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Ausgabe 4/2007 - zum Download - BLV

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MAGAZIN<br />

Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg<br />

Weiterentwicklungen der gewerblichen Berufskollegs<br />

Umfrage <strong>zum</strong> Einsatz Integrierter Unternehmenssoftware<br />

Schwieriger Einsatz von TL an hauswirtschaftlichen Schulen<br />

<strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


�Inhalt<br />

Leitartikel<br />

Zur <strong>BLV</strong>-Fusion und zur Reform<br />

der Berufskollegs 1<br />

Editorial<br />

Neues <strong>BLV</strong>-Magazin mit<br />

neuem Redaktionsteam 2<br />

Fusionstag<br />

Außerordentliche Hauptversammlung<br />

des BLBS 3<br />

Außerordentliche Delegiertenversammlung<br />

des VHL 4<br />

Außerordentliche Delegiertenversammlung<br />

des VLW 5<br />

„Drei Profile – gemeinsame Ziele“ 6<br />

Rede des Vorsitzenden W. Futter 10<br />

Vorstellung des <strong>BLV</strong>-Vorstandes 13<br />

Aus dem HPR<br />

Aktuelles 14<br />

Pressearbeit (Auszug)<br />

Lehrergewinnung für berufliche<br />

Schulen massiv gefährdet 15<br />

LPK: Fachkräftemangel bei mangeln-<br />

der Ausbildungsbereitschaft 15<br />

Zur OECD-Studie: Steigerung der Zahl<br />

der Hochschulzugangsberechtigten<br />

durch Ausbau der beruflichen Gymnasien<br />

und Berufskollegs gefordert 19<br />

Fachbereich Hauswirtschaft, Pflege,<br />

Sozialpädagogik, Landwirtschaft<br />

Der Einsatz von Technischen Lehrkräften<br />

gestaltet sich schwierig 20<br />

Tagung des Bundesringes „Agrarwirtschaft“<br />

in Ettlingen 21<br />

Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

1BKTM und 1BKTK zukünftig mit<br />

korrigierter Zielrichtung 22<br />

Lernfelder im Berufsfeld Körperpflege 23<br />

Ehrungen 24<br />

Fachbereich Wirtschaft u. Verwaltung<br />

Fachbereich „Wirtschaft und Verwaltung“<br />

– das Expertenzentrum<br />

für die kaufmännische Bildung 26<br />

Umfrage des VLW <strong>zum</strong> Einsatz<br />

Integrierter Unternehmenssoftware<br />

(IUS) 26<br />

Der Einzug des Glücks an der Willy-<br />

Hellpach-Schule in Heidelberg 27<br />

Durchlässigkeit an der Wirtschaftsschule<br />

fördern 28<br />

Max-Hachenburg-Schule Mannheim<br />

feiert ihren 50. Geburtstag 30<br />

Neuer Verbandsbeauftragter an<br />

der kaufm. Schule Offenburg 30<br />

Ehrungen 31<br />

Aus der Geschäftsstelle<br />

Wechsel im Geschäftsstellen-Team 31<br />

Bestellung des <strong>BLV</strong>-Handbuches<br />

„Schul- und Personalrecht 2008“ 32<br />

Beitragsordnung 33<br />

Gruppenunfallversicherung<br />

– Exklusiv für Mitglieder 34<br />

Allgemeinbildung<br />

Allgemein bildende Fächer im<br />

beruflichen Schulwesen 37<br />

Angestellte<br />

Eingruppierung: Drei Fragen an<br />

O. Wiedemer, Referat Angestellte 37<br />

Dienstrecht<br />

Beförderungsverfahren nach A 14<br />

– Verhandlungserfolg der <strong>BLV</strong> 38<br />

Mit Mehrarbeit früher in<br />

den Ruhestand 39<br />

Der lange Weg zur Musterklage<br />

– wir sind dabei! 40<br />

Personalvertretung<br />

Wechsel im BPR Karlsuhe 41<br />

Wechsel im BPR Stuttgart 41<br />

Landesbezirke<br />

Nordbaden:<br />

Seminarvorstellung für den letzten<br />

VD 24 in Karlsruhe 42<br />

Regionalgruppen<br />

Hohenlohe/Main-Tauber:<br />

Hoffnung, dass zusammenwächst,<br />

was zusammengehört 42<br />

Stuttgart:<br />

Große Thailand Kultur- und<br />

Erlebnisreise 44<br />

Das besondere Thema<br />

Financial T´(a)ime entdeckt ihre<br />

Möglichkeiten 45<br />

Lehrersein heute – eine<br />

persönliche Ermutigung 46<br />

In Memoriam<br />

Bitte senden Sie Ihre Beiträge soweit<br />

möglich in digitaler Form an<br />

redaktion@blv-bw.de<br />

Fachleute für Berufliche Bildung sind im <strong>BLV</strong><br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


<strong>BLV</strong>-Berufskollegs: Quo Vadis?<br />

Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

der 12. Oktober <strong>2007</strong> geht in die Geschichte<br />

der gewerkschaftlichen und<br />

fachlichen Interessenvertretung der<br />

Lehrerinnen und Lehrer an den beruflichen<br />

Schulen in Baden-Württemberg<br />

ein. 396 anwesende stimmberechtig-<br />

te Delegierte des BLBS (174), des<br />

VHL (61) und des VLW (161) sowie 25<br />

stimmberechtigte Mitglieder der Be-<br />

rufsschullehrerverbände (<strong>BLV</strong>) stimm-<br />

ten stellvertretend für 10.000 Mitglieder<br />

in 4 getrennten, notariell über-<br />

wachten Abstimmungen ohne eine<br />

einzige Gegenstimme, ohne eine einzige<br />

Enthaltung für die Verschmelzung<br />

des BLBS, des VHL, des VLW und<br />

der <strong>BLV</strong> <strong>zum</strong> Verband der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an beruflichen Schulen<br />

in Baden-Württemberg e.V. (Berufsschullehrerverband).<br />

Sie bestätigten mit diesem Votum satzungsgemäß<br />

auch den Vorstand der<br />

<strong>BLV</strong>, den Vorsitzenden Waldemar Futter<br />

sowie die Stellvertreter Herbert Hu-<br />

ber und Anton Metz, bis 2010. Sie bestätigten<br />

damit auch die weiteren Mit-<br />

glieder des Geschäftsführenden Vorstands<br />

des <strong>BLV</strong> (siehe vorletzte Heftseite).<br />

Dieser Beschluss ist für die <strong>BLV</strong><br />

Auftrag, Verpflichtung und Motivation<br />

zugleich, die Interessen der Lehrer/<br />

innen an den beruflichen Schulen auf<br />

allen Ebenen kraftvoll, kompetent und<br />

notfalls lautstark zu vertreten.<br />

Diese vorbildlich gelungene Fusion der<br />

Berufsschullehrerverbände ist das Ergebnis<br />

des Willens, der Einsicht und<br />

der Weitsicht der Verbandsmitglieder<br />

und Delegierten, der Planung, der Vorbereitung,<br />

des persönlichen Einsatzes<br />

und der Überzeugungskraft aller ehrenamtlich<br />

tätigen <strong>BLV</strong>-Verantwortlichen,<br />

der notariellen Unterstützung und Beratung<br />

sowie unserer leistungsfähigen<br />

und kompetenten <strong>BLV</strong>-Geschäftsstelle.<br />

In wenigen Jahren werden wir alle<br />

- vorläufig - überprüfen können, ob<br />

sich diese Fusion für die Lehrerinnen<br />

und Lehrer an den beruflichen Schulen<br />

in Baden-Württemberg gelohnt hat. Es<br />

ist heute üblich, den Erfolg einer Fusion<br />

und deren Qualitätsentwicklung<br />

anhand von Kennziffern zu überprüfen.<br />

2010 werden wir eine erste Zwischenbilanz<br />

ziehen können.<br />

Was können wir 2010 - mit abnehmen-<br />

dem „Härtegrad“ - „messen“?<br />

• Hat die Zahl der <strong>BLV</strong>-Mitglieder zuoder<br />

abgenommen?<br />

• Haben die <strong>BLV</strong> in den Personalratswahlen<br />

2010 besser oder schlechter<br />

abgeschnitten als 2005?<br />

Hat sich das Unterrichtsdefizit an<br />

• den beruflichen Schulen verringert<br />

oder vergrößert?<br />

Hat sich der Service für die Verbands-<br />

• mitglieder verbessert oder ver-<br />

schlechtert?<br />

Haben sich die Besoldung und Ver-<br />

• sorgung, die Arbeitszeiten, der Gesundheitsschutz<br />

sowie die übrigen<br />

Rahmenbedingungen für Lehrer/innen<br />

an den beruflichen Schulen ver-<br />

bessert oder verschlechtert?<br />

Hat der <strong>BLV</strong> seinen Einfluss auf fach-<br />

• licher und politischer Ebene sowie<br />

bei den Medien steigern können?<br />

Parallel <strong>zum</strong> kräftezehrenden und zeitraubenden<br />

<strong>BLV</strong>-Fusionsprozess haben<br />

sich die <strong>BLV</strong> in den vergangenen Wochen<br />

und Monaten in die Diskussion um<br />

die Weiterentwicklung der Berufskollegs<br />

(BK) und der Berufsoberschulen<br />

(BOS) eingemischt. Die Fachbereiche<br />

der <strong>BLV</strong> haben jeweils ihre fachlichen<br />

Interessen eingespeist. Die <strong>BLV</strong> haben<br />

die Richtung mitbestimmt.<br />

Bei der Weiterentwicklung der BK geht<br />

es um eine zentrale Weichenstellung:<br />

weg vom Erlernen eines Assistentenberufs<br />

außerhalb des dualen Systems für<br />

alle (mit der zusätzlichen Möglichkeit,<br />

die Fachhochschulreife zu erwerben) –<br />

hin <strong>zum</strong> Erwerb der Fachhochschulreife<br />

für alle (mit der zusätzlichen Möglichkeit,<br />

einen Assistentenberuf rein schulisch<br />

zu erlernen). Die Strukturen der<br />

vollzeitschulischen BK werden demnächst<br />

in der Bezeichnung (BK I und BK<br />

II) und in der Stundentafel so weit wie<br />

möglich vereinheitlicht – unter Berücksichtigung<br />

des fachlichen Differenzierungsbedarfs.<br />

Darüber hinaus werden<br />

die BK mit den BOS strukturell, fachlich<br />

und inhaltlich so verzahnt, dass unter<br />

Waldemar Futter<br />

Einhaltung der KMK-Bedingungen (?)<br />

ein Schüler, eine Schülerin nach der<br />

Mittleren Reife über den Weg BK I, BK<br />

II und Direkteinstieg ins 2. Jahr der<br />

BOS in drei Jahren die bundesweit anerkannte<br />

(?) fachgebundene oder allgemeine<br />

Hochschulreife erwerben und<br />

zusätzlich einen Assistentenberuf erlernen<br />

kann. Eine vorbildliche Doppelqualifikation<br />

- unabhängig von arbeitsmarktabhängigen<br />

Schwankungen des<br />

dualen Systems - mit hoher Einstufung<br />

im Europäischen Qualifikationsrahmen.<br />

Durch diese Verzahnung rein schuli-<br />

scher Bildungsgänge werden einmal er-<br />

brachte Lernleistungen der Schüler/in-<br />

nen und Unterrichtsleistungen der<br />

Lehrkräfte auf den folgenden Bildungsgang<br />

voll angerechnet, werden neue<br />

Wege zur Hochschulreife etabliert, wird<br />

die Schulzeit verkürzt, gewinnen die<br />

Schüler/innen 1 Jahr bis zur Aufnahme<br />

der Erwerbstätigkeit und der Beitragszahlung<br />

in die sozialen Sicherungssysteme,<br />

gewinnt die Wirtschaf t schneller<br />

dringend benötigtes hochqualifiziertes<br />

Fachpersonal ...<br />

Das <strong>BLV</strong>-Schiff steht unter Dampf. Es<br />

hat Fahrt aufgenommen. Gute Fahrt!<br />

Waldemar Futter<br />

<strong>BLV</strong>-Vorsitzender<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 1


2<br />

Editorial<br />

Nanu – schon wieder ein neues Magazin!?<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

dies ist erstmals das gemeinsame Magazin<br />

des Berufsschullehrerverbandes<br />

(<strong>BLV</strong>) nach der Fusion. Bereits <strong>zum</strong> Beginn<br />

des Schuljahres hat sich das neue<br />

Redaktionsteam unter der Leitung von<br />

Marion Peter getroffen, um ein Konzept<br />

für das neue <strong>BLV</strong>-Magazin festzulegen.<br />

Die Zusammensetzung der neuen Redakteure<br />

steht repräsentativ für die drei<br />

Schultypen: Marion Peter und Dr. Ulrich<br />

Brefka unterrichten an gewerblichen,<br />

Dr. Ulrike Kagerhuber an einer hauswirtschaftlichen<br />

und Kerstin Kirchgessner<br />

an einer kaufmännischen Schule.<br />

Die Leser von BLBS-Aktuell und Wirtschaftplus<br />

kennen auch das „alte“ <strong>BLV</strong>-<br />

Magazin. BLBS und VLW haben mit der<br />

<strong>Ausgabe</strong> 5/2000 damit begonnen, im<br />

Innenteil von BLBS-Aktuell und Wirtschaftplus<br />

das gemeinsame <strong>BLV</strong>-Magazin<br />

herauszugeben. Mit der Fusion zu<br />

einem Berufsschullehrerverband gibt<br />

es auch ein gemeinsames Verbandsma-<br />

gazin, das für alle Mitglieder aller Schultypen<br />

identisch ist. Im diesem neuen<br />

<strong>BLV</strong>-Magazin werden wir einerseits alle<br />

Aspekte der beruflichen Bildung darstellen,<br />

andererseits werden wir mit den<br />

Fachbereichen<br />

- Hauswirtschaft, Pflege, Sozialpädagogik<br />

und Landwirtschaft,<br />

- Technik und Gewerbe und<br />

- Wirtschaft und Verwaltung<br />

auch spezifischen Themen des jeweiligen<br />

Schultyps veröffentlichen. Übrigens ver-<br />

wenden Insider aus der Verbandsspitze<br />

bereits Abkürzungen für die drei Fach-<br />

Das neue Redaktionsteam (v.l.): Marion Peter, Dr. Ulrike Kagerhuber,<br />

Dr. Ulrich Brefka, Kerstin Kirchgessner<br />

bereiche: HPSL, TuG und WuV.<br />

Das <strong>BLV</strong>-Magazin wird fünfmal jährlich<br />

in einer Auflagenhöhe von ca. 12.000<br />

Exemplaren erscheinen.<br />

Anregungen, Kritik und Ihre Artikel<br />

sind uns jederzeit willkommen. Es wäre<br />

schön, wenn wir regelmäßig Leserbriefe<br />

veröffentlichen könnten, denn sie sind<br />

in vielen Magazinen das „Salz in der<br />

Suppe“.<br />

Bei Interesse senden Sie eine Mail an<br />

redaktion@blv-bw.de!<br />

Wir hoffen, dass Sie trotz aller Belas-<br />

tungen wie OES, große Klassen, Lern-<br />

felder und nicht zuletzt vieler MAU-<br />

Stunden wegen Lehrermangels genügend<br />

Zeit finden werden, das <strong>BLV</strong>-Magazin<br />

zu lesen.<br />

Marion Peter<br />

Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind.<br />

Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.<br />

Albert Schweitzer<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fusionstag<br />

Außerordentliche Hauptversammlung des<br />

BLBS Baden-Württemberg am 12. Okt. <strong>2007</strong><br />

im SpORT Stuttgart<br />

Auftakt am Verschmelzungstag <strong>zum</strong> Berufsschullehrerverband (<strong>BLV</strong>)<br />

Es sollte ein ganz besonderer Tag in<br />

der Verbandslandschaft Baden-Würt-<br />

tembergs werden – es wurde einer!<br />

Ausgerechnet an diesem Freitag streik-<br />

ten die Kollegen und Kolleginnen der<br />

GdL, einer Mitgliedsgewerkschaft im<br />

Deutschen Beamtenbund. Nur theoretisch<br />

ein schwieriger Auftakt, denn<br />

um 9:15 Uhr waren die BLBS-Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer der Hauptversammlung<br />

nahezu vollständig erschienen.<br />

Das war Verbandsdisziplin - das<br />

war Verlässlichkeit! Der Landesvorsitzende<br />

Waldemar Futter dankte den Anwesenden<br />

im Namen des gesamten Landesvorstands<br />

sehr herzlich.<br />

In bewährter Art und Weise sorgte<br />

das Tagungspräsidium Marina Ostertag-<br />

Smith, Hans-Peter Rothfuß und Ewald-<br />

Errol Jaffke als Tagungsleiter für einen<br />

zügigen Ablauf.<br />

Die Anwesenden nahmen den Rechenschaftsbericht<br />

des Landesvorsitzenden<br />

und des Vorstandsmitglieds der Finanzen,<br />

Ralf Müller entgegen. Konnten<br />

die Kollegen doch aufzeigen, dass die<br />

seit langem bestehenden Aufträge an<br />

den Vorstand, die Fusion der drei Be-<br />

rufschullehrerverbände voranzutreiben<br />

und zukünftig die Interessen aller Lehrerinnen<br />

und Lehrer an beruflichen<br />

Schulen von einem Verband vertreten<br />

zu lassen, heute in die Tat umgesetzt<br />

werden sollen. Realisiert ist auch die<br />

Vertretung der gewerblichen Interessen<br />

in allen Gremien des <strong>BLV</strong>. So wird<br />

beispielsweise in den kommenden <strong>BLV</strong>-<br />

Delegiertenversammlungen der neue<br />

Fachbereich Technik und Gewerbe (TuG)<br />

entsprechend seiner Mitgliederzahl<br />

vertreten sein. Die Belange aller unterschiedlichen<br />

Lehrergruppen, z.B. auch<br />

die der technischen Lehrkräfte, bilden<br />

sich ebenfalls in den neuen <strong>BLV</strong>-Gremien<br />

ab.<br />

Große Anerkennung zollten die Anwesenden<br />

dem Vorstandsmitglied der<br />

Finanzen, Ralf Müller. Er legte die Entwicklung<br />

der BLBS-Finanzen in den<br />

letzten Jahren dar und prognostizierte<br />

einen „satten“ Überschuss <strong>zum</strong> Ende<br />

diesen Kalenderjahres. Die Rechnungsprüfer<br />

Roland Kiesel und Rainer Eberlei<br />

bestätigten und lobten seine vorbild-<br />

liche Kassenführung.<br />

Die „Mitgift“ des ehemaligen BLBS kann<br />

sich sehen lassen! Ohne Schulden, mit<br />

einem Barvermögen in sechsstelliger<br />

Höhe und einer Immobilie im Hintergrund.<br />

Die ehemalige BLBS-Geschäftsstelle<br />

wird mit Eintrag ins Vereinsregister<br />

an den <strong>BLV</strong> übergehen. Nicht zu<br />

vergessen sind die finanziellen Vorleistungen<br />

des (ehemaligen) BLBS im Fusionsprozess<br />

in den letzten Jahren.<br />

Unter großem Beifall der Anwesenden<br />

dankte Waldemar Futter der langjährigen<br />

Mitarbeiterin an der BLBS- jetzt<br />

<strong>BLV</strong>-Geschäftstelle Elvira Kurz. Seit<br />

über 14 Jahren erledigt sie als Geschäftstellenleiterin<br />

mit großem En-<br />

gagement, äußerst sorgfältig und zuverlässig<br />

die vielfältigen Arbeiten.<br />

Sie ist ein wichtiges Bindeglied zu den<br />

Mitgliedern, die, wie die Mitglieder des<br />

ehemaligen Landesvorstands, ihre fürsorgliche<br />

Art sehr schätzen.<br />

Auf der BLBS-Hauptvorstandssitzung<br />

am Tage zuvor wurde auch dem BLBS-/<br />

<strong>BLV</strong>-Geschäftsführer Gerhard Fechner<br />

für seine zuverlässige Arbeit sehr herzlich<br />

gedankt. Sein juristischer Sachverstand<br />

war für den Fusionsprozess von<br />

unschätzbarem Wert.<br />

Nach den Erläuterungen zu den Rechenschaftsberichten<br />

und dem einstimmigen<br />

Beschluss zur neuen Beitragsordnung<br />

ab 01.01.<strong>2007</strong> appellierte Waldemar<br />

Futter noch einmal für ein geschlossenes<br />

Auftreten bei dem bevorstehenden<br />

Verschmelzungsbeschluss.<br />

Als Zeichen des außerordentlichen Dankes<br />

für seinen persönlichen Einsatz um<br />

das Gelingen dieser Fusion erhoben sich<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

dieser letzten BLBS-Hauptversammlung<br />

von Ihren Plätzen und erwiesen<br />

Waldemar Futter ihren Respekt und ihre<br />

Anerkennung.<br />

Die Vorstandskolleginnen und -kollegen<br />

überreichten ihrem Vorsitzenden<br />

als ganz persönliche Wertschätzung<br />

langstielige rote Rosen und wünschten<br />

ihm für seine weitere Arbeit im <strong>BLV</strong><br />

alles erdenklich Gute.<br />

Für den (ehemaligen)<br />

BLBS-Landesvorstand<br />

Iris Fröhlich<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 3


4<br />

Fusionstag<br />

Außerordentliche Delegiertenversammlung<br />

des VHL am 12. Oktober in Stuttgart<br />

Delegiertenversammlung des VHL<br />

Am Freitag, den 12.Oktober tagte <strong>zum</strong> letzten<br />

Mal die Delegiertenversammlung des<br />

VHL zur Beschließung der Fusion <strong>zum</strong> <strong>BLV</strong><br />

in Stuttgart. Nach der Begrüßung durch<br />

den Vorsitzenden Anton Metz wurde die Beschlussfähigkeit<br />

des Gremiums festgestellt.<br />

Mit über 56 Teilnehmern wurde das Quorum<br />

überschritten, womit die Versammlung beschlussfähig<br />

war. Anschließend wurde Ger-<br />

hard Mutschler <strong>zum</strong> Tagungspräsidenten ge-<br />

wählt, Frau Würmele und Frau Pfürmann zu<br />

Beisitzern des Tagungsprädidiums. Vor dem<br />

Rechenschaftsbericht von Anton Metz, wurden<br />

den Ehrenvorsitzenden Horst Merkel<br />

und Willi Rößler speziell für ihr Kommen<br />

gedankt.<br />

Der Rechenschaftsbericht bestand aus sieben<br />

Punkten:<br />

1. Anton Metz gab einen formalen Überblick<br />

über die angefallenen ca.40 Termine, die<br />

er als Vorsitzender wahrzunehmen hatte.<br />

Darunter waren VHL- und <strong>BLV</strong>- Sitzungen,<br />

aber auch Gespräche mit dem Kultusminister<br />

und seinen Mitarbeitern sowie mit<br />

weiteren Bildungspolitikern.<br />

2. Die Verwaltungsreform und ihre Auswirkung<br />

auf das Schulwesen war sein zweites<br />

Thema. Leider seien ein Großteil der derzeitigen<br />

Referenten zu kurz in den Behörden<br />

des RP und oft nicht erreichbar.<br />

Er forderte, dass die Evaluation der Verwaltungsstrukturreform<br />

den beruflichen<br />

Schulen wieder eine leistungsfähige obere<br />

Aufsichts- und Beratungsbehörde bieten<br />

müsse.<br />

3. Im dritten Punkt lobte Herr Metz die gute<br />

Rechenschaftsbericht durch Anton Metz Kassenbericht durch Gerhard Mutschler<br />

Zusammenarbeit der drei befreundeten<br />

Verbände im <strong>BLV</strong> und die Vorteile, die dadurch<br />

entstanden sind. Waldemar Futter<br />

wird <strong>BLV</strong>-Vorsitzender bis 2010 sein. In<br />

den nächsten Monaten nach der Fusion<br />

wird der Fachbereich „Hauswirtschaft,<br />

Pflege, Sozialpädagogik, Landwirtschaft<br />

(HPSL)“ arbeitsfähig gemacht. Die Damen<br />

und Herren des früheren BLBS- Arbeitskreises<br />

„Hauswirtschaft“ werden in Zukunft<br />

zu diesem Fachbereich gehören.<br />

4. Für die Personalratswahlen 2010 müssen<br />

qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten<br />

des Fachbereiches HPSL für die verschiedenen<br />

Stufenvertretungen gefunden<br />

werden.<br />

5. Die Nachwuchsgewinnung in Mangelfächern<br />

sowie die Beförderungen war sein<br />

nächstes Thema. Ferner ging er auf die<br />

folgenden weitere Themen ein, die im <strong>BLV</strong><br />

bearbeitet werden sollten: Lehrerarbeitszeit,<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz, Angestellte,<br />

Lehrerfortbildung, Arbeitsgemeinschaft<br />

„Erhalt der Dienstfähigkeit“,<br />

Dienstrechtsreform.<br />

6. Beim Bereich Weiterentwicklung der<br />

Schularten ging er insbesondere auf die<br />

Sozialpädagogik, das Berufliches Gymnasium<br />

und das BVJ-BEJ ein.<br />

7. Im Abschluss seines Berichtes sprach er<br />

grundsätzliche bildungspolitische Fragen<br />

an.<br />

Anton Metz bedankte sich bei den Vorstandsmitgliedern,<br />

insbesondere seiner Stellvertreterin<br />

Uta Scheel und seinem Stellvertreter<br />

Bernhard Arnold für die Übernahme<br />

vielfältiger Termine und Entwurfsarbeiten,<br />

vor allem aber für viele gute Gespräche und<br />

ihr Mitdenken. Er würdigte die tadellose<br />

Kassenführung des Kassierers Gerhard Mutschler.<br />

Er dankte Rosemarie Klaiber für ihre<br />

Arbeit im VHL und Siegfried Werner für die<br />

Betreuung der Homepage. Er wünschte dem<br />

<strong>BLV</strong> viel Glück. Bei der Aussprache dankte<br />

Bernhard Arnold Anton Metz für seine Arbeit<br />

als Vorsitzender und Rita Weber lobte den<br />

Rechenschaftsbericht. Gerhard Mutschler<br />

legte den Kassenbericht des VHL vor, den die<br />

Kassenprüfer, Herr G. Denninger und Frau U.<br />

Jäger als vorbildlich und übersichtlich bezeichneten.<br />

Es gab keine Beanstandungen.<br />

Eine Aussprache <strong>zum</strong> Kassenbericht wurde<br />

nicht gewünscht. Die Entlastung des<br />

Kassenwarts erfolgte einstimmig. Ebenso<br />

einstimmig erfolgte die Entlastung des gesamten<br />

Vorstandes. Anton Metz ging dann<br />

auf die Anträge der letzten Delegiertenversammlung<br />

(Arbeitsschutz und Abschreibung<br />

des Arbeitszimmer) ein. Trotz intensiver Bemühungen<br />

des VHL hat sich noch nicht viel<br />

getan. Die Betreuung der bisherigen VHL-<br />

Mitglieder übernimmt nun der Fachbereich<br />

Hauswirtschaft, Pflege, Sozialpädagogik,<br />

Landwirtschaft (HPSL), in dem vor allem<br />

Mitglieder des bisherigen VHL-Vorstandes<br />

vertreten sind. Die Mitglieder der Abteilung<br />

Hauswirtschaft des BLBS werden künftig in<br />

diesen Fachbereich integriert. Bei der Aussprache<br />

zur Verschmelzung lobte Willi Rößler<br />

den nun geeigneten Zeitpunkt der Fusion.<br />

Anton Metz dankte den Delegierten und<br />

kündigte die Sitzungsfortführung im Atrium<br />

des Hauses an, in dem die Beschlüsse zur<br />

Fusion durchgeführt wurden. Dort stimmten<br />

die Delegierten des VHL - ebenso wie auch<br />

die Verbände BLBS und VLW - der Verschmelzung<br />

<strong>zum</strong> <strong>BLV</strong> einstimmig zu.<br />

Siegfried Werner<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fusionstag<br />

Außerordentliche Delegiertenversammlung<br />

des VLW Baden-Württemberg am<br />

12. Oktober <strong>2007</strong> in Stuttgart<br />

Verschmelzung <strong>zum</strong> Berufsschullehrerverband - Identität bei Fusion<br />

Blick in die letzte Delegiertenversammlung des VLW B-W<br />

Mit etwas Verspätung – aufgrund des<br />

Bahnstreiks – begann die letzte Delegiertenversammlung<br />

des VLW Baden-<br />

Württemberg. Herbert Huber hieß die<br />

Delegierten zu diesem denkwürdigen<br />

Tag herzlich willkommen und beschrieb<br />

den Weg vom „Verein hauptamtlicher<br />

Lehrer an württembergischen Handelsschulen“<br />

(1909) bis zur Geburtsstunde<br />

des VLW Baden-Württemberg 1971. Die<br />

letzten Jahre waren durch veränderte<br />

Rahmenbedingungen geprägt, insbesondere<br />

der Reform der Verwaltungsstruktur,<br />

so dass der Fusionsprozess<br />

den richtigen Weg darstellte. „Identität<br />

bei Fusion“ war das Weg begleitende<br />

Motto und hat sich in der Satzung des<br />

Berufsschullehrerverbandes fest veran-<br />

kert. Herbert Huber betonte, dass der<br />

Zusammenschluss dann erfolgreich sei,<br />

wenn sich die Kolleginnen und Kollegen<br />

aus kaufmännischen Schulen im Fachbereich<br />

„Wirtschaft und Verwaltung“<br />

oder den Referaten des <strong>BLV</strong> einbringen<br />

und engagieren.<br />

Nach diesen einleitenden Worten wurde<br />

Wolf-Dieter Freimuth einstimmig als Tagungspräsident<br />

gewählt. Zum Rechenschaftsbericht<br />

des Geschäftsführenden<br />

Vorstands gab es keine Fragen, dieser<br />

wurde einstimmig angenommen.<br />

Herr Dirschwigl berichtete über spürbare<br />

Folgen der Sparmaßnahmen in<br />

Form von gestiegenen Einnahmeüberschüssen.<br />

Die Rechnungs- und Kassenprüfer<br />

– Herr Karcher und Herr Grießhaber<br />

– hatten in ihrem Bericht nichts<br />

an der Arbeit von Raimund Dirschwigl<br />

auszusetzen.<br />

Bei der Aussprache wurde aus der Delegiertenversammlung<br />

der Wunsch laut,<br />

die „Mitgift“ der anderen Verbände zu<br />

erfahren. Diesem Wunsch entsprach der<br />

Vorsitzende, so dass nach dem Bericht<br />

über den Bearbeitungsstand der Anträge<br />

der letzten Delegiertenversammlung<br />

durch Herbert Eichenauer der Entlastungsantrag<br />

für den Geschäftsführenden<br />

Vorstand gestellt wurde. Der Antrag<br />

wurde einstimmig angenommen.<br />

In der Aussprache über die Verschmelzung<br />

rief Herber Huber noch einmal ausdrücklich<br />

zur Mitarbeit im <strong>BLV</strong> auf, sei es<br />

in im Fachbereich „Wirtschaft und Verwaltung“<br />

oder in den <strong>BLV</strong>-Referaten.<br />

Der Tagesordnungspunkt „Beschluss<br />

über eine neue Beitragsordnung“ wurde<br />

erst diskutiert, dann aber mit 10 Enthaltungen<br />

und 5 Ablehnungen angenommen.<br />

Nach dem Schlusswort von Herbert Huber<br />

wurde die letzte Delegiertenversammlung<br />

des VLW Baden-Württemberg<br />

um 10:50 Uhr beendet, und die Delegierten<br />

begaben sich <strong>zum</strong> „Verschmelzungsprozess“<br />

in das Atrium. Hier wurde<br />

die Fusion <strong>zum</strong> Berufsschullehrerverband<br />

von allen Delegierten einstimmig<br />

beschlossen.<br />

Heike Worgall<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 5


6<br />

Fusionstag<br />

„Drei Profile - gemeinsame Ziele“<br />

Der Berufsschullehrerverband (<strong>BLV</strong>) ist gegründet. Die Delegierten des BLBS,<br />

des VHL und des VLW, die Mitglieder der Berufsschullehrerverbände haben der<br />

