
Bäderbetrieb aus steuerlichen Gründen erhält, reduziert den Jahresfehlbetrag des<br />
<strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetriebes auch somit den Betriebskostenzuschuss, der aus<br />
dem städtischen Haushalt geleistet wird.<br />
Die Gewinnausschüttung betrug 2010 0,00 EUR (für das Geschäftsjahr 2009).
- 112 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 113 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH<br />
(GVB)<br />
Mozartstraße 2<br />
46240 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 26.000,00 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 13.260,00 51<br />
SIUS GmbH, Völklingen 12.740,00 49<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
(1) Die Aufbereitung und Verwertung von Grün- und Bioabfällen sowie die Vermarktung und<br />
Verwertung von aus solchen Abfällen gewonnenen Produkten.<br />
(2) Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die im Zusam-<br />
menhang mit dem Gesellschaftszweck stehen. Hierzu gehört auch die Gründung von<br />
Zweigniederlassungen.<br />
(3) Der Gesellschaftszweck kann auch durch Beteiligung verfolgt werden.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GVB wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 114 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Aufsichtsrat: 5 Mitglieder<br />
Klaus Strehl, Vorsitzender, <strong>Bottrop</strong><br />
Werner Becker, SIUS GmbH, stellv. Vorsitzender<br />
Wilhelm Kühn, SUIS GmbH<br />
Paul Ketzer, <strong>Bottrop</strong><br />
Monika Budke, <strong>Bottrop</strong><br />
B. Geschäftsführung:<br />
Edmund Spaniol, Saarbrücken<br />
Carsten Sußmann, Herten<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Dr. Antoinette Bunse
- 115 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Geschäftsentwicklung und -tätigkeit<br />
Die Gesellschaft zur Verwertung von Bio- und Grünabfällen mbH konzentriert ihre Aktivitäten<br />
auf die Entsorgung von Abfällen aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Bioabfälle,<br />
Grünabfälle, Holz und Speisereste. Zur Durchführung ihrer Tätigkeiten bedient sich die<br />
Gesellschaft des Außendienstes der BEST AÖR (<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung- und Stadtreinigung,<br />
Anstalt des öffentlichen Rechts). Außerdem wird die kaufmännische Verwaltung<br />
auf der Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages von der BEST AöR übernommen.<br />
Die Aktivitäten der GVB mbH, <strong>Bottrop</strong>, haben sich im Geschäftsjahr 2010 im Vergleich<br />
zu den Aktivitäten des Vorjahres nicht wesentlich verändert.<br />
Die Geschäftstätigkeit besteht insbesondere in der<br />
� Annahme der in der Stadt <strong>Bottrop</strong> anfallenden, im Wesentlichen durch die BEST AöR<br />
angelieferten Bio- und Grünabfälle,<br />
� Weitergabe der Bio- und Grünabfälle (überwiegend an die SIUS GmbH, Völklingen)<br />
und<br />
� Optimierung der Verwertungsstrukturen der Bio- und Grünabfälle.<br />
2. Lage der Gesellschaft<br />
Insgesamt hat die GVB mbH im Hauptgeschäft 11.095 t (Vorjahr: 11.878 t) Bioabfälle<br />
sowie 4.401 t (Vorjahr 4.078 t) Grünabfälle (inkl. Friedhofsabfälle) der Verwertung zugeführt.<br />
Des Weiteren wurden im Nebengeschäft Holzabfälle sowie Speisereste entsorgt.<br />
Durch die Mengenreduktion reduzierte sich das Rohergebnis von TEUR 142 um TEUR 2<br />
auf TEUR 140.<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist demgegenüber im Vergleich zum<br />
Vorjahr von TEUR 92 um TEUR 14 auf TEUR 106 gestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen<br />
auf die um TEUR 16 gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen zurückzuführen.<br />
Das Jahresergebnis hat sich bedingt durch die gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />
sowie Steueraufwendungen von TEUR 60 auf TEUR 69 verbessert. Die Umsatzrendite<br />
ist zum Vorjahr gestiegen und beträgt 7,9 % (Vorjahr: 6,5 %). Die Materialaufwandsquote<br />
blieb mit 84,0 % (Vorjahr: 84,8 %) auf Vorjahresniveau.<br />
Die Gesellschaft verfügt als reine Handelsgesellschaft über kein Anlagevermögen, so<br />
dass keine Investitionen durchgeführt wurden. Das Umlaufvermögen ist bei einer Eigenkapitalquote<br />
von 59,5 % (Vorjahr: 56,4 %) zum überwiegenden Teil durch Eigenkapital<br />
finanziert, so dass die Gesellschaft in der Lage ist, ihren finanziellen Verpflichtungen<br />
nachzukommen.
- 116 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Ausblick sowie Chancen und Risiken<br />
Die GVB mbH ist weiterhin bestrebt, die logistischen Vorteile und die räumliche Nähe zu<br />
anderen kommunalen Unternehmen der Stadt <strong>Bottrop</strong> für eine Verbesserung und Stabilisierung<br />
der Ertragslage zu nutzen. Durch den bestehenden Entsorgungsvertrag mit der<br />
BEST AöR und die strategische Partnerschaft mit der Gesellschafterin SIUS GmbH ist<br />
die Ertragslage der Gesellschaft gesichert, so dass operative Risiken derzeit nicht erkennbar<br />
sind. Für die kommenden Geschäftsjahre erwartet die Gesellschaft im Vergleich<br />
zum Geschäftsjahr 2010 Jahresüberschüsse in etwa gleicher Höhe.<br />
Die Chancen und Risiken der Gesellschaft sind auch von der Entwicklung der politischen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere auf EU-Ebene und der damit verbundenen<br />
Gesetzgebung auf nationaler Ebene abhängig. Darüber hinausgehende Risiken<br />
bestehen nicht.<br />
Chancen bestehen vor allem in dem Ausbau und der Förderung von Energie aus Biomasse,<br />
für die die GVB mbH das notwendige Material liefert.<br />
Die GVB mbH wird weiter intensiv die Möglichkeiten einer Kooperation hinsichtlich der<br />
Bioabfallverwertung prüfen. Des Weiteren wird der Markt im Einzugsgebiet der Karnap-<br />
Städte intensiv beobachtet, um sich gegebenenfalls als Entsorgungspartner im Bereich<br />
der Bio- und Grünabfallverwertung anbieten zu können. Um gegebenenfalls die eigenen<br />
Mengen auch langfristig in einer eigenen Anlage sichern zu können, benötigt die GVB<br />
mbH für eine eigene Anlage auch ein entsprechendes Mengenszenario, um die Anlage<br />
wirtschaftlich betreiben zu können.<br />
Insgesamt sieht die Geschäftsführung keine entwicklungsbeeinträchtigenden Tatsachen<br />
oder bestandsgefährdenden Risiken für die Gesellschaft.<br />
Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.
- 117 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 846.763,83 889.515,00 903.408,79 929.552,21 872.384,65<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 3.352,50 3.238,12 3.102,23 1.170,42 1.573,42<br />
Sonstige betriebliche Erträge 6.347,88 1.080,99 1.567,14 1.730,04 1.000,00<br />
Erträge 856.464,21 893.834,11 908.078,16 932.452,67 874.958,07<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 725.392,75 759.741,77 770.602,63 788.883,59 733.159,39<br />
Personalaufwand 8.849,60 5.000,00 5.000,00 4.000,00 4.000,00<br />
Abschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 20.584,69 26.899,87 28.348,89 47.054,22 31.357,50<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 187,13 17,11 240,15 206,37 29,32<br />
Steuern 43.398,53 43.663,84 35.329,00 32.490,90 37.321,72<br />
Aufwendungen 798.412,70 835.322,59 839.520,67 872.635,08 805.867,93<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 856.464,21 893.834,11 908.078,16 932.452,67 874.958,07<br />
./. Aufwendungen 798.412,70 835.322,59 839.520,67 872.635,08 805.867,93<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 58.051,51 58.511,52 68.557,49 59.817,59 69.090,14
- 118 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
ausstehende Einlagen auf das<br />
gezeichnete Kapital<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
107.386,31 141.494,92 146.612,29 77.354,91 20.449,36<br />
sonstige Vermögensgegenstände 0,00 0,00 7.108,22 21.826,21 4.270,38<br />
Flüssige Mittel 114.803,31 50.094,82 45.882,71 152.981,58 232.758,49<br />
Umlaufvermögen 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70 257.478,23<br />
Summe Aktiva 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70 257.478,23<br />
gezeichnetes Kapital 26.000,00 26.000,00 26.000,00 26.000,00 26.000,00<br />
Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Verlust-/Gewinnvortrag 48.667,78 55.699,29 56.210,81 56.768,30 57.585,89<br />
Bilanzgewinn/-verlust 58.051,51 58.511,52 68.557,49 59.817,59 69.090,14<br />
Eigenkapital 132.719,29 140.210,81 150.768,30 142.585,89 152.676,03<br />
Rückstellungen 19.562,00 7.188,00 7.188,00 6.000,00 11.597,00<br />
Verbindlichkeiten 69.908,33 44.190,93 41.646,92 103.576,81 93.205,20<br />
Summe Passiva 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70 257.478,23<br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
Im Geschäftsjahr 2010 waren 2 Geschäftsführer angestellt.
- 119 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 59,73 73,18 75,53 56,55 59,29<br />
Fremdkapitalquote 40,27 26,82 24,47 43,45 40,71<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 51,67 26,15 22,99 60,67 90,39<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
43,74 41,73 45,47 41,95 45,25<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Gewinnanteile * 34.680,00 36.090,00<br />
* die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 120 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 121 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST)<br />
Mozartstraße 2<br />
46240 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 250.000 EUR<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Aufgaben des Kommunalunternehmens sind<br />
� die Abfallentsorgung und Abfallwirtschaft nach den gesetzlichen Vorschriften,<br />
� die Straßenreinigung und der Winterdienst nach den gesetzlichen Vorschriften,<br />
� die Einrichtung und Unterhaltung von Neben- und Hilfsbetrieben, die die Aufgaben des<br />
Kommunalunternehmens fördern und wirtschaftlich mit ihnen zusammenhängen.<br />
Zur Förderung ihrer Aufgaben kann sich das Kommunalunternehmen an anderen Unter-<br />
nehmen beteiligen, wenn das dem Anstaltszweck dient. Dabei ist sicherzustellen, dass die<br />
Haftung des Kommunalunternehmens auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der BEST wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 122 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Vorstand:<br />
Uwe Wolters<br />
Carsten Sußmann<br />
B. Verwaltungsrat:<br />
Paul Ketzer, Vorsitzender<br />
Renate Palberg, SPD, stellv. Vorsitzende<br />
Volker Jungmann, CDU, stellv. Vorsitzender<br />
Andreas Bartz, CDU<br />
Rudi Dartsch, SPD<br />
Werner Kamratowski, SPD<br />
Sigrid Lange, Bündnis 90 / Die Grünen<br />
Lore Jacobi, CDU<br />
Jürgen Koch, SPD<br />
Gert Neugebauer, SPD<br />
Christof Bußmann, CDU<br />
Michael Riedel, FDP<br />
Stefan Krix, ödp<br />
Michael Gerber, DKP, beratendes Mitglied<br />
Christopf Ferdinand, DIE LINKE, beratendes Mitglied<br />
C. Prokurist:<br />
Hermann Jerig
- 123 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die BEST AöR wurde als Anstalt des öffentlichen Rechts im September 2000 rückwirkend<br />
zum 01. Januar 2000 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Annahme, die<br />
Sammlung, die Kommissionierung und der Transport von Abfällen zur Beseitigung oder<br />
Verwertung aus privaten Haushalten und ähnlichen Herkunftsbereichen gemäß des Kreislaufwirtschafts-<br />
und Abfallbeseitigungsgesetzes (KrW-/AbfG) des Bundes und des Abfallgesetzes<br />
für das Land NRW, des weiteren die Sammlung, Entsorgung und Beseitigung von<br />
Abfällen zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen gemäß des KrW-/AbfG, die<br />
Erbringung der Leistungen gemäß des Straßenreinigungsgesetzes sowie die Unterhaltung,<br />
Wartung und Bewirtschaftung des eigenen Fuhrparks und die Wartung des Fuhrparks der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> als Dienstleistung.<br />
Die Umsätze der BEST AöR resultieren zu ca. 90% aus den Gebühren erhebenden Bereichen<br />
auf Basis des Kommunalabgabengesetzes. Darüber hinaus werden Umsätze aus dem<br />
Betrieb gewerblicher Art und aus Geschäftsverbindungen mit der Stadt <strong>Bottrop</strong> oder deren<br />
Gesellschaften erzielt. Zur Betreuung der in der Entsorgung tätigen städt. Gesellschaften<br />
bestehen Geschäftsbesorgungsverträge.<br />
Die BEST AöR ist nur in bestimmten Marktsegmenten, die relativ geringe Umsatzanteile<br />
erzielen, direkter Konkurrenz ausgesetzt. Die Tätigkeit der BEST AöR ist auf das Stadtgebiet<br />
<strong>Bottrop</strong> begrenzt.<br />
Gewährträgerin der <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung ist die Stadt <strong>Bottrop</strong>. Die Organe<br />
des Kommunalunternehmens sind der Verwaltungsrat und der Vorstand. Den Vorsitz<br />
im Verwaltungsrat hat der jeweils für die Abfallwirtschaft zuständige Fachdezernent der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong>. Der Verwaltungsrat setzt sich aus vom Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> entsandten Vertretern<br />
zusammen. Er wurde nach der Kommunalwahl 2009 im November 2009 neu besetzt.<br />
Die Anstalt hat insofern eine besondere Rolle, als dass sie als eigenständige Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts vom Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> die Kompetenz zum Erlass von Satzungen<br />
erhalten hat und berechtigt ist, Töchter zu gründen. Die Anstaltsatzung wurde zuletzt<br />
am 13.12.2007 durch Ratsbeschluss geändert. Die geänderte Satzung berücksichtigt gesetzliche<br />
Änderungen sowie strukturelle Änderungen zur Stärkung der Anstaltsorgane in<br />
ihren Zuständigkeitsbereichen.<br />
2. Geschäftsverlauf und Lage<br />
Die wesentlichen Schwerpunkte der Vorstandsarbeit des letzten Jahres waren<br />
� die Verhandlungen mit den im Karnap-Verbund zusammengeschlossenen Kommunen<br />
zur Fortführung der gemeinsamen thermischen Verwertung von Abfällen im Müllheizkraftwerk<br />
Essen-Karnap und hierbei unabhängig von den zunächst gescheiterten Verhandlungen<br />
zur gemeinsamen Fortführung des MHKW über 2014 hinaus die Erzielung<br />
einer Einigung über die Ausgleichsrechnungen. Die derzeitigen vertraglichen Vereinbarungen<br />
laufen Ende 2014 aus.<br />
� die weitere Optimierung der Betriebsabläufe auf den Recyclinghöfen und die weitere<br />
Professionalisierung der Wertstofferfassung und -trennung am Standort Südring<br />
� die Grundlagenermittlung zur Überarbeitung der Touren für Restmüll, Biomüll und Altpapier<br />
� Anpassung des Winterdienstkonzeptes nach den Erfahrungen des Winters 2009/2010<br />
� die Installierung einer optimierten Arbeitsschutzorganisation und damit verbunden die<br />
Intensivierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
� die Untersuchung und Planung zur Standortoptimierung Mozartstraße<br />
� die Einführung eines Klein-Containerdienstes.
- 124 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die strategische Unternehmensentwicklung konzentrierte sich wie in den Vorjahren auf<br />
� Analyse der Betriebsabläufe und das Herstellen der wirtschaftlichen Balance zwischen<br />
eigener Logistik und Fremdlogistik,<br />
� Ausweitung der interkommunalen Zusammenarbeit mit der vorerst probeweisen Umladung<br />
des Biomülls der Stadt Essen ab <strong>2011</strong> am Standort Südring,<br />
� die Weiterentwicklung eines Standortkonzepts für die Tätigkeiten der BEST AöR an den<br />
Standorten Mozartstraße und Südring,<br />
� die Einführung von Software für die Einsatzplanung, Behälterbewirtschaftung und den<br />
Containerdienst zur Qualitätssteigerung und -sicherung. Insbesondere ist hierbei die Fokussierung<br />
auf die Einführung eines Beschwerdemanagements zu sehen.<br />
� Hinzu kamen sowohl strategische als auch wirtschaftliche Überlegungen zur Auswahl<br />
tlw. neuer Vertragspartner für die Vermarktung von Wertstoffen und Abfällen.<br />
Das operative Geschäft hat sich durch die intensivierte Kundenbetreuung und das erweiterte<br />
Entsorgungs- und Verwertungsangebot verbessert.<br />
Versuchsweise eingeführt wurde das Geschäftsfeld „Standort Service Plus", bei dem im ersten<br />
Schritt dem kommunalen Wohnungsbaubetrieb die Betreuung seiner Abfalltonnenstandplätze<br />
angeboten wurde. Mit der demographischen Entwicklung ergibt sich hier ein Arbeitsfeld,<br />
dass in Zukunft ausgebaut werden kann. Angebote an zahlreiche weitere Wohnungsbauunternehmen<br />
wurden durchgeführt und zum Jahresende weitere Aufträge generiert.<br />
Durch den Umbau eines vorhandenen Fahrzeugs als kleiner Muldenkipper wurde die Palette<br />
des Containerdienstes erweitert. Mit diesem Fahrzeug können viele Kunden bedient werden,<br />
die bisher keine Möglichkeit einer Muldenabfuhr hatten. Es stellt bisher ein Alleinstellungsmerkmal<br />
dar. Das Angebot wird sehr gut angenommen und hat für die Zukunft ein erhebliches<br />
Ausbaupotential.<br />
Zur Sicherstellung der Aufgaben- und Vertragserfüllung in den einzelnen Geschäftsfeldern<br />
der BEST AöR wurden in 2010 sowohl neue befristete Arbeitsverhältnisse als Ersatz für<br />
langzeiterkrankte Mitarbeiter/innen abgeschlossen, aber auch befristete Arbeitsverhältnisse<br />
in unbefristete Arbeitsverhältnisse umgewandelt. Dadurch konnten kompetente Mitarbeiter/innen<br />
an das Unternehmen gebunden werden.<br />
Die begonnene Fortführung der Personalentwicklungsmaßnahmen erfolgte auch in 2010.<br />
Auf Grund zuletzt getroffener Neufestlegungen und Personal-/Aufgabenzuordnungen wurden<br />
die Stellenbeschreibungen für die Beschäftigten z. T. neu erstellt oder aktualisiert. Das<br />
führte in einigen Fällen zu Neubewertungen der Stellen, die in Einzelfällen auch Höhergruppierungen<br />
zur Folge hatten.<br />
Intensiviert wurde die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter/innen mit entsprechenden Kosten,<br />
die sowohl für die Entwicklung des Mitarbeiterpotenzials als auch des gesamten Betriebes<br />
unabdingbar sind. Bei der vorhandenen Qualität der Mitarbeiter und den sich ständig<br />
entwickelnden Vorschriften und Auflagen ist auch für die nächsten Jahre ein hoher Fort- und<br />
Weiterbildungsbedarf vorauszusetzen.<br />
Seit dem 01.01.2010 sind wieder beide Vorstandsstellen besetzt. Die kontinuierliche Fortführung<br />
der Vorstandsarbeit wurde damit sichergestellt.<br />
Der Rückgang der Personalkosten ist auf die nicht erfolgte Wiederbesetzung der Abteilungsleiterstelle<br />
im Bereich Abfallwirtschaft zurückzuführen. Die Aufgaben werden derzeit in Personalunion<br />
vom neuen Vorstand in diesem Bereich mit wahrgenommen.
- 125 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Insgesamt ist festzustellen, dass die Entwicklung der BEST AöR in der Rechtsform Anstalt<br />
des öffentlichen Rechtes positiv verläuft und weiterhin auch nachrangige formale Anforderungen<br />
abgearbeitet werden können. Dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer<br />
noch Anpassungsbedarf an den freien Abfallwirtschaftsmarkt gibt, um in diesem Wettbewerb<br />
den Kunden ein konkurrenzfähiges Angebot machen zu können.<br />
Im Jahr 2010 wurden von der BEST AöR im Rahmen der oben beschriebenen Einzeldienstleistungen<br />
ca. 100.000 Tonnen Abfall entgegengenommen oder eingesammelt und Anlagen<br />
zur Verwertung und Beseitigung zugeführt.<br />
Die von der BEST AöR 2010 zu reinigende Straßenstrecke betrug wie bisher rd. 460 km, da<br />
im Berichtsjahr kaum neue Straßen angeschlossen wurden. Durch Mehrfachreinigungen<br />
bestimmter Straßenabschnitte wurde eine wöchentliche Reinigungsleistung von rd. 620 km<br />
erbracht. Die Stadtreinigung wurde im gewohnten Umfang mit den saisonal bedingten<br />
Schwerpunkten (Winterdienst, Herbstlaubbeseitigung usw.) durchgeführt.<br />
Der Winterdienst des Jahres 2010 stellte hierbei besondere Herausforderungen an die in<br />
diesem Bereich tätigen Mitarbeiter/innen und belastete das Unternehmen auch wirtschaftlich<br />
massiv.<br />
Die Geschäftsaktivitäten des abgelaufenen Geschäftsjahres konzentrierten sich insbesondere<br />
auf das Mengenmanagement für die ca. 100.000 Tonnen Abfall, die weitere Optimierung<br />
der vorhandenen Logistik und der Betriebseinrichtungen, die Verbesserung des Anschlussgrades<br />
an die öffentliche Abfuhr zur weiteren Reduzierung der Stückkosten, die Verbesserung<br />
des Marktauftrittes der BEST AöR, die Geschäftsbesorgung für die WRB GmbH, VEKS<br />
GmbH und die GVB mbH, den Abschluss von Dienstleistungsverträgen mit einer kommunalen<br />
Baugesellschaft sowie die vertragliche Bindung mehrerer großer Unternehmen in <strong>Bottrop</strong><br />
(u. a. Kaufland, Ostermann) an die BEST AöR als kommunales Entsorgungsunternehmen.<br />
3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
Die Leistungserbringung der Anstalt im Bereich der hoheitlichen Aufgaben Abfallwirtschaft<br />
und Stadtreinigung und die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit ist durch die Unternehmens-<br />
und Vertragsstruktur gesichert. Allerdings sind in <strong>2011</strong> dringend Lösungen zur<br />
Gewährleistung der Entsorgungssicherheit nach 2014, gegebenenfalls in Kooperation mit<br />
Nachbarstädten, zu suchen. Dieses wird die Vorstandsarbeit weiterhin in <strong>2011</strong> sicherlich<br />
wesentlich beeinflussen und auch den Verwaltungsrat umfassend beschäftigen.<br />
Wie bereits im Lagebericht 2008 aufgezeigt, konnte das hohe Niveau der ab 2008 ausgeschriebenen<br />
Papiervermarktung in 2009 nicht mehr erreicht werden. In 2010 stieg der Altpapierpreis<br />
mit der sich erholenden Konjunktur signifikant an und erreichte ein auskömmliches<br />
Niveau. Die hierzu im Wirtschaftsplan abgegebenen Prognosen zur Marktentwicklung für<br />
2010 wurden übertroffen. Die Reaktion der Märkte war so nicht vorauszusehen.<br />
Der Preisverfall in 2008 zeigt, dass ein lokal gebundenes Unternehmen wie die BEST AöR<br />
ein sehr breites Portfolio haben muss. Um derartige Marktverwerfungen aus eigener Kraft im<br />
laufenden Geschäft kompensieren zu können, ist ein flexibler Mitteleinsatz unerlässlich. Das<br />
Erschließen neuer Geschäftsfelder, wie z. B. das Angebot mit „Standortservice Plus" sind<br />
Aktivitäten, die langfristig den demographischen Wandel in <strong>Bottrop</strong> mit seine Auswirkungen<br />
auf das Geschäftsfeld der BEST AöR berücksichtigen.
- 126 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Der Abfallwirtschaftsplan des Landes Nordrhein-Westfalen, das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
sowie langfristig die Auswirkungen des demographischen Wandels haben signifikante<br />
Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Abfalls und bedingen daher einen Handlungsbedarf<br />
zur Stabilisierung der reinen Kommunalunternehmen innerhalb des Karnap-<br />
Verbundes. Die gegenwärtige rechtliche Situation erleichtert ein Zusammenwirken von<br />
Kommunalunternehmen bei der Erledigung hoheitlicher Aufgaben zu Gunsten verbesserter<br />
wirtschaftlicher Ergebnisse, ohne dass die Entscheidungskompetenz oder die Qualität der<br />
Dienstleistung in den einzelnen Kommunen eingeschränkt werden muss.<br />
Gespräche wurden daher in 2010 insbesondere zwischen den kommunalen Entsorgern der<br />
Städte <strong>Bottrop</strong>, Gelsenkirchen und Gladbeck regelmäßig geführt und Formen möglicher Zusammenarbeit<br />
diskutiert und z. T. auch realisiert. Hier besteht auch für die kommenden Jahre<br />
weiterhin erhöhter Handlungsbedarf, um sich für die kommunalen Unternehmen Marktvorteile<br />
durch die Entwicklung von Nachfragekompetenz in entsprechenden Verbundlösungen<br />
zu sichern. Für einen Probebetrieb im ersten Quartal <strong>2011</strong> wird der Biomüll der Stadt Essen<br />
auf dem Gelände am Standort Donnerberg mit umgeschlagen.<br />
Die Betriebsgrundstücke der BEST AöR sind langfristig für die Weiterentwicklung des Unternehmens<br />
von großer Bedeutung. Nachdem die definitive Entscheidung gefallen ist, eine<br />
Zusammenführung von Betriebshöfen nicht auf dem Gelände der Mozartstraße durchzuführen,<br />
wurden Architekten mit dem Entwurf einer zukunftsfähigen Planung für den Standort<br />
beauftragt. Der vorgelegte erste Entwurf wurde im Laufe des Jahres weiterentwickelt und mit<br />
Baubeschluss des Verwaltungsrates im Februar <strong>2011</strong> zur Durchführung gebracht. Mit der<br />
vorgelegten Planung ist eine optimierte längerfristige Nutzung des Betriebsgeländes durchzuführen.<br />
Das Genehmigungsverfahren für die Baulichkeiten und den Betrieb der einzelnen Umschlagstellen<br />
am Standort Südring ist noch nicht abgeschlossen. Veränderungen bei Massen<br />
und Optimierungen der Arbeitsabläufe werden von den Genehmigungsbehörden positiv<br />
begleitet. Bei einer Veränderung der derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen ist zudem<br />
ein Risiko hinsichtlich der Anwendung der Vorschriften zu „Direkteinleitern" gleichfalls nicht<br />
auszuschließen. An der Lösung für den Sickerwassereinstau im Deponiekörper wird weiterhin<br />
gearbeitet. Hier besteht ebenfall ein erhöhtes Kostenrisiko.<br />
Dennoch können die Entwicklungsmöglichkeiten der BEST AöR vor vorstehenden Hintergrund<br />
als positiv bewertet werden.<br />
Die Umweltrisiken wurden im Rahmen des im März 2010 wieder durchgeführten Verfahrens<br />
zur Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb geprüft. Hier sind erwartungsgemäß keine unabgesicherten<br />
Risiken festgestellt worden. Finanzielle Risiken sind auf Grund der Rechtsform<br />
der BEST AöR und der auf Basis des Kommunalabgabengesetzes abzurechnenden<br />
Leistungserbringung nur in sehr geringem Umfang gegeben.<br />
Die Entsorgungssicherheit ist zunächst weiterhin durch bestehende Verträge für alle Abfallfraktionen<br />
gegeben. Die Karnap-Städte sind mit dem MHKW Essen-Karnap Mitglieder in<br />
einem Notausfallverbund. Für die Mitglieder des Verbundes ist bei einem Ausfall ihrer Müllheizkraftwerke<br />
die Entsorgung in anderen Müllverbrennungsanlagen im Rahmen einer Notentsorgung<br />
gesichert.<br />
Zusätzlich hat sich BEST AöR über den Entsorgungsbetrieb der Stadt Gelsenkirchen ein<br />
Kontingent an einem Abfallzwischenlager auf der Zentraldeponie Emscherbruch der Abfallbeseitigungsgesellschaft<br />
Ruhrgebiet für den Fall gesichert, dass das MHKW Essen-Karnap<br />
nicht nur vorübergehend in seiner Annahmekapazität eingeschränkt ist. Im Übrigen wurde<br />
vorstehend bereits auf die Notwendigkeit umfassender Planungen für den Zeitraum nach<br />
2014 eingegangen.
- 127 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Nach schwierigen Verhandlungen zwischen den Städten und RWE werden, obwohl das Projekt<br />
„Neustrukturierung der Veraschungsverträge MHKW" derzeitig als gescheitert betrachtet<br />
werden muss, die bisher gültigen Vereinbarungen für die Betriebskostenabrechnungen zwischen<br />
RWE und den Städten, insbesondere was den vereinbarten Abrechnungsschlüssel<br />
angeht, weiter von beiden Seiten anerkannt. Marginale Veränderungen, z. B. bei den Personalkosten<br />
und den Kosten der Reststoffentsorgung, sind überschaubar sowie marktüblich<br />
und betreffen nicht die bestehende langjährige Vertragsstruktur bis Ende 2014. Je näher das<br />
Auslaufen der Veraschungsverträge rückt, desto schwieriger gestalten sich die Verhandlungen<br />
über Investitionsentscheidungen. Die Investitionen sind fast vollständig von den beteiligten<br />
Kommunen zu tragen, so dass sich immer die Frage stellt, ob ohne zu tätigende Investitionen<br />
der Weiterbetrieb bis zum Ende möglich wäre.<br />
Klarheit konnte 2010 über die weitere Zusammenarbeit der Kommunen erzielt werden. Mit<br />
Beschluss der Verwaltungsvorstände der beteiligten Kommunen haben Essen, Gelsenkirchen<br />
und <strong>Bottrop</strong> ihre weitere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Restmüllentsorgung<br />
erklärt. Mülheim an der Ruhr und Gladbeck werden nach dem derzeitigen Stand aus dem<br />
Verbund ausscheiden. Es werden derzeit Gespräche über die Möglichkeiten der weiteren<br />
Zusammenarbeit mit dem RWE auf höchster Ebene geführt. Sollten zeitnah keine belastbaren<br />
Ergebnisse vorliegen, sollte in 2012 mit einer Ausschreibung begonnen werden.<br />
Zukünftige steuerliche Risiken können auch aus der Rechtssprechung des EUGH zur Steuerpflicht<br />
öffentlicher Unternehmen entstehen. Die Auswirkungen dieser Risiken können vom<br />
Vorstand noch nicht beurteilt werden. Die Finanzverwaltung wendet bei Betriebsprüfungen<br />
neue Erkenntnisse bis zu 5 Jahren rückwirkend an.<br />
Der Vorstand sieht, auch unter den sich kontinuierlich verändernden abfallrechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
keine den Bestand des Unternehmens gefährdende Risiken. Die positive<br />
Entwicklung der wirtschaftlichen Ergebnisse des laufenden Geschäftes der Jahre 2002 bis<br />
2009 konnte in 2010 fortgesetzt werden.<br />
Der Vorstand sieht im laufenden Geschäft keine Entwicklungen, welche das Gewährsträgerverhältnis<br />
beanspruchen könnten.<br />
4. Prognose<br />
Der Vorstand der BEST AöR erwartet in den folgenden Jahren eine Stabilisierung der Umsätze<br />
auf dem derzeitigen Niveau.<br />
Das Ergebnis in <strong>2011</strong> wird vergleichbar mit dem in 2010, wenn die Sekundärrohstoffmärkte<br />
weiterhin stabil bleiben. Da der Export hier eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt, ist<br />
die Entwicklung nach den derzeitigen politischen Geschehnissen nicht abzuschätzen. Weiterhin<br />
ist davon auszugehen, dass bei zumindest gleich bleibenden Kosten bei den Gebührenrechnenden<br />
Einheiten sich die Erhebungsbasis und die Berechnungsgrundlagen weiterhin<br />
verschlechtern werden (Reduzierung Litervolumen, Behälteranzahl, evtl. geringere Wertstofferträge<br />
u. ä.).<br />
Auswirken werden sich weiterhin getroffene gebührenpolitische Entscheidungen (z. B. kostenfreie<br />
Anlieferungsmöglichkeiten bei Sperrmüll an den Recyclinghöfen, kostenfreie Papiertonne).<br />
Die Gebühren in den einzelnen Sparten für 2012 sind daher sorgfältig unter Berücksichtigung<br />
vorgenannter Entwicklungen zu kalkulieren.<br />
Durch die überwiegend hoheitliche Tätigkeit und die deutliche Präsenz im Stadtgebiet ist die<br />
BEST AöR allerdings in der Lage, Umsatzrückgänge in Teilen zu kompensieren.
- 128 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Langfristig ist aber zu prüfen, ob die Auslastung von Personal und Fuhrpark durch die Erweiterung<br />
des Angebots (z. B. Erweiterung des Containerportfolios) gesteigert werden kann,<br />
wenn die Arbeitsplätze im derzeitigen Umfang erhalten bleiben sollen.<br />
Die Basis der Entsorgung ist mit den laufenden Veraschungsverträgen im MHKW Karnap bis<br />
31.12.2014 auf günstigem Niveau gesichert. Die auf Veranlassung des MHKW-Betreibers<br />
geführten Gespräche über eine Anpassung der Betriebskosten brachten für die an das<br />
MHKW angeschlossenen Kommunen ein zufrieden stellendes Ergebnis. Ab 2015 ist weiterhin<br />
ein sprunghafter Anstieg der Entsorgungskosten zu erwarten. Es ist eine Strategie zu<br />
entwickeln, wie dieser Anstieg möglichst sanft im Bereich der Gebühren abgefedert werden<br />
kann, da sprunghafte Steigerungen zu signifikanten Veränderungen bei der Berechnungsbasis<br />
führen.<br />
Im Bereich der Personalkosten ist die BEST AöR an die Ergebnisse der Tarifverhandlungen<br />
zum TVöD gebunden. Eine prozentuale Steigerung der Tariflöhne ist im Wirtschaftsplan für<br />
<strong>2011</strong> einkalkuliert.<br />
Der in Abstimmung mit der Plangenehmigungsbehörde (BR Münster) und in der städtischen<br />
Unteren Wasser- und Abfallbehörde erarbeitete Maßnahmenkatalog zur Sickerwasserproblematik<br />
am Standort Südring hat zwar noch keine abschließenden endgültigen Ergebnisse<br />
erbracht. Nach derzeitigem Sachstand kann jedoch nach dem Urteil des beauftragten Gutachters<br />
davon ausgegangen werden, dass die zurückgestellten Beträge ausreichen werden,<br />
den notwendigen Sanierungsbedarf zu finanzieren. Der Vorstand geht weiter davon aus,<br />
dass nach Abschluss der Maßnahmen wieder eine Gasverwertung möglich ist.<br />
Der Inhaber des Altvertrags zur Papiervermarktung - der Vertrag wurde zum 28.02.2009<br />
aufgehoben - hat im Laufe des Jahres 2010 nicht alle im Ratenzahlungsvertrag getroffenen<br />
Zahlungsvereinbarungen eingehalten. Um die Restforderung der BEST AöR nicht zu gefährden,<br />
wurden zum Ratenzahlungsvertrag ergänzende schriftliche Vereinbarungen mit<br />
einem höheren Zinsniveau getroffen, die außerdem in Verbindung mit der Einschaltung anwaltlicher<br />
Unterstützung im Jahr 2010 nach Auffassung des Vorstandes geeignet sind, die<br />
bestehenden Restforderungen abzusichern.
- 129 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 15.560.577,96 16.307.995,86 16.264.901,03 16.703.106,28 17.125.885,58<br />
Sonstige Zinsen und<br />
ähnliche Erträge 83.231,32 58.240,81 78.330,87 75.247,85 69.305,66<br />
Sonstige betriebliche<br />
Erträge 1.777.925,28 518.596,67 381.469,67 416.915,17 380.852,69<br />
andere aktivierte Eigenleistungen<br />
52.328,05 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 142.000,00<br />
Erträge 17.474.062,61 16.884.833,34 16.724.701,57 17.195.269,30 17.718.043,93<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 5.855.525,13 6.718.121,88 5.295.231,41 5.574.015,26 5.379.786,60<br />
Personalaufwand 5.380.203,03 5.630.218,66 6.107.005,44 6.568.898,23 6.610.096,61<br />
Abschreibungen 4.206.990,40 1.840.439,44 1.996.506,18 2.121.426,03 2.189.835,55<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen 1.158.773,72 1.329.412,99 1.768.299,51 1.834.304,65 1.765.524,31<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen 598.831,46 572.331,71 554.526,99 523.442,24 508.484,89<br />
Steuern 102.267,62 49.800,21 69.465,95 22.579,77 249.047,14<br />
Aufwendungen 17.302.591,36 16.140.324,89 15.791.035,48 16.644.666,18 16.702.775,10<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 17.474.062,61 16.884.833,34 16.724.701,57 17.195.269,30 17.718.043,93<br />
./. Aufwendungen 17.302.591,36 16.140.324,89 15.791.035,48 16.644.666,18 16.702.775,10<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12 1.015.268,83<br />
Gewinnvortrag aus<br />
dem Vorjahr 448.312,34 171.471,25 0,00 0,00 0,00<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen<br />
448.312,34 171.471,25 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12 1.015.268,83
- 130 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
3.543.248,44 3.085.475,78 2.627.703,12 2.169.930,46 1.775.990,47<br />
Sachanlagevermögen 10.092.487,56 11.733.295,57 11.716.193,60 11.462.262,25 10.596.195,08<br />
Anlagevermögen 13.635.736,00 14.818.771,35 14.343.896,72 13.632.192,71 12.372.185,55<br />
Vorräte 98.653,04 88.180,15 78.360,21 61.030,30 68.482,81<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
1.497.183,10 1.956.252,93 1.397.117,18 1.259.137,47 1.473.984,28<br />
Flüssige Mittel 1.792.521,83 408.785,14 3.188.998,46 3.803.911,25 5.597.542,45<br />
Umlaufvermögen 3.388.357,97 2.453.218,22 4.664.475,85 5.124.079,02 7.140.009,54<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
22.795,26 70.308,51 57.382,02 58.303,55 63.853,50<br />
Summe Aktiva 17.046.889,23 17.342.298,08 19.065.754,59 18.814.575,28 19.576.048,59<br />
gezeichnetes Kapital 250.000,00 250.000,00 250.000,00 250.000,00 250.000,00<br />
Rücklagen 1.109.246,78 1.280.718,03 1.280.718,03 2.214.384,12 2.764.987,24<br />
Gewinnvortrag 0,00 0,00 744.508,45 744.508,45 744.508,45<br />
Jahresfehlbetrag/-gewinn 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12 1.015.268,83<br />
Eigenkapital 1.530.718,03 2.275.226,48 3.208.892,57 3.759.495,69 4.774.764,52<br />
Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil<br />
1.996.404,07 1.810.237,58 1.624.071,09 1.437.904,62 1.251.738,13<br />
Rückstellungen 1.318.265,71 1.726.487,80 3.231.680,56 3.619.408,20 3.572.661,50<br />
Verbindlichkeiten 12.201.501,42 11.530.346,22 11.001.110,37 9.997.766,77 9.976.884,44<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 17.046.889,23 17.342.298,08 19.065.754,59 18.814.575,28 19.576.048,59<br />
Bürgschaften<br />
- keine
- 131 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
2010 2009<br />
T€ T€<br />
1. Jahresüberschuss 1.015 551<br />
2. + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.190 2.121<br />
3. - Auflösung des Sonderpostens für Zuschüsse zum Anlagevermögen -186 -186<br />
Brutto-Chasflow 3.019 2.486<br />
4. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 82 387<br />
5. +/- Gewinn/Verlust aus Anlagenabgängen -39 -47<br />
6. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -130 0<br />
7. +/- Zunahme/Abnahme der Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen -154 -9<br />
8. +/- Zunahme/Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitionsoder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -75 163<br />
9. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen 360 -290<br />
10. +/- Zunahme/Abnahme anderer Passiva, die nicht der Investitions.<br />
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 185 -172<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
(Summe aus 1. bis 10.) 3.248 2.518<br />
11. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
Sachanlagevermögens 52 47<br />
12. - Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -941 -1.410<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit<br />
(Summe aus 11. und 12.) -889 -1.363<br />
13. - Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -565 -541<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />
(Betrag aus 13.) -565 -541<br />
Cashflow 1.794 614<br />
Finanzmittelfonds zu Beginn der Periode 3.803 3.189<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 5.597 3.803<br />
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />
Kassenbestand 3 3<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 5.594 3.800<br />
5.597 3.803
- 132 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beschäftigte<br />
Die Personalentwicklung stellte sich 2010 wie folgt dar:<br />
2010 2009<br />
Verwaltung 24 20<br />
Beamte, von der Stadt ausgeliehen 2 3<br />
Gewerblicher Bereich 117 120<br />
Auszubildende 6 5<br />
Arbeitsmarkt-/Qualifizierungsmaßnahme 14 16<br />
Gesamt 163 164<br />
Die Erhöhung in der Zahl der Verwaltung erklärt sich aus der durchgeführten Stellenbewertung.<br />
Danach sind bisher im gewerblichen Bereich angesiedelte Stellen, wie z. B. Meister<br />
Abfallwirtschaft, Abrechnung Containerdienst, Waage etc. zukünftig der Verwaltung zuzuordnen.<br />
Die in Arbeitsmarkt- und Qualifizierungsmaßnahmen tätigen Mitarbeiter stehen der<br />
Anstalt nur befristet zur Verfügung. Somit ergibt sich ein nachhaltig der Anstalt zur Verfügung<br />
stehendes Personal ohne Vorstandsmitglieder im Jahr 2010 von 147 (i. V. 146), wobei<br />
der Personalbestand durch Addition der Beschäftigtenzahlen zu den Quartalsenden und<br />
Division durch 4 ermittelt wurde.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 8,98 13,12 16,83 19,98 24,39<br />
Fremdkapitalquote 91,02 86,88 83,17 80,02 75,61<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
11,23 15,35 22,37 27,58 38,59<br />
Kassenmittelintensität 20,52 2,36 16,73 20,22 28,59<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß § 109 (2)<br />
GO NRW<br />
11,20 32,72 29,10 14,65 21,26<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 133 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
10. WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH<br />
Herner Straße 10<br />
45699 Herten<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 306.775,13 EUR<br />
1. Stadt <strong>Bottrop</strong> 17.639,57 EUR<br />
Kreisangehörige Städte<br />
2. Stadt Castrop-Rauxel 11.657,45 EUR<br />
3. Stadt Datteln 5.573,08 EUR<br />
4. Stadt Dorsten 11.810,84 EUR<br />
5. Stadt Gladbeck 11.759,71 EUR<br />
6. Stadt Haltern am See 5.215,18 EUR<br />
7. Stadt Herten 10.225,84 EUR<br />
8. Stadt Marl 13.651,49 EUR<br />
9. Stadt Oer-Erkenschwick 4.345,98 EUR<br />
10. Stadt Recklinghausen 18.764,41 EUR<br />
11. Stadt Waltrop 4.448,24 EUR<br />
12. Stadt Gelsenkirchen 43.408,68 EUR<br />
13. Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen 10.225,84 EUR<br />
14. Handwerkskammer Münster 10.225,84 EUR<br />
15. BGB-Gesellschaft der Sparkasse des Emscher-Lippe-Raumes 25.564,59 EUR<br />
16. Kreishandwerkerschaft Emscher Lippe West 5.112,92 EUR<br />
17. Kreishandwerkerschaft Recklinghausen 2.556,46 EUR<br />
18. Ruhr Energie GmbH, EVR, Gelsenkirchen 2.556,46 EUR<br />
19. BP Refining & Petrochemicals GmbH 2.556,46 EUR<br />
20. Gelsenwasser AG 2.556,46 EUR<br />
21. RAG Montan Immobilien GmbH, Essen 2.556,46 EUR<br />
22. Werksarztzentrum Recklinghausen GmbH 2.556,46 EUR<br />
23. Beteiligungsgesellschaft der Volksbanken in der Emscher-<br />
Lippe-Region (Anteile der Volksbank eG Gelsenkirchen-Buer,<br />
Volksbank Dorsten eG, Volksbank Kirchhellen eG <strong>Bottrop</strong>,<br />
Volksbank Marl-Recklinghausen eG, Volksbank eG Waltrop) 17.895,22 EUR<br />
24. Vestolit GmbH & Co. KG 2.556,46 EUR<br />
25. RWE Deutschland, Essen 2.556,46 EUR<br />
26. SABIC Polyolefine GmbH 2.556.46 EUR<br />
27. Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) 2.556,46 EUR
- 134 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
28. Infracor GmbH 2.556,46 EUR<br />
29. Quarzwerke GmbH 2.556,46 EUR<br />
30. van Merksteijn Fences Germany GmbH, Datteln 2.556,46 EUR<br />
31. Heitkamp-Bauholding GmbH, Herne 2.556,46 EUR<br />
32. Vestische Straßenbahnen GmbH 2.556,46 EUR<br />
33. ELE Emscher Lippe Energie GmbH 2.556,46 EUR<br />
34. Evonik Steag GmbH 2.556,46 EUR<br />
35. neuma-Neue Marler Baugesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />
36. MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. 2.556,46 EUR<br />
37. RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />
38. AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH 2.556,46 EUR<br />
39. Emschergenossenschaft 2.556,46 EUR<br />
Zwischensumme 283.767,00EUR<br />
Eingezogene Geschäftsanteile 23.008,13 EUR<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
306.775,13 EUR<br />
newPark Planungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH 22.000,00 EUR (22,0 %)
- 135 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Tätigkeit der Gesellschaft ist ausschließlich und unmittelbar auf die Verbesserung der<br />
sozialen und wirtschaftlichen Struktur des nördlichen Ruhrgebiets gerichtet.<br />
Der regionalen Wirtschaftsförderung dienen namentlich folgende Tätigkeiten:<br />
� Analyse über die Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur der Emscher-Lippe-Region und einzelner<br />
Standorte.<br />
� Information über Standortvorteile und Förderungsmaßnahmen in der Emscher-Lippe-<br />
Region.<br />
� Information über Wirtschaftsförderungsmaßnahmen von Bund, Land NRW und der Städte<br />
in der Emscher-Lippe-Region sowie der Europäischen Union sowie Übernahme der<br />
Funktion als Antragsteller und Fördermittelempfänger regionaler Projekte.<br />
� Anwerbung und Ansiedlung von Unternehmen.<br />
� Beratung und Betreuung von Kommunen und ansiedlungswilligen Unternehmen in Verfahrens-,<br />
Förderungs- und Standortfragen.<br />
� Übernahme der Service-Funktion für das Netzwerk der kommunalen Wirtschaftsförderungen<br />
Emscher-Lippe<br />
� Geschäftsstelle für die Emscher-Lippe-Konferenz und ihrer Lenkungsgremien - wie Konferenzvorstand,<br />
regionale Lenkungsgruppe und Lenkungskreis Regionalagentur<br />
� Beratung bei der Beschaffung von Gewerbegrundstücken in Zusammenarbeit mit der<br />
örtlichen Gemeinde.<br />
� Förderung überbetrieblicher Kooperationen sowie die Netzwerkmoderation in Kompetenzfeldern<br />
� Beschaffung neuer Arbeitsplätze, z.B. durch Förderung von Maßnahmen, die dem Aufbau,<br />
Erhalt bzw. Ausbau von Beschäftigungsstrukturen, vor allem der Schaffung, von<br />
Dauerarbeitsplätzen dienen oder Errichtung, Koordination und Übernahme von Trägerschaften<br />
projektbezogener Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Dazu zählen nicht die Tätigkeiten<br />
der sog. Beschäftigungsgesellschaften.<br />
� Allgemeine Förderung des Fremdenverkehrs durch Werbung für die Region. Darüber<br />
hinausgehende Tätigkeiten (Vermittlungsleistungen, Andenkenverkauf) sind dagegen<br />
schädlich.<br />
Die Gesellschaft kann für ihre Zwecke Management-Beauftragungen für regional bedeutsame<br />
Projekte übernehmen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens der<br />
WIN GmbH. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 136 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Dr. Antoinette Bunse<br />
Stellvertreter: Hermann Hirschfelder<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Bernd Tischler, Vorsitzender (ab 04.02.2010)<br />
Cay Süberkrüb, 2. stellv. Vorsitzender (ab 04.02.2010)<br />
Peter Schnepper, 1. stellv. Vorsitzender<br />
Hermann Eiling<br />
Dr. Josef Hülsdünker<br />
Frank Baranowski<br />
Karl-Heinz Philippi<br />
Dr. Michael Schulte (bis 30.06.2010)<br />
Johannes Beisenherz<br />
Bodo Klimpel<br />
Achim Menge<br />
Dr. Uli Paetzel<br />
Willi Loeven<br />
Werner Arndt<br />
Anne Heck-Guthe<br />
Lambert Lütkenhorst<br />
Reinhard Ostermann<br />
Wolfgang Pantförder<br />
Ulrich Roland<br />
Wolfgang Werner (seit 03.03.2010)<br />
Dieter Blanck (seit 01.07.2010)<br />
Christian Gerhardt (seit 01.07.2010)<br />
Geschäftsführer:<br />
Herr Bernd Groß
- 137 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Allgemeine Rahmenbedingungen<br />
Die am 03.05.1990 gegründete Emscher Lippe Agentur (ELA) Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />
im nördlichen Ruhrgebiet mit beschränkter Haftung wird nach dem Beschluss der<br />
Gesellschafterversammlung vom 25.03.2004 unter dem Namen WiN Emscher-Lippe Gesellschaft<br />
zur Strukturverbesserung mit beschränkter Haftung bis zum 19.08.2010 weitergeführt.<br />
Die steuerbegünstigte Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit einem Stammkapital von<br />
306.775,13 € zählt 40 Gesellschafter, 8 Geschäftsanteile werden einstweilen von der IHK<br />
gehalten.<br />
In der Gesellschafterversammlung vom 16.12.2008 wurde mehrheitlich (eine Enthaltung)<br />
beschlossen, die Gesellschaft über das Jahr 2010 hinaus weitere 5 Jahre bis zum<br />
19.08.2015 weiterzuführen.<br />
Zur Bearbeitung der Kompetenzfelder erhält die WiN Emscher-Lippe GmbH Zuwendungen<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU aus dem Gemeinschaftsprogramm Ziel-2,<br />
Phase 6. Das Projekt „Chemieland NRW", das mit dem Zuwendungsbescheid vom<br />
22.12.2008 für die Laufzeit vom 01.01.2009 bis 31,12.2009 bewilligt wurde, wurde mit den<br />
Änderungsbescheiden vom 03.12.2009 und 29.03.2010 kostenneutral bis zum 30.04.2010<br />
verlängert. 2010 betrug die Förderung 25.407,08 €. Mit Änderungsbescheid vom 19.05.2010<br />
wurde die Laufzeit für das am 24.09.2009 bewilligte Projekt „Polymernetzwerk" kostenneutral<br />
vom 14.11.2008 bis 31.05.2012 verlängert. Die erhaltene Förderung in 2010 betrug<br />
79.298,66 €. Für das am 07.10.2009 bewilligte Projekt „Oberfläche NRW“ mit der Laufzeit<br />
vom 27.07.2009 bis 30.06.2012 betrug die erhaltene Förderung 94.642, 86 €.<br />
Das Projekt „Regionalagentur Emscher-Lippe" wurde mit dem Zuwendungsbescheid vom<br />
10.09.2009 für den Zeitraum 01.01.2010 bis 31.12.2010 bewilligt. Hier betrug die Förderung<br />
172.176,55 €. Mit einem weiteren Zuwendungsbescheid zur „Öffentlichkeitsarbeit der Regionalagentur<br />
Emscher-Lippe" vom 12.01.2010 wurden für den Zeitraum 01.01.2010 bis<br />
31.12.2010 weitere Mittel genehmigt. Die Förderung im Jahr 2010 betrug 13.466,44 €.<br />
Am 17.12.2009 erhielt die WiN Emscher-Lippe GmbH den Zuwendungsbescheid für das<br />
„Regionale Entwicklungskonzept" mit einer Laufzeit vom 22.12.2009 bis 30.03.2010. Durch<br />
die bewilligten kostenneutralen Verlängerungen vom 01.04., 03.05. und 07.06.2010 verlängerte<br />
sich das Projekt bis zum 31.07.2010. Die Förderung im Jahr 2010 betrug 43.997,88 €.<br />
Das Projekt „Management, Erziehung und Bildung in der Emscher-Lippe-Region", welches<br />
gemeinsam mit den Projektpartnern e.b.a. GmbH, mpQ e.V. und der Handwerkskammer<br />
Münster durchgeführt wird, wurde mit Zuwendungsbescheid vom 28.06.2010 bewilligt. Der<br />
Durchführungszeitraum, der aufgrund des vorzeitigen Maßnahmenbeginns vom 22.12.2009<br />
schon am 01.01.2010 begann, endet am 31.12.<strong>2011</strong>. Aufgabe der WiN Emscher-Lippe<br />
GmbH ist dabei insbesondere das Thema Öffentlichkeitsarbeit und Organisation. Die beantragte<br />
Förderung im Jahr 2010 betrug 34.244,06 €.<br />
Das Projekt „HYCHAIN MINI-TRANS", welches durch die EU und ZIRE-Mittel des Kreises<br />
Recklinghausen und damit den Partnern Kreis Recklinghausen, Stadt Herten und Stadt Marl<br />
finanziert wird, hat seine Tätigkeit am 15.01.2006 aufgenommen. Die Projektlaufzeit verlängert<br />
sich aufgrund einer kostenneutralen Verlängerung und endet jetzt am 14.07.<strong>2011</strong>.
