Markterkundungsverfahren - Gemeinde Steinhöring
Markterkundungsverfahren - Gemeinde Steinhöring
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<strong>Gemeinde</strong> Steinhöring<br />
Paralleles <strong>Markterkundungsverfahren</strong> und Auswahlverfahren nach Nr. 6.4.1 der<br />
Bayerischen Breitbandrichtlinie<br />
Ausgangssituation<br />
Breitbandversorgung ist zum Teil des alltäglichen Lebens geworden und ist für die<br />
heutige moderne Gesellschaft unverzichtbar.<br />
In Deutschland besteht ein starkes Ungleichgewicht in der Breitbandversorgung zwischen<br />
den dichtbesiedelten und ländlichen Regionen. Während in den Ballungsgebieten<br />
mehrere Anbieter mit Breitbandprodukten unterschiedlicher Ausprägung konkurrieren,<br />
sind vielen ländlichen Regionen im gesamten Bundesgebiet noch unterversorgt<br />
und können gerade mal mit 124 oder 384 KBit/s Daten austauschen oder im<br />
Web surfen.<br />
Um die Bereitbandversorgung im <strong>Gemeinde</strong>gebiet Steinhöring, speziell auch für Gewerbetreibende<br />
zu verbessern, plant die <strong>Gemeinde</strong> Maßnahmen zum Breitbandausbau.<br />
1. Zieldefinition<br />
a) Die <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring führt ein <strong>Markterkundungsverfahren</strong> nach<br />
Nummer 6.1, dritter Absatz der “Richtlinie zur Förderung der Breitbanderschließung<br />
in ländlichen Gebieten (Breitbandrichtlinie)“ in der Fassung vom<br />
26. Mai 2009, zuletzt geändert durch Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen<br />
Staatsministerien für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie<br />
und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 01. Dezember 2010,<br />
durch.<br />
Mit dem <strong>Markterkundungsverfahren</strong> soll ein Betreiber elektronischer Kommunikationsnetze<br />
identifiziert werden, der sich ohne finanzielle Beteiligung Dritter<br />
in der Lage sieht, zu marktüblichen Bedingungen bedarfsgerechte Breitbanddienste<br />
im definierten Bedarfsgebiet anzubieten.<br />
b) Zeitgleich führt die <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring ein Auswahlverfahren nach Nummer<br />
6.4 der “Richtlinie zur Förderung der Breitbanderschließung in ländlichen<br />
Gebieten (Breitbandrichtlinie)“ in der Fassung vom 26. Mai 2009, zuletzt geändert<br />
durch Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien<br />
für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten vom 01. Dezember 2010, durch.<br />
Das Auswahlverfahren dient der Identifizierung eines Netzbetreibers, der mit<br />
öffentlichem Zuschuss den Aufbau und Betrieb eines leitungs- oder funkbasierten<br />
Breitbandnetzes im definierten Bedarfsgebiet realisieren kann. Es unterliegt<br />
den Grundsätzen der Anbieter- und Technologieneutralität.<br />
Ein öffentlicher Zuschuss wird nur gewährt, wenn das <strong>Markterkundungsverfahren</strong><br />
ergebnislos verlaufen ist.