Verschmelzung der Verbände im beruflichen Schulwesen Baden-Württembergs<br />

ohne Enthaltungen einstimmig zugestimmt.<br />

Unter notarieller Aufsicht wird die Verschmelzung beschlossen (V.l.: Dlapall (Notar), Fechner<br />

(Geschäftsführer), Futter (Vorsitzender), Huber und Metz (Stellv. Vorsitzende).<br />

Der Geschäftsführende Vorstand des <strong>BLV</strong><br />

12. Oktober <strong>2007</strong> – ein historisches Da-<br />

tum in der Verbandsgeschichte des beruflichen<br />

Schulwesens in Baden- Würt-<br />

temberg. Die stimmberechtigten Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer der<br />

Haupt- bzw. der Delegiertenversammlungen<br />

der drei Ursprungsverbände<br />

BLBS, VHL und VLW fassten unter notarieller<br />

Aufsicht einstimmig den Beschluss,<br />

zukünftig ihre Kräfte zu bündeln,<br />

in einem gemeinsamen großen<br />

Verband die Interessen der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an beruflichen Schulen zu<br />

vertreten. Die drei Vereine haben sich<br />

mit ihrer Dachorganisation, den Berufsschullehrerverbänden<br />

Baden-Würt-<br />

temberg e.V., zu einem neuen Verein<br />

verschmolzen, <strong>zum</strong> „Verband der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an beruflichen<br />

Schulen in Baden-Württemberg“ (Berufsschullehrerverband<br />

- <strong>BLV</strong>). Nach<br />

der Eintragung ins Vereinsregister ge-<br />

hen alle Rechte und Pflichten auf den<br />

Berufsschullehrerverband (<strong>BLV</strong>) über.<br />

Der <strong>BLV</strong> ist mit 10 000 Mitgliedern die<br />

mitgliederstärkste gewerkschaftliche<br />

Interessenvertretung im beruflichen<br />

Schulwesen und zudem einer der größten<br />

Einzelverbände im Beamtenbund<br />

Baden-Württemberg.<br />

Zum Auftakt am Verschmelzungstag<br />

hielten die drei Berufsschullehrerverbände<br />

zunächst in getrennten Sitzun-<br />

gen ihre Delegiertenversammlungen ab.<br />

Danach wurde für jeden Einzelverband<br />

und für den Dachverband <strong>BLV</strong> getrennt<br />

unter notarieller Aufsicht der jeweilige<br />

Verschmelzungsbeschluss vorgelesen<br />

und darüber abgestimmt – ein rechtlich<br />

unverzichtbares Procedere. Nach der<br />

einstimmigen Annahme der neuen <strong>BLV</strong>-<br />

Satzung schloss der Landesvorsitzende<br />

Waldemar Futter den internen Teil des<br />

Fusionstags.<br />

Um 14:30 Uhr begann die Öffentlichkeitsveranstaltung,<br />

zu der sich eine<br />

große Zahl an Gästen einfand. Der stellvertretende<br />

<strong>BLV</strong>-Vorsitzende Herbert<br />

Huber konnte die Vertreterinnen und<br />

Vertreter der Landtagsfraktionen, Herrn<br />

Volker Schebesta (CDU), Herrn Norbert<br />

Zeller (SPD), Herrn Siegfried Lehmann<br />

(Bündnis/Die Grünen) und Frau Heiderose<br />

Berroth (FDP), Frau Dr. Birgit<br />

Arnold (FDP), Herrn Kultusminister H.<br />

Rau, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus dem Kultusministerium und den<br />

Regierungspräsidien, Schulleiterinnen<br />

und Schulleiter sowie Kolleginnen und<br />

Kollegen aus den beruflichen Schulen,<br />

den Ausbildungsseminaren und dem<br />

Landesinstitut für Schulentwicklung,<br />

Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen<br />

Spitzenverbände aus Industrie,<br />

Handwerk und deren Kammern,<br />

Gäste aus dem Landesschulbeirat sowie<br />

der befreundeten Verbände aus Land<br />

und Bund begrüßen.<br />

In seinem Grußwort des Beamtenbundes<br />

Baden-Württemberg appellierte Volker<br />

Stich eindringlich an die anwesenden<br />

Landespolitiker, endlich die notwendigen<br />

Korrekturen in der Verwaltungsstrukturreform<br />

vorzunehmen. Insbesondere<br />

die Schulverwaltung leide unter<br />

dem massiven Stellenabbau, der Zerschlagung<br />

der ehemaligen staatlichen<br />

Schulämter und der Eingliederung des<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fusionstag<br />

ehemaligen Oberschulamts in die Regierungspräsidien.<br />

Die Glaubwürdigkeit<br />

der Landesregierung messe er letztendlich<br />

an der Umsetzung der Lebensarbeitszeitverlängerung<br />

im Öffentlichen<br />

Dienst. Die Umsetzung müsse zeit- und<br />

wirkungsgleich mit den Regelungen für<br />

die freie Wirtschaft und für die Bundesbeamten<br />

erfolgen. Eine Sonderregelung<br />

auf dem Rücken der baden-württembergischen<br />

Beamten lehnte er unter<br />

großem Beifall der Gäste und der Delegierten<br />

rundweg ab.<br />

Die anschließende Festrede hielt Kul-<br />

tusminister Helmut Rau. Unter dem<br />

Motto „Perspektiven der beruflichen<br />

Bildung“ lobte er das duale System als<br />

äußerst flexibel und innovativ. Es sei<br />

wie kein anderes System der Berufsausbildung<br />

in der Lage, den notwendigen<br />

qualifizierten Fachkräftebedarf<br />

zu decken und sorge für einen europaweit<br />

vorbildlichen Stand der Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Für die Zukunft wünsche<br />

er sich mehr junge Menschen, die<br />

Auslandsqualifikationen ausbildungsbegleitend<br />

oder unmittelbar nach der<br />

Ausbildung erwerben. Auf mindestens<br />

4 % solle in den nächsten Jahren der<br />

derzeitige Anteil von 1 % gesteigert<br />

werden, so der Wunsch des Kultusministers.<br />

Europa müsse als Raum der grenzenlosen<br />

Möglichkeiten und Chancen<br />

erlebt, begriffen und erfahren werden.<br />

Minister Helmut Rau beglückwünschte<br />

<strong>zum</strong> Schluss seiner Rede noch einmal<br />

die Anwesenden zu ihrem heutigen Verschmelzungsbeschluss,<br />

zu ihrem „couragierten,<br />

in die Zukunft gewandten<br />

Schritt“. Ihm sei bewusst, dass der<br />

vereinte Berufsschullehrerverband zukünftig<br />

für das Kultusministerium kein<br />

leichterer Verhandlungspartner sein<br />

werde. Er gehe davon aus, dass der neue<br />

Berufsschullehrerverband „weiterhin<br />

ein harter, aber fairer und dem konstruktiven<br />

Dialog verpflichteter Verhandlungspartner“<br />

bleiben werde.<br />

Ein Traum, ein lang gehegter Wunsch,<br />

ein Ziel vieler Kolleginnen und Kollegen<br />

in Baden-Württemberg geht in Erfüllung...“-<br />

mit diesen Worten begann der<br />

<strong>BLV</strong>-Vorsitzende Waldemar Futter seine<br />

Minister Helmut Rau beglückwünscht den <strong>BLV</strong>-Vorstand zu ihrem heutigen Verschmelzungsbeschluss.<br />

Rede zur Fusion. Noch mehr und besser<br />

Einfluss auf sich veränderbare Rahmenbedingungen<br />

nehmen, schneller agieren<br />

und reagieren, zur Professionalisierung<br />

zusätzliche hauptamtliche Mitarbeiter/<br />

innen einstellen zu können - das waren<br />

einige Gründe, „warum wir diesen<br />

Schritt getan haben“, erläuterte Waldemar<br />

Futter. Lehrerinnen und Lehrer<br />

seien nach den Worten des Bundespräsidenten<br />

Horst Köhler „Helden des Alltags“,<br />

denen die Menschen in Deutschland<br />

zu 82 % vertrauten. Die berufliche<br />

Bildung in Baden-Württemberg belege<br />

seit Jahren im Bildungsmonitor des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft Platz<br />

1. Auszubildende aus Baden-Württemberg<br />

schnitten bei den Olympiaden der<br />

beruflichen Bildung besser ab als die<br />

harte internationale Konkurrenz aus<br />

den Hochschulen. Wir „produzierten“<br />

mit unserer beruflichen Bildung in<br />

Baden-Württemberg die bundes- und<br />

europaweit niedrigste Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Die Leistungen unserer Abiturienten<br />

an beruflichen Gymnasien seien<br />

bundesweit Spitze. 50 % der Hochschulberechtigungen<br />

in BW würden an den<br />

beruflichen Schulen erworben. Und die<br />

Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund<br />

in unserer Bildungs- und<br />

Arbeitswelt gelinge überwiegend über<br />

die beruflichen Schulen... - aber wer außer<br />

uns „Beruflern“ wisse das alles und<br />

wolle es auch wirklich wahrnehmen und<br />

würdigen? Damit dies alles öffentlich<br />

bekannt werde, müsse es eine starke<br />

Interessenvertretung der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an den beruflichen Schulen<br />

geben, die diese Leistungen immer wieder<br />

der Öffentlichkeit, dem Dienstherrn<br />

und der Landespolitik vor Augen führe.<br />

„Deshalb tun wir diesen Schritt.“<br />

Der Nachwuchsgewinnung an beruflichen<br />

Schulen widme der <strong>BLV</strong> ein besonderes<br />

Augenmerk. Die derzeitigen<br />

Einstiegsgehälter nach dem derzeitig<br />

geltenden Tarifvertrag der Länder<br />

(TV-L) könnten nicht mit den finanziellen<br />

Angeboten der Industrie konkurrieren.<br />

„Da muss der Dienstherr mehr<br />

Geld als bisher in die Hand nehmen,<br />

sonst bluten unsere Schulen aus“, appellierte<br />

Waldemar Futter in erster Linie<br />

an die anwesenden Landespolitiker/<br />

innen. Der <strong>BLV</strong> fordere für Lehrerinnen<br />

und Lehrer an beruflichen Schulen in<br />

Baden-Württemberg gute Einstiegsbedingungen,<br />

leistungsorientierte Prä-<br />

mien, Beförderungs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

als Motivationsanreize,<br />

angemessene Arbeitsplätze, mehr Zeitkontingente<br />

für die Mitwirkung an den<br />

schulischen Qualitätsentwicklungsprozessen,<br />

altersgerechte Entlastungen<br />

bzw. neue altersspezifische Tätigkeiten<br />

mit flexiblen Altersteilzeitmodellen,...-<br />

näherungsweise vergleichbar den Arbeitsbedingungen<br />

in den baden-württembergischen<br />

Vorzeigebetrieben, mit<br />

denen man um dieselben Arbeitskräfte<br />

konkurrieren müsse.<br />

Mit stürmischem Beifall dankten die<br />

Anwesenden dem Vorsitzenden für seine<br />

deutlichen Worte, für sein mutiges<br />

und kompetentes Auftreten und nicht<br />

zuletzt für seine Bereitschaft, sich weiterhin<br />

in der Verbandsarbeit zu engagieren.<br />

Der stellvertretende <strong>BLV</strong>-Vorsitzende<br />

Anton Metz schloss verschmitzt, humorvoll<br />

und gewandt die Öffentlichkeits-<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 7


8<br />

Fusionstag<br />

Gäste der Öffentlichkeitsveranstaltung<br />

veranstaltung und lud alle Anwesenden<br />

<strong>zum</strong> anschließenden gemütlichen Bei-<br />

sammensein mit angeregten Gesprächen<br />

ein.<br />

Die Delegierten der<br />

Ursprungsverbände<br />

Ein großes Lob gab es für die perfekte<br />

Vorbereitung und Durchführung dieser<br />

verbandsgeschichtlich einmaligen Veranstaltung<br />

mit ihren vier internen Versammlungen<br />

und dem öffentlichen Fest<br />

mit knapp 400 Delegierten und ca. 200<br />

Gästen an einem einzigen Tag. Dafür<br />

und für die Atmosphäre dieser rundum<br />

gelungenen Großveranstaltung, gebührt<br />

vor allem Frau Kurz, Frau Schneller, Frau<br />

Wahl und Frau Paape aus der <strong>BLV</strong>-Geschäftsstelle<br />

ein ganz besonders herzlicher<br />

Dank!<br />

Die juristische Ausgestaltung des Fusionsprozesses<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Notarskanzlei Dlappal konnte nur unserem<br />

juristisch versierten Geschäftsführer<br />

Gerhard Fechner gelingen. Herzlichen<br />

Dank!<br />

Das einstimmige Bekenntnis der Delegierten<br />

aus BLBS, VHL, VLW und der Mitglieder<br />

der <strong>BLV</strong> <strong>zum</strong> Verschmelzungsbeschluss<br />

ist ein Beweis für die Weitsicht,<br />

die Verantwortungsbereitschaft und<br />

die Geschlossenheit der im <strong>BLV</strong> organisierten<br />

Lehrerinnen und Lehrer an den<br />

beruflichen Schulen in Baden-Württemberg.<br />

Dieser Verschmelzungsbeschluss gibt<br />

dem <strong>BLV</strong>-Vorsitzenden Waldemar Futter,<br />

seinen Vorstandskollegen Herbert<br />

Huber und Anton Metz sowie dem gesamten<br />

Geschäftsführenden Vorstand<br />

des <strong>BLV</strong> die nötige Motivation und Unterstützung,<br />

um ihre Arbeit mit neuer<br />

Kraft fortzuführen. Herzlichen Dank!<br />

Iris Fröhlich<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fusionstag<br />

Zur Öffentlichkeitsveranstaltung fand sich eine große Zahl von Gästen ein.<br />

(v.l.): W. Lambl (VLBS Bayern), H. Poppe, H. Buggle<br />

G. Besenfelder und R. Dörflinger im Gespräch<br />

mit Dr. Gulde<br />

Das Team der Geschäftsstelle freut sich über die<br />

gelungene Veranstaltung<br />

V. Stich (Vorsitzender des Beamtenbundes Baden-<br />

Württemberg im Gespräch mit<br />

B. Gehlert (Bundesvorsitzender des BLBS).<br />

(v.l.): S. Landsiedel, G. Besenfelder, H. Huber<br />

Ministerialdirgent Lorenz (KM) im Gespräch mit W. Futter<br />

Tagungspräsident E. Jaffke<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 9<br />

Fotos von Gasch, Huber, Krug, Peter


• Sehr geehrter Herr Kultusminister Helmut Rau,<br />

• sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete<br />

10<br />

des Landtags von Baden-Württemberg aus allen<br />

Fraktionen<br />

• sehr geehrte Ehrengäste aus den kommunalen<br />

Spitzenverbänden, aus Industrie, Handel, Hand-<br />

werk und deren Kammern, aus dem Landesschul-<br />

beirat, aus der Schulverwaltung, aus unseren<br />

traditionsreichen Ursprungsverbänden VLW, VHL<br />

und BLBS aus Land und Bund, aus weiteren Gre-<br />

mien und Vereinigungen, die sich mit beruflicher<br />

Bildung befassen<br />

• sehr geehrte Gäste und vor allem<br />

• sehr geehrte Delegierte und Mitglieder der Be-<br />

•<br />

Fusionstag<br />

Rede des <strong>BLV</strong>-Vorsitzenden am Fusions-<br />

delegiertentag des <strong>BLV</strong> am 12. Oktober <strong>2007</strong><br />

im Sport in Stuttgart Bad-Cannstatt<br />

rufsschullehrerverbände - jetzt darf ich endlich<br />

sagen - des Berufsschullehrerverbands<br />

Heute ist ein historischer Tag für die Lehrerinnen<br />

und Lehrer an beruflichen Schulen in Baden-Württ-<br />

emberg. Ein Traum, ein lang gehegter Wunsch, ein<br />

Ziel vieler Kolleginnen und Kollegen geht in Erfül-<br />

lung: die Fusion der Berufsschullehrerverbände <strong>zum</strong><br />

Berufsschullehrerverband. Die Lehrerinnen und Leh-<br />

rer an beruflichen Schulen sprechen in Zukunft mit<br />

einer Stimme, mit einer Botschaft, mit dem Gewicht<br />

unserer 10.000 Mitglieder. Ein Verband, der Berufs-<br />

schullehrerverband, der <strong>BLV</strong>, trägt die Interessen der<br />

Lehrerinnen und Lehrer, der beruflichen Schulen,<br />

der beruflichen Bildung in die Politik, in die Gremien<br />

und Organisationen, die in Baden-Württemberg die<br />

allgemeine Bildung, die berufliche Bildung vorden-<br />

ken, planen, umsetzen, organisieren und verwalten,<br />

in die beruflichen Schulen und - über die Medien – in<br />

die Öffentlichkeit.<br />

Warum haben wir diesen Schritt getan? Wozu tun wir<br />

diesen Schritt? Wem nützt dieser Schritt?<br />

Warum haben wir diesen Schritt getan?<br />

• Verbände, die Einfluss nehmen wollen, müssen<br />

sich in ihrer Struktur an die Rahmenbedingungen<br />

anpassen, in denen die Politik agiert und denkt.<br />

Unsere Vorläuferorganisationen haben <strong>zum</strong> Beispiel<br />

nach dem 2. Weltkrieg zuerst berufsständische Or-<br />

ganisationen in den jeweiligen Besatzungszonen<br />

gegründet, haben dann die Vereinigung jeweils in<br />

Baden und Württemberg geschafft und schließlich<br />

- jeweils 1971, das Ergebnis der Volksabstimmung<br />

über das Bundesland Baden-Württemberg 1977 vor-<br />

wegnehmend - die landesweiten Fusionen in Baden-<br />

Württemberg.<br />

• Verbände, die ihre Interessen durchsetzen wollen,<br />

müssen eine bestimmte Größe erreichen. Kleine<br />

Verbände werden nicht wahrgenommen, können<br />

sich kein Gehör verschaffen.<br />

Vor der Verabschiedung der Koalitionsvereinba-<br />

rung und der Regierungserklärung 2006 konnten<br />

die <strong>BLV</strong> Ihre Position im Rahmen einer Anhörung<br />

der wichtigsten Verbände einbringen. Vor dem Zu-<br />

sammenschluss hätte nur die GEW eine Anhörungs-<br />

möglichkeit gehabt. Und die vertritt nicht in erster<br />

Linie die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an<br />

den beruflichen Schulen, wie man <strong>zum</strong> Beispiel beim<br />

Kampf um die Verteilung der knappen Lehrerfortbil-<br />

dungsmittel klar erkennen kann.<br />

Auf den deutschen Gewerkschaftstag des deutschen<br />

Beamtenbunds im November <strong>2007</strong> in Berlin entsen-<br />

det der BLBS Baden-Württemberg einen Delegier-<br />

ten, der VHL und der VLW keinen. Sie sind zu klein.<br />

Wäre die Fusion im Juli schon vollzogen worden,<br />

würden die <strong>BLV</strong> drei stimm-berechtigte Delegierte<br />

nach Berlin entsenden, vermutlich aus allen drei<br />

Fachbereichen einen. Unser gemeinsames Gewicht<br />

wäre deutlich größer. Und alle drei Fachbereiche mit<br />

ihren je spezifischen Anliegen, Denkweisen und Lö-<br />

sungskompetenzen wären repräsentiert.<br />

• Verbände, die schnell und professionell agieren<br />

•<br />

und reagieren wollen, brauchen eine leistungs-<br />

fähige und kompetente hauptamtliche Geschäfts-<br />

stelle zur Mitgliederbetreuung und zur Unterstüt-<br />

zung der ehrenamtlichen Verbandsvertreter. Die<br />

kostet Geld. Das geht nur über höhere Mitglie-<br />

derbeiträge oder über eine Verschmelzung. Wir<br />

haben den zweiten Weg gewählt.<br />

Wozu tun wir diesen Schritt?<br />

In diesem Raum über die Qualität der beruflichen<br />

Schulen und damit auch der Lehrerinnen und Leh-<br />

rer an diesen Schulen zu sprechen heißt Eulen nach<br />

Athen tragen.<br />

Wir alle wissen, dass Lehrerinnen und Lehrer - ins-<br />

besondere die an den beruflichen Schulen - Tag für<br />

Tag eine hervorragende Arbeit leisten. Wir sind,<br />

nach einem Wort unseres Bundespräsidenten Horst<br />

Köhler „Helden des Alltags“ - „keine faulen Säcke“<br />

und „keine faulen Hunde“, um Politiker zu zitieren,<br />

die auf eine infame und billige Art glaubten, durch<br />

eine zynische Lehrerbeschimpfung die Hoheit über<br />

die Stammtische zu gewinnen.<br />

Wir alle wissen, dass nach einer neuen Umfrage die<br />

Menschen in Deutschland, den Lehrerinnen und<br />

Lehrern - wie den Polizeibeamten - zu 82 Prozent<br />

vertrauen. Dieser Wert wird nur noch von den Ärzten<br />

mit 85 Prozent übertroffen. Fragen Sie mich nicht<br />

nach den Werten für Politiker und Journalisten.<br />

Und wie sieht unser Bild in den Massenmedien aus?<br />

Welches Ansehen, welches Vertrauen haben wir da -<br />

anscheinend?<br />

Wir alle wissen,<br />

• dass die berufliche Bildung in Baden-Württem-<br />

berg seit Jahren im Bildungsmonitor des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft Platz 1 belegt,<br />

• dass dual ausgebildete junge baden-württem-<br />

bergische Auszubildende bei den Olympiaden der<br />

beruflichen Bildung gegen harte internationale<br />

Konkurrenz, d.h. an Hochschulen ausgebildete In-<br />

genieure Silbermedaillen gewinnen können, wie<br />

<strong>zum</strong> Beispiel 2004 in Helsinki in der Mechatronik,<br />

• dass die Qualität der dualen Ausbildung in Baden-<br />

Württemberg durch betriebliche und überbetrieb-<br />

liche Ausbilder und Lehrerinnen und Lehrer an<br />

beruflichen Schulen mit dazu beiträgt, bundes-<br />

und europaweit die niedrigste Jugendarbeitslo-<br />

sigkeit zu „produzieren“,<br />

• dass - belegt durch die Tosca-Studie - die Leis-<br />

tungen der Abiturientinnen und Abiturienten an<br />

beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg<br />

im Vergleich zu den allgemein bildenden Gym-<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fusionstag<br />

nasien in Deutschland im Mittelfeld liegen und<br />

die der Technischen Gymnasien im Aufgabenfeld<br />

III (Mathematik, Naturwissenschaften, Technik)<br />

bundesweite Spitzenwerte liefern,<br />

• dass 50 Prozent der Hochschulzugangsberech-<br />

tigungen in Baden-Württemberg an den beruf-<br />

lichen Schulen erworben werden,<br />

• dass die Integration Jugendlicher mit Migrations-<br />

•<br />

hintergrund in unsere Bildungs- und Arbeitswelt<br />

überwiegend über die beruflichen Schulen ge-<br />

lingt - ein vergleichbares Phänomen hatten wir<br />

in den 60er und 70er Jahren bei der schulischen<br />

Förderung junger Deutscher aus bildungsfernen<br />

Schichten im ländlichen Raum zu verzeichnen.<br />

Ich denke hier auch an die junge katholische Bau-<br />

erntochter aus kleinen ländlichen Gemeinden,<br />

dass … dass … dass …<br />

Aber wissen das auch die Schülerinnen und Schüler,<br />

die Eltern, die Öffentlichkeit, unser Dienstherr, die<br />

Landespolitik?<br />

In der Presse lesen wir regelmäßig Artikel über die<br />

Qualität des baden-württembergischen dreiglied-<br />

rigen Schulwesens – im Zusammenhang mit der<br />

jüngsten Diskussion um die Hauptschule in der Regel<br />

äußerst kritische, ja negative. Die Lust an der deut-<br />

schen Sehnsucht nach Selbstzerfleischung wird hier<br />

auch sichtbar.<br />

Wir haben kein dreigliedriges Schulwesen in Ba-<br />

den-Württemberg. Wir haben ein vielgliederiges<br />

Schulwesen, wenn man die Anschlussmöglichkeiten<br />

im beruflichen Schulwesen mit in Betracht zieht.<br />

In Baden-Württemberg machen mehr als achtzig<br />

Prozent eines Jahrgangs, einer Alterskohorte die<br />

Mittlere Reife plus x an den Werkrealschulen, den<br />

Realschulen, den Gymnasien, den Zweijährigen<br />

Berufsfachschulen, den Berufsaufbauschulen, den<br />

Berufsschulen im 9 + 3 Modell, durch die Schulfrem-<br />

denprüfungen usw. sowie danach an den beruflichen<br />

Schulen. Wer weiß das schon außer uns. Fast in allen<br />

Artikeln werden die beruflichen Schulen nicht the-<br />

matisiert. Diese Leistung des beruflichen Schulwe-<br />

sens haben unsere Verbände in der Vergangenheit<br />

thematisiert. Wir werden das als Berufsschullehrer-<br />

verband auch weiterhin tun müssen.<br />

Nach den Informationsveranstaltungen für Eltern<br />

von Kindern in der Grundschule glauben die meisten<br />

fälschlicherweise, sie müssten ihr Kind auf das Gym-<br />

nasium lassen, schicken oder gar zwingen, damit<br />

es studieren kann. So ein Unsinn. 50 Prozent der<br />

Hochschulzugangsberechtigungen werden an den<br />

beruflichen Schulen erworben – so viel wie an den<br />

Gymnasien! Wer weiß das schon außer uns! Diese<br />

Leistungen der beruflichen Schulen müssen wir als<br />

Berufsschullehrerverband transportieren.<br />

Jahr für Jahr werden Tausende Techniker, Betriebs-<br />

und Verwaltungswirte an den beruflichen Schulen<br />

quasitertiär ausgebildet. Wer weiß das schon außer<br />

uns! Diese Leistungen müssen wir als Berufsschul-<br />

lehrerverband präsentieren!<br />

Wir Lehrerinnen und Lehrer an den beruflichen Schu-<br />

len in Baden-Württemberg sind Spitze. Wir schaffen<br />

als Spitzenkräfte bei Porsche oder beim Daimler oder<br />

beim Bosch – nicht in irgendeiner Klitsche!<br />

Bei Porsche, beim Daimler oder beim Bosch zahlt<br />

man Ingenieuren, Kaufleuten, Angestellten und<br />

Arbeitern ein gutes Einstiegsgehalt, gibt leistungs-<br />

starken oder allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-<br />

tern erfolgsabhängige Prämien, schafft rasche und<br />

steile Aufstiegmöglichkeiten, gibt es Altersteilzeit-<br />

modelle, „Goldene Handschläge“ bei vorzeitigen<br />

Zurruhesetzungen, Betriebsrenten … Die Gehalts-<br />

erhöhungen entsprechen in diesen Betrieben - wie<br />

übrigens auch bei unseren Abgeordnetendiäten - in<br />

der Regel den Produktivitätszuwächsen. Jeder Mit-<br />

arbeiter hat einen angemessenen Arbeitsplatz. Er<br />

benötigt kein häusliches Arbeitszimmer, das er bei<br />

seiner Steuerklärung nicht mehr absetzen kann.<br />

Betriebsnotwendige Fortbildungen werden in der<br />

Regel vom Betrieb bezahlt, finden zwar häufig in der<br />

„Freizeit“, aber in der Regel dann gegen „Arbeits-<br />

zeitausgleich“ statt.<br />

Ich weiß, dass dieser Vergleich unzulässig ist. Dass<br />

ich hier Äpfel mit Birnen oder gar Kartoffeln ver-<br />

gleiche. Aber der Vergleich weist jedoch auf einige<br />

Entwicklungen und Rahmenbedingungen hin, die<br />

bei uns Lehrerinnen und Lehrern an den beruflichen<br />

Schulen im Argen liegen und dringend verbessert<br />

werden müssen, wenn die Qualität unserer Arbeit er-<br />

halten oder gar weiter – entwickelt werden soll.<br />

Die Zeit reicht nicht aus, um heute alles anzuspre-<br />

chen, aber einige „Schwachstellen“ werde ich doch<br />

ansprechen, unsere <strong>BLV</strong>-Forderungen thematisieren<br />

und Lösungswege aufzeigen:<br />

• Entwicklung der offiziellen Arbeitszeit für 55- bis<br />

59jährige wissenschaftliche Lehrerinnen und<br />

Lehrer seit 1990:<br />

• 1990 musste eine wissenschaftliche Lehrkraft 21<br />

Stunden unterrichten. Heute sind es 24 Stunden.<br />

Um ein Haar wären es 25 geworden – wenn die <strong>BLV</strong><br />

nicht erfolgreich dagegen gehalten hätten!<br />

• Untersuchungen von wissenschaftlichen Exper-<br />

ten, Prof. Dr. Schaarschmidt aus Potsdam oder<br />

Prof. Dr. Bauer aus Freiburg beweisen:<br />

• Bildungsarbeiter sind Beziehungsarbeiter mit<br />

extrem hoher psychomentaler Belastung, die mit<br />

zunehmendem Alter in der Regel deutlicher spür-<br />

bar wird. Sie kann unter den jetzigen Arbeitsbe-<br />

dingungen nicht gesundheits- und dienstfähig-<br />

keitserhaltend kompensiert werden.<br />

• Und jetzt kommt demnächst noch die Verlän-<br />

gerung der Lebensarbeitszeit bis 67 hinzu? Wie<br />

können wir hier die Arbeitsverhältnisse so än-<br />

dern, dass die Lehrer ihr Verhalten dahingehend<br />

ändern können, so dass die Gesundheit und damit<br />

die Dienstfähigkeit erhalten bleiben? In der Ex-<br />

pertenkommission zur Erarbeitung von Vorschlä-<br />

gen ist der <strong>BLV</strong>-Vorsitzende als einer von drei Ex-<br />

perten des Beamtenbunds mit im Spiel: vor dem<br />

Zusammenschluss undenkbar!<br />

• Da muss der <strong>BLV</strong> in Zukunft besonders wachsam<br />

sein, um Schlimmes zu verhindern, um alters-<br />

gerechte und alternsgemäße Entlastungen <strong>zum</strong><br />

Beispiel durch Altersermäßigungen oder neue<br />

alterspezifische Tätigkeiten zu erkämpfen.<br />

• Nachwuchsgewinnung am Beispiel von Direktein-<br />

steigern für die gewerblichen Schulen:<br />

• Ein Technischer Lehrer, 35 Jahre alt, verheiratet,<br />

zwei Kinder, Alleinverdiener, Steuerklasse III/2<br />

verdient nach dem neuen TV-L netto zwischen<br />

1.426,- EUR und 1.627,- EUR, je nach Einstufung<br />

in Stufe 1, 2oder 3. Hinzu kommen noch das Kin-<br />

dergeld und die Jahressonderzuwendung. Wer im<br />

Großraum Stuttgart wohnt und 700,- EUR Warm-<br />

miete bezahlt, kann sich den Luxus, Lehrer sein<br />

zu dürfen entweder gar nicht leisten oder er muss<br />

seine Eltern um Unterstützung bitten.<br />

• Ein wissenschaftlicher Lehrer, Höherer Dienst, 35<br />

Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, Steuerklasse<br />

III/2 verdient nach dem neuen TV-L als an einer<br />

Universität ausgebildeter Diplomingenieur netto<br />

zwischen 1.830,- EUR und 2.060,- EUR, je nach<br />

Einstufung. Hinzu kommen noch das Kindergeld<br />

und die Jahressonderzuwendung. Wer im Raum<br />

Freiburg wohnt, vor kurzem ohne steuerliche<br />

Förderung eine Doppelhaushälfte gekauft hat mit<br />

800,-€ Belastung im Monat, kann sich den Luxus,<br />

Lehrer sein dürfen entweder nicht leisten oder er<br />

muss seine Eltern um Unterstützung bitten, min-<br />

destens so lange, bis er als Beamter in drei Jahren<br />

netto 2.980,- EUR verdient.<br />

• Und das alles beim prognostizierten Fachkräf-<br />

temangel im Maschinenbau!?<br />

• Wie sollen da die beruflichen Schulen beim Kampf<br />

mit der Industrie um die besten Nachwuchskräfte<br />

mithalten können!?<br />

• Da helfen uns weder die von der jetzigen Lan-<br />

desregierung eingeführten Entgeltsysteme noch<br />

der Vorschlag der SPD, die Eingangsgehälter für<br />

Lehrerinnen und Lehrer abzusenken. Auch die<br />

Forderung von Bündnis 90/Die Grünen, den Be-<br />

amtenstatus für Lehrerinnen und Lehrer abzu-<br />

schaffen, hilft nicht wirklich. Und die Forderung<br />

der GEW nach dem streikfähigen angestellten<br />

Einheitslehrer mit Einheitsbesoldung, die dann<br />

sicherlich netto deutlich über der bisherigen A<br />

13-Besoldung liegt, ist für uns und für die Nach-<br />

wuchsgewinnung mehr als schädlich.<br />

• Da muss der Dienstherr mehr Geld als bisher in die<br />

Hand nehmen, sonst bluten unsere Schulen im<br />

gesamten Aufgabenfeld III (Mathematik, Natur-<br />

wissenschaften, Technik, Informatik/Datenver-<br />

arbeitung und affine Fächer) aus – und nicht nur<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 11