- 138 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Das Projekt „Biomass energy register for sustainable site development for European Regions"<br />
(kurz: BEn) wurde durch die Unterzeichnung des Grant Agreement vom 18.09.2008 für<br />
eine Laufzeit vom 01.11.2008 bis 31.10.<strong>2011</strong> bewilligt. Die zweite Abschlagszahlung der EU<br />
in Höhe von 65.817 € ist am 19.08.2010 eingegangen. Die letzte Zahlung wird nach erfolgter<br />
Projektzertifizierung Ende <strong>2011</strong> erwartet.<br />
Geschäftsverlauf 2010<br />
Das Projekt „Chemieland NRW - Vermarktung des offenen Standortclusters Chemie in der<br />
Emscher-Lippe-Region mit Schwerpunkt Metropole Ruhr, Konzepte zur Erstellung von Marketingstrategien"<br />
wurde am 30.04.2010 beendet. Im Mittelpunkt stand eine Wettbewerbsanalyse,<br />
die unter dem Titel „NRW im Wettbewerb Europäischer Chemieregionen" realisiert<br />
und auf dem Branchentag Chemie des Landes Nordrhein-Westfalen im November 2009<br />
vorgestellt wurde. Aus den Ergebnissen des Projektes wurden Handlungsempfehlungen<br />
abgeleitet, die zur konkreten, modellhaften Umsetzung im Rahmen eines im November<br />
2009 beantragten Folgeprojektes („Chemieland NRW Phase 2 - Segmentvermarktung<br />
ChemSite") umgesetzt werden sollten. Es war geplant, übergangslos mit der Phase 2 des<br />
Projektes zu beginnen. Das Genehmigungsverfahren zog sich unverhältnismäßig lange hin.<br />
Nachdem die NRW.Bank zunächst am 30.03.2010 einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn<br />
genehmigt hat, teilte sie am 12.05.2010 mit, dass das Projekt aus beihilferechtlichen Gründen<br />
nicht genehmigungsfähig sei. Weitere Verhandlungen mit dem Wirtschaftsministerium<br />
und der NRW.Bank haben bisher zu keiner Lösung geführt. Das Personal der Phase 1 des<br />
Projektes konnten deshalb nicht mehr weiter finanziert werden. Die WiN Emscher-Lippe<br />
GmbH ist weiter bemüht, eine Förderung des Projektes zu erreichen.<br />
Im Mittelpunkt der Netzwerkprojekte „Ausbau Polymernetzwerk als Entwicklungsinstrument<br />
Cluster Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr" und "Entwicklung und Management<br />
eines landesweiten Projektverbund Oberfläche” steht die Stärkung der regionalen Wirtschaft<br />
mit besonderem Fokus auf den KMU sowie die Förderung der Innovationskraft, um<br />
darüber langfristig die Region zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern bzw. zu schaffen.<br />
Im Verlauf des Geschäftsjahres wurden insgesamt ca. 75 Gespräche mit Unternehm(er)n<br />
geführt und mit den gewonnenen Informationen und Rückmeldungen als Basis eine ruhrgebietsweite<br />
Strategie sowie das Leistungsangebot der Netzwerke erarbeitet.<br />
Weiterhin wurden Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt, um die Netzwerke<br />
und deren Angebot im Markt bekannt zu machen. Dazu zählen die jeweiligen Internetseiten<br />
(www.polymernetzwerk.de und www.oberflaeche-nrw.de), Flyer zum Dienstleistungsangebot<br />
sowie Messeauftritte (im Besonderen Paint Expo/Karlsruhe, O&S/Stuttgart,<br />
K2010/Düsseldorf) und die Veranstaltung des Branchentages Oberflächentechnik auf der<br />
Zeche Zollverein/Essen. Viele externe Veranstaltungsträger wie auch eigene Erhebungen<br />
und Erfahrungen bestätigten eine deutlich spürbare Zurückhaltung der Unternehmen bzgl.<br />
Teilnahme an Veranstaltungen in 2010, die sich voraussichtlich auch in <strong>2011</strong> fortsetzt. Daher<br />
wurde die geplante Anzahl an Veranstaltungen deutlich reduziert und die Ressourcen (Zeit<br />
und Mittel) fokussiert auf die geringere Anzahl an Veranstaltungen. Vor diesem Hintergrund<br />
unterstreicht die sehr gute Resonanz der Industrie z. B. bzgl. des Branchentages (>100 Besuche,<br />
davon 67 aus der Industrie) die Richtigkeit dieser Entscheidung, insbesondere aber<br />
das erreichte Interesse an den Netzwerkprojekten und damit den bisherigen Erfolg der geleisteten<br />
Arbeit.<br />
Der Aufbau der Branchenatlanten wurde auf der Basis des Chemieatlas<br />
(www.chemieatlas.de) begonnen. Die Einbindung in die Internetauftritte der Netzwerke wurde<br />
realisiert und mehrere Neueinträge akquiriert. Zudem konnte ein potenzieller Partner für<br />
eine inhaltliche und regionale Erweiterung (NRW-weit) gewonnen werden. Anfang <strong>2011</strong><br />
werden weiterführende Gespräche diesbezüglich erfolgen.
- 139 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Im Rahmen der Innovationsförderung konnten bei den Unternehmensgesprächen konkrete<br />
Fragestellungen der Unternehmen identifiziert werden. Einige wurden schon erfolgreich abgeschlossen,<br />
weitere sind aktuell in Bearbeitung. Durch die Aktivitäten der Netzwerke wurden<br />
dabei innovative Ideen und Projektansätze zu Kooperationen ausgebaut, die im kommenden<br />
Jahr in die Förderwettbewerbe einfließen werden, um die Finanzierung der Umsetzung<br />
zu sichern.<br />
Für den Arbeitsbereich „Qualifizierung" sind Schülerveranstaltungen vorgesehen. Es wurde<br />
ein Gesamtkonzept entworfen, um Schülern durch eine mehrteilige Veranstaltungsreihe den<br />
Weg in die chemische Industrie transparent und damit attraktiv zu gestalten. Hier soll im<br />
ersten Schritt insbesondere bei den potenziell an Chemie interessierten Schülern angesetzt<br />
werden (gymnasiale Chemie LK-Kurse). Die erste vorbereitende Veranstaltung wurde im<br />
Dezember 2010 durchgeführt, die vertiefenden Veranstaltungen sind für das 1. Quartal <strong>2011</strong><br />
geplant. Im Falle einer positiven Resonanz wird eine Ausweitung auf Chemie-Grundkurse<br />
oder allgemein naturwissenschaftliche Kurse geprüft.<br />
Im Projekt HYCHAIN MINI-TRANS, einem Leitprojekt der Europäischen Union, das Anfang<br />
2006 gestartet ist und an dem 25 Partner aus vier Nationen arbeiten, wurden 2009 die ersten<br />
Fahrzeuge ausgeliefert und mit dem Start der Demonstrationsphase begonnen. Zwei in<br />
Gladbeck von der Fa. Hydrogenics ausgerüstete Midi-Busse werden seit Anfang Mai 2009<br />
von der Vestischen Straßenbahnen GmbH auf 3 Linien in <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck und Herten<br />
sowie Sonderveranstaltungen eingesetzt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten aufgrund<br />
technischer Defekte und Bedienfehler haben die beiden Busse sowohl in der (über-)regionalen<br />
Öffentlichkeit als auch bei den Fahrgästen eine überaus positive Resonanz hervorgerufen,<br />
was sich auch in einem großen (über-)regionalen Medienecho niederschlägt. Die<br />
beiden Busse haben seit Mai 2009 jeweils über 20.000 km zurückgelegt. Aufgrund des hohen<br />
Engagements aller Partner konnten die anfänglichen technischen Schwierigkeiten sowie<br />
Bedienfehler eliminiert werden, so dass die Verfügbarkeit von 70 % auf 75 % gesteigert<br />
werden konnte. Es ist hervorzuheben, dass die Ausfälle durch technische Mängel des<br />
Grundfahrzeuges hervorgerufen wurden und nicht von der Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie.<br />
Die Tankstellen in Herten und in <strong>Bottrop</strong> sind weiterhin wie bisher in Betrieb,<br />
jedoch ist die Tankstelle der Emschergenossenschaft Lippeverband in <strong>Bottrop</strong> so aufgerüstet<br />
worden, dass die Betankzeiten < 10 Minuten betragen.<br />
Bedingt durch die Insolvenz des Fahrzeugherstellers VEM aus Italien konnten die fünf bestellten<br />
Utility Vehicles statt im Januar erst im April 2010 ausgeliefert werden. Die Tests zur<br />
Übergabe in Deutschland verliefen erfolgreich, so dass die fünf Utility Vehicles in <strong>Bottrop</strong><br />
und Herten im Mai 2010 mit begleitenden Schulungsmaßnahmen von der WiN Emscher-<br />
Lippe GmbH an die Nutzer übergeben werden konnten. Anfängliche Schwierigkeiten bei der<br />
Bedienung und bei der Technik wurden durch das Servicecenter der WiN Emscher-Lippe<br />
GmbH gemeinsam mit den Nutzern überwunden, so dass die Fahrzeuge bisher insgesamt<br />
ca. 3.000 km absolvieren konnten.<br />
In den Städten <strong>Bottrop</strong> und in Herten werden seit Juni 2009 zwei in Herten produzierte Cargobikes<br />
der Fa. Masterflex Brennstoffzellentechnik GmbH auf ihre Alltagstauglichkeit getestet.<br />
Der Betrieb der Cargobikes verläuft technisch erfolgreich, jedoch ist die Motivation der<br />
Nutzer zu verbessern. Diese Cargobikes sind bisher 250 km gefahren worden, wobei bei<br />
einem Cargobike das Antriebssystem für schnellere Fahrten umgerüstet wurde, so dass die<br />
Akzeptanz beim Nutzer in <strong>Bottrop</strong> verbessert werden konnte. Mittlerweile konnten insgesamt<br />
weitere 13 Cargobikes bei der Deutschen Telekom in Betrieb genommen werden, wovon<br />
3 dauerhaft auf der Hannovermesse eingesetzt werden und die anderen 10 in Friedrichshafen<br />
am Bodensee. Auch hier konnte die technische Zuverlässigkeit des Produktes<br />
nachgewiesen werden.
- 140 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Im Rahmen der Vorbereitung zur Demonstrationsphase hat die WiN Emscher-Lippe GmbH<br />
bisher insgesamt 21 Schulungen für den fachgerechten Umgang mit der neuen Technologie<br />
und Wasserstoff für Fahrerinnen und Technikerinnen der Busse, Utility Vehicles und<br />
Cargobikes organisiert und durchgeführt (insgesamt 190 Teilnehmer). Darüber hinaus wurden<br />
fünf Schulungs- und Informationsveranstaltungen für die örtlichen Feuerwehren organisiert<br />
und durchgeführt (insgesamt über 50 Teilnehmer).<br />
Die Kraftstoffversorgung mit Wasserstoff für die Cargobikes und die Utility Vehicles erfolgt<br />
nicht wie bei den Bussen über eine direkte Betankung, sondern über den Austausch von<br />
Druckgasflaschen. In diesem Fall ist AirLiquide Deutschland GmbH für die Logistik verantwortlich,<br />
wobei die Bereitstellung reibungslos verläuft. Diverse Schwierigkeiten bei der Einrichtung<br />
der Logistikkette konnten gemeinsam mit der WiN Emscher-Lippe GmbH und den<br />
Nutzern überwunden werden.<br />
Mit der Komplettierung der Fahrzeugflotte wurde im Jahr 2010 die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
weiter forciert. Die aktive Beteiligung an der Hannovermesse und der Weltwasserstoffkonferenz<br />
in Essen ist ebenso hervorzuheben, wie die Vorstellung aller Fahrzeuge<br />
der Emscher-Lippe-Region bei der bundesweiten Aktion „Energie im Wandel" und während<br />
der „Extraschicht" auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald in Herten.<br />
Abgerundet wurden die Aktivitäten durch zwei gut besuchte Pressetermine Mitte November<br />
in <strong>Bottrop</strong> und Herten, bei denen sowohl die jeweiligen Flotten der Städte als auch die in<br />
Betrieb befindlichen Wasserstofftankstellen der breiten Öffentlichkeit demonstriert wurden.<br />
Anlass dieser Veranstaltungen war die zeitgleich stattfindende General Assembly (Generalversammlung)<br />
des Gesamtprojektes, die im Anwenderzentrum H2Herten stattfand. Dabei<br />
stellten die internationalen Teilnehmer sowie die (Ober-) Bürgermeister und der für<br />
HYCHAIN MINI-TRANS zuständige „Officer" der Europäischen Kommission, Herr Vincent<br />
Leiner, ein gelungenes Motiv für die eingeladenen Pressevertreter.<br />
Mit dem europäischen Förderprojekt „Biomass energy register for sustainable site development<br />
for European Regions" (kurz: BEn) verfolgt die WiN gemeinsam mit 7 europäischen<br />
Partnern die Stärkung und den Ausbau der regionalen Biomassekompetenzen in<br />
den vier beteiligten Modellregionen, darunter die Emscher-Lippe-Region. Kernelement des<br />
vom Fraunhofer-Institut UMSICHT koordinierten dreijährigen Projektes (Laufzeit Nov. 2008<br />
- Okt. <strong>2011</strong>) ist der Aufbau eines webbasierten regionalen Energiekatasters, das regionale<br />
Energiesenken und Biomassepotenziale zusammenbringt und den Kommunen ein einfach<br />
anzuwendendes Instrument zur Energieplanung anbietet.<br />
In den zwei von der WiN Emscher-Lippe GmbH moderierten regionalen Netzwerktreffen im<br />
April 2009 und November 2010 war das Interesse der regionalen Akteure an Biomassevorhaben<br />
groß. Die Teilnehmerzahl betrug insgesamt ca. 90 Personen, die den Kern des Akteursnetzwerkes<br />
der Emscher-Lippe-Region darstellen. Initiiert durch diese Treffen und der<br />
Beratung von WiN Emscher-Lippe GmbH konnten Biomasselieferanten mit Anlagenherstellern,<br />
Investoren, Institutionen und Stadtwerken zusammengeführt werden, so dass zwei Projekte<br />
- eines in Dorsten und eines in Oer-Erkenschwick - zur regionalen Nutzung von Biomassen<br />
initiiert werden konnten. Die weitere Begleitung dieser beiden Vorhaben erfolgt<br />
durch die WiN Emscher-Lippe GmbH, so dass die Baumaßnahmen sowie die ersten Teil-<br />
Inbetriebnahmen im Jahr <strong>2011</strong> erfolgen werden. Weitere Kooperationen und Projekte sind in<br />
der Vorbereitung, um die Ausschöpfung der Potenziale der Emscher-Lippe-Region voranzutreiben<br />
und damit die regionale Wertschöpfung zu realisieren. Alle diese Erfolge konnten<br />
unter anderem durch persönliche Kontakte und Interviews erzielt werden, die mit den Verantwortlichen<br />
der Kommunen, der kommunalen Betriebe sowie der beiden Stadtwerke zur<br />
Verbindung von Biomasse-Potenzialen mit den Energiesenken geführt wurden.
- 141 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wurde von Seiten der WiN eine Internetseite<br />
aufgebaut (http://www.ben-project.eu), die - entsprechend der Teilnehmerländer - viersprachig<br />
den Nutzern das Projekt und dessen Ergebnisse näher bringt. Zudem wurden,<br />
ebenfalls in allen Sprachen, Poster und Flyer gefertigt, die auf allen Veranstaltungen der<br />
beteiligten Akteure ausgehangen und verteilt werden.<br />
In enger Kooperation mit der WiN hat der Kreis Recklinghausen im Rahmen des zukünftigen<br />
Biomasseaktionsplans NRW beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (MUNLV) des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgreich einen<br />
Projektantrag zur Förderung eines regionalen Bioenergiemanagers (BE) für die Emscher-<br />
Lippe-Region gestellt (Projektförderung Dez. 2009 - Nov. <strong>2011</strong>).<br />
Nach erfolgreicher Integration des Bioenergiemanagers in das bestehende Bioenergienetzwerk<br />
aus dem BEn Projekt, wurden die Aktivitäten hinsichtlich eines Ziel- und Umsetzungskonzeptes<br />
aufgenommen. Dazu zählten im Wesentlichen eine aktuelle Potenzialabschätzung,<br />
eine Stoffstromanalyse bestehender und möglicher Bioenergieprojekte und Abschätzung<br />
der möglichen jährlichen Energiemengen aus Biomasse in der Region bis 2012/2020.<br />
Die Ergebnisse sind in einem Ziel- und Umsetzungskonzept zusammengefasst. Zur Umsetzung<br />
wurden bereits Impulse gesetzt und konkrete Projekte, in Zusammenarbeit mit Unternehmen<br />
der Region und der WiN, angestoßen. Der Zuwachs der elektrischen Leistung<br />
durch Biomasse in der Emscher-Lippe-Region im Jahr 2010 betrug rund 2 MW (Megawatt),<br />
was etwa 16 GWh (Gigawattstunden) entspricht.<br />
Als eine von 16 Regionalagenturen in Nordrhein-Westfalen ist die Regionalagentur Emscher-Lippe<br />
das arbeitspolitische Bindeglied zwischen der Landesregierung NRW und der<br />
Emscher-Lippe-Region.<br />
Die Regionalagentur vereint die wesentlichen arbeitspolitischen Akteure des Kreises Recklinghausen<br />
und der Städte Gelsenkirchen und <strong>Bottrop</strong> im sog. „Facharbeitskreis Arbeit und<br />
Qualifizierung in der Emscher-Lippe-Region“. Dieses Gremium ist das arbeitspolitische Entscheidungsorgan<br />
für die ganze Region.<br />
Die Regionalagentur ist als Geschäftsstelle des Facharbeitskreises zugleich Dienstleister<br />
des Landesarbeitsministeriums NRW (MAIS) und der Emscher-Lippe-Region. In dieser<br />
Funktion verantwortet sie die Koordination, Beratung und Abstimmung zur Einholung erforderlicher<br />
Voten der landesarbeitspolitischen ESF-Förderprogramme. Die Landesarbeitspolitik<br />
erhält mit ihr das regionale Gesicht!<br />
Darüber hinaus unterstützt und fördert die Regionalagentur den Aufbau und die Pflege regionaler<br />
Kooperationen und Netzwerke, weil für eine erfolgreiche Arbeitspolitik die Zusammenarbeit<br />
der örtlichen Akteure eine wichtige Voraussetzung ist.<br />
Die Regionalagentur engagiert sich, damit Landesprogramme in der Emscher-Lippe-Region<br />
erfolgreich umgesetzt werden können und trägt damit zu ihrem Gelingen bei. Die Landesprogramme<br />
der Arbeitspolitik in NRW basieren auf den Schwerpunkten:<br />
- Beschäftigungsfähigkeit<br />
- Jugend und Beruf<br />
- Zielgruppen des Arbeitsmarktes<br />
- Innovative Modellprojekte
- 142 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Seit Beginn der aktuellen Förderperiode im Jahre 2007 konnte mit Unterstützung und Beratung<br />
der Regionalagentur in der Emscher-Lippe-Region ein Fördervolumen von<br />
37.437.638,08 € an ESF-Landesfördermitteln realisiert werden.<br />
Aufgeteilt auf die o. g. Förderschwerpunkte macht das im Handlungsfeld Beschäftigungsfähigkeit<br />
eine Summe von 9.048.216,93€ aus.<br />
Im Bereich Jugend und Beruf beläuft sich die Summe auf 9.049.057 € und im Zielgruppenbereich<br />
sind es 11.651.476 € an Fördermitteln.<br />
Das Förderinstrument „Potenzialberatung" hat 226 hiesige Klein -und Mittelbetriebe hinsichtlich<br />
ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterstützt. 211 weitere Betriebe wurden im Rahmen<br />
der Unternehmerfrühstücksreihe mit wechselnden arbeitsmarktpolitischen Themen und<br />
Trends konfrontiert. Kumuliert wurden ca. 4500 Einwohner der Region gefördert.<br />
Im Rahmen der regionalen Kooperation ist die Regionalagentur Emscher-Lippe beratend<br />
und unterstützend in den ARGEn der Emscher-Lippe-Region, der Vestischen Arbeit in<br />
Recklinghausen, dem Integrationscenter für Arbeit (IAG) in Gelsenkirchen und der Arbeit für<br />
<strong>Bottrop</strong> (AfB), tätig. Durch die Mitarbeit in den Fachbeiräten können Entscheidungen und<br />
Entwicklungen in der Region vorbereitet werden, die sowohl die Interessen der ARGEn als<br />
auch die durch den ESF geförderte Arbeitspolitik betreffen.<br />
Die Regionalagentur hat in den Kooperationsgesprächen mit dem MAIS NRW und dem<br />
Facharbeitskreis „Arbeit" der Region deutlich auf die prekären Lebenslagen von Jugendlichen<br />
in der Region hinweisen müssen.<br />
Die Regionalagentur legt ihren Tätigkeitsschwerpunkt weiterhin auf den schulischen Sektor<br />
und erweitert und kooperiert mit den regionalen Schwerpunktsetzungen im Bereich der Erfassung<br />
der „Schullandschaft" und den dort getroffenen spezifischen Fördermaßnahmen.<br />
Der Ansatz „Übergang Schule und Beruf“ wird in <strong>2011</strong> stärker fokussiert werden müssen,<br />
Die WiN Emscher-Lippe GmbH hat ihre Beteiligung am Stammkapital der newPark® Planungs-<br />
und Entwicklungsgesellschaft mbH mit Sitz in Datteln im Jahr 2009 von 2.500 € auf<br />
22.000 € erhöht. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 100.000 €. Im Jahr 2010 hat<br />
die newPark mit der Stadt Dortmund einen neuen Gesellschafter gewinnen können, der<br />
einen Anteil am Stammkapital in Höhe von 15 % übernommen hat. Dieser Anteil wurde zu<br />
je 5 % von der Stadt Datteln, dem Kreis Recklinghausen und der WiN Emscher-Lippe<br />
GmbH übertragen, so dass sich die Stammeinlage der WiN Emscher-Lippe GmbH auf<br />
17.000 € reduziert hat. Die WiN Emscher-Lippe GmbH führt mit der newPark GmbH Gespräche<br />
über die Einbindung der WiN Emscher-Lippe GmbH in das Projekt.<br />
Im Jahre 2010 fanden 3 Gesellschafterversammlungen, 4 Sitzungen des Aufsichtsrates und<br />
8 Sitzungen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden statt.<br />
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
Die Gesellschafter haben sich verpflichtet, den mit der Tätigkeit verursachten Verlust mit<br />
Vorauszahlungen in Höhe von 312.891 € auszugleichen. Diese werden im Jahresabschluss<br />
2010 zwar noch als Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern ausgewiesen, führen wegen<br />
ihrer Zweckgebundenheit für den Verlustausgleich aber dazu, dass sie mit der Feststellung<br />
des Jahresabschlusses in Eigenkapital umgewandelt werden. Der Jahresfehlbetrag<br />
2010 beträgt 306.215 €. Der den Jahresfehlbetrag übersteigende Teil der Gesellschaftervorauszahlungen<br />
in Höhe von 6.676 € wird in die Kapitalrücklage eingestellt. Damit erhöht sich<br />
die Rücklage auf 311.904 €.
- 143 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Das Aktivvermögen ist geprägt durch liquide Mittel und Projektzuschussforderungen. Die<br />
Bilanz weist ein positives Eigenkapital in Höhe von T€ 306 auf. Wie geplant, wird der in 2009<br />
den Jahresfehlbetrag übersteigende Teil der Gesellschaftervorauszahlungen, der im Jahr<br />
2010 festgestellt wurde, sowie der Überschuss aus 2010 auf die Zusatzzahlungen für <strong>2011</strong><br />
angerechnet. Dadurch ergibt sich ein ausgeglichener Haushalt für <strong>2011</strong>, welcher ohne zusätzliche<br />
Zahlungen der Kommunen auskommt.<br />
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
Die Gesellschafter der WiN Emscher-Lippe GmbH haben in der Gesellschafterversammlung<br />
am 16.12.2008 beschlossen, die Gesellschaft bis zum 19. August 2015 fortzuführen. Mit<br />
diesem Beschluss, der Übernahme neuer Projekte und der Aussicht auf weitere Förderprojekte<br />
in <strong>2011</strong> ergibt sich für die Gesellschaft eine gute Perspektive für die nächsten Jahre.<br />
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Tätigkeit der WiN Emscher-Lippe GmbH weiterhin<br />
mit dem Projekt „Regionalagentur Emscher-Lippe" und Zuwendungen für die „Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Regionalagentur Emscher-Lippe" mit einer Laufzeit vom 01.01.<strong>2011</strong> bis<br />
31.12.2012.<br />
Die beiden Energie-Projekte der WiN Emscher-Lippe GmbH „HYCHAIN MINI-TRANS" und<br />
„BEn" laufen im Jahr <strong>2011</strong> aus. Das Projekt „HYCHAIN MINI-TRANS" wurde kostenneutral<br />
bis zum 14.07.<strong>2011</strong> verlängert. Das Projekt „BEn" läuft planmäßig bis zum 31.10.<strong>2011</strong>. In<br />
Abstimmung mit den Akteuren der Region gibt es Überlegungen, ein neues Projekt im Energiebereich<br />
zu erarbeiten.<br />
Für die beiden Netzwerkprojekte „Ausbau Polymernetzwerk als Entwicklungsinstrument<br />
Cluster Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr" und "Entwicklung und Management<br />
eines landesweiten Projektverbund Oberfläche" ist eine Laufzeit bis Mitte 2012 bewilligt. Der<br />
bisherige Projektverlauf zeigt eine positive Resonanz der Unternehmen, die im Laufe des<br />
kommenden Geschäftsjahres weiter ausgebaut werden muss. Die aktuell in Bearbeitung<br />
befindlichen Ansätze sind viel versprechend. Dennoch kann zum jetzigen Zeitpunkt die Erreichung<br />
der finanziellen Selbstträgerschaft bis zum Ende der aktuellen Förderphase nicht<br />
vorausgesetzt werden.<br />
Um die bisherige Aufbauarbeit und die sehr positiven Impulse bzw. Effekte für die regionale<br />
Industrie- und Forschungslandschaft durch die Netzwerke weiterzuführen, auszubauen und<br />
damit in ihrer vollen Wirkung zu entfalten, ist es essenziell, beide Netzwerkprojekte auch<br />
über die aktuelle Förderungsdauer hinaus fortzuführen.<br />
Die Erfahrung in der Vergangenheit (2009) hat deutlich gezeigt, dass eine Unterbrechung<br />
mit einem Neustart und erneuten Anlaufkosten gleichzusetzen ist. Um dieser Situation frühzeitig<br />
zu begegnen, sollte bis Ende <strong>2011</strong> die Finanzierung und die Fortführung der beiden<br />
Netzwerkprojekte über die aktuelle Förderphase hinaus abgesichert werden.<br />
Diese Projekte haben eine dreijährige Laufzeit. Durch diese Förderunterstützung ist die WiN<br />
Emscher-Lippe GmbH im Kompetenzfeld Chemie für die nächsten 3 Jahre gut aufgestellt.<br />
Ende des Jahres 2010 erhielt die WiN Emscher-Lippe GmbH einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn<br />
für das Projekt „Regionalbudget". Dieses Projekt hat ein Fördervolumen von<br />
988.606 € mit einer Laufzeit von 3 Jahren. Hieraus ergibt sich für die Gesellschaft eine positive<br />
Perspektive.
- 144 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Es ist gelungen, den Haushalt der WiN Emscher-Lippe GmbH und die Abwicklung so zu<br />
organisieren, dass die Städte keine Zusatzzahlungen leisten müssen. Aller Voraussicht nach<br />
wird sich dies in 2012 und den nachfolgenden Jahren wieder ändern. Aufgrund der prekären<br />
Haushaltslage der Städte der Emscher-Lippe-Region wird die Möglichkeit, Zusatzzahlungen<br />
zu leisten, stark eingeschränkt. Das Thema Bereitstellung von Eigenanteilen für regionale<br />
Projekte wird deshalb ein wichtiges Thema in den Gremien der WiN Emscher-Lippe GmbH<br />
sein.<br />
Die WiN Emscher-Lippe GmbH ist - wie nahezu alle Wirtschaftsförderungsgesellschaften -<br />
auf die Ausgleichszahlungen ihrer kommunalen Gesellschafter angewiesen, um der ihr übertragenen<br />
Aufgabe der regionalen Wirtschaftsförderung nachkommen zu können und nicht<br />
zuletzt die Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu gewährleisten. Somit steht auch die<br />
WiN in dem Spannungsfeld der Vereinbarkeit von Mittelzuwendungen der Kommunen an<br />
ihre kommunalen Gesellschaften mit dem Europäischen Beihilferecht. Die im Zusammenhang<br />
mit der Gewährung öffentlicher Mittel zur Zeit noch bestehenden beihilferechtlichen<br />
Unsicherheiten sind Gegenstand von Gesprächen der Geschäftsführung der Gesellschaft<br />
mit den beteiligten Gremien.<br />
Auch in <strong>2011</strong> wird die Gesellschaft mit Nachdruck versuchen, für die frei gewordenen Geschäftsanteile<br />
neue Gesellschafter zu akquirieren, um den finanziellen Spielraum der Gesellschaft<br />
zu stabilisieren.<br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
Im Geschäftsjahr wurden die folgenden Arbeitnehmer beschäftigt:<br />
2009 2010<br />
Angestellte 11 12<br />
Aushilfen 2 2<br />
Insgesamt 13 14
- 145 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 1.127.340,38 1.064.029,47 899.697,38 840.076,43 982.709,82<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 3.157,10 9.161,53 13.001,72 5.607,58 1.038,56<br />
Sonstige betriebliche Erträge 9.578,98 1.356,36 46.669,08 53.990,68 24.313,00<br />
Sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 1.140.076,46 1.074.547,36 959.368,18 899.674,69 1.008.061,38<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Personalaufwand 727.487,31 755.526,37 675.506,33 696.664,05 759.249,63<br />
Abschreibungen 7.418,95 6.455,07 3.152,47 8.574,54 8.489,62<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
846.011,84 723.872,42 594.585,37 443.188,32 546.537,52<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 1.580.918,10 1.485.853,86 1.273.244,17 1.148.426,91 1.314.276,77<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 1.140.076,46 1.074.547,36 959.368,18 899.674,69 1.008.061,38<br />
./. Aufwendungen 1.580.918,10 1.485.853,86 1.273.244,17 1.148.426,91 1.314.276,77<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag<br />
-440.841,64 -411.306,50 -313.875,99 -248.752,22 -306.215,39
- 146 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.736,27 866,10 186,88 1.083,76 777,25<br />
Sachanlagevermögen 11.570,47 6.403,23 9.554,48 31.358,16 23.783,35<br />
Finanzanlagen 2.512,78 2.512,78 2.512,78 33.595,78 57.907,83<br />
Anlagevermögen 15.819,52 9.782,11 12.254,14 66.037,70 82.468,43<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
194.717,53 138.088,25 85.447,84 174.506,10 215.899,97<br />
Flüssige Mittel 539.482,84 475.643,95 730.219,31 487.655,34 442.937,60<br />
Umlaufvermögen 734.200,37 613.732,20 815.667,15 662.161,44 658.837,57<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 872,25 403,13 8.148,32 1.199,13 321,43<br />
nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />
Fehlbetrag<br />
159.974,11 21.747,61 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 910.866,25 645.665,05 836.069,61 729.398,27 741.627,43<br />
gezeichnetes Kapital 306.775,13 306.775,13 306.775,13 306.775,13 306.775,13<br />
Rücklagen 0,00 82.873,76 123.225,26 238.532,27 305.228,05<br />
Verlustvortrag -25.907,60 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Jahresfehlbetrag -440.841,64 -411.306,50 -313.875,99 -248.752,22 -306.215,39<br />
Übertrag auf Aktiva D<br />
„nicht durch Eigenkapital<br />
gedeckter Fehlbetrag“<br />
159.974,11 21.747,61 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 0,00 0,00 116.124,40 296.555,18 305.787,79<br />
Rückstellungen/ Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil<br />
46.075,00 48.075,00 65.824,50 30.950,00 33.400,00<br />
Verbindlichkeiten 864.791,25 597.590,05 654.120,71 401.893,09 402.439,64<br />
Summe Passiva 910.866,25 645.755,05 836.069,61 729.398,27 741.627,43
- 147 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die aus der Gewinn- und Verlustrechnung 2010 nach der indirekten Methode abgeleitete<br />
Kapitalflussrechnung ergibt folgendes Bild:<br />
T€<br />
1. Jahresfehlbetrag -306<br />
2. Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 8<br />
3. Zunahme Rückstellungen 2<br />
4. Zunahme Umlaufvermögen (ohne liquide Mittel) -40<br />
5. Zunahme Verbindlichkeiten (ohne Kredite) 3<br />
6. Mittelabfluss aus lfd. Geschäftstätigkeit -333<br />
7. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 17<br />
8. Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -42<br />
9. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -25<br />
10. Einzahlungen durch Gesellschafter 313<br />
11. Auszahlungen für Tilgungen von lfr. Krediten 0<br />
12. Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit 313<br />
13. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes -45<br />
14. Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 488<br />
15. Finanzmittelbestand am Ende der Periode 443<br />
Die Veränderung der liquiden Mittel ergibt sich damit aus<br />
- Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit von<br />
- Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von<br />
- Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit von<br />
Die Verminderung um 45 T€ entspricht der Veränderung der Stichtagsliquidität zum<br />
T€<br />
31. Dez. 2010 31. Dez.2009<br />
T€ T€<br />
443 488<br />
Veränderung in T€ -45<br />
-333<br />
-25<br />
313<br />
-45
- 148 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 0,00 0,00 13,89 40,66 41,23<br />
Fremdkapitalquote 100,00 100,0 86,11 59,34 58,77<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
0,00 0,00 947,63 449,07 370,79<br />
Kassenmittelintensität 59,23 73,67 87,34 66,86 59,73<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 15.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
531 5003 Anteil Betriebsaufwand 27.001,62 25.703,82<br />
WiN Emscher-Lippe
- 149 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
11. Arbeitsförderungsgesellschaft gemeinnützige GmbH (GAFÖG)<br />
Emscherstraße 66<br />
45891 Gelsenkirchen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 83.200 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 10.400 12,500<br />
Stadt Gelsenkirchen 23.400 28,125<br />
Seibel & Weyer GmbH, <strong>Bottrop</strong> 2.600 3,125<br />
Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
GGG Grüner Großmarkt, Gelsenkirchen<br />
Düsing GmbH & Co. KG 7.800 9,375<br />
Firma Karl Oexmann Inh. W. Oexmann, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
AC-GE Autocentrum GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
Spinnrad Versandhandel GmbH, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
Storck-Baugesellschaft mbH, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />
GAFÖG GmbH, Gelsenkirchen 7.800 9,375<br />
Stadt Gladbeck 7.800 9,375<br />
Salzgitter Stahlhandel GmbH, Gladbeck 2.600 3,125<br />
Bauunternehmung Liesenklas GmbH & Co. KG,<br />
<strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen 2.600 3,125<br />
IBK Wiesehahn GmbH, <strong>Bottrop</strong> 2.600 3,125<br />
MC-Bauchemie, Müller GmbH & Co., Chemische<br />
Fabriken, Essen 2.600 3,125
- 150 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand der Gesellschaft ist die Unterstützung und Hilfe für jugendliche und ältere Arbeitslose,<br />
Arbeitslose, bei denen besondere soziale und/oder gesundheitliche Schwierigkeiten<br />
der Teilnahme am Erwerbsleben entgegenstehen und Langzeitarbeitslose mit schlechten<br />
Eingangsvoraussetzungen an den Arbeitsmarkt. Der Gegenstand wird verwirklicht durch<br />
sozialpädagogische Betreuung und fachliche Qualifizierung. Zu den Aufgaben der Gesellschaft<br />
gehören auch die Schuldner- und Suchtberatung sowie Jugendhilfe.<br />
Der Kreis der Personen, dem die Förderung zugute kommen soll, ist nicht „fest abgeschlossen".<br />
Die Satzung des Gesellschaftsvertrages enthält deshalb keine zahlenmäßige Einschränkung<br />
des Personenkreises. Die Gesellschaft ermöglicht eine Überleitung in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt. Der Schwerpunkt des Gesellschaftszwecks liegt in der sozialpädagogischen<br />
Betreuung und fachlichen Qualifizierung, um die betroffenen Personengruppen<br />
wieder an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranzuführen.<br />
Die Qualifizierung findet insbesondere auch durch Übernahme von Lohnaufträgen statt.<br />
Ein Mittel der Integration ist die Erprobung der Arbeitstauglichkeit im regulären Arbeitsmarkt<br />
durch Entleihtätigkeit bei Unternehmen, die, bei Bewährung der Entliehenen, eine Übernahme<br />
vorsehen.<br />
Mit den Teilnehmern können aus Motivationsgründen unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen<br />
werden. Die betroffene Klientel ist auf Grund häufig ins Leere führender zeitlich<br />
befristeter Qualifizierungsmaßnahmen nicht aus ihrer Passivität herauszuholen. Dauerarbeitsverträge<br />
sind für sie Anreiz, es vielleicht doch noch einmal zu versuchen und den<br />
Sprung aus der sozialen Misere zu schaffen. Die Arbeitsförderungsgesellschaft soll für die<br />
Teilnehmer nicht Dauerlösung, sondern Durchgangsstation sein. Zur Verwirklichung des<br />
Satzungszweckes unterhält die Gesellschaft entsprechende Einrichtungen.<br />
Die Arbeitsförderungsgesellschaft kann ihre Ziele auf absehbare Zeit nur mit Unterstützung<br />
aus öffentlichen Mitteln verwirklichen. Eigenwirtschaftliche, gewerbliche oder sonstige Erwerbszwecke<br />
werden in erster Linie nicht verfolgt.<br />
Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die mit dem genannten<br />
Gesellschaftszweck zusammenhängen oder ihn fordern einschließlich der Beteiligung an<br />
Gesellschaften.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens der<br />
GAFÖG. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GAFÖG wird dieser tatsächlich<br />
erfüllt.
- 151 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Beirat:<br />
Dr. Christopher Schmitt, Vorsitzender<br />
Dr. Gerd Pippig, stellv. Vorsitzender<br />
Michael Schajor, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Dieter Heisig<br />
Bernd Neumann<br />
Claudia Braczko<br />
Egbert Streich<br />
Heike Gebhardt<br />
Dr. Michael Böckler<br />
B. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Herr Werner Bagh<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Dr. Stefan Lob
- 152 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Betriebs- und Geschäftsstruktur<br />
Zum 31.12.2010 ist die GAFOG Arbeitsförderungsgesellschaft - gemeinnützige GmbH - an<br />
den drei Standorten Gelsenkirchen, Gladbeck und <strong>Bottrop</strong> tätig; die Hauptverwaltung ist am<br />
Standort Gelsenkirchen ansässig. Die Standorte bilden keine wirtschaftlich selbständigen<br />
Einheiten. Das gilt auch für die in Gelsenkirchen unterhaltene Einrichtung der Schuldnerberatung,<br />
die der Hauptverwaltung zugeordnet ist.<br />
Anfang Oktober 2010 ist der BernePark in <strong>Bottrop</strong>-Ebel der Öffentlichkeit und der GAFÖG<br />
als Betreiberin übergeben worden. Im Rahmen des Landesprogramms NRW zur Ökologischen<br />
Umgestaltung des Emscher-Landschaftsraumes und im Kontext der Emscherkunst<br />
2010 als integralem Bestandteil des Kulturhauptstadtjahres ist die ehemalige Kläranlage<br />
Bernemünde binnen Jahresfrist grundlegend umgestaltet worden.<br />
Im Zusammenhang mit dem regionalen Beschäftigungspakt BEST AGER hat nach der exorbitanten<br />
geographischen Ausweitung des Beschäftigungspaktes in 2009 im laufenden Jahr<br />
eine hinzugetretene inhaltliche Komponente des Bundesprogramms Perspektive 50plus die<br />
Arbeit vor Ort angereichert und vergrößerte Raumkapazitäten notwendig gemacht.<br />
Nach wie vor sind die BEST AGER Aktivitäten in den Beratungszentren der Job-Clubs gebündelt.<br />
Alle 11 Job-Clubs, die sich über das zentrale Ruhrgebiet erstrecken, unterstehen<br />
der Leitung der GAFÖG. Als externe Betriebsstätten sind sie anteilig den drei GAFÖG-<br />
Standorten in Gelsenkirchen, Gladbeck und <strong>Bottrop</strong> zugeordnet.<br />
Bezogen auf die Organe der Gesellschaft - Geschäftsführer, Gesellschafterversammlung<br />
und Beirat - haben sich gegenüber den Angaben im Jahresabschluss 2009 folgende Änderungen<br />
ergeben.<br />
Im Beirat vertritt Ratsfrau Claudia Braczko die Stadt Gladbeck; sie ersetzt Herrn Gerhard<br />
Dorka. Ratsherr Michael Schajor vertritt die Stadt <strong>Bottrop</strong>; er ersetzt Herrn Udo Eisberg. Herr<br />
Udo Langer vertritt die Stadt Gelsenkirchen; er ersetzt Herrn Dr. Gerhard Pippig als kommunalen<br />
Vertreter. Herr Dr. Pippig ist ad personam zum Beiratsmitglied berufen.<br />
Bezogen auf den Gesellschafterkreis sind die in 2009 erfolgten Kündigungen von zwei Geschäftsanteilen<br />
durch den Gesellschafter GGG Grüner Großmarkt Gelsenkirchen Düsing<br />
GmbH & Co. KG und eines Geschäftsanteils durch den Gesellschafter Salzgitter Stahlhandel<br />
GmbH zum 31.12.2010 wirksam geworden. Die Gesellschafterversammlung hat am<br />
16.12.2010 den Beschluss gefasst, die gekündigten Geschäftsanteile zu übernehmen.<br />
2. Rahmenbedingungen<br />
Die Reintegrationsarbeit der GAFÖG ist in 2010 im Wesentlichen auf der Grundlage der<br />
Arbeitsmarktinstrumente nach dem SGB III in Verbindung mit dem SGB II und von Arbeitsmarktprogrammen<br />
der Europäischen Union, des Bundes und des Landes NRW erfolgt. Die<br />
Schuldnerberatung basiert auf der gesetzlichen Grundlage nach den Sozialgesetzbüchern II<br />
und XII.
- 153 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Geschäftsfeldentwicklung<br />
Im Jahr 2010 haben sich die zentralen Geschäftsfelder der GAFÖG nicht einheitlich entwickelt;<br />
das gilt sowohl im Abgleich untereinander als auch im standortbezogenen Vergleich<br />
und schließlich auch im Jahresverlauf jeweils immanent.<br />
Im Bereich der Arbeitsgelegenheiten hat die abflachende Tendenz des Vorjahres angehalten.<br />
Im Bereich Ausbildung und berufsvorbereitender Maßnahmen hat sich die GAFÖG auf<br />
dem Niveau der Vorjahre behaupten können. Im Bereich der beruflichen Fort- und Weiterbildung<br />
(FbW) hat die GAFÄG in 2010 wiederum neue Bildungsziele zur Zertifizierung und zur<br />
Umsetzung gebracht. In den angestammten Bereichen hat die Gesellschaft z. T. rückläufige<br />
Teilnehmerzahlen zu verzeichnen. Das hat den Erfolg der weiteren Diversifizierung der Bildungsangebote<br />
ein wenig relativiert. Das Potential für die weitere positive Geschäftsfeldentwicklung<br />
ist jedoch grundgelegt worden.<br />
In Gelsenkirchen konnte in 2010 über die sog. Freie Förderung eine Maßnahme zur umfassenden<br />
Beratung und Betreuung von Klienten der Schuldnerberatung realisiert werden. In<br />
<strong>Bottrop</strong> hat in 2010 der BernePark Arbeit und Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mit diesem<br />
Projekt hat GAFÖG Neuland betreten. Das Restaurant im Maschinenhaus hat der GAFÖG<br />
die Gastronomie als neuen Fachbereich erschlossen. Insgesamt handelt es sich um ein vielschichtiges,<br />
in verschiedene Fachrichtungen, Kunden- und Auftraggeberrichtungen weisendes<br />
Projekt.<br />
Mitte 2010 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit der „Bürgerarbeit"<br />
ein neues Förderprogramm auf den Plan gerufen. Die Vestische Arbeit Recklinghausen und<br />
das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen haben erfolgreich ihr Interesse zur Teilnahme<br />
bekundet. In Gelsenkirchen hat das TAG im Rahmen der vorbereitenden Aktivierungsphase<br />
Maßnahmen nach § 46 SGB III ausgeschrieben. An der Umsetzung ist GAFÖG maßgeblich<br />
beteiligt.<br />
Überaus positiv hat sich im Jahresverlauf das etablierte Bundesprogramm Perspektive<br />
50plus entwickelt. Die neue Programmkomponente „Impuls 50plus", die sich ebenso auswie<br />
nachdrücklich auf die Teilgruppe mit ausgesprochen komplexen Vermittlungshemmnissen<br />
bezieht, hat zu einer Aufstockung des BEST AGER - Personals insgesamt, aber auch<br />
der mit GAFÖG-Mitarbeitern besetzten Stellen geführt.<br />
Die Geschäftstätigkeit der in Gelsenkirchen betriebenen Schuldnerberatung hat sich in 2010<br />
im Bereich der Durchschnittswerte aus 2008 und 2009 bewegt.<br />
Um die Personalbedarfe von Unternehmen, mit denen GAFÖG über Jahre hinweg einschlägig<br />
zusammengearbeitet hat, verstärkt aufzugreifen und dieses Ziel mit dem eines effizienten<br />
Absolventenmanagements zu verbinden, hat die Gesellschaft zum Jahresbeginn 2010<br />
GafögZeitArbeit gegründet. GZA betreibt im Rahmen eines wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes<br />
gewerbliche Zeitarbeit. Die Anwendung des IGZ-Tarifvertrages sichert die Seriosität<br />
sowohl gegenüber der GAFÖG den gewerblichen Arbeitnehmern als auch gegenüber den<br />
Unternehmenskunden ab.<br />
4. Ertrags- , Finanz- und Vermögenslage<br />
Das Jahresergebnis weist einen Überschuss in Höhe von T€ 203 aus. Gegenüber dem Vorjahr<br />
(T€ 343) ist er um 40,8 % gemindert.<br />
Die Betriebsleistung - unter Berücksichtigung periodenfremder Effekte von T€ 253 (Umsatzerlöse,<br />
Bestandsveränderungen und sonstige betriebliche Erträge) - hat sich gegenüber dem<br />
Vorjahr von T€ 9.985 auf T€ 10.237 und damit um 2,5% erhöht.
- 154 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Zum 31.12.2010 waren bei GAFÖG insgesamt 295 Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt. Zu unterscheiden sind dabei grundsätzlich zwei Gruppen von Mitarbeitern:<br />
� die einen sind beteiligt an der Verwirklichung des Unternehmenszwecks - also Anleiter,<br />
Berater/Betreuer/Vermittler und Verwaltungskräfte -, zusammengefasst bezeichnet als<br />
Regiepersonal,<br />
� die anderen sind Gegenstand des Unternehmenszwecks - also Arbeitnehmer, die<br />
zwecks Qualifizierung und Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt beschäftigt werden (einschließlich<br />
Auszubildende) -, zusammengefasst bezeichnet als Qualifikanten.<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (einschl. Auszubildende)<br />
Regie Qualifikanten<br />
Ø 2010 124 91<br />
Ø 2009 113 172<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigtenzahl beim Regiepersonal jahresdurchschnittlich<br />
um 9,7 % gestiegen und bei den Qualifikanten um 47,1 % gesunken. Ersteres verdankt<br />
sich dem gestiegenen Volumen von Beratungsprojekten, letzteres resultiert aus dem fortschreitend<br />
restriktiven Einsatz des Förderinstrumentes AGH-Entgelt durch die ARGEn.<br />
Insgesamt sanken die Personalkosten in 2010. Dabei entfällt die Abnahme ausschließlich<br />
auf die Löhne der zu qualifizierenden Mitarbeiter. Den gesunkenen Personalkosten für die<br />
Gruppe der zu qualifizierenden Arbeitnehmer standen entsprechend niedrigere Personalkostenerstattungen<br />
auf der Ertragsseite gegenüber.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich - im Wesentlichen aufgrund von<br />
Miet- und Qualifizierungskosten im Projekt Best Ager - um T€ 862 (31%).<br />
Alles in allem stehen der gestiegenen Betriebsleistung in 2010 rd. T€ 277 höhere Aufwendungen<br />
gegenüber.<br />
Die Bilanzsumme ist um T€ 254 auf T€ 7.535 gestiegen. Ursächlich dafür ist auf der Aktivseite<br />
der höhere Bestand an kurzfristigem Umlaufvermögen. Auf der Passivseite betrifft der<br />
Anstieg der Bilanzsumme im Wesentlichen das Eigenkapital sowie die kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />
(im wesentlichen Verbindlichkeiten aus Fördermitteln), während die sonstigen<br />
Rückstellungen sich gegenüber dem Vorjahr - u. a, aufgrund von Einstellungen in die Gewinnrücklagen<br />
gem. Art. 67 Abs. 1 Satz 3 EGHGB - deutlich reduzierten.<br />
Die gebildeten Rückstellungen resultieren im Wesentlichen zum einen aus der erforderlichen<br />
Abgrenzung der Erträge aus der Schuldnerberatung für die im Folgejahr noch zu erbringenden<br />
Beratungsleistungen und zum anderen zur Abdeckung ungewisser Verbindlichkeiten<br />
aus abgeschlossenen Arbeitsmarktprojekten.<br />
Alle Rückstellungen sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung<br />
notwendig ist. Die GAFÖG verzeichnete in 2010 einen weiterhin hohen und stabilen<br />
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit.
- 155 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Liquidität war zu jedem Zeitpunkt gesichert. Die Vermögenslage ist beständig geordnet.<br />
Die getätigten Investitionen stellen sicher, dass die Ausstattung der Räume und Werkstätten<br />
sowohl dem Stand der Technik als auch den Vorgaben und Vorschriften der überwiegend<br />
öffentlichen Auftraggeber entspricht.<br />
Das Eigenkapital der Gesellschaft wird für das Jahr 2010 mit T€ 2.750 (Vorjahr T€ 2.415)<br />
ausgewiesen.<br />
5. Nachtrag<br />
Im I. Quartal des Jahres <strong>2011</strong> sind berichtenswerte Ereignisse nicht zu verzeichnen gewesen.<br />
6. Chancen und Risiken<br />
In ihrer Geschäftstätigkeit bewegt sich GAFOG zwangsläufig in den Bahnen, die durch die<br />
Arbeits(markt)politik des Bundes und des Landes gelegt werden. Die Bundesagentur für<br />
Arbeit setzt mit ihrer Geschäftspolitik qualitative und quantitative Parameter. Ihren Vorgaben<br />
können sich auch die ARGEn nicht entziehen. Die Kommunen sind nach 2005 über die<br />
ARGEn - ab <strong>2011</strong> Jobcenter - nurmehr mittelbar im Spiel.<br />
Nach diesen strukturellen Vorgaben bestimmen sich maßgeblich Chancen und gleichermaßen<br />
Risiken für die GAFÖG.<br />
Mit der über die Grundgesetzänderung abgesicherten Fortführung der ARGE/Jobcenter sind<br />
die Rahmenbedingungen und Rollenverteilungen auf längere Sicht im Wesentlichen geklärt.<br />
Bezogen auf den geographischen Raum, in dem GAFÖG mit Standorten vertreten ist, werden<br />
Gelsenkirchen und <strong>Bottrop</strong> das ARGE-Modell fortführen, wohingegen der Kreis Recklinghausen<br />
samt der kreisangehörigen Stadt Gladbeck künftig aller Voraussicht nach als<br />
zugelassener kommunaler Träger agiert.<br />
Auf Sicht der nächsten 2 Jahre steht die Arbeits(mark)politik des Bundes im Zeichen der<br />
allgemeinen Haushaltskonsolidierung. Mit Ausnahme haushaltstechnisch übergeordneter<br />
Arbeitsmarktprogramme des Bundes wie „Perspektive 50plus" und „Bürgerarbeit" ist mit<br />
rückläufigen Finanzmitteln zu rechnen, die für die Förderung von Arbeitsuchenden in den<br />
Rechtskreisen SGB II und III zur Verfügung stehen.<br />
Die Arbeitspolitik des Landes NRW ist kurz nach dem erfolgten Regierungswechsel 2010 in<br />
ihren etwaigen neuen Konturen, sollten denn neue geschaffen werden, noch nicht klar erkennbar.<br />
Eine Wiederbelebung vormaliger, unter der alten Regierung gering geschätzter<br />
Programme, verbunden auch mit der offensiveren Nutzung an sich zur Verfügung stehender<br />
ESF-Mittel ist nicht ausgeschlossen. Für den Bereich der Behindertenförderung zeichnet<br />
sich mindestens eine Stabilisierung ab. Das gilt nicht zuletzt für das arbeitspolitische Programm<br />
„Integration Unternehmen".<br />
Die GAFÖG wird sich weiterhin auf den angestammten geographischen Aktionsradius konzentrieren.<br />
Insofern über BEST AGER in den vergangenen 1-2 Jahren projektbezogene Aktivitäten<br />
in weiteren Städten des Ruhrgebietes entfaltet und potentielle Anknüpfungspunkte<br />
für Ausweitungen gelegt worden sind, können und dürfen weitere Betätigungen außerhalb<br />
des Agenturbezirkes Gelsenkirchen nicht ausgeschlossen werden.<br />
Aussichtsreich ist die Fortsetzung der Arbeit im Rahmen des Bundesprogramms Perspektive<br />
50plus auch übers Jahr <strong>2011</strong> hinaus. Dem Grunde nach hat das BMAS die Förderung von<br />
BEST AGER über den Gesamtzeitraum der III. Förderphase, d.h. bis Ende 2015 zugesagt.
