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Beteiligungsbericht 2011 - Bottrop

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Die wirtschaftliche<br />

Betätigung der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

Berichtsjahr 2010


- 2 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Oberbürgermeister<br />

Redaktion: Fachbereich Finanzen<br />

Gerichtsstraße 10<br />

Postfach 10 15 54<br />

46215 <strong>Bottrop</strong><br />

Druck: Druckerei der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

November <strong>2011</strong>


- 3 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

Abkürzungsverzeichnis 6<br />

I. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> 7<br />

II. Rechtsgrundlagen der wirtschaftlichen Betätigung 7<br />

1. Gemeindeordnung als rechtlicher Rahmen 7<br />

2. Rechtsformen kommunaler Unternehmen 12<br />

2.1 Betriebe in öffentlich-rechtlicher Form<br />

2.1.1 Regiebetrieb 12<br />

2.1.2 Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung 13<br />

2.1.3 Anstalt des öffentlichen Rechts 13<br />

2.1.4 Betrieb gewerblicher Art / Hoheitsbetrieb 14<br />

2.2 Betriebe in privatrechtlicher Form 15<br />

2.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung 15<br />

2.2.2 Aktiengesellschaft 16<br />

2.2.3 Eingetragene Genossenschaft 16<br />

III. Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong> 17<br />

1. Bestand der Beteiligungen 17<br />

2. Änderungen im Vergleich zum <strong>Beteiligungsbericht</strong> 2009 17<br />

3. Übersicht der Beteiligungen 18<br />

4. Zusammenstellung der Beteiligungen 19<br />

5. Wirtschaftliches Ergebnis aus Beteiligungen 24<br />

6. Ausgliederungsquote und Beschäftigtenanteil in den Beteiligungen 26<br />

IV. Steuerung der Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong> 28<br />

V. Berichterstattung über die wirtschaftliche Betätigung 30<br />

1. Art und Weise der Berichterstattung 30<br />

1.1 Gegenstand des <strong>Beteiligungsbericht</strong>es 30<br />

1.2 Umfang der Darstellung 31


- 4 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Seite<br />

VI. Darstellung der Unternehmen 33<br />

Geschäftsbereiche:<br />

Versorgung:<br />

1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) 35 - 56<br />

2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 57 - 66<br />

3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) 67 - 78<br />

4. RW Holding AG 79 - 86<br />

5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, GmbH (VkA) 87 - 92<br />

Entsorgung:<br />

6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte, Holding GmbH (VEKS) 93 - 100<br />

7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB) 101 - 112<br />

8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH (GVB) 113 - 120<br />

9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST) 121 - 132<br />

Wirtschaftsförderung/Dienstleistungen:<br />

10. WIN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH 133 - 148<br />

11. Arbeitsförderungsgesellschaft mbH (GAFÖG) 149 - 160<br />

12. Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH (GZP III) 161 - 166<br />

13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 167 - 180<br />

14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 181 - 190<br />

15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH 191 - 196<br />

16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland- 197 - 206<br />

Emscher-Lippe-AöR (CVUA MEL AöR)<br />

Verkehr:<br />

17. Vestische Straßenbahnen GmbH 207 - 218<br />

Freizeit/Kultur:<br />

18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb 219 - 228<br />

19. Revierpark Vonderort GmbH 229 - 240<br />

20. Betriebsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG 241 - 250<br />

21. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH 251 - 256<br />

Wohnungsbau:<br />

22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 257 - 268<br />

23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen eG 269 - 270<br />

24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG 271 - 278<br />

Banken/Sparkassen:<br />

25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft) 279 - 288<br />

26. Volksbank Kirchhellen eG 289 - 290


- 5 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

VII. Perspektiven 291<br />

Anhang<br />

Anlage 1: Erläuterung zu der Berechnung und Aussage- 292 - 294<br />

kraft der ausgewiesenen Kennzahlen und der<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Anlage 2: Auszug aus der Gemeindeordnung 295 - 306<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Anlage 3: Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz 307


- 6 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

AG Aktiengesellschaft<br />

BEST <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR<br />

BgA Betrieb gewerblicher Art<br />

BGB Bürgerliches Gesetzbuch<br />

BGT <strong>Bottrop</strong>er Gründer- und Technologiezentrum GmbH<br />

CVUA MEL AöR Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-<br />

Emscher-Lippe-AöR (CVUA MEL AöR)<br />

e. V. eingetragener Verein<br />

e. G. eingetragene Genossenschaft<br />

ELE Emscher Lippe Energie GmbH<br />

GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft -gemeinnützige GmbH-<br />

GenG Genossenschaftsgesetz<br />

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

GVB Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen<br />

GZP Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH<br />

GG Grundgesetz<br />

GO NRW Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

GSB Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH<br />

HGB Handelsgesetzbuch<br />

MdL Mitglied des Landtages<br />

MdB Mitglied des Bundestages<br />

MGG Montan Grundstücksgesellschaft mbH<br />

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />

REL Lokalfunk Radio Emscher Lippe<br />

RWE Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft<br />

RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH<br />

SpkG Sparkassengesetz<br />

Stv./stellv. Stellvertretende/r<br />

TEL Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH<br />

TEUR Tausend Euro<br />

VEKS Verwertung und Entsorgung Karnap Städte<br />

VKA Verband der kommunalen Aktionäre des RWE<br />

VRR Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />

WiN WiN Emscher-Lippe-Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH<br />

WRB Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH


- 7 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

I. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> hat als Gebietskörperschaft für ihre Bürger eine Vielzahl von öffent-<br />

lichen Aufgaben zu erfüllen und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Bereiche ihrer<br />

Tätigkeit erstrecken sich auf die Bewirtschaftung der für die Gemeindeaufgaben erfor-<br />

derlichen Mittel (Haushaltswirtschaft) und den Betrieb wirtschaftlicher Unternehmen<br />

(Unternehmerwirtschaft). Sie ist somit ein Teil der örtlichen Wirtschaft.<br />

Die Stadt stellt durch diese vielfältige Aufgabenstellung sowohl mit ihrer Verwaltungs-<br />

tätigkeit als auch mit ihrer wirtschaftlichen Betätigung einen wesentlichen Wirtschafts-<br />

faktor der Region dar. Sie ist Auftraggeber der Wirtschaft, sie schafft Rahmenbedin-<br />

gungen für die Wirtschaft und trägt als zweitgrößter lokaler Arbeitgeber zum Wirt-<br />

schaftskreislauf bei.<br />

II. Rechtsgrundlagen der wirtschaftlichen Betätigung<br />

Eine Begründung für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden ist im Wesentli-<br />

chen im Auftrag zur Bedarfsdeckung der Bürger mit existentiell notwendigen Dienst-<br />

und Sachleistungen zu sehen. Die wirtschaftliche Betätigung ist verfassungsrechtlich<br />

durch das Grundgesetz und die Landesverfassung garantiert. Sie gehört zu dem in Ar-<br />

tikel 28 Abs. 2 des Grundgesetzes (GG) und Artikel 78 der Verfassung für das Land<br />

Nordrhein-Westfalen geschützten Wesenskern der kommunalen Selbstverwaltung.<br />

1. Gemeindeordnung als rechtlicher Rahmen<br />

Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt richtet sich nach den Bestimmungen der<br />

§§ 107 ff. der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen (GO NRW).<br />

Die Gemeindeordnung unterscheidet zwischen wirtschaftlicher und nichtwirtschaftli-<br />

cher Betätigung der Gemeinde.<br />

Als wirtschaftliche Betätigung definiert § 107 Abs. 1 GO NRW den Betrieb von Un-<br />

ternehmen, "die als Hersteller, Anbieter oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistun-<br />

gen am Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art nach auch von einem Priva-<br />

ten mit der Absicht der Gewinnerzielung erbracht werden könnte."


- 8 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Voraussetzung für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde ist u. a., dass<br />

1. ein öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert und<br />

2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zur Leis-<br />

tungsfähigkeit der Gemeinde steht,<br />

3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung,<br />

des öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungs-<br />

netzen einschließlich der Telefondienstleistungen der dringende öffentlichen<br />

Zwecke durch andere Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt<br />

werden kann.<br />

Als nichtwirtschaftliche Betätigung definiert § 107 Abs. 2 GO NRW u. a. die Einrich-<br />

tungen für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner sowie Einrichtungen<br />

zum Umweltschutz (darunter auch Abwasser- und Abfallentsorgung).<br />

Während sich § 107 GO NRW auf die Gesamtheit aller kommunalen Aktivitäten un-<br />

abhängig von der wirtschaftlichen Zielsetzung und der Organisationsform (Regiebe-<br />

trieb, öffentlich oder privatrechtlich) bezieht, wird die für diesen <strong>Beteiligungsbericht</strong><br />

wesentliche privatrechtliche Betätigungsform gesondert in § 108 GO NRW geregelt.


- 9 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Danach gelten als Voraussetzungen für die Gründung einer kommunalen Eigenge-<br />

sellschaft oder die Beteiligung an einem Unternehmen, dass<br />

1. ein öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert und dieser im Gesellschaftsver-<br />

trag, in der Satzung oder einem sonstigen Organisationsstatut festgeschrieben<br />

wird,<br />

2. die Wahl der Rechtsform gewährleistet, dass die Haftung der Gemeinde auf<br />

einen bestimmten Betrag begrenzt ist,<br />

3. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhält-<br />

nis zu ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />

4. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder<br />

unangemessener Höhe verpflichtet,<br />

5. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwa-<br />

chungsorgan, erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in<br />

anderer Weise gesichert wird,<br />

6. der Jahresabschluss und der Lagebericht entsprechend den Vorschriften des<br />

Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften bzw. entsprechend den<br />

Vorschriften für Eigenbetriebe aufgestellt und geprüft wird,<br />

7. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Dienstleistungen<br />

im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im Rahmen einer Schachtelbe-<br />

teiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den Anteil der Gemeinde<br />

bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt ist,<br />

8. im Anhang zum Jahresabschluss die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr ge-<br />

währten Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nr. 9 des HGB der Mitglieder der<br />

Geschäftsführung und des Aufsichtsrates jeweils für jede Personengruppe<br />

sowie zusätzlich unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglie-<br />

des dieser Personengruppe unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne<br />

des § 285 Nr. 9 Buchstabe a des HGB angegeben werden.


- 10 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Eine betriebswirtschaftliche Zielsetzung wird in den "Wirtschaftsgrundsätzen" des<br />

§ 109 GO NRW definiert. Demnach ist die Führung, Steuerung und Kontrolle der Un-<br />

ternehmen und Einrichtungen so auszurichten, dass diese "einen Ertrag für den<br />

Haushalt abwerfen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlichen Zwecks nicht be-<br />

einträchtigt wird." Angestrebt wird dabei ein Jahresgewinn des Unternehmens, der<br />

neben den für die technische und wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens<br />

notwendige Rücklagenbildung auch eine marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals<br />

ermöglicht. Die Erwirtschaftung eines Ertrages für den städtischen Haushalt wird so-<br />

mit zwar angestrebt, ist aber der öffentlichen Zwecksetzung stets nachgeordnet.<br />

Das Gesetz zur Stärkung der wirtschaftlichen Betätigung der Gemeinden und Ge-<br />

meindeverbände im Bereich der Telekommunikationsleistungen vom 25.11.1997 soll<br />

den Gemeinden und Gemeindeverbänden hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Betäti-<br />

gung in diesem Bereich eine größere Flexibilität gestatten. Vor der Entscheidung<br />

über die Gründungen von bzw. die unmittelbare oder mittelbare Beteiligung an Un-<br />

ternehmen im Sinne von § 107 Abs. 1 GO NRW ist der Rat auf der Grundlage einer<br />

Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen En-<br />

gagements zu unterrichten.<br />

Die Gesetzesänderung sieht in § 107 Abs. 1 Satz 1 GO NRW u. a. im Bereich der<br />

Telekommunikation für eine wirtschaftliche Betätigung nunmehr vor, dass die Beteili-<br />

gung einen öffentlichen Zweck erfordert und das der öffentliche Zweck durch andere<br />

Unternehmen ebenso gut und wirtschaftlicher erfüllt werden kann. Die Ange-<br />

messenheit der Betätigung in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Gemeinde bleibt<br />

ergänzend bestehen.<br />

Zur Wahrung gleicher Wettbewerbschancen wird in § 108 Abs. 1 Ziffer 10 GO NRW<br />

ergänzend geregelt, dass „die Gemeinde für diese Unternehmen“ (Bereich Tele-<br />

kommunikation) „weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugs-<br />

konditionen in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten im Sinne von<br />

§ 87 GO NRW leisten“ darf.


- 11 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Um gemeinsam mit anderen Gemeinden bestimmte kommunale Aufgaben wahr-<br />

nehmen zu können, ist die Stadt <strong>Bottrop</strong> Mitglied in verschiedenen Zweckverbän-<br />

den, wie z. B.<br />

Emschergenossenschaft<br />

Regionalverband Ruhr<br />

Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.<br />

Zweckverband KRZN<br />

Diese Zweckverbände sind nach dem Gesetz über kommunale Zusammenarbeit<br />

öffentlich-rechtliche Einrichtungen, die den Gemeinden eine interkommunale<br />

Kooperation ermöglichen sollen. Auch die Betätigung in diesen Zweckverbänden<br />

hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, gilt aber nicht als wirtschaftliche Betä-<br />

tigung im Sinne der Gemeindeordnung.


- 12 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2. Rechtsformen kommunaler Unternehmen<br />

Für die organisatorische Ausgestaltung kommunaler Unternehmen stehen<br />

öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Organisationsformen zur Verfügung.<br />

Das folgende Schaubild skizziert die Systematik der am häufigsten anzutref-<br />

fenden öffentlichen Betriebe:<br />

Öffentliche Betriebe<br />

in öffentlich-rechtlicher Form in privatrechtlicher Form<br />

- Regiebetrieb<br />

- Eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />

- Eigenbetrieb<br />

- Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts<br />

2.1 Betriebe in öffentlich-rechtlicher Form<br />

2.1.1 Regiebetrieb<br />

- GmbH<br />

- GmbH + Co. KG<br />

- Aktiengesellschaft<br />

- Genossenschaft<br />

- rechtsfähige Stiftung<br />

- rechtsfähiger Verein<br />

- Kommanditgesellschaft<br />

Der Regiebetrieb ist ein rechtlich und wirtschaftlich unselbständiger Betriebs-<br />

zweig der Stadt. Seine Erträge und Aufwendungen werden im Haushaltsplan<br />

veranschlagt. Für die Stadt <strong>Bottrop</strong> handelt es sich hierbei um den Rettungs-<br />

dienst, die Parkhäuser <strong>Bottrop</strong>, die Abwasserbeseitigung, das Marktwesen<br />

und das Friedhofswesen. Diese Einrichtungen sind sogenannte kostenrech-<br />

nende Einrichtungen, die eine jährliche Gebührenkalkulation und Betriebsab-<br />

rechnung vorlegen.<br />

Regiebetriebe unterliegen aufgrund ihrer direkten Einbindung in die Verwal-<br />

tung der ständigen direkten Einflussnahme und Kontrolle.


- 13 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2.1.2 Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />

Bei einem Eigenbetrieb handelt es sich um einen vermögensmäßig verselbständigten<br />

Betrieb mit eigener Betriebssatzung und eigenem Rechnungswesen<br />

(kaufmännisches Rechnungswesen), jedoch ohne eigene Rechtspersönlichkeit.<br />

Das Vermögen ist als Sondervermögen vom übrigen Vermögen der<br />

Gemeinde getrennt. Im Haushalt erscheint anstelle einer getrennten Veranschlagung<br />

von Einnahmen und Ausgaben nur noch das saldierte Nettoergebnis<br />

des Betriebes.<br />

Der Eigenbetrieb verfügt einerseits über besondere Leitungs- und Kontrollorgane<br />

(Betriebsleitung und Betriebsausschuss), untersteht andererseits dem<br />

Rat und dem Oberbürgermeister als Verwaltungschef.<br />

Bei den eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen handelt es sich um eine Einrichtung<br />

gemäß § 107 Abs. 2 S. 2 GO NRW. Das kommunale Wirtschaftsrecht<br />

lässt die Bildung einer eigenbetriebsähnlichen Einrichtung bei der Erfüllung<br />

sogenannter nichtwirtschaftlicher Tätigkeiten der Gemeinde zu.<br />

Seit dem 01.01.1997 führt die Stadt <strong>Bottrop</strong> den Bereich Bäder als eigenbetriebsähnliche<br />

Einrichtung. Zum 01.01.2001 wurden die Bereiche „Förderung<br />

des Sports“ und „Eigene Sportstätten“ mit dem Bereich „Bäder“ zusammengefasst.<br />

Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung führt nun den Namen <strong>Bottrop</strong>er<br />

Sport- und Bäderbetrieb.<br />

2.1.3 Anstalt des öffentlichen Rechts<br />

Die rechtsfähige oder auch selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts ist eine<br />

Zusammenfassung von personellen und sachlichen Mitteln zur dauerhaften<br />

Verfolgung eines bestimmten öffentlichen Zwecks.<br />

Sparkassen waren entstehungsgeschichtlich zunächst rechtlich unselbständige<br />

Teile der Kommunalverwaltung mit dem Charakter eines Sondervermögens.<br />

Seit ihrer rechtlichen Verselbständigung im Jahre 1958 sind sie als<br />

rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts zu errichten. Daran hält das<br />

Recht des Landes Nordrhein-Westfalen fest<br />

Das SpkG normiert vielfache organisatorische, personelle und haftungsrechtliche<br />

Verknüpfungen zwischen den Gemeinden und Gemeindeverbänden als<br />

Gewährträger und den Sparkassen. Namentlich sind die Errichtung von Sparkassen<br />

Sache des Gewährträgers (§ 1 Abs. 1 SpkG).


- 14 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Ferner hat der Hauptverwaltungsbeamte (§ 17 SpkG) des Gewährträgers entsprechend<br />

der Regelung des § 54 Abs. 2 GO NRW eine Beanstandungspflicht<br />

bei Beschlüssen des Verwaltungsrates, die das geltende Recht verletzen. Neben<br />

der allgemeinen Kommunalaufsicht besteht zudem eine staatliche Sparkassenaufsicht<br />

§§ 39 - 41 SpkG), die gemeinhin als Sonder-Kommunalaufsicht<br />

betrachtet wird.<br />

Im Gegensatz zur Geschäftstätigkeit der Privatbanken, die langfristig eine<br />

Steigerung der Gewinne anstreben, führen die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute<br />

ihre Geschäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen, aber ohne Absicht<br />

der Gewinnmaximierung. Sie sind zugleich gemeinwohlorientiert.<br />

Mit der Novellierung der GO NRW wurde durch die Einfügung des § 114 a GO<br />

NRW der Gemeinde ermöglicht, Unternehmen und Einrichtungen in der<br />

Rechtsform einer rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts zu errichten<br />

oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche Einrichtungen<br />

im Wege der Gesamtnachfolge in rechtsfähige Anstalten des<br />

öffentlichen Rechts umzuwandeln.<br />

2.1.4 Betrieb gewerblicher Art/Hoheitsbetrieb<br />

Die Begriffe Betrieb gewerblicher Art (BgA) und "Hoheitsbetrieb" sind inhaltlich<br />

von den zuvor dargestellten juristischen Ausgestaltungen der wirtschaftlichen<br />

Betätigungsformen zu trennen und haben in diesem Zusammenhang nur<br />

steuerrechtliche Bedeutung. Während die privatrechtlichen Unternehmensformen<br />

kraft Rechtsform steuerpflichtig sind, greift die Steuerpflicht für Regieund<br />

Eigenbetriebe nur insoweit, als diese nicht überwiegend der Ausübung der<br />

öffentlichen Gewalt dienen (Hoheitsbetriebe). Solche Betriebe werden steuerrechtlich<br />

als Betriebe gewerblicher Art bezeichnet.<br />

Übersicht über die BgA der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Bezeichnung<br />

Theater<br />

Vermessungs- und Katasterwesen<br />

Parkhäuser <strong>Bottrop</strong><br />

Kirmesveranstaltungen/Märkte<br />

Gutachterausschuss<br />

Saalbau


- 15 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2.2 Betriebe in privatrechtlicher Form<br />

Aufgrund der Vorschriften über die Begrenzung der kommunalen Haftung nach § 108<br />

Abs. 1 Nr. 3 GO NRW ist die Wahl der privatrechtlichen Organisationsform einge-<br />

schränkt. Geeignete Rechtsformen wären demnach die Gesellschaft mit beschränk-<br />

ter Haftung (GmbH), die Aktiengesellschaft (AG) und die eingetragene Genossen-<br />

schaft (eG). Bei der kombinierten Form einer GmbH & Co. KG ist die kommunale<br />

Beteiligung als Kommanditist (Teilhafter) möglich, nicht jedoch als Komplementär<br />

(Vollhafter). So ist die Stadt <strong>Bottrop</strong> als Kommanditistin an der Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher Lippe mbH Emscher-Lippe mbH & Co. KG beteiligt.<br />

Ist die Gemeinde im Besitz aller Geschäftsanteile einer Gesellschaft, so ist diese ei-<br />

ne kommunale Eigengesellschaft. Sind weitere Körperschaften oder auch Private an<br />

der Gesellschaft beteiligt, so spricht man von einer Beteiligungsgesellschaft.<br />

Neben den unmittelbaren Beteiligungen an Gesellschaften des privaten Rechts sind<br />

auch mittelbare Beteiligungen möglich, indem eine Gemeinde über die Beteiligung an<br />

einer Gesellschaft an einer weiteren Gesellschaft beteiligt ist.<br />

2.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine mit Rechtspersönlichkeit<br />

ausgestattete Gesellschaft, an der sich die Gesellschafter mit Einlagen auf das<br />

Stammkapital beteiligen, ohne persönlich für die Schulden der Gesellschaft zu<br />

haften. Die Gesellschafter können die innere Struktur der Gesellschaft ohne wesent-<br />

liche Einschränkungen frei regeln. Dadurch kann die GmbH durch den Gesell-<br />

schaftsvertrag so ausgestattet werden, wie es dem jeweiligen Zweck der Gesell-<br />

schaft am besten entspricht.<br />

Als Organe besitzt die GmbH die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsfüh-<br />

rung. Es kann ein Aufsichtsrat gebildet werden.


- 16 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gemäß § 108 Abs. 5 Nr. 2 GO NRW darf sich eine Gemeinde an einem Unterneh-<br />

men oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform nur beteiligen, wenn der Rat den<br />

von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten Mitglie-<br />

dern des Aufsichtsrats Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines Auf-<br />

sichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />

2.2.2 Aktiengesellschaft<br />

Ebenso wie die GmbH besitzt auch die Aktiengesellschaft (AG) eine eigene Rechts-<br />

persönlichkeit. Die Aktionäre erwerben ihre Rechte durch die Übernahme von Antei-<br />

len des in Aktien zerlegten Grundkapitals. Für Schulden der Gesellschaft haftet auch<br />

hier nur das Gesellschaftsvermögen. Im Gegensatz zur freien Gestaltung des Ge-<br />

sellschaftsverhältnisses in der GmbH enthält das Aktiengesetz umfangreiche bin-<br />

dende Regelungen und Formvorschriften, so daß für ergänzende Ausgestaltungen<br />

des Vertragsverhältnisses der Aktionäre untereinander wenig Raum bleibt.<br />

Als Organe besitzt die AG den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Hauptversamm-<br />

lung.<br />

2.2.3 Eingetragene Genossenschaft<br />

Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine juristische Person und hat als solche<br />

Rechte und Pflichten. Sie ist nach § 1 Abs. 1 GenG eine Gesellschaft von nicht ge-<br />

schlossener Mitgliederzahl, welche die Förderung des Erwerbes oder der Wirtschaft<br />

ihrer Mitglieder mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes bezweckt. Eine unmit-<br />

telbare Inanspruchnahme der Genossenschaftsmitglieder für Verbindlichkeiten der<br />

Genossenschaft gibt es nicht, wobei allerdings durch Satzung Nachschusspflichten<br />

vereinbart werden können.<br />

Die Genossenschaft handelt durch die Organe Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder-<br />

versammlung.


- 17 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

III. Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1. Bestand von Beteiligungen<br />

Das Schwergewicht der wirtschaftlichen Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> konzen-<br />

triert sich auf den öffentlichen Personennahverkehr, die Wirtschaftsförderung,<br />

die Wohnungswirtschaft sowie die Abfallentsorgung.<br />

Ergänzt wird die kommunale wirtschaftliche Betätigung der Stadt <strong>Bottrop</strong> durch<br />

weitere Beteiligungen, u. a. im Bereich der Freizeiteinrichtungen.<br />

Die Energieversorgung mit Strom und die Versorgung mit Gas, Fernwärme<br />

und Wasser hat die Stadt <strong>Bottrop</strong> durch Wasserlieferungs-, Gesellschafts-,<br />

Konzessions- und Gestattungsverträge auf Dritte übertragen. Die Stadt Bott-<br />

rop ist am Energieversorger Emscher Lippe Energie GmbH mit 7 % beteiligt,<br />

an der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) mit<br />

5,61 %.<br />

2. Änderungen im Vergleich zum <strong>Beteiligungsbericht</strong> 2010<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> ist im Januar <strong>2011</strong> der <strong>Bottrop</strong>er Sonnenkraft eG beigetre-<br />

ten. Eine Darstellung des Unternehmens erfolgt im <strong>Beteiligungsbericht</strong> 2012<br />

(Berichtsjahr <strong>2011</strong>).


- 18 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Geschäftsfeld<br />

Versorgung<br />

RWW GmbH<br />

5,610 %<br />

ELE GmbH<br />

7,000 %<br />

RWE AG<br />

0,090 %<br />

RWHolding AG<br />

0,160 %<br />

VkA GmbH<br />

0,630 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Entsorgung<br />

VEKS GmbH<br />

4,560 %<br />

WRB GmbH<br />

74,900 %<br />

GVB GmbH<br />

51,000 %<br />

BEST AöR<br />

100,000 %<br />

Übersicht Beteiligungsgesellschaften<br />

"Konzern" Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Geschäftsfeld<br />

Dienstleistungen<br />

WIN Emscher<br />

Lippe GmbH<br />

5,750 %<br />

GAFÖG mbH<br />

12,500 %<br />

Gründerzentrumsgesellschaft<br />

Prosper 6,000 %<br />

Gesellschaft für<br />

Stadtmarketing<br />

74,770 %<br />

Flugplatzgesellschaft<br />

Schwarze Heide<br />

49,000 %<br />

Telekommunikationsgesellschaft<br />

Emscher-<br />

Lippe 8,000 %<br />

CVUA-MEL-AöR<br />

6,250 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Verkehr<br />

Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH<br />

10,730 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Freizeit /<br />

Kultur<br />

<strong>Bottrop</strong>er<br />

Bäderbetrieb<br />

( 100,000 % )<br />

Revierpark<br />

Vonderort GmbH<br />

25,000 %<br />

REL<br />

GmbH & Co. KG<br />

0,710 %<br />

Betriebsverwges.<br />

REL mbH<br />

6,000 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Wohnungsbau<br />

Gesellshaft für<br />

Bauen und Wohnen<br />

mbH 80,000 %<br />

Gem. Baugenossenschaft<br />

Kirchhellen 1,040 %<br />

Gem. Wohnungsgenossenschaft<br />

9,370 %<br />

Geschäftsfeld<br />

Banken<br />

Sparkasse<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

( 100,000 % )<br />

Volksbank<br />

Kirchhellen eG<br />

( 0,003 % )


- 19 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

4. Zusammenstellung der Beteiligungen<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> ist an folgenden Unternehmen zum Teil unmittelbar und zum Teil<br />

mittelbar beteiligt.<br />

Überwiegend haben diese Unternehmen die Rechtsform der GmbH, bei der Spar-<br />

kasse <strong>Bottrop</strong> und der BEST AöR die Rechtsform der öffentlich-rechtlichen Anstalt.<br />

Beteiligung an<br />

Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH<br />

Emscher-Lippe Energie GmbH<br />

(ELE)<br />

Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk<br />

AG<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

15.381.950 862.850<br />

= 5,610 %<br />

1.538.200<br />

= 10,000 %<br />

652.700<br />

= 4,240 %<br />

12.272.450<br />

= 79,780 %<br />

55.150<br />

= 0,360 %<br />

600,00<br />

= 0,010 %<br />

12.000.000 840.000<br />

= 7,000 %<br />

1.440.000.000<br />

RW Holding AG 74.362.859,52<br />

29.047.922 Aktien<br />

840.000<br />

= 7,000 %<br />

840.000<br />

= 7,000 %<br />

7.068.000<br />

= 58,900 %<br />

2.412.000<br />

= 20,100 %<br />

1.364.000<br />

= 0,090 %<br />

1.438.636.000<br />

= 99,910 %<br />

115.315<br />

45.045 Aktien<br />

= 0,160 %<br />

74.247.544,52<br />

29.002.877 Aktien<br />

= 99,840 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt Mülheim<br />

Stadt Gladbeck<br />

RWE Aqua GmbH<br />

Kreis Recklinghausen<br />

Stadt Oberhausen<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt Gladbeck<br />

Gesellschaft für Energie<br />

und Wirtschaft mbH,<br />

Gelsenkirchen<br />

RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Rhenag Rheinische Energie<br />

AG<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Aktionäre<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

sonstige Gesellschafter


- 20 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligung an<br />

Verband der kommunalen Aktionäre<br />

des RWE, GmbH<br />

Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe<br />

mbH & Co. KG<br />

Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe mbH<br />

(Komplementärin der Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher Lippe<br />

mbH)<br />

Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte-Holding<br />

GmbH (VEKS)<br />

Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong><br />

GmbH<br />

Gesellschaft zur Verwertung von<br />

Grün- und Bioabfällen mbH<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

127.822,97 813<br />

= 0,630 %<br />

127.009,07<br />

= 99,370 %<br />

100.000,00 710,00<br />

= 0,710 %<br />

5.290,00<br />

= 5,290 %<br />

75.000,00<br />

= 75,000 %<br />

19.000,00<br />

= 19,000 %<br />

30.000,00 1.800,00<br />

= 6,000 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Sonstige Gesellschafter<br />

- 21 Städte<br />

- 34 Kreise<br />

- 5 Komm. Verbände<br />

- 29 weitere Gesellschafter<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(Kommanditist)<br />

Rechtsanwalt P. Fiele<br />

Treuhänder<br />

Verleger Holding Radio<br />

Emscher Lippe GmbH &<br />

Co. KG (Kommanditist)<br />

Gesellschaft für Energie<br />

und Wirtschaft mbH<br />

ohne Einlage Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe<br />

mbH (Komplementärin)<br />

22.500,00<br />

= 75,000 %<br />

5.700,00<br />

= 19,000 %<br />

150.000 6.840<br />

= 4,560 %<br />

37.020<br />

= 24,680 %<br />

17.160<br />

= 11,440 %<br />

4.800<br />

= 3,200 %<br />

10.680<br />

= 7,120 %<br />

73.500<br />

= 49,000 %<br />

350.000 262.350<br />

= 74,900 %<br />

87.650<br />

= 25,100 %<br />

26.000 13.260<br />

= 51.000 %<br />

12.740<br />

= 49,000 %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Verleger-Holding Radio<br />

Emscher Lippe GmbH &<br />

Co. KG<br />

Gesellschaft für Energie<br />

und Wirtschaft mbH<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entsorgungsbetriebe<br />

Essen GmbH, Essen<br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

Stadt Gladbeck<br />

Beteiligungsholding<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

(BHM)<br />

REMONDIS GmbH,<br />

Essen<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

REMONDIS GmbH,<br />

Essen<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

SOTEC – SIUS Innovativer<br />

Umweltservice<br />

GmbH, Saarbrücken


- 21 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligung an<br />

WIN Emscher-Lippe-Gesellschaft<br />

zur Strukturverbesserung mbH<br />

Arbeitsförderungsgesellschaft<br />

-gemeinnützige GmbH- (GAFÖG)<br />

Gründerzentrumgesellschaft Prosper<br />

III mbH<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

306.775,13 17.639,57<br />

= 5,750 %<br />

140.860,90<br />

= 45,920 %<br />

132.935,91<br />

=43,330 %<br />

15.338,75<br />

= 5,000 %<br />

83.200 10.400<br />

= 12,500 %<br />

23.400<br />

= 28,125 %<br />

7.800<br />

= 9,375 %<br />

7.800<br />

= 9,375 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

7.800<br />

= 9,375 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

2.600<br />

= 3,125 %<br />

30.000 1.800<br />

= 6,000 %<br />

28.200<br />

= 94,000 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

11 weitere kommunale<br />

Gesellschafter<br />

31 andere Unternehmen<br />

Eingezogene Geschäftsanteile<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

Stadt Gladbeck<br />

GAFÖG GmbH,<br />

Gelsenkirchen<br />

Pilkington-Deutschland<br />

AG, Gelsenkirchen<br />

GGG Grüner Großmarkt<br />

Gelsenkirchen, Düsing<br />

GmbH & Co. KG<br />

Firma Karl Oexmann,<br />

Inh. W. Oexmann, Gelsenkirchen<br />

AC-GE Autozentrum<br />

GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen<br />

Spinnrad Versandhandel<br />

GmbH, Gelsenkirchen<br />

Salzgitter Stahlhandel<br />

GmbH, Gladbeck<br />

Storck-Baugesellschaft<br />

mbH, Gelsenkirchen<br />

Bauunternehmung Liesenklas<br />

GmbH & Co.<br />

KG, <strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen<br />

IBK Wiesehahn GmbH,<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

MC-Bauchemie, Müller<br />

GmbH & Co., Essen<br />

Innenausbau Seibel &<br />

Weyer GmbH & Co.<br />

KG, <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Montan-Grundstücksgesellschaft<br />

Essen


- 22 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligung an<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing<br />

<strong>Bottrop</strong> mbH (GSB)<br />

Flugplatzgesellschaft Schwarze<br />

Heide mbH<br />

Telekommunikationsgesellschaft<br />

Emscher-Lippe mbH (TEL)<br />

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt<br />

Münsterland-Emscher-<br />

Lippe-Anstalt öffentlichen Rechts<br />

(CVUA-MEL-AöR)<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

26.550 19.850<br />

74,770 %<br />

2.050<br />

7,220 %<br />

1.400<br />

5,270 %<br />

950<br />

3,580 %<br />

300<br />

1,130 %<br />

1.250<br />

4,710 %<br />

250<br />

0,930 %<br />

500<br />

1,890 %<br />

25.564,59 12.526,65<br />

= 49,000 %<br />

5.368,56<br />

= 21,000 %<br />

1.278,23<br />

= 5,000 %<br />

1.278,23<br />

= 5,000 %<br />

5.112,92<br />

= 20,000 %<br />

51.129,19 4.090,34<br />

= 8,000 %<br />

47.038,85<br />

= 92,000 %<br />

256.000,00 16.000,00<br />

= 6,250 %<br />

240.000,00<br />

= 93,750 %<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH 11.209.000 1.203.000<br />

= 10,730 %<br />

8.618.000<br />

= 76,890 %<br />

1.388.000<br />

= 12,380 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Volksbank Kirchhellen<br />

e. G.<br />

Movie-World GmbH &<br />

Co. KG<br />

RWW Rheinisch-<br />

Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

GmbH<br />

Einzelhandelsverband<br />

e. V. Westfalen-West<br />

Ortsvereinigung <strong>Bottrop</strong><br />

alpincenter.com AG<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt Dinslaken<br />

Stadt Voerde<br />

Gemeinde Hünxe<br />

Kreis Wesel<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kreis Recklinghausen<br />

Stadt Gelsenkirchen


- 23 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligung an<br />

Haftungskapital bzw.<br />

Geschäftsguthaben<br />

in EUR<br />

Anteil in EUR<br />

Anteil in %<br />

Revierpark Vonderort 41.000,00 10.250,00<br />

= 25,000 %<br />

10.500,00<br />

= 50,000 %<br />

10.250,00<br />

= 25,000 %<br />

Gesellschaft für Bauen und<br />

Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft<br />

Kirchhellen<br />

Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

3.100.000 2.480.000<br />

= 80,000 %<br />

620.000<br />

= 20,000 %<br />

14.570,00 153,39<br />

= 1,050 %<br />

14.416,61<br />

= 98,950 %<br />

323.330,00 30.300<br />

= 9,370%<br />

293.030,00<br />

= 90,630 %<br />

Volksbank Kirchhellen 5.432.936,47 160,00<br />

= 0,003 %<br />

Sondervermögen Stammkapital Anteil<br />

in %<br />

5.432.776,47<br />

= 99,997 %<br />

Anteilseigner<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kommunalverband<br />

Ruhrgebiet<br />

Stadt Oberhausen<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

übrige Mitglieder<br />

Anteilseigner<br />

<strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb 2.300.000 100,000 % Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gewährträgerschaft<br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong> Der Träger unterstützt die Sparkasse bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit<br />

der Maßgabe, dass ein Anspruch der Sparkasse gegen den Träger oder<br />

eine sonstige Verpflichtung des Trägers, der Sparkasse Mittel zur Verfügung<br />

zu stellen, nicht besteht. Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten<br />

mit ihrem gesamten Vermögen. Der Träger der Sparkasse haftet nicht<br />

für deren Verbindlichkeiten.<br />

<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung<br />

AöR (BEST)<br />

Gemäß § 114 a GO NRW haftet die Stadt <strong>Bottrop</strong> als Gewährträger unbeschränkt<br />

für die Verbindlichkeiten der BEST AöR.


- 24 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

5. Wirtschaftliches Ergebnis aus den Beteiligungen<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

Beteiligung an Betrag / EUR<br />

Rheinisch Westfälisches Elektrizitätswerk AG 1.598.205,00<br />

Emscher Lippe Energie GmbH 1.521.169,24<br />

Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 99.200,00<br />

Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte Holding GmbH 11.400,00<br />

Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH 0,00<br />

Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH 30.090,00<br />

Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG 959,28<br />

Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong><br />

eingetragene Gesellschaft<br />

1.212,00<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH 91.161,05<br />

Volksbank Kirchhellen eG 8,09<br />

Erträge 3.353.404,66<br />

Aufwendungen aus dem Beteiligungsgeschäft<br />

Beteiligung an Betrag / EUR<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH 3.393.840,45<br />

WiN Emscher Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />

mbH<br />

25.703,82<br />

Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH 7.517,95<br />

Revierpark Vonderort 198.400,00<br />

Verband der Kommunalen Aktionäre des RWE 813,00<br />

Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 137.200,00<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 376.629,00<br />

CVUA MEL AöR 237.197,22<br />

Aufwendungen 4.377.301,44<br />

Erträge 3.353.404,66<br />

./. Aufwendungen 4.377.301,44<br />

-1.023.896,78


- 25 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen aus Konzessionsverträgen<br />

Unternehmen Betrag / EUR<br />

Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 5.360.000,00<br />

Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 1.756.633,92<br />

7.116.633,92<br />

Wirtschaftliches Ergebnis aus Beteiligungen -1.023.896,78<br />

Einnahmen aus Konzessionsverträgen 7.116.633,92<br />

6.092.737,14<br />

Die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) gewährt einen jährlichen investiven<br />

Zuschuss in Höhe von 393.694,74 EUR, der für energiesparende Maßnahmen<br />

zweckgebunden ist. Von der STEAG Fernwärme GmbH wurde ein Gestattungs-<br />

entgelt in Höhe von 116,828,17 EUR für die Durchleitung von Fernwärme durch<br />

das <strong>Bottrop</strong>er Netz gewährt.


- 26 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

6. Ausgliederungsquote und Beschäftigtenanteil in den Beteiligungen<br />

Alle Bezirksregierungen haben im Auftrag des Innenministeriums im Jahr 2000 eine<br />

umfangreiche Sonderprüfung der kommunalen Beteiligten durchgeführt.<br />

Ein Resultat dieser Maßnahme waren Empfehlungen für die inhaltliche Ausgestal-<br />

tung von Beteiligungsmaßnahmen.<br />

Neben zusätzlichen Kennzahlen sollte auch dargestellt werden, wie hoch der Anteil<br />

der ausgegliederten öffentlichen Aufgaben ist. Als Indikator hierfür wurde der<br />

– rechnerische – Anteil (nach Geschäftsanteilen) an dem Personal der Beteiligun-<br />

gen vorgeschlagen.<br />

Diese Anregung wurde erstmalig für den <strong>Beteiligungsbericht</strong> 2003 umgesetzt.<br />

Die dargestellten Zahlen bedeuten zum Beispiel nicht, dass 64 Beschäftigte der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> beim RWE arbeiten, sondern dass der Stadt <strong>Bottrop</strong> anhand ihres<br />

Aktienpaketes dieses Personal zuzuordnen wäre.<br />

Der theoretische Anteil ist eine ungefähre Aussage über das Personal, das die<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> tatsächlich beschäftigen müsste, wenn sie die öffentliche Aufgabe<br />

Energieversorgung selbst wahrnehmen würde. Der Beschäftigtenanteil der ELE<br />

GmbH wäre noch hinzuzurechnen.<br />

Wenn man berücksichtigt, dass die ehemaligen <strong>Bottrop</strong>er Stadtwerke in den dreißi-<br />

ger Jahren an das RWE verkauft wurden, ist diese Aussage gar nicht so wirklich-<br />

keitsfremd.<br />

Auch die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> ist eine Ausgründung aus der Stadtverwaltung. Die<br />

kommunalen Sparkassen waren vor ihrer rechtlichen Selbständigkeit in der Regel<br />

Abteilungen der Hauptämter.<br />

Die sich aus der oben erläuterten Kennzahl ergebende – theoretische – Ausgliede-<br />

rungsquote von 35,99 % gibt einen Hinweis darauf, dass in <strong>Bottrop</strong> noch 64,01 %<br />

der öffentlichen Aufgaben in der Kernverwaltung wahrgenommen werden.<br />

In vielen Nachbarstädten liegt diese Quote schon weit unter 50 %.


- 27 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anzahl der Beschäftigten in den Beteiligungen<br />

Gesamt Anteil<br />

Geschäftsbereiche:<br />

Versorgung:<br />

Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) 451 25<br />

2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) 705 49<br />

3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft (RWE) 70.856 64<br />

4. RW Holding AG 0 0<br />

5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE, GmbH (VkA) 2 0<br />

Entsorgung:<br />

6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte, Holding GmbH (VEKS) 3 0<br />

7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB) 6 4<br />

8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH (GVB) 2 1<br />

9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST) 163 163<br />

Wirtschaftsförderung/Dienstleistungen:<br />

10. WIN Emscher-Lippe-Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH 14 1<br />

11. Arbeitsförderungsgesellschaft mbH (GAFÖG) 216 27<br />

12. Gründerzentrumsgesellschaft Prosper III mbH (GZP III) 0 0<br />

13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH (GSB) 7 5<br />

14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH 13 7<br />

15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH 0 0<br />

16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-<br />

Lippe-AöR<br />

232 15<br />

Verkehr:<br />

17. Vestische Straßenbahnen GmbH 940 101<br />

Freizeit/Kultur:<br />

18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb 46 46<br />

19. Revierpark Vonderort GmbH 98 25<br />

20. Betriebsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG 0 0<br />

21. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher Lippe mbH 0 0<br />

Wohnungsbau:<br />

22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 20 16<br />

23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen eG 2 0<br />

24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG 8 1<br />

Banken/Sparkassen:<br />

25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft) 293 293<br />

26. Volksbank Kirchhellen eG 137 0<br />

Beschäftigte in den Beteiligungen 843<br />

Beschäftigte der Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.499<br />

Gesamt 2.342<br />

Ausgliederungsquote 35,99 %


- 28 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

IV. Steuerung der Beteiligungen der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Nach § 41 Abs. 1, S. 2, Buchst. k, l und m der GO NRW liegt die Entscheidungsbe-<br />

fugnis über die Gründung, die Erhöhung sowie die vollständige oder teilweise Veräu-<br />

ßerung einer Beteiligung an einer Gesellschaft oder an einer anderen Vereinigung<br />

des privaten Rechts ausschließlich beim Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />

Zudem ist der Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> nach § 113 Abs. 2 GO NRW für die Bestellung<br />

von Vertretern der Stadt in den Organen der kommunalen Unternehmen zuständig.<br />

In Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen, Aufsichtsräten oder ent-<br />

sprechenden Organen von juristischen Personenvereinigungen, an denen die Ge-<br />

meinde unmittelbar beteiligt ist, vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde.<br />

Sofern weitere Vertreter zu benennen sind, muss der Bürgermeister oder ein von ihm<br />

vorgeschlagener Bediensteter dazuzählen. Diese Vertreter nehmen die Interessen<br />

der Kommune wahr. Gemäß § 113 Abs. 3 der GO NRW ist die Gemeinde verpflich-<br />

tet, bei der Ausgestaltung der Gesellschaftsverträge und Satzungen das Recht auf<br />

Entsendung von städtischen Vertretern in die Aufsichtsräte der Unternehmen festzu-<br />

schreiben. Vertreter der Stadt in den Aufsichtsräten der Unternehmen können sowohl<br />

Ratsmitglieder, Vertreter der Verwaltung als auch sonstige vom Rat der Stadt bestell-<br />

te dritte Vertreter sein. Weiterhin üben Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> die Mitglied-<br />

schaftsrechte der Stadt in den Gesellschafterversammlungen bzw. Hauptversamm-<br />

lungen der Unternehmen aus.<br />

Die Beteiligungsverwaltung der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist organisatorisch dem Fachbereich<br />

Finanzen zugeordnet.<br />

Aufgabe der Beteiligungsverwaltung ist neben der informellen Unterstützung (z. B.<br />

bei Ratsbeschlüssen zu Gesellschaftsgründungen, Investitionen, Kapitalerhöhungen)<br />

auch die regelmäßige Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Beteiligungen.


- 29 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Während Entscheidungen über die Bestellung von Vertretern der Stadt <strong>Bottrop</strong> für<br />

die Organe der Unternehmen vom Rat der Stadt getroffen werden, liegt zur Zeit eine<br />

der Hauptaufgaben der Beteiligungsverwaltung in der Betreuung der Beteiligungsge-<br />

sellschaften bei der Einhaltung gesellschaftsrechtlicher und kommunalrechtlicher Be-<br />

stimmungen, sowie in der Verwaltung der Aufwendungen und Erträge und die Analy-<br />

se von Vorlagen und Niederschriften.<br />

Die Weiterentwicklung der Beteiligungsverwaltung in Richtung eines umfassenden<br />

Beteiligungs-Controllings wird nicht zuletzt aufgrund der fortschreitenden Verlagerung<br />

"klassischer" städtischer Aufgaben in privatrechtliche Organisationsformen erforder-<br />

lich. Neue Aufgabenstellungen ergeben sich beispielsweise aus Notwendigkeiten im<br />

Hinblick auf die Orientierung der Gesellschaften an den Zielen des "Konzerns Stadt"<br />

und die Optimierung der Beteiligungsstrukturen unter betriebswirtschaftlichen und<br />

steuerlichen Aspekten.<br />

Verwiesen wird auf die Ausführungen zu Punkt VII des <strong>Beteiligungsbericht</strong>es.


- 30 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

V. Berichterstattung über die wirtschaftliche Betätigung<br />

1. Art und Weise der Berichterstattung<br />

1.1 Gegenstand des <strong>Beteiligungsbericht</strong>es<br />

In früheren Jahren erfolgte eine Information des Rates und der Einwohner der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong> lediglich bei den wirtschaftlich herausragenden städtischen Beteiligungsun-<br />

ternehmen (z. B. durch Wirtschaftspläne, die dem Haushaltsplan als Anlage beige-<br />

fügt wurden, der Feststellung des Jahresabschlusses oder selektiv im Zusammen-<br />

hang mit Kapitalerhöhungen, der Gewährung von Ertragszuschüssen oder Verlust-<br />

ausgleichszahlungen).<br />

Gemäß § 117 GO NRW hat die Gemeinde einen <strong>Beteiligungsbericht</strong> zu erstellen, in<br />

dem ihre wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung zu erläutern ist. Dieser<br />

Bericht ist jährlich fortzuschreiben. Der Bericht soll insbesondere Angaben über die<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks, die finanzwirtschaftlichen Auswirkungen der Betei-<br />

ligten, Beteiligungsverhältnisse und die Zusammensetzung der Organe der Gesell-<br />

schaft enthalten." Als Adressaten des <strong>Beteiligungsbericht</strong>es werden Ratsmitglieder<br />

und die Einwohner der Gemeinde genannt.<br />

Auf die Möglichkeit der Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.<br />

Der <strong>Beteiligungsbericht</strong> der Stadt <strong>Bottrop</strong> umfasst alle unmittel- und mittelbaren städti-<br />

schen Beteiligungen sowie das Sondervermögen der Stadt <strong>Bottrop</strong> (eigenbetriebsähn-<br />

liche Einrichtung <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb) und die Anstalten des öffentli-<br />

chen Rechts (BEST AöR) und will neben den genannten gesetzlichen "Pflichtinforma-<br />

tionen" als wesentlichen Inhalt einen Abriss der wirtschaftlichen Situation der einzel-<br />

nen Gesellschaften sowie ihrer Bedeutung für den städtischen Haushalt (Leistungs-<br />

erbringung außerhalb der eigentlichen Verwaltung und finanzielle Verflechtung mit<br />

dem Haushaltsplan) darstellen.


- 31 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1.2 Umfang der Darstellung<br />

Als Informationsgrundlage für die Darstellung der einzelnen Beteiligungen der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong> dienen die Jahresabschlüsse und die dazugehörigen Prüfungsberichte der<br />

Wirtschaftsprüfungsunternehmen der letzten 5 Jahre. Hierdurch lassen sich bessere<br />

Erkenntnisse über die geplanten Entwicklungstendenzen gewinnen. Ausgehend von<br />

diesem Informationsmaterial werden die Bilanzen und die Gewinn- und Verlustrech-<br />

nungen der Gesellschaften in komprimierter Form dargestellt.<br />

Soweit die Jahresabschlussberichte Kapitalflussrechnungen enthalten, werden diese<br />

im <strong>Beteiligungsbericht</strong> übernommen.<br />

Die Angaben über die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt beziehen sich auf<br />

die tatsächlichen Zahlungen im Haushaltsjahr 2010.


- 32 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 33 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

VI. Darstellung<br />

der<br />

Unternehmen


- 34 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 35 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1. Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW)<br />

Am Schloß Broich 1 - 3<br />

45479 Mülheim a. d. Ruhr<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 15.381.950 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 862.850 5,61<br />

Stadt Mülheim an der Ruhr 1.538.200 10,00<br />

Stadt Gladbeck 652.700 4,24<br />

RWE Aqua GmbH 12.272.450 79,78<br />

Kreis Recklinghausen 55.150 0,36<br />

Stadt Oberhausen (Rheinland) 600 0,01<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung<br />

gemeinnützige GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />

Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH – ENO,<br />

Oberhausen<br />

WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />

mbH, Herten<br />

EUR %<br />

Buchwert<br />

1,00 19,02<br />

3.830,00 2,13<br />

2.556,46 0,83<br />

SEG Stadtentwässerung Schwerte GmbH 322.886,30 48,00<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH 300,00 1,13<br />

Wasserverbund Niederrhein GmbH, Krefeld 598.211,50 26,00<br />

WRH Wasserver- und Entsorgung, Rhein-Haardt GmbH,<br />

Limburgerhof<br />

25.228,00 25,10


- 36 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist<br />

a) die Erfüllung wassertechnischer und wasserwirtschaftlicher Aufgaben und Dienstleistungen<br />

auf dem Wasser- und Abwassersektor.<br />

Dazu gehören insbesondere<br />

� Planung, Bau und Betrieb von Wasserversorgungseinrichtungen und Durchführung<br />

aller Geschäfte, die mit der Beschaffung, Gewinnung, Aufbereitung, Fürtleitung<br />

und Lieferung von Wasser zusammenhängen;<br />

� Planung, Bau und Betrieb von Wasserentsorgungseinrichtungen und Durchführung<br />

aller Geschäfte, die mit der Fürtleitung von Abwässern, der Behandlung von Abwässern<br />

und Fürtleitung der behandelten Abwässer sowie mit der Behandlung,<br />

Verwertung und Beseitigung der bei der Abwasserbehandlung anfallenden Rückstände<br />

zusammenhängen;<br />

b) die Erfüllung aller sonstigen Aufgaben und Dienstleistungen der Ver- und Entsorgung<br />

einschließlich der Kommunikation sowie allgemeiner kommunaler Dienste.<br />

Dazu gehören insbesondere<br />

Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen und Durchführung aller Geschäfte, die mit<br />

der Wahrnehmung dieser Aufgaben und Dienstleistungen zusammenhängen,<br />

c) Durchführung von Maßnahmen und Geschäften in verwandten Betätigungsbereichen,<br />

die geeignet sind, den Gesellschaftszweck zu fördern.<br />

Die Gesellschaft kann sich zur Erfüllung der Aufgaben sowie zur Erbringung der Dienstleistungen<br />

und damit zur Verwirklichung des Unternehmensgegenstandes an anderen Unternehmen<br />

beteiligen, sie gründen, fremde Unternehmen erwerben oder pachten sowie Hilfsund<br />

Nebenbetriebe errichten.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RWW mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 37 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Aufsichtsrat:<br />

Bernd Böddeling, RWE Rhein-Ruhr AG (Vorsitzender ab 11.11.2010)<br />

Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE AG (Vorsitzender bis 11.11.2010)<br />

Hermann Hirschfelder, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender<br />

Uwe Bonan, Angestellter, Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH,<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Bernd Brockmann, Dreher, Arbeitnehmervertreter, Mülheim a. d. Ruhr<br />

Markus Püll, Bürgermeister Mülheim an der Ruhr<br />

Dr. Christoph Hilz, RWE Aqua GmbH<br />

Gaetano Randazzo, Arbeitnehmervertreter, Oberhausen<br />

Roland Bernet, RWE AG<br />

Jürgen Holzmann, Stadt Gladbeck<br />

B. Geschäftsführung:<br />

Lothar Arnold (bis 31.03.<strong>2011</strong>)<br />

Dr. Franz Josef Schulte (ab 01.04.<strong>2011</strong>)<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong>, Stadtkämmerer Willi Loeven


- 38 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

Die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr (im<br />

Folgenden „RWW" genannt), gehört als regionaler Trinkwasserdirektversorger zu den größten<br />

deutschen Wasserversorgungsunternehmen. RWW wurde 1912 gegründet und versorgt in<br />

Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck, Dorsten, Reken, Velen, Gescher,<br />

Schermbeck und Raesfeld ca. 750.000 Einwohner als Direktversorger mit hochwertigem<br />

Trinkwasser. Darüber hinaus versorgt RWW als Trinkwasservorlieferant der Stadtwerke Vel-<br />

bert, Wülfrath, Ratingen und Borken indirekt weitere ca. 250.000 Einwohner.<br />

Im Bereich der unteren Ruhr in Essen-Kettwig, in Mülheim an der Ruhr sowie am Rhein in<br />

Duisburg-Mündelheim betreibt RWW fünf Flusswasserwerke, die ausgehend von der traditio-<br />

nell im Ruhrtal weit verbreiteten künstlichen Grundwasseranreicherung in einem modernen<br />

und leistungsfähigen mehrstufigen Aufbereitungsprozess qualitativ hochwertiges Trinkwasser<br />

liefern. Im nördlichen Versorgungsgebiet verfügt RWW im Verbreitungsgebiet der „Halterner<br />

Sande" über drei Wasserwerke, die natürliches Grundwasser fördern. Betriebswasser fördert<br />

RWW aus dem Seewasserwerk in Dorsten.<br />

Die Wasserverteilung erfolgt über ein weit verzweigtes Rohrnetz mit einer Gesamtlänge von<br />

ca. 3.000 km. Zur Wartung und Reparatur des Rohrnetzes sind sechs regionale Service-<br />

Points im Versorgungsgebiet eingerichtet, die über die zentrale Betriebsdirektion in <strong>Bottrop</strong><br />

gesteuert werden.<br />

Das Unternehmen ist funktional gegliedert. Die Linienfunktionen umfassen die Organisations-<br />

einheiten Technik, Recht/Personal, Vertrieb, Marketing, Finanzen, Controlling sowie Ge-<br />

schäftsentwicklung und Strategie. Der größte Bereich Technik gliedert sich weiter in die Or-<br />

ganisationseinheiten Engineering, Netze, Produktion, Instandhaltung, Facility-Management,<br />

Qualität und den Stab Technik. Die Organisationseinheiten Interne Revision sowie Arbeits-<br />

schutz und Umweltmanagement sind der Geschäftsführung als Stabsfunktionen zugeordnet.<br />

Zur Steuerung des Unternehmens setzt RWW das Kennzahlensystem des RWE-Konzerns<br />

ein, das sich an ergebnis- und liquiditätsorientierten Kennzahlen ausrichtet.


- 39 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

RWE Aqua GmbH ist mit 79,8% Hauptgesellschafter der RWW. Die Städte Mülheim an der<br />

Ruhr, <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck, Oberhausen sowie der Kreis Recklinghausen, für die wasserwirt-<br />

schaftliche Dienstleistungen erbracht werden, sind darüber hinaus Gesellschafter des Unter-<br />

nehmens. Die Gesellschaft erfüllt mit ihrer Tätigkeit vollumfänglich den dringenden öffentli-<br />

chen Zweck der Trinkwasserversorgung (§§ 107f GO NW). Die Kommunen sind in den Auf-<br />

sichtsgremien des Unternehmens unmittelbar vertreten.<br />

Ab <strong>2011</strong> wird die RWW von der RWE Deutschland AG geführt (vormals: Rheinland Westfalen<br />

Netz AG). Die neue Gesellschaft mit Sitz in Essen bündelt die deutschen Aktivitäten des RWE<br />

Konzerns in den Bereichen Netz, Vertrieb und Energieeffizienz und führt die deutschen Regi-<br />

onalgesellschaften. Die RWE Deutschland AG ist die größte Beteiligungsgesellschaft im RWE<br />

Konzern.<br />

RWW gehört mehrheitlich zum RWE Konzern. Die operative Führung obliegt der RWE<br />

Deutschland AG, Essen.<br />

RWE zählt zu den fünf größten Versorgungsunternehmen in Europa. Die Aktivitäten umfassen<br />

die Erzeugung, den Transport sowie den Handel und Vertrieb von Strom und Gas. Auch im<br />

Wassergeschäft ist RWE in Kontinentaleuropa aktiv.<br />

RWW stellt als regionales Kompetenzcenter Wasser die Expertise der RWE Deutschland AG<br />

im Wassergeschäft dar.<br />

Vertriebliche Themenstellungen, die Weiterentwicklung betrieblicher Prozesse sowie die Um-<br />

setzung von Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen zur Sicherung von Qualität und<br />

Versorgungsleistung bildeten Schwerpunkte der Aktivitäten auch im Jahr 2010:<br />

� Die Absatzsituation hat sich im Jahr 2010 in allen Segmenten positiv entwickelt. Im men-<br />

genmäßig stärksten Segment der Trinkwasserlieferungen an Tarifkunden hat der äußerst<br />

warme Sommer 2010 dafür gesorgt, die auch in diesem Jahr beobachteten strukturellen<br />

Mengenrückgänge größtenteils zu kompensieren. Die rasche konjunkturelle Belebung in<br />

2010 führte im Vergleich zum Krisenjahr 2009 zu einer deutlichen Steigerung der Absatz-<br />

mengen an unsere industriellen Kunden. Das Vorkrisenniveau konnte dennoch nicht voll-<br />

ständig erreicht werden.<br />

� Die Konzession für den Ortsteil Gescher-Hochmoor konnte zu Jahresbeginn 2010 um<br />

mindestens weitere zehn Jahre verlängert werden.


- 40 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

� Die Konzession für den Ortsteil Raesfeld-Erle wurde von der Gemeinde zum 30.04.<strong>2011</strong><br />

ordnungsgemäß gekündigt. In dem darauf eingeleiteten Vergabeverfahren sieht sich<br />

RWW als aussichtsreicher Bewerber.<br />

� Die Strategie, das ausgeprägte Know How der RWW in den verschiedenen Bereichen der<br />

Trinkwasserversorgung für die Vermarktung technischer Dienstleistungen einzusetzen,<br />

konnte auch im Jahr 2010 erfolgreich weitergeführt werden. So sind zum Beispiel die ver-<br />

schiedenen technischen Dienstleistungen im Netzbetrieb (Armaturenkontrolle, Wasserver-<br />

lustanalyse und Leckortung) gut im Markt etabliert und werden entsprechend nachgefragt.<br />

Das Produkt Trinkwasserspender wurde im Jahr 2010 erfolgreich in den Markt eingeführt.<br />

Die Zusammenarbeit der Bereiche Vertrieb, Marketing und Technik wurde durch die<br />

Schaffung neuer Prozessabläufe für die systematische Entwicklung neuer Produkte und<br />

die kontinuierliche Steuerung des Produktportfolios der Gesellschaft effektiver gestaltet.<br />

Darüber hinaus erfolgte die Implementierung von sogenannten technischen Leistungsver-<br />

antwortlichen, die die gesamte Auftragsumsetzung und Kundenbetreuung aus einer Hand<br />

verantwortlich koordinieren.<br />

� Die Schwerpunkte der Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen im Geschäftsjahr<br />

2010 lagen naturgemäß im ca. 3.000 km umfassenden Verteilnetz sowie der Anlagen-<br />

technik in den Bereichen Wassergewinnung und -aufbereitung.<br />

Von den in 2010 getätigten Investitionen entfiel mit rd. 4,0 Mio. € der wesentliche Anteil<br />

auf die Erneuerung bzw. Erweiterung des Verteilnetzes. RWW setzt dabei auf eine effekti-<br />

ve Netzplanung und entschied sich in 2010 für den Einsatz der Software PiReM (Pipe Re-<br />

habilitation Management System) als computergestützte Rehabilitationsplanung im Be-<br />

reich des (Netz-)Asset Management. PiReM ist ein Entscheidungshilfesystem für die Er-<br />

neuerungsplanung von Netzsystemen auf Basis effizienter Weiterverarbeitung bestehen-<br />

der GIS-Daten, Schadensstatistiken und verwendeter Rohrnetzmaterialien. Es stellt einen<br />

wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung der Erneuerungsplanung der sicherheitskritischen<br />

Verteilnetzinfrastruktur der RWW dar.<br />

Einen Investitionsschwerpunkt im Bereich der Wasseraufbereitung bildet die Optimierung<br />

des „Multi-Barrieren-Konzeptes" im Rahmen des Mülheimer Verfahrens. Die zentrale<br />

Maßnahme stellt der Bau einer unterirdischen Dichtwand im Wasserwerk in Essen-Kettwig


- 41 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

dar. Die Errichtung der Dichtwand dient einerseits dem Hochwasserschutz, andererseits<br />

wird durch die Dichtwand das Volumen zur Speicherung aufbereiteten Trinkwassers we-<br />

sentlich erweitert. Im Jahr 2010 erfolgte die Projektplanung und der Projektstart (0,5 Mio.<br />

€), die wesentlichen Leistungen fallen jedoch in das Jahr <strong>2011</strong>. Mit dieser Investitions-<br />

maßnahme setzt RWW auch bereits einen Schritt der notwendigen Anpassung an die<br />

Auswirkungen des Klimawandels um (No regret-Maßnahme), da das Wasserwerk Kettwig<br />

wesentlich besser aufgestellt sein wird. Die Gesamtmaßnahme Dichtwand Kettwig ist mit<br />

einem Gesamtvolumen von 2,5 Mio. € geplant.<br />

� Die weitreichende Reorganisation des gesamten technischen Bereiches wurde bereits in<br />

2009 erfolgreich abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2010 erfolgte auf dieser Basis eine for-<br />

cierte Weiterentwicklung. Zielsetzung war, die Aufgabenstellung der geschaffenen Funkti-<br />

onsbereiche detaillierter und operativ nachhaltig festzulegen, Zuständigkeiten zwischen<br />

den Organisationseinheiten überschneidungsfrei abzustimmen und damit die Kernkompe-<br />

tenzen des Unternehmens weiter zu stärken. Die sich hieraus ergebenen Anpassungser-<br />

fordernisse für Aufbau- und Ablauforganisation werden kontinuierlich vorgenommen.<br />

Gesetze, Verordnungen, technische Regelwerke und Sicherheitsvorschriften stellen hohe<br />

Anforderungen an die Organisation des Unternehmens. RWW verfolgt daher eine strin-<br />

gente Zertifizierungsstrategie (Bsp. Technisches Sicherheitsmanagement, DIN 14001,<br />

EMAS III und zukünftig DIN16001). Die fachliche Umsetzung der Regeln und Normen soll<br />

unter allen Umständen gewährleistet sein. Dies gilt sowohl für Arbeiten an eigenen Anla-<br />

gen und Netzen sowie für Arbeiten im Rahmen der Erbringung von Dienstleistungen für<br />

Dritte. RWW forciert im Rahmen einer Unternehmensinitiative „Sicher vorweg" die Verrin-<br />

gerung bzw. Vermeidung von Gefährdungen und Risiken für Personen und Sachwerte,<br />

sowohl für die eigene Mitarbeiterschaft als auch für bei RWW beschäftigte Fremdunter-<br />

nehmen.<br />

� RWW verfolgt die Umsetzung einer langfristigen Maßnahmenplanung für den gesamten<br />

Bereich der vorhandenen Wasserversorgungsinfrastruktur (Wassergewinnung, -aufberei-<br />

tung, Verteilnetz und Energieerzeugung). Die Basis hierfür schafft das in 2010 neu ge-<br />

schaffene RWW Wasserversorgungskonzept, das die zukünftigen technischen Anforde-<br />

rungen spezifiziert sowie einzelne Handlungsoptionen bewertet und entsprechend priori-<br />

siert. Diese modulare Adaptionsstrategie soll eine nachhaltige technische Ausrichtung der<br />

RWW an zukünftige Entwicklungen und sich hieraus ergebender Anforderungen sicher-<br />

stellen. Das RWW Wasserversorgungskonzept gibt somit den Leitfaden für das langfristi-<br />

ge Investitions- und Instandhaltungsbudget des Unternehmens.


- 42 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

� RWW führte in 2010, nach Aussage der angefragten Aktivkohlehersteller, die innovativste<br />

Ausschreibung Europas für den Bezug von Frischkohlen und die Reaktivierung von ge-<br />

brauchten Aktivkohlen zur Wasseraufbereitung durch. Hierdurch wurde neben einer er-<br />

höhten Transparenz der Materialeigenschaften sowie einer Steigerung der Gesamtad-<br />

sorptionsleistung der Aktivkohlen auch eine wesentliche finanzielle Verbesserung erzielt.<br />

Mit der Optimierung des Aktivkohlemanagements konnte darüber hinaus am Standort<br />

Wasserwerk Kettwig eine Erhöhung der Filteraufbereitungskapazitäten zwischen 10 -15 %<br />

erzielt werden. Die Umstellung der Filter auf einen einheitlichen Aktivkohletyp in allen<br />

Wasserwerken vereinfacht die zukünftige Reaktivierung der Aktivkohlen.<br />

� Benchmarking hat sich in der Wasserwirtschaft in NRW zu einem festen Bestandteil der<br />

effizienz- und kundenorientierten Unternehmenssteuerung entwickelt. RWW betreibt<br />

Benchmarking aktiv auf zwei verschiedenen Ebenen. Zum einen auf der Ebene der Lan-<br />

desbenchmarkingprojekte in NRW, zum anderen durch Beteiligung an sich auf einzelne<br />

operative Prozesse beziehende Leistungs- und Effizienzvergleichsprojekte.<br />

Das 2009 gestartete NRW-Landesprojekt Benchmarking „Wasserversorgung" erreichte in<br />

2010 mit 97 Teilnehmern und 81% Abgabequote eine deutliche Steigerung. Erstmals wur-<br />

den zudem Kundenbefragungen in ein Landesbenchmarking-Projekt aufgenommen. Dar-<br />

an beteiligten sich 31 Unternehmen. Diese Befragungen belegten die einerseits über-<br />

durchschnittlich hohe Kundenzufriedenheit im Vergleich zu anderen Branchen, aber auch<br />

andererseits die erhebliche Unkenntnis über die Versorgungssysteme und die Wasser-<br />

preise. Die Bedeutung des Benchmarking-Projektes hat auch die Landesregierung aner-<br />

kannt. Das Wirtschaftministerium würdigte diesen Erfolg, in dem es auf kartellrechtliche<br />

Preisprüfungen verzichtete, auch um die Modernisierung und Leistungsfähigkeit der Was-<br />

serwirtschaft nicht durch Kartellverfahren wie in Hessen zu beeinträchtigen und forderte<br />

aber im Gegenzug eine Steigerung der Ergebnisse. Die zwischenzeitlich im Herbst 2010<br />

gestartete dritte Runde konnte mit 101 Teilnehmern (einschließlich RWW) eine weitere<br />

Teilnahmesteigerung verzeichnen.<br />

RWW beteiligte sich im abgeschlossenen Geschäftsjahr mit zwei Wasserwerken an dem<br />

von IWW bundesweit durchgeführten Prozess-Benchmarking-Projekt Wasserwerke. Ge-<br />

meinsam mit einem anderen großen Wasserwirtschaftsunternehmen initiierte RWW in<br />

2010 darüber hinaus einen bundesweiten Erfahrungsaustausch für den Bereich Netze, in<br />

dem die beteiligten Unternehmen gezielte Themenstellungen erfolgreich bearbeiten konn-<br />

ten. Durch die Teilnahme an einem weiteren Prozess-Benchmarking-Projekt „Verbrauchs-<br />

abrechung und Zählerwechsel" erhielt RWW wertvolle Hinweise, um weitergehende Opti-<br />

mierungen durchzuführen.


- 43 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

� Regionale Gegebenheiten prägen die Wasserversorgung stärker als andere Versor-<br />

gungsleistungen. Das gilt in besonderem Maße für die strukturellen Rahmenbedingun-<br />

gen, also u. a. die naturräumlichen, geologischen, siedlungsstrukturellen und demo-<br />

grafischen Gegebenheiten. Preise, Qualität oder auch die Sicherheit der Versorgung<br />

sind in Folge dessen mit anderen Unternehmen nur vergleichbar, wenn sie auf glei-<br />

chen strukturellen Rahmenbedingungen beruhen. Strukturelle Unterschiede führen<br />

zwangsläufig zu Unterschieden im Aufwand, den ein Unternehmen zur Erbringung sei-<br />

ner Versorgungsleistung betreiben muss. RWW beteiligte sich in 2010 im Rahmen ei-<br />

nes Leitprojektes des Deutschen Verbandes der Gas- und Wasserwirtschaft an einer<br />

so bisher noch nicht durchgeführten Untersuchung zur „Vergleichbarkeit von Wasser-<br />

versorgern" (DVGW-Projekt W 11/01/10).<br />

� Die Wasserwerke an der Ruhr stehen in einem kontinuierlichen Dialog mit Aufsichts-<br />

behörden und Öffentlichkeit (Medien) zu den Themen „Eignung des Flusswassers für<br />

die Trinkwassergewinnung", „toxikologische Bewertung von im Ruhrwasser festgestell-<br />

ten organischen Spurenstoffen" und „Mikroverunreinigungen". Das Umweltministerium<br />

in Düsseldorf verfolgt dabei im Rahmen des Programms „Reine Ruhr" als Anschluss-<br />

aktivität zur „Arnsberger Vereinbarung" beim integrierten Gewässerschutz mehrere<br />

Stoßrichtungen.<br />

� Vermeidung von Schadstoffeinträgen an der Quelle<br />

� Verschärfte Kontrollen der industriellen Direkteinleitungen<br />

� Weitere Aufrüstung der Kläranlagen<br />

� Einführungs- von Mindeststandards bei der Trinkwasseraufbereitung in den Ruhr-<br />

wasserwerken<br />

� Verbesserung der Information der Öffentlichkeit über naturwissenschaftliche Zu-<br />

sammenhänge bei der Diskussion um das Thema „Wie rein muss Trinkwasser<br />

sein?"<br />

Obwohl nicht unmittelbar betroffen, war auch für RWW bedeutsam, dass Ende April<br />

2010 die schriftliche Ankündigung einer Anpassungsverfügung der Bezirksregierung<br />

Arnsberg zur „Ertüchtigung von Wasseraufbereitungsanlagen" entsprechend dem Er-<br />

lass des MUNLV vom 01.04.2010 erfolgte. Der Erlass formuliert die Forderungen nach<br />

Implementierung eines Verfahrens zur sicheren Partikelabtrennung aus dem Rohwas-<br />

ser (z. B. Mehrschichtfiltration), nach chemischer Oxidation (z. B. Ozonung), nach Ad-<br />

sorption und biologischem Abbau von Schadstoffen (z. B. permanente Aktivkohle-<br />

Festbettfiltration) sowie nach sicherer Desinfektion des Trinkwassers (UV-Entkeimung)<br />

als Stand der Technik. RWW wendet diese Verfahren seit langer Zeit an.


- 44 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

� RWW beschäftigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv mit der Entwicklung<br />

eines neuen, verursachungsgerechten, solidarischen und nachhaltigen Tarifmodells<br />

für Haushalts- und Gewerbekunden. Die Änderungserfordernisse begründen sich in<br />

der Entwicklung und Struktur der Kosten und Entgelte sowie der Verursachungsge-<br />

rechtigkeit der bisherigen Tarifsystematik.<br />

Während mit rund 80% der überwiegende Teil der Gesamtkosten wegen des sehr an-<br />

lagenintensiven Wassersystems mengenbezogen fix ist („Systemkosten"), liegt der fixe<br />

Erlösanteil im Durchschnitt über alle RWW-Kunden nur bei rund 20%. Demzufolge<br />

stammen 80% der Umsatzerlöse aus variablen Preisbestandteilen. Diese Dominanz<br />

der Mengenpreise hat zu einer zunehmend unausgewogenen Verteilung der System-<br />

kosten bei den Verbrauchern in Haushalt und Gewerbe geführt. Der anhaltende, konti-<br />

nuierliche Rückgang der Wasserabnahme führt in der Wasserversorgung insgesamt<br />

zu betrieblichen und qualitativen Problemen. Die ursprünglich unter den Planungsprä-<br />

missen des wirtschaftlichen und demografischen Wachstums auf Versorgungssicher-<br />

heit ausgelegten Versorgungsnetze verzeichnen mittlerweile aufgrund gegenläufiger<br />

Entwicklungen in Folge demografischen Wandels, Wassersparens und industrieller<br />

Strukturveränderung eine zunehmend reduzierte Auslastung der Infrastruktur. Einer-<br />

seits können Stagnationen aufgrund zu geringer Durchflüsse Beeinträchtigungen der<br />

Trinkwasserqualität nach sich ziehen und andererseits müssen die Gesamtkosten auf<br />

immer geringer werdende Abnahmemengen verteilt werden.<br />

RWW will mit einem neu entwickelten Tarifsystem hierauf reagieren. Seit 2009 entwi-<br />

ckelt das Unternehmen unter Einbeziehung externer Experten und Erfahrungen ande-<br />

rer Infrastrukturen ein neues Tarifmodell. Im Kern sollen im so genannten Systempreis<br />

in stärkerem Maße als im heutigen Grundpreis die Fixkosten abgebildet werden. Der<br />

mengenbezogene Arbeitspreis kann im Gegenzug deutlich abgesenkt werden. Damit<br />

wird ein Tarifsystem geschaffen, das zu mehr Verursachungsgerechtigkeit und Solida-<br />

rität beitragen sowie die Tragfähigkeit der Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur<br />

nachhaltig sicher stellen soll.


- 45 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2. Ertragslage<br />

Nachfolgende strukturierte Gewinn- und Verlustrechnungen geben einen Überblick über die<br />

wesentlichen Posten.<br />

2010<br />

Mio. €<br />

2009<br />

Mio. €<br />

Umsatzerlöse (einschl. aktivierte Eigenleistungen) 107,6 103,9<br />

Sonstige betriebliche Erträge 6,2 7,8<br />

Materialaufwand - 26,9 - 26,9<br />

Personalaufwand - 29,2 - 35,1<br />

Abschreibungen - 10,6 - 10,8<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (einschl. sonstige Steuern) - 25,3 - 25,0<br />

Zins- und Finanzergebnis<br />

(einschl. außerordentliche Aufwendungen)<br />

-6,1 1,8<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 5,4 - 5,4<br />

Jahresüberschuss 10,3 10,3<br />

Die im Geschäftsjahr erzielten Umsatzerlöse einschließlich der aktivierten Eigenleistungen<br />

liegen mit 107,6 Mio. € um 3,7 Mio. € über dem Vorjahreswert.<br />

Der Anstieg der Umsatzerlöse um 3,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentli-<br />

chen nahezu ausschließlich aus dem Anstieg der Wasserabgabe.<br />

Die Umsatzerlöse aus Anschlussarbeiten und Reparaturen sowie Rohrnetzkostenzuschüssen<br />

bewegten sich insgesamt auf Vorjahresniveau.<br />

Die Umsatzerlöse der Tarifkunden erhöhten sich um 1,4 Mio. € auf 78,9 Mio. €.<br />

Die Summe der Umsatzerlöse der Wiederverkäufer, des Handelsgeschäftes und der Sonder-<br />

vertragskunden stieg im Wesentlichen konjunkturbedingt um 2,2 Mio. € auf 24,3 Mio. € an.<br />

Der Anstieg zeigt sich am deutlichsten mit 1,9 Mio. € im Sondervertragskundensegment, mit<br />

0,2 Mio. € bei den Wiederverkäufern und mit 0,1 Mio. € im Handelsgeschäft.


- 46 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Nachfolgende Tabelle gibt einen Mengenüberblick der Wasserbeschaffung bzw. der Was-<br />

serabgabe bei RWW:<br />

Wasserbeschaffung<br />

2010 2009<br />

in Mio. m 3<br />

in Mio. m 3<br />

Eigenerzeugung 75,0 68,9<br />

Fremdbezug 15,4 15,3<br />

Wasserabgabe<br />

Sondervertragskunden<br />

90,4 84,2<br />

Trinkwasser 29,4 27,7<br />

Betriebswasser 18,4 14,8<br />

47,8 42,5<br />

Tarifkunden 36,7 36,9<br />

Unentgeltlicher Verbrauch und Netzverluste<br />

84,5 79,4<br />

Eigenverbrauch, Rohrbrüche, Feuerlöschwasser, 5,9 4,8<br />

Spülung, Netzverluste<br />

Mit 84,5 Mio. m 3 lag die Gesamtabgabe an Trink- und Betriebswasser um 5,1 Mio. m 3 über der<br />

Vorjahresmenge von 79,4 Mio. m 3 . Auf das Kundensegment Sondervertragskunden einschließ-<br />

lich Weiterverteiler (Trink- und Betriebswasser) entfiel eine Abgabemenge von 47,8 Mio. m 3 .<br />

Auf die Trinkwasserabgabe entfielen 66,1 Mio. m 3 , davon 36,7 Mio. m 3 auf die Trinkwasserliefe-<br />

rungen an Tarifkunden - das sind 0,2 Mio. m 3 weniger als im Vorjahr.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 6,2 Mio. € um 1,6 Mio. € unter dem Vorjahresni-<br />

veau, im Wesentlichen bedingt durch geringere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />

(-2,1 Mio. €) sowie höhere Erträge aus Abgängen des Sachanlagevermögens (+ 0,5 Mio. €).<br />

Der Materialaufwand lag mit 26.9 Mio. € auf Vorjahresniveau. Während sich die Roh-, Hilfs-<br />

und Betriebsstoffe um 1,0 Mio. € erhöhten, reduzierten sich die Aufwendungen für bezogene<br />

Leistungen und die Energieaufwendungen insgesamt um diesen Betrag.<br />

Die Personalaufwendungen reduzierten sich um insgesamt 5,9 Mio. €.<br />

Während die Aufwendungen für Löhne und Gehälter nahezu auf Vorjahresniveau verblieben,<br />

erhöhten sich die Aufwendungen der sozialen Abgaben geringfügig.


