bericht des geschäftsjahres 2007 - Raiffeisenbank eG Baunatal

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„Hochleistungsfähiges Rennauto am Start“
TECHNOLOGIE
TRANSFER
Prof. Dr.-Ing. habil. Kurt Steinhoff
Inhaber des Lehrstuhls
für Umformtechnik
an der Universität Kassel
Inwiefern ist das Anwendungszentrum
für Metallformgebung, METAKUS
(AWZ), das seit 2007 betrieben wird,
zukunftsweisend für den Standort
Nordhessen?
Prof. Steinhoff:
Mit der Einrichtung von METAKUS ist
es gelungen, Unternehmen, Universität
und Politik in ein Boot zu holen
und eine greifbare Zukunftsoption für
den Standort Nordhessen zu schaffen.
Diese Option gründet auf einer in der
Region seit Jahrhunderten bestehenden
Kompetenz und Tradition in der
Ver- und Bearbeitung von metallischen
Werkstoffen. Und das sollte man in der
politisch motivierten Strukturförderung
nie vergessen – die Menschen sind in
ihren Traditionen verankert. Ein Nordhesse
war eben immer jemand, der mit
den eigenen Händen etwas geschaffen
hat. Das hat mit Kreativität, Können
und Wissen zu tun.
Wie kann man das, was im AWZ getan
wird, konkret und für Nicht-Fachleute
beschreiben? Und an wen richtet sich
das Angebot?
Prof. Steinhoff:
METAKUS führt die traditionellen Methoden
industrieller Metallverarbeitung
in eine neue Dimension. Dem vermeintlich
seelenlosen Werkstoff wird nicht
nur eine geometrische Gestalt verliehen,
sondern hochwertige innere Eigenschaften,
mit denen er beim Einsatz
in komplexen technischen Systemen
in der Lage ist, einen technologischen
Mehrwert zu entfalten. Quelle für
diesen Arbeitsansatz ist der andersartige
Umgang mit den gestalterischen
Möglichkeiten von Wärme und Kälte.
Vehikel sind modernste Techniken der
computergestützten Prozesskontrolle.
Iris Hetz, Diplom-Ingenieurin und Geschäftsführerin
im AWZ:
Ja, durch gezielte Erwärmung bestimmter
Bereiche machen wir das Material
weich und verformbar, so verändern
sich seine Gefügeeigenschaften. Das
tun wir im Blechbereich, aber auch
in der Massivumformung. Was die
Kunden angeht, ist uns als Dienstleister
wichtig, dass wir offen sind für
jeden Anwender. Konkret wenden wir
uns gerade an den Mittelstand, der
zu Forschung und Entwicklung kaum
eigene Möglichkeiten hat, weil er unter
großem Zeitdruck arbeitet.
Dr. Fromm, Geschäftsführer,
UniKasselTransfer:
In der Tat kann man die Tür nicht
weiter öffnen als hier, bezogen auf
die Industrie! Und METAKUS ist
einzigartig in seiner Art, es kann die
Metall verarbeitenden Betriebe in ihrer
Wettbewerbsfähigkeit auf den globalen
Märkten stärken.
Wie sehen Sie in Zukunft die Auslastung
von METAKUS?
Prof. Steinhoff:
Ich meine, Worten müssen auch Taten
folgen! Und daher bin ich gespannt,
welche Taten diejenigen, die sich in
den vergangenen Monaten die Bühne
METAKUS zunutze machten, nun
folgen lassen. Ich sehe oft das Bild vor
mir, dass wir mit METAKUS sozusagen
ein hochleistungsfähiges Rennauto am
Start haben, dessen Motor das Potenzial
eines Champions in sich birgt. Wenn
es nun aber an den Start des Grand
Prix geht, dann heult der Motor zwar
gewaltig auf, da jedoch die Mittel für
die Reifen und Räder fehlen, bleiben
wir stehen, und alle anderen fahren
vorbei. Es fehlt noch an vielen Ecken.
Wir werden sehen, was die Zeit bringt.
Frau Hetz:
Momentan sind wir jedenfalls mit der
sehr guten Auslastung hoch zufrieden
in diesem ersten Jahr. Und wir verwirklichen
spannende Dinge mit sehr
Iris Hetz, Diplom-Ingenieurin
und Geschäftsführerin METAKUS
unterschiedlichen Partnern. Denn so
etwas wie METAKUS gibt es in der Art
bisher nicht. Professor Steinhoff ist
bekannt, die Kunden kontaktieren uns
von überall her!
Dr. Fromm:
Ich sehe METAKUS als eine Art „Autobahn
für Wissen aus der Uni in die
Wirtschaft“. Ein Leuchtturmprojekt.
Denn wir haben es nicht nur mit
regionaler Kundschaft zu tun, sondern
es wird international auf Baunatal und
Nordhessen geschaut! Und da das
AWZ eine hundertprozentige Tochter
der Uni Kassel ist, kann man – in Anführungszeichen
– sagen: Baunatal ist
jetzt Uni-Standort!
DIALOGE 2008
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Dr. Oliver Fromm, Geschäftsführer,
UniKasselTransfer: