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Bamberg 26.02.2007 Sandblatt - Leben findet Innenstadt

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S a n d b l a t t 1.Quartal 2008 2<br />

„Über die Schuler geschaut“ – Handwerksberufe im Sand<br />

Oliver Saueressig an der Schleifmaschine.<br />

Wer die Obere Sandstraße entlanggeht,<br />

dem fallen die zahlreichen Ausleger an<br />

den Häusern auf, die auf Handwerksbetriebe<br />

und Gaststätten hinweisen. Ein großer<br />

Stiefel an der Hausnummer 13 sowie eine<br />

große blaue Fahne mit Fußmotiv deuten<br />

auf einen Schuhmacher hin. Doch Oliver<br />

Saueressig, der Inhaber des Betriebs, ist<br />

kein herkömmlicher Schuhmacher, sondern<br />

Orthopädieschuhmachermeister und<br />

das bereits seit 1989, als er in Frankfurt am<br />

Main seine Meisterprüfung absolvierte. Er<br />

war damals übrigens deutschlandweit der<br />

zweitjüngste Meister seines Handwerks.<br />

Oliver Saueressig ist neben seinem Beruf<br />

auch Stadtrat, er tritt jedoch bei der diesjährigen<br />

Kommunalwahl nicht mehr an.<br />

Der 41jährige, der nur ein paar 100 m weiter<br />

im Sand groß geworden ist, betreibt<br />

das Handwerk bereits in der 4. Generation.<br />

Der Familie gehören zwei weitere Betriebe<br />

in der Unteren Sandstraße und in der<br />

Unteren Königstraße. Den Betrieb in der<br />

Oberen Sandstraße führt Oliver Saueressig<br />

seit 1991, als er das Geschäft von Adam<br />

Göller übernahm. Göller richtete in seinem<br />

auch als „Haus zum weißen Rösslein<br />

Kontingent<br />

10 Mio. €<br />

Orthopädieschuhmacher Oliver Saueressig<br />

Foto: M. Schäfer<br />

im Sande“ bekannten Anwesen in den 50er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts die heute<br />

