Pfarrblatt Aargau I Baden / Wettingen - Horizonte Aargau
Pfarrblatt Aargau I Baden / Wettingen - Horizonte Aargau
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24. Jahrgang I Nr. 12 I 15. März 2009<br />
I 3 Zaubern statt zaudern<br />
Innovation durch «in bewegung 2010»<br />
I 4 Ich gehe nicht unter<br />
Marianna Buckos Stern der Hoffnung<br />
I 7 la pagina en castellano<br />
Anderssprachigenseite in Spanisch<br />
<strong>Pfarrblatt</strong> <strong>Aargau</strong> I <strong>Baden</strong> / <strong>Wettingen</strong><br />
<strong>Horizonte</strong><br />
Aktion Schutzengel. Aids gibt den Menschen in<br />
den Ländern des Südens keine Chance. Täglich<br />
ster ben Tausende. Doch das Leid endet nicht mit<br />
dem Tod. Rund 14 Millionen Waisen bleiben zurück,<br />
wenn Müt ter und Väter der Seuche zum Opfer gefallen<br />
sind. Nur eine Zahl zum Vergleich: In der<br />
Schweiz und in Österreich leben ebenso viele Menschen<br />
wie es Aids-Waisen auf der ganzen Erde gibt.<br />
Zwei Länder voller hilfsbedürftiger Mädchen und<br />
Jungen. Sie brauchen Unterstützung, wenn sie satt<br />
werden und zur Schule gehen wollen. Sie suchen<br />
Schutzengel, die sie davor bewahren, das gleiche<br />
Schicksal wie ihre Eltern zu erleiden. Viele Gefahren<br />
lauern. Ob wir eine Chance gegen Aids haben,<br />
hängt von uns allen ab. «Wir Menschen sind Engel<br />
mit nur einem Flügel», sagt ein Sprichwort. «Um<br />
KNA-Bild<br />
fliegen zu können, müssen wir uns umarmen.»<br />
www.missio.ch und www.aidsfocus.ch missio/ts Foto:
I 2 fokus<br />
Pater Benedikt Staubli OSB,<br />
Pfarrer, Boswil<br />
Boni, eine ungerechte Sache?<br />
So denken etwa die Schüler beim Hören des Gleichnisses<br />
Jesu von den Talenten. Da gibt der Herr seinen<br />
drei Knechten den Betrag von fünf, zwei und einem<br />
Talent. Die ersten beiden investieren und verdoppeln<br />
ihn. Der dritte vergräbt risikoscheu das Geld. Der Herr<br />
lobt nun die zwei risikofreudigen Knechte. Dem Vorsichtigen<br />
nimmt er zur Strafe das eine Talent und gibt<br />
es dem ersten Knecht. Hier wird eindeutig Risikobereitschaft<br />
belohnt und Vorsicht bestraft. Die Kinder da -<br />
gegen nehmen den Vorsichtigen in Schutz, aber sie müssen<br />
sich eines anderen belehren lassen. Das geliehene<br />
Gut soll auch im übertragenen Sinn gut investiert werden.<br />
Die Frage ist nur, für welchen Zweck? Darauf gibt<br />
Jesus im nächsten Gleichnis eine Antwort. Da verlangt<br />
der Herr Rechenschaft von den Menschen über ihre<br />
Lebensleistung. Belohnt werden jene, die Not überwinden<br />
halfen, und bestraft die, die nichts zu deren Beseitigung<br />
beitrugen. Jesus macht deutlich, wem der Gewinn<br />
zu dienen hat: dem Notleidenden. Nichts ist gegen Ge -<br />
winnstreben einzuwenden. Das Geld soll nicht im Boden<br />
des Eigennutzens verschwinden, sondern es ist<br />
zum Wohl aller einzusetzen. Dazu braucht es Demut,<br />
im Geld nicht den Lebenszweck zu sehen, sondern nur<br />
ein Lebensmittel, das mit Gewinn zum Menschenwohl<br />
anzulegen ist.<br />
Das perfekt inszenierte Jawort<br />
Hochzeitsfeiern sollen immer eigenwilliger sein<br />
Immer ausgefallener, eigenwilliger, unverwechselbarer<br />
soll die Feier sein, wenn ein Paar heiratet.<br />
Wen man auch fragt, alle stellen fest, dass es<br />
in letzter Zeit immer mehr besondere Wünsche<br />
gibt und dass diese immer spezieller sein müssen.<br />
Das hat natürlich mit dem gesellschaft lichen<br />
Wandel zu tun: Mit der Individualisierung der<br />
Gesellschaft, mit Vorbildern aus Filmen und<br />
Fernsehen. Und mit der Mobilität: Viele heiraten<br />
heute nicht mehr dort, wo sie herkommen<br />
oder wo sie leben wollen. Besonders bei den<br />
Jüngeren ist dies zunehmend der Fall. Da ist die<br />
Verwurzelung in der eigenen Pfarrei nicht mehr<br />
sehr gross.<br />
«Es sött speziell sii» – diesen Wunsch hört Diakon<br />
Thomas Reschke aus St. Gallen am häufigsten,<br />
wenn sich junge Paare bei ihm zur Trauung<br />
anmelden. Wichtig ist, so seine Erfahrung, dass<br />
sich die Brautleute persönlich angesprochen füh -<br />
len. Das zeigt sich zunächst in der Wahl des Trauungsortes.<br />
«Darin wird die Sehnsucht der jungen<br />
Brautleute nach Echtheit deutlich», erklärt<br />
er. Sie suchen Kraftorte, Naturverbundenheit,<br />
ein Stück Heimat. Und noch etwas fällt Thomas<br />
Reschke auf: «Viele Brautleute gehen oft nicht<br />
in die Kirche, aber wenn sie kirchlich heiraten,<br />
KURZMELDUNGEN<br />
youth4you. Für die Schweiz wird<br />
das Jahr 2018 eine Schlüsselrolle<br />
spielen. Es wird nicht mehr ge nug<br />
Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt<br />
geben, um jene Personen<br />
zu ersetzen, die aus dem Erwerbsleben<br />
ausscheiden. Junge Menschen<br />
werden dann leichter eine<br />
Arbeit finden. Aber, so das diesjährige<br />
Caritas-Forum in Bern, wer<br />
schlecht ausgebildet ist, wird<br />
auch in Zukunft das Nachsehen<br />
haben. Aus diesem Grund muss<br />
heute wie in der Zukunft die Ausbildung<br />
auf die Eingliederung und<br />
auch auf die Wiedereingliederung<br />
in den Arbeitsmarkt ausgerichtet<br />
werden. Nur mit einer guten Ausbildung<br />
kann die Schweiz der Arbeitslosigkeit<br />
beikommen.<br />
Telefon 143. Die massgeblich von<br />
den Landeskirchen getragene Te -<br />
lefonseelsorge «Die Dargebotene<br />
Hand» (Telefon 143) in der<br />
Zen tralschweiz will in ihrem Jubiläumsjahr<br />
unter anderem mit<br />
thematischen Gottesdiensten auf<br />
ihr Anliegen aufmerksam machen.<br />
Dazu ist jetzt eine Broschüre erschienen<br />
(erhältlich bei: Claudia<br />
Graf, Telefon 041 205 30 84<br />
oder claudia.graf@ksl.ch). In der<br />
Zentralschweiz wird die Organisation<br />
in diesem Jahr 50 Jahre<br />
alt. Die Dargebotene Hand wird<br />
für viele Menschen zum Segen,<br />
weil sie dort Zuwendung und Aufmerksamkeit,<br />
Anteilnahme und<br />
Hilfe erfahren.<br />
dann mit allem, samt Weihrauch und Hochzeitskerze.»<br />
Individualität ist auch zum Beispiel<br />
bei der musikalischen Gestaltung der Trauung<br />
gefragt. Der Trend gehe derzeit weg vom Mitsingen<br />
hin zu Instrumentalstücken oder Bandaufnahmen.<br />
Besonders gefragt ist das Stück «Ewigi<br />
Liebi». Thomas Reschke findet das schade – für<br />
ihn liegt gerade hier eine gute Möglichkeit für<br />
die Hochzeitsgesellschaft, ihre Beteiligung am<br />
Gottesdienst deutlich zu machen.<br />
Obwohl die katholische Form der Trauung bestimmte<br />
Elemente vorsieht, sei der Gestaltungsspielraum<br />
doch sehr gross – besonders bei den<br />
ökumenischen Trauungen. Im Gespräch gelte<br />
es aufzuspüren, was den Brautleuten wichtig ist.<br />
Und dann versuche er ihnen klarzumachen, was<br />
der Kirche wichtig ist. Dass es um eine ernsthafte<br />
Lebensentscheidung gehe, nicht bloss um<br />
Klamauk. Zumeist ist ein offenes Gespräch ohne<br />
Verurteilung sehr hilfreich. Denn natürlich ist<br />
die Hochzeit für das Paar und die Familie etwas<br />
Einmaliges, etwas ganz Besonderes. Die Propstei<br />
Wislikofen bietet hierfür am Samstag, 21. März<br />
2009, von 9.30 bis 17 Uhr vielfältige Ideen an<br />
(T 056 201 40 40 oder www.propstei.ch).<br />
kipa/ts<br />
Engagement. Papst Benedikt<br />
XVI. hat die Staatengemeinschaft<br />
zu neuen und weitsichtigen Strategien<br />
im Kampf gegen Armut<br />
und Hunger aufgerufen. Die Beseitigung<br />
von extremer Armut, die<br />
Garantie von Nahrungsmittel si -<br />
cherheit und die ländliche Entwicklung<br />
seien keine unrealistischen<br />
Ziele, sondern ein «bindender Imperativ»<br />
für die gesamte internationale<br />
Gemeinschaft. Die gerade<br />
von der Kirche geforderte Liebe<br />
zu den Armen dulde keine Ungerechtigkeit<br />
oder Enteignung und<br />
verlange einen unermüdlichen<br />
Ein satz, bis Armut und Hunger<br />
gebannt seien, hob er hervor.
Zaubern statt zaudern<br />
«in bewegung 2010» fördert Innovatives in <strong>Aargau</strong>er Pfarreien<br />
Unter dem Titel «Pfarrei mit Pfiff» konnten wir in<br />
den letzten Wochen von innovativen Projekten<br />
– zum Beispiel aus Gebenstorf und Wohlen –<br />
berichten. Und genau solche Ansätze will nun<br />
auch der <strong>Aargau</strong>er Kirchenrat fördern. Bereits<br />
im Herbst letzten Jahres beschloss er, im 2009<br />
und 2010 diesbezüglich die <strong>Aargau</strong>er Pfarreien<br />
zu unterstützen. «Unter dem Titel «in bewegung<br />
2010 – Innovationsprojekte in der Römisch-Katholischen<br />
Kirche im <strong>Aargau</strong>» sollen die Pfarreien<br />
ermutigt werden, mit unkonventionellen<br />
Angeboten Zugänge zu Menschen zu suchen,<br />
die nicht zum «Stammpublikum» kirchlicher<br />
Veranstaltungen zählen», erklärt Jürgen Heinze<br />
aus dem Erwachsenenbildungsteam «Bildung<br />
mobil» und Projektleiter von «in bewegung<br />
2010».<br />
Zur Rubrik «Pfarrei mit Pfiff» meinte <strong>Horizonte</strong>-Leser<br />
Robert Röthlin: «Das Neue am Guten<br />
ist nicht gut und das Gute am Neuen ist nicht<br />
neu.» Wo gilt es nun, «in bewegung 2010» einzuordnen,<br />
Jürgen Heinze? «Diese Initiative liegt<br />
in der Linie einer mittlerweile fünfzigjährigen<br />
Tradition unserer Kirche, die mit der Ankündigung<br />
des Zweiten Vatikanischen Konzils be-<br />
Foto: Roger Wehrli<br />
gann. Denn dieses Konzil hat nicht einfach die<br />
geltende Lehre bekräftigt, sondern wollte auf<br />
die Fragen einer sich verändernden Gegenwart<br />
Antworten aus dem Licht des Evangeliums geben.»<br />
Es ist unbestritten, dass sich seit den Tagen<br />
des Konzils unsere Welt in ungeahntem<br />
Ausmass weiterentwickelt hat. Wir alle sind<br />
wesentlich mobiler geworden und haben unzählige<br />
Möglichkeiten bekommen, unsere Freizeit<br />
aktiv zu gestalten oder uns zu unterhalten.<br />
Kultur- und Sportangebote, Fernsehen und<br />
In ternet sind unerschöpflich. Die meisten können<br />
heute wählen zwischen unterschiedlichen<br />
Lebensentwürfen: Familie oder keine, Karriere<br />
oder «nur» ein Job, langfristiger Einsatz für etwas<br />
oder immer wieder etwas Neues – nahezu<br />
alles scheint möglich – zumindest auf den ersten<br />
Blick.<br />
All diese Entwicklungen gingen auch an unserer<br />
Kirche nicht spurlos vorüber. «War sie noch vor<br />
wenigen Jahrzehnten für viele Menschen eine bestimmende<br />
Grösse ihres Lebens, hat sie diese<br />
Bedeutung inzwischen für die meisten verloren»,<br />
so Jürgen Heinze. Zwar steht die Kirche<br />
noch im Dorf, aber einer ihrer Lebensmittel-<br />
«Lassen Sie sich überraschen von «in bewegung 2010» – vielleicht gibt es auch in Ihrer Pfarrei ab<br />
September 2009 ein innovatives Projekt. Besonders gross ist die Chance dann, wenn Sie Ihre Ideen und Ihr<br />
Engagement einbringen», motiviert Jürgen Heinze, Projektleiter «in bewegung 2010».<br />
aargau 3 I<br />
punkte ist sie den meisten längst nicht mehr. Dies<br />
wird deutlich sichtbar am starken Rückgang des<br />
Besuchs traditioneller kirchlicher Angebote, sei -<br />
