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Ein strategischer Ansatz zur Nutzenmessung von CSR

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Der Business Case für Corporate Social<br />

Responsibility: <strong>Ein</strong> <strong>strategischer</strong> <strong>Ansatz</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Nutzenmessung</strong> <strong>von</strong> <strong>CSR</strong><br />

Manuela Weber<br />

Centre for Sustainability Management, Universität Lüneburg<br />

Meeting the Future<br />

Lüneburg, 22.09.2006<br />

www.uni-lueneburg.de/csm


Forschungsbedarf und Forschungsfrage<br />

Grundannahme der strategischen <strong>CSR</strong>-Forschung:<br />

� <strong>CSR</strong> kann die Wettbewerbsfähigkeit und den ökonomischen Erfolg eines<br />

Unternehmens positiv beeinflussen<br />

Forschungsbedarf<br />

� Fehlendes Wissen zum Zusammenhang zwischen <strong>CSR</strong> und Unternehmenserfolg<br />

als Hindernis <strong>zur</strong> weiteren Verbreitung <strong>von</strong> <strong>CSR</strong> (KOM 2001)<br />

� Fokus existierender Studien v.a. auf allgemeinem Zusammenhang zwischen<br />

<strong>CSR</strong> und finanziellem Erfolg mit uneinheitlichen Ergebnissen<br />

� Forschungslücke auf Unternehmensebene <strong>zur</strong> Berechnung des<br />

unternehmensspezifischen Nutzens <strong>von</strong> <strong>CSR</strong> Aktivitäten / Strategien<br />

Forschungsfrage:<br />

� Wie kann der unternehmensspezifische Nutzen <strong>von</strong> <strong>CSR</strong> Maßnahmen<br />

gemessen werden?<br />

M. Weber<br />

2


Definition <strong>CSR</strong><br />

Wesen <strong>von</strong> <strong>CSR</strong> Umfang <strong>von</strong> <strong>CSR</strong><br />

� <strong>Ein</strong>bezug verpflichtender<br />

Bestandteile wie <strong>Ein</strong>haltung<br />

gesetzlicher Bestimmungen (z.B.<br />

Carroll 1979 und 1999)<br />

versus<br />

� Freiwilligkeit als fundamentales<br />

Prinzip <strong>von</strong> <strong>CSR</strong> (z.B. Rat für<br />

Nachhaltige Entwicklung 2006)<br />

Hier vertretene Definition:<br />

M. Weber<br />

3<br />

"while there is substantial agreement that<br />

<strong>CSR</strong> is concerned with the societal<br />

obligations of business, there is much less<br />

certainty about the nature and scope of<br />

these obligations" (Smith 2003, 53)<br />

� <strong>CSR</strong> i.e.S.: Fokus auf Beziehungen<br />

zu gesellschaftlichen Stakeholdern<br />

(z.B. Schaltegger & Wagner 2006)<br />

versus<br />

� <strong>CSR</strong> i.w.S.: Konzept <strong>zur</strong> Begegnung<br />

der sozialen und<br />

umweltbezogenen Anforderungen<br />

der Stakeholder (z.B. Dubielzig &<br />

Schaltegger 2005)<br />

"<strong>CSR</strong> ist ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger<br />

Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Tätigkeit und in die<br />

Wechselbeziehung mit den Stakeholdern zu integrieren." (KOM 2002, 5)


Abgrenzung <strong>CSR</strong> / Corporate Sustainability<br />

Corporate Sustainability: Ziel der Integration der ökonomischen, ökologischen<br />

und sozialen Aspekte des Unternehmensmanagements <strong>zur</strong> Reduzierung der<br />

negativen bzw. Erhöhung der positiven Auswirkungen auf Umwelt und<br />

Gesellschaft (z.B. Schaltegger & Burritt, 2005):<br />

M. Weber<br />

Umweltdimension<br />

Ökonomische<br />

Dimension<br />

Integration<br />

4<br />

Soziale<br />

Dimension<br />

<strong>CSR</strong> i.w.S.: Unternehmensbeitrag <strong>zur</strong> Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung<br />

