aktuell - Schweizerisches Rotes Kreuz
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Journal<br />
<strong>aktuell</strong><br />
Ausbildungsangebot «Mediative Beratung auf der Sekundarstufe II»<br />
Die Anforderungen, denen SchülerInnen und Lehrpersonen im Schulalltag genügen müssen, führen zu einer zunehmenden<br />
Nachfrage nach Prävention und schulinternen Beratungsangeboten. Eine qualifizierende Ausbildung soll Lehrpersonen<br />
und Ausbildungsverantwortlichen die Möglichkeit bieten, die Kompetenzen für mediative Beratung zu erwerben.<br />
Mediative Beratung als Instrument der<br />
Krisen- und Konfliktbewältigung bietet Unterstützung,<br />
wenn es darum geht, den Herausforderungen<br />
in der komplexen Lebenswelt<br />
Schule direkt und effektiv zu begegnen.<br />
SchülerInnen, Lehrpersonen und Schulen<br />
sind zunehmend konfrontiert mit Heterogenität,<br />
widersprüchlichen Erwartungen,<br />
wachsenden Konfliktpotenzialen und<br />
Druck. Symptome dafür sind beispielsweise<br />
Schul- und Lehrabbruch, Suchtverhalten,<br />
Gewalt, Stress und Orientierungslosigkeit<br />
auf Seiten der SchülerInnen und die wachsenden<br />
Anforderungen an Lehrpersonen,<br />
zusätzlich zu ihren Kernaufgaben in verschiedensten<br />
Krisensituationen angemessen<br />
und kompetent zu handeln. Die Schule ist<br />
heute gefordert, als Grundlage für eine erfolgreiche<br />
Wissensvermittlung und Ausbildung<br />
Perspektiven für ein produktives Lehrund<br />
Lernklima zu entwickeln.<br />
Ende 2001 initiierten die drei Aus- und<br />
Weiterbildungsinstitutionen Weiterbildungszentrum<br />
für Gesundheitsberufe SRK<br />
(WE'G), <strong>Schweizerisches</strong> Institut für<br />
Berufspädagogik (SIBP) und Zentralstelle<br />
für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen<br />
(wbz) ein gemeinsames Projekt<br />
zur Schaffung eines Ausbildungsangebots<br />
für mediative Beratung auf der Sekundarstufe<br />
II. In der ersten Projektphase wurde an<br />
Schulen eine Befragung durchgeführt über<br />
Bedürfnisse und Interessen. In allen Antworten<br />
standen der Wunsch nach einem guten<br />
Lernklima und der Bedarf an Instrumenten<br />
für den Umgang mit Krisen und Konflikten<br />
im Vordergrund. Die interviewten<br />
Lehrpersonen, SchulleiterInnen sowie BeraterInnen<br />
und BehördenvertreterInnen zeigten<br />
grosses Interesse an Angeboten der systeminternen<br />
Schulberatung und der dafür<br />
notwendigen Qualifizierung.<br />
Deshalb haben WE'G, SIBP und wbz<br />
beschlossen, ein qualifizierendes Ausbildungsangebot<br />
zu schaffen, das speziell auf<br />
die Bedürfnisse der Schulen auf der Sekundarstufe<br />
II ausgerichtet ist. Das Angebot richtet<br />
sich an Lehrkräfte und Ausbildungsver-<br />
Start des Projekts Schweizerische Integrierte Akademie für Militär- und Katastrophenmedizin<br />
Das Projekt Schweizerische Integrierte<br />
Akademie für Militär- und Katastrophenmedizin<br />
(SAMK) erhielt 2000 vom Departement<br />
für Verteidigung, Bevölkerungsschutz<br />
und Sport (VBS) grünes Licht. Ende<br />
Oktober wurde das Projekt nun in Lausanne<br />
näher vorgestellt: Es sieht fünf Fachzentren<br />
für die Fachrichtungen der Militärund<br />
Katastrophenmedizin vor. Die Kandidaten<br />
für diese spezifische Ausbildung sind<br />
verpflichtet, sich im Rahmen der militärischen<br />
und zivilen Karriereplanung zur Verfügung<br />
zu halten.<br />
Das Projekt SAMK wird interdepartemental<br />
(VBS, EDA, EDI, EVD) und interkantonal<br />
getragen. Als Ausbildungsorte<br />
beteiligen sich die Universitäten Basel<br />
(Anästhesie und Reanimation), Bern (Inne-<br />
re Medizin), Genf (Chirurgie), Lausanne<br />
(Katastrophenmedizin und -management)<br />
und Zürich (Wehrpsychiatrie). Das Projekt<br />
der Akademie wird unter anderem unterstützt<br />
durch die Schweizerische Medizinische<br />
Interfakultätskommission, das<br />
Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) und<br />
durch die Verbindung der Schweizer Ärztinnen<br />
und Ärzte FMH.<br />
Das Projekt bezweckt die Weiter- und<br />
Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten und<br />
anderen Medizinalpersonen, welche eine<br />
zivile und militärische Doppelkarriere in<br />
der Armee, im koordinierten Sanitätsdienst<br />
oder im Schweizerischen Korps für humanitäre<br />
Hilfe verfolgen. Kurse und Ausbildungsaufenthalte<br />
sind ebenso vorgesehen<br />
wie die Förderung der Möglichkeiten zu<br />
WEITERBILDUNG<br />
antwortliche von Schulen für Kranken- und<br />
Gesundheitspflege, Berufsschulen und<br />
Gymnasien, die an ihrer Schule gut verankert<br />
sind und zukünftig Aufgaben der mediativen<br />
Beratung übernehmen können.<br />
Ziel der Weiterbildung ist es, die Fähigkeiten<br />
für die Aufgaben im Bereich der mediativen<br />
Beratung an Schulen zu erwerben.<br />
Nebst den Kompetenzen für Kommunikation<br />
und Beratung und dem Einüben einer<br />
mediativen Grundhaltung gehören hierzu<br />
auch die Vertiefung von fachlichem und<br />
methodischem Wissen sowie die Weiterentwicklung<br />
der persönlichen und sozialen<br />
Kompetenzen. Der Studiengang wird berufsbegleitend<br />
konzipiert. Umfang, Abschluss-<br />
und Anerkennungsmöglichkeiten<br />
sind noch in Abklärung. Vorgesehener Ausbildungsbeginn:<br />
Erstes Quartal 2004. Definitive<br />
Ausschreibung: August 2003.<br />
Regula Müller<br />
Info: Regula Müller, Tel. 031 324 33 67,<br />
regula.mueller@bbt.admin.ch<br />
IN KüRZE<br />
militär- und katastrophenmedizinischer<br />
Forschung.<br />
Das Projekt SAMK ist Teil eines Massnahmenpaketes<br />
zur Förderung der Attraktivität<br />
der Funktionen des Sanitätsoffiziers<br />
und der Spezialisten in den Bereichen humanitäre<br />
Hilfe und Katastrophenhilfe.<br />
hr<br />
Redaktionsschluss<br />
Journal <strong>aktuell</strong> 2 / 2003:<br />
28. Januar 2003<br />
1 / 2003