en es Gottesdienste, Bildungs- oder Freizeitveranstaltungen.<br />
Viele Menschen erfüllt diese Tatsache<br />
mit Trauer und Sorge. Die Verantwortlichen<br />
in den Pfarreien und in der Kirchenleitung<br />
beschäftigen sich seit Jahrzehnten damit. PEP –<br />
der pastorale Entwicklungsplan, der den Glauben<br />
neu ins Spiel bringen will – ist da nur ein<br />
Stichwort. Jürgen Heinze: «Es gibt in dieser Situation<br />
keine Patentrezepte und es gibt keinen<br />
Weg zurück in die Zeit einer mehr oder weniger<br />
geschlossenen katholischen Gesellschaft.»<br />
So sind stets neue Wege nötig, damit Menschen<br />
den Zugang zu kirchlichen Angeboten finden,<br />
die von den gewohnten Formen des pfarreilichen<br />
Lebens kaum mehr angesprochen werden.<br />
Viel Mutiges und Gutes ist hier in den letzten<br />
Jahren schon geschehen. Um diese Entwicklung<br />
in Schwung zu halten, möchte der Kirchenrat<br />
innovative Projekte in den Pfarreien fördern<br />
und stellt dafür auch finanzielle Mittel zur Verfügung.<br />
jh/cf<br />
Projekte können von der gesamten Pfarrei,<br />
aber auch von einzelnen Gruppierungen<br />
getragen werden. Gefragt ist nicht nur das<br />
Engagement der Profis, sondern auch die<br />
Kreativität der Freiwilligen. Am 19. März<br />
2009 findet hierzu in Aarau ein Informationsanlass<br />
statt, zu dem die Pfarreiverantwortlichen,<br />
die Präsidentinnen und Präsidenten<br />
der Kirchenpflegen und Pfarreiräte<br />
eingeladen wurden. Detaillierte Informationen<br />
zu dieser Initiative finden sich ab<br />
dem 20. März unter www.kathaargau.ch<br />
oder www.bildung-mobil.ch
I 4 impuls<br />
Ich gehe nicht unter<br />
Wie Marianna Bucko ihren Stern der Hoffnung findet<br />
Wie eine «kleine Buche», denn das bedeutet<br />
eigentlich ihr ursprünglich slowakischer Geschlechtsname<br />
«Bucko», steht Marianna Bucko<br />
da im wunderschönen alten Kreuzgang im 1227<br />
gegründeten Wettinger Kloster Maria Meerstern.<br />
Und ihr Blick leuchtet, wenn sie auf das Bild vom<br />
Jesuskind in einer viel zu dunklen Kapellennische<br />
dort schaut, das ihr Leben völlig verändert<br />
hat.<br />
Nur vier Jahre nachdem ihre Eltern aus der ehemaligen<br />
Tschechoslowakei in die Schweiz gekommen<br />
sind, wird sie 1972 in <strong>Baden</strong> geboren und<br />
wächst mit einem jüngeren Bruder in Neuenhof<br />
auf. Nach der Bezirksschule besucht sie bis 1993<br />
die Kantonsschule mit einem neusprachlichen<br />
Schwerpunkt im Kloster <strong>Wettingen</strong>, wo sie die<br />
Matura macht. Sie möchte gerne eine Helferin<br />
für Menschen sein und beginnt deshalb zuerst<br />
ein Medizinstudium, das sie aber 1995 abbricht.<br />
Um sich danach neu zu orientieren, beginnt sie<br />
bei ABB als Verkaufsassistentin zu arbeiten. Zu -<br />
nächst als Ferienjob gedacht, bleibt sie dort und<br />
entschliesst sich zum berufsbegleitenden Studi -<br />
um «Betriebsökonomie FH», was sie 2001 erfolgreich<br />
mit dem Diplom abschliesst. Ihr Arbeitsschwerpunkt<br />
liegt im Controlling – Budgetierung,<br />
Reporting.<br />
Doch seit dem Jahr 2002 werfen sie schwere gesundheitliche<br />
Probleme zunächst einmal völlig<br />
aus ihrer bisherigen Lebensbahn. Lungenem bo-<br />
Marianna Bucko: «Das Kreuz ist ein Pluszeichen.<br />
Ja, mein kleines Herz ist mit dem grossen Herzen<br />
Jesu verbunden! Zusammen bilden wir eine Gemeinschaft.<br />
Ich bin ein Plus für Jesus! Ich bin ein<br />
Plus-Mensch! Ich ersetze das Minuszeichen ‹invalid›<br />
durch das Kreuzzeichen ‹PLUS›!»<br />
lie, Allergien, Bauchkrämpfe, überhaupt grosse<br />
Schmerzen quälen sie. Schliesslich wird ihr 2003<br />
ein gutartiger Tumor entfernt. Es sind vor allem<br />
die Folgen dieser Operation, die sie bis heute<br />
körperlich prägen und sie aus ihrem Beruf in<br />
die IV vertreiben. Es<br />
ist eine verzweifelte<br />
Situation: «In der<br />
Krankheit merkt<br />
man, dass der Alltag ein unüberwindlicher Berg<br />
sein kann.» Da kommt ihr 2005 ein Prospekt<br />
über das Kloster <strong>Wettingen</strong> in die Hände.<br />
Und eine grosse Sehnsucht beginnt. Trotz vieler<br />
Schmerzen macht sie sich auf den Weg, denn<br />
mittlerweile wohnt sie in <strong>Wettingen</strong>. Sie sucht<br />
ein grosses Kreuz, aber sie entdeckt im Kreuzgang<br />
in dieser dunklen Nische das Holzbild vom<br />
Wettinger Jesuskind aus dem Jahr 1450, das auf<br />
wundersame Weise den «Sturm» des Klosterbrandes<br />
vom 11. April 1507, dem Sonntag nach<br />
Ostern, mit nur wenigen Brandspuren überstanden<br />
hat. Mitten im Bild sieht sie eine herzförmige<br />
Vertiefung, das «Herz Jesu», das ihr zum<br />
strah lenden Hoffnungsstern wird und ihr Leben<br />
ver wandelt. Das Kreuz ihres Lebens ist die Erfahrung<br />
der «In-validität», die Erfahrung, dass<br />
ihr Leben «un-wert» geworden ist in einer Gesellschaft,<br />
in der man funktionieren muss: «Invalid<br />
heisst kraftlos, schwach, krank. Geliebter<br />
Jesus, dies bist Du am Kreuz! So wie ich jetzt.»<br />
Maria nannte ihr Kind Jesus –<br />
das bedeutet: Gott rettet.<br />
Und dann das gefundene Bild: «Da suche ich<br />
im Kloster <strong>Wettingen</strong> ein grosses Holzkreuz mit<br />
dem verwundeten Körper Jesu und finde stattdessen<br />
ein Bild des strahlenden Jesuskindes! Das<br />
Kreuz ist meine Hoffnung!» Aus ihrer jahre langen<br />
inneren Beschäftigung<br />
mit ihrem<br />
Hoff nungsstern entstehen<br />
ein einfühlsames<br />
Büchlein, eine Internetwebsite und vor<br />
