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MOTION<br />
DAS KUNDENMAGAZIN DER SCHLEIFRING GRUPPE<br />
Gut aufgestellt<br />
Mit Standhaftigkeit und guten Strategien durch turbulente Zeiten<br />
MASCHINEN IN MAILAND: KÖRBER SCHLEIFRING auf der EMO 20<strong>09</strong><br />
INDIEN: Die Zeichen im Land der Superlative stehen auf Wachstum<br />
KURT A. KÖRBER: Über den Gründer der SCHLEIFRING Gruppe<br />
AUSGABE 2/20<strong>09</strong>
PROFILSCHLEIFEN<br />
MIT WINTERTHUR:<br />
LEIDENSCHAFTLICH PRÄZISE<br />
Schweiz<br />
Winterthur Schleiftechnik AG<br />
Oberer Deutweg 4<br />
8411 Winterthur<br />
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59383 Västervik<br />
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Deutschland<br />
Winterthur Schleiftechnik GmbH<br />
Hundsschleestrasse 10<br />
72766 Reutlingen<br />
Tel.: +49 (0)7121 93 24 0<br />
Fax: +49 (0)7121 93 24 24<br />
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Winterthur Technology UK Ltd.<br />
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Sheffield S3 9QX<br />
Tel.: +44 (0)114 275 42 11<br />
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WENDT GmbH<br />
Fritz-Wendt-Strasse 1<br />
40670 Meerbusch<br />
Tel.: +49 (0)2159 671 0<br />
Fax: +49 (0)2159 806 24<br />
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USA<br />
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10 Viking Road<br />
Webster MA 01570<br />
Tel.: +1 (508) 949 10 61<br />
Fax: +1 (508) 949 20 86<br />
info@winterthurusa.net<br />
Österreich<br />
Rappold Winterthur Technologie GmbH<br />
St. Magdalenerstrasse 85<br />
9500 Villach<br />
Tel.: +43 (0)42 42 41 811 0<br />
Fax: +43 (0)42 42 41 811 701<br />
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Kluge Strategien<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
im Sommer mehrten sich die Anzeichen für ein Ende<br />
der Talfahrt der Weltwirtschaft. Dies ist ein Hoffnungs-<br />
schimmer, wenngleich die Krise nahezu alle Branchen<br />
weiterhin fest im Griff hat. Auch die SCHLEIFRING<br />
Gruppe spürt den Abwärtstrend der letzten Monate<br />
massiv. Dennoch müssen wir den Blick aufs Ganze<br />
bewahren: Was kommt, wenn die Konjunktur wieder<br />
anzieht? Und was können wir tun, um dafür gut gerüs-<br />
tet zu sein?<br />
Für die SCHLEIFRING Gruppe heißt das, die bestehen-<br />
den Strategien weiter umzusetzen, die Produktions-<br />
prozesse zu optimieren und das Budget für Forschung<br />
Ihr<br />
Dr. Ralf Kammermeier<br />
Geschäftsführer<br />
Körber Schleifring GmbH<br />
EDITORIAL<br />
und Entwicklung konstant zu halten. Innovationen sind<br />
keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis<br />
konsequenter Forschungs- und Entwicklungsarbeit –<br />
auch in turbulenten Wirtschaftsphasen wie dieser.<br />
Darum geht es auch auf der EMO in Mailand, auf der<br />
wir viele Neuheiten präsentieren.<br />
In guter Tradition setzt die SCHLEIFRING Gruppe damit<br />
den Unternehmergeist und den Ideenreichtum unseres<br />
Firmengründers Kurt A. Körber fort, dessen 100. Geburtstag<br />
wir in diesem Jahr feiern.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
3
INHALT<br />
4 MOTION 02/<strong>09</strong>
NEWS<br />
06<br />
06<br />
TITELGESCHICHTE<br />
08<br />
18<br />
20<br />
26<br />
28<br />
30<br />
40<br />
42<br />
Neue Kooperation<br />
WALTER und DMG vergrößern das<br />
Angebot zur Werkzeugmessung<br />
Ausgezeichnet<br />
Verleihung des „Award della Meccanica“<br />
und des Fritz Studer Awards 2008<br />
Krisenbewältigung<br />
Die SCHLEIFRING Gruppe setzt auf<br />
langfristige Strategien und hält an<br />
ihrem Weg Richtung Zukunft fest<br />
TOOLS & TECHNOLOGY<br />
Weltklasse<br />
Der Industriezulieferer Kostwein<br />
schleift mit SCHAUDT Maschinen<br />
Elektromotorenbau<br />
Die Otto Suhner GmbH ersetzt sechs<br />
Maschinen durch die STUDER S242<br />
Blister-Verpackungen<br />
Die BLOHM PLANOMAT HP im<br />
Einsatz für die Pharmabranche<br />
Nachhaltige Stromerzeugung<br />
Bearbeiten von Turbinenschaufeln<br />
auf MÄGERLE Schleifzentren<br />
Werkzeug und Formenbau<br />
Für die Söhnergroup und die<br />
Fischer GmbH ist JUNG erste Wahl<br />
Bewegende Technik<br />
Software von WALTER hilft beim<br />
Schleifen künstlicher Gelenke<br />
Mikrowerkzeuge<br />
Die Schweizer Uhrenmanufaktur IWC<br />
stellt ihre Spezialwerkzeuge selbst her<br />
– auf der EWAG WS11<br />
18<br />
MÄRKTE & TRENDS<br />
12<br />
16<br />
12<br />
34<br />
MOTIONS & MORE<br />
22<br />
32<br />
38<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
INHALT<br />
EMO Mailand 20<strong>09</strong><br />
Die Innovationen der SCHLEIFRING<br />
Gruppe auf der Branchenleitmesse<br />
Fertigungsqualität<br />
Die planlauf GmbH ist spezialisiert<br />
auf Maschinendynamik bei<br />
Schwingungsphänomenen<br />
Länderspezial Indien<br />
Auf dem dynamischen Subkontinent<br />
stehen alle Zeichen auf Wachstum<br />
So entstand die SCHLEIFRING Gruppe<br />
Der Erfi nder, Unternehmer und<br />
Gründer Kurt A. Körber<br />
upgrade Göppingen<br />
Der neue Newsletter der Marke<br />
JUNG informiert über innovative<br />
Schleifanwendungen<br />
ReMOTION<br />
Rückblick auf das SCHLEIFRING<br />
Grinding Symposium 20<strong>09</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Körber Schleifring GmbH, Hamburg Chefredaktion: Peter Lütjens Realisation: JDB MEDIA GmbH, Schanzenstraße 70, 20357 Hamburg, Deutschland, www.jdb.de<br />
Projektleitung: Jan Hawerkamp Art Direction: Claudia Schiersch Redaktion: Marc-Oliver Prier (Ltg.), Lutz Günther, Oliver Haastert, Dania Müller, Ira Schroers Layout: Steffi<br />
Pflugbeil (Ltg.), Yvonne Vahland Übersetzung/Lektorat: SKH SprachKontor Hamburg GmbH Fotos: akg-Images (S. 37), augenklick (S. 18), dpa (S. 18), Getty Images (Titel, S. 4, 8, 11,<br />
35, 36, 37), iStockphoto (S. 9, 26, 34, 35), Laif Travel (S. 12), Masterfile (S. 10, 42), Siemens (S. 11, 28), Stockmaritim (S. 18), Ullsteinbild (S. 22), Visum (S. 9, 35), xxpool/Miriam<br />
Maslo/Science Photo Library (S. 41) Litho: Fire Dept. GmbH, Hamburg Druck: NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG, Wittingen<br />
5
NEWS<br />
VERTRIEBSKOOPERATION<br />
Größere Produktpalette<br />
Pünktlich zum Start der diesjährigen EMO in Mailand<br />
(5. bis 10. Oktober 20<strong>09</strong>) ging das SCHLEIFRING Unternehmen<br />
Walter Maschinenbau GmbH mit der DMG Microset<br />
GmbH in Europa eine Vertriebskooperation ein. Durch diese<br />
Verbindung steht den Kunden ein einmaliges Komplettan-<br />
gebot im Bereich der Werkzeugmessung zur Verfügung.<br />
Konkret bedeutet dies, dass sich die Angebotspalette von<br />
WALTER um Produkte der DMG Microset zur Werkzeugvor-<br />
6 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Gratulation: STUDER<br />
Geschäftsführer<br />
Fred W. Gaegauf<br />
(links) überreicht Dr.<br />
Severin Hannig den<br />
Fritz Studer Award<br />
AUSZEICHNUNGEN<br />
Zwei Awards verliehen<br />
einstellung erweitert. Im Gegenzug bietet die DMG Vertriebs-<br />
organisation auch die Werkzeugmessmaschinen von WALTER<br />
an. Darüber hinaus beinhaltet die Zusammenarbeit einen inten-<br />
siven Austausch auf dem Gebiet der gegenseitigen Hard- und<br />
Softwarekomponentenlieferung. Der Vorteil: Kunden beider<br />
Unternehmen haben fortan einen kompetenten Ansprechpart-<br />
ner für alle Gerätekonzepte. Support und Service werden in<br />
bewährter Weise vom jeweiligen Lieferwerk angeboten.<br />
Ausgezeichnet:<br />
Francesco Buccieri,<br />
STUDER Verkaufsleiter<br />
Italien (links),<br />
nimmt die Ehrung<br />
entgegen<br />
Große Ehre für Dr. Severin Hannig: Der Wissenschaftler vom Werkzeugmaschinenlabor<br />
(WZL) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) wurde<br />
im Rahmen des internationalen SCHLEIFRING Grinding Symposiums 20<strong>09</strong> mit dem<br />
Fritz Studer Award 2008 ausgezeichnet. Hannig erhielt den mit 10 000 Schweizer<br />
Franken dotierten Preis für seine Arbeit mit dem Titel „Analyse, Modellierung und<br />
Simulation des dynamischen Verhaltens beim spitzenlosen Einstechschleifen“. Der<br />
Forschungspreis richtet sich an Absolventen europäischer Universitäten und Fachhochschulen<br />
technischer Fachrichtungen. Bewertungskriterien sind die Umsetzbarkeit<br />
der Kenntnisse in der Maschinenindustrie, Neuheit und Idee der Forschungsarbeit,<br />
der wissenschaftliche Gehalt sowie die Richtigkeit der Aussagen und Ergebnisse.<br />
STUDER vergab den Preis zum zweiten Mal. Das von Dr. Hannig entwickelte System<br />
berücksichtigt insbesondere das dynamische Nachgiebigkeitsverhalten der Maschinen.<br />
Die Schwerpunkte seiner Forschung bilden umfangreiche Untersuchungen zum Spitzenlosschleifen<br />
(siehe auch Seite 16).<br />
Premiere in Italien: Im Frühjahr wurde in Segrate erstmalig der Technologiepreis<br />
„Award della Meccanica“ verliehen. In der Kategorie Schleifmaschinen gewann die<br />
STUDER S22 die Auszeichnung „Premio alla Tecnologia“. Damit wird die beste Technologie<br />
geehrt. Insgesamt zeichnete die Jury fünf Maschinengattungen aus: Bearbeitungszentren,<br />
Drehmaschinen und -zentren, Schleifmaschinen, Transfermaschinen<br />
und Steuerungen. www.studer.com
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Meister Abrasives<br />
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MOTION 02/<strong>09</strong><br />
7
TITELGESCHICHTE<br />
UMGANG MIT DER KRISE<br />
Standhaft bleiben<br />
Standhaft: Mit guten<br />
Strategien und<br />
Durchsetzungskraft<br />
am Ziel festhalten<br />
Die Wirtschaftskrise hat viele Branchen hart getroffen. KÖRBER SCHLEIFRING setzt auf<br />
eine langfristige Strategie und hält am eingeschlagenen Weg in Richtung Zukunft fest.<br />
och nie war die Weltwirtschaft so<br />
N stark vernetzt wie heute. Dies gilt<br />
nicht nur für den globalen Handel, sondern<br />
auch für das sensible Zusammenspiel<br />
der Industrien untereinander. Kein<br />
Wunder also, dass bei einer derart engen<br />
Verzahnung die Wirtschaft weltweit<br />
unter den Folgen der Krise leidet – auch<br />
mit signifi kanten Auswirkungen auf die<br />
Abnehmerbranchen des Werkzeug-<br />
maschinenbaus. Die Kapazitätsausla-<br />
stung liegt hier aktuell nur zwischen<br />
50 und 70 Prozent und damit deutlich<br />
8 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
niedriger als im Vorjahr. Investitionen in zusätzliche Kapazitäten, aber auch<br />
Ersatzinvestitionen fi nden nicht statt.<br />
Besonders hart hat es zum Beispiel die Automobilindustrie und ihre Zulieferer<br />
getroffen – wenn auch in einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Die größten<br />
Verlierer des Wirtschaftseinbruchs sind die Autobauer in den USA und Japan mit<br />
einem prognostizierten Produktionsminus von 37 beziehungsweise 28 Prozent in<br />
20<strong>09</strong> (siehe Grafi k oben rechts). Auch die europäische Automobilindustrie steht<br />
trotz Konjunkturprogrammen nicht viel besser da. Die Zahl der produzierten Pkw<br />
wird hier um 20 Prozent sinken. Gute Zuwächse hingegen werden im laufenden<br />
Jahr China und Indien verzeichnen können. Beide Länder profi tieren von einem
Krisengebeutelt: Die Automobilindustrie leidet wie<br />
viele andere Branchen unter dem Konjunktureinbruch<br />
zwar gebremsten, aber anhaltenden<br />
Wirtschaftswachstum und damit von<br />
einer steigenden Inlandsnachfrage.<br />
Im verarbeitenden Gewerbe ist die Situation<br />
ähnlich. Allein in Deutschland<br />
ist der Umsatz im Rekordtempo eingebrochen<br />
und ging im ersten Halbjahr<br />
20<strong>09</strong> im Vergleich zum Vorjahr um 21<br />
Prozent zurück. Zwar sprechen aktuelle<br />
Wirtschaftsdaten dafür, dass die Talfahrt<br />
gestoppt ist. Allerdings ist damit<br />
die Krise noch nicht überwunden. Beispiel<br />
Metall- und Elektroindustrie: Hier<br />
liegt die Nachfrage noch immer um 26<br />
Prozent unter dem Niveau von 2008, bei<br />
der Produktion sind es 25 Prozent.<br />
Bei den Maschinenbauern rund um den<br />
Globus kommt eine besondere Problematik<br />
zum Tragen: Ihre Güter gehören<br />
zu den „Postponables“ – also langlebigen<br />
Gütern, auf die Unternehmen einerseits<br />
angewiesen sind, deren Kauf<br />
sie andererseits aber leicht aufschieben<br />
können. Die Hersteller von Werkzeugmaschinen<br />
sind besonders stark betroffen.<br />
Nach Angaben des Vereins Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW) brach der Auftragseingang im<br />
Vergleich zu 2008 im ersten Halbjahr<br />
20<strong>09</strong> um 70 Prozent ein. „Innerhalb eines<br />
Jahres ist das Auftragsniveau quasi auf<br />
ein Drittel zusammengeschmolzen“,<br />
kommentiert Dr. Wilfried Schäfer,<br />
Geschäftsführer des VDW. Japans Werk-<br />
GLOBALE PKW-PRODUKTION 1 NACH REGIONEN<br />
2008 20<strong>09</strong> Veränderung<br />
Europa 20489,6 16391,9 –20 %<br />
China 7492,2 8943,0 +19 %<br />
Japan/Korea 14400,9 10297,5 –28 %<br />
Mittlerer Osten/Afrika 1718,2 1516,3 –12 %<br />
Nordamerika 12641,4 8016,4 –37 %<br />
