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15 Jahre Sonnwendfeuer bei Bbr. Fluhrer I - Weine aus Italien ...

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41. Jahrgang Nr.133 / Juni 2001<br />

<strong>15</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sonnwendfeuer</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bbr</strong>. <strong>Fluhrer</strong> I<br />

durften wir bisher erleben, heuer nun sehen wir freudig dem 16. Sommerabend in<br />

dem herrlichen Hanggarten zwischen Paradiesweg und Wiesengrund und dem<br />

Entzünden des riesigen Holzstosses im Kreis der Bundesbrüder und ihrer<br />

Angehörigen entgegen. Auf den Tag genau, am 23. Juni 1985, hatte <strong>Bbr</strong>. Jörg<br />

<strong>Fluhrer</strong> erstmals im Anschluß an die am gleichen Tag von <strong>Bbr</strong>. Skowronski I<br />

vorbereitete Familien-Fahrrad-Rallye in seinen Garten in Bug eingeladen. Seitdem<br />

ist diese Veranstaltung mit Familie der krönende Höhepunkt jeden Sommersemesters<br />

unserer lieben Radantia, hervorragend organisiert vom Gastgeber und<br />

seiner charmanten Frau, oft unterstützt von den Töchtern Sabine und Mareike als<br />

auch Sohn Carsten, unserem lb. <strong>Bbr</strong>. <strong>Fluhrer</strong> II.<br />

Den Radanzen, die sich mit ihren Lieben noch nie zur Teilnahme aufraffen<br />

konnten, sei einmal preisgegeben, was sie da eigentlich versäumen:<br />

Die Ouvertüre des Tages bildet die Familien-Fahrrad-Rallye am Nachmittag. Start: 14 Uhr an der Hainwiese.<br />

In den Anfangsjahren fand sich dazu auch eine <strong>Fluhrer</strong>’sche Abordnung ein, um die von den einzelnen<br />

Familien mitgebrachten Grillgutvorhaben (Bratwürste, Steaks) und übrigen Bierkellerutensilien (Besteck, Brot<br />

Brötchen, Butter, Gerupften. Ziebeleskäs, Tomaten, Radiesla, Rettiche, Gurken, ...) der meist sommerlichen<br />

Hitze zu entziehen. Per „Kühlwagen“ (eigens in der Garage gekühlt!) wurden die Sachen vor<strong>aus</strong>transportiert<br />

und harrten dann in den schattig-kühlen Gefilden des Buger Berghanges ihres abendlichen Verzehrs. Davon<br />

ist man abgekommen, weil kein Bedarf mehr besteht. Die meisten Radfahrer/innen möchten sich vor<br />

Veranstaltungsbeginn um 18 Uhr doch noch zuh<strong>aus</strong>e frisch machen und ihren Proviant dann erst mitnehmen.<br />

Regelmäßig da<strong>bei</strong> auch <strong>Bbr</strong>.Precht mit Frau <strong>aus</strong> Freising, andere radeln <strong>aus</strong> dem Landkreis an, wie <strong>Bbr</strong>.<br />

Blößer mit Frau.<br />

Das wuselige Einstimmen - „Hab ich dich jetzt schon begrüßt?“ - (Bild links oben anno 1988) ordnet schließlich<br />

<strong>Bbr</strong>. Photograph nach Eintreffen des vermeintlich letzten Radlers dirigentengleich zum Familien-Fahrrad-Rally-<br />

<strong>Jahre</strong>sbild (rechts oben im Jahr 1994). Gegen 14 Uhr 20 endlich besteigen alle ihre Fortbewegungsinstrumente.<br />

Die Aktivitas hat (hoffentlich!) eine reizvolle Fahrtroute mit Sehenswertem und pfiffige Fragen<br />

<strong>aus</strong>gear<strong>bei</strong>tet und verteilt die ersten Zettel der Aufgabenpartitur. Schulterzucken und Kopfschütteln hier,<br />

befreites Auflachen da, das Crescendo der einzelnen Stimmen in allen Tonlagen von Mezzosopran bis hin<br />

zum Baß schwillt erneut an und mit fröhlichem Klingeln setzt sich das ganze Orchestrion in Bewegung.<br />

PHILISTERVERBAND ABITURIA RADANTIA BAMBERG<br />

� : 96047 BAMBERG, AMALIENSTR. 8, e-mail : vorstand@abituria.de � www.abituria.de<br />

KONTONR. 11 528 SPARKASSE BAMBERG (BLZ 77050000)


Zu diesem Zeitpunkt sind hinter den Kulissen bereits etliche<br />

Ar<strong>bei</strong>tsgänge abgeschlossen: 14 Tage vor Termin hat <strong>Bbr</strong>. <strong>Fluhrer</strong> I<br />

mittels einer Motorsense das hüfthohe Gras abgesichelt und dem<br />

Kompost zugeführt, das ganze Grundstück wird gesichtet und<br />

aufgeräumt, d.h. z.B. überstehende Äste <strong>aus</strong> den vielen Bäumen<br />

her<strong>aus</strong>schneiden, Hütte und Klohäuschen putzen. Mittwoch vor der<br />

Veranstaltung werden die neuerlich sprießenden Grasstoppeln mit<br />

dem Rasenmäher gestutzt. Anfänglich hatte der Gartenherr dazu den<br />

Fuchsenstall und einige eifrige Burschen um sich geschart (Foto<br />

rechts 1985) und manch junger Bundesbruder bekam erstmals<br />

Respekt vor der harten Ar<strong>bei</strong>t der Bergbauern an steilem Hang. Seit<br />

einigen <strong>Jahre</strong>n sind die Aktiven erst Freitagnachmittag vor dem Fest<br />

dran: Holz wird zusammengetragen und der Feuerstoß unter<br />

sachkundiger Anleitung errichtet, Grillroste sind aufzustellen und mit der von <strong>Bbr</strong>. <strong>Fluhrer</strong> besorgten Holzkohle<br />

zu bestücken. Am Geräteschuppen wird Radantias Fahne drapiert. Die vom Trabelsdorfer Schloßbräu<br />

angelieferten 18 Bänke und Tische müssen vom Paradiesweg heruntergetragen und oberhalb der Feuerstelle<br />

auf ebener Fläche mit den <strong>Fluhrer</strong>-eigenen 12 weiteren aufgestellt werden. An die 80 Seidla-Steinkrüge,<br />

zahlreiche Fässer mit Lagerbier, Limonadekästen und Trinkröhrchen (einst da sie noch welche waren,<br />

Strohhalme geheißen) nehmen den gleichen Weg und so warten letztendlich gut 100 Plätze auf ihre<br />

Besetzung am nächsten Tag und die kühl gebunkerten Getränke auf durstige Radanzenkehlen.<br />