kurzem eine CD. Das Herz Jesu öffnet ihr einen<br />
ganz anderen Zugang zum Leben und zum<br />
Glauben. Denn das Wesentliche des Herzens Jesu<br />
ist die Liebe, die im Alltag gelebt werden muss.<br />
Deshalb wird Marianna Bucko auch die Spiritualität<br />
der Heiligen Theresia von Lisieux mit<br />
ihrem Weg der Liebe im Alltag sehr wichtig. So<br />
kann sie jetzt beten: «Ich war in einem Sturm,<br />
umgeben von tosendem Wasser. Ich sehnte mich<br />
nach Ruhe. Ich war durstig. Ich suchte nach der<br />
Quelle. Und ich fand meine Quelle: Das Eucharistische<br />
Herz Jesu! Die kleine Wettinger Grotte<br />
mit ihrem Sternenhimmel ist mein Bethlehem:<br />
Sie ist mein Haus des Brotes!»<br />
www.jesuskind-wettingen.ch<br />
Thomas Schnelling<br />
Foto: Roger Wehrli
Brot und Rosen<br />
Luxus mit Sinn: Rosenaktion vom 14. März<br />
Am 14. März 2009 ist Rosentag der ökumenischen<br />
Kampagne: Denn die Rosen aus dem<br />
Süden stärken Bauernfamilien in Tansania und<br />
erfreuen Menschen in der Schweiz.<br />
Brotaktion 2009<br />
«Weil das Recht auf Nahrung ein gutes Klima<br />
braucht» – mit diesem Leitspruch werben Brot<br />
für alle und Fastenopfer dieses Jahr bei Politik<br />
und Kirchgemeinden für konkrete Massnahmen<br />
gegen die Klimaerwärmung. Gleichzeitig werden<br />
am traditionellen Rosentag im März schweizweit<br />
150 000 Rosen verkauft, die wiederum von<br />
der Migros zur Verfügung gestellt werden. Es sind<br />
Rosen mit dem Gütesiegel von Max Havelaar.<br />
Während der ganzen ökumenischen Kampagne in der Vorosterzeit beteiligen sich Bäckereien an<br />
der Aktion «Brot zum Teilen». Für jedes verkaufte Brot werden 50 Rappen in Programme und<br />
Projekte von Fastenopfer und Brot für alle investiert, bei denen das Recht auf Nahrung im Vordergrund<br />
steht. Hunger bedeutet im Süden auch Stress und Unsicherheit: «Zuerst kommt der Bauch!»<br />
lautet daher der Grundsatz vieler Entwicklungsprojekte. Denn nur wer satt ist und sich sicher<br />
fühlt, kann lernen, arbeiten und vorankommen. Mit der Brotaktion wird kein Brot verteilt. Vielmehr<br />
werden mit dem Geld Bauernfamilien ermutigt, ihre traditionellen, umweltgerechten Anbaumethoden<br />
wieder anzuwenden. Unterstützt werden Bildung und Erfahrungsaustausch, um<br />
die landwirtschaftlichen Techniken zu verbessern. Rund 50 Bäckereien im <strong>Aargau</strong> nehmen an der<br />
Aktion teil, die Verkaufsstelle Ihrer Region ist zu finden unter www.oekumenischekampagne.ch/<br />
cms/index.php?id=262<br />
Foto: Fastenopfer<br />
fastenkampagne 5 I<br />
Trotzdem: Kann man Rosen aus Afrika verkaufen<br />
und gleichzeitig von Klimaschutz reden?<br />
«Man kann!», sagt Miges Baumann, Leiter Entwicklungspolitik<br />
bei Brot für alle. Im vergangenen<br />
Jahr ist er nach Tansania gereist und hat<br />
die se Fragen auf der Rosenplantage von Kiliflora<br />
geprüft. Er berichtet von Energiesparmassnahmen,<br />
die ihm eine Bauernfamilie vorführte. Etwa<br />
von einer Solarlampe aus Abfallmaterial, mit der<br />
die Familie sehr zufrieden ist. Kostenloses Licht<br />
am Abend im Haus – eine Errungenschaft. Das<br />
Management der Plantage nimmt die ökologische<br />
Situation ernst. Das Wasser für die Rosenplantage<br />
zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf.<br />
Das Überschusswasser wird gesammelt, mit<br />
UV-Licht umweltfreundlich aufbereitet. Kompostanlagen<br />
verwerten alle pflanzlichen Abfälle,<br />
der Pestizideinsatz beschränkt sich auf das Nötige<br />
und wird für das Max-Havelaar-Zertifikat<br />
streng kontrolliert.<br />
Die Fair-Trade-Prämien werden von einem Komitee<br />
verwaltet, in dem 14 Vertreterinnen und<br />
Vertreter der Arbeiterschaft und zwei Delegierte<br />
des Managements von Kiliflora sitzen. Miges<br />
Baumann war beeindruckt von der Art, wie die<br />
Leute miteinander verhandeln. «Die selbstsiche re<br />
und stolze Art dieser Männer und Frauen zeigt,<br />
dass hier wirklich ‹Empowerment› stattgefunden<br />
hat.»<br />
Miges Baumann stellte Bauern und Arbeitnehmenden<br />
der Rosenplantage die Frage, ob der Rosenanbau<br />
die Nahrungssicherheit des Landes<br />
be einträchtige. Tansania habe genug Boden, war<br />
die Antwort. Kiliflora trage sogar zur Ernährungssicherheit<br />
bei. Wenn die Bauern den Boden<br />
landwirtschaftlich nutzen, ernährt eine Hek -<br />
tare fünf Personen. Eine Hektare auf der Rosenplantage<br />
sichert jedoch zwanzig Personen ein an -<br />
gemessenes Einkommen. Dank Aufforstungsprojekten,<br />
Kindergärten und Bildungsprogrammen<br />
kommen die Fair-Trade-Prämien der ganzen Be -<br />
völkerung zugute. Bleibt noch der Flugtransport,<br />
ohne den die Rosen von Kiliflora nicht<br />
frisch zu uns gelangen. Dazu eine Rechnung:<br />
Würden die Rosen in beheizten Gewächshäusern<br />
in Europa produziert, so wäre der Energieverbrauch<br />
rund viermal höher, als die Produktion<br />
in Tansania und der Transport zusammen ausmachen.<br />
«Will man sich also den Luxus einer<br />
Rose ausserhalb der Saison bei uns leisten», erklärt<br />
Miges Baumann, «dann sind die Blumen<br />
der Rosenaktion eine gute Wahl.»<br />
Katharina Morello/fo
I 6 medien<br />
Web-Tipp<br />
«Sternstunden» in voller Länge<br />
Das ganze Programm der sonntäglichen<br />
Sendung «Sternstunden» des Schweizer<br />
Fernsehens (SF) ist jeweils während sieben<br />
Tagen ab Erstausstrahlung in voller<br />
Länge auf der «Sternstunden»-Webseite<br />