- 47 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Aufwendungen für Altersversorgung reduzierten sich um 6,0 Mio. €, im Wesentlichen be-<br />

dingt durch den geänderten Ausweis des Zinsaufwandes der Pensionsrückstellungen. Diese<br />

Zinsaufwendungen (5,6 Mio. €) wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr im Zinsergebnis aus-<br />

gewiesen. Darüber hinaus verringerten sich die Beiträge an den Pensions-Sicherungs-Verein<br />

(PSVaG) konjunkturbedingt.<br />

Zum Stichtag 31.12.2010 beschäftigt die RWW 453 (Vorjahr: 457) Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />

beiter, davon befinden sich 20 Mitarbeiter in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Die Zahl<br />

der kaufmännisch und technisch Angestellten beträgt 229 Mitarbeiter. Im gewerblichen Be-<br />

reich sind 224 Mitarbeiter beschäftigt. Im Berichtsjahr beträgt der Anteil der weiblichen Be-<br />

schäftigten 18,3% der Gesamtbelegschaft, bezogen auf den Angestelltenbereich beträgt ihr<br />

Anteil 29,3%. Auch im Berichtsjahr bildet RWW über den eigenen Bedarf hinaus aus. Am<br />

31.12.2010 befinden sich 18 Jugendliche in einer Ausbildung in den Berufsbildern Industrie-<br />

kaufmann/-frau, Industriemechaniker, Elektroniker/in für Betriebstechnik. RWW beschäftigt<br />

zum Jahresende 28 anerkannt schwerbehinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und<br />

Sachanlagen lagen mit 10,6 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 25,3 Mio. € um 0,3 Mio. € über dem Vor-<br />

jahreswert. Während die Aufwendungen für Altersteilzeit um 0,6 Mio. € zurückgingen, stiegen<br />

im Wesentlichen die Aufwendungen für Konzessionsabgaben umsatzbedingt um 0,7 Mio. €<br />

und die Aufwendungen für wasserwirtschaftliche Abgaben um 0,2 Mio. € an.<br />

Das Zins- und Finanzergebnis (einschließlich der außerordentlichen Aufwendungen) lag mit<br />

-6,1 Mio. € um 7,9 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis. Diese Ergebnisverschlechterung er-<br />

gab sich im Wesentlichen mit 5,6 Mio. € aufgrund der unter den Personalaufwendungen be-<br />

reits beschriebenen Ausweisänderung der Zinsaufwendungen der Pensions-, Altersteilzeit-<br />

und der Jubiläumsgeldrückstellung, mit 1,0 Mio. € aufgrund gesunkener Zinserträge, mit<br />

0,5 Mio. € aufgrund außerordentlicher Aufwendungen aufgrund der Neubewertung von<br />

Altersteilzeit- und Pensionsrückstellungen, mit 0,4 Mio. € aufgrund der Verzinsung von Steu-<br />

ernachforderungen sowie mit 0,2 Mio. € aufgrund einer im Geschäftsjahr vorgenommenen<br />

Abschreibung auf das Finanzanlagevermögen.


- 48 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Finanzlage<br />

RWW ist als Konzernunternehmen der RWE AG in den Cash Pool der RWE Deutschland AG,<br />

Essen, einbezogen. Das Cash Management umfasst die Durchführung von Zahlungsverkehr,<br />

Liquiditätsdisposition und Liquiditätsausgleich einschließlich der Führung von Cash Pools so-<br />

wie die Anlage und die Aufnahme von Tages- und Termingeldern sowie Darlehen. Zum<br />

31.12.2010 waren insgesamt 61,6 Mio. € bei der RWE Deutschland AG verzinslich angelegt.<br />

Wie der nachfolgend wiedergegebenen Kurzfassung der Kapitalflussrechnung zu entnehmen<br />

ist, ergibt sich eine zahlungswirksame Erhöhung des Finanzmittelbestandes um 5,6 Mio. €.<br />

Der Finanzmittelfonds wird definiert als Summe aus Kassenbestand zuzüglich der konzernin-<br />

ternen Geldanlagen.<br />

2010<br />

Mio. €<br />

2009<br />

Mio. €<br />

Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit 27,2 16,1<br />

Cash flow aus Investitionstätigkeit -7,1 - 8,3<br />

Cash flow aus Finanzierungstätigkeit -14,5 - 11,1<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes 5,6 - 3,3<br />

Sämtliche Investitionen des Geschäftsjahres konnten aus dem Cash flow aus laufender Ge-<br />

schäftstätigkeit finanziert werden. Darüber hinaus wurden die Bankverbindlichkeiten um<br />

4,5 Mio. € planmäßig reduziert.<br />

Der dynamische Verschuldungsgrad (Differenz zwischen Fremdkapital und flüssige Mittel im<br />

Verhältnis zum Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit) ist im Berichtsjahr auf 1,7 (Vor-<br />

jahr 3,3) gesunken.<br />

Zur Absicherung eines variabel verzinslichen Darlehns hat die RWW ein Zinsswapgeschäft<br />

abgeschlossen. Dadurch wurde eine Festverzinsung erreicht. Das Geschäft endet zum<br />

31.10.<strong>2011</strong>.


- 49 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

4. Vermögenslage<br />

Nachfolgende Bilanzstruktur gibt einen Überblick über die wesentlichen Posten:<br />

31.10.2010<br />

Mio. €<br />

31.12.2009<br />

Mio. €<br />

Anlagevermögen 122,6 125,0<br />

Umlaufvermögen 72,0 69,7<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0,1 1,1<br />

Bilanzsumme 194,7 195,8<br />

Eigenkapital 75,7 75,5<br />

Rohrnetzkostenzuschüsse 11,2 12,1<br />

Rückstellungen 103,5 98,4<br />

Verbindlichkeiten (einschl. passive Rechnungsabgrenzung) 4,3 9,8<br />

Bilanzsumme 194,7 195,8<br />

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum 31.12.2009 um 1,1 Mio. € reduziert.<br />

Bei Gesamtinvestitionen von 8,9 Mio. €, Abgängen von 0,5 Mio. € und verrechneten<br />

Abschreibungen von 10,8 Mio. € reduzierte sich das Anlagevermögen um 2,4 Mio. € auf 122,6<br />

Mio. €.<br />

Von den Gesamtinvestitionen (einschließlich geleisteter Anzahlungen und Anlagen im Bau)<br />

entfallen 0,1 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände, 0,4 Mio. € auf Grundstücke und<br />

Bauten, 2,6 Mio. € auf technische Anlagen und Maschinen, 4,0 Mio. € auf Rohrnetz und Was-<br />

serzähler, 1,4 Mio. € auf Betriebs- und Geschäftsausschattung sowie 0,4 Mio. € auf die Fi-<br />

nanzanlagen.<br />

Die Investitionen in das Finanzanlagevermögen betreffen mit 0,2 Mio. € den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern gewährte Wohnungsbaudarlehen sowie mit 0,2 Mio. € Ausleihungen gegen-<br />

über Beteiligungen.<br />

Das Umlaufvermögen einschließlich des Rechnungsabgrenzungspostens erhöhte sich - im<br />

Wesentlichen bedingt durch den Anstieg der kurzfristigen Finanzforderungen - um 1,3 Mio. €.


- 50 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

RWW weist für das Geschäftsjahr 2010 einen Jahresüberschuss von 10,3 Mio. € aus. Im Ge-<br />

schäftsjahr 2010 sind den Gewinnrücklagen 0,3 Mio. € zugeführt und 10,0 Mio. € ausgeschüt-<br />

tet worden. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 38,9% (Vorjahr 38,6%).<br />

Die Rückstellungen erhöhten sich insgesamt um 5,1 Mio. € auf 103,5 Mio. €. Die Erhöhung<br />

betrifft mit 3,0 Mio. € die Pensionsrückstellungen.<br />

Die Verbindlichkeiten reduzierten sich insgesamt um 5,5 Mio. € auf 4,3 Mio. €. Der mit Ab-<br />

stand größte Rückgang ist mit 4,5 Mio. € bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

zu verzeichnen, deren Bestand zum Jahresende mit 0,8 Mio. € valutierte.<br />

5. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht ein-<br />

getreten.<br />

6. Risikobericht<br />

RWW ist vollständig in das Risikomanagement des RWE Konzerns eingebunden. Die Risi-<br />

komanagementprozesse der Gesellschaft sind daher vollständig auf die Vorgehensweisen<br />

und Berichtsstrukturen der Führungsgesellschaft RWE Deutschland AG abgestellt.<br />

Innerhalb der RWW ist ein Risikomanagement-Ausschuss implementiert, der sich aus Vertre-<br />

tern der wesentlichen Bereiche der Gesellschaft zusammensetzt. So ist sichergestellt, dass<br />

alle Risikokategorien entsprechend berücksichtigt und bewertet werden können. Alle identifi-<br />

zierten Risiken, unabhängig von deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Risikohöhe, werden in<br />

einem Risikokatalog zusammengestellt. Der Risikomanagement-Ausschuss tagt regelmäßig,<br />

um diesen Katalog entsprechend zu aktualisieren. Der Risikomanagement-Ausschuss-<br />

Vorsitzende berichtet direkt an die Geschäftsführung, die die Funktion des Risikokoordinators<br />

wahrnimmt.<br />

Zu den vorbeugenden Maßnahmen des Risikomanagements zählen detaillierte Arbeits- und<br />

Verfahrensanweisungen, regelmäßige Wartungen und Überprüfungen der Anlagen, Schulun-<br />

gen sowie Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und entsprechend<br />

dem Bedarf Versicherungen. Hierdurch soll das Risikopotential minimiert werden.


- 51 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die interne Revision, die direkt der Geschäftsführung zugeordnet ist, verfolgt in ihrer Tätigkeit<br />

einen risikoorientierten Prüfungsansatz und ist ebenfalls in die Revisionsprozesse der Füh-<br />

rungsgesellschaft eingebunden.<br />

Bestandsgefährdende sowie sonstige wesentliche Risiken bestanden weder im zurückliegen-<br />

den Geschäftsjahr, noch sind solche derzeit im laufenden Geschäftsjahr erkennbar oder zu<br />

erwarten.<br />

Transparenz, offene Kommunikation sowie eine klare Ausrichtung der Gesellschaft und deren<br />

Organisation auf die vereinbarten Ziele bilden einen wesentlichen Baustein innerhalb des Ri-<br />

sikomanagements der Gesellschaft. Wöchentlich erfolgen im Rahmen eines Jour fixe die Ab-<br />

stimmung und Behandlung aktueller Themen zwischen der Geschäftsführung und dem Kreis<br />

der Prokuristen (erweiterte Geschäftsführungssitzung). Monatliche Sitzungen des Manage-<br />

ment-Teams, dem Vertreter der wichtigen Funktionsbereiche des Unternehmens angehören,<br />

geben der Geschäftsführung die Möglichkeit, alle relevanten Themen mit den Verantwortli-<br />

chen eingehend und zeitnah zu diskutieren. Ergänzend hierzu werden die verantwortlichen<br />

Leiter der Linienbereiche zu regelmäßigen Jour-fixe-Terminen oder erweiterten Geschäftsfüh-<br />

rungssitzungen hinzugezogen.<br />

7. Prognosebericht<br />

RWW ist bestrebt, seine Marktposition als leistungsfähiger regionaler Wasserversorger stetig<br />

auszubauen. Das Unternehmen wird sich als „Regionales Kompetenzcenter Wasser" der<br />

RWE Deutschland AG weiter etablieren, seine Stärken und fachlichen Kompetenzen auf dem<br />

Gebiet der Wasserwirtschaft weiter systematisch einbringen und Synergien in der Zusam-<br />

menarbeit mit Unternehmen der RWE-Gruppe erschließen. RWW ist bestrebt, seine Leis-<br />

tungsfähigkeit, Kosten- und Kundenorientierung als Wasserwirtschaftsunternehmen kontinu-<br />

ierlich weiterzuentwickeln.<br />

Wachstum für RWW und das Wassergeschäft der RWE Deutschland AG, die kontinuierliche<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die nachhaltige Absicherung der erreichten<br />

Wertsteigerungen sind die wesentlichen mittel- und langfristigen Ziele des Unternehmens.<br />

Erfolge im Vertriebsbereich und damit verbundenes externes Wachstum sind ausschlagge-<br />

bend für das Erreichen der gesetzten Ziele. RWW wird sich daher zukünftig weiter auf den<br />

Ausbau der vertrieblichen Aktivitäten konzentrieren.


- 52 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Überprüfung der Professionalität und Effizienz der Kernprozesse des Unternehmens und<br />

hiermit verbundene Anpassungen gehören für RWW zur Routine im Hinblick auf eine stetige<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Die Absicherung der derzeitigen Position des Unternehmens im Versorgungsgebiet bildet zu-<br />

künftig ebenso einen Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der RWW wie das Erreichen eines<br />

organischen Wachstums in den Bereichen Trinkwasser-Konzessionen und Vorlieferantenposi-<br />

tionen für Weiterverteiler sowie die Übernahme von Betriebsführungs- und Dienstleistungs-<br />

funktionen. In den folgenden Jahren wird RWW sich insbesondere darauf konzentrieren, aus-<br />

laufende Konzessionsverträge zu verlängern. In der Position als Vorlieferant für Trinkwasser<br />

und in dem Ausbau von wassernahen Dienstleistungen sieht RWW die Chance, weitere<br />

Wachstumsziele zu generieren.<br />

Die Investitionen der kommenden Jahre konzentrieren sich mit einem Jahresvolumen von ca.<br />

9,0 Mio. € bis 10,0 Mio. € auf die Kernbereiche des Unternehmens mit einem Schwerpunkt<br />

auf Erhaltungsinvestitionen im Verteilnetz.<br />

Die Aktivitäten zur Ausweitung der Tätigkeiten im Abwassersektor werden auch in den kom-<br />

menden Geschäftsjahren fortgesetzt. RWW wird sich in erster Linie auf Ausschreibungen von<br />

Betriebsführungen konzentrieren. Darüber hinaus wird Wachstum durch den Erwerb ausge-<br />

wählter Beteiligungen an Wasser- und Abwasserunternehmen in (Teil-) Privatisierungsverfah-<br />

ren angestrebt.<br />

RWW steht in einem sich nur langsam entwickelnden und verändernden Wassermarkt in ei-<br />

nem starken Wettbewerb zu anderen Wasserversorgungsunternehmen. Die Gesellschaft wird<br />

daher zur Erreichung der gesteckten Ziele insbesondere auch Chancen zur Zusammenarbeit<br />

mit Partnern innerhalb und außerhalb des RWE-Konzerns nutzen. In diesem Zusammenhang<br />

wird RWW die Möglichkeit von Kooperationen mit benachbarten Versorgungsunternehmen<br />

auch weiter in Betracht ziehen.<br />

Die Arbeiten zur Entwicklung eines neuen Tarifsystems im Bereich der Haushalt- und Gewer-<br />

bekunden sollen in <strong>2011</strong> abgeschlossen werden, so dass die Umstellung zum Jahresende<br />

<strong>2011</strong> vorgenommen werden kann.<br />

Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft ist positiv - für <strong>2011</strong> wird ein ähnlich zufrieden stel-<br />

lendes Ergebnis wie 2010 prognostiziert. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass RWW bei<br />

annähernd gleich hohen Aufwendungen den vertrieblichen Bereich weiter entwickelt und somit<br />

seine Marktposition als leistungsfähiger Wasserversorger ausbaut. Die Geschäftsführung er-<br />

wartet auch für die Zukunft eine weiterhin solide Fortentwicklung der finanziellen und techni-<br />

schen Kenngrößen des Unternehmens.


- 53 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 108.499.708,52 107.444.272,49 105.429.131,96 103.023.732,30 106.620.172,17<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 644.092,02 511.587,67 578.449,33 883.348,91 999.468,74<br />

Sonstige betriebliche Erträge 7.220.847,06 13.304.924,91 7.412.443,03 7.783.462,23 6.217.865,10<br />

Erträge aus Beteiligungen 83.405,52 75.354,62 129.093,54 190.824,37 184.281,64<br />

Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 29.585,12 0,00<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche<br />

Erträge 1.045.161,52 1.728.559,14 2.708.494,00 1.930.486,46 905.268,82<br />

Erträge 117.493.214,64 123.064.698,83 116.257.611,86 113.841.439,39 114.927.056,47<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 25.051.888,31 26.704.516,29 24.970.704,37 26.932.983,11 26.903.028,77<br />

Personalaufwand 36.662.012,37 39.301.545,85 36.878.245,13 35.133.517,66 29.238.892,63<br />

Abschreibungen 12.852.438,82 13.007.191,54 11.038.265,34 10.771.836,20 10.822.900,08<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 23.609.114,12 25.848.632,87 26.166.690,14 25.041.164,58 25.289.816,50<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 886.053,21 863.733,92 627.079,50 310.007,31 6.506.680,16<br />

außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 509.505,73<br />

Steuern 8.412.887,53 8.905.979,52 6.109.625,03 5.345.709,10 5.389.312,90<br />

Aufwendungen 107.474.394,36 114.631.599,99 105.790.609,51 103.535.217,96 104.660.136,77<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 117.493.214,64 123.064.698,83 116.257.611,86 113.841.439,39 114.927.056,47<br />

./. Aufwendungen 107.474.394,36 114.631.599,99 105.790.609,51 103.535.217,96 104.660.136,77<br />

= Jahresüberschuss 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43 10.266.919,70<br />

Einstellung in die Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Entnahme aus der Kapitalrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Entnahme aus der Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

= Bilanzgewinn 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43 10.266.919,70


- 54 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

762.612,07 203.329,78 167.935,86 207.977,14 43.797,30<br />

Sachanlagevermögen 136.973.439,51 128.741.220,41 124.626.767,62 122.616.007,35 120.187.297,75<br />

Finanzanlagen 4.360.179,61 3.052.453,36 2.159.731,86 2.171.771,90 2.165.696,54<br />

Anlagevermögen 142.096.231,19 131.997.003,55 126.954.435,34 124.995.756,39 122.396.791,59<br />

Vorräte 1.137.142,72 1.155.065,65 1.352.719,10 1.483.192,99 1.478.383,81<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände 52.800.743,55 71.362.632,79 68.758.363,53 68.148.547,71 70.422.553,17<br />

Flüssige Mittel 88.728,46 54.679,57 19.821,89 49.810,91 43.129,17<br />

Umlaufvermögen 54.026.614,73 72.572.378,01 70.130.904,52 69.681.551,61 71.944.066,15<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

591.078,85 1.219.587,58 1.051.918,04 1.073.838,87 147.300,47<br />

Summe Aktiva 196.713.924,77 205.788.969,14 198.137.257,90 195.751.146,87 194.488.158,21<br />

gezeichnetes Kapital 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00 15.381.950,00<br />

Rücklagen 47.856.078,98 50.874.899,26 49.307.998,10 49.775.000,45 50.081.221,88<br />

Bilanzverlust/-gewinn 10.018.820,28 8.433.098,84 10.467.002,35 10.306.221,43 10.266.919,70<br />

Eigenkapital 73.256.849,26 74.689.948,10 75.156.950,45 75.463.171,88 75.730.091,58<br />

Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil 193.922,40 193.922,40 0,00 0,00 0,00<br />

Rohrnetzkostenzuschüsse<br />

14.929.236,61 13.774.755,25 12.963.237,33 12.055.867,66 11.171.594,57<br />

Rückstellungen 88.644.021,20 95.939.264,95 98.976.456,71 98.395.921,98 103.459.927,32<br />

Verbindlichkeiten 19.679.912,78 21.184.501,36 11.037.638,41 9.834.910,35 4.325.273,58<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten 9.982,52 6.577,08 2.975,00 1.275,00 1.271,16<br />

Summe Passiva 196.713.924,77 205.788.969,14 198.137.257,90 195.751.146,87 194.688.158,21


- 55 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

2009 2010<br />

Angestellte und kaufmännische Angestellte (inkl. Auszubildende) 230 237<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 227 214<br />

457 451<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 37,24 36,29 37,93 38,55 38,90<br />

Fremdkapitalquote 62,76 63,71 62,07 61,45 61,10<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

51,55 56,58 59,20 60,37 61,77<br />

Kassenmittelintensität 0,05 0,03 0,01 0,03 0,02<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gem. § 109 (2) GO NRW<br />

13,68 11,29 13,93 13,66 13,56<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 11.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Dividende* (RWW) 0,00 0,00<br />

451 1001 Konzessionsabgabe (RWW) 1.601.939,03 1.756.633,92<br />

Summe 1.601.939,03 1.756.633,92<br />

Ausgaben<br />

- keine<br />

* nachrichtlich<br />

Seit 05/2002 hält die Vestische Straßenbahnen GmbH den RWW-Geschäftsanteil der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong> in Höhe von 862.850,00 EUR (Treuhandrecht).<br />

Die Dividende aus dem Geschäftsanteil aus 2009 in 2010 betrug 560.900,00 EUR und wurde<br />

zur Kürzung der VRR-Zweckverbandsumlage eingesetzt.--+<br />

+


- 56 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWW Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 57 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2. Emscher Lippe Energie GmbH (ELE)<br />

Ebertstraße 30<br />

45879 Gelsenkirchen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 12.000.000,00 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 840.000,00 7,0<br />

Gesellschaft für Energie und 840.000,00 7,0<br />

Wirtschaft mbH, Gelsenkirchen<br />

Stadt Gladbeck 840.000,00 7,0<br />

RWE Rheinland Westfalen Netz AG, Essen 7.068.000,00 58,9<br />

rhenag Rheinische Energie AG, Köln 2.412.000,00 20,1<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

ELE-GEW Photovoltaikgesellschaft 12.500 EUR (50 %)<br />

GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind<br />

� die Versorgung mit Elektrizität, Gas und Wärme,<br />

� die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb entsprechender Anlagen,<br />

� die Erbringung von beratenden Ingenieur- und Consultingleistungen im unmittelbaren<br />

Zusammenhang mit der Energieversorgung,<br />

� die Erbringung von Betriebsführungs- und Geschäftsbesorgungsleistungen gegenüber<br />

den Unternehmen und Einrichtungen der kommunalen Gesellschafter<br />

mit dem Ziel, die örtliche Energieversorgung zu stärken. Zudem ist die Gesellschaft befugt,<br />

Telekommunikationsdienstleistungen zu erbringen.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen befugt, durch die der Gesellschaftszweck<br />

unmittelbar gefördert wird.<br />

Die Gesellschaft verfolgt das Ziel einer möglichst ressourcenschonenden, klimaverträglichen,<br />

risikoarmen und volkswirtschaftlich preiswürdigen Bereitstellung von Energiedienstleistungen<br />

im Sinne einer “Integrierten Ressourcenplanung”.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der ELE wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 58 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Gesellschafterversammlung<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Bernd Tischler<br />

B. Aufsichtsrat<br />

Bernd Böddeling, RWE Rhein-Ruhr AG, Vorsitzender<br />

Dr. Klaus Haertel, 1. stellv. Vorsitzender<br />

Sabine Terhardt *, Kfm. Angestellte (ELE), 2. stellv. Vorsitzende<br />

Dr. Ingo Westen, ehem. Vorstandsmitglied RWE GAS AG<br />

Achim Südmeier, RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Bernhard Terstegen *, Kfm. Angestellter (ELE) (bis 05.07.2010)<br />

Bernhard Terhardt *, Arbeiter (ELE)<br />

Markus Schmitz, Techn. Angestellter<br />

Benno Möller *, Kfm. Angestellter<br />

Andreas Henrich, Leiter Personalmanagement RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Dr. Hans-Jürgen Weck, Vorstandsmitglied der rhenag<br />

Dr. Franz-Josef Schulte, Leiter Unternehmensentwicklung RWE Rhein-Ruhr AG<br />

Roland Bernert, RWE AG<br />

Josef Hadick, RWE Kundenservice GmbH<br />

Heinz Hares *<br />

Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE Effizienz GmbH<br />

Frank Nickel, Stadt Gladbeck<br />

Ralf Urban *, Kfm. Angestellter (ELE) (ab 09.07.2010)<br />

Josef Ludes, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1. Gast: Angelika Große-Venhaus, <strong>Bottrop</strong> (bis 21.09.2010)<br />

Helge Winkler, <strong>Bottrop</strong> (ab 21.09.2010)<br />

2. Gast: Dirk Nordwig (Stadt <strong>Bottrop</strong>)<br />

*) Arbeitnehmervertreter<br />

C. Geschäftsführer<br />

Kurt Rommel


- 59 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Das Geschäftsjahr 2010 war für die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) wie in den Vorjahren<br />

durch eine hohe Wettbewerbsintensität und durch weitere kostensteigernde regulatorische<br />

Auswirkungen geprägt.<br />

Trotz dieses schwieriger werdenden Marktumfeldes erzielte die ELE ein positives Gesamtergebnis.<br />

Dies ist unter anderem auf Maßnahmen zur weiteren Kostensenkung und die erfolgreichen<br />

vertrieblichen Aktivitäten zurückzuführen, die zu einer weiterhin hohen Kundenzufriedenheit<br />

mit der ELE beigetragen haben.<br />

1. Strombereich<br />

Im Berichtsjahr war die Wettbewerbsintensität im Geschäftskundensegment des Strommarktes<br />

weiterhin hoch.<br />

Durch die im Geschäftsjahr 2010 auch gegenüber 2009 unveränderten Preise haben sich<br />

die Kundenwechsel im Privat- und Gewerbekundensegment auf vergleichsweise niedrigem<br />

Niveau bewegt. Hierbei lässt sich eine saisonale Abhängigkeit mit mehr Kundenwechsel in<br />

der ersten Jahreshälfte erkennen. Ein eindeutiger Hauptwettbewerber ist nicht auszumachen.<br />

Der Wettbewerb in 2010 ist vielmehr dadurch gekennzeichnet, dass Kunden zu unterschiedlichsten<br />

Stromversorgern wechseln. Die Anzahl der Kunden, die wieder zur ELE zurück<br />

gewechselt sind, liegt im Vergleich zu den Vorjahren auf relativ hohem Niveau, so dass<br />

saldiert in 2010 die Kundenzahl nur im geringen Maße gesunken ist.<br />

Die Absatzmenge im Strombereich betrug im Geschäftsjahr 1.336 GWh (im Vorjahr 1.400<br />

GWh).<br />

2. Gasbereich<br />

Der Gas-zu-Gas-Wettbewerb im Geschäftskundensegment hat weiter deutlich zugenommen.<br />

Mittlerweile hat sich der Wettbewerb auf alle Geschäftskundensegmente ausgedehnt<br />

und auch bei Filialisten und kleineren Kunden ist eine verstärkte Wechselbereitschaft zu<br />

verzeichnen. Neben der weiter wachsenden Zahl an Wettbewerbern ist der Trend hin zu<br />

Fixpreisangeboten mit mehrjährigen Vertragslaufzeiten ungebrochen.<br />

Bedingt durch eine Gaspreiserhöhung im Privat- und Gewerbekundensegment zum 01. Januar<br />

2010 sind am Jahresanfang stärkere Kundenwechsel, hauptsächlich zu zwei konkurrierenden<br />

Wettbewerbern, zu verzeichnen gewesen. Mit Einführung und Angebot des Gasproduktes<br />

ELE erdgasPro zum 01. April 2010 konnten die Kundenwechsel in der Mitte des Jahres<br />

deutlich zurückgeführt werden. Eine Gaspreiserhöhung zum 01. Oktober 2010 hat die<br />

Zahl der Kundenwechsel zum Jahresende wieder ansteigen lassen. Durch Kundenrückgewinnungen<br />

konnte der Kundenverlust in Teilen kompensiert werden. Es lässt sich ein weiterhin<br />

zunehmender Wettbewerb feststellen, wobei eine einheitliche Preisbewegung aller<br />

Wettbewerber mit dem Aufbruch der Gasbeschaffungssystematiken immer weniger zu beobachten<br />

ist.<br />

Die Absatzmenge im Gasbereich betrug im Geschäftsjahr 3.703 GWh (im Vorjahr 3.480<br />

GWh). Dies resultiert aus dem witterungsbedingten Absatzanstieg, der den leichten Rückgang<br />

durch Kundenverluste deutlich überkompensiert.


- 60 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Sonstiges<br />

Die Einführung der Marktrollentrennung zu Anfang des Jahres in den Abrechnungs- und<br />

Kundensystemen der ELE ist trotz enormer prozessualer Anforderungen ohne nennenswerte<br />

negative Auswirkung für unsere Kunden erfolgt.<br />

Im Rahmen von Produktkampagnen konnten rund 50.000 neue Sonderverträge mit unseren<br />

Kunden abgeschlossen werden.<br />

Im Geschäftskundenbereich wurde zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit die Produktpalette<br />

im Strom- und Gasbereich überarbeitet und mit neuen Produkten erweitert. Ebenso<br />

wurde ein Produktkatalog inklusive der angebotenen Energiedienstleistungen und ein Energielexikon<br />

angeboten.<br />

Als Kundenbindungsinstrument setzt ELE weiterhin die ELE Card und die ELE Business<br />

Card erfolgreich ein.<br />

Das Kartenkonzept konnte darüber hinaus bei 45 Energiedienstleistern in Deutschland unter<br />

dem Namen „City-Power-Card" weiter optimiert werden. Insgesamt sind damit über 1,1 Millionen<br />

Kundenkarten im CityPower-Netzwerk ausgegeben worden.<br />

Ein negativer Ergebnisbeitrag wurde durch den im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages<br />

mit der ELE Verteilnetz GmbH von der ELE zu übernehmenden Jahresverlust erzielt. Zu<br />

diesem negativen Ergebnis hat hauptsächlich die aus regulatorischen Vorgaben resultierende<br />

Zuführung zur Rückstellung für das Regulierungskonto gemäß § 5 ARegV zu Lasten der<br />

Umsatzerlöse beigetragen, die jedoch ertragssteuerlich nicht absetzbar ist.<br />

Die beiden Windkraftanlagen der ELE Scholven Wind, an der die ELE mit 30 % beteiligt ist,<br />

sind im Oktober 2010 auf der Halde Oberscholven ans Netz gegangen. Die beiden Anlagen<br />

haben jeweils eine Leistung von 2,3 MW. Die voraussichtliche Jahreserzeugungsmenge wird<br />

zukünftig bei rund 15 GWh/a liegen.<br />

Darüber hinaus hat sich die ELE im Geschäftsjahr 2010 mit 50 % an der ELE-GEW Photovoltaikgesellschaft<br />

mbH beteiligt. Diese Gesellschaft betreibt seit dem 30.06.2010 die größte<br />

Photovoltaikanlage in Gelsenkirchen mit einer Leistung von rund 0,9 MWp. Hier wird die<br />

Jahreserzeugungsmenge bei ca. 750 MWh/a liegen.<br />

Durch diese Anlagen wird ein zusätzlicher Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung in der<br />

Region geleistet.<br />

Im Geschäftsjahr 2010 wurde das Projekt "DSO Neu" gestartet mit dem Ziel, die Tochtergesellschaft<br />

ELE Verteilnetz GmbH zu einem Verteilnetzbetreiber umzustrukturieren, der maßgebliche<br />

Aufgaben und Funktionen, die heute auf der Grundlage eines Dienstleistungsvertrages<br />

von der ELE erbracht werden, zukünftig mit bei ihm selbst angestellten Personal eigenverantwortlich<br />

durchführen soll. Im Rahmen des Projektes werden die zukünftig durch<br />

den Verteilnetzbetreiber zu erbringenden Aufgaben und Prozessabläufe und die hierfür erforderliche<br />

personelle Ausstattung definiert. Ferner werden die konkreten Abläufe der Umstrukturierung<br />

der ELE und der ELE Verteilnetz GmbH in inhaltlicher und zeitlicher Hinsicht<br />

unter Berücksichtigung der gesellschafts-, arbeits-, energie- und betriebsverfassungsrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen festgelegt.<br />

Die Gesellschaft beschäftigte zum Ende des Geschäftsjahres 665 Mitarbeiter, davon 485<br />

Angestellte, 180 gewerblich Beschäftigte und darüber hinaus 40 Auszubildende.


- 61 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Beschäftigtenzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 40 Mitarbeiter reduziert. Dieser<br />

Effekt wurde im Wesentlichen durch die Inanspruchnahme der Altersteilzeitregelung verursacht.<br />

Im Rahmen eines neu aufgelegten Programms wurden 3 Trainees befristet eingestellt.<br />

Die Gesellschaft erzielte einen Jahresüberschuss in Höhe von 23,3 Mio. € (Vorjahr<br />

26,7 Mio. €).<br />

Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Mio. € gesunken. Ursächlich hierfür<br />

ist im Wesentlichen die Weitergabe der gesunkenen Beschaffungskosten im Gasbereich.<br />

Ergänzend hierzu zeigen sich wettbewerbsbedingte Umsatzrückgänge im Privat- und Gewerbekundenbereich<br />

Strom und Gas.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 5,5 Mio. €<br />

gestiegen. Dies ist unter anderem auf Erträge aus der Auflösung nicht mehr benötigter<br />

Rückstellungen und auf den Anstieg der im Rahmen der Betriebsführung an die ELE Verteilnetz<br />

GmbH weiter zu berechnenden Aufwendungen für Call/Billing und anderer kaufmännischer<br />

Dienstleistungen zurückzuführen.<br />

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind durch die Reduzierung der Bezugskosten<br />

Gas zurückgegangen.<br />

Der Anstieg der Aufwendungen für bezogene Leistungen ist hauptsächlich auf die gegenüber<br />

dem Vorjahr leicht gestiegenen Aufwendungen für Netznutzungsentgelte zurückzuführen.<br />

Der Rückgang der Aufwendungen für Altersversorgung ist hauptsächlich im erstmaligen<br />

Ausweis des Zinsanteils aus der Bemessung von Personalrückstellungen in den Zinsen und<br />

ähnlichen Aufwendungen gemäß BiIMoG begründet, sowie in der Tatsache, dass Umlagebelastungen<br />

für von der Konzernmutter übernommene Pensionsverpflichtungen erstmals mit<br />

der dafür erhaltenen Zinsumlage (Gutschrift) zusammengefasst wurden.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind hauptsächlich aufgrund der Bildung von<br />

Rückstellungen, u. a. für Altersteilzeitverpflichtungen und für die Mehr-/ Mindermengenabrechnung<br />

gemäß § 12 KOV III Gas für das Gaswirtschaftsjahre 2009 - 2010 und für den<br />

Zeitraum 10/2010 - 12/2010 sowie für Risiken aus der BGH-Rechtssprechung zu Preisanpassungsklauseln<br />

gestiegen.<br />

Das außerordentliche Ergebnis in Höhe von -1,905 Mio. € resultiert aus den Auswirkungen<br />

der erstmaligen Anwendung des BiIMoG bei der Errechnung der Rückstellungen für Pensionen,<br />

Jubiläen und Altersteilzeitverpflichtungen.<br />

Die Bilanzsumme ist im Geschäftsjahr 2010 um 24,3 Mio. € gestiegen.<br />

Die Aktivseite der Bilanz ist neben dem Anlagevermögen in Höhe von 141,4 Mio. € hauptsächlich<br />

durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, im Wesentlichen gegenüber<br />

Tarif- und Sondervertragskunden über 44,3 Mio. €, und den Forderungen gegen verbundene<br />

Unternehmen in Höhe von 42,7 Mio. € geprägt.<br />

Die Zunahme im Anlagevermögen um 4,1 % ist neben den Investitionen in das Sachanlagevermögen<br />

auf die im Geschäftsjahr 2010 getätigten Investitionen in die Wertpapiere des<br />

Anlagevermögens und die Darlehensgewährung an die ELE Scholven Wind GmbH zurückzuführen.


- 62 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Im Umlaufvermögen führen neben dem stichtagsbezogenen Anstieg der Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen auch die Erhöhung der Guthaben bei Kreditinstituten und die<br />

Erhöhung der sonstigen Vermögensgegenstände, u. a. aus Steuervorauszahlungen, zu einem<br />

Anstieg um 18,8 Mio. € auf 116,8 Mio. €.<br />

Auf der Passivseite hat neben dem Anstieg der sonstigen Rückstellungen, u. a. aufgrund<br />

der Bildung einer Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen und dem Anstieg der Steuerrückstellungen<br />

die stichtagsbezogene Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen zur Veränderung der Bilanzsumme geführt.<br />

Das langfristige Vermögen ist zu 69,6 % (Vorjahr: 72,0 %) durch Eigenkapital zzgl. 70 % der<br />

Hausanschluss- und Baukostenzuschüsse sowie des Sonderpostens für Hausanschlüsse<br />

gedeckt.<br />

Die Eigenkapitalquote sank im Vergleich zum Vorjahr (32,5 %) aufgrund der gestiegenen<br />

Bilanzsumme auf 30,1 %.<br />

Für die Finanzierung der Aktivitäten der Gesellschaft standen im Geschäftsjahr 2010 ausreichende<br />

liquide Mittel zur Verfügung.<br />

Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 17,8 Mio. €.<br />

Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeiten in Höhe von 11,6 Mio. € resultiert unter<br />

anderem aus Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände<br />

in Höhe von 8,5 Mio. €.<br />

Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 21,7 Mio. € liegt in der<br />

Abführung des Vorjahresgewinns unter Berücksichtigung des im Vorjahr bestehenden Verlustvortrages<br />

begründet.<br />

Der Finanzmittelfonds weist zum 31.12.2010 einen Wert in Höhe von 32,02 Mio. € (Vorjahr<br />

47,6 Mio. €) aus. Davon entfallen 15,8 Mio. € (Vorjahr 40,8 Mio. €) auf Anlagen im Rahmen<br />

des Cash-Managements mit dem RWE Konzern.<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage relevant sind, haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.<br />

Das Risikomanagement der ELE hat im Geschäftjahr 2010 sowohl die gesetzlichen Vorgaben<br />

gemäß KonTraG als auch die Vorgaben der RWE-Konzernrichtlinien voll erfüllt.<br />

Dazu gehört unter anderem eine umfassende Risikoidentifikation, -bewertung und -dokumentation<br />

mit Berichterstattung der wesentlichen risikorelevanten Sachverhalte an die Geschäftsführung.<br />

Durch diese vorgehensweise ist sichergestellt, dass sämtliche, insbesondere<br />

auch bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt und zielgerichtet vorbeugende bzw.<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.<br />

Hinweise auf wesentliche Risiken, die einen bestandsgefährdenden Einfluss auf die Unternehmensfortführung<br />

haben könnten, sind derzeit nicht bekannt.<br />

Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung erwachsen der ELE weiterhin aus dem<br />

wirtschaftlichen Umfeld, das durch die Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes, die öffentliche<br />

Preisdiskussion und im Hinblick auf die Regulierung der Strom- und Gasnetzentgelte<br />

über das Beteiligungsergebnis der ELE Verteilnetz GmbH gekennzeichnet ist.


- 63 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bei den Preisbestandteilen Strom gibt es in <strong>2011</strong> unterschiedliche Entwicklungen. Die EEG-<br />

Kosten steigen in <strong>2011</strong> durch die neue Ausgleichsmechanismusverordnung erneut erheblich.<br />

Während die Netznutzungsentgelte ab dem 01.01.<strong>2011</strong> ebenfalls gestiegen sind, sinken<br />

jedoch die Beschaffungskosten im Jahresmittel gegenüber dem Vorjahr. Diese Effekte<br />

wurden bei der Strompreisanpassung zum 01.01.<strong>2011</strong> berücksichtigt.<br />

Der Preis für Heizgas konnte nach den Preiserhöhungen in 2010 zum 01. Januar <strong>2011</strong> konstant<br />

gehalten werden, liegt aber weiterhin unter dem Niveau vom 2008.<br />

Im Lauf des Geschäftsjahres <strong>2011</strong> ist vorgesehen, den Regulierungsbehörden die Ergebnisse<br />

des Projektes "DSO Neu" vorzustellen und die Absicht der Umsetzung der Zielstruktur<br />

durch korrespondierende Geschäftsführerbeschlüsse der ELE und der ELE Verteilnetz<br />

GmbH zu dokumentieren. Die sich ergebenden personellen und organisatorischen Änderungen<br />

sowohl bei der ELE als auch bei der ELE Verteilnetz GmbH stellen bei beiden Gesellschaften<br />

eine zusätzliche Herausforderung in den Folgejahren dar.<br />

Die Aktivitäten zum Ausbau erneuerbarer Energien sollen auch im neuen Geschäftsjahr verstärkt<br />

werden, um einen Beitrag zum aktiven Klima- und Ressourcenschutz zu leisten.<br />

Ein wichtiges Ziel der ELE wird auch weiterhin sein, durch Kostensenkungsmaßnahmen<br />

sowie Effizienzsteigerungen und Optimierung des Marktauftritts die Kundenzufriedenheit auf<br />

dem erreichten hohen Niveau zu stabilisieren und so den Anforderungen des Wettbewerbs<br />

zu begegnen.<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> erwartet die ELE unter Berücksichtigung der Planungsprämissen<br />

im Hinblick auf die Kundenwechselraten und auf die erwartete Kosten- und Preisentwicklung<br />

im Energiegeschäft einen annähernd auf Vorjahresniveau liegenden Jahresüberschuss.<br />

Auch für das Jahr 2012 ist nach bisherigen Annahmen in Bezug auf den Geschäftsverlauf,<br />

die prognostizierten Absatzmengen und die Erstwicklung der Bezugs- und Absatzpreise ein<br />

gutes Jahresergebnis zu erwarten.


- 64 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 484.610.900,25 485.070.453,07 527.901.624,18 507.838.611,51 501.094.017,15<br />

Stromsteuer -39.197.414,17 -49.395.570,91 -47.064.002,46 -44.768.710,74 -45.395.304,85<br />

Umsatzerlöse ohne Stromsteuer 445.413.486,08 435.674.882,16 480.837.621,72 463.069.900,77 455.698.712,30<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen<br />

739.282,77 241.391,02 16.827,69 6.659,74 11.260,07<br />

Sonstige betriebliche Erträge 75.769.576,17 30.405.966,22 21.881.937,53 35.952.778,96 33.231.695,59<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche<br />

Erträge<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren<br />

809.433,63 554.500,84 1.483.172,38 1.128.163,60 467.527,52<br />

0,00 3.040.939,33 3.666.200,07 3.057.450,70 3.671.352,53<br />

Bestandserhöhung/-minderung -756.976,65 133.085,33 -27.499,37 162.245,35 -59.403,13<br />

Steuern 0,00 0,00 5.093.899,49 0,00 0,00<br />

Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 17.036,20<br />

Erträge 521.974.802,00 470.050.764,90 512.952.159,51 503.377.199,12 493.038.181,08<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 385.738.713,26 343.925.499,90 365.988.801,55 346.207.655,68 333.544.421,85<br />

Personalaufwand 75.176.241,87 55.565.690,49 58.135.799,37 57.147.268,99 53.471.407,98<br />

Abschreibungen 6.771.609,93 7.417.711,59 11.236.006,20 6.734.688,05 6.227.535,68<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

26.178.408,28 25.631.686,80 68.586.363,98 45.892.877,83 58.793.402,28<br />

7.734.446,11 11.096.967,57 14.001.644,29 282.392,60 2.715.921,51<br />

Steuern 8.919.724,21 14.096.596,08 0,00 20.384.870,99 13.062.447,89<br />

Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 1.922.503,00<br />

Aufwendungen 510.519.143,66 457.734.152,43 517.948.615,39 476.649.754,14 469.737.640,19<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 521.974.802,00 470.050.764,90 512.952.159,51 503.377.199,12 493.038.181,08<br />

./. Aufwendungen 510.519.143,66 457.734.152,43 517.948.615,39 476.649.754,14 469.737.640,19<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98 23.300.540,89<br />

= Bilanzgewinn/-verlust 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98 23.300.540,89


- 65 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

2.365.134,57 1.847.253,43 1.929.840,83 1.731.445,20 1.375.470,77<br />

Sachanlagevermögen 44.942.779,90 45.341.717,03 45.364.256,65 45.716.033,71 48.391.137,54<br />

Finanzanlagen 85.143.739,54 83.351.921,67 82.221.034,04 88.416.571,27 91.640.026,09<br />

Anlagevermögen 132.451.654,01 130.540.892,13 129.515.131,52 135.864.050,18 141.406.634,40<br />

Vorräte 1.662.298,48 1.725.557,77 1.603.383,29 1.848.422,40 1.895.689,10<br />

Forderungen/sonstige Vermögensgegenstände<br />

139.857.462,74 73.606.062,03 70.504.409,95 89.269.660,64 98.649.320,46<br />

Wertpapiere 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Flüssige Mittel 2.499.112,78 6.274.350,74 7.138.867,61 6.802.648,78 21,43<br />

Umlaufvermögen 144.018.874,00 81.605.970,54 79.246.660,85 97.920.731,82 116.790.630,99<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 1.531.602,07 1.595.576,36 1.438.920,02 1.196.739,91 1.123.199,30<br />

Summe Aktiva 278.002.130,08 213.742.439,03 210.200.712,39 234.981.521,91 259.320.464,69<br />

gezeichnetes Kapital 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00 12.000.000,00<br />

Rücklagen 57.545.990,97 49.054.812,02 42.654.812,02 42.654.812,02 42.654.812,02<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 -4.996.455,88 0,00<br />

Bilanzgewinn/Jahresfehlbetrag 11.455.658,34 12.316.612,47 -4.996.455,88 26.727.444,98 23.300.540,89<br />

Eigenkapital 81.001.649,31 73.371.424,49 49.658.356,14 76.385.801,12 77.955.352,91<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil 6.549.080,42 6.444.973,67 3.120.384,94 2.765.595,85 2.376.096,54<br />

Rückstellungen 43.839.740,05 50.606.154,19 48.841.030,72 62.998.160,45 79.138.354,72<br />

Verbindlichkeiten 119.661.165,75 58.363.472,89 80.763.299,18 64.261.122,33 73.030.040,14<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

26.950.494,55 24.956.413,79 27.817.641,41 28.570.842,16 26.820.620,38<br />

Summe Passiva 278.002.130,08 213.742.439,03 210.200.712,39 234.981.521,91 259.320.464,69


- 66 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> ELE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

Beschäftigte im Jahresdurchschnitt: 2009 2010<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 201 184<br />

Angestellte 498 485<br />

699 669<br />

Auszubildende 38 36<br />

737 705<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 29,14 34,33 23,62 32,51 30,06<br />

Fremdkapitalquote 70,76 65,67 76,38 67,49 69,94<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

61,16 56,21 38,34 56,22 55,12<br />

Kassenmittelintensität 0,90 2,94 3,40 2,89 6,26<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gem. § 109 (2) GO NRW<br />

14,14 16,79 0,00 34,99 29,88<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 11.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

451 1000 Konzessionsabgabe (ELE) 5.360.000,00 5.360.000,00<br />

681 7000 Zuweisungen der ELE 393.694,74 393.694,74<br />

Summe 5.753.694,74 5.753.694,74<br />

Gewinnausschüttung ELE *) 0,00 1.521.169,24<br />

Ausgaben<br />

*) Die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Die Finanzierung der Stammeinlage der Stadt <strong>Bottrop</strong> (mit Aufgeld) an der ELE erfolgte<br />

durch Kreditaufnahme in Höhe von 18.368.160 EUR. In 2010 betrug der Schuldendienst der<br />

ELE-Finanzierung 1.001.068 EUR.


- 67 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft<br />

(RWE)<br />

Kruppstraße 5<br />

45128 Essen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Grundkapital 1.440.000.000 Euro<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.364.000 0,09<br />

übrige Aktionäre 1.438.636.000 99,91<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 532.910 Stammaktien<br />

( 76.280 Aktien-Einlage in die Vestische Straßenbahnen GmbH)<br />

(456.630 Aktien-Einlage im <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb)<br />

Wilhelm-Stottrop-Stiftung 45.045 Stammaktien<br />

(45.045 Aktien im Hoheitsvermögen der Stadt)<br />

(45.045 Aktien-RW Holding AG)<br />

RWE AG Aufteilung des Grundkapitals<br />

Vorzugsaktien 6,9 %<br />

Stammaktien 93,1 %<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Eine Übersicht über die Beteiligungen der RWE AG enthält der Geschäftsbericht der Gesell-<br />

schaft.


- 68 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Gesellschaft leitet eine Gruppe von Unternehmen, die insbesondere in den Wirtschafts-<br />

zweigen Energie- und Wasserversorgung, Bergbau, Rohstoffe, Mineralöl, Chemie, Entsor-<br />

gung, Bau, Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau, Dienstleistungen und dort vornehmlich auf<br />

folgenden Geschäftsfeldern tätig sind:<br />

� jede nachhaltige umwelt- und sozialverträgliche Art der Beschaffung und gewerblichen<br />

Nutzung von Energien und Energieanlagen, insbesondere die Versorgung mit elektrischer<br />

Energie, Gas und Wärme, sowie von Wasser;<br />

� Bau, Betrieb und sonstige Nutzung von energiesparenden und umweltverträglichen<br />

Transportsystemen für Energien sowie sonstiger Transportsysteme und Verkehrsanla-<br />

gen; Errichtung und Betrieb von Telekommunikationsnetzen und Erbringung von Tele-<br />

kommunikationsdiensten;<br />

� umweltverträgliche, nicht thermische Verwertung und rückholbare Lagerung von nicht<br />

vermeidbaren Abfällen, Vermarktung der hieraus gewonnenen Stoffe, Durchführung<br />

wasserwirtschaftlicher Maßnahmen sowie Sicherung und Sanierung von Altlasten;<br />

� umwelt- und sozialverträgliche Aufsuchung, Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung und<br />

Umwandlung von Bodenschätzen sowie anderen Rohstoffen und Energien und dabei an-<br />

fallenden Stoffen und Produkten sowie von chemischen und petrochemischen Erzeugnis-<br />

sen aller Art;<br />

� Planung und Durchführung von Bauleistungen aller Art; Erwerb, Veräußerung und jede<br />

Art der gewerblichen Nutzung von Grundstücken und Gebäuden;<br />

� Planung, Herstellung, Errichtung, Betrieb und Vertrieb von Erzeugnissen, Geräten, Anla-<br />

gen und Einrichtungen auf den Gebieten der Elektro- und Gebäudetechnik, Elektronik<br />

und Kommunikationstechnik, Umwelttechnik sowie Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau;<br />

Ingenieurtätigkeiten aller Art;<br />

� Handel mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, unfertigen und fertigen Erzeugnissen sowie<br />

Waren, vornehmlich auf den vorgenannten Geschäftsfeldern; Transport und Logistik; Ge-<br />

bäudedienstleistungen; Sicherheitstechnik und -dienste;<br />

� Beratung und andere Dienstleistungen zur Energieeinsparung und zur Vermeidung von<br />

Abfällen und Reststoffen in Betrieben und Haushalten.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RWE AG wird dieser tatsächlich erfüllt.


- 69 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe der RWE AG<br />

A.Aufsichtsrat:<br />

Dr. Manfred Schneider, Vorsitzender<br />

Dr. Thomas R. Fischer (bis 31.01.2010), Vorsitzender<br />

Frank Bsirske, stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Paul Achleitner<br />

Carl Ludwig von Boehm-Bezing<br />

Werner Bischoff<br />

Heinz Büchel<br />

Dieter Faust<br />

Heinz-Eberhard Holl (bis 31.01.2010)<br />

Andreas Henrich<br />

Dr. Gerhard Langemeier<br />

Frithjof Kühn (seit 10.02.2010)<br />

Dr. Wolfgang Reiniger<br />

Günter Reppien<br />

Dagmar Schmeer<br />

Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz<br />

Uwe Tigges<br />

Dagmar Mühlenfeld<br />

Manfred Weber<br />

Hans Peter Lafos<br />

Dr. Dieter Zetsche<br />

Dr. Wolfgang Schüssel (seit 01.03.2010)<br />

B.Vorstand:<br />

Dr. Jürgen Großmann, Vorsitzender<br />

Alwin Fitting<br />

Dr. Rolf Pohlig<br />

Dr. Ulrich Jobs (bis 31.09.2010)<br />

Dr. Leonhard Birnbaum<br />

Dr. Rolf Martin Schmitz<br />

C.Hauptversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>: Monika Budke


- 70 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Das zurückliegende Geschäftsjahr war nicht nur von energiepolitischen Weichenstellungen<br />

geprägt. Auch bei der Modernisierung und Erweiterung des Erzeugungsportfolios konnte<br />

RWE wichtige Etappenziele erreichen: 2010 gingen bereits zwei Gaskraftwerke aus dem<br />

laufenden Investitionsprogramm in Betrieb. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

kam gut voran. Und im Upstream-Geschäft wurden die Weichen für die größte Investition in<br />

der Geschichte der RWE Dea gestellt.<br />

Bundestag beschließt Kernbrennstoffsteuer und längere Laufzeiten für Kernkraftwerke<br />

Am 28. Oktober 2010 hat der Deutsche Bundestag das Kernbrennstoffsteuergesetz verabschiedet,<br />

das die Einführung einer Steuer für Betreiber von Kernkraftwerken vorsieht. Ebenfalls<br />

am 28. Oktober stimmten die Abgeordneten der 11. Novelle des Atomgesetzes zu, die<br />

eine Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken um durchschnittlich zwölf Jahre ermöglicht.<br />

Die Gesetze sind am 01. Januar <strong>2011</strong> bzw. 14. Dezember 2010 in Kraft getreten. Vor<br />

dem Hintergrund der Laufzeitverlängerung werden die Betreiber von Kernkraftwerken Zahlungen<br />

in einen neu geschaffenen Fonds leisten, aus dem Maßnahmen zur Umsetzung des<br />

Energiekonzepts der Bundesregierung gefördert werden. Die Details sind in einem „Förderfondsvertrag"<br />

zwischen den Versorgern und der Bundesrepublik Deutschland festgelegt, der<br />

am 10. Januar <strong>2011</strong> unterzeichnet wurde.<br />

RWE erwirbt Stromkontingent des Kernkraftwerks Stade<br />

Bereits im Vorfeld der 11. Atomgesetznovelle hat RWE die Voraussetzung für einen etwas<br />

längeren Betrieb des Kernkraftwerks Biblis A geschaffen: RWE Power erwarb im Mai von<br />

der E.ON Kernkraft GmbH das noch nicht genutzte Stromkontingent des bereits stillgelegten<br />

Kernkraftwerks in Stade. Diese Anlage war von 1972 bis 2003 am Netz. Das übertragene<br />

Kontingent von 4,8 Mrd. Kilowattstunden erlaubte es RWE, den 1.167-Megawatt-Block Biblis<br />

A etwa sechs Monate länger mit voller Last zu betreiben.<br />

Bündelung der RWE-Aktivitäten in Deutschland und Osteuropa<br />

Auf dem 2007 eingeschlagenen Weg zu einer effizienteren Konzernstruktur sind wir weiter<br />

vorangekommen. Im September beschloss der Vorstand eine Reihe von Reorganisationsmaßnahmen,<br />

die zum 01. Januar <strong>2011</strong> in Kraft getreten sind. Das deutsche Vertriebs- und<br />

Verteilnetzgeschäft wurde in der RWE Rheinland Westfalen Netz AG zusammengeführt.<br />

Über diese Gesellschaft, die jetzt unter dem Namen RWE Deutschland AG firmiert, werden<br />

die RWE Vertrieb (inkl. eprimo, RWE Energiedienstleistungen und RWE Aqua), die Regionalgesellschaften,<br />

die RWE Effizienz und die bisherigen Beteiligungen der RWE Rheinland<br />

Westfalen Netz gesteuert. Neu organisiert wurden die Aktivitäten in Osteuropa: Die dortigen<br />

Landesgesellschaften werden fortan von der neu gegründeten RWE East, s.r.o. mit Sitz in<br />

Prag geführt. Eine Ausnahme bildet das tschechische Gasfernleitungsgeschäft, das aufgrund<br />

regulatorischer Vorgaben direkt dem Ressort des Vorstandsvorsitzenden der RWE<br />

AG zugeordnet ist.<br />

Holding-Vorstand auf fünf Ressorts verkleinert<br />

Dr. Ulrich Jobs, im Vorstand der RWE AG zuständig für die operative Steuerung des internationalen<br />

Geschäfts, hat das Unternehmen am 30. September 2010 im gegenseitigen Einvernehmen<br />

verlassen. Damit verkleinerte sich der Holding-Vorstand auf fünf Ressorts. Die Zuständigkeiten<br />

innerhalb des Gremiums wurden neu definiert. Dr. Leonhard Birnbaum verantwortet<br />

seither als Chief Commercial Officer das Management aller Commodity-Positionen


- 71 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

im Konzern. Entsprechend ist ihm die RWE Supply&Trading zugeordnet, ferner die länderübergreifend<br />

tätigen Gesellschaften RWE Innogy, RWE Dea und RWE Technology. Dr.<br />

Rolf Martin Schmitz führt nun als Chief Operating Officer die national aufgestellten Gesellschaften:<br />

Dies sind neben RWE Deutschland und RWE Power unsere Aktivitäten in den<br />

Niederlanden und Belgien, in Großbritannien sowie in Zentralost-/Südosteuropa.<br />

RWE verkauft deutsches Gasfernleitungsnetz<br />

Im Dezember hat RWE einen Vertrag zur Veräußerung der Thyssengas GmbH unterzeichnet.<br />

Käufer des Unternehmens, in dem unser deutsches Gasfernleitungsnetz zusammengefasst<br />

ist, sind vom australischen Finanzdienstleister Macquarie verwaltete Infrastrukturfonds.<br />

Inzwischen liegen alle erforderlichen Genehmigungen für den Verkauf vor. Thyssengas<br />

transportiert jährlich fast 10 Mrd. m 3 Erdgas durch ein Fernleitungsnetz mit einer Gesamtlänge<br />

von ca. 4.100 Kilometern. RWE hatte sich gegenüber der EU-Kommission zum Verkauf<br />

dieser Aktivität verpflichtet.<br />

Neue Gaskraftwerke in Deutschland und Großbritannien starten Produktion<br />

Im Geschäftsjahr 2010 hat RWE den Bau der Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerke in Lingen<br />

und Staythorpe abgeschlossen. Beide Anlagen sind am Netz. Der Lingener Doppelblock mit<br />

einer Nettoleistung von 876 MW wurde am 14. April im Beisein des damaligen niedersächsischen<br />

Ministerpräsidenten und heutigen Bundespräsidenten Christian Wulff in Betrieb genommen.<br />

Für die hochmoderne Anlage, die über einen Wirkungsgrad von nahezu 60% verfügt,<br />

hat RWE 0,5 Mrd. € ausgegeben. Die vier Blöcke in Staythorpe (Nottinghamshire) mit<br />

1.650 MW Gesamtleistung haben die Produktion im Zeitraum von August bis November aufgenommen.<br />

Ihr Wirkungsgrad liegt mit 58% ebenfalls auf Spitzenniveau. Das Investitionsvolumen<br />

betrug 0,8 Mrd. €.<br />

RWE beschließt Bau eines Gaskraftwerks in der Türkei<br />

Im April 2010 hat RWE die Investitionsentscheidung für ein Gas-und-Dampfturbinen-<br />

Kraftwerk in Denizli (Westtürkei) getroffen. Kurz darauf wurde mit den Baumaßnahmen begonnen.<br />

Die Anlage soll über eine Nettoleistung von 775 MW verfügen und 2013 die Stromproduktion<br />

aufnehmen. Eigentümer und Betreiber wird ein Joint Venture sein, an dem RWE<br />

70% und das türkische Energieunternehmen Turcas 30% hält. Das Investitionsvolumen beträgt<br />

voraussichtlich 0,5 Mrd. €.<br />

Weichen für Rekordinvestition im Upstream-Geschäft gestellt<br />

RWE Dea hat den Weg für die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte geebnet:<br />

Die Upstream-Tochter wird in den kommenden zwei Jahrzehnten 3,6 Mrd. US$ für die<br />

Entwicklung von Gasfeldern in den ägyptischen Konzessionen North Alexandria und West<br />

Mediterranean Deep Water einsetzen. Im Juli hat RWE mit dem Ölminister des Landes, der<br />

Staatsgesellschaft EGPC und BP entsprechende Verträge unterzeichnet, die zuvor vom<br />

ägyptischen Parlament genehmigt worden waren. Die Förderung soll bis Ende 2014 aufgenommen<br />

werden. Die Investitionen für die Feldesentwicklung summieren sich auf etwa<br />

9 Mrd. US$. Sie entfallen zu etwa 40 % auf RWE und zu etwa 60% auf den Partner BP, der<br />

die Betriebsführerschaft übernimmt. Die RWE zustehenden Erdgasreserven aus den Konzessionen<br />

betragen über 50 Mrd. m 3 . Die Konzessionen North Alexandria und West Mediterranean<br />

Deep Water liegen im westlichen Nildelta rund 40 Kilometer vor der ägyptischen Küste.<br />

Die Wassertiefe im Gebiet der nun anlaufenden Feldesentwicklung liegt bei 300 bis 800<br />

Metern. Der auf RWE Dea entfallende Anteil an der jährlichen Produktion soll mehr als<br />

3 Mrd. m 3 Gas erreichen. Vor diesem Hintergrund verfolgen wir die politische Lage in Ägypten<br />

sehr aufmerksam.


- 72 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Große Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

RWE Innogy hat ihren Wachstumskurs auf dem Gebiet der regenerativen Energien im Berichtsjahr<br />

fortgesetzt. Das Unternehmen verfügte zum Jahresende über eine Erzeugungskapazität<br />

auf Basis erneuerbarer Energien von 2,3 GW, der Konzern insgesamt über 2,9 GW.<br />

Weitere 1,1 GW befinden sich im Bau. Darüber hinaus entwickeln wir derzeit Projekte mit<br />

einer Gesamtleistung von 18,2 GW. Der Schwerpunkt liegt auf Windkraftanlagen. Daneben<br />

investieren wir in Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse sowie in geringerem Maße<br />

auch in Solarthermie.<br />

Vor allem beim Ausbau der Windstromerzeugung auf dem Meer (offshore) hat RWE wichtige<br />

Etappenziele erreicht:<br />

� Im Januar 2010 hat die britische Regierung im Rahmen einer Ausschreibung die Genehmigung,<br />

die Offshore-Windprojekte Atlantic Array und Dogger Bank zu entwickeln,<br />

erteilt. Atlantic Array mit einer Erzeugungsleistung von bis zu 1,5 GW wird RWE zunächst<br />

allein entwickeln. Dogger Bank dagegen haben wir als Teil eines Konsortiums mit<br />

dem Namen „Forewind" gewonnen, an dem RWE Innogy mit 25% beteiligt ist. In dem<br />

Gebiet sollen Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 9 GW errichtet werden.<br />

� RWE Innogy hat 2010 den Startschuss für den Bau des ersten deutschen Offshore-<br />

Windparks gegeben. Derzeit laufen bauvorbereitende Malnahmen; die ersten Fundamente<br />

wird RWE voraussichtlich Ende <strong>2011</strong> errichten. Der Windpark trägt den Namen<br />

„Nordsee Ost", liegt etwa 35 Kilometer nördlich von Helgoland und soll über 48 Turbinen<br />

mit einer Gesamtleistung von 295 MW verfügen. Fertigstellen wird RWE ihn 2013. Die<br />

Investitionssumme wird auf 1 Mrd. € veranschlagt.<br />

� Im November 2010 hat RWE Innogy gemeinsam mit Partnerunternehmen entschieden,<br />

den belgischen Offshore-Windpark Thornton Bank auszubauen. Dort sind bislang 30<br />

MW installiert. Bis 2013 sollen 295 MW hinzukommen. Alle für den Ausbau erforderlichen<br />

Genehmigungen liegen vor Das Investitionsvolumen summiert sich auf 1,3 Mrd. €.<br />

RWE Innogy hält 26,7% an dem Projekt.<br />

Bei der Windstromerzeugung an Land (onshore) ist RWE Innogy ebenfalls gut vorangekommen.<br />

In Italien nahm RWE mit San Basilio (25 MW) und Ururi (26 MW) zwei neue Windparks<br />

in Betrieb. RWE hat sie gemeinsam mit dem italienischen Partner Fri-EI Green Power<br />

entwickelt und gebaut. Auch in Polen gingen zwei neue Windparks der RWE Innogy ans<br />

Netz, einer in Piecki (32 MW) und einer in Tychowo (35 MW). Darüber hinaus haben Anlagen<br />

in Frankreich und Schottland die Produktion aufgenommen.<br />

Auch auf dem Gebiet der Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse hat RWE Innogy ihren<br />

Expansionskurs fortgesetzt. Im März 2010 begann das Unternehmen im US-<br />

Bundesstaat Georgia mit dem Bau einer Großanlage zur Pelletierung von Holz. Mit einer<br />

jährlichen Produktion von 750.000 Tonnen wird die Fabrik weltweit eine der größten und<br />

modernsten ihrer Art sein. Die Pellets sollen in reinen Biomassekraftwerken oder gemeinsam<br />

mit Steinkohle verfeuert werden. Die Inbetriebnahme des Pelletwerkes ist für <strong>2011</strong> geplant.<br />

Das Investitionsvolumen beträgt 120 Mio. €.<br />

Neue Partner für den Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat RWE Innogy zwei Partnerschaften für Projekte zur<br />

regenerativen Energieerzeugung geschlossen. Im April 2010 wurde mit 26 Stadtwerken und<br />

regionalen Energieversorgern das Gemeinschaftsunternehmen Green GECCO gegründet.<br />

RWE Innogy ist mit 51 % daran beteiligt. Die neue Gesellschaft soll bis 2020 rund 1 Mrd. €<br />

in die Strom- und Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energien investieren, auch außerhalb


- 73 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Deutschlands. Im Juni 2010 folgte eine weitere Partnerschaft: Mit den Stadtwerken München<br />

und Siemens gründete RWE Innogy ein Joint Venture für den Bau und Betrieb des britischen<br />

Offshore-Windparks Gwynt y Mör. RWE Innogy hält 60% daran. Die Stadtwerke München<br />

sind mit 30% beteiligt, Siemens mit 10%. Die Investitionssumme für Gwynt y Mär beträgt<br />

mehr als 2 Mrd. € (inkl. Netzanbindung zur Küste). Der Windpark mit 160 Turbinen und einer<br />

Gesamtleistung von 576 MW entsteht vor der Küste von Nordwales. Siemens wird die Windturbinen<br />

liefern, installieren und warten. Das Unternehmen wurde außerdem mit der Netzanbindung<br />

beauftragt.<br />

RWE begibt Hybridanleihe mit Rekordvolumen<br />

Im September 2010 hat RWE eine Hybridanleihe mit einem Volumen von 1,75 Mrd. € begeben.<br />

Es war die größte Emission dieses Wertpapiertyps, die je in Europa von einem Industrieunternehmen<br />

begeben wurde. Sie stieß bei Investoren auf reges Interesse.<br />

Wesentliche Ereignisse nach Ablauf des Berichtszeitraums:<br />

Ausstieg aus rumänischem Kernenergieprojekt<br />

Im Januar <strong>2011</strong> hat RWE gemeinsam mit GDF Suez (Frankreich) und Iberdrola (Spanien)<br />

den Rückzug aus dem laufenden Kernkraftprojekt Cernavoda in Rumänien bekannt gegeben.<br />

An dem Standort sollen zwei neue Blöcke mit einer Leistung von je 720 MW errichtet<br />

werden. Träger des Projekts ist ein Joint Venture, an dem die staatliche SN Nuclearelectrica<br />

die Mehrheit hält und weitere europäische Versorger beteiligt sind. RWE hatte einen Anteil<br />

von 9,15%. Der Ausstieg aus dem Projekt hat keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen<br />

für RWE. Grund für den Entschluss sind wirtschaftliche und marktbedingte Unsicherheiten,<br />

die zum großen Teil auf Nachwirkungen der Finanzkrise zurückzuführen sind.<br />

RWE trennt sich von Minderheitsbeteiligung an Rostocker Kohlekraftwerk<br />

Im Februar <strong>2011</strong> hat RWE die 24,6%-Beteiligung an einem Steinkohlekraftwerk in Rostock<br />

an die RheinEnergie AG veräußert. RheinEnergie übernimmt darüber hinaus den 25%-Anteil<br />

von Vattenfall. Die übrigen 50,4% werden weiterhin von EnBW gehalten. Das Kraftwerk verfügt<br />

über eine Stromerzeugungskapazität von 553 MW und liefert Fernwärme in das Netz<br />

der Stadtwerke Rostock.


- 74 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Umsatzerlöse 44.256.000 42.507.000 48.950.000 47.741.000 53.320.000<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 134.000 81.000 92.000 210.000 219.000<br />

Sonstige betriebliche Erträge 1.710.000 1.232.000 933.000 1.610.000 1.276.000<br />

Bestandsveränderung der<br />

Erzeugnisse<br />

86.000 47.000 112.000 44.000 -20.000<br />

Erträge aus Beteiligungen 790.000 597.000 454.000 262.000 407.000<br />

Erträge 46.976.000 44.464.000 50.541.000 49.867.000 55.202.000<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Materialaufwand 27.440.000 26.533.000 32.686.000 29.838.000 33.176.000<br />

Personalaufwand 4.900.000 3.964.000 4.415.000 4.610.000 4.873.000<br />

Abschreibungen 2.529.000 2.257.000 2.246.000 2.357.000 3.213.000<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 5.030.000 3.885.000 3.403.000 3.924.000 4.428.000<br />

Finanzergebnis 2.035.000 1.138.000 1.475.000 1.990.000 1.936.000<br />

Ergebnis nicht fortgeführter<br />

Aktivitäten<br />

-1.338.000 274.000 567.000 -91.000 0<br />

Steuern 2.367.000 3.530.000 2.873.000 3.408.000 3.974.000<br />

Aufwendungen 42.963.000 41.581.000 47.665.000 46.036.000 51.600.000<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Erträge 46.976.000 44.464.000 50.541.000 49.867.000 55.202.000<br />

./. Aufwendungen 42.963.000 41.581.000 47.665.000 46.036.000 51.600.000<br />

= Jahresüberschuss 4.013.000 2.883.000 2.876.000 3.831.000 3.602.000<br />

Anteile anderer Gesellschafter -166.000 -224.000 -318.000 -260.000 -294.000<br />

= RWE-Anteil am<br />

Jahresüberschuss<br />

3.847.000 2.659.000 2.558.000 3.571.000 3.308.000<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0 0 0 0<br />

= Konzerngewinn 3.847.000 2.659.000 2.558.000 3.571.000 3.308.000


- 75 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

14.901.000 11.882.000 11.202.000 17.320.000 17.350.000<br />

Sachanlagevermögen 26.259.000 20.038.000 21.762.000 28.627.000 32.237.000<br />

Finanzanlagen 3.955.000 3.585.000 4.129.000 4.627.000 4.606.000<br />

Anlagevermögen 45.115.000 35.505.000 37.093.000 50.574.000 54.193.000<br />

Vorräte 2.226.000 2.352.000 2.540.000 3.115.000 3.293.000<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

22.914.000 21.928.000 34.494.000 31.509.000 25.970.000<br />

Wertpapiere 16.788.000 10.858.000 7.735.000 3.290.000 3.196.000<br />

Flüssige Mittel 2.794.000 1.922.000 1.249.000 3.074.000 2.476.000<br />

zur Veräußerung bestimmte<br />

Vermögensgegenstände<br />

0 8.610.000 8.710.000 0 389.000<br />

Umlaufvermögen 44.722.000 45.670.000 54.728.000 40.988.000 35.324.000<br />

Latente Steuern 3.618.000 2.456.000 1.609.000 1.876.000 3.560.000<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0 0 0 0 0<br />

Summe Aktiva 93.455.000 83.631.000 93.430.000 93.438.000 93.077.000<br />

gezeichnetes Kapital 1.440.000 1.440.000 1.440.000 1.440.000 1.440.000<br />

Rücklagen 8.152.000 10.032.000 7.739.000 7.781.000 9.826.000<br />

Bilanzgewinn/Jahresfehlbetrag 3.847.000 2.659.000 7.589.000 3.571.000 3.308.000<br />

Anteile anderer Gesellschafter 672.000 787.000 2.558.000 925.000 2.843.000<br />

Eigenkapital 14.111.000 14.918.000 19.326.000 13.717.000 17.417.000<br />

Rückstellungen 34.066.000 26.925.000 26.757.000 28.144.000 29.057.000<br />

Verbindlichkeiten 42.201.000 33.985.000 45.236.000 49.250.000 44.275.000<br />

Latente Steuern 3.077.000 1.928.000 1.583.000 2.327.000 2.185.000<br />

zur Veräußerung bestimmte<br />

Schulden<br />

0 5.875.000 6.714.000 0 143.000<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

0 0 0 0 0<br />

Summe Passiva 93.455.000 83.631.000 99.616.000 93.438.000 93.077.000


- 76 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

2010<br />

in Mio. €<br />

2009<br />

in Mio. €<br />

Ergebnis 3.602 3.831<br />

Abschreibungen / Zuschreibungen 3.184 2.464<br />

Veränderung der Rückstellungen 338 -10<br />

Veränderung der latenten Steuern -680 97<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren -165 69<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen 1.570 -357<br />

Veränderung des Nettoumlaufvermögens -2.349 -795<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 5.500 5.299<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 11<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 5.500 5.310<br />

Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen/Investment Property<br />

Investitionen -6.379 -5.913<br />

Einnahmen aus Anlagenabgängen 176 103<br />

Akqusitionen, Beteiligungen<br />

Investitionen -258 -8.801<br />

Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments 220 2.328<br />

Veränderung Wertpapiere und Geldanlagen -442 4.427<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten<br />

(vor Dotierung Contractual Trust Arranggement) -6.683 -7.856<br />

Dotierung Contractual Trust Arrangement -470<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten<br />

(nach Dotierung Contractual Trust Arranggement) -6.683 -8.326<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten -78<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -6.683 -8.404<br />

Kapitalveränderungen (einschließlich anderer Gesellschafter) 27 186<br />

Aufnahme von Hybridkapital 1.738<br />

Dividenden/Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und<br />

andere Gesellschafter -2.198 -2.592<br />

Aufnahme von Finanzschulden 3.485 11.592<br />

Tilgung von Finanzschulden -2.414 -4.347<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 638 4.839<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 65<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 638 4.904<br />

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel -545 1.810<br />

Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen<br />

auf die flüssigen Mittel 6 13<br />

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel nicht fortgeführter<br />

Aktivitäten 2<br />

Veränderung der flüssigen Mittel -539 1.825<br />

Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraumes 3.074 1.249<br />

Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraumes 2.535 3.074<br />

Davon als "zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte" ausgewiesen -59<br />

Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraumes lt. Konzernbilanz 2.476 3.074<br />

Bürgschaften<br />

- keine


- 77 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beschäftigte<br />

Am Bilanzstichtag beschäftigte der RWE-Konzern 70.856 Mitarbeiter, davon 41.039 bzw. 58%<br />

an deutschen Standorten. Bei der Ermittlung dieser Zahlen wurden Teilzeitstellen nur anteilig<br />

berücksichtigt. Gegenüber dem 31. Dezember 2009 hat sich unser Personalstand um 130<br />

Mitarbeiter erhöht. Basis dafür waren operative Veränderungen. Dagegen haben Unternehmenskäufe<br />

und -verkäufe per saldo dazu geführt, dass 311 Mitarbeiter den Konzern verließen.<br />

Deutliche Verschiebungen ergaben sich zwischen den Unternehmensbereichen, weil wir<br />

das Handelsgeschäft und die Windkraftaktivitäten von Essent seit 2010 in den Segmenten<br />

Trading/Gas Midstream bzw. Erneuerbare Energien ausweisen. Außerdem wechselten Mitarbeiter<br />

der RWE IT zu RWE npower und RWE Supply & Trading. Wie in den Vorjahren haben<br />

wir weit über unseren eigenen Bedarf hinaus ausgebildet: Zum 31. Dezember 2010 erlernten<br />

3.079 junge Menschen bei uns einen Beruf. In den Mitarbeiterzahlen sind die Auszubildenden<br />

nicht enthalten.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010<br />

Eigenkapitalquote 15,10 17,84 14,06 14,68 18,71<br />

Fremdkapitalquote 84,90 82,16 85,94 85,32 81,29<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

31,28 42,01 35,42 27,12 32,14<br />

Kassenmittelintensität 2,99 2,30 1,34 3,29 2,66<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

27,26 19,33 21,89 26,03 18,99<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Dividende (RWE) *)<br />

Einlage im <strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb<br />

Dividende (RWE)<br />

Einlage in die Vestische Straßenbahnen GmbH **)<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2.054.835,00 1.598.205,00<br />

343.260,00 266.980,00<br />

Summe 2.398.095,00 1.865.185,00<br />

*) Die Dividendenausschüttung beim <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb verringert<br />

den Betriebskostenzuschuss der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />

**) Die Dividendenausschüttung bei der Vestische Straßenbahnen GmbH verringert<br />

die Verbandsumlage VRR der Stadt <strong>Bottrop</strong>.<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 78 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RWE Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 79 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

4. RW Holding Aktiengesellschaft, Düsseldorf<br />

Herzogstraße 15<br />

40217 Düsseldorf<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Grundkapital: 74.362.859,52 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> (Wilhelm-Stottrop-Stiftung) 115.315,00 0,16<br />

übrige Aktionäre 74.247.544,52 99,84<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die RW Holding Aktiengesellschaft hält eine Kapitalbeteiligung von 31,21 % an der RW Energie-Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG, die im Berichtsjahr von 32,64 % auf 31,21 %<br />

zurückgegangen ist. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hält zum<br />

31.8.2010 insgesamt 91.829.419 Stück Stammaktien und 150.520 Stück Vorzugsaktien der<br />

RWE AG. Dies entspricht einer Beteiligung in Höhe von 16,35% am Grundkapital der RWE<br />

AG mit einem Stimmrechtsanteil von 17,55 %. Auf die RW Holding Aktiengesellschaft entfallen<br />

davon 29.047.992 Stück RWE-Aktien, so dass die Aktienquote der RW Holding Aktiengesellschaft<br />

an der RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG zum 31.09.2010<br />

31,58 % beträgt. Daneben hält die RW Holding Aktiengesellschaft weiterhin 3.000 Stück<br />

Stammaktien der RWE AG im Eigenbestand. Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft<br />

hängt somit von den zukünftig zu erzielenden Dividendenerträgen aus der direkt und indirekt<br />

(über die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG) gehaltenen Beteiligung an der<br />

RWE AG ab.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen sowie<br />

die damit verbundene Wahrung wirtschaftlicher Interessen. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften<br />

und Maßnahmen berechtigt, die der Erreichung und Förderung des Gegenstandes<br />

der Gesellschaft notwendig oder nützlich erscheinen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der RW Holding AG wird dieser tatsächlich<br />

eingehalten.


- 80 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Hauptversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Herr Gert Neugebauer<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Frithjof Kühn, St. Augustin, Landrat, Vorsitzender<br />

Dagmar Mühlenfeld, Mülheim, stellv. Vorsitzende<br />

Dr. Wolfgang Reiniger, Essen, Oberbürgermeister<br />

Dr. Heinz-Jürgen Schwering, Köln<br />

Klaus Heinrich Wehling, Oberhausen<br />

Alexander Wüerst, Köln<br />

Dr. Klaus Bitzer, Mülheim an der Ruhr (bis 28.02.2010)<br />

Dirk Elbers, Düsseldorf<br />

Werner Taiber, Düsseldorf (bis 30.09.2009)<br />

Dr. Wolfgang Kirsch, Warendorf (ab 25.05.2010)<br />

Peter Scholten, Bad Kreuznach (ab 25.05.2010)<br />

C. Vorstand:<br />

Guido Köcher, Exekutive Direktor (bis 23.09.2009)<br />

Svenja Udelhoven (bis 27.09.2010)<br />

Ralf Josten (ab 23.09.2009)<br />

Heinz-Eberhard Holl (ab 01.01.2010)


- 81 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die RW Holding Aktiengesellschaft hält eine Kapitalbeteiligung von 31,21% an der<br />

RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, die im Berichtsjahr von 32,64 % auf<br />

31,21 % zurückgegangen ist. Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hält<br />

zum 31.08.2010 insgesamt 91.829.419 Stück Stammaktien und 150.520 Stück Vorzugsaktien<br />

der RWE AG. Dies entspricht einer Beteiligung in Höhe von 16,35 % am Grundkapital der<br />

RWE AG mit einem Stimmrechtsanteil von 17,55 %. Auf die RW Holding Aktiengesellschaft<br />

entfallen davon 29.047.992 Stück RWE-Aktien, so dass die Aktienquote der RW Holding<br />

Aktiengesellschaft an der RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG zum<br />

31.09.2010 31,58 % beträgt. Daneben hält die RW Holding Aktiengesellschaft weiterhin<br />

3.000 Stück Stammaktien der RWE AG im Eigenbestand. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Gesellschaft hängt somit von den zukünftig zu erzielenden Dividendenerträgen aus der<br />

direkt und indirekt (über die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG) gehaltenen<br />

Beteiligung an der RWE AG ab.<br />

Die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG hat im April 2010 die Dividende der<br />

RWE AG für das Geschäftsjahr 2009 in Höhe von EUR 3,50 je Aktie vereinnahmt und im<br />

Rahmen einer Entnahme an ihre Gesellschafter weitergeleitet. Ein verbleibender Spitzenbetrag<br />

wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die RW Holding Aktiengesellschaft realisierte im<br />

Geschäftsjahr 2009/2010 Beteiligungserträge durch Entnahmen bei der RW Energie-<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG in Höhe von insgesamt EUR 101.524.133,27. Darüber<br />

hinaus hat die Gesellschaft im April 2010 Dividenden aus den direkt gehaltenen<br />

Stammaktien der RWE AG in Höhe von EUR 10.500,00 vereinnahmt.<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist gemäß § 2 Absatz (1) der Satzung der Erwerb und die<br />

Verwaltung von Beteiligungen.<br />

Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) formuliert<br />

konkrete Anforderungen an Aktiengesellschaften. Insbesondere geht es dabei um die Berichterstattung<br />

über Risiken der künftigen Entwicklung sowie um erweiterte Berichtspflichten<br />

des Vorstands an den Aufsichtsrat und die Aktionäre. Die Chancen und Risiken der RW<br />

Holding Aktiengesellschaft resultieren im Wesentlichen aus der weiteren geschäftlichen<br />

Entwicklung der RWE AG.<br />

Die RWE AG nennt in ihrem Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2009 insbesondere<br />

folgende Chancen und Risiken:<br />

� Risiken und Chancen für den RWE-Konzern ergeben sich im Wesentlichen aus der<br />

Stromerzeugung, wobei insbesondere Schwankungen von Rohstoff- und Produktpreisen<br />

die Entwicklung in starkem Maße beeinflussen. Im Erzeugungsgeschäft werden die Risiken<br />

dadurch begrenzt, dass der Strom größtenteils frühzeitig über Terminkontrakte<br />

abgesetzt wird und für die Erzeugung benötigten Brennstoffe und Emissionszertifikate<br />

preislich abgesichert werden. Bei der Absicherung von Commodity-Preisrisiken nimmt<br />

RWE Supply & Trading eine zentrale Rolle ein. Durch seine Funktion als interner Transaktionspartner<br />

grenzt es Ergebnisrisiken aus Preisschwankungen auf Energiemärkten<br />

für den Erzeugungs- und Vertriebsbereich ein und schafft dadurch eine stabile Kalkulationsgrundlage.<br />

� Betriebsrisiken durch mögliche Betriebsstörungen sowie Produktionsausfälle begegnet<br />

der Konzern durch ein hohes Sicherheitsniveau sowie die qualifizierte Durchführung von<br />

Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. In geeigneten Fällen werden mögliche<br />

Schadenswirkungen durch Versicherungen begrenzt.