Südamerika 3738,4 3430,1 –8 %<br />
Südasien 4970,9 4312,0 –13 %<br />
Indien 1930,0 2100,0 +9 %<br />
Weltweit 65451,6 52907,2 –19 %<br />
Die Automobilindustrie zählt zu den großen Verlierern der Weltwirtschaftskrise.<br />
Bis auf China und Indien gehen rund um den Globus die Produktionszahlen zurück.<br />
Besonders hoch sind die Verluste in Nordamerika, Japan/Korea und Europa.<br />
zeugmaschinenhersteller traf es noch schlimmer: Ihre Aufträge gingen sogar um<br />
80 Prozent zurück.<br />
Auch an der SCHLEIFRING Gruppe geht die Krise nicht spurlos vorbei. „Wir müssen<br />
größere Auftragseinbrüche hinnehmen, können dies aber besser verkraften<br />
als manche Wettbewerber“, sagt Dr. Ralf Kammermeier, Geschäftsführer Marketing<br />
und Vertrieb der Körber Schleifring GmbH. „Mit unserem breiten Produkt- und<br />
Leistungsportfolio sind wir gut aufgestellt, um Schwankungen einzelner Abnehmerbranchen<br />
abzufedern.“ Auch garantiert die internationale Präsenz der<br />
Gruppe Stabilität, denn die Marktpotenziale für Schleifmaschinen sind in den<br />
einzelnen Regionen der Welt unterschiedlich beeinträchtigt (siehe Grafi k unten).<br />
Dazu hilft die Entwicklung krisenfester Abnehmerbranchen wie Windkraft, Energieturbinen<br />
und Medizintechnik.<br />
� Richtig auf die Krise reagieren<br />
„Bei aller Dramatik der momentanen Lage gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren.<br />
Statt Panikmache ist konsequentes<br />
und überlegtes Handeln gefragt“,<br />
analysiert Dr. Kammermeier. Um<br />
durch die Krise zu steuern, stehen<br />
bei vielen Unternehmen Managementansätze<br />
im Vordergrund, die<br />
Restrukturierungen durch Kapazitätsanpassungen,Standortkonsolidierungen<br />
und Kostensenkungsprogramme<br />
umfassen. Allerdings<br />
greifen diese Methoden für sich<br />
betrachtet zu kurz, um gestärkt aus<br />
der Konjunkturfl aute hervorzuge-<br />
hen. Vielmehr sind mittelfristig<br />
tragfähige Strategien gefragt, die<br />
auch in der Erholungsphase der<br />
Märkte Wirkung zeigen. Dabei<br />
spielt Flexibilität eine zentrale Rol-<br />
le: Unternehmen müssen in der<br />
2008<br />
20<strong>09</strong><br />
STARKE VERLUSTE<br />
Amerika<br />
– 32 %<br />
Mrd. €<br />
Westeuropa<br />
– 40 %<br />
Welt gesamt<br />
Osteuropa<br />
–36 %<br />
Rückläufi ges Marktpotenzial von Schleifmaschinen<br />
im Jahresvergleich (2008/20<strong>09</strong>): Die<br />
Entwicklung verläuft regional unterschiedlich.<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
China<br />
– 12 % Asien ohne<br />
China<br />
– 38 %<br />
9<br />
1 In Tsd. Stück Quelle: CSM Worldwide, Inc., Juli 20<strong>09</strong><br />
Quelle: KÖRBER SCHLEIFRING
TITELGESCHICHTE<br />
Gute Prognosen: Nach einigen<br />
Turbulenzen sehen Experten die<br />
Luftfahrtindustrie im Aufwind<br />
Lage sein, rechtzeitig auf einen Wachstumskurs<br />
einzuschwenken. Dies unterstützen<br />
schlanke Prozessketten und<br />
moderne Fertigungstechnologien. Kurze<br />
Durchlaufzeiten und effi ziente Logis-<br />
tikprozesse sind die Voraussetzung für<br />
ein geringes Working Capital, das bei<br />
der Finanzierung des Wachstums hilft.<br />
Ein wichtiges Instrument zur standortübergreifenden<br />
Beherrschbarkeit der<br />
Prozesse ist eine leistungsfähige IT-<br />
Infrastruktur. All dies geschieht im Fokus<br />
des Kunden für innovative Produkte,<br />
globale Präsenz und einen schlagkräftigen<br />
Service.<br />
KÖRBER SCHLEIFRING handelt langfristig<br />
und mit Bedacht: Die Unternehmensgruppe<br />
hält an der bestehenden<br />
Strategie unvermindert fest und<br />
investiert – gegen den allgemeinen<br />
Trend – auf hohem Niveau: Der Forschungsetat<br />
bleibt konstant, unabhän-<br />
10<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
gig vom rückläufi gen Umsatz. Die Gruppe arbei-<br />
tet konsequent an der Umsetzung eines neuen<br />
Produktions- und Fertigungsstättenkonzepts und<br />
stärkt ihr Serviceportfolio.<br />
� Hohe Investitionsbereitschaft<br />
Von diesem langfristigen Kurs profi tieren auch die<br />
Kunden: Mit dem Produktions- und Fertigungs-<br />
stättenkonzept bündeln die Unternehmen der<br />
SCHLEIFRING Gruppe die Produktion von Basis-<br />
maschinen an drei Produktionsstätten. Dies führt<br />
zu effi zienteren und standardisierten Fertigungs-<br />
prozessen mit kürzeren Durchlaufzeiten. Die üb-<br />
rigen Standorte können sich intensiver auf an-<br />
spruchsvolle Kundenapplikationen konzentrieren,<br />
ihr Know-how auf diesen Gebieten kontinuierlich<br />
erweitern und ihre Kunden mit wachsender technologischer<br />
Kompetenz unterstützen. Beispiele für<br />
die hohe Investitionsbereitschaft der SCHLEIFRING<br />
Gruppe sind die Eröffnung einer 2000 Quadratmeter<br />
großen Halle für die Produktion von Basismaschinen<br />
sowie die Inbetriebnahme eines neuen,<br />
modernen Hochregallagers bei STUDER, die Verdoppelung<br />
der Montagekapazität bei MÄGERLE<br />
durch eine neue Halle für kundenspezifi sche Appli-<br />
kationen sowie die in China entstehende leistungs-<br />
fähige Präzisionsfertigung für lokale Produkte.<br />
Gerade in schwieriger wirtschaftlicher Lage sind<br />
Betriebe auf intakte Servicestrukturen ihrer Maschi-<br />
nenlieferanten angewiesen. Zu den neuesten Angeboten des SCHLEIFRING SERVICE<br />
zählt zum Beispiel die präventive Instandhaltung. Sogenannte „Care Kits“ beinhal-<br />
ten den Austausch oder die Überholung von Maschinenteilen, abhängig von der<br />
Maschinenlaufzeit. Dies sichert Verfügbarkeiten und vermeidet spätere Kosten.<br />
� Es tut sich etwas<br />
Selbst wenn niemand exakt vorhersagen kann, wie sich die Märkte in den nächsten<br />
Jahren weiterentwickeln, zeichnen sich in einigen Branchen technologische<br />
Entwicklungen ab, die auf bessere Zeiten hoffen lassen. Gute Zukunftsperspek-<br />
tiven hat beispielsweise die Energiebranche, da die weltweite Nachfrage nach<br />
elektrischem Strom langfristig steigen wird. Der Bedarf in den Industrienationen<br />
ist ungebrochen hoch – Schwellenländer wie die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland,<br />
Indien, China) ziehen rasch nach. Der weltweite Strombedarf könne bis zum Jahr<br />
2030 um 40 Prozent steigen und sich bis 2050 möglicherweise sogar verdop-<br />
peln, heißt es aus Kreisen des Weltenergierats (WEC). Der hierfür notwendige<br />
Kapazitätsausbau erfordert ebenso neue Investitionen, wie der Ersatzbedarf alter<br />
Kraftwerke, der insbesondere in Europa und den USA zur Emissionsreduzierung<br />
und Wirkungsgraderhöhung ansteht. Der weltweit geförderte Einsatz regenerativer<br />
Energien, wie der Wind- oder Wasserkraft, kann diesen enormen Mehrbedarf allein<br />
nicht decken.<br />
Wachstumsimpulse kommen auch aus der Medizintechnik. Von Therapie- und<br />
Diagnosegeräten über die Herstellung neuer Medikamente und individuell ange-
passte, verbrauchsgerechte Verpa-<br />
ckungen bis hin zu biokompatiblen Pro-<br />
thesen wie Hüft- und Kniegelenken – das<br />
Angebots- und Leistungsspektrum der<br />
medizinischen Industrie entwickelt sich<br />
rasant. So steigt zum Beispiel der Einsatz<br />
künstlicher Knie- und Hüftgelenke kon-<br />
tinuierlich. Ein höheres Lebensalter und<br />
die damit verbundene stärkere Beanspruchung<br />
der Gelenke wie auch die<br />
immer früher einsetzende Implantation<br />
sind die Hauptgründe.<br />
Sogar die Luftfahrtindustrie unterliegt<br />
den aktuellen Marktturbulenzen. Aufgrund<br />
des längerfristig angelegten Geschäftes<br />
ist diese Branche jedoch nicht<br />
so stark von der Krise beeinfl usst wie<br />
etwa die Automobilindustrie. Dies be-<br />
stätigen die aktuellen Entwicklungen der<br />
Flotten und des Passagieraufkommens.<br />
Laut Prognosen von Verbänden wie der<br />
International Civil Aviation Organization<br />
(ICAO) könnten bereits 2012 die Passagierzahlen<br />
die Werte von 2008 wieder<br />
übertreffen. Auch schärfere Gesetzesvorgaben<br />
zum Schadstoffausstoß und<br />
Geräuschverhalten der Triebwerke sowie<br />
stabile Anfragen des Militärsektors werden<br />
den Bedarf an Produktionsmitteln<br />
in dieser Branche weiter antreiben.<br />
Besonders hart bremste die Krise die<br />
Automobilindustrie und ihre Zulieferer<br />
aus. Doch dieser Bereich bleibt auch in Zukunft die wichtigste Abnehmerbranche<br />
des Werkzeugmaschinenbaus. Experten schätzen, dass bereits 2011 die weltweite<br />
Automobilproduktion wieder die Anzahl von 2008 erreicht, allerdings mit anderen<br />
regionalen Schwerpunkten als heute. Zudem wird der Nachholbedarf in<br />
den Schwellenländern seinen Beitrag zur Steigerung des Pkw-Absatzes leisten.<br />
Alternative Antriebe wie Hybrid- oder Elektromotoren werden sich nur langsam<br />
durchsetzen. Bis 2020, prognostizieren Studien, wird beispielsweise der Anteil<br />
von Elektroantrieben kaum über zehn Prozent hinausgehen, der von Hybridantrieben<br />
nicht über 15 Prozent. Nach wie vor wird weltweit in die Produktion hochmoderner<br />
Verbrennungsmotoren investiert werden. Gesetzliche Anforderungen<br />
an die Reduzierung des Schadstoffausstoßes und die Entwicklung verbrauchsreduzierender<br />
Technologien erfordern dabei hochmoderne Fertigungsanlagen.<br />
� Windmühlen statt Mauern<br />
Riesige Maschinen mit Zukunft: Die Nachfrage nach Energieturbinen ist ungebrochen<br />
Künstliches Hüftgelenk: Das Angebots- und Leistungsspektrum der medizinischen Industrie entwickelt sich rasant<br />
Die SCHLEIFRING Gruppe steht ihren Kunden auch in stürmischen Zeiten als<br />
verlässlicher Partner zur Seite und blickt optimistisch in die Zukunft. Gerade<br />
Optimismus ist ein wichtiger Baustein der Kri-<br />
senbewältigung, bestätigt auch die „Wachs-<br />
tumsstudie“ von Simon-Kucher & Partners.<br />
„Die psychologische Seite ist nicht zu unter-<br />
schätzen“, stellt Studienautor Dr. Philip Grote<br />
fest. 2600 europäische Industrieunternehmen<br />
nahmen an der Untersuchung teil. Ergebnis:<br />
Vier von fünf Befragten setzen auf die Stärkung<br />
ihrer Innovationskraft. Die Firmen seien von<br />
der Krise nicht so stark gelähmt, wie allgemein<br />
angenommen wird. Die große Mehrheit agiere<br />
vorausschauend und nachhaltig, heißt es. Die<br />
wichtigsten Ziele seien verbesserte Angebote<br />
bei Service und Kundennähe, Innovationserfolg<br />
und Technologieführerschaft. „Wenn der<br />
Sturm kommt“, sagt ein chinesisches Sprichwort,<br />
„bauen die einen Mauern und die anderen<br />
Windmühlen.“ Oder anders: Es kommt<br />
darauf an, was man daraus macht.<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
11
MÄRKTE & TRENDS<br />
EMO 20<strong>09</strong><br />
Maschinen. Mode. Mailand.<br />
Leistungsstarke Maschinen, effi ziente Software – die SCHLEIFRING Gruppe auf der EMO 20<strong>09</strong>.<br />
Vom 5. bis 10. Oktober 20<strong>09</strong> ist die<br />
norditalienische Modemetropole<br />
Mailand fest in der Hand der Werkzeug-<br />
WERKZEUGSCHLEIFEN<br />
EWAG COMPACT LINE<br />
Kompakt und ergonomisch<br />
EWAG stellt auf der EMO die neue COMPACT LINE vor. Die<br />
fl exible und hochpräzise Schleifmaschine wurde erstmals<br />
auf dem SCHLEIFRING Grinding Symposium 20<strong>09</strong> präsentiert.<br />
Mit ihrer kompakten Bauweise, der ergonomischen<br />
Bedienung und ihrem integrierten Robotersystem setzt<br />
die COMPACT LINE Maßstäbe auf engstem Raum – egal<br />
ob bei der Herstellung oder beim Nachschleifen von Wendeschneidplatten<br />
in allen Materialien. Mit dem neuen Modul<br />
PKD/PKB für das Schleifen superharter<br />
Werkstoffe ist die Maschine<br />
jetzt auch für die<br />
Bearbeitung von Diamantschneidstoffen<br />
ausgerüstet. Wie erfolgreich<br />
das funktioniert,<br />
demonstriert<br />
EWAG in Mailand.<br />
Für superharte<br />
Werkstoffe: Die neue<br />
COMPACT LINE von EWAG<br />
12 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
WALTER HELITRONIC POWER<br />
Verkaufsschlager<br />
Auf der größten Werkzeugmaschinenmesse<br />
der Welt<br />
darf selbstverständlich<br />
die<br />
meistverkaufte<br />
CNC-Werkzeugschleifmaschine<br />
der<br />
Welt nicht fehlen:<br />
Die HELITRONIC<br />
POWER von WALTER schleift<br />
rotationssymmetrische Präzisionswerkzeuge<br />
für die Metall- und<br />
Holzbearbeitung, Sonderwerkzeuge<br />
sowie Produktionsteile komplexer Ge-<br />
Mailänder Dom:<br />
Das Wahrzeichen<br />
der norditalienischen<br />
Messestadt<br />
maschinenindustrie. Auf der Branchenleitmesse stellt KÖRBER SCHLEIFRING die<br />
neuesten Entwicklungen bei Maschinenkonzepten und -steuerungen vor. MOTION<br />
zeigt die Innovationen im Überblick. www.schleifring.net<br />
WALTER HELITRONIC<br />
POWER: Die meistverkaufte<br />
CNC-Maschine<br />
ometrien. Eine Vielzahl optionaler Lader, ein Messsystem<br />
und der Schleifscheibenwechsler für bis zu 24 Schleifscheiben<br />
steigern Flexibilität und Produktivität und bieten so<br />
leistungsstarke Konfi gurationsmöglichkeiten für mannarmen<br />
Mehrschichtbetrieb.
