Ausgabe Oktober 2010 - Stadt Schleiden
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Der Abbau von Eisenerz<br />
und seine Verarbeitung<br />
prägten seit dem Mittelalter<br />
bis zum 19. Jahrhundert die<br />
Landschaft an Olef und Urft.<br />
Dieses Thema steht im Mittelpunkt<br />
der diesjährigen<br />
<strong>Schleiden</strong>er Station der<br />
Archäologietour Nordeifel,<br />
die am Sonntag, dem 3.<br />
<strong>Oktober</strong> zum nunmehr vierten<br />
Mal Archäologieinteressierte<br />
in die Nordeifel lockt.<br />
Heute zeugen nur noch<br />
wenige Spuren von diesem<br />
einst für die Eifel so wichtigen<br />
Wirtschaftszweig. Der<br />
Eisen-Radweg von Gemünd<br />
nach Hellenthal erschließt die<br />
alten Standorte der Eisenindustrie.<br />
Fünf Hütten und<br />
Hammerwerke im Oleftal<br />
werden bereits in einer<br />
Rechnung des <strong>Schleiden</strong>er<br />
Wehrmeisters Syvart von<br />
Berchusen zum Jahre 1438<br />
genannt, dürften ihrer Entstehung<br />
nach aber wohl auf<br />
das 14. Jahrhundert zurükkgehen.<br />
Unter den 1438<br />
genannten Orten finden sich<br />
auch die Hütte und der<br />
Bürger-Info aktuell – <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong><br />
Hammer zu „Overenhusen“,<br />
die, nach alten Karten zu<br />
urteilen, ehemals im Bereich<br />
des heutigen Zöllerplatz in<br />
<strong>Schleiden</strong>-Oberhausen lagen<br />
und Ziel der Archäologietour<br />
Nordeifel <strong>2010</strong> sind. Ab dem<br />
16. Jahrhundert war diese<br />
Anlage im Besitz der Familie<br />
Peuchen, eine der bedeutenden<br />
Hüttenmeisterfamilien<br />
jener Zeit in der Eifel. Nach<br />
vorübergehender Stilllegung<br />
bedingt durch dir wirtschaftliche<br />
Krise des 16. Jahrhunderts<br />
nahmen die Peuchens<br />
die Produktion in Ober-<br />
Veranstaltungstipp<br />
Archäologietour Nordeifel am 3. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong><br />
Station Oberhausen:<br />
Eisenindustrie im Wandel der Zeit<br />
hausen 1660 wieder auf. Im<br />
19. Jahrhundert kam die<br />
Hütte an die Familie Poensgen,<br />
die 1870 die Eisenverhüttung<br />
einstellte, nachdem die Eisenproduktion<br />
in der Eifel im<br />
Vergleich zum Ruhrgebiet<br />
unrentabel geworden war. Es<br />
folgte die Fertigung von<br />
Holzschrauben und 1880 richtete<br />
Carl Poensgen am ehemaligen<br />
Eisenhüttenstandort<br />
eine Fabrik für landwirtschaftliche<br />
Gabeln ein, die<br />
erst mit der zunehmenden<br />
Mechanisierung in der Landwirtschaft<br />
nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg an Bedeutung verlor<br />
und 1956 die Produktion<br />
einstellte. 1966 kaufte die<br />
damalige Gemeinde Oberhausen<br />
das Gelände, ließ die<br />
Fabrikgebäude niederreißen<br />
und den alten Werksgraben,<br />
dessen Wasser einst das<br />
Hammerwerk angetrieben<br />
hatte, zuschütten.<br />
Die umliegenden Fachwerkhäuser<br />
wurden u. a. von<br />
Hüttenarbeitern bewohnt.<br />
Sie sind seit 1988 zusammen<br />
mit dem ehemaligen Haus<br />
Poensgen im Norden des<br />
Platzes als Denkmalensemble<br />
zusammengefasst und bieten<br />
dem heute auch als Festplatz<br />
genutzten Dorfmittelpunkt<br />
einen schönen Rahmen.<br />
Programm:<br />
· Historische Unterlagen<br />
zum Hüttenbetrieb und seiner<br />
Nachnutzung<br />
· Präsentation von gegossenen<br />
Ofen-, Kamin- und<br />
Takenplatten mit Dr.<br />
Karlheinz von den Driesch<br />
· Filmvorführung„Gießen<br />
einer eisernen Ofenplatte“<br />
· Kinderaktion: Gießen von<br />
Ofenplattenmotiven in<br />
Gips mit Felicius Poth<br />
Gastronomie:<br />
· Erbsensuppe aus Mariawald,<br />
Kuchen und Getränke im<br />
Biergarten ■<br />
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