- 156 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Förderung der beruflichen Weiterbildung fasst die GAFÖG weiterhin als zukunftsträchtiges<br />
Marktsegment auf, im Allgemeinen und für GAFÖG im Besonderen.<br />
Für GafögZeitArbeit eröffnet die deutliche wirtschaftliche Belebung gute Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Das integrale Arbeitsmarktprojekt BernePark in <strong>Bottrop</strong> hat schon in seiner Startphase große<br />
öffentliche Resonanz gefunden und einen verheißungsvollen Weg eingeschlagen.<br />
Die neuen Ansätze unterstreichen die seit Jahr und Tag geäußerte Einschätzung, dass GA-<br />
FÖG den Chancen und Risiken am wirksamsten Rechnung trägt durch ein ausgewogenes<br />
Produktportfolio, das neben ausschreibungspflichtigen Fördermaßnahmen nach dem SGB III<br />
insbesondere frei vergebbare Maßnahmen nach dem SGB II sowie Modell- und Netzwerkprojekte<br />
umfasst, sich nicht zuletzt aber auch stützt auf Maßnahmen der beruflichen Fortund<br />
Weiterbildung, die auf der Basis von Bildungsgutscheinen durchgeführt werden.<br />
Die Schuldnerberatung, neben der Betätigung in Arbeitsmarktprojekten ausgewiesener Unternehmenszweck,<br />
steht seit Jahren auf einer stabilen Basis - räumlich, personell und finanziell.<br />
Der 2005 mit der Stadt Gelsenkirchen abgeschlossene Leistungsvertrag läuft vorerst<br />
bis zum 31.12.<strong>2011</strong>. Am politischen Willen vor Ort zur Fortsetzung des beschrittenen, allseits<br />
als erfolgreich bewerteten Weges mangelt es ungeachtet der prekären kommunalen<br />
Haushaltssituation nicht.<br />
Risikomanagement<br />
Das Risikomanagement versteht die GAFÖG als fortwährend wahrzunehmende Leitungsaufgabe.<br />
Es bedient sich im Wesentlichen betriebswirtschaftlicher Standardinstrumente wie<br />
BWA und BAB.<br />
Die Ergebnisse werden regelmäßig ausgewertet und auf der Leitungsebene kommuniziert.<br />
Ständige Marktbeobachtung und der enge Kontakt zu den Auftraggebern - in erster Linie<br />
den ARGEn, der Agentur für Arbeit und den weiteren öffentlichen Auftraggebern wie dem<br />
BMAS, aber auch den Wirtschaftsunternehmen als Abnehmer von Personaldienstleistungen<br />
und Auftraggebern im Bereich der Fertigung - signalisieren in der Regel zeitnah Veränderungen<br />
und ermöglichen rechtzeitige und zielgerichtete Reaktionen.<br />
In Richtung des Risikomanagements zielen auch die im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />
dynamisch angelegten Optimierungsprojekte und -instrumente. Der Rezertifizierung der Trägerzulassung<br />
nach § 84 SGB III / §§ 7,8 AZWV über die TÜV Rheinland Group im März<br />
2009 ist im Mai 2010 die Testierung nach dem branchenspezifischen Qualitätsmanagement-<br />
Modell „Lernerorientierte Qualität in der Weiterbildung (LQW)" gefolgt. Für die GafögZeitArbeit<br />
ist das Zertifizierungsverfahren nach ISO:9001 eingeleitet worden.<br />
Erkenntnisse zur Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Risikomanagements, die sich aus<br />
der jährlichen Abschlussprüfung ergeben, werden bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
des Risikomanagements berücksichtigt.<br />
Steuerliche Risiken<br />
Steuerliche Risiken sind zum derzeitigen Zeitpunkt nicht ersichtlich.
- 157 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />
Im Geschäftsjahr 2010 sind keine Rechtsstreitigkeiten erwachsen.<br />
Fazit<br />
Bestandsgefährdende Risiken sind für GAFÖG derzeit nicht erkennbar.<br />
7. Prognose<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> steht unter dem Vorzeichen der vom Bund betriebenen Haushaltskonsolidierung<br />
und der rückläufigen Eingliederungstitel, die der Arbeitsverwaltung zur Verfügung stehen.<br />
Das macht sich im AGH-Bereich nachhaltig bemerkbar. Mit einer Trendwende ist hier<br />
auch auf längere Sicht nicht zu rechnen.<br />
Die Beteiligung am Bundesprogramm „Bürgerarbeit" ist sowohl in Gelsenkirchen als auch im<br />
Kreis Recklinghausen eingeleitet. Von substantiellen Mitteleinschränkungen ausgenommen<br />
bleibt der Bereich FbW. Dabei handelt es sich zunehmend gleichsam um einen, wenn nicht<br />
den harten Kern der Arbeitsmarktförderung überhaupt. Hierauf werden sich unsere Anstrengungen<br />
verstärkt beziehen.<br />
Verstärkt Fuß fassen kann die GAFÖG im Bereich der Berufsorientierung.<br />
Der BernePark in <strong>Bottrop</strong> muss, er kann aber auch nach der positiven Resonanz der ersten<br />
Monate in <strong>2011</strong> seine arbeitspolitischen und wirtschaftlichen Potentiale weiter ausspielen.<br />
Vergleichbares gilt für GZA. Die GAFÖG ist zuversichtlich, in <strong>2011</strong> eine erste Abteilung „Integration<br />
Unternehmen" starten zu können.<br />
Als stabile Eckpfeiler können für <strong>2011</strong> sowohl der Beschäftigungspakt für Ältere im Revier<br />
„BEST AGER" als auch die Schuldnerberatung angesehen werden. Es besteht die berechtigte<br />
Aussicht, dass beide Geschäftsfelder diese Funktion auch in 2012 behaupten werden.
- 158 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 1.733.922,56 2.375.050,45 2.773.870,17 2.561.341,97 3.318.751,34<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 50.326,50 109.101,18 140.438,61 70.448,08 53.089,02<br />
Bestand an fertigen/ unfertigen Erzeugnissen 156,98 47.645,21 -25.123,81 -16.093,08 7.485,36<br />
Sonstige betriebliche Erträge 8.339.041,86 9.982.127,45 12.067.017,68 7.703.586,04 7.163.105,93<br />
andere aktivierte Eigenleistung 0,00 18.200,52 18.195,33 0,00 0,00<br />
außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 10.123.447,90 12.532.124,81 14.974.397,98 10.319.283,01 10.542.431,65<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 313.830,66 485.158,13 420.276,30 334.251,19 373.211,01<br />
Personalaufwand 6.972.495,66 8.929.262,76 10.853.014,56 6.506.438,85 5.955.884,55<br />
Abschreibungen 275.852,01 279.373,69 250.263,55 333.306,35 334.852,00<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 2.250.261,71 2.534.362,98 3.102.331,43 2.758.010,01 3.619.554,12<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 373,35 307,75 16.914,46 39.445,87 49.917,81<br />
Steuern 21.220,32 8.232,88 6.980,53 4.824,88 6.081,63<br />
Aufwendungen 9.834.033,71 12.236.698,19 14.649.780,83 9.976.277,15 10.339.501,12<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 10.123.447,90 12.532.124,81 14.974.397,98 10.319.283,01 10.542.431,65<br />
./. Aufwendungen 9.834.033,71 12.236.698,19 14.649.780,83 9.976.277,15 10.339.501,12<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86 202.930,53<br />
Gewinnvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn/-verlust 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86 202.930,53
- 159 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 4.350,50 14.130,50 124.095,00 168.685,00 189.313,00<br />
Sachanlagevermögen 696.149,50 758.435,50 892.367,50 1.057.554,00 1.011.429,85<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 500,00<br />
Anlagevermögen 700.500,00 772.566,00 1.016.462,50 1.226.239,00 1.201.242,85<br />
Vorräte 6.641,83 51.813,05 26.337,19 10.504,92 19.521,57<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
642.159,48 972.392,95 1.576.247,85 846.483,65 871.329,10<br />
Wertpapiere 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54 0,00<br />
Flüssige Mittel 4.042.418,29 4.510.838,45 4.614.043,96 5.172.469,22 5.415.846,39<br />
Umlaufvermögen 4.693.863,14 5.537.687,99 6.219.272,54 6.032.101,33 6.306.697,06<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 6.911,51 3.455,75 14.825,82 23.089,11 26.817,03<br />
Summe Aktiva 5.401.274,65 6.313.709,74 7.250.560,86 7.281.429,44 7.534.756,94<br />
Treuhandvermögen 21.862,21 28.780,91 36.448,58 48.946,05 34.550,74<br />
gezeichnetes Kapital 83.200,00 83.200,00 83.200,00 83.200,00 75.400,00 *<br />
Kapitalrücklage 15.262,16 15.262,16 15.262,16 15.262,16 15.262,16<br />
Rücklage für eigene Anteile 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54 0,00<br />
Rücklagen Verlust-/Gewinnvortrag 983.321,55 1.272.735,74 1.543.021,93 1.802.921,44 2.103.275,63<br />
Freie Rücklage 77.987,74 77.987,74 103.128,17 167.845,81 218.297,48<br />
Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 134.442,81<br />
Bilanzgewinn/-verlust 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86 202.930,53<br />
Eigenkapital 1.451.829,18 1.747.255,80 2.071.872,95 2.414.878,81 2.749.608,61<br />
Sonderposten aus Investitionszuschüssen 89.913,00 52.258,00 68.793,00 307.795,67 381.911,00<br />
Rückstellungen 2.188.532,16 2.992.205,63 3.525.399,15 3.613.516,88 2.805.846,34<br />
Verbindlichkeiten 1.671.000,31 1.521.990,31 1.584.495,76 945.238,08 1.501.570,89<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 95.820,10<br />
Treuhandvermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 5.401.274,65 6.313.709,74 7.250.560,86 7.281.429,44 7.534.756,94<br />
Treuhandvermögen 21.862,21 28.780,91 36.448,58 48.946,05 34.550,74<br />
* gezeichnetes Kapital 83.200,00 €<br />
./. Nennbetrag eigene Anteile 7.800,00 €<br />
Ausgegebenes Kapital 75.400,00 €
- 160 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
2009 2010<br />
Geschäftsführer 1 1<br />
Angestellte 113 124<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 172 91<br />
286 216<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 26,88 27,67 28,58 33,16 36,49<br />
Fremdkapitalquote 73,12 72,33 71,42 66,84 63,51<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
207,26 226,16 203,83 196,93 228,90<br />
Kassenmittelintensität 74,84 71,45 63,64 71,04 71,88<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
19,93 16,91 15,67 14,20 7,38<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 161 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
12. Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH (GZP III)<br />
Rellinghauser Straße 9<br />
45128 Essen<br />
Gründerzentrum: Kardinal-Hengsbach-Straße 2-4<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 30.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.800 6<br />
RAG Montan Immobilien GmbH 28.200 94<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens sind das Errichten, Betreiben und die Vermietung eines<br />
Gründerzentrums auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage ”Prosper III” in <strong>Bottrop</strong>.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GZP III wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Hartmut Kirsch<br />
B. Aufsichtsrat: 4 Mitglieder<br />
Bernd Tischler, Vorsitzender, <strong>Bottrop</strong><br />
Prof. Dr. Hans-Peter Noll, stellv. Vorsitzender<br />
Cornelia Ruhkemper, <strong>Bottrop</strong><br />
Dr. Hans Werner Klee (bis 10.09.2010)<br />
Theo Schlüter (ab 01.10.2010)<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Christoph Happe<br />
Peter Mazur
- 162 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH (GZP) wurde gemeinsam von der Stadt<br />
<strong>Bottrop</strong> und der Montan-Grundstücksgesellschaft mbH am 23.07.1992 gegründet, um mit<br />
der Schaffung von gewerblichen Gebäudeflächen für Unternehmensgründer einen Beitrag<br />
zum Strukturwandel zu leisten. In den Jahren 1992 und 1993 errichtete die Gesellschaft mit<br />
Hilfe öffentlicher Mittel der Europäischen Union und des Landes NRW das Gründerzentrum<br />
in <strong>Bottrop</strong>, Kardinal-Hengsbach-Straße 2-4.<br />
Im Geschäftsjahr wurde erstmalig nach den Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungs-<br />
gesetzes (BilMoG) bilanziert.<br />
Kennzahlen<br />
Der Vermietungsstand im Gründerzentrum Prosper III ist, trotz der gegenüber dem Vorjahr<br />
verbesserten Konjunkturlage, um rd. 11 % auf rd. 71 % bis zum Jahresende gesunken. Es<br />
waren rd. 72 % der Büroflächen, 100 % der Ausstellungsflächen und rd. 65 % der Werkstatt-<br />
flächen zum Bilanzstichtag vermietet. Das Ergebnis der Gesellschaft vor Steuern hat sich<br />
gegenüber dem Vorjahr um 4 T€ verschlechtert.<br />
Risikomanagement<br />
Bei GZP ist ein Risikomanagementsystem eingeführt. Eine Risikoidentifizierung und Risiko-<br />
erhebung ist durchgeführt worden. Vorhandene Risiken sind dokumentiert und werden mo-<br />
natlich über ein vorhandenes Meldesystem erfasst. Bestandsgefährdende Risiken, die die<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen, bestehen nicht.<br />
Ausblick<br />
Unter Berücksichtigung der sich gegenüber dem Vorjahr wieder positiver entwickelten Kon-<br />
junkturlage geht die Geschäftsführung für die Folgejahre von einer kontinuierlich steigenden<br />
Vermietungsquote aus. Einen wesentlichen Einfluss hierauf hat jedoch die weitere Konjunk-<br />
turentwicklung und das Finanzierungsverhalten der Banken. Vermarktungsimpulse werden<br />
weiterhin aus der Internetpräsentation, dem Schalten von Anzeigen in der Presse sowie aus<br />
der Eintragung in den Flächenatlas Emscher-Lippe erwartet.<br />
Durch die in 1992 geschlossene Vereinbarung zwischen der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der RAG<br />
Montan Immobilien GmbH zum Kostenausgleich (Deckung der Aufwendungen abzüglich der<br />
Erträge) im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile, ist der Bestand der Gesellschaft trotz derzeiti-<br />
ger und zukünftig erwarteter Jahresfehlbeträge sichergestellt. Die finanzielle Situation der<br />
Gesellschaft ist geordnet.
- 163 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 268.038,98 263.072,26 250.053,35 247.727,87 237.039,43<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 12.115,24 19.310,15 23.321,47 6.990,86 2.478,73<br />
Sonstige betriebliche Erträge 5.133,68 2.304,41 11.132,68 9.588,38 12.438,58<br />
Bestand aus unfertigen Erzeugnissen -3.678,58 -351,14 -2.788,42 4.186,54 1.687,92<br />
Erträge 281.609,32 284.335,68 281.719,08 268.493,65 253.644,66<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 136.128,76 135.089,61 140.642,00 143.827,24 157.145,73<br />
Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Abschreibungen 107.551,97 105.059,03 105.059,03 105.235,85 105.235,00<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 25.320,36 43.665,56 32.373,61 38.070,76 35.274,68<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 110.035,34 105.870,59 101.436,39 96.375,93 75.180,55<br />
Steuern 10.338,06 10.283,06 10.283,06 10.283,06 10.283,06<br />
Aufwendungen 389.374,49 399.967,85 389.794,09 393.792,84 383.119,02<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 281.609,32 284.335,68 281.719,08 268.493,65 253.644,66<br />
./. Aufwendungen 389.374,49 399.967,85 389.794,09 393.792,84 383.119,02<br />
= Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag -107.765,17 -115.632,17 -108.075,01 -125.299,19 -129.474,36<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
- 164 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sachanlagevermögen 1.261.607,91 1.156.548,88 1.051.489,85 946.254,00 841.019,00<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 1.261.607,91 1.156.548,88 1.051.489,85 946.254,00 841.019,00<br />
Vorräte 64.142,60 63.791,46 61.003,04 65.189,58 66.877,50<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
8.101,53 24.270,43 16.330,43 16.517,66 13.165,81<br />
Flüssige Mittel 443.783,88 457.478,98 507.251,77 364.731,15 381.764,24<br />
Umlaufvermögen 516.028,01 545.540,87 584.585,24 446.438,39 461.807,55<br />
nicht durch Eigenkapital<br />
gedeckter Fehlbetrag<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
77.765,17 85.632,17 78.075,01 95.299,19 99.474,36<br />
2.478,00 3.311,00 3.735,50 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 1.857.879,09 1.791.032,92 1.717.885,60 1.487.991,58 1.402.300,91<br />
gezeichnetes Kapital 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00<br />
Jahresfehlbetrag -107.765,17 115.632,17 108.075,01 125.299,19 129.474,36<br />
nicht durch Eigenkapital<br />
gedeckter Fehlbetrag<br />
77.765,17 85.632,17 78.075,01 95.299,19 99.474,36<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Rückstellungen 1.650,00 10.850,00 2.694,20 2.120,00 8.806,40<br />
Verbindlichkeiten 1.856.229,09 1.780.182,92 1.714.403,38 1.485.871,58 1.393.064,68<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
0,00 0,00 788,02 0,00 429,83<br />
Summe Passiva 1.857.879,09 1.791.032,92 1.717.885,60 1.487.991,58 1.402.300,91
- 165 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Finanzlage<br />
Die Entwicklung der Finanzlage ist im Einzelnen aus der folgenden Kapitalflussrechnung<br />
ersichtlich, die in Anlehnung an den Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 2 (DSR 2)<br />
erstellt wurde:<br />
Laufende Geschäftstätigkeit<br />
2010 2009 Abweichung<br />
T€ T€ T€<br />
Jahresfehlbetrag -129 -125 -4<br />
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 105 105 0<br />
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte -2 -4 2<br />
- /+ Zunahme/Abnahme Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind 3 0 3<br />
- /+ Zunahme/Abnahme aktive Rechnungsabgrenzung 0 4 -4<br />
+ /- Zunahme/Abnahme Rückstellungen 7 -1 8<br />
+/- Zunahme/Abnahme Verbindlichkeiten außer<br />
Finanzverbindlichkeiten 0 31 -31<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -16 10 -26<br />
Finanzierungstätigkeit<br />
Einzahlungen Verlustausgleich Vorjahr 125 108 17<br />
Abnahme Finanzverbindlichkeiten -92 -260 168<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 33 -152 185<br />
Finanzmittelbestand<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des<br />
Finanzmittelbestandes 17 -142 159<br />
,<br />
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 365 507 -142<br />
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 382 365 17
- 166 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
Die Gesellschaft verfügt über kein eigenes Personal.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Fremdkapitalquote 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 23,89 25,54 29,53 24,51 27,22<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 15.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
5315002 Anteil Betriebsaufwand 6.484,50 7.517,95<br />
Gründerzentrum Prosper
- 167 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH<br />
Osterfelder Straße 13<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 26.550 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 19.850 74,77<br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong> 2.050 7,72<br />
Volksbank <strong>Bottrop</strong> e. G. 1.400 5,27<br />
Movie-World GmbH & Co. KG 950 3,58<br />
Ortsvereinigung <strong>Bottrop</strong> 250 0,93<br />
alpincenter.com AG 500 1,89<br />
RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 300 1,13<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing GmbH 1.250 4,71<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Keine<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Gesellschaft ist eine Gemeinschaftseinrichtung der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der Wirtschaft. Sie<br />
fördert das Stadtbewusstsein, das Image und den Strukturwandel. Die Gesellschaft wird<br />
durch geeignete Maßnahmen im Bereich des Stadtmarketings, durch Beratung und Information,<br />
durch Aktionen und Initiativen in öffentlich-privater Zusammenarbeit alle Kräfte einbinden,<br />
die am Stadtleben beteiligt sind und dadurch nach innen wie auch nach außen zur Profilierung<br />
der Stadt beitragen.<br />
Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck<br />
direkt dienlich sind.<br />
Die Gesellschaft kann andere Unternehmen gleicher oder verwandter Art gründen, erwerben<br />
oder sich an ihnen beteiligen, sofern dabei die Vorschriften der Gemeindeordnung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen beachtet werden.
- 168 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong><br />
mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Bernd Tischler<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Hermann Hirschfelder, Vorsitzender, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Willi Loeven, stellv. Vorsitzender, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Karl Reckmann, Einzelhandelsverband<br />
Thomas Schmidt, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Eberhard Kreck, Volksbank Kirchhellen e. G., <strong>Bottrop</strong><br />
Mirko Skela, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
C. Geschäftsführung:<br />
Martina Rudziok
- 169 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Darstellung des Geschäftsverlaufes<br />
1.1 Einführung<br />
Die Gesellschaft für Stadtmarketing (GSB) wurde am 04.03.2002 gegründet.<br />
Die Gesellschaft ist konzipiert als Gemeinschaftseinrichtung der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der örtlichen<br />
Wirtschaft. Sie soll durch geeignete Maßnahmen im Bereich des Stadtmarketings,<br />
durch Beratung und Information, durch Aktionen und Initiativen in öffentlich-privater Zusammenarbeit<br />
alle Kräfte einbinden, die am Stadtleben beteiligt sind und dadurch nach innen wie<br />
auch nach außen zur Profilierung der Stadt beitragen. Die Gesellschaft soll das Stadtbewusstsein<br />
und den Strukturwandel fördern.<br />
Diese im Gesellschaftsvertrag beschriebenen Aufgaben wurden im Marketingkonzept der<br />
GSB konkretisiert, das in der Sitzung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung<br />
am 18.12.2003 beschlossen wurde.<br />
Seit dem 16.01.2008 obliegt die Geschäftsführung bei der hauptamtlichen Geschäftsführerin<br />
Martina Rudziok.<br />
1.2 Geschäftsverlauf<br />
Die Gesellschaft arbeitet auf der Grundlage der Satzung, des jeweils beschlossenen Finanzplans<br />
sowie Einzelbeschlüsse der Gesellschafterversammlung. Es gibt die drei Hauptbereiche<br />
„Stadtinfobüro und Touristik", „Eventmarketing" und „Imagewerbung", wobei diese<br />
inhaltlich aufeinander abgestimmt sind und unterschiedliche Schwerpunkte bilden.<br />
1.3 Infobüro und Touristik<br />
Im Stadtinformationsbüro werden Veranstaltungstickets über den Anbieter ticket online in<br />
Kooperation mit dem Kulturamt verkauft. Dabei steht der Servicegedanke für die Kunden<br />
eindeutig im Vordergrund. Die Beratungen zielen darauf, den Kunden preisgünstige Angebote<br />
zu erstellen, um auch eine nachhaltige Zufriedenheit zu erzielen.<br />
Auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung am 17.09.2009 wurde seitens der<br />
Gesellschafter beschlossen, dass die GSB ab dem 01.11.2009 das zusätzliche Geschäftsfeld<br />
„WAZ-LeserService" für ein Probejahr übernimmt. Der WAZ-LeserService stellt eine<br />
Dienstleistungsergänzung zum bisherigen Geschäft in der Touristinfo dar und dient einem<br />
verbesserten Bürgerservice. Zudem können durch die Übernahme der Serviceleistungen die<br />
Angebote und Leistungen der Stadtmarketinggesellschaft einem größeren Personenkreis<br />
zugänglich gemacht werden. Aufgrund der positiven Entwicklung wird der „WAZ-<br />
LeserService" auch über das Jahr 2010 hinaus weitergeführt.<br />
Seit April 2010 werden über das CTS-Ticketsystem zusätzliche Tickets für Veranstaltungen<br />
in und außerhalb <strong>Bottrop</strong>s verkauft, um weitere Einnahmen zu erzielen.
- 170 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Konzepte für Stadtrundfahrten sowie organisierte Touren innerhalb und außerhalb <strong>Bottrop</strong>s<br />
werden ständig überarbeitet und einem breiten Publikum angeboten. Dabei werden Trends<br />
und Kundenwünsche berücksichtigt. Für das touristische Angebot gibt es bereits eine über<br />
die Jahre gewachsene Stammkundschaft.<br />
Den Besucherinnen der Stadt wird bei der Suche nach einem passenden Hotel oder einer<br />
geeigneten Ferienwohnung geholfen. Der Servicegedanke steht für die Besucherinnen der<br />
Stadt im Vordergrund. Auch werden „Pakete" mit Hotelübernachtungen und Eintritt der Freizeitanbieter<br />
angeboten. Die Nachfrage nach Übernachtungen ist eng verbunden mit den<br />
Freizeitanbietern in der Stadt und in der Region und den Messen in Essen und Düsseldorf.<br />
Um die touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten von <strong>Bottrop</strong> sowie die Wochenendpakete<br />
zu vermarkten, nahm die GSB in 2010 an zwei Messen teil: An der ITB in Berlin<br />
und an der Reiselust Bremen, Zusammen mit der RTG und den anderen Ruhrgebietsstädten,<br />
wurden die Kulturhauptstadtjahr-Veranstaltungen vermarktet.<br />
Gerade im Kulturhauptstadtjahr 2010 war es wichtig, verstärkt auf die <strong>Bottrop</strong>er Attraktionen<br />
und Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Zudem wurde <strong>Bottrop</strong> durch die Teilnahme<br />
an den Messen auch bei ausländischen Besuchern zur Metropole Ruhr gehörig wahrgenommen.<br />
Das Angebot an Touren zu Weihnachtsmärkten und „die Kultur-Touren" zu Museen, Besichtigungen<br />
etc, wurde ausgeweitet, um die gesetzte Margensteigerung zu erreichen und auf<br />
diesem Niveau zu halten.<br />
1.3.1 Umsatzerlöse<br />
Die Umsatzerlöse des Stadtinformationsbüros betrugen im Berichtsjahr<br />
Im Vergleich dazu<br />
2010 107.311,48 €<br />
in 2009 53.609,38 €<br />
in 2008 46.289,27 €<br />
in 2007 37.975,65 €<br />
in 2006 44.869,65 €<br />
in 2005 47.163,45 €<br />
in 2004 68.931,72 €<br />
in 2003 69.682,57 €<br />
Im Berichtjahr 2010 betrugen die Provisionserlöse aus dem WAZ-LeserService und des<br />
CTS-Ticketing-Verkaufs ca. 50 % der Umsatzerlöse des Stadtinformationsbüros.<br />
Die Provisionserlöse<br />
- aus dem Kartenverkauf sind um 23%<br />
- aus dem Verkauf der Ruhr Top Card um 35% und<br />
- aus den Vermittlungen der Hotels und Ferienwohnungen um 13% gestiegen.<br />
Die Marge für die Reiseleistungen in Höhe von fast 5.800 € hat wieder das Niveau des Jahres<br />
2008 erreicht, nachdem diese im Vorjahr leicht gesunken sind.
- 171 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1.3.2 Artikelverkäufe<br />
Von den Umsatzerlösen betrugen die Erlöse aus den Artikelverkäufen im Berichtsjahr<br />
2010 18.774,50 €<br />
1.3.3 Übernachtungen<br />
in 2009 18.940,38 €<br />
in 2008 23.278,04 €<br />
in 2007 16.261,38 €<br />
In 2006 19.467,53 €<br />
in 2005 25.142,41 €<br />
in 2004 35.824,89 €<br />
in 2003 24.461,42 €<br />
Die Anzahl der vermittelten Übernachtungen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.<br />
Es wurden im Berichtsjahr 2.608 Übernachtungen über die Stadtinformation gebucht.<br />
1.3.4 „WAZ-LeserService"<br />
Der „WAZ-LeserService" wurde aufgrund der Vorteile für die Öffentlichkeit, der positiven<br />
Entwicklung für die GSB, der Synergieeffekte und des Verbleibs des „WAZ- LeserService" in<br />
<strong>Bottrop</strong> übernommen. So wird die Medienversorgung der <strong>Bottrop</strong>er Bevölkerung als wichtige<br />
Serviceleistung weiter ortsnah angeboten. Zudem können durch die Übernahme der Serviceleistungen<br />
die Angebote und Leistungen der Stadtmarketinggesellschaft einem deutlich<br />
größeren Kreis zugänglich gemacht werden. Durch den CTS-Ticketverkauf konnten zusätzliche<br />
Provisionseinnahmen erzielt werden. Die Erlöse aus dem „WAZ-LeserService" incl.<br />
CTS-Ticketverkauf betrugen im Berichtsjahr 49.822,81 €.<br />
1.4 Veranstaltungen<br />
Entsprechend der Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung wurden folgende Veranstaltungen<br />
in 2010 realisiert:<br />
- Pferdemarkt<br />
- Stadtfest<br />
- Extraschicht, Nacht der Industriekultur - Michaelismarkt<br />
- <strong>Bottrop</strong>er Gesundheitstag<br />
- Public Viewing zur Fußball WM 2010<br />
- Weihnachtsmarkt „Weihnachtszauber für Kinder" - <strong>Bottrop</strong> im Advent<br />
- Käse- und Weinmarkt<br />
Für das Jahr 2010 wurden im Veranstaltungsbereich folgende qualitative Veränderungen<br />
umgesetzt:<br />
Um neue Zielgruppen zu erreichen und den Innenstadtbereich mit Aktionen zu beleben,<br />
entwickelt die GSB neue zielgrupppenadäquate Veranstaltungskonzepte. In diesem Zusammenhang<br />
fand der „<strong>Bottrop</strong>er Gesundheitstag" bereits zum 2. Mal mit großem Erfolg<br />
statt. Die Veranstaltung wurde sowohl von den Sponsoren und Teilnehmern wie auch von<br />
den Bürgerinnen gut angenommen. Die Veranstaltung konnte auch in 2010 zu 100% über<br />
Teilnehmergebühren und Sponsoring refinanziert werden. Aufgrund der positiven Resonanz<br />
wird das Konzept auch für <strong>2011</strong> weiterverfolgt.
- 172 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Veranstaltung „Hallo(w) Light" fand in 2010 mangels teilnehmender Einzelhändler nicht<br />
statt. Obwohl die Veranstaltung in den letzten zwei Jahren zuvor mit großem Erfolg durchgeführt<br />
worden ist, konnte für 2010 die notwendige Anzahl an teilnehmenden Einzelhändlern<br />
nicht akquiriert werden. Da die <strong>Bottrop</strong>er Bürger diese Veranstaltung immer mit großem Interesse<br />
besucht hatten, ist diese für das Jahr <strong>2011</strong> noch einmal geplant, sofern ausreichend<br />
Einzelhändler mitmachen und die Finanzierung sicher gestellt ist.<br />
Mit großem Erfolg wurde auf dem Berliner Platz ein Public Viewing zur Fußballweltmeisterschaft<br />
in Kooperation mit der Agentur „interevent" durchgeführt. Sowohl die <strong>Bottrop</strong>er Bürger<br />
als auch Gäste aus den Nachbarstädten waren von der Veranstaltung begeistert. Durch die<br />
Größe der Veranstaltung und durch die qualitativ hochwertige Umsetzung, erreichte <strong>Bottrop</strong><br />
eine positive Außenwirkung auch über die Stadtgrenzen hinaus. Auf die GSB kamen keine<br />
Kosten zu.<br />
Die GSB ist immer bestrebt, auf Wünsche, Ideen und Anregungen seitens der Bevölkerung<br />
einzugehen. In diesem Jahr konnte auf vielfachen Wunsch erstmalig ein qualitativ hochwertiger<br />
Wein- und Käsemarkt auf dem Berliner Platz durchgeführt werden. Dieses Veranstaltungskonzept<br />
wurde von den Gästen und auch von den Winzern sehr positiv aufgenommen,<br />
so dass eine Wiederholung in <strong>2011</strong> geplant ist. Die Veranstaltung konnte sich selbst refinanzieren,<br />
so dass auf die GSB keine Kosten zukamen.<br />
Die ExtraSchicht 2010 fand in <strong>Bottrop</strong> am Tetraeder statt. Um der ExtraSchicht im Rahmen<br />
der „Kultur-Hauptstadt 2010" und der „Local-Heroes-Woche" die entsprechende Gewichtung<br />
zu geben, wurde diese auf dem Tetraeder in Form eines Sommernachtstraumes inszeniert.<br />
Alle durchgeführten Veranstaltungen dienen dazu, vermehrt Besucher nach <strong>Bottrop</strong> zu bringen<br />
und den Innenstadtbereich zu beleben. Zudem sorgen die Aktionen für eine positive<br />
Atmosphäre und garantieren eine gewisse Aufenthaltsqualität, die dem Einzelhandel zugute<br />
kommt. Ziel der GSB ist es, qualitativ hochwertige Veranstaltungen zu bieten, um über eine<br />
positive Imagebildung dem Auftrag der Gesellschafterversammlung gerecht zu werden.<br />
1.5 Marketing<br />
Stadtmarketing im Namen der GSB ist die Verbesserung des Stadtbewusstseins für Bürger<br />
und Besucher durch gezielte qualitativ hochwertige Veranstaltungen in der Innenstadt. Marketing<br />
ist aber auch grundsätzlich und generell eng mit dem Auftritt der Gesellschaft in der<br />
Öffentlichkeit verbunden, dem zuvorkommenden und kundenorientierten Umgang aller Mitarbeiterinnen<br />
mit ihren Gesprächspartnern und einer zufrieden stellenden Leistungserbringung<br />
für die Kundschaft. Dieses ist monetär und quantitativ nicht greifbar, ist aber Bestandteil<br />
der Umsetzung der langfristigen Aufgabe „Profilierung der Stadt".<br />
Will man im Wettbewerb der Städte um die besten Standortfaktoren mithalten, so wird das<br />
„Image" einer Stadt zukünftig ausschlaggebend sein, das es gilt mit Hilfe von aufeinander<br />
abgestimmten Aktionen und Maßnahmen zu stärken und zu kommunizieren.<br />
Um das Image der Stadt <strong>Bottrop</strong> mittelfristig aufzubauen und zu stärken, greift die GSB<br />
Trends auf, entwickelt innovative Konzepte und optimiert die Geschäftsfelder „Tourismus",<br />
„Eventmarketing" und „lmagewerbung" mit aufeinander abgestimmten Marketingmaßnahmen.
- 173 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
1.6 Personal<br />
Die Beschäftigungsstruktur stellt sich wie folgt dar:<br />
1 Stelle Geschäftsführerin<br />
½ Stelle Angestellte kaufmännische Leitung, Prokuristin<br />
2 Stellen Angestellte Veranstaltungsmanagement<br />
2 Stellen Angestellte Touristik und Infobüro<br />
½ Stelle Angestellte für Zuarbeiten<br />
½ Stelle Teilzeitkraft im Infobüro<br />
1.7 Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr 2010<br />
Die jährliche Einlage der Gesellschafter ist auf jährlich 370.000,00 € begrenzt. Davon fließen<br />
aber nur 352.580,00 € der GSB zu, da die von der GSB gehaltenen Anteile von der Einzahlungsverpflichtung<br />
ausgenommen sind.<br />
Die Sponsoringeinnahmen konnten in 2010 zu 2009 noch einmal verdoppelt werden. So ist<br />
ein Gesamtanstieg der Einnahmen aus Sponsoring und projektbezogenen Zuschüssen von<br />
2007 bis 2010 um mehr als das Siebenfache zu verzeichnen. Mit einer der Gründe sind die<br />
von der GSB qualitativ hochwertig entwickelten Sponsoringkonzepte.<br />
2. Darstellung der Lage<br />
Die Einlageverpflichtung der Gesellschafter ist und bleibt die existenzielle Grundlage der<br />
Gesellschaft. Die Eigeneinnahmen tragen nur zu einem geringen Teil dazu bei, die Ausgaben<br />
der Gesellschaft zu bestreiten. Auch in 2010 wurde deutlich, dass die Höhe der Einlage<br />
seitens der Gesellschafter nicht die Fixkosten der GSB deckt. Zum Fortbestehen der Gesellschaft<br />
war somit der im Geschäftsjahr gezahlte Dienstleistungsbetrag in Höhe von 100.000,-<br />
Euro umso wichtiger; ab dem Jahr <strong>2011</strong> beträgt dieser nur 80.000 €.<br />
Obwohl die Sponsoringeinnahmen erheblich vermehrt werden konnten, ist insbesondere der<br />
Bereich „Eventmarketing" ein Zuschussgeschäft. Die Einnahmen des Stadtinformationsbüros<br />
decken nur einen geringen Teil der Fixkosten ab. Die schlechte wirtschaftliche Lage und<br />
die Tatsache, dass alles teurer wird, aber die Höhe der Einlage nicht entsprechend angepasst<br />
wird, macht die Situation noch bedenklicher.<br />
Für eine langfristige Fortführung der Gesellschaft sind deshalb neue zusätzliche Gesellschafter<br />
notwendig. Um die finanzielle Situation der GSB zu verbessern, wurde per Gesellschafterbeschluss<br />
am 08.12.2010 die Veräußerung der GSB-Gesellschafteranteile beschlossen.<br />
Mit Wirkung zum 01.01.<strong>2011</strong> hat die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />
mbH ihren Kapitalanteil um weitere 2% erhöht und die Heinrich Becker<br />
GmbH konnte mit einem Kapitalanteil in Höhe von 1% als neuer Gesellschafter gewonnen<br />
werden.
- 174 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> hat zum 31.12.<strong>2011</strong> ihre Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Stadtmarketing<br />
<strong>Bottrop</strong> gemäß § 19 (2) des Gesellschaftervertrages fristgerecht gekündigt. Die<br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong> ist seit Gründung im Jahr 2002 an der GSB beteiligt. Diese Beteiligung<br />
stellt für die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> eine sog. renditelose Beteiligung im Sinne des Abschnitts 2<br />
Ziffer 2.3 der Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zum Sparkassengesetz NRW dar: Danach<br />
darf der Anschaffungswert der einzelnen Beteiligungen einschließlich der vertraglich<br />
vereinbarten Nachschuss- und Kostentragungspflichten 300 T € nicht übersteigen. Diese<br />
Grenze wird die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> bei der GSB für das Jahr <strong>2011</strong> erreichen. Anzumerken<br />
ist, dass die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> weiterhin bemüht ist, in anderer Form (z. B. Sponsoring) die<br />
GSB finanziell zu unterstützen.<br />
Prinzipiell ist eine grundsätzliche Überlegung zur langfristigen Finanzierbarkeit der Gesellschaft<br />
zu führen.<br />
In den bisherigen Lageberichten wurde die mittelfristige Bestandsgefährdung der Gesellschaft<br />
deutlich hervorgehoben. Diese Gefahr besteht weiterhin. Auch in der Gesellschafterversammlung<br />
und Aufsichtsratssitzung wurde darauf hingewiesen.<br />
Die finanzielle Entwicklung entsprach im Wesentlichen dem Wirtschafts- und Finanzplan.<br />
3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
3.1 Entwicklungsperspektive<br />
Der Förderverein „Marketing für <strong>Bottrop</strong> e.V." wurde am 08. September 2010 gegründet. Ziel<br />
ist u. a., durch Synergieeffekte die GSB zu fördern bzw. zu unterstützen.<br />
Im Jahr 2010 ist die Heinrich Becker GmbH mit einem Kapitalanteil in Höhe von 1 % wieder<br />
Gesellschafter geworden. Zudem hat die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />
mbH ihren Gesellschafteranteil um weitere 2 % erhöht.<br />
Das Thema „Sponsoring" wurde in 2010 optimiert und vorangetrieben, so dass die Sponsoringeinnahmen<br />
von 2007 auf 2010 mehr als versiebenfacht werden konnten. Mit Hilfe der<br />
Sponsoringeinnahmen konnten in 2010 zusätzliche Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt<br />
und somit indirekt zur Imagebildung realisiert werden, wie z. B. der Gesundheitstag,<br />
der zu 100 % refinanziert werden konnte und das „Public Viewing zur Fußball WM". Zudem<br />
trug sich der „Käse- und Weinmarkt' finanziell eigenständig.<br />
3.2 Risiken<br />
Die größten Risiken ergeben sich aus der finanziellen Lage der Gesellschaft. Per Beschluss<br />
wurde die jährliche Verlustabdeckung auf 370.000,00 € festgelegt. Aufgrund der von der<br />
Einlageverpflichtung freigestellten eigenen Anteile flossen in den Vorjahren nur<br />
352.580,00 €. Zudem lag im Jahr 2010 der Jahresfehlbetrag deutlich über der eingegangenen<br />
Verlustabdeckung. Nur durch die Zahlung eines Dienstleistungsbetrages des Hauptgesellschafters<br />
konnten die Ausgaben des Geschäftsjahres gedeckt werden.<br />
Die finanzielle Entwicklung im Geschäftsjahr 2010 verlief im Wesentlichen nach dem Wirtschaftsplan.
- 175 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anhand der Planzahlen wird deutlich, dass ohne neue Gesellschafter, ohne eine dauerhafte<br />
Erhöhung der Einlagen der bisherigen Gesellschafter oder durch weitere jährliche Zuschüsse<br />
zukünftig die bestehenden Rücklagen aufgebraucht werden und die GSB zahlungsunfähig<br />
werden würde.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> verbessert sich die finanzielle Lage, da ein Gesellschafter wieder gewonnen<br />
werden konnte und ein Gesellschafter seinen Kapitalanteil um 2% erhöht hat. So beläuft sich<br />
die Verlustabdeckung im Jahr <strong>2011</strong> aufgrund der von der Einlageverpflichtung freigestellten<br />
eigenen Anteile auf 363.687,00 €.<br />
Im Jahr 2012 verschlechtert sich die finanzielle Lage der GSB, da die Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
zum 31.12.<strong>2011</strong> ihre Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> gemäß<br />
§ 19 (2) des Gesellschaftervertrages fristgerecht gekündigt hat. So beläuft sich die Verlustabdeckung<br />
ab dem Jahr 2012 aufgrund der von der Einlageverpflichtung freigestellten eigenen<br />
Anteile auf 335.118,00 €.
- 176 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 107.222,96 99.657,63 114.121,11 184.467,71 214.614,65<br />
Sonstige betriebliche Erträge 20.674,76 21.519,48 116.815,58 124.306,70 116.793,11<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 7.397,62 13.738,58 14.988,42 4.632,96 3.414,14<br />
Steuern 0,40 0,25 0,33 0,53 0,68<br />
Erträge 135.295,74 134.915,94 245.925,44 313.407,90 334.822,58<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 55.525,75 61.392,91 74.138,29 90.347,45 108.070,74<br />
Personalaufwand 195.392,95 207.541,28 289.747,62 303.713,54 319.183,11<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 216.124,16 178.390,28 209.064,21 251.865,07 234.643,58<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen 4.999,00 2.500,00 2.500,00 0,00 0,00<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 1.439,18 1.228,69 2.120,88 2.506,63 3.112,49<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4,83 5,51 12,74 3,79 0,00<br />
Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 473.485,87 451.058,67 577.583,74 648.436,48 665.009,92<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 135.295,74 134.915,94 245.925,44 313.407,90 334.822,58<br />
./. Aufwendungen 473.485,87 451.058,67 577.583,74 648.436,48 665.009,92<br />
Jahresfehlbetrag -338.190,13 -316.142,73 -331.658,30 -335.028,58 -330.187,34
- 177 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,00 700,00 300,00 1,00 1,00<br />
Sachanlagevermögen 1.786,50 6.058,50 5.296,50 7.648,50 7.090,50<br />
Finanzanlagen 1,00 1,00 1,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 1.787,50 6.759,50 5.597,50 7.649,50 7.091,50<br />
Vorräte 6.499,34 10.486,93 8.274,04 5.716,69 4.707,83<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
24.789,97 23.468,50 30.467,31 41.376,78 51.820,99<br />
Wertpapiere (eigene Anteile) 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00 0,00<br />
Flüssige Mittel 227.822,61 239.791,50 273.739,40 318.507,92 322.569,15<br />
Umlaufvermögen 260.361,92 274.996,93 313.730,75 366.851,39 379.097,97<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 6.300,71 6.233,45 9.472,17 6.458,06 6.035,25<br />
Summe Aktiva 268.450,13 287.989,88 328.800,42 380.958,95 392.224,72<br />
gezeichnetes Kapital 26.550,00 26.550,00 26.550,00 26.550,00 26.550,00<br />
- eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.250,00<br />
Kapitalrücklage 98.871,85 135.309,12 156.230,82 173.782,24 196.174,90<br />
Rücklage für eigene Anteile 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 126.671,85 163.109,12 184.030,82 201.582,24 222.724,90<br />
Rückstellungen 99.823,77 89.423,22 80.819,94 69.367,83 78.785,72<br />
Verbindlichkeiten 41.954,51 35.457,54 61.949,66 110.008,88 90.714,10<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00 2.000,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 268.450,13 287.989,88 328.800,42 380.958,95 392.224,72
- 178 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Zur Beurteilung der Finanzlage wurde die nachstehende Kapitalflussrechnung auf der<br />
Grundlage des Finanzmittelfonds (= kurzfristig verfügbare flüssige Mittel) gemäß DRS 2 zur<br />
Kapitalflussrechnung erstellt:<br />
Kapitalflussrechnung<br />
2010 2009<br />
TEUR TEUR<br />
Jahresfehlbetrag -330,2 -335,0<br />
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 3,1 2,5<br />
+ Zunahme der Rückstellungen 9,4 -11,4<br />
- Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Aktiva (soweit nicht Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit)<br />
- Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie anderer Passiva (soweit nicht Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit)<br />
-9,0 -5,2<br />
-19,2 45,9<br />
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -345,9 -303,2<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2,6 -4,6<br />
+ Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0,0 0,0<br />
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -2,6 -4,6<br />
- Auszahlungen aus Bankdarlehen 0,0 0,0<br />
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 352,6 352,6<br />
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 352,6 352,6<br />
+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 4,1 44,8<br />
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 318,5 273,7<br />
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 322,6 318,5<br />
Wie die Kapitalflussrechnung zeigt, wurde der negative Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />
im Berichtsjahr vollständig durch die Einzahlungen der Gesellschafter gedeckt.
- 179 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
Im Geschäftsjahr waren 7 Mitarbeiter im Unternehmen tätig.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 47,19 56,64 55,97 52,91 56,78<br />
Fremdkapitalquote 52,81 43,36 44,03 47,09 43,22<br />
Deckung des Anlagevermögens<br />
durch Eigenkapital<br />
7.086,54 2.413,03 3.287,73 2.635,23 3.140,73<br />
Kassenmittelintensität 84,87 83,26 83,25 83,61 82,24<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 15.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
531 5006 Zuschuss an die GSB *) 376.629,00 376.629,00<br />
*) Nach dem EU-Recht ist für die Jahre 2008 - 2010 eine Überkompensation in Höhe von 60.865,78 EUR<br />
erfolgt. 23.202,88 EUR werden mit dem Zuschuss für <strong>2011</strong> verrechnet. 37.662,90 EUR wurden auf<br />
das neue Jahr vorgetragen. Über den vorgetragenen Betrag wird im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss<br />
<strong>2011</strong> im Jahr 2012 entschieden.
- 180 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 181 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH<br />
Flugplatz<br />
Schwarze Heide 35<br />
46569 Hünxe<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 25.564,59 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 12.526,65 49<br />
Kreis Wesel 5.112,92 20<br />
Stadt Dinslaken 5.368,56 21<br />
Stadt Voerde 1.278,23 5<br />
Gemeinde Hünxe 1.278,23 5<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung und Gewährleistung des Flugsports und der<br />
zivilen Luftfahrt durch den Betrieb und die Entwicklung des Flug- und Verkehrslandesplatzes<br />
Schwarze Heide als Segelfluggelände und Verkehrslandeplatz, einschließlich der umliegen-<br />
den Flächen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks (Förderung und Gewährleistung des Flugsports und der<br />
zivilen Luftfahrt) ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens. Durch die entsprechen-<br />
de Aufgabenerledigung der Flugplatzgesellschaft wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 182 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Martin Meyer, Gemeinde Hünxe, Vorsitzender<br />
Ferdinand Butenweg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender<br />
Ulrich Lordick, Kreis Wesel<br />
Manfred Sanders, Stadt Voerde<br />
Volker Kobelt, Stadt Dinslaken<br />
Als Vertreter:<br />
Lothar van Fürden, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Volker Voss, Gemeinde Hünxe<br />
Wilhelm Bendig, Stadt Voerde<br />
Monika Piechula, Kreis Wesel<br />
Michele La Torre, Stadt Dinslaken<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (bis 30.06.<strong>2011</strong>)<br />
Norbert Höving, <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (ab 01.07.<strong>2011</strong>)<br />
Ulrike Giesen Simon, Kreis Wesel (stellv. Vorsitzende bis 22.04.2010)<br />
Hans Nover, Gemeinde Hünxe (stellv. Vorsitzender ab 22.04.2010)<br />
Dr. Michael Heidinger, Stadt Dinslaken<br />
Hasan Gördü, Stadt Voerde<br />
Als Vertreter:<br />
Dr. Heinrich-Jürgen Peters, Kreis Wesel<br />
Walter Selig, Stadt Voerde<br />
Eduard Strych, Gemeinde Hünxe<br />
C. Geschäftsführung:<br />
André Hümpel<br />
D. Handlungsbevollmächtigter:<br />
Detlef Wübbenhorst
- 183 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH ist auf der Grundlage des Luftverkehrsge-<br />
setzes und der gültigen Betriebsgenehmigung als Flugplatzunternehmerin für den Betrieb<br />
und die Sicherheit auf den Verkehrsflächen und dem sonstigen Flugplatzgelände zuständig.<br />
Sie hat zu gewährleisten, dass der Flugbetrieb auf dem Platz und in der Platzrunde ord-<br />
nungsgemäß abläuft und die an- und abfliegenden Piloten, bei der Durchführung Ihres Flug-<br />
vorhabens, durch die Gestellung von Flugleitungspersonal sowie eines Informationsdienstes<br />
unterstützt werden. Wichtiger Teil dieser Aufgabe ist die ständige Unterhaltung des beste-<br />
henden Verkehrslandeplatzes und die Durchführung notwendiger Investitionen. Das im Jahr<br />
2002 mit den Anträgen zur Förderung von Planungs- und Gutachterkosten begonnene Pro-<br />
jekt zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes zu einem regionalen Standort für den qualifizier-<br />
ten Geschäftsreiseverkehr konnte im Geschäftsjahr 2010 erfolgreich umgesetzt werden. Auf<br />
Basis des endgültigen Planfeststellungsbeschlusses vom November 2008 und dem Zuwen-<br />
dungsbescheid des Landes NRW vom September 2009 wurden die Bautätigkeiten im Früh-<br />
jahr 2010 begonnen und im Herbst 2010 abgeschlossen. Sämtliche Baumaßnahmen wurden<br />
parallel zum Flugbetrieb durchgeführt, so dass unter Einhaltung umfangreicher Sicherheits-<br />
auflagen der Flugbetrieb nicht unterbrochen wurde. Es sind keine Schäden an Luftfahrzeu-<br />
gen oder Betriebseinrichtungen aufgrund der Bautätigkeit verzeichnet worden.<br />
Die Gesellschaft beendet das Geschäftsjahr 2010 mit einem Jahresfehlbetrag von<br />
€ 313.368,31. Die Gesellschafter stellten der Flugplatzgesellschaft 2010 einen Betriebskos-<br />
tenzuschuss in Höhe von EUR 280.000 zur Verfügung. Die Zahlungen erfolgten nach Be-<br />
schlussfassung der Gesellschafter. Im Wirtschaftsjahr 2010 haben sich die Umsatzerlöse<br />
aus Ab- und Unterstellungen von Luftfahrzeugen gegenüber dem Vorjahr erhöht. Eine bis-<br />
lang privat bewirtschaftete Halle ist in den Bestand der Flugplatzgesellschaft übergegangen.<br />
Die Auslastung der vorhandenen Hallen durch untergestellte Luftfahrzeuge ist gut und liegt,<br />
von jahreszeitlichen Schwankungen abgesehen, an der Kapazitätsgrenze.<br />
Die Zahl der Flugbewegungen ging um ca. 7 % zurück. Trotzdem konnten die Erlöse aus<br />
Landegebühreinnahmen auf dem Vorjahresniveau gehalten werden (Rückgang um 0,67%).<br />
Grund dafür ist eine Änderung der Klassifizierung von Luftfahrzeugen in der Landeplatz-<br />
lärmschutzverordnung. Mit Wirkung vom 01.01.2010 wurden betroffene Luftfahrzeuge in<br />
eine höhere Lärmkategorie eingestuft, so dass höhere Gebühren für die jeweilige Landung<br />
zu erheben war. Der Rückgang der Flugbewegungen ist sowohl eine Folge der umfangrei-<br />
chen Bautätigkeit als auch eine Reaktion der Piloten auf die Kostensteigerung durch die<br />
Landeplatzlärmschutzverordnung.
