Informationen aus dem Vorstand - Die DPG
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LANG, A. 1 , KÖSTERS, N. 2 ; 1 Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau,<br />
Menzingerstr. 54, 80638 München, 2 Institute of Biological Sciences,<br />
University of Stirling, Stirling FK9 4LA, Scotland.<br />
In zahlreichen Untersuchungen zur epigäischen Raubarthropodenfauna werden<br />
Barberfallen zur Bestimmung der Abundanzen eingesetzt. Um die Aussagekraft dieser<br />
Methode zu untersuchen, wurden im Freiland mittels Barberfallen erfasste<br />
Abundanzen mit absoluten Populationsdichten verglichen. Zusätzlich wurden im<br />
Labor Aktivitätsparameter und Fangwahrscheinlichkeiten <strong>aus</strong>gewählter Raubarthropoden<br />
aufgenommen. <strong>Die</strong> Resultate zeigten, dass die Fangergebnisse von<br />
Barberfallen stark von <strong>dem</strong> jeweiligen Habitat, der Jahreszeit und <strong>dem</strong><br />
Arthropodentaxon abhingen. Bei den untersuchten Arthropodenarten korrelierten<br />
Körpergröße und Aktivität positiv mit der Fangwahrscheinlichkeit. Aufgrund dieser<br />
Einschränkungen korrelieren mittels Barberfallen erfasste Abundanzen wenig bis gar<br />
nicht mit tatsächlichen Populationsdichten, und spiegeln auch nicht die relativen<br />
Abundanzen von epigäischen Organismen, also ihren Anteil innerhalb einer<br />
Gesellschaft, korrekt wider. Aufgrund dieser Ergebnisse wird daher empfohlen, zum<br />
Studium epigäischer Raubarthropoden neben Barberfallen auch flächenbezogene<br />
Dichtebestimmungen zu verwenden. <strong>Die</strong>ses Vorgehen liefert <strong>Informationen</strong> über zwei<br />
qualitativ unterschiedliche Parameter, welche beide zur Einschätzung einer<br />
potentiellen Räuberwirkung von Bedeutung sein können, nämlich Aktivitätsdichte<br />
und Populationsdichte.<br />
Arthropoden-Monitoring in der Sonderkultur Hopfen durch den Einsatz von<br />
Lufteklektoren<br />
WEIHRAUCH, F.; Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, Institut<br />
für Hopfenforschung, Hüll 5 1/3, 85283 Wolnzach.<br />
Im Rahmen einer 1999 erstmals durchgeführten Freilandstudie zum Einfluß von<br />
Pflanzenschutzmitteln auf die Arthropodenfauna von Hopfengärten wurden auch die<br />
Auswirkungen auf flugfähige Arthropoden mit untersucht. Das Monitoring erfolgte in<br />
zehn unterschiedlich behandelten Parzellen mit einer Größe von je etwa 650 m 2 mit<br />
320 Aufleitungen, in die zentral je ein oben wie unten fängiger Plexiglas-Lufteklektor<br />
mit einer Fangfläche von 3000 cm 2 in einer Höhe von 4,5 bis 5,5 m an die oberen<br />
Spanndrähte des Gerüsts gehängt wurde. Insgesamt wurden die zehn Fallen zu sechs<br />
Terminen zwischen <strong>dem</strong> 16. Juni und <strong>dem</strong> 23. August jeweils drei bis fünf Tage (76<br />
bis 114 Stunden) exponiert. Als Fangflüssigkeit diente SCHEERPELTZ-Lösung.<br />
<strong>Die</strong> komplette Ausbeute aller zehn Fallen im gesamten Untersuchungszeitraum betrug<br />
22.351 Arthropoden-Individuen. Nach <strong>dem</strong> Abzug von 1.713 ungeflügelten Individuen<br />
der Hopfenblattl<strong>aus</strong> (Phorodon humuli), die wohl einfach in die Fallen verdriftet<br />
waren, ergab sich folgendes auf einzelne Taxa verteiltes Fangergebnis: 75% der<br />
gefangenen Individuen waren Fliegen (Brachycera), 12% Mücken (Nematocera), 5%<br />
Hautflügler (Hymenoptera), 4% Thripse (Thysanoptera), 2% Käfer (Coleoptera) und<br />
je 1% Pflanzensauger (Homoptera) und Schmetterlinge (Lepidoptera). Alle weiteren<br />
gefangenen Taxa wie v.a. Araneida (Webspinnen), Rindenläuse (Psocoptera), Wanzen<br />
(Heteroptera) und Netzflügler (Neuropteroidea) lagen deutlich unter 1%. Erstaunlich<br />
gering war unter den Fliegen der Anteil der Schwebfliegen (Syrphidae), der mit<br />
lediglich 16 gefangenen Tieren hier nur 1‰ betrug.<br />
Da zwischen den einzelnen Parzellen weder quantitative noch qualitative<br />
Unterschiede im Fang nachgewiesen wurden, die auf die Auswirkungen eines<br />
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