noch bestehende Schuhmacherwerkstatt<br />

ein. Viel verändert hat sich seitdem gar<br />

nicht. Die kleine Werkstatt mit ihren Holzwerkbänken<br />

hat ihren eigenen, zeitlosen<br />

Charme.<br />

Aber was unterscheidet eigentlich einen<br />

Schuhmacher von einem Orthopädieschuhmacher?<br />

Die Hauptaufgabe eines<br />

Orthopädieschuhmachers besteht in der<br />

Anfertigung orthopädischer Maßschuhe.<br />

Derzeit fertigt Oliver Saueressig für einen<br />

besonderen Kunden beispielsweise maßgeschneiderte<br />

Cowboystiefel an. Daneben<br />

stellen er und seine beiden Teilzeit-Mitarbeiter<br />

auch Einlagen her und vermessen<br />

Beine für die Anfertigung von Kompressionsstrumpfhosen.<br />

Ein weiteres Geschäftsfeld ist der Schuhverkauf;<br />

hier steigt vor allem die Nachfrage<br />

nach Diabetiker-Schuhen. Der Betrieb<br />

führt zudem Schuhreparaturen oder andere<br />

Arbeiten rund ums Leder durch.<br />

Die Aufwertung des Sandgebiets unterstützt<br />

er voll und ganz. Schwierig sei es<br />

nur manchmal für die Kunden, die auf<br />

das Auto angewiesen sind. Viele wüssten<br />

gar nicht, dass man noch in die Sandstraße<br />

fahren dürfe, so Saueressig. Aber er ist<br />

optimistisch, dass sich die Leute in ein bis<br />

zwei Jahren auf die neue Situation eingestellt<br />

haben werden.<br />

Sorgen macht sich Saueressig mehr um<br />

die Folgen der Gesundheitsreform. Es<br />

herrsche momentan eine starke Verunsicherung<br />

im gesamten Gesundheitswesen,<br />

erläutert er im Gespräch. Die Krankenkassen<br />

sparen, Ärzte stellen weniger Verordnungen<br />

aus und die großen Sanitätsbetriebe<br />

verdrängen die kleineren Handwerker.<br />

Eine Möglichkeit, auf die veränderten<br />

Rahmenbedingungen zu reagieren, besteht<br />

in der Ausweitung des Schuhverkaufs.<br />

Er kann sich gut vorstellen, insbesondere<br />

an die wachsende Zahl der Touristen die<br />

passenden Schuhe für den sommerlichen<br />

Stadtrundgang zu verkaufen.<br />

M.S.<br />

Ungebetener Kommentar zum „Sand der Dinge“<br />

Jedes Wochenende<br />

das gleiche Spiel:<br />

man fragt sich, wo<br />

kommen die bloß alle<br />

her? Warum kommen<br />

die ausgerechnet<br />

nach <strong>Bamberg</strong>? “Die<br />

Braut, die sich traut”,<br />

“Manni‘s Junggesellenabschied”<br />

oder<br />

ähnlich Ungereimtes<br />

steht auf ihren T-Shirts. Es ist nicht zum Aushalten!<br />

Seit etwa zwei Jahren fällt ein besonders lustiges<br />

Völkchen über das Sandgebiet her: die so genannten<br />

Junggesellen/innenabschiede. Wenn sie<br />

für sich feiern wollen, meinetwegen. Was mich<br />

aber nervt ist, dass ich mitspielen soll. Ich habe<br />

aber keinen Bock mehr, jedes Wochenende auf<br />

der Sandstraße Kondome kaufen zu müssen; ich<br />

bin es Leid, Pflümli oder ähnliche alkoholische<br />

Ungenießbarkeiten aufgedrängt zu bekommen<br />

- gegen Geld versteht sich. Es interessiert mich<br />

ums Verrecken nicht, irgendwelche Bräute aus<br />

den Hassbergen gegen Bezahlung zu küssen.<br />

Verblüffend, wie sich der alte schlechte Ruf<br />

der Sandstraße in den Köpfen festgesetzt hat.<br />

Scheinbar überall in der näheren und weiteren<br />

Umgebung gilt die Straße als Partyzone, in der<br />

hemmungslos abgefeiert werden darf. Dann<br />

kommt aber noch etwas dazu. Die alkoholgeschwängerte<br />

“gute” Laune schlägt mitunter um.<br />

“Wo sind denn hier die Mädels” will da einer<br />

wissen. Was er erst auf Nachfragen herauslässt,<br />

ist, dass er und seine Gruppe sich eigentlich in<br />

der Sandstraße Table-Dance oder wenigstens<br />

einen Strippschuppen erhofft hatten. Tja, dumm<br />

gelaufen und den weiten Weg vergebens gemacht.<br />

Hoffentlich schlägt da nicht Frustration in<br />

Aggression um.<br />

Das Ärgerliche ist, da gibt man sich Mühe die<br />

Qualität des Gebietes zu steigern - es ist im<br />

Vergleich zu früher wesentlich ruhiger geworden-<br />

und dann fallen Horden von laut Grölenden<br />

(beiderlei Geschlechts) über das Gebiet her und<br />

führen die erfolgreiche Arbeit ad absurdum. Um<br />

mich richtig zu verstehen, ich habe nichts gegen<br />

ausgelassene Gäste, aber die Ballermannisierung<br />

der Sandstraße ist nicht das Ziel des Umgestaltungsprozesses.<br />

Fragt man in der Gastronomie nach, verdeutlicht<br />

sich der Eindruck: Fast kein Gastronom<br />

lässt solche Abschiede mehr in sein Lokal. Der<br />

Grund ist ganz einfach, die normale Kundschaft,<br />

und gerade diejenigen, die etwas essen wollen,<br />

werden vertrieben. Der Umsatz, den solche Abschiede<br />

bringen, steht nicht dafür. Was den Truppen<br />

bleibt, ist die offene Straße. Das kann es aber<br />

auch nicht sein.<br />

Ich würde mir wünschen, dass alle in der Sandstraße<br />

Aktiven sich an einen Tisch setzen und<br />

Strategien entwickeln, um diesem Unfug einen<br />

Riegel vorzuschieben. Jedem der in einem solchen<br />

Trupp ins Gebiet kommt, sollte klar gemacht<br />

werden, dass er sich nicht aufführen kann,<br />

wie er will. Oder besser noch wäre eine überregionale<br />

Kampagne, die klar macht, dass Junggesellen/innenabschiede<br />

im Sandgebiet nichts<br />

verloren haben.<br />

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