- 184 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Provisionseinnahmen für Flugbetriebskraftstoffe fallen dementsprechend niedriger aus.<br />
Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, da während der Bautätigkeiten<br />
der Informationsdienst der Flugplatzgesellschaft zur Gefahrenabwehr ständig besetzt wurde.<br />
Die neu angesiedelte Flugschule für Flächenflugzeuge entwickelt sich erwartungsgemäß<br />
positiv und sorgt für eine stetige Zunahme an Flugbewegungen in der Klasse der Luftfahr-<br />
zeuge bis 2 t. Bis zum Jahresende 2010 hat die Flugschule bereits 4 Flugzeuge an den<br />
Standort Schwarze Heide verlagert und plant für das kommende Geschäftsjahr weitere Luft-<br />
fahrzeuge am Standort anzusiedeln.<br />
Das ortsansässige Hubschrauberunternehmen expandiert weiter und hat erheblichen<br />
Raumbedarf, der durch die zeitlich befristete Aufstellung von Bürocontainern gedeckt wer-<br />
den konnte. Die Segelflugaktivitäten gingen im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück. Der<br />
Bestand an Luftfahrzeugen am Flugplatz hält sich auf hohem Niveau.<br />
Für das Jahr <strong>2011</strong> rechnet das Unternehmen mit steigenden Landegebühreinnahmen. Der<br />
positiven Entwicklung des Kerngeschäfts stehen die Abschreibungen aus dem Landebahn-<br />
ausbau entgegen, die sich negativ auf das Jahresergebnis <strong>2011</strong> auswirken werden. Die ver-<br />
längerte Landebahn steht Privat- und Geschäftsfliegern uneingeschränkt zur Verfügung, so<br />
dass sich das Unternehmen gemäß der Flugbetriebsprognose entwickeln kann, wenn die<br />
Entwicklung des angrenzenden interkommunalen Gewerbegebietes plangemäß und zeitnah<br />
realisiert wird.<br />
Der Ausbau der Hallenkapazitäten und die Neuansiedlungen von Firmen im geplanten Ge-<br />
werbegebiet stehen aus. Im Gewerbegebiet der Stadt <strong>Bottrop</strong> soll Mitte des Jahres <strong>2011</strong><br />
Baurecht hergestellt werden.<br />
Die strategische Ausrichtung des Unternehmens ist auf eine deutliche Verstärkung des Ge-<br />
schäftsreiseverkehres ausgerichtet. Ansiedlungen im geplanten Gewerbegebiet werden den<br />
Standort und die Flugplatzgesellschaft weiter stärken.<br />
Die Konsolidierungsphase der Gesellschaft ist noch nicht abgeschlossen und wird auch in<br />
den nächsten Jahren weitergeführt. Für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens wer-<br />
den keine bedeutsamen Risiken gesehen, sofern die Gesellschafterbeschlüsse zur weiteren<br />
Entwicklung des Verkehrslandeplatzes und seines Umfeldes umgesetzt werden.
- 185 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 271.015,71 263.795,75 266.163,32 262.140,80 276.492,53<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 366,94 268,71 1.808,00 746,00 3.264,81<br />
Außerordentliche Erträge 12.608,81 179,81 16.501,84 4.687,23 0,00<br />
Bestandsveränderung 782,83 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Steuern 104,39 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sonstige betriebliche Erträge 189.187,55 155.939,25 178.200,27 131.883,81 153.471,11<br />
Erträge 474.066,23 420.183,52 462.673,43 399.457,84 433.228,45<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 356,41<br />
Personalaufwand 386.331,34 387.744,66 392.028,78 384.459,33 406.927,36<br />
Abschreibungen 67.950,15 67.365,90 66.984,97 66.518,53 133.913,73<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 243.556,20 141.382,68 165.490,45 160.541,83 186.549,81<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 29.002,19 25.015,99 21.668,68 16.673,35 11.609,51<br />
Steuern 5.765,96 5.626,57 5.665,57 6.098,11 7.239,94<br />
Aufwendungen 732.605,84 627.135,80 651.838,45 634.291,15 746.596,76<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 474.066,23 420.183,52 462.673,43 399.457,84 433.228,45<br />
./. Aufwendungen 732.605,84 627.135,80 651.838,45 634.291,15 746.596,76<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag -258.539,61 -206.952,28 -189.165,02 -234.833,31 -313.368,31<br />
Entnahme aus der Kapitalrücklage 258.539,61 206.952,28 189.165,02 234.833,31 313.368,31<br />
Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
- 186 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />
Sachanlagevermögen 914.276,48 876.458,78 869.892,59 1.107.448,77 5.188.056,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 914.276,98 876.459,28 869.893,09 1.107.449,27 5.188.056,50<br />
Vorräte 7.168,91 1.270,27 5.211,04 4.800,70 4.463,60<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
40.509,70 22.171,40 34.029,34 40.389,87 173.012,92<br />
Flüssige Mittel 70.035,31 129.355,71 114.568,87 1.369.993,55 933.221,39<br />
Umlaufvermögen 117.713,92 152.797,38 153.809,25 1.415.184,12 1.110.697,91<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 440,00 400,00 4.285,05 4.386,78 4.225,18<br />
Summe Aktiva 1.032.430,90 1.029.656,66 1.027.987,39 2.527.020,17 6.302.979,59<br />
gezeichnetes Kapital 25.564,59 25.564,59 25.564,59 25.564,59 25.564,59<br />
Rücklagen 418.417,71 421.465,43 260.640,02 305.806,71 219.805,04<br />
Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 443.982,30 447.030,02 286.204,61 331.371,30 245.369,63<br />
Sonderposten 0,00 96.647,00 313.618,39 1.520.433,39 2.776.073,43<br />
Rückstellungen 90.700,00 25.669,00 29.693,00 26.894,00 36.255,00<br />
Verbindlichkeiten 497.598,60 460.310,64 383.623,56 648.321,48 3.245.281,53<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
150,00 0,00 14.847,83 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 1.032.430,90 1.029.656,66 1.027.987,39 2.527.020,17 6.302.979,59
- 187 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
Einen Überblick über die Herkunft und über die Verwendung der finanziellen Mittel des ge-<br />
prüften Unternehmens gibt die nachstehende Kapitalflussrechnung, welche die Zahlungs-<br />
mittelflüsse nach der direkten Methode darstellt und den Grundsätzen des vom Deutschen<br />
Standardisierungsrat DSR erarbeiteten Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 2<br />
(DRS 2) entspricht.<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
Euro Euro<br />
Einzahlungen von Kunden für den Verkauf von Erzeugnissen,<br />
Waren und Dienstleistungen 339.500,24 345.246,96<br />
- Auszahlungen an Lieferanten und Beschäftigte -1.037.224,49 -572.304,82<br />
+ Sonstige Einzahlungen, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 3.370.758,71 1.487.288,89<br />
- Sonstige Auszahlungen, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -21.230,01 -74.951,71<br />
+ Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00 4.366,62<br />
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2.651.804,45 1.189.645,94<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -4.250.038,04 -304.074,71<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.250.038,04 -304.074,71<br />
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 227.366,64 280.000,00<br />
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der<br />
Aufnahme von (Finanz-) Krediten 29.279,55 30.910,72<br />
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und<br />
(Finanz-) Krediten 904.466,38 60.879,07<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 1.161.112,57 371.789,79<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
(Summe der Cashflows) -437.121,02 1.257.361,02<br />
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.371.492,73 115.867,42<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 934.371,71 1.373.228,44
- 188 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
Der Sparkasse <strong>Bottrop</strong> wird für ein Darlehen an die Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide<br />
mbH in Höhe von 281.210,54 EUR (550.000,00 DM) eine Ausfallbürgschaft der Stadt Bott-<br />
rop gewährt (Restschuld Stand 31.12.2010 = 89.015,66 EUR).<br />
Die Flugplatzgesellschaft hat im Zuge der Entwicklung des Verkehrslandeplatzes und zur<br />
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Verkehrslandeplatzes drei weitere Flugzeugunter-<br />
stellhallen errichtet.<br />
Beschäftigte<br />
Die Zahl der Beschäftigten betrug am 31. Dezember 2009 31. Dezember 2010<br />
Vollzeitbeschäftigte 6 6<br />
Teilzeitbeschäftigte 1 1<br />
Auszubildende 0 0<br />
Aushilfen (je nach Bedarf) 15 13<br />
22 20<br />
Im Jahresdurchschnitt waren i. S. v. § 285 Nr. 7 HGB (bei Umrechnung der Teilzeitkräfte in<br />
Vollzeitkräfte) insgesamt 15,0 (Vorjahr: 15,0) Mitarbeiter beschäftigt.
- 189 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 43,00 43,42 27,84 13,11 3,89<br />
Fremdkapitalquote 57,00 56,58 72,16 86,89 96,11<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
48,56 51,00 32,90 29,92 4,72<br />
Kassenmittelintensität 6,78 12,56 11,14 54,21 14,80<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 15.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung<br />
531 5004<br />
Verlustabdeckung Flugplatzgesellschaft<br />
Schwarze Heide *)<br />
2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
137.200,00 137.200,00<br />
*) Nach dem EU-Recht ist für die Jahre 2008 und 2009 eine Überkompensation erfolgt.<br />
Die Überkompensation für das Jahr 2009 wurde mit dem Betriebskostenzuschuss<br />
<strong>2011</strong> verrechnet. Für 2009 ist der überzahlte Betriebskostenzuschuss teilweise mit<br />
dem Jahresfehlbetrag 2010 verrechnet worden.
- 190 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 191 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH<br />
Ebertstraße 30<br />
45879 Gelsenkirchen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 51.129,19 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 4.090,34 8<br />
Stadtsparkasse Gelsenkirchen 4.090,34 8<br />
Stadt Gelsenkirchen 13.293,59 26<br />
Stadt Gladbeck 2.556,45 5<br />
Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH (GEW) 27.098,47 53<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Der Gesellschaftszweck besteht in der Planung, der Errichtung, der Bereitstellung und dem<br />
Betrieb von multimediatauglichen Netzen, Einrichtungen zur Übertragung und Vermittlung von<br />
Daten, Sprache, Bildern und Ton und weitergehender Dienstleistungen für die Gesellschafter<br />
sowie in der Vermarktung entsprechender freier Kapazitäten.<br />
Die Gesellschaft kann alle Geschäfte betrieben, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder<br />
mittelbar dienen können, und mit ihm im Zusammenhang stehende Aufgaben übernehmen.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.
- 192 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Dietmar Struwe<br />
Thomas Dettenberg<br />
B. Gesellschafterversammlung:<br />
Für die Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Manfred Rüter<br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Im Berichtsjahr hat die Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH weiterhin keine<br />
operativen Tätigkeiten durchgeführt, so dass bedingt durch die nicht gedeckten Aufwendun-<br />
gen für die kaufmännische Verwaltung der Gesellschaft wiederum ein Jahresfehlbetrag ent-<br />
standen ist.<br />
Die Chancen der Gesellschaft liegen in der eventuellen Aufnahme operativer Geschäftstätig-<br />
keiten, um die bisher aufgelaufenen Verluste mit zukünftigen Gewinnen auszugleichen.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> sind jedoch keine operativen Tätigkeiten geplant, daher ist mit<br />
einem etwa gleich bleibenden Jahresfehlbetrag zu rechnen.<br />
Durch die ausreichende Eigenkapitalausstattung zum 31.12.2010 ist der Vortrag des Jahres-<br />
fehlbetrages weiterhin möglich, daher ist die Fortführung der Gesellschaft durch die entste-<br />
henden Verluste nicht gefährdet.
- 193 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustabrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige betriebliche Erträge 0,77 14,94 97,96 115,72 117,28<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 594,79 856,48 1.061,69 349,04 188,99<br />
Erträge 595,56 871,42 1.159,65 464,76 306,27<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80 1.626,20<br />
Aufwendungen 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80 1.626,20<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 595,56 871,42 1.159,65 464,76 306,27<br />
./. Aufwendungen 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80 1.626,20<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag -1.265,74 -949,98 -553,95 -1.264,04 -1.319,93
- 194 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
448,83 582,44 670,70 396,12 343,13<br />
Flüssige Mittel 40.060,38 38.976,79 38.282,18 37.346,27 35.878,28<br />
Umlaufvermögen 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39 36.221,41<br />
Summe Aktiva 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39 36.221,41<br />
gezeichnetes Kapital 51.129,19 51.129,19 51.129,19 51.129,19 51.129,19<br />
Verlustvortrag -10.654,24 -11.919,98 -12.869,96 -13.423,91 -14.687,95<br />
Jahresfehlbetrag/-überschuss -1.265,74 -949,98 -553,95 -1.264,04 -1.319,83<br />
Eigenkapital 39.209,21 38.259,23 37.705,28 36.441,24 35.121,41<br />
Rückstellungen 1.300,00 1.300,00 1.200,00 1.200,00 1.100,00<br />
Verbindlichkeiten 0,00 0,00 47,60 101,15 0,00<br />
Summe Passiva 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39 36.221,41<br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
keine
- 195 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 96,79 96,71 96,80 96,55 96,96<br />
Fremdkapitalquote 3,21 3,29 3,20 3,45 3,04<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Kassenmittelintensität 98,89 98,53 98,28 98,95 99,05<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 196 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 197 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt<br />
Münsterland-Emscher-Lippe-AöR<br />
Postfach 19 80<br />
48007 Münster<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 256.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 16.000 6,25<br />
Kreis Borken 16.000 6,25<br />
Kreis Coesfeld 16.000 6,25<br />
Kreis Recklinghausen 16.000 6,25<br />
Kreis Steinfurt 16.000 6,25<br />
Kreis Warendorf 16.000 6,25<br />
Stadt Gelsenkirchen 16.000 6,25<br />
Stadt Münster 16.000 6,25<br />
Land NRW 128.000 50,00<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Aufgaben der AöR sind in § 4 der Errichtungsverordnung des Landes NRW vorgegeben.<br />
Das CVUA-MEL untersucht Proben von Lebensmitteln, Futtermitteln, kosmetischen Mitteln<br />
sowie Gegenständen des täglichen Bedarfs (dies sind z. B. Haushaltsgeschirr, Kleidung,<br />
Spielzeug, Reinigungsmittel, aber auch Lebensmittelverpackungen) im Auftrag von Behörden<br />
der Kreise und kreisfreien Städte, des Landes NRW oder des Bundes auf Übereinstimmung<br />
mit den rechtlichen Anforderungen (u. a. Lebensmittelgesetz, Eichgesetz, Chemikaliengesetz),<br />
um die Bürgerinnen und Bürger vor gesundheitlichen Schäden oder Gefahren<br />
sowie vor Irreführung und Täuschung zu schützen.<br />
Die Ergebnisse der vor allem physikalischen, lebensmittelchemischen oder mikrobiologischen<br />
Untersuchungen werden den Auftraggebern in Form von fachlichen und rechtlichen<br />
Gutachten mitgeteilt. Außerdem berät das CVUA-MEL die genannten Behörden in fachlichen<br />
Fragen bis hin zu Stellungnahmen zu Rechtsetzungsvorhaben des Bundes oder der Europäischen<br />
Union.
- 198 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Darüber hinaus werden im CVUA-MEL vielfältige veterinärmedizinische Diagnoseverfahren<br />
durchgeführt, um Krankheits- oder Todesursachen von Nutz- und Heimtieren festzustellen.<br />
Damit sollen vor allem eine mögliche Ausbreitung von Tierseuchen in landwirtschaftlichen<br />
Beständen oder eine Übertragung von Tierkrankheiten (Zoonosen) auf die Menschen in privaten<br />
Haushalten frühzeitig erkannt und bekämpft werden, außerdem dienen diese Untersuchungen<br />
auch dem Tierschutz.<br />
Weiterhin nimmt das CVUA-MEL als einzige Prüfungskommission in NRW die Zweite<br />
Staatsprüfung für sie ab. Zusätzlich wirkt es mit bei der Ausbildung von Veterinärreferendaren,<br />
von Biologie- und Chemielaboranten, Fachinformatikern sowie von Lebensmittelkontrolleuren.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der CVuA MEL AöR wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Vorstand:<br />
Dr. Axel Preuß<br />
Dr. Georg Schneider<br />
B. Verwaltungsrat:<br />
Dr. Heinrich Bottermann, Vorsitzender, Land NRW<br />
Roland Butz, stellv. Vorsitzender, Kreis Recklinghausen<br />
Juliane Becker, Land NRW<br />
Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Henriette Reker, Stadt Gelsenkirchen (bis 30.11.2010)<br />
Joachim Hampe, Stadt Gelsenkirchen (ab 01.12.2010)<br />
Thomas Paal, Stadt Münster<br />
Dr. Hermann Paßlick, Kreis Borken<br />
Dr. Ansgar Hörster, Kreis Coesfeld<br />
Dr. Martin Sommer, Kreis Steinfurt<br />
Dr. Peter Hansen, Kreis Warendorf
- 199 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
I. Ausgangslage<br />
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL)<br />
wurde als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) am 01.07.2009 gegründet. Träger der AöR<br />
sind das Land Nordrhein-Westfalen, die kreisfreien Städte <strong>Bottrop</strong>, Gelsenkirchen und<br />
Münster sowie die Landkreise Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt und Warendorf;<br />
sie alle sind Mitglieder des Verwaltungsrates, der als Aufsichtsorgan die Geschicke der Anstalt<br />
überwacht.<br />
Die der Untersuchungsanstalt übertragenen Aufgaben ergeben sich aus § 4 des "Gesetzes<br />
zur Bildung integrierter Untersuchungsanstalten für Bereiche des Verbraucherschutzes" (IU-<br />
AG NRW) vom 11.12.2007 (SGV. NRW. 2125) sowie aus § 20 der "Verordnung zur Errichtung<br />
integrierter Untersuchungsanstalten für Bereiche des Verbraucherschutzes" vom<br />
20.12.2007 (SGV. NRW. 2125). Hierbei handelt es sich um die Untersuchung und gutachterliche<br />
Beurteilung von Proben aus den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel, kosmetische<br />
Mittel und sonstige Bedarfsgegenstände, die im Rahmen der amtlichen Lebensmittelkontrolle<br />
nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) von den Überwachungsämtern<br />
der acht kommunalen Träger entnommen werden. Hinzu kommen die umfangreichen<br />
diagnostischen Untersuchungen nach dem Tierseuchen- und Tierschutzrecht sowie die Untersuchungen<br />
zur Überwachung des Chemikalien-, Gentechnik- und Strahlenschutzvorsorgegesetzes.<br />
Die der Anstalt übertragenen Aufgaben werden an den Standorten Joseph-König-Str. 40,<br />
48147 Münster und Kurt-Schumacher-Allee 1, 45657 Recklinghausen wahrgenommen.<br />
II. Geschäftsentwicklung<br />
Der größte Teil der Geschäftstätigkeit des CVUA-MEL ist diesem durch das IUAG NRW<br />
zugewiesen, eine wesentliche Änderung des Geschäftsumfanges, insbesondere eine Reduzierung,<br />
könnte daher nur durch eine Gesetzesänderung erfolgen. Erhebliche Erweiterungen<br />
der Geschäftstätigkeit auf neuen Aufgabenfeldern würden der Zustimmung des Verwaltungsrates<br />
bedürfen. Insofern sind der Geschäftsentwicklung in beide Richtungen enge<br />
Grenzen gesetzt.<br />
Die acht angeschlossenen Kreise und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks Münster<br />
sind durch das IUAG NRW verpflichtet, die Untersuchung und Beurteilung aller Proben, die<br />
im Rahmen der Amtlichen Kontrolle des LFGB sowie des Tierseuchen- und Tierschutzrechtes<br />
anfallen, im CVUA-MEL durchführen zu lassen. Im Geschäftsjahr 2010 wurden die dem<br />
CVUA-MEL übertragenen Aufgaben in vollem Umfang erledigt.<br />
Das mit dem Gründungstag der AöR eingeführte neue Laborinformations- und Managementsystem<br />
(LIMS) ist nunmehr für die Proben aus dem Bereich des Lebensmittel- und<br />
Futtermittelgesetzbuches (LFGB) vollumfänglich in Betrieb, die Einführung dieses Systems<br />
für Proben aus den Bereichen Futtermittel, nationalem Rückstandskontrollplan und Tierseuchendiagnostik<br />
ist in der Einführungsphase und befindet sich trotz großen Einrichtungsaufwandes<br />
innerhalb des vereinbarten Zeitplans.
- 200 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die fachliche Leistungsfähigkeit konnte im Geschäftsjahr 2010 an wichtigen Stellen für den<br />
gesundheitlichen Verbraucherschutz weiterentwickelt werden.<br />
So wurden Untersuchungsmethoden neu eingeführt oder in ihrem Stoffspektrum entscheidend<br />
erweitert, die dem Nachweis und der Bestimmung von gesundheitlich bedenklichen<br />
Stoffen und Kontaminanten in Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Kosmetika dienen.<br />
Nach erfolgter Valdierung sind diese Methoden nun für die Untersuchung amtlicher Proben<br />
der Träger routinemäßig einsatzbereit.<br />
Bei den neu entwickelten oder im Stoffspektrum entscheidend erweiterten Methoden handelt<br />
es sich um Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung der<br />
- Mykotoxine T2, HT2 und DON im Mikrogrammbereich, die zur Toxin-Stoffgruppe der<br />
Trichothecene gehören und die in Getreide, Mais und Getreideerzeugnissen vorkommen;<br />
- Mutterkornalkaloide aus der Stoffgruppe der Ergotamine. Mit dieser Methode lassen<br />
sich die 13 Hauptvertreter dieser Alkaloide in Roggenmehl und -schrot sowie in fertigen<br />
Roggenbroten im Mikrogrammbereich nachweisen;<br />
- Marinen Biotoxine, die von Dinoflagellaten-Algen in Austern und Miesmuscheln gebildet<br />
werden können und die als "Diarrhoeic Shell Fish Poisoning" Toxine (DSP) beim Verzehr<br />
durch den Menschen heftige Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen u. ä. auslösen. Die bisher<br />
für den Nachweis in der EU allein zugelassene Referenzmethode mit einem Maus- und<br />
Ratten-Bioassay (Tierversuche) konnte durch die entwickelte LC-MS/MS Methode ersetzt<br />
werden und erlaubt es nun, die entsprechenden Toxine spezifisch als Einzelsubstanzen<br />
im Mikrogrammbereich nachzuweisen.<br />
Darüber hinaus wurden die Arbeiten zur Implementierung von Messverfahren zum Nachweis<br />
und zur Bestimmung Nano-skaliger Teilchen in Lebensmitteln (insbesondere in rieselfähigen<br />
Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln), Kosmetika und Bedarfsgegenständen<br />
erfolgreich weitergeführt.<br />
Weiterhin wurden im Rahmen eines vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />
(BVL) voll finanzierten Monitoringprojektes zum Dreiplattenhemmstofftest<br />
(DPT) gegen Ende des Geschäftsjahres 2010 die Arbeiten aufgenommen. Sie dienen dem<br />
Ziel, mit Hilfe von Multi-Rückstandsverfahren der LC-MS/MS bzw. LC-MS/TOF auf 50 Antibiotika<br />
den DPT so zu optimieren, dass die gegenwärtig hohe Falsch-Negativrate des DPT<br />
deutlich verringert werden kann. Damit würde das tatsächliche Risiko durch die derzeit im<br />
DPT nicht detektierbaren Antibiotika besser eingeschätzt werden können.<br />
III Chancen und Risiken<br />
Aufgrund der schon unter II. zitierten gesetzlichen Verpflichtung der Kreise und kreisfreien<br />
Städte, die bei ihnen für das Geschäftsfeld des CVUA-MEL anfallenden Proben auch hier<br />
untersuchen und beurteilen zu lassen, besteht für die Anstalt in absehbarer Zeit kein ernsthaftes<br />
Risiko des Wegfalls oder auch nur der Einschränkung seiner Hauptgeschäftstätigkeit.<br />
Das zugrunde liegende Recht ist Europarecht, welches nach aller Erfahrung praktisch nie<br />
zurückgenommen, sondern höchstens noch erweitert wird. Die auch weiter zunehmende<br />
Sensibilität der Verbraucherinnen und Verbraucher im Zusammenhang mit Lebensmitteln<br />
lässt folglich eher eine Zunahme der Untersuchungstätigkeit erwarten.
- 201 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Der Vorstand sieht gerade in der unter II. beispielhaft beschriebenen Entwicklung und Einführung<br />
neuer Methoden zum Nachweis und zur Bestimmung gesundheitlich bedenklicher<br />
Stoffe und Kontaminanten in Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Kosmetika eine<br />
Aufgabe hoher strategischer Bedeutung, die kontinuierlich fortgeführt werden muss. Sie hat<br />
sich auch zukünftig an aktuellen analytischen Themen zu orientieren, die die Lebensmittelsicherheit<br />
betreffen und ist für die analytische Kompetenz und Zukunftsfähigkeit einer Untersuchungseinrichtung<br />
wie dem CVUA-MEL von ausschlaggebender Bedeutung.<br />
Bei den Untersuchungen zur Gesundheit der Nutztiere im Regierungsbezirk Münster im<br />
Interesse der Früherkennung eines Seuchenausbruchs ist schon seit mehreren Jahren einer<br />
stetiger Rückgang bei der Anlieferung derartiger Tiere festzustellen, denn für die Tierhalter<br />
besteht keine rechtliche Verpflichtung, verendete Tiere dem CVUA-MEL insbesondere<br />
zur gezielten Seuchendiagnostik zur Verfügung zu stellen. Ursache für den Auftragsrückgang<br />
ist wahrscheinlich die mangelnde Sensibilität der Landwirte aufgrund des längeren<br />
Zurückliegens des letzten Seuchenausbruchs. Da die Erlöse aus dieser diagnostischen<br />
Tätigkeit aber nur einen geringen Anteil an den Gesamterlösen des CVUAMEL ausmachen,<br />
bedeutet ein mäßiger Rückgang dieser Erlöse kein nennenswertes Risiko für den Geschäftsbetrieb.<br />
Neben dem Risiko des Umfangs der operativen Tätigkeit ist prinzipiell auch das strukturelle<br />
Risiko für die AöR zu betrachten, das in einer Neuorganisation der Amtlichen Lebensmitteluntersuchung<br />
in NRW liegt und zu neuen, zentralisierten Untersuchungseinrichtungen und<br />
damit zu einer gravierenden Umorganisation des CVUA-MEL führen könnte. Dieses Risiko<br />
erscheint jedoch zurzeit als vernachlässigbar gering, da die Anstalt soeben erst gegründet<br />
wurde, was gegen eine erneute Strukturänderung in den nächsten Jahren spricht. Außerdem<br />
müssten einer Neuorganisation, z.B. in Form der Zusammenlegung mit anderen Anstalten,<br />
ausnahmslos alle Träger zustimmen. Aufgrund der Vielzahl der Träger und damit auch<br />
ihrer teilweise unterschiedlichen politischen Interessen ist ein derartiger Beschluss wohl äußerst<br />
unwahrscheinlich.<br />
IV. Prognose<br />
Die Auftragslage im operativen Geschäft wird sich aller Voraussicht nach im klassischen<br />
Bereich auch mittelfristig nicht wesentlich ändern, daher ist der praktisch vollständige Auslastungsgrad<br />
der vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen auch zukünftig gegeben.<br />
Darüber hinaus besteht das Ziel, vermehrt kleinere, von Dritten vollständig finanzierte<br />
Projekte, die inhaltlich im Zusammenhang mit den eigenen Kernaufgaben stehen, zu akquirieren.<br />
Beispielhaft seien hier Programme der Tierseuchenkasse NRW oder des BVL genannt.<br />
Derartige Projekte steigern nicht nur die Kompetenz des CVUA-MEL, sondern senken<br />
auch die Gemeinkosten im Kerngeschäft.<br />
Daneben ist es ein wichtiges Ziel, die Aufwendungen der AöR zu senken, damit keine Erhöhungen<br />
der Erträge durch eine Steigerung der Umlagen und Zuschüsse notwendig wird.<br />
Diesem Ziel dienten die Verhandlungen mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB<br />
NRW) über einen neuen, wirtschaftlich akzeptablen Mietvertrag für die Immobilie am Standort<br />
Joseph-König-Str. 40, Münster. Zwar wurde eine moderate Senkung der Miete ausgehandelt,<br />
aber das Ergebnis blieb unbefriedigend. So begannen im zurückliegenden Geschäftsjahr<br />
zusätzlich Verhandlungen über den Erwerb des Gebäudes durch das CVUA-MEL<br />
selbst. Ende 2010 erhielt der Vorstand die Zustimmung des Verwaltungsrates zum Kauf der<br />
Immobilie in Münster als der wirtschaftlichsten Lösung für die Zukunft des Amtes. Der Kaufvertrag<br />
wurde zwischenzeitlich notariell geschlossen, ist jedoch bis zur Zustimmung durch
- 202 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
das Finanzministerium und den Landtag NRW noch schwebend unwirksam. Die Finanzierungskosten<br />
für den Kauf der Immobilie sind allerdings seit der Zustimmung des Verwaltungsrates<br />
zum Kauf durch die zweimalige Anhebung des Zinsniveaus durch die Europäische<br />
Zentralbank erheblich gestiegen. Die noch zum Ende des Geschäftsjahres 2010 kalkulierte<br />
Senkung der Aufwendungen wird dadurch deutlich kleiner ausfallen.<br />
Darüber hinaus wird durch die anstehende Sanierung des Kreishauses Recklinghausen<br />
eine neue Unterbringung der am Standort Kurt-Schumacher-Allee 1, Recklinghausen vorhandenen<br />
Laborflächen erforderlich werden. Die bisherige Prüfung der verschiedenen Varianten<br />
der Unterbringung des Standortes Recklinghausen weist darauf hin, dass dadurch<br />
zusätzliche Aufwendungen in erheblicher Höhe in den nächsten Jahren entstehen werden.<br />
Die erhöhten Aufwendungen werden Auswirkungen auf die Höhe der Umlagen und Zuschüsse<br />
haben.<br />
Die Entscheidung darüber, welche Variante für die Unterbringung des Standortes Recklinghausen<br />
zum Tragen kommen soll, muss der Verwaltungsrat noch in <strong>2011</strong> treffen.<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass das CVUA-MEL auf gutem Weg ist, seine Aufgaben zu<br />
bewältigen sowie seine Leistungsfähigkeit zu erhalten und teilweise noch auszubauen. Ein<br />
derzeit im Aufbau befindliches Kosten- und vor allem auch Leistungscontrolling soll dies<br />
anhand aussagekräftiger Kennzahlen zukünftig auch objektiv belegen.<br />
V. Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag<br />
Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.
- 203 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnungen<br />
Position 01.07. - 31.12.2009 01.01. - 31.12.2010<br />
EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 8.685.073,35 17.651.996,67<br />
Sonstige betriebliche Erträge 95.607,84 172.766,48<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 8.939,36 30.408,58<br />
Erträge 8.789.620,55 17.855.171,73<br />
Position 01.07. - 31.12.2009 01.01. - 31.12.2010<br />
EUR EUR<br />
Materialaufwand 796.007,56 1.366.543,87<br />
Personalaufwand 4.923.941,49 10.206.747,35<br />
Abschreibungen 586.338,01 1.149.170,86<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 2.445.731,50 5.152.167,08<br />
außerordentliche Aufwendungen 0,00 31.783,00<br />
Aufwendungen 8.752.018,56 17.906.412,16<br />
Position 01.07. - 31.12.2009 01.01. - 31.12.2010<br />
EUR EUR<br />
Erträge 8.789.620,55 17.855.171,73<br />
./.Aufwendungen 8.752.018,56 17.906.412,16<br />
= Jahresfehlbetrag/-überschuss 37.601,99 -51.240,43
- 204 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bilanzen<br />
31.12.2009 31.12.2010<br />
EUR EUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 151.043,15 150.831,00<br />
Sachanlagevermögen 5.339.545,52 5.180.479,75<br />
Finanzanlagen 260.900,00 618.144,00<br />
Anlagevermögen 5.751.488,67 5.949.454,75<br />
Vorräte 54.004,27 69.415,02<br />
Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
81.745,35 319.249,86<br />
Flüssige Mittel 4.976.487,05 3.070.260,92<br />
Umlaufvermögen 5.112.236,67 3.458.925,80<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
67.718,74 51.343,89<br />
Summe Aktiva 10.931.444,08 9.459.724,44<br />
gezeichnetes Kapital 256.000,00 256.000,00<br />
Kapitalrücklage 2.794.581,29 2.794.581,29<br />
Gewinnrücklage 0,00 37.601,99<br />
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 37.601,99 -51.240,43<br />
Eigenkapital 3.088.183,28 3.036.942,85<br />
Rückstellungen 3.924.879,00 4.814.192,00<br />
Verbindlichkeiten 3.811.133,93 1.526.649,59<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Position<br />
107.247,87 81.940,00<br />
Summe Passiva 10.931.444,08 9.459.724,44
- 205 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
2010 2009 Veränderung<br />
T€ T€ T€<br />
1. Operativer Bereich<br />
Jahresfehlbetrag/-überschuss<br />
Abschreibung auf Gegenstände des<br />
-51,2 37,6 -88,8<br />
Anlagevermögens 1.149,2 586,3 562,9<br />
Zunahme der langfristigen Rückstellungen 850,4 236,7 613,7<br />
Cashflow 1.948,4 860,6 1.087,8<br />
Zunahme der übrigen Rückstellungen 39,0 39,0 0,0<br />
Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
Anlagevermögens 111,5 0,0 111,5<br />
Zu-/Abnahme der Vorräte -15,4 11,7 -27,1<br />
Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Aktiva -221,2 975,6 -1.196,8<br />
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Passiva -2.309,9 3.141,5 -5.451,4<br />
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -447,6 5.028,4 -5.476,0<br />
2. Investitionsbereich<br />
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen<br />
des Anlagevermögens 22,5 0,0 22,5<br />
Auszahlungen für Investitionen in das<br />
Sachanlagevermögen und immaterielle<br />
Vermögensgegenstände -1.123,9 -823,9 -300,0<br />
Auszahlung für Investitionen des<br />
Finanzanlagevermögens -357,2 -260,9 -96,3<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.458,6 -1.084,8 -373,8<br />
3. Finanzmittelfonds<br />
Zahlungswirksame Veränderung des<br />
Finanzmittelfonds -1.906,2 3.943,6 -5.849,8<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4.976,5 1.032,9 3.943,6<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 3.070,3 4.976,5 -1.906,2
- 206 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
Keine<br />
Beschäftigte<br />
31.12.2009 31.12.2010<br />
Beamte 27 27<br />
Beschäftigte 182 194<br />
Auszubildende 12 10<br />
Versorgungsempfänger 1 1<br />
222 232<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 28,25 32,10<br />
Fremdkapitalquote 71,75 67,90<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
53,69 51,04<br />
Kassenmittelintensität 45,44 32,45<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
1,22 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 02.02.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
5232000 Kostenanteil 223.078,08 237.197,22
- 207 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
17. Vestische Straßenbahnen GmbH<br />
Westerholter Straße 550<br />
45701 Herten<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 11.209.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.203.000 10,73<br />
Stadt Gelsenkirchen 1.388.000 12,38<br />
Kreis Recklinghausen 8.618.000 76,89<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
� Verkehrslandeplatz Loemühle GmbH (99,2 %)<br />
� Recklinghäuser Lokalfunk Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG (25 %)<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens sind nach § 2 des Gesellschaftsvertrages der Bau, der Er-<br />
werb und der Betrieb Verkehrseinrichtungen jeder Art, ferner alle diese Zwecke fördernden<br />
Geschäfte und Beteiligungen, gegebenenfalls in Gemeinschaft mit anderen Verkehrsunter-<br />
nehmen, sowie alle anderen mit dem Verkehr im Zusammenhang stehenden Geschäfte.<br />
Darüber hinaus ist Gegenstand des Unternehmens der Erwerb und die Verwaltung von Be-<br />
teiligungen an anderen Gesellschaften im Rahmen des gemeinderechtlich Zulässigem.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Vestische Straßenbahnen GmbH wird dieser<br />
tatsächlich eingehalten.
- 208 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Martin Schmidt<br />
B. Aufsichtsrat: 15 Mitglieder (5 Arbeitnehmervertreter)<br />
Landrat Cay Süberkrüb, Recklinghausen, Vorsitzender<br />
Kreistagsabgeordneter Hans-Peter Lassak, Recklinghausen, stellv. Vorsitzender<br />
Arbeitnehmervertreter Carsten Löcker, Herten, stellv. Vorsitzender<br />
Kreistagsabgeordneter Hans-Jürgen Schnipper, Recklinghausen, stellv. Vorsitzender<br />
Oberbürgermeister Bernd Tischler, <strong>Bottrop</strong> (bis 18.05.2010)<br />
Technischer Beigeordneter Norbert Höving (ab 18.05.2010)<br />
Ratsherr Bernd Lehmann, Gladbeck<br />
Arbeitnehmervertreter Manfred Zweiböhmer, Herten<br />
Arbeitnehmervertreter David Borek, <strong>Bottrop</strong><br />
Arbeitnehmervertreter Claus Görke, <strong>Bottrop</strong><br />
Arbeitnehmervertreter Reinhard Plietker, Recklinghausen<br />
Stadtverordneter Frank Dupont, Gelsenkirchen<br />
Kreistagsabgeordneter Harald Nübel, Marl<br />
Kreistagsabgeordneter MdL Lothar Hegemann, Recklinghausen (bis 30.04.2010)<br />
Kreistagsabgeordneter Marc Liebehenz, Dorsten<br />
Kreistagsabgeordnete Elisabeth Linkmann, Herten<br />
Kreistagsabgeordnete Margitta Opora, Gladbeck<br />
Kreisdirektor Roland Butz, Recklinghausen (seit 03.05.2010)<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />
Herr Willi Tönsgerlemann
- 209 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland verzeichnete im Jahr 2010 einen deutlichen<br />
Aufwärtstrend, der in dieser Form auch von vielen Wirtschaftsexperten nicht erwartet wurde.<br />
War das Vorjahr noch wesentlich geprägt von den dramatischen Folgen der globalen Finanzkrise,<br />
so nahm im Jahr 2010 die Investitionsbereitschaft der Unternehmen merklich zu.<br />
Diese konjunkturelle Erholung machte sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar.<br />
Dennoch stehen die kommunalen Gesellschafter, deren Haushaltssituation nach wie vor<br />
angespannt ist, weiterhin vor immensen Herausforderungen. Angesicht der Höhe der kreditfinanzierten<br />
öffentlichen Haushalte werden die kommunalen Gesellschafter weiterhin an einer<br />
strikten Ausgabendisziplin festhalten. Dies bedeutet für die Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH die konsequente Fortsetzung der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen, um<br />
die Wirtschaftlichkeit der Vestischen Straßenbahnen GmbH zu erhöhen und die Zuschussverpflichtungen<br />
der Gesellschafter zu begrenzen.<br />
Gleichzeitig zeichnen sich die Konsequenzen des demographischen Wandels ab, von dem<br />
die Emscher-Lippe-Region stärker betroffen ist als der südliche Bereich des Ruhrgebietes.<br />
Der demographische Wandel wird erhebliche Auswirkungen auf die Fahrgaststruktur haben.<br />
So ist vor allem die Bevölkerungsentwicklung des Kreises Recklinghausen seit Mitte der<br />
90er Jahre negativ verlaufen. Der Bevölkerungsrückgang im Bedienungsgebiet der Vestischen<br />
Straßenbahnen GmbH setzt sich unvermindert weiter fort. Damit ist die Anzahl potenzieller<br />
Kunden weiter rückläufig. Darüber hinaus wird die Einwohnerschaft immer älter. Die<br />
Schülerzahlen, ein wichtiges Marktsegment der Vestischen, gehen bis zum Jahr 2019 um<br />
ca. 23 % zurück.<br />
Darüber hinaus ist eine abschließende Weichenstellung zur Anpassung des nationalen<br />
Rechtsrahmens an die Europäische Verordnung Nr. 1370/2007 noch nicht erfolgt. Nachbesserungsbedarf<br />
besteht nach wie vor bei der Ausgestaltung des Personenbeförderungsgesetzes<br />
(PBefG) auf Bundesebene. Ohne angepasstes PBefG besteht die Gefahr, dass Vergabekammern<br />
und -gerichte das spezifische ÖPNV-Recht der EU-Verordnung gegenüber<br />
dem allgemeinen Vergaberecht vernachlässigen, welches Direktvergaben nur als Notlösungen<br />
kennt.<br />
In Anbetracht des wachsenden Kostendrucks auf Seiten der Kommunen setzte das Unternehmen<br />
konsequent den Kurs ' der vergangenen Jahre fort: Interne Restrukturierung, Optimierung<br />
des Liniennetzes, Investitionen in die Qualität des Nahverkehrs und Einsatz neuer<br />
Instrumente zur Kundengewinnung. Die Vestische Straßenbahnen GmbH muss sich als attraktiver<br />
Mobilitätsdienstleister für die Region profilieren, weil die Kunden ein qualitativ hochwertiges<br />
Nahverkehrsangebot erwarten. Nur unter diesen Voraussetzungen kann sich das<br />
Unternehmen als attraktive Alternative im Verkehrsmarkt positionieren und behaupten.<br />
Im Januar 2010 vergrößerte die Vestische Straßenbahnen GmbH die Betriebsleistung deutlich.<br />
Im Raum Dorsten übernahm das Unternehmen die Verkehrsleistung des ehemaligen<br />
Betreibers Regionalverkehr Münsterland GmbH, die sich nunmehr auf ihr Kerngebiet Münsterland<br />
konzentriert. Durch den Rückzug der RVM erweitert die Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH das Leistungsvolumen um rd. 600.000 km pro Jahr, ohne dass zusätzliche Personalkosten<br />
im Verwaltungs- und Werkstattbereich entstehen. Die Fahrgäste profitieren dabei<br />
von einem neuen Bedienungskonzept. Weil es unnötige Parallelfahrten vermeidet, können<br />
nicht nur partielle Mehrleistungen kostenneutral realisiert werden. Da alle Busse nun auch<br />
unter dem Dach der Vestischen fahren, können z. B. Anschlussverbindungen auch bei geringen<br />
Verspätungen über die Leitstelle sichergestellt werden.
- 210 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Am 01. Dezember 2010 trat die Beschäftigungssicherungsvereinbarung (BSV) bereits in<br />
Kraft. Ähnlich wie in der bisherigen Anwendungsvereinbarung werden in einer Beschäftigungssicherungsvereinbarung<br />
(BSV) die Regelungsbestandteile übernommen, die für jedes<br />
Unternehmen einzeln abgeschlossen werden müssen, um den Tarifvertrag Nahverkehr NW<br />
anwenden zu können. So hat sich die Vestische verpflichtet, pro Jahr im Linienverkehr die<br />
Obergrenze des Privatisierungsgrades von 25 % nicht zu überschreiten. Damit beläuft sich<br />
die Fremdvergabe auf dem Niveau der alten Anwendungsvereinbarung. Allerdings wird<br />
mangels alleiniger Konzession die Linienleistung, die die Vestische zu Anfang des Jahres<br />
von der Regionalverkehr Münsterland GmbH im Raum Dorsten übernommen hat, nicht auf<br />
die Anmietquote angerechnet. Ein weiterer Bestandteil der Beschäftigungssicherungsvereinbarung<br />
ist die Schaffung einer neuen Entgelttabelle für neu einzustellende Mitarbeiter im<br />
Fahrdienst. Für die nach dem 1. Dezember 2010 eingestellten Fahrerinnen und Fahrer gilt<br />
eine neue Entgeltgruppe 5a mit einem geringeren Einstiegsgehalt und geringeren Steigerungsraten.<br />
Das Gehaltsgefüge der Altbeschäftigten ändert sich jedoch dabei nicht. Als Gegenleistung<br />
sind betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2019 ausgeschlossen.<br />
Mit der Befristung bis zum 31. Dezember 2019 konnte der nach der neuen EU-<br />
Verordnung maximal mögliche Zeitrahmen für den Bestandsschutz ausgeschöpft und eine<br />
Angleichung an die Betrauungsbeschlüsse des Kreistages und der Räte der Städte Gelsenkirchen<br />
und <strong>Bottrop</strong> erzielt werden.<br />
2010 markiert bei der Vestische Straßenbahnen GmbH den Beginn des Zeitalters der dynamischen<br />
Fahrplanauskunft. So sind Fahrplanauskünfte im Internet für die Busverbindungen<br />
in Echtzeit via Handy an jeder Haltestelle abrufbar. Zudem wird am ZOB in <strong>Bottrop</strong> sowie<br />
den Knotenpunkten Herten-Mitte und Haltern Bahnhof online angezeigt, wenn ein Bus einmal<br />
Verspätung hat. Möglich wird dies durch das sogenannte dynamische Fahrgastinformationssystem<br />
(DFI), das jede Linie und jede Haltestelle im Netz des Unternehmens umfasst.<br />
Das DFI-System bietet auch blinden und sehbehinderten Menschen wertvolle Orientierungshilfen.<br />
Per Druck auf eine spezielle Taste werden die Uhrzeit und der Name der Haltestelle<br />
genannt. Dann wird der Text auf dem Anzeiger umgewandelt und akustisch angesagt. Die<br />
elektronische Fahrplanauskunft im Internet arbeitet mit den Daten des Betriebsleit- und<br />
-beschleunigungssystems und kennt daher auch die aktuellen Verspätungen in Echtzeit. Die<br />
Daten werden an den Verkehrsverbund übertragen und dort ins Netz eingespeist.<br />
Ein weiterer Meilenstein in Sachen Qualitätssteigerung ist der neue ZOB in <strong>Bottrop</strong>. Der<br />
neue Busbahnhof bietet höchsten Komfort für die 20.000 Fahrgäste pro Tag und stellt architektonisch<br />
ein Highlight dar. So betonen das neue, großzügige Dach und der dort angebrachte<br />
Lichtbalken die Zentralität dieses City-Bereiches. Barrierefrei, mit 16 überdachten<br />
Bussteigen und mehr Stellflächen für die Busse, ist er eine Visitenkarte der Stadt, der den<br />
Zugang zum ÖPNV erheblich erleichtert und seine Attraktivität steigert. Auch Busfahrerinnen<br />
und -fahrer profitieren von den verbesserten An- und Abfahrtmöglichkeiten für die 2.000<br />
Busse, die den neuen ZOB täglich ansteuern.<br />
Weil das subjektive und objektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste eine entscheidende<br />
Schwelle für die Verkehrsmittelwahl darstellt, fahren 15 Linienbusse seit Herbst 2010 mit<br />
einer neuartigen Videotechnik, mit der Belästigungen und körperliche Übergriffe in den<br />
Fahrzeugen vermieden bzw. bereits begonnene Straftaten wirksam unterbunden werden<br />
sollen. Das System, das bei der Vestischen in einem Pilotversuch getestet wird, wurde vom<br />
KompetenzCenter Sicherheit (KCS) des Landes NRW entwickelt. Im Falle eines ernsthaften<br />
Übergriffs löst der Fahrer über eine Notfalltaste Alarm aus. Die Videobilder werden daraufhin<br />
online in die Leitstelle übertragen, die der Polizei dann alle relevanten Beobachtungen<br />
übermitteln kann. Gleichzeitig wird das Live-Bild von der Tat auf dem Informationsbildschirm<br />
im Fahrzeug für die Fahrgäste sichtbar. Begleitet wird die Videodarstellung auf dem Bildschirm<br />
durch eine sehr eindingliche Ansage, die alle Fahrgäste auf die Tat aufmerksam<br />
macht und den Täter aus der Anonymität reißt.
- 211 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Wenn es um die Minderung von Schadstoff- und Lärmemissionen und die Reduzierung des<br />
Energieverbrauchs geht, sind öffentliche Verkehrmittel dem motorisierten Individualverkehr<br />
deutlich überlegen. Busse und Bahnen verbrauchen pro Nutzer deutlich weniger Energie,<br />
produzieren weniger CO2 sowie geringere lokale Emissionen und verbrauchen weniger Fläche<br />
als Pkw. Gleichzeitig erwarten die kommunalen Gesellschafter und die Kunden verstärkte<br />
Maßnahmen zur Abgasreduzierung, mit denen die Nahverkehrsbranche ihr Image als<br />
konsequenter Vorreiter in Sachen Umweltschutz unter Beweis stellt. Zu beachten ist, dass<br />
die Umweltzonen in der Emscher-Lippe-Region erweitert werden sollen, in die nur Fahrzeuge<br />
mit Umweltplaketten Einfahrt haben. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund betrieb die<br />
Vestische Straßenbahnen GmbH die Politik der Verjüngung des Fahrzeugparks konsequent<br />
weiter. 2010 wurden 12 neue Linienbusse in Dienst gestellt. Diese Fahrzeuge verfügen<br />
ebenso wie ihre Vorgängermodelle seit 2007 über die zurzeit weltweit saubersten Dieselmotoren<br />
und erreichen die Abgasstufe EEV, dem gegenwärtig anspruchsvollsten europäischen<br />
Abgasstandard für Busse und Pkw.<br />
Die Busbeschaffung erfolgte gemeinsam mit der „Kooperation Östliches Ruhrgebiet" (KÖR),<br />
in der die Verkehrsunternehmen des östlichen Ruhrgebietes Bogestra, Dortmunder Stadtwerke<br />
DSW21 sowie die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel und Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH zusammenarbeiten. Auch der Einsatz der Hybridtechnik als umweltschonende und<br />
innovative Antriebstechnologie ist ein Projekt der „Kooperation Östliches Ruhrgebiet" (KÖR).<br />
So fiel im Jahr 2010 die Entscheidung, den Fahrzeugpark der Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH um zwei Dieselhybridgroßraumbusse zu erweitern.<br />
Im Jahr 2010 standen das Ruhrgebiet und damit auch die Emscher-Lippe-Region im Rahmen<br />
des Projektes Kulturhauptstadt 2010 im Fokus des europäischen Interesses. Die Vestische<br />
Straßenbahnen GmbH ist sich ihrer regionalen Verantwortung bewusst und unterstützte<br />
aktiv Aktionen des Ruhrgebietes als Kulturhauptstadt 2010. Mit zahlreichen Sonderverkehren<br />
leistete las Unternehmen seinen Beitrag, so dass sich unsere Region einen hervorragenden<br />
Ruf als herzlicher Gastgeber und interessanter Veranstaltungsraum erworben hat.<br />
Sichtbarste Zeichen waren wohl der „Day of Song", als sich die Linienbusse in <strong>Bottrop</strong> in<br />
„Gute-Laune-Busse" (Zitat WAZ) verwandelten und Events des Kulturkanals, bei denen die<br />
Vestische unverzichtbare Zubringerdienste leistete.<br />
Ein weiteres Projekt war und ist für die Entwicklung der Emscher-Lippe-Region von nicht zu<br />
unterschätzender Bedeutung: Die InnovationCity. Zu dem Wettbewerb hatte der Initiativkreis<br />
Ruhr die 53 Revierkommunen aufgerufen, bis 2020 ein interkommunal integriertes Handlungskonzept<br />
für die Schaffung einer Energiesparstadt auf die Beine zu stellen. Die Bewerbungen<br />
der Städte Herten/Gelsenkirchen und <strong>Bottrop</strong> haben es bis ins Finale der letzten fünf<br />
Revierkommunen geschafft. Die Vestische Straßenbahnen GmbH hat im Bewerbungsverfahren<br />
beide Bewerber aktiv unterstützt und einige Projektskizzen entworfen, die die Fahrzeugtechnik<br />
revolutionieren und den Busverkehr attraktiver gestalten könnten. Letztlich gab<br />
eine Fachjury des Initiativkreises Ruhr <strong>Bottrop</strong> den Zuschlag vor den anderen vier Finalstädten.<br />
Dass eine Kommune im Betriebsgebiet der Vestischen Straßenbahnen GmbH die Nase<br />
vorn hatte, bedeutet auch eine große Chance für das Unternehmen. Denn der Öffentliche<br />
Personennahverkehr ist ein entscheidender Baustein der InnovationCity. Sollten entsprechende<br />
Fördergelder für Investitionen und Betrieb fließen, bieten sich für die Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH neue Perspektiven.<br />
Das Unternehmen richtet sich auf Grund der sinkenden Drittmittel immer stärker auf einen<br />
nutzerfinanzierten Nahverkehr aus. Daher ist es bedauerlich, dass für das Jahr 2010 im Verkehrsverbund<br />
Rhein-Ruhr keine gemeinsame Lösung über eine Tarifanpassung zustande<br />
kam.
