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Berichte und Fotos von Peter Langguth vom Wagenrennen - ÖSHS

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Herbsttour zu den Germanen<br />

Nach fast 12 stündiger Fahrt konnten wir endlich die für Alpenländler vergleichsweise moderaten<br />

Steigungen des Vogelsberges bezwingen <strong>und</strong> unser Wohnwagengespann auf dem Stake Out in<br />

Bermuthshain aufstellen. Die letzten zwanzig Kilometer ging es durch eine Nebelsuppe, dass man<br />

hätte denken können, es kämen jeden Augenblick die H<strong>und</strong>e <strong>von</strong> Baskerville um die Ecke. Wenn man<br />

es nicht besser wissen würde, keiner würde glauben, hier Huskies <strong>und</strong> Malamuten anzutreffen, die<br />

sich in diesem Jahr zum 17. Schlittenh<strong>und</strong>e <strong>Wagenrennen</strong> auf dem Vulkan treffen sollten.<br />

Es war 7 Uhr abends, schnell war auf der nahezu ebenen, großen Fläche ein Platz gef<strong>und</strong>en, die<br />

H<strong>und</strong>e versorgt, die die lange Fahrt im Übrigen mit nur 2 kleinen PPs ohne Murren überstanden<br />

hatten. Danach der Wohnwagen ausgerichtet <strong>und</strong> während Anneliese sich um das leibliche Wohl des<br />

Menschenteams bemühte, war gerade noch Zeit, die Startnummer abzuholen.<br />

Im Verlauf des letzten Jahres hat die Vereinsgemeinschaft hier mächtiges geleistet. Die<br />

„Feierscheune“, die in den vergangenen Jahren schon als „Baustelle“ genutzt wurde, ist fertig<br />

gestellt, ein großer beheizbarer Saal, schöne Sanitäranlagen <strong>und</strong> ein moderner Theken- <strong>und</strong><br />

Küchenbereich bieten ein gastliches Ambiente. Innen war die Startnummernausgabeparty am<br />

Freitagabend schon in vollem Gange. Wie der geneigte Leser ja schon weiß, sind die Hessen ein<br />

geselliges Völkchen <strong>und</strong> nach der langen Sommerpause hatte man sich wieder einmal viel zu<br />

erzählen. Mario Sagrauske, der die Rennleitung hier seit einigen Jahren <strong>von</strong> Willie Bast übernommen<br />

hatte, hat mich schon <strong>von</strong> weitem mit einem obligatorischen „ei Langer, haste‘s gepackt?“ <strong>und</strong> „uff<br />

disch ham‘mer nur noch gewatt“, begrüßt. Die Startnummer wurde übergeben <strong>und</strong> schon war der<br />

offizielle Teil der Renneinschreibung Geschichte. Eine angenehm unbürokratische Sache in einem


fre<strong>und</strong>lichen Umfeld, wo der austragende Verein nicht zweimal pro Rennen den Amtstierarzt <strong>von</strong><br />

anderen paranoiden „Schlittenh<strong>und</strong>esportfre<strong>und</strong>en“ auf den Platz geschickt bekommt, um zu sehen,<br />

ob man nicht doch etwas in den Krümeln findet.<br />

In diesem Jahr ist die Starterzahl hier in Bermuthshain auf 43 wieder leicht gestiegen. Besonders<br />

erfreulich war aus unserer Sicht das Erscheinen einiger Malamutegespanne, aber der Stake Out, die<br />

Strecke <strong>und</strong> nicht zuletzt die „Scheune“ packen leicht die doppelte Anzahl an Startern. Also um eins<br />

schon einmal vorweg zu nehmen, für Musher sollte der Vogelsberg wieder eine Reise wert sein. Vom<br />

HSSC <strong>und</strong> <strong>vom</strong> MGV Bermuthshain unter langjährigem Vorsitz <strong>von</strong> Michael Appel wurde alles getan,<br />

um hier ein tolles Rennen auszutragen, ein paar mehr Musher sollten dieser Organisationsleistung<br />

schon Tribut zollen.<br />

Der erste Renntag bei altbekanntem Vogelsberger Schmuddelwetter kam dann glücklicherweise<br />

recht schnell. Die Strecke entsprach 1:1 der des Vorjahres <strong>und</strong> so konnten wir uns eine Begehung<br />

ersparen, weil da<strong>von</strong> auszugehen war, dass die H<strong>und</strong>e diese in ihrem genetischen Navigerät noch<br />

genau gespeichert hatten.<br />

Ca. 1/3 der Teams teilte sich die Skandinavierklassen als Velo, Scooter oder Läufer auf.<br />