Kurze<br />
Ladezeiten: Kleinste<br />
Bauteile sind die Spezialität<br />
der HELITRONIC MICRO<br />
WALTER HELITRONIC MICRO<br />
Maximal präzise und fl exibel<br />
Die Bauteile in der Elektronik- und Medizintechnik werden<br />
immer kleiner und fordern in der Herstellung ein Höchstmaß<br />
an Präzision und Flexibilität. Mit sechs CNC-gesteuerten<br />
Schleifachsen und einem Schleifkopf mit drei Schleifspindeln<br />
liefert die HELITRONIC MICRO präziseste Schleifergebnisse<br />
bei Mikrowerkzeugen mit Durchmessern von 0,5 bis 12,7<br />
Millimetern. Alle Achsen sind mit Linear- beziehungsweise<br />
Torqueantrieben sowie hoch aufl ösenden direkten Messsystemen<br />
ausgerüstet. Eine hydraulisch betätigte Schaft-/Stützlünette<br />
führt lange und sehr dünne Werkstücke mit einer<br />
Rundlaufgenauigkeit von einem Mikrometer. Ein integrierter<br />
Roboterlader reduziert die Ladezeiten auf ein Minimum und<br />
bietet eine Werkzeugkapazität bis zu 1 500 Stück.<br />
RUNDSCHLEIFEN<br />
STUDER S22<br />
Individuell angepasst<br />
Auf der EMO präsentiert<br />
STUDER die<br />
neueste Version<br />
des Allroundtalents<br />
S22. Bei<br />
der flexiblen<br />
Kombinationsbearbeitungsmaschine<br />
wählt der<br />
Kunde aus einem<br />
Baukasten genau<br />
die Maschinenkomponenten,<br />
die er für<br />
seine Anwendung<br />
Allroundtalent: Die STUDER S22<br />
lässt sich individuell anpassen<br />
braucht. Dabei stehen ihm alle Komponenten zur Verfügung,<br />
die STUDER je entwickelt hat: von Werkstückspindelstöcken<br />
in Futter- oder Universalausprägung über Standard- oder<br />
hochgenaue C-Achsen und verschiedene Leistungsstufen<br />
von Riemen- oder Motorschleifspindelstock bis hin zu<br />
Reitstöcken für Standard-, Synchron- oder Feinschliffapplikationen.<br />
Diverse Abrichtmöglichkeiten und weiteres<br />
Zubehör wie Messsteuerungen und Spannmittel sowie<br />
eine ausgefeilte Schleifsoftware runden das Leistungsspektrum<br />
ab.<br />
WALTER HELICHECK PRO/PLUS<br />
Genauer gehts nicht<br />
Bei empfi ndlichen Materialien und kleinsten Abmessungen,<br />
wie sie auf der HELITRONIC MICRO geschliffen werden, spielen<br />
optische, berührungslose Messtechnologien eine entscheidende<br />
Rolle. Mit dem Schneidkantenverrundungssensor<br />
(SKV) entwickelte WALTER eine berührungsfreie Methode<br />
zum exakten Messen mikrometerfeiner Stirn- und Konturschneidenverrundungen<br />
an Zerspanwerkzeugen. Eine CNCgesteuerte<br />
Präzisionsschwenkachse mit einem Schwenkwinkel<br />
von 0 bis 90 Grad und einer Positionsaufl ösung von 0,001<br />
Grad sowie eine tausendfach vergrößernde Präzisionsoptik<br />
messen die Schneidengeometrien an defi -<br />
nierten Messpositionen mit<br />
automatischer Positionierung.<br />
Der nach dem Autofokusverfahren<br />
arbeitende<br />
Sensor eignet sich für<br />
Kantenverrundungen<br />
von drei bis 50 Mikrometer.<br />
Er ist für die Messmaschinen<br />
HELICHECK PRO/PLUS<br />
optional erhältlich.<br />
Berührungsfrei:<br />
Genaues Messen mit der<br />
HELICHECK PRO/PLUS<br />
STUDER CT960<br />
Universell einsetzbar<br />
Mit der CT960 zeigt STUDER auch eine Maschine des neuen<br />
Tochterunternehmens COMBITEC. Die Innen-, Universal-<br />
und Radienschleifmaschine CT960 ist eine hochpräzise<br />
Maschine, deren B-Achse bis 91 Grad schwenkbar ist.<br />
Ein Revolver mit bis zu vier Spindeln sorgt für Wirtschaftlichkeit<br />
beim Schleifen kleiner bis mittelgroßer Werkstücke.<br />
Die CT960 eignet sich für allgemeine Schleifaufgaben ebenso<br />
wie für das Schleifen komplexer Werkstücke aus sprödharten<br />
Materialien. Die optimale Stabilität und Steifi gkeit<br />
der Maschine erlaubt das Schleifen von Matrizen mit Radien,<br />
Konen oder Bahnkontur. Die bearbeiteten Werkstücke<br />
besitzen die<br />
Qualität einer<br />
polierten Oberfl<br />
äche. Außerdempräsentiert<br />
STUDER<br />
die optionale<br />
CNC-gesteuerte<br />
C-Achse sowie<br />
die Software Sim-CT.<br />
CT960: Geeignet für die<br />
Bearbeitung kleiner und<br />
mittelgroßer Werkstücke<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
13
MÄRKTE & TRENDS<br />
STUDER CT450L<br />
Das Einsteigermodell<br />
Die CT450L ist eine günstige, leistungsstarke CNC-Innen- und<br />
Universalschleifmaschine für einfache Schleifaufgaben wie<br />
Bohrungen, Planfl ächen, Konen, aber auch für komplexe<br />
Konturen. Die kompakte Maschine verfügt über eine lineare<br />
Spindelanordnung mit bis zu zwei Riemenspindeln. Sie<br />
eignet sich ebenfalls für das Schleifen extra-<br />
harter Materialien. Ihre Vorteile sind vor<br />
allem die gute Zugänglichkeit<br />
für Einrichten, Teilewechsel und<br />
Mess aufgaben sowie ihre geringen<br />
Unterhaltskosten.<br />
STUDER SOFTWARE<br />
Halbierte Durchlaufzeiten<br />
14 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
STUDER S33<br />
Klassiker im<br />
neuen Design<br />
Vor allem bei kleinen und mittleren Stückzahlen ist das intelligente Softwaremodul<br />
StuderTechnology unschlagbar: Zusammen mit der Basis-Schleifsoftware Studer-<br />
GRIND berechnet das Modul anhand einer Technologiedatenbank selbstständig die<br />
Prozessparameter für die jeweilige Schleifaufgabe. Der Maschinenführer gibt dazu<br />
lediglich Werkstoff, Spezifi kation der Schleifscheibe, Typ des Abrichtwerkzeugs und<br />
einige andere Faktoren ein. Danach kann er per Knopfdruck abrufen, welche Vorschübe,<br />
Umschaltpunkte, Abrichtbeträge und Ausfunkzeiten das System vorschlägt.<br />
Zeitintensives Optimieren entfällt, Rüstzeiten und Schleifzeiten sinken deutlich.<br />
Neu: Die KRONOS S250<br />
fertigt Präzisionsteile ab<br />
1,5 mm Durchmesser<br />
Einfach wie kompliziert:<br />
Die CT450L ist vielfältig<br />
einsetzbar<br />
MIKROSA KRONOS S250<br />
Spitzenloses Multitalent<br />
Ganz neu ist die spitzenlose Außenrundschleifmaschine<br />
KRONOS S250 von MIKROSA. Die Maschine kann dank einer<br />
maximalen Schleifscheibenbreite von 250 Millimetern<br />
kleine, schlanke Präzisionsteile ab 1,5 Millimeter Durchmesser<br />
und mit Werkstücklängen von bis zu 245 Millimetern<br />
bearbeiten. Dabei können in dem breiten Schleifspalt abhängig<br />
von der Werkstücklänge mehrere Werkstücke gleichzeitig<br />
bearbeitet werden. Ebenso geeignet ist das Multitalent<br />
für das Versetzen der Schleifscheiben, das Vertakten der<br />
Werkstücke im Schleifspalt sowie für das Oszillations- und<br />
das Schrägeinstechschleifen.<br />
Zu sehen ist auf der EMO auch<br />
der überarbeitete Verkaufsschlager STUDER S33 mit allen<br />
neuen Features. Auf vielfachen Kundenwunsch hin wurde die<br />
Außen- und Innenrundschleifmaschine mit einer zusätzlichen,<br />
zweiten Außenschleifscheibe ausgestattet. Auch die PC-<br />
Steuerung mit StuderWIN-Software und die STUDER Handbedieneinheit<br />
PCU2 sind neu. Damit steigen die Einsatzmöglichkeiten<br />
und die Bedienfreundlichkeit deutlich. Weitere<br />
bewährte STUDER Features sind der smartLoad mit Doppelgreifer,<br />
die integrierte Messsteuerung mit Movomatic-Digitalmessköpfen<br />
sowie die Einbindung des Technologierechners<br />
ins StuderWIN und das Einrichten im 3-D-Maschinenraum.<br />
SCHAUDT ShaftGrind S<br />
Einfach überzeugend<br />
SCHAUDT zeigt die neuesten Features der ShaftGrind S mit<br />
Klappspindeltechnologie. Das Maschinenkonzept ist ideal<br />
für die effi ziente Bearbeitung von Getriebe- und Nockenwellen<br />
mit einer Länge von bis zu 650 Millimetern. Mit der<br />
WOP-S-Programmierung erzeugt die ShaftGrind S schnell<br />
und einfach unrunde Oberfl ächenkonturen sowie freie<br />
Profi le. Sie eignet sich hervorragend für Schälschleifprozesse<br />
sowie das Nuteinstechschleifen mit CBN. Die Klappspindel<br />
ermöglicht dabei die Bearbeitung mit verschiedenen<br />
Schleifscheibenbreiten und<br />
die interpolierende<br />
Erzeugung von Frei-<br />
und Einstichen mit<br />
einer galvanischen<br />
Schleifscheibe.<br />
ShaftGrind S: Prädestiniert<br />
für Getriebe-<br />
und Nockenwellen<br />
STUDER S33: Hinter dem alten<br />
Namen stecken viele neue Features<br />
Zeitsparend: STUDER Software ermittelt die<br />
Prozessparameter für die jeweilige Schleifaufgabe
CNC CONTROLS DRIVE SYSTEMS LASER SYSTEMS SERVICE<br />
10 Jahre Produktion<br />
0 Fehler<br />
100 % Verfügbarkeit<br />
Maximale Maschinen-Verfügbarkeit:<br />
Mit CNC-Steuerungen von FANUC<br />
Unsere Steuerungen sind die verlässlichsten der Welt:<br />
Statistisch gesehen kann erst nach über 10 Jahren ein<br />
Steuerungsfehler auftreten. Das spart teure Service-<br />
Ein sätze und reduziert die TCO (Total Cost of Ownership)<br />
auf ein Minimum. Ihr Vorteil: höchste Zuverlässigkeit für<br />
maximale Verfügbarkeit.<br />
Nur eine unserer Stärken.<br />
Fanuc GE CNC Deutschland GmbH<br />
Bernhäuser Straße 22 / 73765 Neuhausen a.d.F.<br />
Tel.: (+49) 7158 187 400 / Fax: (+49) 7158 187 455<br />
info.de@fanucge.com / www.fanucge.de<br />
Fanuc GE CNC Switzerland GmbH<br />
Grenchenstr. 7 - P.O. Box / CH-2500 Biel/Bienne 8<br />
Tel.: (+41) 32 366 63 63 / Fax: (+41) 32 366 63 64<br />
info.ch@fanucge.com / www.fanucge.ch<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
15
MÄRKTE & TRENDS<br />
FERTIGUNGSQUALITÄT<br />
Alles nach Plan<br />
Die planlauf GmbH macht als<br />
Spezialist der Maschinendynamik<br />
bei Schwingungsphänomenen<br />
von sich reden.<br />
Beim Thema Maschinenuntersuchung<br />
und -beurteilung setzen immer mehr<br />
Unternehmen auf die planlauf GmbH. Die<br />
Spezialisten helfen bei der Ursachenforschung<br />
und bei der Behebung von Schwingungs-<br />
und Genauigkeitsproblemen an<br />
Maschinen und Anlagen. Im Gespräch mit<br />
MOTION erläutert Geschäftsführer Dr.<br />
Severin Hannig, wie man die Fertigungsqualität<br />
steigern kann. Mit seinen innovativen<br />
Geschäftsideen hat der WZL-Absolvent<br />
in diesem Jahr den Fritz Studer Award<br />
gewonnen (siehe Seite 6).<br />
Herr Dr. Hannig, worauf kommt es hinsichtlich<br />
der Maschinendynamik beim<br />
Schleifen von Werkstücken an?<br />
Entscheidend für einen stabilen Schleifprozess<br />
ist eine optimale Abstimmung<br />
der Steifi gkeits- und Dämpfungseigen-<br />
schaften zwischen der Grundmaschine,<br />
dem Werkzeug, den Spannvorrichtungen<br />
und dem Werkstück.<br />
Inwieweit bestimmt das Schleifen die<br />
Qualität des fertigen Produkts?<br />
Als Feinbearbeitungsverfahren steht<br />
das Schleifen am Ende der Wertschöp-<br />
fungskette. Oberfl ächenwelligkeiten<br />
oder -facetten als Resultat von Prozess-<br />
schwingungen sind nicht tragbar. Die<br />
Ursachen dieser Phänomene sind viel-<br />
fältig, erfordern aufwendige Diagnose-<br />
verfahren und ein hohes Maß an Fachwissen<br />
und Erfahrung.<br />
16 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Präzise: Die korrekte Abstimmung zwischen Werkstück und Maschine ermöglicht perfekte Ergebnisse<br />
Welchen Vorteil bringt der kombinierte Einsatz von patentierter Messtechnik und<br />
bewährten Simulations- und Berechnungsverfahren bei der Maschinenanalyse?<br />
Modernste Sensorik und standardisierte Messstrategien ermöglichen eine schnelle<br />
Prozessschwingungsanalyse sowie die präzise Erfassung von Steifi gkeiten, Strukturresonanzen<br />
und Schwingungsformen beim Hersteller oder Anwender vor Ort. Nach<br />
systematischer Archivierung liefern die Ergebnisse die Basis für Konzepte zur Verbes-<br />
„Die Messung statischer und<br />
dynamischer Maschinensteifigkeiten<br />
versteht sich bei Maschinenabnahmen<br />
von selbst“<br />
Dr. Severin Hannig, Geschäftsführer planlauf GmbH<br />
serung der dynamischen Eigenschaften von Maschinen, Werkzeugen und Spannvorrichtungen.<br />
Die Vorteile hoher Aufl ösung und Genauigkeit messtechnischer Verfahren<br />
lassen sich durch Berechnungsverfahren wie die Finite-Elemente-Methode (FEM) und<br />
die Mehrkörpersimulation (MKS) noch erweitern. Während die Genauigkeit der Simulationsmodelle<br />
durch den Abgleich mit den Messungen gesichert wird, kann das<br />
Verbesserungspotenzial oder Risiko geplanter konstruktiver Änderungen etwa an der<br />
Maschinenstruktur, an Werkzeugen oder an Spannvorrichtungen bereits in deren Kon-
zeptphase beurteilt werden, was eine wirkungsvolle<br />
Wahl ermöglicht.<br />
Wie sieht ein typischer Problemfall aus?<br />
Beispielhaft sind sicht- und/oder messbare<br />
Schleifwelligkeiten mit Amplituden von<br />
zum Teil deutlich unter einem Mikrometer.<br />
Ursachen können Lagerschäden, Unwuchten,<br />
dynamische Rundlaufabweichungen<br />
der Spindeln oder fehlerhafte<br />
Einstellungen sein. Möglich sind auch<br />
externe Schwingungen über Geschossdecken<br />
und Fundamente etwa durch<br />
benachbarte Maschinen oder nahegelegenen<br />
Stapler-, Straßen- oder Zugverkehr<br />
sowie das Überschwingen der Gesamtmaschine<br />
bei schneller Achsbewegung.<br />
Im häufi gsten und komplexesten Problem-<br />
fall werden die Schwingungen durch die<br />
Prozesskräfte selbst hervorgerufen und<br />
über Resonanzstellen nachgiebiger Ma-<br />
schinenstrukturen oder Vorrichtungen<br />
aufrechterhalten bzw. sogar verstärkt.<br />
Welchen Einfl uss auf die Fertigungsqualität<br />
hat die Aufstellung von Feinstbearbeitungsmaschinen?<br />
Der Einfl uss ist sehr groß. Daher untersu-<br />
chen wir Fundamente und Geschossde-<br />
cken von Produktionsgebäuden auf ihre<br />
Eignung als Aufstellort für Maschinen und<br />
beraten Anwender bei der Aufstellung<br />
ihrer Maschinen. Nicht zuletzt bestimmt<br />
jedoch das statische und dynamische Stei-<br />
fi gkeitsverhalten von Maschinenstruktur,<br />
Werkzeugen, Spannvorrichtungen und<br />
vom Werkstück selbst maßgeblich, inwie-<br />
weit sich die lastfrei erreichbare Positio-<br />
niergenauigkeit der Maschinenachsen auf<br />
die Bearbeitungspräzision unter Prozesslast<br />
übertragen lässt.<br />
Macht eine hohe Steifi gkeit der Grund-<br />
maschine den Schleifprozess dynamisch<br />
stabil?<br />
Nein. Die Gesamtheit der im Kraftfl uss<br />
befi ndlichen Komponenten bestimmt die<br />
Prozessstabilität. Gerade bei Maschinen<br />
mit hoher Eigensteifi gkeit können Schwin-<br />
gungen auftreten, weil die physikalisch<br />
bedingt nur begrenzt gedämpften Vorrich-<br />
tungen beziehungsweise Werkzeuge keine<br />
Diagnose: Damit beim<br />
Schleifen keine Schwingungen<br />
auftreten, sind<br />
dynamische Maschineneigenschaften<br />
zu beachten<br />
ausreichende Dämpfung durch die Maschinenstruktur erfahren. Eine Beurteilung der<br />
Resonanzen und die Prognose zu möglichen Auswirkungen auf die Fertigungsqualität<br />
erfordert Erfahrung, die planlauf durch die Fokussierung auf das Spezialgebiet Dynamik<br />
aufgebaut hat.<br />
Welches sind die Ziele einer Maschinenanalyse?<br />
Erstens die Trennung nach geometrischen, kinematischen, thermischen, statischen<br />
und dynamischen Ursachen, die sich zum Gesamtfehler am Werkstück summieren.<br />
Zweitens spielt die Identifi zierung der dafür verantwortlichen Komponenten eine<br />
Rolle. Auf dieser Grundlage lassen sich rechnerisch fundierte Vorschläge zur Verbes-<br />
serung des Zusammenwirkens von Maschine und Prozess ableiten. Neben konstruk-<br />
tiven Eingriffen an einzelnen Bauteilen kann ein gezielter Austausch beschädigter<br />
Komponenten oder Änderungen der Werkstückeinspannung erfolgen. Wir bieten<br />
zudem die Auslegung und Abstimmung dämpfender Zusatzsysteme wie etwa Hilfsmassendämpfer<br />
an. Sie bewirken in bestimmten Fällen als schnelle und kostengünstige<br />
Maßnahme eine Steigerung der<br />
dynamischen Prozessstabilität.<br />
Wann treten Prozessschwingungen auf?<br />
Prozessschwingungen treten plötzlich etwa<br />
nach Änderung von Spannvorrichtungen,<br />
Werkzeugen oder Werkstücken auf. Unabhängig<br />
vom Fertigungsstandort führen<br />
Stillstandzeiten der Maschine zu hohen<br />
Kosten. Unser Mess- und Diagnoseequipment<br />
ist daher für kurzfristige und weltweite<br />
Einsätze ausgelegt – notfalls am Tag<br />
nach Auftreten des Problems unter minimaler<br />
zeitlicher Belastung der Maschine.<br />
planlauf GmbH<br />
Die planlauf GmbH wurde 2007<br />
gegründet und befi ndet sich in direkter<br />
Nachbarschaft zum Werkzeugmaschinenlabor<br />
WZL der RWTH Aachen.<br />
planlauf unterstützt internationale<br />
produzierende Unternehmen bei der<br />
Auslegung, der Konstruktion, der<br />
Aufstellung und dem Betrieb von<br />
Produktionsmaschinen. Das Spezialgebiet<br />
ist die Ursachenforschung und<br />
Behebung dynamischer Schwingungsphänomene.<br />
www.planlauf.com<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
17
TOOLS & TECHNOLOGY<br />
ZULIEFERINDUSTRIE<br />
Weltklasse für Marktführer<br />
18 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Gut verpackt:<br />
Kostwein baut komplette<br />
Verpackungsmaschinen<br />
Das Gebäude steht in idyllischer Umgebung.<br />
Links liegt eine grüne Wiese,<br />
und am Horizont erheben sich impo-<br />
sante Alpengipfel. Doch der Eindruck<br />
trügt. Denn hinter dem großen Rolltor<br />
schlägt das Herz der Fertigung der Kost-<br />
wein Maschinenbau GmbH. Das Fami-<br />
lienunternehmen am Rande von Klagen-<br />
furt im österreichischen Kärnten gehört<br />
zu den führenden Zulieferunternehmen<br />
Europas. „Wir fertigen hier alles von<br />
Einzelteilen über die Serienproduktion<br />
bis hin zu kompletten Maschinen“, sagt<br />
Produktionsleiter Wolfgang Kohlenbrein.<br />
„Unsere wichtigsten Kunden kommen<br />
Saubere Energie:<br />
Fertigung von Komponenten für<br />
Windkraftanlagen bei Kostwein<br />
aus der Verpackungs-, Pharma- und Papierindustrie, aus dem Maschinenbau und<br />
aus der Umwelttechnologie.“ Unter anderem baut Kostwein komplette Verpa-<br />
ckungs- und Druckmaschinen sowie weitere wichtige Maschinenbestandteile.<br />
� Kompetent und zuverlässig<br />
Gutes Schriftbild:<br />
Druckwalzen erhalten bei<br />
Kostwein den letzten Schliff<br />
Drastisch reduzierte Durchlaufzeiten – so lautet ein Leistungsversprechen der Kostwein<br />
Maschinenbau GmbH. Bei der Umsetzung hilft Technologie von SCHAUDT.<br />
Bis zum Jahr 2011 will Kostwein das beste Zulieferunternehmen Europas sein.<br />
„Als Zulieferer kann sich langfristig nur am Markt behaupten, wer am schnellsten<br />
auf Anfragen reagieren kann, das größte Leistungs- und Fertigungsspektrum<br />
hat, Durchlaufzeiten erheblich senkt, über das innovativste Technologieportfo-<br />
lio verfügt und mit Liefertreue überzeugt. Es gilt: Wir produzieren Weltklasse für<br />
Marktführer“, sagt Geschäftsführer Hans Kostwein. Deshalb stehen die Zeichen<br />
auf Investition. Allein in den letzten beiden Jahren waren es zehn Millionen Euro.<br />
[1] [2] [3]<br />
Produktion bei Kostwein: [1] Hans Kostwein, Sigurd Wulz, Ulla Kostwein und Erich Stolz (von links nach rechts) während einer Besprechung [2] Sigurd Wulz beim<br />
Einspannen eines Druckzylinders [3] Kleine Teile für große Marken – in vielen bekannten Produkten steckt Technik von Kostwein
„Mit nunmehr 250 CNC-Maschinen ist<br />
unsere Fertigung so breit wie möglich<br />
aufgestellt“, sagt Kostwein.<br />
� Technologisch führend<br />
Beim Schleifen setzen die Österreicher<br />
auf SCHAUDT. „Die Maschinen aus der<br />
SCHLEIFRING Gruppe sind technisch<br />
immer auf dem aktuellsten Stand und<br />
überzeugen mit hohen Verfügbarkeiten.<br />
Das bringt Kunden wie Kostwein Planungssicherheit“,<br />
sagt Erich Stolz von<br />
der SCHLEIFRING Generalvertretung<br />
Metzler (siehe Kasten). Gerade erst kaufte<br />
Kostwein eine FlexGrind M2000 UIB,<br />
auf der unter anderem Druckzylinder,<br />
„Maschinen von<br />
SCHAUDT sind in<br />
vielen Belangen<br />
technisch führend“<br />
Sigurd Wulz, Gruppenleiter<br />
Produktion bei Kostwein<br />
Teile für Verpackungsmaschinen sowie<br />
Elemente für Windkraftanlagen gefertigt<br />
werden. „Die Maschinen von SCHAUDT<br />
sind in vielen Belangen technologisch<br />
einfach führend“, weiß Sigurd Wulz,<br />
Gruppenleiter Produktion bei Kostwein.<br />
„Innovative Komponenten wie das von<br />
SCHAUDT entwickelte Diatronic-Messsystem<br />
beispielsweise straffen Arbeitsprozesse.<br />
Das hilft uns, die Durchlaufzeiten<br />
im Sinne unserer Auftraggeber<br />
drastisch zu reduzieren.“<br />
� Null-Fehler-Prinzip<br />
Kern des Messsystems ist das haupt-<br />
zeitparallele Messen. Dabei wird die<br />
Maschine mit dem digitalen Diatronic-<br />
Messkopf gekoppelt und erzielt so einen<br />
hohen Präzisionsgrad, der sich in der<br />
Qualität der erzeugten Bauteile nieder-<br />
schlägt. Die Programmierung ist ein-<br />
fach. Es wird lediglich der Zyklus<br />
„Schleifen mit Messkopf“ angewählt<br />
und die relative Position des Messkopfes<br />
zur Schleifscheibe eingegeben. Damit<br />
Diatronic-Messsystem von SCHAUDT: Arbeitsprozesse straffen und Durchlaufzeiten reduzieren<br />
ist die Programmierung abgeschlossen, mechanische Einrichtvorgänge sind nicht<br />
erforderlich. „Wir arbeiten hier nach dem Null-Fehler-Prinzip. Und bei SCHAUDT<br />
kann ich mich darauf verlassen, dass meine Bauteile die Maschine immer im<br />
perfekten Zustand verlassen“, führt Wulz aus. „Würde ich nicht messgesteuert<br />
schleifen, bräuchte ich mindestens zwei Kontrollstopps.“ Das Diatronic-Mess-<br />
system schafft also Prozesssicherheit und steigert die Effi zienz. Mitarbeiter<br />
können parallel zwei oder noch mehr Maschinen bedienen. Darüber hinaus hat<br />
Kost wein seine Produktion auf synchrone Taktfertigung umgestellt, also die Wieder-<br />
holung gleicher oder nahezu gleicher Arbeitsvorgänge in defi nierten Zeiträumen.<br />
„Allein dadurch haben wir unseren Output verdreifacht“, so Wulz. Als Beispiel<br />
nennt er die Fertigung von Verpa-<br />
ckungsmaschinen. „Statt vorher zwei<br />
schaffen wir heute die Produktion von<br />
sechs kompletten Anlagen innerhalb<br />
einer Woche – pro Fertigungslinie.“<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
+++ irina.hafner@schaudt.com +++<br />
www.schaudt.com +++<br />
www.kostwein.at +++<br />
KÖRBER SCHLEIFRING IN ÖSTERREICH<br />
Generalvertretung Metzler GmbH & Co. KG<br />
Kunden in Österreich wie die Kostwein Maschinenbau GmbH werden von der Metzler<br />
GmbH & Co. KG betreut, dem Generalvertreter der SCHLEIFRING Gruppe in der<br />
Alpenrepublik. Metzler hat mehr als 20 Jahre Know-how im Bereich des technischen<br />
Handels und gehört zu den wichtigsten Unternehmen des Landes. „Wir agieren als<br />
Coach für den richtigen Beschaffungsprozess von Werkzeugen und Maschinen für<br />
unsere rund 2500 Kunden“, sagt Geschäftsführer Reinhard Metzler. Das Unternehmen<br />
arbeitet dabei im engen Schulterschluss mit den global aufgestellten Vertriebs-<br />
und Serviceniederlassungen der SCHLEIFRING Gruppe. www.metzler.at<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
19
TOOLS & TECHNOLOGY<br />
ELEKTROMOTORENBAU<br />
Ein Quantensprung<br />
Der Maschinenbauer<br />
Otto Suhner ersetzt mit der<br />
STUDER S242 sechs konventionelle<br />
Maschinen – und<br />
erzielt Produktivitätssteigerungen<br />
von bis zu 70 Prozent.<br />
Die Schweizer Otto Suhner GmbH ist<br />
spezialisiert auf die Kleinserienfertigung<br />
von Antriebskomponenten. Am<br />
deutschen Standort in Bad Säckingen<br />
produzieren die Experten Elektromotoren<br />
für Handwerkzeuge wie Winkelschleifer,<br />
Gipssägen sowie Gewindeschneiden<br />
und -pressen. Die Abnehmer<br />
kommen vor allem aus dem professionellen<br />
Handwerk, zunehmend jedoch<br />
auch aus der Medizintechnik und dem<br />
Sanitärbereich. „Für die Neuentwicklung<br />
von Maschinen und Werkzeugen bieten<br />
wir standardisierte Antriebs- und Kraftübertragungselemente<br />
an, die aus unserer<br />
laufenden Produktion von Elektro-<br />
Handwerkzeugen für die abrasive<br />
Oberfl ächenbearbeitung stammen“, er-<br />
klärt Produktionsleiter Gerhard Schmid.<br />
Suhner-Produkte sind besonders in<br />
Deutschland gefragt. Hier ist der Markt<br />
für Elektromotoren insgesamt stabil.<br />
� Komplett in einer Aufspannung<br />
Bislang produzierte Suhner die Anker für<br />
seine Elektromotoren in sechs Einzel-<br />
schritten (siehe rechts) – jeden auf einer<br />
anderen konventionellen Maschine: Zunächst<br />
wurde das Gewinde gedreht, dann<br />
folgte das Drehen des Kollektor- und<br />
Blechpaketes, und anschließend wurden<br />
die vier verschiedenen Durchmesser des<br />
Ankers geschliffen. Für jeden Durchmes-<br />
20 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Winkelschleifer: Die<br />
STUDER S242 sorgt für bessere<br />
Rundlaufgenauigkeiten<br />
ser setzte Suhner eine andere Maschine ein. Ein enormer Zeit-, Transport-, Raum- und<br />
Personalaufwand. Heute ersetzt ein einziges fl exibles Hartfeinbearbeitungszentrum<br />
diese sechs Maschinen: Die STUDER S242 bearbeitet die Anker der Elektromotoren<br />
jetzt in einer Aufspannung komplett. „Die Maschine hat auf Anhieb unsere Erwartungen<br />
erfüllt. Wir sparen nicht nur Zeit und Geld, der verbesserte Rundlauf aller<br />
Partien zueinander macht unsere Motoren auch noch langlebiger und leiser. Wir<br />
sind mehr als zufrieden“, sagt Schmid. „Unsere schnelllaufenden Wellen und Anker<br />
erfordern äußerst enge Rundlauftoleranzen, die nur in einer Aufspannung zu erreichen<br />
sind. Wir fertigen heute circa 10 000 Anker pro Monat. Sie werden zwischen<br />
Spitzen gespannt und synchron mit der Haupt- und Gegenspindel angetrieben.<br />
Die automatische Bestückung und Entladung der Maschine übernimmt das Ladesystem<br />
STUDER easy-<br />
Load XL.“ Seit die S242<br />
S242: VORTEILE AUF EINEN BLICK<br />
bei Suhner in Betrieb<br />
ist, hat sich der Mate- Kombinationsbearbeitung aus Hartdrehen und<br />
rialfluss wesentlich Schleifen in einer Aufspannung<br />
Abbau und nachhaltige Optimierung von Struktur-<br />
vereinfacht, und die<br />
kosten<br />
Durchlaufzeiten haben<br />
Hohe reproduzierbare Lage- und Rundlaufgenauigkeit<br />
sich deutlich verbes- Niedrige Haupt- und Nebenzeiten<br />
sert.Produktivitäts- Endkonturnahe Vorbearbeitung<br />
steigerungen von bis<br />
Funktionsgerechte Oberfl ächenstrukturen<br />
Kundenspezifi sche Bestückung der Querschlitten<br />
zu 70 Prozent sind da-<br />
Bis zu 70 Prozent Produktivitätssteigerung<br />
bei realistisch.
[1] [2]<br />
Kraftprotze im Kleinformat: [1] Rohrbandschleifer von Suhner kommen im Geländerbau beim Schleifen und Satinieren von Rohren zum Einsatz [2] Der verbesserte<br />
Rundlauf der Ankerwellen macht Elektromotoren noch langlebiger und leiser<br />
SECHS VERFAHREN AUF EINER MASCHINE<br />
Maschine 1<br />
Gewindedrehen<br />
Schleifen Ø 8<br />
Maschine 4<br />
� Clever kombiniert<br />
Maschine 2<br />
Suhner profi tiert vom durchdachten<br />
Konzept der S242: Schleifkopf und<br />
Werkzeugrevolver sind parallel angeordnet.<br />
Der Modulbaukasten des Hartfeinbearbeitungszentrums<br />
bietet mit<br />
wahlweise zwei (kurze Version) oder<br />
drei Querschlitten (lange Version) eine<br />
ungeahnte Vielfalt an Konfi gurations-<br />
möglichkeiten für das Außen- und In-<br />
nenschleifen beziehungsweise -hartdre-<br />
hen sowie für das Hartreiben, Fräsen<br />
und Bohren. Mit zwei Schlitten – wie bei<br />
Suhner eingesetzt – erreicht die S242<br />
Spitzenweiten von 400 und 1000 Milli-<br />
metern. Ein dritter Querschlitten erwei-<br />
Kollektor- und Blechpaket drehen<br />
Schleifen Ø 9<br />
Maschine 5<br />
Maschine 3<br />
Schleifen Ø 7<br />
Schleifen Ø 10<br />
Maschine 6<br />
Die bisherige Produktion von Ankerwellen für Elektromotoren bei der Otto Suhner GmbH erfolgte auf sechs Maschinen. Das<br />
bedeutete je sechsmal Lohnkosten sowie Transport- und Liegezeiten. Die STUDER S242 kombiniert nun alle Arbeitsschritte in<br />
einer Aufspannung. Das Ergebnis: weniger Lohnkosten, keine Transport- und Liegezeiten bei gleichzeitig mehr Genauigkeit.<br />
tert das Spektrum um Spitzenweiten von 800 Millimetern. Da sich die äußerst<br />
fl exible S242 schnell umrüsten lässt, ist sie nicht nur für die Großserienproduk-<br />
tion interessant, sondern eignet sich auch hervorragend für die Lohnfertigung<br />
von kleinen Serien und Einzelteilen.<br />
� Expansion und neue Arbeitsplätze<br />
Suhner bestätigt mit seiner Entscheidung für die S242 den starken Branchentrend hin<br />
zur Komplettbearbeitung. Dank der neuen Maschine kann das Schweizer Traditionsunternehmen<br />
seine Anker in höherer Qualität und ohne Liegezeiten und Transportaufwand<br />
fertigen. Nur noch eine Person bedient die Maschine. „Die Produktionssteigerung<br />
und der Kostenvorteil, den uns die S242 brachte, waren so enorm, dass wir<br />