Samstag, 18 Uhr. Nach und nach trudelt eine muntere Schar im<br />

Garten ein, teils über den Paradiesweg herunter-, teils vom<br />

Parkplatz des Café Lieb heraufgestiegen. 30, 40 und mehr<br />

Bundesbrüder, dem Anlaß entsprechend leger gekleidet (aber<br />

alle mit Band und Mütze, bzw. Tönnchen!) werden mit ihrer<br />

Begleitung vom H<strong>aus</strong>herrn und seiner Frau willkommen<br />

geheißen. Und die Begleitung fällt zahlreich <strong>aus</strong>: mit ihrer<br />

besseren Hälfte, Kind(ern), Kegel, Eltern auch und<br />

Schwiegermüttern gar kommen die älteren, mit Freundin oder<br />

solo die aktiven Semester. Auch nichtradelnde Bundesbrüder<br />

1988 - an der „Quelle“ : v.l. Geiß II,<br />

Rössner II, Gebhardt, Skowronski I<br />

hin und her. Während die Damen mittels der mitgebrachten<br />

Kulturwerkzeuge wie Besteck und Teller sowie Tupper mit<br />

Gemüsevorräten und Salaten die familiäre Tafel decken, streben<br />

die Herren der Schöpfung zielsicher der „Quelle“ entgegen, die<br />

Sprößlinge im Schlepptau, die sich ebenda mit Limonade<br />

versorgen sollen. Mitunter bildet sich vor dem fleißig gurgelnden<br />

Zapfhahn ein anstehendes Grüppchen Gleichgesinnter, keine<br />

Warteschlange, vielmehr erste Gelegenheit zum bundesbrüderlichen<br />

„small talk“. Nach einem schnellen, stärkenden Abtrinken<br />

des ersten gezapften Seidlas, füllt der Bierschlepper die der<br />

Kopfzahl seiner (erwachsenen)<br />

Lieben entsprechende Zahl von<br />

Krügen und balanciert sie, soweit die<br />

Hände tragen können, meist<br />

1994: Grillmeister Morcinek I<br />

sind jetzt da und man hat einander an diesem Tag noch nicht<br />

gesehen. So schwingt eine Zeitlang eine kleine Laolawelle der<br />

Begrüßung an den sich in doppeltem Sinne füllenden Tischen<br />

erfolgreich zum inzwischen gedeckten Tisch zurück – tatkräftig unterstützt von<br />

seinem Jüngsten, der ob der ungewohnten Menschenansammlung Halt <strong>bei</strong> Vatern<br />

oder besser seinem Hosen<strong>bei</strong>n sucht. Ein gemeinsames „Prosit!“ an der<br />

Tafelrunde leitet zu Vaters nächster Amtshandlung über: die mitgebrachten<br />

Steaks und Bratwürste auf einem der angeschürten Roste grillen. Er schnappt<br />

sich seinen Bierkrug (schließlich müssen eventuell an Grillgut hochschlagende<br />

Flammen wegen der Krebsgefahr gleich gelöscht werden!) und macht sich auf<br />

den kurzen Weg, den aufmunternden Nachruf „ Aber fai joo ned schworz wärn<br />

lossn!“ verklingend im Ohr.<br />

Ist der allgemeine Hunger im<br />

großen und ganzen gestillt und der Durst erträglich geworden,<br />

schlägt die Stunde der Preisverleihung für die Fahrradrallye,<br />

vorzunehmen vom Ausrichter der Tour. <strong>Bbr</strong>. Skowronski I<br />

Rainer hat diese in den <strong>Jahre</strong>n, da noch viele Kinder mit von<br />

der Partie waren, zum großen Vergnügen aller in recht<br />

launiger Ansprache vollzogen, der Nachwuchs erhielt kleine<br />

originelle Preise – und war damit glücklich – , die<br />

Erwachsenen Urkunden.<br />

Nicht nur junge Bundesbrüder sind begeistert! �<br />

2<br />

ebener Festplatz im Hanggarten<br />

AH Sünkel I Hans �<br />

mit s.lb. Frau Gundl<br />

1994<br />

Aus MiBla Nr.84/Okt.1985


Bei wechselnden Gesprächen und<br />

gleichbleibenden Getränken hat<br />

plötzlich die einbrechende Nacht<br />

Oberhand über die Dämmerung<br />

bekommen. Ein unverkennbares<br />

Zeichen zum Aufbruch, aber nicht<br />

nach H<strong>aus</strong>e, sondern einige Meter<br />

den Hang hinabzusteigen zum<br />

eigentlichen „Festplatz“ des<br />

Johannisfeuers.<br />

Man steht oder sitzt im Halbrund<br />

oberhalb des Holzstosses, den <strong>Bbr</strong>.<br />

<strong>Fluhrer</strong> I unter Beifall entzündet. Die<br />

Aktivitas hat die Liederbücher<br />

verteilt und über den lodernden<br />

Holzstoß hinweg tönt das gemeinsam<br />

intonierte „Flamme empor“ in<br />

den Buger Wiesengrund. Dem<br />

verklungenen Cantus folgt die<br />

vorbereitete „Feuerrede“ eines Bundesbruders. Brauchtumsnotizen und Nachdenkenswertes über die<br />

Sommersonnenwende am Johannistag treffen da<strong>bei</strong> auf interessierte Ohren.<br />

Einige zieht es bald wieder hinauf an die Tische, um dort noch einen Abschiedstrunk zu nehmen, die meisten<br />

aber bleiben bis weit nach Mitternacht im Feuerkreis sitzen, schweigend versunken, mit in die Ferne<br />

schweifenden Gedanken. Hin und wieder kommen halblaute Gespräche auf. Die Seele baumelt.<br />

An alle Bundesbrüder ergeht hiermit herzliche<br />

Einladung<br />

zur<br />

Sonnwendfeier 2001<br />

am Samstag, 23. Juni<br />

18 Uhr c.t.<br />

im Buger Garten von <strong>Bbr</strong>. <strong>Fluhrer</strong> I<br />

und zur<br />

vor<strong>aus</strong>gehenden<br />

Familienfahrradrallye<br />

der Aktivitas<br />

Start: 14 Uhr s.t.<br />

an der Hainwiese<br />

(gegenüber Staatsarchiv)<br />

(Fotos/Repro: Archiv Reiser)<br />

3<br />

Wer jemals an einem Lagerfeuer oder offenen<br />

Kamin saß, dem braucht man die Faszination<br />

und entspannende Wirkung der züngelnden<br />

und knisternden Flammen auf den Menschen<br />

seit Urzeiten nicht zu schildern versuchen, die<br />

anderen können sie selbst erleben – in<br />

trautem Rund der Bundesbrüder.<br />

Für diese Veranstaltung dürfen wir alle uns<br />

glücklich schätzen. Unserem <strong>Bbr</strong>. <strong>Fluhrer</strong> I<br />

und seiner lieben Frau sei darum auch an<br />

dieser Stelle für ihr großherziges Engagement<br />

und viele schöne Stunden ganz herzlich<br />

gedankt – die zahlreichen Hektoliter<br />

Gerstensaft und Limonade eingeschlossen.<br />

Reiser


B I L D E R S U C H F A H R T<br />

Ja, liebe Bundesbrüder, Ihr lest richtig, so schnell ist ein Jahr seit der letzten Bildersuchfahrt vergangen, so<br />

schnell kommt die nächste und so beschaulich und gemütlich soll sie werden, wie es Co-Organisator <strong>Bbr</strong>.<br />