(OECD 2001); Fokus auf soziale und Umweltdimension mit ökonomischem<br />

Erfolg als mögliche Folge <strong>von</strong> <strong>CSR</strong> (Hansen & Schrader 2005; KOM 2001)


Nutzentreiber des Business Case für <strong>CSR</strong><br />

� Häufig theoretische Beschreibung einzelner <strong>von</strong> <strong>CSR</strong> beeinflusster Treiber der<br />

Wettbewerbsfähigkeit, teils belegt mit Best Practice Beispielen oder Fallstudien<br />

� Systematisierung der Treiber v.a. in Studien zum Business Case for Sustainability<br />

Art des Nutzens<br />

Nichtmonetär<br />

Monetär<br />

�<strong>Ein</strong>nahmensteigerung<br />

�Kostenreduktion<br />

�Risikoreduktion<br />

�Verbesserung des Markenwerts<br />

�Reputationsverbesserung<br />

�Verbesserung der Mitarbeiterrekrutierung<br />

und -motivation<br />

M. Weber<br />

5<br />

�Verbesserter Kapitalzugang<br />

�Sicherung der „license to<br />

operate“<br />

Quantitativ Qualitativ<br />

Art der Indikatoren


Anwendbarkeit existierender Ansätze aus der BWL <strong>zur</strong><br />

Messung der <strong>CSR</strong> Nutzentreiber (1/2)<br />

<strong>Ansatz</strong> Beschreibung<br />

Barwert<br />

Shareholder<br />

Value<br />

Customer<br />

Value<br />

� Bewertung einer (alternativer) Investition(en):<br />

� Bestimmung des Gesamtwerts eines Unternehmens:<br />

CF = Cash Flow, n = Periode, i = Diskontierungssatz, FCF = Free Cash Flow, DC = Fremdkapital<br />

M. Weber<br />

BW =<br />

SHV =<br />

CF<br />

∑ ∞ = n<br />

n=<br />

1<br />

0<br />

1<br />

+ n<br />

i )<br />

∑ CFn<br />

*<br />

( 1+<br />

1<br />

FCFn<br />

*<br />

( 1+<br />

i)<br />

� Bewertung des Werts einer Kundenbeziehung:<br />

– Statisch: Kennzahlenauswertungen (z.B. Kundenprofitabilität,<br />

Umsatz pro Kunde), quantitativ/ qualitative<br />

Ansätze (z.B. Kundenportfolios, Scoringmodelle)<br />

– Dynamisch: z.B. Customer Lifetime Value<br />

6<br />

n<br />

− DC<br />

Anwendbarkeit<br />

Nur<br />

anwendbar<br />

auf monetäre<br />

Faktoren<br />

<strong>Ein</strong>seitiger<br />

Fokus auf eine<br />

Stakeholdergruppe


Anwendbarkeit existierender Ansätze aus der BWL <strong>zur</strong><br />

Messung der <strong>CSR</strong> Nutzentreiber (2/2)<br />

<strong>Ansatz</strong> Beschreibung<br />

Stakeholder<br />

Value<br />

Added<br />

� Bewertung des Werts aller Stakeholderbeziehungen:<br />

N ST = Nutzen pro Stakeholder, K ST = Kosten pro Stakeholder, n = Periode, i = Diskontierungssatz, EK = Eigenkapital, RoSt = Return<br />