expandieren und für unsere Bediener der anderen fünf Maschinen neue Arbeitsplätze<br />
schaffen konnten“, sagt Gerhard Schmid. Und<br />
seinem Ziel, im Elektromotorenbau 15 Prozent<br />
Wachstum zu erzielen, ist der Produktionsleiter<br />
damit einen großen Schritt näher gekommen.<br />
STUDER S242<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
+++ michele.fahrni@studer.<br />
com +++ www.studer.com +++<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
21
MOTIONS & MORE<br />
HISTORIE<br />
Zielstrebig:<br />
Kurt A. Körber<br />
wusste stets,<br />
wo es langgeht<br />
Die Gesellschaft zu fördern und Impulse für<br />
neue Denkanstöße zu geben, das spielte im<br />
Leben Kurt A. Körbers eine wichtige Rolle.<br />
22 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
DER D GRÜNDER DER KÖRBER GRUPPE<br />
Erfi nder, Unternehmer und (An-)Stifter<br />
Fange nie an aufzuhören, höre nie auf<br />
anzufangen – nach diesem Motto hat<br />
Kurt A. Körber Zeit seines Lebens gelebt<br />
und gehandelt. In diesem Jahr wäre<br />
der Hamburger Ehrenbürger und Grün-<br />
der der Körber Gruppe 100 Jahre alt<br />
geworden.<br />
Geboren am 7. September 19<strong>09</strong> in Berlin<br />
wuchs er in eher einfachen Verhältnissen<br />
auf. Sein Vater Paul Körber war Techni-<br />
ker, der einen autoritären Erziehungsstil<br />
pfl egte und für die traditionelle Rollenverteilung<br />
eintrat. Mutter Lina Auguste<br />
Rosa Nickol ließ sich davon jedoch nicht<br />
beeindrucken und wurde politisch aktiv.<br />
Berufsanfänger: Der junge Ingenieur Körber in seinem Büro bei Siemens<br />
Sie unterstützte Rosa Luxemburg und nahm Sohn Kurt häufi g auf Parteiveranstaltungen<br />
mit. Dies prägte bereits in Jugendjahren seine soziale Ader.<br />
Sein Vater entdeckte und förderte die praktische Begabung des Jungen. Im Alter<br />
von 14 Jahren beantragte Kurt die sogenannte Audion-Versuchserlaubnis, um mit<br />
Radioempfangsgeräten experimentieren zu dürfen. Mit 15 machte er seine erste<br />
Erfi ndung, die er auch gleich als Patent anmeldete: eine automatisch gesteuerte<br />
Senderableseskala. Seine damit ausgestatteten Radios verkauften sich so gut, dass<br />
Körber mit dem Erlös sein Studium fi nanzieren konnte.<br />
� Zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
Körbers Berufsleben begann mit einer Ausbildung zum Elektrotechniker, an die er<br />
ein Ingenieurstudium anschloss. Danach fi ng er bei Siemens an. Einem Zufall ist
es zu verdanken, dass er dort jedoch<br />
nicht lange blieb. Die Dresdner Universelle-Werke<br />
benötigten eine Maschine,<br />
die Zigaretten so in die Schachtel platzieren<br />
sollte, dass der Schriftzug auf den<br />
Zigaretten beim Öffnen der Packung zu<br />
sehen ist. Für diesen Auftrag fragten sie<br />
bei Siemens an. Da Körber gerade eine<br />
Farbkontrolleinrichtung für den automatischen<br />
Sortiervorgang entwickelt hatte,<br />
wurde er nicht nur verantwortlicher<br />
Techniker für das gemeinsame Projekt,<br />
sondern nach der Zusammenarbeit auch<br />
von der Universelle abgeworben. Innerhalb<br />
von nur neun Jahren arbeitete<br />
sich Körber dort bis zum<br />
technischen Direktor hoch.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam<br />
Kurt A. Körber schnell zu der<br />
Überzeugung, dass Norddeutschland<br />
zum Zentrum der deutschen<br />
Tabakindustrie werden würde<br />
und seine Zeit in Dresden abgelaufen<br />
war. Daher siedelte er 1946<br />
nach Hamburg um und baute die<br />
Hanseatische Universelle – kurz<br />
Hauni – auf, die bis heute Teil der<br />
Körber Gruppe ist.<br />
� Rund um die Welt bekannt<br />
Kontakte zum Zigarettenhersteller Philipp<br />
Reemtsma halfen dem Neu-Hamburger<br />
Körber, in der Tabakindustrie Fuß zu fassen.<br />
Zunächst arbeiteten acht Mitarbeiter<br />
bei Hauni an der Reparatur gebrauchter<br />
Zigarettenmaschinen. Seinen ersten Erfolg<br />
feierte das Unternehmen dann mit<br />
einem innovativen Handtabakschneider.<br />
Die weltweite Marktführerschaft sicherte<br />
sich Körber mit der Entwicklung einer<br />
Ansetzmaschine für Zigarettenfi lter. Zu<br />
diesem Zeitpunkt beschäftigte Hauni<br />
knapp 1000 Angestellte.<br />
Im Umgang mit den Mitarbeitern achtete<br />
Körber auf ein diszipliniertes Auftreten.<br />
Er förderte den Zusammenhalt der Belegschaft,<br />
indem er regelmäßig Betriebsfeiern<br />
veranstaltete. Das Wohlergehen<br />
seiner Angestellten lag ihm am Herzen.<br />
Er stellte einen Betriebsarzt ein und errichtete<br />
auf dem Gelände unter anderem<br />
eine Kantine und Sporträume.<br />
Politische P liti h RRunde: d DDer BBergedorfer d f<br />
Gesprächskreis zu Besuch in Dresden<br />
Einer, der anpackt: Kurt A. Körber war sich nie<br />
dafür zu schade, Reparaturen selbst durchzuführen<br />
EIN FORUM FÜR IMPULSE<br />
Die Körber-Stiftung in Kürze<br />
Erfolgreiches Projekt: Kurt A. Körber<br />
spricht zum 10-jährigen Jubiläum des TTH<br />
1959 wurde die Kurt A. Körber-Stiftung gegründet. Körber fasste sie<br />
später mit der Hauni-Stiftung zur Körber-Stiftung zusammen. Da Kurt A.<br />
Körber keine Kinder hatte, erbte die Stiftung sein Privatvermögen.<br />
Das Ziel der Stiftung fi ndet sich in der Satzung: „Unmittelbarer und<br />
aus schließlicher Zweck der Stiftung ist die Errichtung und Unterhaltung<br />
einer Ausbildungs- und Forschungsstätte für industrielle Arbeitsmethoden.“<br />
Die Körber-Stiftung möchte mit ihren Projekten und Kooperationen<br />
gesellschaftliche Zukunft mitgestalten. Dafür richtet sie unter anderem<br />
„Politische Frühstücke“ aus, bietet die Körber-Netzwerke Geschichtsdidaktik<br />
und Außenpolitik an und setzt sich für Kulturvermittlung ein.<br />
Unter den Schlagworten Internationale Politik, Bildung, Wissenschaft,<br />
Gesellschaft und Junge Kultur vergibt die Stiftung Preise und schafft<br />
Anreize zum Diskutieren. Daneben bietet das KörberForum einen Raum<br />
für Menschen, die nicht alles so lassen wollen, wie es ist.<br />
Die Körber-Stiftung ist alleinige Anteilseignerin der Körber AG.<br />
www.koerber-stiftung.de<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
23
MOTIONS & MORE<br />
Gesellig: Kurt A. Körber mit Loki und Helmut Schmidt<br />
sowie Rolf Liebermann bei einem Opernball<br />
Mit guten Kontakten ins Ausland sorgte<br />
Kurt A. Körber dafür, dass Hauni weltweit<br />
wuchs.<br />
Auf fremdes wirtschaftliches Terrain<br />
wagte sich Körber erstmals mit der Übernahme<br />
einer Firma aus der Papiersparte<br />
Ende der 1960er-Jahre. 1978 wurde<br />
dann der Grundstein für KÖRBER<br />
SCHLEIFRING gelegt, als der damalige<br />
Bundeskanzler Helmut Schmidt mit einer<br />
Bitte an den Unternehmer herantrat:<br />
Körber sollte die Bergedorfer Schleifmaschinenfi<br />
rma BLOHM durch eine Über-<br />
nahme vor dem Konkurs retten. Die<br />
nächste Wahl stand bevor, und BLOHM<br />
befand sich im Wahlkreis Schmidts.<br />
24 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Der Privatmensch: Kurt A. Körber in der<br />
Bergedorfer Villa mit seiner Mutter Rosa<br />
(Mitte) und seiner Frau Anna-Katharina<br />
Körber prüfte die Lage und war davon überzeugt, dass sich die Übernahme gut mit<br />
seinen unternehmerischen Interessen vereinbaren lassen würde. Er sollte Recht<br />
behalten, und dank seines Mutes konnte die SCHLEIFRING Gruppe zu dem werden,<br />
was sie heute auszeichnet.<br />
� Fördern und herausfordern<br />
Sich allein der Unternehmensführung zu widmen reichte Kurt A. Körber nicht. Sein<br />
Kernanliegen hieß: Impulse geben, um Neues in Gang zu setzen. Den Rahmen zur<br />
Förderung der Bildung schuf Körber an seinem 50. Geburtstag mit der Gründung<br />
der Kurt A. Körber-Stiftung (siehe Kasten Seite 23). Bereits 1956 rief er das Tabak<br />
Technikum Hamburg (TTH) ins Leben, hob den Studiengang Bioingenieurwissenschaft<br />
aus der Taufe und startete 1980 das Austauschprogramm Cultural Relation<br />
Fellowship (CRF). Daneben kreierte Körber den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten<br />
und lobte Preise aus wie etwa den Boy-Gobert-Preis für den schauspielerischen<br />
Nachswuchs und den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft,<br />
der bis heute jedes Jahr im Hamburger Rathaus verliehen wird.<br />
Internationale Bedeutung erlangte der Bergedorfer Gesprächskreis, eine Konferenzreihe,<br />
die seit 1961 regelmäßig stattfi ndet. Körber bezeichnete dieses Zusammentreffen<br />
als seine beste Erfi ndung. Es bietet Politikern, Experten und Wissenschaftlern<br />
aus aller Welt eine Plattform, sich außerhalb der Öffentlichkeit zu einem<br />
Dialog zusammenzufi nden. Auch heute, 17 Jahre nach Körbers Tod, tagt der Berge-<br />
dorfer Gesprächskreis nach wie vor dreimal im Jahr.
Vorsprung...<br />
Messen und<br />
Überwachen<br />
auf Schleifmaschinen<br />
...ist das Ergebnis von<br />
optimiertem Zusammenspiel<br />
vieler Faktoren<br />
Akustik-<br />
Sensoren für<br />
Schleifmaschinen<br />
Auswuchtsysteme<br />
für<br />
Schleifscheiben<br />
Besuchen Sie uns auf unserer Website:<br />
Nebst weiteren Informationen finden Sie dort die Marposs-Niederlassung in Ihrer Nähe.<br />
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Das Ziel:<br />
Produktivität steigern,<br />
Produktionskosten senken.<br />
Fragen Sie uns!
TOOLS & TECHNOLOGY<br />
MEDIZINTECHNIK<br />
Starker Partner der Pharmabranche<br />
Die medizinische Industrie erfährt einen schnellen und andauernden Wandel. Der Verpackungsmaschinenhersteller<br />
Uhlmann hält als Partner der Branche mit den rapiden Wechseln Schritt.<br />
Die nötige Technik hierfür liefert BLOHM JUNG mit der PLANOMAT Schleifmaschine.<br />
Mit Verpackungen für die medizinische<br />
Industrie kennt sich Markus<br />
Haid bestens aus. Der Manager ist Geschäftsführer<br />
von Uhlmann Packaging<br />
Systems L.P., einem Originalhersteller<br />
von Verpackungsmaschinen für die pharmazeutische<br />
Industrie. Das Unternehmen<br />
mit Hauptsitz in Towaco, New Jersey,<br />
bedient eine Branche, die sich täglich<br />
verändert. Weil Patente für hochprofi table<br />
Medikamente auslaufen, nimmt die<br />
Konkurrenz durch billige Generika zu. Vor<br />
diesem Hintergrund müssen Pharmahersteller<br />
schlanker und intelligenter agieren.<br />
Dafür benötigen sie die Unterstützung<br />
strategischer Partner.<br />
� Besseres<br />
Medikamenten management<br />
Den pharmazeutischen Markt betreffen<br />
auch Veränderungen in der Ausgabe von<br />
Medikamenten. So können beispielswei-<br />
se sogenannte Blisterpackungen dem<br />
Patienten helfen, seinen Medikamenten-<br />
gebrauch besser zu managen.<br />
26 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
� Das Herz einer Verpackungsmaschine<br />
Hygienisch und<br />
übersichtlich: Blisterpackungen<br />
bilden auch<br />
Einnahmepläne auf der<br />
Verpackung ab<br />
Prägestempel sind das Herz einer Blisterverpackungsmaschine. Sie werden be-<br />
nutzt, um Blister herzustellen, und um die Verpackung, nachdem die Medikamente<br />
eingesetzt wurden, zu schneiden und zu trimmen. Die Anforderungen an fort-<br />
schrittliche Stempel sind hoch. Vielfach muss ein gerändeltes Muster in die<br />
Oberfl äche des Prägestempels geschliffen werden. In der Vergangenheit dauerte<br />
die Herstellung dieses Musters bis zu acht Stunden. Uhlmann benötigte einen<br />
bewährten Partner, der Expertise und Maschinen anbietet, um die Schleifprozesse<br />
zu unterstützen. Haid entschied sich für eine BLOHM PLANOMAT HP. Hochpräzise<br />
Kugelgewindetriebe mit digitalen Antrieben ermöglichen hohe Vorschubgeschwindigkeiten<br />
und Beschleunigungen, die erhebliche Schleifzeitreduzierungen<br />
gegenüber konventionellen Maschinen erbringen.<br />
Mit der BLOHM PLANOMAT können die Uhlmann-Mitarbeiter Bill Oehler und Keith<br />
Colville den Schleifprozess auf nur 45 Minuten reduzieren. „Dies entspricht einer<br />
Verbesserung um mehr als 1000 Prozent“, sagt Colville. „Uhlmann-Verpackungssysteme<br />
benutzen CBN-Schleifscheiben, zum Vorschleifen der Rohlinge. Mit einem<br />
maßgeschneiderten Werkzeug füge ich das gerändelte Muster in den Rohling ein.“<br />
Das Softwarepaket BLOHM profi le konvertiert die CAD-Konturdaten in Schleifschei-<br />
ben-Profi ldaten. „Die Software BLOHM profi le erlaubt den Mitarbeitern, die Datei<br />
vom Konstruktions-Server zu importieren. Dann wählen wir die gewünschten Eigenschaften<br />
der Scheibenform. Eine Onlinesimulation stellt sicher, dass die gewünschte<br />
Form mit den gewählten Diamantwerkzeugen richtig hergestellt wird.
Sobald die Simulation beendet ist, erstellt<br />
BLOHM profi le automatisch das<br />
benötigte Abrichtprogramm in der be-<br />
nötigten Syntax“, berichtet Bill Oehler.<br />
Aufgrund der hohen Flexibilitätsanfor-<br />
derungen, die durch den konstanten<br />
Wandel und neue Formen gestellt wer-<br />
den, fi ndet das Abrichten mithilfe uni-<br />
verseller Diamantformrollen statt. „In<br />
vielen Fällen werden zwei spiegelbildlich<br />
angeordnete Diamanträder benutzt, wo-<br />
durch jedes Profi l erzeugt werden kann“,<br />
so Keith Colville.<br />
� Schneller als<br />
traditionelle Maschinen<br />
Sobald die Scheibenform entworfen ist,<br />
liegt das Hauptaugenmerk auf der Erzeugung<br />
des Schleifprogramms für das spe-<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
+++ Diethard.Liesack@blohmjung.<br />
com +++ mhaid@uhlmann-usa.com<br />
+++ www.uhlmann.de +++<br />
[1]<br />
[2]<br />
Herstellung von Blisterverpackungen:<br />
[1] Montage einer Verpackungsanlage<br />
[2] Wartung einer Maschine<br />
zielle Teil. Die optimale Schleiftechnologie wird automatisch festgelegt. Bei einigen<br />
fl achen Profi len, wird das effi ziente Pendelschleifen „ECO“ verwendet. Die PLANOMAT<br />
kommt auf eine Tischgeschwindigkeit von 40 Metern pro Minute. Sie ist damit mindestens<br />
33 Prozent schneller als traditionelle Maschinen. In anderen Teilkonfi gurationen<br />
ist das Profi l tiefer und in seiner Form komplexer. Hier kommt das Tiefschleifen<br />
zum Einsatz. „Dank der Technologie von BLOHM JUNG kann ich meinen Kunden<br />
auch weiterhin maßgeschneiderte, fl exible Lösungen anbieten“, resümiert Markus<br />
Haid – ein Service, den die Pharmaunternehmen sehr zu schätzen wissen.