Kippes II Peter ankündigt in seiner<br />

Einladung zur<br />

Radantia-Bildersuchfahrt 2001<br />

Sonntag, <strong>15</strong>. Juli 2001<br />

Start: 10.30 Uhr s.t.<br />

Hainparkplatz,<br />

(Ecke Hainstraße / Heinrichsdamm)<br />

„Und wieder ruft das schöne Frankenland unsere<br />

pferdelosen Kutschen zu besteigen auf der Suche<br />

nach unentdeckten Fleckchen in unserer fränkischen<br />

Heimat. Dies wird für uns Organisatoren von<br />

Jahr zu Jahr schwieriger – Bamberg in der Mitte<br />

und nur 4 Himmelsrichtungen!<br />

Um nicht zuviel vorweg zu nehmen, aber dennoch<br />

die Neugierde möglichst vieler Bundesbrüder und<br />

ihrer Familien zu wecken, sei soviel verraten: unser<br />

Zielgebiet wird heuer der „sagenhafte“ Steigerwald<br />

rund um Burghaslach sein. Natürlich wieder in<br />

gewohnter Weise mit einigen Fragen und Bildern<br />

Unser Zielgebiet - das grüne Herz Frankens<br />

4<br />

gewürzt – und den üblichen ‚Stärkungen’<br />

(Mittagessen – Kaffee und Kuchen – Abendessen).<br />

Um eventuell später auftretenden Fettpölsterchen<br />

entgegenzutreten werden wir diesmal einen kleinen<br />

(leichten!) Nachmittagsspaziergang einbauen –<br />

keine Angst, keine Wanderung! Es wird wie immer<br />

gemütlich, interessant und äußerst informativ.“<br />

Auf Sonnenschein und<br />

zahlreiche Teilnehmer freuen sich<br />

Kippes II und Steger<br />

So wird er auch genannt, der Steigerwald. Sein nördlicher Bereich stellt<br />

das nach dem Spessart zweitgrößte Laubwaldgebiet Bayerns und bewahrt<br />

Bestände mit den höchsten und ältesten Buchen Mitteleuropas. Unsere<br />

Bildersuchfahrt allerdings führt uns in den südlichen Teil, der ebenfalls eine<br />

Superlative für sich in Anspruch nehmen kann, nämlich das bedeutendste<br />

Mittelwaldgebiet Süddeutschlands zu sein, überwiegend mit Hainbuchen<br />

und Eichen bestückt.<br />

Erst vor genau 30 <strong>Jahre</strong>n wurde der rund 128.000 ha umfassende<br />

Steigerwald 1971 zum Naturpark erklärt. Die Wald-Berg-Wiesentäler-Landschaften<br />

des Keupergebirges mit seltenen Tier- und Pflanzenarten werden<br />

im südlich der A 3 gelegenen Teil besonders von den schon im Mittelalter<br />

angelegten Karpfenweihern geprägt, die von den vielen, das Bergland<br />

entwässernden Bachläufen gespeist werden. Rennwege und Hochstraßen<br />

legten damals schon die ansiedelnden Franken an, heute finden wir eine „Steigerwald-Höhenstraße“ zwischen<br />

dem Main (ab Eltmann) und der Aisch (Neustadt). Weinbau ist seit dem Mittelalter belegt, in fast allen Tälern<br />

waren die Südhänge mit Reben kultiviert, der Wein galt als H<strong>aus</strong>trunk der Bauern. Erst der 30jährige Krieg,<br />

der viele Opfer unter der Bevölkerung mit sich brachte, hatte ein Veröden des Weinberge und den Beginn der<br />

Bierbraukunst hier zur Folge. Im vergangenen Jahrhundert allerdings erlebte der als kräftig, würzig, erdig und<br />

herb betitelte „Keuperwein“ <strong>aus</strong> dem Steigerwald seine Renaissance als<br />

ideale Ergänzung zu den fangfrischen Karpfen und Forellen <strong>aus</strong> den<br />

Fischseen und den herzhaften Speisen der H<strong>aus</strong>schlachtungen.<br />

Die Landname durch die Franken 531 brachte das Christentum mit sich<br />

und verwundert es nicht, daß jede auch noch so kleine Ansiedlung ihre<br />

eigene Kapelle oder Kirche hat – romanisch, gotisch, barock, nahezu<br />

alle Facetten sakraler Baukunst. Dazu entdecken wir Zeugen<br />

wehrhaften Bürgertums: Stadttore, Türme, Wehrmauern um Kirchen und<br />

Dörfer. Es ist wohl nicht vermessen, den Steigerwald als ein<br />

Schatzkästlein vieler Kultur- und Kunstepochen zu bezeichnen, denn<br />

von den Kirchen- und Schloßbauten und deren Einrichtung über<br />

Bildstöcke, Kreuzgruppen und Madonnen bis zu Fachwerkhäusern, und<br />

Hoftoren finden wir zahllose kleine und große Kostbarkeiten bekannter<br />

wie unbekannter Meister.