12<br />

Fusionstag<br />

die beruflichen Schulen. Wie soll unsere Jugend<br />

ohne begeisterte, motivierte und ordentlich be-<br />

zahlte Lehrer in diesem Fächersegment für diese<br />

wissenschaftlichen und beruflichen Disziplinen<br />

begeistert werden? Ich kann das als Lehrer für<br />

Deutsch und Geschichte im fachfremden Unter-<br />

richtseinsatz nicht.<br />

• Da muss das Land kreativer werden als bisher, um<br />

überhaupt nach dem Abitur junge Menschen in<br />

einschlägige Lehrerstudiengänge zu bringen. Die<br />

<strong>BLV</strong> haben auf ihrer Landespressekonferenz am<br />

3. September unter anderem wohl erstmalig den<br />

Vorschlag in die Debatte geworfen, dass das Land<br />

u. a. für Mathematik-, Physik-, Chemie-, Elektro-<br />

technik-, Datenverarbeitungs-, Biotechnik- stu-<br />

dierende die Studiengebühren bezahlt, unter der<br />

Bedingung, dass sie anschließend in den Schul-<br />

dienst eintreten. Natürlich helfen auch unsere<br />

bekannten Forderungen: studienabschlussnahe<br />

Referendariate, sofortige Einstellung nach dem<br />

Referendariat, Anwärtersonderzuschläge für<br />

Mangelfächer usw.<br />

• Wenn ein Wirtschaftsunternehmen ein neues<br />

Qualitätsmanagementsystem einführt, muss es<br />

die Mitarbeiter davon überzeugen, dass alle ge-<br />

winnen: das Unternehmen, die Mitarbeiter und<br />

die Kunden. Und es muss in der Startphase zu-<br />

sätzliches Geld in die Hand nehmen. Sonst funk-<br />

tioniert es nicht. Die Mitarbeiter machen dann<br />

mit, wenn sie beteiligt werden, die Zufriedenheit<br />

steigt, sich die erfolgs-abhängigen Prämien er-<br />

höhen und wenn der Arbeitsplatz sicherer wird.<br />

• Im Bildungsbereich funktioniert das Ganze nur,<br />

wenn das neu einzuführende Qualitätsmanage-<br />

mentsystem sinnvolle und erreichbare Ziele an-<br />

strebt und wenn die Mitarbeiter beteiligt werden.<br />

Eine Kultur des Vertrauens, der Freiwilligkeit und<br />

der Transparenz ist unverzichtbar. Zusätzliche<br />

Unterstützungssysteme müssen abrufbar sein, so<br />

Prof. Dr. Euler aus St. Gallen in der Schweiz in sei-<br />

nem Gutachten über den Modellversuch „OES an<br />

beruflichen Schulen in Baden-Württemberg“.<br />

• Was passiert aber, wenn im Ressourcenvertei-<br />

lungskampf Mittel gestrichen werden?<br />

• wenn die Ressourcen dem Kerngeschäft „Erzie-<br />

hung und Unterricht“ entzogen werden – und das<br />

bei einem strukturellen Defizit von vier bis fünf<br />

Prozent?<br />

• wenn an einer Schule mit einem spezifischen Leit-<br />

bild nicht einsichtige, nicht kompatible zentrale<br />

Zielvorgaben umgesetzt werden müssen?<br />

• wenn wichtige Protagonisten und überzeugte Vor-<br />

kämpfer im System so frustriert werden, dass sie<br />

„den Bettel hinwerfen“, wie vor kurzem gesche-<br />

hen?<br />

• wenn die im Landtag einstimmig verabschiedete<br />

Novelle des Schulgesetzes die Lehrkräfte zur Eva-<br />

luation verpflichtet und mit Verweis darauf die<br />

notwendige Überzeugungsarbeit reduziert wird?<br />

• Da haben der <strong>BLV</strong> und seine „Mehrheitsfrakti-<br />

onen“ im Hauptpersonalrat und in allen Bezirks-<br />

personalräten ein unverzichtbares Wächteramt,<br />

dass die bisherigen Konditionen im OES-Konzept<br />

für die beruflichen Schulen in Punkto Unterstüt-<br />

zungssysteme, Beschlüsse der Gesamtlehrerkon-<br />

ferenz, Beteiligung der Örtlichen Personalräte<br />

nach dem Motto: Kein STEBS ohne STÖPR, keine<br />

Stärkung der Eigenständigkeit beruflicher Schu-<br />

len ohne Stärkung der Örtlichen Personalräte,<br />

keine rollkommandoartigen Visitationen im Un-<br />

terricht usw. nicht verwässert werden.<br />

Wir, die Mitglieder des Berufsschullehrerverbands<br />

kennen unseren Wert und unsere Leistungen für<br />

die Weiterentwicklung der Wissenskultur und der<br />

beruflich verwertbaren Kompetenzen in einer der<br />

vitalsten Innovationsregionen in der Europäischen<br />

Union. In Baden-Württemberg liegen 11 der 20 Lan-<br />

deskreise mit den besten Entwicklungsprognosen<br />

in Deutschland, 8 von 20 liegen in Bayern, einer in<br />

Niedersachsen.<br />

Das kommt nicht von ungefähr. Daran haben die jun-<br />

gen Menschen, die in der Regel viel besser sind als<br />

ihr Ruf, Ihre Eltern und Familien, die Unternehmen,<br />

die Hochschulen, die Parteien, die Kirchen, das du-<br />

ale System der Berufsausbildung mit seiner gemein-<br />

samen Abschlussprüfung, die Lernortkooperation<br />

zwischen Schulen, Betrieben, Hochschulen und In-<br />

stitutionen, die spezifische Fördermaßnahmen der<br />

Bundesagentur für Arbeit anbieten, die beruflichen<br />

Schulen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und die<br />

übrigen gesellschaftlich relevanten Gruppen... ih-<br />

ren je eigenen Anteil am guten Ergebnis, das uns für<br />

die Zukunft optimistisch stimmen kann.<br />

Der Berufsschullehrerverband wird das Licht der<br />

Lehrerinnen und Lehrer, sein Licht, nicht unter den<br />

Scheffel stellen. Das nützt vor allem den Jugend-<br />

lichen an unseren beruflichen Schulen, den Betrie-<br />

ben mit ihren derzeit zunehmenden Sorgen um den<br />

Nachwuchskräftemangel und letztlich auch dem<br />

Souverän, dem Landtag von Baden-Württemberg.<br />

Hoffentlich fällt es ihm bei dieser Einsicht auch<br />

leichter als bisher, der beruflichen Bildung die für<br />

den Erhalt und Ausbau der bundesdeutschen Spit-<br />

zenstellung dringend benötigten Ressourcen leich-<br />

ten Herzens zu bewilligen – in der Gewissheit, dass<br />

diese Ressourcen bei uns optimal angelegt sind und<br />

vielfachen Ertrag abwerfen.<br />

Glück auf – allen Lehrerinnen und Lehrern an den<br />

beruflichen Schulen in Baden-Württemberg im Be-<br />

rufsschullehrerverband<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Waldemar Futter<br />

<strong>BLV</strong>-Vorsitzender<br />

Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt,<br />

Zusammenarbeiten führt <strong>zum</strong> Erfolg.<br />

Henry Ford<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fusionstag<br />

Der <strong>BLV</strong>-Vorstand stellt sich vor<br />

Waldemar Futter, Herbert Huber und Anton Metz<br />

Waldemar Futter, Vorsitzender<br />

Als erster Vorsitzender des Berufsschullehrerverbands<br />

(<strong>BLV</strong>) habe ich am 12.<br />

Oktober <strong>2007</strong> gerne die Verantwortung<br />

und die Verpflichtung übernommen, ge-<br />

meinsam mit allen <strong>BLV</strong>-Vorstandsmitgliedern<br />

den fusionierten Verband<br />

schlagkräftig aufzubauen und zu organisieren,<br />

alle gewerkschaftlichen und<br />

fachlichen Interessen unserer 10.000<br />

Mitglieder politikfähig zu bündeln, sie<br />

gegenüber der Politik, der Schulverwaltung<br />

sowie anderen Gewerkschaften<br />

und Verbänden auf allen Ebenen zu vertreten<br />

sowie über die Medien in die Öffentlichkeit<br />

zu bringen.<br />

Ich bin seit 1975 im Schuldienst. Von<br />

1977 bis 1996 habe ich als Lehrer, SMV-<br />

Verbindungslehrer, Beratungslehrer und<br />

Oberstufenberater am Wirtschaftsgymnasium<br />

West in Stuttgart gearbeitet<br />

sowie beim Aufbau des Beratungslehrerwesens<br />

in Sachsen mitgewirkt. Ab<br />

1996 war ich als Referent für das Berufliche<br />

Gymnasium im Kultusministerium<br />

tätig. Seit 2000 bin ich Schulleiter der<br />

gewerblichen Friedrich-Ebert-Schule in<br />

Esslingen. Im BLBS wurde ich 2002 <strong>zum</strong><br />

stellvertretenden Landesvorsitzenden,<br />

2004 und 2005 einstimmig <strong>zum</strong> Landesvorsitzenden<br />

gewählt. In den Berufsschullehrerverbänden<br />

arbeite ich seit<br />

Januar 2005 als stellvertretender Vorsitzender,<br />

seit Januar <strong>2007</strong> als Vorsitzender.<br />

Satzungsgemäß übernahm ich<br />

das Amt des Vorsitzenden des Berufsschullehrerverbands<br />

im Oktober <strong>2007</strong>.<br />

Waldemar Futter<br />

Herbert Huber, stellv. Vorsitzender<br />

• Stellv. <strong>BLV</strong>-Vorsitzender, Vorsitzender<br />

Fachbereich „Wirtschaft und Verwaltung“,<br />

• Kaufmännische Schulen Offenburg,<br />

Mitglied im Bezirkspersonalrat Berufliche<br />

Schulen beim RPF, Mitglied im<br />

Hauptpersonalrat Berufliche Schulen<br />

beim KM,<br />

Die Schwerpunkte meiner Arbeit sind<br />

Dienstrecht und Fragen der kaufmännischen<br />

Bildung. Es geht mir um die<br />

Stärkung und den Erhalt der Rechte der<br />

Beschäftigten an beruflichen Schulen,<br />

um die Stärkung der Personalvertretung<br />

und um klare bildungspolitische Profil-<br />

und Produktbildung bei den Schularten.<br />

Herbert Huber<br />

Anton Metz, stellv. Vorsitzender<br />

Stellv. <strong>BLV</strong>-Vorsitzender, Vorsitzender<br />

des Fachbereichs „Hauswirtschaft,<br />

Pflege, Sozialpädagogik, Landwirtschaft“.<br />

Ich will mithelfen, dass der<br />

<strong>BLV</strong> eine gute Zukunft haben wird. Zunächst<br />

heiße ich die Mitglieder des Referats<br />

„Hauswirtschaft“ aus dem BLBS<br />

im Fachbereich herzlich willkommen.<br />

Schon im November werden wir „uns arbeitsfähig<br />

machen“.<br />

Im Hauptamt:<br />

Seit 1989 bin ich als Fachleiter am<br />

Staatlichen Seminar für Didaktik und<br />

Lehrerbildung (BS) in Stuttgart tätig.<br />

Meine Aufgaben sind dort breit gefächert:<br />

Fachdidaktik Landwirtschaft und<br />

Gartenbau, Pädagogik, Schulrecht und<br />

Schulorganisation, Vorsitzender des<br />

ÖPR. Meinen Unterricht halte ich an der<br />

Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft<br />

in Stuttgart-Hohenheim. In<br />

Nürtingen leite ich die Akademie für<br />

Landbau, eine kleine Fachschule für<br />

Technik, Fachrichtung Landwirtschaft.<br />

Privat:<br />

52 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, Lieblingsessen:<br />

Spätzle mit Soße, im Idealfall<br />

mit Schweinebraten.<br />

Anton Metz<br />

<strong>BLV</strong><br />

Der Beitritt in unseren Berufsverband ist nötiger denn je!<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 13


Aus dem HPR<br />

Aktuelles<br />

Traditionelles Beförderungsverfahren<br />

nach A 14 bleibt erhalten<br />

Über das Kalenderjahr 2009 hinaus<br />

bleibt das traditionelle Beförderungsverfahren<br />

nach A 14 erhalten. Das Kultusministerium<br />

sicherte dem HPR BS zu,<br />

dass auch künftig 30 Prozent der Beförderungsstellen<br />

nach dem herkömmlichen<br />

Beförderungsverfahren besetzt<br />

werden können.<br />

Der <strong>BLV</strong> wertet diese klare Entscheidung<br />

des Kultusministers als großen Erfolg<br />

für die Kolleginnen und Kollegen. Damit<br />

ist wieder ein Schritt in die richtige<br />

Richtung gemacht, dass jede mit „gut“<br />

beurteilte Lehrkraft eine Chance auf ein<br />

erstes Beförderungsamt hat.<br />

OES-Regionalisierung: 69 Berufliche<br />

Schulen starten landesweit OES<br />

Mit drei Kick-Off-Veranstaltungen für<br />

die 69 Schulen starteten 69 Berufliche<br />

Schulen ihr OES-Projekt für die kommenden<br />

Jahre in der Landesakademie<br />

in Esslingen. Eingeladen waren im Team<br />

die Leiterinnen und Leiter der Steuerungsgruppen<br />

sowie Vertreter des örtlichen<br />

Personalrates.<br />

Für die Vertreter des ÖPR fanden eigens<br />

Workshops statt, in denen grundsätzliche<br />

Fragen des Nutzens von OES für<br />

das Kollegium, aber auch des Rollenverständnisses<br />

im ÖRP eine große Rolle<br />

spielten.<br />

In den Veranstaltungen wurde deutlich,<br />

dass die Schulen klare Vorgaben<br />

der Rahmenbedingungen wünschen, so<br />

wie diese im Konzept <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht<br />

wurden.<br />

14<br />

Erst mit Beginn des Schuljahres 2008/09<br />

wird die Verwaltungsvorschrift zu §<br />

112 Schulgesetz „Evaluation“ in Kraft<br />

treten. Bis zu diesem Zeitpunkt ist ein<br />

Beschluss der GLK zur Teilnahme an OES<br />

unumgänglich. Das Kultusministerium<br />

empfiehlt auch über diesen Zeitpunkt<br />

hinaus, GLK-Beschlüsse zur Teilnahme<br />

an OES herbeizuführen.<br />

Inzwischen liegt das Abschlussgutachten<br />

(Gesamteinschätzung sowie Beurteilung<br />

zur Konzeptionierung) von<br />

Prof. Euler vor. In diesem stellt er eine<br />

zunehmende Akzeptanz von OES an den<br />

Schulen fest, bemängelt aber auch noch<br />

notwendige Maßnahmen zur Erhöhung<br />

der Transparenz.<br />

Kommunale Landesverbände sowie<br />

Kultusministerium schließen eine Vereinbarung<br />

ab, nach der die Schulträger<br />

in die Evaluation auch der beruflichen<br />

Schulen eingebunden werden. Diese<br />

betreffen: die Schulanlage und -ausstattung,<br />

eine Darstellung der Mittel,<br />

die vom Schulträger den Schulen zur<br />

Verfügung (Rechnungsergebnis) gestellt<br />

werden sowie Angaben <strong>zum</strong> nicht<br />

lehrenden Personal (z.B. Sekretariate<br />

und Hausmeister).<br />

Das Kultusministerium ließ verlauten,<br />

dass es davon ausgehe, dass die Schulträger<br />

den Evaluationsbericht über die<br />

Schule vertraulich behandeln. Die <strong>BLV</strong><br />

fordern, dass der Evaluationsbericht<br />

nur der Schule bzw. der Schulaufsicht<br />

zugänglich gemacht wird.<br />

Stellenwirksame Änderungswünsche:<br />

Antragstermin 7. Januar 2008<br />

Die Berufschullehrerverbände weisen<br />

auf den wichtigen Termin für die Abga-<br />

be von stellenwirksamen Änderungswünschen<br />

für alle Kolleginnen und Kollegen<br />

hin:<br />

07. Januar 2008<br />

Erstmals müssen auch zu diesem Termin<br />

länderübergreifende Versetzungsanträge<br />

auf dem Dienstweg eingereicht<br />

werden. Dieser Termin wurde erstmals<br />

um drei Wochen vorgezogen, um den<br />

Verhandlungsspielraum des Kultusministeriums<br />

bei den Tauschverhandlungen<br />

zu erhöhen.<br />

HPR im Gespräch mit Kultusminister Rau<br />

Am 21. September lud Kultusminister<br />

Rau die Vorsitzenden der drei Hauptpersonalräte<br />

zu einem Informationsgespräch<br />

ein. Der HPR BS thematisierte<br />

das Defizit in der Unterrichtsversorgung<br />

beruflicher Schulen, Probleme und<br />

Lösungsansätze zur Gewinnung von<br />

Nachwuchs an Lehrkräften z. B. durch<br />

Anwärtersonderzuschläge sowie den<br />

Abbau der enormen Bugwelle an beruflichen<br />

Schulen (über 750 Deputate).<br />

Norbert Speidel<br />

Fachleute für berufliche Bildung sind im <strong>BLV</strong>.<br />

Norbert Speidel<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Pressearbeit<br />

Lehrergewinnung für berufliche Schulen massiv gefährdet<br />

Stuttgart, 18. Juli <strong>2007</strong><br />

Für 500 bis 800 Euro weniger als im Handwerk oder der Industrie kommt kein Technischer Lehrer zur Ausbildung an die<br />

Beruflichen Schulen<br />

„Zunehmend vernehmen wir von den beruflichen Schulen Schwierigkeiten, geeignete Bewerber auf ausgeschriebene Stellen<br />

zu finden, insbesondere Direkteinsteiger als technische und wissenschaftliche Lehrkräfte. Dies führt insbesondere an den gewerblichen<br />

Schulen zu gewaltigen Problemen in der Unterrichtsversorgung“, erklärte Ottmar Wiedemer, Angestelltenvertreter<br />

der Berufsschullehrerverbände (<strong>BLV</strong>) am heutigen Mittwoch, 18.07.<strong>2007</strong>, in Stuttgart. Spätestens wenn Sie beim Bewerbergespräch<br />

nach der Höhe Ihres zukünftigen Gehalts fragen, winken sie ab. Wer zwischen 500,- Euro und 800,- Euro pro Monat<br />

weniger verdienen soll als in seiner bisherigen Tätigkeit im Handwerk oder in der Industrie und zudem beim Weihnachtsgeld<br />

deutliche Abstriche machen muss, kommt nicht in die Beruflichen Schulen. Zu solchen Bedingungen bleibt der qualifizierte<br />

Nachwuchs weg, in Zeiten der Hochkonjunktur sowieso. Wer Qualität an die Schulen will, muss den Bewerberinnen und Bewerbern<br />

auch berufliche und finanzielle Perspektiven bieten. Ottmar Wiedemer (<strong>BLV</strong>-Angestelltenvertreter): „Wenn das Kultusministerium<br />

im Wettbewerb um die besten Köpfe mithalten will, dann muss es die Technischen Lehrkräfte bzw. die Direkteinsteiger<br />

auch richtig gut bezahlen.“ Wer dieses hoch qualifizierte Personal an den Schulen wolle, müsse dies auch entsprechend gut<br />

bezahlen, so der Angestelltenvertreter der Berufsschullehrerverbände Ottmar Wiedemer.<br />

Ottmar Wiedemer fordert das Kultusministerium nachdrücklich auf, von der Möglichkeit einer großzügigen Anrechnung der Berufserfahrung<br />

Gebrauch zu machen sowie zur Deckung des dringend erforderlichen Personalbedarfs eine entsprechend höhere<br />

Einstufung in die Erfahrungsstufen der Entgelttabelle des TV-L vorzunehmen oder mit Zulagen die Minderung <strong>zum</strong>indest etwas<br />

auszugleichen. Das Land darf die Berufsschüler nicht im Stich lassen und muss dringend handeln, ansonsten ist in diesen Bereichen<br />

die Unterrichtsversorgung massiv gefährdet, so die eindringliche Forderung von Ottmar Wiedemer heute in Stuttgart.<br />

Qualität geht nicht <strong>zum</strong> Null- oder Billigtarif!<br />

Fachkräftemangel bei mangelnder Ausbildungsbereitschaft:<br />

Attraktive Ausbildung im dualen System: der beste Weg zur Vermeidung<br />

des Fachkräftemangels<br />

I. Deutschland droht ein dramatischer Fachkräftemangel<br />

Bereits heute fehlen in Deutschland Ingenierure 1 , IT-Spezialisten, Techniker, Meister und übrigens - in Teilbereichen - Berufsschullehrer.<br />

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft verursacht der Fachkräftemangel jedes Jahr einen Verlust<br />

von rund 20 Millionen Euro. Es zeichnet sich ab, dass bald beruflich ausgebildete Fachkräfte für Maschinen- und Anlagenbau sowie<br />

für andere boomende Branchen händeringend gesucht werden - und das bei einer bestehenden Ausbildungslücke und einer<br />

Erwerbslosenzahl von ca. 3,7 Millionen Menschen. Das deutsche Arbeitsmarktproblem wird aus Expertensicht zunehmend zu<br />

einem Qualifizierungsproblem. Seit Jahren warnt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)<br />

vereint mit anderen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsforschern in Deutschland vor einem drohenden Fachkräftemangel, der sich<br />

als gefährliche Wachstumsbremse erweisen könnte.<br />

Die OECD hatte in einer Studie prognostiziert, dass die Erwerbsbevölkerung in Deutschland bis 2020 um gut sechs Prozent<br />

zurückgehen wird - stärker als in den meisten OECD-Ländern. Vor diesem Hintergrund ist es grob fahrlässig, das in Baden-<br />

Württemberg vorhandene Potenzial ausbildungswilliger junger Menschen nicht für eine qualifizierte Ausbildung zu nutzen.<br />

II. Fachkräftemangel <strong>zum</strong> Teil hausgemacht<br />

Häufig wird seitens der Wirtschaft die mangelnde Ausbildungsreife der Ausbildungsplatzbewerber beklagt. Zum Teil scheint<br />

dieses Argument vorgeschoben zu sein, um von Versäumnissen der Wirtschaft abzulenken. Laut focus online gibt die Bundesagentur<br />

für Arbeit (BA) der Wirtschaft erhebliche Mitschuld am Entstehen eines Fachkräftemangels auf dem deutschen Arbeitsmarkt.<br />

Wie FOCUS berichtet, heißt es in einer internen Analyse der BA:“ Bei der Personalplanung haben viele Unternehmen in den<br />

vergangenen Jahren nicht ausreichend mittel- oder langfristig gearbeitet.“ Sowohl die Ausbildung als auch die Weiterbildung<br />

seien „in den vergangenen Jahren mit deutlichem Überangebot an Arbeitskräften nicht auf den aktuellen Bedarf ausgerichtet“<br />

worden.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 15


Pressearbeit<br />

So hat sich dem Papier zufolge <strong>zum</strong> Beispiel die Zahl der gemeldeten offenen Stellen für Zimmerer, Dachdecker und Gerüstbauer<br />

zwischen 2003 und 2006 mehr als verdoppelt, die der entsprechenden Ausbildungsplätze ging aber um 27,5 Prozent zurück.<br />

Ähnlich sieht es bei Elektrikern und Mechanikern, Malern, und Maurern aus. Diese Entwicklung wird sich im administrativen<br />

Bereich der Unternehmen fortsetzen. Auch im Bereich der Tagespflege werden in der Zukunft mehr Fachkräfte benötigt werden.<br />

Die demographische Entwicklung wird die Nachfrage nach individueller Betreuung erhöhen - ähnlich wie im Bereich der Altenpflege,<br />

wo sich neben der stationären Betreuung die individuelle Betreuung immer stärker durchsetzt.<br />

III. Ausbildungsmarkt nach wie vor gespannt<br />

Vor einer Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt kann <strong>2007</strong> noch keine Regel sein. Aktuell (Stand August <strong>2007</strong>) stehen in<br />

Baden-Württemberg 80.558 Bewerbern nur 63.809 freie Ausbildungsstellen zur Verfügung. Zwar ist damit die Lehrstellenlücke<br />

gegenüber dem Vorjahr deutlich kleiner geworden, sie ist aber dennoch unakzepzabel hoch. Nach wie vor ist nicht gewährleistet,<br />

dass jeder ausbildungswillige Jugendliche einen adäquaten Ausbildungsplatz erhält. Nach Berechnungen der Bundesagentur<br />

für Arbeit Regionaldirektion Baden-Württemberg kommen auf 100 Bewerber lediglich 79 Ausbildungsstellen. Nicht<br />

jeder Ausbildungsplatzbewerber ist für jeden Ausbildungsberuf geeignet. Die Mobilität der Jugendlichen ist angesicht der Höhe<br />

der Ausbildungsvergütungen von durchschnittlich 600,- EUR nicht in ausreichendem Maße gegeben. Nach Auffassung der Berufsschullehrerverbände<br />

sind rund 100.00 besetzte Ausbildungsstellen erforderlich, um ein angemessenes Ausbildungsplatzangebot<br />

zu erreichen. Quantitativ hätte man damit in etwa wieder das Niveau des Jahres 1992 von 104.000 Stellen erreicht.<br />

Damals habe rechnerisch jeder Ausbildungsplatzbewerber ein Angebot von 1,8 Stellen gehabt. Heute käme man bei 100.000<br />

verfügbaren Lehrstellen lediglich zu einer Angebots-Nachfrage-Relation von etwa 1,2. Qualitativ wären die Ausbildungsstellen<br />

dem zukünftigen Fachkräftemangel der Wirtschaft zeitgemäß anzupassen.<br />

IV. Letzte geburtsstarke Jahrgänge drängen auf den Ausbildungsmarkt: letze Chance nutzen<br />

Bereits zu Beginn des Ausbildungsjahres 2009 wird die Zahl der Schulabgänger allgemein bildender Schulen deutlich abnehmen.<br />

Dies wird zwar nicht sofort auf den Ausbildungsmarkt durchschlagen, weil die Zahl der Altbewerber unverändert hoch ist.<br />

Inzwischen bewegt sich das Durchschnittsalter der Berufsschüler bei 19,5 Jahren. Innerhalb der nächsten zehn Jahre erwartet<br />

das statistische Landesamt einen Rückgang der Schülerzahlen an allgemein bildendenden Schulen um 17 Prozent. Mit einem<br />

Timelag von etwa zwei Jahren werden die Auswirkungen dieser Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt deutlich werden. Vor<br />

diesem Hintergrund und dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel in Deutschland müsste eine „Ausbildung auf Vorrat“ im<br />

ureigensten Interesse der Wirtschaft liegen.<br />

V. Bildungsreserven ausschöpfen<br />

Angesichts der künftigen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, aber auch zur Verbesserung der Lebensperspektiven der Jugendlichen<br />

müssen die heute verfügbaren Bildungs- und Ausbildungsreserven voll ausgeschöpft werden. Kein Jugendlicher darf<br />

wegen „mangelnder Ausbildungsreife“ <strong>zum</strong> Hartz IV-Empfänger werden. Hierzu müssen die allgemein bildenden aber auch die<br />

beruflichen Schulen jeweils ihren spezifischen Beitrag leisten. Aufgabe der Haupt- und Realschule ist die Vermittlung der Ausbildungsreife.<br />

Primäre Aufgabe der beruflichen Schulen ist die berufliche Bildung.<br />

Zurzeit verfügen in Baden-Württemberg 12,4 % der im abgelaufenen Schuljahr neu eingetretenen Berufsschüler über eine<br />

Hochschulreife, 47,6 % über eine Mittlere Reife und 36, 4 % über einen Hauptschulabschluss. Wenn man diese Zahlen betrachtet,<br />

kann die Hauptschule nicht totgesagt werden. Notwendig ist allerdings, dass die Hauptschule ihre Anstrengungen zur<br />