- 212 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Im Jahr 2010 entschieden sich insgesamt 62,9 Mio. Kunden für das umweltverträgliche Mobilitätsangebot<br />
der Vestischen Straßenbahnen GmbH. Erfreulich hierbei ist, dass bei den<br />
Fahrgästen, die mit einem Fahrausweis der Vestische Straßenbahnen GmbH unterwegs<br />
waren, ein Plus von 2,2 % erzielt werden konnte.<br />
Dennoch liegen die Fahrgastzahlen bei der Vestische Straßenbahnen GmbH um rd. 600.000<br />
Kunden unter dem Vorjahresniveau. Maßgeblich für dieses Minus sind Fahrgäste, die aufgrund<br />
einer Behinderung unentgeltlich befördert wurden und für die die Verkehrsunternehmen<br />
Ausgleichszahlungen aus Landes- und Bundesmitteln erhalten haben. In diesem<br />
Marktsegment hat die Vestische Straßenbahnen GmbH 1,8 Mio. Fahrgäste verloren.<br />
Ein positiver Trend wird bei den Tickets im Abonnement sichtbar. Rd. 55.500 Kunden besitzen<br />
im nördlichen Ruhrgebiet ein Ticket im Abonnement. Bereinigt um die durch die Leistung<br />
der vom RVM hinzugewonnenen Abonnenten ergibt sich ein Plus von 0,4 %, während<br />
im VRR erstmals seit mehreren Jahren 2010 weniger Fahrgäste ein Abonnement des VRR<br />
als im Jahr zuvor besaßen. Damit bewegen sich die Absatzzahlen bei der Vestischen Straßenbahnen<br />
GmbH auf erfreulich hohem Niveau. Der Abo-Bereich sichert weit über 50 % der<br />
Ticketeinnahmen.<br />
Wie in den Vorjahren hat die Vestische auch im Geschäftsjahr in allen Unternehmensbereichen<br />
Risikoerhebungen vorgenommen und die sich bietenden Chancen abgewogen. Nach<br />
dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) werden<br />
Risiken bei der Vestischen Straßenbahnen GmbH zweimal jährlich durch eine Risikoinventur<br />
systematisch identifiziert, analysiert und fortgeschrieben. Alle erfassten Risiken werden nach<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe eingestuft, die Auswirkungen beschrieben und<br />
Maßnahmen eingeleitet.<br />
Es haben sich keine Entwicklungen ergeben, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden<br />
könnten. Es bestehen aber weiterhin folgende in der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
hochbewertete Risiken:<br />
Durch die Einführung eines , neuen Verfahrens zur Ermittlung des Übersteigerausgleichs ab<br />
dem Jahr 2010 muss mit einer höheren Belastung für die Vestische in einer geschätzten<br />
Größenordnung von 200 T€ bis 1 Mio. € gerechnet werden.<br />
Sollte es zu einer Umsetzung des Vorschlages der Umweltdezernenten vom 26. Januar<br />
<strong>2011</strong> kommen, so ergibt sich für die Vestische ein erhebliches Investitionsrisiko. Der Vorschlag<br />
sieht vor; dass ab dem 1. Januar 2012 kein Fahrzeug mit einer roten Plakette und ab<br />
dem 1. Januar 2013 kein Fahrzeug mit einer gelben Plakette in die Umweltzonen fahren<br />
darf. Um den Anforderungen zu entsprechen, ist der frühzeitige Austausch von zusätzlichen.<br />
26 Omnibussen in <strong>2011</strong> und 63 Omnibussen in 2012 erforderlich. Das entspricht einem Investitionsvolumen<br />
von 25,3 Mio. €, was aus den Jahren 2012 bis 2017 vorgezogen werden<br />
müsste. Zudem entstehen dem Unternehmen durch die frühzeitige Veräußerung von gebrauchten<br />
Fahrzeugen in den Jahren <strong>2011</strong> und 2012 Kosten in Höhe von rd. 2,4 Mio. €.<br />
Nicht genau beziffern lässt sich die Höhe der Verkaufserlöse für die Altfahrzeuge. Die zusätzlichen<br />
Zinsaufwendungen in den nächsten 5 Jahren werden rd. 0,9 Mio. € betragen.<br />
Kosten für Fremdfahrleistungen sind hier noch nicht berücksichtigt. Diese werden analog zu<br />
den zusätzlichen Fahrzeuginvestitionen der Fremdunternehmer höchstwahrscheinlich steigen.
- 213 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Auch für das Wirtschaftsjahr <strong>2011</strong> gilt es, die Wettbewerbsposition im ÖPNV-Markt auszubauen.<br />
Wegen der immer noch angespannten Finanzlage der öffentlichen Haushalte wird<br />
sich der Kostendruck im Verkehrsmarkt in Deutschland nicht vermindern. Die Vestische<br />
Straßenbahnen GmbH hat mit der Positionierung des Unternehmens unter Wettbewerbsstrukturen<br />
und der Entwicklung zu einem konkurrenzfähigen Dienstleistungsunternehmen<br />
bereits seit Jahren begonnen. Leistungsoptimierung und Verbesserung der Kostenstrukturen<br />
stehen daher ununterbrochen an erster Stelle der Unternehmenszielsetzung. Jedoch erfordert<br />
die Anpassung an veränderte Marktstrukturen weiterhin noch angemessene Übergangsvorschriften,<br />
um auch dem Aspekt der Sozialverträglichkeit ausreichend Rechnung zu<br />
tragen.<br />
Die Vestische Straßenbahnen GmbH ist als regional verwurzeltes Unternehmen sich ihrer<br />
besonderen Verantwortung für die Region bewusst. Infolgedessen unterstützt das Unternehmen<br />
weiterhin Initiativen der bedienten Gebietskörperschaften, die das Image und die<br />
Profilierung der Region nachhaltig verbessern.<br />
Denn nach dem Ausbildungs- und Berufsverkehr spielt der Freizeitverkehr eine immer größere<br />
Rolle. Mit neuen Angeboten will sich die Vestische in diesem Marktsegment stärker<br />
positionieren. So ist für das Jahr <strong>2011</strong> die Einführung eines Fahrradbusses geplant. Damit<br />
soll gleichzeitig der Radverkehr und der Öffentliche Personennahverkehr stärker vernetzt<br />
werden.<br />
Die Nutzung von modernen Informationsmedien wie dem Internet und mobilen Endgeräten<br />
steigt bei den Kunden öffentlicher Verkehrsmittel deutlich an. Stark steigende Besucherzahlen<br />
auf der Homepage der Vestischen Straßenbahnen GmbH unterstreichen diese Tendenz.<br />
Infolgedessen ist im Jahr <strong>2011</strong> ein Relaunch der Homepage des Unternehmens geplant, mit<br />
dem die Menüführung verbessert und die Navigation innerhalb der Seiten übersichtlich aufgebaut<br />
und bequem zu handhaben sein werden.<br />
Zur Einnahmesicherung wird die Vestische Straßenbahnen GmbH die elektronische Einstiegskontrolle<br />
einführen. Damit soll die Schwarzfahrerquote von ca. 1,6 % gesenkt werden.<br />
Dies verursacht einen jährlichen Fehlbetrag von rund 650.000 €. Beim kontrollierten Einstieg,<br />
mit dem grundsätzlich das Vorzeigen eines gültigen Tickets verbunden ist, ist für das<br />
Fahrpersonal nicht zu erkennen, ob die Chipkarte für das aktuelle Tarifgebiet gültig oder gar<br />
gesperrt ist. Die elektronische Kontrolle ermöglicht es nun, gesperrte Tickets beim Einstieg<br />
zu erkennen und aus dem Umlauf zu nehmen. Manipulierte, verlorene oder gestohlene<br />
Chipkarten können so nicht missbräuchlich verwendet werden.<br />
Schnelligkeit und Pünktlichkeit sind für Fahrgäste zwei der wichtigsten Kriterien bei der Wahl<br />
öffentlicher Verkehrsmittel. Daher wird die Vestische Straßenbahnen GmbH ein neues Kundenbindungsinstrument<br />
einsetzen. Das Unternehmen gibt seinen Kunden gemeinsam mit<br />
unseren Partnern in der KÖR ein Pünktlichkeitsversprechen. In der Praxis bedeutet dies,<br />
dass das Unternehmen bei einer Verspätung von 10 Minuten und mehr die Fahrtkosten zum<br />
Teil erstattet. Das Pünktlichkeitsversprechen ist die konsequente Fortsetzung von Mobilitätsgarantie<br />
und Anschlussgarantie, die seit Jahren Bestandteil des VRR-Tarifs sind.<br />
Auch <strong>2011</strong> soll sich die Ökobilanz der Fahrzeugflotte verbessern. Neben der turnusmäßigen<br />
Fahrzeugneubeschaffung sollen zwei Dieselhybridgroßraumbusse in Betrieb gehen, um<br />
umweltschonende und innovative Antriebstechnologie in der Praxis zu erproben. Gleichzeitig<br />
steht die Fortschreibung des Luftreinhalteplans Ruhrgebiet von 2008 durch die Bezirksregierung<br />
Münster an. Doch sind noch viele Fragen offen. Seit 2002 hat die Vestische Straßenbahnen<br />
GmbH den Ausstoß von Stickoxiden, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoff und Rußpartikeln<br />
um bis zu 87 % gesenkt. Dennoch benötigt das Unternehmen gesicherte Übergangsbestimmungen,<br />
um Kostensteigerungen durch Nachrüstung und Neubeschaffung zu<br />
vermeiden.
- 214 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Insgesamt wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung und damit auch der Belegschaften<br />
in den kommenden Jahren kontinuierlich ansteigen. Diese Entwicklung macht auch vor den<br />
Mitarbeitern der Vestischen Straßenbahnen GmbH nicht halt. Damit sich ein hohes Durchschnittsalter<br />
nicht negativ auf das Leistungsvermögen auswirkt, wird das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
an Bedeutung gewinnen. Neben den „klassischen" Handlungsfeldern<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz umfasst es auch das Aufgabengebiet der<br />
Gesundheitsförderung. Daher muss und wird das Unternehmen die Strategien zum Gesundheitsmanagement<br />
forcieren.<br />
Sämtliche Aktivitäten der Vestischen Straßenbahnen GmbH bleiben auch weiterhin darauf<br />
ausgerichtet, in einem sich verändernden Nahverkehrsmarkt hochwertige Dienstleistungen<br />
anzubieten. Alle Anstrengungen orientieren sich an der Aufgabe, den Fahrgästen eine sinnvolle,<br />
umweltverträgliche und stadtgerechte Alternative zum Pkw anbieten zu können. Trotz<br />
aller Zwänge zur Herstellung der Eigenwirtschaftlichkeit und Erhöhung der Produktivität,<br />
dürfen die Entscheidungen über ein angemessenes Nahverkehrsangebot nicht ausschließlich<br />
von der Finanzsituation der bedienten Gebietskörperschaften abhängig gemacht werden.<br />
Bei allen betriebswirtschaftlichen Maßnahmen muss das Qualitätsniveau erhalten bzw.<br />
nach Möglichkeit noch verbessert werden. Ein attraktives und leistungsfähiges ÖPNV-<br />
Angebot ist entscheidend für die Attraktivität einer Region. Dem ÖPNV kommt eine Schlüsselrolle<br />
zu, wenn es darum geht, die Funktionsfähigkeit und die positive Entwicklung des<br />
Wirtschaftsstandortes Emscher-Lippe-Region zu sichern. Durch weiteren Leistungsabbau<br />
würde die Emscher-Lippe-Region im Wettbewerb mit anderen Räumen deutlich zurückfallen.
- 215 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 44.877.769,22 45.965.794,17 46.402.562,52 47.623.916,27 48.086.284,98<br />
Andere Eigenleistungen 2.630,70 1.546,86 2.074,14 8.678,25 5.262,12<br />
Sonstige betriebliche Erträge 4.156.591,34 3.545.333,42 7.634.597,48 7.455.513,53 4.988.609,21<br />
Erträge aus Beteiligungen 52.048,85 25.054,00 147.613,23 115.544,72 120.817,41<br />
Zinsen und ähnliche Beträge 1.330.207,55 2.176.529,37 946.208,43 996.920,73 881.754,85<br />
Erträge 50.419.247,66 51.714.257,82 55.133.055,80 56.200.573,50 54.082.728,57<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 22.148.045,68 21.523.574,38 22.322.657,09 23.979.862,81 25.032.962,70<br />
Personalaufwand 43.316.388,04 41.571.108,91 43.551.829,93 46.356.523,81 43.187.470,56<br />
Abschreibungen 3.521.554,02 3.814.115,72 4.965.961,02 4.969.639,19 5.258.910,30<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
Außerordentliche<br />
Aufwendungen<br />
4.321.244,78 4.409.931,07 5.742.070,80 6.255.843,35 3.994.071,42<br />
220.098,53 315.551,77 297.993,89 304.476,49 1.046.514,85<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 36.124,00<br />
Steuern 50.579,24 50.102,18 51.197,34 50.619,19 51.341,83<br />
Aufwendungen 73.577.910,29 71.684.384,03 76.931.710,07 81.916.964,84 78.607.395,66<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 50.419.247,66 51.714.257,82 55.133.055,80 56.200.573,50 54.082.728,57<br />
./. Aufwendungen 73.577.910,29 71.684.384,03 76.931.710,07 81.916.964,84 78.607.395,66<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag<br />
-23.158.662,63 -19.970.126,21 -21.798.654,27 -25.716.391,34 -24.524.667,09<br />
Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahme aus der<br />
Kapitalrücklage<br />
23.158.662,63 19.970.126,21 21.798.654,27 25.716.391,34 22.587.418,37<br />
= Bilanzverlust 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.937.248,72
- 216 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
175.214,00 903.873,00 691.817,00 341.315,00 289.121,00<br />
Sachanlagevermögen 26.080.955,49 29.089.431,85 31.650.037,59 32.100.604,22 32.406.237,16<br />
Finanzanlagen 11.172.606,43 10.956.026,49 10.904.409,96 10.874.391,22 10.867.094,78<br />
Anlagevermögen 37.428.775,92 40.949.331,34 43.246.264,55 43.316.310,44 43.562.452,94<br />
Vorräte 1.338.623,30 1.335.699,98 1.153.366,05 1.214.587,97 1.103.817,94<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
8.763.703,73 11.618.985,52 7.102.270,33 6.360.906,81 5.730.593,33<br />
Flüssige Mittel 3.871.359,28 3.328.746,02 1.593.411,09 2.229.233,98 1.061.828,05<br />
Umlaufvermögen 13.973.686,31 16.283.431,52 9.849.047,47 9.804.728,76 7.896.239,32<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
23.965,29 54.682,01 43.963,65 36.276,62 26.991,76<br />
Summe Aktiva 51.426.427,52 57.287.444,87 53.139.275,67 53.157.315,82 51.485.684,02<br />
gezeichnetes Kapital 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00<br />
Rücklagen 4.286.957,45 6.177.164,69 5.498.006,08 402.095,28 0,00<br />
Bilanzverlust 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.937.248,72<br />
Eigenkapital 15.495.957,45 17.386.164,69 16.707.006,08 11.611.095,28 9.271.751,28<br />
Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />
3.399.581,00 5.476.231,00 6.135.801,00 6.680.171,00 7.211.821,00<br />
Rückstellungen 17.129.356,57 18.603.809,27 16.575.456,45 17.625.434,00 17.907.659,00<br />
Verbindlichkeiten 15.217.159,99 15.669.296,11 13.590.847,24 15.319.261,30 16.922.865,59<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
184.372,51 151.943,80 130.164,90 1.921.354,24 171.587,15<br />
Summe Passiva 51.426.427,52 57.287.444,87 53.139.275,67 53.157.315,82 51.485.684,02
- 217 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
2010 2009<br />
TEUR TEUR<br />
Jahresergebnis -24.525 -25.716<br />
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des<br />
Anlagevermögens 5.259 4.970<br />
_ Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für<br />
Investitionszuschüsse -965 -855<br />
+/- Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellung 76 79<br />
+/- Zunahme/Abnahme der übrigen Rückstellungen (langfristig) 606 3.075<br />
Brutto-Cash-flow -19.549 -18.447<br />
+/- Zunahme/Abnahme der übrigen Rückstellungen (kurzfristig) -400 -2.104<br />
+/- Buchverlust/-gewinn aus Anlagenabgängen -30 88<br />
+/- Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 294 2.337<br />
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.270 4.375<br />
= Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit -20.955 -13.751<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -5.222 -5.011<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen<br />
-299 -9<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -623 -137<br />
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
Sachanlagevermögens 131 29<br />
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
Finanzanlagevermögens 538 0<br />
Cash-flow aus der Investitionstätigkeit -5.475 -5.128<br />
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 22.642 18.972<br />
+ Einzahlungen aus Investitionszuschüsse 1.497 1.399<br />
+ Einzahlungen aus Kreditaufnahme 1.980 0<br />
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -856 -856<br />
= Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit 25.263 19.515<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -1.167 636<br />
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 2.229 1.593<br />
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode *) 1.062 2.229<br />
*) Der Finanzmittelfonds des Jahres 2009 enthält die wertmäßigen Zahlungseingänge im Dezember 2009<br />
aus der Lastschrift für Abonnement-Beiträge für Januar 2010 (T€ 1.784), die valutamäßig erst im Januar<br />
2010 zur Verfügung gestanden haben.<br />
Bürgschaften<br />
Keine<br />
Beschäftigte<br />
Im Berichtsjahr betrug die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer 940 (Vorjahr 951).
- 218 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 30,13 30,35 31,44 21,84 18,00<br />
Fremdkapitalquote 69,87 69,65 68,56 78,16 82,00<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
41,40 42,46 38,63 26,81 21,28<br />
Kassenmittelintensität 7,53 5,81 3,00 4,19 2,06<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(Darstellung für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr)<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 12.02.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
EUR<br />
2010<br />
EUR<br />
414 3000 Erstattung überzahlter VRR-Umlagen 505.802,44 91.161,05<br />
414 3000 Erstattung Spitzenausgleich 13.608,88 0,00<br />
461 3000 Zinserstattung nach Ergebnisrechnung 223,71 0,00<br />
Summe 519.635,03 91.161,05<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 12.02.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
EUR<br />
2010<br />
EUR<br />
531 3007 Zweckverbandsumlage *) 3.173.027,69 3.278.020,45<br />
531 3001 Nachzahlung Zweckverbandsumlage 277.000,00 14.302,00<br />
531 3002 Ausgleichszahlung für Leistungen der DB 164.000,00 165.000,00<br />
531 3003 Umlage Eigenaufwand Zweckverband 5.720,00 5.720,00<br />
531 3005 Finanzierung BVR GmbH 274.382,00 283.390,00<br />
531 3006 Eigenaufwand VRR AöR 110.100,00 110.100,00<br />
Ausgleichs- und Zinszahlungen 0,00 38,37<br />
Summe 4.004.229,68 3.856.5703,82<br />
2009<br />
EUR<br />
2010<br />
EUR<br />
*) Zweckverbandsumlage brutto 4.128.000,00 4.188.000,00<br />
Kürzungsbeträge gem. § 19 (7) der Zweckverbandssatzung<br />
954.972,31 909.979,55<br />
Nettoverbandsumlage 3.173.027,69 3.278.020,45
- 219 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Hans-Böckler-Straße 60<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Stammkapital 2.300.000,00 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 2.300.000,00 100<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Der Gegenstand der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung ist in § 1 der Betriebssatzung wie<br />
folgt geführt:<br />
1. Der Sport- und Bäderbetrieb der Stadt <strong>Bottrop</strong> wird als eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />
auf der Grundlage der gesetzlichen Vorschriften, der Allgemeine Dienstanweisung für die<br />
Eigenbetriebe, eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen und Anstalten des öffentlichen<br />
Rechts geführt.<br />
2. Zweck der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung einschließlich etwaiger Hilfs- und Nebenbetriebe<br />
ist der Betrieb der in der Anlage 1 aufgeführten Sportanlagen und Bäder und aller<br />
damit verbundenen Tätigkeiten.<br />
3. Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb kann alle seinen Betriebszweck fördernden oder<br />
ihn wirtschaftlich berührenden Geschäfte entsprechend den Bestimmungen der Betriebssatzung<br />
betreiben.<br />
4. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung ist auch zum Erwerb von Beteiligungen berechtigt.
- 220 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Besetzung der Organe:<br />
A. Betriebsleitung:<br />
Gert Kießlich<br />
Stellvertreter: Karl Weiß<br />
B. Betriebsausschuss:<br />
ordentliche Mitglieder<br />
Ratsherr Dobrindt, Vorsitzender<br />
Ratsherr Koch, stellv. Vorsitzender<br />
Ratsherr Dartsch<br />
Ratsfrau Kamyczek<br />
Ratsherr Lehr<br />
Ratsherr Nowroth<br />
Ratsherr Schajor<br />
Ratsherr van Fürden<br />
Sachk. Bürger Kobus<br />
Sachk. Bürger Naujock<br />
Sachk. Bürger Michalski<br />
Ratsfrau Jakobi<br />
Ratsherr Hirschfelder, B.<br />
Ratsherr Hürter<br />
Sachk. Bürger Beckers<br />
Sachk. Bürger Duwe<br />
Sachk. Bürger Busch<br />
Ratsherr Butenweg<br />
Ratsherr Gerber<br />
Sachk. Bürgerin Fraas<br />
Sachk. Bürgerin Theis<br />
Sachk. Bürger Schumacher<br />
Ratsherr Arndt<br />
Herr Ochojski<br />
Frau Holtkötter<br />
Herr Dettke<br />
Stimmberechtigtes Mitglied des <strong>Bottrop</strong>er Sportbundes: Herr Brüggemann<br />
Beratendes Mitglied: Sachk. Bürger Urban<br />
Für alle Ausschussmitglieder waren ordnungsgemäß Stellvertreter gewählt.
- 221 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BETRIEBSLEITBILD UND LEISTUNGSPROGRAMM<br />
A. Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />
Das Geschäftsjahr 2010 schließt mit einem Fehlbetrag in Höhe von 5.468.836,27 € ab.<br />
Dieses Ergebnis berücksichtigt die im Jahr 2010 eingetretene Wertveränderung der in den<br />
Betrieb eingelegten RWE-Aktien und die Realisierung der Optionsprämie für das in dem<br />
Jahr 2008 abgeschlossenes Optionsgeschäft mit der WestLB.<br />
Die im Umlaufvermögen geführten 400.000 Stück RWE-Aktien wurden zum 31.12.2010 neu<br />
bewertet. Der Wert sank im Vergleich zum Vorjahr von 68,00 € auf 49,89 € pro Aktie. Folglich<br />
musste eine Wertberichtigung vorgenommen werden, die zu einem Verlust in Höhe von<br />
7.244.000 € führte.<br />
Für den Abschluss des Optionsgeschäftes wurde eine Prämie in Höhe von 3.960.000 € gezahlt,<br />
die in voller Höhe dem Sport- und Bäderbetrieb zusteht, Die Prämie war bis zur Fälligkeit<br />
des Optionsgeschäftes erfolgsneutral zu passivieren. Da das Optionsgeschäft im Berichtsjahr<br />
nicht verlängert bzw. ausgeübt wurde, musste eine erfolgswirksame Auflösung<br />
erfolgen.<br />
Der Jahresabschluss weist, ohne die vorgenannte Wertberichtigung der eingelegten RWE-<br />
Aktien und ohne die Realisierung der Optionsprämie, einen Fehlbetrag in Höhe von<br />
2.184.836,27 € für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit aus. Hierzu hat die Stadt <strong>Bottrop</strong> dem<br />
Betrieb Ausgleichszahlungen in Höhe von 2.382.400 € überwiesen.<br />
Somit ist eine Überzahlung in Höhe von 197.563,73 € eingetreten.<br />
Aus dem Jahr 2009 wurde ein Verlust in Höhe von 3.665.531,76 €, der durch die Bewertung<br />
der RWE-Aktien eingetreten ist, auf das Geschäftsjahr 2010 vorgetragen.<br />
Im Berichtszeitraum konnte die Sanierung des Hallenbades in Kirchhellen fertig gestellt werden.<br />
Die Arbeiten an den Außenanlagen des Bades wurden im Jahr <strong>2011</strong> abgeschlossen.<br />
Mit dem Neubau eines Kunstrasenplatzes, eines Tennenkleinspielfeldes und 8 Beachvolleyballfeldern<br />
mit einem Unterstand für Kampfrichter auf der Sportanlage Jacobi wurde im Jahr<br />
2010 begonnen. Diese Anlagen sowie das neu errichtete Funktionsgebäude wurden im Jahr<br />
<strong>2011</strong> fertig gestellt.<br />
B. Darstellung der Lage des Eigenbetriebes<br />
I. Vermögenslage<br />
Im Dezember 2010 wurde das Hallenbad Kirchhellen nach rund 1 1/2-jähriger Sanierungszeit<br />
wieder in Betrieb genommen. Zu den Herstellkosten von rund 2,4 Mio. € hat das Land im<br />
Rahmen des Konjunkturprogramms II Zuschüsse von ca. 2,3 Mio. € gewährt.<br />
Der Neubau der unter Buchstabe A. aufgeführten Anlagen auf der Sportanlage Jacobi wurden<br />
fertig gestellt und werden im Jahr <strong>2011</strong> als Anlagenzugänge gebucht werden. Die Herstellkosten<br />
betrugen rund 1.1 Mio. € im Jahr 2010. In <strong>2011</strong> wurden weitere 455.000 € investiert.<br />
Zur teilweisen Finanzierung wurden Zuschüsse aus der Sportpauschale des Landes<br />
eingesetzt.
- 222 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die im Umlaufvermögen geführten RWE-Stammaktien wurden zum 31.12.2010 neu bewertet.<br />
Bei einem Wert von 49,89 € je Aktie ist der Wert auf 19.956.000 € (- 7.244.000 €) gefallen.<br />
Dieser sowie der aus dem Vorjahr vorgetragene Verlust in Höhe von 3.665.531,76 €<br />
sollen -soweit der Rat der Stadt dies beschließen sollte- auf das Jahr <strong>2011</strong> vorgetragen werden.<br />
II. Ertragslage<br />
Der Fehlbetrag aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, also ohne die Kursverluste der<br />
RWE-Aktien und den Zugewinn aus der Optionsprämie, lag bei 2.184.836,27 €. Demnach<br />
wäre eine Ergebnisverbesserung in Höhe von 197.563,73 € eingetreten.<br />
Umsatzerlöse<br />
Die Höhe der Umsatzerlöse entspricht denen des Vorjahres. Nach dem Wirtschaftsplan<br />
2010 war mit Erlösen in Höhe von 368.000 € gerechnet worden. Die Mindereinnahmen resultieren<br />
im Wesentlichen aus dem Umsatz des Freibades, da wegen der schlechten Wetterlage<br />
weniger Besucher als erwartet das Freibad aufgesucht haben. Außerdem haben sich die<br />
Sanierungsarbeiten des Hallenbades Kirchhellen länger als erwartet hingezogen, wodurch<br />
geplante Einnahmen ausfielen.<br />
Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen wurde der mit Ablauf des Optionszeitraumes angefallene<br />
buchmäßige Ertrag in Höhe von 3.960.000 € realisiert. Die übrigen Erträge umfassen<br />
Einnahmen aus Vermietungen, Sponsoring, Veranstaltungen, Erstattungen von Versicherungen<br />
und der letztmalig zu buchenden unentgeltlichen Wertabgabe für die kostenfreie<br />
Überlassung der Sportanlagen an Jugendliche und Kinder.<br />
Aufwendungen<br />
Die Energiekosten lagen deutlich unter denen des Vorjahres und des Wirtschaftplanansatzes.<br />
Zurückzuführen ist dies auch auf die längere Schließungszeit des Hallenbades<br />
Kirchhellen und auf Minderverbräuche infolge von Investitionen in neue Heizungsanlagen.<br />
Der Ansatz bei den sonstigen bezogenen Leistungen entspricht dem des Vorjahres.<br />
Der Personalaufwand erreichte nicht die im Wirtschaftplan veranschlagte Höhe. Dieser Ansatz<br />
konnte um rund 200.000 € unterschritten werden. Folgende Umstände führten zu dieser<br />
Verbesserung:<br />
Durch die deutlich längere Umbauzeit des Hallenbades in Kirchhellen konnten Mitarbeiter/innen<br />
in anderen Bädern eingesetzt werden, so dass weniger Aushilfen benötigt wurden.<br />
Außerdem mussten durch die verregnete Freibadsaison kaum Rettungsschwimmer und zusätzliches<br />
Kassen- und Reinigungspersonal eingesetzt werden. Des Weiteren konnten durch<br />
die generelle Schließung aller städtischen Einrichtungen zwischen Weihnachten und Neujahr<br />
Überstunden und rückständiger Urlaub abgebaut werden, was sich positiv auf die Höhe<br />
der Rückstellungen ausgewirkt hat.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen rund 114.000 € unter dem Ansatz des<br />
Wirtschaftsplanes. Hier wurden letztmalig die Aufwendungen für die entgeltfreie Überlassung<br />
der Sportanlagen an Jugendliche und Kinder als unentgeltliche Wertabgabe gebucht.
- 223 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
III. Finanzlage<br />
Auf den erwarteten Verlust hat die Stadt dem Eigenbetrieb Abschlagszahlungen in Höhe von<br />
2.382.400 € geleistet.<br />
Das Geschäftskonto des BSBB, das beim Fachbereich Finanzen als Sonderkonto geführt<br />
wurde, wies zum Jahresende einen Fehlbestand in Höhe von 1,02 Mio. € aus. Dies hängt<br />
zusammen mit Zahlungen aus den Investitionstätigkeiten.<br />
Fertig gestellt werden konnte das Hallenbad Kirchhellen nach dessen Generalsanierung. Die<br />
Arbeiten an den Außenanlagen wurden im Jahr <strong>2011</strong> abgeschlossen.<br />
Mit der Erweiterung der Sportanlage Jacobi wurde im Jahr 2010 begonnen. Die Sportflächen<br />
und das Funktionsgebäude wurden im Jahr <strong>2011</strong> fertig gestellt.<br />
Die beim BSBB eingelegten RWE-Aktien haben im Jahr 2010 deutlich an Wert verloren<br />
(-7.244.000 €). Sie werden weiterhin im Umlaufvermögen geführt.<br />
C. Hinweise auf Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />
Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb wird auch in der Zukunft auf die Verlustausgleichszahlungen<br />
der Stadt <strong>Bottrop</strong> angewiesen sein. Es ist nicht zu erwarten, dass die eigenen<br />
Erträge und die Erlöse aus eingelegten Beteiligungen an Unternehmen allein zu einem ausgeglichenen<br />
Ergebnis führen werden. Dies liegt an der satzungsmäßigen Aufgabenerfüllung<br />
des Betriebes. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Bäder wurden erstmals im Hallenbad<br />
in Kirchhellen Schwimm- und Bewegungskurse durch den BSBB angeboten. Hierdurch<br />
konnte die Einnahmesituation in diesem Bad erheblich verbessert werden. Es ist beabsichtigt,<br />
diese Kursmöglichkeiten in Kooperation mit Vereinen und dem <strong>Bottrop</strong>er Sportbund<br />
auch in den übrigen Bädern anzubieten.<br />
Zur weiteren Verbesserung der Einnahmesituation sollte regelmäßig geprüft werden, ob eine<br />
Anpassung der Höhe der Entgelte für die Benutzung der Bäder und der Sportanlagen vorzunehmen<br />
ist. Durch den umsatzsteuerlich erforderlich gewordenen Wegfall der Entgeltbefreiung<br />
für jugendliche Vereinssportler und Schüler konnte die Einnahmesituation verbessert<br />
werden. Ein Teil dieser Mehreinnahmen wird jedoch für weitere jugendfördernde Maßnahmen<br />
eingesetzt.<br />
Wesentliche Ausgabepositionen sind die Personal- und Energiekosten.<br />
Bei den Energiekosten zeichnet sich nach der Entscheidung zum Atomausstieg eine Steigerung<br />
der Energiekosten ab. Der Betrieb der Sportanlagen und Bäder verursacht durch die<br />
Erwärmung von Becken- und Duschwasser und das Beheizen der Räumlichkeiten einen<br />
enormen Energieverbrauch. Durch getätigte und zukünftige Investitionen in Heizungsanlagen<br />
kann sich die Energiebilanz weiter verbessern.<br />
Im Zeitraum von 2006 bis Ende 2010 wurden zwei Hallenbäder generalsaniert und ein Bad<br />
neu gebaut. In allen Jahren sind daher nur verminderte Personalkosten angefallen, da die<br />
Mitarbeiter/innen der geschlossenen Bäder in anderen Bereichen eingesetzt werden konnten.<br />
Dies führte zu erheblichen Einsparungen, da keine bzw. wenig Aushilfen oder Saisonkräfte<br />
eingesetzt werden mussten.
- 224 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Ab dem Jahr <strong>2011</strong> mussten wieder alle Planstellen besetzt werden. Es wird damit gerechnet<br />
dass die Personalkosten in den Folgejahren kontinuierlich um die tariflichen Erhöhungen<br />
ansteigen werden. Eine weitere Übertragung von Sportplätzen an Vereine wird nur noch<br />
eingeschränkt möglich sein, weil die Besonderheiten der noch nicht übertragenen Anlagen<br />
den Einsatz städtischen Personals erfordern.<br />
Die in den BSBB eingelegten Beteiligungen tragen wesentlich zur Verlustabdeckung bei.<br />
Unterjährige Erhöhungen werden durch Kürzungen der Ausgleichszahlungen verrechnet.<br />
Geringere Auszahlungen werden von der Stadt - soweit dies erforderlich werden sollte - ausgeglichen.<br />
Ein weiteres erhebliches Risiko für die Vermögens- und Ertragssituation des BSBB stellen<br />
die eingelegten RWE-Aktien dar. Nach dem aktuellen Stand wird eine Neubewertung zum<br />
Jahresende <strong>2011</strong> erneut zu einer Ergebnisbelastung führen.<br />
D. Sonstige Angaben<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres<br />
1. Bau eines Kunstrasenspielfeldes, eines Tennenplatzes und eines Funktionsgebäudes<br />
auf der Sportanlage Jacobi<br />
Sowohl die beiden Spielfelder als auch das Funktionsgebäude wurden fertig gestellt und<br />
werden von den Sportlern genutzt. Daneben wurden auch 8 Beach-Volleyballfelder und ein<br />
Kampfrichter- und Lagerraum für die Beach-Volleyballanlage gebaut.<br />
2. Sanierung des Hallenbades Kirchhellen<br />
Die Sanierungsarbeiten am Gebäude des Hallenbades wurden im Dezember 2010 abgeschlossen.<br />
Lediglich die Außenanlagen konnten wegen der schlechten Wetterlage erst im<br />
Sommer <strong>2011</strong> fertig gestellt werden.<br />
3. Umwandlung eines Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz<br />
Bereits im Wirtschaftsplan <strong>2011</strong> war die Umwandlung des Tennenplatzes an der Rheinbabenstraße<br />
in ein Kunstrasenspielfeld vorgesehen. Die Aufsichtsbehörde hat diese Baumaßnahme<br />
bisher noch nicht genehmigt.<br />
Für das Jahr 2013 ist die Umwandlung eines weiteren Sportplatzes in der Finanzplanung<br />
vorgesehen worden.
- 225 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 241.629,31 213.025,62 212.136,18 324.560,27 323.104,42<br />
Sonstige Zinsen und Erträge 2.237,24 22.911,33 23.618,21 486,19 1.528,27<br />
Auflösung<br />
Investitionskostenzuschuss<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sonstige betriebliche Erträge 110.932,14 222.536,49 294.240,85 2.200.308,57 4.524.787,97<br />
Erträge aus Beteiligungen 122.444,54 99.206,20 165.516,60 133.885,22 129.290,00<br />
Erträge aus anderen<br />
Wertpapieren und Ausleihungen<br />
des Finanzanlagevermögens<br />
2.128.912,48 1.603.831,63 2.760.403,37 2.065.323,00 3.130.774,24<br />
Erträge 2.606.155,71 2.161.511,27 3.455.915,21 4.724.563,25 8.109.484,90<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 1.258.117,50 1.070.644,40 1.177.903,54 1.394.395,30 1.246.015,23<br />
Personalaufwand 2.183.939,87 2.107.054,41 2.133.138,96 2.149.341,79 2.065.740,26<br />
Abschreibungen 596.688,00 422.578,50 5.625.963,83 704.979,50 755.473,50<br />
Abschreibungen auf Wertpapiere<br />
des Umlaufvermögens<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 7.244.000,00<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 965.270,21 913.426,73 1.047.209,48 1.820.612,76 1.465.821,66<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
832.057,61 812.332,89 794.557,20 774.729,74 799.900,78<br />
Steuern 1.738,75 10.231,51 1.684,67 935,92 1.369,74<br />
Aufwendungen 5.837.811,94 5.336.268,44 10.780.457,68 6.844.995,01 13.578.321,17<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 2.606.155,71 2.161.511,27 3.455.915,21 4.724.563,25 8.109.484,90<br />
./. Aufwendungen 5.837.811,94 5.336.268,44 10.780.457,68 6.844.995,01 13.578.321,17<br />
= Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag<br />
Nachrichtlich:<br />
Behandlung des Jahresverlustes<br />
Abschlagszahlung auf Verlustausgleich aus<br />
dem Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
-3.231.656,23 -3.174.757,17 -7.324.542,47 -2.120.431,76 -5.468.836,27<br />
2009<br />
2010<br />
EUR<br />
EUR<br />
3.614.900,00 2.382.400,00<br />
zuviel gezahlter Betriebskostenzuschuss 1.494.468,24 *) 197.563,73 **)<br />
*) Die Überzahlung des Verlustausgleiches in Höhe von 1.494.468,24 EUR wird zum teilweisen Ausgleich des 2009<br />
vorgetragenen Verlustes aus der Neubewertung der RWE-Aktien in Höhe von 5.160.000,00 EUR verwendet. Der<br />
verbleibende Verlustvortrag in Höhe von 3.665.531,76 EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.<br />
**) Der Fehlbetrag aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt 2.184.836,27 EUR. Der höhere Jahresverlust ergibt<br />
sich aus der Wertberichtigung der sich im Umlaufvermögen befindlichen RWE-Aktien und der erfolgswirksamen Auflösung<br />
des Optionsgeschäftes. Die Überzahlung in Höhe von 197.563,73 EUR wird an die Stadt <strong>Bottrop</strong> zurückgezahlt.
- 226 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im Jahresvergleich im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />
Sachanlagevermögen 13.000.839,32 11.930.122,50 17.909.091,16 18.602.119,31 20.478.583,79<br />
Finanzanlagen 21.253.698,13 21.266.958,13 21.266.958,13 21.266.958,13 21.266.958,13<br />
Anlagevermögen 34.254.539,45 33.197.082,63 39.176.051,29 39.869.079,44 41.745.543,92<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
1.229.929,20 472.833,87 2.892.056,90 3.299.897,85 4.349.752,73<br />
Wertpapiere 0,00 30.640.000,00 25.480.000,00 27.200.000,00 19.956.000,00<br />
Flüssige Mittel 4.660,00 2.807.909,91 5.780,00 4.483,50 5.644,45<br />
Umlaufvermögen 1.234.589,20 33.920.743,78 28.377.836,90 30.504.381,35 24.311.397,18<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
17.968,27 19.254,40 22.794,30 29.307,86 24.862,11<br />
Summe Aktiva 35.507.096,92 67.137.080,81 67.576.682,49 70.402.768,65 66.081.803,21<br />
gezeichnetes Kapital 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00<br />
Rücklagen 11.686.567,94 44.098.346,09 44.470.346,09 44.470.346,09 44.470.346,09<br />
Verlustvortrag 0,00 -195.174,38 -15.831,55 -5.160.000,10 -3.665.531,76<br />
Jahresfehlbetrag -3.231.656,23 -3.174.757,17 -7.324.542,47 -2.120.431,76 -5.468.836,27<br />
Eigenkapital 10.754.911,71 43.028.414,54 39.429.972,07 39.489.914,23 37.635.978,06<br />
Sonderposten 4.552.409,10 5.341.253,60 4.788.079,43 6.681.895,97 7.479.002,37<br />
Rückstellungen 343.995,99 563.564,91 599.058,15 806.230,18 829.297,99<br />
Verbindlichkeiten 19.855.780,12 18.203.847,76 22.759.572,84 23.424.728,27 20.135.024,79<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 2.500,00<br />
Summe Passiva 35.507.096,92 67.137.080,81 67.576.682,49 70.402.768,65 66.081.803,21
- 227 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Finanzlage (Kapitalflussrechnung)<br />
Zur Beurteilung der Finanzlage wurde die nachstehende Kapitalflussrechnung auf der<br />
Grundlage des Finanzmittelfonds (= kurzfristig verfügbare flüssige Mittel) gemäß DRS 2 zur<br />
Kapitalflussrechnung mit entsprechendem Vorjahresausweis erstellt:<br />
KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />
2010 2009<br />
TEUR TEUR<br />
Jahresfehlbetrag -5.468,8 -2.120,4<br />
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 923,3 856,1<br />
+/- Ab-/Zuschreibungen auf Gegenstände des Umlaufvermögens 7.244,0 -1.720,0<br />
+/- Zu-/Abnahme der Rückstellungen<br />
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
23,1 207,1<br />
- Anlagevermögens<br />
Ab-/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />
-14,1 0,0<br />
-/+ Leistungen sowie anderer Aktiva (soweit nicht Investitions- oder<br />
Finanzierungstätigkeit)<br />
Ab-/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
-/+ Leistungen sowie anderer Passiva (soweit nicht Investitions- oder<br />
-1.045,5 -414,4<br />
Finanzierungstätigkeit) -3.054,8 887,9<br />
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -1.392,8 -2.303,7<br />
+ Einzahlungen für Abgänge des Sachanlagevermögen 16,6 0,0<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2.802,2 -1.549,1<br />
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -2.785,6 -1.549,1<br />
+ Einzahlungen Betriebskostenzuschüsse 2.382,4 3.614,9<br />
+ Einzahlung Investitionszuschuss 2.197,4 931,0<br />
- Rückzahlung Verlustausgleich Vorjahr 0,0 -320,7<br />
- Auflösung Investitionszuschuss -167,8 -151,1<br />
- Rückführung aus Bankdarlehen -232,5 -222,6<br />
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 4.179,5 3.851,5<br />
+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 1,1 -1,3<br />
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4,5 5,8<br />
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 5,6 4,5<br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb beschäftigte im Jahr 2010 46 Mitarbeiter/innen.
- 228 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 30,29 64,09 58,35 56,09 56,95<br />
Fremdkapitalquote 69,71 35,91 41,65 43,91 43,05<br />
Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital 31,40 129,62 100,65 99,05 90,16<br />
Kassenmittelintensität 0,01 4,18 0,009 0,006 0,009<br />
Eigenkapital-Rentabilität gem. § 109 (2) GO NRW 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr.: 08.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
448 5000 Ersatz von Sach- und<br />
Verwaltungskosten<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 08.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
270.456,00 270.456,00<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
531 5001 Verlustabdeckung 3.614.900,00 2.382.400,00
- 229 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
19. Revierpark Vonderort GmbH<br />
<strong>Bottrop</strong>er Straße 322<br />
46117 Oberhausen-Osterfeld<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 41.000,00EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 10.250,00 25<br />
Stadt Oberhausen 10.250,00 25<br />
Regionalverband Ruhr (RVR), Essen 20.500,00 50<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Zweck der Gesellschaft ist die Förderung des Sports und der öffentlichen Gesundheitspflege,<br />
der Kinder- und Jugendhilfe, der Kultur und des Landschaftsschutzes.<br />
Der Gesellschaftszweck wird insbesondere verwirklicht durch den Betrieb des öffentlichen<br />
Badbereichs für das Jedermannschwimmen, verschiedene Kursangebote, Programm- und<br />
Veranstaltungsangebote in den Einrichtungen der Gesellschaft sowie die Bereitstellung der<br />
Spiel- und Sportflächen.<br />
Die Gesellschaft hat die Aufgabe, den Revierpark mit allen seinen Anlagen zu errichten,<br />
auszustatten, zu betreiben und zu unterhalten. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgabe<br />
anderer Unternehmen bedienen, sich an anderen Unternehmen beteiligen oder solche Unternehmen<br />
erwerben, errichten oder pachten.<br />
Die Gesellschaft ist berechtigt, Teile der Grundstücke in Pacht oder einem sonstigen<br />
Rechtsverhältnis an Dritte zu vergeben, soweit dies im Einklang mit Absatz 1 und dem Programm<br />
für den Revierpark geschieht.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Revierpark Vonderort GmbH wird dieser<br />
tatsächlich eingehalten.
- 230 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Gesellschafterversammlung:<br />
Arndt Barkowsky, Stadt Oberhausen<br />
Hans-Christian Geise, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Karl-Heinrich Lindemann, Regionalverband Ruhr – RVR<br />
B. Verwaltungsrat: 12 Mitglieder<br />
Dr. Eva-Maria Hubbert, Vorsitzende, RVR<br />
Rainer Marschan, RVR<br />
Jutta Pfingsten, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Uwe Kutzner, RVR<br />
Karl-Heinz Pflugbeil, Stadt Oberhausen<br />
Willi Tönsgerlemann, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Peter Klunk, Stadt Oberhausen<br />
Walter Paßgang, Stadt Oberhausen<br />
Bernd Tischler, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 18.05.2010)<br />
Norbert Höving (ab 18.05.2010)<br />
Gabriele Partenheimer, RVR<br />
Dirk Vöpel, RVR<br />
Werner Nakot, RVR<br />
Mehrdad Mostofizadek, RVR (bis Juni 2010)<br />
Christoph Kerscht, RVR (ab Juni 2010)<br />
C. Geschäftsführung:<br />
Jochem von der Heide, RVR<br />
Dr. Klemens Kreul, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 31.12.2010)<br />
Willi Loeven, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 01.01.<strong>2011</strong>)<br />
Reinhard Frind, Stadt Oberhausen
- 231 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND LEISTUNGS-<br />
PROGRAMM<br />
1. Geschäft und Rahmenbedingungen der Gesellschaft<br />
1.1 Zweck und betrieblicher Aufbau<br />
Die Gesellschaft wurde 1971 gegründet zum Betrieb eines Freizeit- und Naherholungsparks<br />
mit großem Freizeitangebot.<br />
Zweck der Gesellschaft ist die Förderung des Sports und der öffentlichen Gesundheitspflege,<br />
der Kinder- und Jugendhilfe, der Kultur und des Landschaftsschutzes für die im regionalen<br />
Umkreis wohnende Bevölkerung. Der Gesellschaftszweck wird insbesondere verwirklicht<br />
durch den Betrieb des öffentlichen Badbereiches für das Jedermannschwimmen, verschiedene<br />
Kursangebote, Programm- und Veranstaltungsangebote in den Einrichtungen der Gesellschaft<br />
sowie die Bereitstellung der Spiel- und Sportflächen im Revierpark Vonderort.<br />
Zur Erfüllung ihres Zwecks betreibt die Gesellschaft folgende Anlagen:<br />
- Revierpark Vonderort mit 32 Hektar Grundfläche, inkl. Rundwanderweg, abwechslungsreichen<br />
Spiel-, Sport- und Erholungsflächen, regelmäßige Konzerte, Minigolfanlage,<br />
Tischtennisplatten und Ballspielfelder, Ruder- und Tretbootfahren, Rodelbahn,<br />
- Solbad mit Warmliege- und Außenschwimmbecken,<br />
- Frei- und Wellenbad,<br />
- Saunalandschaft mit Finnischer Sauna, Blockbohlensauna, Dampfsauna, Erdsauna,<br />
- Teichsauna sowie Bio/Valo-Bädern.<br />
1.2 Rahmenbedingungen<br />
Das Geschäft der Gesellschaft ist von zahlreichen externen Faktoren abhängig. Neben saisonalen<br />
und witterungsbedingten Schwankungen zählen dazu insbesondere die allgemeine<br />
konjunkturelle Entwicklung, zunehmende Konkurrenz durch neue Freizeitbäder im Umkreis<br />
von Oberhausen, die Entwicklung der Energie- und Wasserpreise sowie die finanzielle Lage<br />
der öffentlichen Haushalte. Im Geschäftsjahr 2010 war der Saunabetrieb durch die Umbauund<br />
Erweiterungsmaßnahmen in Verbindung mit ermäßigten Eintrittspreisen während der<br />
Bauphase im ersten Quartal beeinträchtigt. Zudem musste im Herbst 2009 die Eislaufhalle<br />
aufgrund baulicher Mängel geschlossen werden.<br />
Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hat deutliche Auswirkungen auf das Freizeitverhalten<br />
der Bevölkerung. Bei rückläufigen verfügbaren Einkommen der Privathaushalte<br />
werden die Ausgaben für Sport und Freizeit deutlich reduziert.<br />
Das soziale Umfeld der Gesellschaft ist geprägt vom Umbruch in der Arbeitswelt, insbesondere<br />
durch den Wegfall des Bergbaus und seiner Zulieferer. Die Besucherstruktur des Revierparks<br />
Vonderort lässt erkennen, dass noch ein relativ hoher Anteil an finanziell gut gestellten<br />
Senioren vorhanden ist, der einen höheren Rückgang der Besucherzahlen in den<br />
letzten Jahren verhinderte.
- 232 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die unmittelbare Konkurrenz innerhalb der Stadtgrenzen deckt im Wesentlichen das Niedrigpreis-Segment<br />
ab oder positioniert sich als Erlebnisbad, wie der im Dezember 2009 eröffnete<br />
Aquapark Oberhausen. Der Aquapark Oberhausen, der von einer städtischen Gesellschaft<br />
betrieben wird, verzichtet bislang auf ein eigenes Saunaangebot. Die Eintrittspreise im<br />
Badbereich liegen auf vergleichbarem Niveau, wenn auch originär andere Zielgruppen angesprochen<br />
werden.<br />
Die Entwicklung der Energiepreise in den letzten Jahren hat gezeigt, dass sich die Kosten<br />
für Wasserbezug, Entwässerung, Gas und Strom stetig erhöht haben. Da sich dieser Trend<br />
voraussichtlich in den nächsten Jahren nicht umkehren wird, muss hier langfristig mit einem<br />
zunehmenden Anteil an den Gesamtkosten gerechnet werden. Der Revierpark hat in diesem<br />
Bereich durch kleinere Investitionen zur Energieeinsparung bereits Maßnahmen zur Einschränkung<br />
der laufenden Kosten durchgeführt. Größere, erforderliche Investitionen sind<br />
aufgrund der finanziellen Situation nicht möglich.<br />
Aufgabenbedingt kann die Gesellschaft - ohne Zuschüsse der Gesellschafter - kein kostendeckendes<br />
Geschäft betreiben. Aufgaben, die sich aus dem Gesellschaftsvertrag ergeben,<br />
erfordern auch zukünftig Zuschüsse zu den laufenden Betriebskosten und zu Investitionen<br />
durch die Gesellschafter.<br />
Der Revierpark wird sein Geschäftsergebnis im Wesentlichen nach der Erfüllung der öffentlichen<br />
und gemeinnützigen Zwecksetzung und der Einhaltung der Vorgaben des Wirtschaftsplans;<br />
dabei spielen die Besucherzahlen, die Eintrittspreise, die erzielten Umsätze<br />
sowie unsere Material- und Personalaufwendungen eine wichtige Rolle.<br />
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />
2.1 Ertragslage<br />
Der Geschäftsverlauf der Revierpark Vonderort GmbH war nicht zufriedenstellend. Einnahmen<br />
in Höhe von 1.957 T€ (Vorjahr 1.985 T€) standen Ausgaben und Abschreibungen in<br />
Höhe von 3.440 T€ (Vorjahr 3.390 T€) gegenüber.<br />
Der Zuschussbedarf beläuft sich somit auf 1.483 T€ (Vorjahr: 1.405 T€). Dies entspricht einem<br />
Kostendeckungsgrad von 56,9 % (Vorjahr 58,6 %).<br />
Die Gesellschafter haben einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 745 T€ gezahlt; der<br />
Jahresfehlbetrag von 738 T€ wurde der Kapitalrücklage entnommen.<br />
Gegenüber dem Vorjahr sind folgende Veränderungen festzustellen:<br />
Gesamteinnahmen<br />
Bei den Gesamteinnahmen war ein Rückgang um 28 T€ (1,4 %) von 1.985 T€ auf 1.957 T€<br />
zu verzeichnen, der ausschließlich durch einen in 2009 erfolgten Grundstücksverkauf<br />
(228 T€) begründet ist. Die Umsätze in den Bereichen Solbad, Freibad und Sauna haben<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert.