Bemerkenswert, dass sich neben vielen hessischen Teams auch Starter der Clubs Mushing Bayern<br />

<strong>und</strong> SC Haidmühle hier einfanden. Klar dass die Bestzeiten des ersten Tages hier unter den Offenen<br />

Gespannen ausgekämpft werden sollten. Diese konnte Sigfried Vinson <strong>und</strong> seine Ho<strong>und</strong>s mit einem<br />

Durchschnitt <strong>von</strong> über 28 Kmh für sich verbuchen. Das schnellste reinrassige Team in der Veloklasse<br />

brachte es auf gut 20 Kmh Schnitt auf der selektiven 5,6 Km Strecke. Bei den Gespannen konnten in<br />

der C1 17,9 Kmh <strong>von</strong> Helmuth Wichert, in der C2 14,0 Kmh <strong>von</strong> unseren Carinthian Mountain Mals<br />

erreicht werden. Das mit Abstand schnellste Team bei den Reinrassigen wurde jedoch <strong>von</strong> Michael


Kick in einer Durchschnittsgeschwindigkeit <strong>von</strong> 22.8 Kmh mit seinen 6 Sibiriern in der Klasse B1 über<br />

den Trail geführt.<br />

Abends dann der Musherabend in der Feierscheune, Begrüßung durch Bürgermeister Manfred<br />

Dickert, der soweit ich mich erinnern kann, sehr selten, wenn überhaupt einmal bei einem der 17<br />

Schlittenh<strong>und</strong>erennen nicht hier war, um die H<strong>und</strong>esportler in seiner Gemeinde willkommen zu<br />

heißen. Mit im Gepäck immer ein sehr schöner Sonderpokal, der mal für den ältesten oder jüngsten<br />

Teilnehmer, mal für das schnellste Damenteam gedacht war <strong>und</strong> auch immer mal für die Musher,<br />

die besondere Anreisen auf sich genommen hatten, um hier an den Start zu gehen. So ging dieser<br />

Preis 2009 an das Carinthian Mountains Team, das als einziges Österreichisches Team eine Anreise<br />

<strong>von</strong> 730 km auf sich genommen hatte um hier, an diesem Traditionsrennen in Bermuthshain an den<br />

Start gehen zu können <strong>und</strong> die Farben des <strong>ÖSHS</strong> zu vertreten.<br />

Nach dem Musherabend, der nur deshalb nicht allzu lange dauerte, weil in der Nacht zum Sonntag<br />

die Uhren <strong>von</strong> Sommerzeit zurück gestellt wurden, kam dann das bittere Ende, der zweite Lauf. Der<br />

Leistung der meisten Sportler konnte man diesen besagten Abend allerdings nicht anmerken, was<br />

unter Umständen daran gelegen haben mag, dass die tierischen Akteure jeglichen Alkoholkonsum<br />

strikt verweigerten. In der Ergebnisliste hat dann der Sonntag auch nur unwesentliche<br />

Veränderungen mit sich gebracht. In der Skandinavierklasse, die vormittags noch die Originalstrecke<br />

zu fahren hatte, konnte Heiko Skowranek (SSNH) seinen hauchdünnen Vorsprung <strong>von</strong> 5/100<br />

Sek<strong>und</strong>en des ersten Renntages nicht gegen Andre Braun (HSSC) ins Ziel retten. Er musste sich dicht<br />

gefolgt (5/10 Sek.) <strong>von</strong> Vereinsfre<strong>und</strong> Ralf Nickel (SSNH) mit Position 2 im Endergebnis zufrieden<br />

geben. Ein weiterer heißer Tanz sollte dann in der Klasse C1 nach der Mittagspause auf das, wegen zu<br />

hoher Temperaturen auf 3.9 Km, verkürzte Parkett bzw. den Trail gelegt werden. Hier gab es einen


Dreikampf zwischen den beiden HSSC Startern Wichert <strong>und</strong> Mall <strong>und</strong> Michael Klick <strong>vom</strong> SSVM. Der<br />

erste des Samstagslaufes Sebastian Mall wurde auf Platz 3 verbannt, während Helmuth Wichert <strong>und</strong><br />