Verbesserung der Ausbildungsreife weiter verstärkt. Hierzu haben die <strong>BLV</strong> bereits im vergangenen Jahr für die Hauptschule das<br />

Projekt „500 PLUS“ vorgeschlagen, d. .h die Verwendung von 500 zusätzlichen Stunden <strong>zum</strong> Übne und Vertiefen in Deutsch,<br />

Rechnen und Sozialkompetenz. Im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und im Berufseinstiegsjahr (BEJ) machen die beruflichen<br />

Schulen die Jugendlichen fit für den Ausbildungsmarkt.<br />

Die Hauptschule ist keine Sackgasse. Über die beruflichen Vollzeitschulen stehen den ehemaligen Hauptschülern alle Bildungsabschlüsse<br />

von der Mittleren Reife, der Fachhochschulreife bis hin <strong>zum</strong> Abitur offen. Dies ist nicht nur eine theoretische Möglichkeit:<br />

36, 1 % der Hauptschulabgänger besuchen die Berufsfachschule, um dort durch den Erwerb von Grundqualifikationen<br />

im jeweiligen Berufsfeld ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu erhöhen und gleichzeitig einen mittleren Bildungsabschluss<br />

zu erwerben.<br />

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde die männliche Schreibweise verwendet. Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich<br />

darauf hin, dass sowohl die männliche als auch die weibliche Schreibweise für die entsprechenden Beiträge gemeint ist.<br />

16<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Pressearbeit<br />

Landespressekonferenz am 03.09.<strong>2007</strong><br />

Der Bildungsmonitor <strong>2007</strong> des Instituts der deutschen Wirtschaft bestätigt - alle Jahre wieder - der beruflichen Bildung in<br />

Baden-Württemberg den Spitzenplatz im innerdeutschen Ranking. Im Vergleich des gesamten Bildungssystems liegt Baden-<br />

Württemberg auf Platz 2. Der Bildungsstandort Baden-Württember kann sich also durchaus sehen lassen. Die Leistungen der<br />

Schülerinnen und Schüler (Abbrecherquote, Ausbildungsreife, Mittlere Reife, Hochschulreife) sowie der Lehrerinnen und Lehrer<br />

an den allgemein bildenden Schulen sind in der innerdeutschen Spitzengruppe. Die Schülerinnen und Schüler werden im<br />

gegliederten Schulwesen in Baden-Württemberg - unter Einschluss der beruflichen Schulen - differenziert so gefordert und<br />

gefördert, dass insgesamt betrachtet mehr als 80 Prozent eine Altersjahrgangs die Mittlere Reife erwirbt, die den Zugang zu<br />

jeder Ausbildung und zu jedem höheren Bildungsgang eröffnet. Die Schülerinnen und Schüler am Gymnasium erwerben in der<br />

Regel die Mittlere Reife, darüber hinaus die allgemeine Hochschulreife - und oft genug noch eine berufliche Qualifikation an<br />

den beruflichen Schulen. Die Schülerinnen und Schüler an der Realschule erwerben in der Regel die Mittlere Reife und darüber<br />

hinaus die Fachhochschulreife, die allgemeine Hochschulreife oder eine berufliche Qualifikation an den beruflichen Schulen.<br />

Immerhin 45 Prozent der Hauptschüler erwerben - überwiegend an den beruflichen Schulen - im Anschluss an die Hauptschule<br />

noch die Mittlere Reife. Die Hälfte aller Zugangsberechtigungen zu den Hochschulen und Fachhochschulen wird an den beruflichen<br />

Schulen erworben. Ein vorbildlicher „egalitärer Outcome“ des gegliederten Schulwesens in Baden-Württemberg mit<br />

seinen vorbildlichen Anschlüssen an den beruflichen Schulen, die insbesondere Jugendliche aus bildungsfernen Schichten oder<br />

aus Familien mit Migrationshintergrund nutzen. Übrigens: Die internationalen Vergleichsstudien im Bildungsbereich unterschlagen<br />

regelmäßig die Leistungen der beruflichen Schulen.<br />

VI. Lehrernachwuchs an beruflichen Schulen sichern<br />

Die beruflichen Schulen müssen in Zukunft in der Lage bleiben, ihre unverzichtbare Leistung für die Jugendlichen, die Wirtschaft<br />

und die Gesellschaft zu erfüllen. In Zeiten des konjunkturellen Aufschwungs fällt es den beruflichen Schulen immer<br />

schwerer, für die berufsbezogenen Fächer geeignete Lehrkräfte zu finden. In konjukturell schwachen Zeiten war es möglich,<br />

Akademiker, Meister und Techniker als Direkteinsteiger im Angestelltenverhältnis für den Schuldienst zu gewinnen. Heute halten<br />

die Bezüge im öffentlichen Dienst dem Vergleich mit den Gehältern in der Wirtschaft in keiner Weise mehr stand. Außerdem<br />

sind die Schulleiter in aller Regel nicht mehr in der Lage, im Bewerbungsgespräch Bewerbern, die als Direkteinsteiger vorübergehend<br />

im Angestelltenverhältnis beschäftigt werden sollen, konkrete Aussagen über die zu erwartenden Bezüge zu machen.<br />

Der Grund liegt in dem neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L), worunter die angestellten Lehrkräfte<br />

fallen. Hier kommt es entscheidend auf die festzusetzenden Entwicklungsstufen an, die die Regierungspräsidien (RP)- im Einzelfall<br />

mit Zusammenwirken mit dem Finanzministerium - erst dann festlegen können, wenn die Bewerber alle erforderlichen<br />

Unterlagen dem zuständigen RP eingereicht haben. Je nach Zuordnung in die entsprechende Entwicklungsstufe können dann<br />

Unterschiede bis zu 800,- EUR brutto entstehen. Nach dem TV-L erhält ein 41jähriger Direkteinsteiger, verheiratet, drei Kinder,<br />

gar bis zu 1.100,- EUr brutto weniger, als wenn er nach dem bis <strong>zum</strong> 31.10.2006 geltenden BAT bezahlt würde.<br />

Wenn das Kultusministerium im Wettbewerb um die besten Köpfe mithalten will, muss es die Wissenschaftlichen und Technischen<br />

Lehrkräfte auch richtig gut bezahlen. Wir fordern in diesem Zusammenhang das Kultusministerium nachdrücklich auf,<br />

bei Direkteinsteigern eine großzügige Anrechnung der Berufserfahrung vorzunehmen. Dadurch könnte den Direkteinsteigern<br />

und Technischen Lehrkräften eine höhere Einstufung in die Entwicklungsstufen der Entgelttabelle gewährt werden. Zur Deckung<br />

einen dringend erforderlichen Personalbedarfs ist es nach dem Wortlaut des neuen Tarifvertrags TV-L gleichfalls möglich,<br />

eine entsprechend höhere Einstufung in die Entwicklungsstufen der Engelttabelle des TV-L vorzunehmen (siehe Fallbeispiele<br />

in den Anlagen). Eine Alternative sehen wir in der Bezahlung einer Zulage, um über diesen Weg die Minderung <strong>zum</strong>indest<br />

teilsweise auszugleichen.<br />

Gelingt es nicht, geeignete Lehrkräfte für die Beufsschulen zu gewinnen, sind insbesondere die Berufsschüler, die Betriebe<br />

und das duale System der Berufsausbildung massiv betroffen. Das Land darf die Berufsschüler nicht im Stich lassen und muss<br />

dringend handeln, andernfalls ist in diesen Bereichen die Unterrichtsversorgung massiv gefährdet. Qualität geht nicht <strong>zum</strong><br />

Null- oder Billigtarif.<br />

Um den Fachkräftemangel zu vermeiden, müssen der quaifizierte Lehrernachwuchs und die volle Unterrichtsversorgung an<br />

beruflichen Schulen in Baden-Württemberg gesichert werden. Deshalb fordern wir:<br />

1. Deutliche Erhöhung der Vergütung der Lehrkräfte im Beamten- und Angestelltenverhältnis, vor allem <strong>zum</strong> Zeitpunkt des<br />

Berufseinstieges.<br />

2. Leistungsorientierte Lehrerbesoldung und verbesserte Aufstiegschancen für Lehrerinnen und Lehrer.<br />

3. Imagewerbung für den Lehrerberuf.<br />

4. Werbung für einschlägige Studiengänge (z.B. Wirtschaftspädagogik, Diplomgewerbelehrer).<br />

5. Anreize für Lehramtsstudierende in Mangelfächern, z. B. Stipendien, Übernahme der Studiengebühren (bei Rückzahlungsverpflichtungen<br />

im Falle des Nichteintritts in den Schuldienst).<br />

6. Rücknahme der Kürzungen der Anwärterbezüge für Refenendare.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 17


Pressearbeit<br />

7. Anwärtersonderzuschläge für Referendare mit Mangelfächern.<br />

8. Vergabe von Einstellungszusagen für Referendare.<br />

9. Zwei Anfangstermine für den Vorbereitungsdienst (Januar und September).<br />

10. Frühzeitige Zuweisung des Schulortes.<br />

11. Vorziehen der Lehrereinstellung auf den Schuljahresbeginn (1. August), um Abwanderungen in andere Bundesländer zu<br />

vermeiden.<br />

12. Unterjährige Einstellungen bei zwei Haupteinstellungsterminen im Jahr.<br />

13. Abbau des Unterrichtsdefizits (4,3 % des Pflichtunterrichts) und der Bugwelle (derzeit rund 900 Deputate Arbeitszeitguthaben).<br />

18<br />

Nettovergleich Beamte - Angestellte<br />

Basis <strong>2007</strong><br />

Fallbeispiel: Technischer Lehrer, <strong>2007</strong> bei der Einstellung 35 Jahre alt (1.8.1972 geboren), verheiratet, Ehegatte nicht berufstätig,<br />

2 Kinder, Steuerklasse III/2; Übernahme als Beamter 1 Jahr später mit 36 Jahren.<br />

Als Beamer verdient er dann in 1 Jahr:<br />

A 10, Stufe 7 Grundgehalt 2.566,10,- EUR<br />

Familienzuschlag 285,38,- EUR<br />

Bruttobezüge 2.851,48,- EUR<br />

Abzüge<br />

Steuer LStKl-III/2 227,33,- EUR<br />

Soli.-Kirchensteuer 1,69,- EUR<br />

private Krankenversicherung mit Wahlleistungen<br />

(70 % Beilhilfe)<br />

ca. 250,00,- EUR<br />

Pflegeversicherung ca. 32,00,- EUR<br />

Nettobezüge 2.340,00 EUR<br />

Angstellte nach TV-L Grundstufe 1<br />

EG 9 1.989,- EUR<br />

Bruttogehalt 1.989,- EUR<br />

Nettovergütung 1.426,- EUR<br />

Hinzukommen noch:<br />

Kindergeld (bei allen gleich hoch) und Jahressonderzuwendung (= Weihnachtsgeld).<br />

Stand 28.08.<strong>2007</strong><br />

Fallbeispiel: Wirtschaftlicher Lehrer, Höherer Dienst, <strong>2007</strong> bei der Einstellung 35 Jahre alt (1.8.1972 geboren), verheiratet,<br />

Ehegatte nicht berufstätig, 2 Kinder, Steuerklasse III/2; Übernahme als Beamter 3 Jahre später mit 38 Jahren.<br />

Als Beamter verdient er dann in 3 Jahren:<br />

A 13, Stufe 7 Grundgehalt 3.448,02 EUR<br />

Familienzuschlag 285,38 EUR<br />

Allgemeine Stellenzulage 71,22 EUR<br />

Bruttobezüge 3.804,62 EUR<br />

Abzüge<br />

Steuer LStKl-III/2 490,00 EUR<br />

Soli.-Kirchensteuer 32,00 EUR<br />

private Krankenversicherung mit Wahlleistungen<br />

(70 % Beilhilfe)<br />

ca. 270,00 EUR<br />

Pflegeversicherun ca. 32,00 EUR<br />

Nettobezüge 2.980,00 EUR<br />

Angstellte Grundstufe 1<br />

EG 13 2.745,- EUR<br />

Bruttogehalt 2.745,- EUR<br />

Nettovergütung 1.830,- EUR<br />

Hinzukommen noch:<br />

Kindergeld (bei allen gleich hoch) und Jahressonderzuwendung (= Weihnachtsgeld).<br />

Stand 28.08.<strong>2007</strong><br />

Grundstufe 2<br />

2.218,- EUR<br />

2.218,- EUR<br />

1.558,- EUR<br />

Grundstufe 2<br />

3.058,- EUR<br />

3.058,- EUR<br />

1.973,- EUR<br />

Entwicklungsstufe 3<br />

2.338,- EUR<br />

2.338,- EUR<br />

1.627,- EUR<br />

Entwicklungsstufe 3<br />

2.338,- EUR<br />

3.228,- EUR<br />

2.060,- EUR<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Pressearbeit<br />

Zur OECD-Studie:<br />

Berufsschullehrerverbände: Steigerung der Zahl der Hochschul-<br />

zugangsberechtigten durch Ausbau der beruflichen Gymnasien<br />

und Berufskollegs gefordert<br />

Stuttgart, 19.09.<strong>2007</strong><br />

Nach Auffassung der Berufsschullehrerverbände (<strong>BLV</strong>) werden in der OECD-Studie die Beiträge der beruflichen Vollzeitschulen<br />

und des dualen Systems der Berufsausbildung nur völlig unzureichend erfasst. Viele duale Berufsausbildungen wie z. B. die<br />

Berufsausbildung <strong>zum</strong> Mechatroniker oder Industriekaufmann finden auf einem Niveau statt, das den Vergleich mit dem Hochschulniveau<br />

anderer OECD-Staaten durchaus standhalten könne, erklärte der Vorsitzende der Berufsschullehrerverbände (<strong>BLV</strong>),<br />

Waldemar Futter am 19.09.<strong>2007</strong> in Stuttgart. Über die Berufsfachschulen, Berufskollegs und beruflichen Gymnasien stünden<br />

den Hauptschülern noch alle Wege zu höheren Bildungsabschlüssen offen.<br />

In diesem Zusammenhang forderte <strong>BLV</strong>-Vorsitzender Waldemar Futter einen weiteren Ausbau der beruflichen Gymnasien und<br />

insbesondere auch der Berufskollegs. Die neuesten Befunde der OECD-Studie belegten, dass auch in Baden-Württemberg der<br />

Anteil der Hochschulzugangsberechtigten (mit Abitur oder Fachhochschulreife) weiter gesteigert werden müsse. Dabei lägen<br />

die größten Bildungsreserven bei der Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Die meisten Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund erwerben ihre höheren Bildungsabschlüsse über die beruflichen Schulen. Abschließend erklärte der<br />

<strong>BLV</strong>-Vorsitzende Waldemar Futter, dass an den allgemein bildenden Gymnasien der Ausländeranteil lediglich 4,2 %, an den<br />

Berufskollegs dagegen 10,7 % beträgt (hierbei sind allerdings nur die Jugendlichen mit ausländischem Pass, nicht jedoch mit<br />

deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund erfasst. Dieser Anteil dürfte etwa doppelt so hoch sein).<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 19


Ursachenforschung:<br />

Der Einsatz von Technischen Lehrer/in-<br />

nen besonders an hauswirtschaftlichen<br />

Schulen stellt in diesem Schuljahr an<br />

fast allen Standorten ein Problem dar.<br />

Durch den Wechsel vom BVJ <strong>zum</strong> BEJ<br />

wurde die Praxisstundenzahl, besonders<br />

an Standorten mit Betriebspraktikum,<br />

reduziert. Gleichzeitig ist die An-<br />

zahl der Schüler/innen in diesem Bereich<br />

deutlich zurückgegangen. Dies führ-<br />

te an vielen Standorten dazu, dass insgesamt<br />

weniger BEJ-/BVJ-Klassen gebildet<br />

wurden.<br />

Zusätzliche Einsatzüberlegungen stellen<br />

sich für die Schulen durch Lehrkräfte,<br />

die aus dem Erziehungsurlaub<br />

zurückkommen wollen. Die Lehrkräfte<br />

haben einen Anspruch wieder beschäftigt<br />

zu werden, je nach Wunsch<br />

der Lehrkraft, zwischen einem halbem<br />

und einem vollen Deputat – allerdings<br />

besteht kein Anspruch darauf, an der<br />

alten Schule beschäftigt zu werden.<br />

Trotzdem muss die Entfernung – auch<br />

der familiären Situation angemessen –<br />

machbar sein. Wenden Sie sich zur Unterstützung<br />

auch an den Bezirkspersonalrat<br />

am Regierungspräsidium.<br />

Wer kann das Problem lösen? Welche<br />

Rechte habe die Lehrkräfte?<br />

Es ist sicher nicht die Aufgabe der Kolleginnen<br />

und Kollegen, sondern ein<br />

Problem der Schulleitungen, der Regierungspräsidien<br />

und des Kultusministeriums.<br />

Da bei dieser Lehrergruppe in<br />

den nächsten Jahren nur mit wenigen<br />

Pensionierungen zu rechnen ist, müssen<br />

hier vom Kultusministerium Lösungen<br />

gefunden werden. Textverarbeitung als<br />

Drittfach anzubieten ist nicht ausreichend,<br />

da die technischen Lehrkräfte<br />

der hauswirtschaftlichen Schulen nur<br />

selten an kaufmännischen Schulen benötigt<br />

werden. Denn auch da zeichnet<br />

sich ein Beschäftigungsproblem für die<br />

20<br />

Fachbereich Hauswirtschaft, Pflege, Sozialpädagogik, Landwirtschaft<br />

Der Einsatz von Technischen Lehrkräften<br />

gestaltet sich schwierig!<br />

Technischen Lehrkräfte ab. Beamtete<br />

Lehrkräfte haben das Anrecht auf ein<br />

volles Deputat zu erhöhen. Solch ein<br />

Antrag kann nicht mit dem Hinweis auf<br />

fehlenden Bedarf verweigert werden!<br />

Was läuft:<br />

An vielen Schulen wurden dank des Einsatzes<br />

der Schulleitungen kreative und<br />

sinnvolle Einsatzmöglichkeiten gefunden.<br />

Es gibt aber auch weniger schöne<br />

Beispiele: Einige Lehrkräfte wurden in<br />

diesem Schuljahr unter ihrem jeweiligem<br />

Deputat eingesetzt, schieben<br />

also eine „negative Bugwelle“ vor sich<br />

her. Dies ist aber keine Lösung, da das<br />

Problem i. d. R. im nächsten Jahr auch<br />

nicht gelöst sein wird, denn das Minus<br />

kann im nächsten Jahr nicht ausgeglichen<br />

werden. Zu „Minusstunden“ kann<br />

niemand gezwungen werden.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen werden<br />

unter dem Druck der Einsatzproblematik<br />

gebeten ihr Deputat zu reduzieren<br />

– dies ist nur auf freiwilliger Basis möglich.<br />

Die Lehrkräfte haben einen Anspruch<br />

auf Beschäftigung und können<br />

nicht gezwungen werden, ihr Deputat<br />

zu reduzieren.<br />

In Einzelfällen wird versucht die Einsatzschwierigkeiten<br />

auf den Lehrkräften<br />

abzuladen. Dies halten wir für ein<br />

unvertretbares Vorgehen und appellieren<br />

an alle Führungskräfte das Problem<br />

nicht abzuwälzen – treten Sie in den<br />

konstruktiven Dialog mit den Technischen<br />

Lehrkräften – so lassen sich die<br />

besten Lösungen finden.<br />

Was kann an den Schulen geprüft werden?<br />

• Werden in allen praktischen Unterrichtsfächern<br />

Technische Lehrer/innen<br />

eingesetzt? Es kann notwendig<br />

werden, dass Lehrkräfte, die auch die<br />

Lehrbefähigung für Theoriefächer<br />

haben, dort verstärkt eingesetzt<br />

werden.<br />

Sophia Guter<br />

• Werden die Stundentafeln „ausgeschöpft“?<br />

• In Berufsschulklassen besteht die<br />

Möglichkeiten des Stütz- und Erwei-<br />

terungsunterrichts.<br />

Erste <strong>BLV</strong>-Forderungen an die Schulverwaltung:<br />

Wir fordern, dass das Kultusministerium<br />

den Schulen und den Regierungspräsidien<br />

mehr Freiheit für den Einsatz<br />

von Technischen Lehrkräften gibt – flexiblere<br />

Stundentafeln, mehr Teilungsstunden.<br />

Wir fordern, dass die Regelungen, die<br />

jetzt an den Schulen getroffen werden,<br />

von den Regierungspräsidien unterstützt<br />

und konstruktiv begleitet werden.<br />

Wir fordern, dass an beruflichen Schulen<br />

Arbeitsgemeinschaften gebildet<br />

werden dürfen.<br />

Wir fordern für die Zukunft, dass bei<br />

Änderungen von Stundentafeln und<br />

Schularten die Auswirkungen auf das<br />

vorhandene Personal mitbedacht und<br />

Lösungen auch für die Schulen mitgegeben<br />

werden.<br />

Wir fordern für ein breiteres Einsatzfeld<br />

von TL eine Fortbildung für den Bereich<br />

Sozialpflege <strong>zum</strong> Einsatz in BVJ/BEJ.<br />

Wir fordern die Ausweitung der Möglichkeiten<br />

des Stütz- und Erweiterungsunterrichts<br />

auf Vollzeitklassen.<br />

Sophia Guter<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fachbereich Hauswirtschaft, Pflege, Sozialpädagogik, Landwirtschaft<br />