- 82 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

� Schwankungen finanzwirtschaftlicher Preise (Wechselkurse, Zinsen und Wertpapierkurse)<br />

können das Ergebnis der Geschäftstätigkeit stark beeinflussen. Finanzwirtschaftlichen<br />

Risiken begegnet der RWE-Konzern durch originäre und derivative Sicherungsgeschäfte,<br />

ein festgelegtes Limitsystem und professionelles Fondsmanagement von Wertpapieren.<br />

� Regulierungsrisiken sieht der Konzern hauptsächlich aufgrund des ständigen Wandels<br />

im politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld des Konzerns. Angesichts des<br />

hohen Anteils von Braun- und Steinkohlekraftwerken im Stromerzeugungsportfolio ergibt<br />

sich ein Risiko aus dem EU-weiten CO2-Emissionshandelssystem. Im Dezember<br />

2008 haben sich die Staatschefs der EU darauf verständigt, dass dem Stromsektor in<br />

Westeuropa ab 2013 so gut wie keine Zertifikate mehr unentgeltlich zugeteilt werden.<br />

_<br />

RWE rechnet dadurch mit erheblich höheren CO2 Kosten als in der aktuellen Handelsperiode<br />

bis 2012. Der Konzern begegnet diesem möglichen Risiko mit der Reduzierung<br />

der Emissionen und einer flexibleren Ausrichtung des Gesamtportfolios durch anstehende<br />

Kraftwerksinvestitionen.<br />

� Rechtliche Risiken aufgrund laufender Gerichts- und Schiedsverfahren haben laut Aussage<br />

der RWE AG keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Lage des Konzerns.<br />

Potenzielle Risiken aus behördlichen Verfahren (inklusive Genehmigungsverfahren)<br />

begegnet die RWE AG durch eine sorgfältige Vorbereitung der Genehmigungsanträge<br />

und enge Begleitung der entsprechenden Verfahren.<br />

Die künftige Ertragslage der RW Holding Aktiengesellschaft ist im Wesentlichen abhängig<br />

von den Dividendenzahlungen der RWE AG, die regelmäßig an die berechtigten Gesellschafter<br />

ausgeschüttet werden. Maßgeblich für die Bemessung der Dividende ist das nachhaltige<br />

Nettoergebnis, welches frei von Sondereinflüssen ist.<br />

RWE hat sich im ersten Halbjahr 2010 weiterhin gut entwickelt. Das betriebliche Ergebnis<br />

stieg in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 % auf knapp<br />

EUR 5 Mrd. Das nachhaltige Nettoergebnis - maßgeblich für die Dividende - erhöhte sich<br />

um 23 % auf EUR 2,7 Mrd. Beim EBITDA verzeichnete RWE ein Plus von 22 % auf fast<br />

EUR 6,2 Mrd. Die positive Entwicklung im ersten Halbjahr 2010 ist insbesondere auf die<br />

erstmalige Einbeziehung der Beteiligung an der niederländischen Essent NV, die höhere<br />

Verfügbarkeit des Kernkraftwerks Biblis und Ergebnisverbesserungen der osteuropäischen<br />

Aktivitäten zurückzuführen. Der Vorstand der RWE AG schätzt die Voraussetzungen für ein<br />

erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 als unverändert gut ein und bestätigt die Ergebnisprognose<br />

für 2010. Die RWE AG erwartet, dass das betriebliche Ergebnis und das nachhaltige<br />

Nettoergebnis in 2010 im Vergleich zum Vorjahr um jeweils ca. 5 % ansteigen werden. Die<br />

RWE AG hat für das Geschäftsjahr 2010 angekündigt, ihre Aktionäre mit einer Ausschüttungsquote<br />

von 50-60% des nachhaltigen Nettoergebnisses am Erfolg der Gesellschaft<br />

partizipieren zu lassen. Aufgrund des in 2010 prognostizierten nachhaltigen Nettoergebnisses<br />

wird weiterhin mit einer Dividendenausschüttung mindestens auf Vorjahresniveau gerechnet.<br />

Vor dem Hintergrund des generell unsicheren energiewirtschaftlichen Umfeldes und insbesondere<br />

des Plans der Bundesregierung, eine Steuer auf Kernbrennstoffe einzuführen,<br />

muss der RWE Konzern die mittelfristigen Ziele bis einschließlich 2013 sowie die Investitionsplanung<br />

überprüfen. Ursprünglich sollte sich die Dividende in einem Korridor von<br />

50 - 60 % des nachhaltigen Nettoergebnisses bewegen und bis einschließlich 2013 im jeweiligen<br />

Vorjahresvergleich mindestens stabil gehalten werden.<br />

Bestandsgefährdende Risiken sind für die RW Holding AG nicht zu erwarten, da die Gesellschaft<br />

über erhebliche Bewertungsreserven verfügt und nennenswerte Kosten regelmäßig<br />

nicht anfallen.<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.


RW Holding I a<br />

RW Finanzberatungs-<br />

und<br />

Beteiligungs-<br />

GmbH<br />

65,00 %<br />

- 83 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

RW Holding I b<br />

RW Beteiligungs-<br />

und<br />

Verwaltungs-<br />

GmbH<br />

20,00 %<br />

RW Holding I<br />

RW Beteiligungs-GmbH<br />

21,41 %<br />

RW Holding I c<br />

RW Verwaltungsgesellschaft<br />

für Anteilsbesitz<br />

mbH<br />

15,00 %<br />

Beteiligungsstruktur der RW Holding-Gruppe<br />

Düsseldorf<br />

19,53 %<br />

EVV Essen<br />

11,06 %<br />

GEW Köln<br />

3,85 %<br />

Mülheim<br />

2,25 %<br />

Gelsenkirchen<br />

2,47 %<br />

KVR Mettmann<br />

0,77 %<br />

Kreis Minden-<br />

Lübbeke<br />

0,38 %<br />

Rheinisch-Berg.<br />

Kreis<br />

2,30 %<br />

Sparkasse Neuss<br />

0,38 %<br />

Remscheid<br />

0,55 %<br />

Landkreis Altenkirchen<br />

1,21 %<br />

Rhein-Sieg-Kreis<br />

1,08 %<br />

Landschaftsverband<br />

Rheinland<br />

0,55 %<br />

Mönchengladbach<br />

0,88 %<br />

Städt. Werke<br />

Krefeld AG<br />

0,77 %<br />

Gladbeck<br />

0,55 %<br />

LB Rheinland-<br />

Pfalz<br />

0,61 %<br />

Erftkreis<br />

0,33 %<br />

Stadtw. Solingen<br />

GmbH<br />

0,55 %<br />

LK Trier-<br />

Saarburg<br />

0,33 %<br />

LK Bad Kreuznach<br />

0,33 %<br />

RW Holding AG<br />

Leverkusen<br />

0,22 %<br />

Stadtwerke Hürth<br />

0,22 %<br />

SSK Duisburg<br />

0,22 %<br />

W. Stottrop-Stift.,<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

0,16 %<br />

LWK Rheinland<br />

0,07 %<br />

KSK Köln<br />

0,26 %<br />

SK Leverkusen<br />

0,26 %<br />

Oberhausen<br />

0,88 %<br />

Stadt Eschweiler<br />

0,38 %<br />

Sparkasse Essen<br />

0,50 %<br />

RW Holding V a<br />

RW Gesellschaft für<br />

öffentlich-rechtlichen<br />

Anteilsbesitz mbH<br />

10,00 %<br />

RW Holding V<br />

RW Beteiligungsgesellschaftinstitutioneller<br />

Anteilseigner<br />

mbH<br />

24,60 %


- 84 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Position<br />

12.2005 -<br />

11.2006<br />

12.2006 -<br />

11.2007<br />

12.2007 -<br />

08.2008<br />

09.2008 -<br />

08.2009<br />

09.2009 -<br />

08.2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige betriebliche Erträge 10.015,00 1.513,52 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge aus Beteiligungen 46.505.250,00 104.090.299,25 89.745.629,78 131.060.001,75 101.534.633,27<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.494.664,42 2.804.218,07 3.163.804,22 827.104,42 284.721,85<br />

Erstattete Steuern vom Einkommen und<br />

Ertrag<br />

805.029,39 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 48.814.958,81 106.896.030,84 92.909.434,00 131.887.106,17 101.819.355,12<br />

Position<br />

12.2005 -<br />

11.2006<br />

12.2006 -<br />

11.2007<br />

12.2007 -<br />

08.2008<br />

09.2008 -<br />

08.2009<br />

09.2009 -<br />

08.2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 32.798,88<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 56.539,75 69.187,91 59.103,99 79.366,28 60.907,93<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 932.357,91 49.272,22 1.167.214,70 647.207,47 129.715,17<br />

Steuern von Einkommen und vom Ertrag 0,00 2.612.519,44 756.393,25 1.037.908,53 764.803,34<br />

Aufwendungen 988.897,66 2.730.979,57 1.982.711,94 1.764.482,28 988.225,32<br />

Position<br />

12.2005 -<br />

11.2006<br />

12.2006 -<br />

11.2007<br />

12.2007 -<br />

08.2008<br />

09.2008 -<br />

08.2009<br />

09.2009 -<br />

08.2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 48.814.958,81 106.896.030,84 92.909.434,00 131.887.106,17 101.819.355,12<br />

Aufwendungen 988.897,66 2.730.979,57 1.982.711,94 1.764.482,28 988.225,32<br />

= Jahresüberschuss 47.826.061,15 104.165.051,27 90.926.722,06 130.122.623,89 100.831.129,80<br />

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 9.179,06 22.694,81 2.229.294,43 2.235.802,56 2.804.382,33<br />

Entnahme aus Gewinnrücklagen 2.150.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 49.985.240,21 104.187.746,08 93.156.016,49 132.358.426,45 103.635.512,13


- 85 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz<br />

Bilanz-Position<br />

Finanzanlagen Beteiligungen<br />

12.2005 - 11.2006 12.2006 - 11.2007 12.2007 - 08.2008 09.2008 - 08.2009 09.2009 - 08.2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

854.135.279,33 854.135.279,33 854.121.779,33 854.121.779,33 854.134.279,33<br />

Anlagevermögen 854.135.279,33 854.135.279,33 854.121.779,33 854.121.779,33 854.134.279,33<br />

Forderungen<br />

und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

Guthaben bei<br />

Kreditinstituten<br />

11.532.515,89 2.554.357,78 23.301.170,75 57.610.814,15 28.215.719,42<br />

43.524.804,58 108.824.278,75 77.968.175,59 83.041.011,98 77.599.228,10<br />

Umlaufvermögen 55.057.320,47 111.378.636,53 101.269.346,34 140.651.826,13 105.814.947,52<br />

Summe Aktiva 909.192.599,80 965.513.915,86 955.391.125,67 994.773.605,46 959.949.226,85<br />

gezeichnetes Kapital 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52 74.362.859,52<br />

Kapitalrücklage 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96 733.572.047,96<br />

Gewinnrücklagen 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81 46.900.987,81<br />

Jahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 49.985.240,21 104.187.746,08 93.156.016,49 132.358.426,45 103.635.512,13<br />

Eigenkapital 904.821.135,50 959.023.641,37 947.991.911,78 987.194.321,74 958.471.407,42<br />

Rückstellungen 4.371.464,30 6.490.274,49 7.399.213,89 7.579.283,72 1.477.102,98<br />

Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 0,00 716,45<br />

Summe Passiva 909.192.599,80 965.513.915,86 955.391.125,67 994.773.605,46 959.949.226,85<br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

Eigenes Personal beschäftigt die RW Holding AG nicht.


- 86 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> RW Holding AG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen<br />

12/2005 -<br />

11/2006<br />

12/2006 -<br />

11/2007<br />

12/2007 -<br />

08/2008<br />

09/2008 -<br />

08/2009<br />

09/2009 -<br />

08/2010<br />

Eigenkapitalquote 99,52 99,33 99,23 99,24 99,85<br />

Fremdkapitalquote 0,48 0,67 0,77 0,76 0,15<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

105,93 112,28 110,99 115,58 112,22<br />

Kassenmittelintensität 4,79 11,27 8,16 8,35 8,09<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

5,29 10,86 9,59 13,18 10,52<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 17.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

4 651 000 Dividendenausschüttung<br />

(Wilhelm-Stottrop-Stiftung)<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

403.603,20 315.315,00<br />

45.045 RWE-Aktien der Wilhelm-Stottrop-Stiftung befinden sich im Hoheitsvermögen der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong>, 45.045 bei der RW Holding AG.<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 87 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

5. Verband der kommunalen Aktionäre des RWE (VkA)<br />

Baedekerstr. 5<br />

45128 Essen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital: 127.822,97 EUR 89 Gesellschafter<br />

Kreise 34 Gesellschafter<br />

weitere Gesellschaften 29 Gesellschafter<br />

Städte und Gemeinden 21 Gesellschafter<br />

Kommunale Verbände 5 Gesellschafter<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 813 0,63<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist die Bildung einer einheitlichen Auffassung der Gesellschafter<br />

in energiewirtschaftlichen und damit zusammenhängenden kommunalpolitischen Fragen<br />

sowie die Unterstützung ihrer Gesellschafter bei deren Aufgaben zur Sicherung einer wirtschaftlich<br />

sinnvollen Daseinsvorsorge und bei der Darbietung einer sicheren und preiswerten<br />

Ver- und Entsorgung in den Bereichen Strom, Öl, Gas, Wasser, Abwasser und Abfall.<br />

Hier hat die Gesellschaft die Aufgaben<br />

� die Interessen der Gesellschafter in den Fragen der Ver- und Entsorgung ihrer Gebiete<br />

wie auch des angemessenen Einsatzes heimischer Energieträger zu koordinieren, soweit<br />

dies erforderlich ist, und diese gegenüber dem RWE, den staatlichen Stellen, gegenüber<br />

anderen Verbänden und gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten,<br />

� die Gesellschafter und ihre Gemeinden in allen Fragen der Ver- und Entsorgung zu beraten.<br />

Die Gesellschaft kann nach Beschluss der Gesellschafterversammlung weitergehende Aufgaben<br />

auf dem Gebiet der öffentlichen Ver- und Entsorgungswirtschaft übernehmen. Die<br />

Übernahme sonstiger Aufgaben bedarf einer Änderung des Gesellschaftervertrages.


- 88 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung des VkA GmbH wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Verwaltungsrat:<br />

Frithjof Kühn, Vorsitzender<br />

Dagmar Mühlenfeld, 1. stellv. Vorsitzender<br />

Hermann Bröring, 2. stellv. Vorsitzender<br />

Rudolf Bertram<br />

Walther Boecker<br />

Michael Breuer<br />

Paul Breuer<br />

Dr. Hermann Janning<br />

Michael Lieber<br />

Peter Ottmann<br />

Reinhard Paß<br />

Alexander Wüerst (bis 30.06.<strong>2011</strong>)<br />

Claus Schick<br />

B. Geschäftsführung:<br />

Roger Graef<br />

Dr. Ernst Gerlach (seit 01.07.2010)<br />

Heinz-Eberhard Holl<br />

Ernst Löchelt (bis 30.06.2010)<br />

Prokurist:<br />

Werner Kühn<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in der Gesellschafterversammlung Oberbürgermeister<br />

Bernd Tischler.


- 89 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Geschäftsentwicklung<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist die Bildung einer einheitlichen Auffassung der Gesellschaf-<br />

ter in energiewirtschaftlichen und damit zusammenhängenden kommunalpolitischen Fragen<br />

sowie die Unterstützung ihrer Gesellschafter bei deren Aufgaben zur Sicherung einer wirt-<br />

schaftlich sinnvollen Daseinsvorsorge und bei der Darbietung einer sicheren und preiswerten<br />

Ver- und Entsorgung in den Bereichen Strom, Öl, Gas, Wasser, Abwasser und Abfall.<br />

Hierzu hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr die Interessen der Gesellschafter in den Fra-<br />

gen der Versorgung und Entsorgung ihrer Gebiete wie auch des angemessenen Einsatzes<br />

heimischer Energieträger koordiniert und diese gegenüber staatlichen Stellen, gegenüber<br />

anderen Verbänden und gegenüber der Öffentlichkeit vertreten.<br />

2. Ergebnis<br />

Aus der Durchführung der satzungsgemäßen Aufgaben ergibt sich für das Geschäftsjahr<br />

2010/<strong>2011</strong> ein Jahresfehlbetrag von € 214.707,55. Das Eigenkapital der Gesellschaft ist<br />

durch Zuzahlung von € 126.801,00 in die Kapitalrücklage gestärkt worden und entspricht<br />

97,4 % der Bilanzsumme.<br />

3. Ausblick<br />

Für die Zukunft geht die Geschäftsführung bei der Struktur der Gesellschaft weiterhin davon<br />

aus, dass auch künftig die laufenden Aufwendungen für die Durchführung der Aufgaben der<br />

Gesellschaft nicht aus den Erträgen des eigenen Vermögens gedeckt werden können und<br />

die Gesellschaft daher weiterhin darauf angewiesen ist, dass Fehlbeträge durch Nachschüs-<br />

se der Gesellschafter ausgeglichen werden.<br />

.


- 90 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Zinserträge 28.939,92 72.322,11 32.795,18 25.022,08 4.966,18<br />

Sonstige betriebliche Erträge 0,00 1.190,49 623,34 1.431,50 2.180,99<br />

Erträge aus anderen Wertgegenständen<br />

des Finanzumlagevermögens<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 16.650,00<br />

Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 28.939,92 73.512,60 33.418,52 26.453,58 23.797,17<br />

Position<br />

2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Personalaufwand 181.822,73 156.008,88 160.625,04 165.090,82 173.047,58<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 860,20 974,90 1.119,00 1.902,87 2.214,96<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

80.994,77 68.463,80 311.694,64 64.831,83 63.242,18<br />

Zinsaufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 263.677,70 225.447,58 473.438,68 231.825,52 238.504,72<br />

Position<br />

2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 28.939,92 73.512,60 33.418,52 26.453,58 23.797,17<br />

./. Aufwendungen 263.677,70 225.447,58 473.438,68 231.825,52 238.504,72<br />

= Jahresfehlbetrag/<br />

-überschuss -234.737,78 -151.934,98 -440.020,16 -205.371,94 -214.707,55


- 91 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sachanlagevermögen 7.842,00 7.449,00 6.710,00 7.157,00 5.875,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 273.467,00<br />

Anlagevermögen 7.842,00 7.449,00 6.710,00 7.157,00 279.342,00<br />

sonstige Vermögensgegenstände 15.238,43 22.813,60 18.475,73 17.819,82 23.521,07<br />

Wertpapier Eigene Anteile 3.747,77 0,00 808,00 1.022,58 0,00<br />

Sonstige Wertpapiere 546.120,00 525.400,00 273.467,00 273.467,00 0,00<br />

flüssige Mittel 550.217,59 533.850,56 476.100,29 400.900,64 309.651,97<br />

Umlaufvermögen 1.115.323,79 1.082.064,16 768.851,02 693.210,04 333.173,04<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

6.365,62 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 1.129.531,41 1.089.513,16 775.561,02 700.367,04 612.515,04<br />

gezeichnetes Kapital 127.822,97 127.822,97 127.822,97 127.822,97 127.822,97<br />

Eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.022,58<br />

Kapitalrücklage 381.274,66 506.223,61 633.238,61 551.983,38 678.784,38<br />

Rücklage für eigene Anteile 0,00 0,00 808,00 1.022,58 0,00<br />

Andere Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 1.022,58<br />

Gewinnrücklage 653.747,77 650.000,00 650.000,00 400.000,00 400.000,00<br />

Gewinnvortrag 175.058,76 -55.931,25 -208.674,23 -190.234,74 -395.606,68<br />

Jahresfehlbetrag/<br />

-überschuss<br />

Bilanz-Position<br />

-234.737,78 -151.934,98 -440.020,16 -205.371,94 -214.707,55<br />

Eigenkapital 1.103.166,38 1.076.180,35 763.175,19 685.222,25 596.293,12<br />

Rückstellungen 8.700,00 8.700,00 8.000,00 9.400,00 10.400,00<br />

Verbindlichkeiten 17.665,03 4.632,81 4.385,83 5.744,79 5.821,92<br />

Summe Passiva 1.129.531,41 1.089.513,16 775.561,02 700.367,04 612.515,04


- 92 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VkA Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte:<br />

1 Geschäftsstellenleiter<br />

1 Mitarbeiterin<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/<strong>2011</strong><br />

Eigenkapitalquote 97,67 98,78 98,40 97,84 97,35<br />

Fremdkapitalquote 2,33 1,22 1,60 2,16 2,65<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

14.067,41 14.447,31 11.373,70 9.574,15 213,46<br />

Kassenmittelintensität 48,71 49,00 61,39 57,24 50,55<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 68,49<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 11.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

531 5001 Verlustbetrag an den VkA des RWE, GmbH 813,00 813,00


- 93 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

6. Verwertung und Entsorgung Karnap-Städte Holding GmbH (VEKS)<br />

Pferdebahnstraße 32<br />

45141 Essen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 150.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 6.840 4,56<br />

REMONDIS GmbH, Essen 73.500 49,00<br />

Entsorgungsbetriebe Essen GmbH, Essen 37.020 24,68<br />

Stadt Gelsenkirchen 17.160 11,44<br />

Stadt Gladbeck 4.800 3,20<br />

Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH (BHM) 10.680 7,12<br />

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Steuerung und Koordination der sich aus der Einführung<br />

des Dualen Abfallwirtschaftssystems auf der Grundlage der Verpackungsordnung in der jeweils<br />

gültigen Fassung sowie den nachfolgenden Verordnungen zur Abfallwirtschaft ergebenden<br />

Aufgaben. Das Unternehmen kann auch die Steuerung und Koordination weiterer Aufgaben zur<br />

Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen und Reststoffen in den Gebieten der<br />

Städte <strong>Bottrop</strong>, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck und Mülheim an der Ruhr übernehmen oder<br />

von den Städten übertragen bekommen.<br />

Die Steuerung und Koordination der Aufgaben zur Vermeidung, Verwertung und Entsorgung<br />

von Abfällen und Reststoffen kann für das jeweilige Stadtgebiet nur im Einvernehmen mit der<br />

zuständigen Stadt erfolgen. Dabei sollen vorhandene Vermeidungs-, Verwertungs- und Entsorgungssysteme<br />

eingebunden werden. Die abfallrechtlichen Zuständigkeiten der beteiligten<br />

Kommunen sowie des Kreises Recklinghausen bleiben unberührt.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der VEKS wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 94 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Christof Bußmann<br />

B. Aufsichtsrat: 12 Mitglieder (3 Arbeitnehmervertreter)<br />

Renate Palberg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzende<br />

Werner Hols, 1. stellv. Vorsitzender<br />

Jürgen Schirmer-Beisenkamp, Arbeitnehmervertreter (2. stellv. Vorsitzender, bis 14.03.2010)<br />

Ulrich Salmen, Arbeitnehmervertreter (2. stellv. Vorsitzender, ab 16.06.2010)<br />

Dr. Wolfgang Andriske (bis 14.03.2010)<br />

Dr. Gerd Terbeck<br />

Thomas Altenbeck, Arbeitnehmervertreter<br />

Antonius von Hebel<br />

Günter Helmich<br />

Roman Brüx<br />

Guido Hanning<br />

Birgit Welker<br />

Dr. Thomas Wilk (ab 25.03.2010)<br />

Gerd Walter, Arbeitnehmervertreter<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Uwe Unterseher-Herold<br />

Klaus Kunze<br />

Jürgen Jeppel<br />

D. Prokurist<br />

Carsten Sußmann


- 95 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die Gesellschaft ist im Geschäftsjahr 2010 in folgenden Geschäftsfeldern operativ tätig gewesen:<br />

1. Vermarktung von freien Kapazitäten des Müllheizkraftwerkes Essen-Karnap (MHKW)<br />

2. Entsorgung von kommunalen Abfällen der Karnap-Städte bei Kapazitätseinschränkungen<br />

des MHKW Karnap (Überlaufmengenabwicklung)<br />

3. Überlaufmengenabwicklung für weitere MVA-Standorte<br />

Ertragslage<br />

Wesentlich für den Umsatz von T€ 3.868 (i. Vj. T€ 3.943) sind die Erlöse aus der Vermarktung<br />

der freien Kapazitäten sowie der Entsorgung der Überlaufmengen.<br />

Der Umsatzrückgang resultiert vor allem aus dem Rückgang der übernommenen Überlaufmengen<br />

um rund 10 %. Hierdurch verringerte sich auch der Materialaufwand auf T€ 3.358<br />

(i. Vj. T€ 3.441).<br />

Die insgesamt über die VEKS abgewickelte Abfallmenge lag in 2010 ca. 5 % unterhalb der<br />

Vorjahresmenge. Die leichte Steigerung des Rohertrages gegenüber dem Vorjahr ist in den<br />

verbesserten Abrechnungsmodalitäten mit dem Hauptkunden begründet. Bezogen auf die<br />

Planmenge liegt die über die VEKS abgewickelte Menge rund 60 % höher. Ursächlich hierfür<br />

ist die 6-fach höhere Überlaufmenge der VEKS gegenüber Plan. Die Überlaufmengen konnten<br />

in bewährter Weise mit den Kooperationspartnern abgewickelt werden. Dabei konnte<br />

durch entsprechende Redundanzen die Entsorgungssicherheit für die der VEKS übergebenen<br />

Abfälle gewährleistet werden.<br />

Der Jahresüberschuss in Höhe von T€ 255 ist gegenüber dem Vorjahr um T€ 3 gestiegen.<br />

Maßgeblich hierfür sind die um T€ 3 gesunkenen betrieblichen Aufwendungen.<br />

Vermögenslage<br />

Die Vermögenslage der VEKS ist gekennzeichnet durch die Vermittlungsfunktion der Gesellschaft,<br />

die über keine eigenen Produktionsanlagen verfügt. Auf Grund ihres hohen Bestands<br />

an liquiden Mitteln war die VEKS jederzeit in der Lage ihren Verpflichtungen aus eigenen<br />

Mitteln nachzukommen. Die VEKS verfügt zum 31.12.2010 über liquide Mittel in Höhe<br />

von T€ 2.063 (i. Vj. T€ 3.225). Das kurzfristige Fremdkapital beläuft sich auf T€ 1.970 (i. Vj.<br />

T€ 2.655), davon ausstehende Rechnungen in Höhe von T€ 1.473.<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt 28,82 % (i. Vj. 23,02 %).<br />

Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.


- 96 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Müllmengenmanagement<br />

Der operative Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2010 in der Vermarktung<br />

der von den Karnap-Städten ungenutzten Verbrennungskapazitäten im MHKW<br />

Karnap auf Grundlage des Vermarktungsvertrages vom 13.08.1999. Des Weiteren konnte<br />

durch einen Verbund zwischen drei Müllverbrennungsanlagen deren Überlaufmengenabwicklung<br />

sichergestellt werden. Insgesamt lagen die Abfallmengen im Geschäftsjahr 2010<br />

unter der Vorjahresmenge.<br />

Die VEKS rechnet für <strong>2011</strong> nicht mit einem weiteren Preisverfall auf dem Spotmarkt zur<br />

thermischen Verwertung, jedoch dürfte bei tendenziell konjunkturell bedingt steigenden<br />

Mengen auf Grund der vorhandenen Entsorgungskapazitäten im mittleren Ruhrgebiet verbunden<br />

mit der Wettbewerbssituation das Preisniveau des Spotmarktes nur leicht steigen.<br />

Insgesamt rechnet die VEKS für <strong>2011</strong> mit einem Spotmarktniveau 2020) an bestimmte Hausmüllverbrennungsanlagen und mechanischbiologische<br />

Abfallbehandlungsanlagen gebunden. Ihnen bleiben somit Übergangszeiträume,<br />

um sich auf mögliche durch die Aufhebung verbindlicher Zuweisungen bedingte Veränderungen<br />

einzustellen. Lediglich ein Vertrag läuft Ende 2010 aus. Auf Grund der vertraglichen<br />

Bindung der Karnap-Städte an das MHKW Karnap bis Ende 2014 bleiben aus Sicht der<br />

VEKS die andienungspflichtigen Abfälle der öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger (örE)<br />

konstant.<br />

Vor diesem Hintergrund ist durch die Aufhebung verbindlicher Zuweisungen nicht mit kurzfristigen,<br />

grundlegenden Veränderungen der Mengenströme und Entsorgungswege bei den<br />

behandlungsbedürftigen Siedlungsabfällen in NRW zu rechnen. Damit sind hierdurch bedingt<br />

zunächst ebenfalls keine weiteren Auswirkungen auf den Spotmarkt zu erwarten.<br />

Die VEKS rechnet angesichts der aktuellen Marktsituation sowohl auf dem MVA- bzw. EBS-<br />

Sektor nicht vor 2012 mit einem Anstieg des Spotmarktniveaus. Interessenten für langfristige<br />

Verträge sind auf Grund des niedrigen Preisniveaus lediglich bei heizwertreichen Abfallfraktionen<br />

zu erkennen und kommunale Mengen sind auf Grund der differenzierten vergaberechtlichen<br />

Regeln unmittelbar nur als Ergebnis einer Ausschreibung zu bekommen. Die<br />

VEKS legt daher den Schwerpunkt der Akquisition auf die Beteiligung an kommunalen Ausschreibungen.<br />

Allerdings muss bezogen auf das MHKW Karnap vor einer Ausschreibungsbeteiligung<br />

die Belieferungsmöglichkeit nach 2014 geregelt sein.


- 97 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Risikobetrachtung<br />

Die VEKS verfügt über ein Risikomanagement gemäß dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz<br />

im Unternehmensbereich (KonTraG).<br />

Für die Jahre <strong>2011</strong>-2015 werden als berichtspflichtige Risiken die Reduktion der für die<br />

VEKS zur Vermarktung zur Verfügung stehende Kapazität des MHKW sowie der Ausfall<br />

eines Hauptkunden zum 31.12.<strong>2011</strong> identifiziert.<br />

Ausblick<br />

Für <strong>2011</strong> geht die VEKS von einem Rückgang der insgesamt abgewickelten Mengen gegenüber<br />

2010 aus. Bei der Umsatzplanung wird insbesondere der Kooperationsvertrag mit<br />

der USB GmbH (Bochum) unterstellt. Weitere Erlöse stammen aus der Überlaufmengenabwicklung<br />

für die Karnap-Städte und Kooperationspartner, insbesondere mit der GMVA Niederrhein<br />

und der TA Salzbergen. Auf Grund der insgesamt kürzeren Revisionszeiten in <strong>2011</strong><br />

der Kooperationsanlagen wird mit einem Rückgang der abzuwickelnden Überlaufmengen<br />

gegenüber dem Vorjahr gerechnet.<br />

Im Zeitraum 2012-2015 rechnet die VEKS mit einem Überlaufmengenniveau auf Basis des<br />

Jahres <strong>2011</strong>.<br />

Sofern der VEKS zusätzliche Kapazitäten im MHKW Karnap zur Vermarktung zur Verfügung<br />

gestellt werden können, sind hierbei Spotmarktbedingungen ohne langfristige Kundenbindung<br />

unterstellt. Im Zeitraum <strong>2011</strong>-2015 erwartet die VEKS tendenziell zwar einen Anstieg<br />

an vermarktungsfähigen Kapazitäten im MHKW Karnap, jedoch wird in der konservativen<br />

Planung zunächst nur mit einer begrenzten Freigabe und Vermarktung von zusätzlichen<br />

Kapazitäten auf Grund des niedrigen Marktpreisniveaus gerechnet.<br />

Neben Kooperationen zur Beteiligung an Ausschreibungen und der Unterstützung im Mengenmanagement<br />

des MHKW Karnap strebt die VEKS parallel die Erweiterung der Vermarktungsaktivitäten<br />

ab 2012 an. Die VEKS strebt dabei das Ziel an, ab 2012 die bisherigen<br />

kommunalen Mengen mit Drittverträgen zu kompensieren. Allerdings erwartet die VEKS bei<br />

einer dann voraussichtlich zunächst hauptsächlichen Betätigung im Spotmarktbereich eine<br />

deutliche Ergebnisverschlechterung.


- 98 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 7.124.677,55 3.682.641,39 3.504.953,98 3.942.976,32 3.868.284,07<br />

Sonstige Zinsen und andere<br />

Erträge<br />

57.358,62 57.946,89 54.471,71 22.365,61 14.442,55<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9.597,54 90.851,84 39.765,80 1.900,00 48,50<br />

Erträge 7.191.633,71 3.831.440,12 3.599.191,49 3.967.241,93 3.882.775,12<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 6.750.963,30 3.186.329,32 3.001.060,41 3.440.892,33 3.357.642,06<br />

Personalaufwand 117.026,40 116.236,47 118.617,10 63.133,71 63.103,49<br />

Abschreibungen 128,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

86.458,86 85.182,95 90.019,85 82.355,84 78.814,69<br />

92,50 2.117,85 40.139,19 48,39 92,18<br />

Steuern 34.769,01 179.396,76 122.858,23 128.636,52 127.654,42<br />

Aufwendungen 6.989.438,07 3.569.263,35 3.372.694,78 3.715.066,79 3.627.306,84<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 7.191.633,71 3.831.440,12 3.599.191,49 3.967.241,93 3.882.775,12<br />

./. Aufwendungen 6.989.438,07 3.569.263,35 3.372.694,78 3.715.066,79 3.627.306,84<br />

= Jahresüberschuss/<br />

-fehlbetrag 202.195,64 262.176,77 226.496,71 252.175,14 255.468,28


- 99 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

827.427,56 149.390,51 531.242,35 262.867,77 741.538,21<br />

Flüssige Mittel 2.590.512,66 2.231.253,28 1.516.889,97 3.225.203,20 2.063.332,27<br />

Umlaufvermögen 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97 2.804.870,48<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 71,34<br />

Summe Aktiva 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97 2.804.941,82<br />

gezeichnetes Kapital 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00 150.000,00<br />

Rücklagen 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00<br />

Gewinnvortrag 5.067,22 2.263,64 4.441,21 937,92 3.113,06<br />

Jahresüberschuss/<br />

-fehlbetrag<br />

202.195,64 262.176,77 226.496,71 252.175,14 255.468,28<br />

Eigenkapital 757.262,86 814.440,41 780.937,92 803.113,06 808.581,34<br />

Rückstellungen 1.210.386,59 1.320.283,88 990.018,19 1.568.748,78 1.515.625,39<br />

Verbindlichkeiten 1.450.290,77 245.919,50 277.176,21 1.116.209,13 480.735,09<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 3.417.940,22 2.380.643,79 2.048.132,32 3.488.070,97 2.804.941,82<br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

In 2010 beschäftigte die VEKS drei nebenamtliche Geschäftsführer.


- 100 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> VEKS Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 22,16 34,21 38,13 23,02 28,82<br />

Fremdkapitalquote 77,84 65,79 61,87 76,98 71,18<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 75,79 63,72 74,06 92,46 73,56<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

26,70 32,19 29,00 31,40 31,59<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Gewinnanteile* 10.498,00 11.400,00<br />

* die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 101 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

7. Wertstoff und Recycling <strong>Bottrop</strong> GmbH (WRB)<br />

Mozartstraße 2<br />

46240 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 350.000,00 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 262.350,00 74,96<br />

Remondis GmbH, Essen 87.650,00 25,04<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist<br />

� die Einsammlung von Verpackungsabfällen des Dualen Systems sowie zukünftiger Ersatz-<br />

systeme im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>,<br />

� die Einsammlung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen zur Verwertung / Beseitigung<br />

nach dem Recht der Kreislaufwirtschaft,<br />

� der Bau und Betrieb von Parkhäusern im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>.<br />

Die Gesellschaft kann sich auf verwandten Gebieten betätigen und alle Geschäfte betreiben,<br />

die mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen. Sie kann sich auch<br />

an anderen Unternehmen mit dem gleichen oder ähnlichen Gegenstand beteiligen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des öffentlichen Un-<br />

ternehmens der WRB. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der WRB wird dieser<br />

tatsächlich eingehalten.


- 102 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Uwe Wolters, <strong>Bottrop</strong> (ab 04.02.2010)<br />

Stephan Tschentscher, Essen<br />

B. Aufsichtsrat: 7 Mitglieder<br />

Thomas Göddertz, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (ab 04.02.2010)<br />

Volker Jungmann, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender<br />

Guido Hannig<br />

Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Werner Hols<br />

Renate Palberg, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Ulrich Schnirch, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Oberbürgermeister Bernd Tischler.


- 103 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die WRB wurde im August 1997 gegründet. Rückwirkend zum 01.01.1997 wurde der Regiebetrieb<br />

„Duale Abfallwirtschaft" durch Ausgliederung nach dem Umwandlungsgesetz in die<br />

WRB eingebracht.<br />

Gegenstand des Unternehmens ist neben der bereits vorher vom städt. Regiebetrieb als<br />

sogen. Betrieb gewerblicher Art durchgeführten Einsammlung von Verpackungsabfällen des<br />

Dualen Systems auch die Einsammlung, Verwertung bzw. Beseitigung von Abfällen nach<br />

dem Recht der Kreislaufwirtschaft. Hiermit soll der durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz entstandenen<br />

Marktsituation mit Liberalisierung der Märkte und starkem Wettbewerb insbesondere<br />

bei gewerblichen Abfällen zur Verwertung begegnet und eine Beteiligung an den entstehenden<br />

neuen Märkten erreicht werden.<br />

Nach § 107 der GO NW dürfen Gemeinden sich zur Erledigung von Angelegenheiten der<br />

öffentlichen Gemeinschaft wirtschaftlich betätigen.<br />

In der WRB werden wesentliche Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft (Stadt <strong>Bottrop</strong>,<br />

<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung -AöR- (BEST)) wahrgenommen, nämlich die zur<br />

Kreislaufwirtschaft zählenden Aufgaben der Sammlung von Wertstoffen im Rahmen des<br />

Dualen Systems sowie von gewerblichen Abfällen zur Verwertung. Die Sammeltätigkeit beschränkt<br />

sich dabei auf den Bereich des <strong>Bottrop</strong>er Stadtgebietes.<br />

Nachdem die WRB für die Jahre 2005 bis 2007 die v. g. Sammeltätigkeit als Subunternehmer<br />

wahrgenommen hat, ist sie durch den mit „Der grüne Punkt-DSD GmbH" abgeschlossenen<br />

Vertrag über die Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> vom<br />

24.07/09.08.2007 wieder direkt Auftragnehmer des Dualen Systems für die Zeit vom<br />

01.01.2008 - 31.12.2010.<br />

Nach zwischenzeitlich gefestigter Rechtsprechung und Rechtsauffassung fallen Entsorgungsdienstleistungen<br />

unter den im § 107 GO NW definierten Betrieb von Einrichtungen des<br />

Umweltschutzes, der eigentlich nicht als wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde zählt. Es<br />

kann daher aus vorstehenden Gründen weiterhin vorausgesetzt werden, dass die Beteiligung<br />

der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der WRB und die Wahrnehmung von Entsorgungsaufgaben auf<br />

dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft durch die WRB der Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung<br />

dienen und dass der verfolgte Zweck in der WRB erreicht wird.<br />

Der bisherige kommunale Geschäftsführer ist zum 31.12.2009 ausgeschieden. Als Geschäftsführer<br />

aus dem Bereich des kommunalen Anteileigners wurde der neue Vorstandsvorsitzende<br />

der BEST AöR im Handelsregister eingetragen.<br />

2. Geschäftsverlauf<br />

Entsprechend dem Wunsch der beiden Gesellschafter der WRB, bekräftigt durch entsprechende<br />

Beschlüsse von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung, wurde das Unternehmen<br />

WRB als ppp-Modell fortgeführt und hat sich daher im Jahr 2007 an der Ausschreibung<br />

der Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> durch „Der Grüne Punkt-DSD<br />

GmbH" beteiligt. Nach einer äußerst knapp gehaltenen Kalkulation, die auch einige Veränderungen<br />

in der Personalstruktur der WRB im Laufe der Jahre 2008 und 2009 bedingte,<br />

erhielt die WRB den Auftrag zur Erfassung von LVP für die Jahre 2008 bis 2010.


- 104 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Der zum 01.04.2005 mit der BEST AöR abgeschlossene Geschäftsbesorgungsvertrag,<br />

durch den die kaufmännischen und buchhalterischen Aufgaben der WRB von der BEST erledigt<br />

werden, wurde in 2009 für die Zeit bis Ende 2010 auf die Kostenstruktur 2008 festgeschrieben.<br />

Der Aufsichtsrat beauftragte die Geschäftsführung im Jahr 2010 mit der Teilnahme an der<br />

Ausschreibung der Erfassung von Leichtverpackungen im Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong>. Es wurde<br />

eine Kalkulation auf Grundlage des TVöD erstellt. Den Zuschlag für das Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong><br />

erhielt die ALBA West GmbH. Die Geschäftsführung wurde daraufhin beauftragt in Gespräche<br />

mit der Fa. ALBA West GmbH einzutreten, um die Möglichkeit und Konditionen für eine<br />

Weiterführung der Sammeltätigkeit als Subunternehmer zu ermitteln. Die Konditionen unter<br />

denen ein Subunternehmervertrag möglich ist, wurden mit dem Aufsichtsrat abgestimmt.<br />

Nach mehreren Verhandlungsrunden wurde im November mit der ALBA West GmbH der<br />

Subunternehmervertrag für die Sammlung von Leichtverpackungen für den Zeitraum von<br />

01.01.<strong>2011</strong> bis zum 31.12.2014 abgeschlossen. Die geschäftliche Betätigung über den<br />

31.12.2010 hinaus in vergleichbarem Umfang ist damit vorerst gesichert.<br />

Das Jahresergebnis vor Steuern 2010 beträgt + 8,7 T€.<br />

Das für 2010 gesetzte Ziel, im Jahresergebnis vor Steuern keinen Verlust auszuweisen,<br />

konnte durch Umsetzung verschiedener Faktoren (Veränderungen beim Personalbestand,<br />

bei der Organisation der Sammellogistik, gute Beteiligung an den Papiererlösen der BEST<br />

AöR, Festschreibung des Geschäftsbesorgungsvertrags + Festschreibung der für die Personalausleihe<br />

und Fahrzeugausleihe zwischen BEST AöR und WRB vereinbarten Konditionen<br />

usw.) erreicht werden.<br />

Der Umsatz des Geschäftsjahres 2010 beträgt 484 T€.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge in 2010 beinhalten im Wesentlichen für Personalleistung<br />

und Fahrzeuggestellung WRB/BEST: T€ 9<br />

Aus dem Vertrag mit Der Grüne Punkt-DSD GmbH über die Sammlung im Dualen System in<br />

<strong>Bottrop</strong> (Entleerung der Gelben Tonne) resultiert der Hauptteil der Umsatzerlöse (T€ 399).<br />

Die Erlöse werden aber nicht nur von „Der Grüne Punkt-DSD GmbH" erzielt sondern nach<br />

den Aufteilungen der übergeordneten Clearing-Stelle von allen 9 Dualen Systemen.<br />

Der Umsatz bei den gewerblichen Abfällen zur Verwertung liegt bei 74 T€.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen signifikanten Rückgang. Es musste auf die<br />

Marktsituation eingegangen und Preisnachlässe gewährt werden, um Kunden bei der WRB<br />

zu halten. Eine Steigerung der Umsätze in diesem Bereich ließ sich nicht realisieren und ist<br />

auch z. Z. nicht angedacht. Im Gegenteil wechselten weiterhin von dem ohnehin überschaubaren<br />

Kundenkreis Kunden zu anderen Entsorgern.<br />

Die Bankenkrise 2008 wirkte sich leider auch negativ auf das Anlagenmanagement der<br />

WRB mit erheblich zurückgehenden Zinserträgen aus. Diverse Anfragen der Geschäftsführung<br />

bei anderen Geldinstituten oder ein Wechsel in das Portfolio der Gesellschafter erbrachte<br />

im Ergebnis keine höheren Zinssätze Ein Wechsel des Geldinstituts wurde daher für<br />

2010 nicht in Erwägung gezogen.


- 105 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Zum 31.12.2010 beschäftigte die WRB insgesamt sieben zeitlich befristet angestellte gewerbliche<br />

Mitarbeiter. Mitte des Jahres 2010 wurde zusätzlich ein Mitarbeiter, zeitlich befristet<br />

für 2 Jahre, eingestellt, der als Reserve zur Verfügung steht, im Normalfall aber an die<br />

BEST AöR ausgeliehen ist. Für diesen Mitarbeiter erhält die WRB GmbH Zuschüsse der<br />

Agentur für Arbeit. Wie bereits unter Punkt 2. ausgeführt, werden die Buchhaltungsaufgaben<br />

und kaufmännischen Aufgaben der WRB, begleitet durch die nebenamtliche Geschäftsführung,<br />

durch die BEST AöR im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags erledigt.<br />

Im Rahmen einer optimierten Personaleinsatzplanung wurden Personalengpässe im gewerblichen<br />

Bereich der WRB durch Gestellung der benötigen Mitarbeiter durch die BEST<br />

AöR überbrückt, wie auch andererseits die WRB der BEST AöR bei Sonderaufgaben aushalf.<br />

Wegen des längerfristigen Ausfalls eines Fahrers wurde für ca. 3 Monate ein Fahrer<br />

einer Leiharbeitsfirma beschäftigt. Die Gestellung durch die BEST AöR über einen derart<br />

langen Zeitraum war nicht möglich. Engpässe, speziell bei den Ladern, sollen auch künftig in<br />

enger Zusammenarbeit bei der Personaleinsatzplanung gemeinsam mit der BEST AöR<br />

überbrückt werden. In der Regel wird die Personalreserve ausschließlich durch die BEST<br />

AöR gestellt.<br />

Der Geschäftsverlauf in 2010 wurde außerdem durch Veränderungen bei nachstehenden<br />

Aufgabenfeldern geprägt:<br />

Leichtverpackungen (LVP)<br />

Die LVP-Erfassung und Verwertung ist aus kartellrechtlichen Gründen inzwischen auf 9 Systembetreiber<br />

verteilt. Dabei wird die Verteilung der zu übernehmenden Mengen und damit<br />

der von den Systemen zu zahlenden Anteile über eine so genannte Clearingstelle abgewickelt.<br />

Praktisch im gesamten Geschäftsjahr wurde über fehlerhafte Mengenmeldungen diskutiert.<br />

Zeitweise stand sogar ein Zusammenbruch des gesamten Systems im Focus nachdem<br />

die Zahlungsunfähigkeit drohte. Es wurden in letzter Minute jeweils Einigungen erzielt,<br />

die die Bezahlung der Leistungen der WRB gesichert haben.<br />

Im 3. und 4. Quartal erfolgten bei einzelnen Betreibern angebliche Überlieferungen, die<br />

aber aufgeklärt werden konnten. Der Absatz war bis zum Jahresende gesichert.<br />

Im Geschäftsjahr erfolgte die Ausschreibung des Logistik Vertrages vom 01.01.<strong>2011</strong> bis<br />

31.12.2014 wiederum durch die DSD GmbH als Systemführer. Der Zuschlag für das Sammelgebiet<br />

NW 106 (<strong>Bottrop</strong>) ging an die ALBA West GmbH. Nach Bekannt werden des Auftragsverlustes<br />

wurde die Geschäftsführung vom Aufsichtsrat beauftragt, Verhandlungen<br />

über einen Subunternehmervertrag mit der ALBA West GmbH aufzunehmen. Die Verhandlungen<br />

konnten zu einem Abschluss gebracht werden, so dass die WRB bis 2014 weiterhin<br />

die LVP-Erfassung in <strong>Bottrop</strong> durchführt,<br />

PPK Verpackungen und Pauschalen des ÖrE für Öffentlichkeitsarbeit u. ä.<br />

Die Ausschreibung der Leistungen des Dualen Systems in 2003 und 2004 führten auch zu<br />

einer veränderten Rechtslage bei Papier/Pappe/Karton (PPK). Von entscheidender Bedeutung<br />

war hier, dass alle ÖrE die Rolle des Systemführers bei der Entsorgung der PPK-<br />

Fraktion haben, insoweit auch Vertragspartner des Dualen Systems sind und daher auch die<br />

Pro-Kopf-Pauschale, die von DSD an die ÖrE für die Mitbenutzung örtlicher Sammelsysteme<br />

für PPK-Verpackungen überwiesen wird, für sich beanspruchen. Diese Vorgehensweise<br />

wurde auch von der BEST-AöR bei PPK gewählt und in 2010 entsprechend fortgeführt. Resultierend<br />

aus dem weiteren Personal- und Fahrzeugabbau bei der WRB werden bis 2005<br />

noch von der WRB erbrachte und vergütete Leistungen in den Bereichen Abfallberatung,<br />

Reinigung von Depotcontainerstandplätzen und Mitnutzung des kommunalen Altpapiererfassungssystems<br />

u. ä. komplett durch die BEST erbracht. Hier entfielen daher die in früheren<br />

Jahren von der BEST an die WRB überwiesenen Anteile aus entsprechenden DSD-<br />

Entgelten.


- 106 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die BEST AöR hat an die WRB von den Vermarktungserlösen für PPK in 2010 insgesamt<br />

rd. 10 T€ überwiesen. Hier ist zu bedenken, dass durch den Preiseinbruch in 2008 beim<br />

Wertstoff Papier und den sich ab Mitte 2009 nur langsam erholenden Markt die Gesamterlöse<br />

bei PPK bei weitem nicht den Stand früherer Jahre erreichten. Positiv zu bewerten ist<br />

daher, dass die BEST AöR bereit war, im Jahr 2010 aus ihren Erlösen mit einem neuen Vertragspartner<br />

wiederum einen Anteil für Verkaufsverpackungen aus PPK zusätzlich an die<br />

WRB zu überweisen. Der geringere Anteil erklärt sich mit gestiegenen Logistikkosten.<br />

Personal<br />

Bei der Kalkulation für die Ausschreibung LVP ging die Geschäftsführung schon davon aus,<br />

dass mit dem seinerzeitigen gewerblichen Mitarbeiterstamm und dessen tarifrechtlichen Vertragsbedingungen<br />

ab 2008 keine Erträge mehr im LVP-Geschäft zu erwirtschaften waren, im<br />

Gegenteil bei Beibehaltung der Konditionen Verluste eigentlich zwangsläufig waren. Zum<br />

01.01.2008 hatte die Geschäftsführung daher 5 neue Mitarbeiter zu für das Unternehmen<br />

günstigeren Bedingungen eingestellt und zunächst nur einen Mitarbeiter (Kraftfahrer) weiterbeschäftigt,<br />

der im Oktober 2008 zur BEST AöR wechselte. Ein weiterer Mitarbeiter wechselte<br />

im November 2008 zur BEST AöR. Dafür wurde seit November 2008 ein neuer Mitarbeiter,<br />

der durch einen Personaldienstleister gestellt wurde, bei der WRB beschäftigt. Dieser<br />

Vertrag mit dem Personaldienstleister wurde Mitte 2009 gekündigt und der Mitarbeiter in<br />

einem bis Ende 2010 befristeten Arbeitsverhältnis bei der WRB direkt beschäftigt. Die im<br />

Personalbereich von der Geschäftsführung getroffenen Maßnahmen führten letztlich auch<br />

für 2009 zu einer erheblichen Reduzierung der Personalkosten gegenüber 2007. Durch Stufenaufstiege<br />

etc. ergab sich wieder ein deutlich gestiegenes Lohnniveau. Die Verträge waren<br />

alle befristet bis 2010. Die neue Kalkulation für die Folgejahre musste signifikante Einsparungen<br />

erbringen, so dass zukünftig nur angelehnt an den TVöD vergütet werden kann,<br />

um wenigstens ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.<br />

Fahrzeugkosten<br />

Die von der WRB für die LVP-Sammlung eingesetzten Fahrzeuge sind abgeschrieben. Das<br />

dargestellte Ergebnis konnte nur erreicht werden, weil die Reparaturen im Geschäftsjahr<br />

gegenüber dem Vorjahr signifikant gesunken waren. Durchgeführte Großreparaturen im<br />

Vorjahr haben zu diesen positiven Effekten geführt. Die Aussagen dazu im Lagebericht des<br />

Vorjahres haben sich damit bestätigt.<br />

3. Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft ist geordnet.


- 107 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Folgende Kennzahlen ergeben sich:<br />

Die WRB in Kennzahlen:<br />

Statische Liquiditätsbetrachtung<br />

2009 2010<br />

TEUR TEUR<br />

Flüssige Mittel 508 527<br />

Forderungen L+L 95 96<br />

Forderungen gegen Gesellschafter 13 0<br />

Rechnungsabgrenzungsposten/<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 11 14<br />

627 624<br />

Verbindlichkeiten gg. Gesellschafter 0 2<br />

Lieferantenschulden 6 10<br />

Sonstige Verbindlichkeiten, Rückstellungen 26 14<br />

32 26<br />

Überdeckung 595 598<br />

Vermögensstruktur<br />

Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme entwickelte sich wie folgt:<br />

2009 2010<br />

TEUR TEUR<br />

Bilanzsumme 627 624<br />

Anlagevermögen in % der Bilanzsumme 0 0<br />

Eigenkapital in % der Bilanzsumme 95,0 95,8<br />

Die Kennzahlen ergeben eine gute, geordnete Vermögenslage der Gesellschaft.<br />

Durch Nutzung der Fahrzeuge der BEST bei Ausfällen der WRB-eigenen Fahrzeuge erfolgten<br />

auch in 2010 keine Investitionen für Fahrzeuge, Geräte u. ä.<br />

Ende 2004 wurde zuletzt ein gebrauchtes Sammelfahrzeug beschafft, das die Kostenstruktur<br />

der WRB durch Abschreibungen belastete. Mitte 2007 fiel das letzte Fahrzeug aus der<br />

Abschreibung heraus.<br />

4. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres 2010 liegen nicht<br />

vor.


- 108 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

5. Zukünftige Entwicklung<br />

Nachdem bekannt war, dass der Zuschlag für den Auftrag nicht an die WRB geht, wurde die<br />

Geschäftsführung vom Aufsichtsrat aufgefordert zu überprüfen, ob ein Angebot an die ALBA<br />

West GmbH mit einem ausgeglichenen Ergebnis möglich ist. Dies wurde mit den entsprechenden<br />

Risiken vorgelegt und diskutiert. Es bestand Einigkeit zwischen Geschäftsführung<br />

und Aufsichtsrat, dass ein kostendeckendes Angebot nicht mit Personalzahlungen nach<br />

TVöD einhergehen kann.<br />

Mit Abschluss des Vertrags über die Durchführung von Leistungen im Zusammenhang mit<br />

der Erfassung und dem Transport von gebrauchten Verkaufsverpackungen („LVP“) ist der<br />

Fortbestand der WRB GmbH und die Fortführung des operativen Geschäftes für den Zeitraum<br />

vom 01.01.<strong>2011</strong> bis zum 31.12,2014 voraussichtlich im Wesentlichen verlustfrei sicher.<br />

Die Abrechnung ist seit dem 01.01.<strong>2011</strong> wesentlich einfacher, da nur noch mit einem Vertragspartner<br />

zusammengearbeitet werden muss und nicht wie vorher mit allen 9 Systembetreibern.<br />

Dies vereinfacht die Geschäftsbesorgung, so dass der Vertrag zwischen BEST<br />

AöR und WRB GmbH entsprechend anzupassen ist. Weiter ist durch Vertrag zwischen<br />

BEST - AöR und WRB GmbH die Benutzung des durch die BEST-AöR erworbenen Behältersystems<br />

(Gelbe Tonnen) für die 4-jährige Vertragslaufzeit bis 2014 gesichert.<br />

Inwieweit weiterhin jährlich positive Geschäftsabschlüsse möglich sind, hängt von den Tarifabschlüssen,<br />

den Betriebskostensteigerungen sowie von der Entwicklung des Wertstoffmarktes<br />

ab. Der Vertrag musste, wie in den Jahren zuvor, mit einem Festpreis für den gesamten<br />

Vertragszeitraum abgeschlossen werden. Erstmals ist für das Sammelgebiet NW<br />

106 (<strong>Bottrop</strong>) ein Vertragszeitraum von 4 Jahren ausgeschrieben worden. Bei der Kostenstruktur<br />

der WRB GmbH birgt dieser sehr lange Zeitraum ein hohes Risikopotential. Hohe<br />

Fahrzeugkosten oder überdurchschnittliche Tarifabschlüsse könnten zu einem negativen<br />

Betriebsergebnis führen. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass über den gesamten<br />

Vertragszeitraum ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt wird.


- 109 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 736.184,26 656.878,11 512.410,77 506.231,35 484.143,24<br />

Sonstige Zinsen und andere<br />

Erträge<br />

9.358,03 14.334,34 18.919,54 4.854,20 3.522,07<br />

Sonstige betriebliche Erträge 15.515,68 33.301,10 2.399,71 11.378,85 9.882,09<br />

Erträge 761.057,97 704.513,55 533.730,02 522.464,40 497.547,40<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 267.923,90 152.298,24 127.167,65 100.784,66 105.065,89<br />

Personalaufwand 329.458,05 322.240,44 219.883,08 219.799,90 226.336,02<br />

Abschreibungen 65.279,54 17.227,09 0,00 0,00 0,00<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

149.582,99 159.269,58 177.427,73 197.966,67 157.405,28<br />

4,38 0,00 6,09 36,93 0,00<br />

Steuern 1.791,74 3.685,32 2.312,62 3.705,29 6.669,76<br />

Aufwendungen 814.040,60 654.720,67 526.797,17 522.293,45 495.476,95<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 761.057,97 704.513,55 533.730,02 522.464,40 497.547,40<br />

./. Aufwendungen 814.040,60 654.720,67 526.797,17 522.293,45 495.476,95<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag -52.982,63 49.792,88 6.932,85 170,95 2.070,45


- 110 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagevermögen 17.227,09 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 17.227,09 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

195.113,22 77.672,45 83.016,70 118.504,35 96.185,25<br />

Flüssige Mittel 479.842,63 620.297,91 552.120,25 507.668,40 526.804,88<br />

Umlaufvermögen 674.955,85 697.970,36 635.136,95 626.172,75 622.990,13<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

742,16 637,00 622,36 622,36 622,25<br />

Summe Aktiva 692.925,10 698.607,36 635.759,31 626.795,11 623.612,38<br />

gezeichnetes Kapital 350.000,00 350.000,00 350.000,00 350.000,00 350.000,00<br />

Rücklagen 289.755,79 289.755,79 238.410,20 238.410,20 238.410,20<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 844,16 -52.138,47 0,00 6.932,85 7.103,80<br />

Jahresüberschuss -52.982,63 49.792,88 6.932,85 170,95 2.070,45<br />

Eigenkapital 587.617,32 637.410,20 595.343,05 595.514,00 597.584,45<br />

Rückstellungen 35.959,63 30.900,00 20.924,08 15.200,00 8.766,00<br />

Verbindlichkeiten 69.348,15 30.297,16 19.492,18 16.081,11 17.261,93<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 692.925,10 698.607,36 635.759,31 626.795,11 623.612,38


- 111 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

Die Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigen Mitarbeiter betrug durchschnittlich<br />

6 Mitarbeiter (gewerbliche Arbeitnehmer), im Vorjahr 6.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 84,80 91,24 93,64 95,01 95,83<br />

Fremdkapitalquote 15,20 8,76 6,36 4,99 4,17<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

3.411,01 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 69,25 88,79 86,84 81,00 84,48<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gem. § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 7,81 1,16 0,03 0,35<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Gewinnanteile*) 0,00 0,00<br />

Ausgaben<br />

keine<br />

*) Die Gesellschafteranteile der Stadt <strong>Bottrop</strong> wurden am 01.06.1999 in den <strong>Bottrop</strong>er Bäderbetrieb,<br />

seit dem 01.01.2001 <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb, als gewillkürtes Betriebsvermögen<br />

eingelegt. Die Gewinnausschüttung der WRB, die der <strong>Bottrop</strong>er Sportund<br />

Bäderbetrieb aus steuerlichen Gründen erhält, reduziert den Jahresfehlbetrag des<br />

<strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetriebes auch somit den Betriebskostenzuschuss, der aus<br />

dem städtischen Haushalt geleistet wird.<br />

Die Gewinnausschüttung betrug 2010 0,00 EUR (für das Geschäftsjahr 2009).


- 112 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WRB Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 113 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

8. Gesellschaft zur Verwertung von Grün- und Bioabfällen mbH<br />

(GVB)<br />

Mozartstraße 2<br />

46240 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 26.000,00 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 13.260,00 51<br />

SIUS GmbH, Völklingen 12.740,00 49<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

(1) Die Aufbereitung und Verwertung von Grün- und Bioabfällen sowie die Vermarktung und<br />

Verwertung von aus solchen Abfällen gewonnenen Produkten.<br />

(2) Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die im Zusam-<br />

menhang mit dem Gesellschaftszweck stehen. Hierzu gehört auch die Gründung von<br />

Zweigniederlassungen.<br />

(3) Der Gesellschaftszweck kann auch durch Beteiligung verfolgt werden.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GVB wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 114 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Aufsichtsrat: 5 Mitglieder<br />

Klaus Strehl, Vorsitzender, <strong>Bottrop</strong><br />

Werner Becker, SIUS GmbH, stellv. Vorsitzender<br />

Wilhelm Kühn, SUIS GmbH<br />

Paul Ketzer, <strong>Bottrop</strong><br />

Monika Budke, <strong>Bottrop</strong><br />

B. Geschäftsführung:<br />

Edmund Spaniol, Saarbrücken<br />

Carsten Sußmann, Herten<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Dr. Antoinette Bunse


- 115 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Geschäftsentwicklung und -tätigkeit<br />

Die Gesellschaft zur Verwertung von Bio- und Grünabfällen mbH konzentriert ihre Aktivitäten<br />

auf die Entsorgung von Abfällen aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Bioabfälle,<br />

Grünabfälle, Holz und Speisereste. Zur Durchführung ihrer Tätigkeiten bedient sich die<br />

Gesellschaft des Außendienstes der BEST AÖR (<strong>Bottrop</strong>er Entsorgung- und Stadtreinigung,<br />

Anstalt des öffentlichen Rechts). Außerdem wird die kaufmännische Verwaltung<br />

auf der Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages von der BEST AöR übernommen.<br />

Die Aktivitäten der GVB mbH, <strong>Bottrop</strong>, haben sich im Geschäftsjahr 2010 im Vergleich<br />

zu den Aktivitäten des Vorjahres nicht wesentlich verändert.<br />

Die Geschäftstätigkeit besteht insbesondere in der<br />

� Annahme der in der Stadt <strong>Bottrop</strong> anfallenden, im Wesentlichen durch die BEST AöR<br />

angelieferten Bio- und Grünabfälle,<br />

� Weitergabe der Bio- und Grünabfälle (überwiegend an die SIUS GmbH, Völklingen)<br />

und<br />

� Optimierung der Verwertungsstrukturen der Bio- und Grünabfälle.<br />

2. Lage der Gesellschaft<br />

Insgesamt hat die GVB mbH im Hauptgeschäft 11.095 t (Vorjahr: 11.878 t) Bioabfälle<br />

sowie 4.401 t (Vorjahr 4.078 t) Grünabfälle (inkl. Friedhofsabfälle) der Verwertung zugeführt.<br />

Des Weiteren wurden im Nebengeschäft Holzabfälle sowie Speisereste entsorgt.<br />

Durch die Mengenreduktion reduzierte sich das Rohergebnis von TEUR 142 um TEUR 2<br />

auf TEUR 140.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist demgegenüber im Vergleich zum<br />

Vorjahr von TEUR 92 um TEUR 14 auf TEUR 106 gestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen<br />

auf die um TEUR 16 gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen zurückzuführen.<br />

Das Jahresergebnis hat sich bedingt durch die gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

sowie Steueraufwendungen von TEUR 60 auf TEUR 69 verbessert. Die Umsatzrendite<br />

ist zum Vorjahr gestiegen und beträgt 7,9 % (Vorjahr: 6,5 %). Die Materialaufwandsquote<br />

blieb mit 84,0 % (Vorjahr: 84,8 %) auf Vorjahresniveau.<br />

Die Gesellschaft verfügt als reine Handelsgesellschaft über kein Anlagevermögen, so<br />

dass keine Investitionen durchgeführt wurden. Das Umlaufvermögen ist bei einer Eigenkapitalquote<br />

von 59,5 % (Vorjahr: 56,4 %) zum überwiegenden Teil durch Eigenkapital<br />

finanziert, so dass die Gesellschaft in der Lage ist, ihren finanziellen Verpflichtungen<br />

nachzukommen.


- 116 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Ausblick sowie Chancen und Risiken<br />

Die GVB mbH ist weiterhin bestrebt, die logistischen Vorteile und die räumliche Nähe zu<br />

anderen kommunalen Unternehmen der Stadt <strong>Bottrop</strong> für eine Verbesserung und Stabilisierung<br />

der Ertragslage zu nutzen. Durch den bestehenden Entsorgungsvertrag mit der<br />

BEST AöR und die strategische Partnerschaft mit der Gesellschafterin SIUS GmbH ist<br />

die Ertragslage der Gesellschaft gesichert, so dass operative Risiken derzeit nicht erkennbar<br />

sind. Für die kommenden Geschäftsjahre erwartet die Gesellschaft im Vergleich<br />

zum Geschäftsjahr 2010 Jahresüberschüsse in etwa gleicher Höhe.<br />

Die Chancen und Risiken der Gesellschaft sind auch von der Entwicklung der politischen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere auf EU-Ebene und der damit verbundenen<br />

Gesetzgebung auf nationaler Ebene abhängig. Darüber hinausgehende Risiken<br />

bestehen nicht.<br />

Chancen bestehen vor allem in dem Ausbau und der Förderung von Energie aus Biomasse,<br />

für die die GVB mbH das notwendige Material liefert.<br />

Die GVB mbH wird weiter intensiv die Möglichkeiten einer Kooperation hinsichtlich der<br />

Bioabfallverwertung prüfen. Des Weiteren wird der Markt im Einzugsgebiet der Karnap-<br />

Städte intensiv beobachtet, um sich gegebenenfalls als Entsorgungspartner im Bereich<br />

der Bio- und Grünabfallverwertung anbieten zu können. Um gegebenenfalls die eigenen<br />

Mengen auch langfristig in einer eigenen Anlage sichern zu können, benötigt die GVB<br />

mbH für eine eigene Anlage auch ein entsprechendes Mengenszenario, um die Anlage<br />

wirtschaftlich betreiben zu können.<br />

Insgesamt sieht die Geschäftsführung keine entwicklungsbeeinträchtigenden Tatsachen<br />

oder bestandsgefährdenden Risiken für die Gesellschaft.<br />

Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.


- 117 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 846.763,83 889.515,00 903.408,79 929.552,21 872.384,65<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 3.352,50 3.238,12 3.102,23 1.170,42 1.573,42<br />

Sonstige betriebliche Erträge 6.347,88 1.080,99 1.567,14 1.730,04 1.000,00<br />

Erträge 856.464,21 893.834,11 908.078,16 932.452,67 874.958,07<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 725.392,75 759.741,77 770.602,63 788.883,59 733.159,39<br />

Personalaufwand 8.849,60 5.000,00 5.000,00 4.000,00 4.000,00<br />

Abschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 20.584,69 26.899,87 28.348,89 47.054,22 31.357,50<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 187,13 17,11 240,15 206,37 29,32<br />

Steuern 43.398,53 43.663,84 35.329,00 32.490,90 37.321,72<br />

Aufwendungen 798.412,70 835.322,59 839.520,67 872.635,08 805.867,93<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 856.464,21 893.834,11 908.078,16 932.452,67 874.958,07<br />

./. Aufwendungen 798.412,70 835.322,59 839.520,67 872.635,08 805.867,93<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 58.051,51 58.511,52 68.557,49 59.817,59 69.090,14


- 118 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

ausstehende Einlagen auf das<br />

gezeichnete Kapital<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

107.386,31 141.494,92 146.612,29 77.354,91 20.449,36<br />

sonstige Vermögensgegenstände 0,00 0,00 7.108,22 21.826,21 4.270,38<br />

Flüssige Mittel 114.803,31 50.094,82 45.882,71 152.981,58 232.758,49<br />

Umlaufvermögen 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70 257.478,23<br />

Summe Aktiva 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70 257.478,23<br />

gezeichnetes Kapital 26.000,00 26.000,00 26.000,00 26.000,00 26.000,00<br />

Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Verlust-/Gewinnvortrag 48.667,78 55.699,29 56.210,81 56.768,30 57.585,89<br />

Bilanzgewinn/-verlust 58.051,51 58.511,52 68.557,49 59.817,59 69.090,14<br />

Eigenkapital 132.719,29 140.210,81 150.768,30 142.585,89 152.676,03<br />

Rückstellungen 19.562,00 7.188,00 7.188,00 6.000,00 11.597,00<br />

Verbindlichkeiten 69.908,33 44.190,93 41.646,92 103.576,81 93.205,20<br />

Summe Passiva 222.189,62 191.589,74 199.603,22 252.162,70 257.478,23<br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

Im Geschäftsjahr 2010 waren 2 Geschäftsführer angestellt.


- 119 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 59,73 73,18 75,53 56,55 59,29<br />

Fremdkapitalquote 40,27 26,82 24,47 43,45 40,71<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 51,67 26,15 22,99 60,67 90,39<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

43,74 41,73 45,47 41,95 45,25<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Gewinnanteile * 34.680,00 36.090,00<br />

* die Gewinnausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 120 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GVB Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 121 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

9. <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung AöR (BEST)<br />

Mozartstraße 2<br />

46240 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 250.000 EUR<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Aufgaben des Kommunalunternehmens sind<br />

� die Abfallentsorgung und Abfallwirtschaft nach den gesetzlichen Vorschriften,<br />

� die Straßenreinigung und der Winterdienst nach den gesetzlichen Vorschriften,<br />

� die Einrichtung und Unterhaltung von Neben- und Hilfsbetrieben, die die Aufgaben des<br />

Kommunalunternehmens fördern und wirtschaftlich mit ihnen zusammenhängen.<br />

Zur Förderung ihrer Aufgaben kann sich das Kommunalunternehmen an anderen Unter-<br />

nehmen beteiligen, wenn das dem Anstaltszweck dient. Dabei ist sicherzustellen, dass die<br />

Haftung des Kommunalunternehmens auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der BEST wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 122 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Vorstand:<br />

Uwe Wolters<br />

Carsten Sußmann<br />

B. Verwaltungsrat:<br />

Paul Ketzer, Vorsitzender<br />

Renate Palberg, SPD, stellv. Vorsitzende<br />

Volker Jungmann, CDU, stellv. Vorsitzender<br />

Andreas Bartz, CDU<br />

Rudi Dartsch, SPD<br />

Werner Kamratowski, SPD<br />

Sigrid Lange, Bündnis 90 / Die Grünen<br />

Lore Jacobi, CDU<br />

Jürgen Koch, SPD<br />

Gert Neugebauer, SPD<br />

Christof Bußmann, CDU<br />

Michael Riedel, FDP<br />

Stefan Krix, ödp<br />

Michael Gerber, DKP, beratendes Mitglied<br />

Christopf Ferdinand, DIE LINKE, beratendes Mitglied<br />

C. Prokurist:<br />

Hermann Jerig


- 123 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die BEST AöR wurde als Anstalt des öffentlichen Rechts im September 2000 rückwirkend<br />

zum 01. Januar 2000 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Annahme, die<br />

Sammlung, die Kommissionierung und der Transport von Abfällen zur Beseitigung oder<br />

Verwertung aus privaten Haushalten und ähnlichen Herkunftsbereichen gemäß des Kreislaufwirtschafts-<br />

und Abfallbeseitigungsgesetzes (KrW-/AbfG) des Bundes und des Abfallgesetzes<br />

für das Land NRW, des weiteren die Sammlung, Entsorgung und Beseitigung von<br />

Abfällen zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen gemäß des KrW-/AbfG, die<br />

Erbringung der Leistungen gemäß des Straßenreinigungsgesetzes sowie die Unterhaltung,<br />

Wartung und Bewirtschaftung des eigenen Fuhrparks und die Wartung des Fuhrparks der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> als Dienstleistung.<br />

Die Umsätze der BEST AöR resultieren zu ca. 90% aus den Gebühren erhebenden Bereichen<br />

auf Basis des Kommunalabgabengesetzes. Darüber hinaus werden Umsätze aus dem<br />

Betrieb gewerblicher Art und aus Geschäftsverbindungen mit der Stadt <strong>Bottrop</strong> oder deren<br />

Gesellschaften erzielt. Zur Betreuung der in der Entsorgung tätigen städt. Gesellschaften<br />

bestehen Geschäftsbesorgungsverträge.<br />

Die BEST AöR ist nur in bestimmten Marktsegmenten, die relativ geringe Umsatzanteile<br />

erzielen, direkter Konkurrenz ausgesetzt. Die Tätigkeit der BEST AöR ist auf das Stadtgebiet<br />

<strong>Bottrop</strong> begrenzt.<br />

Gewährträgerin der <strong>Bottrop</strong>er Entsorgung und Stadtreinigung ist die Stadt <strong>Bottrop</strong>. Die Organe<br />

des Kommunalunternehmens sind der Verwaltungsrat und der Vorstand. Den Vorsitz<br />

im Verwaltungsrat hat der jeweils für die Abfallwirtschaft zuständige Fachdezernent der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong>. Der Verwaltungsrat setzt sich aus vom Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> entsandten Vertretern<br />

zusammen. Er wurde nach der Kommunalwahl 2009 im November 2009 neu besetzt.<br />

Die Anstalt hat insofern eine besondere Rolle, als dass sie als eigenständige Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts vom Rat der Stadt <strong>Bottrop</strong> die Kompetenz zum Erlass von Satzungen<br />

erhalten hat und berechtigt ist, Töchter zu gründen. Die Anstaltsatzung wurde zuletzt<br />

am 13.12.2007 durch Ratsbeschluss geändert. Die geänderte Satzung berücksichtigt gesetzliche<br />

Änderungen sowie strukturelle Änderungen zur Stärkung der Anstaltsorgane in<br />

ihren Zuständigkeitsbereichen.<br />

2. Geschäftsverlauf und Lage<br />

Die wesentlichen Schwerpunkte der Vorstandsarbeit des letzten Jahres waren<br />

� die Verhandlungen mit den im Karnap-Verbund zusammengeschlossenen Kommunen<br />

zur Fortführung der gemeinsamen thermischen Verwertung von Abfällen im Müllheizkraftwerk<br />

Essen-Karnap und hierbei unabhängig von den zunächst gescheiterten Verhandlungen<br />

zur gemeinsamen Fortführung des MHKW über 2014 hinaus die Erzielung<br />

einer Einigung über die Ausgleichsrechnungen. Die derzeitigen vertraglichen Vereinbarungen<br />

laufen Ende 2014 aus.<br />

� die weitere Optimierung der Betriebsabläufe auf den Recyclinghöfen und die weitere<br />

Professionalisierung der Wertstofferfassung und -trennung am Standort Südring<br />

� die Grundlagenermittlung zur Überarbeitung der Touren für Restmüll, Biomüll und Altpapier<br />

� Anpassung des Winterdienstkonzeptes nach den Erfahrungen des Winters 2009/2010<br />

� die Installierung einer optimierten Arbeitsschutzorganisation und damit verbunden die<br />

Intensivierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

� die Untersuchung und Planung zur Standortoptimierung Mozartstraße<br />

� die Einführung eines Klein-Containerdienstes.


- 124 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die strategische Unternehmensentwicklung konzentrierte sich wie in den Vorjahren auf<br />

� Analyse der Betriebsabläufe und das Herstellen der wirtschaftlichen Balance zwischen<br />

eigener Logistik und Fremdlogistik,<br />

� Ausweitung der interkommunalen Zusammenarbeit mit der vorerst probeweisen Umladung<br />

des Biomülls der Stadt Essen ab <strong>2011</strong> am Standort Südring,<br />

� die Weiterentwicklung eines Standortkonzepts für die Tätigkeiten der BEST AöR an den<br />

Standorten Mozartstraße und Südring,<br />

� die Einführung von Software für die Einsatzplanung, Behälterbewirtschaftung und den<br />

Containerdienst zur Qualitätssteigerung und -sicherung. Insbesondere ist hierbei die Fokussierung<br />

auf die Einführung eines Beschwerdemanagements zu sehen.<br />

� Hinzu kamen sowohl strategische als auch wirtschaftliche Überlegungen zur Auswahl<br />

tlw. neuer Vertragspartner für die Vermarktung von Wertstoffen und Abfällen.<br />

Das operative Geschäft hat sich durch die intensivierte Kundenbetreuung und das erweiterte<br />

Entsorgungs- und Verwertungsangebot verbessert.<br />

Versuchsweise eingeführt wurde das Geschäftsfeld „Standort Service Plus", bei dem im ersten<br />

Schritt dem kommunalen Wohnungsbaubetrieb die Betreuung seiner Abfalltonnenstandplätze<br />

angeboten wurde. Mit der demographischen Entwicklung ergibt sich hier ein Arbeitsfeld,<br />

dass in Zukunft ausgebaut werden kann. Angebote an zahlreiche weitere Wohnungsbauunternehmen<br />

wurden durchgeführt und zum Jahresende weitere Aufträge generiert.<br />

Durch den Umbau eines vorhandenen Fahrzeugs als kleiner Muldenkipper wurde die Palette<br />

des Containerdienstes erweitert. Mit diesem Fahrzeug können viele Kunden bedient werden,<br />

die bisher keine Möglichkeit einer Muldenabfuhr hatten. Es stellt bisher ein Alleinstellungsmerkmal<br />

dar. Das Angebot wird sehr gut angenommen und hat für die Zukunft ein erhebliches<br />

Ausbaupotential.<br />

Zur Sicherstellung der Aufgaben- und Vertragserfüllung in den einzelnen Geschäftsfeldern<br />

der BEST AöR wurden in 2010 sowohl neue befristete Arbeitsverhältnisse als Ersatz für<br />

langzeiterkrankte Mitarbeiter/innen abgeschlossen, aber auch befristete Arbeitsverhältnisse<br />

in unbefristete Arbeitsverhältnisse umgewandelt. Dadurch konnten kompetente Mitarbeiter/innen<br />

an das Unternehmen gebunden werden.<br />

Die begonnene Fortführung der Personalentwicklungsmaßnahmen erfolgte auch in 2010.<br />

Auf Grund zuletzt getroffener Neufestlegungen und Personal-/Aufgabenzuordnungen wurden<br />

die Stellenbeschreibungen für die Beschäftigten z. T. neu erstellt oder aktualisiert. Das<br />

führte in einigen Fällen zu Neubewertungen der Stellen, die in Einzelfällen auch Höhergruppierungen<br />

zur Folge hatten.<br />

Intensiviert wurde die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter/innen mit entsprechenden Kosten,<br />

die sowohl für die Entwicklung des Mitarbeiterpotenzials als auch des gesamten Betriebes<br />

unabdingbar sind. Bei der vorhandenen Qualität der Mitarbeiter und den sich ständig<br />

entwickelnden Vorschriften und Auflagen ist auch für die nächsten Jahre ein hoher Fort- und<br />

Weiterbildungsbedarf vorauszusetzen.<br />

Seit dem 01.01.2010 sind wieder beide Vorstandsstellen besetzt. Die kontinuierliche Fortführung<br />

der Vorstandsarbeit wurde damit sichergestellt.<br />

Der Rückgang der Personalkosten ist auf die nicht erfolgte Wiederbesetzung der Abteilungsleiterstelle<br />

im Bereich Abfallwirtschaft zurückzuführen. Die Aufgaben werden derzeit in Personalunion<br />

vom neuen Vorstand in diesem Bereich mit wahrgenommen.