zu sehen. Nach SF-Angaben sind damit<br />
auch die im Rahmen von «Sternstunde<br />
Kunst» und «Sternstunde Religion» ausgestrahlten<br />
Dokumentarfilme neu im<br />
Internet verfügbar:<br />
www.sf.tv/sf1/sternstunden/index.php...<br />
kipa<br />
Fachstelle Katechese –<br />
Medien<br />
Benutzungsordnung Medienstelle<br />
Die Fachstelle Katechese-Medien hat seit<br />
dem 1. Januar 2009 eine neue Benutzungsordnung.<br />
Die Medienstelle steht mit<br />
ihren Dienstleistungen allen Personen<br />
of fen, insbesondere Seelsorgenden, Katechetinnen<br />
und Katecheten sowie Lehrerinnen<br />
und Lehrern. Sie finden ein vielfältiges<br />
Angebot an Medien, Büchern und<br />
Arbeitshilfen für den kirchlichen und<br />
schulischen Religionsunterricht sowie für<br />
andere Felder der Gemeindepastoral. Eingeschriebene<br />
Benutzerinnen und Benutzer<br />
können Bücher und Medien ausleihen.<br />
Und zwar maximal 14 Tage. Nicht<br />
reservierte Bücher und Medien können<br />
einmal verlängert werden. Die Anzahl der<br />
pro Person ausleihbaren Medien ist be -<br />
schränkt und wird von Fall zu Fall festgelegt.<br />
Die Ausleihfrist ist absolut verbindlich.<br />
Bestellungen können auch online<br />
di rekt im Katalog erfolgen, telefonisch<br />
oder schriftlich per Mail oder Post – unter<br />
Angabe von Exemplarnummer, Titel,<br />
erstem und letztem Einsatztermin. Jedes<br />
ausleihbare Buch/Medium kann reser -<br />
viert werden – bis zu maximal fünf Reservationen.<br />
Die Benutzung ist für alle<br />
Mitglieder der drei <strong>Aargau</strong>er Landeskirchen<br />
kostenlos. (Fachstelle Katechese-Medien,<br />
Hohlgasse 30, 5000 Aarau,<br />
Telefon 062 836 10 64, katechese@ag.<br />
kath.ch, www.katechese-medien.ch)<br />
medienstelle/ts<br />
Radio<br />
Sonntag, 15. März<br />
Perspektiven. Abschaffung der Religion? – Wissenschaftlicher<br />
Fanatismus und die Folgen. Gespräch<br />
mit dem Autor des Buches «Abschaffung<br />
der Religion?», Richard Schröder, Philosoph.<br />
DRS2 8.30 Uhr (WH Do 15 Uhr)<br />
Römisch-katholische Predigt. Hanspeter Betschart,<br />
Olten. DRS2 9.30 Uhr<br />
Evangelisch-reformierte Predigt. Martin Dürr,<br />
Basel. DRS2 9.45 Uhr<br />
Dienstag, 17. März<br />
Wissen. Die Weltbank sucht eine neue Rolle.<br />
Die Finanzkrise hat der Weltbank und dem Internationalen<br />
Währungsfonds IWF unverhofft<br />
neue Bedeutung verschafft. Die Weltbank bietet<br />
verstärkt Know-how an, etwa bei Privatisierungen<br />
der Trinkwasserversorgung in Indien. SWR2<br />
8.30 Uhr<br />
Donnerstag, 19. März<br />
Wissen. «weltwärts» – Jugendliche helfen in<br />
Ent wicklungsländern. Kritiker sind skeptisch,<br />
ob die Partnerorganisationen vor Ort wirklich<br />
von den Einsätzen profitieren. Andere sehen in<br />
«weltwärts» eine Chance zur entwicklungspolitischen<br />
Nachwuchsförderung. DRS2 8.30 Uhr<br />
Fernsehen<br />
Samstag, 14. März<br />
Wort zum Sonntag. Rita Famos. SF 1 19.55 Uhr<br />
Sonntag, 15. März<br />
Evangelischer Gottesdienst aus der reformierten<br />
Spitalkirche in Zofingen. ZDF 9.30 Uhr<br />
Sternstunde Religion. Ökumenischer Gottesdienst<br />
aus Bellinzona. Eröffnung der Aktion Fastenopfer,<br />
Brot für alle und Partner Sein. SF 1<br />
10 Uhr<br />
Sternstunde Philosophie. Ismail Kadare über<br />
Albtraum und Poesie. SF 1 11 Uhr<br />
Dienstag, 17. März<br />
Planet Schule. Gewalt spielen. Amokläufer scheinen<br />
eine Vorliebe für PC-Spiele zu haben. Aber<br />
sind Computer-Spieler potenzielle Amokläufer?<br />
Und was ist eigentlich so faszinierend am spielerischen<br />
Morden? SWR 7.30 Uhr, www.planetschule.de/sf/php/02_sen01.php?sendung=7943<br />
Leere Bäuche – satte Gewinne. Die Reportage<br />
sucht nach Ursachen und Folgen der globalen<br />
Hungerkrise und porträtiert Menschen, die gegen<br />
die Widrigkeiten ankämpfen. 3sat 12.30 Uhr<br />
www.schaetze-der-welt.de/denkmal.php?id=358<br />
Kreuz & Quer. Der Pfad des Kriegers. Michael<br />
Nothdurfter, ein angehender katholischer Priester<br />
geht 1982 nach Bolivien. Sieben Jahre später<br />
verübt er ein Attentat gegen eine Kaserne der<br />
Ma rines. Er stirbt durchsiebt von den Kugeln<br />
der Polizei. Der Film folgt seinen Spuren. ORF 2<br />
22.30 Uhr, www.medientipp.ch/index.php?na<br />
=3,1&meid=110946<br />
Kreuz & Quer. Judas – Verräter oder Heiliger?<br />
Judas spielte unbestritten eine besondere Rolle<br />
im Geschehen um die Auslieferung Jesu während<br />
der Passionsgeschichte. War er wirklich<br />
ein Verräter oder wie waren seine Handlungen<br />
motiviert – wer war Judas Iskarioth? ORF2<br />
23.25 Uhr<br />
Liturgie<br />
Gott hat sein Volk aus der Gefangenschaft in<br />
die Freiheit geführt. Um diese Freiheit lebbar zu<br />
machen, hat er den Menschen seine Gebote ins<br />
Herz geschrieben. Diese sind auch heute wegweisend<br />
und lebensfördernd in der Gestaltung<br />
unseres Zusammenlebens.<br />
Sonntag, 15. März<br />
Dritter Fastensonntag<br />
(Farbe Violett – Lesejahr B)<br />
Erste Lesung: Ex 20,1–17 (oder 20,1–3.7–8.12–17)<br />
Zweite Lesung: 1 Kor 1,22–25<br />
Evangelium: Joh 2,13–25<br />
Feste der Religionen – Islam<br />
21. März: Nouruz «Der neue Tag», das persische<br />
Neujahr, im Iran gefeiert von der ganzen<br />
Bevölkerung.<br />
<strong>Horizonte</strong>-Abo<br />
<strong>Horizonte</strong> ist eine Dienstleistung Ihrer Pfarrei. Änderungen zu Ihrem<br />
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Sie fi nden die entsprechenden Angaben ab Seite 8.<br />