- 233 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Umsatzsteigerungen ergeben sich wie folgt:<br />
2010<br />
T€<br />
2009<br />
T€<br />
Steigerung<br />
T€<br />
Solbad 981 881 100 11,4<br />
Freibad 81 63 18 28,6<br />
Sauna 601 475 126 26,5<br />
Die Umsatzsteigerungen in 2010 gegenüber dem Vorjahr sind darauf zurückzuführen, dass<br />
der Saunagartenausbau zum März 2010 fertig gestellt wurde und die Eintrittspreise in der<br />
Umbauphase ab Juni 2009 für Solbad und Sauna gesenkt waren. Gegenläufig verminderten<br />
sich die Erträge aus Weiterberechnungen um 53 T€ wegen der Schließung der Eislaufhalle.<br />
Gesamtausgaben<br />
Bei den Gesamtaufwendungen war eine Erhöhung um 50 T€ (1,5 %) von 3.390 T€ auf<br />
3.440 T€ zu verzeichnen.<br />
Von den Gesamtkosten in Höhe von 3.442 T€ entfallen<br />
1.382 T€ = 40,2 % auf Personalkosten (Vorjahr: 1.480 T€ = 43,7 %)<br />
640 T€ = 18,6 % auf Energiekosten, incl. Frisch- und Abwasser (Vorjahr 647 T€ = 19,1 %)<br />
345 T€ = 10,0 % auf Abschreibungsaufwand (Vorjahr 249 T€ = 7,3%)<br />
241 T€ = 7,0 % auf Instandhaltungen (Vorjahr: 207 T€ = 6,2 %)<br />
Die Kosten für Hilfs- und Betriebsstoffe erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 37 T€ auf<br />
150 T€ = 4,4 % der Gesamtkosten.<br />
Die Energiekosten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 7 T€. Ursache hierfür ist der<br />
eingeschränkte Saunabetrieb im 1. Quartal 2010, bedingt durch den Umbau der Saunalandschaft,<br />
sowie die Schließung der Eislaufhalle im Oktober 2009. Die Instandhaltungskosten<br />
(bezogene Leistungen) erhöhten sich um 34 T€.<br />
Gegenüber dem Vorjahr ist bei den Personalkosten eine Verringerung um 98 T€ festzustellen,<br />
die mit der Verringerung des Mitarbeiterstamms einher geht.<br />
Der erhöhte Abschreibungsaufwand korrespondiert mit den hohen Investitionen in die Saunalandschaft.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden durch eine Verminderung des Aufwandes<br />
wegen der Schließung der Eislaufhalle um T€ 96 entlastet.<br />
Im Jahresdurchschnitt wurden 27 Vollzeitkräfte, 70 Teilzeitkräfte und 1 Auszubildende beschäftigt.<br />
Zu berücksichtigen sind weiter die Rückstellungen für Altersteilzeit von 2 Mitarbeiter/innen<br />
der GmbH und notwendige Urlaubsrückstellung als eigenständiger Kostenblock.<br />
Seitens des Gesellschafters RVR bestand die Vorgabe, die Zuschüsse der Gesellschafter<br />
für 2010 auf dem Stand von 2007 zu belassen.<br />
%
- 234 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
2.2 Finanz- und Vermögenslage<br />
92,4% der Bilanzsumme von 3.495 T€ auf der Aktivseite entfallen auf das Anlagevermögen,<br />
62,4% der Passivseite auf das Eigenkapital. Die bedeutende Veränderung gegenüber dem<br />
Vorjahr betrifft die Verminderung der liquiden Mittel um T€ 404, die in Zusammenhang steht<br />
mit Tilgungsleistungen in Höhe von T€ 200 für ein Bankdarlehen sowie mit den Investitionen<br />
(T€ 271). Hinzu kommt ein Rückgang der Vorsteuererstattungsansprüche wegen der im Vorjahr<br />
höheren Saunainvestitionen.<br />
Im Geschäftsjahr betrugen die Investitionen 271 T€ (Vorjahr: 1.162). Nach Auffassung der<br />
Gesellschaft war eine zeitnahe Umsetzung des geplanten Ausbaus der Saunalandschaft in<br />
2009 und 2010 erforderlich, damit sie in Zukunft wettbewerbsfähig sein kann.<br />
Der gezahlte Gesamtzuschuss der Gesellschafter ist seit dem Jahr 2007 unverändert mit<br />
Ausnahme von Sonderzuschüssen in Höhe von je T€ 113 in den Jahren 2009 und 2010 für<br />
die Saunainvestition. Die Sonderinvestitionskostenzuschüsse wurden in einen Sonderposten<br />
eingestellt. Da die geleisteten Betriebskostenzuschüsse nicht ausreichten, wurde der Jahresfehlbetrag<br />
von 738 T€ der Kapitalrücklage entnommen. Der eingezahlte Investitionskostenzuschuss<br />
(T€ 247) wurde der Kapitalrücklage gutgebracht. Die Sonderzuschüsse wurden<br />
in einen Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen eingestellt.<br />
Die Vermögensverhältnisse der Gesellschaft sind grundsätzlich geordnet. Das langfristig<br />
gebundene Vermögen ist zum größten Teil durch langfristiges Eigen- und Fremdkapital finanziert.<br />
Die Gesellschaft ist grundsätzlich in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.<br />
3. Bericht über die Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung kommunaler<br />
Unternehmen gem. § 108 Abs. 2 GO NW für das Geschäftsjahr 2010<br />
Durch die Wahrnehmung der unter 1.1 dargestellten Aufgaben wurde der Zweck der Gesellschaft<br />
gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrages nachhaltig erfüllt.<br />
4. Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2010 (gemäß<br />
§ 289 Abs. 2 Ziff. 1 HGB) haben sich nicht ereignet.<br />
5. Risikobericht<br />
Die Geschäftsführung hat ein angemessenes Risikoüberwachungssystem eingerichtet und<br />
entsprechende Berichtspflichten für die Parkleitung festgelegt. Dazu wurde ein Katalog mit<br />
möglichen Risikofeldern, potenziellen Risikoausprägungen und Risiko eingrenzenden Maßnahmen<br />
entwickelt, der planmäßig fortgeschrieben wurde.<br />
Durch die permanente Überwachung der Risiken der Gesellschaft können sowohl auf der<br />
Erlös- als auch auf der Kostenseite frühzeitig negative Entwicklungen erkannt und notwendige<br />
Maßnahmen ergriffen werden, um das Wirtschaftsergebnis möglichst im Rahmen des<br />
Wirtschaftsplans zu halten.
- 235 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
In 2010 blieb, auch wegen der unplanmäßig späten Fertigstellung des Saunaumbaus, vor<br />
allem die Entwicklung der Besucherzahlen unter den Erwartungen. Ein potenzielles Risiko<br />
besteht in weiterhin stark steigende Energiepreise für Strom, Gas und Wasser.<br />
Durch die erheblichen Saunainvestitionen ist die Substanz der Gesellschaft gestärkt worden,<br />
was sich in den Instandhaltungsaufwendungen der nahen Zukunft positiv bemerkbar machen<br />
wird.<br />
Die Erfüllung der Aufgaben, die sich aus dem Gesellschaftsvertrag ergeben, erfordern auch<br />
zukünftig Zuschüsse durch die Gesellschafter. Eine noch weitere Reduzierung dieser Zuschüsse<br />
hätte gravierende Einschränkungen der Angebotspalette zur Folge und würde die<br />
Entwicklung der Gesellschaft in der bestehenden Form gefährden. Weitere Investitionen<br />
stehen unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit und der Unterstützung durch die Gesellschafter.<br />
In Anbetracht des fixierten Zuschussniveaus der Gesellschafter und des reduzierten<br />
Bestandes an liquiden Mitteln hängt die finanzielle Entwicklung der Gesellschaft einschließlich<br />
der Liquidität und Schuldendienstfähigkeit verstärkt vom Verlauf des operativen<br />
Geschäftes ab. Bei der Gestaltung der Rückzahlungsvereinbarungen des Investitionsbankdarlehens<br />
wurde diesem Umstand ausreichend Rechnung getragen.<br />
Insgesamt sind derzeit aber keine den Bestand oder die Entwicklung gefährdenden Risiken<br />
für die Gesellschaft zu erkennen.<br />
6. Prognosebericht<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> sind nach dem genehmigten Wirtschafts- und Betriebsplans<br />
Einnahmen in Höhe von T€ 2.109, Ausgaben von T€ 3.210, ein Betriebskostenzuschuss in<br />
Höhe von T€ 743 sowie ein Investitionszuschuss (Zuführung zur Kapitalrücklage) von<br />
T€ 249 vorgesehen. Dem Investitionszuschuss steht eine geplante Rücklagenentnahme für<br />
den laufenden Geschäftsbetrieb von T€ 109 gegenüber. Eine durchgreifende Änderung der<br />
Verhältnisse wird für 2012 nicht erwartet.<br />
Durch den Ausbau der Saunaanlage hat die Revierpark Vonderort GmbH eine Attraktivitätssteigerung<br />
erfahren, die den Bestand der Anlage sichern kann. Daher sah die Geschäftsleitung<br />
Spielraum für eine moderate Anpassung der Eintrittspreise für die Inanspruchnahme<br />
von Saunaleistungen, die im Februar <strong>2011</strong> erfolgt ist.<br />
Weitere Optimierungen im Bereich der Energieeffizienz werden angestrebt, um kurzfristig,<br />
mittelfristig und langfristig Kosten zu senken.<br />
Es wird erwartet, dass die hohen Energiepreise das Betriebsergebnis in <strong>2011</strong> negativ belasten<br />
werden. Die Badezone weist in den ersten drei Monaten des Jahres <strong>2011</strong> eine Besucherzahl<br />
auf Vorjahresniveau aus. Der Zuspruch der Saunakunden entwickelte sich mit<br />
+4.270 Besuchern bzw. +13% im ersten Quartal <strong>2011</strong> positiv; hierbei ist allerdings zu berücksichtigen,<br />
dass der Vergleichszeitraum des Vorjahres durch die Umbaumaßnahmen<br />
beeinträchtigt war.
- 236 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 2.230.321,69 1.873.635,81 1.950.333,49 1.673.069,00 1.860.822,14<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 31.317,81 51.041,91 47.099,44 11.030,06 923,26<br />
Sonstige betriebliche Erträge 838.961,65 730.273,92 738.431,97 1.015.029,41 839.765,57<br />
Erträge 3.100.601,15 2.654.951,64 2.735.864,90 2.699.128,47 2.701.510,97<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2009<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 1.160.740,57 1.124.662,57 1.224.157,77 1.100.293,71 1.284.670,06<br />
Personalaufwand 1.558.102,70 1.445.379,99 1.442.280,95 1.480.088,10 1.381.640,75<br />
Abschreibungen 300.587,31 278.124,22 247.194,57 248.732,31 354.666,96<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 361.063,90 439.418,48 440.959,06 475.113,98 374.526,11<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 214,89 0,00 1.574,80 14.770,66 17.619,30<br />
außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 2.065,00<br />
Steuern 4.505,12 17.405,24 13.550,24 70.961,28 24.124,76<br />
Aufwendungen 3.385.214,49 3.304.990,50 3.369.717,39 3.389.960,04 3.439.312,94<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 3.100.601,15 2.654.951,64 2.735.864,90 2.699.128,47 2.701.510,97<br />
./. Aufwendungen 3.385.214,49 3.304.990,50 3.369.717,39 3.389.960,04 3.439.312,94<br />
= Jahresfehlbetrag -284.613,34 -650.038,86 -633.852,49 -690.831,57 -737.801,97<br />
Entnahme aus der Kapitalrücklage 300.587,31 650.038,86 633.852,49 690.831,57 737.801,97<br />
Einstellung in die Kapitalrücklagen 15.973,97 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Einstellung in zweckgebundene<br />
Rücklage/Gewinnrücklage<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
- 237 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 167,50 3.309,00 1.991,50 2.640,00 1.167,00<br />
Sachanlagevermögen 2.792.307,76 2.612.235,92 2.397.581,60 3.310.163,00 3.227.553,26<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 2.792.475,26 2.615.544,92 2.399.573,10 3.312.803,00 3.228.720,26<br />
Vorräte 24.057,22 33.039,81 29.489,02 34.449,21 36.244,35<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände 118.361,42 113.717,79 131.229,53 239.821,73 76.365,13<br />
Flüssige Mittel 1.411.739,18 1.305.101,62 1.130.906,60 554.823,02 150.644,00<br />
Umlaufvermögen 1.554.157,82 1.451.859,22 1.291.625,15 829.093,96 263.253,48<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 3.423,67 3.439,92 4.018,26 3.189,92 3.245,05<br />
Summe Aktiva 4.350.056,75 4.070.844,06 3.695.216,51 4.145.086,88 3.495.218,79<br />
gezeichnetes Kapital 41.000,00 41.000,00 41.000,00 41.000,00 41.000,00<br />
Rücklagen 3.712.114,80 3.377.885,94 3.044.623,45 2.744.421,88 2.141.306,67<br />
Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 3.753.114,80 3.418.885,94 3.085.623,45 2.785.421,88 2.182.306,67<br />
Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 208.125,00<br />
Rückstellungen 112.776,03 152.197,17 123.887,17 226.210,17 206.869,00<br />
Verbindlichkeiten 482.997,85 498.550,87 484.588,25 1.132.295,17 895.531,12<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten 1.168,07 1.210,08 1.117,64 1.159,66 2.387,00<br />
Summe Passiva 4.350.056,75 4.070.844,06 3.695.216,51 4.145.086,88 3.495.218,79<br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
27 Vollzeitkräfte<br />
70 Teilzeitkräfte<br />
1 Auszubildende<br />
98
- 238 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
Die finanzielle Entwicklung der Gesellschaft einschließlich der Jahres-Cashflow-Ermittlung<br />
stellt sich anhand einer Kapitalflussrechnung bei indirekter Ermittlung des Mittelzuflusses/abflusses<br />
wie folgt dar:<br />
2010 V orjahr<br />
T€ T€<br />
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag (-) vor Berücksichtigung<br />
der Gesellschafterzuschüsse<br />
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-)<br />
-1.483 -1.405<br />
auf Gegenstände des Anlagevermögens<br />
Sonstige zahlungsunwirksamen Aufwendungen (+)<br />
354 249<br />
und Erträge (-) von wesentlicher Bedeutung -17 0<br />
Jahres-Cashflow nach DVFAISG<br />
Zunahme (+)/Abnahme (-) der kurzfristigen Rückstellungen<br />
-1.146 -1.156<br />
-Steuer- und sonstige Rückstellungen<br />
Gewinn (-) Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen<br />
-19 102<br />
des Anlagevermögens<br />
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva<br />
0 -228<br />
- Vorräte -2 -5<br />
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 28 3<br />
- Forderungen gegen Gesellschafter 1 1<br />
- Sonstige Vermögensgegenstände und ARAP<br />
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva<br />
136 -112<br />
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -58 98<br />
- Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 2 1<br />
- Sonstige Verbindlichkeiten und PRAP 20 -51<br />
Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
-1.038 -1.347<br />
Anlagevermögens (+) 0 228<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen (-) -271 -1.162<br />
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit<br />
Zuschüsse der Gesellschafter<br />
-271 -934<br />
- Investitionskostenzuschüsse 247 391<br />
- Betriebskostenzuschüsse 745 714<br />
- Sonderinvestitionszuschüsse zum Anlagevermögen<br />
Aufnahme von Krediten<br />
113 0<br />
- Aufname langfristiger Kredite 0 600<br />
- Tilgung von Darlehen -200 0<br />
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 905 1.705<br />
Veränderungen des Finanzmittelbestandes -404 -576<br />
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 555 1131<br />
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 151 555
- 239 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 86,28 83,98 83,50 67,20 62,43<br />
Fremdkapitalquote 13,72 16,02 16,50 32,80 37,57<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
134,40 130,71 128,59 84,08 67,59<br />
Kassenmittelintensität 32,45 32,06 30,60 13,39 4,31<br />
Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />
§ 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Die Gesellschafterzuschüsse werden als Betriebskosten - bzw. Investitionskostenzuschuss -<br />
von den drei Gesellschaftern im Verhältnis 50 % RVR, 30 % Stadt Oberhausen und 20 %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> getragen. Ab 2002 erfolgt nur ein Betriebskostenzuschuss, da Investitionen<br />
aus liquiden Mitteln der Gesellschaft getätigt werden.<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
- keine<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr. 13.01.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
5315001 Betriebsaufwand für den Revierpark<br />
Vonderort<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
198.400,00 198.400,00<br />
Summe 198.400,00 198.400,00
- 240 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 241 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
20. Lokalfunk Radio Emscher-Lippe (REL)<br />
A. Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG<br />
Sachsenstr. 36<br />
45128 Essen<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Kommanditeinlage: 100.000,00 EUR<br />
Komplementärin: Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH<br />
- ohne Kapitaleinlage -<br />
Kommanditisten: EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 710,00 0,71<br />
Verleger Holding Radio Emscher Lippe GmbH & Co. KG 75.000,00 75,00<br />
Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH 19.000,00 19,00<br />
Rechtsanwalt Peter Fiele - Treuhänder 5.290,00 5,29<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung folgender Aufgaben, die sich aus dem<br />
Landesrundfunkgesetz für den Betrieb lokalen Rundfunks ergeben:<br />
� Die zur Produktion und zur Verbreitung des lokalen Rundfunks erforderlichen technischen<br />
Einrichtungen beschaffen und dem Vertragspartner zur Verfügung zu stellen.<br />
� Dem Vertragspartner die zur Wahrnehmung seiner gesetzlichen und durch Vereinbarung<br />
bestimmten Aufgaben erforderlichen Mittel in vertraglich bestimmtem Umfang zur Verfügung<br />
stellen.<br />
� Für den Vertragspartner den in § 24 Abs. 4 Satz 1 LRG NW genannten Gruppen Produktionshilfen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
� Hörfunkwerbung verbreiten.<br />
Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit Satz 1 unmittelbar oder mittelbar<br />
zusammenhängende Geschäfte.
- 242 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Betriebsgesellschaft REL mbH & Co. KG<br />
wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Die Geschäftsführung und Vertretung obliegt der Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio<br />
Emscher Lippe mbH durch ihre Geschäftsführer Hans Jürgen Weske und Ulrich Hölscher.<br />
Prokurist der Komplementärin ist Hans Jürgen Weske.<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Es ist kein Aufsichtsrat bestellt.<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Franz Ochmann<br />
D. Prokurist:<br />
Willy Raußmüller
- 243 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />
Die Tätigkeit der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG erstreckt sich im<br />
Wesentlichen auf die Verbreitung von Hörfunkwerbung, die Zurverfügungstellung von Sende-<br />
und Produktionstechnik für die vertraglich gebundene Veranstaltergemeinschaft für die<br />
Städte Gelsenkirchen, Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V., sowie die Erstattung<br />
der durch die Veranstaltergemeinschaft. verursachten Kosten. Die Betriebsgesellschaft Radio<br />
Emscher-Lippe mbH & Co. KG ist nach dem Landesmediengesetz verpflichtet, die Sende-<br />
und Produktionstechnik für die Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen,<br />
Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V. zur Verfügung zu stellen und die dort verursachten<br />
Kosten zu übernehmen.<br />
Das Kerngeschäft der Betriebsgesellschaft ist die Vermarktung von Hörfunkwerbung im lizenzierten<br />
Sendegebiet der Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen, Gladbeck,<br />
<strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V., der Veranstalter des Lokalfunksenders „Radio<br />
Emscher-Lippe". Sie bedient sich hier der Dienstleistungen der Westfunk GmbH & Co. KG,<br />
die im eigenen Namen für fremde Rechnung mit qualifiziertem Verkaufs- und Marketingpersonal<br />
für die Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG im Sendegebiet tätig<br />
ist.<br />
radio NRW produziert und liefert täglich das Rahmenprogramm, das im Anschluss an die<br />
originär im Sender produzierten Lokalstunden auf der Frequenz von Radio Emscher-Lippe<br />
gesendet wird. radio NRW lässt die Werbeminuten vor der jeweils vollen Stunde von der<br />
Radio Marketing Service GmbH, Hamburg, national vermarkten und bestreitet daraus die<br />
Produktion des Rahmenprogramms. Nach Abzug der Kosten werden, neben einer Gewinnabschöpfung<br />
durch die Gesellschafter in Höhe von 15 %, die Überschüsse nach einem Umlageschlüssel<br />
der erzielten Reichweiten der Lokalfunksender in NRW verteilt.<br />
Im Laufe des Geschäftsjahres 2010 verbesserte sich das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland<br />
stetig. Der ifo-Geschäftsklima-Index verbesserte sich von Januar 2010 mit 95,9 Punkten<br />
bis Dezember 2010 auf 109,9 (Indexwert 2000 = 100,0). Vor allem die Einzelhändler<br />
stufen ihre aktuelle Geschäftslage im Dezember 2010 als sehr gut ein. Die Entwicklung in<br />
2010 und die positive Erwartungshaltung, gerade bei den werbetreibenden Einzelhändlern,<br />
macht Hoffung auf eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Lage (Quelle: www.ifo.de,<br />
"ifo Geschäftsklima Deutschland", Dezember 2010).<br />
Der positive Trend zeigt sich ebenfalls auf dem Arbeitsmarkt. Mit 7,7 % Arbeitslosenquote im<br />
Dezember 2010 liegt dieser Wert um 0,5 % unter dem Vorjahr. In ihrem Monatsbericht Dezember<br />
2010 gibt die Bundesagentur für Arbeit an, dass „[...] die deutsche Wirtschaft 2010<br />
eine starke konjunkturelle Erholung" erlebte. „Das reale Bruttoinlandsprodukt ist nach aktuellen<br />
Einschätzungen jahresdurchschnittlich um 3,7 Prozent gewachsen, nach einem Einbruch<br />
von - 4,7 Prozent in 2009" (Quelle: www.arbeitsagentur.de, "Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt<br />
in Deutschland", Dezember und das Jahr 2010).<br />
Auch der Werbemarkt 2010 entwickelte sich positiv. Die Werbeaufwendungen der Werbetreibenden<br />
in Deutschland erhöhten sich zum Vorjahr um 11,0 %. Auch wenn der Anteil der<br />
Gattung Radio auf 5,5 % zurückging (-0,3 %) konnten die Bruttowerbeumsätze um 5,2 %<br />
gesteigert werden (Quelle: Nielsen Media Research GmbH/ RMS Werbetrend Januar-<br />
Dezember 2010).
- 244 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Ertragslage<br />
Die Umsätze konnten im Geschäftsjahr 2010 gesteigert werden und liegen mit 1.662 T€ um<br />
126 T€ (+8,2 %) über dem Vorjahr.<br />
Die Überschussbeteiligung von Radio NRW verringerte sich für Radio Emscher-Lippe im<br />
Geschäftsjahr 2010 deutlich um -185 T€ auf 382 T€. Dieses ist vor allem auf die gesunkene<br />
Reichweite des Senders „Radio Emscher-Lippe" zurückzuführen. Die durchschnittliche<br />
Stundenreichweite (Mo.-So.) lag mit 4,6 % (gem. E.M.A. NRW 2010 I) um 2,5 % unter dem<br />
Vorjahreswert. Der Anteil bei den „Hörern gestern Montag - Freitag" verringerte sich - gem.<br />
E.M.A. NRW 2010 I - auf 23,4 % (Vorjahr: 24,4 %).<br />
Bei den Aufwendungen verringerten sich die Reise-, Bewirtungs- und Werbekosten um<br />
-60 T€ und die Aufwendungen aus Kostenumlagen und Dienstleistungen um -40T€.<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr<br />
um 13 T€ und liegt im Geschäftsjahr 2010 bei 320 T€.<br />
Finanzlage<br />
Der Cashflow hat er sich gegenüber dem Vorjahr v. a. durch die Auszahlung von Gesellschafterdarlehen<br />
verschlechtert.<br />
Vermögenslage<br />
Die Bilanzsumme liegt zum Jahresabschluss 2010 bei 876 T€ und damit um 423 T€ unter<br />
dem Vorjahr. Auf der Passivseite verringerten sich die Verbindlichkeiten um 403 T€. Auf der<br />
Aktivseite reduzierte sich das Anlagevermögen um 37 T€ und die Forderungen und sonstigen<br />
Vermögensgegenstände um 388 T€.<br />
Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme verringerte sich auf 5 %. Hierbei handelt<br />
es sich um Anlagevermögen für Produktions- und Sendetechnik, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
sowie Lizenzrechte im Wert von insgesamt 45 T€.<br />
Die Gesellschaft verfügt über Stille Reserven, so dass die nicht durch Vermögenseinlagen<br />
der Kommanditisten gedeckten Verlustanteile in Höhe von 110 T€ gedeckt sind. Eine bilanzielle<br />
Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne liegt daher nicht vor.<br />
Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Ablauf des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />
Risiken<br />
Die Gesellschaft wird durch folgende Risiken beeinflusst:
- 245 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Markt- und Wettbewerbsrisiken<br />
Im Geschäftsjahr 2010 war eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland erkennbar. Für<br />
<strong>2011</strong> besteht die Hoffnung, dass dieser Trend gehalten und fortgeführt wird. Der deutsche<br />
Markt entwickelt sich deutlich positiver als im europäischen Ausland. Ein Rückschlag ist<br />
momentan nicht ersichtlich, jedoch noch nicht ganz auszuschließen.<br />
Die Konkurrenzsituation für die Betriebsgesellschaften im Lokalfunk NRW ist unverändert.<br />
Neben der Konkurrenzsituation der verschiedenen Mediengattungen (Print, TV, Plakat, Online),<br />
stehen die privaten Radiogesellschaften weiter im Wettbewerb mit den gebührenfinanzierten<br />
öffentlich-rechtlichen Sendern. Der Marktdruck auf die Privatsender ist hoch, da sich<br />
diese ausschließlich aus Werbeeinnahmen finanzieren müssen, was bei der gebührenfinanzierten<br />
Konkurrenz in dem Maße nicht gegeben ist.<br />
Der Verkauf plant auch für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> innovative Angebote und Aktionen. In<br />
der 1. Jahreshälfte wird ein weiteres Neukundenprogramm starten, was die Werbetreibenden<br />
an das Medium Radio und die damit verbundenen, weiteren Werbemöglichkeiten (z. B.<br />
Mobile und/ oder Online über Sender-Homepages) binden soll. Durch die in der Zwischenzeit<br />
angewachsene Produktpalette und der weiteren Fortentwicklung von neuen Angebotsformen<br />
kann den Kunden ein attraktives Angebotsportfolio geboten werden. Diese vielfältigen<br />
Angebote sollen dazu führen, dass die Werbetreibenden ihre Werbe-Budgets verstärkt<br />
bei der Berichtsgesellschaft buchen bzw. dort belassen.<br />
Rechtliche Risiken<br />
Die befristet erteilten rundfunkrechtlichen Lizenzen sind mit bestimmten Auflagen verbunden<br />
und konzentrationsrechtlichen Meldepflichten unterworfen, deren Beachtung und Befolgung<br />
wesentlich für den Bestand der Genehmigungen ist. Diese Sendelizenzen sind in<br />
Deutschland zeitlich befristet erteilt. Die Lizenz für Radio Emscher-Lippe wurde der Veranstaltergemeinschaft<br />
für die Städte Gelsenkirchen, Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe"<br />
e.V. im Geschäftsjahr 2010 für 5 Jahre bis zum 08.10.2015 erteilt. Eine Verlängerung der<br />
Fristen wird in der Regel gewährt, jedoch ohne Garantie. Die Lizenzen und Genehmigungen<br />
beinhalten zum Teil auch Auflagen, deren Nichtbefolgung die Landesmedienanstalten auch<br />
während der Laufzeit zu einem Widerruf berechtigen.<br />
Gesamtrisiko<br />
In der Gesellschaft wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr keine bestandsgefährdenden<br />
Risiken identifiziert. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind<br />
nicht erkennbar. Die Geschäftsführung beobachtet das wirtschaftliche Umfeld stetig und<br />
erarbeitet Maßnahmen die die Entwicklung der Berichtsgesellschaft im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
unterstützen. Damit soll einer negativen Entwicklung vorgebeugt und, falls notwendig, entgegen<br />
getreten werden. Sollte eine dauerhafte negative Geschäftsentwicklung eintreten,<br />
wäre der Fortbestand der Berichtsgesellschaft gefährdet.<br />
Risikomanagement<br />
Die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft verfügt über geeignete Planungs-, Reporting-<br />
und Controllingsysteme, die eine Risikobewertung und Steuerung der Gesellschaft<br />
ermöglicht. Durch ein implementiertes Risikomanagement können Risiken rechtzeitig erkannt<br />
werden. Die Geschäftsführung hat damit die Möglichkeit, Risiken zu erkennen, abzuwenden<br />
und zu minimieren.
- 246 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Prognosebericht<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wird eine weitere positive Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds<br />
in Deutschland erwartet. Das Geschäftsklima bei den Unternehmen steigt momentan<br />
stetig. Durch gezielte Aktivitäten im Verkauf soll das hohe Umsatzniveau von 2010 auch in<br />
diesem Jahr gehalten und möglichst ausgebaut werden. „Crossmediale" Produkte sollen<br />
dazu dienen, individuelle Angebote für die Werbetreibenden zu entwickeln und die Intensität<br />
im Werbemarkt hoch zu halten. Neben dem Anspruch, langjährige Bestandskunden an die<br />
Gesellschaft zu binden, sollen weitere Neukunden durch eine spezielle Verkaufsaktion gewonnen<br />
werden. Die Kosten sollen auf Vorjahresniveau verbleiben.<br />
Die landesweite Programmberatung im Jahr 2010 wird im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />
Das Programm soll weiter optimiert und somit sowohl für Stamm-, als auch für Neuhörer,<br />
attraktiv gestaltet werden. Ein Ziel ist es, mit dem Programm die werberelevante Zielgruppe<br />
14-49 Jahre an den lokalen Hörfunk zu binden. Das Internetangebot des Senders wird stetig<br />
erweitert und bildet einen wichtigen Baustein bei der Hörer- und Kundenbindung.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> und die Folgejahre erwartet die Geschäftsführung positive<br />
Ergebnisse der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf dem Niveau von 2010.
- 247 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahresvergleich<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 1.348.653,04 1.454.472,23 1.469.458,36 1.536.394,95 1.661.964,40<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 6.872,39 16.869,00 30.129,49 7.070,02 2.718,47<br />
Sonstige betriebliche Erträge 676.816,86 874.655,85 806.534,51 715.936,20 509.056,97<br />
Erträge 2.032.342,29 2.345.997,08 2.306.122,36 2.259.401,17 2.173.739,84<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 90.486,17 124.326,36 45.481,19 59.808,87 54.300,04<br />
Personalaufwand 9,12 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Abschreibungen 98.316,39 93.489,35 81.671,50 52.316,43 47.088,03<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 1.657.733,46 1.846.293,92 1.755.899,41 1.822.472,04 1.739.467,70<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 40.462,53 52.825,50 46.337,89 17.422,50 12.500,76<br />
Steuern 302,26 356,18 12.451,34 4.156,00 8.914,08<br />
Aufwendungen 1.887.309,93 2.117.291,31 1.941.841,33 1.956.175,84 1.862.270,61<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 2.032.342,29 2.345.997,08 2.306.122,36 2.259.401,17 2.173.739,84<br />
./. Aufwendungen 1.887.309,93 2.117.291,31 1.941.841,33 1.956.175,84 1.862.270,61<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 145.032,36 228.705,77 364.281,03 303.225,33 311.469,23<br />
Haftungsrisikovergütung der<br />
Komplementärin<br />
2.556,46 3.000,00 3.000,00<br />
Gewinnanteil der Kommanditisten 178.570,40 298.093,73 309.257,80<br />
Verlustvortrag aus dem Vorjahr 299.077,22 115.923,05 113.791,45<br />
Bilanzverlust der Kommandidisten 115.923,05 113.791,45 111.580,02
- 248 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
57.403,00 35.961,00 16.633,00 8.199,00 32,00<br />
Sachanlagevermögen 230.613,00 161.574,00 110.890,00 74.098,00 44.838,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 288.016,00 197.535,00 127.523,00 82.297,00 44.870,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
715.093,31 895.839,05 807.682,24 1.099.477,87 711.273,39<br />
Flüssige Mittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Umlaufvermögen 715.093,31 895.839,05 807.682,24 1.099.477,87 711.273,39<br />
Rechnungsabgrenzungs-posten 1.935,58 10.365,74 11.047,07 4.808,17 9.239,95<br />
Nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />
Fehlbetrag<br />
425.226,53 199.077,22 115.213,05 113.081,45 110.870,02<br />
Summe Aktiva 1.430.271,42 1.302.817,01 1.061.465,36 1.299.664,49 876.253,36<br />
Kommanditeinlage 100.000,00 100.000,00 100.000,00 100.000,00 100.000,00<br />
Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Verlustvortrag soweit durch<br />
Eigenkapital gedeckt<br />
Verlustvortrag soweit nicht durch<br />
Eigenkapital gedeckt<br />
-100.000,00 -100.000,00 -710,00 -710,00 -710,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital 0,00 0,00 99.290,00 99.290,00 99.290,00<br />
Rückstellungen 28.333,35 41.198,26 56.095,89 108.536,00 88.121,84<br />
Verbindlichkeiten 1.401.938,07 1.261.618,75 906.079,47 1.091.838,49 688.841,52<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 1.430.271,42 1.302.817,01 1.061.465,36 1.299.664,49 876.253,36
- 249 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung nach DRS 2<br />
2010 2009<br />
TEUR TEUR<br />
Laufende Geschäftstätigkeit:<br />
Periodenergebnis 311,5 303,2<br />
Abschreibungen auf Gegenstände des Sachanlagevermögens und<br />
auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
47,1 52,3<br />
Zunahme der Rückstellungen -20,4 52,4<br />
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
Anlagevermögens<br />
0,0 0,8<br />
Zunahme / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- und<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
-16,5 -60,7<br />
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- und<br />
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
-415,2 66,3<br />
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit -93,5 414,3<br />
Investitionstätigkeit:<br />
Investitionen in das Sachanlagevermögen und immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
-9,7 -7,9<br />
Erlöse aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
Sachanlagevermögens und von immateriellen<br />
Vermögensgegenständen<br />
0,0 0,0<br />
Cash flow aus der Investitionstätigkeit -9,7 -7,9<br />
Finanzierungstätigkeit:<br />
Gewinngutschrift auf Gesellschafterkonten -297,1 -178,6<br />
Haftungsrisikovergütung der Komplementärin 0,0 -3,0<br />
Cash flow aus der Finanzierungstätigkeit -297,1 -181,6<br />
Entwicklung des Finanzmittelfonds<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
- Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit -93,5 414,3<br />
- Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -9,7 -7,9<br />
- Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -297,1 -181,6<br />
-400,3 224,8<br />
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 741,0 516,2<br />
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 340,7 741,0<br />
Veränderung Finanzmittelbestand -400,3 224,8
- 250 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
- keine<br />
Beschäftigte<br />
- keine<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 0,00 0,00 9,35 7,64 11,33<br />
Fremdkapitalquote 100,0 100,0 90,65 92,36 88,67<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
0,00 0,00 77,86 120,65 221,28<br />
Kassenmittelintensität 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 0,00 366,89 305,39 313,69<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr. 01.09.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
461 6000 Zinsen für Gesellschafterdarlehen<br />
1.731,53 959,28<br />
465 1000 Gewinnanteile 0,00 0,00<br />
Teilrückzahlung Gesellschafterdarlehen<br />
0,00 60.332,18<br />
Summe 1.731,53 61.291,46<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 251 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
21. Lokalfunk Radio Emscher-Lippe (REL)<br />
B. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH<br />
Sachsenstr. 36<br />
45128 Essen<br />
Rundfunksitz: Hochstraße 30, Gelsenkirchen-Buer<br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital: 30.000 EUR<br />
Gesellschafter: EUR %<br />
Verleger Holding Radio Emscher Lippe GmbH & Co. KG 22.500,00 75<br />
Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH 5.700,00 19<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.800,00 6<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmen<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an der Kommanditgesellschaft „Betriebs-<br />
gesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG” als persönlich haftende Gesellschafterin<br />
sowie die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung dieser Gesellschaft.<br />
Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit der Betriebsverwaltungsgesell-<br />
schaft unmittelbar oder mittelbar zusammenhängende Geschäfte.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Betriebsgesellschaft REL mbH wird dieser<br />
tatsächlich eingehalten.
- 252 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Geschäftsführung:<br />
Hans-Jürgen Weske<br />
Ulrich Hölscher<br />
B. Aufsichtsrat:<br />
Es ist kein Aufsichtsrat bestellt.<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Frau Angelika Große-Venhaus (17.11.2009 - 21.09.2010)<br />
Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Helge Winkler (ab 21.09.2010)
- 253 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />
Die Gesellschaft führt keinen eigenen Geschäftsbetrieb. Sie ist ausschließlich Komplementärin<br />
der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG und an der Gesellschaft<br />
ohne Vermögenseinlage beteiligt.<br />
Die Gesellschaft nimmt in ihrer Funktion die Geschäftsführung und Vertretung der Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG als persönlich haftende Gesellschafterin<br />
wahr. Im Rahmen ihrer Tätigkeit ist sie für die Entwicklung der Betriebsgesellschaft Radio<br />
Emscher-Lippe mbH & Co. KG durch ihre aktive Geschäftsführungsfunktion maßgeblich.<br />
Im Laufe des Geschäftsjahres 2010 verbesserte sich das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland<br />
stetig. Der ifo-Geschäftsklima-Index verbesserte sich von Januar 2010 mit 95,9 Punkten<br />
bis Dezember 2010 auf 109,9 (Indexwert 2000 = 100,0). Vor allem die Einzelhändler<br />
stufen ihre aktuelle Geschäftslage im Dezember 2010 als sehr gut ein. Die Entwicklung in<br />
2010 und die positive Erwartungshaltung, gerade bei den werbetreibenden Einzelhändlern,<br />
macht Hoffung auf eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Lage (Quelle: www.ifo.de,<br />
"ifo Geschäftsklima Deutschland", Dezember 2010).<br />
Der positive Trend zeigt sich ebenfalls auf dem Arbeitsmarkt. Mit 7,7 % Arbeitslosenquote im<br />
Dezember 2010 liegt dieser Wert um 0,5 % unter dem Vorjahr. In ihrem Monatsbericht Dezember<br />
2010 gibt die Bundesagentur für Arbeit an, dass „[...] die deutsche Wirtschaft 2010<br />
eine starke konjunkturelle Erholung" erlebte. „Das reale Bruttoinlandsprodukt ist nach aktuellen<br />
Einschätzungen jahresdurchschnittlich um 3,7 Prozent gewachsen, nach einem Einbruch<br />
von - 4,7 Prozent in 2009" (Quelle: www.arbeitsagentur.de, "Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt<br />
in Deutschland", Dezember und das Jahr 2010).<br />
Diese Entwicklung zeigte sich ebenfalls auf dem Werbemarkt 2010. Die Werbeaufwendungen<br />
der Werbetreibenden in Deutschland erhöhten sich zum Vorjahr um 11,2 %. Auch wenn<br />
der Anteil der Gattung Radio auf 5,5 % zurückging (-0,3 %) konnten die Bruttowerbeumsätze<br />
um 5,3 % gesteigert werden (Quelle: Nielsen Media Research GmbH/ RMS Werbetrend<br />
Januar-November 2010).<br />
Ertragslage<br />
Die Ertragslage bei der operativ tätigen Betriebsgesellschaft liegt im Geschäftsjahr 2010<br />
unter Vorjahrsniveau. Der Hauptgrund liegt an gesunkenen Einnahmen aus der Gewinnausschüttung<br />
seitens radio NRW, die lokalen Umsätze sind stabil. Trotz gesunkener Einnahmen<br />
wird die operativ tätige Gesellschaft abermals ein positives Ergebnis erzielen.<br />
Das Ergebnis der Berichtsgesellschaft resultiert aus Zinseinnahmen aus der Bereitstellung<br />
von Finanzmitteln, der Haftungsrisikovergütung für ihre Tätigkeit in der operativen Betriebsgesellschaft,<br />
abzüglich der anfallenden Verwaltungs- und Prüfungskosten. Die Ertragslage<br />
ist stabil und unterliegt keinen nennenswerten Veränderungen.<br />
Finanzlage<br />
Die Gesellschaft finanziert sich über Einahmen aus der Risikovergütung und der Bereitstellung<br />
von Finanzmitteln aus den Einlagen der Gesellschafter. Die Liquidität der Gesellschaft<br />
ist ausreichend und gesichert. Forderungen bestehen gegenüber verbundenen Unternehmen.
- 254 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Vermögenslage<br />
Die Gesellschaft verfügt ausschließlich über Umlaufvermögen. Hierbei handelt es sich im<br />
Wesentlichen um Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 52 T€.<br />
Das gezeichnete Kapital beträgt gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 30,0 T€. Des Weiteren<br />
ist ein Gewinnvortag sowie Rückstellungen in Höhe von 1,3 T€ auf der Passivseite<br />
bilanziert. Wesentliche Abweichungen zum Vorjahr bestehen nicht.<br />
Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Ablauf des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />
Risiken<br />
Für die Berichtsgesellschaft sind Risiken nur aus dem Geschäft der operativen Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG zu erwarten. Die operative Betriebsgesellschaft<br />
Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG konnte das Geschäftsjahr mit einem positiven<br />
Ergebnis abschließen.<br />
Die Ergebnisentwicklung in der operativen Gesellschaft ist in den letzten Jahren ist stabil.<br />
Die Geschäftsführung erwartet im Geschäftsjahr <strong>2011</strong>, weiterhin positive Ergebnisse. Bei<br />
einer negativen Geschäftsentwicklung wäre der Bestand des Senders und der Berichtsgesellschaft<br />
gefährdet.<br />
Sonstige Angaben<br />
Das Werbepotential im Verbreitungsgebiet der operativen Betriebsgesellschaft ist noch nicht<br />
abgeschöpft. Die Werbekunden sollen mit neuen, innovativen Produkten und Ideen an die<br />
Werbegattung Radio gebunden und Neukunden von dem Werbemedium Radio überzeugt<br />
werden.<br />
Die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG wird<br />
auch in Zukunft alle notwendigen Anstrengungen unternehmen um die positive Entwicklung<br />
der Gesellschaft auch unter den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter<br />
zu sichern.<br />
Eine Inanspruchnahme durch Gläubiger der Kommanditgesellschaft aus der persönlichen<br />
Haftung für Schulden der Kommanditgesellschaft ist bis zum heutigen Tage nicht erfolgt und<br />
ist auch nicht zu erwarten. Die bilanzielle Überschuldung der Betriebsgesellschaft Radio<br />
Emscher-Lippe mbH & Co. KG ist durch die Gewährung von Gesellschafterdarlehen, die nur<br />
bedingt rückzahlbar sind, keine Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne.
- 255 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Sonstige Zinsen und andere Erträge 799,19 1.294,41 1.668,91 815,42 536,51<br />
Sonstige betriebliche Erträge 28,85 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge Beteiligungen 2.556,46 2.556,46 2.556,46 3.000,00 0,00<br />
Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Rohergebnis 0,00 35,00 10,33 191,74 3.107,50<br />
Erträge 3.384,50 3.885,87 4.235,70 4.007,16 3.644,01<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
sonstige betriebliche Aufwendungen 1.180,09 1.705,01 1.600,02 1.280,05 1.382,54<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 1,22 11,47 26,34 49,21<br />
Steuern 79,94 572,25 414,92 427,61 349,27<br />
Aufwendungen 1.260,03 2.278,48 2.026,41 1.734,00 1.781,02<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 3.384,50 3.885,87 4.235,70 4.007,16 3.644,01<br />
./. Aufwendungen 1.260,03 2.278,48 2.026,41 1.734,00 1.781,02<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 2.124,47 1.607,39 2.209,29 2.273,16 1.862,99<br />
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 3.414,12 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Gewinnausschüttung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 5.538,59 1.607,39 2.209,29 2.273,16 1.862,99
- 256 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28 51.886,79<br />
Flüssige Mittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Umlaufvermögen 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28 51.886,79<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Aktiva 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28 51.886,79<br />
Kommanditeinlage 25.564,60 25.564,60 25.564,60 30.000,00 30.000,00<br />
Jahresüberschuss 2.124,47 1.607,39 2.209,29 2.273,16 1.862,99<br />
Gewinnvortrag 3.414,12 5.538,59 7.145,98 9.355,27 11.628,43<br />
Eigenkapital 31.103,19 32.710,58 34.919,87 41.628,43 43.491,42<br />
Zur Durchführung der beschlossenen<br />
Kapitalerhöhung<br />
geleistete Einlagen 0,00 4.435,40 4.435,40 0,00 0,00<br />
Rückstellungen 1.206,00 1.921,00 2.886,35 2.608,00 1.260,00<br />
Verbindlichkeiten 250,43 485,73 1.193,24 3.465,85 7.135,37<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Summe Passiva 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28 51.886,79<br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte<br />
keine<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen und Ausgaben<br />
- keine
- 257 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH<br />
Südring 53 a<br />
46242 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Stammkapital 3.100.000 EUR<br />
EUR %<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> 2.480.000 80<br />
Sparkasse <strong>Bottrop</strong> 620.000 20<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Zweck der Gesellschaft ist die sichere und soziale Wohnraumversorgung breiter Schichten<br />
der Bevölkerung.<br />
Die Gesellschaft errichtet, betreut, bewirtschaftet und verwaltet Bauten in allen Rechts- und<br />
Nutzungsformen, darunter Eigenheime und Eigentumswohnungen. Sie kann außerdem alle<br />
im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaues und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben<br />
übernehmen, Grundstücke erwerben, belasten und veräußern. Sie kann Gemeinschaftsanlagen<br />
und Folgeeinrichtungen, Läden und Gewerbebauten sowie Dienstleistungen<br />
bereitstellen.<br />
Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck<br />
(mittelbar oder unmittelbar) dienlich sind.<br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks (sichere und soziale Wohnungsversorgung breiter<br />
Schichten der Bevölkerung) ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gemeinnützige Baugesellschaft <strong>Bottrop</strong><br />
mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.
- 258 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Aufsichtsrat: 12 Mitglieder<br />
Josef Ludes, Vorsitzender<br />
Volker Jungmann, stellv. Vorsitzender<br />
Thomas Schmidt, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Burkhard Klanten, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
Renate Palberg<br />
Bernd Hohaus<br />
Jürgen Koch<br />
Thomas Göddertz<br />
Rainer Hürter<br />
Oberbürgermeister Bernd Tischler<br />
Irmgard Bobrzik<br />
Klaus Dobrindt<br />
B. Geschäftsführung:<br />
Technischer Beigeordneter Norbert Höving (ab 06/2010)<br />
Dipl.-Betriebswirt Hans-Jürgen Bode<br />
C. Gesellschafterversammlung:<br />
Rüdiger Lehr, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Daniel Hickstein, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
D. Prokurist:<br />
Helmut Schäfer
- 259 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
1. Wohnungsverwaltung<br />
Die Gesellschaft bewirtschaftete zum 31.12.2010 folgenden eigenen Hausbesitz:<br />
1919 Wohnungen davon sind 762 Wohnungen öffentlich gefördert<br />
7 eigentumsähnliche Dauerwohnrechte<br />
37 gewerbliche Einheiten<br />
591 Garagen/Stellplätze<br />
mit einer Gesamtwohnfläche von 124.578 m 2 und einer Nutzfläche von 13.652 m 2 .<br />
Hierdurch errechnet sich eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 64,92 m 2 .<br />
Darüber hinaus verwaltet die Gesellschaft noch 116 Mieteinheiten des städtischen Hausbesitzes<br />
sowie 53 Mieteinheiten und 4 gewerbliche Einheiten der Sparkasse <strong>Bottrop</strong>.<br />
Des Weiteren betreut die Gesellschaft 11 Eigentümergemeinschaften mit 334 Wohnungen<br />
(davon 156 eigene) und 11 gewerblichen Einheiten.<br />
Die Wohnraumbewirtschaftung ist langfristig gesichert.<br />
Die Gesellschaft und die Stadt <strong>Bottrop</strong> (Stadtplanungsamt, Abteilung Wohnungswesen) sind<br />
bestrebt den Wünschen der Mietinteressenten weitestgehend gerecht zu werden.<br />
Das Belegungsrecht der Stadt <strong>Bottrop</strong> sowie ein mit der Stadt beschlossener Kooperationsvertrag<br />
gewährleisten eine sichere und soziale Wohnraumversorgung.<br />
Die Mieten der Wohnungen lagen auch im Jahr 2010 unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete.<br />
Übersicht Grundmieten<br />
von € bis € Anzahl Wohnungen<br />
2,00 2,50 68<br />
2,51 3,00 78<br />
3,01 3,60 113<br />
3,61 4,00 214<br />
4,01 4,60 739<br />
4,61 5,10 583<br />
5,11 6,65 144<br />
6,66 8,70 1<br />
1940<br />
Anmerkung:<br />
Zu berücksichtigen sind Zu- und Abgänge von Wohnungen.<br />
Die monatliche Durchschnittsmiete aller Vermietungseinheiten (Unternehmensmiete) betrug<br />
4,44 € (Vorjahr 4,33 €).<br />
Am 31.12.2010 standen lediglich 24 zur Vermietung vorgesehene Wohnungen leer. Dies<br />
entspricht einer Leerstandsquote von 1,25%.
- 260 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Weitere 102 Wohnungen (5,32 %) stehen maßnahmenbedingt leer, davon entfallen 69<br />
Wohnungen auf die Wirtschaftseinheiten VE 25 „Tourcoing, Ernst-Moritz-Amdt-Str., Börenstraße"<br />
(Vorjahr 57 WE) und 33 Wohnungen auf die VE 46 „Robert-Brenner Str." ( Vorjahr<br />
27 WE).<br />
Für beide o. g. Wirtschaftseinheiten wird in den nächsten 3 - 4 Jahren eine umfangreiche<br />
Sanierung bzw. eine bauliche Veränderung in Betracht gezogen, die von der Größe und Umfang<br />
der Arbeiten einen abschnittsweisen Leerzug erforderlich macht; siehe hierzu Ausführungen<br />
„Neubau-/Umbaumaßnahmen".<br />
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 152 Mietverhältnisse aufgelöst (Vorjahr 164). Damit ist<br />
ein weiterer Rückgang der Fluktuationsquote von 8,6 % im Vorjahr auf 7,8 % im Geschäftsjahr<br />
zu verzeichnen.<br />
Die Mietrückstände aus bestehenden und ehemaligen Mietverhältnissen haben sich gegenüber<br />
dem Vorjahr erhöht. Sie betrugen am 31.12. 99,4 T€ (Vorjahr 70,3 T€).<br />
Die Kosten für Miet- und Räumungsklagen haben sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahr<br />
erhöht. Sie betrugen insgesamt 47,6 T€ (Vorjahr 38,8 T€).<br />
Die Ertragseinbußen und Mietrückstände führten bei der Gesellschaft zu keinen wirtschaftlichen<br />
Belastungen.<br />
Die Vermietungssituation sowie das Mahn- und Klagewesen unterliegen der ständigen<br />
Überwachung. Risiken für die Gesellschaft sind nicht zu verzeichnen.<br />
Für die Instandhaltung des Hausbesitzes wurden im Geschäftsjahr insgesamt 1.873 T€ ausgegeben,<br />
das entspricht 14,48 €/m 2 Wohn/Nutzfläche (129.365 m 2 ). Im Vorjahr wurden insgesamt<br />
2.091 T€ ausgegeben, dies entsprach 16,15 €/m 2 Wohn-/Nutzfläche (129.548 m 2 ).<br />
Durch Auftragsvergaben an die heimischen Unternehmen hat die Gesellschaft erheblich zu<br />
deren wirtschaftlichen Stärkung beigetragen.<br />
Begonnen wurde im Geschäftsjahr 2010 mit weiteren Modernisierungsmaßnahmen. Im Einzelnen:<br />
- VE 52 „Lichtenhorst"<br />
- VE 46 „Robert - Brenner - Str. 30-34"<br />
- VE 11 „Kirchhellener Str. 41,43"<br />
mit insgesamt 32 Wohnungen.<br />
Abgerechnet wurde im Geschäftsjahr die im Jahr 2009 begonnene Maßnahme VE 28<br />
„Horster Str. 207,209" mit insgesamt 12 Wohnungen sowie die Maßnahmen VE 52 „Lichtenhorst<br />
8+10" und VE46 „Robert-Brenner-Str. 30-34".<br />
Insgesamt sind an Modernisierungskosten 1.490 T€ angefallen.<br />
Die Maßnahme VE 11 „Kirchhellener Str. 41,43" wurde Anfang <strong>2011</strong> fertig gestellt. Die Kosten<br />
hierfür betragen 411,6T€.<br />
Bei den fertig gestellten und abgerechneten Maßnahmen konnte der primäre Heizwärmebedarf<br />
erheblich gesenkt werden. Die Co 2 -Einsparung beträgt insgesamt rd. 300 to pro Jahr.