- 125 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Insgesamt ist festzustellen, dass die Entwicklung der BEST AöR in der Rechtsform Anstalt<br />

des öffentlichen Rechtes positiv verläuft und weiterhin auch nachrangige formale Anforderungen<br />

abgearbeitet werden können. Dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer<br />

noch Anpassungsbedarf an den freien Abfallwirtschaftsmarkt gibt, um in diesem Wettbewerb<br />

den Kunden ein konkurrenzfähiges Angebot machen zu können.<br />

Im Jahr 2010 wurden von der BEST AöR im Rahmen der oben beschriebenen Einzeldienstleistungen<br />

ca. 100.000 Tonnen Abfall entgegengenommen oder eingesammelt und Anlagen<br />

zur Verwertung und Beseitigung zugeführt.<br />

Die von der BEST AöR 2010 zu reinigende Straßenstrecke betrug wie bisher rd. 460 km, da<br />

im Berichtsjahr kaum neue Straßen angeschlossen wurden. Durch Mehrfachreinigungen<br />

bestimmter Straßenabschnitte wurde eine wöchentliche Reinigungsleistung von rd. 620 km<br />

erbracht. Die Stadtreinigung wurde im gewohnten Umfang mit den saisonal bedingten<br />

Schwerpunkten (Winterdienst, Herbstlaubbeseitigung usw.) durchgeführt.<br />

Der Winterdienst des Jahres 2010 stellte hierbei besondere Herausforderungen an die in<br />

diesem Bereich tätigen Mitarbeiter/innen und belastete das Unternehmen auch wirtschaftlich<br />

massiv.<br />

Die Geschäftsaktivitäten des abgelaufenen Geschäftsjahres konzentrierten sich insbesondere<br />

auf das Mengenmanagement für die ca. 100.000 Tonnen Abfall, die weitere Optimierung<br />

der vorhandenen Logistik und der Betriebseinrichtungen, die Verbesserung des Anschlussgrades<br />

an die öffentliche Abfuhr zur weiteren Reduzierung der Stückkosten, die Verbesserung<br />

des Marktauftrittes der BEST AöR, die Geschäftsbesorgung für die WRB GmbH, VEKS<br />

GmbH und die GVB mbH, den Abschluss von Dienstleistungsverträgen mit einer kommunalen<br />

Baugesellschaft sowie die vertragliche Bindung mehrerer großer Unternehmen in <strong>Bottrop</strong><br />

(u. a. Kaufland, Ostermann) an die BEST AöR als kommunales Entsorgungsunternehmen.<br />

3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

Die Leistungserbringung der Anstalt im Bereich der hoheitlichen Aufgaben Abfallwirtschaft<br />

und Stadtreinigung und die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit ist durch die Unternehmens-<br />

und Vertragsstruktur gesichert. Allerdings sind in <strong>2011</strong> dringend Lösungen zur<br />

Gewährleistung der Entsorgungssicherheit nach 2014, gegebenenfalls in Kooperation mit<br />

Nachbarstädten, zu suchen. Dieses wird die Vorstandsarbeit weiterhin in <strong>2011</strong> sicherlich<br />

wesentlich beeinflussen und auch den Verwaltungsrat umfassend beschäftigen.<br />

Wie bereits im Lagebericht 2008 aufgezeigt, konnte das hohe Niveau der ab 2008 ausgeschriebenen<br />

Papiervermarktung in 2009 nicht mehr erreicht werden. In 2010 stieg der Altpapierpreis<br />

mit der sich erholenden Konjunktur signifikant an und erreichte ein auskömmliches<br />

Niveau. Die hierzu im Wirtschaftsplan abgegebenen Prognosen zur Marktentwicklung für<br />

2010 wurden übertroffen. Die Reaktion der Märkte war so nicht vorauszusehen.<br />

Der Preisverfall in 2008 zeigt, dass ein lokal gebundenes Unternehmen wie die BEST AöR<br />

ein sehr breites Portfolio haben muss. Um derartige Marktverwerfungen aus eigener Kraft im<br />

laufenden Geschäft kompensieren zu können, ist ein flexibler Mitteleinsatz unerlässlich. Das<br />

Erschließen neuer Geschäftsfelder, wie z. B. das Angebot mit „Standortservice Plus" sind<br />

Aktivitäten, die langfristig den demographischen Wandel in <strong>Bottrop</strong> mit seine Auswirkungen<br />

auf das Geschäftsfeld der BEST AöR berücksichtigen.


- 126 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Der Abfallwirtschaftsplan des Landes Nordrhein-Westfalen, das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

sowie langfristig die Auswirkungen des demographischen Wandels haben signifikante<br />

Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Abfalls und bedingen daher einen Handlungsbedarf<br />

zur Stabilisierung der reinen Kommunalunternehmen innerhalb des Karnap-<br />

Verbundes. Die gegenwärtige rechtliche Situation erleichtert ein Zusammenwirken von<br />

Kommunalunternehmen bei der Erledigung hoheitlicher Aufgaben zu Gunsten verbesserter<br />

wirtschaftlicher Ergebnisse, ohne dass die Entscheidungskompetenz oder die Qualität der<br />

Dienstleistung in den einzelnen Kommunen eingeschränkt werden muss.<br />

Gespräche wurden daher in 2010 insbesondere zwischen den kommunalen Entsorgern der<br />

Städte <strong>Bottrop</strong>, Gelsenkirchen und Gladbeck regelmäßig geführt und Formen möglicher Zusammenarbeit<br />

diskutiert und z. T. auch realisiert. Hier besteht auch für die kommenden Jahre<br />

weiterhin erhöhter Handlungsbedarf, um sich für die kommunalen Unternehmen Marktvorteile<br />

durch die Entwicklung von Nachfragekompetenz in entsprechenden Verbundlösungen<br />

zu sichern. Für einen Probebetrieb im ersten Quartal <strong>2011</strong> wird der Biomüll der Stadt Essen<br />

auf dem Gelände am Standort Donnerberg mit umgeschlagen.<br />

Die Betriebsgrundstücke der BEST AöR sind langfristig für die Weiterentwicklung des Unternehmens<br />

von großer Bedeutung. Nachdem die definitive Entscheidung gefallen ist, eine<br />

Zusammenführung von Betriebshöfen nicht auf dem Gelände der Mozartstraße durchzuführen,<br />

wurden Architekten mit dem Entwurf einer zukunftsfähigen Planung für den Standort<br />

beauftragt. Der vorgelegte erste Entwurf wurde im Laufe des Jahres weiterentwickelt und mit<br />

Baubeschluss des Verwaltungsrates im Februar <strong>2011</strong> zur Durchführung gebracht. Mit der<br />

vorgelegten Planung ist eine optimierte längerfristige Nutzung des Betriebsgeländes durchzuführen.<br />

Das Genehmigungsverfahren für die Baulichkeiten und den Betrieb der einzelnen Umschlagstellen<br />

am Standort Südring ist noch nicht abgeschlossen. Veränderungen bei Massen<br />

und Optimierungen der Arbeitsabläufe werden von den Genehmigungsbehörden positiv<br />

begleitet. Bei einer Veränderung der derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen ist zudem<br />

ein Risiko hinsichtlich der Anwendung der Vorschriften zu „Direkteinleitern" gleichfalls nicht<br />

auszuschließen. An der Lösung für den Sickerwassereinstau im Deponiekörper wird weiterhin<br />

gearbeitet. Hier besteht ebenfall ein erhöhtes Kostenrisiko.<br />

Dennoch können die Entwicklungsmöglichkeiten der BEST AöR vor vorstehenden Hintergrund<br />

als positiv bewertet werden.<br />

Die Umweltrisiken wurden im Rahmen des im März 2010 wieder durchgeführten Verfahrens<br />

zur Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb geprüft. Hier sind erwartungsgemäß keine unabgesicherten<br />

Risiken festgestellt worden. Finanzielle Risiken sind auf Grund der Rechtsform<br />

der BEST AöR und der auf Basis des Kommunalabgabengesetzes abzurechnenden<br />

Leistungserbringung nur in sehr geringem Umfang gegeben.<br />

Die Entsorgungssicherheit ist zunächst weiterhin durch bestehende Verträge für alle Abfallfraktionen<br />

gegeben. Die Karnap-Städte sind mit dem MHKW Essen-Karnap Mitglieder in<br />

einem Notausfallverbund. Für die Mitglieder des Verbundes ist bei einem Ausfall ihrer Müllheizkraftwerke<br />

die Entsorgung in anderen Müllverbrennungsanlagen im Rahmen einer Notentsorgung<br />

gesichert.<br />

Zusätzlich hat sich BEST AöR über den Entsorgungsbetrieb der Stadt Gelsenkirchen ein<br />

Kontingent an einem Abfallzwischenlager auf der Zentraldeponie Emscherbruch der Abfallbeseitigungsgesellschaft<br />

Ruhrgebiet für den Fall gesichert, dass das MHKW Essen-Karnap<br />

nicht nur vorübergehend in seiner Annahmekapazität eingeschränkt ist. Im Übrigen wurde<br />

vorstehend bereits auf die Notwendigkeit umfassender Planungen für den Zeitraum nach<br />

2014 eingegangen.


- 127 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Nach schwierigen Verhandlungen zwischen den Städten und RWE werden, obwohl das Projekt<br />

„Neustrukturierung der Veraschungsverträge MHKW" derzeitig als gescheitert betrachtet<br />

werden muss, die bisher gültigen Vereinbarungen für die Betriebskostenabrechnungen zwischen<br />

RWE und den Städten, insbesondere was den vereinbarten Abrechnungsschlüssel<br />

angeht, weiter von beiden Seiten anerkannt. Marginale Veränderungen, z. B. bei den Personalkosten<br />

und den Kosten der Reststoffentsorgung, sind überschaubar sowie marktüblich<br />

und betreffen nicht die bestehende langjährige Vertragsstruktur bis Ende 2014. Je näher das<br />

Auslaufen der Veraschungsverträge rückt, desto schwieriger gestalten sich die Verhandlungen<br />

über Investitionsentscheidungen. Die Investitionen sind fast vollständig von den beteiligten<br />

Kommunen zu tragen, so dass sich immer die Frage stellt, ob ohne zu tätigende Investitionen<br />

der Weiterbetrieb bis zum Ende möglich wäre.<br />

Klarheit konnte 2010 über die weitere Zusammenarbeit der Kommunen erzielt werden. Mit<br />

Beschluss der Verwaltungsvorstände der beteiligten Kommunen haben Essen, Gelsenkirchen<br />

und <strong>Bottrop</strong> ihre weitere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Restmüllentsorgung<br />

erklärt. Mülheim an der Ruhr und Gladbeck werden nach dem derzeitigen Stand aus dem<br />

Verbund ausscheiden. Es werden derzeit Gespräche über die Möglichkeiten der weiteren<br />

Zusammenarbeit mit dem RWE auf höchster Ebene geführt. Sollten zeitnah keine belastbaren<br />

Ergebnisse vorliegen, sollte in 2012 mit einer Ausschreibung begonnen werden.<br />

Zukünftige steuerliche Risiken können auch aus der Rechtssprechung des EUGH zur Steuerpflicht<br />

öffentlicher Unternehmen entstehen. Die Auswirkungen dieser Risiken können vom<br />

Vorstand noch nicht beurteilt werden. Die Finanzverwaltung wendet bei Betriebsprüfungen<br />

neue Erkenntnisse bis zu 5 Jahren rückwirkend an.<br />

Der Vorstand sieht, auch unter den sich kontinuierlich verändernden abfallrechtlichen Rahmenbedingungen,<br />

keine den Bestand des Unternehmens gefährdende Risiken. Die positive<br />

Entwicklung der wirtschaftlichen Ergebnisse des laufenden Geschäftes der Jahre 2002 bis<br />

2009 konnte in 2010 fortgesetzt werden.<br />

Der Vorstand sieht im laufenden Geschäft keine Entwicklungen, welche das Gewährsträgerverhältnis<br />

beanspruchen könnten.<br />

4. Prognose<br />

Der Vorstand der BEST AöR erwartet in den folgenden Jahren eine Stabilisierung der Umsätze<br />

auf dem derzeitigen Niveau.<br />

Das Ergebnis in <strong>2011</strong> wird vergleichbar mit dem in 2010, wenn die Sekundärrohstoffmärkte<br />

weiterhin stabil bleiben. Da der Export hier eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt, ist<br />

die Entwicklung nach den derzeitigen politischen Geschehnissen nicht abzuschätzen. Weiterhin<br />

ist davon auszugehen, dass bei zumindest gleich bleibenden Kosten bei den Gebührenrechnenden<br />

Einheiten sich die Erhebungsbasis und die Berechnungsgrundlagen weiterhin<br />

verschlechtern werden (Reduzierung Litervolumen, Behälteranzahl, evtl. geringere Wertstofferträge<br />

u. ä.).<br />

Auswirken werden sich weiterhin getroffene gebührenpolitische Entscheidungen (z. B. kostenfreie<br />

Anlieferungsmöglichkeiten bei Sperrmüll an den Recyclinghöfen, kostenfreie Papiertonne).<br />

Die Gebühren in den einzelnen Sparten für 2012 sind daher sorgfältig unter Berücksichtigung<br />

vorgenannter Entwicklungen zu kalkulieren.<br />

Durch die überwiegend hoheitliche Tätigkeit und die deutliche Präsenz im Stadtgebiet ist die<br />

BEST AöR allerdings in der Lage, Umsatzrückgänge in Teilen zu kompensieren.


- 128 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Langfristig ist aber zu prüfen, ob die Auslastung von Personal und Fuhrpark durch die Erweiterung<br />

des Angebots (z. B. Erweiterung des Containerportfolios) gesteigert werden kann,<br />

wenn die Arbeitsplätze im derzeitigen Umfang erhalten bleiben sollen.<br />

Die Basis der Entsorgung ist mit den laufenden Veraschungsverträgen im MHKW Karnap bis<br />

31.12.2014 auf günstigem Niveau gesichert. Die auf Veranlassung des MHKW-Betreibers<br />

geführten Gespräche über eine Anpassung der Betriebskosten brachten für die an das<br />

MHKW angeschlossenen Kommunen ein zufrieden stellendes Ergebnis. Ab 2015 ist weiterhin<br />

ein sprunghafter Anstieg der Entsorgungskosten zu erwarten. Es ist eine Strategie zu<br />

entwickeln, wie dieser Anstieg möglichst sanft im Bereich der Gebühren abgefedert werden<br />

kann, da sprunghafte Steigerungen zu signifikanten Veränderungen bei der Berechnungsbasis<br />

führen.<br />

Im Bereich der Personalkosten ist die BEST AöR an die Ergebnisse der Tarifverhandlungen<br />

zum TVöD gebunden. Eine prozentuale Steigerung der Tariflöhne ist im Wirtschaftsplan für<br />

<strong>2011</strong> einkalkuliert.<br />

Der in Abstimmung mit der Plangenehmigungsbehörde (BR Münster) und in der städtischen<br />

Unteren Wasser- und Abfallbehörde erarbeitete Maßnahmenkatalog zur Sickerwasserproblematik<br />

am Standort Südring hat zwar noch keine abschließenden endgültigen Ergebnisse<br />

erbracht. Nach derzeitigem Sachstand kann jedoch nach dem Urteil des beauftragten Gutachters<br />

davon ausgegangen werden, dass die zurückgestellten Beträge ausreichen werden,<br />

den notwendigen Sanierungsbedarf zu finanzieren. Der Vorstand geht weiter davon aus,<br />

dass nach Abschluss der Maßnahmen wieder eine Gasverwertung möglich ist.<br />

Der Inhaber des Altvertrags zur Papiervermarktung - der Vertrag wurde zum 28.02.2009<br />

aufgehoben - hat im Laufe des Jahres 2010 nicht alle im Ratenzahlungsvertrag getroffenen<br />

Zahlungsvereinbarungen eingehalten. Um die Restforderung der BEST AöR nicht zu gefährden,<br />

wurden zum Ratenzahlungsvertrag ergänzende schriftliche Vereinbarungen mit<br />

einem höheren Zinsniveau getroffen, die außerdem in Verbindung mit der Einschaltung anwaltlicher<br />

Unterstützung im Jahr 2010 nach Auffassung des Vorstandes geeignet sind, die<br />

bestehenden Restforderungen abzusichern.


- 129 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 15.560.577,96 16.307.995,86 16.264.901,03 16.703.106,28 17.125.885,58<br />

Sonstige Zinsen und<br />

ähnliche Erträge 83.231,32 58.240,81 78.330,87 75.247,85 69.305,66<br />

Sonstige betriebliche<br />

Erträge 1.777.925,28 518.596,67 381.469,67 416.915,17 380.852,69<br />

andere aktivierte Eigenleistungen<br />

52.328,05 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 142.000,00<br />

Erträge 17.474.062,61 16.884.833,34 16.724.701,57 17.195.269,30 17.718.043,93<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 5.855.525,13 6.718.121,88 5.295.231,41 5.574.015,26 5.379.786,60<br />

Personalaufwand 5.380.203,03 5.630.218,66 6.107.005,44 6.568.898,23 6.610.096,61<br />

Abschreibungen 4.206.990,40 1.840.439,44 1.996.506,18 2.121.426,03 2.189.835,55<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen 1.158.773,72 1.329.412,99 1.768.299,51 1.834.304,65 1.765.524,31<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen 598.831,46 572.331,71 554.526,99 523.442,24 508.484,89<br />

Steuern 102.267,62 49.800,21 69.465,95 22.579,77 249.047,14<br />

Aufwendungen 17.302.591,36 16.140.324,89 15.791.035,48 16.644.666,18 16.702.775,10<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 17.474.062,61 16.884.833,34 16.724.701,57 17.195.269,30 17.718.043,93<br />

./. Aufwendungen 17.302.591,36 16.140.324,89 15.791.035,48 16.644.666,18 16.702.775,10<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12 1.015.268,83<br />

Gewinnvortrag aus<br />

dem Vorjahr 448.312,34 171.471,25 0,00 0,00 0,00<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen<br />

448.312,34 171.471,25 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12 1.015.268,83


- 130 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

3.543.248,44 3.085.475,78 2.627.703,12 2.169.930,46 1.775.990,47<br />

Sachanlagevermögen 10.092.487,56 11.733.295,57 11.716.193,60 11.462.262,25 10.596.195,08<br />

Anlagevermögen 13.635.736,00 14.818.771,35 14.343.896,72 13.632.192,71 12.372.185,55<br />

Vorräte 98.653,04 88.180,15 78.360,21 61.030,30 68.482,81<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

1.497.183,10 1.956.252,93 1.397.117,18 1.259.137,47 1.473.984,28<br />

Flüssige Mittel 1.792.521,83 408.785,14 3.188.998,46 3.803.911,25 5.597.542,45<br />

Umlaufvermögen 3.388.357,97 2.453.218,22 4.664.475,85 5.124.079,02 7.140.009,54<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

22.795,26 70.308,51 57.382,02 58.303,55 63.853,50<br />

Summe Aktiva 17.046.889,23 17.342.298,08 19.065.754,59 18.814.575,28 19.576.048,59<br />

gezeichnetes Kapital 250.000,00 250.000,00 250.000,00 250.000,00 250.000,00<br />

Rücklagen 1.109.246,78 1.280.718,03 1.280.718,03 2.214.384,12 2.764.987,24<br />

Gewinnvortrag 0,00 0,00 744.508,45 744.508,45 744.508,45<br />

Jahresfehlbetrag/-gewinn 171.471,25 744.508,45 933.666,09 550.603,12 1.015.268,83<br />

Eigenkapital 1.530.718,03 2.275.226,48 3.208.892,57 3.759.495,69 4.774.764,52<br />

Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil<br />

1.996.404,07 1.810.237,58 1.624.071,09 1.437.904,62 1.251.738,13<br />

Rückstellungen 1.318.265,71 1.726.487,80 3.231.680,56 3.619.408,20 3.572.661,50<br />

Verbindlichkeiten 12.201.501,42 11.530.346,22 11.001.110,37 9.997.766,77 9.976.884,44<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 17.046.889,23 17.342.298,08 19.065.754,59 18.814.575,28 19.576.048,59<br />

Bürgschaften<br />

- keine


- 131 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

2010 2009<br />

T€ T€<br />

1. Jahresüberschuss 1.015 551<br />

2. + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.190 2.121<br />

3. - Auflösung des Sonderpostens für Zuschüsse zum Anlagevermögen -186 -186<br />

Brutto-Chasflow 3.019 2.486<br />

4. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 82 387<br />

5. +/- Gewinn/Verlust aus Anlagenabgängen -39 -47<br />

6. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -130 0<br />

7. +/- Zunahme/Abnahme der Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen -154 -9<br />

8. +/- Zunahme/Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitionsoder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -75 163<br />

9. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen 360 -290<br />

10. +/- Zunahme/Abnahme anderer Passiva, die nicht der Investitions.<br />

oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 185 -172<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

(Summe aus 1. bis 10.) 3.248 2.518<br />

11. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />

Sachanlagevermögens 52 47<br />

12. - Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -941 -1.410<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit<br />

(Summe aus 11. und 12.) -889 -1.363<br />

13. - Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -565 -541<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />

(Betrag aus 13.) -565 -541<br />

Cashflow 1.794 614<br />

Finanzmittelfonds zu Beginn der Periode 3.803 3.189<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 5.597 3.803<br />

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />

Kassenbestand 3 3<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 5.594 3.800<br />

5.597 3.803


- 132 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> BEST Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beschäftigte<br />

Die Personalentwicklung stellte sich 2010 wie folgt dar:<br />

2010 2009<br />

Verwaltung 24 20<br />

Beamte, von der Stadt ausgeliehen 2 3<br />

Gewerblicher Bereich 117 120<br />

Auszubildende 6 5<br />

Arbeitsmarkt-/Qualifizierungsmaßnahme 14 16<br />

Gesamt 163 164<br />

Die Erhöhung in der Zahl der Verwaltung erklärt sich aus der durchgeführten Stellenbewertung.<br />

Danach sind bisher im gewerblichen Bereich angesiedelte Stellen, wie z. B. Meister<br />

Abfallwirtschaft, Abrechnung Containerdienst, Waage etc. zukünftig der Verwaltung zuzuordnen.<br />

Die in Arbeitsmarkt- und Qualifizierungsmaßnahmen tätigen Mitarbeiter stehen der<br />

Anstalt nur befristet zur Verfügung. Somit ergibt sich ein nachhaltig der Anstalt zur Verfügung<br />

stehendes Personal ohne Vorstandsmitglieder im Jahr 2010 von 147 (i. V. 146), wobei<br />

der Personalbestand durch Addition der Beschäftigtenzahlen zu den Quartalsenden und<br />

Division durch 4 ermittelt wurde.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 8,98 13,12 16,83 19,98 24,39<br />

Fremdkapitalquote 91,02 86,88 83,17 80,02 75,61<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

11,23 15,35 22,37 27,58 38,59<br />

Kassenmittelintensität 20,52 2,36 16,73 20,22 28,59<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß § 109 (2)<br />

GO NRW<br />

11,20 32,72 29,10 14,65 21,26<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 133 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

10. WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH<br />

Herner Straße 10<br />

45699 Herten<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 306.775,13 EUR<br />

1. Stadt <strong>Bottrop</strong> 17.639,57 EUR<br />

Kreisangehörige Städte<br />

2. Stadt Castrop-Rauxel 11.657,45 EUR<br />

3. Stadt Datteln 5.573,08 EUR<br />

4. Stadt Dorsten 11.810,84 EUR<br />

5. Stadt Gladbeck 11.759,71 EUR<br />

6. Stadt Haltern am See 5.215,18 EUR<br />

7. Stadt Herten 10.225,84 EUR<br />

8. Stadt Marl 13.651,49 EUR<br />

9. Stadt Oer-Erkenschwick 4.345,98 EUR<br />

10. Stadt Recklinghausen 18.764,41 EUR<br />

11. Stadt Waltrop 4.448,24 EUR<br />

12. Stadt Gelsenkirchen 43.408,68 EUR<br />

13. Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen 10.225,84 EUR<br />

14. Handwerkskammer Münster 10.225,84 EUR<br />

15. BGB-Gesellschaft der Sparkasse des Emscher-Lippe-Raumes 25.564,59 EUR<br />

16. Kreishandwerkerschaft Emscher Lippe West 5.112,92 EUR<br />

17. Kreishandwerkerschaft Recklinghausen 2.556,46 EUR<br />

18. Ruhr Energie GmbH, EVR, Gelsenkirchen 2.556,46 EUR<br />

19. BP Refining & Petrochemicals GmbH 2.556,46 EUR<br />

20. Gelsenwasser AG 2.556,46 EUR<br />

21. RAG Montan Immobilien GmbH, Essen 2.556,46 EUR<br />

22. Werksarztzentrum Recklinghausen GmbH 2.556,46 EUR<br />

23. Beteiligungsgesellschaft der Volksbanken in der Emscher-<br />

Lippe-Region (Anteile der Volksbank eG Gelsenkirchen-Buer,<br />

Volksbank Dorsten eG, Volksbank Kirchhellen eG <strong>Bottrop</strong>,<br />

Volksbank Marl-Recklinghausen eG, Volksbank eG Waltrop) 17.895,22 EUR<br />

24. Vestolit GmbH & Co. KG 2.556,46 EUR<br />

25. RWE Deutschland, Essen 2.556,46 EUR<br />

26. SABIC Polyolefine GmbH 2.556.46 EUR<br />

27. Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) 2.556,46 EUR


- 134 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

28. Infracor GmbH 2.556,46 EUR<br />

29. Quarzwerke GmbH 2.556,46 EUR<br />

30. van Merksteijn Fences Germany GmbH, Datteln 2.556,46 EUR<br />

31. Heitkamp-Bauholding GmbH, Herne 2.556,46 EUR<br />

32. Vestische Straßenbahnen GmbH 2.556,46 EUR<br />

33. ELE Emscher Lippe Energie GmbH 2.556,46 EUR<br />

34. Evonik Steag GmbH 2.556,46 EUR<br />

35. neuma-Neue Marler Baugesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />

36. MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. 2.556,46 EUR<br />

37. RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 2.556,46 EUR<br />

38. AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH 2.556,46 EUR<br />

39. Emschergenossenschaft 2.556,46 EUR<br />

Zwischensumme 283.767,00EUR<br />

Eingezogene Geschäftsanteile 23.008,13 EUR<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

306.775,13 EUR<br />

newPark Planungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH 22.000,00 EUR (22,0 %)


- 135 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Tätigkeit der Gesellschaft ist ausschließlich und unmittelbar auf die Verbesserung der<br />

sozialen und wirtschaftlichen Struktur des nördlichen Ruhrgebiets gerichtet.<br />

Der regionalen Wirtschaftsförderung dienen namentlich folgende Tätigkeiten:<br />

� Analyse über die Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur der Emscher-Lippe-Region und einzelner<br />

Standorte.<br />

� Information über Standortvorteile und Förderungsmaßnahmen in der Emscher-Lippe-<br />

Region.<br />

� Information über Wirtschaftsförderungsmaßnahmen von Bund, Land NRW und der Städte<br />

in der Emscher-Lippe-Region sowie der Europäischen Union sowie Übernahme der<br />

Funktion als Antragsteller und Fördermittelempfänger regionaler Projekte.<br />

� Anwerbung und Ansiedlung von Unternehmen.<br />

� Beratung und Betreuung von Kommunen und ansiedlungswilligen Unternehmen in Verfahrens-,<br />

Förderungs- und Standortfragen.<br />

� Übernahme der Service-Funktion für das Netzwerk der kommunalen Wirtschaftsförderungen<br />

Emscher-Lippe<br />

� Geschäftsstelle für die Emscher-Lippe-Konferenz und ihrer Lenkungsgremien - wie Konferenzvorstand,<br />

regionale Lenkungsgruppe und Lenkungskreis Regionalagentur<br />

� Beratung bei der Beschaffung von Gewerbegrundstücken in Zusammenarbeit mit der<br />

örtlichen Gemeinde.<br />

� Förderung überbetrieblicher Kooperationen sowie die Netzwerkmoderation in Kompetenzfeldern<br />

� Beschaffung neuer Arbeitsplätze, z.B. durch Förderung von Maßnahmen, die dem Aufbau,<br />

Erhalt bzw. Ausbau von Beschäftigungsstrukturen, vor allem der Schaffung, von<br />

Dauerarbeitsplätzen dienen oder Errichtung, Koordination und Übernahme von Trägerschaften<br />

projektbezogener Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Dazu zählen nicht die Tätigkeiten<br />

der sog. Beschäftigungsgesellschaften.<br />

� Allgemeine Förderung des Fremdenverkehrs durch Werbung für die Region. Darüber<br />

hinausgehende Tätigkeiten (Vermittlungsleistungen, Andenkenverkauf) sind dagegen<br />

schädlich.<br />

Die Gesellschaft kann für ihre Zwecke Management-Beauftragungen für regional bedeutsame<br />

Projekte übernehmen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens der<br />

WIN GmbH. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 136 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Dr. Antoinette Bunse<br />

Stellvertreter: Hermann Hirschfelder<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Bernd Tischler, Vorsitzender (ab 04.02.2010)<br />

Cay Süberkrüb, 2. stellv. Vorsitzender (ab 04.02.2010)<br />

Peter Schnepper, 1. stellv. Vorsitzender<br />

Hermann Eiling<br />

Dr. Josef Hülsdünker<br />

Frank Baranowski<br />

Karl-Heinz Philippi<br />

Dr. Michael Schulte (bis 30.06.2010)<br />

Johannes Beisenherz<br />

Bodo Klimpel<br />

Achim Menge<br />

Dr. Uli Paetzel<br />

Willi Loeven<br />

Werner Arndt<br />

Anne Heck-Guthe<br />

Lambert Lütkenhorst<br />

Reinhard Ostermann<br />

Wolfgang Pantförder<br />

Ulrich Roland<br />

Wolfgang Werner (seit 03.03.2010)<br />

Dieter Blanck (seit 01.07.2010)<br />

Christian Gerhardt (seit 01.07.2010)<br />

Geschäftsführer:<br />

Herr Bernd Groß


- 137 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Allgemeine Rahmenbedingungen<br />

Die am 03.05.1990 gegründete Emscher Lippe Agentur (ELA) Gesellschaft zur Strukturverbesserung<br />

im nördlichen Ruhrgebiet mit beschränkter Haftung wird nach dem Beschluss der<br />

Gesellschafterversammlung vom 25.03.2004 unter dem Namen WiN Emscher-Lippe Gesellschaft<br />

zur Strukturverbesserung mit beschränkter Haftung bis zum 19.08.2010 weitergeführt.<br />

Die steuerbegünstigte Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit einem Stammkapital von<br />

306.775,13 € zählt 40 Gesellschafter, 8 Geschäftsanteile werden einstweilen von der IHK<br />

gehalten.<br />

In der Gesellschafterversammlung vom 16.12.2008 wurde mehrheitlich (eine Enthaltung)<br />

beschlossen, die Gesellschaft über das Jahr 2010 hinaus weitere 5 Jahre bis zum<br />

19.08.2015 weiterzuführen.<br />

Zur Bearbeitung der Kompetenzfelder erhält die WiN Emscher-Lippe GmbH Zuwendungen<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU aus dem Gemeinschaftsprogramm Ziel-2,<br />

Phase 6. Das Projekt „Chemieland NRW", das mit dem Zuwendungsbescheid vom<br />

22.12.2008 für die Laufzeit vom 01.01.2009 bis 31,12.2009 bewilligt wurde, wurde mit den<br />

Änderungsbescheiden vom 03.12.2009 und 29.03.2010 kostenneutral bis zum 30.04.2010<br />

verlängert. 2010 betrug die Förderung 25.407,08 €. Mit Änderungsbescheid vom 19.05.2010<br />

wurde die Laufzeit für das am 24.09.2009 bewilligte Projekt „Polymernetzwerk" kostenneutral<br />

vom 14.11.2008 bis 31.05.2012 verlängert. Die erhaltene Förderung in 2010 betrug<br />

79.298,66 €. Für das am 07.10.2009 bewilligte Projekt „Oberfläche NRW“ mit der Laufzeit<br />

vom 27.07.2009 bis 30.06.2012 betrug die erhaltene Förderung 94.642, 86 €.<br />

Das Projekt „Regionalagentur Emscher-Lippe" wurde mit dem Zuwendungsbescheid vom<br />

10.09.2009 für den Zeitraum 01.01.2010 bis 31.12.2010 bewilligt. Hier betrug die Förderung<br />

172.176,55 €. Mit einem weiteren Zuwendungsbescheid zur „Öffentlichkeitsarbeit der Regionalagentur<br />

Emscher-Lippe" vom 12.01.2010 wurden für den Zeitraum 01.01.2010 bis<br />

31.12.2010 weitere Mittel genehmigt. Die Förderung im Jahr 2010 betrug 13.466,44 €.<br />

Am 17.12.2009 erhielt die WiN Emscher-Lippe GmbH den Zuwendungsbescheid für das<br />

„Regionale Entwicklungskonzept" mit einer Laufzeit vom 22.12.2009 bis 30.03.2010. Durch<br />

die bewilligten kostenneutralen Verlängerungen vom 01.04., 03.05. und 07.06.2010 verlängerte<br />

sich das Projekt bis zum 31.07.2010. Die Förderung im Jahr 2010 betrug 43.997,88 €.<br />

Das Projekt „Management, Erziehung und Bildung in der Emscher-Lippe-Region", welches<br />

gemeinsam mit den Projektpartnern e.b.a. GmbH, mpQ e.V. und der Handwerkskammer<br />

Münster durchgeführt wird, wurde mit Zuwendungsbescheid vom 28.06.2010 bewilligt. Der<br />

Durchführungszeitraum, der aufgrund des vorzeitigen Maßnahmenbeginns vom 22.12.2009<br />

schon am 01.01.2010 begann, endet am 31.12.<strong>2011</strong>. Aufgabe der WiN Emscher-Lippe<br />

GmbH ist dabei insbesondere das Thema Öffentlichkeitsarbeit und Organisation. Die beantragte<br />

Förderung im Jahr 2010 betrug 34.244,06 €.<br />

Das Projekt „HYCHAIN MINI-TRANS", welches durch die EU und ZIRE-Mittel des Kreises<br />

Recklinghausen und damit den Partnern Kreis Recklinghausen, Stadt Herten und Stadt Marl<br />

finanziert wird, hat seine Tätigkeit am 15.01.2006 aufgenommen. Die Projektlaufzeit verlängert<br />

sich aufgrund einer kostenneutralen Verlängerung und endet jetzt am 14.07.<strong>2011</strong>.


- 138 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Das Projekt „Biomass energy register for sustainable site development for European Regions"<br />

(kurz: BEn) wurde durch die Unterzeichnung des Grant Agreement vom 18.09.2008 für<br />

eine Laufzeit vom 01.11.2008 bis 31.10.<strong>2011</strong> bewilligt. Die zweite Abschlagszahlung der EU<br />

in Höhe von 65.817 € ist am 19.08.2010 eingegangen. Die letzte Zahlung wird nach erfolgter<br />

Projektzertifizierung Ende <strong>2011</strong> erwartet.<br />

Geschäftsverlauf 2010<br />

Das Projekt „Chemieland NRW - Vermarktung des offenen Standortclusters Chemie in der<br />

Emscher-Lippe-Region mit Schwerpunkt Metropole Ruhr, Konzepte zur Erstellung von Marketingstrategien"<br />

wurde am 30.04.2010 beendet. Im Mittelpunkt stand eine Wettbewerbsanalyse,<br />

die unter dem Titel „NRW im Wettbewerb Europäischer Chemieregionen" realisiert<br />

und auf dem Branchentag Chemie des Landes Nordrhein-Westfalen im November 2009<br />

vorgestellt wurde. Aus den Ergebnissen des Projektes wurden Handlungsempfehlungen<br />

abgeleitet, die zur konkreten, modellhaften Umsetzung im Rahmen eines im November<br />

2009 beantragten Folgeprojektes („Chemieland NRW Phase 2 - Segmentvermarktung<br />

ChemSite") umgesetzt werden sollten. Es war geplant, übergangslos mit der Phase 2 des<br />

Projektes zu beginnen. Das Genehmigungsverfahren zog sich unverhältnismäßig lange hin.<br />

Nachdem die NRW.Bank zunächst am 30.03.2010 einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn<br />

genehmigt hat, teilte sie am 12.05.2010 mit, dass das Projekt aus beihilferechtlichen Gründen<br />

nicht genehmigungsfähig sei. Weitere Verhandlungen mit dem Wirtschaftsministerium<br />

und der NRW.Bank haben bisher zu keiner Lösung geführt. Das Personal der Phase 1 des<br />

Projektes konnten deshalb nicht mehr weiter finanziert werden. Die WiN Emscher-Lippe<br />

GmbH ist weiter bemüht, eine Förderung des Projektes zu erreichen.<br />

Im Mittelpunkt der Netzwerkprojekte „Ausbau Polymernetzwerk als Entwicklungsinstrument<br />

Cluster Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr" und "Entwicklung und Management<br />

eines landesweiten Projektverbund Oberfläche” steht die Stärkung der regionalen Wirtschaft<br />

mit besonderem Fokus auf den KMU sowie die Förderung der Innovationskraft, um<br />

darüber langfristig die Region zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern bzw. zu schaffen.<br />

Im Verlauf des Geschäftsjahres wurden insgesamt ca. 75 Gespräche mit Unternehm(er)n<br />

geführt und mit den gewonnenen Informationen und Rückmeldungen als Basis eine ruhrgebietsweite<br />

Strategie sowie das Leistungsangebot der Netzwerke erarbeitet.<br />

Weiterhin wurden Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt, um die Netzwerke<br />

und deren Angebot im Markt bekannt zu machen. Dazu zählen die jeweiligen Internetseiten<br />

(www.polymernetzwerk.de und www.oberflaeche-nrw.de), Flyer zum Dienstleistungsangebot<br />

sowie Messeauftritte (im Besonderen Paint Expo/Karlsruhe, O&S/Stuttgart,<br />

K2010/Düsseldorf) und die Veranstaltung des Branchentages Oberflächentechnik auf der<br />

Zeche Zollverein/Essen. Viele externe Veranstaltungsträger wie auch eigene Erhebungen<br />

und Erfahrungen bestätigten eine deutlich spürbare Zurückhaltung der Unternehmen bzgl.<br />

Teilnahme an Veranstaltungen in 2010, die sich voraussichtlich auch in <strong>2011</strong> fortsetzt. Daher<br />

wurde die geplante Anzahl an Veranstaltungen deutlich reduziert und die Ressourcen (Zeit<br />

und Mittel) fokussiert auf die geringere Anzahl an Veranstaltungen. Vor diesem Hintergrund<br />

unterstreicht die sehr gute Resonanz der Industrie z. B. bzgl. des Branchentages (>100 Besuche,<br />

davon 67 aus der Industrie) die Richtigkeit dieser Entscheidung, insbesondere aber<br />

das erreichte Interesse an den Netzwerkprojekten und damit den bisherigen Erfolg der geleisteten<br />

Arbeit.<br />

Der Aufbau der Branchenatlanten wurde auf der Basis des Chemieatlas<br />

(www.chemieatlas.de) begonnen. Die Einbindung in die Internetauftritte der Netzwerke wurde<br />

realisiert und mehrere Neueinträge akquiriert. Zudem konnte ein potenzieller Partner für<br />

eine inhaltliche und regionale Erweiterung (NRW-weit) gewonnen werden. Anfang <strong>2011</strong><br />

werden weiterführende Gespräche diesbezüglich erfolgen.


- 139 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Im Rahmen der Innovationsförderung konnten bei den Unternehmensgesprächen konkrete<br />

Fragestellungen der Unternehmen identifiziert werden. Einige wurden schon erfolgreich abgeschlossen,<br />

weitere sind aktuell in Bearbeitung. Durch die Aktivitäten der Netzwerke wurden<br />

dabei innovative Ideen und Projektansätze zu Kooperationen ausgebaut, die im kommenden<br />

Jahr in die Förderwettbewerbe einfließen werden, um die Finanzierung der Umsetzung<br />

zu sichern.<br />

Für den Arbeitsbereich „Qualifizierung" sind Schülerveranstaltungen vorgesehen. Es wurde<br />

ein Gesamtkonzept entworfen, um Schülern durch eine mehrteilige Veranstaltungsreihe den<br />

Weg in die chemische Industrie transparent und damit attraktiv zu gestalten. Hier soll im<br />

ersten Schritt insbesondere bei den potenziell an Chemie interessierten Schülern angesetzt<br />

werden (gymnasiale Chemie LK-Kurse). Die erste vorbereitende Veranstaltung wurde im<br />

Dezember 2010 durchgeführt, die vertiefenden Veranstaltungen sind für das 1. Quartal <strong>2011</strong><br />

geplant. Im Falle einer positiven Resonanz wird eine Ausweitung auf Chemie-Grundkurse<br />

oder allgemein naturwissenschaftliche Kurse geprüft.<br />

Im Projekt HYCHAIN MINI-TRANS, einem Leitprojekt der Europäischen Union, das Anfang<br />

2006 gestartet ist und an dem 25 Partner aus vier Nationen arbeiten, wurden 2009 die ersten<br />

Fahrzeuge ausgeliefert und mit dem Start der Demonstrationsphase begonnen. Zwei in<br />

Gladbeck von der Fa. Hydrogenics ausgerüstete Midi-Busse werden seit Anfang Mai 2009<br />

von der Vestischen Straßenbahnen GmbH auf 3 Linien in <strong>Bottrop</strong>, Gladbeck und Herten<br />

sowie Sonderveranstaltungen eingesetzt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten aufgrund<br />

technischer Defekte und Bedienfehler haben die beiden Busse sowohl in der (über-)regionalen<br />

Öffentlichkeit als auch bei den Fahrgästen eine überaus positive Resonanz hervorgerufen,<br />

was sich auch in einem großen (über-)regionalen Medienecho niederschlägt. Die<br />

beiden Busse haben seit Mai 2009 jeweils über 20.000 km zurückgelegt. Aufgrund des hohen<br />

Engagements aller Partner konnten die anfänglichen technischen Schwierigkeiten sowie<br />

Bedienfehler eliminiert werden, so dass die Verfügbarkeit von 70 % auf 75 % gesteigert<br />

werden konnte. Es ist hervorzuheben, dass die Ausfälle durch technische Mängel des<br />

Grundfahrzeuges hervorgerufen wurden und nicht von der Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie.<br />

Die Tankstellen in Herten und in <strong>Bottrop</strong> sind weiterhin wie bisher in Betrieb,<br />

jedoch ist die Tankstelle der Emschergenossenschaft Lippeverband in <strong>Bottrop</strong> so aufgerüstet<br />

worden, dass die Betankzeiten < 10 Minuten betragen.<br />

Bedingt durch die Insolvenz des Fahrzeugherstellers VEM aus Italien konnten die fünf bestellten<br />

Utility Vehicles statt im Januar erst im April 2010 ausgeliefert werden. Die Tests zur<br />

Übergabe in Deutschland verliefen erfolgreich, so dass die fünf Utility Vehicles in <strong>Bottrop</strong><br />

und Herten im Mai 2010 mit begleitenden Schulungsmaßnahmen von der WiN Emscher-<br />

Lippe GmbH an die Nutzer übergeben werden konnten. Anfängliche Schwierigkeiten bei der<br />

Bedienung und bei der Technik wurden durch das Servicecenter der WiN Emscher-Lippe<br />

GmbH gemeinsam mit den Nutzern überwunden, so dass die Fahrzeuge bisher insgesamt<br />

ca. 3.000 km absolvieren konnten.<br />

In den Städten <strong>Bottrop</strong> und in Herten werden seit Juni 2009 zwei in Herten produzierte Cargobikes<br />

der Fa. Masterflex Brennstoffzellentechnik GmbH auf ihre Alltagstauglichkeit getestet.<br />

Der Betrieb der Cargobikes verläuft technisch erfolgreich, jedoch ist die Motivation der<br />

Nutzer zu verbessern. Diese Cargobikes sind bisher 250 km gefahren worden, wobei bei<br />

einem Cargobike das Antriebssystem für schnellere Fahrten umgerüstet wurde, so dass die<br />

Akzeptanz beim Nutzer in <strong>Bottrop</strong> verbessert werden konnte. Mittlerweile konnten insgesamt<br />

weitere 13 Cargobikes bei der Deutschen Telekom in Betrieb genommen werden, wovon<br />

3 dauerhaft auf der Hannovermesse eingesetzt werden und die anderen 10 in Friedrichshafen<br />

am Bodensee. Auch hier konnte die technische Zuverlässigkeit des Produktes<br />

nachgewiesen werden.


- 140 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Im Rahmen der Vorbereitung zur Demonstrationsphase hat die WiN Emscher-Lippe GmbH<br />

bisher insgesamt 21 Schulungen für den fachgerechten Umgang mit der neuen Technologie<br />

und Wasserstoff für Fahrerinnen und Technikerinnen der Busse, Utility Vehicles und<br />

Cargobikes organisiert und durchgeführt (insgesamt 190 Teilnehmer). Darüber hinaus wurden<br />

fünf Schulungs- und Informationsveranstaltungen für die örtlichen Feuerwehren organisiert<br />

und durchgeführt (insgesamt über 50 Teilnehmer).<br />

Die Kraftstoffversorgung mit Wasserstoff für die Cargobikes und die Utility Vehicles erfolgt<br />

nicht wie bei den Bussen über eine direkte Betankung, sondern über den Austausch von<br />

Druckgasflaschen. In diesem Fall ist AirLiquide Deutschland GmbH für die Logistik verantwortlich,<br />

wobei die Bereitstellung reibungslos verläuft. Diverse Schwierigkeiten bei der Einrichtung<br />

der Logistikkette konnten gemeinsam mit der WiN Emscher-Lippe GmbH und den<br />

Nutzern überwunden werden.<br />

Mit der Komplettierung der Fahrzeugflotte wurde im Jahr 2010 die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

weiter forciert. Die aktive Beteiligung an der Hannovermesse und der Weltwasserstoffkonferenz<br />

in Essen ist ebenso hervorzuheben, wie die Vorstellung aller Fahrzeuge<br />

der Emscher-Lippe-Region bei der bundesweiten Aktion „Energie im Wandel" und während<br />

der „Extraschicht" auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald in Herten.<br />

Abgerundet wurden die Aktivitäten durch zwei gut besuchte Pressetermine Mitte November<br />

in <strong>Bottrop</strong> und Herten, bei denen sowohl die jeweiligen Flotten der Städte als auch die in<br />

Betrieb befindlichen Wasserstofftankstellen der breiten Öffentlichkeit demonstriert wurden.<br />

Anlass dieser Veranstaltungen war die zeitgleich stattfindende General Assembly (Generalversammlung)<br />

des Gesamtprojektes, die im Anwenderzentrum H2Herten stattfand. Dabei<br />

stellten die internationalen Teilnehmer sowie die (Ober-) Bürgermeister und der für<br />

HYCHAIN MINI-TRANS zuständige „Officer" der Europäischen Kommission, Herr Vincent<br />

Leiner, ein gelungenes Motiv für die eingeladenen Pressevertreter.<br />

Mit dem europäischen Förderprojekt „Biomass energy register for sustainable site development<br />

for European Regions" (kurz: BEn) verfolgt die WiN gemeinsam mit 7 europäischen<br />

Partnern die Stärkung und den Ausbau der regionalen Biomassekompetenzen in<br />

den vier beteiligten Modellregionen, darunter die Emscher-Lippe-Region. Kernelement des<br />

vom Fraunhofer-Institut UMSICHT koordinierten dreijährigen Projektes (Laufzeit Nov. 2008<br />

- Okt. <strong>2011</strong>) ist der Aufbau eines webbasierten regionalen Energiekatasters, das regionale<br />

Energiesenken und Biomassepotenziale zusammenbringt und den Kommunen ein einfach<br />

anzuwendendes Instrument zur Energieplanung anbietet.<br />

In den zwei von der WiN Emscher-Lippe GmbH moderierten regionalen Netzwerktreffen im<br />

April 2009 und November 2010 war das Interesse der regionalen Akteure an Biomassevorhaben<br />

groß. Die Teilnehmerzahl betrug insgesamt ca. 90 Personen, die den Kern des Akteursnetzwerkes<br />

der Emscher-Lippe-Region darstellen. Initiiert durch diese Treffen und der<br />

Beratung von WiN Emscher-Lippe GmbH konnten Biomasselieferanten mit Anlagenherstellern,<br />

Investoren, Institutionen und Stadtwerken zusammengeführt werden, so dass zwei Projekte<br />

- eines in Dorsten und eines in Oer-Erkenschwick - zur regionalen Nutzung von Biomassen<br />

initiiert werden konnten. Die weitere Begleitung dieser beiden Vorhaben erfolgt<br />

durch die WiN Emscher-Lippe GmbH, so dass die Baumaßnahmen sowie die ersten Teil-<br />

Inbetriebnahmen im Jahr <strong>2011</strong> erfolgen werden. Weitere Kooperationen und Projekte sind in<br />

der Vorbereitung, um die Ausschöpfung der Potenziale der Emscher-Lippe-Region voranzutreiben<br />

und damit die regionale Wertschöpfung zu realisieren. Alle diese Erfolge konnten<br />

unter anderem durch persönliche Kontakte und Interviews erzielt werden, die mit den Verantwortlichen<br />

der Kommunen, der kommunalen Betriebe sowie der beiden Stadtwerke zur<br />

Verbindung von Biomasse-Potenzialen mit den Energiesenken geführt wurden.


- 141 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wurde von Seiten der WiN eine Internetseite<br />

aufgebaut (http://www.ben-project.eu), die - entsprechend der Teilnehmerländer - viersprachig<br />

den Nutzern das Projekt und dessen Ergebnisse näher bringt. Zudem wurden,<br />

ebenfalls in allen Sprachen, Poster und Flyer gefertigt, die auf allen Veranstaltungen der<br />

beteiligten Akteure ausgehangen und verteilt werden.<br />

In enger Kooperation mit der WiN hat der Kreis Recklinghausen im Rahmen des zukünftigen<br />

Biomasseaktionsplans NRW beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (MUNLV) des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgreich einen<br />

Projektantrag zur Förderung eines regionalen Bioenergiemanagers (BE) für die Emscher-<br />

Lippe-Region gestellt (Projektförderung Dez. 2009 - Nov. <strong>2011</strong>).<br />

Nach erfolgreicher Integration des Bioenergiemanagers in das bestehende Bioenergienetzwerk<br />

aus dem BEn Projekt, wurden die Aktivitäten hinsichtlich eines Ziel- und Umsetzungskonzeptes<br />

aufgenommen. Dazu zählten im Wesentlichen eine aktuelle Potenzialabschätzung,<br />

eine Stoffstromanalyse bestehender und möglicher Bioenergieprojekte und Abschätzung<br />

der möglichen jährlichen Energiemengen aus Biomasse in der Region bis 2012/2020.<br />

Die Ergebnisse sind in einem Ziel- und Umsetzungskonzept zusammengefasst. Zur Umsetzung<br />

wurden bereits Impulse gesetzt und konkrete Projekte, in Zusammenarbeit mit Unternehmen<br />

der Region und der WiN, angestoßen. Der Zuwachs der elektrischen Leistung<br />

durch Biomasse in der Emscher-Lippe-Region im Jahr 2010 betrug rund 2 MW (Megawatt),<br />

was etwa 16 GWh (Gigawattstunden) entspricht.<br />

Als eine von 16 Regionalagenturen in Nordrhein-Westfalen ist die Regionalagentur Emscher-Lippe<br />

das arbeitspolitische Bindeglied zwischen der Landesregierung NRW und der<br />

Emscher-Lippe-Region.<br />

Die Regionalagentur vereint die wesentlichen arbeitspolitischen Akteure des Kreises Recklinghausen<br />

und der Städte Gelsenkirchen und <strong>Bottrop</strong> im sog. „Facharbeitskreis Arbeit und<br />

Qualifizierung in der Emscher-Lippe-Region“. Dieses Gremium ist das arbeitspolitische Entscheidungsorgan<br />

für die ganze Region.<br />

Die Regionalagentur ist als Geschäftsstelle des Facharbeitskreises zugleich Dienstleister<br />

des Landesarbeitsministeriums NRW (MAIS) und der Emscher-Lippe-Region. In dieser<br />

Funktion verantwortet sie die Koordination, Beratung und Abstimmung zur Einholung erforderlicher<br />

Voten der landesarbeitspolitischen ESF-Förderprogramme. Die Landesarbeitspolitik<br />

erhält mit ihr das regionale Gesicht!<br />

Darüber hinaus unterstützt und fördert die Regionalagentur den Aufbau und die Pflege regionaler<br />

Kooperationen und Netzwerke, weil für eine erfolgreiche Arbeitspolitik die Zusammenarbeit<br />

der örtlichen Akteure eine wichtige Voraussetzung ist.<br />

Die Regionalagentur engagiert sich, damit Landesprogramme in der Emscher-Lippe-Region<br />

erfolgreich umgesetzt werden können und trägt damit zu ihrem Gelingen bei. Die Landesprogramme<br />

der Arbeitspolitik in NRW basieren auf den Schwerpunkten:<br />

- Beschäftigungsfähigkeit<br />

- Jugend und Beruf<br />

- Zielgruppen des Arbeitsmarktes<br />

- Innovative Modellprojekte


- 142 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Seit Beginn der aktuellen Förderperiode im Jahre 2007 konnte mit Unterstützung und Beratung<br />

der Regionalagentur in der Emscher-Lippe-Region ein Fördervolumen von<br />

37.437.638,08 € an ESF-Landesfördermitteln realisiert werden.<br />

Aufgeteilt auf die o. g. Förderschwerpunkte macht das im Handlungsfeld Beschäftigungsfähigkeit<br />

eine Summe von 9.048.216,93€ aus.<br />

Im Bereich Jugend und Beruf beläuft sich die Summe auf 9.049.057 € und im Zielgruppenbereich<br />

sind es 11.651.476 € an Fördermitteln.<br />

Das Förderinstrument „Potenzialberatung" hat 226 hiesige Klein -und Mittelbetriebe hinsichtlich<br />

ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterstützt. 211 weitere Betriebe wurden im Rahmen<br />

der Unternehmerfrühstücksreihe mit wechselnden arbeitsmarktpolitischen Themen und<br />

Trends konfrontiert. Kumuliert wurden ca. 4500 Einwohner der Region gefördert.<br />

Im Rahmen der regionalen Kooperation ist die Regionalagentur Emscher-Lippe beratend<br />

und unterstützend in den ARGEn der Emscher-Lippe-Region, der Vestischen Arbeit in<br />

Recklinghausen, dem Integrationscenter für Arbeit (IAG) in Gelsenkirchen und der Arbeit für<br />

<strong>Bottrop</strong> (AfB), tätig. Durch die Mitarbeit in den Fachbeiräten können Entscheidungen und<br />

Entwicklungen in der Region vorbereitet werden, die sowohl die Interessen der ARGEn als<br />

auch die durch den ESF geförderte Arbeitspolitik betreffen.<br />

Die Regionalagentur hat in den Kooperationsgesprächen mit dem MAIS NRW und dem<br />

Facharbeitskreis „Arbeit" der Region deutlich auf die prekären Lebenslagen von Jugendlichen<br />

in der Region hinweisen müssen.<br />

Die Regionalagentur legt ihren Tätigkeitsschwerpunkt weiterhin auf den schulischen Sektor<br />

und erweitert und kooperiert mit den regionalen Schwerpunktsetzungen im Bereich der Erfassung<br />

der „Schullandschaft" und den dort getroffenen spezifischen Fördermaßnahmen.<br />

Der Ansatz „Übergang Schule und Beruf“ wird in <strong>2011</strong> stärker fokussiert werden müssen,<br />

Die WiN Emscher-Lippe GmbH hat ihre Beteiligung am Stammkapital der newPark® Planungs-<br />

und Entwicklungsgesellschaft mbH mit Sitz in Datteln im Jahr 2009 von 2.500 € auf<br />

22.000 € erhöht. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 100.000 €. Im Jahr 2010 hat<br />

die newPark mit der Stadt Dortmund einen neuen Gesellschafter gewinnen können, der<br />

einen Anteil am Stammkapital in Höhe von 15 % übernommen hat. Dieser Anteil wurde zu<br />

je 5 % von der Stadt Datteln, dem Kreis Recklinghausen und der WiN Emscher-Lippe<br />

GmbH übertragen, so dass sich die Stammeinlage der WiN Emscher-Lippe GmbH auf<br />

17.000 € reduziert hat. Die WiN Emscher-Lippe GmbH führt mit der newPark GmbH Gespräche<br />

über die Einbindung der WiN Emscher-Lippe GmbH in das Projekt.<br />

Im Jahre 2010 fanden 3 Gesellschafterversammlungen, 4 Sitzungen des Aufsichtsrates und<br />

8 Sitzungen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden statt.<br />

Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Die Gesellschafter haben sich verpflichtet, den mit der Tätigkeit verursachten Verlust mit<br />

Vorauszahlungen in Höhe von 312.891 € auszugleichen. Diese werden im Jahresabschluss<br />

2010 zwar noch als Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern ausgewiesen, führen wegen<br />

ihrer Zweckgebundenheit für den Verlustausgleich aber dazu, dass sie mit der Feststellung<br />

des Jahresabschlusses in Eigenkapital umgewandelt werden. Der Jahresfehlbetrag<br />

2010 beträgt 306.215 €. Der den Jahresfehlbetrag übersteigende Teil der Gesellschaftervorauszahlungen<br />

in Höhe von 6.676 € wird in die Kapitalrücklage eingestellt. Damit erhöht sich<br />

die Rücklage auf 311.904 €.


- 143 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Das Aktivvermögen ist geprägt durch liquide Mittel und Projektzuschussforderungen. Die<br />

Bilanz weist ein positives Eigenkapital in Höhe von T€ 306 auf. Wie geplant, wird der in 2009<br />

den Jahresfehlbetrag übersteigende Teil der Gesellschaftervorauszahlungen, der im Jahr<br />

2010 festgestellt wurde, sowie der Überschuss aus 2010 auf die Zusatzzahlungen für <strong>2011</strong><br />

angerechnet. Dadurch ergibt sich ein ausgeglichener Haushalt für <strong>2011</strong>, welcher ohne zusätzliche<br />

Zahlungen der Kommunen auskommt.<br />

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

Die Gesellschafter der WiN Emscher-Lippe GmbH haben in der Gesellschafterversammlung<br />

am 16.12.2008 beschlossen, die Gesellschaft bis zum 19. August 2015 fortzuführen. Mit<br />

diesem Beschluss, der Übernahme neuer Projekte und der Aussicht auf weitere Förderprojekte<br />

in <strong>2011</strong> ergibt sich für die Gesellschaft eine gute Perspektive für die nächsten Jahre.<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Tätigkeit der WiN Emscher-Lippe GmbH weiterhin<br />

mit dem Projekt „Regionalagentur Emscher-Lippe" und Zuwendungen für die „Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Regionalagentur Emscher-Lippe" mit einer Laufzeit vom 01.01.<strong>2011</strong> bis<br />

31.12.2012.<br />

Die beiden Energie-Projekte der WiN Emscher-Lippe GmbH „HYCHAIN MINI-TRANS" und<br />

„BEn" laufen im Jahr <strong>2011</strong> aus. Das Projekt „HYCHAIN MINI-TRANS" wurde kostenneutral<br />

bis zum 14.07.<strong>2011</strong> verlängert. Das Projekt „BEn" läuft planmäßig bis zum 31.10.<strong>2011</strong>. In<br />

Abstimmung mit den Akteuren der Region gibt es Überlegungen, ein neues Projekt im Energiebereich<br />

zu erarbeiten.<br />

Für die beiden Netzwerkprojekte „Ausbau Polymernetzwerk als Entwicklungsinstrument<br />

Cluster Chemie + Kunststoff in der Metropole Ruhr" und "Entwicklung und Management<br />

eines landesweiten Projektverbund Oberfläche" ist eine Laufzeit bis Mitte 2012 bewilligt. Der<br />

bisherige Projektverlauf zeigt eine positive Resonanz der Unternehmen, die im Laufe des<br />

kommenden Geschäftsjahres weiter ausgebaut werden muss. Die aktuell in Bearbeitung<br />

befindlichen Ansätze sind viel versprechend. Dennoch kann zum jetzigen Zeitpunkt die Erreichung<br />

der finanziellen Selbstträgerschaft bis zum Ende der aktuellen Förderphase nicht<br />

vorausgesetzt werden.<br />

Um die bisherige Aufbauarbeit und die sehr positiven Impulse bzw. Effekte für die regionale<br />

Industrie- und Forschungslandschaft durch die Netzwerke weiterzuführen, auszubauen und<br />

damit in ihrer vollen Wirkung zu entfalten, ist es essenziell, beide Netzwerkprojekte auch<br />

über die aktuelle Förderungsdauer hinaus fortzuführen.<br />

Die Erfahrung in der Vergangenheit (2009) hat deutlich gezeigt, dass eine Unterbrechung<br />

mit einem Neustart und erneuten Anlaufkosten gleichzusetzen ist. Um dieser Situation frühzeitig<br />

zu begegnen, sollte bis Ende <strong>2011</strong> die Finanzierung und die Fortführung der beiden<br />

Netzwerkprojekte über die aktuelle Förderphase hinaus abgesichert werden.<br />

Diese Projekte haben eine dreijährige Laufzeit. Durch diese Förderunterstützung ist die WiN<br />

Emscher-Lippe GmbH im Kompetenzfeld Chemie für die nächsten 3 Jahre gut aufgestellt.<br />

Ende des Jahres 2010 erhielt die WiN Emscher-Lippe GmbH einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn<br />

für das Projekt „Regionalbudget". Dieses Projekt hat ein Fördervolumen von<br />

988.606 € mit einer Laufzeit von 3 Jahren. Hieraus ergibt sich für die Gesellschaft eine positive<br />

Perspektive.


- 144 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Es ist gelungen, den Haushalt der WiN Emscher-Lippe GmbH und die Abwicklung so zu<br />

organisieren, dass die Städte keine Zusatzzahlungen leisten müssen. Aller Voraussicht nach<br />

wird sich dies in 2012 und den nachfolgenden Jahren wieder ändern. Aufgrund der prekären<br />

Haushaltslage der Städte der Emscher-Lippe-Region wird die Möglichkeit, Zusatzzahlungen<br />

zu leisten, stark eingeschränkt. Das Thema Bereitstellung von Eigenanteilen für regionale<br />

Projekte wird deshalb ein wichtiges Thema in den Gremien der WiN Emscher-Lippe GmbH<br />

sein.<br />

Die WiN Emscher-Lippe GmbH ist - wie nahezu alle Wirtschaftsförderungsgesellschaften -<br />

auf die Ausgleichszahlungen ihrer kommunalen Gesellschafter angewiesen, um der ihr übertragenen<br />

Aufgabe der regionalen Wirtschaftsförderung nachkommen zu können und nicht<br />

zuletzt die Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu gewährleisten. Somit steht auch die<br />

WiN in dem Spannungsfeld der Vereinbarkeit von Mittelzuwendungen der Kommunen an<br />

ihre kommunalen Gesellschaften mit dem Europäischen Beihilferecht. Die im Zusammenhang<br />

mit der Gewährung öffentlicher Mittel zur Zeit noch bestehenden beihilferechtlichen<br />

Unsicherheiten sind Gegenstand von Gesprächen der Geschäftsführung der Gesellschaft<br />

mit den beteiligten Gremien.<br />

Auch in <strong>2011</strong> wird die Gesellschaft mit Nachdruck versuchen, für die frei gewordenen Geschäftsanteile<br />

neue Gesellschafter zu akquirieren, um den finanziellen Spielraum der Gesellschaft<br />

zu stabilisieren.<br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

Im Geschäftsjahr wurden die folgenden Arbeitnehmer beschäftigt:<br />

2009 2010<br />

Angestellte 11 12<br />

Aushilfen 2 2<br />

Insgesamt 13 14


- 145 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 1.127.340,38 1.064.029,47 899.697,38 840.076,43 982.709,82<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 3.157,10 9.161,53 13.001,72 5.607,58 1.038,56<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9.578,98 1.356,36 46.669,08 53.990,68 24.313,00<br />

Sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 1.140.076,46 1.074.547,36 959.368,18 899.674,69 1.008.061,38<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Personalaufwand 727.487,31 755.526,37 675.506,33 696.664,05 759.249,63<br />

Abschreibungen 7.418,95 6.455,07 3.152,47 8.574,54 8.489,62<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

846.011,84 723.872,42 594.585,37 443.188,32 546.537,52<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 1.580.918,10 1.485.853,86 1.273.244,17 1.148.426,91 1.314.276,77<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 1.140.076,46 1.074.547,36 959.368,18 899.674,69 1.008.061,38<br />

./. Aufwendungen 1.580.918,10 1.485.853,86 1.273.244,17 1.148.426,91 1.314.276,77<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag<br />

-440.841,64 -411.306,50 -313.875,99 -248.752,22 -306.215,39


- 146 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.736,27 866,10 186,88 1.083,76 777,25<br />

Sachanlagevermögen 11.570,47 6.403,23 9.554,48 31.358,16 23.783,35<br />

Finanzanlagen 2.512,78 2.512,78 2.512,78 33.595,78 57.907,83<br />

Anlagevermögen 15.819,52 9.782,11 12.254,14 66.037,70 82.468,43<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

194.717,53 138.088,25 85.447,84 174.506,10 215.899,97<br />

Flüssige Mittel 539.482,84 475.643,95 730.219,31 487.655,34 442.937,60<br />

Umlaufvermögen 734.200,37 613.732,20 815.667,15 662.161,44 658.837,57<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 872,25 403,13 8.148,32 1.199,13 321,43<br />

nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />

Fehlbetrag<br />

159.974,11 21.747,61 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 910.866,25 645.665,05 836.069,61 729.398,27 741.627,43<br />

gezeichnetes Kapital 306.775,13 306.775,13 306.775,13 306.775,13 306.775,13<br />

Rücklagen 0,00 82.873,76 123.225,26 238.532,27 305.228,05<br />

Verlustvortrag -25.907,60 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Jahresfehlbetrag -440.841,64 -411.306,50 -313.875,99 -248.752,22 -306.215,39<br />

Übertrag auf Aktiva D<br />

„nicht durch Eigenkapital<br />

gedeckter Fehlbetrag“<br />

159.974,11 21.747,61 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 0,00 0,00 116.124,40 296.555,18 305.787,79<br />

Rückstellungen/ Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil<br />

46.075,00 48.075,00 65.824,50 30.950,00 33.400,00<br />

Verbindlichkeiten 864.791,25 597.590,05 654.120,71 401.893,09 402.439,64<br />

Summe Passiva 910.866,25 645.755,05 836.069,61 729.398,27 741.627,43


- 147 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die aus der Gewinn- und Verlustrechnung 2010 nach der indirekten Methode abgeleitete<br />

Kapitalflussrechnung ergibt folgendes Bild:<br />

T€<br />

1. Jahresfehlbetrag -306<br />

2. Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 8<br />

3. Zunahme Rückstellungen 2<br />

4. Zunahme Umlaufvermögen (ohne liquide Mittel) -40<br />

5. Zunahme Verbindlichkeiten (ohne Kredite) 3<br />

6. Mittelabfluss aus lfd. Geschäftstätigkeit -333<br />

7. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 17<br />

8. Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -42<br />

9. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -25<br />

10. Einzahlungen durch Gesellschafter 313<br />

11. Auszahlungen für Tilgungen von lfr. Krediten 0<br />

12. Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit 313<br />

13. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes -45<br />

14. Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 488<br />

15. Finanzmittelbestand am Ende der Periode 443<br />

Die Veränderung der liquiden Mittel ergibt sich damit aus<br />

- Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit von<br />

- Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von<br />

- Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit von<br />

Die Verminderung um 45 T€ entspricht der Veränderung der Stichtagsliquidität zum<br />

T€<br />

31. Dez. 2010 31. Dez.2009<br />

T€ T€<br />

443 488<br />

Veränderung in T€ -45<br />

-333<br />

-25<br />

313<br />

-45


- 148 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> WiN Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 0,00 0,00 13,89 40,66 41,23<br />

Fremdkapitalquote 100,00 100,0 86,11 59,34 58,77<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

0,00 0,00 947,63 449,07 370,79<br />

Kassenmittelintensität 59,23 73,67 87,34 66,86 59,73<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 15.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

531 5003 Anteil Betriebsaufwand 27.001,62 25.703,82<br />

WiN Emscher-Lippe


- 149 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

11. Arbeitsförderungsgesellschaft gemeinnützige GmbH (GAFÖG)<br />

Emscherstraße 66<br />

45891 Gelsenkirchen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 83.200 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 10.400 12,500<br />

Stadt Gelsenkirchen 23.400 28,125<br />

Seibel & Weyer GmbH, <strong>Bottrop</strong> 2.600 3,125<br />

Pilkington Deutschland AG, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

GGG Grüner Großmarkt, Gelsenkirchen<br />

Düsing GmbH & Co. KG 7.800 9,375<br />

Firma Karl Oexmann Inh. W. Oexmann, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

AC-GE Autocentrum GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

Spinnrad Versandhandel GmbH, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

Storck-Baugesellschaft mbH, Gelsenkirchen 2.600 3,125<br />

GAFÖG GmbH, Gelsenkirchen 7.800 9,375<br />

Stadt Gladbeck 7.800 9,375<br />

Salzgitter Stahlhandel GmbH, Gladbeck 2.600 3,125<br />

Bauunternehmung Liesenklas GmbH & Co. KG,<br />

<strong>Bottrop</strong>-Kirchhellen 2.600 3,125<br />

IBK Wiesehahn GmbH, <strong>Bottrop</strong> 2.600 3,125<br />

MC-Bauchemie, Müller GmbH & Co., Chemische<br />

Fabriken, Essen 2.600 3,125


- 150 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist die Unterstützung und Hilfe für jugendliche und ältere Arbeitslose,<br />

Arbeitslose, bei denen besondere soziale und/oder gesundheitliche Schwierigkeiten<br />

der Teilnahme am Erwerbsleben entgegenstehen und Langzeitarbeitslose mit schlechten<br />

Eingangsvoraussetzungen an den Arbeitsmarkt. Der Gegenstand wird verwirklicht durch<br />

sozialpädagogische Betreuung und fachliche Qualifizierung. Zu den Aufgaben der Gesellschaft<br />

gehören auch die Schuldner- und Suchtberatung sowie Jugendhilfe.<br />

Der Kreis der Personen, dem die Förderung zugute kommen soll, ist nicht „fest abgeschlossen".<br />

Die Satzung des Gesellschaftsvertrages enthält deshalb keine zahlenmäßige Einschränkung<br />

des Personenkreises. Die Gesellschaft ermöglicht eine Überleitung in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt. Der Schwerpunkt des Gesellschaftszwecks liegt in der sozialpädagogischen<br />

Betreuung und fachlichen Qualifizierung, um die betroffenen Personengruppen<br />

wieder an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranzuführen.<br />

Die Qualifizierung findet insbesondere auch durch Übernahme von Lohnaufträgen statt.<br />

Ein Mittel der Integration ist die Erprobung der Arbeitstauglichkeit im regulären Arbeitsmarkt<br />

durch Entleihtätigkeit bei Unternehmen, die, bei Bewährung der Entliehenen, eine Übernahme<br />

vorsehen.<br />

Mit den Teilnehmern können aus Motivationsgründen unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen<br />

werden. Die betroffene Klientel ist auf Grund häufig ins Leere führender zeitlich<br />

befristeter Qualifizierungsmaßnahmen nicht aus ihrer Passivität herauszuholen. Dauerarbeitsverträge<br />

sind für sie Anreiz, es vielleicht doch noch einmal zu versuchen und den<br />

Sprung aus der sozialen Misere zu schaffen. Die Arbeitsförderungsgesellschaft soll für die<br />

Teilnehmer nicht Dauerlösung, sondern Durchgangsstation sein. Zur Verwirklichung des<br />

Satzungszweckes unterhält die Gesellschaft entsprechende Einrichtungen.<br />

Die Arbeitsförderungsgesellschaft kann ihre Ziele auf absehbare Zeit nur mit Unterstützung<br />

aus öffentlichen Mitteln verwirklichen. Eigenwirtschaftliche, gewerbliche oder sonstige Erwerbszwecke<br />

werden in erster Linie nicht verfolgt.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die mit dem genannten<br />

Gesellschaftszweck zusammenhängen oder ihn fordern einschließlich der Beteiligung an<br />

Gesellschaften.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens der<br />

GAFÖG. Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GAFÖG wird dieser tatsächlich<br />

erfüllt.


- 151 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Beirat:<br />

Dr. Christopher Schmitt, Vorsitzender<br />

Dr. Gerd Pippig, stellv. Vorsitzender<br />

Michael Schajor, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Dieter Heisig<br />

Bernd Neumann<br />

Claudia Braczko<br />

Egbert Streich<br />

Heike Gebhardt<br />

Dr. Michael Böckler<br />

B. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Herr Werner Bagh<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Dr. Stefan Lob


- 152 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Betriebs- und Geschäftsstruktur<br />

Zum 31.12.2010 ist die GAFOG Arbeitsförderungsgesellschaft - gemeinnützige GmbH - an<br />

den drei Standorten Gelsenkirchen, Gladbeck und <strong>Bottrop</strong> tätig; die Hauptverwaltung ist am<br />

Standort Gelsenkirchen ansässig. Die Standorte bilden keine wirtschaftlich selbständigen<br />

Einheiten. Das gilt auch für die in Gelsenkirchen unterhaltene Einrichtung der Schuldnerberatung,<br />

die der Hauptverwaltung zugeordnet ist.<br />

Anfang Oktober 2010 ist der BernePark in <strong>Bottrop</strong>-Ebel der Öffentlichkeit und der GAFÖG<br />

als Betreiberin übergeben worden. Im Rahmen des Landesprogramms NRW zur Ökologischen<br />

Umgestaltung des Emscher-Landschaftsraumes und im Kontext der Emscherkunst<br />

2010 als integralem Bestandteil des Kulturhauptstadtjahres ist die ehemalige Kläranlage<br />

Bernemünde binnen Jahresfrist grundlegend umgestaltet worden.<br />

Im Zusammenhang mit dem regionalen Beschäftigungspakt BEST AGER hat nach der exorbitanten<br />

geographischen Ausweitung des Beschäftigungspaktes in 2009 im laufenden Jahr<br />

eine hinzugetretene inhaltliche Komponente des Bundesprogramms Perspektive 50plus die<br />

Arbeit vor Ort angereichert und vergrößerte Raumkapazitäten notwendig gemacht.<br />

Nach wie vor sind die BEST AGER Aktivitäten in den Beratungszentren der Job-Clubs gebündelt.<br />

Alle 11 Job-Clubs, die sich über das zentrale Ruhrgebiet erstrecken, unterstehen<br />

der Leitung der GAFÖG. Als externe Betriebsstätten sind sie anteilig den drei GAFÖG-<br />

Standorten in Gelsenkirchen, Gladbeck und <strong>Bottrop</strong> zugeordnet.<br />

Bezogen auf die Organe der Gesellschaft - Geschäftsführer, Gesellschafterversammlung<br />

und Beirat - haben sich gegenüber den Angaben im Jahresabschluss 2009 folgende Änderungen<br />

ergeben.<br />

Im Beirat vertritt Ratsfrau Claudia Braczko die Stadt Gladbeck; sie ersetzt Herrn Gerhard<br />

Dorka. Ratsherr Michael Schajor vertritt die Stadt <strong>Bottrop</strong>; er ersetzt Herrn Udo Eisberg. Herr<br />

Udo Langer vertritt die Stadt Gelsenkirchen; er ersetzt Herrn Dr. Gerhard Pippig als kommunalen<br />

Vertreter. Herr Dr. Pippig ist ad personam zum Beiratsmitglied berufen.<br />

Bezogen auf den Gesellschafterkreis sind die in 2009 erfolgten Kündigungen von zwei Geschäftsanteilen<br />

durch den Gesellschafter GGG Grüner Großmarkt Gelsenkirchen Düsing<br />

GmbH & Co. KG und eines Geschäftsanteils durch den Gesellschafter Salzgitter Stahlhandel<br />

GmbH zum 31.12.2010 wirksam geworden. Die Gesellschafterversammlung hat am<br />

16.12.2010 den Beschluss gefasst, die gekündigten Geschäftsanteile zu übernehmen.<br />

2. Rahmenbedingungen<br />

Die Reintegrationsarbeit der GAFÖG ist in 2010 im Wesentlichen auf der Grundlage der<br />

Arbeitsmarktinstrumente nach dem SGB III in Verbindung mit dem SGB II und von Arbeitsmarktprogrammen<br />

der Europäischen Union, des Bundes und des Landes NRW erfolgt. Die<br />

Schuldnerberatung basiert auf der gesetzlichen Grundlage nach den Sozialgesetzbüchern II<br />

und XII.


- 153 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Geschäftsfeldentwicklung<br />

Im Jahr 2010 haben sich die zentralen Geschäftsfelder der GAFÖG nicht einheitlich entwickelt;<br />

das gilt sowohl im Abgleich untereinander als auch im standortbezogenen Vergleich<br />

und schließlich auch im Jahresverlauf jeweils immanent.<br />

Im Bereich der Arbeitsgelegenheiten hat die abflachende Tendenz des Vorjahres angehalten.<br />

Im Bereich Ausbildung und berufsvorbereitender Maßnahmen hat sich die GAFÖG auf<br />

dem Niveau der Vorjahre behaupten können. Im Bereich der beruflichen Fort- und Weiterbildung<br />

(FbW) hat die GAFÄG in 2010 wiederum neue Bildungsziele zur Zertifizierung und zur<br />

Umsetzung gebracht. In den angestammten Bereichen hat die Gesellschaft z. T. rückläufige<br />

Teilnehmerzahlen zu verzeichnen. Das hat den Erfolg der weiteren Diversifizierung der Bildungsangebote<br />

ein wenig relativiert. Das Potential für die weitere positive Geschäftsfeldentwicklung<br />

ist jedoch grundgelegt worden.<br />

In Gelsenkirchen konnte in 2010 über die sog. Freie Förderung eine Maßnahme zur umfassenden<br />

Beratung und Betreuung von Klienten der Schuldnerberatung realisiert werden. In<br />

<strong>Bottrop</strong> hat in 2010 der BernePark Arbeit und Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mit diesem<br />

Projekt hat GAFÖG Neuland betreten. Das Restaurant im Maschinenhaus hat der GAFÖG<br />

die Gastronomie als neuen Fachbereich erschlossen. Insgesamt handelt es sich um ein vielschichtiges,<br />

in verschiedene Fachrichtungen, Kunden- und Auftraggeberrichtungen weisendes<br />

Projekt.<br />

Mitte 2010 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit der „Bürgerarbeit"<br />

ein neues Förderprogramm auf den Plan gerufen. Die Vestische Arbeit Recklinghausen und<br />

das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen haben erfolgreich ihr Interesse zur Teilnahme<br />

bekundet. In Gelsenkirchen hat das TAG im Rahmen der vorbereitenden Aktivierungsphase<br />

Maßnahmen nach § 46 SGB III ausgeschrieben. An der Umsetzung ist GAFÖG maßgeblich<br />

beteiligt.<br />

Überaus positiv hat sich im Jahresverlauf das etablierte Bundesprogramm Perspektive<br />

50plus entwickelt. Die neue Programmkomponente „Impuls 50plus", die sich ebenso auswie<br />

nachdrücklich auf die Teilgruppe mit ausgesprochen komplexen Vermittlungshemmnissen<br />

bezieht, hat zu einer Aufstockung des BEST AGER - Personals insgesamt, aber auch<br />

der mit GAFÖG-Mitarbeitern besetzten Stellen geführt.<br />

Die Geschäftstätigkeit der in Gelsenkirchen betriebenen Schuldnerberatung hat sich in 2010<br />

im Bereich der Durchschnittswerte aus 2008 und 2009 bewegt.<br />

Um die Personalbedarfe von Unternehmen, mit denen GAFÖG über Jahre hinweg einschlägig<br />

zusammengearbeitet hat, verstärkt aufzugreifen und dieses Ziel mit dem eines effizienten<br />

Absolventenmanagements zu verbinden, hat die Gesellschaft zum Jahresbeginn 2010<br />

GafögZeitArbeit gegründet. GZA betreibt im Rahmen eines wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes<br />

gewerbliche Zeitarbeit. Die Anwendung des IGZ-Tarifvertrages sichert die Seriosität<br />

sowohl gegenüber der GAFÖG den gewerblichen Arbeitnehmern als auch gegenüber den<br />

Unternehmenskunden ab.<br />

4. Ertrags- , Finanz- und Vermögenslage<br />

Das Jahresergebnis weist einen Überschuss in Höhe von T€ 203 aus. Gegenüber dem Vorjahr<br />

(T€ 343) ist er um 40,8 % gemindert.<br />

Die Betriebsleistung - unter Berücksichtigung periodenfremder Effekte von T€ 253 (Umsatzerlöse,<br />

Bestandsveränderungen und sonstige betriebliche Erträge) - hat sich gegenüber dem<br />

Vorjahr von T€ 9.985 auf T€ 10.237 und damit um 2,5% erhöht.