Der Markt Burghaslach<br />

spielte schon immer eine<br />

wichtige Rolle im Steigerwald.<br />

Burghaslach alter Name<br />

„Haselaha“ (das bedeutet ‚an<br />

einem mit Haselbüschen<br />

bestandenem Bach gelegen’)<br />

legt die Gründung in der<br />

Karolingerzeit nahe. In einer Urkunde des Klosters<br />

Fulda von 1136 wird erwähnt, Karl der Große habe<br />

um 800 Burghaslach dem Kloster geschenkt. 1136<br />

trennt Bischof Embricho von Würzburg die Pfarrei<br />

Aschbach von der Mutterpfarrei Burghaslach und<br />

erhebt sie zu eigener Selbständigkeit. Im Mittelalter<br />

prägten Adelsgeschlechter wie die Hohenloher<br />

(14.Jahrhundert), die Vestenberger (<strong>15</strong>.-17.Jhdt),<br />

die Münster (17.-18.Jhdt) und schließlich die von<br />

Castell (18.-19.Jhdt) prägten den Ort und bescherten<br />

ihm politische und wirtschaftliche Blüte, nicht<br />

zuletzt durch die Erlaubnis,<br />

Märkte abzuhalten.<br />

1344 erwähnt Bischof Otto<br />

von Würzburg die „Cent“<br />

Burghaslach, also die<br />

Gerichtsbarkeit oder besser,<br />

den Gerichtsbezirk.<br />

Immerhin gehörten 70 Einödsiedlungen,Ortschaften,<br />

Weiler und Mühlen<br />

zum Centgericht Burghaslach,<br />

wie die Halsgerichtsordnung<br />

von <strong>15</strong>23<br />

überliefert. Der eigens in<br />

Burghaslach installierte<br />

Centgraf (wie der Richter<br />

damals genannt wurde) der im Auftrag seiner Herrschaft<br />

Recht sprach, hatte damit die Entscheidung<br />

über Leben und Tod. Richtstätte war der<br />

Galgenberg, südlich von Burghaslach. 1785 war<br />

hier die letzte Hinrichtung.<br />

1806 kommt Burghaslach zusammen mit der<br />

Grafschaft Castell an das Königreich Bayern.<br />

S C H W A R Z A U F W E I S (S) H E I T E N<br />

Hermann Löns<br />

5<br />

In heutiger Größe besteht Burghaslach seit dem<br />

der Gebietsreform 1972 bzw. 1978. In deren<br />

Verlauf wurden dem Markt die bis dahin selbständigen<br />

Gemeinden Breitenlohe, Freihaslach<br />

(mit dem Gemeindeteil Münchhof), Fürstenforst,<br />

Kirchrimbach (mit den Gemeindeteilen Hardhof,<br />

Rosenbirkach, Seitenbuch und Unterrimbach),<br />

Niederndorf und Oberrimbach (mit dem<br />

Gemeindeteil Burghöchstadt) zugeschlagen,1978<br />

kam noch Gleißenberg dazu. Burghaslach zählt<br />

knapp 2500 Einwohner und ist die nördlichste<br />

Gemeinde des Landkreises Neustadt a. d. Aisch -<br />

Bad Windsheim.<br />

Hier auch stoßen die drei fränkischen Regierungsbezirke<br />

Ober-, Mittel- und Unterfranken aneinander,<br />

wovon der ‚Drei-Franken-Stein’ Zeugnis<br />

ablegt.<br />

Dreimal im Jahr erscheint die "Drei-Franken-<br />

Zeitung", die im Überblick über das Geschehen in<br />

der landschaftlich über<strong>aus</strong> reizvollen Region<br />

informiert, die das Ziel unserer diesjährigen<br />

Bildersuchfahrt ist.<br />

as wichtigste Stück<br />

des Reisegepäcks<br />

ist und bleibt ein fröhliches Herz.<br />

Reiser


R Ü C K B L I C K<br />

Etliche Damen und Spefüchse<br />

hatten die Aktiven<br />

zur Lumpenkneipe am<br />

22. Februar unter dem<br />

Motto „Jeder Rose eine<br />

Rose“ eingeladen und alle<br />

waren gekommen. Und<br />

während die Alten Herren<br />

dem Stammtisch die<br />

Treue hielten, ging es in<br />

der Constanten am<br />

Schillerplatz gutgelaunt<br />

rund in der durch einige Jungphilister vergrößertem<br />

Fasnachtsrunde. Eine Aktivenveranstaltung, die es<br />

heuer in sich hatte und ihre Spuren auch im<br />

eingerissenen Veranstaltungsbuch hinterließ.<br />

Das Sommersemester startete mit der<br />

Antrittskneipe am 1. März, die von der Aktivitas<br />

als Kreuzkneipe mit<br />

unserem lb. Kartell Abituria<br />

OR Bayreuth aufgewertet<br />

wurde. 31 wackere Sänger<br />

ließen die vom neuen<br />

Senior Müller II Andreas<br />

recht schwungvoll geleitete<br />

Kneipe (und unsere<br />

Constante) leicht in ihren<br />

Grundfesten erbeben. Das<br />

fröhliche Inoffiz war dem<br />

souverän wirkenden Senior der Bayreuther, Kbr.<br />

Semmelmann übertragen und AH Ketelsen<br />

versuchte als Contrapräsid im Amte des FM tapfer<br />

der deutlichen Dominanz des Seniors zu parieren.<br />

Etwas ungünstig terminiert<br />

war wohl diese<br />

Veranstaltung, denn zum<br />

einen hatte am Vorabend<br />

unsere Kartellverbindung,<br />

die Abituria OR Bayreuth<br />

ihre Semesterantrittskneipe,<br />

auf der wir mit vier<br />

Bundesbrüdern vertreten<br />

waren. Zum anderen fand<br />

parallel zum Weißwurstfrühstück der Tag der<br />

offenen Tür des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums statt.<br />