Tagung des Bundesringes<br />

„Agrarwirtschaft“ in Ettlingen<br />

Diskussion mit Herrn Gutmann und Herrn Gall<br />

Herr Metz berichtet über die Fusion der drei Lehrerverbände in BW<br />

Die Jahrestagung des Bundesrings „Agrarwirtschaft“<br />

fand in diesem Jahr an der<br />

Bertha-von-Suttner-Schule in Ettlingen<br />

statt. Im Bundesring „Agrarwirtschaft“<br />

ist jeweils ein Lehrer aus jedem Bundesland<br />

vertreten. Das Gremium möchte<br />

die inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung<br />

der agrarischen Bildungsgänge<br />

vorantreiben. Einerseits erhalten<br />

die Teilnehmer wichtige Anregungen für<br />

die eigenen Bundesländer, andererseits<br />

möchte der Bundesring aus seiner Mitte<br />

heraus innovative Entwicklungen anstoßen.<br />

Am ersten Tag standen zunächst Regularien,<br />

Vorstands – und Kassenbericht<br />

sowie die Neuwahl des Vorsitzenden<br />

an. Herr OStD Most aus Niedersachsen<br />

wird sich <strong>zum</strong> Schuljahresende in den<br />

Ruhestand verabschieden. Zum neuen<br />

Vorsitzenden wurde Herr Studiendirek-<br />

tor Lochner aus Bayern (Triesdorf) gewählt.<br />

Anschließend stellte Herr OStD Gutmann<br />

als Gastgeber die Bertha-von-Suttner-<br />

Schule vor. Über die Besonderheiten<br />

der Agrarabteilung informierte Herr StD<br />

Gall. In der folgenden Diskussion wurde<br />

deutlich, dass in allen Bundesländern<br />

die agrarischen Bildungsgänge stabile,<br />

leicht steigende Ausbildungszahlen<br />

zu verzeichnen haben. Dabei ist allen<br />

bewusst, dass die angespannte Lehrstellensituation<br />

in den übrigen Wirtschaftsbereichen<br />

zu dieser Entwicklung<br />

geführt hat.<br />

Interessanterweise berichten Schleswig-Holstein<br />

und Mecklenburg-Vorpom-<br />

mern von einer zunehmenden Nachfrage<br />

im Ausbildungsberuf „Agrarservice“<br />

(= Landwirt ohne Tierproduktion). Na-<br />

türlich sind die dort ansässigen Lohnunternehmen<br />

an Fachkräften mit diesem<br />

Ausbildungsprofil sehr interessiert.<br />

Es zeigt aber auch, dass die klassische<br />

Ausbildung <strong>zum</strong> Landwirt, die aus der<br />

Tradition des familienbetriebenen Gemischtbetriebes<br />

entstanden ist, möglicherweise<br />

neu ausgerichtet werden<br />

muss.<br />

Im weiteren Verlauf der Tagung berichteten<br />

die Teilnehmer aus ihren Bundesländern.<br />

Dabei wurde klar, dass derzeit<br />

bundesweit inhaltlichen Entwicklungen<br />

wenig Raum eingeräumt wird. Schulentwicklung<br />

und Qualitätsmanagement<br />

prägen überall die Diskussion. Die Verlagerung<br />

von Aufgaben „nach unten“ an<br />

die Schulen sowie die Einführung von<br />

QM-Systemen bedeuten einen höheren<br />

Arbeitsaufwand für Schulleitungen und<br />

Kollegien.<br />

Der zweite Tag begann mit einer Führung<br />

durch die Bertha-von-Suttner-Schule.<br />

Besonders interessiert zeigten sich<br />

die Kollegen am BTG und an den neuen<br />

Räumlichkeiten der Biotechnologie.<br />

Kollegen aus Fulda werden sich im Juli<br />

in Ettlingen eingehender über das Biotechnologische<br />

Gymnasium informieren.<br />

An diesem Beispiel wird deutlich,<br />

wie wichtig der länderübergreifende<br />

Austausch ist.<br />

Der Landesvorsitzende des VHL, Herr<br />

Metz, berichtete anschließend über die<br />

bevorstehende Fusion der drei beruflichen<br />

Lehrerverbände in Baden-Württemberg.<br />

In einer lebhaften Diskussion<br />

wurden Vor – und Nachteile diskutiert.<br />

In Bayern hat man mit einer bereits vor<br />

Jahren durchgeführten Fusion gute Erfahrungen<br />

gemacht. Schleswig – Holstein<br />

strebt ebenfalls eine Fusion an.<br />

Mit einem gemeinsamen Mittagessen in<br />

einer Ettlinger Privatbrauerei wurde die<br />

Tagung beendet.<br />

Als Vertreter des VHL im Bundesring<br />

hoffe ich, dass auch der fusionierte Verband<br />

weiterhin die Arbeit im Bundesring<br />

„Agrarwirtschaft“ und damit auch<br />

die Interessen der landwirtschaftlichen<br />

Berufsschullehrer unterstützt.<br />

Günter Denninger<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 21


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

1BKTM und 1BKTK zukünftig<br />

mit korrigierter Zielrichtung<br />

Momentan werden die Schulversuchsbestimmungen<br />

für die beiden aufeinander<br />

aufbauenden Berufskollegs 1BKTK<br />

(Berufskolleg Technik und Medien)<br />

und 1BKTM (Berufskolleg Technische<br />

Kommunikation) aufgrund einer Empfehlung<br />

zur Weiterentwicklung der Berufskollegs<br />

vom Landesrechnungshof<br />

überarbeitet.<br />

Hierbei wurde angeregt die beiden Berufskollegs<br />

so zu gestalten, dass es im<br />

ersten Jahr eine Möglichkeit zur Anrechnung<br />

auf eine anschließende Berufsausbildung<br />

gibt und im zweiten<br />

Jahr der Erwerb der Fachhochschulreife<br />

im Mittelpunkt steht, verpflichtend für<br />

alle Schüler, die im zweiten Jahr teilnehmen.<br />

Damit wird die Struktur der beiden gewerblichen<br />

BKs an die der Berufskollegs<br />

BK1 und BK2 im kaufmännischen Bereich<br />

angeglichen.<br />

Inzwischen kam auch noch die sicherlich<br />

vernünftige Forderung hinzu, den<br />

BKTK-Abschluss und auch den Fachhochschulreifeabschluss<br />

des schon über 2<br />

Jahrzehnte bestehenden BKFH (Berufskolleg<br />

zur Fachhochschulreife) als Zugang<br />

<strong>zum</strong> zweiten Jahr der Technischen<br />

Oberschule zuzulassen. Voraussetzung<br />

soll ein bestimmter Notendurchschnitt<br />

der Fachhochschulreifeprüfung in den<br />

maßgeblichen Fächern sein.<br />

Damit ist für Absolventen dieser Berufskollegs<br />

ohne Zeitverlust eine Durchlässigkeit<br />

bis hin <strong>zum</strong> Abitur geschaffen.<br />

Voraussetzung dafür ist aber eine Abstimmung<br />

der Stundentafeln der Berufskollegs<br />

mit der Stundentafel im ersten<br />

Jahr der Berufsoberschule.<br />

Nach mehreren Besprechungsterminen<br />

am Kultusministerium ergibt sich folgender<br />

Stand in den bisher erarbeiteten<br />

Entwürfen:<br />

22<br />

Die bisherigen Namen der Berufskollegs<br />

BKTM und BKTK sollen durch die Bezeichnungen<br />

Technisches Berufskolleg I<br />

und Technisches Berufskolleg II ersetzt<br />

werden (analog den Kaufmännischen<br />

Berufskollegs I und II und Berufskollegs<br />

Gesundheit und Pflege I und II).<br />

Im ersten Jahr soll der bisherige berufsfachliche<br />

Schwerpunkt in Richtung<br />

Informations- und Medientechnik und<br />

Grundlagen der Technik mit angewandter<br />

Technik weitgehend erhalten<br />

bleiben.<br />

Für Schüler, die <strong>zum</strong> Ziel haben, durch<br />

ein einjähriges Berufskolleg ihre Chancen<br />

für bestimmte Berufsausbildungen<br />

in der Informations- oder Medientechnik<br />

zu erhöhen, bleibt damit dieser bisher<br />

mögliche und auch häufig praktizierte<br />

Weg erhalten. Auch eine Anrechenbarkeit<br />

auf bestimmte passende Berufe ist<br />

möglich, sofern sich die Kammern und<br />

Betriebe darauf einlassen.<br />

Bei den allgemeinen Fächern sind Korrekturen<br />

dahingehend zu erwarten,<br />

dass diese Fächer nun vorrangig als<br />

Vorstufe in Richtung Fachhochschulreifevorbereitung<br />

im TBK II dienen. Im<br />

Wahlpflichtbereich soll den einzelnen<br />

Schulstandorten die Möglichkeit geboten<br />

werden, schulortspezifisch den<br />

Bereich Technik mit einem berufsbezogenen<br />

Fach zu vertiefen. Denkbar wäre<br />

hier z.B. Bautechnik, Steuerungstechnik<br />

usw..<br />

Über zentrale Klassenarbeiten soll am<br />

Ende des TBK I der Übergang auf das TBK<br />

II ermöglicht werden.<br />

Im zweiten Jahr (TBK II) wird mit ca.<br />

2/3 der Stundenzahl in den allgemeinen<br />

Fächern und einer Vertiefung im technisch-physikalischen<br />

Bereich schwerpunktmäßig<br />

auf die Fachhochschulreifeprüfung<br />

vorbereitet. Diese wird<br />

nun für alle Schülerinnen und Schüler<br />

verpflichtend. Höhere Stundenzahlen<br />

besonders in den Fächern Mathematik<br />

Albrecht Baumann<br />

und Technische Physik gleichen an das<br />

Niveau an, das am Ende des ersten Jahres<br />

der Technischen Oberschule erreicht<br />

wird.<br />

Der berufsfachliche und berufspraktische<br />

Bereich in Form der Fächer Informations-<br />

und Medientechnik und angewandter<br />

Technik kann dadurch nur mit<br />

verminderter Stundenzahl unterrichtet<br />

werden. Im Wahlbereich soll mit einem<br />

Zusatzprogramm auf die Qualifikation<br />

für einen Berufsabschluss <strong>zum</strong> Technischen<br />

Kommunikationsassistenten<br />

vorbereitet werden, mit dem auch das<br />

bisherige Berufskolleg Technische Kommunikation<br />

endete.<br />

Im laufenden Schuljahr <strong>2007</strong>/2008 sollen<br />

die Lehrplanarbeiten abgeschlossen<br />

werden, so dass im Schuljahr 2008/2009<br />

mit dem neu gestalteten TBK I begonnen<br />

werden kann. Im Schuljahr 2010/2011<br />

wäre es dann erstmals möglich, dass<br />

eine Berufskollegiatin bzw. ein Berufskollegiat<br />

in das zweite Jahr einer Beruflichen<br />

Oberschule wechselt.<br />

Damit wäre ein wichtiger Beitrag geschaffen,<br />

unsere Jugendlichen auf<br />

einem weiteren Weg zur Studierfähigkeit<br />

zu bringen und die international<br />

bemängelte niedrige Akademikerquote<br />

in Deutschland zu erhöhen.<br />

Albrecht Baumann<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

Lernfelder im Berufsfeld Körperpflege<br />

Die neuen Rahmenrichtlinien im Berufsfeld<br />

Körperpflege sind nach Lernfeldern<br />

gegliedert.<br />

Das Kultusministerium Baden-Württem-<br />

berg beabsichtigt die Einführung der<br />

Lernfelder bei der Ausbildung der Friseure<br />

im Jahr 2008 bzw. 2009.<br />

In den Bundesländern Niedersachsen,<br />

Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern<br />

wurden die Rahmenrichtlinien bereits<br />

umgesetzt.<br />

Viele Schulen in Baden-Württemberg<br />

arbeiten bereits in den Friseurklassen<br />

nach Lernfeldern - jedoch ohne die<br />

durchgängigen Konsequenzen.<br />

Einige davon wären:<br />

• Konkrete Verzahnung des Kollegiums<br />

(wissenschaftliche und praktisch tätige<br />

Lehrkräfte);<br />

• veränderte Fächer und Notengebung;<br />

• neue Zeugnisformulare;<br />

• Lernfeld;<br />

• Lernsituation;<br />

• Lernarrangement.<br />

Rahmenbedingungen:<br />

• Wille <strong>zum</strong> Team!<br />

• Teambildung mit entsprechenden Räumlichkeiten<br />

(Materialien, Stellwände,<br />

Moderationskoffer.<br />

• Raumzuteilung bei verschiedenen<br />

Klassenbelegungen.<br />

• Mehrzügige Abteilungen.<br />

• Weg vom 45-Minuten Stundentakt;<br />

an manchen Schulen 90-Minuten-<br />

Takt; Läuten abschaffen (Ausnahme<br />

große Pausen!).<br />

• Rhythmus 3 - 4 Stunden (Unterrichtsblöcke);<br />

• Möglichst wenig Lehrer in den Klassen;<br />

• Kleine Teams sind effizienter!<br />

• (Problem bei langfristigen Erkrankungen;<br />

• Fortbildungen;<br />

• Fixtag für alle Lehrer;<br />

• Informationstafel für Abteilung; Überprüfung<br />

der Arbeitszeit der Lehrer;<br />

•<br />

•<br />

Pädagogischer Tag<br />

Optische Rahmenbedingungen:<br />

• Arbeit mit Farbe;<br />

• Vorhänge, Blumen, Kerzen;<br />

• Variables Inventar (Tische, Schränke);<br />

• Kleine Klassen (ca. 20 Schüler);<br />

• Klassen mit Internetanschluss;<br />

• Forderung nach Computerunterricht<br />

(Lehrer, Computer).<br />

Nach der amtlichen Einführung wird<br />

es neue didaktische Ansätze und Konzepte<br />

geben. Der handlungsorientierte<br />

Aufbau der Unterrichtsstunden soll es<br />

ermöglichen den Schülern selbstständiges<br />

und verantwortliches Denken<br />

und Handeln zu vermitteln. Das nötige<br />

Fachwissen soll dabei nicht vernachlässigt<br />

werden.<br />

Die bisherigen Stoffpläne müssen dann<br />

in ständiger Absprache zwischen Theorie-<br />

und Praxislehrer in Lernfelder<br />

„Lerne, als ob du ewig lebtest;<br />

lebe als ob du morgen sterben würdest.“<br />

Mahatma Ghandi<br />

(indischer Jurist und Menschenrechtler)<br />

Heinz-Rüdiger Wüstemann<br />

eingeteilt werden. Kunden in den Fri-<br />

seursalons wünschen vermehrt Beratung<br />

und kommen oft mit Haar- und<br />

Hautproblemen. Angehende Friseure<br />

sollen in der Lage sein zu kommunizieren,<br />

um kompetent im Berufsalltag<br />

bestehen zu können. Über Projektunterricht<br />

und Fallbeispielen lassen sich<br />

Sachverhalte besser verdeutlichen.<br />

Die Fächer Kundenberatung und Arbeitsgestaltung,<br />

Fachmathematik einschließlich<br />

Deutsch gewinnen eine zentrale<br />

Bedeutung. Durch die Lernfelder<br />

soll die Anregung <strong>zum</strong> Nachdenken, Selbermachen<br />

und die innere Zufriedenheit<br />

vermittelt werden. Schwerpunkte<br />

liegen in den Bereichen Selbstmanagement,<br />

Gesprächskompetenz, Teamfähigkeit<br />

und Qualitätssicherung.<br />

Eine befriedigende Aufgabe für Lehrkräfte<br />

in dem Berufsfeld Körperpflege.<br />

Heinz-Rüdiger Wüstemann<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 23


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

BLBS-Ehrenmitgliedschaft für<br />

„unsere Verbandsseele“- Iris Fröhlich<br />

In der letzten Hauptversammlung des<br />

BLBS-BW, am 12.10.<strong>2007</strong>, wurde Iris<br />

Fröhlich, eine Hauptakteurin der vergangenen<br />

zwei Jahrzehnte, <strong>zum</strong> Ehrenmitglied<br />

ernannt.<br />

Iris Fröhlich ist 1984 in den BLBS eingetreten<br />

und wurde 1985 örtliche Personalrätin<br />

- in diesem Gremium wurde<br />

sie 1987 Vorsitzende. Sie kam 1989 als<br />

24<br />

Nachrückerin in den BPR-Stuttgart, ist<br />

heute BPR-Vorsitzende und seit 1993<br />

durchgehend Mitglied im Hauptpersonalrat<br />

berufliche Schulen beim Kultusministerium.<br />

Als Geschäftsführerin und<br />

in vielen weiteren Funktionen war Iris<br />

Fröhlich in „ihrem“ BLBS tätig und stets<br />

eine zentrale Stütze für die Landesvorstände.<br />

Die Ehrenurkunde wurde bei der letzten<br />

Hauptvorstandssitzung am 11. Oktober<br />

<strong>2007</strong> verlesen und vom BLBS-Vorsitzenden<br />

Waldemar Futter überreicht.<br />

Der Text auf der Urkunde lautet:<br />

Für ihr herausragendes Engagement<br />

im Landesverband,<br />

für ihren langjährigen Einsatz<br />

in der Personalvertretung,<br />

für ihre besonderen Verdienste<br />

als ehrenamtliche Geschäftsführerin<br />

und gute Seele des BLBS in<br />

Baden-Württemberg<br />

Gerade in der zuletzt genannten Funktion,<br />

hat Iris den Weg geebnet, für einen<br />

Ausbau und die Professionalisierung der<br />

Geschäftsstelle. Auch als stellv. Landesvorsitzende<br />

der letzten zwei Jahre<br />

des BLBS-BW, hat sich Iris Fröhlich hervorgetan<br />

und selbst auf Bundesebene<br />

ist Iris Fröhlich aus BW eine bekannte<br />

und sehr geschätzte Größe.<br />

Wie schrieb Iris Fröhlich doch im BLBS<br />

5/2005: „ Es sind die Begegnungen mit<br />

Menschen, die das Leben lebenswer t ma-<br />

chen“.<br />

Liebe Iris, die Begegnungen mit Dir haben<br />

das Leben der Mitglieder im BLBS-<br />

BW nicht nur lebenswerter, sondern<br />

auch erheblich reicher gemacht.<br />

Dafür danken wir Dir von Herzen!<br />

Gerd Baumer<br />

Es genügt nicht, dass man zur Sache spricht. Man muss zu den Menschen sprechen.<br />

Stanislaw Jerzy Lec<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fachbereich Technik und Gewerbe<br />

Eine BLBS-Frau der ersten Stunde<br />

Irmgard Burkert wird für 30-jährige Mitgliedschaft geehrt.<br />

Eine Frau aus Südbaden und aus dem<br />

hauswirtschaftlichen Bereich, die mitmischte<br />

und sich mehr und mehr einmischte,<br />

hatte nicht immer einen leichten<br />

Stand im gewerblich orientierten BLBS!<br />

Dafür brauchte frau eine „gute Kuttel“<br />

und nach und nach Mitstreiterinnen für<br />

ihre Sache. Irmgard Burkert ist dies gelungen<br />

– ein Glück für den (ehemaligen)<br />

BLBS, ein Glück für den neuen <strong>BLV</strong>!<br />

Ihre Verbandsarbeit<br />

Irmgard Burkert, Lehrerin am Berufsschulzentrum<br />

in Radolfzell, wurde 1977<br />

Verbandsmitglied. Bereits 1984 wurde<br />

sie stellv. Vorsitzende Ihrer Bezirksgruppe<br />

und betreute gleichzeitig von<br />

1991 bis 2004 als Verbandsbeauftragte<br />

die Kolleginnen und Kollegen an Ihrer<br />

Schule.<br />

Seit 2003 ist sie Landesbezirksgruppenvorsitzende<br />

in Südbaden und wurde<br />

dadurch Mitglied im Landesvorstand.<br />

Im BLBS gründete sie den Arbeitskreis<br />

„Frauen im BLBS“ und übernahm bei der<br />

Dachorganisation der <strong>BLV</strong> das Referat<br />

„Gleichstellung“, das sie in bewährter<br />

Ein Meister seines Faches zieht sich zurück<br />

Ein „Schatzmeister“, der „meisterhaft“<br />

die finanziellen Geschicke des BLBS und<br />

der Berufsschullehrerverbände leitete.<br />

Seit 1995 Mitglied im BLBS, in den Landesvorstand<br />

2002 gewählt, wurde Ralf<br />

Müller bald als ein hoch kompetenter,<br />

oft kritischer, stets basisorientierter<br />

und vor allem als ein liebenswerter Kollege<br />

und couragierter „Querdenker“ geschätzt.<br />

Durch seine strikte und transparente<br />

Haushaltsführung gelang dem BLBS die<br />

notwendige Haushaltskonsolidierung.<br />

Dies hatte zur Folge, dass der Verband<br />

mit wohl gefüllten Kassen und einer Immobilie<br />

im Hintergrund, der ehemaligen<br />

Geschäftsstelle in der Charlottenstraße,<br />

in die Fusion gehen konnte.<br />

Ralf Müller, ehemaliger Wirtschaftsprüfer<br />

in der freien Wirtschaft, verstand<br />

sein Fach meisterhaft. Dies kam auch<br />

seiner Tätigkeit als Finanzreferent in<br />

den <strong>BLV</strong> zugute. Der neue Berufsschullehrerverband<br />

profitiert heute von seiner<br />

professionell aufgebauten transparenten<br />

Buchhaltung, Rechnungslegung<br />

und Personalschulung.<br />

Der Landesvorsitzende Waldemar Futter<br />

überreichte ihm in der letzten BLBS-<br />

Hauptvorstandssitzung am 11. Oktober<br />

<strong>2007</strong> für diese Verdienste eine Dankes-<br />

urkunde.<br />

Danke Ralf für diese sehr gute Arbeit,<br />

danke für deine Begleitung in den letzten<br />

Jahren. Du warst und bist ein großer<br />

Gewinn für uns!<br />

Art und Weise auch im fusionierten<br />

Verband weiter führen wird. Sie pflegt<br />

die Kontakte <strong>zum</strong> Beamtenbund auf<br />

Landes- und Bundesebene und bringt<br />

von dort die neuesten politischen Informationen<br />

in die Verbandsarbeit ein.<br />

Stellungnahmen <strong>zum</strong> Chancengleichstellungsgesetz,<br />

Anträge <strong>zum</strong> Thema<br />

Frauenförderung und Gleichstellung für<br />

die Delegiertentage der Dachverbände<br />

wurden unter ihrer Leitung erarbeitet<br />

und vertreten. Die regelmäßig stattfindenden<br />

und gut nachgefragten Verbandsveranstaltungen<br />

für Beauftragte<br />

für Chancengleichheit und Personalrätinnen<br />

sind stets gut besucht.<br />

Ihre Personalratsarbeit<br />

Als langjähriges ÖPR-Mitglied (26 Jahre)<br />

in Radolfzell war es nur naheliegend,<br />

dass sie Ihr Engagement für die Belange<br />

Ihrer Kolleginnen und Kollegen auch<br />

schulübergreifend vertreten wollte. Mit<br />

dieser Basiserfahrung kam sie 2003<br />

in den Bezirkspersonalrat Berufliche<br />

Schulen in Freiburg und ist dort Vorstandsmitglied.<br />

Dank sagt der ganze Landesvorstand des<br />

(ehemaligen) BLBS für Deine langjährige<br />

Unterstützung und Mitarbeit! Im<br />

neuen <strong>BLV</strong> bleibst Du uns ja erhalten.<br />

Ralf Müller wird für seine hervorragende<br />

Arbeit als Finanzreferent geehrt.<br />

Für den (ehemaligen) BLBS-Vorstand<br />

Iris Fröhlich<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 25


Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung<br />

Fachbereich „Wirtschaft und Verwaltung“ –<br />

das Expertenzentrum für die kaufm. Bildung<br />

Zum ersten Male halten Sie das gemeinsame<br />

Magazin des Berufsschullehrerverbands<br />

(<strong>BLV</strong>) in Ihren Händen. Unsere<br />

Redaktionsmitglieder haben unter der<br />

Leitung von Marion Peter ein überzeugendes<br />

Konzept für das <strong>BLV</strong>-Magazin<br />

entworfen, das die vollständige Breite<br />

und Tiefe der beruflichen Bildung<br />

darstellt und gleichzeitig die ebenso<br />

wichtigen gewerkschaftlichen Fragen<br />

unserer Mitglieder gebührend berücksichtigt.<br />

In der Rubrik „Wirtschaft und<br />

Verwaltung“ finden Sie zukünftig die<br />

Informationen zur kaufmännischen Bildung<br />

und Lehrerbildung.<br />

Der Fachbereich „Wirtschaft und Verwaltung“<br />

hat sich auf die neue Zeit ein-<br />

gestellt und vorbereitet. Die kaufmän-<br />

nische Bildungs- und Schulpolitik liegt<br />

in den Händen des bewährten Ausschus-<br />

ses, der als kaufmännisches Referat im<br />

<strong>BLV</strong> weiter arbeitet. Unsere Expertengruppen<br />

<strong>zum</strong> „Wirtschaftsgymnasium“<br />

oder zu den „Berufskollegs“ tagen in<br />

„Auf der Basis der didaktisch reduzierten Ge-<br />

schäftsprozesse Verkauf und Einkauf wird ein<br />

großer Teil der betriebswirtschaftlichen Inhalte<br />

aufbereitet. Die Geschäftprozesse als<br />

Leitfaden ermöglichen den Schülerinnen und<br />

Schülern eine ganzheitliche Sicht unternehmerischer<br />

Kerntätigkeiten. In dieser ganzheitlichen<br />

Sicht ist das Rechnungswesen mit den<br />

betriebswirtschaftlichen Inhalten untrennbar<br />

verbunden. Die praxisgerechte Abbildung<br />

der betrieblichen Kernprozesse erfordert den<br />

Einsatz integrierter Unternehmenssoftware<br />

(IUS) im Unterricht.“ 1 Sind diese Aussagen<br />

und Behauptungen, die sowohl im Kultusministerium<br />

als auch im Landesinstitut für Schulentwicklung<br />

Befürworter haben, empirisch<br />

abgesichert? Wie beurteilen die Lehrerinnen<br />

und Lehrer den Einsatz der IUS im Unterricht?<br />

Hat das Kultusministerium die Umsetzung der<br />

Konzeption verantwortungsvoll gefördert und<br />

unterstützt? Fragen über Fragen, die <strong>zum</strong> Teil<br />

an den VLW herangetragen wurden.<br />

Um Antworten auf eine Vielzahl von Fragen<br />

<strong>zum</strong> Einsatz der IUS zu finden, hat der Aus-<br />

26<br />

diesem Fachbereich weiter, wenn erforderlich,<br />

können kurzfristig Experten-<br />

gruppen zusammengestellt werden, die<br />

sich speziellen und zeitkritischen bildungspolitischen<br />

Fragestellungen widmen.<br />

Als Mitglied im <strong>BLV</strong>-Vorstand habe ich<br />

auch Zugang zu den standespolitischen<br />

und gewerkschaftlichen Fragen unserer<br />

Mitglieder. Diesen fühle ich mich ebenso<br />

verpflichtet, wie der kaufmännischen<br />

Bildung. Daher werde ich selbstverständlich<br />

nicht schweigen, wenn personalrechtliche<br />

oder dienstrechtliche Anliegen<br />

unser Mitglieder ein energisches<br />

Eingreifen und konsequentes Handeln<br />

erfordern. Verbandspolitik ist meiner<br />

Erfahrung nach keine Schönwetterveranstaltung.<br />

Dass es nicht zu harmonisch wird, dafür<br />

sorgt gelegentlich auch unsere Landesregierung.<br />

Wenn meine Einschät-<br />

zung richtig ist, kursieren in der Landesregierung<br />

Überlegungen, das Lan-<br />

Umfrage des VLW <strong>zum</strong> Einsatz Integrierter<br />

Unternehmenssoftware (IUS)<br />

schuss „Bildungs- und Schulpolitik“ des VLW<br />

eine Primärerhebung an den Schulen vorbereitet,<br />

durchgeführt und ausgewertet. Wir haben<br />

anfangs das IUS-Konzept in Frage gestellt<br />

- die Voraussetzung, um der Wahrheit etwas<br />

näher zu kommen.<br />

Der VLW hat daher in allen kaufmännischen<br />

Schulen in Baden-Württemberg auf freiwilliger<br />

Basis eine Umfrage zu diesem Thema<br />

durchgeführt, sofern dort Kolleginnen und<br />

Kollegen eine IUS im Unterricht einsetzen.<br />

65 Schulen haben 450 Fragebögen ausgefüllt.<br />

Der VLW bedankt sich für das große Interesse<br />

und für die gute Zusammenarbeit.<br />

Wenn der VLW eine Umfrage durchführt, veröffentlicht<br />

er auch die Ergebnisse unverzüglich.<br />

Die zeitaufwändige Auswertung des umfangreichen<br />

Datenmaterials haben die Mitglieder<br />

des Ausschusses „Bildungs- und Schulpolitik“<br />

vorgenommen. Für diese Arbeit danke ich dem<br />

Ausschuss ganz herzlich.<br />

Für die Verbandsarbeit haben wir wertvolle<br />

Erkenntnisse gewonnen. Der Einsatz einer<br />

IUS im Unterricht wird von den meisten Kolle-<br />

Herbert Huber<br />

despersonalvertretungsgesetz kräftig<br />

auszudünnen und auszuhöhlen, alle<br />

Personalvertretungen – auch die örtlichen<br />

– durch Streichung von Nachlässen<br />

und Verkleinerung der Personenzahl<br />

zu schwächen und damit die Beschäftigten<br />

im öffentlichen Dienst in ein<br />

bisher nicht gekanntes Maß der Abhängigkeit<br />

zu treiben. Diese Überlegungen<br />

der Landesregierung zur Entmündigung<br />

der Beschäftigten müssen rechtzeitig,<br />

frühzeitig und endgültig vom Tisch.<br />

Herbert Huber<br />

ginnen und Kollegen befürwortet. Aus diesem<br />

Grunde sei ein Hinweis erlaubt: Die Ergebnisse<br />

stützen unsere Auffassung von der Bedeutung<br />

der Fortbildung für unsere Lehrkräfte. Dies<br />

ist eine Daueraufgabe. Eine eilig organisierte<br />

landesweite Lehrplanvorstellung und das<br />

Erstellen von Handreichungen reichen allein<br />

nicht aus, neue sinnvolle didaktische und methodische<br />

Konzeptionen umzusetzen. Viele<br />

Lehrkräfte bleiben nach diesen Schnelldurchläufen<br />

ohne Unterstützung auf sich alleine<br />

gestellt. Für die Verinnerlichung des Konzepts<br />

der integrierten Unternehmenssoftware ist<br />

weiterhin eine fachliche Lehrerfortbildung<br />

dringend geboten, die didaktische Fragen in<br />

den Mittelpunkt stellt. Häufig haben wir schon<br />

festgestellt, dass das Kultusministerium die<br />

Notwendigkeit der intensiven beruflichen<br />

Fortbildung für Lehrkräfte nicht konsequent<br />

bei Neukonzeptionen einplant.<br />

Die vollständige Veröffentlichung der Untersuchung<br />

können Sie auf unserer Internetseite<br />

einsehen. Adresse: www.vlw-bw.de - Umfrage<br />

des VLW - Umsetzung einer Integrierten Unternehmenssoftware<br />

(IUS) -<br />

Herbert Huber<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung<br />

Zusammenfassung zur IUS-Umfrage<br />

Die Umsetzung einer Integrierten Unternehmenssoftware<br />

(im Weiteren als IUS bezeichnet)<br />

im Fach „BWL“ oder auch „Berufliche<br />

Kompetenz“ ist im Lehrplan vieler Schularten<br />

mittlerweile vorgegeben. So wurde beispielsweise<br />

im vergangenen Jahr der Lehrplan für<br />

die Berufsfachschule für Wirtschaft und in<br />

diesem Schuljahr der für die Groß- und Außenhandelskaufleute<br />

neu geordnet. Auch hier ist<br />

der Einsatz einer IUS vorgesehen.<br />

Der VLW hat nun in allen kaufmännischen<br />

Schulen in Baden-Württemberg auf freiwilliger<br />

Basis eine Umfrage zu diesem Thema durchgeführt,<br />

sofern dort Kolleginnen und Kollegen<br />

eine IUS für ihren Unterricht einsetzten. Erfreulicherweise<br />

konnten fast 450 ausgefüllte<br />

Fragebögen von 65 Schulen, die an der Umfrage<br />

teilgenommen haben, ausgewertet werden.<br />

Der VLW bedankt sich für das große Interesse<br />

und die gute Zusammenarbeit.<br />

Hier nun einige ausgewählte Ergebnisse in<br />

komprimierter Form. Die ausführlichen Ergebnisse<br />

können im Internet unter www.vlwbw.de<br />

nachgelesen werden.<br />

Einige allgemeine Informationen: 48 Schulen<br />

setzen als Software Navision ein, 13 Schulen<br />

haben sich für Lexware entschieden. Vier<br />

Schulen verwenden andere Programme. Es<br />

unterrichten 675 Kollegen, das entspricht<br />

ca. 15% des Gesamtkollegiums, in 6 verschiedenen<br />

Schularten und den dazugehörenden<br />

Fächern eine IUS.<br />

Zu fast 70 % haben sich Kollegen autodidaktisch<br />

beziehungsweise mit Hilfe von Handreichungen<br />

des Landesinstituts für Schulentwicklung<br />

in eine IUS eingearbeitet. Als<br />

Unterrichtsmaterial verwenden über 60 %<br />

selbst erstellte Arbeitsblätter und Kopien<br />

der Schülerhandreichungen. Die Bedienung<br />

der Software kann in den meisten Schularten<br />

nicht mit einem Buch begleitet werden, da<br />

geeignete schlichtweg nicht zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Ein Datenaustausch zwischen IUS und einem<br />

anderen Tabellenkalkulations- oder Textverarbeitungsprogramm<br />

findet zu 70 % nicht<br />

statt. Lediglich 115 Kollegen führen einen<br />

Datenaustausch mit einem Tabellenkalkulationsprogramm<br />

durch.<br />

45 % der Kollegen geben an, die Stundenanzahl,<br />

in der IUS unterrichtet wird, nicht zur Vertiefung<br />

des theoretischen Stoffes zu verwenden.<br />

20 % sprechen sich für eine Vertiefung des<br />

Theoriestoffes aus. Im Berufsschulbereich ist<br />

die Meinung zu dieser Frage nicht eindeutig.<br />

Im Großhandel tendiert die Mehrheit zu einer<br />

Vertiefung, im Einzelhandel würden die Kollegen<br />

sich teilweise eine Vertiefung wünschen.<br />

Für die Industriekaufleute werden alle drei<br />

Varianten gleichermaßen genannt.<br />

Grundsätzlich sprechen sich 70 % der Kollegen,<br />

die den Fragebogen ausgefüllt haben, für<br />

Der Einzug des Glücks an der<br />

Willy–Hellpach–Schule in Heidelberg<br />

Nach den ersten Unterrichtswochen<br />

kann der Schulleiter Ernst Fritz-Schubert<br />

und sein Kollegium der Willy-Hellpach-Schule<br />

in Heidelberg für das neue<br />

Unterrichtsfach „Glück“ eine positive<br />

Bilanz ziehen. Sowohl die Schüler als<br />

auch die nationale und internationale<br />

Presse haben das Projekt mit Begeisterung<br />

aufgenommen. Auch die Delegation<br />

des Fachbereichs „Wirtschaft und<br />

Verwaltung“ des Berufsschullehrerverbands<br />

hat das Unterrichtskonzept bei<br />

einem Besuch am 16.10.<strong>2007</strong> positiv<br />

bewertet.<br />

Das Fach „Glück“ ist nicht fern jeder Re-<br />

alität anzusiedeln, sondern vermittelt<br />

konkrete Inhalte aus den Bereichen<br />

Lebensfreude und Lebenskompetenz.<br />

OStD Fritz-Schubert hat bei der Ausarbeitung<br />

seines Lehrplanentwurfs darauf<br />

geachtet, dass er den Bildungsbegriff<br />

im Sinne einer positiven Lebensvorbereitung<br />

verändert. Mit der Bezeichnung<br />

des Faches „Glück“ bezieht er sich auf<br />

die Sehnsucht der Menschen nach Glück.<br />

Glück ist deshalb im Augenblick „mainstream“,<br />

weil die Menschen erkennen,<br />

dass mit der weitgehenden Befriedigung<br />

materieller Wünsche die Zufriedenheit<br />

nur bedingt erreichbar ist.<br />

Die Willy-Hellpach-Schule bewegt sich<br />

mit dem Wahlfach „Glück“ nicht auf völlig<br />

den Einsatz einer IUS im Unterricht aus. Die<br />

am häufigsten genannten Gründe sind der damit<br />

verbundene Praxisbezug und der vereinfachte<br />

Überblick über Geschäftsprozesse. Die<br />

Kritiker bemängeln, die Komplexität einer IUS<br />

erschwere den Blick für das Wesentliche. Außerdem<br />

sind sie der Meinung, die betriebliche<br />

Realität werde nicht abgebildet.<br />

In allen betrachteten Schularten sind sich 63<br />

% der befragten Kollegen einig, die IUS unterstützt<br />

das Schülerverständnis für betriebliche<br />

Geschäftsprozesse nur teilweise. Auch auf die<br />

Frage, ob die Schüler gerne mit einer IUS arbeiten,<br />

antworten 70 % mit teilweise.<br />

Ein Drittel der Kollegen machte Verbesserungsvorschläge:<br />

eine Software einsetzten,<br />

die auch in den Betrieben verwendet wird,<br />

keine Prüfungsrelevanz, bessere organisatorische<br />

Rahmenbedingungen wie z.B. Kompaktkurs,<br />

kleinerer Klassenteiler oder weniger<br />

Mandanten.<br />

Die Betrachtung der Verbesserungsvorschläge<br />

ergab, dass ein Teil der aufgeführten Vorschläge<br />

bereits umgesetzt wurde.<br />

Kerstin Hollwedel<br />

Die komplette Zusammenfassung mit den graphischen<br />

Auswertungen befindet sich auf der<br />

Hompage www.blv-bw.de.<br />

1 Zweijährige zur Prüfung der FSR führende<br />

Berufsfachschule - Schulversuchsplan „Berufsfachliche<br />

Kompetenz“, Seite 2.<br />

neuem Terrain, sondern möchte das traditionelle<br />

Fächerangebot ergänzen. Auf<br />

der Grundlage der aristotelischen Philosophie,<br />

durch wissenschaftliche Be-<br />

gleitung und die Unterstützung von Ex-<br />

perten wie Ärzten, Schauspielern und<br />

Familientherapeuten, präsentiert sich<br />

das Projekt seriös und kompetent. Im<br />

Sinne des ursprünglichen Bildungsbe-<br />

griffes werden Inhalte aus den Berei-<br />

chen Religion und Ethik, Theaterpädagogik,<br />

Biologie und Sport nicht nur miteinander<br />

verknüpft, sondern neben der<br />

kognitiven auch auf der emotionalen<br />

und körperlichen Ebene vermittelt. Dadurch<br />

können Selbstsicherheit, Verantwortung,<br />

Zuversicht und Lebensfreude<br />

der Schülerinnen und Schüler maßgeblich<br />

gefördert werden. Seine Schülerinnen<br />

und Schüler sollen auf keinen<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 27


Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung<br />

V.l.n.r.: Kerstin Kirchgessner, Gerhard Gräber, Erich Herrling, OStD Ernst Fritz-Schubert,<br />