Änderungen bei ausserkantonalen Abos nimmt die buag Grafi sches<br />
Unternehmen AG, Postfach, 5405 <strong>Baden</strong>-Dättwil, entgegen.<br />
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Impressum<br />
«<strong>Horizonte</strong>» – <strong>Pfarrblatt</strong><br />
<strong>Aargau</strong><br />
erscheint wöchentlich<br />
Herausgeber<br />
Röm.-kath. <strong>Pfarrblatt</strong>gemeinschaft<br />
des Kantons <strong>Aargau</strong><br />
Präsident Beat Niederberger<br />
Grabenstrasse 57, 4814 Bottenwil<br />
T 062 721 12 13<br />
bniederberger.horizonte@ag.kath.ch<br />
Redaktion<br />
Leitung Carmen Frei<br />
Michelholzstrasse 22, 8967 Widen<br />
T 056 610 07 44, F 056 610 07 43<br />
carmen.frei@horizonte-aargau.ch<br />
Thomas Schnelling<br />
Isenlaufstrasse 4, 5620 Bremgarten<br />
T 056 631 12 58<br />
thomas.schnelling@horizonteaargau.ch<br />
Agenda Silvia Berger<br />
Nägelistrasse 14, 5430 <strong>Wettingen</strong><br />
T 056 426 59 92, F 056 426 59 91<br />
silvia.berger@horizonte-aargau.ch<br />
Kolumnenfoto Felix Wey<br />
In der Güpf 5, 5610 Wohlen<br />
Für den Text im Pfarreiteil ist das<br />
entsprechende Pfarramt zuständig.<br />
MitarbeiterInnen dieser Nummer:<br />
Fachstelle Katechese-Medien,<br />
Hohlgasse 30, 5000 Aarau<br />
Fastenopfer, Alpenquai 4, 6002 Luzern<br />
Kipa, Bederstrasse 76, 8027 Zürich<br />
Missio, Rte de la Vignettaz 48,<br />
1709 Fribourg<br />
Pater Benedikt Staubli OSB,<br />
Kirchweg 3, 5623 Boswil
Don Wilson Hurtado<br />
Entrevista del nuevo misionero permanente<br />
Desde febrero la Misión católica de lengua española<br />
cuenta con un misionero permanente: don<br />
Wilson Eliecer Hurtado Pérez, nacido en Colombia,<br />
el 7 de febrero de 1974. Ordenado sacerdote<br />
por la Diócesis de Mocoa-Sibundoy en Putumayo<br />
el 24 de septiembre de 1999. Estudió en<br />
dos seminarios: el diocesano y después en el intermisional,<br />
en Bogotá. Licenciado en teología y<br />
ciencias religiosas por la Universidad Pontificia<br />
Bolivariana de Bogotá. Postgraduado en ética y<br />
pedagogía por la Universidad de Tunja-Boyacá.<br />
Por un año y medio trabajó como vicario primero<br />
y después hasta enero 2009, como misionero<br />
en Lucerna. <strong>Horizonte</strong> ha entrevistado al nuevo<br />
guía espiritual, a continuación las respuestas del<br />
padre Wilson:<br />
¿Existe una diferencia entre su trabajo en Colombia<br />
y el actual?<br />
Don Wilson: No puedo adoptar los mismos sistemas<br />
evangelizadores con los que trabajé entre<br />
las comunidades campesinas e indígenas de la<br />
Amazonía colombiana, aquí en esta otra realidad<br />
primermundista y ultradesarrollada. Mi trabajo<br />
allá giraba en torno a un proyecto pastoral<br />
con cuatro áreas fundamentadas y orientadas<br />
desde el Evangelio: organización y participación<br />
comunitaria, capacitación productiva, salud preventiva<br />
y recursos naturales. Mi tarea aquí ha<br />
si do, y será primero, descubrir cuáles son las<br />
ne cesidades de las personas, familias y comunidades<br />
para desde allí articular mi nuevo proyecto<br />
de trabajo evangelizador.<br />
Lleva un mes entre nosotros, ¿se ha hecho usted<br />
una idea de lo que adolece la Misión católica<br />
de lengua española del cantón <strong>Aargau</strong>?<br />
Don Wilson: Por un lado, se nota la ausencia de<br />
un misionero permanente que hubiese acompañado<br />
a la comunidad, pues hasta ahora no he<br />
sentido ni he sabido de la existencia de algún<br />
grupo pastoral; y por otro, la Misión no cuenta<br />
con la infraestructura necesaria, para citar un<br />
caso, el sacerdote no tiene una oficina donde pueda<br />
estar totalmente disponible para la comunidad.<br />
Nuestra Misión es pequeña en comparación<br />
con la de Lucerna, ¿tiene ya algunos planes a<br />
desarrollar?<br />
Don Wilson: Si la comparación parte de cifras,<br />
no es cierta su afirmación. Según los censos de<br />
la «Landeskirche des Kantons <strong>Aargau</strong>» el número<br />
de fieles hispanohablantes presentes en Aar-<br />
gau y la región de Olten asciende a los 6368;<br />
mien tras que en Lucerna no llegan a los 4000.<br />
Y bueno, fuera de cifras, cada comunidad es lo<br />
que sus líderes hagan de ella y lastimosamente<br />
ustedes como comunidad no han contado con<br />
la presencia de sacerdote en estos últimos tiempos.<br />
Como planes, tengo varios, pero todo depende<br />
de ustedes, de su disponibilidad a participar;<br />
por eso considero que el plan más urgente y fundamental<br />
es el de motivar y sensibilizar a la<br />
com unidad en la necesidad de vivir nuestra fe<br />
compartida.<br />
¿No le decepciona ver nuestras iglesias tan vacías<br />
y sin jóvenes? ¿Se puede hacer algo para<br />
atraerlos?<br />
Don Wilson: La causa es, entre otras, que a nosotros<br />
quienes dirigimos las comunidades nos han<br />
hecho falta estrategias para llegar a jóvenes y<br />
niños y atraerlos, mostrándoles a un Cristo joven.<br />
Y, por supuesto, que se puede hacer algo, hay que<br />
hacerse uno de ellos para ganarlos, así como<br />
Jesús se hizo uno de nosotros, y si se quiere jó -<br />
venes en la Iglesia, hay que evangelizar a los niños,<br />
y ésta, es tarea que empieza en casa.<br />
contacto 7 I<br />
Warum nicht ein Porträt mit Radiator, wenn es draussen so kalt ist? Don Wilson Hurtado aus Kolumbien ist<br />
der neue Seelsorger der Spanischsprechenden im <strong>Aargau</strong>.<br />
Toma de posesión –<br />
