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OMS Sant” ted. - Public Health Schweiz

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Editorial<br />

Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert – WHO Europa<br />

Unser Gesundheitssystem liegt selber mit einem Schwächeanfall darnieder. Es<br />

hat Mühe, uns zu überzeugen, dass zwischen den Kosten, die es verursacht,<br />

und den Leistungen, die es erbringt, für die Gesundheit der Bevölkerung noch<br />

ein richtiges Verhältnis besteht.<br />

Die überall spürbaren Folgen der Globalisierung verlangen danach, Werte und<br />

Normen bis hinein in das alltägliche Leben zu überdenken, um unsere Identität<br />

und das Vertrauen in die Zukunft wieder zu finden. Eine Zukunft, die noch entworfen<br />

werden muss und Mühe hat, ein Gleichgewicht zu finden zwischen<br />

dem Diktat der ökonomischen Wettbewerbsfähigkeit und einer Entwicklung,<br />

welche die menschlichen Dimensionen nicht preisgibt.<br />

Auf diesem noch wenig begangenen Weg finden wir heute eine zerbrechliche<br />

öffentliche Gesundheit, die nur zu leicht im Zuge der ökonomischen Entwicklung<br />

und des sozialen Wandels vernachlässigt wird. Die individuellen Probleme<br />

des Alltags werden dann zu Gesundheitsproblemen und belasten die Bilanz<br />

des Gesundheitswesens. Die mangelnden Investitionen in die Gesundheit auf<br />

allen Ebenen der produktiven Welt riskieren, eine kränkere Gesellschaft zu<br />

schaffen, deren soziale Kosten eines Tages kaum mehr tragbar werden.<br />

Gesundheitsförderung bedeutet jedoch, auf alle sozioökonomischen Determinanten<br />

zu agieren.<br />

Der Graben zwischen Theorie und Praxis ist noch sehr tief, und es bleibt bei<br />

guten Absichten, weil die Instrumente für die praktische Umsetzung noch<br />

kaum entwickelt sind. Um diese Lücke zu füllen, hat die Weltgesundheitsorganisation<br />

(Region Europa) eine “Agenda 21” erarbeitet, die für das 21. Jahrhundert<br />

einen Referenzrahmen und konkrete Handlungsschwerpunkte definiert,<br />

um die Gesundheit ins Zentrum der Entwicklung unserer Gesellschaft zu<br />

stellen. Eine Entwicklung, die als oberstes Ziel das Wohlbefinden der Menschen<br />

und die Reduktion von Ungleichheiten hat .<br />

Die <strong>Schweiz</strong>erische Gesellschaft für Prävention und Gesundheitswesen (SGPG)<br />

hat die Initiative ergriffen, die europäischen Vorgaben auf die <strong>Schweiz</strong> umzumünzen<br />

und Vorschläge zur Realisierung der notwendigen Fortschritte zu formulieren.<br />

Mit Unterstützung des Bundesamtes für Gesundheit und des Projektes<br />

Nationale Gesundheitspolitik <strong>Schweiz</strong> hat sie das Wissen der Mitglieder<br />

genützt, um für die <strong>Schweiz</strong> relevante Ziele mit Blick auf mehr Lebensqualität<br />

für alle zu definieren.<br />

Diese Gesundheitsziele bilden für die <strong>Schweiz</strong> eine Orientierung, die für die<br />

Verantwortlichen bei Bund und Kantonen, aber auch für die Fachkreise und<br />

spezialisierten Institutionen im Bereich der Gesundheit von Belang sind. Aufgrund<br />

des Föderalismus und der Dezentralisierung des Gesundheitssystems<br />

können diese Ziele und die Massnahmen nicht gesamthaft und zwangsweise<br />

durch die Gesundheitsverantwortlichen verordnet werden. Deren Rolle ist es<br />

vielmehr, zur Reflexion anzuregen, festgelegte Prioritäten zu unterstützen und<br />

gemeinsame Orientierungspunkte für alle Akteure im Gesundheitssystem zu<br />

geben. Auf dieser Grundlage können sich auch Einzelziele und Strategien von<br />

Institutionen in eine gemeinsame Vision einfügen; man wird die Ergebnisse am<br />

Fortschreiten des Gesundheitszustandes der schweizerischen Wohnbevölkerung<br />

messen können.<br />

Es handelt sich gleichzeitig um eine Herausforderung an die wirtschaftliche<br />

und politische Welt und damit an die Gesellschaft allgemein. Die zukünftige<br />

Gesundheit der schweizerischen Bevölkerung und somit die Zukunft der<br />

<strong>Schweiz</strong> wird schliesslich von der Fähigkeit abhängen, dieses Problem zu<br />

erkennen und verantwortungsbewusst zu lösen.<br />

Präsident der <strong>Schweiz</strong>erischen Direktor des Bundesamtes<br />

Gesellschaft für Prävention und für Gesundheit (BAG)<br />

Gesundheitswesen (SGPG) Thomas Zeltner<br />

Ignazio Cassis<br />

Präsidentin der Steuerungsgruppe<br />

Präsidentin der <strong>Schweiz</strong>erischen des Projektes Nationale Gesundheitspolitik<br />

Sanitätsdirektorenkonferenz (SDK) <strong>Schweiz</strong> (PNG-CH)<br />

Alice Scherrer Patrizia Pesenti

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