Herbert Huber<br />

Fall auf der kognitiven Inhaltsebene<br />

stehen bleiben, sondern die Inhalte erleben,<br />

fühlen und spüren. Im konkreten<br />

Fall könnte eine Einführungsstunde<br />

dann beispielsweise so ablaufen: Die<br />

Schüler bewegen sich bei ihrer ersten<br />

Zusammenkunft im Raum, schließen<br />

die Augen und suchen sich aus vielen<br />

Kartenmotiven eines heraus. Nun muss<br />

aber nicht der eigene Kartenwunsch in<br />

der Gruppe begründet werden, sondern<br />

der Nachbar muss jeweils überlegen,<br />

warum das Gegenüber gerade das Motiv<br />

gewählt hat. Das führt durch die Verbindung<br />

von Bild und Gefühl zu einer positiven<br />

Assoziation für den Nehmenden,<br />

28<br />

stärkt dessen Selbstsicherheit und Zuversicht.<br />

Die 38 Wirtschaftsschüler und<br />

18 Gymnasiasten des ersten Glücksjahrgangs<br />

sind aufgrund ihres Alters in<br />

einem persönlichen Veränderungsprozess,<br />

in dem ihnen die kritische Reflexion<br />

der eigenen Persönlichkeit und die<br />

Beziehung zu anderen Menschen oftmals<br />

schwer fällt. Durch den Unterricht<br />

soll deshalb unter anderem die Eigen-<br />

und Fremdwahrnehmung im Verlauf des<br />

Schuljahres gefördert werden.<br />

Die epochale Gliederung des Schuljahres<br />

ermöglicht die Auseinandersetzung mit<br />

den unterschiedlichen Lebensbereichen<br />

der Jugendlichen.<br />

Durchlässigkeit an der Wirtschaftsschule fördern<br />

Best practice an der Humpis-Schule Ravensburg mit einem besonderen Profil<br />

Die zweijährige Berufsfachschule – Wirt-<br />

schaftsschule - wird von vielen Hauptschülern<br />

als wichtige Chance angesehen,<br />

nach der Mittleren Reife einen höher-<br />

wertigen Schulabschluss zu erlangen.<br />

Die Wirtschaftsschule ist somit ein Garant<br />

für die Durchlässigkeit unseres<br />

Bildungssystems. Nicht zuletzt durch<br />

die Neuordnung der Stundentafel sehen<br />

sich jedoch die Schülerinnen und Schüler<br />

beim Übertritt in ein berufliches<br />

Gymnasium mit erschwerten Bedingungen<br />

konfrontiert.<br />

Ausgehend von dem nach wie vor großen<br />

Interesse der Wirtschaftsschüler an<br />

einer weiterführenden Schule, insbesondere<br />

an einem beruflichen Gymnasium,<br />

wurde an der Humpis-Schule ein<br />

Konzept erarbeitet, das die Durchlässigkeit<br />

des beruflichen Schulwesens<br />

erleichtert. Da dies es Angebot der dritten<br />

Parallelklasse der Wirtschaftsschule<br />

gemacht wird, spricht man schulintern<br />

vom „C-Profil“.<br />

Vermittlung naturwissenschaftlicher<br />

Grundlagen<br />

Der Bildungsplan der zweijährigen Berufsfachschule<br />

sieht lediglich einen<br />

zweistündigen Pflichtunterricht in den<br />

Die Noten im Wirtschaftsgymnasium<br />

werden auf der Grundlage der BGVO für<br />

den Seminarkurs gebildet. In der zweijährigen<br />

Berufsfachschule erstellen die<br />

Schüler nach jeder Epoche eine Dokumentation.<br />

Die Lehrkraft bespricht mit<br />

dem jeweiligen Experten die Dokumentationen<br />

und legt so insgesamt mindestens<br />

fünf Einzelnoten im Schuljahr<br />

fest, aus denen dann die Gesamtnote<br />

gebildet wird.<br />

Die vielen Anfragen aus dem Ausland,<br />

von Seiten der Wirtschaft und auch eines<br />

Verlages, die die Schule seit Bekanntwerden<br />

des neuen Unterrichtsfaches<br />

erreichen, sprechen laut Fritz-Schubert<br />

für sich und zeigen den Bedarf für das<br />

Fach deutlich an. Bei einem Blick in die<br />

Zukunft wäre sein langfristiger Wunsch<br />

die Installierung des Faches „Glück“ im<br />

Wahlpflichtbereich der 2-jährigen Berufsfachschule.<br />

So erklärt er: „Als Ausdauersportler<br />

verfüge ich über einen<br />

langen Atem und gebe die Hoffnung<br />

nicht zu schnell auf.“<br />

Die Vertreter des Fachbereichs „Wirtschaft<br />

und Verwaltung“ im <strong>BLV</strong> bedankten<br />

sich bei der Schulleitung für die<br />

aufschlussreichen Informationen und<br />

sicherten die breite Unterstützung des<br />

Konzepts zu.<br />

Informationen <strong>zum</strong> Unterrichtsfach<br />

„Glück“ finden Sie auf der Homepage der<br />

Schule: www.whs.hd.bw.schule.de.<br />

Kerstin Kirchgessner<br />

Naturwissenschaften Physik oder Chemie<br />

oder Biologie vor. In der Eingangsklasse<br />

des beruflichen Gymnasiums<br />

hingegen sind alle drei Naturwissenschaften<br />

nebeneinander verpflichtend<br />

zu besuchen. Um den Übergang zu erleichtern,<br />

wird an der Humpis-Schule<br />

das Fach Physik zweistündig unterrichtet<br />

und in dem C-Profil zusätzlich eine<br />

Stunde Biologie und eine Stunde Chemie<br />

angeboten. Ziel ist es hierbei, eine naturwissenschaftliche<br />

Grundbildung zu<br />

vermitteln, die die Anschlussfähigkeit<br />

an die Eingangsklassen des Wirtschaftsgymnasiums<br />

erleichtert. Aufgrund der<br />

engen zeitlichen Vorgaben wurde der<br />

Lehrplan der Fächer Chemie und Biologie<br />

auf elementare Grundlagen gekürzt.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung<br />

Die Erfahrungen der ersten zwei Jahre<br />

zeigten, dass sich ein Großteil der Schüler<br />

und Schülerinnen der Bedeutung der<br />

beiden Zusatzstunden bewusst waren<br />

und mit dem nötigen Fleiß und Ernst an<br />

die Sache herangingen.<br />

Förderung der Sprachkompetenz im<br />

bilingualen Geografieunterricht<br />

Eine weitere Schwierigkeit, die von den<br />

Wirtschaftsschülern beim Übergang in<br />

das Wirtschaftsgymnasium zu überwinden<br />

ist, stellen die Anforderungen an<br />

die Sprachkompetenz dar.<br />

Zur Verbesserung der Englischkenntnisse<br />

wird im C-Profil der Humpis-Schule<br />

das Fach Geografie bilingual unterrichtet.<br />

Das Fach Geografie bietet sich aus<br />

mehrfacher Hinsicht hierfür an:<br />

• Die Nähe zwischen allgemeinsprachlichen<br />

und fachsprachlichen Begriffen<br />

ist in vielen Fällen relativ groß.<br />

Die funktional strukturelle Betrachtungsweise<br />

der Geografie erlaubt daher<br />

eine Verknüpfung mit der eher beschreibenden<br />

Betrachtungsweise der<br />

Fremdsprache Englisch.<br />

Das Fach Geografie fungiert als Zen-<br />

• trierungsfach, in dem historische, et-<br />

hische, volks- und betriebswirtschaft-<br />

liche sowie naturwissenschaftliche<br />

und informationstechnische Inhalte<br />

fächerübergreifend vernetzt werden<br />

können.<br />

Der immanente räumliche Perspekti-<br />

• venwechsel (z.B. von Nah nach Fern) erhält<br />

durch die fremdsprachliche Kom-<br />

ponente eine interkulturelle Dimen-<br />

sion. Ziel ist hierbei die Ausbildung<br />

eines Kultur übergreifenden Bewusst-<br />

seins.<br />

Sowohl f achliche Inhalte al s auch mög-<br />

• liche didaktische Ansätze, die Lernorte<br />

außerhalb der Schule in den Unterricht<br />

einbeziehen, decken sich mit<br />

der Interessenlage der Schülerinnen<br />

und Schüler.<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte des bilingualen<br />

Geografieunterrichts orientie-<br />

ren sich an den Vorgaben des offiziellen<br />

Lehrplans Wirtschaftsgeografie der 2jäh-<br />

rigen Berufsfachschule Wirtschaft:<br />

• Grundlagen der Geografie wie Aufbau<br />

der Erde, Klima, Orientierung<br />

• Vermittlung allgemeiner und fachspezifischer<br />

Methoden<br />

Google earth fasziniert<br />

• Stadtstrukturen an Beispielen und Exkursion<br />

• Standortfaktoren<br />

• Globale Disparitäten<br />

• Globalisierung der Wirtschaft<br />

• Nachhaltigkeit des Wirtschaftens<br />

Insbesondere die wirtschaftsgeografischen<br />

Inhalte lassen eine sinnvolle und<br />

wichtige Ergänzung des Faches VBRW<br />

zu. Somit wird eine Profilschärfung im<br />

kaufmännischen Bereich erreicht, die<br />

das vernetzte Denken im Hinblick auf<br />

globale Zusammenhänge fördert.<br />

Das didaktische Grundgerüst des bilin-<br />

gualen Geografieunterrichts wird dabei<br />

so ausgelegt, dass komplexere fachli-<br />

che Inhalte und Zusammenhänge zunächst<br />

auf Deutsch erarbeitet werden<br />

und in Form von Aufgaben, Arbeitsanweisungen<br />

oder größeren Projekten in<br />

der englische Sprache umgesetzt werden.<br />

Die Fremdsprache hat dabei primär<br />

einen deskriptiven Charakter.<br />

Es ist beabsichtigt, die Grenzen zwischen<br />

den Fächern und den beiden Sprachen<br />

aufzuweichen und den Schülern<br />

die Angst vor dem Sprechen zu nehmen.<br />

Integrativer Bestandteil des Profils ist<br />

beispielsweise ein fächerübergreifendes<br />

Projekt, bei dem jeder Schüler sein<br />

Thema auf Englisch frei präsentiert.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die<br />

Schüler weit weniger Ängste hatten<br />

als zunächst angenommen. Das Sprechen<br />

auf Englisch vor der Klasse wurde<br />

ein Stück weit zur „Selbstverständlichkeit“.<br />

Eine weitere praxisbezogene Umsetzung<br />

des bilingualen Geografieunterrichts er-<br />

folgt durch eine einwöchige Studienfahrt<br />

nach London. Im Fordergrund der<br />

Fahrt steht das Praktizieren der Sprache<br />

vor Ort in Verbindung mit konkreten geografischen<br />

Aufgabenstellungen.<br />

Fazit<br />

Das Profil erfuhr bei den Schülern breiten<br />

Zuspruch. Bestätigt wird der Erfolg<br />

des Profils durch die hohen Anmeldezahlen<br />

für diesen Wahlpflichtbereich.<br />

Das Interesse äußerte sich nicht nur in<br />

der Bereitschaft, den Fächerkanon auszuwählen,<br />

sondern auch an den Übergangszahlen<br />

von der Wirtschaftsschule<br />

auf das Wirtschaftsgymnasium. Auch<br />

die Elternschaft begrüßt das C-Profil der<br />

Wirtschaftsschule als wichtiges Bindeglied<br />

im Rahmen der Durchlässigkeit<br />

unseres Bildungssystems.<br />

Tobias Junker<br />

Humpis-Schule Ravensburg<br />

Übergangsquote des Wahlpflichtbereichs<br />

„C-Profil”<br />

Schuljahr 06/07<br />

Übergangsquote des Wahlpflichtbereichs<br />

„C-Profil”<br />

Schuljahr 06/07<br />

Ausbildung,<br />

FSJ etc.<br />

52 %<br />

Ausbildung,<br />

FSJ etc.<br />

52 %<br />

weiterführende<br />

Schule<br />

48 %<br />

Übergangsquote der herkömmlichen<br />

Wahlpflichtbereiche<br />

Schuljahr 06/07<br />

Übergangsquote der herkömmlichen<br />

Wahlpflichtbereiche<br />

weiterführende<br />

Schuljahr 06/07 Schule<br />

19 %<br />

Ausbildung,<br />

FSJ etc.<br />

81 %<br />

Ausbildung,<br />

FSJ etc.<br />

81 %<br />

weiterführende<br />

Schule<br />

48 %<br />

weiterführende<br />

Schule<br />

19 %<br />

Übergangszahlen der WS-Schüler an der<br />

Humpis-Schule Stand: 28.07.07<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 29


30<br />

Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung<br />

Max-Hachenburg-Schule Mannheim<br />

feiert ihren 50. Geburtstag<br />

Foto (von links nach rechts:) Schulleiter Friedrich Graser, OStD Schmich, OStD Köstlin,<br />

StD Attinger; OStD Schmieg<br />

2000 Schüler und 91 Lehrer feierten zusammen<br />

mit zahlreichen Ehrengästen<br />

und Gratulanten im Juni den 50. Geburtstag<br />

der Max – Hachenburg – Schule<br />

in Mannheim.<br />

Gemäß dem Prinzip „Aus eins mach<br />

zwei“ entstand aus der heutigen Eberhard-<br />

Gothein – Schule in den 1950ern<br />

die Handelslehranstalt III, die 1969 den<br />

Namen Max – Hachenburg – Schule erhielt.<br />

Populärster Gratulant <strong>zum</strong> Jubiläum<br />

war im Kahnweiler Saal der Mannheimer<br />

Kunsthalle der neu gewählte Oberbürgermeister<br />

Dr. Peter Kurz. Kurz ließ es<br />

sich an diesem Tag trotz langer Wahlnacht<br />

nicht nehmen, erster Gratulant<br />

zu sein und den Schulen und dem Thema<br />

Bildung eine noch größere Rolle in der<br />

Kommunalpolitik in den kommenden<br />

Jahren zu versprechen.<br />

Auch Georg Wacker, als Staatssekretär<br />

im baden – württembergischen Kultus-<br />

Neuer Verbandsbeauftragter an den<br />

Kaufmännischen Schulen Offenburg<br />

Herbert Ladwig, Kfm. Schulen Offenburg<br />

Herbert Ladwig ist seit dem 1.8.<strong>2007</strong><br />

neuer Verbandsbeauftragter (<strong>BLV</strong>) an<br />

den Kaufmännischen Schulen Offenburg.<br />

Ich bedanke mich bei Herrn Ladwig für<br />

die Bereitschaft, diese wichtige Aufgabe<br />

zu übernehmen und wünsche ihm<br />

viel Erfolg in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit.<br />

Zu den Aufgaben zählen u.a.: Weiterleitung<br />

der <strong>BLV</strong>-Verbandsinformationen<br />

an die Mitglieder, Entgegennahme von<br />

ministerium, lobte die beeindruckende<br />

und vorbildliche Wegstrecke, welche<br />

die Schule in den letzten Jahrzehnten<br />

hinter sich gebracht hat.<br />

Der Schulleiter Friedrich Graser unterstrich<br />

dies in seiner Festrede, indem er<br />

das Profil der Schule darstellte. Die Vermittlung<br />

kaufmännischer Bildung in den<br />

letzten Jahrzehnten münde <strong>zum</strong> heutigen<br />

Zeitpunkt in einem Kompetenzzentrum<br />

für die Schüler: Auch sei die<br />

Schule zu einem Innovationszentrum<br />

für die Lehrerfortbildung geworden, auf<br />

deren Lehrkräfte Einrichtungen wie die<br />

Landesakademie für Fortbildung und<br />

Personalentwicklung, das Studienseminar,<br />

das Regierungspräsidium und das<br />

Landesinstitut für Schulentwicklung<br />

gerne zurückgreifen.<br />

Nach Abschluss der öffentlichen Festreden<br />

wurde das Geburtstagskind in den<br />

eigenen Räumen weiter gefeiert, bevor<br />

Friedrich Graser gemeinsam mit dem<br />

Kollegium zur Arbeit zurückkehrte. Er<br />

erklärte, dass die Schule sich auch in<br />

Zukunft nicht auf den Lorbeeren ausruhen<br />

wolle, sondern sich bewusst dem<br />

Prozess der inneren Schulentwicklung<br />

stellen werde.<br />

Kerstin Kirchgessner<br />

Anregungen und Kritik und deren Weiterleitung<br />

an den Geschäftsführenden<br />

Vorstand, Mitarbeit an der Weiterentwicklung<br />

der Interessenvertretung der<br />

Kolleginnen und Kollegen an Berufli-<br />

chen Schulen.<br />

Ich möchte mich ganz herzlich bei<br />

der bisherigen Verbandsbeauftragten<br />

Beate Bühler für ihre über viele Jahre<br />

geleistete Verbandsarbeit bedanken.<br />

Karl Duffner<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung<br />

Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft<br />

Herbert Huber, Adalbert Kleiser<br />

Aus der Geschäftsstelle<br />

Wechsel im Geschäftsstellen-Team<br />

v.l.n.r.: Herr Fechner, Frau Kurz, Frau Wahl, Frau Paape<br />

Liebe Mitglieder,<br />

seit Oktober <strong>2007</strong> finden Sie das Team<br />

der <strong>BLV</strong>-Geschäftsstelle in einer veränderten<br />

Zusammensetzung vor.<br />

Unsere Frau Ulrike Schneller (vormals<br />

Schmid) hat sich am 17.10.<strong>2007</strong> in den<br />

Mutterschutz und die anschließende<br />

Elternzeit verabschiedet. Sie hat mit<br />

einem Arbeitsumfang von zuletzt 80<br />

% einer Vollzeitstelle seit 01.02.2005<br />

schwerpunktmäßig die VHL- und VLW-<br />

Mitglieder betreut sowie übergreifende<br />

Aufgaben des Dachverbandes <strong>BLV</strong><br />

wahrgenommen. In dieser Zeit haben<br />

wir nicht nur ihre fachliche Kompetenz,<br />

sondern auch ihr stets angenehmes und<br />

fröhliches Wesen schätzen gelernt. Die<br />

Berufsschullehrerverbände haben ihr<br />

für ihr stets vorbildliches Engagement<br />

gedankt und ihr für ihren künftigen Lebensabschnitt<br />

die besten Wünsche mit<br />

auf den Weg gegeben.<br />

Seit 01.09.<strong>2007</strong> hat Frau Angelika Paape<br />

60 % der Stelle von Frau Schneller<br />

als Elternzeitvertretung übernommen.<br />

Frau Paape ist dienstags bis freitags in<br />

der Geschäftsstelle erreichbar. Sie hat<br />

sich bereits bestens bei uns eingearbeitet<br />

und in das Team integriert. Sie wird<br />

die Serviceleistungen für unsere Mitglieder<br />

nahtlos fortführen können.<br />

Herbert Huber und Karl Duffner ehrten<br />

Herrn Adalbert Kleiser, Hausach, für 50<br />

Jahre Mitgliedschaft im VLW mit einer<br />

Urkunde und einem Weinpräsent.<br />

Herr Kleiser verfolgt nach wie vor mit<br />

großem Interesse die Verbandsaktivitäten.<br />

Aufgrund seiner langjährigen Er-<br />

fahrungen im politischen Bereich sieht<br />

auch er die Notwendigkeiten zur Weiterentwicklung<br />

einer starken Interessenvertretung<br />

der Lehrerinnen und Lehrer<br />

an beruflichen Schulen.<br />

Karl Duffner<br />

Da unsere Frau Annette Wahl seit 1. März<br />

2005 in äußerst zuverlässiger Weise die<br />

Rechnungslegung der Verbände BLBS<br />

und <strong>BLV</strong> gemanagt sowie zusätzlich<br />

allgemeine Sachbearbeiteraufgaben<br />

hervorragend erledigt hat, hat sich der<br />

Geschäftsführende Vorstand der <strong>BLV</strong><br />

dazu entschlossen, ihr - auf eigenen<br />

Wunsch - 20%-Punkte der Elternzeitvertretung<br />

von Frau Schneller befristet<br />

zu übertragen. Somit wurde ihr Beschäftigungsverhältnis<br />

von 55 % auf 75<br />

% aufgestockt. Außer mittwochs ist sie<br />

an Werktagen vormittags sowie Montag-<br />

und Mittwochnachmittags in der<br />

Geschäftsstelle zu erreichen.<br />

Wie gewohnt sind daneben Frau Elvira<br />

Kurz als Geschäftsstellenleiterin und<br />

Herr Gerhard Fechner als Geschäftsführer<br />

ganztägig werktags zu erreichen.<br />

Insgesamt sind die Arbeitszeiten der<br />

Geschäftsstellenmitarbeiter so organisiert,<br />

dass grundsätzlich eine ganztägige<br />

Erreichbarkeit an Werktagen für<br />

die Mitglieder gewährleistet ist.<br />

Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen jederzeit<br />

gerne zur Verfügung:<br />

Tel.-Stamm-Nr.: 0711 / 489837-<br />

+ Durchwahlen:<br />

<strong>BLV</strong>-Zentrale: - 0<br />

Fachbereich TuG: - 20<br />

Fachbereich WuV und HPSL: - 25<br />

Telefax: - 19<br />

Ihr <strong>BLV</strong>-Geschäftsstellenteam<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 31


Aus der Geschäftsstelle<br />

Bestellung des <strong>BLV</strong>-Handbuches<br />

„Schul- und Personalrecht 2008“<br />

Pünktlich zur Fusion der Berufsschul-<br />

lehrerverbände (BLBS, VHL und VLW)<br />

gibt der neue „Berufsschullehrerver-<br />

band“ (<strong>BLV</strong>) erstmals ein gemeinsames<br />

Handbuch „Schul- und Perso-<br />

nalrecht“ in der 6., neu überarbei-<br />

32<br />

teten Auflage für das Jahr 2008 heraus.<br />

Damit bietet der <strong>BLV</strong> eine aktuelle<br />

und differenzierte Übersicht<br />

über die wesentlichen Gesetze, Verwaltungsvorschriften<br />

und Richtlinien<br />

für die gewerblichen, hauswirtschaf t-<br />

An die <strong>BLV</strong> Geschäftsstelle, Schwabstrasse 59, 70197 Stuttgart, Telefax: 0711 489 837-19<br />

lichen und kaufmännischen Fachbereiche<br />

des beruflichen Schulwesens<br />

in Baden-Württemberg zur griffbereiten<br />

Verwendung im Alltag an.<br />

Sollten Sie an diesem unentbehrlichen<br />

Nachschlagewerk interessiert<br />

sein, so senden bzw. faxen Sie bitte<br />

den nachfolgenden Bestellabschnitt<br />

ausgefüllt an die Geschäftsstelle.<br />

„Schul- und Personalrecht 2008“ - Bestellung<br />

Hiermit bestelle ich Exemplar/e „Schul- und Personalrecht 2008“ <strong>zum</strong> Preis<br />

von 7,50 € (Mitglied) / 15,00 € (Nichtmitglied). Ich bin Mitglied/Nichtmitglied*.<br />

Den Gesamtbetrag von bezahle ich durch Überweisung,<br />

Kennwort „Schul- und Personalrecht 2008“<br />

auf das Konto 251 61 69 bei der BW Bank Stuttgart, BLZ 600 501 01.<br />

Name / Tel.:<br />

Schulanschrift:<br />

„Bildung ist Unsterblichkeit edelster Geister“<br />

Friedrich Nietzsche<br />

*) Bitte nicht Zutreffendes streichen<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Aus der Geschäftsstelle<br />

Liebe Mitglieder,<br />

die Berufsschullehrerverbände Baden-Württemberg<br />

haben im Rahmen<br />

ihrer Fusion ihre bislang unterschiedlichen<br />

Mitgliedsbeiträge vereinheitlicht.<br />

Die Höhe der ab 01.01.2008 zu<br />

entrichtenden Beiträge entnehmen<br />

Sie bitte der nachfolgenden Bekanntmachung<br />

Im Rahmen der<br />

• Außerordentlichen Hauptversammlung<br />

des Bundesverbandes der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an beruflichen<br />

Schulen, Landesverband Baden-<br />

Württemberg e.V. (BLBS) am 12. Oktober<br />

<strong>2007</strong>,<br />

• Außerordentlichen Delegiertenversammlung<br />

des Verbandes der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an Wirtschaftsschulen<br />

in Baden-Württemberg e. V.<br />

(VLW) am 12.10.<strong>2007</strong>,<br />

Beitragsordnung<br />

§ 1 Mitgliedsbeitrag<br />

• Außerordentlichen Delegiertenversammlung<br />

des Verbandes der Lehrer<br />

an Hauswirtschaftlichen, Sozialpädagogischen<br />

und Landwirtschaftlichen<br />

Schulen in Baden-Württemberg<br />

e. V. (VHL) am 14. Oktobber<br />

2006, wurden die Mitgliedsbeiträge<br />

mit Wirkung ab 1. Januar 2008 wie<br />

folgt beschlossen:<br />

Bezeichnung Deputat Monatlicher Beitrag in EUR<br />

Wiss. Lehrer /-innen ab 19 Deputatsstunden 12,--<br />

Techn. Lehrer /-innen ab 22 Deputatsstunden 9,--<br />

Wiss. Lehrer /-innen im Ruhestand / in Rente 9,--<br />

Techn. Lehrer /-innen im Ruhestand / in Rente 6,--<br />

Wiss. Lehrer /-innen unter 19 Deputatsstunden 9,--<br />

Techn. Lehrer /-innen unter 22 Deputatsstunden 6,--<br />

Studenten /-innen,<br />

Referendare /-innen,<br />

Anwärter /-innen 3,--<br />

Beurlaubte 3,--<br />

§ 2 Fälligkeit<br />

(1) Der Mitgliedsbeitrag ist jeweils <strong>zum</strong> Ersten eines Quartals für diesen Zeitraum im Voraus fällig.<br />

(2) Mitglieder, die im laufenden Quartal eintreten, entrichten mit Fälligkeit <strong>zum</strong> Beginn der Mitgliedschaft den für volle<br />

Kalendermonate gerechneten anteiligen Quartalsbeitrag im Voraus.<br />

§ 3 Beitragserhebung<br />

Der Mitgliedsbeitrag wird grundsätzlich im Lastschriftverfahren eingezogen.<br />

§ 4 Beitragsrückerstattung<br />

Überzahlte Beiträge werden auf Antrag für das laufende und das diesem vorhergehende Quartal an das Mitglied zurückerstattet.<br />

Übersteigt die Überzahlung den Jahresbeitrag der höchsten Beitragsstufe, so entscheidet der Vorsitzende, ob bei<br />

Vorliegen einer besonderen Härte im Einzelfall eine über § 4 Satz 1 hinausgehende Rückerstattung erfolgt.<br />

§ 5 Mitwirkungspflichten<br />

Jedes Mitglied hat Änderungen im Beschäftigungsverhältnis, die sich auf die Beitragshöhe auswirken, unverzüglich der Geschäftsstelle<br />

zu melden. Änderungen von Anschriften, Kontaktdaten sowie der Bankverbindung sind ebenfalls unverzüglich<br />

anzuzeigen.<br />

§ 6 Inkrafttreten und Übergangsregelung<br />

(1) Diese Beitragsordnung tritt am 01.01.2008 in Kraft.<br />

(2) Gleichzeitig tritt die bislang geltende Beitragsordnung außer Kraft.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 33


34<br />

Aus der Geschäftsstelle<br />

Erste Synergieerfolge durch Fusion der <strong>BLV</strong>:<br />

Gruppen-Unfallversicherung<br />

Exklusiv für Mitglieder - Jetzt noch günstiger!<br />

Unfälle geschehen bei der Arbeit, in<br />

der Freizeit, beim Sport, im Urlaub,<br />

zu Hause oder im Straßenverkehr. Haben<br />

Sie schon einmal darüber nachgedacht,<br />

wie Sie im Falle eines Unfalls<br />

abgesichert sind?<br />

Eine private Unfallversicherung kann<br />

Sie zwar nicht vor Unfällen schützen,<br />

Sie können zwischen zwei Varianten wählen:<br />

wohl aber die finanziellen Folgen absichern<br />

– zu jeder Zeit, an jedem Ort.<br />

Der Berufsschullehrerverband Baden-<br />

Württemberg hat daher für seine Mitglieder<br />

einen Gruppenvertrag mit der<br />

Württembergischen Gemeinde-Versicherung<br />

a.G. (WGV) abgeschlossen.<br />

Versicherungsleistungen Standard TOP<br />

Invaliditätsfall 60.000 € 120.000€<br />

(Progression 300 %)<br />

Todesfall 5.000 € 10.000 €<br />

Serviceleistungen bis 10.000€ 10.000€<br />

(früher Bergungskosten)<br />

Kosten für kosmetische<br />

Operationen bis 5.000 € 5.000 €<br />

Kurkostenbeihilfe bis 1.500 € 1.500€<br />

Versicherungsbeitrag/Jahr 26,-- € 52,--€<br />

(einschl.gesetzliche Versicherungssteuer)<br />

Durch den Zusammenschluss der drei<br />

Berufsschullehrerverbände konnten<br />

die Konditionen für die Mitglieder im<br />

Vergleich zu den bisher bestehenden<br />

Rahmenverträgen deutlich verbessert<br />

werden. So wurden die von den<br />

Mitgliedern zu entrichtenden Versicherungsbeiträge<br />

<strong>zum</strong> Teil deutlich<br />

gesenkt sowie eine Leistungsklausel<br />

bei Zeckenbiss neu aufgenommen.<br />

Dieses Versicherungsangebot können<br />

unsere Mitglieder ab 01.01.2008 in<br />

Anspruch nehmen.<br />

Versicherte Personen<br />

Sämtliche Mitglieder des Berufsschullehrerverbands (d. h. Mitglieder der bisherigen Verbände BLBS, VHL und VLW) sowie<br />

deren Familienangehörige können dieser Gruppen-Unfallversicherung beitreten, sofern die zu versichernde Person <strong>zum</strong> Eintrittszeitpunkt<br />

das 65. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.<br />

Eine Gesundheitsprüfung ist nicht erforderlich.<br />

Versicherungsdauer<br />

Sie können jeweils <strong>zum</strong> 01.01. des kommenden Jahres in die Versicherung eintreten, sofern Ihre<br />

Anmeldung am 07.12.<br />

des laufenden Jahres der Geschäftsstelle vorliegt.<br />

Die Laufzeit der Versicherung verlängert sich darüber hinaus jeweils um ein weiteres Jahr, sofern nicht eine schriftliche<br />

Kündigung bis 15.09. des laufenden Jahres in der Geschäftsstelle eingeht. Sofern die Mitgliedschaft während eines Kalenderjahres<br />

gekündigt wird, bleibt der Versicherungsvertrag bis <strong>zum</strong> Jahresende bestehen.<br />

Die Versicherungsdauer endet automatisch mit der Vollendung des 75. Lebensjahres.<br />

Angemeldete Familienangehörige der Mitglieder bleiben nach dem Tode des Mitglieds bis <strong>zum</strong> Jahresende weiterversichert.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Aus der Geschäftsstelle<br />

Versicherungsumfang<br />

Versicherungsschutz besteht weltweit bei Unfällen außerhalb und innerhalb des Berufes (24 h-Deckung). Die Leistungen<br />

bei Invalidität sind abhängig von dem Grad der unfallbedingten Invalidität. Die progressive Invaliditätsstaffel von 300 %<br />

bedeutet beispielsweise:<br />

Unfallbedingter Invaliditätsgrad = 40 % = 60 % 100 %<br />

Leistungssumme aus der<br />

Versicherungssumme = 70 % = 140 % 300 %<br />

d. h. beim TOP-Angebot = 84.000 € = 168.000 € 360.000 €<br />

Sonderregelungen bei Dienstunfähigkeit<br />

Wird ein Mitglied aufgrund eines Unfalls dienstunfähig und aus dem Schuldienst entlassen, gewährt der Versicherer (WGV) eine<br />

Mindestleistung im Invaliditätsfall je nach vereinbarter Alternative von 60.000 € beim Standard-Angebot und 120.000 € beim<br />

TOP-Angebot, ohne Berücksichtigung der progressiven Invaliditätsstaffel.<br />

Diese Sonderregelung gilt ausdrücklich nur für versicherte Mitglieder in Dienst- bzw. Arbeitsverhältnissen und nicht für<br />

mitversicherte Familienangehörige oder bereits aus dem Dienst- oder Arbeitsverhältnis ausgeschiedene Mitglieder.<br />