2. Unterversorgung<br />
Aktuelle Versorgungssituation<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring (Einwohner: ca. 3840, Landkreis Ebersberg) weist Gebiete<br />
auf, die nach der Definition der gültigen Breitbandrichtlinie unzureichend mit Breitband<br />
versorgt sind (d. h. Übertragungsgeschwindigkeit unter 1 Mbit/s).<br />
In einigen Ortsteilen ist eine Grundversorgung über 1 Mbit/s verfügbar, diese deckt<br />
jedoch nicht den gemeldeten erhöhten Breitbandbedarf von ansässigen Unternehmen<br />
ab.<br />
Versorgungsbedarf<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring hat eine Ist- und Bedarfsanalyse nach Nummer 6.1 der<br />
Breitbandrichtlinie durchgeführt, aus der sich die konkrete Unterversorgung der Ortsteile<br />
ergibt. Das Ergebnis kann auf der Internetseite www.<strong>Gemeinde</strong>-<br />
Steinhoering.de eingesehen werden oder schriftlich beim Breitbandpaten (siehe Ziffer<br />
9) angefordert werden.<br />
3. Zieldefinition<br />
Ziel der Ausschreibung<br />
Ziel des <strong>Markterkundungsverfahren</strong>s und des Auswahlverfahrens ist die Ermittlung<br />
eines Telekommunikationsnetzbetreibers, der eine bedarfsgerechte Breitbandversorgung<br />
für Unternehmen, Freiberufler, landwirtschaftliche Betriebe, öffentliche Einrichtungen<br />
und Privathaushalte in den betroffenen <strong>Gemeinde</strong>teilen zu angemessenen<br />
Endkundenpreisen sicherstellt.<br />
Im Rahmen des Auswahlverfahrens ist beabsichtigt, die in nachfolgender<br />
Leistungsbeschreibung bezeichneten Leistungen zur Breitbandversorgung für die<br />
unterversorgten Ortsteile unter Gewährung einer Beihilfe zu vergeben.<br />
Die vorliegende Angebotsaufforderung stellt eine Anfrage dar, die die <strong>Gemeinde</strong><br />
Steinhöring nicht verpflichtet, mit dem Anbieter eine Geschäftsbeziehung einzugehen.<br />
Die Anfrage ist eine Aufforderung zur Abgabe eines verbindlichen Angebotes<br />
durch den Anbieter. Die Annahme oder Nichtannahme liegen im Ermessen der <strong>Gemeinde</strong><br />
Steinhöring. Die <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring behält sich vor, die Ausschreibung<br />
insbesondere nicht oder nur losweise umzusetzen, wenn zum Beispiel die geforderten<br />
finanziellen Zuschüsse zur Schließung der Deckungslücken einen Betrag i. H. v.<br />
120.000 € übersteigen.
Ausschreibungsgegenstand und Leistungsparameter<br />
Ausgeschrieben wird die Breitbandversorgung der <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring. Das zu<br />
versorgende Gebiet der <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring besteht aus den nicht- / unterversorgten<br />
Ortsteilen. Erforderliche Zuzahlungen der <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring zur Erreichung<br />
der Wirtschaftlichkeit sind nach passiven und aktiven Netzelementen anzugeben.<br />
Für unterversorgte Ortsteile wird eine bedarfsgerechte Versorgung mit einer mittleren<br />
effektiven Übertragungsrate (Download) für Privathaushalte von mehr als 6 Mbit/s im<br />
Download und 768 Mit/s im Upload an den Teilnehmeranschlüssen erwartet.<br />
Aufgrund des ermittelten Breitbandbedarfs, der im Breitbandexposé dargestellt ist<br />
und einen erhöhten Breitbandbedarf für Unternehmen und Freiberufler ausweist, ist<br />
in diesen Bereichen eine Versorgung mit einer mittleren effektiven Übertragungsrate<br />
von mindestens 16 Mbit/s im Download und von mindestens 2 Mbit/s im Upload bedarfsgerecht.<br />
Des Weiteren muss die angebotene Lösung eine Netzabdeckung von mindestens<br />