- 261 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Für <strong>2011</strong> sind weitere Maßnahmen geplant, u. a. wird die VE 93 „Blumenstraße" mit 6 Wohnungen<br />
und die VE 98 „Kirchhellener Str. 68" mit 7 Wohnungen einer energetischen Sanierung<br />
unterzogen.<br />
Zur Finanzierung werden überwiegend Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in<br />
Anspruch genommen.<br />
Bei sämtlichen Modernisierungsmaßnahmen erhalten die Gebäude einen umfassenden<br />
Vollwärmeschutz (Fassaden-, Dachdecken- und Kellerdeckendämmung). Des Weiteren<br />
werden die vorhandenen Fenster gegen höherwertige mit einem niedrigeren Durchlasskoeffizienten<br />
ausgetauscht und vorhandene Nachtspeichergeräte oder Kohleheizungen<br />
durch zentrale Heizungsanlagen ersetzt.<br />
Im Zuge der Modernisierungen werden alle Wohnungen mit Balkonen versehen bzw. vorhandene<br />
Balkone durch neue, thermisch vom Gebäude getrennte Balkone, unter gleichzeitiger<br />
Vergrößerung ersetzt.<br />
Des Weiteren wird das Wohnumfeld unter ökologischen Gesichtspunkten erneuert. Wenn<br />
das Umfeld es zulässt, erfolgt die Oberflächenentwässerung über neu geschaffene Rigolen.<br />
Mit diesen umfangreichen Aktivitäten dokumentiert die Gesellschaft nach wie vor ihr ökologisch<br />
bewusstes Handeln. Sie hat darüber hinaus einen erheblichen Beitrag zur Umsetzung<br />
der CO 2 -Einsparungen im Rahmen „Innovation City" geleistet.<br />
2. Ertragslage<br />
Das Geschäftsjahr 2010 nahm für die Gesellschaft einen erfreulichen Verlauf. Die Gewinnund<br />
Verlustrechnung zeigt folgende Erträge und Aufwendungen:<br />
2008 2009 2010 +/-<br />
T€ T€ T€ T€<br />
Summe der Erträge 9.690,1 10.070,8 9.806,0 380,7<br />
Summe Aufwendungen 9.507,5 9.909,3 9.662,2 401,8<br />
Jahresüberschuss 182,6 161,5 143,8 -21,1<br />
Bilanzgewinn 164,3 145,3 129,4 -19,0<br />
Das positive Gesamtergebnis wurde durch das Kerngeschäft „Hausbewirtschaftung" realisiert.<br />
Mieterhöhungen nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen haben zur Erhöhung<br />
der Umsatzerlöse geführt.<br />
Der Verkauf der Wirtschaftseinheiten „ Alter Südring" und „Klosterstraße/Batenbrockstraße"<br />
sowie eines unbebauten Grundstücks haben mit 243,6 T€ zum Ergebnis beigetragen. Des<br />
Weiteren hat die Dachflächenvermietung zur Gewinnung regenerativer Energien das Ergebnis<br />
beeinflusst.<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen bei der Wirtschaftseinheit „Ernst-Moritz-Arndt-Str.,<br />
Börenstraße, Tourcoingstr." haben das Ergebnis belastet.<br />
Insgesamt ist die Ertragsage der Gesellschaft für das Jahr 2010 zufriedenstellend.
- 262 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
3. Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Bilanzsumme am 31.12.2010 beträgt 62.834 T€. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
um 1.507 T€ erhöht.<br />
Das Anlagevermögen erhöhte sich im Saldo insbesondere durch Aktivierung von Neubauund<br />
Modernisierungsmaßnahmen um 861 T€.<br />
Das Umlaufvermögen einschließlich aktive Rechnungsposten hat sich um 646 T€ erhöht.<br />
Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten im Saldo insbesondere durch Aufnahme<br />
von Finanzierungsmitteln um 1.091 T € erhöht.<br />
Die Gesellschaft ist unverändert bemüht hochverzinsliche Darlehen abzulösen. Vorgesehen<br />
ist die Rückzahlung von rd. 840 T€ in den nächsten zwei Jahren.<br />
Unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung beträgt die Eigenkapitalquote 18,8%<br />
(Vorjahr 19,1 %).<br />
Das Anlagevermögen ist zu 89,3 % durch langfristiges Fremdkapital und durch Eigenkapital<br />
der Gesellschaft gedeckt.<br />
Unverändert verfügt die Gesellschaft über eine stabile und komfortable Vermögens- und<br />
Finanzlage.<br />
4. Voraussichtliche Entwicklung (Prognosebericht)<br />
Für die nächsten 2 Jahre werden ähnliche Ergebnisse wie 2010 erwartet, da mit einer positiven<br />
Geschäftsentwicklung gerechnet wird.<br />
Durch eine umfangreiche Neubau- und Sanierungsmaßnahmen („Ernst-Moritz-Arndt-Str.,<br />
Börenstraße, Tourcoingstr.” und „Robert-Brenner-Str.") wird die Gesellschaft in den nächsten<br />
3 - 4 Jahren ihre Wohnquartiere in den Stadtteilen Eigen und Boy erheblich aufwerten<br />
und attraktiven barrierefreien Wohnraum für unterschiedliche Nachfrager schaffen.<br />
Die Modernisierung des Wohnungsbestandes und weitere Vermietung von Dachflächen<br />
bleiben auch in den nächsten Jahren von großer Bedeutung. Hierdurch wird die Gesellschaft<br />
einen wesentlichen Beitrag im Rahmen von „Innovation City" leisten.<br />
Die Gesellschaft wird ihre erfolgreichen Anstrengungen fortsetzen, um sich auf dem lokalen<br />
Wohnungsmarkt unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung behaupten zu<br />
können.<br />
Sie ist nach wie vor bestrebt, ihren Mietern einen sicheren, dauerhaft bezahlbaren und vor<br />
allem lebenswerten Wohnraum zu bieten bzw. zu schaffen.<br />
Die Gesellschaft stellt sich seit 70 Jahren in den Dienst der Menschen. Sie sorgt dafür, dass<br />
auch sozial schwache Bürger jederzeit einen adäquaten Wohnraum erhalten.
- 263 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 9.056.316,93 8.595.311,58 8.897.816,19 9.077.702,21 9.202.780,71<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 32.313,43 83.615,72 92.287,36 22.603,93 13.712,86<br />
Sonstige betriebliche Erträge 1.187.540,83 481.037,48 649.977,97 799.290,65 589.591,16<br />
Bestandserhöhung 0,00 95.599,29 50.054,63 171.262,70 0,00<br />
Erträge 10.276.171,19 9.255.564,07 9.690.136,15 10.070.859,49 9.806.084,73<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 5.029.028,80 4.818.918,18 4.936.433,20 4.911.730,26 4.510.795,04<br />
Personalaufwand 828.247,76 813.215,20 867.249,75 952.723,08 918.926,57<br />
Abschreibungen 1.985.482,68 1.557.659,92 1.671.363,70 1.838.807,91 2.004.320,03<br />
sonst. betriebliche Aufwendungen 808.339,57 497.209,61 518.705,27 592.042,61 476.620,81<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.096.880,39 1.076.697,97 1.198.961,67 1.278.019,38 1.295.656,54<br />
Bestandsverminderung 44.401,85 0,00 0,00 0,00 106.852,97<br />
Steuern 326.870,97 317.536,17 314.797,11 335.993,46 337.010,37<br />
Außerordentlicher Aufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 12.027,00<br />
Aufwendungen 10.119.252,02 9.081.237,05 9.507.510,70 9.909.316,70 9.662.209,33<br />
Position<br />
2006<br />
EUR<br />
2007<br />
EUR<br />
2008<br />
EUR<br />
2009<br />
EUR<br />
2010<br />
EUR<br />
Erträge 10.276.171,19 9.255.564,07 9.690.136,15 10.070.859,49 9.806.084,73<br />
./. Aufwendungen 10.119.252,02 9.081.237,05 9.507.510,70 9.909.316,70 9.662.209,33<br />
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 156.919,17 174.327,02 182.625,45 161.542,79 143.875,40<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen 15.691,92 17.432,70 18.262,55 16.154,28 14.387,54<br />
Entnahme aus Bauerneuerungsrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Vorabausschüttung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 141.227,25 156.894,32 164.362,90 145.388,51 129.487,86
- 264 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
11.479,00 9.783,00 8.828,00 8.412,00 18.605,00<br />
Sachanlagevermögen 53.466.161,37 53.188.148,21 56.692.041,92 57.028.914,67 57.879.262,73<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 53.477.640,37 53.197.931,21 56.700.869,92 57.037.326,67 57.897.867,73<br />
Vorräte 2.605.430,42 2.701.029,71 2.751.014,92 2.922.277,62 2.647.034,81<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
873.819,83 666.869,52 609.267,38 422.872,88 517.179,84<br />
Flüssige Mittel 1.265.963,95 2.892.168,90 2.540.580,05 1.347.719,32 1.406.937,27<br />
Umlaufvermögen 4.745.214,20 6.260.068,13 5.900.862,35 4.692.869,82 4.571.151,92<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 35.741,49 51.944,08 90.281,07 94.664,33 364.854,32<br />
Summe Aktiva 58.258.596,06 59.509.943,42 62.692.013,34 61.824.860,82 62.833.873,97<br />
gezeichnetes Kapital 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00<br />
Rücklagen 8.523.276,70 8.557.936,65 8.609.093,52 8.665.610,70 8.701.386,75<br />
Bilanzgewinn 141.227,25 156.894,32 164.362,90 145.388,51 129.487,86<br />
Eigenkapital 11.764.503,95 11.814.830,97 11.873.456,42 11.910.999,21 11.930.874,61<br />
Sonderposten aus<br />
Modernisierung<br />
242.540,00 601.631,00 589.189,00 745.870,20 729.977,60<br />
Rückstellungen 1.031.957,16 1.046.288,95 914.817,95 622.023,13 654.122,04<br />
Verbindlichkeiten 45.219.380,22 46.047.192,50 49.314.549,97 48.502.213,58 49.056.572,40<br />
Rechnungsabgrenzungs-/<br />
Sonderposten<br />
214,74 0,00 0,00 43.754,70 462.327,32<br />
Summe Passiva 58.258.596,07 59.509.943,42 62.692.013,34 61.824.860,82 62.833.873,97
- 265 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
01.01. - 01.01. -<br />
31.12.2010 31.12.2009<br />
T€ T€<br />
1. Jahresüberschuss 144 161<br />
2. +/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des<br />
Anlagevermögens<br />
2.004 1.839<br />
3. +/- Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellungen 37 31<br />
4. +/- Sonstige nichtzahlungswirksame Aufwendungen/Erträge -16 132<br />
5. Brutto-Cashflow 2.169 2.163<br />
6. +/- Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen -5 -324<br />
7. -/+ Buchgewinn/-verlust aus dem Abgang von Gegenständen<br />
des Anlagevermögens<br />
-244 -111<br />
8. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der<br />
Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
-257 10<br />
9. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions-<br />
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />
552 -37<br />
10. = Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />
(Summe aus 5. bis 9.)<br />
2.215 1.701<br />
11. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens<br />
550 146<br />
12. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen<br />
-18 -7<br />
13. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2.985 -2.203<br />
14. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
(Summe aus 11. bis 13.)<br />
-2.453 -2.064<br />
15. - Dividendenausschüttungen -124 -124<br />
16. + Einzahlungen aus der Gewährung von Darlehen 5.159 0<br />
17. - Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen -4.240 -732<br />
18. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
(Summe aus 15. bis 17.)<br />
795 -856<br />
19. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />
(Summe aus 8., 12., 16.)<br />
557 -1.219<br />
20. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 850 2.069<br />
21. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />
(Summe 19. und 20.)<br />
Bürgschaften<br />
Keine<br />
1.407 850
- 266 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beschäftigte<br />
2009 2010<br />
Geschäftsführer 1 2<br />
Vorzimmer 1 1<br />
Prokurist 1 1<br />
Rechnungswesen 7 7<br />
kfm. Wohnungsverwaltung 4 4<br />
techn. Wohnungsverwaltung 3 3<br />
Empfang 2 2<br />
Elternzeit 0 0<br />
19 20<br />
Von den 20 Mitarbeitern sind 6 teilzeitbeschäftigt. Darüber hinaus beschäftigt die Gesellschaft<br />
16 Hauswarte in Teilzeit. Die Gesellschaft hat zurzeit eine Auszubildende.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 20,19 19,85 18,94 19,27 18,98<br />
Fremdkapitalquote 79,81 80,15 81,06 80,73 81,02<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
22,00 22,21 20,94 20,88 20,60<br />
Kassenmittelintensität 2,17 4,86 4,05 2,18 2,23<br />
Eigenkapitalrentabilität<br />
gem. § 109 (2) GO NRW<br />
1,33 1,48 1,54 1,36 1,20
- 267 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr.: 01.12.02<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
Dividende * 99.200,00 99.200,00<br />
441 1001 Mieten, Pachten, Umlagen 178.862,06 40.479,56<br />
Summe 278.062,06 139.679,56<br />
* die Dividendenausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />
Ausgaben<br />
Produkt-Nr.: 01.12.02<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
521 1000 Bauliche Unterhaltung 99.695,30 100.968,83<br />
524 1004 Bewirtschaftungskosten 8.865,20 19.269,23<br />
523 5000 Verwaltungskosten 38.617,18 41.583,42<br />
Summe 147.177,68 161.821,48
- 268 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 269 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Baugenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen<br />
eingetragene Genossenschaft<br />
Postfach 20 01 27<br />
46232 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Geschäftsguthaben: 14.570,00 EUR<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 1 Anteil an der Genossenschaft zu 153,39 EUR.<br />
Besetzung der Organe:<br />
Aufsichtsrat:<br />
Adolf Henkel, Vorsitzender<br />
Herr Bußmann<br />
Werner Brdoch<br />
Herr Eckert<br />
Volker Brieskorn<br />
Oliver Pawlak<br />
Geschäftsführung:<br />
Alfons Lanfermann<br />
Vorstand:<br />
Josef Hemming<br />
Heribert Josten<br />
Christian Hopp<br />
Wegen der Geringfügigkeit des Anteils der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der Genossenschaft, wird auf eine<br />
Darstellung der Unternehmensdaten verzichtet.
- 270 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Baugenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 271 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> e. G.<br />
(eingetragene Genossenschaft)<br />
Bergstraße 30<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Geschäftsguthaben: 323.330,00 EUR<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 101 Anteile an der Genossenschaft à 300,00 EUR = 30.300,00 EUR.<br />
Davon sind je ein Anteil auf den Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> im Aufsichtsrat und auf den Oberbürgermeister<br />
übertragen.<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Die Genossenschaft hält keine Beteiligungen.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung<br />
der Mitglieder der Genossenschaft.<br />
Die Genossenschaft kann Bauten in allen Rechts- und Nutzungsformen bewirtschaften, errichten,<br />
erwerben und betreuen. Sie kann alle im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus<br />
und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen. Hierzu gehören Gemeinschaftsanlagen<br />
und Folgeeinrichtungen, Läden und Räume für Gewerbebetriebe, soziale,<br />
wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen und Dienstleistungen. Beteiligungen sind zulässig.<br />
Die Genossenschaft war am 31.12.1989 als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt.<br />
Sie darf nur die Tätigkeit einer von der Körperschaftssteuer befreiten Genossenschaft<br />
im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 10 KStG betreiben.<br />
Der Geschäftsbetrieb der Genossenschaft erstreckt sich auf den Bereich des Bundesgebietes<br />
Deutschland.
- 272 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Erfüllung des öffentlichen Zwecks:<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />
Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft<br />
<strong>Bottrop</strong> e. V. wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Vorstand:<br />
Andreas Fest<br />
Peter Butzke<br />
Horst Jäger<br />
B. Aufsichtsrat: 7 Mitglieder<br />
Dr. Klemens Kreul, Vorsitzender<br />
Franz Berkenbusch, stellv. Vorsitzender<br />
Albert Althamner<br />
Gerhard Bongers<br />
Georg Ruhland<br />
Volker Westerdorff<br />
Willi Loeven (seit 06/10)<br />
C. Mitgliederversammlung<br />
Bernd Hohaus, Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 273 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG (GWB) - als örtlicher Wohnungsanbieter<br />
- hat sich bereits seit Jahren auf die sich abzeichnenden Veränderungen eingestellt.<br />
Den veränderten Qualitäts- und Wohnumfeldgesichtspunkten wird durch Um- und Ausbau<br />
sowie Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen konsequent Rechnung getragen.<br />
Ständige Bestandsverbesserungen, Mieternähe und wohnbegleitende Dienstleistungen haben<br />
dazu geführt, dass freiwerdende Wohnungen der Genossenschaft meist problemlos<br />
weitervermietet werden können. Die Nachfrage nach neuen und grundlegend modernisierten<br />
Wohnungen ist als gut zu bezeichnen.<br />
Durch den Einbau moderner Heizungsanlagen konnte die GWB einen Beitrag zur Energieeinsparung<br />
leisten. Auch im Rahmen der Instandhaltung hat die GWB die Bestandspflege<br />
und -erhaltung intensiviert. Neben der laufenden Instandhaltung erhielten im Geschäftsjahr<br />
2010 7 Mieter eine Gaszentralheizung bzw. wurde die Altanlage auf den neuesten Stand<br />
der Technik gebracht.<br />
Die Renovierung der Hausflure wurde in großem Umfang fortgesetzt. So konnten durch Einsatz<br />
des eigenen Regiebetriebes im Jahr 2010 wieder 18 Hausflure renoviert werden. Damit<br />
werden nun alle Hausflure im 10-Jahresrythmus gestrichen. Bei diesen Renovierungen wurde<br />
auch die Granitverlegung auf alten Holztreppenanlagen weitergeführt.<br />
In 15 Wohnungen, die teilweise zur Neuvermietung anstanden, wurden die kompletten Sanitäranlagen<br />
ausgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht.<br />
Insgesamt stellt die GWB für die Modernisierung und Instandhaltung 912.205,97 € zur Verfügung.<br />
Darin sind eigene Kosten des Regiebetriebes bzw. Verwaltungsleistungen nicht eingerechnet.<br />
Bezogen auf die gesamte Wohn- und Nutzfläche wurden also durchschnittlich<br />
23,41 €/m 2 aufgewandt.<br />
Auch für das Jahr <strong>2011</strong> sind wieder umfangreiche Maßnahmen geplant.<br />
Die Vermietungssituation war im Geschäftsjahr durch Mieterwechsel gekennzeichnet. Die<br />
Neuvermietung konnte teilweise ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden. Wobei in den<br />
Wohnungen, wo die Ausstattung nicht mehr heutigem Standard entsprach, die Wohnungen<br />
vor Bezug modernisiert wurden. Daraus resultiert dann auch die entsprechende Erlösschmälerung.<br />
Am 31. Dezember 2010 befand sich das folgende unbebaute Grundstück im Eigentum der<br />
Genossenschaft:<br />
Bauland in <strong>Bottrop</strong>, „Hardenbergstraße 1 / 3" 332,00 m 2<br />
Aufgrund der Nachfrage von älteren Personen nach altersgerechtem Wohnraum, den die<br />
Genossenschaft zur Zeit nur an der Herderstraße zur Verfügung stellen kann, wurde der<br />
Entschluss gefasst, an der Ecke „Am Sandknappen / Neustraße" altersgerechten Wohnraum<br />
im freifinanzierten Bereich zu bauen. Denn die Wohnungen an der Herderstraße sind<br />
mit öffentlichen Mitteln gebaut und für die Anmietung wird ein Wohnberechtigungsschein<br />
benötigt.<br />
Mit dem Neubau der 14 altengerechten Wohnungen „Neustraße 76" ist begonnen worden.<br />
Die Fertigstellung ist für Oktober <strong>2011</strong> anvisiert. Die Baukosten belaufen sich auf rund<br />
1.500 T€, die durch Eigenmittel und ein KfW-Darlehen über 700 T€ finanziert werden.
- 274 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Auch mit dem Neubau „Neustraße 70", für den die Baugenehmigung am 17.11.2010 erteilt<br />
wurde, ist begonnen worden. Hier wird mit einer Fertigstellung im 1. Quartal 2012 gerechnet.<br />
Die Finanzierung der Herstellungskosten von ca. 1.050 T€ wird ebenfalls durch Eigenmittel<br />
und ein KfW-Darlehn über 450 T€ erfolgen.<br />
Die Genossenschaft schließt das Geschäftsjahr 2010 mit einem Jahresüberschuss von<br />
123 T€ (Vorjahr 18 T€) ab.<br />
Die Erhöhung des Betriebsergebnisses um 128 T€ ist vornehmlich auf die um 7 T€ zugenommenen<br />
Erträge aus Betriebsleistungen (wegen gestiegener Sollmieten und Bestandsveränderungen<br />
sowie die erhöhten Versicherungserstattungen und Wegfalls der Eingliederungshilfe)<br />
sowie auf den Abgang von 121 T€ bei den Aufwendungen für die Betriebsleistungen<br />
(wegen gestiegener Personalkosten und dem Rückgang der Instandhaltungs-, Zinsaufwendungen,<br />
Verwaltungsleistungen und Abschreibungen) zurückzuführen.<br />
Das Finanzergebnis von 11 T€ hat sich in 2010 gegenüber 2009 um 16 T€ vermindert und<br />
resultiert aus den gesunkenen Zinserträgen.<br />
Das neutrale Ergebnis in Höhe von 4 T€ hat gegenüber dem Vorjahr um 7 T€ abgenommen,<br />
bedingt durch den Abgang der Auflösung von Rückstellungen und Vereinnahmung von Verbindlichkeiten.<br />
Die Ertragslage war 2010 insgesamt zufriedenstellend. Bezogen auf den gesamten Bestand<br />
der vermieteten Wohnungen und gewerblichen Einheiten wird stets darauf geachtet, Mieterhöhungen<br />
unverzüglich vorzunehmen, wenn sie zulässig und vertretbar sind.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> weist der Wirtschaftsplan eine gesicherte Ertragslage aus.<br />
Zu der künftigen Entwicklung der Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG<br />
konnte die Gesellschaft z. Z. folgende Aussagen treffen. Für die kommenden Geschäftsjahre<br />
wird eine Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung erwartet. Chancen ergeben<br />
sich aus der weiteren Optimierung des Wohnungsbestandes durch gezielte Investitionen in<br />
die Qualität und damit in die Attraktivität der Bestandsobjekte. Es ist das vorrangige Ziel der<br />
GWB, ihren Mitgliedern gute, preiswerte und zeitgemäße Wohnungen zur Verfügung zu stellen.<br />
Für das Jahr <strong>2011</strong> sind wieder Modernisierungs-, Instandhaltungs-/Instandsetzungskosten<br />
von rund 1.000 T€ in den Wirtschaftsplan aufgenommen worden.<br />
Bestandsgefährdende Risiken und Risiken, die die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage<br />
negativ beeinflussen könnten, sind nicht erkennbar. Allerdings könnte die anhaltende Entwicklung<br />
auf dem Mietwohnungsmarkt und die allgemeine demografische Entwicklung in den<br />
nächsten Jahren zu steigenden Mietrückständen, hohen Mieterwechseln, höheren Mietverzichten,<br />
Mietausfällen und rückläufiger Nachfrage nach Wohnraum führen.<br />
Die Fremdfinanzierungskosten belasten das Jahresergebnis. Den Risiken aus evtl. steigenden<br />
Kapitalkosten wurde durch entsprechende langfristige Zinsfestschreibungszeiträume<br />
und Verteilung der Zeiträume Rechnung getragen.<br />
Aufgrund der intensiven Betreuung und Investitionen im Bestand der GWB, schätzen sie<br />
diese Risiken als nicht bestandsgefährdend ein.<br />
Die langfristige Unternehmensstrategie ist auf die zukünftige Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />
unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung<br />
ausgerichtet.
- 275 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Die Genossenschaft wird daher auch in Zukunft den Wohnungsbestand und das Wohnumfeld<br />
kontinuierlich den aktuellen Wohnbedürfnissen anpassen. Die Neubaumaßnahmen<br />
werden die aktuellen Wohnungsbedürfnisse von älteren Menschen im freifinanzierten Bereich<br />
abdecken, da die Genossenschaft in diesem Bereich noch keinen Wohnungsbestand<br />
besitzt.<br />
Für das Jahr <strong>2011</strong> sind insbesondere wieder Malerarbeiten an den Fassaden und Hausfluren<br />
vorgesehen. Auch sollen Dächer erneuert und gleichzeitig mit Dämmung versehen werden.<br />
Heizungsumbauten sind auch im Jahr <strong>2011</strong> wieder geplant. Für diese Maßnahmen sind<br />
Kosten von ca. 600 T€ im Wirtschaftsplan eingerechnet.<br />
Trotz der geänderten Rahmenbedingungen erwartet die GWB insgesamt eine gefestigte<br />
solide wirtschaftliche Entwicklung mit positiven Jahresergebnissen in ähnlicher Höhe.
- 276 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Umsatzerlöse 2.621.946,28 2.679.675,14 2.743.795,39 2.803.159,32 2.829.775,33<br />
Erhöhung/Verminderung des<br />
Bestandes an unfertigen<br />
Leistungen<br />
Sonstige Zinsen und andere<br />
Erträge<br />
35.713.97 53.770,57 32.509,01 20.530,86 5.414,57<br />
27.824,86 41.314,46 55.490,32 26.732,71 10.722,33<br />
Sonstige betriebliche Erträge 266.520,70 68.259,25 75.500,64 89.034,18 78.457,66<br />
Erträge 2.916.291,84 2.843.019,42 2.907.295,36 2.939.457,07 2.924.369,89<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Materialaufwand 1.786.949,92 1.650.611,92 1.777.589,19 1.777.330,59 1.680.224,54<br />
Personalaufwand 263.269,08 270.157,19 291.445,59 313.865,72 326.220,78<br />
Abschreibungen 359.361,83 356.025,27 324.092,46 322.062,94 319.188,82<br />
sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen<br />
138.021,93 123.510,77 129.261,87 148.142,00 137.251,54<br />
320.764,56 316.894,20 305.408,84 298.254,31 276.488,31<br />
Steuern 61.680,79 60.985,83 61.540,73 61.799,15 61.798,06<br />
Aufwendungen 2.930.048,11 2.778.185,18 2.889.338,68 2.921.454,71 2.801.172,05<br />
Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Erträge 2.916.291,84 2.843.019,42 2.907.295,36 2.939.457,07 2.924.369,89<br />
./.Aufwendungen 2.930.048,11 2.778.185,18 2.889.338,68 2.921.454,71 2.801.172,05<br />
= Jahresüberschuss/fehlbetrag<br />
Einstellung in Ergebnisrücklagen<br />
Entnahme aus der Ergebnisrücklage<br />
-13.756,27 64.834,24 17.956,68 18.002,36 123.197,84<br />
2.500,00 46.500,00 2.000,00 2.000,00 103.000,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn -16.256,27 18.334,24 15.956,68 16.002,36 20.197,84
- 277 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
938,00 3.927,00 4.904,00 10.422,00 6.901,00<br />
Sachanlagevermögen 14.774.682,95 14.435.697,45 14.131.124,78 13.897.125,67 14.130.507,97<br />
Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Anlagevermögen 14.775.620,95 14.439.624,45 14.136.028,78 13.907.547,67 14.137.408,97<br />
Vorräte 690.420,19 744.190,76 776.699,77 797.230,63 803.440,12<br />
Forderungen/sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
50.760,17 99.317,28 72.832,30 97.895,57 78.845,42<br />
Flüssige Mittel 1.140.484,24 1.407.373,48 1.417.100,37 1.208.743,47 1.053.326,37<br />
Umlaufvermögen 1.881.664,60 2.250.881,52 2.266.632,44 2.103.869,67 1.935.611,91<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
551,28 92,15 368,46 1.484,20 745,44<br />
Summe Aktiva 16.657.836,83 16.690.598,12 16.403.029,68 16.012.901,54 16.073.766,32<br />
Treuhandvermögen 0,00 2.015,97 0,00 0,00 0,00<br />
gezeichnetes Kapital 324.227,52 325.095,12 322.651,74 324.775,00 323.330,00<br />
Rücklagen 4.269.646,64 4.323.593,34 4.331.714,48 4.337.552,56 4.444.442,46<br />
Bilanzgewinn/-verlust 19.457,70 18.334,24 15.956,68 16.002,36 20.197,84<br />
Eigenkapital 4.613.331,86 4.667.022,70 4.670.322,90 4.678.329,92 4.787.970,30<br />
Rückstellungen 27.697,00 128.414,76 90.776,98 34.375,48 51.206,54<br />
Verbindlichkeiten 12.016.807,97 11.895.160,66 11.641.929,80 11.300.196,14 11.234.589,48<br />
Summe Passiva 16.657.836,83 16.690.598,12 16.403.029,68 16.012.901,54 16.073.766,32<br />
Treuhandverbindlichkeiten 0,00 2.015,97 0,00 0,00 0,00
- 278 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Bürgschaften<br />
keine<br />
Beschäftigte:<br />
Vollbeschäftigte<br />
Teilzeitbeschäftigte<br />
Kaufmännische Mitarbeiter 1 2<br />
Technische Mitarbeiter 0 0<br />
Mitarbeiter im Regiebetrieb, etc. 3 2<br />
4 4<br />
Außerdem wurde durchschnittlich 1 Auszubildende/r beschäftigt.<br />
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />
Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote 27,69 27,96 28,47 29,22 29,78<br />
Fremdkapitalquote 72,31 72,04 71,53 70,78 70,22<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
Eigenkapital<br />
31,22 32,32 33,04 33,64 33,86<br />
Kassenmittelintensität 6,85 8,43 8,64 7,55 6,55<br />
Eigenkapital-Rentabilität<br />
gemäß § 109 (2) GO NRW<br />
0,00 1,39 0,38 0,38 2,57<br />
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />
des Gesellschaftsergebnisses<br />
Einnahmen<br />
Produkt-Nr.: 01.09.01<br />
Sachkonto Bezeichnung 2009<br />
Betrag<br />
EUR<br />
2010<br />
Betrag<br />
EUR<br />
1 62000 21000 Dividenden 1.212,00 1.205,68<br />
Ausgaben<br />
- keine
- 279 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft für die Stadt <strong>Bottrop</strong>)<br />
Pferdemarkt 8<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Der Träger unterstützt die Sparkasse bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit der Maß-<br />
gabe, dass ein Anspruch der Sparkasse gegen den Träger oder eine sonstige Ver-<br />
pflichtung des Trägers, der Sparkasse Mittel zur Verfügung zu stellen, nicht besteht.<br />
Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten mit ihrem gesamten Vermögen. Der<br />
Träger der Sparkasse haftet nicht für deren Verbindlichkeiten.<br />
Beteiligungen der Gesellschaft<br />
Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 620.000 EUR (20 %)<br />
Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH 2.050 EUR (7,22 %)<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> mit Sitz in <strong>Bottrop</strong> ist eine mündelsichere, dem gemeinsamen<br />
Nutzen dienende rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie führt ihre Ge-<br />
schäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen. Die Erzielung von Gewinn ist nicht<br />
Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.
- 280 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
Verwaltungsrat:<br />
Bernd Tischler, Vorsitzender<br />
Klaus Strehl, MdL, 1. Stellvertreter<br />
Hermann Hirschfelder, 2. Stellvertreter<br />
Sachkundige Mitglieder<br />
(gem. § 10 Abs. 2 b SpkG)<br />
Stellvertretende Mitglieder<br />
Klaus Strehl Renate Palberg<br />
Peter Noetzel Jutta Pfingsten<br />
Werner Kamratowski Gabriele Sobetzko<br />
Josef Ludes Rudi Dartsch<br />
Hermann Hirschfelder Claudia Schmitz (bis 10/<strong>2011</strong>)<br />
Willi Tönsgerlemann Hans-Christian Geise (ab 11/<strong>2011</strong>)<br />
Ferdinand Butenweg Monika Budke<br />
Oliver Mies Angelika Große-Venhaus (bis 21.09.2010)<br />
Andrea Swoboda Lore Jakobi (ab 21.09.2010)<br />
Michael Riedel<br />
Ulrich Schnirch (bis 01.01.2010)<br />
Andreas Klodt (ab 18.05.2010)<br />
Dienstkräfte der Sparkasse<br />
(gem. § 10 Abs. 2 c SpkG)<br />
Andreas Pyrchalla Gisela Kappler<br />
Norbert Lechtenberg Wolfgang Porwol<br />
Anne Trasen Michael Kriesel<br />
Corinna Braun Jörg Hillenbrand<br />
Elke Maschmeyer Heinrich Kämker<br />
Stellvertretende Mitglieder<br />
Vertretender Hauptverwaltungsbeamter (gem. § 11 Abs. 3 SpkG)<br />
Erster Beigeordneter Paul Ketzer<br />
Vorstand:<br />
Thomas Schmidt, Vorsitzender<br />
Burkhard Klanten<br />
Stellvertreter für die Mitglieder des Vorstandes nach § 19 Abs. 1 SpKG<br />
Daniel Hickstein
- 281 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />
LEISTUNGSPROGRAMM<br />
Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>, eine Anstalt des öffentlichen Rechts gemäß § 1 SpkG NRW, ist<br />
beim Amtsgericht Gelsenkirchen unter der Nummer HRA 2365 im Handelsregister eingetragen.<br />
Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Münster (SVWL), und über<br />
diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin und Bonn, angeschlossen.<br />
Träger der Sparkasse ist die Stadt <strong>Bottrop</strong>. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist das<br />
Gebiet der Stadt <strong>Bottrop</strong>, der Städte Essen und Oberhausen sowie der Kreise Recklinghausen<br />
und Wesel.<br />
Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Das aus Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen bestehende überregionale<br />
Sicherungssystem gewährleistet, dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfügung<br />
stehen, um die Forderungen der Kunden und auch das Institut selbst zu schützen.<br />
Daneben besteht für die Sparkassen in Westfalen-Lippe zusammen mit der WestLB AG ein<br />
zusätzlicher Reservefonds auf regionaler Ebene.<br />
Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> ist flächendeckend im gesamten Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> mit 16 Geschäftsstellen<br />
vertreten.<br />
Der für die Sparkassen-Finanzgruppe von der Rating-Agentur Moody's erteilte Rating-Floor<br />
sichert eine Mindestbonität von A1 ab. Moody's hat dem SVWL bereits im Jahr 2004 ein<br />
Emittentenrating von Aa3 erteilt. Im Jahr 2007 wurde allen Mitgliedern des Sparkassen-<br />
Haftungsverbunds durch die kanadische Rating-Agentur Dominion Bond Rating Services<br />
(DBRS) die Ratinguntergrenze „A (high)" erteilt, die der Ratingstufe „A1" der Rating-Agentur<br />
Moody's entspricht. Dies gilt auch für die Einzelbewertung der Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>. Diese<br />
Bewertungen wurden von DBRS im Jahr 2009 bestätigt. Darüber hinaus ist von der Rating-Agentur<br />
Fitch am 27. September 2010 eine Einzelzuweisung des Floor-Ratings vorgenommen<br />
worden. Der Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> ist die Ratingnote A+ zugewiesen worden.<br />
Außerdem tragen der Haftungsverbund und der regionale Reservefonds wesentlich zur<br />
Stärke der Sparkassen-Finanzgruppe insgesamt sowie der Sparkassen in Westfalen-Lippe<br />
bei.<br />
Durch das Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz vom 11. Dezember 2009 wurde der<br />
Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>, aufgrund der indirekten Beteiligung an der Abwicklungsanstalt der<br />
WestLB AG, Düsseldorf, die Verpflichtung auferlegt, zur Abdeckung möglicher liquiditätswirksamer<br />
Verluste der Abwicklungsanstalt einzutreten. Für diese Verpflichtung werden über<br />
25 Jahre hinweg jährliche Raten bis zu einer Gesamthöhe von 20.682 TEUR in eine Rücklage<br />
eingestellt.<br />
Die Sparkasse als lokal tätiges Kreditinstitut refinanziert sich vorrangig aus dem Kundengeschäft.<br />
Darüber hinaus benötigte Mittel werden regelmäßig innerhalb der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe oder am nationalen Markt beschafft. Die öffentlich-rechtliche Trägerschaft der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> wird die Sparkasse auch künftig bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen.
- 282 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Nach dem starken Einbruch im Jahr 2009 hat sich die wirtschaftliche Lage unerwartet<br />
schnell erholt. Die Expansion der Weltwirtschaft wurde maßgeblich von der guten Konjunktur<br />
in den aufstrebenden Volkswirtschaften vorangetrieben. Insbesondere die Schwellenländer<br />
Asiens konnten an die positive Entwicklung vor der Wirtschafts- und Finanzkrise anknüpfen<br />
und der Weltproduktion deutliche Impulse geben. Im Gegensatz dazu haben die<br />
meisten Industrieländer das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. Dies liegt unter<br />
anderem daran, dass an den Finanzmärkten weiterhin das vollständige Vertrauen in die<br />
Funktionsfähigkeit des Finanzsystems fehlt. Dies wird daran deutlich, dass Banken mit Ihren<br />
Ausleihungen untereinander noch nicht zu dem vor der Krise gewohnten Niveau zurückgekehrt<br />
sind. Darüber hinaus gingen von der stark gestiegenen öffentlichen Verschuldung<br />
und den daraus resultierenden Konsolidierungserfordernissen dämpfende Effekte auf<br />
die Konjunktur der Industrieländer aus. Für das Jahr <strong>2011</strong> wird erwartet, dass sich die weltwirtschaftliche<br />
Konjunkturerholung weiter fortsetzt, jedoch an Tempo verlieren wird. In den<br />
Industrieländern dürfte sich das Wirtschaftswachstum etwas abschwächen. Ursächlich sind<br />
die anhaltenden Spannungen auf den Finanz- und Immobilienmärkten sowie die Maßnahmen<br />
zur Konsolidierung der Staatshaushalte.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum, die zu Beginn des Jahres 2010 eher moderat<br />
ausfiel, gewann im zweiten Quartal getrieben von der besonders guten Konjunktur in<br />
Deutschland an Schwung. Allerdings ist ähnlich wie in der Weltwirtschaft eine divergierende<br />
Geschwindigkeit im Euro-Raum zu beobachten. Spanien und Italien erholten sich langsamer<br />
als der Durchschnitt. In Griechenland sank das Bruttoinlandsprodukt bis zum Sommer<br />
gar. Die zu Jahresbeginn 2010 in Schwierigkeiten geratenen peripheren Länder stehen<br />
vor der Herausforderung, ihre hohen Budgetdefizite deutlich zurückzuführen.<br />
Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung. Im Verlauf des Jahres 2010 hat die<br />
konjunkturelle Erholung an Breite gewonnen. Neben dem Anstieg der Exporte wurde die<br />
Expansion synchron von der erhöhten Binnenkonjunktur getragen. Die Unternehmensinvestitionen<br />
und die privaten Konsumausgaben verzeichneten einen spürbaren Zuwachs.<br />
Deutschland zählte zu den am stärksten expandierenden Volkswirtschaften im Euro-Raum.<br />
Trotz dieser Aufwärtsdynamik darf nicht übersehen werden, dass sich das Inlandsprodukt<br />
zur Jahresmitte 2010 noch auf einem Niveau befand, das zuletzt zum Jahreswechsel<br />
2006/2007 erreicht war. Zum Ende des Jahres 2010 verlangsamte sich das Tempo der konjunkturellen<br />
Entwicklung. Maßgeblich hierfür war die verminderte weltwirtschaftliche Expansion.<br />
Die Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt fiel wesentlich positiver als in den meisten<br />
anderen Industriestaaten aus. Diese erfreuliche Entwicklung ist hauptsächlich auf die flexiblen<br />
Strukturen des Arbeitsmarktes zurückzuführen. Die Unternehmen konnten auf tarifvertragliche<br />
Regelungen und innerbetriebliche Instrumente zurückgreifen, um die temporäre<br />
Unterauslastung ohne Freisetzung von Arbeitskräften zu bewältigen.<br />
Die Situation im Finanzsektor hat sich auch in Deutschland noch nicht normalisiert. Die nervöse<br />
Reaktion der Finanzmärkte auf die Verschuldungssituation der Peripherieländer des<br />
Euro-Raums und die möglichen Konsequenzen des dortigen Engagements deutscher Banken<br />
führten dazu, dass überschüssige Liquidität seitens der Banken bevorzugt bei der Zentralbank<br />
angelegt wurde, anstatt sie über den Interbankenmarkt zu verleihen.<br />
Darüber hinaus förderten die niedrigen kurzfristigen Zinsen das Eingehen von Liquiditätsrisiken<br />
und erhöhten damit die Abhängigkeit von volatilen Marktentwicklungen.
- 283 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Der konjunkturelle Aufschwung war auch im Geschäftsgebiet der Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong><br />
spürbar. Nach dem wirtschaftlichen Stocken der vorausgegangenen Jahre ist allgemein befürchtet<br />
worden, dass der Wiederaufstieg der regionalen Wirtschaft nur mühsam und auf<br />
mittlere Sicht gelingen würde. Anders als erwartet trat die Entspannung schneller ein. Die<br />
Ertragslage der Unternehmen hat sich erheblich verbessert und der Export ist kräftig angezogen,<br />
was sich positiv auf die Investitionsausgaben auswirkte. Darüber hinaus hat auch der<br />
Arbeitsmarkt der Krise getrotzt und zeigte erfreuliche Tendenzen.<br />
Der Blick auf die weiteren konjunkturellen Perspektiven spiegelt ein überwiegend zuversichtliches<br />
Bild wider. Viele Unternehmen der Emscher-Lippe-Region blicken optimistisch<br />
in die Zukunft. Allerdings wird der demografische Wandel die beheimatete Wirtschaft im<br />
Ruhrgebiet in den nächsten Jahren vor eine große Herausforderung stellen.<br />
Die Sparkasse ist ein Wirtschaftsunternehmen des Trägers mit der Aufgabe, die geld- und<br />
kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft, insbesondere des satzungsrechtlichen<br />
Geschäftsgebiets und des Trägers, zu gewährleisten. Die Kreditversorgung<br />
dient vornehmlich der Kreditausstattung des Mittelstandes sowie der wirtschaftlich<br />
schwächeren Bevölkerungskreise. Die Geschäfte werden unter Beachtung des öffentlichen<br />
Auftrags nach kaufmännischen Grundsätzen geführt. Die Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck<br />
des Geschäftsbetriebes.<br />
Die positive konjunkturelle Situation bildete den wirtschaftlichen Rahmen für die geschäftliche<br />
Entwicklung der Sparkasse. Die Entwicklung des Kredit- und Einlagengeschäftes lag<br />
über unseren Erwartungen. Die Geschäftsentwicklung war insgesamt zufriedenstellend. Die<br />
Sparkasse konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre gute Stellung im harten Wettbewerb<br />
behaupten.<br />
Bis zum Jahresende <strong>2011</strong> dürfte es zu einer weiteren Produktionsausweitung in Deutschland<br />
kommen, deren Tempo jedoch geringer ausfällt als noch im Frühjahr 2010. Die privaten<br />
Konsumausgaben und Investitionen werden voraussichtlich zulegen. Der private<br />
Verbrauch wird dabei von einem weiteren Beschäftigungsaufbau gestützt. Vor allem die<br />
Ausrüstungs- und Wohnungsbauinvestitionen dürften angesichts des niedrigen Zinsniveaus<br />
weiter ansteigen. Mit Auslaufen der konjunkturellen Maßnahmen, die im Jahr 2009 beschlossen<br />
wurden, werden die Wachstumsimpulse der öffentlichen Bauinvestitionen hingegen<br />
zurückgehen.<br />
Die Wachstumsbeiträge der Exporte werden im kommenden Jahr aller Voraussicht nach<br />
abnehmen. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Verlangsamung des weltwirtschaftlichen<br />
Umfelds. Dementsprechend wird die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts im Jahr<br />
<strong>2011</strong> mit 2,2 Prozent geringer ausfallen als im Jahr 2010 mit 3,7 Prozent.<br />
Die Situation am Arbeitsmarkt dürfte sich aufgrund der Produktionsausweitung weiterverbessern.<br />
So wird die Anzahl der registrierten Arbeitslosen voraussichtlich jahresdurchschnittlich<br />
von 3,4 Millionen Personen im Jahr 2010 auf leicht unter drei Millionen Personen<br />
im Jahr <strong>2011</strong> fallen.<br />
Die Lage der öffentlichen Haushalte in Deutschland wird sich aufgrund der Konsolidierungsanstrengungen<br />
sowie konjunkturell bedingter Mehreinnahmen im Jahr <strong>2011</strong> vermutlich<br />
leicht verbessern. Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt dürfte das Finanzdefizit<br />
auf 2,4 Prozent, die Schuldenstandsquote auf 73,8 Prozent sinken.
- 284 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Für das Jahr <strong>2011</strong> rechnet die Sparkasse daher mit einem gestärkten Nachfrageverhalten<br />
der privaten Haushalte. Dies wird sich auf den Kauf von Immobilien und damit das Baufinanzierungsgeschäft<br />
auswirken. So erwartet die Sparkasse im Kreditgeschäft mit Privatkunden<br />
einen moderaten Anstieg.<br />
Da im Firmenkundengeschäft die risikoorientierte Kreditpolitik weiterhin im Vordergrund<br />
steht, rechnet die Sparkasse nicht mit einem Wachstum im gewerblichen Kreditgeschäft.<br />
Insgesamt erwartet die Sparkasse für das Kreditgeschäft in <strong>2011</strong> ein Wachstum von 2,0%.<br />
Für das Jahr 2012 ist die voraussichtliche Entwicklung des Kreditgeschäftes mit deutlich<br />
größerer Unsicherheit behaftet. So ist die Entwicklung des Kreditgeschäftes insgesamt sehr<br />
stark von der Entwicklung im Bereich der privaten Wohnungsbaufinanzierung abhängig. Gegenwärtig<br />
wird das Geschäft durch die Erschließung neuer Baugebiete geprägt. Auch die<br />
Lage am Arbeitsmarkt wird die Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Hier kann zum heutigen<br />
Zeitpunkt noch keine seriöse Prognose abgegeben werden. Die Sparkasse erwartet<br />
daher auch im Jahr 2012 ähnliche Zuwächse mit leicht rückläufiger Dynamik.<br />
Die Zuflüsse, die die Sparkasse in 2010 im Bereich der kurzfristigen Einlagen erzielt hat, gilt<br />
es nunmehr in andere Anlageformen zu überführen. Hier werden durchaus Umschichtungen<br />
in den bilanzneutralen Bereich erfolgen. Die Sparkasse strebt in <strong>2011</strong> eine deutlich über den<br />
Werten des Berichtsjahres liegende Gesamtersparnis in Höhe von 24,2 Mio. € an. Diese<br />
sollte auch im Jahr 2012 weiterhin positiv verlaufen.<br />
Im Dienstleistungsgeschäft wird die Sparkasse im Bereich des Wertpapiergeschäftes, das in<br />
den letzten Jahren rückläufig war, versuchen, verlorene Marktanteile aufzuholen.<br />
Die vorgenannten Prognosen zur Entwicklung im Einlagen- und Kreditgeschäft und insbesondere<br />
die Fokussierung auf das Wertpapiergeschäft können insgesamt nach unserer Planung<br />
zu einem Rückgang der Bilanzsumme in <strong>2011</strong> führen. Für das Jahr 2012 prognostiziert<br />
die Sparkasse keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Jahr <strong>2011</strong>.
- 285 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Zinserträge 44.934.898,76 44.649.677,31 44.862.023,47 43.248.560,19 44.233.085,22<br />
Laufende Erträge 9.032.816,77 9.370.867,04 10.186.119,23 9.280.334,48 8.507.546,64<br />
Provisionserträge 7.875.539,87 8.299.905,65 8.162.253,12 8.280.942,37 8.600.718,09<br />
Sonstige betriebliche Erträge 997.728,32 834.313,26 1.849.146,14 950.386,42 686.468,37<br />
Erträge aus der Auflösung von<br />
Sonderposten<br />
221.672,17 0,00 0,00 225.790,68 0,00<br />
Nettoertrag aus Finanzgeschäften 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Erträge 63.062.655,89 63.154.763,26 65.059.541,96 61.986.014,14 62.027.818,32<br />
Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Personalaufwand 15.638.145,08 14.580.009,86 15.266.270,92 15.415.865,55 14.981.215,63<br />
Verwaltungsaufwand 7.429.122,86 11.307.940,64 7.469.686,19 8.185.065,51 8.603.459,15<br />
Zinsaufwendungen 21.852.601,82 23.370.140,86 25.355.759,41 22.990.021,43 20.144.774,09<br />
Provisionsaufwendungen 602.690,01 630.324,51 596.612,02 614.324,12 476.948,66<br />
Abschreibungen 6.728.424,68 4.664.262,69 5.032.181,62 5.547.900,57 8.277.288,49<br />
sonst. betriebliche Aufwendungen 648.279,14 555.142,93 890.860,66 1.016.061,62 1.218.999,27<br />
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 1.018.038,00<br />
Steuern 3.685.224,74 2.793.623,46 4.839.171,13 3.089.307,01 5.524.989,61<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme 32.612,33 33.113,39 31.125,33 31.125,33 31.125,33<br />
Zuführung zum Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken<br />
Einstellung in Sonderposten mit<br />
Rücklagenanteil<br />
4.700.000,00 3.600.000,00 4.400.000,00 4.150.000,00 800.000,00<br />
0,00 0,00 225.790,68 0,00 0,00<br />
Aufwendungen 61.317.100,66 61.534.558,34 64.107.457,96 61.039.671,14 61.076.838,23<br />
Position<br />
2006<br />
EUR<br />
2007<br />
EUR<br />
2008<br />
EUR<br />
2009<br />
EUR<br />
2010<br />
EUR<br />
Erträge 63.062.655,89 63.154.763,26 65.059.541,96 61.986.014,14 62.027.818,32<br />
./. Aufwendungen 61.317.100,66 61.534.558,34 64.107.457,96 61.039.671,14 61.076.838,23<br />
= Jahresüberschuss 1.745.555,23 1.620.204,92 952.084,00 946.343,00 950.980,09<br />
Entnahme aus Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen 1.100.000,00 1.000.000,00 0,00 0,00 0,00<br />
Bilanzgewinn 645.555,23 620.204,92 952.084,00 946.343,00 950.980,09
- 286 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />
Bilanz-Position<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Barreserve 20.852.530,97 22.118.458,38 22.428.651,95 24.968.294,68 21.766.538,14<br />
Schuldtitel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Forderungen an<br />
Kreditinstitute<br />
30.601.726,83 61.338.886,24 71.958.991,81 80.044.723,41 63.445.130,83<br />
Forderungen an Kunden 662.057.987,83 680.470.033,98 659.604.585,54 678.471.065,79 715.885.932,88<br />
Schuldverschreibungen 95.629.060,85 46.174.291,46 53.449.960,87 61.772.341,77 66.316.816,43<br />
Aktien, Wertpapiere 202.220.604,65 210.543.010,22 209.502.251,44 204.285.875,75 203.716.483,68<br />
Beteiligungen 12.586.800,26 20.676.456,56 20.630.611,38 20.694.111,38 20.194.231,77<br />
Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Treuhandvermögen 121.613,07 103.157,43 81.265,89 61.010,13 44.227,45<br />
Ausgleichsforderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Immaterielle Anlagewerte 53.443,00 88.595,00 139.535,00 85.639,00 35.411,00<br />
Sachanlagen 11.584.791,44 10.886.029,74 11.883.789,22 14.683.572,32 15.850.209,32<br />
Sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
2.094.333,52 2.665.898,71 1.333.866,23 944.506,95 720.958,03<br />
389.976,97 582.097,79 509.604,56 442.239,32 449.696,33<br />
Summe Aktiva 1.038.192.869,39 1.055.646.915,51 1.051.523.113,89 1.086.453.380,50 1.108.425.635,86<br />
Verbindlichkeiten 957.118.235,45 966.034.765,04 956.733.610,99 987.086.718,66 1.005.732.476,81<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
1.251.965,51 1.024.838,98 810.945,92 709.304,16 708.216,68<br />
Rückstellungen 10.443.372,76 13.987.810,90 13.801.181,71 13.609.430,09 15.103.090,16<br />
Sonderposten mit<br />
Rücklagenanteil<br />
Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken<br />
0,00 0,00 225.790,68 0,00 0,00<br />
9.500.000,00 13.100.000,00 17.500.000,00 21.650.000,00 22.450.000,00<br />
Rücklagen 59.233.740,44 60.879.295,67 61.499.500,59 62.451.584,59 63.480.872,12<br />
Bilanzgewinn 645.555,23 620.204,92 952.084,00 946.343,00 950.980,09<br />
Summe Passiva 1.038.192.869,39 1.055.646.915,51 1.051.523.113,89 1.086.453.380,50 1.108.425.635,86
- 287 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Beschäftigte<br />
2010 2009<br />
Vollzeitkräfte 212 220<br />
Teilzeit- und Ultimokräfte 61 64<br />
273 284<br />
Auszubildende 20 18<br />
293 302
- 288 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 289 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Volksbank Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
26. Volksbank Kirchhellen eG<br />
Kirchhellener Straße 6-8<br />
46236 <strong>Bottrop</strong><br />
Beteiligungsverhältnis<br />
Geschäftsguthaben: 5.432.936,47 EUR<br />
Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 1 Anteil an der Genossenschaft zu 160,00 EUR.<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von banküblichen und ergänzenden Ge-<br />
schäften.<br />
BESETZUNG DER ORGANE:<br />
A. Aufsichtsrat:<br />
Rudolf Allekotte, Vorsitzender<br />
Dr. Günter Korte, stellv. Vorsitzender<br />
Egon Fiele<br />
Dirk Helmke<br />
Regina Timmerhaus<br />
Jürgen Lefarth<br />
Harald Lubina<br />
Friedrich Steinmann<br />
Frank Schneider<br />
Barbara Wischermann<br />
B. Vorstand:<br />
Werner Münstermann<br />
Eberhard Kreck<br />
C. Prokuristen:<br />
Heinz Grob<br />
Ulrich Frensch<br />
Martin Wissing<br />
Marcus Nowak<br />
Martin Oelerich<br />
Michael Platzköster<br />
Jürgen Tebroke<br />
Wegen der Geringfügigkeit des Anteils der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der Genossenschaft wird auf eine<br />
Darstellung der Unternehmensdaten verzichtet.