Es gelten folgende Bedingungen:<br />

Versicherungsbedingungen<br />

a) Allgemeine Unfallversicherungs-Bedingungen (AUB 2001)<br />

b) Besondere Bedingungen für die Versicherung von Serviceleistungen in der Unfallversicherung (BB Unfallservice 2001)<br />

c) Besondere Bedingungen für die Versicherung der Kosten für kosmetische Operationen in der Unfallversicherung (BB<br />

KosmOp 2001)<br />

d) Besondere Bedingungen für die Versicherung einer Kurbeihilfe in der Unfallversicherung (BB Kurbeihilfe 2001)<br />

e) Besondere Bedingungen für die Unfallversicherung mit progressiver Invaliditätsstaffel (BB Progression 2001 – 300 Prozent)<br />

f) Besondere Bedingungen für den Einschluss von Bewusstseinsstörungen in der Unfallversicherung<br />

g) Besondere Bedingungen bei Infektionen durch Zeckenbiss 2004<br />

Sollten Sie Interesse an einem Beitritt zu dieser Versicherung haben, senden wir Ihnen diese Versicherungsbedingungen<br />

gerne zu.<br />

Eine Faxvorlage für eine Anmeldung befindet sich in diesem Heft. Unsere Homepage befindet sich infolge unserer Fusion<br />

noch im Aufbau; sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, werden wir auf unserer Homepage http://www.blv-bw.de ein Anmeldeformular<br />

<strong>zum</strong> <strong>Download</strong> bereitstellen.<br />

Für unsere Mitglieder, die derzeit bereits eine Freizeit-Dienstunfallversicherung über den BLBS oder den VLW abgeschlossen<br />

haben, gilt Folgendes:<br />

BLBS: Die bei der WGV abgeschlossene Unfallversicherung gilt zu den neuen Konditionen weiter – Sie müssen daher<br />

nichts veranlassen.<br />

VLW: Etwaige bei der Debeka oder Hamburg-Mannheimer abgeschlossene Unfallversicherungen gelten fort, soweit<br />

diese von Ihnen nicht gekündigt werden. Sofern Sie das obige Versicherungsangebot abschließen wollen, bitten wir<br />

Sie, den hier beigefügten Antrag ausgefüllt bei uns einzureichen.<br />

Es grüßt Sie das Team der <strong>BLV</strong>-Geschäftsstelle<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 35


36<br />

Aus der Geschäftsstelle<br />

An<br />

<strong>BLV</strong> Geschäftsstelle<br />

Schwabstr. 59<br />

70197 Stuttgart<br />

Fax: 0711 / 489837-19<br />

ANMELDEFORMULAR<br />

für individuelle Versicherung<br />

1. Antrag auf Abschluss einer Gruppenunfallversicherung (WGV)<br />

Ich beauftrage die Geschäftsstelle des <strong>BLV</strong> für mich eine Gruppenunfallversicherung<br />

<strong>zum</strong> 01.01.2008 abzuschließen.<br />

Leistungen: Standard TOP<br />

Invalidität 60.000 € 120.000 €<br />

(progressive Staffelung mit 300 %)<br />

Todesfall 5.000 € 10.000 €<br />

Serviceleistungen bis 10.000 € 10.000 €<br />

Kosten f. kosmetische Operationen bis 5.000 € 5.000 €<br />

Kurkostenbeihilfe bis 1.500 € 1.500 €<br />

Prämie pro Jahr und Person (einschl. Versicherungssteuer) 26,-- € 52,-- €<br />

Ein Vertrag soll abgeschlossen werden für:<br />

1. Mitglied:<br />

2. Ehe-/Lebensp.:<br />

3. Kinder:<br />

Name, Vorname Geburtsdatum Standard TOP<br />

Die Jahresprämie beträgt für die zu versichernden Personen insgesgesamt Euro.<br />

Abgabetermin 07.12. des laufenden Jahres.<br />

2. Abbuchungsermächtigung Der Betrag wird jeweils vom Konto abgebucht:<br />

Konto-Nr.: BLZ<br />

Bank:<br />

Datum Unterschrift des Mitgliedes<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

Wohnort<br />

Telefon<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Allgemeinbildung<br />

Allgemein bildende Fächer im<br />

beruflichen Schulwesen<br />

Wer sich mit der Bedeutung der allgemein<br />

bildenden Fächer im beruflichen<br />

Schulwesen befasst, wird je nach Fach<br />

und Schulart immer wieder vor Problemen<br />

der Abgrenzung stehen.<br />

Eine genaue Trennung zwischen allgemeiner<br />

und beruflicher Bildung ist nicht<br />

immer möglich, weil berufliche Kompetenzen<br />

Schlüsselqualifikationen beinhalten,<br />

die sowohl berufsfachliche als<br />

auch allgemein bildende Fähigkeiten<br />

umschreiben (z. B. Methoden-, Personal-,<br />

Sozialkompetenz). Beispiele für Inhalte,<br />

welche die bisherige Trennungslinie<br />

der „klassischen“ beruflichen und<br />

allgemein bildenden Fächer überschreiten,<br />

lassen sich genug finden:<br />

Lebenslauf und Bewerbergespräch, Ge-<br />

schäftsbriefe und Betriebliche Kommunikation<br />

im Fach Deutsch, profilbezogene<br />

Inhalte im Fach Englisch, Inhalte<br />

des Faches Global Studies am Beruflichen<br />

Gymnasien, um nur wenige zu<br />

nennen.<br />

Ein weiterer Aspekt beruflicher und<br />

Angestellte<br />

allgemeiner Bildung ist die Fähigkeit<br />

zur Selbstorganisation. Schülerinnen<br />

und Schüler müssen heute verstärkt in<br />

die Lage versetzt werden, Inhalte und<br />

Wissen selbstständig zu erschließen<br />

und neu zu organisieren, um aktiv an<br />

der Lebens- und Berufswelt der Zukunft<br />

teilhaben zu können. Was über den<br />

technologischen Wandel hinaus bleibt,<br />

ist die Fähigkeit, Wissen und Können<br />

jeweils unter veränderten Bedingungen<br />

anwenden zu können.<br />

Berufstätigkeit in einer globalisierten<br />

Welt verlangt auch verstärkt Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen, die bisher der<br />

„klassischen“ Allgemeinbildung zuge-<br />

sprochen wurden. Ein Mitarbeiter einer<br />

deutschen Firma im Ausland wird<br />

scheitern, wenn er nicht über notwendige<br />

interkulturelle Kompetenzen im<br />

Umgang mit seinen Kollegen vor Ort<br />

verfügt. Und wer sich nicht über Kunst,<br />

Literatur, Theater und Musik unterhalten<br />

kann, wird beim gesellschaftlichen<br />

„small talk“ Außenseiter bleiben.<br />

Nicht zuletzt liegt der eigenständige<br />

Eingruppierung: 3 Fragen an<br />

Ottmar Wiedemer, Referat Angestellte<br />

<strong>BLV</strong>: Herr Wiedemer, der TV-L ist seit<br />

dem 1.11.2006 in Kraft. Warum gibt es<br />

immer noch keine neue Entgeltordnung?<br />

Welche Erwartungen haben Sie an eine<br />

neue Entgeltordnung?<br />

Wiedemer: Der TV-L ist in der Tat seit<br />

dem 1.11.2006 in Kraft, jedoch noch<br />

nicht abgeschlossen. Zur Neugestaltung<br />

des Tarifrechts gehören nicht nur die<br />

neuen Mantelregungen, sondern auch<br />

neue Eingruppierungsvereinbarungen, da<br />

diese z. T. überholt bzw. so verkrustet<br />

sind, dass sie nicht mehr die Wirklichkeit<br />

abbilden. Ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges<br />

Eingruppierungssystem,<br />

das sich an der aktuellen Arbeitswelt<br />

orientiert, gilt es zu entwickeln. Ohne<br />

Eingruppierung ist der TV-L kein Neu-<br />

bau, sondern noch immer eine Baustelle.<br />

Dies hat unsere Dachorganisation,<br />

die dbb tarifunion, der Arbeitgeberseite<br />

gegenüber auch deutlich <strong>zum</strong> Ausdruck<br />

gebracht.<br />

<strong>BLV</strong>: Was hat der TVÜ mit der neuen Entgeltordnung<br />

zu tun?<br />

Wiedemer: Beim Abschluss von TVöD<br />

und TV-L sind die Tarifpartner davon<br />

ausgegangen, dass die Verhandlungen<br />

zur Entgeltordnung unverzüglich aufgenommen<br />

werden. Einige Fristen und<br />

Termine im Besitzstandsrecht des TVÜ<br />

wurden unter diesen Vorzeichen vereinbart.<br />

Es ist nicht zu einer unverzüglichen<br />

Aufnahme der Verhandlungen<br />

gekommen, was im Wesentlichen an der<br />

Blockadehaltung der Arbeitgeberseite<br />

Bernhard Arnold<br />

Wert der allgemein bildenden Fächer<br />

auch darin, dass sie zur Persönlichkeitsbildung<br />

beitragen.<br />

Das <strong>BLV</strong>-Referat „Allgemeine Bildung“<br />

hat sich zur Aufgabe gemacht, die Rolle<br />

und Bedeutung der allgemein bildenden<br />

Fächer im beruflichen Schulwesen<br />

stärker ins Blickfeld zu nehmen sowie<br />

deren Bedeutung herauszustellen. Es<br />

möchte aber auch die Interessen der<br />

Kolleginnen und Kollegen in den beruflichen<br />

Schulen vertreten, die allgemein<br />

bildende Fächer unterrichten.<br />

Bernhard Arnold<br />

Ottmar Wiedemer<br />

insbesondere im kommunalen Bereich<br />

lag.<br />

<strong>BLV</strong>: Welche Konsequenzen hat die fehlende<br />

Entgeltordnung für die Lehrkräfte<br />

im Angestelltenverhältnis?<br />

Wiedemer: Bis zur endgültigen Verabschiedung<br />

einer neuen Entgeltordnung<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 37


38<br />

Angestellte<br />

bleiben die „Richtlinien des Finanzministeriums<br />

Baden-Württemberg über die<br />

Eingruppierung der im Angestelltenverhältnis<br />

beschäftigten Lehrkräfte des<br />

Landes (ERL) vom 25. September 2003“<br />

gültig; somit wird jeder Eingruppierungsvorgang<br />

unter dem Vorbehalt einer<br />

Dienstrecht<br />

neuen Entgeltordnung vorgenommen.<br />

<strong>BLV</strong>: Wann kann mit einem Abschluss<br />

gerechnet werden?<br />

Wiedemer: Ende September wurden<br />

die Verhandlungen zu einer neuen Entgeltordnung<br />

wieder aufgenommen. Es<br />

gilt, ein tätigkeitsbezogenes Eingrup-<br />

pierungssystem zu entwickeln. Dies<br />

braucht einerseits Zeit, andererseits<br />

darf es nicht <strong>zum</strong> Gegenstand der Verhandlungen<br />

über die Arbeitszeit v. a. im<br />

kommunalen Bereich werden. Insofern<br />

würde es überraschen, wenn vor Mitte<br />

2008 dieses Kapitel bewältigt ist.<br />

<strong>BLV</strong> zur Bezahlung von Direkteinsteigern und Kultusministerium<br />

Technischen Lehrkräften am 18.07.<strong>2007</strong>: in einer Presseerklärung am 03.09.<strong>2007</strong>:<br />

„Wer zwischen 500 Euro und 800 Euro pro Monat weniger „Die Kritik der <strong>BLV</strong> an der Einstiegsvergütung für Direkteinverdienen<br />

soll als in seiner bisherigen Tätigkeit im Hand- steiger ist nicht nachvollziehbar. Direkteinsteiger werden<br />

werk oder in der Industrie und zudem beim Weihnachtsgeld auf der Grundlage des neuen Tarifvertrags für den öffentdeutliche<br />

Abstriche machen muss, kommt nicht in die lichen Dienst TV-L so eingestuft, dass sie nach dem neuen<br />

Beruflichen Schulen... Wer Qualität an die Schulen will, Tarifvertrag etwa gleich viel verdienen wie nach dem<br />

muss den Bewerberinnen und Bewerbern auch berufliche ehemaligen BAT-Tarifvertrag. Direkteinsteiger werden bei<br />

und finanzielle Perspektiven bieten. Ottmar Wiedemer mehrjähriger Berufserfahrung in der Regel der vierten Ent-<br />

(<strong>BLV</strong>-Angestelltenvertreter): Wenn das Kultusministerium im wicklungsstufezugeordnet. Nach Einzelfallprüfung kann auch<br />

Wettbewerb um die besten Köpfe mithalten will, dann muss die höchste Stufe gewährt werden.“<br />

es die Technischen Lehrkräfte bzw. die Direkteinsteiger auch<br />

richtig gut bezahlen.“<br />

Beförderungsverfahren nach A 14<br />

(Oberstudienrat/Oberstudienrätin)<br />

- Verhandlungserfolg der <strong>BLV</strong> -<br />

Die Berufsschullehrerverbände haben um den Erhalt des traditionellen Beförderungsverfahrens<br />

gekämpft. Wir haben für Sie einen wichtigen Verhandlungserfolg erzielt:<br />

Das traditionelle Beförderungsverfahren bleibt erhalten!<br />

Der <strong>BLV</strong>-Erfolg bedeutet für Sie:<br />

Neben dem direkten Ausschreibungsverfahren durch die Schulen werden weiterhin 30 % der A14-Stellen nach dem traditio-<br />

• nellen zentralen Verfahren vergeben!<br />

• Die 100-Prozent-Ausschreibung der Beförderungsstellen ausschließlich durch die Schulen konnten wir verhindern!<br />

Lehrkräfte, die gute pädagogische Arbeit vor der Klasse verrichten, können weiterhin befördert werden, unabhängig davon,<br />

• an welcher Schule sie unterrichten!<br />

• Neben der Leistung wird weiterhin auch die Dauer der dienstlichen Bewährung berücksichtigt!<br />

• Wir lassen nicht locker. Das erste Beförderungsamt muss für Lehrkräfte mit guten Leistungen erreichbar bleiben.<br />

<strong>BLV</strong> - Besser.Leistungsfähiger.Verlässlicher.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Dienstrecht<br />

Mit Mehrarbeit früher in den Ruhestand<br />

Das Kultusministerium hat den Antrag<br />

eines Kollegen aus dem RP Nordbaden<br />

bewilligt, die in den letzten Jahren sich<br />

auf dem Deputatsausgleichkonto angesammelten<br />

Stunden so zu verrechnen,<br />

dass ein früherer Eintritt in den Ruhestand<br />

möglich ist.<br />

Bis jetzt gab es nur die Möglichkeit nach<br />

§ 153 f und § 153 g des Landesbeamtengesetzes<br />

im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung,<br />

Stunden so vorzuarbeiten,<br />

dass diese dann in einem zusammenhängenden<br />

Zeitraum von 1 Jahr – dem<br />

Freistellungsjahr – zusammengefasst<br />

werden können.<br />

Mit dieser Entscheidung hat das KM<br />

eine weitere flexiblere Gestaltung des<br />

Beginns des Ruhestandes geschaffen.<br />

Hierzu einige Möglichkeiten:<br />

Verlängerung der Freistellungspha-<br />

• se bei Altersteilzeit<br />

Ein Fachleiter ist schwerbehindert<br />

und erfüllt die Bedingung, mit dem<br />

60. Lebensjahr ohne Abschlag in den<br />

Ruhestand gehen zu können. Auf seinem<br />

Deputatsausgleichkonto haben<br />

sich in den letzten Jahren 14 Stunden<br />

angesammelt. Das 60. Lebensjahr<br />

vollendet er im Oktober 2010.<br />

Er entscheidet sich für das Blockmodell<br />

der Altersteilzeit ab dem Schuljahr<br />

<strong>2007</strong>/2008. Im Schulhalbjahr<br />

2008/2009 werden im ersten Halbjahr<br />

12,5 Stunden des Deputatskontos<br />

ausgeglichen. Ab dem 1.2.2009 beginnt<br />

die Freistellungsphase bis <strong>zum</strong><br />

31.7.2010. Mit den restlichen Stunden<br />

wird die Zeit vom Schuljahrsbeginn<br />

bis 31.10.210 überbrückt. Damit kann<br />

der Kollege bereits ab dem 31.7.2008<br />

in den Ruhestand gehen.<br />

Verringerung des Versorgungsab-<br />

• schlags beim Antragsruhestand<br />

Bei einer Zurruhesetzung auf Antrag<br />

<strong>zum</strong> Ende des Schuljahrs, in dem das<br />

63. Lebensjahr vollendet wurde, erfolgt<br />

auf das Ruhegehalt ein Abschlag<br />

von 0,3 % pro Monat oder 3,6 % pro<br />

Jahr. Hat eine Lehrkraft auf ihrem<br />

Jahresarbeitszeitkonto eine Gutschrift<br />

von 5 Deputatsstunden, so entspricht<br />

dies 1/5 Deputat oder 2,4 Monate,<br />

die vorgearbeitet wurden. Die Pensionierung<br />

erfolgt <strong>zum</strong> 31.7., jedoch<br />

werden die Bezüge noch 2,4 Monate<br />

weiterbezahlt. Damit reduziert sich<br />

der Versorgungsabschlag um 2,4 * 0,3<br />

% auf 2,88 %.<br />

Höhere Besoldung beim Modell „Teil-<br />

• zeit mit Sabbatjahr “<br />

Eine Lehrkraft wählt das 4/5 Modell.<br />

Sie arbeitet 4 Jahre mit einem vollen<br />

Deputat von 25 Stunden. Das 5. Jahr<br />

ist das Freistellungsjahr. Sie erhält für<br />

die Zeit von 5 Jahren 4/5 oder<br />

80 % Gehalt. Das Jahresarbeitskonto<br />

soll eine Gutschrift von 4 Stunden<br />

haben. Diese werden auf die 4 Jahre<br />

umgerechnet. Die Besoldung beträgt<br />

dann 21/25 oder 84 %.<br />

• Antragsruhestand für Lehrkräfte, die<br />

in den ersten Monaten nach den Som-<br />

Krisen meistert man am besten,<br />

indem man ihnen zuvorkommt.<br />

W. W. Rostow<br />

Herbert Buggle<br />

merferien das 63. Lebensjahr voll-<br />

enden<br />

Der Antragsruhestand erfolgt in der<br />

Regel <strong>zum</strong> 31.7. eines Jahres. Wer<br />

nach dem 1. Schultag nach den Sommerferien<br />

63 wird und zu diesem Termin<br />

in den Ruhestand gehen möchte,<br />

muss sich für die Zeit vom 1. Schultag<br />

bis zu seinem Geburtstag ohne Bezüge<br />

beurlauben lassen. Diese Beurlaubungszeit<br />

kann bei entsprechendem<br />

Arbeitszeitkontostand reduziert bzw.<br />

entfallen. Diese Regelung kann bei<br />

Schwerbehinderten dazu führen, dass<br />

sie keinen Abschlag erhalten.<br />

• Geplante Erhöhung des Pensionsalters<br />

Ein Arbeitszeitkonto wird sich bei der<br />

beabsichtigten Erhöhung des Pensionsalters<br />

auf 67 und eine weitere Erhöhung<br />

der Höchstgrenze des Versorgungsabschlags<br />

positiv auswirken.<br />

Die <strong>BLV</strong> und die Vorsitzenden des <strong>BLV</strong><br />

in den Bezirkspersonalräten und im<br />

Hauptpersonalrat begrüßen diese Entscheidung.<br />

Seit Jahren haben sie auf<br />

eine solche Regelung gedrängt.<br />

Herbert Buggle<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 39


40<br />

Dienstrecht<br />

Der lange Weg zur Musterklage –<br />

wir sind dabei!<br />

Die geplante Streichung der steuerlichen<br />

Absetzbarkeit des Arbeitszimmers<br />

und der Entfernungspauschale<br />

sind Verschlechterungen, gegen die wir<br />

ankämpfen müssen. Mein Wohnort liegt<br />

10 km von der Schule entfernt. In der<br />

Schule teilen sich 90 Kolleginnen und<br />

Kollegen ein Lehrerzimmer mit 72 Plätzen.<br />

Außerdem gibt es für alle Lehrkräfte<br />

gemeinsam 5 PC-Arbeitsplätze und<br />

etwa 10 weitere Arbeitsplätze – Stauraum<br />

für persönliche Unterlagen steht<br />

nicht zur Verfügung. Die Schulbaurichtlinien<br />

haben uns auch im kürzlich erstellten<br />

Neubau keine weiteren Räume<br />

zugestanden.<br />

Wie läuft das Musterverfahren bis jetzt:<br />

• 11.03.<strong>2007</strong> DBB erhält meinen Steuerbescheid<br />

• 30.04.<strong>2007</strong> DBB unterstützt mein<br />

Musterverfahren<br />

• 17.05.<strong>2007</strong> Antrag auf Lohnsteuerermäßigung<br />

durch Eintragung eines<br />

Freibetrags<br />

• 12.06.2005 Ablehnung des Antrags<br />

durch das Finanzamt<br />

• 20.06.<strong>2007</strong> Einspruch gegen die Ablehnung<br />

• 27.06.<strong>2007</strong> Antwort des Finanzamts<br />

mit nochmaliger Begründung der Ablehnung<br />

– es handelt sich nicht um einen<br />

rechtsmittelfähigen Bescheid<br />

• 10. Juli <strong>2007</strong> erneute Bitte um rechtsmittelfähigen<br />

Bescheid<br />

• Keine Antwort – Ich frage im September<br />

telefonisch nach.<br />

Die Rechtsbehelfsstelle des Finanzamts<br />

gibt mir keine weiteren schriftlichen<br />

Auskünfte. Mündlich werde ich über<br />

andere Verfahren unterrichtet, die im<br />

Bereich der Entfernungspauschale Anlass<br />

dazu geben, dass der Eintrag in<br />

die Lohnsteuerkarte möglich sei. Auch<br />

beim Arbeitszimmer gebe es erste Anhaltspunkte<br />

und dies genügt meinem<br />

Finanzamt schlussendlich, um mir am<br />

24.09.<strong>2007</strong> den Freibetrag einzutragen.<br />

Sophia Guter<br />

Damit ist meinem Antrag auf Eintragung<br />

eines Freibetrags in vollem Umfang<br />

entsprochen worden. Der DBB war von<br />

dieser Entscheidung sehr überrascht,<br />

da die rechtliche Begründung nicht vorliegt<br />

und andere Finanzämter nicht so<br />

entschieden haben. Nun warte ich auf<br />

das neue Jahr, mache meinen Lohnsteuerjahresausgleich<br />

und mit dem Bescheid<br />

geht es dann, sofern sich die Rechtslage<br />

nicht ändert, in die zweite Runde.<br />

Sophia Guter<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Personalvertretung<br />

Stabwechsel im BPR<br />

Karlsruhe<br />

Thorge Erdmann<br />

Zum 31. Juli <strong>2007</strong> wurde Thorge Erdmann<br />

aus dem BPR Karlsruhe verabschiedet,<br />

da er sich nach Schleswig-Holstein versetzen<br />

ließ. Die <strong>BLV</strong>-Fraktion dankt ihm<br />

für seine engagierte und kompetente<br />

Mitarbeit im BPR. Thorge Erdmann war<br />

bis zu seiner Versetzung Redaktionsleiter<br />

im VLW und hat sowohl die Verbandszeitschrift<br />

Wirtschaftplus als auch das<br />

<strong>BLV</strong>-Magazin redaktionell betreut. Er<br />

übergibt den Stab an Rupert Krug von<br />

der Carl-Benz-Schule Gaggenau. Im <strong>BLV</strong><br />

ist Rupert Krug seit Jahren bekannt als<br />

Vorsitzender der Landesbezirksgruppe<br />

Nordbaden des BLBS und als engagierter<br />

Verbandsfotograph. Viele Fotos des Fusionstages<br />

stammen von ihm. Wir freu-<br />

en uns auf die Zusammenarbeit mit ihm.<br />

Marion Peter<br />

Personeller Wechsel<br />

im BPR Stuttgart<br />

Im Schuljahr 07/08<br />

kann unsere <strong>BLV</strong>-<br />

Kollegin Virginia<br />

Urbanski, KaufmännischeSchule<br />

Stuttgart-Nord<br />

ihr Personalratsmandat<br />

im Bezirkspersonalrat<br />

leider nicht aus-<br />

Otto Zillien<br />

üben. Sie wird in<br />

dieser Zeit von Otto Zillien, Technischer<br />

Oberlehrer an der Wilhelm-Maybach-Schule<br />

in Stuttgart vertreten. Als langjähriger<br />

Örtlicher Personalrat und bereits im<br />

Schuljahr 2004/ 2005 Ersatzmitglied im<br />

BPR Stuttgart, bringt er viel Erfahrung<br />

und Basiswissen mit. Die <strong>BLV</strong>-Kolleginnen<br />

und Kollegen im BPR Stuttgart danken<br />

ihm für seine Bereitschaft, dass er dieses<br />

Personalratsamt wahrnimmt.<br />

Iris Fröhlich<br />

BLBS Herbst 07.qxp 20.09.<strong>2007</strong> 09:48 Seite 1<br />

AktuelleNeuerscheinungen!<br />

Lernsituationen für<br />

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<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 41


Landesbezirk Nordbaden<br />

Seminarvorstellung für den<br />

letzten VD 24 in Karlsruhe<br />

Die traditionelle Veranstaltung in der<br />

ersten Schulwoche des neuen Schuljahres<br />

ist der erste Berührungspunkt<br />

Regionalgruppe Hohenlohe/Main-Tauber<br />

42<br />

V.l.n.r.: G. Gräber, M. Peter, H. Worgall, E. Zinnecker<br />

Ernst Gauger, ehemals BLBS-Vorsitzender<br />

der Bezirksgruppe Franken, übernahm<br />

die Leitung bei dieser ersten Regionalgruppentagung<br />

des Fachbereichs<br />

TuG nach dem Fusionstag. Geladen waren<br />

alle Urverbände. 54 <strong>BLV</strong>-Mitglieder<br />

folgten der Einladung des Fachbereichs<br />

„Technik und Gewerbe“ (TuG) nach In-<br />

der neuen Referendarinnen und Referendaren<br />

mit den Vertretern des <strong>BLV</strong>.<br />

So empfingen auch dieses Jahr – am<br />

gelfingen.<br />

Es lag in der Natur der Einladung, dass<br />

die ehemaligen BLBS’ler die Mehrheit<br />

bildeten. Nichtsdestotrotz freute sich<br />

Ernst Gauger besonders über die Mitglieder<br />

aus dem ehemaligen VLW und<br />

dem ehemaligen VHL. Obgleich zeitgleich<br />

eine andere regional bedeut-<br />

12. September <strong>2007</strong> – die Vertreter<br />

von Nordbaden den Nachwuchs für<br />

den letzten 24-monatigen Vorbereitungsdienst<br />

(VD 24) im Staatlichen<br />

Seminar für Schulpädagogik. Zukünftig<br />

dauert der Vorbereitungsdienst für<br />

alle Referendarinnen und Referendare<br />

– auch für Seiteneinsteiger – nur noch<br />

18 Monate.<br />

Gerhard Gräber, Marion Peter, Elke<br />

Zinnecker und Heike Worgall standen<br />

Rede und Antwort auf die viele Fragen,<br />

bei denen es u.a. um Krankenversicherung,<br />

Versicherungsschutz und<br />

Mitgliedschaft ging.<br />

Die angebotenen Schriften, wie z.B.<br />

die <strong>BLV</strong>-Infomappe, fanden reges Interesse.<br />

Einige Interessenten ließen<br />

es sich nicht nehmen, gleich eine Mitgliedserklärung<br />

auszufüllen.<br />

Wir wünschen allen Referendarinnen<br />

und Referendaren viel Erfolg in den<br />

kommenden zwei Jahren.<br />

Heike Worgall<br />

Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an,<br />

wohin uns die Normalen gebracht haben.<br />

George Bernard Shaw<br />

Erste Regionalgruppentagung des Fachbereichs TuG in Hohenlohe/<br />

Main-Tauber nach der Fusion<br />

Hoffnung, dass zusammenwächst,<br />

was zusammengehört<br />

same Veranstaltung stattfand, besuchten<br />

viele Schulleiter und Stellvertreter die<br />

Tagung, getreu dem Motto: „Futter vor<br />

Müntefering!“ Denn Highlight der Veranstaltung<br />

bildeten die beiden hochkarätigen<br />

Referenten: der <strong>BLV</strong>-Vorsitzende<br />

Waldemar Futter und die Personalrätin<br />

Iris Fröhlich, die dem <strong>BLV</strong>-Landesbezirk<br />

Nordwürttemberg vorsteht.<br />

Anziehungspunkt der Tagung war ein<br />

weiteres Event. Diesmal besuchte die<br />

Gruppe gemeinsam das Muschelkalkmuseum<br />

in Ingelfingen, das über wertvolle<br />

Fosilienfunde verfügt. Wie die Jahre<br />

zuvor ehrte Ernst Gauger Mitglieder, die<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Regionalgruppe Hohenlohe-Main-Tauber<br />