Dennoch konnten die 7 Aktiven sowohl 3 Alte Herren,<br />

allen voran Philistervorstand Gerhard Sperber,<br />

als auch 3 Spefüchse begrüßen. Die Bundesbrüder<br />

und Gäste erlebten <strong>bei</strong> Aventinus-Weizenbock,<br />

Weißwürsten und Laugenbrezeln eine gut<br />

organisierte Veranstaltung, sogar an im Kneiplokal<br />

normalerweise nicht vorhandene Weißbiergläser<br />

war gedacht. Es steht zu hoffen, daß diesem<br />

6<br />

„Erstlingswerk“ in diesem und den folgenden<br />

Semestern noch weitere von den Aktiven initiierte<br />

Veranstaltungen in ähnlicher Qualität folgen.<br />

Er startete heuer mit 8 Bundesbrüdern, 6 Damen, 1<br />

Gast und 2 Hunden (dem Rogler’sche Lagunaro<br />

Veneziano und der Kippes’schen „Kampfratte“).<br />

Leider waren die Innenräume des Schlosses nicht<br />

zugänglich, wir mußten uns auf die Außenanlagen<br />

beschränken. So beeindruckend z. B. die Fontäne<br />

auch sein mag, können diese doch nur noch einen<br />

sehr schemenhaften Eindruck der einstigen Pracht<br />

vermitteln, die uns Christine Kippes sachkundiger<br />

Vortrag vor Augen führte: von der Zeit als<br />

„einfaches“ Jagdh<strong>aus</strong> über die Blütezeit unter<br />

Fürstbischof Graf Marquard Schenk von<br />

Stauffenberg und die bald darauffolgende kunstgeschichtliche<br />

Katastrophe der Säkularisation bis<br />

zum Ausverkauf der noch verbliebenen Schätze<br />

unter den Freiherren von Zahndt als letzten Eigentümer<br />

vor dem Erwerb des Schlosses durch den<br />

Freistaat. Veranschaulicht wurde alles durch zeitgenössisches<br />

Bildmaterial.<br />

Während des Rundgangs informierte Vergnügungsvorstand<br />

<strong>Bbr</strong>.Steger fachkundig über Flora und<br />

Fauna und wir konnten <strong>Bbr</strong>. Foster mit Frau und<br />

seit langem wieder einmal auch unseren Münchner<br />

<strong>Bbr</strong>. Zeiß und seine Frau begrüßen. Ausklang dann<br />

in der Gaststätte Leicht in Memmelsdorf, wo sich<br />

die Runde noch um <strong>Bbr</strong>. Rössner II mit Frau und<br />

Hund Lola vergrößerte.<br />

8 Aktive und 12 Alte Herren ließen auf der<br />

harmonisch verlaufenen Osterkneipe am 5. April<br />

das nahende Fest und vor allem die bevorstehende<br />

Ferienzeit hochleben.


Der Frühjahrs<strong>aus</strong>flug am 28.April war heuer<br />

(vielleicht zu) gut getarnt als Familien-Wellness-<br />

Ausflug in die Main-Therme nach Staffelstein und<br />

fiel mangels Beteiligung (fast) ins wörtliche Wasser<br />

– ob’s am Regen lag oder am Desinteresse der<br />

Bundesbrüder? Jedenfalls entschlossen sich<br />

Vergnügungsvorstand Steger mit Co-Organisator<br />

<strong>Bbr</strong>. Kippes II sowie Jungphilister Nüßlein II Kl<strong>aus</strong><br />

als einzig „Ausfliegende“ spontan zu einer<br />

Routenänderung: sie begnügten sich mit dem<br />

Staffelsteiner Hallenbad und legten das damit<br />

gesparte Geld in einem wirklich opulenten Abendessen<br />

im Gasthof Müller in Reundorf <strong>bei</strong> Lichtenfels<br />

an. Philistervorstand Gerhard Sperber wenigstens<br />

zeigte Treue (und Hunger?) und stieß zum<br />

Abendessen dazu.<br />

Diese machte dem ihr<br />

verliehenen Namen<br />

zwar keine Ehre,<br />

(mangelte es ihr doch<br />

völlig an dem an<br />

dieser Kneipe erwarteten<br />

Starkbier), doch<br />

das zu löblichem Tun<br />

versammelte knappe<br />

Dutzend Aktive und<br />

Alte Herren vergnügten<br />

sich dennoch gut.<br />

Das Inoffiz fiel an<br />

diesem Abend <strong>aus</strong>.<br />

Heiß und kalt versetzte er<br />

auch im <strong>Jahre</strong> 2001 unsere<br />

feinschmeckenden Bundesbrüder<br />

und ihre Damen in<br />

lustvolles Entzücken, der<br />

köstliche Asparagus <strong>bei</strong>m<br />

traditionsreichen Spargelessen<br />

am 19. Mai. Der<br />

Löwenbräu in Buttenheim<br />

enttäuschte die qualitativen<br />

und quantitiven Erwartungen<br />

wiederum in keinster<br />

Weise, auch das Bier war wie gewohnt <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Neben unseren regelmäßig mit ihren<br />

Gattinen zu dieser Veranstaltung anreisenden <strong>aus</strong>wärtigen<br />

„notorischen Sparglern“ <strong>Bbr</strong>. Plohn (<strong>aus</strong><br />

Erlangen) und <strong>Bbr</strong>. Schneider (<strong>aus</strong> Neumarkt /Opf.)<br />

durften wir im Kreis der 29 Teilnehmer diesmal<br />

auch Frau Elisabeth Conrad, die Witwe unseres lb.<br />

<strong>Bbr</strong>. Ernst Conrad (A.1927 - † 1981) <strong>bei</strong> bester<br />

Gesundheit begrüßen. Welche Freude!<br />

7<br />

Traumhaftes Sommerwetter, deshalb auch<br />

hervorragende Stimmung und ebensolcher Durst<br />

begleitete die wanderfreudigen <strong>Bbr</strong>.<strong>Bbr</strong>. auf unserer<br />

Himmelfahrtspartie am 24. Mai. <strong>15</strong> Wanderer begannen<br />

von der Schranne <strong>aus</strong> tatendurstig den<br />

Aufstieg zum ‚Bergschlössla’, wo sie von <strong>Bbr</strong>.Thiel<br />

und zwei von ihm gestifteten <strong>15</strong>-l-Fässla wohlgekühltenen<br />

Gerstensaftes erwartet wurden. Mit<br />

dem ersten wurden die bis hierhin entleerten<br />

Schweißdrüsentanks neu gefüllt und mit dem<br />

zweiten auf dem wohlbekannten „Handwäächala“<br />

ging es fröhlich weiter durch den Michaelsberger<br />

Wald nach Weipelsdorf zum Bräutigam, einst<br />

Brauerei, heute nur Gasth<strong>aus</strong>. Hier breitete <strong>Bbr</strong>.<br />

Nüßlein I <strong>aus</strong> Köln die Arme zur Begrüßung und die<br />

„Himmelsfahrer“ sich an drei Tischen <strong>aus</strong>. Die Zahl<br />

der Bundesbrüder stieg bis zum Abend auf 23, die<br />

Anzahl der geleerten Seidla entsprechend . . . 120<br />

flossen insgesamt durch die luftgetrockneten<br />

Kehlen!<br />

„Sooo blau – war der Himmel – an Himmelfahrt seit<br />

Menschengedenken nicht gewesen!“ resümierte<br />

Traditionsfotograf <strong>Bbr</strong>. Rössner II (von dem auch<br />

die <strong>bei</strong>den Fotos stammen – Anm.d.Red.) im<br />

Veranstaltungsbuch – und der muß es als<br />

Dauerteilnehmer wissen.<br />

Unter der flotten Leitung unseres Seniors, <strong>Bbr</strong>.<br />

Müller II Andreas, assistiert von <strong>Bbr</strong>.Pflaum<br />

Stephan und <strong>Bbr</strong>.Bemmann als Chargen i.V. sowie<br />

dem Fuchsmajor Berg ließen insgesamt 6 Aktive<br />

und 11 Alte Herren an der Abiturkneipe am 31.<br />

Mai unseren einzigen Abiturienten des Jahrgangs<br />

2001, <strong>Bbr</strong>. Müller I Florian hochleben. <strong>Bbr</strong>.Sperber


gratulierte in unser aller Namen (seine Worte sind<br />

nach dem RÜCKBLICK abgedruckt .- Anm.d.Red.)<br />

und <strong>Bbr</strong>.Stecklum I präsentierte gelungen eine<br />

Uraufführung <strong>bei</strong> Radantia, „die von <strong>Bbr</strong>. Reiser<br />