Michael Klick sich mit starken Läufen die Plätze 1 <strong>und</strong> 2 sicherten. In allen anderen Kategorien haben<br />

sich die Ergebnisse des ersten Laufes bestätigt (nachzulesen unter www.hssc-schlittenh<strong>und</strong>e.de).<br />

Bermuthshain war auf jeden Fall auch 2009 eine Reise wert. Schön wäre es, hier wieder ein<br />

Starterfeld wie in früheren Jahren anzutreffen. Es ist alles gerichtet liebe Sportfre<strong>und</strong>e, ihr braucht<br />

im nächsten Jahr nur für Bermuthshain, wie immer am letzten Oktober Wochenende, zu melden.<br />

Auf der Rückfahrt aus dem Germanenland hatten wir uns für dieses Jahr dann noch auf der<br />

Starterliste der SLEDDOGFRIENDS OBERNDORF e.V., nahe Rothenburg o.d. Tauber, eingetragen.<br />

Unser Malamutefre<strong>und</strong> Klaus Berr hatte schon ein halbes Jahr im Voraus <strong>vom</strong> letzten Rennen bei den<br />

Oberndorfern geschwärmt. Da sollte es Konkurrenz an 2er Kategorie Teams geben <strong>und</strong> die<br />

Starterliste der letzten Jahre hat gezeigt, dass die sich hier anscheinend treffen. Also gedacht, getan,<br />

wir waren dabei.<br />

Tatsächlich stand in der Kategorie C2 ein Feld <strong>von</strong> 7 <strong>und</strong> in B2 sogar <strong>von</strong> 9 Gespannen am Start. Diese<br />

durchaus beachtliche Anzahl, besonders in der 6-H<strong>und</strong>eklasse, trifft man sonst üblicherweise nur bei<br />

Großveranstaltungen an. Das alles konnte man, neben Infos aus den vergangenen Jahren, im Vorfeld<br />

schon unter www.sleddogfriends.de erfahren. Was lag also näher als hier auf der Heimfahrt aus<br />

Hessen mal kurz <strong>von</strong> der Autobahn abzufahren.<br />

Am Stake Out Eingang wurden wir schon <strong>von</strong> Elmar Bamberger, der die ganze Organisation<br />

koordiniert, empfangen <strong>und</strong> eingewiesen. Der Platz ist geräumig <strong>und</strong> es war sicher kein Problem, die<br />

erwarteten 90 Starter hier aufzustellen. 3 der 90 waren Teams des <strong>ÖSHS</strong>. Klaus Berr in der Klasse B2,


Sepp Brugger, der hier erstmals seine junge Hündin Dakota mit in sein C2 Team nahm <strong>und</strong> unser CM-<br />

Team in bekannter Besetzung. Das Wetter war kalt <strong>und</strong> trocken, was uns Hoffnung auf ein schönes<br />

Rennen mit gut gelaunten H<strong>und</strong>en machte.<br />

Also wie immer erst mal H<strong>und</strong>e versorgen, aufbauen, dann die ganze Verantwortung Sepp<br />

übertragen <strong>und</strong> mit den Mädels einen kleinen Abstecher ins etwa 10 Km entfernte Rothenburg<br />

machen. Das war der Plan <strong>und</strong> so haben wir es dann auch gemacht. Die Altstadt <strong>von</strong> Rothenburg ist<br />

tatsächlich eine kleine Sightseeingtour wert. Außer dass es sich hier wahrscheinlich um eine der<br />

wenigen deutschen Städte handelt, wo nahezu an jedem Gasthaus eine Speisekarte auf Japanisch<br />

hängt, ist es wirklich sehenswert wie gut hier eine mittelalterliche Stadt erhalten bzw. nach teilweiser<br />

Zerstörung durch Bombenangriffe im 2. Weltkrieg mit internationaler Hilfe wieder aufgebaut wurde.<br />

Für nächstes Jahr haben wir uns schon ein paar kleinere Museen vorgemerkt, die wir uns neben dem<br />

Schlittenh<strong>und</strong>ewagenrennen Oberndorf Nr. 15 genehmigen wollen.<br />

Also zum Rennen. Nachdem heutzutage alles was zum dritten Mal passiert schon als Traditionsevent<br />

hochstilisiert wird, muss man sagen, dass dieser Terminus hier in Oberndorf wirklich seine<br />