Blick in die Runde<br />

besonders lange dem BLBS treu waren,<br />

nämlich 25 Jahre, 30 Jahre und Fritz<br />

Rammhofer sogar für 40-jährige Mitgliedschaft.<br />

Die Mitgliedschaften der Urverbände<br />

werden selbstverständlich von dem<br />

neugegründeten <strong>BLV</strong> übernommen und<br />

fortgeführt. Der Pensionär Bernd Kurze<br />

berichtete davon, wie er seinerzeit Mitglieder<br />

für den Verband gewann: „Wenn<br />

Du jetzt nicht in den Verband eintrittst,<br />

musst Du nächstes Jahr Deutsch und<br />

Gemeinschaftskunde unterrichten.“<br />

Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei,<br />

als die Allgemeinbildung zu den ungeliebten<br />

Stiefkindern gehörte.<br />

Neue Strukturen<br />

Die nordwürttembergische Landesbezirksvorsitzende<br />

Iris Fröhlich referierte<br />

über die neuen Strukturen im <strong>BLV</strong>. Die<br />

einzelnen Profile werden in Fachgruppen<br />

ihre neue Heimat finden. So wird<br />

der BLBS zukünftig vom Fachbereich<br />

„Technik und Gewerbe“ (TuG), der VHL<br />

vom Fachbereich „Hauswirtschaft, Sozialpädagogik,<br />

Pflege, Landwirtschaft“<br />

(HSPL) und der VLW vom Fachbereich<br />

„Wirtschaft und Verwaltung“ (WuV) repräsentiert<br />

werden.<br />

Ernst Gauger bat in diesem Zusammenhang<br />

alle Anwesenden, Überlegungen<br />

für einen neuen Vorsitzenden für die<br />

Regionalgruppe anzustellen. Spreche-<br />

Iris Fröhlich dankt Ernst Gauger für die Lei-<br />

tung der ersten Regionalgruppentagung<br />

des Fachbereichs TuG<br />

rin des VHL war bislang Gisela Abele<br />

und Hermann Reinhard leitete die VLW-<br />

Regionalgruppe in Künzelsau.<br />

Chancen des <strong>BLV</strong><br />

Waldemar Futter berichtete vom Fusionsdelegiertentag,<br />

einem „Fest der beruflichen<br />

Bildung“. Er zeigte auf, welche<br />

Erfolge bereits der Dachverband <strong>BLV</strong> erringen<br />

konnte.<br />

Abgewehrt werden konnte eine weitere<br />

Arbeitszeiterhöhung für die Lehrkräfte<br />

sowie die monatsscharfe Zurruhesetzung<br />

im Schuldienst. Verhindert wurde<br />

bislang auch die Reform der Personalvertretung.<br />

Bildungspolitisch ist eine<br />

Neugestaltung des Berufskollegs gelungen,<br />

so dass nach der erworbenen<br />

Fachhochschulreife ein Übergang in das<br />

zweite Jahr einer Beruflichen Oberschule<br />

(TO; WO, SO) möglich werden soll.<br />

„Mit Zuversicht in die Zukunft“ sieht<br />

Waldemar Futter die Weiterentwicklung<br />

des neuen Verbandes, der nunmehr mit<br />

einer Zunge spricht und der von der<br />

Politk nicht mehr ausgespielt werden<br />

kann.<br />

„Mahner, Warner, Berater und Korrigierer“<br />

könnte, so Futter, die neue Rolle<br />

des <strong>BLV</strong> sein. „Wir werden kämpfen. Wir<br />

werden über der Gürtellinie kämpfen.<br />

Wir – 10.000 Mitglieder werden gehört,“<br />

lautete die Botschaft an die Zuhörerinnen<br />

und Zuhörer.<br />

Er endete seine Überlegungen mit der<br />

„Hoffnung, dass zusammenwächst, was<br />

zusammengehört!“<br />

Edeltraud Smolka<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 43


44<br />

Regionalgruppe Stuttgart<br />

Bangkok: Impressionen<br />

Ayutthaya: Wat Mahathat<br />

Lopbui: Affenstadt<br />

Chiang Rai: Elefantencamp<br />

Kanchanaburi: Kwaibrücke<br />

Schwimmender Markt<br />

Cha-Am: Strand<br />

Große Thailand Kultur- und Erlebnisreise<br />

Einladung<br />

Der Berufsschullehrerverband (<strong>BLV</strong>), Regionalgruppe Stuttgart lädt Mitglieder und Nichtmitglieder<br />

zu einer Thailandrundreise ein.<br />

Termin: Mi., 2. bis Do., 17. April 2008<br />

Mi., 02.04.2008 Bangkok Flug von Frankfurt nach Bangkok<br />

Do., 03.04.2008 Bangkok Ankunft<br />

Fr., 04.04.2008 Bangkok Besichtigungen<br />

Sa., 05.04.2008 Bangkok Größter Open Air Markt der Welt<br />

So., 06.04.2008 Ayutthaya Ruinen (Unesco)<br />

Lopburi Hinduistischer Affentempel<br />

Pitsanulok Leben am und auf dem Wasser (ca. 80000)<br />

Mo., 07.04.2008 Wat Mahathat Archäologischer Park, Pilgerzentrum ...<br />

Chinag Mai Tempel Wat Prathat auf dem Berg Doi Suthep<br />

Di., 08.04.2008 Chiang Mai Freie Verfügung oder: Elefantenschule, Orchideenfarm<br />

Mi., 09.04.2008 Sukhothai Romantische Ruinen<br />

Do., 10.04.2008 Kanchanaburi Brücke am Kwai<br />

Fr., 11.04.2008 Daemnoen Saduak Schwimmender Markt<br />

Cha-Am Ankunft in Cha-Am<br />

Sa., 12.04.2008 Cha-Am Badetag am Golf von Siam<br />

So.,13.04.2008 Cha-Am Badetag am Golf von Siam<br />

Mo., 14.04.2008 Cha-Am Badetag am Golf von Siam<br />

Di.,15.04.2008 Cha-Am Badetag am Golf von Siam<br />

Mi., 16.04.2008 Cha-Am Badetag am Golf von Siam<br />

Do., 17.04.2008 Bangkok Rückflug von Bangkok nach Frankfurt<br />

Der Reisepreis von 1299,- EUR / P (EZ-Zuschlag 180,- EUR)<br />

(Extern: Ausflüge 60,- EUR)<br />

beinhaltet:<br />

Flüge Führung: Lopburi Besichtigungsfahrt: in Nordthailand<br />

Busfahrten *** in Thailand Führung: in Sukhothai Führung: Damnoen Saduak<br />

14 Übernachtungen/F Führung: in Sukhothai Boostfahrt Schwimmender Markt<br />

14 Abendessen Bootsfahrt in Bangkok Thaiabend<br />

Führung: Bangkok Eintritt: Königspalast Ausflug zur Brücke am Kwai<br />

Führung: Ayutthaya Eintritt: Wat Führung: Orchideenfarm<br />

Führung: Wat Mahathat Eintritt: Park Diverse Gebühren<br />

Führung: Elefantenschule Eintritt: Elefantencamp Reiseversicherung<br />

Überweisung: KSK-Essl., BLZ 611 500 20, Kto. 309 811, Edward-E. Jaffke<br />

Anmeldung: Manfred Härterich RMS-Stuttgart 0711 / 2 167 344<br />

Edward-E. Jaffke KSS-Stuttgart 0177 / 13 549-746<br />

Organisation: Erwin Ranger p. 0 71 43 / 73 08<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Das besondere Thema<br />

Financial T(’a)ime entdeckt<br />

ihre Möglichkeiten<br />

Die Redaktion erkundet ihre Stärken und Schwächen auf „aim“-Seminar<br />

„Was sind Ihre Stärken?“ – Eine Frage,<br />

die nicht selten in einem Bewerbungsgespräch<br />

Auslöser für peinliches<br />

Schweigen ist. Viele Schülerinnen und<br />

Schüler kennen ihre Stärken nicht, setzen<br />

sich nicht mit ihren Schwächen auseinander<br />

oder haben Probleme beides<br />

zu formulieren.<br />

Um diesen Gefahren entgegenzuwirken<br />

initiierte Klaus Schenck als beratender<br />

Lehrer der Schülerzeitung „Financial<br />

T(’a)ime“ das „aim“-Seminar „Ich-<br />

Stärken/Stärken erkennen“. Unter der<br />

Leitung von Birgit Bornmann, Dozentin<br />

an der Akademie für Information<br />

und Management Heilbronn, wurde die<br />

Redaktion nicht nur gegen verfängliche<br />

Fragen im Bewerbungsgespräch<br />

gewappnet, sondern lernten sich die<br />

Schülerinnen und Schüler auch selbst<br />

intensiver kennen und verstehen, wodurch<br />

sie ihre soziale Beziehungen verbessern<br />

können.<br />

Zu Beginn des Seminars sollten sich<br />

die Redaktionsmitglieder zunächst mit<br />

leicht zu beantworteten Fragen auseinander<br />

setzen: Was macht ihr besonders<br />

gerne? Was ist euch wichtig? Anhand<br />

der Antworten stellten sich die 22 Teilnehmer<br />

mit Hilfe von zuvor gestalteten<br />

Schildern vor. Beim Präsentieren vor<br />

der Gruppe wurde ein Teil der Redaktion<br />

mit ihrer ersten Schwäche konfrontiert:<br />

die Angst vor den musternden Blicken<br />

der Anderen. Wichtig sei seine Schwä-<br />

chen zu akzeptieren und sich mit ihnen<br />

auseinander zu setzen, sein inneres<br />

Potential und sein äußeres Verhalten<br />

in Einklang zu bringen, um seinen persönlichen<br />

Verhaltensstil entwickeln zu<br />

können und zu sich selbst zu finden.<br />

Persönlichkeitsprofil entdecken<br />

Zu diesem Zweck galt es mehr über eigene<br />

Verhaltensweisen in Erfahrung zu<br />

bringen. Frau Bornmann teilte hierzu<br />

einen Fragebogen aus, auf welchem die<br />

Redakteure jeweils eine Wortgruppe in<br />

die auf sie am ehesten zutreffende Reihenfolge<br />

brachten.<br />

Der so genannte DISG-Test gibt Aufschluss<br />

über das eigene Persönlichkeits-<br />

profil. Er unterteilt in vier Grundverhaltenstendenzen:<br />

Dominant, Initiativ,<br />

Stetig und Gewissenhaft. Häufig überwiegen<br />

im Persönlichkeitsprofil zwei<br />

dieser Verhaltenspräferenzen. Die Zusammensetzung<br />

der Verhaltensstile ver-<br />

riet den Schülerinnen und Schülern,<br />

ob sie tendenziell extrovertiert oder<br />

introvertiert, menschenorientiert oder<br />

aufgabenorientiert sind. Dies ist nicht<br />

zuletzt bei der Wahl des Berufes von<br />

Bedeutung. Der stetige Typ, ein Teamspieler,<br />

wird sich besonders in sozialen<br />

Berufen zurechtfinden, wohingegen Men-<br />

schen mit einem dominanten Verhaltensstil<br />

bevorzugt Führungspositionen<br />

einnehmen.<br />

Fernerhin gibt der DISG-Test Stärken und<br />

Schwächen der vier unterschiedlichen<br />

Verhaltensstile preis. Dies ermöglichte<br />

den Seminarteilnehmern eine Liste mit<br />

den auf sie zutreffenden Stärken und<br />

Schwächen zusammenzustellen.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 45


46<br />

Das besondere Thema<br />

Nachdem die Redaktion nun in der Lage<br />

war die heikle Frage im Bewerbungsgespräch<br />

nach den eigenen Stärken<br />

problemlos zu beantworten, zeigte die<br />

Seminarleiterin, dass sich das gewonnene<br />

Selbstbild oft von dem Fremdbild<br />

unterscheidet. Das Selbstbild, erklärte<br />

Frau Bornmann, gewinne man durch Beobachten<br />

der Reaktionen der Anderen.<br />

Entsprechend diesem Bild handle man.<br />

Stimmen Selbstbild und Fremdbild nicht<br />

überein - bei Selbstüber- oder Selbstunterschätzung<br />

- leide das Selbstwertgefühl<br />

sowie die Kommunikation mit<br />

dem Gegenüber darunter. Nur bei einem<br />

realistischen Selbstbild könne man ein<br />

gesundes Selbstwertgefühl entwickeln.<br />

Zur Überprüfung der individuellen<br />

Selbsteinschätzung sollten die Schülerinnen<br />

und Schüler ihr Selbstbild anhand<br />

von fünf auf sie am ehesten zutreffenden<br />

Eigenschaften, ausgewählt aus<br />

einer Liste von vierzig Wörtern, zusammenstellen.<br />

Jeweils zwei Fremdbilder<br />

wurden auf dieselbe Art erstellt. Folglich<br />

konnten die Redaktionsmitglieder<br />

Selbst- und Fremdbild miteinander vergleichen<br />

und je nach Übereinstimmung<br />

ihre Selbsteinschätzung überarbeiten.<br />

Ist dies noch meine Welt, frage ich mich<br />

als Lehrer öfter. Ist dies noch die Schulwelt,<br />

für die ich Lehrer wurde? Eine<br />

Welt ohne Lob, Dank, Anerkennung,<br />

eine kalte ohne angemessenes Grußverhalten,<br />

eine demotivierende ohne<br />

Ermutigung, eine blinde für das große<br />

Engagement der Lehrerschaft, eine<br />

verrechtlichte, die jeden Schullandheimaufenthalt<br />

<strong>zum</strong> juristischen Risiko<br />

Klaus Schenck achtete bei der Auswahl<br />

des Seminars besonders darauf, dass die<br />

Redaktionsmitglieder im Hinblick auf<br />

ihre spätere Karriere profitieren werden.<br />

Um maximale Leistungen erzielen<br />

zu können und somit Erfolg im Beruf zu<br />

haben, ist die Auseinandersetzung mit<br />

den Fragen „Wer bin ich?“, „Was will<br />

ich?“, „Was kann ich?“ und „Was ist möglich?“<br />

erforderlich.<br />

Nachdem die erste Frage mit Hilfe des<br />

Persönlichkeitsprofils und der Überprüfung<br />

der Selbsteinschätzung beantwortet<br />

war, erkundeten die Teilnehmer<br />

mit Hilfe von Fragebögen ihre Interessen<br />

und ihre Fähigkeiten. Mit den Erkenntnissen<br />

aus den ersten drei Fragen<br />

konnten die Schülerinnen und Schüler<br />

nun die Frage nach den Möglichkeiten<br />

bezüglich ihrer Berufswahl beantworten.<br />

Zufriedenheit im Berufsleben kann<br />

man nur dann erfahren, wenn man bei<br />

der Berufswahl die Antworten aller drei<br />

Fragen verbindet.<br />

Komfort-Zone verlassen<br />

Einen runden Abschluss schaffte Birgit<br />

Bornmann mit dem Aufgreifen der<br />

anfänglich erfahrenen Angst vor dem<br />

macht, eine fordernde in Blick auf Lieferung<br />

guter Noten, eine gleichgültige<br />

in Blick auf Schülerleistungen, eine unangenehme<br />

in Blick auf überzogene Elternansprüche,<br />

eine kurzatmige in Blick<br />

auf ständig neue Reformen. Nochmals<br />

gefragt, habe ich mir diese Welt als meinen<br />

Beruf ausgesucht, dann wäre ich ein<br />

Masochist!<br />

Erst in den letzten Jahren merke ich<br />

Kompromittieren beim Präsentieren vor<br />

einer Gruppe.<br />

Sie beschrieb Angst als Frühwarnsystem,<br />

welches Alarm schlage, sobald<br />

man die eigene Komfort-Zone in ein unbekanntes<br />

Gebiet verlässt. Um fremdes<br />

Territorium betreten zu können, sei es<br />

erforderlich seine Grenzlinie, die Linie<br />

der Angst, zu überwinden. Man müsse<br />

lernen mit seinen Ängsten angemessen<br />

umzugehen.<br />

Am Ende eines informativen Tages kann-<br />

ten nun die Redaktionsmitglieder der<br />

„Financial T(’a)ime“ die Hürden und<br />

Erfordernisse in Blick auf eine erfolgreiche<br />

Karriere. Ferner haben sie eigene,<br />

für sie typische Verhaltensstile<br />

kennen gelernt, deren Stärken sie nun<br />

auszubauen und mit deren Schwächen<br />

sie jetzt umzugehen wissen. Nicht zuletzt<br />

ist jeder seinem Selbst ein Stück<br />

näher gekommen, was der Schlüssel zu<br />

einer erfolgreichen Persönlichkeit und<br />

einem guten Miteinander ist.<br />

Artikel: Julia Spiesberger<br />

Fotos: Klaus Schenck<br />

Die großen Tugenden machen einen Menschen bewundernswert,<br />

die kleinen Fehler machen ihn liebenswert.<br />

Lehrersein heute -<br />

eine persönliche Ermutigung<br />

Pearl S. Buck<br />

Klaus Schenck<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Das besondere Thema<br />

als Oberstufenlehrer einen Wandel zu<br />

„piensigen“ Schülern, unselbständig,<br />

verwöhnt und gleichgültig, wie ich es so<br />

geballt noch nicht kannte. Gleichzeitig<br />

begegnet mir immer stärker eine Elternschaft,<br />

die oft vollkommen blind ist für<br />

die „Blindheit“ ihrer Kinder und diese<br />

in ihrer „Blindheit“ ständig gegen uns<br />

noch bestätigt.<br />

Das Übliche, wird man sagen! So ist’s,<br />

zuckt die Achsel und geht weiter. Nur,<br />

es ist mein Alltag, - weitaus wichtiger,<br />

es ist der Alltag junger Menschen! Achselzucken,<br />

Klagen, Eltern beschimpfen<br />

mag für die Psychohygiene eines Lehrers<br />

gut sein, doch ist damit noch nichts<br />

gewonnen.<br />

Gegenfrage: Muss ich verzagen, nur weil<br />

meine Welt nicht mehr die Welt meiner<br />

Schüler ist oder liegt nicht darin eine<br />

ungemeine Chance, und zwar für beide!<br />

Besteht meine Aufgabe nicht im Widerstand<br />

zu einer Entwicklung, die ich<br />

teilweise als „Lebensveruntüchtigung“<br />

junger Menschen betrachte? Schön wäre<br />

natürlich, wenn auch die Eltern zu mir<br />

ins Boot der „Lebenserfahrung“ stiegen<br />

und wir gemeinsam für motivierte Leistungsbereitschaft<br />

und Freude an schulischer<br />

Herausforderung, an Beglückung<br />

im Gelingen ruderten. Nur, wir müssen<br />

gemeinsam rudern, und das ist, wenn es<br />

gegen den Strom heutiger Bequemlichkeit<br />

geht, verdammt anstrengend!<br />

Nein, ich werde nicht jeden Tag auf den<br />

Schultern der „Begeisterung“ aus dem<br />

Klassenzimmer getragen, auch nicht jeden<br />

zweiten. Es ist aber schwer, ermutigend<br />

zu sein, ohne ermutigt zu werden.<br />

Dann pflegen Eltern mir zu antworten:<br />

„Sie bekommen doch Ihr Geld! Uns ermutigt<br />

auch keiner!“ Die meisten von<br />

uns wurden nicht des Geldes, der Ferien<br />

wegen Lehrer, ihnen bedeuten oder<br />

(leider) bedeuteten junge Menschen in<br />

ihrer Freude, Lebensvitalität und –bejahung,<br />

ihrer Begeisterungsfähigkeit, ihrem<br />

kritischen Hinterfragen, aber auch<br />

in ihrem Vertrauen viel, sie wollen/<br />

wollten mit ihnen einen gemeinsamen<br />

Weg gehen.<br />

Eltern können sich meist nicht vorstellen,<br />

was uns ein Dank bedeutet, ein Lob<br />

motiviert, eine Anerkennung umkrempelt,<br />

wir sind doch keine bezahlten Leh-<br />

rer-Söldner! Dem Slogan „Hast du heute<br />

schon dein Kind gelobt?“ sollte der Slogan<br />

zur Seite gestellt werden: „Hast du<br />

heute schon die Lehrkraft deines Kindes<br />

ermutigt!“, schlagartig würde sich kostenneutral<br />

(!) das Schulklima ändern.<br />

Mit der Schnelligkeit, mit der Eltern kritisieren,<br />

sich beim Schulleiter beschweren,<br />

mit der gleichen Schnelligkeit<br />

könnten sie doch gerechterweise am<br />

Telefon sein, um sich bei der Lehrkraft<br />

zu bedanken, die alle Kinder gesund<br />

und zufrieden aus dem Schullandheim<br />

nach Hause brachte, die mit ganz neuen<br />

Ideen die Kinder begeistert und einzelne<br />

nach einer schlechten Klassenarbeit<br />

tröstet und wieder aufbaut.<br />

Zurück zu mir. Oft finde ich die erlebte<br />

Schulgegenwart weder ermutigend noch<br />

motivierend, manchmal nur frustrierend,<br />

gar verletzend, aus der Gegenwart<br />

schöpfe ich oft wenig Kraft, manches<br />

ist nur mit „heruntergeklapptem Visier“<br />

und dickem Fell ertragbar. Nur, ist die<br />

Gegenwart das Kriterium?<br />

Als in den letzten Monaten wieder ´mal<br />

dieses dicke „Lehrerfell“ dünn zu werden<br />

drohte, ließen mich Erlebnisse umdenken,<br />

gaben meiner Gegenwart durch<br />

die Vergangenheit neue Zukunft:<br />

Beim Verlassen eines Cafés an meinem<br />

• früheren Schulort eilte mir ein junger<br />

Mann nach, der mich beim Hereinkommen<br />

schon freundlich grüßte. Er<br />

schüttelte mir die Hand, es sei ihm<br />

ein Anliegen mir zu sagen, was ihm<br />

vor acht Jahren mein Religionsunter-<br />

richt bedeutete.<br />

Am Abend des gleichen Tages kaufte<br />

• ich in einem großen Einkaufszentrum<br />

ein, erblickte einen meiner größten<br />

„Kotzbrocken“ vergangener Schuljahre.<br />

Ich sah vor mir seine Hass erfüllten<br />

Augen zwischen Horrorspielen<br />

und Stinkefinger, ich wollte mich hinter<br />

einem Regal verstecken, zu spät,<br />

er hatte mich erspäht und steuerte<br />

auf mich zu. Er habe jetzt nach Jahren<br />

hier als Verkäufer endlich eine<br />

Lehrstelle bekommen und er vermisse<br />

mich richtig, der Deutschunterricht<br />

habe ihm immer so viel Freude ge-<br />

macht.<br />

Ein Bruder einer ehemaligen Abituri-<br />

• entin rief an und wollte für die Hochzeitszeitung<br />

seiner jetzt dreißigjährigen<br />

Schwester einen Bericht von mir<br />

über sie, sie habe oft von mir zuhause<br />

erzählt.<br />

• Eine ehemalige Abiturientin will die<br />

Fachrichtung „Literatur-Kunst-Medien“<br />

studieren, die Schülerzeitung<br />

sei der Auslöser für ihren jetzigen<br />

Studienwunsch gewesen. Eine andere<br />

schrieb mir, ihr Wunsch Kunstgeschichte<br />

zu studieren habe ihren Ursprung<br />

in einem Kunstgeschichtsreferat bei<br />

mir in „Deutsch“. Und vor wenigen Tagen<br />

gab es schon nach einem Jahr das<br />

erste Nachtreffen meines ehemaligen<br />

Philosophiekurses.<br />

Noch immer finde ich den Schulalltag<br />

oft wenig motivierend, meine Konsequenz<br />

für die Gegenwart (!): Distanz<br />

zu den Schülern, Distanz zur Schule<br />

und Distanz zu meinen vielen Ideen,<br />

dann aber aus der Hoffnung heraus in<br />

innerer Überzeugung unterrichten, der<br />

Gegenwart ganz einfach die Zukunft<br />

überstülpen: Du machst deine Sache<br />

gut, es lohnt sich! Es macht Sinn, sich<br />

heute für das Morgen junger Menschen<br />

zu engagieren, - anders formuliert: Gelassenheit<br />

in der Gegenwart im Vertrauen<br />

auf eine gerechtere Beurteilung in<br />

der Zukunft!<br />

Meinen Kolleginnen und Kollegen wünsche<br />

ich genauso viel Ermutigung, wie<br />

sie mir aus der Vergangenheit für die<br />

Zukunft geschenkt wurde, um sich immer<br />

wieder bewusst zu machen: Es ist<br />

doch auch (!) schön, Lehrer zu sein! Es<br />

macht Sinn!!<br />

Klaus Schenck<br />

Klaus Schenck unterrichtet als Oberstudienrat<br />

Deutsch, Religion und Philosophie<br />

(Wahlfach) an einer beruflichen<br />

Schule mit beruflichem Gymnasium in<br />

Baden-Württemberg. Seine Veröffentlichungen<br />

hingen in Lehrerzimmern, kur-<br />

sierten in Elternkreisen und wurden in<br />

der Lehrerausbildung diskutiert.<br />

Weitere Pädagogik-Veröffentlichungen<br />

finden sich auf seiner Homepage www.KlausSchenck.de,<br />

zusätzlich viele Deutsch-<br />

Materialien (Aufsatz-Strategien) für<br />

schwächere Oberstufen-Schüler.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 47


48<br />

In Memoriam<br />

In Memoriam<br />

Fritz Weidling<br />

Oberstudienrat a. D.<br />

06.07.1906 – 01.02.<strong>2007</strong><br />

Fritz-Erler-Schule<br />

Pforzheim<br />

Eberhard Faul<br />

Studienprofessor a. D.<br />

06.11.1936 – 12.02.<strong>2007</strong><br />

Friedrich-List-Schule Ulm<br />

Renate Grossien a. D.<br />

29.02.1924 – 07.03.<strong>2007</strong><br />

Rudolf-Eberle-Schule<br />

Bad Säckingen<br />

Eberhard Jung<br />

Studiendirektor a. D.<br />

28.09.1926 – 09.04.<strong>2007</strong><br />

Theodor-Heuss-Schule<br />

Reutlingen<br />

Friedhilde Franke<br />

Oberstudienrätin a. D.<br />

23.08.1916 – 02.05.<strong>2007</strong><br />

Fritz-Erler-Schule<br />

Pforzheim<br />

Hans Schuler<br />

Oberstudiendirektor<br />

06.02.1949 – 13.06.<strong>2007</strong><br />

Hauswirtschaftliche Schule<br />

Hechingen<br />

Roland Walloschke<br />

Studiendirektor a. D.<br />

18.09.1922 – 18.05.<strong>2007</strong><br />

Gewerbliche Schule<br />

Schwäbisch Hall<br />

Martin Hügel<br />

Oberstudienrat a. D.<br />

11.11.1940 – 03.07.<strong>2007</strong><br />

Berufliche Schulen Kehl<br />

Reinhold Flohr<br />

Studiendirektor a. D.<br />

19.02.1919 – 11.07.<strong>2007</strong><br />

Johann-Jakob-Widmann-<br />

Schule Heilbronn<br />

Franz Bieg<br />

Technischer Oberlehrer a. D.<br />

19.03.1925 – 13.07.<strong>2007</strong><br />

Technische Schule Aalen<br />

Hannelore Roth<br />

Studienprofessorin a. D.<br />

10.02.1927 – 16.07.<strong>2007</strong><br />

Eberhard-Gothein-Schule<br />

Mannheim<br />

Volker Flory<br />

Oberstudienrat a. D.<br />

12.02.1942 – 17.07.<strong>2007</strong><br />

Johann-Ph.-Bronner-Schule<br />

Wiesloch<br />

Rudolf Mast<br />

Studiendirektor a. D.<br />

26.10.1918 – 28.07.<strong>2007</strong><br />

Steinbeisschule Stuttgart<br />

Heinz Hummel a. D.<br />

07.07.1945 – 11.08.<strong>2007</strong><br />

Eberhard-Gothein-Schule<br />

Mannheim<br />

Hartmut Lang<br />

Studiendirektor<br />

20.03.1944 – 18.09.<strong>2007</strong><br />

Kaufmännisches Schulzentrum<br />

Böblingen<br />

Marga Schick<br />

Oberstudienrätin a. D.<br />

10.11.1944 – 22.12.2006<br />

Wirtschaftsgymnasium<br />

West Stuttgart<br />

Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong>


Geschäftsführender Vorstand<br />

Vorsitzender<br />

Waldemar Futter<br />

Stellvertreter<br />

Herbert Huber<br />

Anton Metz<br />

Vorsitzende des Landesbezirks<br />

Nordwürttemberg<br />

Iris Fröhlich<br />

Vorsitzender des Landesbezirks<br />

Südwürttemberg<br />

Achim Soulier<br />

Vorsitzender des Landesbezirks<br />

Südbaden<br />

Gerd Baumer<br />

Finanzen<br />

Erich Herrling<br />

Referat Technik und Gewerbe<br />

Albrecht Baumann<br />

Referat Wirtschaft und Verwaltung<br />

Erich Herrling<br />

Referat Hauswirtschaft, Pflege,<br />

Sozialpädagogik, Landwirtschaft<br />

Gerhard Mutschler<br />

Das Geschäftsstellenteam<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong><br />

Referat Allgemeine Bildung<br />

Bernhard Arnold<br />

Referat Angestellte<br />

Ottmar Wiedemer<br />

Referat Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Gerd Baumer<br />

Referat Technische Lehrkräfte<br />

Gerd Baumer<br />

Referat für Gleichstellung<br />

Irmgard Burkert<br />

Referat Pensionäre<br />

Alexander Fesl<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

Friedrich Graser<br />

Referat Dienstrecht<br />

Helmut Kleinböck<br />

Referat Redaktion<br />

Marion Peter<br />

Referat Personalvertretung<br />

Norbert Speidel<br />

�Impressum<br />

Abonnenten-Service:<br />

Geschäftsstelle<br />

Schwabstraße 59<br />

70197 Stuttgart<br />

Telefon 07 11 / 48 98 37-0<br />

Telefax 07 11 / 48 98 37-19<br />

www.blv-bw.de<br />

gs@blv-bw.de<br />

Redaktion und Anzeigenverwaltung:<br />

redaktion@blv-bw.de<br />

Marion Peter (Redaktionsleitung)<br />

Dr. Ulrich Brefka<br />

Dr. Ulrike Kagerhuber<br />

Kerstin Kirchgessner<br />

Satz und Druck:<br />

Druckerei & Verlag Karolus GmbH<br />

Württemberger Straße 118<br />

76646 Bruchsal<br />

Telefon 0 72 51 / 23 55<br />

Telefax 0 72 51 / 1 48 65<br />

kontakt@druckerei-karolus.de<br />

www.druckerei-karolus.de<br />

Titelfoto:<br />

Heike Gasch<br />

Erscheinungsweise und Bezugspreis:<br />

<strong>BLV</strong>-Magazin erscheint 5 x jährlich.<br />

Der Verkaufspreis ist durch Mitgliedsbeitrag<br />

abgegolten.<br />

Auflage: 11.400 Stück<br />

Copyright:<br />

Die veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung der Redaktion.<br />

Manuskripte und Beiträge:<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

decken sich nicht unbedingt mit der<br />

Meinung der Redaktion.<br />

Redaktionstermine:<br />

<strong>Ausgabe</strong> Redaktionsschluss<br />

1/2008 10.01.2008<br />

2/2008 03.04.2008<br />

3/2008 05.06.2008<br />

4/2008 11.09.2008<br />

5/2008 06.11.2008


<strong>BLV</strong>-Personalrätekonferenzen für<br />

Angestelltenvertreter/Innen im Schuljahr <strong>2007</strong>/2008<br />

Nichts ist so stetig wie der Wandel. Daher finden auch in diesem Jahr wieder Personalrätekonferenzen zu<br />

Ihrer Information statt. Probleme und Kommentare <strong>zum</strong> TVL stehen im Vordergrund, aber auch allgemeine<br />

Fragen des Personalvertretungsrechts und Informationen zu OES werden erörtert.<br />

Termine:<br />

Regierungspräsidium Freiburg Freitag, 30. November <strong>2007</strong><br />

Regierungspräsidium Stuttgart Dienstag, 15. Januar 2008<br />

Zu den Veranstaltungen erhalten Sie je gesonderte Einladungen.<br />

Ihre AngestelltenvertreterInnen des Referats Angestellte im <strong>BLV</strong>:<br />

Ottmar Wiedemer, Elisabeth Bezner<br />

Südwürttemberg<br />

14.-15. April 2008<br />

in Untermarchtal<br />

Themen:<br />

OES-Regionalisierung<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

Verantwortlich:<br />

Rainer Messner<br />

<strong>BLV</strong>-Personalräteschulungen<br />

Nordbaden<br />

29. Januar 2008<br />

in Karlsruhe/Stupferich<br />

Themen:<br />

OES Regionalisierung<br />

Dienstrechtsreform<br />

Verantwortlich:<br />

Marion Peter<br />

Zu den Veranstaltungen erhalten Sie je gesonderte Einladungen.

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