TOOLS & TECHNOLOGY<br />
ENERGIETURBINEN<br />
MÄGERLE gibt Gas<br />
Nachhaltige Energie:<br />
Gasturbinen sind effi zient<br />
und schadstoffarm<br />
Der Energiesektor blickt einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen. Gasturbinen spielen<br />
hierbei aufgrund ihrer Effi zienz und Umweltfreundlichkeit eine entscheidende Rolle.<br />
MÄGERLE Schleif zentren bieten Wettbewerbsvorteile durch Produktivitätssteigerungen.<br />
Der globale Hunger nach Energie<br />
steigt. Experten schätzen, dass sich<br />
allein in China der Stromverbrauch von<br />
2000 bis 2025 verfünffachen wird. Entsprechend<br />
werden weltweit die Kapazitäten<br />
im Energiesektor kontinuierlich<br />
ausgebaut. Die Stromerzeugung erfolgt<br />
häufi g mithilfe von Gasturbinen.<br />
Mit einem Gewicht von 440 Tonnen und<br />
einer Bruttoleistung von 340 Megawatt<br />
ist die Siemens SGT5-8000H momentan<br />
die weltweit größte ihrer Art. Gasturbinen<br />
erreichen innerhalb weniger Minuten<br />
ihre volle Leistung und werden häufi<br />
g eingesetzt, um den elektrischen<br />
Spitzenbedarf zu decken.<br />
28 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
� Rund um den Globus<br />
Konzerne wie Siemens, General Electric und Mitsubishi verlassen sich bei der<br />
Produktion solcher Turbinen auf starke Partner wie MÄGERLE. Der Schleifma-<br />
schinenhersteller liefert seine Grinding-Center an Kraftwerkshersteller rund um<br />
den Globus. „Höchste Zuverlässigkeit, einwandfreie Funktionalität und guter<br />
Service sind entscheidende Kriterien, mit denen wir uns vom Wettbewerb differenzieren.<br />
Für nachhaltigen Erfolg sind nicht nur technische Merkmale, sondern<br />
ein Mix aus mehreren Kriterien wichtig“, sagt MÄGERLE Geschäftsführer Roland<br />
Rütti. In der Energieturbinenbranche werden die wichtigsten Bauteile wie Wellen<br />
und Schaufeln auf MÄGERLE Maschinen bearbeitet. Damit Kunden aus dem<br />
Energiesektor auch zukünftig die weltweite Nachfrage nach mehr Strom bedienen<br />
können, müssen sie ihre Produktivität kontinuierlich steigern. Eine Möglichkeit,<br />
dieses Ziel zu erreichen, ist das Verkürzen unproduktiver Nebenzeiten. Hier bietet
Quelle: DOE/EIA<br />
IM DETAIL:DIE<br />
MÄGERLE MGC-L-330<br />
[1]<br />
[2]<br />
[3]<br />
[4]<br />
[5]<br />
Hydrostatik- und<br />
Hydraulikaggregat<br />
Steuerungseinheit<br />
180°-Schwenktischkonsole<br />
2-Achsen-NC-<br />
Teilapparat<br />
6-fach-Rotorscheibenwechsler<br />
Intelligentes Maschinenkonzept: Die MÄGERLE MGC-L-330 kann die Nebenzeiten beim Bearbeiten von Turbinenschaufeln<br />
drastisch reduzieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei der um 180 Grad drehbare Schwenktisch (rundes Bild)<br />
das Schweizer Unternehmen zeitge-<br />
mäße und fl exible Lösungen.<br />
Die MÄGERLE MGC-L-330 für das Bearbeiten<br />
von Turbinenschaufeln kann dank<br />
ihres intelligenten Maschinenkonzeptes<br />
die Nebenzeiten drastisch reduzieren.<br />
In der Energieturbinenindustrie werden<br />
mittlere bis große Schaufeln meist noch<br />
nicht auf vollautomatisierten Maschinen<br />
bearbeitet. Das Auswechseln der bearbeiteten<br />
Turbinenschaufel mit einem<br />
Mrd kWh<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
ELEKTRIZITÄTSVERBRAUCH<br />
0<br />
1990 2000 2010 2015 2020 2025<br />
. � Mittel- und Südamerika � Osteurop. Transformationsländer<br />
� Afrika<br />
� Asiatische Industrienationen<br />
� Mittlerer Osten � Westeuropa<br />
� Emerging Markets Asien � Nordamerika<br />
[4]<br />
[1] [3]<br />
[2]<br />
neuen Teil dauert im Vergleich zur Bearbeitungszeit recht lange. Dabei müssen<br />
nicht nur die Teile selbst ausgewechselt werden, sondern auch das neue Teil<br />
sorgfältig in die richtige Position gebracht werden. Bei gewöhnlichen Schleifzen-<br />
tren steht die Bearbeitungsmaschine während des Werkstückwechsels still, woraus<br />
lange, unproduktive Zeiten resultieren. Das MÄGERLE Maschinenkonzept reduziert<br />
diese Nebenzeit auf ein Minimum. Kernelement des Konzeptes ist der um 180<br />
Grad drehbare Schwenktisch, auf dem zwei NC-Kombinationen zur Aufnahme der<br />
Werkstücke montiert sind. Während ein Stück in der Maschine bearbeitet wird,<br />
kann parallel das vorher bearbeitete bequem gegen ein unbearbeitetes ausge-<br />
tauscht werden. Der innere und der äußere Arbeitsraum sind durch eine feste,<br />
mitdrehende Wand voneinander getrennt, sodass an der Wechselstelle gefahrlos<br />
und sauber gearbeitet werden kann. In einem späteren Ausbauschritt<br />
lässt sich der Werkstückwechsel automatisieren. Dass bei diesem<br />
Konzept zwei NC-Kombinationen und zwei Spannvorrichtungen für<br />
verschiedene Setups benötigt werden, wird durch die Zeitersparnis<br />
mehr als kompensiert.<br />
� Einzigartiges Wechselsystem<br />
[5]<br />
Einen entscheidenden Anteil an der Reduktion der Nebenzeit hat auch<br />
der in die Maschine integrierte Schleifscheibenwechsler. Große Schleif-<br />
scheiben mit einem Durchmesser von bis zu 550 Millimetern und einer<br />
Breite von 220 Millimetern lassen sich damit schnell und sicher auswechseln.<br />
Dieses innovative System erlaubt eine hohe Flexibilität bei<br />
der Aufteilung und Minimierung der Bearbeitungsschritte sowie bei<br />
der Anzahl der benötigten Aufspannungen. Die Abrichtgeräte sind für<br />
das bei der Turbinenschaufelfertigung hauptsächlich verwendete CD-<br />
Verfahren ausgelegt. Dies ermöglicht dem Kunden höchste Flexibilität<br />
beim Abrichten bei minimalem Werkzeugaufwand. NC-gesteuerte<br />
Wasserzufuhrdüsen runden<br />
das Maschinenkonzept ab und WEITERE INFORMATIONEN<br />
erlauben eine optimale Kühl- +++ roland.ruetti@maegerle.com<br />
schmiermittelzufuhr.<br />
+++ www.maegerle.com +++<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
29
TOOLS & TECHNOLOGY<br />
WERKZEUG- UND FORMENBAU<br />
Unschlagbar genau<br />
Die Formenbauer Fischer<br />
GmbH und Söhnergroup<br />
produzieren hochwertige<br />
Spritzgussbauteile aus<br />
Kunststoff. Sie fertigen<br />
ihre Werkzeuge selbst – auf<br />
JUNG Profi lschleifmaschinen.<br />
Das Kerngeschäft der beiden Familienunternehmen<br />
Fischer GmbH<br />
und Söhnergroup sind Spritzgussteile<br />
für die Automobilindustrie. Der zuletzt<br />
rückläufi ge Absatz dieser Branche<br />
wirkte sich auch auf die beiden Tradi-<br />
tionsbetriebe aus. Allerdings sieht<br />
Werner Fischer, Gründer und Geschäfts-<br />
führer des Sinsheimer Formenbauers,<br />
[1]<br />
[2]<br />
Produktion bei Fischer: [1] Die Formenbauer aus<br />
Sinsheim fertigen absolut gratfrei [2] Präzisionsgeschliffenes<br />
Metall in einem Kunststoffteil<br />
30 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Spezialgebiet Spritzgusswerkzeuge: Um gratfreie Teile zu erhalten, müssen die Formen absolut dicht sein<br />
Licht am Ende des Tunnels: „Die Situation am Markt<br />
hat sich schon stark verbessert. Ende 2008 lag unsere<br />
Auslastung lediglich bei 40 Prozent, inzwischen<br />
sind wir immerhin schon wieder bei 75<br />
Prozent angelangt.“ Auch Harald Kümmerle,<br />
Regeleinheit für die<br />
Klimaautomatik<br />
Leiter Formenbau bei der Söhnergroup, ist<br />
sicher: „Momentan sind zwar keine Investitionen<br />
in neue Maschinen drin, aber wir<br />
Motor- und<br />
werden gestärkt aus der jetzigen Krise<br />
Getriebesteuerung<br />
hervorgehen.“ Die Voraussetzung dafür<br />
sieht Werner Fischer in einer starken Spezialisierung<br />
des Unternehmens.<br />
� Flüssig wie Wasser<br />
Folgerichtig hat er sich unter anderem auf<br />
die Produktion hochgenauer, absolut grat-<br />
freier Kunststoffteile für die Autoelektrik<br />
und die Elektronikbranche sowie auf die<br />
Herstellung entsprechender Spritzgusswerkzeuge<br />
spezialisiert. „Der Kunststoff<br />
ist beim Einspritzen in die Form so dünnfl<br />
üssig wie Wasser. Um gratfreie Teile zu<br />
erhalten, müssen die Formen absolut dicht<br />
sein. Dazu müssen wir die Kontaktfl ächen<br />
Lichtmaschine und<br />
Bordbeleuchtung<br />
Bremskraftverstärker,<br />
ESP-Steuergerät
zwischen Matrizenteilen und Stempel<br />
im gesamten Bereich mit Toleranzen von<br />
zwei Mikrometern schleifen“, erklärt<br />
Helmut Fischer, Leiter Werkzeugbau.<br />
Um dies zu gewährleisten, fertigt<br />
Fischer diese speziellen Werkerkzeuge auf einer JUNG J 630 0<br />
mit Kopfabrichter PA 37 K<br />
mit Diamantrad und einem<br />
Abrichtradius von 0,15 Millimeter.<br />
„Die Maschine<br />
versetzt selbstständig ihre<br />
Schritte, richtet automatisch<br />
ab und ist so zuverlässig, g,<br />
dass wir sie nachts mannlos nlos<br />
laufen lassen können“, ergänzt<br />
Werner Fischer.<br />
� Kosteneffi zient und fl exibel<br />
„Der Bediener hat eine JUNG Maschine<br />
innerhalb eines Tages im Griff“, sagt<br />
Harald Kümmerle. Sein Unternehmen ist<br />
spezialisiert auf die Herstellung technischer<br />
Präzisionskunststoffteile und<br />
baut neben dem Schwerpunkt Automotive<br />
den Bereich Sanitär- und Haushaltstechnik<br />
kontinuierlich aus. „In die-<br />
Bordcomputer,<br />
Multifunktionslenkrad<br />
Elektrische<br />
Fensterheber<br />
Benzinstandanzeige,<br />
Distanzkontrolle<br />
CD-Wechsler und<br />
Soundsystem<br />
Elektronik im Automobil: Viele Komponenten<br />
werden mit Kunststoffverbindungen im Fahrzeug<br />
montiert. Bei der Herstellung solcher Spritzgussteile<br />
sind Gussformen höchster Güte gefragt<br />
[1]<br />
sem Segment spielen die technische Ausführung der Produkte, die besondere<br />
Qualität der Oberfl äche als Sichtfl äche und die feinmechanische Struktur der Bau-<br />
teile eine entscheidende Rolle – und dies innerhalb enger Form- und Lagetoleranzen“,<br />
erklärt Kümmerle. Daher setzt Söhner bei allen Profi l- und Konturschleifaufgaben<br />
sowie beim Führungsbahnschleifen ausschließlich JUNG Maschinen ein: „Wo wir<br />
schleifen können, schleifen wir. Nur so erreichen wir die feinen Strukturen und<br />
scharfen Ecken, die wir für unsere Produkte benötigen“, meint Carsten Bauer,<br />
Leiter der Schleiferei bei Söhner. Sein Unternehmen nutzt die Maschinen sogar<br />
zum Rundschleifen: „Kleinstserien runder Bauteile mit Durchmessern bis 40 Millimeter<br />
schleifen wir mithilfe eines spitzenlosen Rundschleifgerätes auf einer JUNG<br />
Flachschleifmaschine“, so Bauer. Durch solche Maßnahmen erreicht Söhner ein<br />
Höchstmaß an Kosteneffi zienz und Flexibilität. „Für die drei JUNG Maschinen<br />
wurden jeweils ein separater Programmierplatz eingerichtet und verschiedene<br />
Softwareanpassungen vorgenommen. Auf diese Weise realisiert Söhner einen<br />
fl exiblen und sehr schnellen Datentransfer zur Programmierung der Scheibenkon-<br />
turen.” Außerdem optimierte Söhner den Schleifprozess der CNC-Maschinen durch<br />
das optionale bearbeitungsparallele Abrichten der Schleifscheibe. Bauer: „Das<br />
ständige Nachschärfen der Scheibe während des Schleifprozesses macht einen<br />
deutlich schnelleren Vorschub und somit eine größere Zerspanleistung möglich.<br />
Außerdem reduzieren wir so die Wärmeaufnahme am zu schleifenden Teil. Dies<br />
minimiert mögliche Spannungen in den Teilen.“<br />
� Dauerhaft μ-genau<br />
[2]<br />
Nutenbreite 0,16 mm<br />
Produktion bei Söhner: [1] Bei allen Profi l- und Konturschleifaufgaben<br />
sind BLOHM JUNG Maschinen im Einsatz [2] Feinmechanische Strukturen<br />
brauchen scharfe Ecken und eine besondere Qualität der Oberfl äche<br />
„Keine anderen Maschinen sind so präzise, bedienerfreundlich und leise. Unsere<br />
erste JUNG HF 50 von 1972 haben wir gerade erst generalüberholen lassen.<br />
Sie sieht wieder aus wie gestern gekauft und ist für Abstimmarbeiten immer noch<br />
eine der besten Maschinen im Betrieb“, erklärt Werner Fischer, der insgesamt<br />
15 JUNG Maschinen in der Fertigung einsetzt. Er lobt vor allem die einmalige<br />
Ergonomie und die einfache Programmstruktur. Carsten Bauer hebt besonders<br />
die Präzision der Maschinen hervor: „Die Maßgenauigkeit der JUNG Maschinen<br />
ist unschlagbar. Über mehrere Stunden sind Maßtoleranzeinhaltungen von unter<br />
0,003 Millimetern möglich.“ Darüber hinaus<br />
überzeugen ihn die kompakte Bauweise und WEITERE INFORMATIONEN<br />
die hohe Flexibilität der Maschine. „Es gab +++ uwe.henning@blohmjung.com<br />
und gibt keine Alternative zu JUNG“, sind +++ www.fischerwzb.de +++<br />
sich beide Schleifexperten einig.<br />
www.soehnergroup.com +++<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
31
MOTIONS & MORE<br />
NEWSLETTER<br />
Gewusst wie!<br />
Praxisnah: „upgrade“<br />
informiert alle zwei Monate<br />
über ausgeklügelte<br />
Schleifanwendungen<br />
32 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
upgrade<br />
01<br />
Göppingen<br />
Aufgabe: Verschleisskompensation Abrichtdiamanten<br />
PA37K<br />
Lösung: Geoid – Geometrie Identifikation<br />
Branche: Werkzeug- und Formenbau<br />
Steigende Anforderungen an die<br />
Konturgenauigkeit beim Profilabrichten<br />
waren der Au lö f<br />
Der neue „upgrade“-Newsletter der Marke JUNG zeigt, wie Sie mit innovativen Schleifanwendungen<br />
die Effi zienz bei Präzision und Oberfl ächengüte in der Fertigung weiter steigern können.<br />
Schneller, höher, weiter – die Grenzen<br />
in der modernen Produktion verschieben<br />
sich ständig. Für Unternehmen<br />
geht es darum, vorhandene Ressourcen<br />
optimal einzusetzen. Eine der Grundvoraussetzungen,<br />
um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. BLOHM JUNG am Standort<br />
Göppingen möchte einen Beitrag dazu<br />
leis ten. Das Unternehmen informiert fort-<br />
an alle zwei Monate mit dem kostenlosen<br />
„upgrade“-Newsletter über wichtige Neu-<br />
heiten. Darin fi nden sich auch praxisnahe<br />
Tipps: beginnend beim Zubehör für opti-<br />
mierte Prozesse über ausgeklügelte Schleifanwendungen bis hin zu konkreten Beispielen,<br />
wie Produktivität und Qualität noch weiter gesteigert werden können.<br />
� Herunterladen oder bestellen<br />
Bisher sind drei „upgrade“-Ausgaben erschienen (siehe rechte Seite), die Sie im<br />
Internet als PDF herunterladen können. Oder Sie bestellen „upgrade“ unverbind-<br />
lich per E-Mail.<br />
Download unter:<br />
Bestellung per E-Mail an:<br />
www.blohmjung.com<br />
info-gp@blohmjung.com<br />
08/<strong>09</strong>
[1]<br />
Perfekte Konturen:<br />
GEOID in Kombination mit<br />
fl exiblen Abrichtsystemen [1 + 2] sichert das<br />
Ergebnis auf der Schleifscheibe<br />
Prozesssicher: Der<br />
Messtaster [1] überprüft die ie<br />
manuelle Ausrichtung und d<br />
ermittelt die Startposition<br />
zum Schleifen [2]<br />
Ausgangslage und Aufgabe: Steigende Anforderungen an die<br />
Konturgenauigkeit beim Profi labrichten. Verschleißkompensa-<br />
tion von Abrichtdiamanten auf dem Abrichtsystem PA 37 K.<br />
Lösung: GEOID – Geometrie-Identifi kation. Die Korrektur-<br />
software ermittelt über einen Messtaster die Istkontur des<br />
Diamanten und korrigiert das Abrichtprogramm entsprechend.<br />
upgrade<br />
01<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Göppingen<br />
Aufgabe: Verschleisskompensation Abrichtdiamanten<br />
PA37K<br />
Lösung: Geoid – Geometrie Identifikation<br />
Branche: Werkzeug- und Formenbau<br />
Steigende Anforderungen an die<br />
Konturgenauigkeit beim Profilabrichten<br />
waren der Auslöser für die Weiterentwicklung<br />
der automatischen Diamantjustage und<br />
somit die Geburtsstunde von GEOID.<br />
Die Topographie der Schneidkante am<br />
Abrichtwerkzeug wird durch einen<br />
automatischen Messtaster �m genau<br />
ermittelt, um eine perfekte Kontur auf der<br />
Schleifscheibe herzustellen.<br />
Konturen werden mit einzelnen<br />
Profildiamanten oder Diamanträdern mit<br />