- 154 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Zum 31.12.2010 waren bei GAFÖG insgesamt 295 Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt. Zu unterscheiden sind dabei grundsätzlich zwei Gruppen von Mitarbeitern:<br />

� die einen sind beteiligt an der Verwirklichung des Unternehmenszwecks - also Anleiter,<br />

Berater/Betreuer/Vermittler und Verwaltungskräfte -, zusammengefasst bezeichnet als<br />

Regiepersonal,<br />

� die anderen sind Gegenstand des Unternehmenszwecks - also Arbeitnehmer, die<br />

zwecks Qualifizierung und Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt beschäftigt werden (einschließlich<br />

Auszubildende) -, zusammengefasst bezeichnet als Qualifikanten.<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (einschl. Auszubildende)<br />

Regie Qualifikanten<br />

Ø 2010 124 91<br />

Ø 2009 113 172<br />

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigtenzahl beim Regiepersonal jahresdurchschnittlich<br />

um 9,7 % gestiegen und bei den Qualifikanten um 47,1 % gesunken. Ersteres verdankt<br />

sich dem gestiegenen Volumen von Beratungsprojekten, letzteres resultiert aus dem fortschreitend<br />

restriktiven Einsatz des Förderinstrumentes AGH-Entgelt durch die ARGEn.<br />

Insgesamt sanken die Personalkosten in 2010. Dabei entfällt die Abnahme ausschließlich<br />

auf die Löhne der zu qualifizierenden Mitarbeiter. Den gesunkenen Personalkosten für die<br />

Gruppe der zu qualifizierenden Arbeitnehmer standen entsprechend niedrigere Personalkostenerstattungen<br />

auf der Ertragsseite gegenüber.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich - im Wesentlichen aufgrund von<br />

Miet- und Qualifizierungskosten im Projekt Best Ager - um T€ 862 (31%).<br />

Alles in allem stehen der gestiegenen Betriebsleistung in 2010 rd. T€ 277 höhere Aufwendungen<br />

gegenüber.<br />

Die Bilanzsumme ist um T€ 254 auf T€ 7.535 gestiegen. Ursächlich dafür ist auf der Aktivseite<br />

der höhere Bestand an kurzfristigem Umlaufvermögen. Auf der Passivseite betrifft der<br />

Anstieg der Bilanzsumme im Wesentlichen das Eigenkapital sowie die kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

(im wesentlichen Verbindlichkeiten aus Fördermitteln), während die sonstigen<br />

Rückstellungen sich gegenüber dem Vorjahr - u. a, aufgrund von Einstellungen in die Gewinnrücklagen<br />

gem. Art. 67 Abs. 1 Satz 3 EGHGB - deutlich reduzierten.<br />

Die gebildeten Rückstellungen resultieren im Wesentlichen zum einen aus der erforderlichen<br />

Abgrenzung der Erträge aus der Schuldnerberatung für die im Folgejahr noch zu erbringenden<br />

Beratungsleistungen und zum anderen zur Abdeckung ungewisser Verbindlichkeiten<br />

aus abgeschlossenen Arbeitsmarktprojekten.<br />

Alle Rückstellungen sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung<br />

notwendig ist. Die GAFÖG verzeichnete in 2010 einen weiterhin hohen und stabilen<br />

Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit.


- 155 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Liquidität war zu jedem Zeitpunkt gesichert. Die Vermögenslage ist beständig geordnet.<br />

Die getätigten Investitionen stellen sicher, dass die Ausstattung der Räume und Werkstätten<br />

sowohl dem Stand der Technik als auch den Vorgaben und Vorschriften der überwiegend<br />

öffentlichen Auftraggeber entspricht.<br />

Das Eigenkapital der Gesellschaft wird für das Jahr 2010 mit T€ 2.750 (Vorjahr T€ 2.415)<br />

ausgewiesen.<br />

5. Nachtrag<br />

Im I. Quartal des Jahres <strong>2011</strong> sind berichtenswerte Ereignisse nicht zu verzeichnen gewesen.<br />

6. Chancen und Risiken<br />

In ihrer Geschäftstätigkeit bewegt sich GAFOG zwangsläufig in den Bahnen, die durch die<br />

Arbeits(markt)politik des Bundes und des Landes gelegt werden. Die Bundesagentur für<br />

Arbeit setzt mit ihrer Geschäftspolitik qualitative und quantitative Parameter. Ihren Vorgaben<br />

können sich auch die ARGEn nicht entziehen. Die Kommunen sind nach 2005 über die<br />

ARGEn - ab <strong>2011</strong> Jobcenter - nurmehr mittelbar im Spiel.<br />

Nach diesen strukturellen Vorgaben bestimmen sich maßgeblich Chancen und gleichermaßen<br />

Risiken für die GAFÖG.<br />

Mit der über die Grundgesetzänderung abgesicherten Fortführung der ARGE/Jobcenter sind<br />

die Rahmenbedingungen und Rollenverteilungen auf längere Sicht im Wesentlichen geklärt.<br />

Bezogen auf den geographischen Raum, in dem GAFÖG mit Standorten vertreten ist, werden<br />

Gelsenkirchen und <strong>Bottrop</strong> das ARGE-Modell fortführen, wohingegen der Kreis Recklinghausen<br />

samt der kreisangehörigen Stadt Gladbeck künftig aller Voraussicht nach als<br />

zugelassener kommunaler Träger agiert.<br />

Auf Sicht der nächsten 2 Jahre steht die Arbeits(mark)politik des Bundes im Zeichen der<br />

allgemeinen Haushaltskonsolidierung. Mit Ausnahme haushaltstechnisch übergeordneter<br />

Arbeitsmarktprogramme des Bundes wie „Perspektive 50plus" und „Bürgerarbeit" ist mit<br />

rückläufigen Finanzmitteln zu rechnen, die für die Förderung von Arbeitsuchenden in den<br />

Rechtskreisen SGB II und III zur Verfügung stehen.<br />

Die Arbeitspolitik des Landes NRW ist kurz nach dem erfolgten Regierungswechsel 2010 in<br />

ihren etwaigen neuen Konturen, sollten denn neue geschaffen werden, noch nicht klar erkennbar.<br />

Eine Wiederbelebung vormaliger, unter der alten Regierung gering geschätzter<br />

Programme, verbunden auch mit der offensiveren Nutzung an sich zur Verfügung stehender<br />

ESF-Mittel ist nicht ausgeschlossen. Für den Bereich der Behindertenförderung zeichnet<br />

sich mindestens eine Stabilisierung ab. Das gilt nicht zuletzt für das arbeitspolitische Programm<br />

„Integration Unternehmen".<br />

Die GAFÖG wird sich weiterhin auf den angestammten geographischen Aktionsradius konzentrieren.<br />

Insofern über BEST AGER in den vergangenen 1-2 Jahren projektbezogene Aktivitäten<br />

in weiteren Städten des Ruhrgebietes entfaltet und potentielle Anknüpfungspunkte<br />

für Ausweitungen gelegt worden sind, können und dürfen weitere Betätigungen außerhalb<br />

des Agenturbezirkes Gelsenkirchen nicht ausgeschlossen werden.<br />

Aussichtsreich ist die Fortsetzung der Arbeit im Rahmen des Bundesprogramms Perspektive<br />

50plus auch übers Jahr <strong>2011</strong> hinaus. Dem Grunde nach hat das BMAS die Förderung von<br />

BEST AGER über den Gesamtzeitraum der III. Förderphase, d.h. bis Ende 2015 zugesagt.


- 156 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Förderung der beruflichen Weiterbildung fasst die GAFÖG weiterhin als zukunftsträchtiges<br />

Marktsegment auf, im Allgemeinen und für GAFÖG im Besonderen.<br />

Für GafögZeitArbeit eröffnet die deutliche wirtschaftliche Belebung gute Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Das integrale Arbeitsmarktprojekt BernePark in <strong>Bottrop</strong> hat schon in seiner Startphase große<br />

öffentliche Resonanz gefunden und einen verheißungsvollen Weg eingeschlagen.<br />

Die neuen Ansätze unterstreichen die seit Jahr und Tag geäußerte Einschätzung, dass GA-<br />

FÖG den Chancen und Risiken am wirksamsten Rechnung trägt durch ein ausgewogenes<br />

Produktportfolio, das neben ausschreibungspflichtigen Fördermaßnahmen nach dem SGB III<br />

insbesondere frei vergebbare Maßnahmen nach dem SGB II sowie Modell- und Netzwerkprojekte<br />

umfasst, sich nicht zuletzt aber auch stützt auf Maßnahmen der beruflichen Fortund<br />

Weiterbildung, die auf der Basis von Bildungsgutscheinen durchgeführt werden.<br />

Die Schuldnerberatung, neben der Betätigung in Arbeitsmarktprojekten ausgewiesener Unternehmenszweck,<br />

steht seit Jahren auf einer stabilen Basis - räumlich, personell und finanziell.<br />

Der 2005 mit der Stadt Gelsenkirchen abgeschlossene Leistungsvertrag läuft vorerst<br />

bis zum 31.12.<strong>2011</strong>. Am politischen Willen vor Ort zur Fortsetzung des beschrittenen, allseits<br />

als erfolgreich bewerteten Weges mangelt es ungeachtet der prekären kommunalen<br />

Haushaltssituation nicht.<br />

Risikomanagement<br />

Das Risikomanagement versteht die GAFÖG als fortwährend wahrzunehmende Leitungsaufgabe.<br />

Es bedient sich im Wesentlichen betriebswirtschaftlicher Standardinstrumente wie<br />

BWA und BAB.<br />

Die Ergebnisse werden regelmäßig ausgewertet und auf der Leitungsebene kommuniziert.<br />

Ständige Marktbeobachtung und der enge Kontakt zu den Auftraggebern - in erster Linie<br />

den ARGEn, der Agentur für Arbeit und den weiteren öffentlichen Auftraggebern wie dem<br />

BMAS, aber auch den Wirtschaftsunternehmen als Abnehmer von Personaldienstleistungen<br />

und Auftraggebern im Bereich der Fertigung - signalisieren in der Regel zeitnah Veränderungen<br />

und ermöglichen rechtzeitige und zielgerichtete Reaktionen.<br />

In Richtung des Risikomanagements zielen auch die im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />

dynamisch angelegten Optimierungsprojekte und -instrumente. Der Rezertifizierung der Trägerzulassung<br />

nach § 84 SGB III / §§ 7,8 AZWV über die TÜV Rheinland Group im März<br />

2009 ist im Mai 2010 die Testierung nach dem branchenspezifischen Qualitätsmanagement-<br />

Modell „Lernerorientierte Qualität in der Weiterbildung (LQW)" gefolgt. Für die GafögZeitArbeit<br />

ist das Zertifizierungsverfahren nach ISO:9001 eingeleitet worden.<br />

Erkenntnisse zur Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Risikomanagements, die sich aus<br />

der jährlichen Abschlussprüfung ergeben, werden bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

des Risikomanagements berücksichtigt.<br />

Steuerliche Risiken<br />

Steuerliche Risiken sind zum derzeitigen Zeitpunkt nicht ersichtlich.


- 157 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />

Im Geschäftsjahr 2010 sind keine Rechtsstreitigkeiten erwachsen.<br />

Fazit<br />

Bestandsgefährdende Risiken sind für GAFÖG derzeit nicht erkennbar.<br />

7. Prognose<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> steht unter dem Vorzeichen der vom Bund betriebenen Haushaltskonsolidierung<br />

und der rückläufigen Eingliederungstitel, die der Arbeitsverwaltung zur Verfügung stehen.<br />

Das macht sich im AGH-Bereich nachhaltig bemerkbar. Mit einer Trendwende ist hier<br />

auch auf längere Sicht nicht zu rechnen.<br />

Die Beteiligung am Bundesprogramm „Bürgerarbeit" ist sowohl in Gelsenkirchen als auch im<br />

Kreis Recklinghausen eingeleitet. Von substantiellen Mitteleinschränkungen ausgenommen<br />

bleibt der Bereich FbW. Dabei handelt es sich zunehmend gleichsam um einen, wenn nicht<br />

den harten Kern der Arbeitsmarktförderung überhaupt. Hierauf werden sich unsere Anstrengungen<br />

verstärkt beziehen.<br />

Verstärkt Fuß fassen kann die GAFÖG im Bereich der Berufsorientierung.<br />

Der BernePark in <strong>Bottrop</strong> muss, er kann aber auch nach der positiven Resonanz der ersten<br />

Monate in <strong>2011</strong> seine arbeitspolitischen und wirtschaftlichen Potentiale weiter ausspielen.<br />

Vergleichbares gilt für GZA. Die GAFÖG ist zuversichtlich, in <strong>2011</strong> eine erste Abteilung „Integration<br />

Unternehmen" starten zu können.<br />

Als stabile Eckpfeiler können für <strong>2011</strong> sowohl der Beschäftigungspakt für Ältere im Revier<br />

„BEST AGER" als auch die Schuldnerberatung angesehen werden. Es besteht die berechtigte<br />

Aussicht, dass beide Geschäftsfelder diese Funktion auch in 2012 behaupten werden.


- 158 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 1.733.922,56 2.375.050,45 2.773.870,17 2.561.341,97 3.318.751,34<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 50.326,50 109.101,18 140.438,61 70.448,08 53.089,02<br />

Bestand an fertigen/ unfertigen Erzeugnissen 156,98 47.645,21 -25.123,81 -16.093,08 7.485,36<br />

Sonstige betriebliche Erträge 8.339.041,86 9.982.127,45 12.067.017,68 7.703.586,04 7.163.105,93<br />

andere aktivierte Eigenleistung 0,00 18.200,52 18.195,33 0,00 0,00<br />

außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 10.123.447,90 12.532.124,81 14.974.397,98 10.319.283,01 10.542.431,65<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 313.830,66 485.158,13 420.276,30 334.251,19 373.211,01<br />

Personalaufwand 6.972.495,66 8.929.262,76 10.853.014,56 6.506.438,85 5.955.884,55<br />

Abschreibungen 275.852,01 279.373,69 250.263,55 333.306,35 334.852,00<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 2.250.261,71 2.534.362,98 3.102.331,43 2.758.010,01 3.619.554,12<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 373,35 307,75 16.914,46 39.445,87 49.917,81<br />

Steuern 21.220,32 8.232,88 6.980,53 4.824,88 6.081,63<br />

Aufwendungen 9.834.033,71 12.236.698,19 14.649.780,83 9.976.277,15 10.339.501,12<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 10.123.447,90 12.532.124,81 14.974.397,98 10.319.283,01 10.542.431,65<br />

./. Aufwendungen 9.834.033,71 12.236.698,19 14.649.780,83 9.976.277,15 10.339.501,12<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86 202.930,53<br />

Gewinnvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn/-verlust 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86 202.930,53


- 159 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 4.350,50 14.130,50 124.095,00 168.685,00 189.313,00<br />

Sachanlagevermögen 696.149,50 758.435,50 892.367,50 1.057.554,00 1.011.429,85<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 500,00<br />

Anlagevermögen 700.500,00 772.566,00 1.016.462,50 1.226.239,00 1.201.242,85<br />

Vorräte 6.641,83 51.813,05 26.337,19 10.504,92 19.521,57<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

642.159,48 972.392,95 1.576.247,85 846.483,65 871.329,10<br />

Wertpapiere 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54 0,00<br />

Flüssige Mittel 4.042.418,29 4.510.838,45 4.614.043,96 5.172.469,22 5.415.846,39<br />

Umlaufvermögen 4.693.863,14 5.537.687,99 6.219.272,54 6.032.101,33 6.306.697,06<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 6.911,51 3.455,75 14.825,82 23.089,11 26.817,03<br />

Summe Aktiva 5.401.274,65 6.313.709,74 7.250.560,86 7.281.429,44 7.534.756,94<br />

Treuhandvermögen 21.862,21 28.780,91 36.448,58 48.946,05 34.550,74<br />

gezeichnetes Kapital 83.200,00 83.200,00 83.200,00 83.200,00 75.400,00 *<br />

Kapitalrücklage 15.262,16 15.262,16 15.262,16 15.262,16 15.262,16<br />

Rücklage für eigene Anteile 2.643,54 2.643,54 2.643,54 2.643,54 0,00<br />

Rücklagen Verlust-/Gewinnvortrag 983.321,55 1.272.735,74 1.543.021,93 1.802.921,44 2.103.275,63<br />

Freie Rücklage 77.987,74 77.987,74 103.128,17 167.845,81 218.297,48<br />

Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 134.442,81<br />

Bilanzgewinn/-verlust 289.414,19 295.426,62 324.617,15 343.005,86 202.930,53<br />

Eigenkapital 1.451.829,18 1.747.255,80 2.071.872,95 2.414.878,81 2.749.608,61<br />

Sonderposten aus Investitionszuschüssen 89.913,00 52.258,00 68.793,00 307.795,67 381.911,00<br />

Rückstellungen 2.188.532,16 2.992.205,63 3.525.399,15 3.613.516,88 2.805.846,34<br />

Verbindlichkeiten 1.671.000,31 1.521.990,31 1.584.495,76 945.238,08 1.501.570,89<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 95.820,10<br />

Treuhandvermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 5.401.274,65 6.313.709,74 7.250.560,86 7.281.429,44 7.534.756,94<br />

Treuhandvermögen 21.862,21 28.780,91 36.448,58 48.946,05 34.550,74<br />

* gezeichnetes Kapital 83.200,00 €<br />

./. Nennbetrag eigene Anteile 7.800,00 €<br />

Ausgegebenes Kapital 75.400,00 €


- 160 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GAFÖG Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

2009 2010<br />

Geschäftsführer 1 1<br />

Angestellte 113 124<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 172 91<br />

286 216<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 26,88 27,67 28,58 33,16 36,49<br />

Fremdkapitalquote 73,12 72,33 71,42 66,84 63,51<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

207,26 226,16 203,83 196,93 228,90<br />

Kassenmittelintensität 74,84 71,45 63,64 71,04 71,88<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

19,93 16,91 15,67 14,20 7,38<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 161 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

12. Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH (GZP III)<br />

Rellinghauser Straße 9<br />

45128 Essen<br />

Gründerzentrum: Kardinal-Hengsbach-Straße 2-4<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 30.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.800 6<br />

RAG Montan Immobilien GmbH 28.200 94<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind das Errichten, Betreiben und die Vermietung eines<br />

Gründerzentrums auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage ”Prosper III” in <strong>Bottrop</strong>.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der GZP III wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Hartmut Kirsch<br />

B. Aufsichtsrat: 4 Mitglieder<br />

Bernd Tischler, Vorsitzender, <strong>Bottrop</strong><br />

Prof. Dr. Hans-Peter Noll, stellv. Vorsitzender<br />

Cornelia Ruhkemper, <strong>Bottrop</strong><br />

Dr. Hans Werner Klee (bis 10.09.2010)<br />

Theo Schlüter (ab 01.10.2010)<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Christoph Happe<br />

Peter Mazur


- 162 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH (GZP) wurde gemeinsam von der Stadt<br />

<strong>Bottrop</strong> und der Montan-Grundstücksgesellschaft mbH am 23.07.1992 gegründet, um mit<br />

der Schaffung von gewerblichen Gebäudeflächen für Unternehmensgründer einen Beitrag<br />

zum Strukturwandel zu leisten. In den Jahren 1992 und 1993 errichtete die Gesellschaft mit<br />

Hilfe öffentlicher Mittel der Europäischen Union und des Landes NRW das Gründerzentrum<br />

in <strong>Bottrop</strong>, Kardinal-Hengsbach-Straße 2-4.<br />

Im Geschäftsjahr wurde erstmalig nach den Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungs-<br />

gesetzes (BilMoG) bilanziert.<br />

Kennzahlen<br />

Der Vermietungsstand im Gründerzentrum Prosper III ist, trotz der gegenüber dem Vorjahr<br />

verbesserten Konjunkturlage, um rd. 11 % auf rd. 71 % bis zum Jahresende gesunken. Es<br />

waren rd. 72 % der Büroflächen, 100 % der Ausstellungsflächen und rd. 65 % der Werkstatt-<br />

flächen zum Bilanzstichtag vermietet. Das Ergebnis der Gesellschaft vor Steuern hat sich<br />

gegenüber dem Vorjahr um 4 T€ verschlechtert.<br />

Risikomanagement<br />

Bei GZP ist ein Risikomanagementsystem eingeführt. Eine Risikoidentifizierung und Risiko-<br />

erhebung ist durchgeführt worden. Vorhandene Risiken sind dokumentiert und werden mo-<br />

natlich über ein vorhandenes Meldesystem erfasst. Bestandsgefährdende Risiken, die die<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen, bestehen nicht.<br />

Ausblick<br />

Unter Berücksichtigung der sich gegenüber dem Vorjahr wieder positiver entwickelten Kon-<br />

junkturlage geht die Geschäftsführung für die Folgejahre von einer kontinuierlich steigenden<br />

Vermietungsquote aus. Einen wesentlichen Einfluss hierauf hat jedoch die weitere Konjunk-<br />

turentwicklung und das Finanzierungsverhalten der Banken. Vermarktungsimpulse werden<br />

weiterhin aus der Internetpräsentation, dem Schalten von Anzeigen in der Presse sowie aus<br />

der Eintragung in den Flächenatlas Emscher-Lippe erwartet.<br />

Durch die in 1992 geschlossene Vereinbarung zwischen der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der RAG<br />

Montan Immobilien GmbH zum Kostenausgleich (Deckung der Aufwendungen abzüglich der<br />

Erträge) im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile, ist der Bestand der Gesellschaft trotz derzeiti-<br />

ger und zukünftig erwarteter Jahresfehlbeträge sichergestellt. Die finanzielle Situation der<br />

Gesellschaft ist geordnet.


- 163 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 268.038,98 263.072,26 250.053,35 247.727,87 237.039,43<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 12.115,24 19.310,15 23.321,47 6.990,86 2.478,73<br />

Sonstige betriebliche Erträge 5.133,68 2.304,41 11.132,68 9.588,38 12.438,58<br />

Bestand aus unfertigen Erzeugnissen -3.678,58 -351,14 -2.788,42 4.186,54 1.687,92<br />

Erträge 281.609,32 284.335,68 281.719,08 268.493,65 253.644,66<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 136.128,76 135.089,61 140.642,00 143.827,24 157.145,73<br />

Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Abschreibungen 107.551,97 105.059,03 105.059,03 105.235,85 105.235,00<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 25.320,36 43.665,56 32.373,61 38.070,76 35.274,68<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 110.035,34 105.870,59 101.436,39 96.375,93 75.180,55<br />

Steuern 10.338,06 10.283,06 10.283,06 10.283,06 10.283,06<br />

Aufwendungen 389.374,49 399.967,85 389.794,09 393.792,84 383.119,02<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 281.609,32 284.335,68 281.719,08 268.493,65 253.644,66<br />

./. Aufwendungen 389.374,49 399.967,85 389.794,09 393.792,84 383.119,02<br />

= Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag -107.765,17 -115.632,17 -108.075,01 -125.299,19 -129.474,36<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00


- 164 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagevermögen 1.261.607,91 1.156.548,88 1.051.489,85 946.254,00 841.019,00<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 1.261.607,91 1.156.548,88 1.051.489,85 946.254,00 841.019,00<br />

Vorräte 64.142,60 63.791,46 61.003,04 65.189,58 66.877,50<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

8.101,53 24.270,43 16.330,43 16.517,66 13.165,81<br />

Flüssige Mittel 443.783,88 457.478,98 507.251,77 364.731,15 381.764,24<br />

Umlaufvermögen 516.028,01 545.540,87 584.585,24 446.438,39 461.807,55<br />

nicht durch Eigenkapital<br />

gedeckter Fehlbetrag<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

77.765,17 85.632,17 78.075,01 95.299,19 99.474,36<br />

2.478,00 3.311,00 3.735,50 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 1.857.879,09 1.791.032,92 1.717.885,60 1.487.991,58 1.402.300,91<br />

gezeichnetes Kapital 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00<br />

Jahresfehlbetrag -107.765,17 115.632,17 108.075,01 125.299,19 129.474,36<br />

nicht durch Eigenkapital<br />

gedeckter Fehlbetrag<br />

77.765,17 85.632,17 78.075,01 95.299,19 99.474,36<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Rückstellungen 1.650,00 10.850,00 2.694,20 2.120,00 8.806,40<br />

Verbindlichkeiten 1.856.229,09 1.780.182,92 1.714.403,38 1.485.871,58 1.393.064,68<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

0,00 0,00 788,02 0,00 429,83<br />

Summe Passiva 1.857.879,09 1.791.032,92 1.717.885,60 1.487.991,58 1.402.300,91


- 165 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Finanzlage<br />

Die Entwicklung der Finanzlage ist im Einzelnen aus der folgenden Kapitalflussrechnung<br />

ersichtlich, die in Anlehnung an den Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 2 (DSR 2)<br />

erstellt wurde:<br />

Laufende Geschäftstätigkeit<br />

2010 2009 Abweichung<br />

T€ T€ T€<br />

Jahresfehlbetrag -129 -125 -4<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 105 105 0<br />

-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte -2 -4 2<br />

- /+ Zunahme/Abnahme Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind 3 0 3<br />

- /+ Zunahme/Abnahme aktive Rechnungsabgrenzung 0 4 -4<br />

+ /- Zunahme/Abnahme Rückstellungen 7 -1 8<br />

+/- Zunahme/Abnahme Verbindlichkeiten außer<br />

Finanzverbindlichkeiten 0 31 -31<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -16 10 -26<br />

Finanzierungstätigkeit<br />

Einzahlungen Verlustausgleich Vorjahr 125 108 17<br />

Abnahme Finanzverbindlichkeiten -92 -260 168<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 33 -152 185<br />

Finanzmittelbestand<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des<br />

Finanzmittelbestandes 17 -142 159<br />

,<br />

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 365 507 -142<br />

Finanzmittelbestand am Ende der Periode 382 365 17


- 166 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GZP Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

Die Gesellschaft verfügt über kein eigenes Personal.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Fremdkapitalquote 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 23,89 25,54 29,53 24,51 27,22<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 15.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

5315002 Anteil Betriebsaufwand 6.484,50 7.517,95<br />

Gründerzentrum Prosper


- 167 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

13. Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH<br />

Osterfelder Straße 13<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 26.550 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 19.850 74,77<br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong> 2.050 7,72<br />

Volksbank <strong>Bottrop</strong> e. G. 1.400 5,27<br />

Movie-World GmbH & Co. KG 950 3,58<br />

Ortsvereinigung <strong>Bottrop</strong> 250 0,93<br />

alpincenter.com AG 500 1,89<br />

RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH 300 1,13<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing GmbH 1.250 4,71<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Keine<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Gesellschaft ist eine Gemeinschaftseinrichtung der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der Wirtschaft. Sie<br />

fördert das Stadtbewusstsein, das Image und den Strukturwandel. Die Gesellschaft wird<br />

durch geeignete Maßnahmen im Bereich des Stadtmarketings, durch Beratung und Information,<br />

durch Aktionen und Initiativen in öffentlich-privater Zusammenarbeit alle Kräfte einbinden,<br />

die am Stadtleben beteiligt sind und dadurch nach innen wie auch nach außen zur Profilierung<br />

der Stadt beitragen.<br />

Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck<br />

direkt dienlich sind.<br />

Die Gesellschaft kann andere Unternehmen gleicher oder verwandter Art gründen, erwerben<br />

oder sich an ihnen beteiligen, sofern dabei die Vorschriften der Gemeindeordnung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen beachtet werden.


- 168 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong><br />

mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> Oberbürgermeister Bernd Tischler<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Hermann Hirschfelder, Vorsitzender, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Willi Loeven, stellv. Vorsitzender, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Karl Reckmann, Einzelhandelsverband<br />

Thomas Schmidt, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Eberhard Kreck, Volksbank Kirchhellen e. G., <strong>Bottrop</strong><br />

Mirko Skela, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

C. Geschäftsführung:<br />

Martina Rudziok


- 169 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Darstellung des Geschäftsverlaufes<br />

1.1 Einführung<br />

Die Gesellschaft für Stadtmarketing (GSB) wurde am 04.03.2002 gegründet.<br />

Die Gesellschaft ist konzipiert als Gemeinschaftseinrichtung der Stadt <strong>Bottrop</strong> und der örtlichen<br />

Wirtschaft. Sie soll durch geeignete Maßnahmen im Bereich des Stadtmarketings,<br />

durch Beratung und Information, durch Aktionen und Initiativen in öffentlich-privater Zusammenarbeit<br />

alle Kräfte einbinden, die am Stadtleben beteiligt sind und dadurch nach innen wie<br />

auch nach außen zur Profilierung der Stadt beitragen. Die Gesellschaft soll das Stadtbewusstsein<br />

und den Strukturwandel fördern.<br />

Diese im Gesellschaftsvertrag beschriebenen Aufgaben wurden im Marketingkonzept der<br />

GSB konkretisiert, das in der Sitzung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung<br />

am 18.12.2003 beschlossen wurde.<br />

Seit dem 16.01.2008 obliegt die Geschäftsführung bei der hauptamtlichen Geschäftsführerin<br />

Martina Rudziok.<br />

1.2 Geschäftsverlauf<br />

Die Gesellschaft arbeitet auf der Grundlage der Satzung, des jeweils beschlossenen Finanzplans<br />

sowie Einzelbeschlüsse der Gesellschafterversammlung. Es gibt die drei Hauptbereiche<br />

„Stadtinfobüro und Touristik", „Eventmarketing" und „Imagewerbung", wobei diese<br />

inhaltlich aufeinander abgestimmt sind und unterschiedliche Schwerpunkte bilden.<br />

1.3 Infobüro und Touristik<br />

Im Stadtinformationsbüro werden Veranstaltungstickets über den Anbieter ticket online in<br />

Kooperation mit dem Kulturamt verkauft. Dabei steht der Servicegedanke für die Kunden<br />

eindeutig im Vordergrund. Die Beratungen zielen darauf, den Kunden preisgünstige Angebote<br />

zu erstellen, um auch eine nachhaltige Zufriedenheit zu erzielen.<br />

Auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung am 17.09.2009 wurde seitens der<br />

Gesellschafter beschlossen, dass die GSB ab dem 01.11.2009 das zusätzliche Geschäftsfeld<br />

„WAZ-LeserService" für ein Probejahr übernimmt. Der WAZ-LeserService stellt eine<br />

Dienstleistungsergänzung zum bisherigen Geschäft in der Touristinfo dar und dient einem<br />

verbesserten Bürgerservice. Zudem können durch die Übernahme der Serviceleistungen die<br />

Angebote und Leistungen der Stadtmarketinggesellschaft einem größeren Personenkreis<br />

zugänglich gemacht werden. Aufgrund der positiven Entwicklung wird der „WAZ-<br />

LeserService" auch über das Jahr 2010 hinaus weitergeführt.<br />

Seit April 2010 werden über das CTS-Ticketsystem zusätzliche Tickets für Veranstaltungen<br />

in und außerhalb <strong>Bottrop</strong>s verkauft, um weitere Einnahmen zu erzielen.


- 170 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Konzepte für Stadtrundfahrten sowie organisierte Touren innerhalb und außerhalb <strong>Bottrop</strong>s<br />

werden ständig überarbeitet und einem breiten Publikum angeboten. Dabei werden Trends<br />

und Kundenwünsche berücksichtigt. Für das touristische Angebot gibt es bereits eine über<br />

die Jahre gewachsene Stammkundschaft.<br />

Den Besucherinnen der Stadt wird bei der Suche nach einem passenden Hotel oder einer<br />

geeigneten Ferienwohnung geholfen. Der Servicegedanke steht für die Besucherinnen der<br />

Stadt im Vordergrund. Auch werden „Pakete" mit Hotelübernachtungen und Eintritt der Freizeitanbieter<br />

angeboten. Die Nachfrage nach Übernachtungen ist eng verbunden mit den<br />

Freizeitanbietern in der Stadt und in der Region und den Messen in Essen und Düsseldorf.<br />

Um die touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten von <strong>Bottrop</strong> sowie die Wochenendpakete<br />

zu vermarkten, nahm die GSB in 2010 an zwei Messen teil: An der ITB in Berlin<br />

und an der Reiselust Bremen, Zusammen mit der RTG und den anderen Ruhrgebietsstädten,<br />

wurden die Kulturhauptstadtjahr-Veranstaltungen vermarktet.<br />

Gerade im Kulturhauptstadtjahr 2010 war es wichtig, verstärkt auf die <strong>Bottrop</strong>er Attraktionen<br />

und Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Zudem wurde <strong>Bottrop</strong> durch die Teilnahme<br />

an den Messen auch bei ausländischen Besuchern zur Metropole Ruhr gehörig wahrgenommen.<br />

Das Angebot an Touren zu Weihnachtsmärkten und „die Kultur-Touren" zu Museen, Besichtigungen<br />

etc, wurde ausgeweitet, um die gesetzte Margensteigerung zu erreichen und auf<br />

diesem Niveau zu halten.<br />

1.3.1 Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse des Stadtinformationsbüros betrugen im Berichtsjahr<br />

Im Vergleich dazu<br />

2010 107.311,48 €<br />

in 2009 53.609,38 €<br />

in 2008 46.289,27 €<br />

in 2007 37.975,65 €<br />

in 2006 44.869,65 €<br />

in 2005 47.163,45 €<br />

in 2004 68.931,72 €<br />

in 2003 69.682,57 €<br />

Im Berichtjahr 2010 betrugen die Provisionserlöse aus dem WAZ-LeserService und des<br />

CTS-Ticketing-Verkaufs ca. 50 % der Umsatzerlöse des Stadtinformationsbüros.<br />

Die Provisionserlöse<br />

- aus dem Kartenverkauf sind um 23%<br />

- aus dem Verkauf der Ruhr Top Card um 35% und<br />

- aus den Vermittlungen der Hotels und Ferienwohnungen um 13% gestiegen.<br />

Die Marge für die Reiseleistungen in Höhe von fast 5.800 € hat wieder das Niveau des Jahres<br />

2008 erreicht, nachdem diese im Vorjahr leicht gesunken sind.


- 171 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1.3.2 Artikelverkäufe<br />

Von den Umsatzerlösen betrugen die Erlöse aus den Artikelverkäufen im Berichtsjahr<br />

2010 18.774,50 €<br />

1.3.3 Übernachtungen<br />

in 2009 18.940,38 €<br />

in 2008 23.278,04 €<br />

in 2007 16.261,38 €<br />

In 2006 19.467,53 €<br />

in 2005 25.142,41 €<br />

in 2004 35.824,89 €<br />

in 2003 24.461,42 €<br />

Die Anzahl der vermittelten Übernachtungen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.<br />

Es wurden im Berichtsjahr 2.608 Übernachtungen über die Stadtinformation gebucht.<br />

1.3.4 „WAZ-LeserService"<br />

Der „WAZ-LeserService" wurde aufgrund der Vorteile für die Öffentlichkeit, der positiven<br />

Entwicklung für die GSB, der Synergieeffekte und des Verbleibs des „WAZ- LeserService" in<br />

<strong>Bottrop</strong> übernommen. So wird die Medienversorgung der <strong>Bottrop</strong>er Bevölkerung als wichtige<br />

Serviceleistung weiter ortsnah angeboten. Zudem können durch die Übernahme der Serviceleistungen<br />

die Angebote und Leistungen der Stadtmarketinggesellschaft einem deutlich<br />

größeren Kreis zugänglich gemacht werden. Durch den CTS-Ticketverkauf konnten zusätzliche<br />

Provisionseinnahmen erzielt werden. Die Erlöse aus dem „WAZ-LeserService" incl.<br />

CTS-Ticketverkauf betrugen im Berichtsjahr 49.822,81 €.<br />

1.4 Veranstaltungen<br />

Entsprechend der Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung wurden folgende Veranstaltungen<br />

in 2010 realisiert:<br />

- Pferdemarkt<br />

- Stadtfest<br />

- Extraschicht, Nacht der Industriekultur - Michaelismarkt<br />

- <strong>Bottrop</strong>er Gesundheitstag<br />

- Public Viewing zur Fußball WM 2010<br />

- Weihnachtsmarkt „Weihnachtszauber für Kinder" - <strong>Bottrop</strong> im Advent<br />

- Käse- und Weinmarkt<br />

Für das Jahr 2010 wurden im Veranstaltungsbereich folgende qualitative Veränderungen<br />

umgesetzt:<br />

Um neue Zielgruppen zu erreichen und den Innenstadtbereich mit Aktionen zu beleben,<br />

entwickelt die GSB neue zielgrupppenadäquate Veranstaltungskonzepte. In diesem Zusammenhang<br />

fand der „<strong>Bottrop</strong>er Gesundheitstag" bereits zum 2. Mal mit großem Erfolg<br />

statt. Die Veranstaltung wurde sowohl von den Sponsoren und Teilnehmern wie auch von<br />

den Bürgerinnen gut angenommen. Die Veranstaltung konnte auch in 2010 zu 100% über<br />

Teilnehmergebühren und Sponsoring refinanziert werden. Aufgrund der positiven Resonanz<br />

wird das Konzept auch für <strong>2011</strong> weiterverfolgt.


- 172 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Veranstaltung „Hallo(w) Light" fand in 2010 mangels teilnehmender Einzelhändler nicht<br />

statt. Obwohl die Veranstaltung in den letzten zwei Jahren zuvor mit großem Erfolg durchgeführt<br />

worden ist, konnte für 2010 die notwendige Anzahl an teilnehmenden Einzelhändlern<br />

nicht akquiriert werden. Da die <strong>Bottrop</strong>er Bürger diese Veranstaltung immer mit großem Interesse<br />

besucht hatten, ist diese für das Jahr <strong>2011</strong> noch einmal geplant, sofern ausreichend<br />

Einzelhändler mitmachen und die Finanzierung sicher gestellt ist.<br />

Mit großem Erfolg wurde auf dem Berliner Platz ein Public Viewing zur Fußballweltmeisterschaft<br />

in Kooperation mit der Agentur „interevent" durchgeführt. Sowohl die <strong>Bottrop</strong>er Bürger<br />

als auch Gäste aus den Nachbarstädten waren von der Veranstaltung begeistert. Durch die<br />

Größe der Veranstaltung und durch die qualitativ hochwertige Umsetzung, erreichte <strong>Bottrop</strong><br />

eine positive Außenwirkung auch über die Stadtgrenzen hinaus. Auf die GSB kamen keine<br />

Kosten zu.<br />

Die GSB ist immer bestrebt, auf Wünsche, Ideen und Anregungen seitens der Bevölkerung<br />

einzugehen. In diesem Jahr konnte auf vielfachen Wunsch erstmalig ein qualitativ hochwertiger<br />

Wein- und Käsemarkt auf dem Berliner Platz durchgeführt werden. Dieses Veranstaltungskonzept<br />

wurde von den Gästen und auch von den Winzern sehr positiv aufgenommen,<br />

so dass eine Wiederholung in <strong>2011</strong> geplant ist. Die Veranstaltung konnte sich selbst refinanzieren,<br />

so dass auf die GSB keine Kosten zukamen.<br />

Die ExtraSchicht 2010 fand in <strong>Bottrop</strong> am Tetraeder statt. Um der ExtraSchicht im Rahmen<br />

der „Kultur-Hauptstadt 2010" und der „Local-Heroes-Woche" die entsprechende Gewichtung<br />

zu geben, wurde diese auf dem Tetraeder in Form eines Sommernachtstraumes inszeniert.<br />

Alle durchgeführten Veranstaltungen dienen dazu, vermehrt Besucher nach <strong>Bottrop</strong> zu bringen<br />

und den Innenstadtbereich zu beleben. Zudem sorgen die Aktionen für eine positive<br />

Atmosphäre und garantieren eine gewisse Aufenthaltsqualität, die dem Einzelhandel zugute<br />

kommt. Ziel der GSB ist es, qualitativ hochwertige Veranstaltungen zu bieten, um über eine<br />

positive Imagebildung dem Auftrag der Gesellschafterversammlung gerecht zu werden.<br />

1.5 Marketing<br />

Stadtmarketing im Namen der GSB ist die Verbesserung des Stadtbewusstseins für Bürger<br />

und Besucher durch gezielte qualitativ hochwertige Veranstaltungen in der Innenstadt. Marketing<br />

ist aber auch grundsätzlich und generell eng mit dem Auftritt der Gesellschaft in der<br />

Öffentlichkeit verbunden, dem zuvorkommenden und kundenorientierten Umgang aller Mitarbeiterinnen<br />

mit ihren Gesprächspartnern und einer zufrieden stellenden Leistungserbringung<br />

für die Kundschaft. Dieses ist monetär und quantitativ nicht greifbar, ist aber Bestandteil<br />

der Umsetzung der langfristigen Aufgabe „Profilierung der Stadt".<br />

Will man im Wettbewerb der Städte um die besten Standortfaktoren mithalten, so wird das<br />

„Image" einer Stadt zukünftig ausschlaggebend sein, das es gilt mit Hilfe von aufeinander<br />

abgestimmten Aktionen und Maßnahmen zu stärken und zu kommunizieren.<br />

Um das Image der Stadt <strong>Bottrop</strong> mittelfristig aufzubauen und zu stärken, greift die GSB<br />

Trends auf, entwickelt innovative Konzepte und optimiert die Geschäftsfelder „Tourismus",<br />

„Eventmarketing" und „lmagewerbung" mit aufeinander abgestimmten Marketingmaßnahmen.


- 173 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

1.6 Personal<br />

Die Beschäftigungsstruktur stellt sich wie folgt dar:<br />

1 Stelle Geschäftsführerin<br />

½ Stelle Angestellte kaufmännische Leitung, Prokuristin<br />

2 Stellen Angestellte Veranstaltungsmanagement<br />

2 Stellen Angestellte Touristik und Infobüro<br />

½ Stelle Angestellte für Zuarbeiten<br />

½ Stelle Teilzeitkraft im Infobüro<br />

1.7 Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr 2010<br />

Die jährliche Einlage der Gesellschafter ist auf jährlich 370.000,00 € begrenzt. Davon fließen<br />

aber nur 352.580,00 € der GSB zu, da die von der GSB gehaltenen Anteile von der Einzahlungsverpflichtung<br />

ausgenommen sind.<br />

Die Sponsoringeinnahmen konnten in 2010 zu 2009 noch einmal verdoppelt werden. So ist<br />

ein Gesamtanstieg der Einnahmen aus Sponsoring und projektbezogenen Zuschüssen von<br />

2007 bis 2010 um mehr als das Siebenfache zu verzeichnen. Mit einer der Gründe sind die<br />

von der GSB qualitativ hochwertig entwickelten Sponsoringkonzepte.<br />

2. Darstellung der Lage<br />

Die Einlageverpflichtung der Gesellschafter ist und bleibt die existenzielle Grundlage der<br />

Gesellschaft. Die Eigeneinnahmen tragen nur zu einem geringen Teil dazu bei, die Ausgaben<br />

der Gesellschaft zu bestreiten. Auch in 2010 wurde deutlich, dass die Höhe der Einlage<br />

seitens der Gesellschafter nicht die Fixkosten der GSB deckt. Zum Fortbestehen der Gesellschaft<br />

war somit der im Geschäftsjahr gezahlte Dienstleistungsbetrag in Höhe von 100.000,-<br />

Euro umso wichtiger; ab dem Jahr <strong>2011</strong> beträgt dieser nur 80.000 €.<br />

Obwohl die Sponsoringeinnahmen erheblich vermehrt werden konnten, ist insbesondere der<br />

Bereich „Eventmarketing" ein Zuschussgeschäft. Die Einnahmen des Stadtinformationsbüros<br />

decken nur einen geringen Teil der Fixkosten ab. Die schlechte wirtschaftliche Lage und<br />

die Tatsache, dass alles teurer wird, aber die Höhe der Einlage nicht entsprechend angepasst<br />

wird, macht die Situation noch bedenklicher.<br />

Für eine langfristige Fortführung der Gesellschaft sind deshalb neue zusätzliche Gesellschafter<br />

notwendig. Um die finanzielle Situation der GSB zu verbessern, wurde per Gesellschafterbeschluss<br />

am 08.12.2010 die Veräußerung der GSB-Gesellschafteranteile beschlossen.<br />

Mit Wirkung zum 01.01.<strong>2011</strong> hat die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH ihren Kapitalanteil um weitere 2% erhöht und die Heinrich Becker<br />

GmbH konnte mit einem Kapitalanteil in Höhe von 1% als neuer Gesellschafter gewonnen<br />

werden.


- 174 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> hat zum 31.12.<strong>2011</strong> ihre Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Stadtmarketing<br />

<strong>Bottrop</strong> gemäß § 19 (2) des Gesellschaftervertrages fristgerecht gekündigt. Die<br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong> ist seit Gründung im Jahr 2002 an der GSB beteiligt. Diese Beteiligung<br />

stellt für die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> eine sog. renditelose Beteiligung im Sinne des Abschnitts 2<br />

Ziffer 2.3 der Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zum Sparkassengesetz NRW dar: Danach<br />

darf der Anschaffungswert der einzelnen Beteiligungen einschließlich der vertraglich<br />

vereinbarten Nachschuss- und Kostentragungspflichten 300 T € nicht übersteigen. Diese<br />

Grenze wird die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> bei der GSB für das Jahr <strong>2011</strong> erreichen. Anzumerken<br />

ist, dass die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> weiterhin bemüht ist, in anderer Form (z. B. Sponsoring) die<br />

GSB finanziell zu unterstützen.<br />

Prinzipiell ist eine grundsätzliche Überlegung zur langfristigen Finanzierbarkeit der Gesellschaft<br />

zu führen.<br />

In den bisherigen Lageberichten wurde die mittelfristige Bestandsgefährdung der Gesellschaft<br />

deutlich hervorgehoben. Diese Gefahr besteht weiterhin. Auch in der Gesellschafterversammlung<br />

und Aufsichtsratssitzung wurde darauf hingewiesen.<br />

Die finanzielle Entwicklung entsprach im Wesentlichen dem Wirtschafts- und Finanzplan.<br />

3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

3.1 Entwicklungsperspektive<br />

Der Förderverein „Marketing für <strong>Bottrop</strong> e.V." wurde am 08. September 2010 gegründet. Ziel<br />

ist u. a., durch Synergieeffekte die GSB zu fördern bzw. zu unterstützen.<br />

Im Jahr 2010 ist die Heinrich Becker GmbH mit einem Kapitalanteil in Höhe von 1 % wieder<br />

Gesellschafter geworden. Zudem hat die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH ihren Gesellschafteranteil um weitere 2 % erhöht.<br />

Das Thema „Sponsoring" wurde in 2010 optimiert und vorangetrieben, so dass die Sponsoringeinnahmen<br />

von 2007 auf 2010 mehr als versiebenfacht werden konnten. Mit Hilfe der<br />

Sponsoringeinnahmen konnten in 2010 zusätzliche Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt<br />

und somit indirekt zur Imagebildung realisiert werden, wie z. B. der Gesundheitstag,<br />

der zu 100 % refinanziert werden konnte und das „Public Viewing zur Fußball WM". Zudem<br />

trug sich der „Käse- und Weinmarkt' finanziell eigenständig.<br />

3.2 Risiken<br />

Die größten Risiken ergeben sich aus der finanziellen Lage der Gesellschaft. Per Beschluss<br />

wurde die jährliche Verlustabdeckung auf 370.000,00 € festgelegt. Aufgrund der von der<br />

Einlageverpflichtung freigestellten eigenen Anteile flossen in den Vorjahren nur<br />

352.580,00 €. Zudem lag im Jahr 2010 der Jahresfehlbetrag deutlich über der eingegangenen<br />

Verlustabdeckung. Nur durch die Zahlung eines Dienstleistungsbetrages des Hauptgesellschafters<br />

konnten die Ausgaben des Geschäftsjahres gedeckt werden.<br />

Die finanzielle Entwicklung im Geschäftsjahr 2010 verlief im Wesentlichen nach dem Wirtschaftsplan.


- 175 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anhand der Planzahlen wird deutlich, dass ohne neue Gesellschafter, ohne eine dauerhafte<br />

Erhöhung der Einlagen der bisherigen Gesellschafter oder durch weitere jährliche Zuschüsse<br />

zukünftig die bestehenden Rücklagen aufgebraucht werden und die GSB zahlungsunfähig<br />

werden würde.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> verbessert sich die finanzielle Lage, da ein Gesellschafter wieder gewonnen<br />

werden konnte und ein Gesellschafter seinen Kapitalanteil um 2% erhöht hat. So beläuft sich<br />

die Verlustabdeckung im Jahr <strong>2011</strong> aufgrund der von der Einlageverpflichtung freigestellten<br />

eigenen Anteile auf 363.687,00 €.<br />

Im Jahr 2012 verschlechtert sich die finanzielle Lage der GSB, da die Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

zum 31.12.<strong>2011</strong> ihre Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> gemäß<br />

§ 19 (2) des Gesellschaftervertrages fristgerecht gekündigt hat. So beläuft sich die Verlustabdeckung<br />

ab dem Jahr 2012 aufgrund der von der Einlageverpflichtung freigestellten eigenen<br />

Anteile auf 335.118,00 €.


- 176 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 107.222,96 99.657,63 114.121,11 184.467,71 214.614,65<br />

Sonstige betriebliche Erträge 20.674,76 21.519,48 116.815,58 124.306,70 116.793,11<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 7.397,62 13.738,58 14.988,42 4.632,96 3.414,14<br />

Steuern 0,40 0,25 0,33 0,53 0,68<br />

Erträge 135.295,74 134.915,94 245.925,44 313.407,90 334.822,58<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 55.525,75 61.392,91 74.138,29 90.347,45 108.070,74<br />

Personalaufwand 195.392,95 207.541,28 289.747,62 303.713,54 319.183,11<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 216.124,16 178.390,28 209.064,21 251.865,07 234.643,58<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen 4.999,00 2.500,00 2.500,00 0,00 0,00<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 1.439,18 1.228,69 2.120,88 2.506,63 3.112,49<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4,83 5,51 12,74 3,79 0,00<br />

Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 473.485,87 451.058,67 577.583,74 648.436,48 665.009,92<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 135.295,74 134.915,94 245.925,44 313.407,90 334.822,58<br />

./. Aufwendungen 473.485,87 451.058,67 577.583,74 648.436,48 665.009,92<br />

Jahresfehlbetrag -338.190,13 -316.142,73 -331.658,30 -335.028,58 -330.187,34


- 177 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,00 700,00 300,00 1,00 1,00<br />

Sachanlagevermögen 1.786,50 6.058,50 5.296,50 7.648,50 7.090,50<br />

Finanzanlagen 1,00 1,00 1,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 1.787,50 6.759,50 5.597,50 7.649,50 7.091,50<br />

Vorräte 6.499,34 10.486,93 8.274,04 5.716,69 4.707,83<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

24.789,97 23.468,50 30.467,31 41.376,78 51.820,99<br />

Wertpapiere (eigene Anteile) 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00 0,00<br />

Flüssige Mittel 227.822,61 239.791,50 273.739,40 318.507,92 322.569,15<br />

Umlaufvermögen 260.361,92 274.996,93 313.730,75 366.851,39 379.097,97<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 6.300,71 6.233,45 9.472,17 6.458,06 6.035,25<br />

Summe Aktiva 268.450,13 287.989,88 328.800,42 380.958,95 392.224,72<br />

gezeichnetes Kapital 26.550,00 26.550,00 26.550,00 26.550,00 26.550,00<br />

- eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.250,00<br />

Kapitalrücklage 98.871,85 135.309,12 156.230,82 173.782,24 196.174,90<br />

Rücklage für eigene Anteile 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00 1.250,00<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 126.671,85 163.109,12 184.030,82 201.582,24 222.724,90<br />

Rückstellungen 99.823,77 89.423,22 80.819,94 69.367,83 78.785,72<br />

Verbindlichkeiten 41.954,51 35.457,54 61.949,66 110.008,88 90.714,10<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00 2.000,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 268.450,13 287.989,88 328.800,42 380.958,95 392.224,72


- 178 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Zur Beurteilung der Finanzlage wurde die nachstehende Kapitalflussrechnung auf der<br />

Grundlage des Finanzmittelfonds (= kurzfristig verfügbare flüssige Mittel) gemäß DRS 2 zur<br />

Kapitalflussrechnung erstellt:<br />

Kapitalflussrechnung<br />

2010 2009<br />

TEUR TEUR<br />

Jahresfehlbetrag -330,2 -335,0<br />

+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 3,1 2,5<br />

+ Zunahme der Rückstellungen 9,4 -11,4<br />

- Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Aktiva (soweit nicht Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit)<br />

- Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Passiva (soweit nicht Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit)<br />

-9,0 -5,2<br />

-19,2 45,9<br />

= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -345,9 -303,2<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2,6 -4,6<br />

+ Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0,0 0,0<br />

= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -2,6 -4,6<br />

- Auszahlungen aus Bankdarlehen 0,0 0,0<br />

+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 352,6 352,6<br />

= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 352,6 352,6<br />

+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 4,1 44,8<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 318,5 273,7<br />

= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 322,6 318,5<br />

Wie die Kapitalflussrechnung zeigt, wurde der negative Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

im Berichtsjahr vollständig durch die Einzahlungen der Gesellschafter gedeckt.


- 179 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

Im Geschäftsjahr waren 7 Mitarbeiter im Unternehmen tätig.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 47,19 56,64 55,97 52,91 56,78<br />

Fremdkapitalquote 52,81 43,36 44,03 47,09 43,22<br />

Deckung des Anlagevermögens<br />

durch Eigenkapital<br />

7.086,54 2.413,03 3.287,73 2.635,23 3.140,73<br />

Kassenmittelintensität 84,87 83,26 83,25 83,61 82,24<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 15.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

531 5006 Zuschuss an die GSB *) 376.629,00 376.629,00<br />

*) Nach dem EU-Recht ist für die Jahre 2008 - 2010 eine Überkompensation in Höhe von 60.865,78 EUR<br />

erfolgt. 23.202,88 EUR werden mit dem Zuschuss für <strong>2011</strong> verrechnet. 37.662,90 EUR wurden auf<br />

das neue Jahr vorgetragen. Über den vorgetragenen Betrag wird im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss<br />

<strong>2011</strong> im Jahr 2012 entschieden.


- 180 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GSB Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 181 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

14. Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH<br />

Flugplatz<br />

Schwarze Heide 35<br />

46569 Hünxe<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 25.564,59 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 12.526,65 49<br />

Kreis Wesel 5.112,92 20<br />

Stadt Dinslaken 5.368,56 21<br />

Stadt Voerde 1.278,23 5<br />

Gemeinde Hünxe 1.278,23 5<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung und Gewährleistung des Flugsports und der<br />

zivilen Luftfahrt durch den Betrieb und die Entwicklung des Flug- und Verkehrslandesplatzes<br />

Schwarze Heide als Segelfluggelände und Verkehrslandeplatz, einschließlich der umliegen-<br />

den Flächen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks (Förderung und Gewährleistung des Flugsports und der<br />

zivilen Luftfahrt) ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens. Durch die entsprechen-<br />

de Aufgabenerledigung der Flugplatzgesellschaft wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 182 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Martin Meyer, Gemeinde Hünxe, Vorsitzender<br />

Ferdinand Butenweg, Stadt <strong>Bottrop</strong>, stellv. Vorsitzender<br />

Ulrich Lordick, Kreis Wesel<br />

Manfred Sanders, Stadt Voerde<br />

Volker Kobelt, Stadt Dinslaken<br />

Als Vertreter:<br />

Lothar van Fürden, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Volker Voss, Gemeinde Hünxe<br />

Wilhelm Bendig, Stadt Voerde<br />

Monika Piechula, Kreis Wesel<br />

Michele La Torre, Stadt Dinslaken<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (bis 30.06.<strong>2011</strong>)<br />

Norbert Höving, <strong>Bottrop</strong>, Vorsitzender (ab 01.07.<strong>2011</strong>)<br />

Ulrike Giesen Simon, Kreis Wesel (stellv. Vorsitzende bis 22.04.2010)<br />

Hans Nover, Gemeinde Hünxe (stellv. Vorsitzender ab 22.04.2010)<br />

Dr. Michael Heidinger, Stadt Dinslaken<br />

Hasan Gördü, Stadt Voerde<br />

Als Vertreter:<br />

Dr. Heinrich-Jürgen Peters, Kreis Wesel<br />

Walter Selig, Stadt Voerde<br />

Eduard Strych, Gemeinde Hünxe<br />

C. Geschäftsführung:<br />

André Hümpel<br />

D. Handlungsbevollmächtigter:<br />

Detlef Wübbenhorst


- 183 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH ist auf der Grundlage des Luftverkehrsge-<br />

setzes und der gültigen Betriebsgenehmigung als Flugplatzunternehmerin für den Betrieb<br />

und die Sicherheit auf den Verkehrsflächen und dem sonstigen Flugplatzgelände zuständig.<br />

Sie hat zu gewährleisten, dass der Flugbetrieb auf dem Platz und in der Platzrunde ord-<br />

nungsgemäß abläuft und die an- und abfliegenden Piloten, bei der Durchführung Ihres Flug-<br />

vorhabens, durch die Gestellung von Flugleitungspersonal sowie eines Informationsdienstes<br />

unterstützt werden. Wichtiger Teil dieser Aufgabe ist die ständige Unterhaltung des beste-<br />

henden Verkehrslandeplatzes und die Durchführung notwendiger Investitionen. Das im Jahr<br />

2002 mit den Anträgen zur Förderung von Planungs- und Gutachterkosten begonnene Pro-<br />

jekt zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes zu einem regionalen Standort für den qualifizier-<br />

ten Geschäftsreiseverkehr konnte im Geschäftsjahr 2010 erfolgreich umgesetzt werden. Auf<br />

Basis des endgültigen Planfeststellungsbeschlusses vom November 2008 und dem Zuwen-<br />

dungsbescheid des Landes NRW vom September 2009 wurden die Bautätigkeiten im Früh-<br />

jahr 2010 begonnen und im Herbst 2010 abgeschlossen. Sämtliche Baumaßnahmen wurden<br />

parallel zum Flugbetrieb durchgeführt, so dass unter Einhaltung umfangreicher Sicherheits-<br />

auflagen der Flugbetrieb nicht unterbrochen wurde. Es sind keine Schäden an Luftfahrzeu-<br />

gen oder Betriebseinrichtungen aufgrund der Bautätigkeit verzeichnet worden.<br />

Die Gesellschaft beendet das Geschäftsjahr 2010 mit einem Jahresfehlbetrag von<br />

€ 313.368,31. Die Gesellschafter stellten der Flugplatzgesellschaft 2010 einen Betriebskos-<br />

tenzuschuss in Höhe von EUR 280.000 zur Verfügung. Die Zahlungen erfolgten nach Be-<br />

schlussfassung der Gesellschafter. Im Wirtschaftsjahr 2010 haben sich die Umsatzerlöse<br />

aus Ab- und Unterstellungen von Luftfahrzeugen gegenüber dem Vorjahr erhöht. Eine bis-<br />

lang privat bewirtschaftete Halle ist in den Bestand der Flugplatzgesellschaft übergegangen.<br />

Die Auslastung der vorhandenen Hallen durch untergestellte Luftfahrzeuge ist gut und liegt,<br />

von jahreszeitlichen Schwankungen abgesehen, an der Kapazitätsgrenze.<br />

Die Zahl der Flugbewegungen ging um ca. 7 % zurück. Trotzdem konnten die Erlöse aus<br />

Landegebühreinnahmen auf dem Vorjahresniveau gehalten werden (Rückgang um 0,67%).<br />

Grund dafür ist eine Änderung der Klassifizierung von Luftfahrzeugen in der Landeplatz-<br />

lärmschutzverordnung. Mit Wirkung vom 01.01.2010 wurden betroffene Luftfahrzeuge in<br />

eine höhere Lärmkategorie eingestuft, so dass höhere Gebühren für die jeweilige Landung<br />

zu erheben war. Der Rückgang der Flugbewegungen ist sowohl eine Folge der umfangrei-<br />

chen Bautätigkeit als auch eine Reaktion der Piloten auf die Kostensteigerung durch die<br />

Landeplatzlärmschutzverordnung.


- 184 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Provisionseinnahmen für Flugbetriebskraftstoffe fallen dementsprechend niedriger aus.<br />

Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, da während der Bautätigkeiten<br />

der Informationsdienst der Flugplatzgesellschaft zur Gefahrenabwehr ständig besetzt wurde.<br />

Die neu angesiedelte Flugschule für Flächenflugzeuge entwickelt sich erwartungsgemäß<br />

positiv und sorgt für eine stetige Zunahme an Flugbewegungen in der Klasse der Luftfahr-<br />

zeuge bis 2 t. Bis zum Jahresende 2010 hat die Flugschule bereits 4 Flugzeuge an den<br />

Standort Schwarze Heide verlagert und plant für das kommende Geschäftsjahr weitere Luft-<br />

fahrzeuge am Standort anzusiedeln.<br />

Das ortsansässige Hubschrauberunternehmen expandiert weiter und hat erheblichen<br />

Raumbedarf, der durch die zeitlich befristete Aufstellung von Bürocontainern gedeckt wer-<br />

den konnte. Die Segelflugaktivitäten gingen im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück. Der<br />

Bestand an Luftfahrzeugen am Flugplatz hält sich auf hohem Niveau.<br />

Für das Jahr <strong>2011</strong> rechnet das Unternehmen mit steigenden Landegebühreinnahmen. Der<br />

positiven Entwicklung des Kerngeschäfts stehen die Abschreibungen aus dem Landebahn-<br />

ausbau entgegen, die sich negativ auf das Jahresergebnis <strong>2011</strong> auswirken werden. Die ver-<br />

längerte Landebahn steht Privat- und Geschäftsfliegern uneingeschränkt zur Verfügung, so<br />

dass sich das Unternehmen gemäß der Flugbetriebsprognose entwickeln kann, wenn die<br />

Entwicklung des angrenzenden interkommunalen Gewerbegebietes plangemäß und zeitnah<br />

realisiert wird.<br />

Der Ausbau der Hallenkapazitäten und die Neuansiedlungen von Firmen im geplanten Ge-<br />

werbegebiet stehen aus. Im Gewerbegebiet der Stadt <strong>Bottrop</strong> soll Mitte des Jahres <strong>2011</strong><br />

Baurecht hergestellt werden.<br />

Die strategische Ausrichtung des Unternehmens ist auf eine deutliche Verstärkung des Ge-<br />

schäftsreiseverkehres ausgerichtet. Ansiedlungen im geplanten Gewerbegebiet werden den<br />

Standort und die Flugplatzgesellschaft weiter stärken.<br />

Die Konsolidierungsphase der Gesellschaft ist noch nicht abgeschlossen und wird auch in<br />

den nächsten Jahren weitergeführt. Für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens wer-<br />

den keine bedeutsamen Risiken gesehen, sofern die Gesellschafterbeschlüsse zur weiteren<br />

Entwicklung des Verkehrslandeplatzes und seines Umfeldes umgesetzt werden.


- 185 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 271.015,71 263.795,75 266.163,32 262.140,80 276.492,53<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 366,94 268,71 1.808,00 746,00 3.264,81<br />

Außerordentliche Erträge 12.608,81 179,81 16.501,84 4.687,23 0,00<br />

Bestandsveränderung 782,83 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Steuern 104,39 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sonstige betriebliche Erträge 189.187,55 155.939,25 178.200,27 131.883,81 153.471,11<br />

Erträge 474.066,23 420.183,52 462.673,43 399.457,84 433.228,45<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 356,41<br />

Personalaufwand 386.331,34 387.744,66 392.028,78 384.459,33 406.927,36<br />

Abschreibungen 67.950,15 67.365,90 66.984,97 66.518,53 133.913,73<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 243.556,20 141.382,68 165.490,45 160.541,83 186.549,81<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 29.002,19 25.015,99 21.668,68 16.673,35 11.609,51<br />

Steuern 5.765,96 5.626,57 5.665,57 6.098,11 7.239,94<br />

Aufwendungen 732.605,84 627.135,80 651.838,45 634.291,15 746.596,76<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 474.066,23 420.183,52 462.673,43 399.457,84 433.228,45<br />

./. Aufwendungen 732.605,84 627.135,80 651.838,45 634.291,15 746.596,76<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag -258.539,61 -206.952,28 -189.165,02 -234.833,31 -313.368,31<br />

Entnahme aus der Kapitalrücklage 258.539,61 206.952,28 189.165,02 234.833,31 313.368,31<br />

Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00


- 186 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

Sachanlagevermögen 914.276,48 876.458,78 869.892,59 1.107.448,77 5.188.056,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 914.276,98 876.459,28 869.893,09 1.107.449,27 5.188.056,50<br />

Vorräte 7.168,91 1.270,27 5.211,04 4.800,70 4.463,60<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

40.509,70 22.171,40 34.029,34 40.389,87 173.012,92<br />

Flüssige Mittel 70.035,31 129.355,71 114.568,87 1.369.993,55 933.221,39<br />

Umlaufvermögen 117.713,92 152.797,38 153.809,25 1.415.184,12 1.110.697,91<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 440,00 400,00 4.285,05 4.386,78 4.225,18<br />

Summe Aktiva 1.032.430,90 1.029.656,66 1.027.987,39 2.527.020,17 6.302.979,59<br />

gezeichnetes Kapital 25.564,59 25.564,59 25.564,59 25.564,59 25.564,59<br />

Rücklagen 418.417,71 421.465,43 260.640,02 305.806,71 219.805,04<br />

Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 443.982,30 447.030,02 286.204,61 331.371,30 245.369,63<br />

Sonderposten 0,00 96.647,00 313.618,39 1.520.433,39 2.776.073,43<br />

Rückstellungen 90.700,00 25.669,00 29.693,00 26.894,00 36.255,00<br />

Verbindlichkeiten 497.598,60 460.310,64 383.623,56 648.321,48 3.245.281,53<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

150,00 0,00 14.847,83 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 1.032.430,90 1.029.656,66 1.027.987,39 2.527.020,17 6.302.979,59


- 187 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

Einen Überblick über die Herkunft und über die Verwendung der finanziellen Mittel des ge-<br />

prüften Unternehmens gibt die nachstehende Kapitalflussrechnung, welche die Zahlungs-<br />

mittelflüsse nach der direkten Methode darstellt und den Grundsätzen des vom Deutschen<br />

Standardisierungsrat DSR erarbeiteten Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 2<br />

(DRS 2) entspricht.<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

Euro Euro<br />

Einzahlungen von Kunden für den Verkauf von Erzeugnissen,<br />

Waren und Dienstleistungen 339.500,24 345.246,96<br />

- Auszahlungen an Lieferanten und Beschäftigte -1.037.224,49 -572.304,82<br />

+ Sonstige Einzahlungen, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 3.370.758,71 1.487.288,89<br />

- Sonstige Auszahlungen, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -21.230,01 -74.951,71<br />

+ Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00 4.366,62<br />

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2.651.804,45 1.189.645,94<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -4.250.038,04 -304.074,71<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.250.038,04 -304.074,71<br />

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 227.366,64 280.000,00<br />

Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der<br />

Aufnahme von (Finanz-) Krediten 29.279,55 30.910,72<br />

- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und<br />

(Finanz-) Krediten 904.466,38 60.879,07<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 1.161.112,57 371.789,79<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

(Summe der Cashflows) -437.121,02 1.257.361,02<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.371.492,73 115.867,42<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 934.371,71 1.373.228,44


- 188 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

Der Sparkasse <strong>Bottrop</strong> wird für ein Darlehen an die Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide<br />

mbH in Höhe von 281.210,54 EUR (550.000,00 DM) eine Ausfallbürgschaft der Stadt Bott-<br />

rop gewährt (Restschuld Stand 31.12.2010 = 89.015,66 EUR).<br />

Die Flugplatzgesellschaft hat im Zuge der Entwicklung des Verkehrslandeplatzes und zur<br />

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Verkehrslandeplatzes drei weitere Flugzeugunter-<br />

stellhallen errichtet.<br />

Beschäftigte<br />

Die Zahl der Beschäftigten betrug am 31. Dezember 2009 31. Dezember 2010<br />

Vollzeitbeschäftigte 6 6<br />

Teilzeitbeschäftigte 1 1<br />

Auszubildende 0 0<br />

Aushilfen (je nach Bedarf) 15 13<br />

22 20<br />

Im Jahresdurchschnitt waren i. S. v. § 285 Nr. 7 HGB (bei Umrechnung der Teilzeitkräfte in<br />

Vollzeitkräfte) insgesamt 15,0 (Vorjahr: 15,0) Mitarbeiter beschäftigt.


- 189 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 43,00 43,42 27,84 13,11 3,89<br />

Fremdkapitalquote 57,00 56,58 72,16 86,89 96,11<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

48,56 51,00 32,90 29,92 4,72<br />

Kassenmittelintensität 6,78 12,56 11,14 54,21 14,80<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 15.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung<br />

531 5004<br />

Verlustabdeckung Flugplatzgesellschaft<br />

Schwarze Heide *)<br />

2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

137.200,00 137.200,00<br />

*) Nach dem EU-Recht ist für die Jahre 2008 und 2009 eine Überkompensation erfolgt.<br />

Die Überkompensation für das Jahr 2009 wurde mit dem Betriebskostenzuschuss<br />

<strong>2011</strong> verrechnet. Für 2009 ist der überzahlte Betriebskostenzuschuss teilweise mit<br />

dem Jahresfehlbetrag 2010 verrechnet worden.


- 190 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Flugplatz Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 191 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

15. Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH<br />

Ebertstraße 30<br />

45879 Gelsenkirchen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 51.129,19 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 4.090,34 8<br />

Stadtsparkasse Gelsenkirchen 4.090,34 8<br />

Stadt Gelsenkirchen 13.293,59 26<br />

Stadt Gladbeck 2.556,45 5<br />

Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH (GEW) 27.098,47 53<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Der Gesellschaftszweck besteht in der Planung, der Errichtung, der Bereitstellung und dem<br />

Betrieb von multimediatauglichen Netzen, Einrichtungen zur Übertragung und Vermittlung von<br />

Daten, Sprache, Bildern und Ton und weitergehender Dienstleistungen für die Gesellschafter<br />

sowie in der Vermarktung entsprechender freier Kapazitäten.<br />

Die Gesellschaft kann alle Geschäfte betrieben, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder<br />

mittelbar dienen können, und mit ihm im Zusammenhang stehende Aufgaben übernehmen.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.


- 192 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Dietmar Struwe<br />

Thomas Dettenberg<br />

B. Gesellschafterversammlung:<br />

Für die Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Manfred Rüter<br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Im Berichtsjahr hat die Telekommunikationsgesellschaft Emscher-Lippe mbH weiterhin keine<br />

operativen Tätigkeiten durchgeführt, so dass bedingt durch die nicht gedeckten Aufwendun-<br />

gen für die kaufmännische Verwaltung der Gesellschaft wiederum ein Jahresfehlbetrag ent-<br />

standen ist.<br />

Die Chancen der Gesellschaft liegen in der eventuellen Aufnahme operativer Geschäftstätig-<br />

keiten, um die bisher aufgelaufenen Verluste mit zukünftigen Gewinnen auszugleichen.<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> sind jedoch keine operativen Tätigkeiten geplant, daher ist mit<br />

einem etwa gleich bleibenden Jahresfehlbetrag zu rechnen.<br />

Durch die ausreichende Eigenkapitalausstattung zum 31.12.2010 ist der Vortrag des Jahres-<br />

fehlbetrages weiterhin möglich, daher ist die Fortführung der Gesellschaft durch die entste-<br />

henden Verluste nicht gefährdet.


- 193 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustabrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige betriebliche Erträge 0,77 14,94 97,96 115,72 117,28<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 594,79 856,48 1.061,69 349,04 188,99<br />

Erträge 595,56 871,42 1.159,65 464,76 306,27<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80 1.626,20<br />

Aufwendungen 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80 1.626,20<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 595,56 871,42 1.159,65 464,76 306,27<br />

./. Aufwendungen 1.861,30 1.821,40 1.713,60 1.728,80 1.626,20<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag -1.265,74 -949,98 -553,95 -1.264,04 -1.319,93


- 194 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

448,83 582,44 670,70 396,12 343,13<br />

Flüssige Mittel 40.060,38 38.976,79 38.282,18 37.346,27 35.878,28<br />

Umlaufvermögen 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39 36.221,41<br />

Summe Aktiva 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39 36.221,41<br />

gezeichnetes Kapital 51.129,19 51.129,19 51.129,19 51.129,19 51.129,19<br />

Verlustvortrag -10.654,24 -11.919,98 -12.869,96 -13.423,91 -14.687,95<br />

Jahresfehlbetrag/-überschuss -1.265,74 -949,98 -553,95 -1.264,04 -1.319,83<br />

Eigenkapital 39.209,21 38.259,23 37.705,28 36.441,24 35.121,41<br />

Rückstellungen 1.300,00 1.300,00 1.200,00 1.200,00 1.100,00<br />

Verbindlichkeiten 0,00 0,00 47,60 101,15 0,00<br />

Summe Passiva 40.509,21 39.559,23 38.952,88 37.742,39 36.221,41<br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

keine


- 195 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 96,79 96,71 96,80 96,55 96,96<br />

Fremdkapitalquote 3,21 3,29 3,20 3,45 3,04<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Kassenmittelintensität 98,89 98,53 98,28 98,95 99,05<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 196 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> TEL Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 197 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

16. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt<br />

Münsterland-Emscher-Lippe-AöR<br />

Postfach 19 80<br />

48007 Münster<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 256.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 16.000 6,25<br />

Kreis Borken 16.000 6,25<br />

Kreis Coesfeld 16.000 6,25<br />

Kreis Recklinghausen 16.000 6,25<br />

Kreis Steinfurt 16.000 6,25<br />

Kreis Warendorf 16.000 6,25<br />

Stadt Gelsenkirchen 16.000 6,25<br />

Stadt Münster 16.000 6,25<br />

Land NRW 128.000 50,00<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Aufgaben der AöR sind in § 4 der Errichtungsverordnung des Landes NRW vorgegeben.<br />

Das CVUA-MEL untersucht Proben von Lebensmitteln, Futtermitteln, kosmetischen Mitteln<br />

sowie Gegenständen des täglichen Bedarfs (dies sind z. B. Haushaltsgeschirr, Kleidung,<br />

Spielzeug, Reinigungsmittel, aber auch Lebensmittelverpackungen) im Auftrag von Behörden<br />

der Kreise und kreisfreien Städte, des Landes NRW oder des Bundes auf Übereinstimmung<br />

mit den rechtlichen Anforderungen (u. a. Lebensmittelgesetz, Eichgesetz, Chemikaliengesetz),<br />

um die Bürgerinnen und Bürger vor gesundheitlichen Schäden oder Gefahren<br />

sowie vor Irreführung und Täuschung zu schützen.<br />

Die Ergebnisse der vor allem physikalischen, lebensmittelchemischen oder mikrobiologischen<br />

Untersuchungen werden den Auftraggebern in Form von fachlichen und rechtlichen<br />

Gutachten mitgeteilt. Außerdem berät das CVUA-MEL die genannten Behörden in fachlichen<br />

Fragen bis hin zu Stellungnahmen zu Rechtsetzungsvorhaben des Bundes oder der Europäischen<br />

Union.


- 198 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Darüber hinaus werden im CVUA-MEL vielfältige veterinärmedizinische Diagnoseverfahren<br />

durchgeführt, um Krankheits- oder Todesursachen von Nutz- und Heimtieren festzustellen.<br />

Damit sollen vor allem eine mögliche Ausbreitung von Tierseuchen in landwirtschaftlichen<br />

Beständen oder eine Übertragung von Tierkrankheiten (Zoonosen) auf die Menschen in privaten<br />

Haushalten frühzeitig erkannt und bekämpft werden, außerdem dienen diese Untersuchungen<br />

auch dem Tierschutz.<br />

Weiterhin nimmt das CVUA-MEL als einzige Prüfungskommission in NRW die Zweite<br />

Staatsprüfung für sie ab. Zusätzlich wirkt es mit bei der Ausbildung von Veterinärreferendaren,<br />

von Biologie- und Chemielaboranten, Fachinformatikern sowie von Lebensmittelkontrolleuren.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der CVuA MEL AöR wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Vorstand:<br />

Dr. Axel Preuß<br />

Dr. Georg Schneider<br />

B. Verwaltungsrat:<br />

Dr. Heinrich Bottermann, Vorsitzender, Land NRW<br />

Roland Butz, stellv. Vorsitzender, Kreis Recklinghausen<br />

Juliane Becker, Land NRW<br />

Paul Ketzer, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Henriette Reker, Stadt Gelsenkirchen (bis 30.11.2010)<br />

Joachim Hampe, Stadt Gelsenkirchen (ab 01.12.2010)<br />

Thomas Paal, Stadt Münster<br />

Dr. Hermann Paßlick, Kreis Borken<br />

Dr. Ansgar Hörster, Kreis Coesfeld<br />

Dr. Martin Sommer, Kreis Steinfurt<br />

Dr. Peter Hansen, Kreis Warendorf


- 199 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

I. Ausgangslage<br />

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL)<br />

wurde als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) am 01.07.2009 gegründet. Träger der AöR<br />

sind das Land Nordrhein-Westfalen, die kreisfreien Städte <strong>Bottrop</strong>, Gelsenkirchen und<br />

Münster sowie die Landkreise Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt und Warendorf;<br />

sie alle sind Mitglieder des Verwaltungsrates, der als Aufsichtsorgan die Geschicke der Anstalt<br />

überwacht.<br />

Die der Untersuchungsanstalt übertragenen Aufgaben ergeben sich aus § 4 des "Gesetzes<br />

zur Bildung integrierter Untersuchungsanstalten für Bereiche des Verbraucherschutzes" (IU-<br />

AG NRW) vom 11.12.2007 (SGV. NRW. 2125) sowie aus § 20 der "Verordnung zur Errichtung<br />

integrierter Untersuchungsanstalten für Bereiche des Verbraucherschutzes" vom<br />

20.12.2007 (SGV. NRW. 2125). Hierbei handelt es sich um die Untersuchung und gutachterliche<br />

Beurteilung von Proben aus den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel, kosmetische<br />

Mittel und sonstige Bedarfsgegenstände, die im Rahmen der amtlichen Lebensmittelkontrolle<br />

nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) von den Überwachungsämtern<br />

der acht kommunalen Träger entnommen werden. Hinzu kommen die umfangreichen<br />

diagnostischen Untersuchungen nach dem Tierseuchen- und Tierschutzrecht sowie die Untersuchungen<br />

zur Überwachung des Chemikalien-, Gentechnik- und Strahlenschutzvorsorgegesetzes.<br />

Die der Anstalt übertragenen Aufgaben werden an den Standorten Joseph-König-Str. 40,<br />

48147 Münster und Kurt-Schumacher-Allee 1, 45657 Recklinghausen wahrgenommen.<br />

II. Geschäftsentwicklung<br />

Der größte Teil der Geschäftstätigkeit des CVUA-MEL ist diesem durch das IUAG NRW<br />

zugewiesen, eine wesentliche Änderung des Geschäftsumfanges, insbesondere eine Reduzierung,<br />

könnte daher nur durch eine Gesetzesänderung erfolgen. Erhebliche Erweiterungen<br />

der Geschäftstätigkeit auf neuen Aufgabenfeldern würden der Zustimmung des Verwaltungsrates<br />

bedürfen. Insofern sind der Geschäftsentwicklung in beide Richtungen enge<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Die acht angeschlossenen Kreise und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks Münster<br />

sind durch das IUAG NRW verpflichtet, die Untersuchung und Beurteilung aller Proben, die<br />

im Rahmen der Amtlichen Kontrolle des LFGB sowie des Tierseuchen- und Tierschutzrechtes<br />

anfallen, im CVUA-MEL durchführen zu lassen. Im Geschäftsjahr 2010 wurden die dem<br />

CVUA-MEL übertragenen Aufgaben in vollem Umfang erledigt.<br />

Das mit dem Gründungstag der AöR eingeführte neue Laborinformations- und Managementsystem<br />

(LIMS) ist nunmehr für die Proben aus dem Bereich des Lebensmittel- und<br />

Futtermittelgesetzbuches (LFGB) vollumfänglich in Betrieb, die Einführung dieses Systems<br />

für Proben aus den Bereichen Futtermittel, nationalem Rückstandskontrollplan und Tierseuchendiagnostik<br />

ist in der Einführungsphase und befindet sich trotz großen Einrichtungsaufwandes<br />

innerhalb des vereinbarten Zeitplans.