Berechtigung hat. Zum 14. Mal trafen sich Musher aus dem deutschsprachigen Raum hier auf<br />

Einladung der Sleddogfriends Oberndorf, um die Muskeln ihrer Vierbeiner spielen zu lassen. Ein<br />

teilweise hochklassiges Starterfeld gab sich ein Stelldichein. Serienweltmeister Sauerhöfer durfte in<br />

der Phalanx der 2er Kategorieteams nicht fehlen. Das zweite Sauerhöferteam wurde <strong>von</strong> Christa über<br />

den Trail gelenkt. Neuweltmeister in der Pulkaklasse Frank Brehm war ebenso am Start wie Tamara<br />

Schlemmer, eine der namhaftesten deutschen O- <strong>und</strong> S-Musherinnen.<br />

Die Nacht zum Samstag brachte einen Temperatursturz, -4°C wurden gemessen. Als erstes konnten<br />

sich die Organisationsteams daran machen, die geplatzten Wasserleitungen wieder instand zu


setzen. Erster Start dann um 9 Uhr. Der Trail war trocken <strong>und</strong> fest. Die Strecke genau 7 km lang <strong>und</strong><br />

leicht kuppiert mit eigentlich nur einer nennenswerten Steigung, allerdings gab es viele rechtwinklige<br />

Abbiegungen, die Temporeduzierungen forderten. Insgesamt waren beste Bedingungen <strong>und</strong> ein<br />

tolles Rennen stand bevor.<br />

Als erstes starteten, wie meist, die Skandinavier mit den Bikes. Die Bestzeit wurde <strong>von</strong> Holger Schwab<br />

in der nichtreinrassigen (NR) Abteilung mit 16:52 gesetzt. Diese Toppzeit sollte sich nach Antreten<br />

der reinrassigen (RR) Teams <strong>von</strong> Schlemmer, Reif <strong>und</strong> Brehm relativieren. Sie waren ihm alle im<br />

Bereich einer halben Minute auf den Fersen.<br />

Zwischen Skandinavier Velo <strong>und</strong> den Läufern ging die erste Gespannklasse mit 4 H<strong>und</strong>en an den<br />

Start. Auch hier wurden die Richtzeiten zuerst <strong>von</strong> den NR-Teams gesetzt. Petzina gab mit 15:40 allen<br />

folgenden eine harte Nuss zu knacken. Die Bestzeit in C1 (RR) mit 18:27 <strong>von</strong> Streichler zeigte trotz<br />

eines erstklassigen Laufes die Potenz der NR-H<strong>und</strong>e auf dieser Strecke auf.<br />

Es folgte unsere Klasse, C2. Erstmals in dieser Saison hatten wir hier in Oberndorf das Glück<br />

Temperaturen anzutreffen, bei denen man wirklich ein Rennen fahren konnte. Allerdings hatten wir<br />

noch keine realistische Einschätzung darüber, was unsere H<strong>und</strong>e im Rennverlauf wirklich zu leisten<br />

bereit sind. Auf diese Erfahrung freuten wir uns besonders. Im Verlauf des Rennens kam es zu einer<br />

Überholung. Hermann Schmid hatte uns mit seinen 4 Malamuten nach ca. 5 Km eingeholt. Einige<br />

Hin- <strong>und</strong> Herüberholungen später konnten wir uns im Finish noch einmal 14 Sek<strong>und</strong>en absetzen. Am<br />

Ende des ersten Renntages langte eine Durchschnittsgeschwindigkeit <strong>von</strong> fast 15 Kmh für den 3.<br />

Platz. Auf Position 2 konnte sich Frank Schölles mit seinem Team aus der Zucht <strong>von</strong> B. Sauerhöfer<br />

schieben. Insgesamt war nach dem ersten Renntag in der Klasse C2 unter den ersten 5 Startern ein<br />

Abstand <strong>von</strong> nicht einmal einer Minute auf die Stockerlplätze zu vermelden. Hier war also noch nicht<br />

wirklich etwas in trockenen Tüchern.