definierten Schneidkanten an die<br />
Schleifscheibe profiliert. Gängige<br />
Schneidkanten besitzen einen definierten<br />
Schneidenradius in den Größen 0.125, 0.250,<br />
sowie 0.500 mm. Auch Sondergrößen, sind in<br />
davon abweichenden Schneidenradien<br />
verfügbar.<br />
Schnell: Zahnradfertigung auf der JUNG C 740 D<br />
Mehr Effi zienz: Drastisch sinkende Kosten<br />
08/<strong>09</strong><br />
Da der Schneidenradius direkten Einfluss auf<br />
die Konturgenauigkeit hat, ist er mit<br />
äußerster Sorgfalt zu betrachten.<br />
Bereits neue Abrichtwerkzeuge können<br />
Abweichungen von wenigen �m haben.<br />
Zusätzliche Abweichungen entstehen durch<br />
Verschleiß während des Abrichtvorganges.<br />
Egal wie gering die Abweichungen sind, sie<br />
wirken sich direkt auf die Profilgeometrie an<br />
der Schleifscheibe und dadurch später am<br />
Werkstück aus.<br />
Vorteile: Fehler in der Schneidengeometrie werden bereits bei geringsten Abwei-<br />
chungen erfasst und kompensiert. Die Standzeiten einzelner Abrichtdiamanten<br />
werden um mehr als 50 Prozent erhöht. Gleichzeitig reduzieren sich die Werkzeugkosten<br />
um mehr als 50 Prozent sowie die Durchlaufzeiten und die Ausschussrate.<br />
Branche: Werkzeug- und Formenbau.<br />
Ausgangslage und Aufgabe: Schleifen von Zahnprofi len und<br />
Freiformen am Beispiel der Außenkontur von Ober und Unter-<br />
stempeln. Bisherige Verfahren: Erodieren und HSC-Fräsen.<br />
Lösung: JUNG C 740 D mit CNC-Teileapparat und einer wech-<br />
selbaren Schnellschleifeinrichtung.<br />
Vorteile: 60 Prozent weniger Durchlaufzeiten und 50 Prozent geringere Werkzeug-<br />
kosten. Gleichzeitig 20 Prozent mehr an Genauigkeit und zudem eine Verdoppelung<br />
der Standzeit des Sinterstempels.<br />
Branche: Sinterpresswerkzeuge / Automotive.<br />
[1]<br />
[2]<br />
upgrade 01: Verschleißkompensation<br />
upgrade 02: Zahnprofi le und Freiformen<br />
[2]<br />
upgrade 03: Automatisierte Prozesskontrolle<br />
Ausgangslage und Aufgabe: Wie können Fehler beim Ausrich-<br />
ten vor der Schleifoperation erkannt und vermieden werden?<br />
Steigerung der Prozesssicherheit.<br />
Lösung: Automatisierte Prozesskontrolle mit einem auf allen<br />
JUNG Schleifmaschinen optional ausfahrbaren Messtaster<br />
für hochgenaue Werkstückmessungen.<br />
Vorteile: Qualitätssicherung durch Erhöhung der Maßhaltigkeit. 25 Prozent Zeitersparnis<br />
durch Eliminierung manueller Zwischenmessungen. Reduktion der Ausschussrate<br />
auf 0 Prozent.<br />
Branche: Maschinenbau.<br />
Werkstückkosten<br />
100 %<br />
80<br />
- 50 %<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Erodieren & HSC-Fräsen Schleifen auf C 740 D<br />
33
MÄRKTE & TRENDS<br />
LÄNDERSPEZIAL INDIEN<br />
Asiens aufstrebender Subkontinent<br />
Indiens Wahrzeichen:<br />
Der Tadsch Mahal in<br />
Agra zählt seit 1983<br />
zum Weltkulturerbe<br />
der UNESCO<br />
Indien ist eine Nation der Superlative: 1,2 Milliarden Einwohner leben hier auf einer<br />
Fläche vom Neunfachen der Bundesrepublik Deutschland. Auch wirtschaftlich beeindruckt<br />
das südasiatische Land. Die SCHLEIFRING Gruppe ist seit vielen Jahren vor Ort.<br />
eit der Finanzkrise von 1991 wurde<br />
S die indische Volkswirtschaft sukzessive<br />
dereguliert und liberalisiert. Damit<br />
waren nach Jahrzehnten schwachen<br />
Wachstums die Weichen für den wirtschaftlichen<br />
Aufstieg Indiens gestellt.<br />
Heute ist das Land nach China die weltweit<br />
am stärksten expandierende Volkswirtschaft.<br />
In den vergangenen vier<br />
Jahren lag das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes<br />
(BIP) bei sieben bis neun<br />
34 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Prozent. Selbst während der gegenwärtigen globalen Konjunkturschwäche wächst<br />
die Wirtschaft Indiens nach Angaben des Auswärtigen Amts noch um 7,1 Prozent.<br />
Gemessen am nominalen BIP ist das Land die elftgrößte Volkswirtschaft der Welt.<br />
Die industrielle Produktion konzentriert sich auf städtische Großräume, wie Mumbai-Pune,<br />
Delhi und Chennai-Bengaluru. Als Zentrum der Informations- und Werkzeugmaschinentechnologie<br />
hat sich Bengaluru (ehemals Bangalore) etabliert;<br />
Hochburg der Biotechnologie ist Hyderabad. Indiens Pharmaindustrie zählt zu den<br />
größten und fortgeschrittensten in den Entwicklungs- und Schwellenländern.<br />
[4]
[1]<br />
[3] [3]<br />
� Warenverkehr vervierfacht<br />
Der Subkontinent ist reich an Boden-<br />
schätzen: In der indischen Erde lagern<br />
Vorkommen an hochwertigen Eisen- und<br />
Manganerzen, Steinkohle, Bauxit und<br />
Chrom. Mit seinen Erdöl- und Erdgasvor-<br />
kommen kann das Land etwa ein Drittel<br />
seines Bedarfes selbst decken. Indien ist<br />
[2] [2]<br />
Buntes Indien: [1] Ein Elefant sammelt während einer Prozession Geld ein [2] Produktionshalle von Tata Motors,<br />
Indiens größtem Automobilhersteller [3] Rohit Pereira leitet das indische Branch-Office der SCHLEIFRING<br />
Gruppe in Bengaluru [4] Pilger baden im Ganges<br />
weltweit der drittgrößte Produzent von Steinkohle und der viertgrößte Förderer von<br />
Eisenerz. Den Außenhandel prägen seit Jahren hohe Zuwachsraten. So hat sich der<br />
Warenverkehr mit dem Ausland in den vergangenen fünf Jahren auf Dollarbasis<br />
mehr als verdreifacht. Dennoch ist die indische Wirtschaft noch immer sehr stark<br />
binnenwirtschaftlich orientiert.<br />
Um weiterhin wachsen zu können, benötigt Indien eine Vielzahl hochwertiger<br />
Maschinen. Mit einem Anteil von 10,1 Prozent an der Gesamteinfuhr zählten solide<br />
Anlagen im Wirtschaftsjahr 2007/08 zu den drei nachgefragtesten Einfuhrgütern.<br />
Die Maschinenproduktion wuchs im gleichen Zeitraum um 10,4 Prozent.<br />
� Mehr als 1000 Maschinen in 30 Jahren<br />
KÖRBER SCHLEIFRING ist seit drei Jahrzehnten als Anbieter qualitativ hochwertiger<br />
Maschinen am indischen Markt etabliert. Mehr als 1000 Stück hat die lokale Ver-<br />
tretung des Konzernes in diesem Zeitraum verkauft. Das Branch-Offi ce in Bengaluru<br />
kümmert sich um Verkauf und Service vor Ort. Die gigantische Boom-Metropole<br />
in Indiens Süden hat nicht nur als Industriestandort vieles zu bieten. Die Hauptstadt<br />
des Bundesstaates Karnataka hat sich viele Namen gemacht. Man bezeichnet sie<br />
als „Gartenstadt“, „Silicon Valley des Ostens“ und „Byte-Basket von Indien“.<br />
Bengaluru zählt mit seinen rund acht Millionen Einwohnern zu den am schnellsten<br />
wachsenden Städten Asiens. Viele internationale Unternehmen haben sich hier<br />
angesiedelt. Trotz der rapiden Modernisierung hat sich Bengaluru mit seinen Parks<br />
und historischen Gebäuden seinen natürlichen Charme bewahrt. Dies schätzt auch<br />
Rohit Pereira an seiner Heimat. „Eine Rundfahrt durch Bengaluru kann sehr abwechslungsreich<br />
sein – vorbei an Palästen, Museen, Tempeln, Kirchen und Gärten.<br />
Obwohl die Stadt enorm wächst, bleibt sie eine der elegantesten Metropolen in<br />
ganz Indien. Es ist ein sehr attraktiver Ort und ein Schmelztiegel der Kulturen.<br />
Außerdem ist das Klima aufgrund der Lage auf 900 Metern über dem Meer das<br />
ganze Jahr über sehr angenehm“, so der 35-jährige Manager. Gern entspannt er<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
35
MÄRKTE & TRENDS<br />
Die Acht-Millionen-<br />
Metropole Bengaluru gilt<br />
als eine der dynamischsten<br />
Städte Asiens<br />
sich abends auf seiner Terrasse, von der<br />
er auf Bengalurus ausgedehnte Grünfl ä-<br />
chen blickt.<br />
� Präzision ist gefragt<br />
Pereira ist Leiter des indischen Branch-<br />
Offi ce von KÖRBER SCHLEIFRING. Mit<br />
seinen zwölf Mitarbeitern versorgt er<br />
den indischen Markt mit Qualitätsma-<br />
schinen aus deutscher und schweize-<br />
rischer Produktion. Auch wenn die Kon-<br />
kurrenz durch einheimische Produzenten<br />
36 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
von Schleifmaschi-<br />
nen hoch ist, verfügt<br />
die SCHLEIFRING<br />
Gruppe auf dem Sub-<br />
kontinent über einen<br />
INDIENS WIRTSCHAFT<br />
Wirtschaftsstruktur in Prozent am BIP 07/08<br />
Banken,<br />
Versicherungen,<br />
Immobilien<br />
Öffentliche<br />
Verwaltung<br />
Handel, Hotel,<br />
Transport, Lagerung,<br />
Kommunikation<br />
Landwirtschaft<br />
Strom, Gas, Wasser<br />
entscheidenden Vorteil: „Unsere Kunden suchen nach Highend-Präzisionslö-<br />
sungen, die lokale Hersteller nicht anbieten können. In den Bereichen der Mikro-<br />
und Nano-Technologie wenden sie sich an KÖRBER SCHLEIFRING. Wir bieten<br />
ihnen schlüsselfertige Lösungen und einen zuverlässigen Service“, sagt Pereira.<br />
Die Liste der Kunden reicht von kleinen und mittelständischen Herstellern von<br />
Werkzeugmaschinen und Kugellagern über Unternehmen aus den Branchen<br />
Luftfahrt, Gasturbinen und Automotive bis hin zu Staatskonzernen.<br />
Das SCHLEIFRING Team in Indien (von links nach rechts): Panduranga L., N. Raghuram, S. A. Madabhavi, S. N. Raveendra, Rohit Pereira,<br />
B. V. Giriyachari, Nelson Marianathan, Umesh N. V., H. Prabhakar, Usha Ramakrishna; Eingefügt: Ashish Kamat (l.) und C. R. Sudheendra<br />
14,3<br />
13,4<br />
25,3<br />
17,6<br />
16,5<br />
Industrie<br />
2,6<br />
8,5<br />
1,8<br />
Bergbau<br />
Bau<br />
Dienstleistungsorientiert: Seit der Marktöffnung Anfang<br />
der Neunzigerjahre haben die Industrie und insbesondere<br />
der Dienstleistungssektor stark zugelegt. Die Landwirtschaft<br />
dagegen, macht nur noch 17,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes<br />
aus.<br />
Besuchermagnet in<br />
Indiens High-Tech-<br />
Metropole: Die 20<br />
Meter hohe Shiva-<br />
Statue in Bengaluru<br />
Quelle: gtai
� Langfristige Zusammenarbeit<br />
mit Kunden sicherstellen<br />
Der umtriebige Manager Pereira sieht<br />
auch in Zukunft viele Chancen für die<br />
SCHLEIFRING Gruppe am indischen<br />
Markt: „Unser Team hier in Bengaluru<br />
ist hervorragend aufgestellt, um den<br />
Kunden fl exible und individuelle Lö-<br />
sungen entlang der gesamten Palette der<br />
SCHLEIFRING Gruppe anzubieten. Dabei<br />
ist es wichtig, nicht nur hochwertige Ma-<br />
schinen zu verkaufen, sondern auch mit<br />
einem guten After-Sales-Service zu über-<br />
zeugen. So können wir den Kontakt zu<br />
unseren Kunden aufrechterhalten und<br />
langfristig eine gute und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit sicherstellen.“<br />
Auch wenn sich das Wirtschaftswachstum<br />
Indiens momentan etwas abgeschwächt<br />
hat, ist Pereira optimistisch.<br />
Durch die starke Binnennachfrage sei<br />
der indische Markt weniger exportabhängig,<br />
und Regierungsinvestitionen in<br />
die Infrastruktur hielten an. Um die Industrialisierung<br />
des Landes voranzutreiben,<br />
bedürfe es neben fi nanzieller Mittel<br />
auch einer Vielzahl hochwertiger Schleif-<br />
maschinen. „Und die“, sagt Rohit Perei-<br />
ra lächelnd, „vermitteln wir auch weiter-<br />
hin gern unseren verschiedenen Kunden<br />
aus ganz Indien.“<br />
INTERKULTURELLE KOMPETENZ<br />
Kleiner Business knigge Indien<br />
Andere Länder, andere Sitten: Wer in Indien erfolgreich Geschäfte<br />
abschließen will, muss gewisse Grundregeln beachten. Die<br />
wichtigsten sind in diesem Businessknigge zusammengefasst.<br />
enn Sie in Indien Geschäfte<br />
W machen wollen, sollten Sie<br />
nie versuchen, neue Kontakte<br />
nüchtern per E-Mail aufzubauen.<br />
Eine persönliche Beziehung zum<br />
potenziellen Geschäftspartner ist<br />
das A und O. Erst dann kommt<br />
man zum Geschäftlichen. Gute<br />
Möglichkeiten zur ersten Kontaktaufnahme<br />
bieten Messen, Delegationsreisen<br />
oder bestehende<br />
Kontakte zu anderen Indern.<br />
Wer auf Geschäftsreise in Indien ist, muss mit einem anderen Zeitverständnis<br />
als in Europa rechnen. Nehmen Sie Verspätungen Ihres Gegenübers nicht<br />
persönlich. Sie sind an der Tagesordnung. Planen Sie nie mehr als einen<br />
Termin pro Tag ein. Von Geschäftsleuten aus Deutschland und der Schweiz<br />
erwarten Inder dagegen Pünktlichkeit. Bei terminkritischen Geschäften hilft<br />
ein eingeplanter Zeitpuffer. Zur Begrüßung können Sie einen ebenbürtigen<br />
Geschäftspartner ganz normal per Handschlag begrüßen. Bei einem Treffen<br />
mit einem Offi ziellen sollten Sie abwarten, welche Begrüßungsform dieser<br />
bevorzugt. Reichen Sie einer Inderin nur die Hand, wenn die Initiative von ihr<br />
ausgeht. Ansonsten können Sie Ihre Hände so unter dem Kinn zusammen-<br />
führen, dass sich die Fingerspitzen berühren. Nicken Sie dazu leicht mit dem<br />
Kopf. Diese sogenannte „Namaste-Geste“ ist in Indien weit verbreitet.<br />
Direkte Kritikäußerungen gelten auf dem Subkontinent als extrem unhöfl ich.<br />
Wer Fehler offen bemängelt, wird wenig Ansehen ernten. Stattdessen sollten<br />
Sie Kritik als Lob verpacken und konstruktiv anregen, wie Ergebnisse optimiert<br />
werden können. Sich beim Essen die Nase laut am Tisch zu schnäuzen gilt als<br />
Fauxpas. Wenn Sie mit der Hand essen, dann immer nur mit der rechten. Die<br />
linke ist in Indien der Körperpfl ege vorbehalten und gilt daher als „unrein“.<br />
Ein klares „Nein“ ist ebenfalls unschicklich. Können Sie der Forderung Ihres<br />
indischen Gegenübers nicht gerecht werden, empfehlen sich Sätze wie: „Es<br />
könnte schwierig werden, aber ich werde es natürlich versuchen“. Beachten<br />
sie, dass umgekehrt ein „Ja“ auch nicht immer Zustimmung signalisieren<br />
muss. Wenn Sie eine Einladung nicht annehmen können, sollten Sie eine<br />
plausible Begründung für Ihre Absage fi nden. Auf diese Weise können dann<br />
beide Seiten ihr Gesicht wahren. Angebote, zum Beispiel von Getränken,<br />
werden oft zunächst abgelehnt. Fragen Sie daher ruhig mehrfach nach, ob<br />
Ihr indischer Geschäftspartner wirklich nichts trinken möchte. Auch Sie sollten<br />
ein Angebot erst beim zweiten Mal annehmen.<br />
Geschäftemachen auf Indisch: Der persönliche Kontakt<br />
ist auf dem Subkontinent ein entscheidender Faktor.<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
37
MOTIONS & MORE<br />
SCHLEIFRING GRINDING SYMPOSIUM 20<strong>09</strong><br />
Perfekte Performance<br />
Expertenforum: Prof. Dr. Straubhaar<br />
analysierte die Wirtschaftslage<br />
Auf dem Grinding Symposium 20<strong>09</strong><br />
untermauerte die SCHLEIFRING Gruppe<br />
ihre Technologieführerschaft mit geballter<br />
Fertigungs- und Branchenkompetenz.<br />
Mehr als 1000 Teilnehmer pro Tag,<br />
Livepräsentationen neuester Entwicklungen<br />
an 17 Stationen sowie fünf<br />
Fachkolloquien mit 20 Vorträgen namhafter<br />
Experten: Auf dem SCHLEIFRING<br />
Grinding Symposium 20<strong>09</strong> im Mai demonstrierten<br />
die SCHLEIFRING Unternehmen<br />
einmal mehr, warum sie zu den<br />
führenden der Welt gehören. „Wer wissen<br />
wollte, was Schleifmaschinen heute<br />
zu leisten vermögen, konnte auf dem<br />
Grinding Symposium aus dem Vollen<br />
schöpfen“, berichtete das Fachmagazin<br />
MaschinenMarkt.<br />
38 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Livepräsentation: SCHLEIFRING<br />
Innovationen begeisterten<br />
die Besucher<br />
Lebhaft: Das<br />
Fachpublikum<br />
diskutierte<br />
neueste<br />
Schleifl ösungen<br />
� Eindeutige Botschaft<br />
Buntes Programm: Showeinlagen und gute<br />
Stimmung bei den Abendveranstaltungen<br />
In der Tat: Die geballte Fertigungs- und Branchenkompetenz der SCHLEIFRING<br />
Gruppe wurde im schweizerischen Thun eindrucksvoll in Szene gesetzt. Die Botschaft<br />
war eindeutig: Die SCHLEIFRING Gruppe setzt weiter auf Technologieführerschaft<br />
und stellt sich den Herausforderungen der weltweiten Märkte mit innovativen<br />
