Vorwort Das Jahr <strong>2008</strong> wird als das Jahr einer weltweiten Finanzmarktkrise in Erinnerung bleiben; einer Krise, die sich mit großer Dynamik auch auf die Realwirtschaft ausgeweitet hat. Während sich zum Jahresbeginn die Konjunktur noch ausgesprochen dynamisch darstellte, schwächte sie sich im weiteren Jahresverlauf deutlich ab. Der gesamtwirtschaftliche Zuwachs fiel preisbereinigt mit 1,3 Prozent deshalb erheblich niedriger aus als in den beiden Vorjahren. Wachstumsimpulse gingen, anders als noch im Jahr 2007, allein von der Binnennachfrage aus. Nach einer mehrjährigen Schwächephase konnte insbesondere die Bauwirtschaft wieder moderat zulegen. Dabei waren es vor allem der gewerbliche und öffentliche Sektor, welche die Bauindustrie stützten. Der Wohnungsbau dagegen konnte nur leicht zulegen. Der Konsum der privaten Haushalte erfuhr in <strong>2008</strong> nicht die erhoffte Erholung. Trotz positiver Beschäftigungsentwicklung und steigender Tariflöhne stagnierte der private Verbrauch. Ausschlaggebend für die insgesamt verhaltene Entwicklung waren die deutlichen Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie in den ersten drei Quartalen. Dies dämpfte die reale Kaufkraft, da die verfügbaren Einkommen mit der Teuerung nicht Schritt halten konnten. Die schlechte Nachrichtenlage tat ein Übriges und führte zu einer geringeren Konsumbereitschaft der Verbraucher. Der Außenhandel, der in den zurückliegenden Jahren das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland nachhaltig unterstützt hatte, konnte in <strong>2008</strong> nicht als Konjunkturmotor fungieren. In der Folge verzeichnete der Außenbeitrag einen negativen Wachstumsbeitrag und dämpfte die gesamtwirtschaft- 4 liche Entwicklung um - 0,3 Prozentpunkte. Die Einfuhren stiegen mit 4 Prozent erheblich stärker als die Exporte, so dass der Außenhandelsüberschuss in der Summe abnahm. Verantwortlich dafür war der spürbare Rückgang der Auslandsnachfrage im Zuge der weltwirtschaftlichen Abschwächung bei einer gleichzeitig hohen Importneigung der deutschen Wirtschaft. Der Arbeitsmarkt hat sich wie in den beiden Vorjahren günstig entwickelt. Dabei hielt die positive Grundtendenz bis November an. Erst zum Jahresende schlug sich der schon Monate vorher einsetzende Wirtschaftsabschwung dann mit Verzögerung am Arbeitsmarkt nieder. Die Wirtschaftsleistung des Jahres <strong>2008</strong> in Deutschland wurde von durchschnittlich 40,3 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Dies entsprach einem Zuwachs von 1,4 Prozent bzw. 562.000 Personen gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde der höchste Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen sank auf 3,27 Millionen Personen. Die Arbeitslosenquote belief sich im Jahresdurchschnitt auf 7,8 Prozent. Die Entwicklung der Verbraucherpreise war dagegen durch ein heftiges Auf und Ab gekennzeichnet. Im Jahresdurchschnitt wurde mit einer Teuerung von 2,6 Prozent der höchste Wert seit 14 Jahren verzeichnet, der im Wesentlichen auf die hohen Inflationsraten in der ersten Jahreshälfte zurückzuführen ist. Mit einem Wert von 3,3 Prozent erreichte die Teuerung im Juni und Juli <strong>2008</strong> ihren Höhepunkt. In den letzten fünf Monaten des Jahres sank die Inflation dann wieder spürbar. Neben den Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln und Energie ist die Beschleunigung der Preisentwicklung <strong>2008</strong> zum Teil auch auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahresbeginn 2007 zurückzuführen, die teilweise mit großer Verzögerung an den Endverbraucher weitergegeben wurde. Die Aussichten für das Jahr 2009 sind, vor dem Hintergrund der globalen Rezession und des Fortdauerns der Finanzmarktkrise, von vielen Unabwägbarkeiten geprägt. Nach den Einschätzungen der Konjunkturforschungsinstitute befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer der schwierigsten Krisen seit Bestehen der Bundesrepublik. Der Einbruch der weltweiten Investitionsgüternachfrage hat die deutsche Exportindustrie hart getroffen und mittlerweile hat sich die Krise auf die gesamte deutsche Wirtschaft ausgebreitet. In der Folge rechnet man damit, dass im Jahr 2009 das Bruttoinlandsprodukt deutlich sinken wird. Der extreme Konjunkturabschwung wird zu einem beschleunigten Abbau der Beschäftigung führen. Im Jahresverlauf ist mit einem Verlust von bis zu 1 Million Arbeitsplätzen zu rechnen, was die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt auf prognostizierte 8,6 Prozent ansteigen lässt. Stützend wird sich vor allem der private Konsum auswirken. Er profitiert vom nachlassenden Preisauftrieb und der daraus folgenden Kaufkraftstärkung. Zudem werden die Steuer- und Beitragsbelastungen reduziert, die Renten zur Jahresmitte spürbar erhöht und andere Transfers ausgeweitet. Insgesamt bleibt zu hoffen, dass sich durch die Selbstheilungskräfte der Märkte sowie durch die von der Politik getroffenen und noch vorgesehenen Maßnahmen eine sukzessive Stabilisierung einstellt und sich im Jahr 2010 eine, wenn auch noch nicht durchgreifende, Erholung der Wirtschaft einstellt.
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