Bemerkenswert bei der folgenden Klasse Skandinavier/Läufer, Streckenlänge 4,1 Km war neben der<br />

Zeit <strong>von</strong> Langenbuch (RR) 13:48 <strong>und</strong> Vollweiler (NR) 14:47, das Alberto Vollweiler seinen Lauf im<br />

Sommerdress, kurzes Hemd <strong>und</strong> Hose absolvierte. Dazu brauchte es an diesem Tag schon einen<br />

durch viele Longtrail Biwaks gestählten Musherkörper.<br />

In der 6-H<strong>und</strong>e Klasse ein ähnliches Bild wie zuvor bei den 4ern. Die NR-Teams lieferten die<br />

schnellsten Laufzeiten, Jessat 15:59 gefolgt <strong>von</strong> Schwab mit 16:00. Streichler konnte in dieser Klasse<br />

mit seinen 6 Sibiriern wie in der C1 ebenfalls deutlich machen, nach welcher Zeit sich die Konkurrenz<br />

bei den RR zu richten hatte.<br />

B2 war hier mit 9 Startern neben der Klasse C1 (9) am stärksten vertreten. Geschwindigkeitsmäßig<br />

war hier alles fest in der Hand der Familie Sauerhöfer, wobei Alberto Vollweiler sich mit einem<br />

Abstand <strong>von</strong> weniger als 30 Sek<strong>und</strong>en durchaus noch Hoffnung auf einen erfolgreichen Vorstoß am<br />

zweiten Renntag machen konnte.<br />

Christa Sauerhöfer fuhr ihr Rennen mit einem Leihwagen in rot-weiß-rot. Der neue Rotter-Aluwagen<br />

mit einigen Modifikationen <strong>von</strong> Sepp Brugger erregte einiges Interesse. Schließlich bleibt das<br />

Renngefährt trotz sehr guter Sicherheitsstandards auf deutlich unter 30 Kg Kampfgewicht. Da bringt<br />

so mancher H<strong>und</strong> in der Kategorie B2 mehr Gewicht auf die Waage.<br />

Die Zeiten der Großen Klassen konnte man gespannt erwarten, war doch die Strecke mit relativ<br />

vielen rechtwinkligen Abbiegungen im Wald bestückt. Hier konnte man trotz räumlich optimalem<br />

Trail die Kurven nur bedingt schneiden. Ein Verlassen des Trails war wegen der Bäume nicht möglich.<br />

In der Klasse A (NR) wurde trotz der kurvenreichen Strecke die Tagesbestzeit mit 15:13 <strong>von</strong> Martin<br />

José gelegt. Burghard End kam mit seinen Huskies immerhin auf eine Zeit <strong>von</strong> 18:24. Am


emerkenswertesten fand ich persönlich aber die Zeit <strong>von</strong> Tamara Schlemmer mit ihrem O-Team, die<br />

auf der teilweise verwinkelten Strecke 16:48 mit ihrem langen Gespann nach Hause fuhr.<br />

Erfreuliche Nebenerscheinung war, dass die Zeitnehmung unmittelbar nach Zieldurchfahrt des<br />

letzten Starters einer Klasse die Ergebnisliste aushängte. Das gab Gesprächsstoff unter den Mushern<br />

<strong>und</strong> verkürzte die Zeit bis zum Musherabend. Dieser sollte dann im beheizten Festzelt stattfinden, wo<br />

sich die Sleddogfriends dem leiblichen Wohl der menschlichen Sportler widmeten. Wenn es bis<br />

hierhin Kritik an der Veranstaltung gab, so konnte die nur überaus positiv ausfallen. Den einzigen<br />

Wermutstropfen brachte für meinen Geschmack hier der Discjockey ins Spiel. Ob Technomusik bis<br />

morgens um 2 Uhr die richtige Untermalung eines Musherabends ist, sollte man sich überlegen,<br />

vielleicht bin ich auch mittlerweile nur zu alt <strong>und</strong> es gilt der gleiche Spruch wie beim Rock’n’Roll, „if<br />

it’s too loud, you‘re too old“. Dennoch R’n’R fänd‘ ich passender. Vielleicht Geschmackssache!!<br />

Der Sonntag sollte sich wettermäßig etwas unfre<strong>und</strong>licher zeigen als der erste Renntag. Bei etwas<br />

höherer Luftfeuchte spielte sich jedoch alles noch deutlich unter 10°C ab, sodass man <strong>von</strong> einem<br />

regulären 2. Lauf sprechen konnte.<br />

Nachdem Holger Schwab gescratcht hatte, wurde das Podest bei den Bikern (NR) neu gemischt,<br />