90 % der Teilnehmeranschlüsse ermöglichen und den Nutzern in mindestens 90 %<br />
der Zeit mehr als 2 Mbit/s im Download zur Verfügung stehen.<br />
Die Inbetriebnahme soll spätestens 12 Monate nach Auftragserteilung erfolgen.<br />
4. Anforderungen<br />
Der Anbieter hat eine technische und im Falle eines öffentlichen Zuschussbedarfs<br />
auch eine finanzielle Offerte abzugeben. Dazu gehört ein konkretes technisches<br />
Konzept für einen Breitbandinfrastrukturausbau im <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />
Ist ein Zuschuss zur Erreichung der Wirtschaftlichkeit nötig, so ist dieser Zuschussbedarf<br />
plausibel zu begründen. Hierzu sind die zur Projektumsetzung notwendigen<br />
Erschließungsmaßnahmen und deren Kosten darzustellen. Es gilt Nummer 6.4.3 der<br />
Breitbandrichtlinie.<br />
Die Offerte muss folgende Inhalte aufweisen:<br />
1. Vorstellung des Netzbetreibers<br />
2. Referenzen<br />
3. Technisches Konzept zur Realisierung der Breitbandinfrastruktur<br />
4. Mittlere reale Datenrate im Download und im Upload<br />
5. Endkundenpreise, inklusive Bereitstellungsgebühr und Kosten für Endkundengeräte<br />
6. Allgemeine Geschäftsbedingungen für Endkundenverträge<br />
7. Zeitliche Verfügbarkeit einer Mindestübertragungsgeschwindigkeit von 1<br />
Mbit/s<br />
8. Zuschussbedarf zur Erreichung der Wirtschaftlichkeit (nur im Auswahlverfahren)<br />
9. Versorgungs- und Erschließungsgrad (auch grafische Darstellung)<br />
10. Zeitpunkt der Inbetriebnahme
5. Besonderheiten im Auswahlverfahren<br />
a) Bewertungskriterien<br />
Zuschussbedarf zur Erreichung der Wirtschaftlichkeit 30 %<br />
Höhe der Endkundenpreise 10 %<br />
Erschliessungsgrad - Privat 15 %<br />
Erschliessungsgrad – Gewerbe 15 %<br />
Technisches Konzept + Planungsgenauigkeit<br />
(prozentuale Verfügbarkeit, mittlere effektive Datenraten etc.)<br />
20 %<br />
Inbetriebnahme + Servicekonzept 10%<br />
b) Offener Netzzugang auf Vorleistungsebene<br />
Anderen Netz- und Dienstebetreibern muss ein offener, diskriminierungsfreier<br />
Netzzugang auf Vorleistungsebene gewährt werden.<br />
c) Netzbetrieb<br />
Der Netzbetrieb ist für mindestens 7 Jahre aufrecht zu erhalten.<br />
6. Hinweis<br />
Im Zuge einer detailliert durchgeführten Machbarkeitsstudie inkl. der Netzinfrastruktur<br />
wurden Übersichtskarten der <strong>Gemeinde</strong> erstellt. Diese können bei Bedarf beim Breitbandpaten<br />
der <strong>Gemeinde</strong> (siehe Ziffer 9) eingesehen werden.<br />
7. Sonstiges<br />
Wird für den Betrieb der Breitbandinfrastruktur eine Lizenz benötigt, ist diese<br />
vorzulegen. Vorzulegen ist auch eine etwaige Registrierung des Netzbetreibers bei<br />
der Bundesnetzagentur und eine Zusicherung, dass alle Gesetze und Vorschriften,<br />
welche sich auf die Bereiche Planung, Aufbau und Betrieb von Telekommunikationsanlagen<br />
beziehen, eingehalten werden.<br />
8. Fristen<br />
Offerten für das <strong>Markterkundungsverfahren</strong> müssen spätestens am 28.07.2011 beim<br />
Breitbandpaten der <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring eingegangen sein (siehe Ziffer 9).<br />
Offerten für das Auswahlverfahren müssen spätestens am 12.08.2011 beim Breitbandpaten<br />
der <strong>Gemeinde</strong> Steinhöring eingegangen sein (siehe Ziffer 9).
9. Ansprechpartner<br />
Ansprechpartner ist der gemeindliche Breitbandpate<br />
Kerstin Schönfelder<br />
<strong>Gemeinde</strong> Steinhöring<br />
Berger Str. 3, 85643 Steinhöring<br />
K.Schoenfelder@<strong>Gemeinde</strong>-Steinhoering.de<br />
Tel.: 08094/9092-11<br />
Fax: 08094/9092-80