<strong>aus</strong>gegrabenen reflektierenden Gedanken eines<br />

100-Semestrigen über eben diese 50 <strong>Jahre</strong>, jeweils<br />

den einzelnen Strophen des Liedes ‚Gaudeamus<br />

igitur’ vorangestellt. Diese Premiere war ursprünglich<br />

für die Ehrung unserer ersten Nachkriegs-<br />

Jubilare des Jahrgangs 1950 an der Stiftungskneipe<br />

nsprache unseres<br />

1.Vorsitzenden<br />

<strong>Bbr</strong> <strong>Bbr</strong>.Gerhard Sperber<br />

Abitur-Kneipe 2001:<br />

„Liebe Bundesbrüder,<br />

insbesonders lieber Abiturient Müller I Florian,<br />

ich will jetzt keine Rede halten, sondern nur ein<br />

paar Worte los werden, die mir heute auf der<br />

Heimfahrt von Hollfeld nach Bamberg durch den<br />

bereits Abituria-geprägten Kopf gingen.<br />

Auf der Einladung steht heute Abiturkneipe. Ganz<br />

unvermittelt kam mir da<strong>bei</strong> die Erinnerung an meine<br />

eigene Abiturzeit. Ich komme langsam in das Alter,<br />

wo das Langzeitgedächtnis allmählich beginnt das<br />

kurzzeitige zu übertrumpfen. Mein Kurzzeitgedächtnis<br />

wehrt sich aber noch heftig.<br />

Für mich war dieses Abitur damals der Gewinn<br />

einer neuen Freiheit, auch wenn man schon vorher<br />

mit taktischem Einfühlungsvermögen und langjähriger<br />

Schulerfahrung gelernt hatte, die begrenzten<br />

Freiheiten optimal zu nutzen. Ich erspare mir hier<br />

intimere Details.<br />

Denn damals vor 35 <strong>Jahre</strong>n wurde selbst ein<br />

Abiturient erst mit 21 Lebensjahren volljährig – auch<br />

wenn sich die APO-Zeit bereits ankündigte (die ich<br />

während meines Studiums genießen durfte) und<br />

mit ihr ein zum Teil exzessiver und auch manchmal<br />

aggressiver Freiheitsgedanke vertreten wurde.<br />

Es war auch die Zeit, in der die großen Rockmusiker<br />

auch unserer jetzigen Zeit erstmals die Bühne<br />

erklommen haben: Rolling Stones, Eric Clapton,<br />

Santana oder auch Jimi Hendrix, Kinks und Status<br />

Quo, die Beatles nicht zu vergessen.<br />

Je nach Sichtweise hat dies auch meinen<br />

Geschmack geprägt oder versaut – ich fühle mich<br />

zu ersterer Aussage hingezogen.<br />

Schon bald nach dem Abi mußte ich feststellen,<br />

daß es wohl noch größere Freiheiten gab.<br />

Denn Studium und Berufs<strong>aus</strong>bildung und später der<br />

Beruf brachten neue und andere Begrenzungen mit<br />

sich, die ich nur zu gerne und natürlich nur zum<br />

Wohl der Sache gelegentlich überschritten habe.<br />

8<br />

im Dezember 2000 vorgesehen, mußte da aber <strong>aus</strong><br />

zeitlichen Gründen <strong>aus</strong>gesetzt werden. Weil wir<br />

nach wie vor an den Kneipen eines Bierorganisten<br />

entbehren, verzichtete der Rezitator tiefstapelnd auf<br />

eine gesungene Wiedergabe: „Das will ich Euch,<br />

trotz fortgeschrittener Stunde, doch lieber nicht<br />

zumuten!“<br />

Der Chronist<br />

Ich nehme an, mein junger Bundesbruder. hat auch<br />

diese Freiheit und Befreiung nach einem mehr oder<br />

weniger spürbaren Prüfungsdruck gefühlt und sich<br />

diese Befreiung mit ihrer erbrachten Leistung jetzt<br />

auch verdient.<br />

Nach all den <strong>Jahre</strong>n und dem Erreichen eines<br />

momentanen Höchstmaßes an Freiheit muß ich<br />

jedoch feststellen:<br />

Diese Freiheit ist keine echte Freiheit, wenn sie<br />

nicht durch Verantwortung getragen wird und wenn<br />

sie nicht auf ein neues Ziel angelegt wird.<br />

Und so wirst auch du, lieber Florian Müller, bald<br />

nach dem Auskosten des Erfolges und einer Phase<br />

der Erholung neue Aufgaben vorfinden und<br />

manchmal unter Studium, Berufs<strong>aus</strong>bildung und<br />

Beruf stöhnen.<br />

Doch ich glaube, daß uns all dies, was wir bis dahin<br />

noch lernen und erfahren können, noch mehr befreien<br />

und uns gereift durch Verantwortung der<br />

jeweils nächsten Freiheitsstufe näher bringen wird.<br />

Ich wünsche dir, lieber <strong>Bbr</strong>. Müller, den ungetrübten<br />

Blick in eine erfreuliche Zukunft – trotz der Diskrepanz<br />

zwischen der Zahl der Herangebildeten und<br />

der Zahl der ihnen zur Verfügung stehenden<br />

Ausbildungsplätze.<br />

Ich wünsche unserer Radantia, daß du ein wenig<br />

von der Freiheit und Verantwortung stets mit<br />

unserem Bund teilst.<br />

In diesem Sinne und damit es niemand so leicht<br />

vergißt, erhebe ich mit meinen anwesenden<br />

Bundesbrüdern das Glas auf das Wohl unseres<br />

Abiturienten und ein ewiges Vivat, Crescat, Floreat<br />

unserer lieben Radantia – Prost!“


Y O R K — F A H R T : Z W E I T E R A N L A U F<br />

Glencoe, Schottland<br />

9<br />

Foto: W. Morcinek<br />

Dass die geplante Fahrt nach York nicht zustande kam, war nicht allzu verwunderlich und hat mehrere<br />

Gründe: BSE und MKS wirkten zu dieser Zeit abschreckend genug. Und dann war auch die Anmeldefrist recht<br />

kurz, und es ist anzunehmen, dass mancher potenzielle Teilnehmer für die Pfingstferien schon längst gebucht<br />

hatte, als das Angebot im Mitteilungsblatt erschien.<br />

Nun, BSE und MKS haben inzwischen viel von ihrem Schrecken verloren und in Bezug auf den Termin haben<br />

wir auch dazugelernt. Und da die <strong>bei</strong> der Einladung zur Yorkfahrt aufgezählten Begründungen für eine solche<br />