- 200 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die fachliche Leistungsfähigkeit konnte im Geschäftsjahr 2010 an wichtigen Stellen für den<br />

gesundheitlichen Verbraucherschutz weiterentwickelt werden.<br />

So wurden Untersuchungsmethoden neu eingeführt oder in ihrem Stoffspektrum entscheidend<br />

erweitert, die dem Nachweis und der Bestimmung von gesundheitlich bedenklichen<br />

Stoffen und Kontaminanten in Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Kosmetika dienen.<br />

Nach erfolgter Valdierung sind diese Methoden nun für die Untersuchung amtlicher Proben<br />

der Träger routinemäßig einsatzbereit.<br />

Bei den neu entwickelten oder im Stoffspektrum entscheidend erweiterten Methoden handelt<br />

es sich um Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung der<br />

- Mykotoxine T2, HT2 und DON im Mikrogrammbereich, die zur Toxin-Stoffgruppe der<br />

Trichothecene gehören und die in Getreide, Mais und Getreideerzeugnissen vorkommen;<br />

- Mutterkornalkaloide aus der Stoffgruppe der Ergotamine. Mit dieser Methode lassen<br />

sich die 13 Hauptvertreter dieser Alkaloide in Roggenmehl und -schrot sowie in fertigen<br />

Roggenbroten im Mikrogrammbereich nachweisen;<br />

- Marinen Biotoxine, die von Dinoflagellaten-Algen in Austern und Miesmuscheln gebildet<br />

werden können und die als "Diarrhoeic Shell Fish Poisoning" Toxine (DSP) beim Verzehr<br />

durch den Menschen heftige Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen u. ä. auslösen. Die bisher<br />

für den Nachweis in der EU allein zugelassene Referenzmethode mit einem Maus- und<br />

Ratten-Bioassay (Tierversuche) konnte durch die entwickelte LC-MS/MS Methode ersetzt<br />

werden und erlaubt es nun, die entsprechenden Toxine spezifisch als Einzelsubstanzen<br />

im Mikrogrammbereich nachzuweisen.<br />

Darüber hinaus wurden die Arbeiten zur Implementierung von Messverfahren zum Nachweis<br />

und zur Bestimmung Nano-skaliger Teilchen in Lebensmitteln (insbesondere in rieselfähigen<br />

Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln), Kosmetika und Bedarfsgegenständen<br />

erfolgreich weitergeführt.<br />

Weiterhin wurden im Rahmen eines vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) voll finanzierten Monitoringprojektes zum Dreiplattenhemmstofftest<br />

(DPT) gegen Ende des Geschäftsjahres 2010 die Arbeiten aufgenommen. Sie dienen dem<br />

Ziel, mit Hilfe von Multi-Rückstandsverfahren der LC-MS/MS bzw. LC-MS/TOF auf 50 Antibiotika<br />

den DPT so zu optimieren, dass die gegenwärtig hohe Falsch-Negativrate des DPT<br />

deutlich verringert werden kann. Damit würde das tatsächliche Risiko durch die derzeit im<br />

DPT nicht detektierbaren Antibiotika besser eingeschätzt werden können.<br />

III Chancen und Risiken<br />

Aufgrund der schon unter II. zitierten gesetzlichen Verpflichtung der Kreise und kreisfreien<br />

Städte, die bei ihnen für das Geschäftsfeld des CVUA-MEL anfallenden Proben auch hier<br />

untersuchen und beurteilen zu lassen, besteht für die Anstalt in absehbarer Zeit kein ernsthaftes<br />

Risiko des Wegfalls oder auch nur der Einschränkung seiner Hauptgeschäftstätigkeit.<br />

Das zugrunde liegende Recht ist Europarecht, welches nach aller Erfahrung praktisch nie<br />

zurückgenommen, sondern höchstens noch erweitert wird. Die auch weiter zunehmende<br />

Sensibilität der Verbraucherinnen und Verbraucher im Zusammenhang mit Lebensmitteln<br />

lässt folglich eher eine Zunahme der Untersuchungstätigkeit erwarten.


- 201 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Der Vorstand sieht gerade in der unter II. beispielhaft beschriebenen Entwicklung und Einführung<br />

neuer Methoden zum Nachweis und zur Bestimmung gesundheitlich bedenklicher<br />

Stoffe und Kontaminanten in Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Kosmetika eine<br />

Aufgabe hoher strategischer Bedeutung, die kontinuierlich fortgeführt werden muss. Sie hat<br />

sich auch zukünftig an aktuellen analytischen Themen zu orientieren, die die Lebensmittelsicherheit<br />

betreffen und ist für die analytische Kompetenz und Zukunftsfähigkeit einer Untersuchungseinrichtung<br />

wie dem CVUA-MEL von ausschlaggebender Bedeutung.<br />

Bei den Untersuchungen zur Gesundheit der Nutztiere im Regierungsbezirk Münster im<br />

Interesse der Früherkennung eines Seuchenausbruchs ist schon seit mehreren Jahren einer<br />

stetiger Rückgang bei der Anlieferung derartiger Tiere festzustellen, denn für die Tierhalter<br />

besteht keine rechtliche Verpflichtung, verendete Tiere dem CVUA-MEL insbesondere<br />

zur gezielten Seuchendiagnostik zur Verfügung zu stellen. Ursache für den Auftragsrückgang<br />

ist wahrscheinlich die mangelnde Sensibilität der Landwirte aufgrund des längeren<br />

Zurückliegens des letzten Seuchenausbruchs. Da die Erlöse aus dieser diagnostischen<br />

Tätigkeit aber nur einen geringen Anteil an den Gesamterlösen des CVUAMEL ausmachen,<br />

bedeutet ein mäßiger Rückgang dieser Erlöse kein nennenswertes Risiko für den Geschäftsbetrieb.<br />

Neben dem Risiko des Umfangs der operativen Tätigkeit ist prinzipiell auch das strukturelle<br />

Risiko für die AöR zu betrachten, das in einer Neuorganisation der Amtlichen Lebensmitteluntersuchung<br />

in NRW liegt und zu neuen, zentralisierten Untersuchungseinrichtungen und<br />

damit zu einer gravierenden Umorganisation des CVUA-MEL führen könnte. Dieses Risiko<br />

erscheint jedoch zurzeit als vernachlässigbar gering, da die Anstalt soeben erst gegründet<br />

wurde, was gegen eine erneute Strukturänderung in den nächsten Jahren spricht. Außerdem<br />

müssten einer Neuorganisation, z.B. in Form der Zusammenlegung mit anderen Anstalten,<br />

ausnahmslos alle Träger zustimmen. Aufgrund der Vielzahl der Träger und damit auch<br />

ihrer teilweise unterschiedlichen politischen Interessen ist ein derartiger Beschluss wohl äußerst<br />

unwahrscheinlich.<br />

IV. Prognose<br />

Die Auftragslage im operativen Geschäft wird sich aller Voraussicht nach im klassischen<br />

Bereich auch mittelfristig nicht wesentlich ändern, daher ist der praktisch vollständige Auslastungsgrad<br />

der vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen auch zukünftig gegeben.<br />

Darüber hinaus besteht das Ziel, vermehrt kleinere, von Dritten vollständig finanzierte<br />

Projekte, die inhaltlich im Zusammenhang mit den eigenen Kernaufgaben stehen, zu akquirieren.<br />

Beispielhaft seien hier Programme der Tierseuchenkasse NRW oder des BVL genannt.<br />

Derartige Projekte steigern nicht nur die Kompetenz des CVUA-MEL, sondern senken<br />

auch die Gemeinkosten im Kerngeschäft.<br />

Daneben ist es ein wichtiges Ziel, die Aufwendungen der AöR zu senken, damit keine Erhöhungen<br />

der Erträge durch eine Steigerung der Umlagen und Zuschüsse notwendig wird.<br />

Diesem Ziel dienten die Verhandlungen mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB<br />

NRW) über einen neuen, wirtschaftlich akzeptablen Mietvertrag für die Immobilie am Standort<br />

Joseph-König-Str. 40, Münster. Zwar wurde eine moderate Senkung der Miete ausgehandelt,<br />

aber das Ergebnis blieb unbefriedigend. So begannen im zurückliegenden Geschäftsjahr<br />

zusätzlich Verhandlungen über den Erwerb des Gebäudes durch das CVUA-MEL<br />

selbst. Ende 2010 erhielt der Vorstand die Zustimmung des Verwaltungsrates zum Kauf der<br />

Immobilie in Münster als der wirtschaftlichsten Lösung für die Zukunft des Amtes. Der Kaufvertrag<br />

wurde zwischenzeitlich notariell geschlossen, ist jedoch bis zur Zustimmung durch


- 202 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

das Finanzministerium und den Landtag NRW noch schwebend unwirksam. Die Finanzierungskosten<br />

für den Kauf der Immobilie sind allerdings seit der Zustimmung des Verwaltungsrates<br />

zum Kauf durch die zweimalige Anhebung des Zinsniveaus durch die Europäische<br />

Zentralbank erheblich gestiegen. Die noch zum Ende des Geschäftsjahres 2010 kalkulierte<br />

Senkung der Aufwendungen wird dadurch deutlich kleiner ausfallen.<br />

Darüber hinaus wird durch die anstehende Sanierung des Kreishauses Recklinghausen<br />

eine neue Unterbringung der am Standort Kurt-Schumacher-Allee 1, Recklinghausen vorhandenen<br />

Laborflächen erforderlich werden. Die bisherige Prüfung der verschiedenen Varianten<br />

der Unterbringung des Standortes Recklinghausen weist darauf hin, dass dadurch<br />

zusätzliche Aufwendungen in erheblicher Höhe in den nächsten Jahren entstehen werden.<br />

Die erhöhten Aufwendungen werden Auswirkungen auf die Höhe der Umlagen und Zuschüsse<br />

haben.<br />

Die Entscheidung darüber, welche Variante für die Unterbringung des Standortes Recklinghausen<br />

zum Tragen kommen soll, muss der Verwaltungsrat noch in <strong>2011</strong> treffen.<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass das CVUA-MEL auf gutem Weg ist, seine Aufgaben zu<br />

bewältigen sowie seine Leistungsfähigkeit zu erhalten und teilweise noch auszubauen. Ein<br />

derzeit im Aufbau befindliches Kosten- und vor allem auch Leistungscontrolling soll dies<br />

anhand aussagekräftiger Kennzahlen zukünftig auch objektiv belegen.<br />

V. Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag<br />

Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.


- 203 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnungen<br />

Position 01.07. - 31.12.2009 01.01. - 31.12.2010<br />

EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 8.685.073,35 17.651.996,67<br />

Sonstige betriebliche Erträge 95.607,84 172.766,48<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 8.939,36 30.408,58<br />

Erträge 8.789.620,55 17.855.171,73<br />

Position 01.07. - 31.12.2009 01.01. - 31.12.2010<br />

EUR EUR<br />

Materialaufwand 796.007,56 1.366.543,87<br />

Personalaufwand 4.923.941,49 10.206.747,35<br />

Abschreibungen 586.338,01 1.149.170,86<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 2.445.731,50 5.152.167,08<br />

außerordentliche Aufwendungen 0,00 31.783,00<br />

Aufwendungen 8.752.018,56 17.906.412,16<br />

Position 01.07. - 31.12.2009 01.01. - 31.12.2010<br />

EUR EUR<br />

Erträge 8.789.620,55 17.855.171,73<br />

./.Aufwendungen 8.752.018,56 17.906.412,16<br />

= Jahresfehlbetrag/-überschuss 37.601,99 -51.240,43


- 204 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bilanzen<br />

31.12.2009 31.12.2010<br />

EUR EUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 151.043,15 150.831,00<br />

Sachanlagevermögen 5.339.545,52 5.180.479,75<br />

Finanzanlagen 260.900,00 618.144,00<br />

Anlagevermögen 5.751.488,67 5.949.454,75<br />

Vorräte 54.004,27 69.415,02<br />

Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

81.745,35 319.249,86<br />

Flüssige Mittel 4.976.487,05 3.070.260,92<br />

Umlaufvermögen 5.112.236,67 3.458.925,80<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

67.718,74 51.343,89<br />

Summe Aktiva 10.931.444,08 9.459.724,44<br />

gezeichnetes Kapital 256.000,00 256.000,00<br />

Kapitalrücklage 2.794.581,29 2.794.581,29<br />

Gewinnrücklage 0,00 37.601,99<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag 37.601,99 -51.240,43<br />

Eigenkapital 3.088.183,28 3.036.942,85<br />

Rückstellungen 3.924.879,00 4.814.192,00<br />

Verbindlichkeiten 3.811.133,93 1.526.649,59<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Position<br />

107.247,87 81.940,00<br />

Summe Passiva 10.931.444,08 9.459.724,44


- 205 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

2010 2009 Veränderung<br />

T€ T€ T€<br />

1. Operativer Bereich<br />

Jahresfehlbetrag/-überschuss<br />

Abschreibung auf Gegenstände des<br />

-51,2 37,6 -88,8<br />

Anlagevermögens 1.149,2 586,3 562,9<br />

Zunahme der langfristigen Rückstellungen 850,4 236,7 613,7<br />

Cashflow 1.948,4 860,6 1.087,8<br />

Zunahme der übrigen Rückstellungen 39,0 39,0 0,0<br />

Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Anlagevermögens 111,5 0,0 111,5<br />

Zu-/Abnahme der Vorräte -15,4 11,7 -27,1<br />

Zu-/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Aktiva -221,2 975,6 -1.196,8<br />

Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie anderer Passiva -2.309,9 3.141,5 -5.451,4<br />

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -447,6 5.028,4 -5.476,0<br />

2. Investitionsbereich<br />

Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen<br />

des Anlagevermögens 22,5 0,0 22,5<br />

Auszahlungen für Investitionen in das<br />

Sachanlagevermögen und immaterielle<br />

Vermögensgegenstände -1.123,9 -823,9 -300,0<br />

Auszahlung für Investitionen des<br />

Finanzanlagevermögens -357,2 -260,9 -96,3<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.458,6 -1.084,8 -373,8<br />

3. Finanzmittelfonds<br />

Zahlungswirksame Veränderung des<br />

Finanzmittelfonds -1.906,2 3.943,6 -5.849,8<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4.976,5 1.032,9 3.943,6<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 3.070,3 4.976,5 -1.906,2


- 206 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> CVUA MEL AöR Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

Keine<br />

Beschäftigte<br />

31.12.2009 31.12.2010<br />

Beamte 27 27<br />

Beschäftigte 182 194<br />

Auszubildende 12 10<br />

Versorgungsempfänger 1 1<br />

222 232<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 28,25 32,10<br />

Fremdkapitalquote 71,75 67,90<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

53,69 51,04<br />

Kassenmittelintensität 45,44 32,45<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

1,22 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 02.02.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

5232000 Kostenanteil 223.078,08 237.197,22


- 207 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

17. Vestische Straßenbahnen GmbH<br />

Westerholter Straße 550<br />

45701 Herten<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 11.209.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.203.000 10,73<br />

Stadt Gelsenkirchen 1.388.000 12,38<br />

Kreis Recklinghausen 8.618.000 76,89<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

� Verkehrslandeplatz Loemühle GmbH (99,2 %)<br />

� Recklinghäuser Lokalfunk Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG (25 %)<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind nach § 2 des Gesellschaftsvertrages der Bau, der Er-<br />

werb und der Betrieb Verkehrseinrichtungen jeder Art, ferner alle diese Zwecke fördernden<br />

Geschäfte und Beteiligungen, gegebenenfalls in Gemeinschaft mit anderen Verkehrsunter-<br />

nehmen, sowie alle anderen mit dem Verkehr im Zusammenhang stehenden Geschäfte.<br />

Darüber hinaus ist Gegenstand des Unternehmens der Erwerb und die Verwaltung von Be-<br />

teiligungen an anderen Gesellschaften im Rahmen des gemeinderechtlich Zulässigem.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Vestische Straßenbahnen GmbH wird dieser<br />

tatsächlich eingehalten.


- 208 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Martin Schmidt<br />

B. Aufsichtsrat: 15 Mitglieder (5 Arbeitnehmervertreter)<br />

Landrat Cay Süberkrüb, Recklinghausen, Vorsitzender<br />

Kreistagsabgeordneter Hans-Peter Lassak, Recklinghausen, stellv. Vorsitzender<br />

Arbeitnehmervertreter Carsten Löcker, Herten, stellv. Vorsitzender<br />

Kreistagsabgeordneter Hans-Jürgen Schnipper, Recklinghausen, stellv. Vorsitzender<br />

Oberbürgermeister Bernd Tischler, <strong>Bottrop</strong> (bis 18.05.2010)<br />

Technischer Beigeordneter Norbert Höving (ab 18.05.2010)<br />

Ratsherr Bernd Lehmann, Gladbeck<br />

Arbeitnehmervertreter Manfred Zweiböhmer, Herten<br />

Arbeitnehmervertreter David Borek, <strong>Bottrop</strong><br />

Arbeitnehmervertreter Claus Görke, <strong>Bottrop</strong><br />

Arbeitnehmervertreter Reinhard Plietker, Recklinghausen<br />

Stadtverordneter Frank Dupont, Gelsenkirchen<br />

Kreistagsabgeordneter Harald Nübel, Marl<br />

Kreistagsabgeordneter MdL Lothar Hegemann, Recklinghausen (bis 30.04.2010)<br />

Kreistagsabgeordneter Marc Liebehenz, Dorsten<br />

Kreistagsabgeordnete Elisabeth Linkmann, Herten<br />

Kreistagsabgeordnete Margitta Opora, Gladbeck<br />

Kreisdirektor Roland Butz, Recklinghausen (seit 03.05.2010)<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong>:<br />

Herr Willi Tönsgerlemann


- 209 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland verzeichnete im Jahr 2010 einen deutlichen<br />

Aufwärtstrend, der in dieser Form auch von vielen Wirtschaftsexperten nicht erwartet wurde.<br />

War das Vorjahr noch wesentlich geprägt von den dramatischen Folgen der globalen Finanzkrise,<br />

so nahm im Jahr 2010 die Investitionsbereitschaft der Unternehmen merklich zu.<br />

Diese konjunkturelle Erholung machte sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar.<br />

Dennoch stehen die kommunalen Gesellschafter, deren Haushaltssituation nach wie vor<br />

angespannt ist, weiterhin vor immensen Herausforderungen. Angesicht der Höhe der kreditfinanzierten<br />

öffentlichen Haushalte werden die kommunalen Gesellschafter weiterhin an einer<br />

strikten Ausgabendisziplin festhalten. Dies bedeutet für die Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH die konsequente Fortsetzung der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen, um<br />

die Wirtschaftlichkeit der Vestischen Straßenbahnen GmbH zu erhöhen und die Zuschussverpflichtungen<br />

der Gesellschafter zu begrenzen.<br />

Gleichzeitig zeichnen sich die Konsequenzen des demographischen Wandels ab, von dem<br />

die Emscher-Lippe-Region stärker betroffen ist als der südliche Bereich des Ruhrgebietes.<br />

Der demographische Wandel wird erhebliche Auswirkungen auf die Fahrgaststruktur haben.<br />

So ist vor allem die Bevölkerungsentwicklung des Kreises Recklinghausen seit Mitte der<br />

90er Jahre negativ verlaufen. Der Bevölkerungsrückgang im Bedienungsgebiet der Vestischen<br />

Straßenbahnen GmbH setzt sich unvermindert weiter fort. Damit ist die Anzahl potenzieller<br />

Kunden weiter rückläufig. Darüber hinaus wird die Einwohnerschaft immer älter. Die<br />

Schülerzahlen, ein wichtiges Marktsegment der Vestischen, gehen bis zum Jahr 2019 um<br />

ca. 23 % zurück.<br />

Darüber hinaus ist eine abschließende Weichenstellung zur Anpassung des nationalen<br />

Rechtsrahmens an die Europäische Verordnung Nr. 1370/2007 noch nicht erfolgt. Nachbesserungsbedarf<br />

besteht nach wie vor bei der Ausgestaltung des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) auf Bundesebene. Ohne angepasstes PBefG besteht die Gefahr, dass Vergabekammern<br />

und -gerichte das spezifische ÖPNV-Recht der EU-Verordnung gegenüber<br />

dem allgemeinen Vergaberecht vernachlässigen, welches Direktvergaben nur als Notlösungen<br />

kennt.<br />

In Anbetracht des wachsenden Kostendrucks auf Seiten der Kommunen setzte das Unternehmen<br />

konsequent den Kurs ' der vergangenen Jahre fort: Interne Restrukturierung, Optimierung<br />

des Liniennetzes, Investitionen in die Qualität des Nahverkehrs und Einsatz neuer<br />

Instrumente zur Kundengewinnung. Die Vestische Straßenbahnen GmbH muss sich als attraktiver<br />

Mobilitätsdienstleister für die Region profilieren, weil die Kunden ein qualitativ hochwertiges<br />

Nahverkehrsangebot erwarten. Nur unter diesen Voraussetzungen kann sich das<br />

Unternehmen als attraktive Alternative im Verkehrsmarkt positionieren und behaupten.<br />

Im Januar 2010 vergrößerte die Vestische Straßenbahnen GmbH die Betriebsleistung deutlich.<br />

Im Raum Dorsten übernahm das Unternehmen die Verkehrsleistung des ehemaligen<br />

Betreibers Regionalverkehr Münsterland GmbH, die sich nunmehr auf ihr Kerngebiet Münsterland<br />

konzentriert. Durch den Rückzug der RVM erweitert die Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH das Leistungsvolumen um rd. 600.000 km pro Jahr, ohne dass zusätzliche Personalkosten<br />

im Verwaltungs- und Werkstattbereich entstehen. Die Fahrgäste profitieren dabei<br />

von einem neuen Bedienungskonzept. Weil es unnötige Parallelfahrten vermeidet, können<br />

nicht nur partielle Mehrleistungen kostenneutral realisiert werden. Da alle Busse nun auch<br />

unter dem Dach der Vestischen fahren, können z. B. Anschlussverbindungen auch bei geringen<br />

Verspätungen über die Leitstelle sichergestellt werden.


- 210 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Am 01. Dezember 2010 trat die Beschäftigungssicherungsvereinbarung (BSV) bereits in<br />

Kraft. Ähnlich wie in der bisherigen Anwendungsvereinbarung werden in einer Beschäftigungssicherungsvereinbarung<br />

(BSV) die Regelungsbestandteile übernommen, die für jedes<br />

Unternehmen einzeln abgeschlossen werden müssen, um den Tarifvertrag Nahverkehr NW<br />

anwenden zu können. So hat sich die Vestische verpflichtet, pro Jahr im Linienverkehr die<br />

Obergrenze des Privatisierungsgrades von 25 % nicht zu überschreiten. Damit beläuft sich<br />

die Fremdvergabe auf dem Niveau der alten Anwendungsvereinbarung. Allerdings wird<br />

mangels alleiniger Konzession die Linienleistung, die die Vestische zu Anfang des Jahres<br />

von der Regionalverkehr Münsterland GmbH im Raum Dorsten übernommen hat, nicht auf<br />

die Anmietquote angerechnet. Ein weiterer Bestandteil der Beschäftigungssicherungsvereinbarung<br />

ist die Schaffung einer neuen Entgelttabelle für neu einzustellende Mitarbeiter im<br />

Fahrdienst. Für die nach dem 1. Dezember 2010 eingestellten Fahrerinnen und Fahrer gilt<br />

eine neue Entgeltgruppe 5a mit einem geringeren Einstiegsgehalt und geringeren Steigerungsraten.<br />

Das Gehaltsgefüge der Altbeschäftigten ändert sich jedoch dabei nicht. Als Gegenleistung<br />

sind betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2019 ausgeschlossen.<br />

Mit der Befristung bis zum 31. Dezember 2019 konnte der nach der neuen EU-<br />

Verordnung maximal mögliche Zeitrahmen für den Bestandsschutz ausgeschöpft und eine<br />

Angleichung an die Betrauungsbeschlüsse des Kreistages und der Räte der Städte Gelsenkirchen<br />

und <strong>Bottrop</strong> erzielt werden.<br />

2010 markiert bei der Vestische Straßenbahnen GmbH den Beginn des Zeitalters der dynamischen<br />

Fahrplanauskunft. So sind Fahrplanauskünfte im Internet für die Busverbindungen<br />

in Echtzeit via Handy an jeder Haltestelle abrufbar. Zudem wird am ZOB in <strong>Bottrop</strong> sowie<br />

den Knotenpunkten Herten-Mitte und Haltern Bahnhof online angezeigt, wenn ein Bus einmal<br />

Verspätung hat. Möglich wird dies durch das sogenannte dynamische Fahrgastinformationssystem<br />

(DFI), das jede Linie und jede Haltestelle im Netz des Unternehmens umfasst.<br />

Das DFI-System bietet auch blinden und sehbehinderten Menschen wertvolle Orientierungshilfen.<br />

Per Druck auf eine spezielle Taste werden die Uhrzeit und der Name der Haltestelle<br />

genannt. Dann wird der Text auf dem Anzeiger umgewandelt und akustisch angesagt. Die<br />

elektronische Fahrplanauskunft im Internet arbeitet mit den Daten des Betriebsleit- und<br />

-beschleunigungssystems und kennt daher auch die aktuellen Verspätungen in Echtzeit. Die<br />

Daten werden an den Verkehrsverbund übertragen und dort ins Netz eingespeist.<br />

Ein weiterer Meilenstein in Sachen Qualitätssteigerung ist der neue ZOB in <strong>Bottrop</strong>. Der<br />

neue Busbahnhof bietet höchsten Komfort für die 20.000 Fahrgäste pro Tag und stellt architektonisch<br />

ein Highlight dar. So betonen das neue, großzügige Dach und der dort angebrachte<br />

Lichtbalken die Zentralität dieses City-Bereiches. Barrierefrei, mit 16 überdachten<br />

Bussteigen und mehr Stellflächen für die Busse, ist er eine Visitenkarte der Stadt, der den<br />

Zugang zum ÖPNV erheblich erleichtert und seine Attraktivität steigert. Auch Busfahrerinnen<br />

und -fahrer profitieren von den verbesserten An- und Abfahrtmöglichkeiten für die 2.000<br />

Busse, die den neuen ZOB täglich ansteuern.<br />

Weil das subjektive und objektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste eine entscheidende<br />

Schwelle für die Verkehrsmittelwahl darstellt, fahren 15 Linienbusse seit Herbst 2010 mit<br />

einer neuartigen Videotechnik, mit der Belästigungen und körperliche Übergriffe in den<br />

Fahrzeugen vermieden bzw. bereits begonnene Straftaten wirksam unterbunden werden<br />

sollen. Das System, das bei der Vestischen in einem Pilotversuch getestet wird, wurde vom<br />

KompetenzCenter Sicherheit (KCS) des Landes NRW entwickelt. Im Falle eines ernsthaften<br />

Übergriffs löst der Fahrer über eine Notfalltaste Alarm aus. Die Videobilder werden daraufhin<br />

online in die Leitstelle übertragen, die der Polizei dann alle relevanten Beobachtungen<br />

übermitteln kann. Gleichzeitig wird das Live-Bild von der Tat auf dem Informationsbildschirm<br />

im Fahrzeug für die Fahrgäste sichtbar. Begleitet wird die Videodarstellung auf dem Bildschirm<br />

durch eine sehr eindingliche Ansage, die alle Fahrgäste auf die Tat aufmerksam<br />

macht und den Täter aus der Anonymität reißt.


- 211 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Wenn es um die Minderung von Schadstoff- und Lärmemissionen und die Reduzierung des<br />

Energieverbrauchs geht, sind öffentliche Verkehrmittel dem motorisierten Individualverkehr<br />

deutlich überlegen. Busse und Bahnen verbrauchen pro Nutzer deutlich weniger Energie,<br />

produzieren weniger CO2 sowie geringere lokale Emissionen und verbrauchen weniger Fläche<br />

als Pkw. Gleichzeitig erwarten die kommunalen Gesellschafter und die Kunden verstärkte<br />

Maßnahmen zur Abgasreduzierung, mit denen die Nahverkehrsbranche ihr Image als<br />

konsequenter Vorreiter in Sachen Umweltschutz unter Beweis stellt. Zu beachten ist, dass<br />

die Umweltzonen in der Emscher-Lippe-Region erweitert werden sollen, in die nur Fahrzeuge<br />

mit Umweltplaketten Einfahrt haben. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund betrieb die<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH die Politik der Verjüngung des Fahrzeugparks konsequent<br />

weiter. 2010 wurden 12 neue Linienbusse in Dienst gestellt. Diese Fahrzeuge verfügen<br />

ebenso wie ihre Vorgängermodelle seit 2007 über die zurzeit weltweit saubersten Dieselmotoren<br />

und erreichen die Abgasstufe EEV, dem gegenwärtig anspruchsvollsten europäischen<br />

Abgasstandard für Busse und Pkw.<br />

Die Busbeschaffung erfolgte gemeinsam mit der „Kooperation Östliches Ruhrgebiet" (KÖR),<br />

in der die Verkehrsunternehmen des östlichen Ruhrgebietes Bogestra, Dortmunder Stadtwerke<br />

DSW21 sowie die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel und Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH zusammenarbeiten. Auch der Einsatz der Hybridtechnik als umweltschonende und<br />

innovative Antriebstechnologie ist ein Projekt der „Kooperation Östliches Ruhrgebiet" (KÖR).<br />

So fiel im Jahr 2010 die Entscheidung, den Fahrzeugpark der Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH um zwei Dieselhybridgroßraumbusse zu erweitern.<br />

Im Jahr 2010 standen das Ruhrgebiet und damit auch die Emscher-Lippe-Region im Rahmen<br />

des Projektes Kulturhauptstadt 2010 im Fokus des europäischen Interesses. Die Vestische<br />

Straßenbahnen GmbH ist sich ihrer regionalen Verantwortung bewusst und unterstützte<br />

aktiv Aktionen des Ruhrgebietes als Kulturhauptstadt 2010. Mit zahlreichen Sonderverkehren<br />

leistete las Unternehmen seinen Beitrag, so dass sich unsere Region einen hervorragenden<br />

Ruf als herzlicher Gastgeber und interessanter Veranstaltungsraum erworben hat.<br />

Sichtbarste Zeichen waren wohl der „Day of Song", als sich die Linienbusse in <strong>Bottrop</strong> in<br />

„Gute-Laune-Busse" (Zitat WAZ) verwandelten und Events des Kulturkanals, bei denen die<br />

Vestische unverzichtbare Zubringerdienste leistete.<br />

Ein weiteres Projekt war und ist für die Entwicklung der Emscher-Lippe-Region von nicht zu<br />

unterschätzender Bedeutung: Die InnovationCity. Zu dem Wettbewerb hatte der Initiativkreis<br />

Ruhr die 53 Revierkommunen aufgerufen, bis 2020 ein interkommunal integriertes Handlungskonzept<br />

für die Schaffung einer Energiesparstadt auf die Beine zu stellen. Die Bewerbungen<br />

der Städte Herten/Gelsenkirchen und <strong>Bottrop</strong> haben es bis ins Finale der letzten fünf<br />

Revierkommunen geschafft. Die Vestische Straßenbahnen GmbH hat im Bewerbungsverfahren<br />

beide Bewerber aktiv unterstützt und einige Projektskizzen entworfen, die die Fahrzeugtechnik<br />

revolutionieren und den Busverkehr attraktiver gestalten könnten. Letztlich gab<br />

eine Fachjury des Initiativkreises Ruhr <strong>Bottrop</strong> den Zuschlag vor den anderen vier Finalstädten.<br />

Dass eine Kommune im Betriebsgebiet der Vestischen Straßenbahnen GmbH die Nase<br />

vorn hatte, bedeutet auch eine große Chance für das Unternehmen. Denn der Öffentliche<br />

Personennahverkehr ist ein entscheidender Baustein der InnovationCity. Sollten entsprechende<br />

Fördergelder für Investitionen und Betrieb fließen, bieten sich für die Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH neue Perspektiven.<br />

Das Unternehmen richtet sich auf Grund der sinkenden Drittmittel immer stärker auf einen<br />

nutzerfinanzierten Nahverkehr aus. Daher ist es bedauerlich, dass für das Jahr 2010 im Verkehrsverbund<br />

Rhein-Ruhr keine gemeinsame Lösung über eine Tarifanpassung zustande<br />

kam.


- 212 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Im Jahr 2010 entschieden sich insgesamt 62,9 Mio. Kunden für das umweltverträgliche Mobilitätsangebot<br />

der Vestischen Straßenbahnen GmbH. Erfreulich hierbei ist, dass bei den<br />

Fahrgästen, die mit einem Fahrausweis der Vestische Straßenbahnen GmbH unterwegs<br />

waren, ein Plus von 2,2 % erzielt werden konnte.<br />

Dennoch liegen die Fahrgastzahlen bei der Vestische Straßenbahnen GmbH um rd. 600.000<br />

Kunden unter dem Vorjahresniveau. Maßgeblich für dieses Minus sind Fahrgäste, die aufgrund<br />

einer Behinderung unentgeltlich befördert wurden und für die die Verkehrsunternehmen<br />

Ausgleichszahlungen aus Landes- und Bundesmitteln erhalten haben. In diesem<br />

Marktsegment hat die Vestische Straßenbahnen GmbH 1,8 Mio. Fahrgäste verloren.<br />

Ein positiver Trend wird bei den Tickets im Abonnement sichtbar. Rd. 55.500 Kunden besitzen<br />

im nördlichen Ruhrgebiet ein Ticket im Abonnement. Bereinigt um die durch die Leistung<br />

der vom RVM hinzugewonnenen Abonnenten ergibt sich ein Plus von 0,4 %, während<br />

im VRR erstmals seit mehreren Jahren 2010 weniger Fahrgäste ein Abonnement des VRR<br />

als im Jahr zuvor besaßen. Damit bewegen sich die Absatzzahlen bei der Vestischen Straßenbahnen<br />

GmbH auf erfreulich hohem Niveau. Der Abo-Bereich sichert weit über 50 % der<br />

Ticketeinnahmen.<br />

Wie in den Vorjahren hat die Vestische auch im Geschäftsjahr in allen Unternehmensbereichen<br />

Risikoerhebungen vorgenommen und die sich bietenden Chancen abgewogen. Nach<br />

dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) werden<br />

Risiken bei der Vestischen Straßenbahnen GmbH zweimal jährlich durch eine Risikoinventur<br />

systematisch identifiziert, analysiert und fortgeschrieben. Alle erfassten Risiken werden nach<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe eingestuft, die Auswirkungen beschrieben und<br />

Maßnahmen eingeleitet.<br />

Es haben sich keine Entwicklungen ergeben, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden<br />

könnten. Es bestehen aber weiterhin folgende in der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

hochbewertete Risiken:<br />

Durch die Einführung eines , neuen Verfahrens zur Ermittlung des Übersteigerausgleichs ab<br />

dem Jahr 2010 muss mit einer höheren Belastung für die Vestische in einer geschätzten<br />

Größenordnung von 200 T€ bis 1 Mio. € gerechnet werden.<br />

Sollte es zu einer Umsetzung des Vorschlages der Umweltdezernenten vom 26. Januar<br />

<strong>2011</strong> kommen, so ergibt sich für die Vestische ein erhebliches Investitionsrisiko. Der Vorschlag<br />

sieht vor; dass ab dem 1. Januar 2012 kein Fahrzeug mit einer roten Plakette und ab<br />

dem 1. Januar 2013 kein Fahrzeug mit einer gelben Plakette in die Umweltzonen fahren<br />

darf. Um den Anforderungen zu entsprechen, ist der frühzeitige Austausch von zusätzlichen.<br />

26 Omnibussen in <strong>2011</strong> und 63 Omnibussen in 2012 erforderlich. Das entspricht einem Investitionsvolumen<br />

von 25,3 Mio. €, was aus den Jahren 2012 bis 2017 vorgezogen werden<br />

müsste. Zudem entstehen dem Unternehmen durch die frühzeitige Veräußerung von gebrauchten<br />

Fahrzeugen in den Jahren <strong>2011</strong> und 2012 Kosten in Höhe von rd. 2,4 Mio. €.<br />

Nicht genau beziffern lässt sich die Höhe der Verkaufserlöse für die Altfahrzeuge. Die zusätzlichen<br />

Zinsaufwendungen in den nächsten 5 Jahren werden rd. 0,9 Mio. € betragen.<br />

Kosten für Fremdfahrleistungen sind hier noch nicht berücksichtigt. Diese werden analog zu<br />

den zusätzlichen Fahrzeuginvestitionen der Fremdunternehmer höchstwahrscheinlich steigen.


- 213 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Auch für das Wirtschaftsjahr <strong>2011</strong> gilt es, die Wettbewerbsposition im ÖPNV-Markt auszubauen.<br />

Wegen der immer noch angespannten Finanzlage der öffentlichen Haushalte wird<br />

sich der Kostendruck im Verkehrsmarkt in Deutschland nicht vermindern. Die Vestische<br />

Straßenbahnen GmbH hat mit der Positionierung des Unternehmens unter Wettbewerbsstrukturen<br />

und der Entwicklung zu einem konkurrenzfähigen Dienstleistungsunternehmen<br />

bereits seit Jahren begonnen. Leistungsoptimierung und Verbesserung der Kostenstrukturen<br />

stehen daher ununterbrochen an erster Stelle der Unternehmenszielsetzung. Jedoch erfordert<br />

die Anpassung an veränderte Marktstrukturen weiterhin noch angemessene Übergangsvorschriften,<br />

um auch dem Aspekt der Sozialverträglichkeit ausreichend Rechnung zu<br />

tragen.<br />

Die Vestische Straßenbahnen GmbH ist als regional verwurzeltes Unternehmen sich ihrer<br />

besonderen Verantwortung für die Region bewusst. Infolgedessen unterstützt das Unternehmen<br />

weiterhin Initiativen der bedienten Gebietskörperschaften, die das Image und die<br />

Profilierung der Region nachhaltig verbessern.<br />

Denn nach dem Ausbildungs- und Berufsverkehr spielt der Freizeitverkehr eine immer größere<br />

Rolle. Mit neuen Angeboten will sich die Vestische in diesem Marktsegment stärker<br />

positionieren. So ist für das Jahr <strong>2011</strong> die Einführung eines Fahrradbusses geplant. Damit<br />

soll gleichzeitig der Radverkehr und der Öffentliche Personennahverkehr stärker vernetzt<br />

werden.<br />

Die Nutzung von modernen Informationsmedien wie dem Internet und mobilen Endgeräten<br />

steigt bei den Kunden öffentlicher Verkehrsmittel deutlich an. Stark steigende Besucherzahlen<br />

auf der Homepage der Vestischen Straßenbahnen GmbH unterstreichen diese Tendenz.<br />

Infolgedessen ist im Jahr <strong>2011</strong> ein Relaunch der Homepage des Unternehmens geplant, mit<br />

dem die Menüführung verbessert und die Navigation innerhalb der Seiten übersichtlich aufgebaut<br />

und bequem zu handhaben sein werden.<br />

Zur Einnahmesicherung wird die Vestische Straßenbahnen GmbH die elektronische Einstiegskontrolle<br />

einführen. Damit soll die Schwarzfahrerquote von ca. 1,6 % gesenkt werden.<br />

Dies verursacht einen jährlichen Fehlbetrag von rund 650.000 €. Beim kontrollierten Einstieg,<br />

mit dem grundsätzlich das Vorzeigen eines gültigen Tickets verbunden ist, ist für das<br />

Fahrpersonal nicht zu erkennen, ob die Chipkarte für das aktuelle Tarifgebiet gültig oder gar<br />

gesperrt ist. Die elektronische Kontrolle ermöglicht es nun, gesperrte Tickets beim Einstieg<br />

zu erkennen und aus dem Umlauf zu nehmen. Manipulierte, verlorene oder gestohlene<br />

Chipkarten können so nicht missbräuchlich verwendet werden.<br />

Schnelligkeit und Pünktlichkeit sind für Fahrgäste zwei der wichtigsten Kriterien bei der Wahl<br />

öffentlicher Verkehrsmittel. Daher wird die Vestische Straßenbahnen GmbH ein neues Kundenbindungsinstrument<br />

einsetzen. Das Unternehmen gibt seinen Kunden gemeinsam mit<br />

unseren Partnern in der KÖR ein Pünktlichkeitsversprechen. In der Praxis bedeutet dies,<br />

dass das Unternehmen bei einer Verspätung von 10 Minuten und mehr die Fahrtkosten zum<br />

Teil erstattet. Das Pünktlichkeitsversprechen ist die konsequente Fortsetzung von Mobilitätsgarantie<br />

und Anschlussgarantie, die seit Jahren Bestandteil des VRR-Tarifs sind.<br />

Auch <strong>2011</strong> soll sich die Ökobilanz der Fahrzeugflotte verbessern. Neben der turnusmäßigen<br />

Fahrzeugneubeschaffung sollen zwei Dieselhybridgroßraumbusse in Betrieb gehen, um<br />

umweltschonende und innovative Antriebstechnologie in der Praxis zu erproben. Gleichzeitig<br />

steht die Fortschreibung des Luftreinhalteplans Ruhrgebiet von 2008 durch die Bezirksregierung<br />

Münster an. Doch sind noch viele Fragen offen. Seit 2002 hat die Vestische Straßenbahnen<br />

GmbH den Ausstoß von Stickoxiden, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoff und Rußpartikeln<br />

um bis zu 87 % gesenkt. Dennoch benötigt das Unternehmen gesicherte Übergangsbestimmungen,<br />

um Kostensteigerungen durch Nachrüstung und Neubeschaffung zu<br />

vermeiden.


- 214 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Insgesamt wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung und damit auch der Belegschaften<br />

in den kommenden Jahren kontinuierlich ansteigen. Diese Entwicklung macht auch vor den<br />

Mitarbeitern der Vestischen Straßenbahnen GmbH nicht halt. Damit sich ein hohes Durchschnittsalter<br />

nicht negativ auf das Leistungsvermögen auswirkt, wird das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

an Bedeutung gewinnen. Neben den „klassischen" Handlungsfeldern<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz umfasst es auch das Aufgabengebiet der<br />

Gesundheitsförderung. Daher muss und wird das Unternehmen die Strategien zum Gesundheitsmanagement<br />

forcieren.<br />

Sämtliche Aktivitäten der Vestischen Straßenbahnen GmbH bleiben auch weiterhin darauf<br />

ausgerichtet, in einem sich verändernden Nahverkehrsmarkt hochwertige Dienstleistungen<br />

anzubieten. Alle Anstrengungen orientieren sich an der Aufgabe, den Fahrgästen eine sinnvolle,<br />

umweltverträgliche und stadtgerechte Alternative zum Pkw anbieten zu können. Trotz<br />

aller Zwänge zur Herstellung der Eigenwirtschaftlichkeit und Erhöhung der Produktivität,<br />

dürfen die Entscheidungen über ein angemessenes Nahverkehrsangebot nicht ausschließlich<br />

von der Finanzsituation der bedienten Gebietskörperschaften abhängig gemacht werden.<br />

Bei allen betriebswirtschaftlichen Maßnahmen muss das Qualitätsniveau erhalten bzw.<br />

nach Möglichkeit noch verbessert werden. Ein attraktives und leistungsfähiges ÖPNV-<br />

Angebot ist entscheidend für die Attraktivität einer Region. Dem ÖPNV kommt eine Schlüsselrolle<br />

zu, wenn es darum geht, die Funktionsfähigkeit und die positive Entwicklung des<br />

Wirtschaftsstandortes Emscher-Lippe-Region zu sichern. Durch weiteren Leistungsabbau<br />

würde die Emscher-Lippe-Region im Wettbewerb mit anderen Räumen deutlich zurückfallen.


- 215 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 44.877.769,22 45.965.794,17 46.402.562,52 47.623.916,27 48.086.284,98<br />

Andere Eigenleistungen 2.630,70 1.546,86 2.074,14 8.678,25 5.262,12<br />

Sonstige betriebliche Erträge 4.156.591,34 3.545.333,42 7.634.597,48 7.455.513,53 4.988.609,21<br />

Erträge aus Beteiligungen 52.048,85 25.054,00 147.613,23 115.544,72 120.817,41<br />

Zinsen und ähnliche Beträge 1.330.207,55 2.176.529,37 946.208,43 996.920,73 881.754,85<br />

Erträge 50.419.247,66 51.714.257,82 55.133.055,80 56.200.573,50 54.082.728,57<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 22.148.045,68 21.523.574,38 22.322.657,09 23.979.862,81 25.032.962,70<br />

Personalaufwand 43.316.388,04 41.571.108,91 43.551.829,93 46.356.523,81 43.187.470,56<br />

Abschreibungen 3.521.554,02 3.814.115,72 4.965.961,02 4.969.639,19 5.258.910,30<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

Außerordentliche<br />

Aufwendungen<br />

4.321.244,78 4.409.931,07 5.742.070,80 6.255.843,35 3.994.071,42<br />

220.098,53 315.551,77 297.993,89 304.476,49 1.046.514,85<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 36.124,00<br />

Steuern 50.579,24 50.102,18 51.197,34 50.619,19 51.341,83<br />

Aufwendungen 73.577.910,29 71.684.384,03 76.931.710,07 81.916.964,84 78.607.395,66<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 50.419.247,66 51.714.257,82 55.133.055,80 56.200.573,50 54.082.728,57<br />

./. Aufwendungen 73.577.910,29 71.684.384,03 76.931.710,07 81.916.964,84 78.607.395,66<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag<br />

-23.158.662,63 -19.970.126,21 -21.798.654,27 -25.716.391,34 -24.524.667,09<br />

Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Entnahme aus der<br />

Kapitalrücklage<br />

23.158.662,63 19.970.126,21 21.798.654,27 25.716.391,34 22.587.418,37<br />

= Bilanzverlust 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.937.248,72


- 216 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

175.214,00 903.873,00 691.817,00 341.315,00 289.121,00<br />

Sachanlagevermögen 26.080.955,49 29.089.431,85 31.650.037,59 32.100.604,22 32.406.237,16<br />

Finanzanlagen 11.172.606,43 10.956.026,49 10.904.409,96 10.874.391,22 10.867.094,78<br />

Anlagevermögen 37.428.775,92 40.949.331,34 43.246.264,55 43.316.310,44 43.562.452,94<br />

Vorräte 1.338.623,30 1.335.699,98 1.153.366,05 1.214.587,97 1.103.817,94<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

8.763.703,73 11.618.985,52 7.102.270,33 6.360.906,81 5.730.593,33<br />

Flüssige Mittel 3.871.359,28 3.328.746,02 1.593.411,09 2.229.233,98 1.061.828,05<br />

Umlaufvermögen 13.973.686,31 16.283.431,52 9.849.047,47 9.804.728,76 7.896.239,32<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

23.965,29 54.682,01 43.963,65 36.276,62 26.991,76<br />

Summe Aktiva 51.426.427,52 57.287.444,87 53.139.275,67 53.157.315,82 51.485.684,02<br />

gezeichnetes Kapital 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00 11.209.000,00<br />

Rücklagen 4.286.957,45 6.177.164,69 5.498.006,08 402.095,28 0,00<br />

Bilanzverlust 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.937.248,72<br />

Eigenkapital 15.495.957,45 17.386.164,69 16.707.006,08 11.611.095,28 9.271.751,28<br />

Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />

3.399.581,00 5.476.231,00 6.135.801,00 6.680.171,00 7.211.821,00<br />

Rückstellungen 17.129.356,57 18.603.809,27 16.575.456,45 17.625.434,00 17.907.659,00<br />

Verbindlichkeiten 15.217.159,99 15.669.296,11 13.590.847,24 15.319.261,30 16.922.865,59<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

184.372,51 151.943,80 130.164,90 1.921.354,24 171.587,15<br />

Summe Passiva 51.426.427,52 57.287.444,87 53.139.275,67 53.157.315,82 51.485.684,02


- 217 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

2010 2009<br />

TEUR TEUR<br />

Jahresergebnis -24.525 -25.716<br />

+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des<br />

Anlagevermögens 5.259 4.970<br />

_ Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für<br />

Investitionszuschüsse -965 -855<br />

+/- Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellung 76 79<br />

+/- Zunahme/Abnahme der übrigen Rückstellungen (langfristig) 606 3.075<br />

Brutto-Cash-flow -19.549 -18.447<br />

+/- Zunahme/Abnahme der übrigen Rückstellungen (kurzfristig) -400 -2.104<br />

+/- Buchverlust/-gewinn aus Anlagenabgängen -30 88<br />

+/- Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 294 2.337<br />

+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.270 4.375<br />

= Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit -20.955 -13.751<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -5.222 -5.011<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen<br />

-299 -9<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -623 -137<br />

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />

Sachanlagevermögens 131 29<br />

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />

Finanzanlagevermögens 538 0<br />

Cash-flow aus der Investitionstätigkeit -5.475 -5.128<br />

+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 22.642 18.972<br />

+ Einzahlungen aus Investitionszuschüsse 1.497 1.399<br />

+ Einzahlungen aus Kreditaufnahme 1.980 0<br />

- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -856 -856<br />

= Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit 25.263 19.515<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -1.167 636<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 2.229 1.593<br />

= Finanzmittelfonds am Ende der Periode *) 1.062 2.229<br />

*) Der Finanzmittelfonds des Jahres 2009 enthält die wertmäßigen Zahlungseingänge im Dezember 2009<br />

aus der Lastschrift für Abonnement-Beiträge für Januar 2010 (T€ 1.784), die valutamäßig erst im Januar<br />

2010 zur Verfügung gestanden haben.<br />

Bürgschaften<br />

Keine<br />

Beschäftigte<br />

Im Berichtsjahr betrug die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer 940 (Vorjahr 951).


- 218 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Vestische Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 30,13 30,35 31,44 21,84 18,00<br />

Fremdkapitalquote 69,87 69,65 68,56 78,16 82,00<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

41,40 42,46 38,63 26,81 21,28<br />

Kassenmittelintensität 7,53 5,81 3,00 4,19 2,06<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(Darstellung für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr)<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 12.02.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

EUR<br />

2010<br />

EUR<br />

414 3000 Erstattung überzahlter VRR-Umlagen 505.802,44 91.161,05<br />

414 3000 Erstattung Spitzenausgleich 13.608,88 0,00<br />

461 3000 Zinserstattung nach Ergebnisrechnung 223,71 0,00<br />

Summe 519.635,03 91.161,05<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 12.02.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

EUR<br />

2010<br />

EUR<br />

531 3007 Zweckverbandsumlage *) 3.173.027,69 3.278.020,45<br />

531 3001 Nachzahlung Zweckverbandsumlage 277.000,00 14.302,00<br />

531 3002 Ausgleichszahlung für Leistungen der DB 164.000,00 165.000,00<br />

531 3003 Umlage Eigenaufwand Zweckverband 5.720,00 5.720,00<br />

531 3005 Finanzierung BVR GmbH 274.382,00 283.390,00<br />

531 3006 Eigenaufwand VRR AöR 110.100,00 110.100,00<br />

Ausgleichs- und Zinszahlungen 0,00 38,37<br />

Summe 4.004.229,68 3.856.5703,82<br />

2009<br />

EUR<br />

2010<br />

EUR<br />

*) Zweckverbandsumlage brutto 4.128.000,00 4.188.000,00<br />

Kürzungsbeträge gem. § 19 (7) der Zweckverbandssatzung<br />

954.972,31 909.979,55<br />

Nettoverbandsumlage 3.173.027,69 3.278.020,45


- 219 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

18. <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Hans-Böckler-Straße 60<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Stammkapital 2.300.000,00 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 2.300.000,00 100<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Der Gegenstand der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung ist in § 1 der Betriebssatzung wie<br />

folgt geführt:<br />

1. Der Sport- und Bäderbetrieb der Stadt <strong>Bottrop</strong> wird als eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />

auf der Grundlage der gesetzlichen Vorschriften, der Allgemeine Dienstanweisung für die<br />

Eigenbetriebe, eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen und Anstalten des öffentlichen<br />

Rechts geführt.<br />

2. Zweck der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung einschließlich etwaiger Hilfs- und Nebenbetriebe<br />

ist der Betrieb der in der Anlage 1 aufgeführten Sportanlagen und Bäder und aller<br />

damit verbundenen Tätigkeiten.<br />

3. Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb kann alle seinen Betriebszweck fördernden oder<br />

ihn wirtschaftlich berührenden Geschäfte entsprechend den Bestimmungen der Betriebssatzung<br />

betreiben.<br />

4. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung ist auch zum Erwerb von Beteiligungen berechtigt.


- 220 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Besetzung der Organe:<br />

A. Betriebsleitung:<br />

Gert Kießlich<br />

Stellvertreter: Karl Weiß<br />

B. Betriebsausschuss:<br />

ordentliche Mitglieder<br />

Ratsherr Dobrindt, Vorsitzender<br />

Ratsherr Koch, stellv. Vorsitzender<br />

Ratsherr Dartsch<br />

Ratsfrau Kamyczek<br />

Ratsherr Lehr<br />

Ratsherr Nowroth<br />

Ratsherr Schajor<br />

Ratsherr van Fürden<br />

Sachk. Bürger Kobus<br />

Sachk. Bürger Naujock<br />

Sachk. Bürger Michalski<br />

Ratsfrau Jakobi<br />

Ratsherr Hirschfelder, B.<br />

Ratsherr Hürter<br />

Sachk. Bürger Beckers<br />

Sachk. Bürger Duwe<br />

Sachk. Bürger Busch<br />

Ratsherr Butenweg<br />

Ratsherr Gerber<br />

Sachk. Bürgerin Fraas<br />

Sachk. Bürgerin Theis<br />

Sachk. Bürger Schumacher<br />

Ratsherr Arndt<br />

Herr Ochojski<br />

Frau Holtkötter<br />

Herr Dettke<br />

Stimmberechtigtes Mitglied des <strong>Bottrop</strong>er Sportbundes: Herr Brüggemann<br />

Beratendes Mitglied: Sachk. Bürger Urban<br />

Für alle Ausschussmitglieder waren ordnungsgemäß Stellvertreter gewählt.


- 221 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BETRIEBSLEITBILD UND LEISTUNGSPROGRAMM<br />

A. Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />

Das Geschäftsjahr 2010 schließt mit einem Fehlbetrag in Höhe von 5.468.836,27 € ab.<br />

Dieses Ergebnis berücksichtigt die im Jahr 2010 eingetretene Wertveränderung der in den<br />

Betrieb eingelegten RWE-Aktien und die Realisierung der Optionsprämie für das in dem<br />

Jahr 2008 abgeschlossenes Optionsgeschäft mit der WestLB.<br />

Die im Umlaufvermögen geführten 400.000 Stück RWE-Aktien wurden zum 31.12.2010 neu<br />

bewertet. Der Wert sank im Vergleich zum Vorjahr von 68,00 € auf 49,89 € pro Aktie. Folglich<br />

musste eine Wertberichtigung vorgenommen werden, die zu einem Verlust in Höhe von<br />

7.244.000 € führte.<br />

Für den Abschluss des Optionsgeschäftes wurde eine Prämie in Höhe von 3.960.000 € gezahlt,<br />

die in voller Höhe dem Sport- und Bäderbetrieb zusteht, Die Prämie war bis zur Fälligkeit<br />

des Optionsgeschäftes erfolgsneutral zu passivieren. Da das Optionsgeschäft im Berichtsjahr<br />

nicht verlängert bzw. ausgeübt wurde, musste eine erfolgswirksame Auflösung<br />

erfolgen.<br />

Der Jahresabschluss weist, ohne die vorgenannte Wertberichtigung der eingelegten RWE-<br />

Aktien und ohne die Realisierung der Optionsprämie, einen Fehlbetrag in Höhe von<br />

2.184.836,27 € für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit aus. Hierzu hat die Stadt <strong>Bottrop</strong> dem<br />

Betrieb Ausgleichszahlungen in Höhe von 2.382.400 € überwiesen.<br />

Somit ist eine Überzahlung in Höhe von 197.563,73 € eingetreten.<br />

Aus dem Jahr 2009 wurde ein Verlust in Höhe von 3.665.531,76 €, der durch die Bewertung<br />

der RWE-Aktien eingetreten ist, auf das Geschäftsjahr 2010 vorgetragen.<br />

Im Berichtszeitraum konnte die Sanierung des Hallenbades in Kirchhellen fertig gestellt werden.<br />

Die Arbeiten an den Außenanlagen des Bades wurden im Jahr <strong>2011</strong> abgeschlossen.<br />

Mit dem Neubau eines Kunstrasenplatzes, eines Tennenkleinspielfeldes und 8 Beachvolleyballfeldern<br />

mit einem Unterstand für Kampfrichter auf der Sportanlage Jacobi wurde im Jahr<br />

2010 begonnen. Diese Anlagen sowie das neu errichtete Funktionsgebäude wurden im Jahr<br />

<strong>2011</strong> fertig gestellt.<br />

B. Darstellung der Lage des Eigenbetriebes<br />

I. Vermögenslage<br />

Im Dezember 2010 wurde das Hallenbad Kirchhellen nach rund 1 1/2-jähriger Sanierungszeit<br />

wieder in Betrieb genommen. Zu den Herstellkosten von rund 2,4 Mio. € hat das Land im<br />

Rahmen des Konjunkturprogramms II Zuschüsse von ca. 2,3 Mio. € gewährt.<br />

Der Neubau der unter Buchstabe A. aufgeführten Anlagen auf der Sportanlage Jacobi wurden<br />

fertig gestellt und werden im Jahr <strong>2011</strong> als Anlagenzugänge gebucht werden. Die Herstellkosten<br />

betrugen rund 1.1 Mio. € im Jahr 2010. In <strong>2011</strong> wurden weitere 455.000 € investiert.<br />

Zur teilweisen Finanzierung wurden Zuschüsse aus der Sportpauschale des Landes<br />

eingesetzt.


- 222 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die im Umlaufvermögen geführten RWE-Stammaktien wurden zum 31.12.2010 neu bewertet.<br />

Bei einem Wert von 49,89 € je Aktie ist der Wert auf 19.956.000 € (- 7.244.000 €) gefallen.<br />

Dieser sowie der aus dem Vorjahr vorgetragene Verlust in Höhe von 3.665.531,76 €<br />

sollen -soweit der Rat der Stadt dies beschließen sollte- auf das Jahr <strong>2011</strong> vorgetragen werden.<br />

II. Ertragslage<br />

Der Fehlbetrag aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, also ohne die Kursverluste der<br />

RWE-Aktien und den Zugewinn aus der Optionsprämie, lag bei 2.184.836,27 €. Demnach<br />

wäre eine Ergebnisverbesserung in Höhe von 197.563,73 € eingetreten.<br />

Umsatzerlöse<br />

Die Höhe der Umsatzerlöse entspricht denen des Vorjahres. Nach dem Wirtschaftsplan<br />

2010 war mit Erlösen in Höhe von 368.000 € gerechnet worden. Die Mindereinnahmen resultieren<br />

im Wesentlichen aus dem Umsatz des Freibades, da wegen der schlechten Wetterlage<br />

weniger Besucher als erwartet das Freibad aufgesucht haben. Außerdem haben sich die<br />

Sanierungsarbeiten des Hallenbades Kirchhellen länger als erwartet hingezogen, wodurch<br />

geplante Einnahmen ausfielen.<br />

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen wurde der mit Ablauf des Optionszeitraumes angefallene<br />

buchmäßige Ertrag in Höhe von 3.960.000 € realisiert. Die übrigen Erträge umfassen<br />

Einnahmen aus Vermietungen, Sponsoring, Veranstaltungen, Erstattungen von Versicherungen<br />

und der letztmalig zu buchenden unentgeltlichen Wertabgabe für die kostenfreie<br />

Überlassung der Sportanlagen an Jugendliche und Kinder.<br />

Aufwendungen<br />

Die Energiekosten lagen deutlich unter denen des Vorjahres und des Wirtschaftplanansatzes.<br />

Zurückzuführen ist dies auch auf die längere Schließungszeit des Hallenbades<br />

Kirchhellen und auf Minderverbräuche infolge von Investitionen in neue Heizungsanlagen.<br />

Der Ansatz bei den sonstigen bezogenen Leistungen entspricht dem des Vorjahres.<br />

Der Personalaufwand erreichte nicht die im Wirtschaftplan veranschlagte Höhe. Dieser Ansatz<br />

konnte um rund 200.000 € unterschritten werden. Folgende Umstände führten zu dieser<br />

Verbesserung:<br />

Durch die deutlich längere Umbauzeit des Hallenbades in Kirchhellen konnten Mitarbeiter/innen<br />

in anderen Bädern eingesetzt werden, so dass weniger Aushilfen benötigt wurden.<br />

Außerdem mussten durch die verregnete Freibadsaison kaum Rettungsschwimmer und zusätzliches<br />

Kassen- und Reinigungspersonal eingesetzt werden. Des Weiteren konnten durch<br />

die generelle Schließung aller städtischen Einrichtungen zwischen Weihnachten und Neujahr<br />

Überstunden und rückständiger Urlaub abgebaut werden, was sich positiv auf die Höhe<br />

der Rückstellungen ausgewirkt hat.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen rund 114.000 € unter dem Ansatz des<br />

Wirtschaftsplanes. Hier wurden letztmalig die Aufwendungen für die entgeltfreie Überlassung<br />

der Sportanlagen an Jugendliche und Kinder als unentgeltliche Wertabgabe gebucht.


- 223 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

III. Finanzlage<br />

Auf den erwarteten Verlust hat die Stadt dem Eigenbetrieb Abschlagszahlungen in Höhe von<br />

2.382.400 € geleistet.<br />

Das Geschäftskonto des BSBB, das beim Fachbereich Finanzen als Sonderkonto geführt<br />

wurde, wies zum Jahresende einen Fehlbestand in Höhe von 1,02 Mio. € aus. Dies hängt<br />

zusammen mit Zahlungen aus den Investitionstätigkeiten.<br />

Fertig gestellt werden konnte das Hallenbad Kirchhellen nach dessen Generalsanierung. Die<br />

Arbeiten an den Außenanlagen wurden im Jahr <strong>2011</strong> abgeschlossen.<br />

Mit der Erweiterung der Sportanlage Jacobi wurde im Jahr 2010 begonnen. Die Sportflächen<br />

und das Funktionsgebäude wurden im Jahr <strong>2011</strong> fertig gestellt.<br />

Die beim BSBB eingelegten RWE-Aktien haben im Jahr 2010 deutlich an Wert verloren<br />

(-7.244.000 €). Sie werden weiterhin im Umlaufvermögen geführt.<br />

C. Hinweise auf Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb wird auch in der Zukunft auf die Verlustausgleichszahlungen<br />

der Stadt <strong>Bottrop</strong> angewiesen sein. Es ist nicht zu erwarten, dass die eigenen<br />

Erträge und die Erlöse aus eingelegten Beteiligungen an Unternehmen allein zu einem ausgeglichenen<br />

Ergebnis führen werden. Dies liegt an der satzungsmäßigen Aufgabenerfüllung<br />

des Betriebes. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Bäder wurden erstmals im Hallenbad<br />

in Kirchhellen Schwimm- und Bewegungskurse durch den BSBB angeboten. Hierdurch<br />

konnte die Einnahmesituation in diesem Bad erheblich verbessert werden. Es ist beabsichtigt,<br />

diese Kursmöglichkeiten in Kooperation mit Vereinen und dem <strong>Bottrop</strong>er Sportbund<br />

auch in den übrigen Bädern anzubieten.<br />

Zur weiteren Verbesserung der Einnahmesituation sollte regelmäßig geprüft werden, ob eine<br />

Anpassung der Höhe der Entgelte für die Benutzung der Bäder und der Sportanlagen vorzunehmen<br />

ist. Durch den umsatzsteuerlich erforderlich gewordenen Wegfall der Entgeltbefreiung<br />

für jugendliche Vereinssportler und Schüler konnte die Einnahmesituation verbessert<br />

werden. Ein Teil dieser Mehreinnahmen wird jedoch für weitere jugendfördernde Maßnahmen<br />

eingesetzt.<br />

Wesentliche Ausgabepositionen sind die Personal- und Energiekosten.<br />

Bei den Energiekosten zeichnet sich nach der Entscheidung zum Atomausstieg eine Steigerung<br />

der Energiekosten ab. Der Betrieb der Sportanlagen und Bäder verursacht durch die<br />

Erwärmung von Becken- und Duschwasser und das Beheizen der Räumlichkeiten einen<br />

enormen Energieverbrauch. Durch getätigte und zukünftige Investitionen in Heizungsanlagen<br />

kann sich die Energiebilanz weiter verbessern.<br />

Im Zeitraum von 2006 bis Ende 2010 wurden zwei Hallenbäder generalsaniert und ein Bad<br />

neu gebaut. In allen Jahren sind daher nur verminderte Personalkosten angefallen, da die<br />

Mitarbeiter/innen der geschlossenen Bäder in anderen Bereichen eingesetzt werden konnten.<br />

Dies führte zu erheblichen Einsparungen, da keine bzw. wenig Aushilfen oder Saisonkräfte<br />

eingesetzt werden mussten.


- 224 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Ab dem Jahr <strong>2011</strong> mussten wieder alle Planstellen besetzt werden. Es wird damit gerechnet<br />

dass die Personalkosten in den Folgejahren kontinuierlich um die tariflichen Erhöhungen<br />

ansteigen werden. Eine weitere Übertragung von Sportplätzen an Vereine wird nur noch<br />

eingeschränkt möglich sein, weil die Besonderheiten der noch nicht übertragenen Anlagen<br />

den Einsatz städtischen Personals erfordern.<br />

Die in den BSBB eingelegten Beteiligungen tragen wesentlich zur Verlustabdeckung bei.<br />

Unterjährige Erhöhungen werden durch Kürzungen der Ausgleichszahlungen verrechnet.<br />

Geringere Auszahlungen werden von der Stadt - soweit dies erforderlich werden sollte - ausgeglichen.<br />

Ein weiteres erhebliches Risiko für die Vermögens- und Ertragssituation des BSBB stellen<br />

die eingelegten RWE-Aktien dar. Nach dem aktuellen Stand wird eine Neubewertung zum<br />

Jahresende <strong>2011</strong> erneut zu einer Ergebnisbelastung führen.<br />

D. Sonstige Angaben<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres<br />

1. Bau eines Kunstrasenspielfeldes, eines Tennenplatzes und eines Funktionsgebäudes<br />

auf der Sportanlage Jacobi<br />

Sowohl die beiden Spielfelder als auch das Funktionsgebäude wurden fertig gestellt und<br />

werden von den Sportlern genutzt. Daneben wurden auch 8 Beach-Volleyballfelder und ein<br />

Kampfrichter- und Lagerraum für die Beach-Volleyballanlage gebaut.<br />

2. Sanierung des Hallenbades Kirchhellen<br />

Die Sanierungsarbeiten am Gebäude des Hallenbades wurden im Dezember 2010 abgeschlossen.<br />

Lediglich die Außenanlagen konnten wegen der schlechten Wetterlage erst im<br />

Sommer <strong>2011</strong> fertig gestellt werden.<br />

3. Umwandlung eines Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz<br />

Bereits im Wirtschaftsplan <strong>2011</strong> war die Umwandlung des Tennenplatzes an der Rheinbabenstraße<br />

in ein Kunstrasenspielfeld vorgesehen. Die Aufsichtsbehörde hat diese Baumaßnahme<br />

bisher noch nicht genehmigt.<br />

Für das Jahr 2013 ist die Umwandlung eines weiteren Sportplatzes in der Finanzplanung<br />

vorgesehen worden.


- 225 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 241.629,31 213.025,62 212.136,18 324.560,27 323.104,42<br />

Sonstige Zinsen und Erträge 2.237,24 22.911,33 23.618,21 486,19 1.528,27<br />

Auflösung<br />

Investitionskostenzuschuss<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sonstige betriebliche Erträge 110.932,14 222.536,49 294.240,85 2.200.308,57 4.524.787,97<br />

Erträge aus Beteiligungen 122.444,54 99.206,20 165.516,60 133.885,22 129.290,00<br />

Erträge aus anderen<br />

Wertpapieren und Ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens<br />

2.128.912,48 1.603.831,63 2.760.403,37 2.065.323,00 3.130.774,24<br />

Erträge 2.606.155,71 2.161.511,27 3.455.915,21 4.724.563,25 8.109.484,90<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 1.258.117,50 1.070.644,40 1.177.903,54 1.394.395,30 1.246.015,23<br />

Personalaufwand 2.183.939,87 2.107.054,41 2.133.138,96 2.149.341,79 2.065.740,26<br />

Abschreibungen 596.688,00 422.578,50 5.625.963,83 704.979,50 755.473,50<br />

Abschreibungen auf Wertpapiere<br />

des Umlaufvermögens<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 7.244.000,00<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 965.270,21 913.426,73 1.047.209,48 1.820.612,76 1.465.821,66<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

832.057,61 812.332,89 794.557,20 774.729,74 799.900,78<br />

Steuern 1.738,75 10.231,51 1.684,67 935,92 1.369,74<br />

Aufwendungen 5.837.811,94 5.336.268,44 10.780.457,68 6.844.995,01 13.578.321,17<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 2.606.155,71 2.161.511,27 3.455.915,21 4.724.563,25 8.109.484,90<br />

./. Aufwendungen 5.837.811,94 5.336.268,44 10.780.457,68 6.844.995,01 13.578.321,17<br />

= Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag<br />

Nachrichtlich:<br />

Behandlung des Jahresverlustes<br />

Abschlagszahlung auf Verlustausgleich aus<br />

dem Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

-3.231.656,23 -3.174.757,17 -7.324.542,47 -2.120.431,76 -5.468.836,27<br />

2009<br />

2010<br />

EUR<br />

EUR<br />

3.614.900,00 2.382.400,00<br />

zuviel gezahlter Betriebskostenzuschuss 1.494.468,24 *) 197.563,73 **)<br />

*) Die Überzahlung des Verlustausgleiches in Höhe von 1.494.468,24 EUR wird zum teilweisen Ausgleich des 2009<br />

vorgetragenen Verlustes aus der Neubewertung der RWE-Aktien in Höhe von 5.160.000,00 EUR verwendet. Der<br />

verbleibende Verlustvortrag in Höhe von 3.665.531,76 EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.<br />

**) Der Fehlbetrag aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt 2.184.836,27 EUR. Der höhere Jahresverlust ergibt<br />

sich aus der Wertberichtigung der sich im Umlaufvermögen befindlichen RWE-Aktien und der erfolgswirksamen Auflösung<br />

des Optionsgeschäftes. Die Überzahlung in Höhe von 197.563,73 EUR wird an die Stadt <strong>Bottrop</strong> zurückgezahlt.


- 226 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im Jahresvergleich im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

2,00 2,00 2,00 2,00 2,00<br />

Sachanlagevermögen 13.000.839,32 11.930.122,50 17.909.091,16 18.602.119,31 20.478.583,79<br />

Finanzanlagen 21.253.698,13 21.266.958,13 21.266.958,13 21.266.958,13 21.266.958,13<br />

Anlagevermögen 34.254.539,45 33.197.082,63 39.176.051,29 39.869.079,44 41.745.543,92<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

1.229.929,20 472.833,87 2.892.056,90 3.299.897,85 4.349.752,73<br />

Wertpapiere 0,00 30.640.000,00 25.480.000,00 27.200.000,00 19.956.000,00<br />

Flüssige Mittel 4.660,00 2.807.909,91 5.780,00 4.483,50 5.644,45<br />

Umlaufvermögen 1.234.589,20 33.920.743,78 28.377.836,90 30.504.381,35 24.311.397,18<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

17.968,27 19.254,40 22.794,30 29.307,86 24.862,11<br />

Summe Aktiva 35.507.096,92 67.137.080,81 67.576.682,49 70.402.768,65 66.081.803,21<br />

gezeichnetes Kapital 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00 2.300.000,00<br />

Rücklagen 11.686.567,94 44.098.346,09 44.470.346,09 44.470.346,09 44.470.346,09<br />

Verlustvortrag 0,00 -195.174,38 -15.831,55 -5.160.000,10 -3.665.531,76<br />

Jahresfehlbetrag -3.231.656,23 -3.174.757,17 -7.324.542,47 -2.120.431,76 -5.468.836,27<br />

Eigenkapital 10.754.911,71 43.028.414,54 39.429.972,07 39.489.914,23 37.635.978,06<br />

Sonderposten 4.552.409,10 5.341.253,60 4.788.079,43 6.681.895,97 7.479.002,37<br />

Rückstellungen 343.995,99 563.564,91 599.058,15 806.230,18 829.297,99<br />

Verbindlichkeiten 19.855.780,12 18.203.847,76 22.759.572,84 23.424.728,27 20.135.024,79<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 2.500,00<br />

Summe Passiva 35.507.096,92 67.137.080,81 67.576.682,49 70.402.768,65 66.081.803,21


- 227 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Finanzlage (Kapitalflussrechnung)<br />

Zur Beurteilung der Finanzlage wurde die nachstehende Kapitalflussrechnung auf der<br />

Grundlage des Finanzmittelfonds (= kurzfristig verfügbare flüssige Mittel) gemäß DRS 2 zur<br />

Kapitalflussrechnung mit entsprechendem Vorjahresausweis erstellt:<br />

KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />

2010 2009<br />

TEUR TEUR<br />

Jahresfehlbetrag -5.468,8 -2.120,4<br />

+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 923,3 856,1<br />

+/- Ab-/Zuschreibungen auf Gegenstände des Umlaufvermögens 7.244,0 -1.720,0<br />

+/- Zu-/Abnahme der Rückstellungen<br />

Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

23,1 207,1<br />

- Anlagevermögens<br />

Ab-/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />

-14,1 0,0<br />

-/+ Leistungen sowie anderer Aktiva (soweit nicht Investitions- oder<br />

Finanzierungstätigkeit)<br />

Ab-/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

-/+ Leistungen sowie anderer Passiva (soweit nicht Investitions- oder<br />

-1.045,5 -414,4<br />

Finanzierungstätigkeit) -3.054,8 887,9<br />

= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -1.392,8 -2.303,7<br />

+ Einzahlungen für Abgänge des Sachanlagevermögen 16,6 0,0<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2.802,2 -1.549,1<br />

= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -2.785,6 -1.549,1<br />

+ Einzahlungen Betriebskostenzuschüsse 2.382,4 3.614,9<br />

+ Einzahlung Investitionszuschuss 2.197,4 931,0<br />

- Rückzahlung Verlustausgleich Vorjahr 0,0 -320,7<br />

- Auflösung Investitionszuschuss -167,8 -151,1<br />

- Rückführung aus Bankdarlehen -232,5 -222,6<br />

= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 4.179,5 3.851,5<br />

+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 1,1 -1,3<br />

+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4,5 5,8<br />

= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 5,6 4,5<br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

Der <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb beschäftigte im Jahr 2010 46 Mitarbeiter/innen.


- 228 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmen<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 30,29 64,09 58,35 56,09 56,95<br />

Fremdkapitalquote 69,71 35,91 41,65 43,91 43,05<br />

Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital 31,40 129,62 100,65 99,05 90,16<br />

Kassenmittelintensität 0,01 4,18 0,009 0,006 0,009<br />

Eigenkapital-Rentabilität gem. § 109 (2) GO NRW 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr.: 08.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

448 5000 Ersatz von Sach- und<br />

Verwaltungskosten<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 08.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

270.456,00 270.456,00<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

531 5001 Verlustabdeckung 3.614.900,00 2.382.400,00


- 229 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

19. Revierpark Vonderort GmbH<br />

<strong>Bottrop</strong>er Straße 322<br />

46117 Oberhausen-Osterfeld<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 41.000,00EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 10.250,00 25<br />

Stadt Oberhausen 10.250,00 25<br />

Regionalverband Ruhr (RVR), Essen 20.500,00 50<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Zweck der Gesellschaft ist die Förderung des Sports und der öffentlichen Gesundheitspflege,<br />

der Kinder- und Jugendhilfe, der Kultur und des Landschaftsschutzes.<br />

Der Gesellschaftszweck wird insbesondere verwirklicht durch den Betrieb des öffentlichen<br />

Badbereichs für das Jedermannschwimmen, verschiedene Kursangebote, Programm- und<br />

Veranstaltungsangebote in den Einrichtungen der Gesellschaft sowie die Bereitstellung der<br />

Spiel- und Sportflächen.<br />

Die Gesellschaft hat die Aufgabe, den Revierpark mit allen seinen Anlagen zu errichten,<br />

auszustatten, zu betreiben und zu unterhalten. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgabe<br />

anderer Unternehmen bedienen, sich an anderen Unternehmen beteiligen oder solche Unternehmen<br />

erwerben, errichten oder pachten.<br />

Die Gesellschaft ist berechtigt, Teile der Grundstücke in Pacht oder einem sonstigen<br />

Rechtsverhältnis an Dritte zu vergeben, soweit dies im Einklang mit Absatz 1 und dem Programm<br />

für den Revierpark geschieht.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Revierpark Vonderort GmbH wird dieser<br />

tatsächlich eingehalten.


- 230 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Gesellschafterversammlung:<br />

Arndt Barkowsky, Stadt Oberhausen<br />

Hans-Christian Geise, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Karl-Heinrich Lindemann, Regionalverband Ruhr – RVR<br />

B. Verwaltungsrat: 12 Mitglieder<br />

Dr. Eva-Maria Hubbert, Vorsitzende, RVR<br />

Rainer Marschan, RVR<br />

Jutta Pfingsten, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Uwe Kutzner, RVR<br />

Karl-Heinz Pflugbeil, Stadt Oberhausen<br />

Willi Tönsgerlemann, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Peter Klunk, Stadt Oberhausen<br />

Walter Paßgang, Stadt Oberhausen<br />

Bernd Tischler, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 18.05.2010)<br />

Norbert Höving (ab 18.05.2010)<br />

Gabriele Partenheimer, RVR<br />

Dirk Vöpel, RVR<br />

Werner Nakot, RVR<br />

Mehrdad Mostofizadek, RVR (bis Juni 2010)<br />

Christoph Kerscht, RVR (ab Juni 2010)<br />

C. Geschäftsführung:<br />

Jochem von der Heide, RVR<br />

Dr. Klemens Kreul, Stadt <strong>Bottrop</strong> (bis 31.12.2010)<br />

Willi Loeven, Stadt <strong>Bottrop</strong> (ab 01.01.<strong>2011</strong>)<br />

Reinhard Frind, Stadt Oberhausen


- 231 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND LEISTUNGS-<br />

PROGRAMM<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen der Gesellschaft<br />

1.1 Zweck und betrieblicher Aufbau<br />

Die Gesellschaft wurde 1971 gegründet zum Betrieb eines Freizeit- und Naherholungsparks<br />

mit großem Freizeitangebot.<br />

Zweck der Gesellschaft ist die Förderung des Sports und der öffentlichen Gesundheitspflege,<br />

der Kinder- und Jugendhilfe, der Kultur und des Landschaftsschutzes für die im regionalen<br />

Umkreis wohnende Bevölkerung. Der Gesellschaftszweck wird insbesondere verwirklicht<br />

durch den Betrieb des öffentlichen Badbereiches für das Jedermannschwimmen, verschiedene<br />

Kursangebote, Programm- und Veranstaltungsangebote in den Einrichtungen der Gesellschaft<br />

sowie die Bereitstellung der Spiel- und Sportflächen im Revierpark Vonderort.<br />

Zur Erfüllung ihres Zwecks betreibt die Gesellschaft folgende Anlagen:<br />

- Revierpark Vonderort mit 32 Hektar Grundfläche, inkl. Rundwanderweg, abwechslungsreichen<br />

Spiel-, Sport- und Erholungsflächen, regelmäßige Konzerte, Minigolfanlage,<br />

Tischtennisplatten und Ballspielfelder, Ruder- und Tretbootfahren, Rodelbahn,<br />

- Solbad mit Warmliege- und Außenschwimmbecken,<br />

- Frei- und Wellenbad,<br />

- Saunalandschaft mit Finnischer Sauna, Blockbohlensauna, Dampfsauna, Erdsauna,<br />

- Teichsauna sowie Bio/Valo-Bädern.<br />

1.2 Rahmenbedingungen<br />

Das Geschäft der Gesellschaft ist von zahlreichen externen Faktoren abhängig. Neben saisonalen<br />

und witterungsbedingten Schwankungen zählen dazu insbesondere die allgemeine<br />

konjunkturelle Entwicklung, zunehmende Konkurrenz durch neue Freizeitbäder im Umkreis<br />

von Oberhausen, die Entwicklung der Energie- und Wasserpreise sowie die finanzielle Lage<br />

der öffentlichen Haushalte. Im Geschäftsjahr 2010 war der Saunabetrieb durch die Umbauund<br />

Erweiterungsmaßnahmen in Verbindung mit ermäßigten Eintrittspreisen während der<br />

Bauphase im ersten Quartal beeinträchtigt. Zudem musste im Herbst 2009 die Eislaufhalle<br />

aufgrund baulicher Mängel geschlossen werden.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hat deutliche Auswirkungen auf das Freizeitverhalten<br />

der Bevölkerung. Bei rückläufigen verfügbaren Einkommen der Privathaushalte<br />

werden die Ausgaben für Sport und Freizeit deutlich reduziert.<br />

Das soziale Umfeld der Gesellschaft ist geprägt vom Umbruch in der Arbeitswelt, insbesondere<br />

durch den Wegfall des Bergbaus und seiner Zulieferer. Die Besucherstruktur des Revierparks<br />

Vonderort lässt erkennen, dass noch ein relativ hoher Anteil an finanziell gut gestellten<br />

Senioren vorhanden ist, der einen höheren Rückgang der Besucherzahlen in den<br />

letzten Jahren verhinderte.