Wernecke konnte <strong>vom</strong> 3. auf den ersten Platz vorfahren <strong>und</strong> Karolus <strong>und</strong> Leutz auf die Plätze<br />

verweisen. Noch beachtlicher war aber, dass die RR-Biker jetzt insgesamt die schnellsten Laufzeiten<br />

zeigten. Schlemmer, Reif <strong>und</strong> Brehm waren alle schneller als die im Endergebnis auf dem Podest<br />

stehenden Offenen Teams. Die schnellste Laufzeit aller Starter des Tages legte Horst Petzina mit<br />

seinem C1 Team (NR) auf den Trail. In C1 (RR) änderte sich nichts, Arno Streichler konnte mit seinem<br />

Team nahezu die gleiche Zeit wie am ersten Tag fahren <strong>und</strong> einen souveränen Start-/Zielsieg<br />

erringen.


Etwas spannender sollte es in der Klasse C2 zugehen. Für die ersten fünf des Vortages war im Gr<strong>und</strong>e<br />

noch alles drin. Natürlich war Schmid mit 2 Minuten Abstand auf Platz 4 den Verfolgern schon<br />

halbwegs enteilt, aber man weiß ja, dass es erst vorbei ist, wenn es vorbei ist. Das Carinthian<br />

Mountains Team versuchte gemäß Ansage noch einmal einen Angriff auf die vorderen Plätze. Nach<br />

halber Strecke etwa gelang es, den 2. Platzierten Frank Schölles einzuholen <strong>und</strong> mit ihm gemeinsam<br />

auf dem Rest der Strecke einige Überholmanöver zu trainieren. Nach Zieleinlauf stellte sich heraus,<br />

dass wir mit 28:40 nahezu die gleiche Zeit wie am Vortag erreichten. Schölles war abgeschlagen, die<br />

Vorjahressiegerin Christine Reincke konnte mit nur 10 Sek<strong>und</strong>en Abstand auf Platz 2 aufs Stockerl<br />

fahren. Ein etwas unzufriedener Sepp Brugger erreichte Platz 5, aber Dryland ist auch Training <strong>und</strong><br />

seine junge Hündin hat ihre Sache als Coleader in ihrem ersten Rennen gar nicht so schlecht<br />

gemacht. Malamuten brauchen eben etwas länger. Hermann Schmid wurde nicht mehr gesehen <strong>und</strong><br />

hat einen verdienten Sieg in der Klasse C2, mit 2 Zehnjährigen <strong>und</strong> zwei Yearlings im Gespann<br />

herausgefahren, Hut ab, eine wirklich starke Leistung.<br />

In der Kategorie Cross wurden die 1. Plätze <strong>von</strong> Alberto Vollweiler bei den Offenen <strong>und</strong> Johannes<br />

Langenbuch bei den Reinrassigen errungen. Bemerkenswert noch, dass Langenbuch auf die 4,1 Km<br />

lange Laufstrecke eine Durchschnittsgeschwindigkeit <strong>von</strong> fast 17,6 Kmh auf den Trail brachte.<br />

In der Kategorie B1 (NR) langte Jessat die eine Sek<strong>und</strong>e Vorsprung <strong>vom</strong> Samstag nicht, um den ersten<br />

Platz gegen Klaus Hofmann zu verteidigen. Am Ende musste er sich mit ca. 30 Sek<strong>und</strong>en Abstand <strong>und</strong><br />

Platz 2 zufrieden geben. In allen anderen Kategorien änderte sich unter den ersten Dreien nichts<br />

gegenüber dem Vortag. Die offiziellen Endergebnisse sind unter www.Sleddogfriends.de zu finden.<br />

Insgesamt konnten wir mit der Erinnerung an zwei sehr schöne <strong>und</strong> erfolgreiche Rennwochenenden<br />

die weitere Heimreise antreten. Wir hoffen auch im nächsten Jahr wieder am 18. Und 15.<br />

Schlittenh<strong>und</strong>ewagenrennen in Bermuthshain <strong>und</strong> Oberndorf dabei sein zu können. Jetzt wo es<br />

Mario Sagrauske <strong>und</strong> Elmar Bamberger offenbar gelungen ist, sogar das Wetter optimal in die<br />

Veranstaltung einzubinden, wäre es ein Frevel, hier nicht wieder auf den Trail zu gehen.<br />

Wie bedanken uns noch einmal herzlich für die beiden spannenden <strong>und</strong> gut organisierten<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> wünschen allen Sportfre<strong>und</strong>en Good Mush bis zum nächsten Jahr.

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