- 290 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Volksbank Stadt <strong>Bottrop</strong>
- 291 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
VII. Perspektiven<br />
Angesichts der defizitären städtischen Haushaltssituation hat die Steuerung und<br />
Kontrolle der städtischen Beteiligungen eine besondere Bedeutung.<br />
Dem mit Organisationsprivatisierungen einhergehenden Verlust an kommunaler<br />
Einfluss- und Steuerungsmöglichkeit kann durch eine Gestaltung der Gesell-<br />
schaftsverträge/der Satzungen sowie einer optimierten Steuerung der städtischen<br />
Beteiligungen entgegengewirkt werden.<br />
Zur Lösung dieser Problematik soll im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform der<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> der Aufbau eines effektiven und umfassenden Beteiligungsmanage-<br />
ment zur Steuerung und Kontrolle verselbständigter Bereiche erfolgen.<br />
Die Steuerungsmechanismen und Steuerungsmöglichkeiten sollen durch systema-<br />
tisches und geplantes Einwirken auf die Beteiligungen verbessert werden. Dabei ist<br />
ein angemessenes Verhältnis zwischen der Selbständigkeit der Beteiligungsgesell-<br />
schaften einerseits und der Steuerung und Kontrolle durch die Stadt andererseits<br />
zu finden.<br />
Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 07.11.2000 die Beteiligungsrichtlinien<br />
der Stadt <strong>Bottrop</strong> beschlossen.<br />
Diese Beteiligungsrichtlinien sollen die gesamtstädtischen Interessen durch gezielte<br />
Vorgaben des Rates der Stadt an die Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in den Organen<br />
der Gesellschaften und an die Finanzverwaltung verwirklichen.<br />
In den Beteiligungsrichtlinien werden Vorgaben zur wirtschaftlichen Beteiligung der<br />
Stadt, zu Aufgaben, Rechten und Pflichten der Beteiligungsverwaltung gemacht<br />
und ferner Regelungen für Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in den Organen der Gesell-<br />
schaften getroffen.
- 292 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anhang<br />
Anlage 1: Erläuterung zu der Berechnung und Aussagekraft der aus-<br />
gewiesenen Kennzahlen und der Kapitalflussrechnung<br />
Bei der Darstellung der einzelnen Unternehmen werden Kennzahlen zur Analyse der<br />
wirtschaftlichen Situation aufgeführt. Die ausgewiesenen Kennzahlen werden anhand<br />
der nachstehenden Formeln berechnet und haben im Wesentlichen folgende Aussa-<br />
gekraft:<br />
Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital<br />
Die Eigenkapitalquote gibt den Grad der Unabhängigkeit ei-<br />
nes Unternehmens wieder. In der Regel kann die Finanzie-<br />
rung eines Unternehmens als günstig bezeichnet werden,<br />
wenn das Eigenkapital als Haftungs- bzw. Schutzkapital das<br />
Fremdkapital überwiegt. Je höher der Anteil des Eigenkapi-<br />
tals am Gesamtkapital, umso sicherer ist die Lage des Un-<br />
ternehmens in Krisenzeiten und umso unabhängiger ist das<br />
Unternehmen gegenüber seinen Gläubigern.<br />
Fremdkapitalquote = Fremdkapital / Gesamtkapital<br />
Die Fremdkapitalquote gibt den Grad der Abhängigkeit eines<br />
Unternehmens wieder. In der Regel kann die Finanzierung<br />
eines Unternehmens als ungünstig bezeichnet werden, wenn<br />
das Fremdkapital das Eigenkapital überwiegt. Je höher der<br />
Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital, umso unsiche-<br />
rer ist die Lage des Unternehmens in Krisenzeiten und umso<br />
abhängiger ist das Unternehmen gegenüber seinen Gläubi-<br />
gern.
- 293 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Eigenkapital-Rentabilität = Jahresüberschuss x 100<br />
Deckung des Anlagevermö-<br />
Eigenkapital<br />
Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unterneh-<br />
men als Unterschied der Erträge und Aufwendun-<br />
gen soll so hoch sein, dass außer den für die tech-<br />
nische und wirtschaftliche Entwicklung des Unter-<br />
nehmens notwendigen Rücklagen mindestens eine<br />
marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals erwirt-<br />
schaftet wird (§ 109 (2) GO NRW). Die Kennzahl<br />
drückt die Höhe der Verzinsung des Eigenkapitals<br />
in Prozent aus.<br />
gens durch Eigenkapital = Eigenkapital / Anlagevermögen<br />
Die Finanzierung des Anlagevermögens durch Ei-<br />
genkapital ist ein wichtiger Maßstab zur Beurteilung<br />
der Kapitalausstattung des Unternehmens. Da An-<br />
lagegegenstände in der Regel langfristig gebunde-<br />
nes Vermögen darstellen, müssen sie durch ent-<br />
sprechend langfristiges Kapital finanziert werden.<br />
Damit wird sichergestellt, dass im Krisenfalle keine<br />
Anlagegüter veräußert werden müssen, um den<br />
Tilgungsverpflichtungen termingerecht nachzu-<br />
kommen. Deshalb sollen Wirtschaftsgüter des An-<br />
lagevermögens grundsätzlich nicht kurzfristig finan-<br />
ziert werden. Die Anlagenfinanzierung kann somit<br />
als sehr gut bezeichnet werden, wenn das Anlage-<br />
vermögen voll durch Eigenkapital gedeckt ist.
- 294 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Kassenmittelintensität = Flüssige Mittel / Gesamtvermögen<br />
Kapitalflussrechnung/Cash Flow<br />
Die Kennzahl drückt den Grad der Zahlungsfähig-<br />
keit aus. Je mehr die flüssigen Mittel die kurzfristi-<br />
gen Verbindlichkeiten decken, desto liquider und<br />
damit sicherer ist das Unternehmen.<br />
Der Cash Flow ist eine Kennzahl, die angibt, welchen Mittelzufluss ein Unternehmen<br />
in einer Periode aus dem Umsatzprozess erwirtschaftet hat und was somit unterjäh-<br />
rig für Investitionen, Tilgungszahlungen oder Gewinnausschüttungen zur Verfügung<br />
steht (Finanzmittelüberschuss).<br />
Er ist ein Maßstab für die Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens und zeigt die<br />
finanzielle Flexibilität und finanzielle Unabhängigkeit von außenstehenden Geldge-<br />
bern an. Ein niedriger Cash Flow führt zu einer Schwächung des Eigenkapitals, so-<br />
mit zu einem erhöhten Verschuldungsgrad und schließlich zwangsläufig zu einer<br />
wachsenden Zinslast. Das Wachstumspotential des Unternehmens wird einge-<br />
schränkt.
- 295 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anlage 2: Auszug aus der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen<br />
§ 107<br />
Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung<br />
(1) Die Gemeinde darf sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben wirtschaftlich betätigen, wenn<br />
1. ein öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert,<br />
2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zu der<br />
Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht und<br />
3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Wasserversorgung, des öffentlichen Verkehrs<br />
sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungsnetzen einschließlich<br />
der Telefondienstleistungen der öffentliche Zweck durch andere Unternehmen<br />
nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt werden kann.<br />
Das Betreiben eines Telekommunikationsnetzes umfasst nicht den Vertrieb und/oder<br />
die Installation von Endgeräten von Telekommunikationsanlagen. Als wirtschaftliche<br />
Betätigung ist der Betrieb von Unternehmen zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter<br />
oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistungen am Markt tätig werden, sofern die<br />
Leistung ihrer Art nach auch von einem Privaten mit der Absicht der Gewinnerzielung<br />
erbracht werden könnte.<br />
(2) Als wirtschaftliche Betätigung im Sinne dieses Abschnitts gilt nicht der Betrieb von<br />
1. Einrichtungen, zu denen die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist,<br />
2. öffentlichen Einrichtungen, die für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner<br />
erforderlich sind, insbesondere Einrichtungen auf den Gebieten<br />
- Erziehung, Bildung oder Kultur (Schulen, Volkshochschulen, Tageseinrichtungen<br />
für Kinder und sonstige Einrichtungen der Jugendhilfe, Bibliotheken, Museen,<br />
Ausstellungen, Opern, Theater, Kinos, Bühnen, Orchester, Stadthallen,<br />
Begegnungsstatten),<br />
- Sport oder Erholung (Sportanlagen, zoologische und botanische Gärten,<br />
Wald-, Park- und Gartenanlagen, Herbergen, Erholungsheime, Bäder, Einrichtungen<br />
zur Veranstaltung von Volksfesten),<br />
- Gesundheits- oder Sozialwesen (Krankenhäuser, Bestattungseinrichtungen,<br />
Sanatorien, Kurparks, Senioren- und Behindertenheime, Frauenhäuser, soziale<br />
und medizinische Beratungsstellen),<br />
3. Einrichtungen, die der Straßenreinigung, der Wirtschaftsförderung, der Fremdenverkehrsförderung<br />
oder der Wohnraumversorgung dienen,<br />
4. Einrichtungen des Umweltschutzes, insbesondere der Abfallentsorgung oder<br />
Abwasserbeseitigung sowie des Messe- und Ausstellungswesens,<br />
5. Einrichtungen, die ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs von Gemeinden<br />
und Gemeindeverbänden dienen.<br />
Auch diese Einrichtungen sind, soweit es mit ihrem öffentlichen Zweck vereinbar ist,<br />
nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verwalten und können entsprechend den<br />
Vorschriften über die Eigenbetriebe geführt werden. Das Innenministerium kann durch<br />
Rechtsverordnung bestimmen, dass Einrichtungen, die nach Art und Umfang eine<br />
selbstständige Betriebsführung erfordern, ganz oder teilweise nach den für die Eigenbetriebe<br />
geltenden Vorschriften zu führen sind; hierbei können auch Regelungen getroffen<br />
werden, die von einzelnen der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften abweichen.
- 296 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(3) Die wirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig, wenn<br />
die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen und die berechtigten Interessen der<br />
betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Die Aufnahme einer<br />
wirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen<br />
des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme einer<br />
solchen Betätigung bedarf der Genehmigung.<br />
(4) Die nichtwirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig,<br />
wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen und die<br />
berechtigten Interessen der betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt<br />
sind. Diese Voraussetzungen gelten bei in den Krankenhausplan des Landes aufgenommenen<br />
Krankenhäusern als erfüllt. Die Aufnahme einer nichtwirtschaftlichen Betätigung<br />
auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen des Absatzes<br />
1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme einer solchen Betätigung bedarf<br />
der Genehmigung.<br />
(5) Vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare oder mittelbare<br />
Beteiligung an Unternehmen im Sinne des Absatzes 1 ist der Rat auf der Grundlage<br />
einer Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen<br />
Engagements und über die Auswirkungen auf das Handwerk und die mittelständische<br />
Wirtschaft zu unterrichten. Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk,<br />
Industrie und Handel und der für die Beschäftigten der jeweiligen Branche handelnden<br />
Gewerkschaften ist Gelegenheit zur Stellungnahme zu den Marktanalysen zu<br />
geben.<br />
(6) Bankunternehmen darf die Gemeinde nicht errichten, übernehmen oder betreiben.<br />
(7) Für das öffentliche Sparkassenwesen gelten die dafür erlassenen besonderen Vorschriften.<br />
§ 107a<br />
Zulässigkeit energiewirtschaftlicher Betätigung<br />
(1) Die wirtschaftliche Betätigung in den Bereichen der Strom-, Gas- und Wärmeversorgung<br />
dient einem öffentlichen Zweck und ist zulässig, wenn sie nach Art und Umfang in einem<br />
angemessenen Verhältnis zu der Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht.<br />
(2) Mit den Bereichen Strom-, Gas- und Wärmeversorgung unmittelbar verbundene Dienstleistungen<br />
sind zulässig, wenn sie den Hauptzweck fördern. Die Gemeinde stellt sicher,<br />
dass bei der Erbringung dieser Dienstleistungen die Belange kleinerer Unternehmen,<br />
insbesondere des Handwerks, berücksichtigt werden.<br />
(3) Die Aufnahme einer überörtlichen energiewirtschaftlichen Betätigung ist zulässig, wenn<br />
die Voraussetzung des Absatzes 1 vorliegt und die berechtigten Interessen der betroffenen<br />
kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Bei der Versorgung mit Strom<br />
und Gas gelten nur die Interessen als berechtigt, die nach den Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
eine Einschränkung des Wettbewerbs zulassen. Die Aufnahme<br />
einer energiewirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen Märkten ist zulässig, wenn<br />
die Voraussetzung des Absatzes 1 vorliegt. Die Aufnahme einer solchen Betätigung bedarf<br />
der Genehmigung.<br />
(4) Vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare Beteiligung an Unternehmen<br />
im Sinne des Absatzes 1 ist der Rat über die Chancen und Risiken des beabsichtigten<br />
wirtschaftlichen Engagements zu unterrichten. Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen<br />
von Handwerk, Industrie und Handel und der für die Beschäftigten<br />
der jeweiligen Branche handelnden Gewerkschaften ist Gelegenheit zur Stellungnahme<br />
zu geben, sofern die Entscheidung die Erbringung verbundener Dienstleistungen betrifft.
- 297 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
§ 108<br />
Unternehmen und Einrichtungen des privaten Rechts<br />
(1) Die Gemeinde darf Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten<br />
Rechts nur gründen oder sich daran beteiligen, wenn<br />
1. bei Unternehmen (§ 107 Abs. 1) die Voraussetzungen des § 107 Abs. 1 Satz 1 gegeben<br />
sind und bei Unternehmen im Bereich der energiewirtschaftlichen Betätigung<br />
die Voraussetzungen des § 107 a Abs. 1 gegeben ist,<br />
2. bei Einrichtungen (§ 107 Abs. 2) ein wichtiges Interesse der Gemeinde an der Gründung<br />
oder der Beteiligung vorliegt,<br />
3. eine Rechtsform gewählt wird, welche die Haftung der Gemeinde auf einen bestimmten<br />
Betrag begrenzt,<br />
4. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhältnis zu<br />
ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />
5. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder unangemessener<br />
Höhe verpflichtet,<br />
6. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwachungsorgan,<br />
erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in anderer<br />
Weise gesichert wird,<br />
7. das Unternehmen oder die Einrichtung durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder<br />
sonstiges Organisationsstatut auf den öffentlichen Zweck ausgerichtet wird,<br />
8. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform gewährleistet ist, dass der<br />
Jahresabschluss und der Lagebericht, soweit nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften<br />
gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, aufgrund des<br />
Gesellschaftsvertrages oder der Satzung in entsprechender Anwendung der Vorschriften<br />
des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften<br />
aufgestellt und ebenso oder in entsprechender Anwendung der für Eigenbetriebe<br />
geltenden Vorschriften geprüft werden,<br />
9. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform, vorbehaltlich weitergehender<br />
oder entgegenstehender gesetzlicher Vorschriften, durch Gesellschaftsvertrag<br />
oder Satzung gewährleistet ist, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr gewährten<br />
Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nummer 9 des Handelsgesetzbuches der Mitglieder<br />
der Geschäftsführung, des Aufsichtsrates, des Beirates oder einer ähnlichen<br />
Einrichtung im Anhang zum Jahresabschluss jeweils für jede Personengruppe sowie<br />
zusätzlich unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglieds dieser Personengruppen<br />
unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer<br />
9 Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden. Die individualisierte<br />
Ausweisungspflicht gilt auch für:<br />
a) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall einer vorzeitigen Beendigung<br />
ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind,<br />
b) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall der regulären Beendigung<br />
ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind, mit ihrem Barwert sowie den von der Gesellschaft<br />
während des Geschäftsjahres hierfür aufgewandten oder zurückgestellten<br />
Betrag,<br />
c) während des Geschäftsjahres vereinbarte Änderungen dieser Zusagen und<br />
d) Leistungen, die einem früheren Mitglied, das seine Tätigkeit im Laufe des Geschäftsjahres<br />
beendet hat, in diesem Zusammenhang zugesagt und im Laufe des<br />
Geschäftsjahres gewährt worden sind.
- 298 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Eine Gewährleistung für die individualisierte Ausweisung von Bezügen und Leistungszusagen<br />
ist im Falle der Beteiligung an einer bestehenden Gesellschaft auch<br />
dann gegeben, wenn in Gesellschaftsvertrag oder Satzung die erstmalige individualisierte<br />
Ausweisung spätestens für das zweite Geschäftsjahr nach Erwerb der Beteiligung<br />
festgelegt ist.<br />
10. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Telefondienstleistungen<br />
nach § 107 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im<br />
Rahmen einer Schachtelbeteiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den<br />
Anteil der Gemeinde bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt<br />
ist. Zur Wahrnehmung gleicher Wettbewerbschancen darf die Gemeinde für<br />
diese Unternehmen weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugskonditionen<br />
in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten i. S. von<br />
§ 87 leisten.<br />
Die Aufsichtsbehörde kann von den Vorschriften der Nummern 3, 5 und 8 in begründeten<br />
Fällen Ausnahmen zulassen. Wird von Satz 1 Nummer 8 eine Ausnahme zugelassen,<br />
kann auch von Satz 1 Nummer 9 eine Ausnahme zugelassen werden.<br />
(2) Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 gilt für die erstmalige unmittelbare oder mittelbare Beteiligung<br />
an einer Gesellschaft einschließlich der Gründung einer Gesellschaft, wenn den beteiligten<br />
Gemeinden oder Gemeindeverbänden alleine oder zusammen oder zusammen mit<br />
einer Beteiligung des Landes mehr als 50 vom Hundert der Anteile gehören. Bei bestehenden<br />
Gesellschaften, an denen Gemeinden oder Gemeindeverbände unmittelbar oder<br />
mittelbar alleine oder zusammen oder zusammen mit dem Land mit mehr als 50 vom<br />
Hundert beteiligt sind, trifft die Gemeinden und Gemeindeverbände eine Hinwirkungspflicht<br />
zur Anpassung an die Vorgaben des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 9. Die Hinwirkungspflicht<br />
nach Satz 2 bezieht sich sowohl auf die Anpassung von Gesellschaftsvertrag<br />
oder Satzung als auch auf die mit Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 verfolgte Zielsetzung<br />
der individualisierten Ausweisung der dort genannten Bezüge und Leistungszusagen.<br />
(3) Gehören einer Gemeinde mehr als 50 vom Hundert der Anteile an einem Unternehmen<br />
oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform, muss sie darauf hinwirken, dass<br />
1. in sinngemäßer Anwendung der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften<br />
a) für jedes Wirtschaftsjahr ein Wirtschaftsplan aufgestellt wird,<br />
b) der Wirtschaftsführung eine fünfjährige Finanzplanung zugrunde gelegt und der<br />
Gemeinde zur Kenntnis gebracht wird,<br />
c) die Feststellung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Ergebnisses sowie<br />
das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts unbeschadet<br />
der bestehenden gesetzlichen Offenlegungspflichten öffentlich bekannt<br />
gemacht werden und der Jahresabschluss und der Lagebericht bis zur Feststellung<br />
des folgenden Jahresabschlusses zur Einsichtnahme verfügbar gehalten<br />
werden,<br />
2. in dem Lagebericht oder in Zusammenhang damit zur Einhaltung der öffentlichen<br />
Zwecksetzung und zur Zweckerreichung Stellung genommen wird,<br />
3. nach den Wirtschaftsgrundsätzen (§ 109) verfahren wird, wenn die Gesellschaft ein<br />
Unternehmen betreibt.<br />
Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Bericht über die Einhaltung der öffentlichen<br />
Zwecksetzung sind dem Haushaltsplan als Anlage beizufügen. Gehört der Gemeinde<br />
zusammen mit anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden die Mehrheit der<br />
Anteile an einem Unternehmen oder an einer Einrichtung, soll sie auf eine Wirtschaftsführung<br />
nach Maßgabe des Satzes 1 Nr. 1 a) und b) sowie Nr. 2 und Nr. 3 hinwirken.
- 299 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(4) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />
Rechtsform einer Aktiengesellschaft nur gründen, übernehmen, wesentlich erweitern<br />
oder sich daran beteiligen, wenn der öffentliche Zweck nicht ebenso gut in einer anderen<br />
Rechtsform erfüllt wird oder erfüllt werden kann.<br />
(5) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />
Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nur gründen oder sich daran<br />
beteiligen, wenn durch die Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages sichergestellt ist,<br />
dass<br />
1. die Gesellschafterversammlung auch beschließt über<br />
a) den Abschluss und die Änderungen von Unternehmensverträgen im Sinne der<br />
§§ 291 und 292 Abs. 1 des Aktiengesetzes,<br />
b) den Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen und Beteiligungen,<br />
c) den Wirtschaftsplan, die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung<br />
des Ergebnisses sowie<br />
d) die Bestellung und die Abberufung der Geschäftsführer, soweit dies nicht der<br />
Gemeinde vorbehalten ist, und<br />
2. der Rat den von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten<br />
Mitgliedern des Aufsichtsrats Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines<br />
Aufsichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />
(6) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />
oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 25 vom Hundert beteiligt<br />
sind, dürfen<br />
a) der Gründung einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung in einer<br />
Rechtsform des privaten Rechts, einer Beteiligung sowie der Erhöhung einer Beteiligung<br />
der Gesellschaft an einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung<br />
in einer Rechtsform des privaten Rechts nur zustimmen, wenn<br />
- die vorherige Entscheidung des Rates vorliegt,<br />
- für die Gemeinde selbst die Gründungs- bzw. Beteiligungsvoraussetzungen vorliegen<br />
und<br />
- sowohl die Haftung der gründenden Gesellschaft als auch die Haftung der zu<br />
gründenden Gesellschaft oder Vereinigung durch ihre Rechtsform auf einen bestimmten<br />
Betrag begrenzt sind oder<br />
- sowohl die Haftung der sich beteiligenden Gesellschaft als auch die Haftung der<br />
Gesellschaft oder Vereinigung, an der eine Beteiligung erfolgt, durch ihre Rechtsform<br />
auf einen bestimmten Betrag begrenzt sind;<br />
b) einem Beschluss der Gesellschaft zu einer wesentlichen Änderung des GeseIlschaftszwecks<br />
oder sonstiger wesentlicher Änderungen des Gesellschaftsvertrages<br />
nur nach vorheriger Entscheidung des Rates zustimmen.<br />
In den Fällen von Satz 1 Buchstabe a) gilt Absatz 1 Satz 2 und 3 entsprechend. Als Vertreter<br />
der Gemeinde im Sinne von Satz 1 gelten auch Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und<br />
Mitglieder von sonstigen Organen und ähnlichen Gremien der Gesellschaft, die von der Gemeinde<br />
oder auf ihre Veranlassung oder ihren Vorschlag in das Organ oder Gremium entsandt<br />
oder gewählt worden sind. Beruht die Entsendung oder Wahl auf der Veranlassung<br />
oder dem Vorschlag mehrerer Gemeinden, Gemeindeverbände oder Zweckverbände, so<br />
bedarf es der Entscheidung nur des Organs, auf das sich die beteiligten Gemeinden und<br />
Gemeindeverbände oder Zweckverbände geeinigt haben. Die Sätze 1 bis 4 gelten nicht,<br />
soweit ihnen zwingende Vorschriften des Gesellschaftsrechts entgegenstehen.
- 300 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(7) Die Gemeinde kann einen einzelnen Geschäftsanteil an einer eingetragenen Kreditgenossenschaft<br />
erwerben, wenn eine Nachschusspflicht ausgeschlossen oder die Haftungssumme<br />
auf einen bestimmten Betrag beschränkt ist.<br />
§ 108 a<br />
Arbeitnehmermitbestimmung in fakultativen Aufsichtsräten<br />
(1) Soweit im Gesellschaftsvertrag eines Unternehmens (§ 107 Abs. 1, § 107 a Abs. 1) oder<br />
einer Einrichtung (§ 107 Abs. 2) in Privatrechtsform, an der die Gemeinde unmittelbar<br />
oder mittelbar mit mehr als 50 vom Hundert der Anteile beteiligt ist, ein fakultativer Aufsichtsrat<br />
vorgesehen ist, können dem fakultativen Aufsichtsrat Arbeitnehmervertreter des<br />
Unternehmens oder der Einrichtung angehören. In diesem Fall ist ein angemessener<br />
Einfluss der Gemeinde im Sinne des § 108 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 gegeben, wenn bei mehr<br />
als 2 von der Gemeinde in den Aufsichtsrat zu entsendenden Vertretern nicht mehr als<br />
ein Drittel der Gesamtzahl der Aufsichtsratsmandate durch Arbeitnehmervertreter des<br />
Unternehmens oder der Einrichtung nach Maßgabe der folgenden Absätze besetzt werden.<br />
(2) Der Rat der Gemeinde bestellt aus einer von der Betriebsversammlung des Unternehmens<br />
oder der Einrichtung zu erstellenden Vorschlagsliste die in den fakultativen Aufsichtsrat<br />
zu entsendenden Arbeitnehmervertreter. Die Bestellung bedarf eines Beschlusses<br />
der Mehrheit der gesetzlichen Zahl der Mitglieder des Rates. Die Vorschlagsliste<br />
muss mindestens die doppelte Zahl der zu entsendenden Arbeitnehmervertreter enthalten.<br />
Der Rat hat das Recht, mit der Mehrheit der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder<br />
sämtliche Vorschläge der Liste zurückzuweisen und eine Ergänzung zu verlangen. In<br />
diesem Fall kann eine Betriebsversammlung eine neue Vorschlagsliste erstellen; Sätze 1<br />
bis 4 gelten entsprechend. Im Falle einer erneuten Zurückweisung der Vorschläge durch<br />
den Rat bleiben die für die Arbeitnehmervertreter vorgesehenen Aufsichtsratsmandate<br />
unbesetzt.<br />
(3) § 113 Abs. 1 Sätze 2 und 3 gelten für die nach Absatz 2 für den fakultativen Aufsichtsrat<br />
vom Rat bestellten Arbeitnehmervertreter entsprechend. Verliert ein vom Rat bestellter<br />
Arbeitnehmervertreter die Beschäftigteneigenschaft in dem Unternehmen oder der Einrichtung,<br />
muss der Rat ihn entsprechend § 113 Abs. 1 Satz 3 aus seinem Amt im fakultativen<br />
Aufsichtsrat abberufen.<br />
(4) In der Betriebsversammlung nach Absatz 2 sind alle Beschäftigten des Unternehmens<br />
bzw. der Einrichtung wahlberechtigt, die am Tage der Betriebsversammlung das 18. Lebensjahr<br />
vollendet haben. Nicht wahlberechtigt sind Geschäftsführer und Vorstände des<br />
Unternehmens bzw. der Einrichtung. In die Vorschlagsliste können nur Wahlberechtigte<br />
aufgenommen werden. Die Einzelheiten für die Wahl der Arbeitnehmervertreter sind im<br />
Gesellschaftsvertrag, der Satzung oder einem sonstigen Organisationsstatut des Unternehmens<br />
bzw. der Einrichtung zu regeln. Im Gesellschaftsvertrag, der Satzung oder dem<br />
Organisationsstatut des Unternehmens bzw. der Einrichtung ist auch die Amtsdauer der<br />
Arbeitnehmervertreter zu regeln. Sie soll die regelmäßige Amtsdauer der nach § 113<br />
Abs. 2 Satz 2 neben dem Bürgermeister oder dem von ihm benannten Bediensteten der<br />
Gemeinde in den fakultativen Aufsichtsrat bestellten weiteren Vertreter nicht überschreiten.<br />
(5) Wird ein Arbeitnehmervertreter von seinem Amt gemäß § 113 Abs. 1 Satz 3 abberufen<br />
oder scheidet er aus anderen Gründen aus dem Aufsichtsrat aus, bestellt der Rat mit der<br />
Mehrheit der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder aus dem noch nicht in Anspruch genommenen<br />
Teil der Vorschlagsliste nach Absatz 2 einen Nachfolger. Kommt eine solche<br />
Mehrheit nicht zustande, kann eine Betriebsversammlung den noch nicht in Anspruch<br />
genommenen Teil der Vorschlagsliste um neue Vorschläge ergänzen. Kommt auch dann<br />
keine Mehrheit der gesetzlichen Zahl der Mitglieder des Rates für die Bestellung eines<br />
Nachfolgers zustande, bleibt das Aufsichtsratsmandat unbesetzt.
- 301 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(6) Die Absätze 1 bis 5 gelten mit folgenden Maßgaben entsprechend in den Fällen, in denen<br />
an einem Unternehmen oder einer Einrichtung in Privatrechtsform zwei oder mehr<br />
Gemeinden beteiligt sind.<br />
Die Bestellung der in den fakultativen Aufsichtsrat zu entsendenden Arbeitnehmervertreter<br />
bedarf übereinstimmender, mit der Mehrheit der gesetzlichen Zahl der Mitglieder zustande<br />
gekommener Beschlüsse der Räte mindestens so vieler beteiligter Kommunen,<br />
dass hierdurch insgesamt mehr als die Hälfte der kommunalen Beteiligung an dem Unternehmen<br />
oder der Einrichtung repräsentiert wird. Kommen solche übereinstimmenden<br />
Beschlüsse nicht oder nicht im erforderlichen Umfang zustande, kann eine Betriebsversammlung<br />
eine neue Vorschlagsliste erstellen. Kommen auch hierzu entsprechende<br />
übereinstimmende Beschlüsse der beteiligten Räte nicht oder nicht im erforderlichen<br />
Umfang zustande, bleiben die für die Arbeitnehmervertreter vorgesehenen Aufsichtsratsmandate<br />
unbesetzt.<br />
Für die Bestellung eines Nachfolgers im Sinne des Absatzes 5 gilt Satz 2 entsprechend.<br />
Kommen danach übereinstimmende Beschlüsse der beteiligten Räte nicht oder nicht im<br />
erforderlichen Umfang zustande, kann eine Betriebsversammlung den noch nicht in Anspruch<br />
genommenen Teil der Vorschlagsliste um neue Vorschläge ergänzen. Kommen<br />
auch dann übereinstimmende Beschlüsse der beteiligten Räte nicht oder nicht im erforderlichen<br />
Umfang zustande, bleibt das Aufsichtsratsmandat unbesetzt.<br />
Für die nach § 113 Abs. 1 Sätze 2 und 3 zu treffenden Entscheidungen bedarf es übereinstimmender<br />
Beschlüsse der Räte mindestens so vieler beteiligter Kommunen, dass<br />
hierdurch insgesamt mehr als die Hälfte der kommunalen Beteiligung an dem Unternehmen<br />
oder der Einrichtung repräsentiert wird.<br />
§ 109<br />
Wirtschaftsgrundsätze<br />
(1) Die Unternehmen und Einrichtungen sind so zu führen, zu steuern und zu kontrollieren,<br />
dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird. Unternehmen sollen einen Ertrag für<br />
den Haushalt der Gemeinde abwerfen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlichen<br />
Zwecks nicht beeinträchtigt wird.<br />
(2) Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unternehmen als Unterschied der Erträge und<br />
Aufwendungen soll so hoch sein, dass außer den für die technische und wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Unternehmens notwendigen Rücklagen mindestens eine marktübliche<br />
Verzinsung des Eigenkapitals erwirtschaftet wird.<br />
§ 110<br />
Verbot des Missbrauchs wirtschaftlicher Machtstellung<br />
Bei Unternehmen, für die kein Wettbewerb gleichartiger Unternehmen besteht, dürfen der<br />
Anschluss und die Belieferung nicht davon abhängig gemacht werden, dass auch andere<br />
Leistungen oder Lieferungen abgenommen werden.<br />
§ 111<br />
Veräußerung von Unternehmen, Einrichtungen und Beteiligungen<br />
(1) Die teilweise oder vollständige Veräußerung eines Unternehmens oder einer Einrichtung<br />
oder einer Beteiligung an einer Gesellschaft sowie andere Rechtsgeschäfte, durch welche<br />
die Gemeinde ihren Einfluss auf das Unternehmen, die Einrichtung oder die Gesellschaft<br />
verliert oder vermindert, sind nur zulässig, wenn die für die Betreuung der Einwohner<br />
erforderliche Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde nicht beeinträchtigt wird.
- 302 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(2) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />
oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 50 v. H. beteiligt sind, dürfen<br />
Veräußerungen oder anderen Rechtsgeschäften im Sinne des Absatzes 1 nur nach<br />
vorheriger Entscheidung des Rates und nur dann zustimmen, wenn für die Gemeinde<br />
die Zulässigkeitsvoraussetzung des Absatzes 1 vorliegt.<br />
§ 112<br />
Informations- und Prüfungsrechte, <strong>Beteiligungsbericht</strong><br />
(1) Gehören einer Gemeinde unmittelbar oder mittelbar Anteile an einem Unternehmen<br />
oder einer Einrichtung in einer Rechtsform des privaten Rechts in dem in § 53 des<br />
Haushaltsgrundsätzegesetzes bezeichneten Umfang, so soll sie<br />
1. die Rechte nach § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes ausüben,<br />
2. darauf hinwirken, dass ihr die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes vorgesehenen<br />
Befugnisse eingeräumt werden.<br />
(2) Ist eine Beteiligung der Gemeinde an einer Gesellschaft keine Mehrheitsbeteiligung im<br />
Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes, so soll die Gemeinde, soweit ihr Interesse<br />
dies erfordert, darauf hinwirken, dass ihr im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung<br />
die Befugnisse nach § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes eingeräumt werden.<br />
Bei mittelbaren Minderheitsbeteiligungen gilt dies nur, wenn die Beteiligung den vierten<br />
Teil der Anteile übersteigt und einer Gesellschaft zusteht, an der die Gemeinde allein<br />
oder zusammen mit anderen Gebietskörperschaften mit Mehrheit im Sinne des § 53 des<br />
Haushaltsgrundsätzegesetzes beteiligt ist.<br />
§ 113<br />
Vertretung der Gemeinde in Unternehmen oder Einrichtungen<br />
(1) Die Vertreter der Gemeinde in Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen,<br />
Aufsichtsräten oder entsprechenden Organen von juristischen Personen oder Personenvereinigungen,<br />
an denen die Gemeinde beteiligt ist, haben die Interessen der Gemeinde<br />
zu verfolgen. Sie sind an die Beschlüsse des Rates und seiner Ausschüsse gebunden.<br />
Die vom Rat bestellten Vertreter haben ihr Amt auf Beschluss des Rates jederzeit niederzulegen.<br />
Die Sätze 1 bis 3 gelten nur, soweit durch Gesetz nichts anderes bestimmt<br />
ist.<br />
(2) Bei unmittelbaren Beteiligungen vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde in<br />
den in Absatz 1 genannten Gremien. Sofern weitere Vertreter zu benennen sind, muss<br />
der Bürgermeister oder der von ihm vorgeschlagene Bedienstete der Gemeinde dazuzählen.<br />
Die Sätze 1 und 2 gelten für mittelbare Beteiligungen entsprechend, sofern nicht<br />
ähnlich wirksame Vorkehrungen zur Sicherung hinreichender gemeindlicher Einflussund<br />
Steuerungsmöglichkeiten getroffen werden.<br />
(3) Die Gemeinde ist verpflichtet, bei der Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages einer<br />
Kapitalgesellschaft darauf hinzuwirken, dass ihr das Recht eingeräumt wird, Mitglieder in<br />
den Aufsichtsrat zu entsenden. Über die Entsendung entscheidet der Rat. Zu den entsandten<br />
Aufsichtsratsmitgliedern muss der Bürgermeister oder der von ihm vorgeschlagene<br />
Bedienstete oder Angestellter der Gemeinde zählen, wenn diese mit mehr als einem<br />
Mitglied im Aufsichtsrat vertreten ist. Dies gilt sowohl für unmittelbare als auch für<br />
mittelbare Beteiligungen.<br />
(4) Ist der Gemeinde das Recht eingeräumt worden, Mitglieder des Vorstandes oder eines<br />
gleichartigen Organs zu bestellen oder vorzuschlagen, entscheidet der Rat.
- 303 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(5) Die Vertreter der Gemeinde haben den Rat über alle Angelegenheiten von besonderer<br />
Bedeutung frühzeitig zu unterrichten. Die Unterrichtungspflicht besteht nur, soweit durch<br />
Gesetz nichts anderes bestimmt ist.<br />
(6) Wird ein Vertreter der Gemeinde aus seiner Tätigkeit in einem Organ haftbar gemacht,<br />
so hat ihm die Gemeinde den Schaden zu ersetzen, es sei denn, dass er ihn vorsätzlich<br />
oder grob fahrlässig herbeigeführt hat. Auch in diesem Falle ist die Gemeinde schadensersatzpflichtig,<br />
wenn ihr Vertreter nach Weisung des Rates oder eines Ausschusses gehandelt<br />
hat.<br />
§ 114<br />
Eigenbetriebe<br />
(1) Die gemeindlichen wirtschaftlichen Unternehmen ohne Rechtspersönlichkeit (Eigenbetriebe)<br />
werden nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung und der Betriebssatzung<br />
geführt.<br />
(2) In den Angelegenheiten des Eigenbetriebes ist der Betriebsleitung ausreichende Selbstständigkeit<br />
der Entschließung einzuräumen. Die Zuständigkeiten des Rates sollen soweit<br />
wie möglich dem Betriebsausschuss übertragen werden.<br />
(3) Bei Eigenbetrieben mit mehr als 50 Beschäftigten besteht der Betriebsausschuss zu einem<br />
Drittel aus Beschäftigten des Eigenbetriebes. Die Gesamtzahl der Ausschussmitglieder<br />
muss in diesem Fall durch drei teilbar sein. Bei Eigenbetrieben mit weniger als<br />
51, aber mehr als zehn Beschäftigten gehören dem Betriebsausschuss zwei Beschäftigte<br />
des Eigenbetriebs an. Die dem Betriebsausschuss angehörenden Beschäftigten werden<br />
aus einem Vorschlag der Versammlung der Beschäftigten des Eigenbetriebes gewählt,<br />
der mindestens die doppelte Zahl der zu wählenden Mitglieder und Stellvertreter<br />
enthält. Wird für mehrere Eigenbetriebe ein gemeinsamer Betriebsausschuss gebildet,<br />
ist die Gesamtzahl aller Beschäftigten dieser Eigenbetriebe maßgebend; Satz 4 gilt entsprechend.<br />
Die Zahl der sachkundigen Bürger darf zusammen mit der Zahl der Beschäftigten<br />
die der Ratsmitglieder im Betriebsausschuss nicht erreichen.<br />
§ 114 a<br />
Rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts<br />
(1) Die Gemeinde kann Unternehmen und Einrichtungen in der Rechtsform einer Anstalt<br />
des öffentlichen Rechts errichten oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche<br />
Einrichtungen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge in rechtsfähige<br />
Anstalten des öffentlichen Rechts umwandeln; § 108 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2<br />
gilt entsprechend.<br />
(2) Die Gemeinde regelt die Rechtsverhältnisse der Anstalt durch eine Satzung. Die Satzung<br />
muss Bestimmungen über den Namen und die Aufgaben der Anstalt, die Zahl<br />
der Mitglieder des Vorstands und des Verwaltungsrates, die Höhe des Stammkapitals,<br />
die Wirtschaftsführung, die Vermögensverwaltung und die Rechnungslegung enthalten.<br />
(3) Die Gemeinde kann der Anstalt einzelne oder alle mit einem bestimmten Zweck zusammenhängende<br />
Aufgaben ganz oder teilweise übertragen. Sie kann zugunsten der<br />
Anstalt unter der Voraussetzung des § 9 durch Satzung einen Anschluss- und Benutzungszwang<br />
vorschreiben und der Anstalt das Recht einräumen, an ihrer Stelle Satzungen<br />
für das übertragene Aufgabengebiet zu erlassen; § 7 gilt entsprechend.
- 304 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(4) Die Anstalt kann nach Maßgabe der Satzung andere Unternehmen oder Einrichtungen<br />
gründen oder sich an solchen beteiligen oder eine bestehende Beteiligung erhöhen,<br />
wenn das dem Anstaltszweck dient. Für die Gründung von und die Beteiligung an anderen<br />
Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten Rechts sowie<br />
deren Veräußerung und andere Rechtsgeschäfte im Sinne des § 111 gelten die §§<br />
108 bis 113 entsprechend. Für die in Satz 2 genannten Gründungen und Beteiligungen<br />
muss ein besonders wichtiges Interesse vorliegen.<br />
(5) Die Gemeinde haftet für die Verbindlichkeiten der Anstalt unbeschränkt, soweit nicht<br />
Befriedigung aus deren Vermögen zu erlangen ist (Gewährträgerschaft).<br />
Rechtsgeschäfte im Sinne des § 87 dürfen von der Anstalt nicht getätigt werden.<br />
(6) Die Anstalt wird von einem Vorstand in eigener Verantwortung geleitet, soweit nicht<br />
gesetzlich oder durch die Satzung der Gemeinde etwas anderes bestimmt ist. Der<br />
Vorstand vertritt die Anstalt gerichtlich und außergerichtlich.<br />
(7) Die Geschäftsführung des Vorstands wird von einem Verwaltungsrat überwacht. Der<br />
Verwaltungsrat bestellt den Vorstand auf höchstens 5 Jahre; eine erneute Bestellung<br />
ist zulässig. Er entscheidet außerdem über<br />
1. den Erlass von Satzungen gemäß Absatz 3 Satz 2,<br />
2. die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung der Anstalt an anderen Unternehmen<br />
oder Einrichtungen sowie deren Gründung,<br />
3. die Feststellung des Wirtschaftsplans und des Jahresabschlusses,<br />
4. die Festsetzung allgemein geltender Tarife und Entgelte für die Leistungsnehmer,<br />
5. die Bestellung des Abschlussprüfers,<br />
6. die Ergebnisverwendung,<br />
7. Rechtsgeschäfts der Anstalt im Sinne des § 111.<br />
Im Fall der Nummer 1 unterliegt der Verwaltungsrat den Weisungen des Rates und berät<br />
und beschließt in öffentlicher Sitzung. In den Fällen der Nummern 2 und 7 bedarf<br />
es der vorherigen Entscheidung des Rates. Dem Verwaltungsrat obliegt außerdem die<br />
Entscheidung in den durch die Satzung der Gemeinde bestimmten Angelegenheiten<br />
der Anstalt. In der Satzung kann ferner vorgesehen werden, dass bei Entscheidungen<br />
der Organe der Anstalt von grundsätzlicher Bedeutung die Zustimmung des Rates erforderlich<br />
ist.<br />
(8) Der Verwaltungsrat besteht aus dem vorsitzenden Mitglied und den übrigen Mitgliedern.<br />
Den Vorsitz führt der Bürgermeister. Soweit Beigeordnete mit eigenem Geschäftsbereich<br />
bestellt sind, führt derjenige Beigeordnete den Vorsitz, zu dessen Geschäftsbereich<br />
die der Anstalt übertragenen Aufgaben gehören. Sind die übertragenen<br />
Aufgaben mehreren Geschäftbereichen zuzuordnen, so entscheidet der Bürgermeister<br />
über den Vorsitz. Die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats werden vom Rat für die<br />
Dauer von 5 Jahren gewählt; für die Wahl gilt § 50 Abs. 4 sinngemäß. Die Amtszeit<br />
von Mitgliedern des Verwaltungsrats, die dem Rat angehören, endet mit dem Ende der<br />
Wahlzeit oder dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Gemeinderat. Die Mitglieder des<br />
Rats üben ihr Amt bis zum Amtsantritt der neuen Mitglieder weiter aus. Mitglieder des<br />
Verwaltungsrats können nicht sein:<br />
1. Bedienstete der Anstalt,<br />
2. leitende Bedienstete von juristischen Personen oder sonstigen Organisationen des<br />
öffentlichen oder privaten Rechts, an denen die Anstalt mit mehr als 50 v. H. beteiligt<br />
ist; eine Beteiligung am Stimmrecht genügt,<br />
3. Bedienstete der Aufsichtsbehörde, die unmittelbar mit Aufgaben der Aufsicht über<br />
die Anstalt befasst sind.
- 305 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(9) Die Anstalt hat das Recht, Dienstherr von Beamten zu sein, wenn sie auf Grund einer<br />
Aufgabenübertragung nach Absatz 3 hoheitliche Befugnisse ausübt. Wird die Anstalt<br />
aufgelöst oder umgebildet, so gilt für die Rechtsstellung der Beamten und der Versorgungsempfänger<br />
Kapitel II Abschnitt III des Beamtenrechtsrahmgesetzes.<br />
(10) Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Anstalt werden nach den für große Kapitalgesellschaften<br />
geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt und geprüft,<br />
sofern nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften gelten oder andere gesetzliche<br />
Vorschriften entgegenstehen. § 285 Nummer 9 Buchstabe a des Handelsgesetzbuches<br />
ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr<br />
gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands sowie die für die Tätigkeit im<br />
Geschäftsjahr gewährten Leistungen für die Mitglieder des Verwaltungsrates im Anhang<br />
des Jahresabschlusses für jede Personengruppe sowie zusätzlich unter Namensnennung<br />
die Bezüge und Leistungen für jedes einzelne Mitglied dieser Personengruppen<br />
unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer 9<br />
Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden, soweit es sich um Leistungen<br />
des Kommunalunternehmens handelt. Die individualisierte Ausweisungspflicht<br />
gilt auch für Leistungen entsprechend § 108 Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 Satz 2.<br />
(11) § 14 Abs. 1, § 31, § 74, § 75 Abs. 1, § 77, § 84 sowie die Bestimmungen des 13. Teils<br />
über die staatliche Aufsicht sind auf die Anstalt sinngemäß anzuwenden.<br />
(1) Entscheidungen der Gemeinde über<br />
§ 115<br />
Anzeige<br />
a) die Gründung oder wesentliche Erweiterung einer Gesellschaft oder eine wesentliche<br />
Änderung des Gesellschaftszwecks oder sonstiger wesentlicher Änderungen des<br />
Gesellschaftsvertrages,<br />
b) die Beteiligung an einer Gesellschaft oder die Änderung der Beteiligung an einer Gesellschaft,<br />
c) die gänzliche oder teilweise Veräußerung einer Gesellschaft oder der Beteiligung an<br />
einer Gesellschaft,<br />
d) die Errichtung, die Übernahme oder die wesentliche Erweiterung eines Unternehmens,<br />
die Änderung der bisherigen Rechtsform oder eine wesentliche Änderung des<br />
Zwecks,<br />
e) den Abschluss von Rechtsgeschäften, die ihrer Art nach geeignet sind, den Einfluss<br />
der Gemeinde auf das Unternehmen oder die Einrichtung zu mindern oder zu beseitigen<br />
oder die Ausübung von Rechten aus einer Beteiligung zu beschränken,<br />
f) die Führung von Einrichtungen entsprechend den Vorschriften über die Eigenbetriebe,<br />
g) den Erwerb eines Geschäftsanteils an einer eingetragenen Genossenschaft,<br />
h) die Errichtung, wesentliche Erweiterung oder Auflösung einer rechtsfähigen Anstalt<br />
des öffentlichen Rechts gemäß § 114 a, die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung<br />
der Anstalt an anderen Unternehmen oder Einrichtungen oder deren Gründung<br />
sowie Rechtsgeschäfte der Anstalt im Sinne des § 111<br />
sind der Aufsichtsbehörde unverzüglich, spätestens sechs Wochen vor Beginn des Vollzugs,<br />
schriftlich anzuzeigen. Aus der Anzeige muss zu ersehen sein, ob die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen erfüllt sind. Die Aufsichtsbehörde kann im Einzelfall aus besonderem<br />
Grund die Frist verkürzen oder verlängern.
- 306 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
(2) Für die Entscheidung über die mittelbare Beteiligung an einer Gesellschaft gilt Entsprechendes,<br />
wenn ein Beschluss des Rates nach § 108 Abs. 6 oder § 111 Abs. 2 zu fassen<br />
ist.<br />
§ 117<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong><br />
(1) Die Gemeinde hat einen <strong>Beteiligungsbericht</strong> zu erstellen, in dem ihre wirtschaftliche und<br />
nichtwirtschaftliche Betätigung, unabhängig davon, ob verselbstständigte Aufgabenbereiche<br />
dem Konsolidierungskreis des Gesamtabschlusses angehören, zu erläutern ist.<br />
Dieser Bericht ist jährlich bezogen auf den Abschlussstichtag des Gesamtabschlusses<br />
fortzuschreiben und dem Gesamtabschluss beizufügen.<br />
(2) Der <strong>Beteiligungsbericht</strong> ist dem Rat und den Einwohnern zur Kenntnis zu bringen. Die<br />
Gemeinde hat zu diesem Zweck den Bericht zur Einsichtnahme verfügbar zu halten. Auf<br />
die Möglichkeit zur Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.
- 307 -<br />
<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />
Anlage 3: Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz<br />
§ 53<br />
Rechte gegenüber privatrechtlichen Unternehmen<br />
(1) Gehört einer Gebietskörperschaft die Mehrheit der Anteile eines Unternehmens in einer<br />
Rechtsform des privaten Rechts oder gehört ihr mindestens der vierte Teil der Anteile<br />
und steht ihr zusammen mit anderen Gebietskörperschaften die Mehrheit der Anteile zu,<br />
so kann sie verlangen, dass das Unternehmen<br />
1. im Rahmen der Abschlussprüfung auch die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />
prüfen lässt;<br />
2. die Abschlussprüfer beauftragt, in ihrem Bericht auch darzustellen<br />
a) die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage sowie die Liquidität und Rentabilität<br />
der Gesellschaft,<br />
b) verlustbringende Geschäfte und die Ursachen der Verluste, wenn diese Geschäfte<br />
und die Ursachen für die Vermögens- und Ertragslage von Bedeutung<br />
waren,<br />
c) die Ursachen eines in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Jahresfehlbetrages;<br />
3. ihr den Prüfungsbericht der Abschlussprüfer und wenn das Unternehmen einen Konzernabschluss<br />
aufzustellen hat, auch den Prüfungsbericht der Konzernabschlussprüfer<br />
unverzüglich nach Eingang übersendet.<br />
(2) Für die Anwendung des Absatzes 1 rechnen als Anteile der Gebietskörperschaften auch<br />
Anteile, die einem Sondervermögen der Gebietskörperschaft gehören. Als Anteile der<br />
Gebietskörperschaft gelten ferner Anteile, die Unternehmen gehören, bei denen die<br />
Rechte aus Absatz 1 der Gebietskörperschaft zustehen.<br />
§ 54<br />
Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde<br />
(1) In den Fällen des § 53 kann in der Satzung (im Gesellschaftsvertrag) mit Dreiviertelmehrheit<br />
des vertretenen Kapitals bestimmt werden, dass sich die Rechnungsprüfungsbehörde<br />
der Gebietskörperschaft zur Klärung von Fragen, die bei der Prüfung nach § 44<br />
(Prüfung staatlicher Betätigung bei privatrechtlichen Unternehmen) auftreten, unmittelbar<br />
unterrichten und zu diesem Zweck den Betrieb, die Bücher und die Schriften des Unternehmens<br />
einsehen kann.<br />
(2) Ein vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes begründetes Recht der Rechnungsprüfungsbehörde<br />
auf unmittelbare Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde bleibt unberührt.