Unternehmung immer noch gelten, wage ich einen zweiten Anlauf und biete eine<br />

Oban, Schottland<br />

Fahrt nach Schottland oder Irland<br />

an.<br />

Termin: 07. bis 14. Februar 2002 (7 Tage)<br />

dem Dia-Abend, an dem wir<br />

zwischen Schottland oder Irland oder nirgends entscheiden können, wird<br />

dann die 14-Tages-Frist zur Anmeldung unter den üblichen Bedingungen<br />

anlaufen, und dann gilt das Wort des großen Beckenbauers: „Schaun mer<br />

mal, dann wern mer’s schon sehn.“<br />

Das Ganze klingt ungewöhnlich, ungewöhnlicher noch als das<br />

Angebot der Fahrt nach York, aber das macht ja gerade einen<br />

Teil des Reizes <strong>aus</strong>. Diese Gegenden werden nicht vom<br />

Durchschnittstourismus heimgesucht. Man kann sich dort noch<br />

ein (klein) wenig als Pionier und Abenteurer fühlen.<br />

Aber es ist kein unkalkulierbares Abenteuer, wovon ich rede,<br />

denn ich habe solche Reisen schon mehr als ein Dutzend Mal<br />

mit Kollegiaten und jungen Erwachsenen durchgeführt. Nach<br />

Irland immerhin schon zwei Mal.<br />

Es ist also keine Fantasterei, sondern machbar. Und zwar<br />

sowohl in Hinsicht auf den<br />

Preis, als auch das Wetter und<br />

auch das Programm.<br />

Nach dem Motto: Ein Bild sagt<br />

mehr als t<strong>aus</strong>end Worte<br />

möchte ich an dieser Stelle nur<br />

einen ganz kurzen Programm-<br />

Abriss geben und allen<br />

Interessierten im Herbst, also<br />

Ende September, das Projekt<br />

mit ein paar Dias und vielleicht<br />

auch mit kurzen Videos an<br />

einem Abend vorstellen.<br />

Merkt Euch bitte sowohl den<br />

ungefähren Vortrags- als auch<br />

den Reisetermin vor. Nach<br />

Deep Sea World, Edinburgh<br />

Foto: W. Morcinek


Schottland<br />

1. Tag: Fahrt nach Rotterdam, Übernachtung im schwimmenden Hotel<br />

2. Tag: Fahrt von Hull nach Stirling mit Besichtigung der Fountains Abbey oder des Hadrianswalls;<br />

Übernachtung in der Jugendherberge Stirling (entspricht einfachem Mittelklasse-Hotel)<br />

3. Tag: Stadtführung Stirling, Wallace-Monument (Braveheart); nachmittags Bummeln und Shoppen (auf<br />

Wunsch auch weiter mit Kultur)<br />

4. Tag: Ausflug nach Edinburgh: Besuch der Deep Sea World (begehbares Meerwasser-Aquarium),<br />

dann Stadtrundfahrt, Burg, Holyrood-Palace; wahlweise Museumsbesuch oder Bummeln auf der<br />

Royal Mile und/oder der Princes Street<br />

5. Tag: Ganztages-Ausflug zur Westküste nach Oban vor<strong>bei</strong> am Loch Lomond über Inverary, zurück<br />

durch das Glencoe (Ort des MacDonalds-Massakers) und durch das Rannoch-Moor (Einmalige<br />

Landschaftserlebnisse!)<br />

6. Tag: Rückfahrt nach Hull mit Besichtigung (endlich!) von York; Übernachtung im schwimmenden Hotel<br />

7. Tag: Rückfahrt Rotterdam – Bamberg<br />

Alternative: Irland<br />

1. Tag: Fahrt nach Rotterdam, Übernachtung im schwimmenden Hotel<br />

2. Tag: Bummelfahrt von Hull nach Holyhead mit Besichtigung Chester; Katamaran-Überfahrt nach Dun<br />

Laoghaire; Übernachtung in Jugendhotel oder Mittelklasse-Hotel<br />

3. Tag: Dublin Stadtrundfahrt, Trinity College (Book of Kells), James-Joyce-Museum, Stadtbummel oder<br />

weiter mit Kultur (unerschöpfliche Möglichkeiten!)<br />

4. Tag: Ausflug nach Glendalough (frühchristliches Kloster); Rest des Tages: Dublin<br />

5. Tag: Ausflug nach Mellifont Abbey und Monasterboice (Keltische Steinkreuze <strong>aus</strong> dem 5.Jhdt)<br />

6. Tag: Rückfahrt nach Hull mit Besichtigung (endlich!) von York; Übernachtung im schwimmenden Hotel<br />

7. Tag: Rückfahrt Rotterdam – Bamberg<br />

Morcinek I<br />

Mom,<br />

who<br />

are<br />

those<br />

people!?<br />

Fähr-Katamaran nach Dublin<br />

Don’t worry,<br />

child. – It’s only the<br />

Radantia Krauts from<br />

Bamberg, Germany...<br />

They<br />

don’t eat beef. They<br />

don’t drink milk. They<br />

only like beer.<br />

10<br />

Quite right. We<br />

only like beer,<br />

bratwurst and<br />

Bayern München<br />

Yeah!


W W W. A B I T U R I A . D E<br />

Seit dem 17. Februar 2001 haben auch wir ein GÄSTEBUCH im Internet!<br />

Unser Abituria-Seiten-Beauftragter („webmaster“), <strong>Bbr</strong>. Drescher (A.1994) hat zusammen mit <strong>Bbr</strong>. Schlötzer<br />

(A.1996) unserer H<strong>aus</strong>seite („homepage“) ein solches meisterlich angefügt, in dem sich jeder, der unsere<br />

Seiten besucht, eintragen kann. Das ist vor allem für weit entfernt wohnende Bundesbrüder eine willkommene<br />

Möglichkeit – neben den drahtigen elektronischen Verbindungen namens ‚e-mail’ – sich auf modernen Pfaden<br />

mit Radantia in Verbindung zu setzen. Wer will, darf natürlich auch Kommentare oder Anregungen<br />

hinterlassen.<br />

Also, liebe Radanzen, klickt mal rein und sagt unseren rührigen jungen webKünstlern, wie es Euch gefällt!<br />

100 - S E M E S T E R - F U N D<br />

Mitunter lohnt es doch, seinen Blick über das schweifen zu lassen, was die lieben Mitbürger zweimal im Jahr<br />

zur Entrümpelung durch die städtische Müllabfuhr an den Straßenrand stellen.<br />