on Stakeholder<br />

* Opportunitätskosten = ∅RoSt im Markt<br />

M. Weber<br />

SVA =<br />

∑ ∞ = n<br />

n=<br />

1<br />

( N<br />

ST<br />

n<br />

−K<br />

7<br />

ST<br />

n<br />

1<br />

) *<br />

( 1+<br />

i)<br />

1. Überschussgewinn = Gewinn vor EK-Kosten – EK-<br />

Kosten<br />

2. RoSt = Barwert des Überschussgewinns/Barwert der<br />

Stakeholderkosten<br />

3. RoSt Differenzial = RoSt – Opportunitätskosten*<br />

4. SVA = Stakeholderkosten * RoSt Differenzial<br />

n<br />

Anwendbarkeit<br />

Fokus bei <strong>CSR</strong><br />

eher themenalsakteursbezogen;<br />

Logik<br />

auf monetäre<br />

Faktoren<br />

übertragbar<br />

Fazit:<br />

Discounted Cash Flow - Logik auf monetäre <strong>CSR</strong> Nutzentreiber übertragbar, muss<br />

aber um weitere quantitative und qualitative Auswertungen ergänzt werden


Bestandteile der <strong>Nutzenmessung</strong> <strong>von</strong> <strong>CSR</strong><br />

� Anwendung der “Discounted Cash Flow”-Logik<br />

<strong>zur</strong> Berechnung eines <strong>CSR</strong> Value Added<br />

Art des Nutzens<br />

Nicht-monetär Monetär<br />

M. Weber<br />

� <strong>Ein</strong>nahmen<br />

� Kosten<br />

� Risiko<br />

� Markenwert<br />

� Reputation<br />

� Mitarbeiterrekrutierung,<br />

-<br />

motivation<br />

� Kapitalzugang<br />

� „license to<br />

operate“<br />

Quantitativ Qualitativ<br />

Art der Indikatoren<br />

� Aufstellung <strong>von</strong> KPIs mit quantitativen Indikatoren<br />

8<br />

� Qualitative<br />

Auswertung des<br />

<strong>Ein</strong>flusses der<br />

<strong>CSR</strong>-Aktivitäten<br />

auf<br />

Stakeholderbeziehungen


Modell <strong>zur</strong> <strong>Nutzenmessung</strong> <strong>von</strong> <strong>CSR</strong><br />

Bewertung der strategischen<br />

Relevanz der Teilerhebungen<br />

Berechnung<br />

des monetären<br />

„<strong>CSR</strong><br />

Value Added“<br />

M. Weber<br />

9<br />

Auswertung<br />

der qualitativen<br />

<strong>CSR</strong><br />

Nutzentreiber<br />

Messung der <strong>CSR</strong><br />

KPIs


Bewertung der strategischen Relevanz der<br />

Teilerhebungen<br />

� Bewertung der Relevanz der Nutzentreiber bezüglich ihres Beitrags <strong>zur</strong><br />

Erreichung der <strong>CSR</strong>-Strategie und Ziele<br />

Beitrag zu kurzfristigen <strong>CSR</strong>-<br />

Zielen<br />

Niedrig Hoch<br />

M. Weber<br />

Niedrig Hoch<br />

Beitrag <strong>zur</strong> <strong>CSR</strong> Strategie<br />

10


Schlussfolgerung und weiterer Forschungsbedarf<br />

Forschungsbeitrag<br />

� Nutzenmodell stellt systematischen <strong>Ansatz</strong> <strong>zur</strong> Bewertung einzelner <strong>CSR</strong>-<br />

Aktivitäten auf Unternehmensebene dar<br />

<strong>Ein</strong>schränkungen<br />

� Hoher Bewertungsaufwand, daher in Praxis ggf. Fokussierung auf<br />

Teilerhebungen mit strategisch relevanten Treibern notwendig<br />

� Schwierigkeit der Isolierung einzelner Effekte (z.B. auf <strong>CSR</strong> <strong>zur</strong>ückzuführende<br />

Bestandteile der Kundenzufriedenheit)<br />

Weiterer Forschungsbedarf<br />

� <strong>Ein</strong>bettung der <strong>CSR</strong> <strong>Nutzenmessung</strong> in strategisches (<strong>CSR</strong>-) Management<br />

� Empirischer Test des Modells<br />

M. Weber<br />

11


Vielen Dank für die<br />

Aufmerksamkeit!<br />

M. Weber<br />

12

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