Begrüssen auch Sie<br />
Don Wilson Hurtado<br />
El domingo 15 de marzo en la misa de Aarau,<br />
a las 11.30, don Miguel Blanco, coordinador<br />
nacional para las Misiones de lengua española<br />
en Suiza, por encargo de Monseñor<br />
Kurt Koch, entregará oficialmente a don<br />
Wilson Hurtado la dirección de la Misión.<br />
Después le daremos la bienvenida con un<br />
aperitivo ofrecido por la «Landeskirche»<br />
<strong>Aargau</strong>. Todos están cordialmente invitados.<br />
Les esperamos!<br />
HORARIO:<br />
En Aarau: martes, miércoles, jueves y viernes:<br />
de 9 a 12. Sábados: 1ero y 3ero: de<br />
14 a 17 hs.<br />
En <strong>Baden</strong>: miércoles, de 14 a 17 hs. Sábados:<br />
2do y 4to: de 14 a 17 hs.<br />
Secretaría: Aleyda Dohner Avilés: jueves y<br />
viernes de 14 a 18. Sábados: de 9 a 12 hs.<br />
T 062 824 65 19, mcle@ag.kath.ch<br />
Foto: Roger Wehrli
Aids bricht Kinderseelen<br />
Aids, Armut und die Aktion Schutzengel von Missio<br />
Foto: KNA-Bild<br />
Den Anderen lieben, seine Mitmenschen annehmen, sich anrühren lassen von der Not der Mitmenschen,<br />
Barmherzigkeit üben – darauf kommt es laut Jesus in unserem Leben an. Da verwirklichen wir ein Stück<br />
des Reiches Gottes mitten unter uns.<br />
«Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des<br />
Kindes auf das erreichbare Höchstmass an Gesundheit<br />
an … Die Vertragsstaaten bemühen<br />
sich sicherzustellen, dass keinem Kind das Recht<br />
auf Zugang zu derartigen Gesundheitsdiensten<br />
vorenthalten wird.»<br />
Diese in Artikel 24,1 der Konvention der Rechte<br />
des Kindes der Vereinten Nationen festgehaltene<br />
Verpflichtung ist von fast allen Ländern der<br />
Erde unterschrieben worden. Die Wirklichkeit<br />
sieht anders aus. Das Recht auf Gesundheit steht<br />
vor allem für die vielen HIV-infizierten Kinder,<br />
Aids-Waisen und schutzlosen Kinder in vielen<br />
Entwicklungsländern nur auf dem Papier. Die<br />
Dramatik der Ausbreitung des Aids-Virus lässt<br />
nicht nach. Eine hohe Infektionsrate unter der<br />
Bevölkerung führt gegenwärtig zwangsläufig zu<br />
einer wachsenden Zahl von Waisen, HIV-positiven<br />
und verlassenen Kindern. Damit gerät eine<br />
ganze Generation sowie die Zukunft der betroffenen<br />
Länder in existenzielle Gefahr.<br />
Besonders schlimm ist die Situation in Afrika:<br />
In den Ländern südlich der Sahara leben insge-<br />
samt 34 Millionen Waisen – 11 Millionen sind<br />
Waisen infolge von Aids. Das UN-Kinderhilfswerk<br />
UNICEF befürchtet, dass sich bis zum Jahr<br />
2010 die Zahl der Aids-Waisen in Afrika auf<br />
20 Millionen fast verdoppelt. Der Schrei nach<br />
Leben ist unüberhörbar. Für das gleiche Jahr geht<br />
das Hilfswerk in Asien von 4,3 Millionen Aidswaisen<br />
aus, was der höchsten Zuwachsrate weltweit<br />
entspricht.<br />
Neben der gesundheitlichen Gefährdung drohen<br />
diesen Kindern Stigmatisierung und Ausschluss<br />
aus der Gemeinschaft. Erkrankte Kinder werden<br />
vor allem in Afrika vor der Gemeinschaft versteckt,<br />
so dass sie kaum Sozialkontakte haben und<br />
vereinsamt und oft ohne<br />
Zugang zu lebenserhaltenden<br />
Medikamenten<br />
früh sterben. Ein besonders<br />
düsteres Kapitel der Ansteckung mit HIV<br />
ist der sexuelle Missbrauch von Kindern in traditionellen<br />
Strukturen oder durch Menschenhandel.<br />
Ganze Gesellschaften sind in ihren<br />
Grund festen bedroht.<br />
Kinder –<br />
sind unsere Träume und unsere Zukunft.<br />
punctum 15 I<br />
Angesichts solcher Zahlen sind die Familienstrukturen<br />
oft nicht mehr in der Lage, den An -<br />
forderungen gerecht zu werden. So bleiben elementarste<br />
Menschenrechte wie Bildung, Gesundheit<br />
und ausreichende Ernährung für diese Kin der<br />
unerreichbar. Viele Kinder drohen zu mittel- und<br />
heimatlosen Strassenkindern zu werden, die auch<br />
als Erwachsene nichts als das Recht des Stärkeren<br />
im Überlebenskampf kennen. So beginnt ein<br />
Kreislauf, der auch diesen Kindern nur wenig<br />
Chancen auf eine lebenswerte Zukunft ermöglicht.<br />
Missio startet deshalb im Rahmen seiner «Aktion<br />
Schutzengel» eine neue Kampagne zum<br />
The ma «Aids & Kinder». Missio verbindet mit<br />
dieser speziellen Aktion die zentrale Botschaft:<br />
Kinder sind HIV/Aids und den Folgen wehrlos<br />
ausgesetzt, sie sind besonders schutzbedürftig.<br />
Kinder brauchen daher einen Schutzengel und<br />
unsere Solidarität. Sehr speziell ist in diesen vielfältigen<br />
Angeboten der «Aids-Truck» mit einer<br />
multimedialen und erlebnisorientiert gestalteten<br />
Ausstellung zum Thema HIV/Aids sowie<br />
eine Kunstausstellung mit dem Titel «Wer über<br />
Sex schweigt, stirbt durch Sex!» für Schulen,<br />
Pfarreien und öffentliche Einrichtungen.<br />
Eingebettet ist die gesamte Kampagne in den<br />
Verkündigungsauftrag der Kirche mit der Botschaft<br />
Jesu von einem «Leben in Fülle» (Johannes<br />
10, 10) für jeden Menschen und für die ganze<br />
Schöpfung. Leitmotiv ist die Liebe Gottes und<br />
damit auch der Menschen zum leidenden und<br />
bedürftigen Nächsten ohne Unterschied von Rasse,<br />
Stand, Religion und Geschlecht.<br />
www.missio.ch und www.aidsfocus.ch<br />
missio/ts
I 16 agenda<br />
Propstei Wislikofen<br />
26. April<br />
Paarcour durchs Leben – Verwöhnstunden für<br />
Paare. So 26. April, 10.30 bis 15.30 Uhr: «Ich<br />
schenke dir mein Ohr». Gemütlicher Brunch in<br />
besonderem Ambiente verbunden mit Liebesgedichten,<br />