- 232 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die unmittelbare Konkurrenz innerhalb der Stadtgrenzen deckt im Wesentlichen das Niedrigpreis-Segment<br />

ab oder positioniert sich als Erlebnisbad, wie der im Dezember 2009 eröffnete<br />

Aquapark Oberhausen. Der Aquapark Oberhausen, der von einer städtischen Gesellschaft<br />

betrieben wird, verzichtet bislang auf ein eigenes Saunaangebot. Die Eintrittspreise im<br />

Badbereich liegen auf vergleichbarem Niveau, wenn auch originär andere Zielgruppen angesprochen<br />

werden.<br />

Die Entwicklung der Energiepreise in den letzten Jahren hat gezeigt, dass sich die Kosten<br />

für Wasserbezug, Entwässerung, Gas und Strom stetig erhöht haben. Da sich dieser Trend<br />

voraussichtlich in den nächsten Jahren nicht umkehren wird, muss hier langfristig mit einem<br />

zunehmenden Anteil an den Gesamtkosten gerechnet werden. Der Revierpark hat in diesem<br />

Bereich durch kleinere Investitionen zur Energieeinsparung bereits Maßnahmen zur Einschränkung<br />

der laufenden Kosten durchgeführt. Größere, erforderliche Investitionen sind<br />

aufgrund der finanziellen Situation nicht möglich.<br />

Aufgabenbedingt kann die Gesellschaft - ohne Zuschüsse der Gesellschafter - kein kostendeckendes<br />

Geschäft betreiben. Aufgaben, die sich aus dem Gesellschaftsvertrag ergeben,<br />

erfordern auch zukünftig Zuschüsse zu den laufenden Betriebskosten und zu Investitionen<br />

durch die Gesellschafter.<br />

Der Revierpark wird sein Geschäftsergebnis im Wesentlichen nach der Erfüllung der öffentlichen<br />

und gemeinnützigen Zwecksetzung und der Einhaltung der Vorgaben des Wirtschaftsplans;<br />

dabei spielen die Besucherzahlen, die Eintrittspreise, die erzielten Umsätze<br />

sowie unsere Material- und Personalaufwendungen eine wichtige Rolle.<br />

2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

2.1 Ertragslage<br />

Der Geschäftsverlauf der Revierpark Vonderort GmbH war nicht zufriedenstellend. Einnahmen<br />

in Höhe von 1.957 T€ (Vorjahr 1.985 T€) standen Ausgaben und Abschreibungen in<br />

Höhe von 3.440 T€ (Vorjahr 3.390 T€) gegenüber.<br />

Der Zuschussbedarf beläuft sich somit auf 1.483 T€ (Vorjahr: 1.405 T€). Dies entspricht einem<br />

Kostendeckungsgrad von 56,9 % (Vorjahr 58,6 %).<br />

Die Gesellschafter haben einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 745 T€ gezahlt; der<br />

Jahresfehlbetrag von 738 T€ wurde der Kapitalrücklage entnommen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr sind folgende Veränderungen festzustellen:<br />

Gesamteinnahmen<br />

Bei den Gesamteinnahmen war ein Rückgang um 28 T€ (1,4 %) von 1.985 T€ auf 1.957 T€<br />

zu verzeichnen, der ausschließlich durch einen in 2009 erfolgten Grundstücksverkauf<br />

(228 T€) begründet ist. Die Umsätze in den Bereichen Solbad, Freibad und Sauna haben<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert.


- 233 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Umsatzsteigerungen ergeben sich wie folgt:<br />

2010<br />

T€<br />

2009<br />

T€<br />

Steigerung<br />

T€<br />

Solbad 981 881 100 11,4<br />

Freibad 81 63 18 28,6<br />

Sauna 601 475 126 26,5<br />

Die Umsatzsteigerungen in 2010 gegenüber dem Vorjahr sind darauf zurückzuführen, dass<br />

der Saunagartenausbau zum März 2010 fertig gestellt wurde und die Eintrittspreise in der<br />

Umbauphase ab Juni 2009 für Solbad und Sauna gesenkt waren. Gegenläufig verminderten<br />

sich die Erträge aus Weiterberechnungen um 53 T€ wegen der Schließung der Eislaufhalle.<br />

Gesamtausgaben<br />

Bei den Gesamtaufwendungen war eine Erhöhung um 50 T€ (1,5 %) von 3.390 T€ auf<br />

3.440 T€ zu verzeichnen.<br />

Von den Gesamtkosten in Höhe von 3.442 T€ entfallen<br />

1.382 T€ = 40,2 % auf Personalkosten (Vorjahr: 1.480 T€ = 43,7 %)<br />

640 T€ = 18,6 % auf Energiekosten, incl. Frisch- und Abwasser (Vorjahr 647 T€ = 19,1 %)<br />

345 T€ = 10,0 % auf Abschreibungsaufwand (Vorjahr 249 T€ = 7,3%)<br />

241 T€ = 7,0 % auf Instandhaltungen (Vorjahr: 207 T€ = 6,2 %)<br />

Die Kosten für Hilfs- und Betriebsstoffe erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 37 T€ auf<br />

150 T€ = 4,4 % der Gesamtkosten.<br />

Die Energiekosten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 7 T€. Ursache hierfür ist der<br />

eingeschränkte Saunabetrieb im 1. Quartal 2010, bedingt durch den Umbau der Saunalandschaft,<br />

sowie die Schließung der Eislaufhalle im Oktober 2009. Die Instandhaltungskosten<br />

(bezogene Leistungen) erhöhten sich um 34 T€.<br />

Gegenüber dem Vorjahr ist bei den Personalkosten eine Verringerung um 98 T€ festzustellen,<br />

die mit der Verringerung des Mitarbeiterstamms einher geht.<br />

Der erhöhte Abschreibungsaufwand korrespondiert mit den hohen Investitionen in die Saunalandschaft.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden durch eine Verminderung des Aufwandes<br />

wegen der Schließung der Eislaufhalle um T€ 96 entlastet.<br />

Im Jahresdurchschnitt wurden 27 Vollzeitkräfte, 70 Teilzeitkräfte und 1 Auszubildende beschäftigt.<br />

Zu berücksichtigen sind weiter die Rückstellungen für Altersteilzeit von 2 Mitarbeiter/innen<br />

der GmbH und notwendige Urlaubsrückstellung als eigenständiger Kostenblock.<br />

Seitens des Gesellschafters RVR bestand die Vorgabe, die Zuschüsse der Gesellschafter<br />

für 2010 auf dem Stand von 2007 zu belassen.<br />

%


- 234 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

2.2 Finanz- und Vermögenslage<br />

92,4% der Bilanzsumme von 3.495 T€ auf der Aktivseite entfallen auf das Anlagevermögen,<br />

62,4% der Passivseite auf das Eigenkapital. Die bedeutende Veränderung gegenüber dem<br />

Vorjahr betrifft die Verminderung der liquiden Mittel um T€ 404, die in Zusammenhang steht<br />

mit Tilgungsleistungen in Höhe von T€ 200 für ein Bankdarlehen sowie mit den Investitionen<br />

(T€ 271). Hinzu kommt ein Rückgang der Vorsteuererstattungsansprüche wegen der im Vorjahr<br />

höheren Saunainvestitionen.<br />

Im Geschäftsjahr betrugen die Investitionen 271 T€ (Vorjahr: 1.162). Nach Auffassung der<br />

Gesellschaft war eine zeitnahe Umsetzung des geplanten Ausbaus der Saunalandschaft in<br />

2009 und 2010 erforderlich, damit sie in Zukunft wettbewerbsfähig sein kann.<br />

Der gezahlte Gesamtzuschuss der Gesellschafter ist seit dem Jahr 2007 unverändert mit<br />

Ausnahme von Sonderzuschüssen in Höhe von je T€ 113 in den Jahren 2009 und 2010 für<br />

die Saunainvestition. Die Sonderinvestitionskostenzuschüsse wurden in einen Sonderposten<br />

eingestellt. Da die geleisteten Betriebskostenzuschüsse nicht ausreichten, wurde der Jahresfehlbetrag<br />

von 738 T€ der Kapitalrücklage entnommen. Der eingezahlte Investitionskostenzuschuss<br />

(T€ 247) wurde der Kapitalrücklage gutgebracht. Die Sonderzuschüsse wurden<br />

in einen Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen eingestellt.<br />

Die Vermögensverhältnisse der Gesellschaft sind grundsätzlich geordnet. Das langfristig<br />

gebundene Vermögen ist zum größten Teil durch langfristiges Eigen- und Fremdkapital finanziert.<br />

Die Gesellschaft ist grundsätzlich in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.<br />

3. Bericht über die Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung kommunaler<br />

Unternehmen gem. § 108 Abs. 2 GO NW für das Geschäftsjahr 2010<br />

Durch die Wahrnehmung der unter 1.1 dargestellten Aufgaben wurde der Zweck der Gesellschaft<br />

gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrages nachhaltig erfüllt.<br />

4. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2010 (gemäß<br />

§ 289 Abs. 2 Ziff. 1 HGB) haben sich nicht ereignet.<br />

5. Risikobericht<br />

Die Geschäftsführung hat ein angemessenes Risikoüberwachungssystem eingerichtet und<br />

entsprechende Berichtspflichten für die Parkleitung festgelegt. Dazu wurde ein Katalog mit<br />

möglichen Risikofeldern, potenziellen Risikoausprägungen und Risiko eingrenzenden Maßnahmen<br />

entwickelt, der planmäßig fortgeschrieben wurde.<br />

Durch die permanente Überwachung der Risiken der Gesellschaft können sowohl auf der<br />

Erlös- als auch auf der Kostenseite frühzeitig negative Entwicklungen erkannt und notwendige<br />

Maßnahmen ergriffen werden, um das Wirtschaftsergebnis möglichst im Rahmen des<br />

Wirtschaftsplans zu halten.


- 235 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

In 2010 blieb, auch wegen der unplanmäßig späten Fertigstellung des Saunaumbaus, vor<br />

allem die Entwicklung der Besucherzahlen unter den Erwartungen. Ein potenzielles Risiko<br />

besteht in weiterhin stark steigende Energiepreise für Strom, Gas und Wasser.<br />

Durch die erheblichen Saunainvestitionen ist die Substanz der Gesellschaft gestärkt worden,<br />

was sich in den Instandhaltungsaufwendungen der nahen Zukunft positiv bemerkbar machen<br />

wird.<br />

Die Erfüllung der Aufgaben, die sich aus dem Gesellschaftsvertrag ergeben, erfordern auch<br />

zukünftig Zuschüsse durch die Gesellschafter. Eine noch weitere Reduzierung dieser Zuschüsse<br />

hätte gravierende Einschränkungen der Angebotspalette zur Folge und würde die<br />

Entwicklung der Gesellschaft in der bestehenden Form gefährden. Weitere Investitionen<br />

stehen unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit und der Unterstützung durch die Gesellschafter.<br />

In Anbetracht des fixierten Zuschussniveaus der Gesellschafter und des reduzierten<br />

Bestandes an liquiden Mitteln hängt die finanzielle Entwicklung der Gesellschaft einschließlich<br />

der Liquidität und Schuldendienstfähigkeit verstärkt vom Verlauf des operativen<br />

Geschäftes ab. Bei der Gestaltung der Rückzahlungsvereinbarungen des Investitionsbankdarlehens<br />

wurde diesem Umstand ausreichend Rechnung getragen.<br />

Insgesamt sind derzeit aber keine den Bestand oder die Entwicklung gefährdenden Risiken<br />

für die Gesellschaft zu erkennen.<br />

6. Prognosebericht<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> sind nach dem genehmigten Wirtschafts- und Betriebsplans<br />

Einnahmen in Höhe von T€ 2.109, Ausgaben von T€ 3.210, ein Betriebskostenzuschuss in<br />

Höhe von T€ 743 sowie ein Investitionszuschuss (Zuführung zur Kapitalrücklage) von<br />

T€ 249 vorgesehen. Dem Investitionszuschuss steht eine geplante Rücklagenentnahme für<br />

den laufenden Geschäftsbetrieb von T€ 109 gegenüber. Eine durchgreifende Änderung der<br />

Verhältnisse wird für 2012 nicht erwartet.<br />

Durch den Ausbau der Saunaanlage hat die Revierpark Vonderort GmbH eine Attraktivitätssteigerung<br />

erfahren, die den Bestand der Anlage sichern kann. Daher sah die Geschäftsleitung<br />

Spielraum für eine moderate Anpassung der Eintrittspreise für die Inanspruchnahme<br />

von Saunaleistungen, die im Februar <strong>2011</strong> erfolgt ist.<br />

Weitere Optimierungen im Bereich der Energieeffizienz werden angestrebt, um kurzfristig,<br />

mittelfristig und langfristig Kosten zu senken.<br />

Es wird erwartet, dass die hohen Energiepreise das Betriebsergebnis in <strong>2011</strong> negativ belasten<br />

werden. Die Badezone weist in den ersten drei Monaten des Jahres <strong>2011</strong> eine Besucherzahl<br />

auf Vorjahresniveau aus. Der Zuspruch der Saunakunden entwickelte sich mit<br />

+4.270 Besuchern bzw. +13% im ersten Quartal <strong>2011</strong> positiv; hierbei ist allerdings zu berücksichtigen,<br />

dass der Vergleichszeitraum des Vorjahres durch die Umbaumaßnahmen<br />

beeinträchtigt war.


- 236 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 2.230.321,69 1.873.635,81 1.950.333,49 1.673.069,00 1.860.822,14<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 31.317,81 51.041,91 47.099,44 11.030,06 923,26<br />

Sonstige betriebliche Erträge 838.961,65 730.273,92 738.431,97 1.015.029,41 839.765,57<br />

Erträge 3.100.601,15 2.654.951,64 2.735.864,90 2.699.128,47 2.701.510,97<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2009<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 1.160.740,57 1.124.662,57 1.224.157,77 1.100.293,71 1.284.670,06<br />

Personalaufwand 1.558.102,70 1.445.379,99 1.442.280,95 1.480.088,10 1.381.640,75<br />

Abschreibungen 300.587,31 278.124,22 247.194,57 248.732,31 354.666,96<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 361.063,90 439.418,48 440.959,06 475.113,98 374.526,11<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 214,89 0,00 1.574,80 14.770,66 17.619,30<br />

außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 2.065,00<br />

Steuern 4.505,12 17.405,24 13.550,24 70.961,28 24.124,76<br />

Aufwendungen 3.385.214,49 3.304.990,50 3.369.717,39 3.389.960,04 3.439.312,94<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 3.100.601,15 2.654.951,64 2.735.864,90 2.699.128,47 2.701.510,97<br />

./. Aufwendungen 3.385.214,49 3.304.990,50 3.369.717,39 3.389.960,04 3.439.312,94<br />

= Jahresfehlbetrag -284.613,34 -650.038,86 -633.852,49 -690.831,57 -737.801,97<br />

Entnahme aus der Kapitalrücklage 300.587,31 650.038,86 633.852,49 690.831,57 737.801,97<br />

Einstellung in die Kapitalrücklagen 15.973,97 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Einstellung in zweckgebundene<br />

Rücklage/Gewinnrücklage<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00


- 237 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 167,50 3.309,00 1.991,50 2.640,00 1.167,00<br />

Sachanlagevermögen 2.792.307,76 2.612.235,92 2.397.581,60 3.310.163,00 3.227.553,26<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 2.792.475,26 2.615.544,92 2.399.573,10 3.312.803,00 3.228.720,26<br />

Vorräte 24.057,22 33.039,81 29.489,02 34.449,21 36.244,35<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände 118.361,42 113.717,79 131.229,53 239.821,73 76.365,13<br />

Flüssige Mittel 1.411.739,18 1.305.101,62 1.130.906,60 554.823,02 150.644,00<br />

Umlaufvermögen 1.554.157,82 1.451.859,22 1.291.625,15 829.093,96 263.253,48<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 3.423,67 3.439,92 4.018,26 3.189,92 3.245,05<br />

Summe Aktiva 4.350.056,75 4.070.844,06 3.695.216,51 4.145.086,88 3.495.218,79<br />

gezeichnetes Kapital 41.000,00 41.000,00 41.000,00 41.000,00 41.000,00<br />

Rücklagen 3.712.114,80 3.377.885,94 3.044.623,45 2.744.421,88 2.141.306,67<br />

Bilanzgewinn/-verlust 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 3.753.114,80 3.418.885,94 3.085.623,45 2.785.421,88 2.182.306,67<br />

Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 208.125,00<br />

Rückstellungen 112.776,03 152.197,17 123.887,17 226.210,17 206.869,00<br />

Verbindlichkeiten 482.997,85 498.550,87 484.588,25 1.132.295,17 895.531,12<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten 1.168,07 1.210,08 1.117,64 1.159,66 2.387,00<br />

Summe Passiva 4.350.056,75 4.070.844,06 3.695.216,51 4.145.086,88 3.495.218,79<br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

27 Vollzeitkräfte<br />

70 Teilzeitkräfte<br />

1 Auszubildende<br />

98


- 238 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

Die finanzielle Entwicklung der Gesellschaft einschließlich der Jahres-Cashflow-Ermittlung<br />

stellt sich anhand einer Kapitalflussrechnung bei indirekter Ermittlung des Mittelzuflusses/abflusses<br />

wie folgt dar:<br />

2010 V orjahr<br />

T€ T€<br />

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag (-) vor Berücksichtigung<br />

der Gesellschafterzuschüsse<br />

Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-)<br />

-1.483 -1.405<br />

auf Gegenstände des Anlagevermögens<br />

Sonstige zahlungsunwirksamen Aufwendungen (+)<br />

354 249<br />

und Erträge (-) von wesentlicher Bedeutung -17 0<br />

Jahres-Cashflow nach DVFAISG<br />

Zunahme (+)/Abnahme (-) der kurzfristigen Rückstellungen<br />

-1.146 -1.156<br />

-Steuer- und sonstige Rückstellungen<br />

Gewinn (-) Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen<br />

-19 102<br />

des Anlagevermögens<br />

Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva<br />

0 -228<br />

- Vorräte -2 -5<br />

- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 28 3<br />

- Forderungen gegen Gesellschafter 1 1<br />

- Sonstige Vermögensgegenstände und ARAP<br />

Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva<br />

136 -112<br />

- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -58 98<br />

- Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 2 1<br />

- Sonstige Verbindlichkeiten und PRAP 20 -51<br />

Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />

-1.038 -1.347<br />

Anlagevermögens (+) 0 228<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen (-) -271 -1.162<br />

Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit<br />

Zuschüsse der Gesellschafter<br />

-271 -934<br />

- Investitionskostenzuschüsse 247 391<br />

- Betriebskostenzuschüsse 745 714<br />

- Sonderinvestitionszuschüsse zum Anlagevermögen<br />

Aufnahme von Krediten<br />

113 0<br />

- Aufname langfristiger Kredite 0 600<br />

- Tilgung von Darlehen -200 0<br />

Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 905 1.705<br />

Veränderungen des Finanzmittelbestandes -404 -576<br />

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 555 1131<br />

Finanzmittelbestand am Ende der Periode 151 555


- 239 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 86,28 83,98 83,50 67,20 62,43<br />

Fremdkapitalquote 13,72 16,02 16,50 32,80 37,57<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

134,40 130,71 128,59 84,08 67,59<br />

Kassenmittelintensität 32,45 32,06 30,60 13,39 4,31<br />

Eigenkapital-Rentabilität gemäß<br />

§ 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Die Gesellschafterzuschüsse werden als Betriebskosten - bzw. Investitionskostenzuschuss -<br />

von den drei Gesellschaftern im Verhältnis 50 % RVR, 30 % Stadt Oberhausen und 20 %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> getragen. Ab 2002 erfolgt nur ein Betriebskostenzuschuss, da Investitionen<br />

aus liquiden Mitteln der Gesellschaft getätigt werden.<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

- keine<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr. 13.01.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

5315001 Betriebsaufwand für den Revierpark<br />

Vonderort<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

198.400,00 198.400,00<br />

Summe 198.400,00 198.400,00


- 240 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Revierpark Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 241 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

20. Lokalfunk Radio Emscher-Lippe (REL)<br />

A. Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG<br />

Sachsenstr. 36<br />

45128 Essen<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Kommanditeinlage: 100.000,00 EUR<br />

Komplementärin: Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH<br />

- ohne Kapitaleinlage -<br />

Kommanditisten: EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 710,00 0,71<br />

Verleger Holding Radio Emscher Lippe GmbH & Co. KG 75.000,00 75,00<br />

Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH 19.000,00 19,00<br />

Rechtsanwalt Peter Fiele - Treuhänder 5.290,00 5,29<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung folgender Aufgaben, die sich aus dem<br />

Landesrundfunkgesetz für den Betrieb lokalen Rundfunks ergeben:<br />

� Die zur Produktion und zur Verbreitung des lokalen Rundfunks erforderlichen technischen<br />

Einrichtungen beschaffen und dem Vertragspartner zur Verfügung zu stellen.<br />

� Dem Vertragspartner die zur Wahrnehmung seiner gesetzlichen und durch Vereinbarung<br />

bestimmten Aufgaben erforderlichen Mittel in vertraglich bestimmtem Umfang zur Verfügung<br />

stellen.<br />

� Für den Vertragspartner den in § 24 Abs. 4 Satz 1 LRG NW genannten Gruppen Produktionshilfen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

� Hörfunkwerbung verbreiten.<br />

Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit Satz 1 unmittelbar oder mittelbar<br />

zusammenhängende Geschäfte.


- 242 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Betriebsgesellschaft REL mbH & Co. KG<br />

wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Die Geschäftsführung und Vertretung obliegt der Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio<br />

Emscher Lippe mbH durch ihre Geschäftsführer Hans Jürgen Weske und Ulrich Hölscher.<br />

Prokurist der Komplementärin ist Hans Jürgen Weske.<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Es ist kein Aufsichtsrat bestellt.<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Franz Ochmann<br />

D. Prokurist:<br />

Willy Raußmüller


- 243 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

Die Tätigkeit der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG erstreckt sich im<br />

Wesentlichen auf die Verbreitung von Hörfunkwerbung, die Zurverfügungstellung von Sende-<br />

und Produktionstechnik für die vertraglich gebundene Veranstaltergemeinschaft für die<br />

Städte Gelsenkirchen, Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V., sowie die Erstattung<br />

der durch die Veranstaltergemeinschaft. verursachten Kosten. Die Betriebsgesellschaft Radio<br />

Emscher-Lippe mbH & Co. KG ist nach dem Landesmediengesetz verpflichtet, die Sende-<br />

und Produktionstechnik für die Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen,<br />

Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V. zur Verfügung zu stellen und die dort verursachten<br />

Kosten zu übernehmen.<br />

Das Kerngeschäft der Betriebsgesellschaft ist die Vermarktung von Hörfunkwerbung im lizenzierten<br />

Sendegebiet der Veranstaltergemeinschaft für die Städte Gelsenkirchen, Gladbeck,<br />

<strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe" e.V., der Veranstalter des Lokalfunksenders „Radio<br />

Emscher-Lippe". Sie bedient sich hier der Dienstleistungen der Westfunk GmbH & Co. KG,<br />

die im eigenen Namen für fremde Rechnung mit qualifiziertem Verkaufs- und Marketingpersonal<br />

für die Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG im Sendegebiet tätig<br />

ist.<br />

radio NRW produziert und liefert täglich das Rahmenprogramm, das im Anschluss an die<br />

originär im Sender produzierten Lokalstunden auf der Frequenz von Radio Emscher-Lippe<br />

gesendet wird. radio NRW lässt die Werbeminuten vor der jeweils vollen Stunde von der<br />

Radio Marketing Service GmbH, Hamburg, national vermarkten und bestreitet daraus die<br />

Produktion des Rahmenprogramms. Nach Abzug der Kosten werden, neben einer Gewinnabschöpfung<br />

durch die Gesellschafter in Höhe von 15 %, die Überschüsse nach einem Umlageschlüssel<br />

der erzielten Reichweiten der Lokalfunksender in NRW verteilt.<br />

Im Laufe des Geschäftsjahres 2010 verbesserte sich das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland<br />

stetig. Der ifo-Geschäftsklima-Index verbesserte sich von Januar 2010 mit 95,9 Punkten<br />

bis Dezember 2010 auf 109,9 (Indexwert 2000 = 100,0). Vor allem die Einzelhändler<br />

stufen ihre aktuelle Geschäftslage im Dezember 2010 als sehr gut ein. Die Entwicklung in<br />

2010 und die positive Erwartungshaltung, gerade bei den werbetreibenden Einzelhändlern,<br />

macht Hoffung auf eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Lage (Quelle: www.ifo.de,<br />

"ifo Geschäftsklima Deutschland", Dezember 2010).<br />

Der positive Trend zeigt sich ebenfalls auf dem Arbeitsmarkt. Mit 7,7 % Arbeitslosenquote im<br />

Dezember 2010 liegt dieser Wert um 0,5 % unter dem Vorjahr. In ihrem Monatsbericht Dezember<br />

2010 gibt die Bundesagentur für Arbeit an, dass „[...] die deutsche Wirtschaft 2010<br />

eine starke konjunkturelle Erholung" erlebte. „Das reale Bruttoinlandsprodukt ist nach aktuellen<br />

Einschätzungen jahresdurchschnittlich um 3,7 Prozent gewachsen, nach einem Einbruch<br />

von - 4,7 Prozent in 2009" (Quelle: www.arbeitsagentur.de, "Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt<br />

in Deutschland", Dezember und das Jahr 2010).<br />

Auch der Werbemarkt 2010 entwickelte sich positiv. Die Werbeaufwendungen der Werbetreibenden<br />

in Deutschland erhöhten sich zum Vorjahr um 11,0 %. Auch wenn der Anteil der<br />

Gattung Radio auf 5,5 % zurückging (-0,3 %) konnten die Bruttowerbeumsätze um 5,2 %<br />

gesteigert werden (Quelle: Nielsen Media Research GmbH/ RMS Werbetrend Januar-<br />

Dezember 2010).


- 244 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Ertragslage<br />

Die Umsätze konnten im Geschäftsjahr 2010 gesteigert werden und liegen mit 1.662 T€ um<br />

126 T€ (+8,2 %) über dem Vorjahr.<br />

Die Überschussbeteiligung von Radio NRW verringerte sich für Radio Emscher-Lippe im<br />

Geschäftsjahr 2010 deutlich um -185 T€ auf 382 T€. Dieses ist vor allem auf die gesunkene<br />

Reichweite des Senders „Radio Emscher-Lippe" zurückzuführen. Die durchschnittliche<br />

Stundenreichweite (Mo.-So.) lag mit 4,6 % (gem. E.M.A. NRW 2010 I) um 2,5 % unter dem<br />

Vorjahreswert. Der Anteil bei den „Hörern gestern Montag - Freitag" verringerte sich - gem.<br />

E.M.A. NRW 2010 I - auf 23,4 % (Vorjahr: 24,4 %).<br />

Bei den Aufwendungen verringerten sich die Reise-, Bewirtungs- und Werbekosten um<br />

-60 T€ und die Aufwendungen aus Kostenumlagen und Dienstleistungen um -40T€.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr<br />

um 13 T€ und liegt im Geschäftsjahr 2010 bei 320 T€.<br />

Finanzlage<br />

Der Cashflow hat er sich gegenüber dem Vorjahr v. a. durch die Auszahlung von Gesellschafterdarlehen<br />

verschlechtert.<br />

Vermögenslage<br />

Die Bilanzsumme liegt zum Jahresabschluss 2010 bei 876 T€ und damit um 423 T€ unter<br />

dem Vorjahr. Auf der Passivseite verringerten sich die Verbindlichkeiten um 403 T€. Auf der<br />

Aktivseite reduzierte sich das Anlagevermögen um 37 T€ und die Forderungen und sonstigen<br />

Vermögensgegenstände um 388 T€.<br />

Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme verringerte sich auf 5 %. Hierbei handelt<br />

es sich um Anlagevermögen für Produktions- und Sendetechnik, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

sowie Lizenzrechte im Wert von insgesamt 45 T€.<br />

Die Gesellschaft verfügt über Stille Reserven, so dass die nicht durch Vermögenseinlagen<br />

der Kommanditisten gedeckten Verlustanteile in Höhe von 110 T€ gedeckt sind. Eine bilanzielle<br />

Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne liegt daher nicht vor.<br />

Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Ablauf des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />

Risiken<br />

Die Gesellschaft wird durch folgende Risiken beeinflusst:


- 245 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Markt- und Wettbewerbsrisiken<br />

Im Geschäftsjahr 2010 war eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland erkennbar. Für<br />

<strong>2011</strong> besteht die Hoffnung, dass dieser Trend gehalten und fortgeführt wird. Der deutsche<br />

Markt entwickelt sich deutlich positiver als im europäischen Ausland. Ein Rückschlag ist<br />

momentan nicht ersichtlich, jedoch noch nicht ganz auszuschließen.<br />

Die Konkurrenzsituation für die Betriebsgesellschaften im Lokalfunk NRW ist unverändert.<br />

Neben der Konkurrenzsituation der verschiedenen Mediengattungen (Print, TV, Plakat, Online),<br />

stehen die privaten Radiogesellschaften weiter im Wettbewerb mit den gebührenfinanzierten<br />

öffentlich-rechtlichen Sendern. Der Marktdruck auf die Privatsender ist hoch, da sich<br />

diese ausschließlich aus Werbeeinnahmen finanzieren müssen, was bei der gebührenfinanzierten<br />

Konkurrenz in dem Maße nicht gegeben ist.<br />

Der Verkauf plant auch für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> innovative Angebote und Aktionen. In<br />

der 1. Jahreshälfte wird ein weiteres Neukundenprogramm starten, was die Werbetreibenden<br />

an das Medium Radio und die damit verbundenen, weiteren Werbemöglichkeiten (z. B.<br />

Mobile und/ oder Online über Sender-Homepages) binden soll. Durch die in der Zwischenzeit<br />

angewachsene Produktpalette und der weiteren Fortentwicklung von neuen Angebotsformen<br />

kann den Kunden ein attraktives Angebotsportfolio geboten werden. Diese vielfältigen<br />

Angebote sollen dazu führen, dass die Werbetreibenden ihre Werbe-Budgets verstärkt<br />

bei der Berichtsgesellschaft buchen bzw. dort belassen.<br />

Rechtliche Risiken<br />

Die befristet erteilten rundfunkrechtlichen Lizenzen sind mit bestimmten Auflagen verbunden<br />

und konzentrationsrechtlichen Meldepflichten unterworfen, deren Beachtung und Befolgung<br />

wesentlich für den Bestand der Genehmigungen ist. Diese Sendelizenzen sind in<br />

Deutschland zeitlich befristet erteilt. Die Lizenz für Radio Emscher-Lippe wurde der Veranstaltergemeinschaft<br />

für die Städte Gelsenkirchen, Gladbeck, <strong>Bottrop</strong> „Radio Emscher-Lippe"<br />

e.V. im Geschäftsjahr 2010 für 5 Jahre bis zum 08.10.2015 erteilt. Eine Verlängerung der<br />

Fristen wird in der Regel gewährt, jedoch ohne Garantie. Die Lizenzen und Genehmigungen<br />

beinhalten zum Teil auch Auflagen, deren Nichtbefolgung die Landesmedienanstalten auch<br />

während der Laufzeit zu einem Widerruf berechtigen.<br />

Gesamtrisiko<br />

In der Gesellschaft wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr keine bestandsgefährdenden<br />

Risiken identifiziert. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind<br />

nicht erkennbar. Die Geschäftsführung beobachtet das wirtschaftliche Umfeld stetig und<br />

erarbeitet Maßnahmen die die Entwicklung der Berichtsgesellschaft im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

unterstützen. Damit soll einer negativen Entwicklung vorgebeugt und, falls notwendig, entgegen<br />

getreten werden. Sollte eine dauerhafte negative Geschäftsentwicklung eintreten,<br />

wäre der Fortbestand der Berichtsgesellschaft gefährdet.<br />

Risikomanagement<br />

Die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft verfügt über geeignete Planungs-, Reporting-<br />

und Controllingsysteme, die eine Risikobewertung und Steuerung der Gesellschaft<br />

ermöglicht. Durch ein implementiertes Risikomanagement können Risiken rechtzeitig erkannt<br />

werden. Die Geschäftsführung hat damit die Möglichkeit, Risiken zu erkennen, abzuwenden<br />

und zu minimieren.


- 246 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Prognosebericht<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wird eine weitere positive Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds<br />

in Deutschland erwartet. Das Geschäftsklima bei den Unternehmen steigt momentan<br />

stetig. Durch gezielte Aktivitäten im Verkauf soll das hohe Umsatzniveau von 2010 auch in<br />

diesem Jahr gehalten und möglichst ausgebaut werden. „Crossmediale" Produkte sollen<br />

dazu dienen, individuelle Angebote für die Werbetreibenden zu entwickeln und die Intensität<br />

im Werbemarkt hoch zu halten. Neben dem Anspruch, langjährige Bestandskunden an die<br />

Gesellschaft zu binden, sollen weitere Neukunden durch eine spezielle Verkaufsaktion gewonnen<br />

werden. Die Kosten sollen auf Vorjahresniveau verbleiben.<br />

Die landesweite Programmberatung im Jahr 2010 wird im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />

Das Programm soll weiter optimiert und somit sowohl für Stamm-, als auch für Neuhörer,<br />

attraktiv gestaltet werden. Ein Ziel ist es, mit dem Programm die werberelevante Zielgruppe<br />

14-49 Jahre an den lokalen Hörfunk zu binden. Das Internetangebot des Senders wird stetig<br />

erweitert und bildet einen wichtigen Baustein bei der Hörer- und Kundenbindung.<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> und die Folgejahre erwartet die Geschäftsführung positive<br />

Ergebnisse der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf dem Niveau von 2010.


- 247 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahresvergleich<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 1.348.653,04 1.454.472,23 1.469.458,36 1.536.394,95 1.661.964,40<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 6.872,39 16.869,00 30.129,49 7.070,02 2.718,47<br />

Sonstige betriebliche Erträge 676.816,86 874.655,85 806.534,51 715.936,20 509.056,97<br />

Erträge 2.032.342,29 2.345.997,08 2.306.122,36 2.259.401,17 2.173.739,84<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 90.486,17 124.326,36 45.481,19 59.808,87 54.300,04<br />

Personalaufwand 9,12 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Abschreibungen 98.316,39 93.489,35 81.671,50 52.316,43 47.088,03<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 1.657.733,46 1.846.293,92 1.755.899,41 1.822.472,04 1.739.467,70<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 40.462,53 52.825,50 46.337,89 17.422,50 12.500,76<br />

Steuern 302,26 356,18 12.451,34 4.156,00 8.914,08<br />

Aufwendungen 1.887.309,93 2.117.291,31 1.941.841,33 1.956.175,84 1.862.270,61<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 2.032.342,29 2.345.997,08 2.306.122,36 2.259.401,17 2.173.739,84<br />

./. Aufwendungen 1.887.309,93 2.117.291,31 1.941.841,33 1.956.175,84 1.862.270,61<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 145.032,36 228.705,77 364.281,03 303.225,33 311.469,23<br />

Haftungsrisikovergütung der<br />

Komplementärin<br />

2.556,46 3.000,00 3.000,00<br />

Gewinnanteil der Kommanditisten 178.570,40 298.093,73 309.257,80<br />

Verlustvortrag aus dem Vorjahr 299.077,22 115.923,05 113.791,45<br />

Bilanzverlust der Kommandidisten 115.923,05 113.791,45 111.580,02


- 248 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

57.403,00 35.961,00 16.633,00 8.199,00 32,00<br />

Sachanlagevermögen 230.613,00 161.574,00 110.890,00 74.098,00 44.838,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 288.016,00 197.535,00 127.523,00 82.297,00 44.870,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

715.093,31 895.839,05 807.682,24 1.099.477,87 711.273,39<br />

Flüssige Mittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Umlaufvermögen 715.093,31 895.839,05 807.682,24 1.099.477,87 711.273,39<br />

Rechnungsabgrenzungs-posten 1.935,58 10.365,74 11.047,07 4.808,17 9.239,95<br />

Nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />

Fehlbetrag<br />

425.226,53 199.077,22 115.213,05 113.081,45 110.870,02<br />

Summe Aktiva 1.430.271,42 1.302.817,01 1.061.465,36 1.299.664,49 876.253,36<br />

Kommanditeinlage 100.000,00 100.000,00 100.000,00 100.000,00 100.000,00<br />

Rücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Verlustvortrag soweit durch<br />

Eigenkapital gedeckt<br />

Verlustvortrag soweit nicht durch<br />

Eigenkapital gedeckt<br />

-100.000,00 -100.000,00 -710,00 -710,00 -710,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital 0,00 0,00 99.290,00 99.290,00 99.290,00<br />

Rückstellungen 28.333,35 41.198,26 56.095,89 108.536,00 88.121,84<br />

Verbindlichkeiten 1.401.938,07 1.261.618,75 906.079,47 1.091.838,49 688.841,52<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 1.430.271,42 1.302.817,01 1.061.465,36 1.299.664,49 876.253,36


- 249 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung nach DRS 2<br />

2010 2009<br />

TEUR TEUR<br />

Laufende Geschäftstätigkeit:<br />

Periodenergebnis 311,5 303,2<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Sachanlagevermögens und<br />

auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

47,1 52,3<br />

Zunahme der Rückstellungen -20,4 52,4<br />

Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Anlagevermögens<br />

0,0 0,8<br />

Zunahme / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- und<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

-16,5 -60,7<br />

Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- und<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

-415,2 66,3<br />

Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit -93,5 414,3<br />

Investitionstätigkeit:<br />

Investitionen in das Sachanlagevermögen und immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

-9,7 -7,9<br />

Erlöse aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Sachanlagevermögens und von immateriellen<br />

Vermögensgegenständen<br />

0,0 0,0<br />

Cash flow aus der Investitionstätigkeit -9,7 -7,9<br />

Finanzierungstätigkeit:<br />

Gewinngutschrift auf Gesellschafterkonten -297,1 -178,6<br />

Haftungsrisikovergütung der Komplementärin 0,0 -3,0<br />

Cash flow aus der Finanzierungstätigkeit -297,1 -181,6<br />

Entwicklung des Finanzmittelfonds<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

- Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit -93,5 414,3<br />

- Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -9,7 -7,9<br />

- Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -297,1 -181,6<br />

-400,3 224,8<br />

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 741,0 516,2<br />

Finanzmittelbestand am Ende der Periode 340,7 741,0<br />

Veränderung Finanzmittelbestand -400,3 224,8


- 250 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

- keine<br />

Beschäftigte<br />

- keine<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse des Unternehmens<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 0,00 0,00 9,35 7,64 11,33<br />

Fremdkapitalquote 100,0 100,0 90,65 92,36 88,67<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

0,00 0,00 77,86 120,65 221,28<br />

Kassenmittelintensität 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 0,00 366,89 305,39 313,69<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr. 01.09.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

461 6000 Zinsen für Gesellschafterdarlehen<br />

1.731,53 959,28<br />

465 1000 Gewinnanteile 0,00 0,00<br />

Teilrückzahlung Gesellschafterdarlehen<br />

0,00 60.332,18<br />

Summe 1.731,53 61.291,46<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 251 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

21. Lokalfunk Radio Emscher-Lippe (REL)<br />

B. Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH<br />

Sachsenstr. 36<br />

45128 Essen<br />

Rundfunksitz: Hochstraße 30, Gelsenkirchen-Buer<br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital: 30.000 EUR<br />

Gesellschafter: EUR %<br />

Verleger Holding Radio Emscher Lippe GmbH & Co. KG 22.500,00 75<br />

Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH 5.700,00 19<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 1.800,00 6<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmen<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an der Kommanditgesellschaft „Betriebs-<br />

gesellschaft Radio Emscher Lippe mbH & Co. KG” als persönlich haftende Gesellschafterin<br />

sowie die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung dieser Gesellschaft.<br />

Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit der Betriebsverwaltungsgesell-<br />

schaft unmittelbar oder mittelbar zusammenhängende Geschäfte.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Betriebsgesellschaft REL mbH wird dieser<br />

tatsächlich eingehalten.


- 252 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Geschäftsführung:<br />

Hans-Jürgen Weske<br />

Ulrich Hölscher<br />

B. Aufsichtsrat:<br />

Es ist kein Aufsichtsrat bestellt.<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Frau Angelika Große-Venhaus (17.11.2009 - 21.09.2010)<br />

Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> ist Herr Helge Winkler (ab 21.09.2010)


- 253 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

Die Gesellschaft führt keinen eigenen Geschäftsbetrieb. Sie ist ausschließlich Komplementärin<br />

der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG und an der Gesellschaft<br />

ohne Vermögenseinlage beteiligt.<br />

Die Gesellschaft nimmt in ihrer Funktion die Geschäftsführung und Vertretung der Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG als persönlich haftende Gesellschafterin<br />

wahr. Im Rahmen ihrer Tätigkeit ist sie für die Entwicklung der Betriebsgesellschaft Radio<br />

Emscher-Lippe mbH & Co. KG durch ihre aktive Geschäftsführungsfunktion maßgeblich.<br />

Im Laufe des Geschäftsjahres 2010 verbesserte sich das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland<br />

stetig. Der ifo-Geschäftsklima-Index verbesserte sich von Januar 2010 mit 95,9 Punkten<br />

bis Dezember 2010 auf 109,9 (Indexwert 2000 = 100,0). Vor allem die Einzelhändler<br />

stufen ihre aktuelle Geschäftslage im Dezember 2010 als sehr gut ein. Die Entwicklung in<br />

2010 und die positive Erwartungshaltung, gerade bei den werbetreibenden Einzelhändlern,<br />

macht Hoffung auf eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Lage (Quelle: www.ifo.de,<br />

"ifo Geschäftsklima Deutschland", Dezember 2010).<br />

Der positive Trend zeigt sich ebenfalls auf dem Arbeitsmarkt. Mit 7,7 % Arbeitslosenquote im<br />

Dezember 2010 liegt dieser Wert um 0,5 % unter dem Vorjahr. In ihrem Monatsbericht Dezember<br />

2010 gibt die Bundesagentur für Arbeit an, dass „[...] die deutsche Wirtschaft 2010<br />

eine starke konjunkturelle Erholung" erlebte. „Das reale Bruttoinlandsprodukt ist nach aktuellen<br />

Einschätzungen jahresdurchschnittlich um 3,7 Prozent gewachsen, nach einem Einbruch<br />

von - 4,7 Prozent in 2009" (Quelle: www.arbeitsagentur.de, "Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt<br />

in Deutschland", Dezember und das Jahr 2010).<br />

Diese Entwicklung zeigte sich ebenfalls auf dem Werbemarkt 2010. Die Werbeaufwendungen<br />

der Werbetreibenden in Deutschland erhöhten sich zum Vorjahr um 11,2 %. Auch wenn<br />

der Anteil der Gattung Radio auf 5,5 % zurückging (-0,3 %) konnten die Bruttowerbeumsätze<br />

um 5,3 % gesteigert werden (Quelle: Nielsen Media Research GmbH/ RMS Werbetrend<br />

Januar-November 2010).<br />

Ertragslage<br />

Die Ertragslage bei der operativ tätigen Betriebsgesellschaft liegt im Geschäftsjahr 2010<br />

unter Vorjahrsniveau. Der Hauptgrund liegt an gesunkenen Einnahmen aus der Gewinnausschüttung<br />

seitens radio NRW, die lokalen Umsätze sind stabil. Trotz gesunkener Einnahmen<br />

wird die operativ tätige Gesellschaft abermals ein positives Ergebnis erzielen.<br />

Das Ergebnis der Berichtsgesellschaft resultiert aus Zinseinnahmen aus der Bereitstellung<br />

von Finanzmitteln, der Haftungsrisikovergütung für ihre Tätigkeit in der operativen Betriebsgesellschaft,<br />

abzüglich der anfallenden Verwaltungs- und Prüfungskosten. Die Ertragslage<br />

ist stabil und unterliegt keinen nennenswerten Veränderungen.<br />

Finanzlage<br />

Die Gesellschaft finanziert sich über Einahmen aus der Risikovergütung und der Bereitstellung<br />

von Finanzmitteln aus den Einlagen der Gesellschafter. Die Liquidität der Gesellschaft<br />

ist ausreichend und gesichert. Forderungen bestehen gegenüber verbundenen Unternehmen.


- 254 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Vermögenslage<br />

Die Gesellschaft verfügt ausschließlich über Umlaufvermögen. Hierbei handelt es sich im<br />

Wesentlichen um Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 52 T€.<br />

Das gezeichnete Kapital beträgt gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 30,0 T€. Des Weiteren<br />

ist ein Gewinnvortag sowie Rückstellungen in Höhe von 1,3 T€ auf der Passivseite<br />

bilanziert. Wesentliche Abweichungen zum Vorjahr bestehen nicht.<br />

Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Ablauf des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />

Risiken<br />

Für die Berichtsgesellschaft sind Risiken nur aus dem Geschäft der operativen Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG zu erwarten. Die operative Betriebsgesellschaft<br />

Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG konnte das Geschäftsjahr mit einem positiven<br />

Ergebnis abschließen.<br />

Die Ergebnisentwicklung in der operativen Gesellschaft ist in den letzten Jahren ist stabil.<br />

Die Geschäftsführung erwartet im Geschäftsjahr <strong>2011</strong>, weiterhin positive Ergebnisse. Bei<br />

einer negativen Geschäftsentwicklung wäre der Bestand des Senders und der Berichtsgesellschaft<br />

gefährdet.<br />

Sonstige Angaben<br />

Das Werbepotential im Verbreitungsgebiet der operativen Betriebsgesellschaft ist noch nicht<br />

abgeschöpft. Die Werbekunden sollen mit neuen, innovativen Produkten und Ideen an die<br />

Werbegattung Radio gebunden und Neukunden von dem Werbemedium Radio überzeugt<br />

werden.<br />

Die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft Radio Emscher-Lippe mbH & Co. KG wird<br />

auch in Zukunft alle notwendigen Anstrengungen unternehmen um die positive Entwicklung<br />

der Gesellschaft auch unter den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter<br />

zu sichern.<br />

Eine Inanspruchnahme durch Gläubiger der Kommanditgesellschaft aus der persönlichen<br />

Haftung für Schulden der Kommanditgesellschaft ist bis zum heutigen Tage nicht erfolgt und<br />

ist auch nicht zu erwarten. Die bilanzielle Überschuldung der Betriebsgesellschaft Radio<br />

Emscher-Lippe mbH & Co. KG ist durch die Gewährung von Gesellschafterdarlehen, die nur<br />

bedingt rückzahlbar sind, keine Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne.


- 255 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Sonstige Zinsen und andere Erträge 799,19 1.294,41 1.668,91 815,42 536,51<br />

Sonstige betriebliche Erträge 28,85 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge Beteiligungen 2.556,46 2.556,46 2.556,46 3.000,00 0,00<br />

Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Rohergebnis 0,00 35,00 10,33 191,74 3.107,50<br />

Erträge 3.384,50 3.885,87 4.235,70 4.007,16 3.644,01<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

sonstige betriebliche Aufwendungen 1.180,09 1.705,01 1.600,02 1.280,05 1.382,54<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 1,22 11,47 26,34 49,21<br />

Steuern 79,94 572,25 414,92 427,61 349,27<br />

Aufwendungen 1.260,03 2.278,48 2.026,41 1.734,00 1.781,02<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 3.384,50 3.885,87 4.235,70 4.007,16 3.644,01<br />

./. Aufwendungen 1.260,03 2.278,48 2.026,41 1.734,00 1.781,02<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 2.124,47 1.607,39 2.209,29 2.273,16 1.862,99<br />

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 3.414,12 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Gewinnausschüttung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 5.538,59 1.607,39 2.209,29 2.273,16 1.862,99


- 256 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> REL Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorräte 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28 51.886,79<br />

Flüssige Mittel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Umlaufvermögen 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28 51.886,79<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Aktiva 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28 51.886,79<br />

Kommanditeinlage 25.564,60 25.564,60 25.564,60 30.000,00 30.000,00<br />

Jahresüberschuss 2.124,47 1.607,39 2.209,29 2.273,16 1.862,99<br />

Gewinnvortrag 3.414,12 5.538,59 7.145,98 9.355,27 11.628,43<br />

Eigenkapital 31.103,19 32.710,58 34.919,87 41.628,43 43.491,42<br />

Zur Durchführung der beschlossenen<br />

Kapitalerhöhung<br />

geleistete Einlagen 0,00 4.435,40 4.435,40 0,00 0,00<br />

Rückstellungen 1.206,00 1.921,00 2.886,35 2.608,00 1.260,00<br />

Verbindlichkeiten 250,43 485,73 1.193,24 3.465,85 7.135,37<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Summe Passiva 32.559,62 39.552,71 43.434,86 47.702,28 51.886,79<br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte<br />

keine<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen und Ausgaben<br />

- keine


- 257 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

22. Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH<br />

Südring 53 a<br />

46242 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Stammkapital 3.100.000 EUR<br />

EUR %<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> 2.480.000 80<br />

Sparkasse <strong>Bottrop</strong> 620.000 20<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Zweck der Gesellschaft ist die sichere und soziale Wohnraumversorgung breiter Schichten<br />

der Bevölkerung.<br />

Die Gesellschaft errichtet, betreut, bewirtschaftet und verwaltet Bauten in allen Rechts- und<br />

Nutzungsformen, darunter Eigenheime und Eigentumswohnungen. Sie kann außerdem alle<br />

im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaues und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben<br />

übernehmen, Grundstücke erwerben, belasten und veräußern. Sie kann Gemeinschaftsanlagen<br />

und Folgeeinrichtungen, Läden und Gewerbebauten sowie Dienstleistungen<br />

bereitstellen.<br />

Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck<br />

(mittelbar oder unmittelbar) dienlich sind.<br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks (sichere und soziale Wohnungsversorgung breiter<br />

Schichten der Bevölkerung) ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gemeinnützige Baugesellschaft <strong>Bottrop</strong><br />

mbH wird dieser tatsächlich eingehalten.


- 258 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Aufsichtsrat: 12 Mitglieder<br />

Josef Ludes, Vorsitzender<br />

Volker Jungmann, stellv. Vorsitzender<br />

Thomas Schmidt, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Burkhard Klanten, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

Renate Palberg<br />

Bernd Hohaus<br />

Jürgen Koch<br />

Thomas Göddertz<br />

Rainer Hürter<br />

Oberbürgermeister Bernd Tischler<br />

Irmgard Bobrzik<br />

Klaus Dobrindt<br />

B. Geschäftsführung:<br />

Technischer Beigeordneter Norbert Höving (ab 06/2010)<br />

Dipl.-Betriebswirt Hans-Jürgen Bode<br />

C. Gesellschafterversammlung:<br />

Rüdiger Lehr, Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Daniel Hickstein, Sparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

D. Prokurist:<br />

Helmut Schäfer


- 259 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

1. Wohnungsverwaltung<br />

Die Gesellschaft bewirtschaftete zum 31.12.2010 folgenden eigenen Hausbesitz:<br />

1919 Wohnungen davon sind 762 Wohnungen öffentlich gefördert<br />

7 eigentumsähnliche Dauerwohnrechte<br />

37 gewerbliche Einheiten<br />

591 Garagen/Stellplätze<br />

mit einer Gesamtwohnfläche von 124.578 m 2 und einer Nutzfläche von 13.652 m 2 .<br />

Hierdurch errechnet sich eine durchschnittliche Wohnungsgröße von 64,92 m 2 .<br />

Darüber hinaus verwaltet die Gesellschaft noch 116 Mieteinheiten des städtischen Hausbesitzes<br />

sowie 53 Mieteinheiten und 4 gewerbliche Einheiten der Sparkasse <strong>Bottrop</strong>.<br />

Des Weiteren betreut die Gesellschaft 11 Eigentümergemeinschaften mit 334 Wohnungen<br />

(davon 156 eigene) und 11 gewerblichen Einheiten.<br />

Die Wohnraumbewirtschaftung ist langfristig gesichert.<br />

Die Gesellschaft und die Stadt <strong>Bottrop</strong> (Stadtplanungsamt, Abteilung Wohnungswesen) sind<br />

bestrebt den Wünschen der Mietinteressenten weitestgehend gerecht zu werden.<br />

Das Belegungsrecht der Stadt <strong>Bottrop</strong> sowie ein mit der Stadt beschlossener Kooperationsvertrag<br />

gewährleisten eine sichere und soziale Wohnraumversorgung.<br />

Die Mieten der Wohnungen lagen auch im Jahr 2010 unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete.<br />

Übersicht Grundmieten<br />

von € bis € Anzahl Wohnungen<br />

2,00 2,50 68<br />

2,51 3,00 78<br />

3,01 3,60 113<br />

3,61 4,00 214<br />

4,01 4,60 739<br />

4,61 5,10 583<br />

5,11 6,65 144<br />

6,66 8,70 1<br />

1940<br />

Anmerkung:<br />

Zu berücksichtigen sind Zu- und Abgänge von Wohnungen.<br />

Die monatliche Durchschnittsmiete aller Vermietungseinheiten (Unternehmensmiete) betrug<br />

4,44 € (Vorjahr 4,33 €).<br />

Am 31.12.2010 standen lediglich 24 zur Vermietung vorgesehene Wohnungen leer. Dies<br />

entspricht einer Leerstandsquote von 1,25%.


- 260 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Weitere 102 Wohnungen (5,32 %) stehen maßnahmenbedingt leer, davon entfallen 69<br />

Wohnungen auf die Wirtschaftseinheiten VE 25 „Tourcoing, Ernst-Moritz-Amdt-Str., Börenstraße"<br />

(Vorjahr 57 WE) und 33 Wohnungen auf die VE 46 „Robert-Brenner Str." ( Vorjahr<br />

27 WE).<br />

Für beide o. g. Wirtschaftseinheiten wird in den nächsten 3 - 4 Jahren eine umfangreiche<br />

Sanierung bzw. eine bauliche Veränderung in Betracht gezogen, die von der Größe und Umfang<br />

der Arbeiten einen abschnittsweisen Leerzug erforderlich macht; siehe hierzu Ausführungen<br />

„Neubau-/Umbaumaßnahmen".<br />

Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 152 Mietverhältnisse aufgelöst (Vorjahr 164). Damit ist<br />

ein weiterer Rückgang der Fluktuationsquote von 8,6 % im Vorjahr auf 7,8 % im Geschäftsjahr<br />

zu verzeichnen.<br />

Die Mietrückstände aus bestehenden und ehemaligen Mietverhältnissen haben sich gegenüber<br />

dem Vorjahr erhöht. Sie betrugen am 31.12. 99,4 T€ (Vorjahr 70,3 T€).<br />

Die Kosten für Miet- und Räumungsklagen haben sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahr<br />

erhöht. Sie betrugen insgesamt 47,6 T€ (Vorjahr 38,8 T€).<br />

Die Ertragseinbußen und Mietrückstände führten bei der Gesellschaft zu keinen wirtschaftlichen<br />

Belastungen.<br />

Die Vermietungssituation sowie das Mahn- und Klagewesen unterliegen der ständigen<br />

Überwachung. Risiken für die Gesellschaft sind nicht zu verzeichnen.<br />

Für die Instandhaltung des Hausbesitzes wurden im Geschäftsjahr insgesamt 1.873 T€ ausgegeben,<br />

das entspricht 14,48 €/m 2 Wohn/Nutzfläche (129.365 m 2 ). Im Vorjahr wurden insgesamt<br />

2.091 T€ ausgegeben, dies entsprach 16,15 €/m 2 Wohn-/Nutzfläche (129.548 m 2 ).<br />

Durch Auftragsvergaben an die heimischen Unternehmen hat die Gesellschaft erheblich zu<br />

deren wirtschaftlichen Stärkung beigetragen.<br />

Begonnen wurde im Geschäftsjahr 2010 mit weiteren Modernisierungsmaßnahmen. Im Einzelnen:<br />

- VE 52 „Lichtenhorst"<br />

- VE 46 „Robert - Brenner - Str. 30-34"<br />

- VE 11 „Kirchhellener Str. 41,43"<br />

mit insgesamt 32 Wohnungen.<br />

Abgerechnet wurde im Geschäftsjahr die im Jahr 2009 begonnene Maßnahme VE 28<br />

„Horster Str. 207,209" mit insgesamt 12 Wohnungen sowie die Maßnahmen VE 52 „Lichtenhorst<br />

8+10" und VE46 „Robert-Brenner-Str. 30-34".<br />

Insgesamt sind an Modernisierungskosten 1.490 T€ angefallen.<br />

Die Maßnahme VE 11 „Kirchhellener Str. 41,43" wurde Anfang <strong>2011</strong> fertig gestellt. Die Kosten<br />

hierfür betragen 411,6T€.<br />

Bei den fertig gestellten und abgerechneten Maßnahmen konnte der primäre Heizwärmebedarf<br />

erheblich gesenkt werden. Die Co 2 -Einsparung beträgt insgesamt rd. 300 to pro Jahr.


- 261 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Für <strong>2011</strong> sind weitere Maßnahmen geplant, u. a. wird die VE 93 „Blumenstraße" mit 6 Wohnungen<br />

und die VE 98 „Kirchhellener Str. 68" mit 7 Wohnungen einer energetischen Sanierung<br />

unterzogen.<br />

Zur Finanzierung werden überwiegend Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in<br />

Anspruch genommen.<br />

Bei sämtlichen Modernisierungsmaßnahmen erhalten die Gebäude einen umfassenden<br />

Vollwärmeschutz (Fassaden-, Dachdecken- und Kellerdeckendämmung). Des Weiteren<br />

werden die vorhandenen Fenster gegen höherwertige mit einem niedrigeren Durchlasskoeffizienten<br />

ausgetauscht und vorhandene Nachtspeichergeräte oder Kohleheizungen<br />

durch zentrale Heizungsanlagen ersetzt.<br />

Im Zuge der Modernisierungen werden alle Wohnungen mit Balkonen versehen bzw. vorhandene<br />

Balkone durch neue, thermisch vom Gebäude getrennte Balkone, unter gleichzeitiger<br />

Vergrößerung ersetzt.<br />

Des Weiteren wird das Wohnumfeld unter ökologischen Gesichtspunkten erneuert. Wenn<br />

das Umfeld es zulässt, erfolgt die Oberflächenentwässerung über neu geschaffene Rigolen.<br />

Mit diesen umfangreichen Aktivitäten dokumentiert die Gesellschaft nach wie vor ihr ökologisch<br />

bewusstes Handeln. Sie hat darüber hinaus einen erheblichen Beitrag zur Umsetzung<br />

der CO 2 -Einsparungen im Rahmen „Innovation City" geleistet.<br />

2. Ertragslage<br />

Das Geschäftsjahr 2010 nahm für die Gesellschaft einen erfreulichen Verlauf. Die Gewinnund<br />

Verlustrechnung zeigt folgende Erträge und Aufwendungen:<br />

2008 2009 2010 +/-<br />

T€ T€ T€ T€<br />

Summe der Erträge 9.690,1 10.070,8 9.806,0 380,7<br />

Summe Aufwendungen 9.507,5 9.909,3 9.662,2 401,8<br />

Jahresüberschuss 182,6 161,5 143,8 -21,1<br />

Bilanzgewinn 164,3 145,3 129,4 -19,0<br />

Das positive Gesamtergebnis wurde durch das Kerngeschäft „Hausbewirtschaftung" realisiert.<br />

Mieterhöhungen nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen haben zur Erhöhung<br />

der Umsatzerlöse geführt.<br />

Der Verkauf der Wirtschaftseinheiten „ Alter Südring" und „Klosterstraße/Batenbrockstraße"<br />

sowie eines unbebauten Grundstücks haben mit 243,6 T€ zum Ergebnis beigetragen. Des<br />

Weiteren hat die Dachflächenvermietung zur Gewinnung regenerativer Energien das Ergebnis<br />

beeinflusst.<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen bei der Wirtschaftseinheit „Ernst-Moritz-Arndt-Str.,<br />

Börenstraße, Tourcoingstr." haben das Ergebnis belastet.<br />

Insgesamt ist die Ertragsage der Gesellschaft für das Jahr 2010 zufriedenstellend.


- 262 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

3. Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme am 31.12.2010 beträgt 62.834 T€. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />

um 1.507 T€ erhöht.<br />

Das Anlagevermögen erhöhte sich im Saldo insbesondere durch Aktivierung von Neubauund<br />

Modernisierungsmaßnahmen um 861 T€.<br />

Das Umlaufvermögen einschließlich aktive Rechnungsposten hat sich um 646 T€ erhöht.<br />

Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten im Saldo insbesondere durch Aufnahme<br />

von Finanzierungsmitteln um 1.091 T € erhöht.<br />

Die Gesellschaft ist unverändert bemüht hochverzinsliche Darlehen abzulösen. Vorgesehen<br />

ist die Rückzahlung von rd. 840 T€ in den nächsten zwei Jahren.<br />

Unter Berücksichtigung der Dividendenausschüttung beträgt die Eigenkapitalquote 18,8%<br />

(Vorjahr 19,1 %).<br />

Das Anlagevermögen ist zu 89,3 % durch langfristiges Fremdkapital und durch Eigenkapital<br />

der Gesellschaft gedeckt.<br />

Unverändert verfügt die Gesellschaft über eine stabile und komfortable Vermögens- und<br />

Finanzlage.<br />

4. Voraussichtliche Entwicklung (Prognosebericht)<br />

Für die nächsten 2 Jahre werden ähnliche Ergebnisse wie 2010 erwartet, da mit einer positiven<br />

Geschäftsentwicklung gerechnet wird.<br />

Durch eine umfangreiche Neubau- und Sanierungsmaßnahmen („Ernst-Moritz-Arndt-Str.,<br />

Börenstraße, Tourcoingstr.” und „Robert-Brenner-Str.") wird die Gesellschaft in den nächsten<br />

3 - 4 Jahren ihre Wohnquartiere in den Stadtteilen Eigen und Boy erheblich aufwerten<br />

und attraktiven barrierefreien Wohnraum für unterschiedliche Nachfrager schaffen.<br />

Die Modernisierung des Wohnungsbestandes und weitere Vermietung von Dachflächen<br />

bleiben auch in den nächsten Jahren von großer Bedeutung. Hierdurch wird die Gesellschaft<br />

einen wesentlichen Beitrag im Rahmen von „Innovation City" leisten.<br />

Die Gesellschaft wird ihre erfolgreichen Anstrengungen fortsetzen, um sich auf dem lokalen<br />

Wohnungsmarkt unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung behaupten zu<br />

können.<br />

Sie ist nach wie vor bestrebt, ihren Mietern einen sicheren, dauerhaft bezahlbaren und vor<br />

allem lebenswerten Wohnraum zu bieten bzw. zu schaffen.<br />

Die Gesellschaft stellt sich seit 70 Jahren in den Dienst der Menschen. Sie sorgt dafür, dass<br />

auch sozial schwache Bürger jederzeit einen adäquaten Wohnraum erhalten.


- 263 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 9.056.316,93 8.595.311,58 8.897.816,19 9.077.702,21 9.202.780,71<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 32.313,43 83.615,72 92.287,36 22.603,93 13.712,86<br />

Sonstige betriebliche Erträge 1.187.540,83 481.037,48 649.977,97 799.290,65 589.591,16<br />

Bestandserhöhung 0,00 95.599,29 50.054,63 171.262,70 0,00<br />

Erträge 10.276.171,19 9.255.564,07 9.690.136,15 10.070.859,49 9.806.084,73<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 5.029.028,80 4.818.918,18 4.936.433,20 4.911.730,26 4.510.795,04<br />

Personalaufwand 828.247,76 813.215,20 867.249,75 952.723,08 918.926,57<br />

Abschreibungen 1.985.482,68 1.557.659,92 1.671.363,70 1.838.807,91 2.004.320,03<br />

sonst. betriebliche Aufwendungen 808.339,57 497.209,61 518.705,27 592.042,61 476.620,81<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.096.880,39 1.076.697,97 1.198.961,67 1.278.019,38 1.295.656,54<br />

Bestandsverminderung 44.401,85 0,00 0,00 0,00 106.852,97<br />

Steuern 326.870,97 317.536,17 314.797,11 335.993,46 337.010,37<br />

Außerordentlicher Aufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 12.027,00<br />

Aufwendungen 10.119.252,02 9.081.237,05 9.507.510,70 9.909.316,70 9.662.209,33<br />

Position<br />

2006<br />

EUR<br />

2007<br />

EUR<br />

2008<br />

EUR<br />

2009<br />

EUR<br />

2010<br />

EUR<br />

Erträge 10.276.171,19 9.255.564,07 9.690.136,15 10.070.859,49 9.806.084,73<br />

./. Aufwendungen 10.119.252,02 9.081.237,05 9.507.510,70 9.909.316,70 9.662.209,33<br />

= Jahresüberschuss/-fehlbetrag 156.919,17 174.327,02 182.625,45 161.542,79 143.875,40<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen 15.691,92 17.432,70 18.262,55 16.154,28 14.387,54<br />

Entnahme aus Bauerneuerungsrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vorabausschüttung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 141.227,25 156.894,32 164.362,90 145.388,51 129.487,86


- 264 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

11.479,00 9.783,00 8.828,00 8.412,00 18.605,00<br />

Sachanlagevermögen 53.466.161,37 53.188.148,21 56.692.041,92 57.028.914,67 57.879.262,73<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 53.477.640,37 53.197.931,21 56.700.869,92 57.037.326,67 57.897.867,73<br />

Vorräte 2.605.430,42 2.701.029,71 2.751.014,92 2.922.277,62 2.647.034,81<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

873.819,83 666.869,52 609.267,38 422.872,88 517.179,84<br />

Flüssige Mittel 1.265.963,95 2.892.168,90 2.540.580,05 1.347.719,32 1.406.937,27<br />

Umlaufvermögen 4.745.214,20 6.260.068,13 5.900.862,35 4.692.869,82 4.571.151,92<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 35.741,49 51.944,08 90.281,07 94.664,33 364.854,32<br />

Summe Aktiva 58.258.596,06 59.509.943,42 62.692.013,34 61.824.860,82 62.833.873,97<br />

gezeichnetes Kapital 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00 3.100.000,00<br />

Rücklagen 8.523.276,70 8.557.936,65 8.609.093,52 8.665.610,70 8.701.386,75<br />

Bilanzgewinn 141.227,25 156.894,32 164.362,90 145.388,51 129.487,86<br />

Eigenkapital 11.764.503,95 11.814.830,97 11.873.456,42 11.910.999,21 11.930.874,61<br />

Sonderposten aus<br />

Modernisierung<br />

242.540,00 601.631,00 589.189,00 745.870,20 729.977,60<br />

Rückstellungen 1.031.957,16 1.046.288,95 914.817,95 622.023,13 654.122,04<br />

Verbindlichkeiten 45.219.380,22 46.047.192,50 49.314.549,97 48.502.213,58 49.056.572,40<br />

Rechnungsabgrenzungs-/<br />

Sonderposten<br />

214,74 0,00 0,00 43.754,70 462.327,32<br />

Summe Passiva 58.258.596,07 59.509.943,42 62.692.013,34 61.824.860,82 62.833.873,97


- 265 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

01.01. - 01.01. -<br />

31.12.2010 31.12.2009<br />

T€ T€<br />

1. Jahresüberschuss 144 161<br />

2. +/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des<br />

Anlagevermögens<br />

2.004 1.839<br />

3. +/- Zunahme/Abnahme der Pensionsrückstellungen 37 31<br />

4. +/- Sonstige nichtzahlungswirksame Aufwendungen/Erträge -16 132<br />

5. Brutto-Cashflow 2.169 2.163<br />

6. +/- Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen -5 -324<br />

7. -/+ Buchgewinn/-verlust aus dem Abgang von Gegenständen<br />

des Anlagevermögens<br />

-244 -111<br />

8. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der<br />

Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

-257 10<br />

9. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions-<br />

oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind<br />

552 -37<br />

10. = Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

(Summe aus 5. bis 9.)<br />

2.215 1.701<br />

11. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens<br />

550 146<br />

12. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen<br />

-18 -7<br />

13. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2.985 -2.203<br />

14. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

(Summe aus 11. bis 13.)<br />

-2.453 -2.064<br />

15. - Dividendenausschüttungen -124 -124<br />

16. + Einzahlungen aus der Gewährung von Darlehen 5.159 0<br />

17. - Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen -4.240 -732<br />

18. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

(Summe aus 15. bis 17.)<br />

795 -856<br />

19. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds<br />

(Summe aus 8., 12., 16.)<br />

557 -1.219<br />

20. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 850 2.069<br />

21. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode<br />

(Summe 19. und 20.)<br />

Bürgschaften<br />

Keine<br />

1.407 850


- 266 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beschäftigte<br />

2009 2010<br />

Geschäftsführer 1 2<br />

Vorzimmer 1 1<br />

Prokurist 1 1<br />

Rechnungswesen 7 7<br />

kfm. Wohnungsverwaltung 4 4<br />

techn. Wohnungsverwaltung 3 3<br />

Empfang 2 2<br />

Elternzeit 0 0<br />

19 20<br />

Von den 20 Mitarbeitern sind 6 teilzeitbeschäftigt. Darüber hinaus beschäftigt die Gesellschaft<br />

16 Hauswarte in Teilzeit. Die Gesellschaft hat zurzeit eine Auszubildende.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 20,19 19,85 18,94 19,27 18,98<br />

Fremdkapitalquote 79,81 80,15 81,06 80,73 81,02<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

22,00 22,21 20,94 20,88 20,60<br />

Kassenmittelintensität 2,17 4,86 4,05 2,18 2,23<br />

Eigenkapitalrentabilität<br />

gem. § 109 (2) GO NRW<br />

1,33 1,48 1,54 1,36 1,20


- 267 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr.: 01.12.02<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

Dividende * 99.200,00 99.200,00<br />

441 1001 Mieten, Pachten, Umlagen 178.862,06 40.479,56<br />

Summe 278.062,06 139.679,56<br />

* die Dividendenausschüttung erfolgt an den <strong>Bottrop</strong>er Sport- und Bäderbetrieb<br />

Ausgaben<br />

Produkt-Nr.: 01.12.02<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

521 1000 Bauliche Unterhaltung 99.695,30 100.968,83<br />

524 1004 Bewirtschaftungskosten 8.865,20 19.269,23<br />

523 5000 Verwaltungskosten 38.617,18 41.583,42<br />

Summe 147.177,68 161.821,48


- 268 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> GBB Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 269 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Baugenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

23. Gemeinnützige Baugenossenschaft Kirchhellen<br />

eingetragene Genossenschaft<br />

Postfach 20 01 27<br />

46232 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Geschäftsguthaben: 14.570,00 EUR<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 1 Anteil an der Genossenschaft zu 153,39 EUR.<br />

Besetzung der Organe:<br />

Aufsichtsrat:<br />

Adolf Henkel, Vorsitzender<br />

Herr Bußmann<br />

Werner Brdoch<br />

Herr Eckert<br />

Volker Brieskorn<br />

Oliver Pawlak<br />

Geschäftsführung:<br />

Alfons Lanfermann<br />

Vorstand:<br />

Josef Hemming<br />

Heribert Josten<br />

Christian Hopp<br />

Wegen der Geringfügigkeit des Anteils der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der Genossenschaft, wird auf eine<br />

Darstellung der Unternehmensdaten verzichtet.


- 270 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Baugenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 271 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

24. Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> e. G.<br />

(eingetragene Genossenschaft)<br />

Bergstraße 30<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Geschäftsguthaben: 323.330,00 EUR<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 101 Anteile an der Genossenschaft à 300,00 EUR = 30.300,00 EUR.<br />

Davon sind je ein Anteil auf den Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> im Aufsichtsrat und auf den Oberbürgermeister<br />

übertragen.<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Die Genossenschaft hält keine Beteiligungen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung<br />

der Mitglieder der Genossenschaft.<br />

Die Genossenschaft kann Bauten in allen Rechts- und Nutzungsformen bewirtschaften, errichten,<br />

erwerben und betreuen. Sie kann alle im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus<br />

und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen. Hierzu gehören Gemeinschaftsanlagen<br />

und Folgeeinrichtungen, Läden und Räume für Gewerbebetriebe, soziale,<br />

wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen und Dienstleistungen. Beteiligungen sind zulässig.<br />

Die Genossenschaft war am 31.12.1989 als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt.<br />

Sie darf nur die Tätigkeit einer von der Körperschaftssteuer befreiten Genossenschaft<br />

im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 10 KStG betreiben.<br />

Der Geschäftsbetrieb der Genossenschaft erstreckt sich auf den Bereich des Bundesgebietes<br />

Deutschland.


- 272 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Erfüllung des öffentlichen Zwecks:<br />

Die Erfüllung des öffentlichen Zwecks ergibt sich aus dem Gegenstand des Unternehmens.<br />

Durch die entsprechende Aufgabenerledigung der Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft<br />

<strong>Bottrop</strong> e. V. wird dieser tatsächlich eingehalten.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Vorstand:<br />

Andreas Fest<br />

Peter Butzke<br />

Horst Jäger<br />

B. Aufsichtsrat: 7 Mitglieder<br />

Dr. Klemens Kreul, Vorsitzender<br />

Franz Berkenbusch, stellv. Vorsitzender<br />

Albert Althamner<br />

Gerhard Bongers<br />

Georg Ruhland<br />

Volker Westerdorff<br />

Willi Loeven (seit 06/10)<br />

C. Mitgliederversammlung<br />

Bernd Hohaus, Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 273 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG (GWB) - als örtlicher Wohnungsanbieter<br />

- hat sich bereits seit Jahren auf die sich abzeichnenden Veränderungen eingestellt.<br />

Den veränderten Qualitäts- und Wohnumfeldgesichtspunkten wird durch Um- und Ausbau<br />

sowie Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen konsequent Rechnung getragen.<br />

Ständige Bestandsverbesserungen, Mieternähe und wohnbegleitende Dienstleistungen haben<br />

dazu geführt, dass freiwerdende Wohnungen der Genossenschaft meist problemlos<br />

weitervermietet werden können. Die Nachfrage nach neuen und grundlegend modernisierten<br />

Wohnungen ist als gut zu bezeichnen.<br />

Durch den Einbau moderner Heizungsanlagen konnte die GWB einen Beitrag zur Energieeinsparung<br />

leisten. Auch im Rahmen der Instandhaltung hat die GWB die Bestandspflege<br />

und -erhaltung intensiviert. Neben der laufenden Instandhaltung erhielten im Geschäftsjahr<br />

2010 7 Mieter eine Gaszentralheizung bzw. wurde die Altanlage auf den neuesten Stand<br />

der Technik gebracht.<br />

Die Renovierung der Hausflure wurde in großem Umfang fortgesetzt. So konnten durch Einsatz<br />

des eigenen Regiebetriebes im Jahr 2010 wieder 18 Hausflure renoviert werden. Damit<br />

werden nun alle Hausflure im 10-Jahresrythmus gestrichen. Bei diesen Renovierungen wurde<br />

auch die Granitverlegung auf alten Holztreppenanlagen weitergeführt.<br />

In 15 Wohnungen, die teilweise zur Neuvermietung anstanden, wurden die kompletten Sanitäranlagen<br />

ausgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht.<br />

Insgesamt stellt die GWB für die Modernisierung und Instandhaltung 912.205,97 € zur Verfügung.<br />

Darin sind eigene Kosten des Regiebetriebes bzw. Verwaltungsleistungen nicht eingerechnet.<br />

Bezogen auf die gesamte Wohn- und Nutzfläche wurden also durchschnittlich<br />

23,41 €/m 2 aufgewandt.<br />

Auch für das Jahr <strong>2011</strong> sind wieder umfangreiche Maßnahmen geplant.<br />

Die Vermietungssituation war im Geschäftsjahr durch Mieterwechsel gekennzeichnet. Die<br />

Neuvermietung konnte teilweise ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden. Wobei in den<br />

Wohnungen, wo die Ausstattung nicht mehr heutigem Standard entsprach, die Wohnungen<br />

vor Bezug modernisiert wurden. Daraus resultiert dann auch die entsprechende Erlösschmälerung.<br />

Am 31. Dezember 2010 befand sich das folgende unbebaute Grundstück im Eigentum der<br />

Genossenschaft:<br />

Bauland in <strong>Bottrop</strong>, „Hardenbergstraße 1 / 3" 332,00 m 2<br />

Aufgrund der Nachfrage von älteren Personen nach altersgerechtem Wohnraum, den die<br />

Genossenschaft zur Zeit nur an der Herderstraße zur Verfügung stellen kann, wurde der<br />

Entschluss gefasst, an der Ecke „Am Sandknappen / Neustraße" altersgerechten Wohnraum<br />

im freifinanzierten Bereich zu bauen. Denn die Wohnungen an der Herderstraße sind<br />

mit öffentlichen Mitteln gebaut und für die Anmietung wird ein Wohnberechtigungsschein<br />

benötigt.<br />

Mit dem Neubau der 14 altengerechten Wohnungen „Neustraße 76" ist begonnen worden.<br />

Die Fertigstellung ist für Oktober <strong>2011</strong> anvisiert. Die Baukosten belaufen sich auf rund<br />

1.500 T€, die durch Eigenmittel und ein KfW-Darlehen über 700 T€ finanziert werden.


- 274 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Auch mit dem Neubau „Neustraße 70", für den die Baugenehmigung am 17.11.2010 erteilt<br />

wurde, ist begonnen worden. Hier wird mit einer Fertigstellung im 1. Quartal 2012 gerechnet.<br />

Die Finanzierung der Herstellungskosten von ca. 1.050 T€ wird ebenfalls durch Eigenmittel<br />

und ein KfW-Darlehn über 450 T€ erfolgen.<br />

Die Genossenschaft schließt das Geschäftsjahr 2010 mit einem Jahresüberschuss von<br />

123 T€ (Vorjahr 18 T€) ab.<br />

Die Erhöhung des Betriebsergebnisses um 128 T€ ist vornehmlich auf die um 7 T€ zugenommenen<br />

Erträge aus Betriebsleistungen (wegen gestiegener Sollmieten und Bestandsveränderungen<br />

sowie die erhöhten Versicherungserstattungen und Wegfalls der Eingliederungshilfe)<br />

sowie auf den Abgang von 121 T€ bei den Aufwendungen für die Betriebsleistungen<br />

(wegen gestiegener Personalkosten und dem Rückgang der Instandhaltungs-, Zinsaufwendungen,<br />

Verwaltungsleistungen und Abschreibungen) zurückzuführen.<br />

Das Finanzergebnis von 11 T€ hat sich in 2010 gegenüber 2009 um 16 T€ vermindert und<br />

resultiert aus den gesunkenen Zinserträgen.<br />

Das neutrale Ergebnis in Höhe von 4 T€ hat gegenüber dem Vorjahr um 7 T€ abgenommen,<br />

bedingt durch den Abgang der Auflösung von Rückstellungen und Vereinnahmung von Verbindlichkeiten.<br />

Die Ertragslage war 2010 insgesamt zufriedenstellend. Bezogen auf den gesamten Bestand<br />

der vermieteten Wohnungen und gewerblichen Einheiten wird stets darauf geachtet, Mieterhöhungen<br />

unverzüglich vorzunehmen, wenn sie zulässig und vertretbar sind.<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> weist der Wirtschaftsplan eine gesicherte Ertragslage aus.<br />

Zu der künftigen Entwicklung der Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft <strong>Bottrop</strong> eG<br />

konnte die Gesellschaft z. Z. folgende Aussagen treffen. Für die kommenden Geschäftsjahre<br />

wird eine Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung erwartet. Chancen ergeben<br />

sich aus der weiteren Optimierung des Wohnungsbestandes durch gezielte Investitionen in<br />

die Qualität und damit in die Attraktivität der Bestandsobjekte. Es ist das vorrangige Ziel der<br />

GWB, ihren Mitgliedern gute, preiswerte und zeitgemäße Wohnungen zur Verfügung zu stellen.<br />

Für das Jahr <strong>2011</strong> sind wieder Modernisierungs-, Instandhaltungs-/Instandsetzungskosten<br />

von rund 1.000 T€ in den Wirtschaftsplan aufgenommen worden.<br />

Bestandsgefährdende Risiken und Risiken, die die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage<br />

negativ beeinflussen könnten, sind nicht erkennbar. Allerdings könnte die anhaltende Entwicklung<br />

auf dem Mietwohnungsmarkt und die allgemeine demografische Entwicklung in den<br />

nächsten Jahren zu steigenden Mietrückständen, hohen Mieterwechseln, höheren Mietverzichten,<br />

Mietausfällen und rückläufiger Nachfrage nach Wohnraum führen.<br />

Die Fremdfinanzierungskosten belasten das Jahresergebnis. Den Risiken aus evtl. steigenden<br />

Kapitalkosten wurde durch entsprechende langfristige Zinsfestschreibungszeiträume<br />

und Verteilung der Zeiträume Rechnung getragen.<br />

Aufgrund der intensiven Betreuung und Investitionen im Bestand der GWB, schätzen sie<br />

diese Risiken als nicht bestandsgefährdend ein.<br />

Die langfristige Unternehmensstrategie ist auf die zukünftige Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />

unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung<br />

ausgerichtet.


- 275 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Die Genossenschaft wird daher auch in Zukunft den Wohnungsbestand und das Wohnumfeld<br />

kontinuierlich den aktuellen Wohnbedürfnissen anpassen. Die Neubaumaßnahmen<br />

werden die aktuellen Wohnungsbedürfnisse von älteren Menschen im freifinanzierten Bereich<br />

abdecken, da die Genossenschaft in diesem Bereich noch keinen Wohnungsbestand<br />

besitzt.<br />

Für das Jahr <strong>2011</strong> sind insbesondere wieder Malerarbeiten an den Fassaden und Hausfluren<br />

vorgesehen. Auch sollen Dächer erneuert und gleichzeitig mit Dämmung versehen werden.<br />

Heizungsumbauten sind auch im Jahr <strong>2011</strong> wieder geplant. Für diese Maßnahmen sind<br />

Kosten von ca. 600 T€ im Wirtschaftsplan eingerechnet.<br />

Trotz der geänderten Rahmenbedingungen erwartet die GWB insgesamt eine gefestigte<br />

solide wirtschaftliche Entwicklung mit positiven Jahresergebnissen in ähnlicher Höhe.