Produkten und perfekter Performance. „Wer heute hochpräzise Teile fertigt,<br />
benötigt Werkzeugmaschinen, die absolute Qualität und Zuverlässigkeit bieten,<br />
sowie maßgeschneiderte Lösungen, die ihn im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig<br />
machen“, sagte Dr. Ralf Kammermeier, Geschäftsführer der Körber<br />
Schleifring GmbH. Und Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen<br />
WeltWirtschaftsInstituts und Hauptreferent des Symposiums, konstatierte: „Es
gibt für die deutsche und schweizerische<br />
Industrie gute Gründe für eine optimis-<br />
tische Perspektive. Dafür sprechen die<br />
hohe Kompetenz und die Technologie-<br />
führerschaft der Firmen.“<br />
� Abwechslungsreicher Mix<br />
Das Konzept der Tagung wurde vom<br />
Fachpublikum sehr gut aufgenommen<br />
(siehe rechts). 54 Prozent der Besucher<br />
bewerten das Symposium als außerordentlich<br />
gut. Die große Mehrheit kam<br />
nach Thun, um sich über technologische<br />
Neuheiten und die SCHLEIFRING Gruppe<br />
allgemein zu informieren. Dabei verlieh<br />
der abwechslungsreiche Mix aus Praxis,<br />
Wissenschaft und buntem Abendpro-<br />
gramm im Casino Kursaal Interlaken<br />
der Veranstaltung einen besonderen<br />
Charme. Die Resonanz der Besucher war<br />
durchweg positiv. 80 Prozent aller Teilnehmer<br />
waren mit dem SCHLEIFRING<br />
Grinding Symposium 20<strong>09</strong> sehr bis außerordentlich<br />
zufrieden.<br />
UMFRAGE ZUM GRINDING SYMPOSIUM<br />
Wie hat Ihnen das GRINDING SYMPOSIUM im Allgemeinen gefallen?<br />
außerordentlich gut 46 %<br />
Mit welchem Ziel haben Sie 20<strong>09</strong> das GRINDING SYMPOSIUM besucht?<br />
(Mehrfach nennungen möglich)<br />
allgemeine Information 74 %<br />
Neuheiten/Wissenschaft 73 %<br />
Networking 30 %<br />
9 %<br />
10 %<br />
Beschaffung<br />
andere<br />
In welchem Maße haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?<br />
außerordentlich zufrieden 62 %<br />
gut 54 %<br />
sehr zufrieden 18 %<br />
����������� ������<br />
��� ��� �������� ������ ���������<br />
�� ����� ������������� ���������������� �����<br />
���� ���� ��������������� ��� �������������������<br />
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��� ���� ������ ��������� ���� � ��� ��<br />
������ ���������� ���� ��� � ������� ��������<br />
������ ��� ���������� � ���� ��� ������������<br />
������������������� ����������<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
zufrieden 20 %<br />
39<br />
Quelle: Kundenumfrage KÖRBER SCHLEIFRING
TOOLS & TECHNOLOGY<br />
MEDIZINTECHNIK<br />
In Bewegung bleiben<br />
Künstliches Kniegelenk:<br />
Die HELITRONIC VISION im<br />
Zusammenspiel mit der<br />
Software NXis Ortho<br />
Moderne Orthopädieprodukte erhalten die Bewegungsfähigkeit. Mit dem neuen<br />
System NXis Ortho bietet WALTER Herstellern von Komponenten wie künstlichen<br />
Gelenken kostensparende und schnelle Schleiflösungen.<br />
Vom künstlichen Kniegelenk über<br />
Hüftprothesen bis hin zu Platten<br />
zur Fixierung der Wirbelsäule – immer<br />
mehr Menschen sind infolge von Unfällen<br />
oder körperlichem Verschleiß auf<br />
Prothesen angewiesen. Deren Herstellung<br />
ist allerdings teuer. Es geht um<br />
körperverträgliche Hightechmaterialien<br />
40 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
und bei der Herstellung der passgenauen künstlichen Körperteile äußerste Präzision.<br />
Entsprechend hoch ist der technische Aufwand, den die moderne Medizintechnik<br />
betreiben muss. Der Markt für orthopädische Implantate entwickelt<br />
sich rasant. Die Zahl von Anbietern und Angeboten wächst schnell, womit zeitgleich<br />
der Wettbewerb härter wird. Auch in dieser Branche wird die Frage, wer
das beste Produkt zu möglichst gerin-<br />
gen Kosten produzieren kann, heiß dis-<br />
kutiert. Eine Möglichkeit zur Effi zienz-<br />
steigerung ist die computersimulierte<br />
Fertigung, an die sich die reale Produktion<br />
nahtlos anschließt. Einen solchen<br />
optimierten Herstellungsprozess ermöglicht<br />
das neue WALTER System<br />
NXis Ortho.<br />
� Vom Entwurf zur Simulation<br />
Die meisten Anbieter von Orthopädie-<br />
technik entwerfen ihre Teile mithilfe<br />
herkömmlicher CAD/CAM-Programme.<br />
Anschließend legen die Hersteller dann<br />
fest, wie die Komponenten zu fertigen<br />
sind. Daran schließt sich der Test der<br />
Prototypen an. Ein solcher Prozess ist<br />
allerdings sehr zeitraubend. Häufi g<br />
muss alles neu überdacht und zum Teil<br />
neu entwickelt werden.<br />
Das System NXis Ortho hingegen<br />
geht direkt vom Teile-Entwurf zur kompletten<br />
3-D-Simulation eines Maschinenprogramms<br />
über. Dadurch fi nden<br />
der Design- und der Herstellungspro-<br />
zess zeitgleich statt. Die Dauer vom<br />
Konzept bis zur Vermarktung verkürzt<br />
sich erheblich. Dabei kombiniert das<br />
System Geschwindigkeit, Präzision und<br />
Genauigkeit der WALTER HELITRONIC<br />
VISION beim Schleifprozess mit einem<br />
effi zienten neuen Software-Interface.<br />
Dies ermöglicht die kostengünstige Ent-<br />
wicklung vom 3-D-Modell bis zum fer-<br />
tigen Teil. Das Programm simuliert eine<br />
komplette Maschine mit Schleifprozess,<br />
inklusive Schleifscheiben, Werkzeug-<br />
und Abricht-Equipment vor der realen<br />
Produktion, sodass Fehler vorab erkannt<br />
und behoben werden können.<br />
� Bestes Oberfl ächenfi nishing<br />
„Die HELITRONIC VISION ist deutlich<br />
produktiver als andere Werkzeugschleif-<br />
maschinen. Das macht sie ideal für den<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
+++ edward.sinkora@grinding.com +++<br />
www.grinding.com +++<br />
christoph.ehrler@walter-machines.com<br />
+++ www.walter-machines.com +++<br />
Erst simulieren, dann fertigen: Das NXis-Ortho-System sichert Wettbewerbsvorteile<br />
orthopädischen Sektor“, sagt Simon Manns, Applications Manager Tool G rinding<br />
bei der nordamerikanischen SCHLEIFRING Tochter United Grinding Technologies.<br />
Das 3-D-Portal biete unübertroffene Dämpfungsmöglichkeiten für das bestmög-<br />
liche Oberfl ächenfi nishing, etwa bei künstlichen Knie- oder Hüftgelenken. Au-<br />
ßerdem minimiere die Geschwindigkeit der Linearmotoren die Stillstandzeiten.<br />
Manns’ Kollege Robby Faulkner erklärt: „Wir verwenden eine volle 3-D-Festkörper-Simulation,<br />
sodass jeder Anwender seine Bearbeitungspfade auf dem PC<br />
überprüfen kann.“<br />
Mit der NXis-Ortho-Software lassen sich Scheibenabrichtvorgänge einfach<br />
konfi gurieren. Das Mensch-<br />
Maschine-Interface ermöglicht<br />
automatisch optimale Abrichtbe-<br />
rechnungen und präsentiert diese<br />
als Leitfaden. „NXis Ortho ist<br />
der beste Ansatz zu CAD/CAM auf<br />
einer Schleifmaschine, den ich je<br />
gesehen habe“, sagt Manns.<br />
Wachsender Markt: Das Geschäft<br />
mit Gelenkimplantaten boomt<br />
VORTEILE NXIS ORTHO<br />
Kürzere Durchlaufzeiten<br />
Besseres Endprodukt<br />
Vielseitigkeit für eine große Bandbreite an<br />
orthopädischen Komponenten<br />
Schnelle Programmierung und Installation<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
41
TOOLS & TECHNOLOGY<br />
UHRENINDUSTRIE<br />
Präzise wie ein Uhrwerk<br />
Hightech im Uhrwerk: Die<br />
Mechanik eines Zeitmessers<br />
besteht aus vielen<br />
hochpräzisen Kleinteilen<br />
42 MOTION 02/<strong>09</strong><br />
Einzahnfräser:<br />
Werkzeuge für die<br />
Uhrenfertigung stellt<br />
IWC Schaffhausen<br />
selbst her<br />
Die Werkzeugmacher der<br />
Schweizer Uhrenmanufaktur<br />
IWC Schaffhausen verlassen<br />
sich auf Werkzeugschleifmaschinen<br />
von EWAG.<br />
Sie zählen die Stunden und geben in<br />
unserem Alltag den Takt an. Früher<br />
waren Uhren ein Zeichen für Wohlstand,<br />
und nur wenige konnten sich einen eigenen<br />
Zeitmesser leisten. Heute sind sie<br />
für jeden erschwinglich. Daneben gibt<br />
es aber auch sehr wertvolle Präzisionswunderwerke,<br />
die überwiegend aus der<br />
Schweiz kommen. Keine andere Nation<br />
erwirtschaftet mit dem Uhrenexport<br />
mehr Gewinn als das Alpenland. Dafür<br />
sorgen vor allem hochwertige Luxusuhren,<br />
denn gemessen an der Anzahl<br />
exportierter Uhren fällt die Schweiz mit<br />
„nur“ 25 Millionen Stück weit hinter Chi-<br />
Unverzichtbares<br />
Hilfsmittel: Produktion<br />
von Spezialwerkzeugen<br />
auf der EWAG WS 11
na (circa 1 Milliarde) und Hongkong (circa<br />
700 Millionen) zurück.<br />
� Individuelle<br />
Spezialwerkzeuge<br />
Das Schweizer Traditionsunternehmen<br />
IWC Schaffhausen entwickelt und baut<br />
seit mehr als 140 Jahren mechanische<br />
Präzisionsuhren. Eines der Qualitätsmerkmale<br />
von IWC Schaffhausen: Die<br />
Werkzeuge für die Uhrenmanufaktur<br />
werden in der eigenen Werkstatt hergestellt.<br />
„Wir fertigen jährlich rund 250<br />
neue Instrumente und Vorrichtungen.<br />
Viele davon sind Unikate“, erklärt Dieter<br />
Carld, der bei IWC Schaffhausen die Produktion<br />
der Schneidwerkzeuge verantwortet.<br />
Seine Abteilung beliefert die<br />
interne Werkteilefertigung, die Gehäusefertigung,<br />
die Vormontage und die<br />
Uhrenmontage mit Einzahnfräsern,<br />
Filetfräsern, Graviersticheln, Prototypenwerkzeug<br />
und Sondervorrichtungen.<br />
90 Prozent der Werkzeuge sind Spezialwerkzeuge.<br />
Doch sie alle eint die absolute<br />
Präzision von wenigen Mikrometern,<br />
mit der sie gefertigt werden, und die sehr<br />
AKTUELLE NEUERUNGEN WS 11<br />
Übersichtliches Bedienpanel mit Not-Aus<br />
und ON/OFF-Tasten für den gleichzeitigen<br />
Start und Stopp der Werkstück- und der<br />
Schleifspindel<br />
Einfache Unterbrechung des Schleifprozesses<br />
zum Messen und zur gezielten Werkstückkorrektur<br />
dank ON/OFF-Tasten<br />
Spindelantrieb mit AC-Motor und Frequenzumrichter<br />
– kein Umlegen des Riemens an der<br />
Schleifspindel mehr<br />
Stufenlose Einstellung der Drehzahl über<br />
Potenziometer (Schleifspindel: 2500–8000<br />
min -1 ; Werkstückspindel: 100–1300 min -1 )<br />
individuellen Anforderungen, denen sie genügen müssen. „Wir verlassen uns bei<br />
der Fertigung auf die WS 11 von EWAG. Sie erfüllt souverän unsere Vorgaben an<br />
minimale Maßtoleranzen und höchste Präzision“, meint Dieter Carld.<br />
� Unverzichtbares Multitalent<br />
Seit drei Jahren ist die manuelle Universalschleifmaschine zum Herstellen und<br />
Nachschärfen hochpräziser Kleinstwerkzeuge ein unverzichtbares Hilfsmittel im<br />
Werkzeugbau der IWC-Manufaktur. „Die WS 11 lässt sich zudem schnell und<br />
unkompliziert umrüsten, was wir besonders bei Einzelwerkzeugen für den Prototypenbau,<br />
bei Sonderanfertigungen und kleinen Serien sehr schätzen.“<br />
� Weltweit einzigartig<br />
Souveräne Leistung:<br />
Dieter Carld prüft<br />
Kleinstwerkzeuge<br />
auf der EWAG WS 11<br />
Dank der besonderen Achskinematik lassen sich auf der WS 11 zylindrische und<br />
konische Werkzeuge in einer Aufspannung schleifen und messen. „Die Anordnung<br />
der Achsen ist weltweit einzigartig und ermöglicht sämtliche Einstellungen im<br />
Raum. Dadurch erreicht die WS 11 eine einmalig hohe Universalität und<br />
Präzision. „Die Maschine und ihr Konzept machen es dem Bediener einfach,<br />
hochpräzise Kleinstwerkzeuge herzustellen oder nachzuschärfen“,<br />
meint EWAG Produktmanager Herbert Gruner. Die WS 11 kann sogar<br />
Werkzeuge mit Durchmessern von 0,1 Millimeter schleifen. Ein Messtisch<br />
mit spezieller Optik macht die Kontrolle des Werkzeugs im eingespannten<br />
Zustand möglich. Durch die Optik, die sich auf das μ genau justieren<br />
lässt, kann der Bediener den Schleifprozess in einer Vergrößerung von<br />
bis zu 100 : 1 beobachten und dabei gleichzeitig Winkel sowie Durchmesser<br />
kontrollieren und messen. „Die WS 11 ist ein Multitalent, vielfältig in<br />
der Anwendung, einfach in der Bedienung,<br />
und – für uns besonders WEITERE INFORMATIONEN<br />
wichtig – sie arbeitet mit der Prä- +++ herbert.gruner@ewag.com<br />
zision eines Uhrwerks“, fasst Die- +++ www.ewag.com +++<br />
ter Carld zusammen.<br />
www.iwc.com +++<br />
MOTION 02/<strong>09</strong><br />
43
Körber Schleifring GmbH<br />
Nagelsweg 33–35<br />
20<strong>09</strong>7 Hamburg<br />
Germany<br />
Tel.: +49-40-21107-03<br />
Fax: +49-40-21107-13<br />
info@schleifring.net<br />
www.schleifring.net<br />
Blohm Jung GmbH<br />
Kurt-A.-Körber-Chaussee 63–71<br />
21033 Hamburg, Deutschland<br />
Tel.: +49-40-7250-02, Fax: +49-40-7250-3287<br />
sales-hh@blohmjung.com, www.blohmjung.com<br />
Jahnstraße 80–82<br />
73037 Göppingen, Deutschland<br />
Tel.: +49-716-1612-0, Fax: +49-716-1612-170<br />
sales-gp@blohmjung.com, www.blohmjung.com<br />
Ewag AG<br />
Industriestrasse 4, 4554 Etziken, Schweiz<br />
Tel.: +41-32-61331-31, Fax: +41-32-61331-15<br />
info@ewag.com, www.ewag.com<br />
Fritz Studer AG<br />
3602 Thun, Schweiz<br />
Tel.: +41-33-439-1111,<br />
Fax: +41-33-439-1112<br />
info@studer.com,<br />
www.studer.com<br />
Körber Schleifring Machinery Shanghai Co. Ltd.<br />
Beijing Branch Offi ce<br />
Room 10-04, CITIC Bldg. 19, Jian Guo Men Wai Da Jie<br />
Beijing 100004, China<br />
Tel.: +86-10-6595-9934, Fax: +86-10-6500-6579<br />
info@schleifring.cn<br />
Körber Schleifring UK Ltd.<br />
B13 Holly Farm Business Park, Honiley<br />
Kenilworth, Warwickshire, Großbritannien<br />
CV8 1NP<br />
Tel.: +44-1926-4850-47, Fax: +44-1926-4850-49<br />
neil.whittingham@walter-machines.de<br />
info.wg@walter-ag.com<br />
Körber Schleifring Italia Srl<br />
Via G. Garibaldi, 42<br />
22070 Bregnano, Italien<br />
Tel.: +39-031-770898<br />
Fax: +39-031-7760429<br />
Körber Schleifring<br />
Machinery (Shanghai) Co., Ltd.<br />
No. 1128, Taishun Rd, Anting Town<br />
Shanghai Jiading 201814, China<br />
Tel.: +86-21-39587333, Fax: +86-21-39587338<br />
info@schleifring.cn<br />
United Grinding Technologies, Inc.<br />
510 Earl Boulevard<br />
Miamisburg, Ohio 45342, USA<br />
Tel.: +1-937-859-1975, Fax: +1-937-859-1115<br />
ugt@grinding.com<br />
5160 Lad Land Drive<br />
Fredericksburg, Virginia 22407, USA<br />
Tel.: +1-540-898-3700, Fax: +1-540-898-2811<br />
Mägerle AG Maschinenfabrik<br />
Allmendstrasse 50, 8320 Fehraltorf, Schweiz<br />
Tel.: +41-43-3556-600, Fax: +41-43-3556-500<br />
sales@maegerle.com, www.maegerle.com<br />
Schaudt Mikrosa GmbH<br />
Hedelfi nger Straße 137<br />
70329 Stuttgart, Deutschland<br />
Tel.: +49-711-4014-0, Fax: +49-711-4014-290<br />
sales@schaudt.com, www.schaudt.com<br />
Saarländer Straße 20<br />
04179 Leipzig, Deutschland<br />
Tel.: +49-341-4971-0, Fax: +49-341-4971-500<br />
sales@mikrosa.com, www.mikrosa.com<br />
Walter Maschinenbau GmbH<br />
Jopestraße 5<br />
72072 Tübingen, Deutschland<br />
Tel.: +49-7071-9393-0, Fax: +49-7071-9393-695<br />
info@walter-machines.com,<br />
www.walter-machines.com<br />
Schleifring Service GmbH<br />
Hedelfi nger Straße 137<br />
70329 Stuttgart, Deutschland<br />
Tel.: +49-711-4014-100, Fax: +49-711-4014-207<br />
info@servicegmbh.net<br />
Körber Schleifring Asia-Pacifi c PTE. Ltd.<br />
25 International Business Park<br />
#01-53/56 German Centre<br />
Singapur 6<strong>09</strong>916<br />
Tel.: +65-6562-8101, Fax: +65-6562-8102<br />
michael.schmid@walter-machines.de<br />
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2 bis, Avenue du Président François Mitterrand<br />
91385 Chilly-Mazarin, Cedex, Frankreich<br />
Tel.: +33-1-697921-21, Fax: +33-1-697921-10<br />
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No. 99, Spencer Road<br />
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Bengaluru 560 005, Indien<br />
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Schleifring Brasil Ltda.<br />
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