die nicht nur durch den Magen gehen,<br />
und einigen «Sinnes-Erlebnissen» für jedes<br />
einzelne Paar. Leitung: Kurt Adler-Sacher, dipl.<br />
Katechet, Mediator. Auskunft/Anmeldung:<br />
T 056 201 40 40, www.propstei.ch<br />
28. April<br />
Wenn Menschen den Tod planen – eine Herausforderung<br />
für die Sterbebegleitung. Weiterbildungstag<br />
für alle, die Schwerkranke und<br />
Sterbende begleiten. Di 28. April, 9.30 bis 17 Uhr.<br />
In wichtigen Fragen von Tod und Sterben die<br />
eigene Haltung gut kennen, mit Kollegen und<br />
Kolleginnen Erfahrungen reflektieren, sich für<br />
das Engagement auf einer weiteren Wegstrecke<br />
stärken. Leitung: Karin Klemm, Spitalseelsorgerin;<br />
Regula Kuhn-Somm, Caritas <strong>Aargau</strong>. Auskunft/Anmeldung:<br />
T 056 201 40 40.<br />
Gehörlosenseelsorge<br />
15. März<br />
Ökumenischer Gottesdienst mit anschliessendem<br />
Mittagessen. So 15. März, 10.30 Uhr, Gehörlosendorf<br />
Turbenthal.<br />
Kirchenmusik<br />
<strong>Baden</strong> 13. März<br />
Passionskonzert. Fr 13. März, 20 Uhr, Stadtkirche.<br />
Werke von G.F. Händel, G.B. Pergolesi.<br />
Orchestergesellschaft <strong>Baden</strong>, Solistinnen. Gastdirigent:<br />
Alexandre Clerc.<br />
Windisch 5. und 10. April<br />
Toggenburger Passion von Peter Roth mit Bildern<br />
von Willy Fries. So 5. April und Fr 10.<br />
April, 18 Uhr, ref. Kirche. Vereinigte Kirchenchöre<br />
Windisch, Orchester ad hoc. Vorverkauf:<br />
Papeterie Karpf, Windisch, T 056 441 22 11.<br />
Abendkasse ab 17 Uhr.<br />
Beiträge<br />
für die agenda-Seite neu an:<br />
agenda@horizonte-aargau.ch<br />
Erwachsenenbildung<br />
19. März<br />
Vortreffen zur Pilgerreise auf dem Jakobsweg<br />
2009. Do 19. März, 20 bis 22 Uhr, Pfarreisaal<br />
Oeschgen. Mit dem Fernziel Santiago de Compostela,<br />
erste Etappe zu Fuss (220 km) auf dem<br />
spanischen Jakobsweg von Castrojeriz nach Rabanal<br />
del Camino. Mo 28. September bis So 11.<br />
Oktober, in überschaubarer Gruppe, spirituell<br />
begleitet. Anmeldungen ab sofort. Leitung/Anmeldung:<br />
Bernhard Lindner, T 062 871 51 17.<br />
Weitere Angebote<br />
18. März<br />
8. Politischer Aschermittwoch – «Festen und<br />
Fasten». Mi 18. März, alte Kirche Boswil. Ab<br />
18.30 Uhr für den Gaumen: «Schnitz und Drunder».<br />
Für Seele und Geist: Musikalisch-kabarettistische<br />
Beiträge und Besinnliches. Eintritt frei.<br />
Faire Konsumationspreise. Anmeldung Nachtessen:<br />
T 056 622 18 26, werktags 19 bis 21 Uhr.<br />
Ab 20 Uhr hat es Platz auf der Empore, ohne<br />
Anmeldung. Veranstalter: Eine Gruppe Freiämterinnen<br />
und Freiämter.<br />
9. bis 13. April<br />
Ostern und Frühlingserwachen – Einkehr und<br />
Neuorientierung. Do 14 Uhr bis Mo 14 Uhr.<br />
Impulse zum österlichen Festkreis, Austausch,<br />
stille Zeiten, Rituale, heilende Bewegungen, Tänze,<br />
Schreiben, Einbezug der Natur, gemeinsames<br />
Feiern. Leitung: Elisabeth Utz-Meier. Auskunft/Anmeldung<br />
(bis 20. März): Antoniushaus<br />
Mattli Seminar- und Bildungszentrum, Morschach,<br />
T 041 820 22 26, www.antoniushaus.ch<br />
Offene Stellen<br />
Katechetin<br />
Die Kirchgemeinde Künten sucht auf August<br />
eine Katechetin für die 1. bis 3. Klasse. Aufgaben:<br />
Religionsunterricht (zwei bis drei Wochenstunden),<br />
Erstkommunion-Vorbereitung. Er -<br />
wünscht: Ausbildung im katechetischen Bereich.<br />
Auskunft: Pfarreileiterin Gabriela Bischof, T<br />
056 496 11 74 oder 056 496 00 25. Bewerbung:<br />
Hans Ackermann, Präsident der Kirchenpflege,<br />
Eggenrain 27, 5444 Künten.<br />
Pfarreisekretärin 30%<br />
Die Pfarrei Merenschwand-Benzenschwil sucht<br />
per 1. Mai oder nach Vereinbarung eine Pfarreisekretärin.<br />
Anforderungen: Kaufmännische<br />
Ausbildung, Erfahrung in Sekretariatsarbeiten,<br />
gute PC-Kenntnisse, selbständige Arbeitsweise.<br />
Bewerbung mit Foto bis 31. März: Pfarramt<br />
Merenschwand, Pater Jerzy Chlopeniuk, Bachweg<br />
3, 5634 Merenschwand. Auskunft: T 056<br />
664 86 23<br />
In der Region<br />
Turgi 24. März<br />
Bibliodrama: Bedrohung als Herausforderung?<br />
Im Bibliodrama unserem Leben und Glauben<br />
durch Handeln und Gestalten biblischer Aussagen<br />
neu auf die Spur kommen. Di 24. März,<br />
19.30 bis 22 Uhr, Pfarreisaal kath. Kirche. Es<br />
braucht keine speziellen Kenntnisse. Leitung/<br />
Anmeldung (bis 16. März): Cäcilia Koch, Gebenstorf,<br />
T 056 223 10 09<br />
caecilia.koch@bluewin.ch<br />
kurz notiert<br />
Nacht der Begegnungen –<br />
Nacht der Lichter<br />
Event für Jugendliche und Erwachsene. Programm:<br />
Zehn Begegnungsateliers mit Per -<br />
sönlichkeiten aus verschiedenen Lebensbereichen:<br />
Ursula Bruhin, Snowboard-Weltmeisterin;<br />
Thomas Unteregger Betroffener<br />
der unheilbaren Krankheit ALS; Sr. Iniga<br />
Affentranger, Gefängnisseelsorgerin, Ök.<br />
Aidspfarramt Zürich und Basel, Sepp Riedener,<br />
Gassenarbeit Luzern; Nadine Büeler,<br />
«wie ich aus dem Drogensumpf herauskam»;<br />
Ex-Natispieler Sciriaco Sforza;<br />
Dominique Blickenstorfer, «ein Leben mit<br />
Hürden und Freuden»; Marianne Meili,<br />
Sterbebegleiterin. Imbiss/Getränke; Nacht<br />
der Lichter, Auszeit, Innehalten. Fr 20. März,<br />
19.30 bis 23 Uhr, Chappelehof Wohlen, Ka -<br />
pellstrasse 4. Kostenloser Anlass, offen für<br />
alle, keine Anmeldung. Angebot der Pfarrei<br />
St. Leonhard Wohlen. Auskunft: Markus<br />
Leutenegger, T 056 619 16 67<br />
www.pfarreiwohlen.ch<br />
Foto: KNA-Bild