- 276 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Umsatzerlöse 2.621.946,28 2.679.675,14 2.743.795,39 2.803.159,32 2.829.775,33<br />

Erhöhung/Verminderung des<br />

Bestandes an unfertigen<br />

Leistungen<br />

Sonstige Zinsen und andere<br />

Erträge<br />

35.713.97 53.770,57 32.509,01 20.530,86 5.414,57<br />

27.824,86 41.314,46 55.490,32 26.732,71 10.722,33<br />

Sonstige betriebliche Erträge 266.520,70 68.259,25 75.500,64 89.034,18 78.457,66<br />

Erträge 2.916.291,84 2.843.019,42 2.907.295,36 2.939.457,07 2.924.369,89<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Materialaufwand 1.786.949,92 1.650.611,92 1.777.589,19 1.777.330,59 1.680.224,54<br />

Personalaufwand 263.269,08 270.157,19 291.445,59 313.865,72 326.220,78<br />

Abschreibungen 359.361,83 356.025,27 324.092,46 322.062,94 319.188,82<br />

sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen<br />

138.021,93 123.510,77 129.261,87 148.142,00 137.251,54<br />

320.764,56 316.894,20 305.408,84 298.254,31 276.488,31<br />

Steuern 61.680,79 60.985,83 61.540,73 61.799,15 61.798,06<br />

Aufwendungen 2.930.048,11 2.778.185,18 2.889.338,68 2.921.454,71 2.801.172,05<br />

Position 2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Erträge 2.916.291,84 2.843.019,42 2.907.295,36 2.939.457,07 2.924.369,89<br />

./.Aufwendungen 2.930.048,11 2.778.185,18 2.889.338,68 2.921.454,71 2.801.172,05<br />

= Jahresüberschuss/fehlbetrag<br />

Einstellung in Ergebnisrücklagen<br />

Entnahme aus der Ergebnisrücklage<br />

-13.756,27 64.834,24 17.956,68 18.002,36 123.197,84<br />

2.500,00 46.500,00 2.000,00 2.000,00 103.000,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn -16.256,27 18.334,24 15.956,68 16.002,36 20.197,84


- 277 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

938,00 3.927,00 4.904,00 10.422,00 6.901,00<br />

Sachanlagevermögen 14.774.682,95 14.435.697,45 14.131.124,78 13.897.125,67 14.130.507,97<br />

Finanzanlagen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Anlagevermögen 14.775.620,95 14.439.624,45 14.136.028,78 13.907.547,67 14.137.408,97<br />

Vorräte 690.420,19 744.190,76 776.699,77 797.230,63 803.440,12<br />

Forderungen/sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

50.760,17 99.317,28 72.832,30 97.895,57 78.845,42<br />

Flüssige Mittel 1.140.484,24 1.407.373,48 1.417.100,37 1.208.743,47 1.053.326,37<br />

Umlaufvermögen 1.881.664,60 2.250.881,52 2.266.632,44 2.103.869,67 1.935.611,91<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

551,28 92,15 368,46 1.484,20 745,44<br />

Summe Aktiva 16.657.836,83 16.690.598,12 16.403.029,68 16.012.901,54 16.073.766,32<br />

Treuhandvermögen 0,00 2.015,97 0,00 0,00 0,00<br />

gezeichnetes Kapital 324.227,52 325.095,12 322.651,74 324.775,00 323.330,00<br />

Rücklagen 4.269.646,64 4.323.593,34 4.331.714,48 4.337.552,56 4.444.442,46<br />

Bilanzgewinn/-verlust 19.457,70 18.334,24 15.956,68 16.002,36 20.197,84<br />

Eigenkapital 4.613.331,86 4.667.022,70 4.670.322,90 4.678.329,92 4.787.970,30<br />

Rückstellungen 27.697,00 128.414,76 90.776,98 34.375,48 51.206,54<br />

Verbindlichkeiten 12.016.807,97 11.895.160,66 11.641.929,80 11.300.196,14 11.234.589,48<br />

Summe Passiva 16.657.836,83 16.690.598,12 16.403.029,68 16.012.901,54 16.073.766,32<br />

Treuhandverbindlichkeiten 0,00 2.015,97 0,00 0,00 0,00


- 278 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Wohnungsgenossenschaft Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Bürgschaften<br />

keine<br />

Beschäftigte:<br />

Vollbeschäftigte<br />

Teilzeitbeschäftigte<br />

Kaufmännische Mitarbeiter 1 2<br />

Technische Mitarbeiter 0 0<br />

Mitarbeiter im Regiebetrieb, etc. 3 2<br />

4 4<br />

Außerdem wurde durchschnittlich 1 Auszubildende/r beschäftigt.<br />

Kennzahlen zur wirtschaftlichen Analyse<br />

Kennzahlen 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Eigenkapitalquote 27,69 27,96 28,47 29,22 29,78<br />

Fremdkapitalquote 72,31 72,04 71,53 70,78 70,22<br />

Deckung des Anlagevermögens durch<br />

Eigenkapital<br />

31,22 32,32 33,04 33,64 33,86<br />

Kassenmittelintensität 6,85 8,43 8,64 7,55 6,55<br />

Eigenkapital-Rentabilität<br />

gemäß § 109 (2) GO NRW<br />

0,00 1,39 0,38 0,38 2,57<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt <strong>Bottrop</strong> bezüglich<br />

des Gesellschaftsergebnisses<br />

Einnahmen<br />

Produkt-Nr.: 01.09.01<br />

Sachkonto Bezeichnung 2009<br />

Betrag<br />

EUR<br />

2010<br />

Betrag<br />

EUR<br />

1 62000 21000 Dividenden 1.212,00 1.205,68<br />

Ausgaben<br />

- keine


- 279 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

25. Sparkasse <strong>Bottrop</strong> (Gewährträgerschaft für die Stadt <strong>Bottrop</strong>)<br />

Pferdemarkt 8<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Der Träger unterstützt die Sparkasse bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit der Maß-<br />

gabe, dass ein Anspruch der Sparkasse gegen den Träger oder eine sonstige Ver-<br />

pflichtung des Trägers, der Sparkasse Mittel zur Verfügung zu stellen, nicht besteht.<br />

Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten mit ihrem gesamten Vermögen. Der<br />

Träger der Sparkasse haftet nicht für deren Verbindlichkeiten.<br />

Beteiligungen der Gesellschaft<br />

Gesellschaft für Bauen und Wohnen <strong>Bottrop</strong> mbH 620.000 EUR (20 %)<br />

Gesellschaft für Stadtmarketing <strong>Bottrop</strong> mbH 2.050 EUR (7,22 %)<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Sparkasse <strong>Bottrop</strong> mit Sitz in <strong>Bottrop</strong> ist eine mündelsichere, dem gemeinsamen<br />

Nutzen dienende rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie führt ihre Ge-<br />

schäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen. Die Erzielung von Gewinn ist nicht<br />

Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.


- 280 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

Verwaltungsrat:<br />

Bernd Tischler, Vorsitzender<br />

Klaus Strehl, MdL, 1. Stellvertreter<br />

Hermann Hirschfelder, 2. Stellvertreter<br />

Sachkundige Mitglieder<br />

(gem. § 10 Abs. 2 b SpkG)<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

Klaus Strehl Renate Palberg<br />

Peter Noetzel Jutta Pfingsten<br />

Werner Kamratowski Gabriele Sobetzko<br />

Josef Ludes Rudi Dartsch<br />

Hermann Hirschfelder Claudia Schmitz (bis 10/<strong>2011</strong>)<br />

Willi Tönsgerlemann Hans-Christian Geise (ab 11/<strong>2011</strong>)<br />

Ferdinand Butenweg Monika Budke<br />

Oliver Mies Angelika Große-Venhaus (bis 21.09.2010)<br />

Andrea Swoboda Lore Jakobi (ab 21.09.2010)<br />

Michael Riedel<br />

Ulrich Schnirch (bis 01.01.2010)<br />

Andreas Klodt (ab 18.05.2010)<br />

Dienstkräfte der Sparkasse<br />

(gem. § 10 Abs. 2 c SpkG)<br />

Andreas Pyrchalla Gisela Kappler<br />

Norbert Lechtenberg Wolfgang Porwol<br />

Anne Trasen Michael Kriesel<br />

Corinna Braun Jörg Hillenbrand<br />

Elke Maschmeyer Heinrich Kämker<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

Vertretender Hauptverwaltungsbeamter (gem. § 11 Abs. 3 SpkG)<br />

Erster Beigeordneter Paul Ketzer<br />

Vorstand:<br />

Thomas Schmidt, Vorsitzender<br />

Burkhard Klanten<br />

Stellvertreter für die Mitglieder des Vorstandes nach § 19 Abs. 1 SpKG<br />

Daniel Hickstein


- 281 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

UNTERNEHMENSLEITBILD, UNTERNEHMENSPOLITIK UND<br />

LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>, eine Anstalt des öffentlichen Rechts gemäß § 1 SpkG NRW, ist<br />

beim Amtsgericht Gelsenkirchen unter der Nummer HRA 2365 im Handelsregister eingetragen.<br />

Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Münster (SVWL), und über<br />

diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin und Bonn, angeschlossen.<br />

Träger der Sparkasse ist die Stadt <strong>Bottrop</strong>. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist das<br />

Gebiet der Stadt <strong>Bottrop</strong>, der Städte Essen und Oberhausen sowie der Kreise Recklinghausen<br />

und Wesel.<br />

Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Das aus Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen bestehende überregionale<br />

Sicherungssystem gewährleistet, dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfügung<br />

stehen, um die Forderungen der Kunden und auch das Institut selbst zu schützen.<br />

Daneben besteht für die Sparkassen in Westfalen-Lippe zusammen mit der WestLB AG ein<br />

zusätzlicher Reservefonds auf regionaler Ebene.<br />

Die Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> ist flächendeckend im gesamten Stadtgebiet <strong>Bottrop</strong> mit 16 Geschäftsstellen<br />

vertreten.<br />

Der für die Sparkassen-Finanzgruppe von der Rating-Agentur Moody's erteilte Rating-Floor<br />

sichert eine Mindestbonität von A1 ab. Moody's hat dem SVWL bereits im Jahr 2004 ein<br />

Emittentenrating von Aa3 erteilt. Im Jahr 2007 wurde allen Mitgliedern des Sparkassen-<br />

Haftungsverbunds durch die kanadische Rating-Agentur Dominion Bond Rating Services<br />

(DBRS) die Ratinguntergrenze „A (high)" erteilt, die der Ratingstufe „A1" der Rating-Agentur<br />

Moody's entspricht. Dies gilt auch für die Einzelbewertung der Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>. Diese<br />

Bewertungen wurden von DBRS im Jahr 2009 bestätigt. Darüber hinaus ist von der Rating-Agentur<br />

Fitch am 27. September 2010 eine Einzelzuweisung des Floor-Ratings vorgenommen<br />

worden. Der Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong> ist die Ratingnote A+ zugewiesen worden.<br />

Außerdem tragen der Haftungsverbund und der regionale Reservefonds wesentlich zur<br />

Stärke der Sparkassen-Finanzgruppe insgesamt sowie der Sparkassen in Westfalen-Lippe<br />

bei.<br />

Durch das Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz vom 11. Dezember 2009 wurde der<br />

Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong>, aufgrund der indirekten Beteiligung an der Abwicklungsanstalt der<br />

WestLB AG, Düsseldorf, die Verpflichtung auferlegt, zur Abdeckung möglicher liquiditätswirksamer<br />

Verluste der Abwicklungsanstalt einzutreten. Für diese Verpflichtung werden über<br />

25 Jahre hinweg jährliche Raten bis zu einer Gesamthöhe von 20.682 TEUR in eine Rücklage<br />

eingestellt.<br />

Die Sparkasse als lokal tätiges Kreditinstitut refinanziert sich vorrangig aus dem Kundengeschäft.<br />

Darüber hinaus benötigte Mittel werden regelmäßig innerhalb der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe oder am nationalen Markt beschafft. Die öffentlich-rechtliche Trägerschaft der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> wird die Sparkasse auch künftig bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen.


- 282 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Nach dem starken Einbruch im Jahr 2009 hat sich die wirtschaftliche Lage unerwartet<br />

schnell erholt. Die Expansion der Weltwirtschaft wurde maßgeblich von der guten Konjunktur<br />

in den aufstrebenden Volkswirtschaften vorangetrieben. Insbesondere die Schwellenländer<br />

Asiens konnten an die positive Entwicklung vor der Wirtschafts- und Finanzkrise anknüpfen<br />

und der Weltproduktion deutliche Impulse geben. Im Gegensatz dazu haben die<br />

meisten Industrieländer das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. Dies liegt unter<br />

anderem daran, dass an den Finanzmärkten weiterhin das vollständige Vertrauen in die<br />

Funktionsfähigkeit des Finanzsystems fehlt. Dies wird daran deutlich, dass Banken mit Ihren<br />

Ausleihungen untereinander noch nicht zu dem vor der Krise gewohnten Niveau zurückgekehrt<br />

sind. Darüber hinaus gingen von der stark gestiegenen öffentlichen Verschuldung<br />

und den daraus resultierenden Konsolidierungserfordernissen dämpfende Effekte auf<br />

die Konjunktur der Industrieländer aus. Für das Jahr <strong>2011</strong> wird erwartet, dass sich die weltwirtschaftliche<br />

Konjunkturerholung weiter fortsetzt, jedoch an Tempo verlieren wird. In den<br />

Industrieländern dürfte sich das Wirtschaftswachstum etwas abschwächen. Ursächlich sind<br />

die anhaltenden Spannungen auf den Finanz- und Immobilienmärkten sowie die Maßnahmen<br />

zur Konsolidierung der Staatshaushalte.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum, die zu Beginn des Jahres 2010 eher moderat<br />

ausfiel, gewann im zweiten Quartal getrieben von der besonders guten Konjunktur in<br />

Deutschland an Schwung. Allerdings ist ähnlich wie in der Weltwirtschaft eine divergierende<br />

Geschwindigkeit im Euro-Raum zu beobachten. Spanien und Italien erholten sich langsamer<br />

als der Durchschnitt. In Griechenland sank das Bruttoinlandsprodukt bis zum Sommer<br />

gar. Die zu Jahresbeginn 2010 in Schwierigkeiten geratenen peripheren Länder stehen<br />

vor der Herausforderung, ihre hohen Budgetdefizite deutlich zurückzuführen.<br />

Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung. Im Verlauf des Jahres 2010 hat die<br />

konjunkturelle Erholung an Breite gewonnen. Neben dem Anstieg der Exporte wurde die<br />

Expansion synchron von der erhöhten Binnenkonjunktur getragen. Die Unternehmensinvestitionen<br />

und die privaten Konsumausgaben verzeichneten einen spürbaren Zuwachs.<br />

Deutschland zählte zu den am stärksten expandierenden Volkswirtschaften im Euro-Raum.<br />

Trotz dieser Aufwärtsdynamik darf nicht übersehen werden, dass sich das Inlandsprodukt<br />

zur Jahresmitte 2010 noch auf einem Niveau befand, das zuletzt zum Jahreswechsel<br />

2006/2007 erreicht war. Zum Ende des Jahres 2010 verlangsamte sich das Tempo der konjunkturellen<br />

Entwicklung. Maßgeblich hierfür war die verminderte weltwirtschaftliche Expansion.<br />

Die Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt fiel wesentlich positiver als in den meisten<br />

anderen Industriestaaten aus. Diese erfreuliche Entwicklung ist hauptsächlich auf die flexiblen<br />

Strukturen des Arbeitsmarktes zurückzuführen. Die Unternehmen konnten auf tarifvertragliche<br />

Regelungen und innerbetriebliche Instrumente zurückgreifen, um die temporäre<br />

Unterauslastung ohne Freisetzung von Arbeitskräften zu bewältigen.<br />

Die Situation im Finanzsektor hat sich auch in Deutschland noch nicht normalisiert. Die nervöse<br />

Reaktion der Finanzmärkte auf die Verschuldungssituation der Peripherieländer des<br />

Euro-Raums und die möglichen Konsequenzen des dortigen Engagements deutscher Banken<br />

führten dazu, dass überschüssige Liquidität seitens der Banken bevorzugt bei der Zentralbank<br />

angelegt wurde, anstatt sie über den Interbankenmarkt zu verleihen.<br />

Darüber hinaus förderten die niedrigen kurzfristigen Zinsen das Eingehen von Liquiditätsrisiken<br />

und erhöhten damit die Abhängigkeit von volatilen Marktentwicklungen.


- 283 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Der konjunkturelle Aufschwung war auch im Geschäftsgebiet der Stadtsparkasse <strong>Bottrop</strong><br />

spürbar. Nach dem wirtschaftlichen Stocken der vorausgegangenen Jahre ist allgemein befürchtet<br />

worden, dass der Wiederaufstieg der regionalen Wirtschaft nur mühsam und auf<br />

mittlere Sicht gelingen würde. Anders als erwartet trat die Entspannung schneller ein. Die<br />

Ertragslage der Unternehmen hat sich erheblich verbessert und der Export ist kräftig angezogen,<br />

was sich positiv auf die Investitionsausgaben auswirkte. Darüber hinaus hat auch der<br />

Arbeitsmarkt der Krise getrotzt und zeigte erfreuliche Tendenzen.<br />

Der Blick auf die weiteren konjunkturellen Perspektiven spiegelt ein überwiegend zuversichtliches<br />

Bild wider. Viele Unternehmen der Emscher-Lippe-Region blicken optimistisch<br />

in die Zukunft. Allerdings wird der demografische Wandel die beheimatete Wirtschaft im<br />

Ruhrgebiet in den nächsten Jahren vor eine große Herausforderung stellen.<br />

Die Sparkasse ist ein Wirtschaftsunternehmen des Trägers mit der Aufgabe, die geld- und<br />

kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft, insbesondere des satzungsrechtlichen<br />

Geschäftsgebiets und des Trägers, zu gewährleisten. Die Kreditversorgung<br />

dient vornehmlich der Kreditausstattung des Mittelstandes sowie der wirtschaftlich<br />

schwächeren Bevölkerungskreise. Die Geschäfte werden unter Beachtung des öffentlichen<br />

Auftrags nach kaufmännischen Grundsätzen geführt. Die Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck<br />

des Geschäftsbetriebes.<br />

Die positive konjunkturelle Situation bildete den wirtschaftlichen Rahmen für die geschäftliche<br />

Entwicklung der Sparkasse. Die Entwicklung des Kredit- und Einlagengeschäftes lag<br />

über unseren Erwartungen. Die Geschäftsentwicklung war insgesamt zufriedenstellend. Die<br />

Sparkasse konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre gute Stellung im harten Wettbewerb<br />

behaupten.<br />

Bis zum Jahresende <strong>2011</strong> dürfte es zu einer weiteren Produktionsausweitung in Deutschland<br />

kommen, deren Tempo jedoch geringer ausfällt als noch im Frühjahr 2010. Die privaten<br />

Konsumausgaben und Investitionen werden voraussichtlich zulegen. Der private<br />

Verbrauch wird dabei von einem weiteren Beschäftigungsaufbau gestützt. Vor allem die<br />

Ausrüstungs- und Wohnungsbauinvestitionen dürften angesichts des niedrigen Zinsniveaus<br />

weiter ansteigen. Mit Auslaufen der konjunkturellen Maßnahmen, die im Jahr 2009 beschlossen<br />

wurden, werden die Wachstumsimpulse der öffentlichen Bauinvestitionen hingegen<br />

zurückgehen.<br />

Die Wachstumsbeiträge der Exporte werden im kommenden Jahr aller Voraussicht nach<br />

abnehmen. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Verlangsamung des weltwirtschaftlichen<br />

Umfelds. Dementsprechend wird die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts im Jahr<br />

<strong>2011</strong> mit 2,2 Prozent geringer ausfallen als im Jahr 2010 mit 3,7 Prozent.<br />

Die Situation am Arbeitsmarkt dürfte sich aufgrund der Produktionsausweitung weiterverbessern.<br />

So wird die Anzahl der registrierten Arbeitslosen voraussichtlich jahresdurchschnittlich<br />

von 3,4 Millionen Personen im Jahr 2010 auf leicht unter drei Millionen Personen<br />

im Jahr <strong>2011</strong> fallen.<br />

Die Lage der öffentlichen Haushalte in Deutschland wird sich aufgrund der Konsolidierungsanstrengungen<br />

sowie konjunkturell bedingter Mehreinnahmen im Jahr <strong>2011</strong> vermutlich<br />

leicht verbessern. Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt dürfte das Finanzdefizit<br />

auf 2,4 Prozent, die Schuldenstandsquote auf 73,8 Prozent sinken.


- 284 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Für das Jahr <strong>2011</strong> rechnet die Sparkasse daher mit einem gestärkten Nachfrageverhalten<br />

der privaten Haushalte. Dies wird sich auf den Kauf von Immobilien und damit das Baufinanzierungsgeschäft<br />

auswirken. So erwartet die Sparkasse im Kreditgeschäft mit Privatkunden<br />

einen moderaten Anstieg.<br />

Da im Firmenkundengeschäft die risikoorientierte Kreditpolitik weiterhin im Vordergrund<br />

steht, rechnet die Sparkasse nicht mit einem Wachstum im gewerblichen Kreditgeschäft.<br />

Insgesamt erwartet die Sparkasse für das Kreditgeschäft in <strong>2011</strong> ein Wachstum von 2,0%.<br />

Für das Jahr 2012 ist die voraussichtliche Entwicklung des Kreditgeschäftes mit deutlich<br />

größerer Unsicherheit behaftet. So ist die Entwicklung des Kreditgeschäftes insgesamt sehr<br />

stark von der Entwicklung im Bereich der privaten Wohnungsbaufinanzierung abhängig. Gegenwärtig<br />

wird das Geschäft durch die Erschließung neuer Baugebiete geprägt. Auch die<br />

Lage am Arbeitsmarkt wird die Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Hier kann zum heutigen<br />

Zeitpunkt noch keine seriöse Prognose abgegeben werden. Die Sparkasse erwartet<br />

daher auch im Jahr 2012 ähnliche Zuwächse mit leicht rückläufiger Dynamik.<br />

Die Zuflüsse, die die Sparkasse in 2010 im Bereich der kurzfristigen Einlagen erzielt hat, gilt<br />

es nunmehr in andere Anlageformen zu überführen. Hier werden durchaus Umschichtungen<br />

in den bilanzneutralen Bereich erfolgen. Die Sparkasse strebt in <strong>2011</strong> eine deutlich über den<br />

Werten des Berichtsjahres liegende Gesamtersparnis in Höhe von 24,2 Mio. € an. Diese<br />

sollte auch im Jahr 2012 weiterhin positiv verlaufen.<br />

Im Dienstleistungsgeschäft wird die Sparkasse im Bereich des Wertpapiergeschäftes, das in<br />

den letzten Jahren rückläufig war, versuchen, verlorene Marktanteile aufzuholen.<br />

Die vorgenannten Prognosen zur Entwicklung im Einlagen- und Kreditgeschäft und insbesondere<br />

die Fokussierung auf das Wertpapiergeschäft können insgesamt nach unserer Planung<br />

zu einem Rückgang der Bilanzsumme in <strong>2011</strong> führen. Für das Jahr 2012 prognostiziert<br />

die Sparkasse keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Jahr <strong>2011</strong>.


- 285 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung im 5-Jahresvergleich<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Zinserträge 44.934.898,76 44.649.677,31 44.862.023,47 43.248.560,19 44.233.085,22<br />

Laufende Erträge 9.032.816,77 9.370.867,04 10.186.119,23 9.280.334,48 8.507.546,64<br />

Provisionserträge 7.875.539,87 8.299.905,65 8.162.253,12 8.280.942,37 8.600.718,09<br />

Sonstige betriebliche Erträge 997.728,32 834.313,26 1.849.146,14 950.386,42 686.468,37<br />

Erträge aus der Auflösung von<br />

Sonderposten<br />

221.672,17 0,00 0,00 225.790,68 0,00<br />

Nettoertrag aus Finanzgeschäften 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Erträge 63.062.655,89 63.154.763,26 65.059.541,96 61.986.014,14 62.027.818,32<br />

Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Personalaufwand 15.638.145,08 14.580.009,86 15.266.270,92 15.415.865,55 14.981.215,63<br />

Verwaltungsaufwand 7.429.122,86 11.307.940,64 7.469.686,19 8.185.065,51 8.603.459,15<br />

Zinsaufwendungen 21.852.601,82 23.370.140,86 25.355.759,41 22.990.021,43 20.144.774,09<br />

Provisionsaufwendungen 602.690,01 630.324,51 596.612,02 614.324,12 476.948,66<br />

Abschreibungen 6.728.424,68 4.664.262,69 5.032.181,62 5.547.900,57 8.277.288,49<br />

sonst. betriebliche Aufwendungen 648.279,14 555.142,93 890.860,66 1.016.061,62 1.218.999,27<br />

Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 1.018.038,00<br />

Steuern 3.685.224,74 2.793.623,46 4.839.171,13 3.089.307,01 5.524.989,61<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahme 32.612,33 33.113,39 31.125,33 31.125,33 31.125,33<br />

Zuführung zum Fonds für allgemeine<br />

Bankrisiken<br />

Einstellung in Sonderposten mit<br />

Rücklagenanteil<br />

4.700.000,00 3.600.000,00 4.400.000,00 4.150.000,00 800.000,00<br />

0,00 0,00 225.790,68 0,00 0,00<br />

Aufwendungen 61.317.100,66 61.534.558,34 64.107.457,96 61.039.671,14 61.076.838,23<br />

Position<br />

2006<br />

EUR<br />

2007<br />

EUR<br />

2008<br />

EUR<br />

2009<br />

EUR<br />

2010<br />

EUR<br />

Erträge 63.062.655,89 63.154.763,26 65.059.541,96 61.986.014,14 62.027.818,32<br />

./. Aufwendungen 61.317.100,66 61.534.558,34 64.107.457,96 61.039.671,14 61.076.838,23<br />

= Jahresüberschuss 1.745.555,23 1.620.204,92 952.084,00 946.343,00 950.980,09<br />

Entnahme aus Gewinnrücklage 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen 1.100.000,00 1.000.000,00 0,00 0,00 0,00<br />

Bilanzgewinn 645.555,23 620.204,92 952.084,00 946.343,00 950.980,09


- 286 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Entwicklung der Bilanz im 5-Jahresvergleich<br />

Bilanz-Position<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Barreserve 20.852.530,97 22.118.458,38 22.428.651,95 24.968.294,68 21.766.538,14<br />

Schuldtitel 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Forderungen an<br />

Kreditinstitute<br />

30.601.726,83 61.338.886,24 71.958.991,81 80.044.723,41 63.445.130,83<br />

Forderungen an Kunden 662.057.987,83 680.470.033,98 659.604.585,54 678.471.065,79 715.885.932,88<br />

Schuldverschreibungen 95.629.060,85 46.174.291,46 53.449.960,87 61.772.341,77 66.316.816,43<br />

Aktien, Wertpapiere 202.220.604,65 210.543.010,22 209.502.251,44 204.285.875,75 203.716.483,68<br />

Beteiligungen 12.586.800,26 20.676.456,56 20.630.611,38 20.694.111,38 20.194.231,77<br />

Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Treuhandvermögen 121.613,07 103.157,43 81.265,89 61.010,13 44.227,45<br />

Ausgleichsforderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Immaterielle Anlagewerte 53.443,00 88.595,00 139.535,00 85.639,00 35.411,00<br />

Sachanlagen 11.584.791,44 10.886.029,74 11.883.789,22 14.683.572,32 15.850.209,32<br />

Sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

2.094.333,52 2.665.898,71 1.333.866,23 944.506,95 720.958,03<br />

389.976,97 582.097,79 509.604,56 442.239,32 449.696,33<br />

Summe Aktiva 1.038.192.869,39 1.055.646.915,51 1.051.523.113,89 1.086.453.380,50 1.108.425.635,86<br />

Verbindlichkeiten 957.118.235,45 966.034.765,04 956.733.610,99 987.086.718,66 1.005.732.476,81<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

1.251.965,51 1.024.838,98 810.945,92 709.304,16 708.216,68<br />

Rückstellungen 10.443.372,76 13.987.810,90 13.801.181,71 13.609.430,09 15.103.090,16<br />

Sonderposten mit<br />

Rücklagenanteil<br />

Fonds für allgemeine<br />

Bankrisiken<br />

0,00 0,00 225.790,68 0,00 0,00<br />

9.500.000,00 13.100.000,00 17.500.000,00 21.650.000,00 22.450.000,00<br />

Rücklagen 59.233.740,44 60.879.295,67 61.499.500,59 62.451.584,59 63.480.872,12<br />

Bilanzgewinn 645.555,23 620.204,92 952.084,00 946.343,00 950.980,09<br />

Summe Passiva 1.038.192.869,39 1.055.646.915,51 1.051.523.113,89 1.086.453.380,50 1.108.425.635,86


- 287 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Beschäftigte<br />

2010 2009<br />

Vollzeitkräfte 212 220<br />

Teilzeit- und Ultimokräfte 61 64<br />

273 284<br />

Auszubildende 20 18<br />

293 302


- 288 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Sparkasse Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 289 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Volksbank Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

26. Volksbank Kirchhellen eG<br />

Kirchhellener Straße 6-8<br />

46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Beteiligungsverhältnis<br />

Geschäftsguthaben: 5.432.936,47 EUR<br />

Die Stadt <strong>Bottrop</strong> besitzt 1 Anteil an der Genossenschaft zu 160,00 EUR.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von banküblichen und ergänzenden Ge-<br />

schäften.<br />

BESETZUNG DER ORGANE:<br />

A. Aufsichtsrat:<br />

Rudolf Allekotte, Vorsitzender<br />

Dr. Günter Korte, stellv. Vorsitzender<br />

Egon Fiele<br />

Dirk Helmke<br />

Regina Timmerhaus<br />

Jürgen Lefarth<br />

Harald Lubina<br />

Friedrich Steinmann<br />

Frank Schneider<br />

Barbara Wischermann<br />

B. Vorstand:<br />

Werner Münstermann<br />

Eberhard Kreck<br />

C. Prokuristen:<br />

Heinz Grob<br />

Ulrich Frensch<br />

Martin Wissing<br />

Marcus Nowak<br />

Martin Oelerich<br />

Michael Platzköster<br />

Jürgen Tebroke<br />

Wegen der Geringfügigkeit des Anteils der Stadt <strong>Bottrop</strong> an der Genossenschaft wird auf eine<br />

Darstellung der Unternehmensdaten verzichtet.


- 290 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Volksbank Stadt <strong>Bottrop</strong>


- 291 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

VII. Perspektiven<br />

Angesichts der defizitären städtischen Haushaltssituation hat die Steuerung und<br />

Kontrolle der städtischen Beteiligungen eine besondere Bedeutung.<br />

Dem mit Organisationsprivatisierungen einhergehenden Verlust an kommunaler<br />

Einfluss- und Steuerungsmöglichkeit kann durch eine Gestaltung der Gesell-<br />

schaftsverträge/der Satzungen sowie einer optimierten Steuerung der städtischen<br />

Beteiligungen entgegengewirkt werden.<br />

Zur Lösung dieser Problematik soll im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform der<br />

Stadt <strong>Bottrop</strong> der Aufbau eines effektiven und umfassenden Beteiligungsmanage-<br />

ment zur Steuerung und Kontrolle verselbständigter Bereiche erfolgen.<br />

Die Steuerungsmechanismen und Steuerungsmöglichkeiten sollen durch systema-<br />

tisches und geplantes Einwirken auf die Beteiligungen verbessert werden. Dabei ist<br />

ein angemessenes Verhältnis zwischen der Selbständigkeit der Beteiligungsgesell-<br />

schaften einerseits und der Steuerung und Kontrolle durch die Stadt andererseits<br />

zu finden.<br />

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 07.11.2000 die Beteiligungsrichtlinien<br />

der Stadt <strong>Bottrop</strong> beschlossen.<br />

Diese Beteiligungsrichtlinien sollen die gesamtstädtischen Interessen durch gezielte<br />

Vorgaben des Rates der Stadt an die Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in den Organen<br />

der Gesellschaften und an die Finanzverwaltung verwirklichen.<br />

In den Beteiligungsrichtlinien werden Vorgaben zur wirtschaftlichen Beteiligung der<br />

Stadt, zu Aufgaben, Rechten und Pflichten der Beteiligungsverwaltung gemacht<br />

und ferner Regelungen für Vertreter der Stadt <strong>Bottrop</strong> in den Organen der Gesell-<br />

schaften getroffen.


- 292 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anhang<br />

Anlage 1: Erläuterung zu der Berechnung und Aussagekraft der aus-<br />

gewiesenen Kennzahlen und der Kapitalflussrechnung<br />

Bei der Darstellung der einzelnen Unternehmen werden Kennzahlen zur Analyse der<br />

wirtschaftlichen Situation aufgeführt. Die ausgewiesenen Kennzahlen werden anhand<br />

der nachstehenden Formeln berechnet und haben im Wesentlichen folgende Aussa-<br />

gekraft:<br />

Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital<br />

Die Eigenkapitalquote gibt den Grad der Unabhängigkeit ei-<br />

nes Unternehmens wieder. In der Regel kann die Finanzie-<br />

rung eines Unternehmens als günstig bezeichnet werden,<br />

wenn das Eigenkapital als Haftungs- bzw. Schutzkapital das<br />

Fremdkapital überwiegt. Je höher der Anteil des Eigenkapi-<br />

tals am Gesamtkapital, umso sicherer ist die Lage des Un-<br />

ternehmens in Krisenzeiten und umso unabhängiger ist das<br />

Unternehmen gegenüber seinen Gläubigern.<br />

Fremdkapitalquote = Fremdkapital / Gesamtkapital<br />

Die Fremdkapitalquote gibt den Grad der Abhängigkeit eines<br />

Unternehmens wieder. In der Regel kann die Finanzierung<br />

eines Unternehmens als ungünstig bezeichnet werden, wenn<br />

das Fremdkapital das Eigenkapital überwiegt. Je höher der<br />

Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital, umso unsiche-<br />

rer ist die Lage des Unternehmens in Krisenzeiten und umso<br />

abhängiger ist das Unternehmen gegenüber seinen Gläubi-<br />

gern.


- 293 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Eigenkapital-Rentabilität = Jahresüberschuss x 100<br />

Deckung des Anlagevermö-<br />

Eigenkapital<br />

Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unterneh-<br />

men als Unterschied der Erträge und Aufwendun-<br />

gen soll so hoch sein, dass außer den für die tech-<br />

nische und wirtschaftliche Entwicklung des Unter-<br />

nehmens notwendigen Rücklagen mindestens eine<br />

marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals erwirt-<br />

schaftet wird (§ 109 (2) GO NRW). Die Kennzahl<br />

drückt die Höhe der Verzinsung des Eigenkapitals<br />

in Prozent aus.<br />

gens durch Eigenkapital = Eigenkapital / Anlagevermögen<br />

Die Finanzierung des Anlagevermögens durch Ei-<br />

genkapital ist ein wichtiger Maßstab zur Beurteilung<br />

der Kapitalausstattung des Unternehmens. Da An-<br />

lagegegenstände in der Regel langfristig gebunde-<br />

nes Vermögen darstellen, müssen sie durch ent-<br />

sprechend langfristiges Kapital finanziert werden.<br />

Damit wird sichergestellt, dass im Krisenfalle keine<br />

Anlagegüter veräußert werden müssen, um den<br />

Tilgungsverpflichtungen termingerecht nachzu-<br />

kommen. Deshalb sollen Wirtschaftsgüter des An-<br />

lagevermögens grundsätzlich nicht kurzfristig finan-<br />

ziert werden. Die Anlagenfinanzierung kann somit<br />

als sehr gut bezeichnet werden, wenn das Anlage-<br />

vermögen voll durch Eigenkapital gedeckt ist.


- 294 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Kassenmittelintensität = Flüssige Mittel / Gesamtvermögen<br />

Kapitalflussrechnung/Cash Flow<br />

Die Kennzahl drückt den Grad der Zahlungsfähig-<br />

keit aus. Je mehr die flüssigen Mittel die kurzfristi-<br />

gen Verbindlichkeiten decken, desto liquider und<br />

damit sicherer ist das Unternehmen.<br />

Der Cash Flow ist eine Kennzahl, die angibt, welchen Mittelzufluss ein Unternehmen<br />

in einer Periode aus dem Umsatzprozess erwirtschaftet hat und was somit unterjäh-<br />

rig für Investitionen, Tilgungszahlungen oder Gewinnausschüttungen zur Verfügung<br />

steht (Finanzmittelüberschuss).<br />

Er ist ein Maßstab für die Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens und zeigt die<br />

finanzielle Flexibilität und finanzielle Unabhängigkeit von außenstehenden Geldge-<br />

bern an. Ein niedriger Cash Flow führt zu einer Schwächung des Eigenkapitals, so-<br />

mit zu einem erhöhten Verschuldungsgrad und schließlich zwangsläufig zu einer<br />

wachsenden Zinslast. Das Wachstumspotential des Unternehmens wird einge-<br />

schränkt.


- 295 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anlage 2: Auszug aus der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen<br />

§ 107<br />

Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung<br />

(1) Die Gemeinde darf sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben wirtschaftlich betätigen, wenn<br />

1. ein öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert,<br />

2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zu der<br />

Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht und<br />

3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Wasserversorgung, des öffentlichen Verkehrs<br />

sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungsnetzen einschließlich<br />

der Telefondienstleistungen der öffentliche Zweck durch andere Unternehmen<br />

nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt werden kann.<br />

Das Betreiben eines Telekommunikationsnetzes umfasst nicht den Vertrieb und/oder<br />

die Installation von Endgeräten von Telekommunikationsanlagen. Als wirtschaftliche<br />

Betätigung ist der Betrieb von Unternehmen zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter<br />

oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistungen am Markt tätig werden, sofern die<br />

Leistung ihrer Art nach auch von einem Privaten mit der Absicht der Gewinnerzielung<br />

erbracht werden könnte.<br />

(2) Als wirtschaftliche Betätigung im Sinne dieses Abschnitts gilt nicht der Betrieb von<br />

1. Einrichtungen, zu denen die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist,<br />

2. öffentlichen Einrichtungen, die für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner<br />

erforderlich sind, insbesondere Einrichtungen auf den Gebieten<br />

- Erziehung, Bildung oder Kultur (Schulen, Volkshochschulen, Tageseinrichtungen<br />

für Kinder und sonstige Einrichtungen der Jugendhilfe, Bibliotheken, Museen,<br />

Ausstellungen, Opern, Theater, Kinos, Bühnen, Orchester, Stadthallen,<br />

Begegnungsstatten),<br />

- Sport oder Erholung (Sportanlagen, zoologische und botanische Gärten,<br />

Wald-, Park- und Gartenanlagen, Herbergen, Erholungsheime, Bäder, Einrichtungen<br />

zur Veranstaltung von Volksfesten),<br />

- Gesundheits- oder Sozialwesen (Krankenhäuser, Bestattungseinrichtungen,<br />

Sanatorien, Kurparks, Senioren- und Behindertenheime, Frauenhäuser, soziale<br />

und medizinische Beratungsstellen),<br />

3. Einrichtungen, die der Straßenreinigung, der Wirtschaftsförderung, der Fremdenverkehrsförderung<br />

oder der Wohnraumversorgung dienen,<br />

4. Einrichtungen des Umweltschutzes, insbesondere der Abfallentsorgung oder<br />

Abwasserbeseitigung sowie des Messe- und Ausstellungswesens,<br />

5. Einrichtungen, die ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs von Gemeinden<br />

und Gemeindeverbänden dienen.<br />

Auch diese Einrichtungen sind, soweit es mit ihrem öffentlichen Zweck vereinbar ist,<br />

nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verwalten und können entsprechend den<br />

Vorschriften über die Eigenbetriebe geführt werden. Das Innenministerium kann durch<br />

Rechtsverordnung bestimmen, dass Einrichtungen, die nach Art und Umfang eine<br />

selbstständige Betriebsführung erfordern, ganz oder teilweise nach den für die Eigenbetriebe<br />

geltenden Vorschriften zu führen sind; hierbei können auch Regelungen getroffen<br />

werden, die von einzelnen der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften abweichen.


- 296 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(3) Die wirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig, wenn<br />

die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen und die berechtigten Interessen der<br />

betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Die Aufnahme einer<br />

wirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen<br />

des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme einer<br />

solchen Betätigung bedarf der Genehmigung.<br />

(4) Die nichtwirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig,<br />

wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen und die<br />

berechtigten Interessen der betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt<br />

sind. Diese Voraussetzungen gelten bei in den Krankenhausplan des Landes aufgenommenen<br />

Krankenhäusern als erfüllt. Die Aufnahme einer nichtwirtschaftlichen Betätigung<br />

auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen des Absatzes<br />

1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme einer solchen Betätigung bedarf<br />

der Genehmigung.<br />

(5) Vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare oder mittelbare<br />

Beteiligung an Unternehmen im Sinne des Absatzes 1 ist der Rat auf der Grundlage<br />

einer Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen<br />

Engagements und über die Auswirkungen auf das Handwerk und die mittelständische<br />

Wirtschaft zu unterrichten. Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk,<br />

Industrie und Handel und der für die Beschäftigten der jeweiligen Branche handelnden<br />

Gewerkschaften ist Gelegenheit zur Stellungnahme zu den Marktanalysen zu<br />

geben.<br />

(6) Bankunternehmen darf die Gemeinde nicht errichten, übernehmen oder betreiben.<br />

(7) Für das öffentliche Sparkassenwesen gelten die dafür erlassenen besonderen Vorschriften.<br />

§ 107a<br />

Zulässigkeit energiewirtschaftlicher Betätigung<br />

(1) Die wirtschaftliche Betätigung in den Bereichen der Strom-, Gas- und Wärmeversorgung<br />

dient einem öffentlichen Zweck und ist zulässig, wenn sie nach Art und Umfang in einem<br />

angemessenen Verhältnis zu der Leistungsfähigkeit der Gemeinde steht.<br />

(2) Mit den Bereichen Strom-, Gas- und Wärmeversorgung unmittelbar verbundene Dienstleistungen<br />

sind zulässig, wenn sie den Hauptzweck fördern. Die Gemeinde stellt sicher,<br />

dass bei der Erbringung dieser Dienstleistungen die Belange kleinerer Unternehmen,<br />

insbesondere des Handwerks, berücksichtigt werden.<br />

(3) Die Aufnahme einer überörtlichen energiewirtschaftlichen Betätigung ist zulässig, wenn<br />

die Voraussetzung des Absatzes 1 vorliegt und die berechtigten Interessen der betroffenen<br />

kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Bei der Versorgung mit Strom<br />

und Gas gelten nur die Interessen als berechtigt, die nach den Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

eine Einschränkung des Wettbewerbs zulassen. Die Aufnahme<br />

einer energiewirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen Märkten ist zulässig, wenn<br />

die Voraussetzung des Absatzes 1 vorliegt. Die Aufnahme einer solchen Betätigung bedarf<br />

der Genehmigung.<br />

(4) Vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare Beteiligung an Unternehmen<br />

im Sinne des Absatzes 1 ist der Rat über die Chancen und Risiken des beabsichtigten<br />

wirtschaftlichen Engagements zu unterrichten. Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen<br />

von Handwerk, Industrie und Handel und der für die Beschäftigten<br />

der jeweiligen Branche handelnden Gewerkschaften ist Gelegenheit zur Stellungnahme<br />

zu geben, sofern die Entscheidung die Erbringung verbundener Dienstleistungen betrifft.


- 297 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

§ 108<br />

Unternehmen und Einrichtungen des privaten Rechts<br />

(1) Die Gemeinde darf Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten<br />

Rechts nur gründen oder sich daran beteiligen, wenn<br />

1. bei Unternehmen (§ 107 Abs. 1) die Voraussetzungen des § 107 Abs. 1 Satz 1 gegeben<br />

sind und bei Unternehmen im Bereich der energiewirtschaftlichen Betätigung<br />

die Voraussetzungen des § 107 a Abs. 1 gegeben ist,<br />

2. bei Einrichtungen (§ 107 Abs. 2) ein wichtiges Interesse der Gemeinde an der Gründung<br />

oder der Beteiligung vorliegt,<br />

3. eine Rechtsform gewählt wird, welche die Haftung der Gemeinde auf einen bestimmten<br />

Betrag begrenzt,<br />

4. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhältnis zu<br />

ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />

5. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder unangemessener<br />

Höhe verpflichtet,<br />

6. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwachungsorgan,<br />

erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in anderer<br />

Weise gesichert wird,<br />

7. das Unternehmen oder die Einrichtung durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder<br />

sonstiges Organisationsstatut auf den öffentlichen Zweck ausgerichtet wird,<br />

8. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform gewährleistet ist, dass der<br />

Jahresabschluss und der Lagebericht, soweit nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften<br />

gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, aufgrund des<br />

Gesellschaftsvertrages oder der Satzung in entsprechender Anwendung der Vorschriften<br />

des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften<br />

aufgestellt und ebenso oder in entsprechender Anwendung der für Eigenbetriebe<br />

geltenden Vorschriften geprüft werden,<br />

9. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform, vorbehaltlich weitergehender<br />

oder entgegenstehender gesetzlicher Vorschriften, durch Gesellschaftsvertrag<br />

oder Satzung gewährleistet ist, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr gewährten<br />

Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nummer 9 des Handelsgesetzbuches der Mitglieder<br />

der Geschäftsführung, des Aufsichtsrates, des Beirates oder einer ähnlichen<br />

Einrichtung im Anhang zum Jahresabschluss jeweils für jede Personengruppe sowie<br />

zusätzlich unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglieds dieser Personengruppen<br />

unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer<br />

9 Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden. Die individualisierte<br />

Ausweisungspflicht gilt auch für:<br />

a) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall einer vorzeitigen Beendigung<br />

ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind,<br />

b) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall der regulären Beendigung<br />

ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind, mit ihrem Barwert sowie den von der Gesellschaft<br />

während des Geschäftsjahres hierfür aufgewandten oder zurückgestellten<br />

Betrag,<br />

c) während des Geschäftsjahres vereinbarte Änderungen dieser Zusagen und<br />

d) Leistungen, die einem früheren Mitglied, das seine Tätigkeit im Laufe des Geschäftsjahres<br />

beendet hat, in diesem Zusammenhang zugesagt und im Laufe des<br />

Geschäftsjahres gewährt worden sind.


- 298 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Eine Gewährleistung für die individualisierte Ausweisung von Bezügen und Leistungszusagen<br />

ist im Falle der Beteiligung an einer bestehenden Gesellschaft auch<br />

dann gegeben, wenn in Gesellschaftsvertrag oder Satzung die erstmalige individualisierte<br />

Ausweisung spätestens für das zweite Geschäftsjahr nach Erwerb der Beteiligung<br />

festgelegt ist.<br />

10. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Telefondienstleistungen<br />

nach § 107 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im<br />

Rahmen einer Schachtelbeteiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den<br />

Anteil der Gemeinde bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt<br />

ist. Zur Wahrnehmung gleicher Wettbewerbschancen darf die Gemeinde für<br />

diese Unternehmen weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugskonditionen<br />

in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten i. S. von<br />

§ 87 leisten.<br />

Die Aufsichtsbehörde kann von den Vorschriften der Nummern 3, 5 und 8 in begründeten<br />

Fällen Ausnahmen zulassen. Wird von Satz 1 Nummer 8 eine Ausnahme zugelassen,<br />

kann auch von Satz 1 Nummer 9 eine Ausnahme zugelassen werden.<br />

(2) Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 gilt für die erstmalige unmittelbare oder mittelbare Beteiligung<br />

an einer Gesellschaft einschließlich der Gründung einer Gesellschaft, wenn den beteiligten<br />

Gemeinden oder Gemeindeverbänden alleine oder zusammen oder zusammen mit<br />

einer Beteiligung des Landes mehr als 50 vom Hundert der Anteile gehören. Bei bestehenden<br />

Gesellschaften, an denen Gemeinden oder Gemeindeverbände unmittelbar oder<br />

mittelbar alleine oder zusammen oder zusammen mit dem Land mit mehr als 50 vom<br />

Hundert beteiligt sind, trifft die Gemeinden und Gemeindeverbände eine Hinwirkungspflicht<br />

zur Anpassung an die Vorgaben des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 9. Die Hinwirkungspflicht<br />

nach Satz 2 bezieht sich sowohl auf die Anpassung von Gesellschaftsvertrag<br />

oder Satzung als auch auf die mit Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 verfolgte Zielsetzung<br />

der individualisierten Ausweisung der dort genannten Bezüge und Leistungszusagen.<br />

(3) Gehören einer Gemeinde mehr als 50 vom Hundert der Anteile an einem Unternehmen<br />

oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform, muss sie darauf hinwirken, dass<br />

1. in sinngemäßer Anwendung der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften<br />

a) für jedes Wirtschaftsjahr ein Wirtschaftsplan aufgestellt wird,<br />

b) der Wirtschaftsführung eine fünfjährige Finanzplanung zugrunde gelegt und der<br />

Gemeinde zur Kenntnis gebracht wird,<br />

c) die Feststellung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Ergebnisses sowie<br />

das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts unbeschadet<br />

der bestehenden gesetzlichen Offenlegungspflichten öffentlich bekannt<br />

gemacht werden und der Jahresabschluss und der Lagebericht bis zur Feststellung<br />

des folgenden Jahresabschlusses zur Einsichtnahme verfügbar gehalten<br />

werden,<br />

2. in dem Lagebericht oder in Zusammenhang damit zur Einhaltung der öffentlichen<br />

Zwecksetzung und zur Zweckerreichung Stellung genommen wird,<br />

3. nach den Wirtschaftsgrundsätzen (§ 109) verfahren wird, wenn die Gesellschaft ein<br />

Unternehmen betreibt.<br />

Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Bericht über die Einhaltung der öffentlichen<br />

Zwecksetzung sind dem Haushaltsplan als Anlage beizufügen. Gehört der Gemeinde<br />

zusammen mit anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden die Mehrheit der<br />

Anteile an einem Unternehmen oder an einer Einrichtung, soll sie auf eine Wirtschaftsführung<br />

nach Maßgabe des Satzes 1 Nr. 1 a) und b) sowie Nr. 2 und Nr. 3 hinwirken.


- 299 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(4) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />

Rechtsform einer Aktiengesellschaft nur gründen, übernehmen, wesentlich erweitern<br />

oder sich daran beteiligen, wenn der öffentliche Zweck nicht ebenso gut in einer anderen<br />

Rechtsform erfüllt wird oder erfüllt werden kann.<br />

(5) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />

Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nur gründen oder sich daran<br />

beteiligen, wenn durch die Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages sichergestellt ist,<br />

dass<br />

1. die Gesellschafterversammlung auch beschließt über<br />

a) den Abschluss und die Änderungen von Unternehmensverträgen im Sinne der<br />

§§ 291 und 292 Abs. 1 des Aktiengesetzes,<br />

b) den Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen und Beteiligungen,<br />

c) den Wirtschaftsplan, die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung<br />

des Ergebnisses sowie<br />

d) die Bestellung und die Abberufung der Geschäftsführer, soweit dies nicht der<br />

Gemeinde vorbehalten ist, und<br />

2. der Rat den von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten<br />

Mitgliedern des Aufsichtsrats Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines<br />

Aufsichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />

(6) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />

oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 25 vom Hundert beteiligt<br />

sind, dürfen<br />

a) der Gründung einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung in einer<br />

Rechtsform des privaten Rechts, einer Beteiligung sowie der Erhöhung einer Beteiligung<br />

der Gesellschaft an einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung<br />

in einer Rechtsform des privaten Rechts nur zustimmen, wenn<br />

- die vorherige Entscheidung des Rates vorliegt,<br />

- für die Gemeinde selbst die Gründungs- bzw. Beteiligungsvoraussetzungen vorliegen<br />

und<br />

- sowohl die Haftung der gründenden Gesellschaft als auch die Haftung der zu<br />

gründenden Gesellschaft oder Vereinigung durch ihre Rechtsform auf einen bestimmten<br />

Betrag begrenzt sind oder<br />

- sowohl die Haftung der sich beteiligenden Gesellschaft als auch die Haftung der<br />

Gesellschaft oder Vereinigung, an der eine Beteiligung erfolgt, durch ihre Rechtsform<br />

auf einen bestimmten Betrag begrenzt sind;<br />

b) einem Beschluss der Gesellschaft zu einer wesentlichen Änderung des GeseIlschaftszwecks<br />

oder sonstiger wesentlicher Änderungen des Gesellschaftsvertrages<br />

nur nach vorheriger Entscheidung des Rates zustimmen.<br />

In den Fällen von Satz 1 Buchstabe a) gilt Absatz 1 Satz 2 und 3 entsprechend. Als Vertreter<br />

der Gemeinde im Sinne von Satz 1 gelten auch Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und<br />

Mitglieder von sonstigen Organen und ähnlichen Gremien der Gesellschaft, die von der Gemeinde<br />

oder auf ihre Veranlassung oder ihren Vorschlag in das Organ oder Gremium entsandt<br />

oder gewählt worden sind. Beruht die Entsendung oder Wahl auf der Veranlassung<br />

oder dem Vorschlag mehrerer Gemeinden, Gemeindeverbände oder Zweckverbände, so<br />

bedarf es der Entscheidung nur des Organs, auf das sich die beteiligten Gemeinden und<br />

Gemeindeverbände oder Zweckverbände geeinigt haben. Die Sätze 1 bis 4 gelten nicht,<br />

soweit ihnen zwingende Vorschriften des Gesellschaftsrechts entgegenstehen.


- 300 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(7) Die Gemeinde kann einen einzelnen Geschäftsanteil an einer eingetragenen Kreditgenossenschaft<br />

erwerben, wenn eine Nachschusspflicht ausgeschlossen oder die Haftungssumme<br />

auf einen bestimmten Betrag beschränkt ist.<br />

§ 108 a<br />

Arbeitnehmermitbestimmung in fakultativen Aufsichtsräten<br />

(1) Soweit im Gesellschaftsvertrag eines Unternehmens (§ 107 Abs. 1, § 107 a Abs. 1) oder<br />

einer Einrichtung (§ 107 Abs. 2) in Privatrechtsform, an der die Gemeinde unmittelbar<br />

oder mittelbar mit mehr als 50 vom Hundert der Anteile beteiligt ist, ein fakultativer Aufsichtsrat<br />

vorgesehen ist, können dem fakultativen Aufsichtsrat Arbeitnehmervertreter des<br />

Unternehmens oder der Einrichtung angehören. In diesem Fall ist ein angemessener<br />

Einfluss der Gemeinde im Sinne des § 108 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 gegeben, wenn bei mehr<br />

als 2 von der Gemeinde in den Aufsichtsrat zu entsendenden Vertretern nicht mehr als<br />

ein Drittel der Gesamtzahl der Aufsichtsratsmandate durch Arbeitnehmervertreter des<br />

Unternehmens oder der Einrichtung nach Maßgabe der folgenden Absätze besetzt werden.<br />

(2) Der Rat der Gemeinde bestellt aus einer von der Betriebsversammlung des Unternehmens<br />

oder der Einrichtung zu erstellenden Vorschlagsliste die in den fakultativen Aufsichtsrat<br />

zu entsendenden Arbeitnehmervertreter. Die Bestellung bedarf eines Beschlusses<br />

der Mehrheit der gesetzlichen Zahl der Mitglieder des Rates. Die Vorschlagsliste<br />

muss mindestens die doppelte Zahl der zu entsendenden Arbeitnehmervertreter enthalten.<br />

Der Rat hat das Recht, mit der Mehrheit der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder<br />

sämtliche Vorschläge der Liste zurückzuweisen und eine Ergänzung zu verlangen. In<br />

diesem Fall kann eine Betriebsversammlung eine neue Vorschlagsliste erstellen; Sätze 1<br />

bis 4 gelten entsprechend. Im Falle einer erneuten Zurückweisung der Vorschläge durch<br />

den Rat bleiben die für die Arbeitnehmervertreter vorgesehenen Aufsichtsratsmandate<br />

unbesetzt.<br />

(3) § 113 Abs. 1 Sätze 2 und 3 gelten für die nach Absatz 2 für den fakultativen Aufsichtsrat<br />

vom Rat bestellten Arbeitnehmervertreter entsprechend. Verliert ein vom Rat bestellter<br />

Arbeitnehmervertreter die Beschäftigteneigenschaft in dem Unternehmen oder der Einrichtung,<br />

muss der Rat ihn entsprechend § 113 Abs. 1 Satz 3 aus seinem Amt im fakultativen<br />

Aufsichtsrat abberufen.<br />

(4) In der Betriebsversammlung nach Absatz 2 sind alle Beschäftigten des Unternehmens<br />

bzw. der Einrichtung wahlberechtigt, die am Tage der Betriebsversammlung das 18. Lebensjahr<br />

vollendet haben. Nicht wahlberechtigt sind Geschäftsführer und Vorstände des<br />

Unternehmens bzw. der Einrichtung. In die Vorschlagsliste können nur Wahlberechtigte<br />

aufgenommen werden. Die Einzelheiten für die Wahl der Arbeitnehmervertreter sind im<br />

Gesellschaftsvertrag, der Satzung oder einem sonstigen Organisationsstatut des Unternehmens<br />

bzw. der Einrichtung zu regeln. Im Gesellschaftsvertrag, der Satzung oder dem<br />

Organisationsstatut des Unternehmens bzw. der Einrichtung ist auch die Amtsdauer der<br />

Arbeitnehmervertreter zu regeln. Sie soll die regelmäßige Amtsdauer der nach § 113<br />

Abs. 2 Satz 2 neben dem Bürgermeister oder dem von ihm benannten Bediensteten der<br />

Gemeinde in den fakultativen Aufsichtsrat bestellten weiteren Vertreter nicht überschreiten.<br />

(5) Wird ein Arbeitnehmervertreter von seinem Amt gemäß § 113 Abs. 1 Satz 3 abberufen<br />

oder scheidet er aus anderen Gründen aus dem Aufsichtsrat aus, bestellt der Rat mit der<br />

Mehrheit der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder aus dem noch nicht in Anspruch genommenen<br />

Teil der Vorschlagsliste nach Absatz 2 einen Nachfolger. Kommt eine solche<br />

Mehrheit nicht zustande, kann eine Betriebsversammlung den noch nicht in Anspruch<br />

genommenen Teil der Vorschlagsliste um neue Vorschläge ergänzen. Kommt auch dann<br />

keine Mehrheit der gesetzlichen Zahl der Mitglieder des Rates für die Bestellung eines<br />

Nachfolgers zustande, bleibt das Aufsichtsratsmandat unbesetzt.


- 301 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(6) Die Absätze 1 bis 5 gelten mit folgenden Maßgaben entsprechend in den Fällen, in denen<br />

an einem Unternehmen oder einer Einrichtung in Privatrechtsform zwei oder mehr<br />

Gemeinden beteiligt sind.<br />

Die Bestellung der in den fakultativen Aufsichtsrat zu entsendenden Arbeitnehmervertreter<br />

bedarf übereinstimmender, mit der Mehrheit der gesetzlichen Zahl der Mitglieder zustande<br />

gekommener Beschlüsse der Räte mindestens so vieler beteiligter Kommunen,<br />

dass hierdurch insgesamt mehr als die Hälfte der kommunalen Beteiligung an dem Unternehmen<br />

oder der Einrichtung repräsentiert wird. Kommen solche übereinstimmenden<br />

Beschlüsse nicht oder nicht im erforderlichen Umfang zustande, kann eine Betriebsversammlung<br />

eine neue Vorschlagsliste erstellen. Kommen auch hierzu entsprechende<br />

übereinstimmende Beschlüsse der beteiligten Räte nicht oder nicht im erforderlichen<br />

Umfang zustande, bleiben die für die Arbeitnehmervertreter vorgesehenen Aufsichtsratsmandate<br />

unbesetzt.<br />

Für die Bestellung eines Nachfolgers im Sinne des Absatzes 5 gilt Satz 2 entsprechend.<br />

Kommen danach übereinstimmende Beschlüsse der beteiligten Räte nicht oder nicht im<br />

erforderlichen Umfang zustande, kann eine Betriebsversammlung den noch nicht in Anspruch<br />

genommenen Teil der Vorschlagsliste um neue Vorschläge ergänzen. Kommen<br />

auch dann übereinstimmende Beschlüsse der beteiligten Räte nicht oder nicht im erforderlichen<br />

Umfang zustande, bleibt das Aufsichtsratsmandat unbesetzt.<br />

Für die nach § 113 Abs. 1 Sätze 2 und 3 zu treffenden Entscheidungen bedarf es übereinstimmender<br />

Beschlüsse der Räte mindestens so vieler beteiligter Kommunen, dass<br />

hierdurch insgesamt mehr als die Hälfte der kommunalen Beteiligung an dem Unternehmen<br />

oder der Einrichtung repräsentiert wird.<br />

§ 109<br />

Wirtschaftsgrundsätze<br />

(1) Die Unternehmen und Einrichtungen sind so zu führen, zu steuern und zu kontrollieren,<br />

dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird. Unternehmen sollen einen Ertrag für<br />

den Haushalt der Gemeinde abwerfen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlichen<br />

Zwecks nicht beeinträchtigt wird.<br />

(2) Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unternehmen als Unterschied der Erträge und<br />

Aufwendungen soll so hoch sein, dass außer den für die technische und wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Unternehmens notwendigen Rücklagen mindestens eine marktübliche<br />

Verzinsung des Eigenkapitals erwirtschaftet wird.<br />

§ 110<br />

Verbot des Missbrauchs wirtschaftlicher Machtstellung<br />

Bei Unternehmen, für die kein Wettbewerb gleichartiger Unternehmen besteht, dürfen der<br />

Anschluss und die Belieferung nicht davon abhängig gemacht werden, dass auch andere<br />

Leistungen oder Lieferungen abgenommen werden.<br />

§ 111<br />

Veräußerung von Unternehmen, Einrichtungen und Beteiligungen<br />

(1) Die teilweise oder vollständige Veräußerung eines Unternehmens oder einer Einrichtung<br />

oder einer Beteiligung an einer Gesellschaft sowie andere Rechtsgeschäfte, durch welche<br />

die Gemeinde ihren Einfluss auf das Unternehmen, die Einrichtung oder die Gesellschaft<br />

verliert oder vermindert, sind nur zulässig, wenn die für die Betreuung der Einwohner<br />

erforderliche Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde nicht beeinträchtigt wird.


- 302 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(2) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />

oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 50 v. H. beteiligt sind, dürfen<br />

Veräußerungen oder anderen Rechtsgeschäften im Sinne des Absatzes 1 nur nach<br />

vorheriger Entscheidung des Rates und nur dann zustimmen, wenn für die Gemeinde<br />

die Zulässigkeitsvoraussetzung des Absatzes 1 vorliegt.<br />

§ 112<br />

Informations- und Prüfungsrechte, <strong>Beteiligungsbericht</strong><br />

(1) Gehören einer Gemeinde unmittelbar oder mittelbar Anteile an einem Unternehmen<br />

oder einer Einrichtung in einer Rechtsform des privaten Rechts in dem in § 53 des<br />

Haushaltsgrundsätzegesetzes bezeichneten Umfang, so soll sie<br />

1. die Rechte nach § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes ausüben,<br />

2. darauf hinwirken, dass ihr die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes vorgesehenen<br />

Befugnisse eingeräumt werden.<br />

(2) Ist eine Beteiligung der Gemeinde an einer Gesellschaft keine Mehrheitsbeteiligung im<br />

Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes, so soll die Gemeinde, soweit ihr Interesse<br />

dies erfordert, darauf hinwirken, dass ihr im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung<br />

die Befugnisse nach § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes eingeräumt werden.<br />

Bei mittelbaren Minderheitsbeteiligungen gilt dies nur, wenn die Beteiligung den vierten<br />

Teil der Anteile übersteigt und einer Gesellschaft zusteht, an der die Gemeinde allein<br />

oder zusammen mit anderen Gebietskörperschaften mit Mehrheit im Sinne des § 53 des<br />

Haushaltsgrundsätzegesetzes beteiligt ist.<br />

§ 113<br />

Vertretung der Gemeinde in Unternehmen oder Einrichtungen<br />

(1) Die Vertreter der Gemeinde in Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen,<br />

Aufsichtsräten oder entsprechenden Organen von juristischen Personen oder Personenvereinigungen,<br />

an denen die Gemeinde beteiligt ist, haben die Interessen der Gemeinde<br />

zu verfolgen. Sie sind an die Beschlüsse des Rates und seiner Ausschüsse gebunden.<br />

Die vom Rat bestellten Vertreter haben ihr Amt auf Beschluss des Rates jederzeit niederzulegen.<br />

Die Sätze 1 bis 3 gelten nur, soweit durch Gesetz nichts anderes bestimmt<br />

ist.<br />

(2) Bei unmittelbaren Beteiligungen vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde in<br />

den in Absatz 1 genannten Gremien. Sofern weitere Vertreter zu benennen sind, muss<br />

der Bürgermeister oder der von ihm vorgeschlagene Bedienstete der Gemeinde dazuzählen.<br />

Die Sätze 1 und 2 gelten für mittelbare Beteiligungen entsprechend, sofern nicht<br />

ähnlich wirksame Vorkehrungen zur Sicherung hinreichender gemeindlicher Einflussund<br />

Steuerungsmöglichkeiten getroffen werden.<br />

(3) Die Gemeinde ist verpflichtet, bei der Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages einer<br />

Kapitalgesellschaft darauf hinzuwirken, dass ihr das Recht eingeräumt wird, Mitglieder in<br />

den Aufsichtsrat zu entsenden. Über die Entsendung entscheidet der Rat. Zu den entsandten<br />

Aufsichtsratsmitgliedern muss der Bürgermeister oder der von ihm vorgeschlagene<br />

Bedienstete oder Angestellter der Gemeinde zählen, wenn diese mit mehr als einem<br />

Mitglied im Aufsichtsrat vertreten ist. Dies gilt sowohl für unmittelbare als auch für<br />

mittelbare Beteiligungen.<br />

(4) Ist der Gemeinde das Recht eingeräumt worden, Mitglieder des Vorstandes oder eines<br />

gleichartigen Organs zu bestellen oder vorzuschlagen, entscheidet der Rat.


- 303 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(5) Die Vertreter der Gemeinde haben den Rat über alle Angelegenheiten von besonderer<br />

Bedeutung frühzeitig zu unterrichten. Die Unterrichtungspflicht besteht nur, soweit durch<br />

Gesetz nichts anderes bestimmt ist.<br />

(6) Wird ein Vertreter der Gemeinde aus seiner Tätigkeit in einem Organ haftbar gemacht,<br />

so hat ihm die Gemeinde den Schaden zu ersetzen, es sei denn, dass er ihn vorsätzlich<br />

oder grob fahrlässig herbeigeführt hat. Auch in diesem Falle ist die Gemeinde schadensersatzpflichtig,<br />

wenn ihr Vertreter nach Weisung des Rates oder eines Ausschusses gehandelt<br />

hat.<br />

§ 114<br />

Eigenbetriebe<br />

(1) Die gemeindlichen wirtschaftlichen Unternehmen ohne Rechtspersönlichkeit (Eigenbetriebe)<br />

werden nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung und der Betriebssatzung<br />

geführt.<br />

(2) In den Angelegenheiten des Eigenbetriebes ist der Betriebsleitung ausreichende Selbstständigkeit<br />

der Entschließung einzuräumen. Die Zuständigkeiten des Rates sollen soweit<br />

wie möglich dem Betriebsausschuss übertragen werden.<br />

(3) Bei Eigenbetrieben mit mehr als 50 Beschäftigten besteht der Betriebsausschuss zu einem<br />

Drittel aus Beschäftigten des Eigenbetriebes. Die Gesamtzahl der Ausschussmitglieder<br />

muss in diesem Fall durch drei teilbar sein. Bei Eigenbetrieben mit weniger als<br />

51, aber mehr als zehn Beschäftigten gehören dem Betriebsausschuss zwei Beschäftigte<br />

des Eigenbetriebs an. Die dem Betriebsausschuss angehörenden Beschäftigten werden<br />

aus einem Vorschlag der Versammlung der Beschäftigten des Eigenbetriebes gewählt,<br />

der mindestens die doppelte Zahl der zu wählenden Mitglieder und Stellvertreter<br />

enthält. Wird für mehrere Eigenbetriebe ein gemeinsamer Betriebsausschuss gebildet,<br />

ist die Gesamtzahl aller Beschäftigten dieser Eigenbetriebe maßgebend; Satz 4 gilt entsprechend.<br />

Die Zahl der sachkundigen Bürger darf zusammen mit der Zahl der Beschäftigten<br />

die der Ratsmitglieder im Betriebsausschuss nicht erreichen.<br />

§ 114 a<br />

Rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts<br />

(1) Die Gemeinde kann Unternehmen und Einrichtungen in der Rechtsform einer Anstalt<br />

des öffentlichen Rechts errichten oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche<br />

Einrichtungen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge in rechtsfähige<br />

Anstalten des öffentlichen Rechts umwandeln; § 108 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2<br />

gilt entsprechend.<br />

(2) Die Gemeinde regelt die Rechtsverhältnisse der Anstalt durch eine Satzung. Die Satzung<br />

muss Bestimmungen über den Namen und die Aufgaben der Anstalt, die Zahl<br />

der Mitglieder des Vorstands und des Verwaltungsrates, die Höhe des Stammkapitals,<br />

die Wirtschaftsführung, die Vermögensverwaltung und die Rechnungslegung enthalten.<br />

(3) Die Gemeinde kann der Anstalt einzelne oder alle mit einem bestimmten Zweck zusammenhängende<br />

Aufgaben ganz oder teilweise übertragen. Sie kann zugunsten der<br />

Anstalt unter der Voraussetzung des § 9 durch Satzung einen Anschluss- und Benutzungszwang<br />

vorschreiben und der Anstalt das Recht einräumen, an ihrer Stelle Satzungen<br />

für das übertragene Aufgabengebiet zu erlassen; § 7 gilt entsprechend.


- 304 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(4) Die Anstalt kann nach Maßgabe der Satzung andere Unternehmen oder Einrichtungen<br />

gründen oder sich an solchen beteiligen oder eine bestehende Beteiligung erhöhen,<br />

wenn das dem Anstaltszweck dient. Für die Gründung von und die Beteiligung an anderen<br />

Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten Rechts sowie<br />

deren Veräußerung und andere Rechtsgeschäfte im Sinne des § 111 gelten die §§<br />

108 bis 113 entsprechend. Für die in Satz 2 genannten Gründungen und Beteiligungen<br />

muss ein besonders wichtiges Interesse vorliegen.<br />

(5) Die Gemeinde haftet für die Verbindlichkeiten der Anstalt unbeschränkt, soweit nicht<br />

Befriedigung aus deren Vermögen zu erlangen ist (Gewährträgerschaft).<br />

Rechtsgeschäfte im Sinne des § 87 dürfen von der Anstalt nicht getätigt werden.<br />

(6) Die Anstalt wird von einem Vorstand in eigener Verantwortung geleitet, soweit nicht<br />

gesetzlich oder durch die Satzung der Gemeinde etwas anderes bestimmt ist. Der<br />

Vorstand vertritt die Anstalt gerichtlich und außergerichtlich.<br />

(7) Die Geschäftsführung des Vorstands wird von einem Verwaltungsrat überwacht. Der<br />

Verwaltungsrat bestellt den Vorstand auf höchstens 5 Jahre; eine erneute Bestellung<br />

ist zulässig. Er entscheidet außerdem über<br />

1. den Erlass von Satzungen gemäß Absatz 3 Satz 2,<br />

2. die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung der Anstalt an anderen Unternehmen<br />

oder Einrichtungen sowie deren Gründung,<br />

3. die Feststellung des Wirtschaftsplans und des Jahresabschlusses,<br />

4. die Festsetzung allgemein geltender Tarife und Entgelte für die Leistungsnehmer,<br />

5. die Bestellung des Abschlussprüfers,<br />

6. die Ergebnisverwendung,<br />

7. Rechtsgeschäfts der Anstalt im Sinne des § 111.<br />

Im Fall der Nummer 1 unterliegt der Verwaltungsrat den Weisungen des Rates und berät<br />

und beschließt in öffentlicher Sitzung. In den Fällen der Nummern 2 und 7 bedarf<br />

es der vorherigen Entscheidung des Rates. Dem Verwaltungsrat obliegt außerdem die<br />

Entscheidung in den durch die Satzung der Gemeinde bestimmten Angelegenheiten<br />

der Anstalt. In der Satzung kann ferner vorgesehen werden, dass bei Entscheidungen<br />

der Organe der Anstalt von grundsätzlicher Bedeutung die Zustimmung des Rates erforderlich<br />

ist.<br />

(8) Der Verwaltungsrat besteht aus dem vorsitzenden Mitglied und den übrigen Mitgliedern.<br />

Den Vorsitz führt der Bürgermeister. Soweit Beigeordnete mit eigenem Geschäftsbereich<br />

bestellt sind, führt derjenige Beigeordnete den Vorsitz, zu dessen Geschäftsbereich<br />

die der Anstalt übertragenen Aufgaben gehören. Sind die übertragenen<br />

Aufgaben mehreren Geschäftbereichen zuzuordnen, so entscheidet der Bürgermeister<br />

über den Vorsitz. Die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats werden vom Rat für die<br />

Dauer von 5 Jahren gewählt; für die Wahl gilt § 50 Abs. 4 sinngemäß. Die Amtszeit<br />

von Mitgliedern des Verwaltungsrats, die dem Rat angehören, endet mit dem Ende der<br />

Wahlzeit oder dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Gemeinderat. Die Mitglieder des<br />

Rats üben ihr Amt bis zum Amtsantritt der neuen Mitglieder weiter aus. Mitglieder des<br />

Verwaltungsrats können nicht sein:<br />

1. Bedienstete der Anstalt,<br />

2. leitende Bedienstete von juristischen Personen oder sonstigen Organisationen des<br />

öffentlichen oder privaten Rechts, an denen die Anstalt mit mehr als 50 v. H. beteiligt<br />

ist; eine Beteiligung am Stimmrecht genügt,<br />

3. Bedienstete der Aufsichtsbehörde, die unmittelbar mit Aufgaben der Aufsicht über<br />

die Anstalt befasst sind.


- 305 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(9) Die Anstalt hat das Recht, Dienstherr von Beamten zu sein, wenn sie auf Grund einer<br />

Aufgabenübertragung nach Absatz 3 hoheitliche Befugnisse ausübt. Wird die Anstalt<br />

aufgelöst oder umgebildet, so gilt für die Rechtsstellung der Beamten und der Versorgungsempfänger<br />

Kapitel II Abschnitt III des Beamtenrechtsrahmgesetzes.<br />

(10) Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Anstalt werden nach den für große Kapitalgesellschaften<br />

geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt und geprüft,<br />

sofern nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften gelten oder andere gesetzliche<br />

Vorschriften entgegenstehen. § 285 Nummer 9 Buchstabe a des Handelsgesetzbuches<br />

ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr<br />

gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands sowie die für die Tätigkeit im<br />

Geschäftsjahr gewährten Leistungen für die Mitglieder des Verwaltungsrates im Anhang<br />

des Jahresabschlusses für jede Personengruppe sowie zusätzlich unter Namensnennung<br />

die Bezüge und Leistungen für jedes einzelne Mitglied dieser Personengruppen<br />

unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer 9<br />

Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden, soweit es sich um Leistungen<br />

des Kommunalunternehmens handelt. Die individualisierte Ausweisungspflicht<br />

gilt auch für Leistungen entsprechend § 108 Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 Satz 2.<br />

(11) § 14 Abs. 1, § 31, § 74, § 75 Abs. 1, § 77, § 84 sowie die Bestimmungen des 13. Teils<br />

über die staatliche Aufsicht sind auf die Anstalt sinngemäß anzuwenden.<br />

(1) Entscheidungen der Gemeinde über<br />

§ 115<br />

Anzeige<br />

a) die Gründung oder wesentliche Erweiterung einer Gesellschaft oder eine wesentliche<br />

Änderung des Gesellschaftszwecks oder sonstiger wesentlicher Änderungen des<br />

Gesellschaftsvertrages,<br />

b) die Beteiligung an einer Gesellschaft oder die Änderung der Beteiligung an einer Gesellschaft,<br />

c) die gänzliche oder teilweise Veräußerung einer Gesellschaft oder der Beteiligung an<br />

einer Gesellschaft,<br />

d) die Errichtung, die Übernahme oder die wesentliche Erweiterung eines Unternehmens,<br />

die Änderung der bisherigen Rechtsform oder eine wesentliche Änderung des<br />

Zwecks,<br />

e) den Abschluss von Rechtsgeschäften, die ihrer Art nach geeignet sind, den Einfluss<br />

der Gemeinde auf das Unternehmen oder die Einrichtung zu mindern oder zu beseitigen<br />

oder die Ausübung von Rechten aus einer Beteiligung zu beschränken,<br />

f) die Führung von Einrichtungen entsprechend den Vorschriften über die Eigenbetriebe,<br />

g) den Erwerb eines Geschäftsanteils an einer eingetragenen Genossenschaft,<br />

h) die Errichtung, wesentliche Erweiterung oder Auflösung einer rechtsfähigen Anstalt<br />

des öffentlichen Rechts gemäß § 114 a, die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung<br />

der Anstalt an anderen Unternehmen oder Einrichtungen oder deren Gründung<br />

sowie Rechtsgeschäfte der Anstalt im Sinne des § 111<br />

sind der Aufsichtsbehörde unverzüglich, spätestens sechs Wochen vor Beginn des Vollzugs,<br />

schriftlich anzuzeigen. Aus der Anzeige muss zu ersehen sein, ob die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen erfüllt sind. Die Aufsichtsbehörde kann im Einzelfall aus besonderem<br />

Grund die Frist verkürzen oder verlängern.


- 306 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

(2) Für die Entscheidung über die mittelbare Beteiligung an einer Gesellschaft gilt Entsprechendes,<br />

wenn ein Beschluss des Rates nach § 108 Abs. 6 oder § 111 Abs. 2 zu fassen<br />

ist.<br />

§ 117<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong><br />

(1) Die Gemeinde hat einen <strong>Beteiligungsbericht</strong> zu erstellen, in dem ihre wirtschaftliche und<br />

nichtwirtschaftliche Betätigung, unabhängig davon, ob verselbstständigte Aufgabenbereiche<br />

dem Konsolidierungskreis des Gesamtabschlusses angehören, zu erläutern ist.<br />

Dieser Bericht ist jährlich bezogen auf den Abschlussstichtag des Gesamtabschlusses<br />

fortzuschreiben und dem Gesamtabschluss beizufügen.<br />

(2) Der <strong>Beteiligungsbericht</strong> ist dem Rat und den Einwohnern zur Kenntnis zu bringen. Die<br />

Gemeinde hat zu diesem Zweck den Bericht zur Einsichtnahme verfügbar zu halten. Auf<br />

die Möglichkeit zur Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.


- 307 -<br />

<strong>Beteiligungsbericht</strong> <strong>2011</strong> Stadt <strong>Bottrop</strong><br />

Anlage 3: Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz<br />

§ 53<br />

Rechte gegenüber privatrechtlichen Unternehmen<br />

(1) Gehört einer Gebietskörperschaft die Mehrheit der Anteile eines Unternehmens in einer<br />

Rechtsform des privaten Rechts oder gehört ihr mindestens der vierte Teil der Anteile<br />

und steht ihr zusammen mit anderen Gebietskörperschaften die Mehrheit der Anteile zu,<br />

so kann sie verlangen, dass das Unternehmen<br />

1. im Rahmen der Abschlussprüfung auch die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />

prüfen lässt;<br />

2. die Abschlussprüfer beauftragt, in ihrem Bericht auch darzustellen<br />

a) die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage sowie die Liquidität und Rentabilität<br />

der Gesellschaft,<br />

b) verlustbringende Geschäfte und die Ursachen der Verluste, wenn diese Geschäfte<br />

und die Ursachen für die Vermögens- und Ertragslage von Bedeutung<br />

waren,<br />

c) die Ursachen eines in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Jahresfehlbetrages;<br />

3. ihr den Prüfungsbericht der Abschlussprüfer und wenn das Unternehmen einen Konzernabschluss<br />

aufzustellen hat, auch den Prüfungsbericht der Konzernabschlussprüfer<br />

unverzüglich nach Eingang übersendet.<br />

(2) Für die Anwendung des Absatzes 1 rechnen als Anteile der Gebietskörperschaften auch<br />

Anteile, die einem Sondervermögen der Gebietskörperschaft gehören. Als Anteile der<br />

Gebietskörperschaft gelten ferner Anteile, die Unternehmen gehören, bei denen die<br />

Rechte aus Absatz 1 der Gebietskörperschaft zustehen.<br />

§ 54<br />

Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde<br />

(1) In den Fällen des § 53 kann in der Satzung (im Gesellschaftsvertrag) mit Dreiviertelmehrheit<br />

des vertretenen Kapitals bestimmt werden, dass sich die Rechnungsprüfungsbehörde<br />

der Gebietskörperschaft zur Klärung von Fragen, die bei der Prüfung nach § 44<br />

(Prüfung staatlicher Betätigung bei privatrechtlichen Unternehmen) auftreten, unmittelbar<br />

unterrichten und zu diesem Zweck den Betrieb, die Bücher und die Schriften des Unternehmens<br />

einsehen kann.<br />

(2) Ein vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes begründetes Recht der Rechnungsprüfungsbehörde<br />

auf unmittelbare Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde bleibt unberührt.

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