Auf dem Weg zur Osterkneipe letzten <strong>Jahre</strong>s war es. Im Vor<strong>bei</strong>gehen an einem Berg weggeworfener<br />

Buchruinen springen mir große Buchstaben auf einem halb zerissenen, vergilbtem Papier geradezu ins Auge:<br />

„Kommersabend“. Kaum ein Dutzend zerfledderte Seiten sind es, die ich aufhebe. Fragmente, wohl eines<br />

einstigen Buches nur noch, die sich mit verrosteter Schließe mühsam aneinanderklammerten, als trotzten sie<br />

mit letzter Kraft dem endgültigen Zerfall. Das abgerissene Teil eines Deckblattes mit dem mir aufgefallenen<br />

„Kommersabend“ lose darüber. Als ich behutsam blättere, ei, welche Freude: bekannte Liedtexte mit Noten,<br />

nicht nur die Melodie, auch Begleitstimme: Da folgt „Im Krug zum grünen Kranze“ die „Lindenwirtin“, dann ein<br />

„Gesellschaftslied“, <strong>bei</strong> Radantia unter dem Titel „Vom hoh’n Olymp herab“ gern gesungen, „Bestrafte<br />

Untreue“ geht dem „Jäger <strong>aus</strong> Kurpfalz“ voran, der Jubelgesang „Ergo bibamus“ hinterdrein.<br />

Dann die letzten zwei: „Sehnsucht“, beginnend „Es schienen so golden die Sterne...“ Na ja.<br />

Und: „Hundert Semester“. 100 Semester? Also 50 <strong>Jahre</strong>? Ein Lied? Beim Lesen erkenne ich, daß es sich um<br />

eine Art Vor-Gesang handelt, denen jeweils unmittelbar eine Strophe des uns bekannten „Gaudeamus igitur“<br />

folgt. 1885 von Adolf Katsch als „Preisgedicht“ getextet und im gleichen Jahr von Adolf Schlieben intoniert,<br />

wofür der Komponist ebenfalls das Prädikat „Preiskomposition“ erhielt. Vermutlich handelt es sich <strong>bei</strong> dem<br />

Fund um den traurigen Rest eines alten Kommersbuches mit Klavierbegleitnoten. Solche Ausgaben sind einst<br />

<strong>bei</strong> verschiedenen Kommersbuchverlagen erschienen.<br />

Ursprünglich war „unsere“ Uraufführung dieses Rückbesinnens eines alten Burschen auf 100 Semester <strong>bei</strong><br />

seiner Verbindung für die 120. Stiftungskneipe im Dezember 2000 vorgesehen. Jubilar Ralf Stecklum hatte<br />

sich bereiterklärt, den Part des „Vor-Sängers“ zu übernehmen. Wegen der an jenem Abend aufgetretenen<br />

Verspätungen im Ablauf kamen wir, um Zeit aufzuholen, überein, die Einlage wegzulassen. Jetzt an der Abitur-<br />

Kneipe überraschte <strong>Bbr</strong>. Stecklum I mit dieser gelungenen Darbietung. Weil unsere Kneipen b.a.w. leider ohne<br />

Bierorgelbegleitung ablaufen, verzichtete er auf einen gesanglichen Vortrag (O-Ton Stecklum I : „Das will ich<br />

Euch trotz der späten Stunde lieber nicht zumuten!“), doch die auch à-capella <strong>aus</strong>drucksvoll rezitierten Verse<br />

verfehlten ihre Wirkung nicht und die nach jeder Strophe mit der dazugehörigen des „Gaudeamus“<br />

einsetzende Corona spendete zum Abschluß begeistert Beifall. Auch an dieser Stelle sei <strong>Bbr</strong>. Ralf Stecklum<br />

nochmals herzlich gedankt!<br />

11


100 Semester – ein Cantus nur, sicher kein weltbewegender Fund, keine<br />

sensationelle Entdeckung.<br />

Für unsere Stiftungskneipe, an der wir Abiturias Jubilaren für ihre 100 Semester<br />

Treue zu Radantia das silberbestickte Burschenband zur Erinnerung überreichen,<br />

aber eine nette, auflockernde Bereicherung.<br />

Und für uns jüngere Bundesbrüder, denen zu den 100 noch etliche Semester<br />

fehlen, vielleicht auch Anlaß, sich des eigenen, einst gegebenen Wortes zu<br />

erinnern und die versprochene Treue mit Leben zu erfüllen . . .<br />

Reiser<br />

12


B R A T W U R S T E L E I<br />

MKS und BSE-Skandal haben <strong>bei</strong> uns allen die Lust<br />

auf Wurst- und Fleischwaren nicht gerade<br />

gesteigert. Dennoch werden wir uns nicht abhalten<br />

lassen, z.B. an der Sonnwendfeier im Garten von<br />

<strong>Bbr</strong>. <strong>Fluhrer</strong> I den mitgebrachten Spezialitäten vom<br />

Holzkohlenrost zuzusprechen.<br />

Vor allem Bratwürste gehören in Franken (und<br />

nicht nur hier) zu einer solchen Freiluftveranstaltung,<br />

wie auch eine fränkische Kärwa (Kirchweih)<br />

ohne den verlockenden Duft von den Bratwurstständen<br />

kaum vorstellbar ist. Das gehört einfach dazu,<br />

prägt noch <strong>aus</strong> Kindertagen unser geistiges Bild<br />

und das Erinnern an die Gerüche <strong>bei</strong> solchem Fest.<br />

Und doch muß man heute<br />

schon mal hinterfragen, was<br />

denn in der herrlich<br />

riechenden Fleischrolle auf<br />

dem Rost drin ist, vor allem,<br />

wenn sie nicht vom Metzger<br />

seines Vertrauens (so man<br />

dieses noch hat) stammt. Am<br />

einfachsten wäre es ja, wenn<br />

man wüßte, daß es eine<br />

gesetzliche Verordnung gibt,<br />

die die Zusammensetzung<br />

festlegt, ähnlich dem <strong>15</strong>16<br />

erlassenen bayerischen Reinheitsgebot für Bier,<br />

das dem deutschen Gerstensaft besonders in der<br />

anrollenden europäischen Chemiebierwelle eindeutige<br />

Vorzüge – gesundheitlch wie geschmacklich -<br />

verleiht.<br />

Es gibt sie!<br />

Fast 100 <strong>Jahre</strong> länger schon und sie stammt <strong>aus</strong><br />

unserer fränkischen Heimat: das Reinheitsgebot für<br />

Bratwürste, <strong>aus</strong>gegeben im früheren Herzogtum<br />

Coburg anno 1425!<br />

Die vielen Bundesbrüdern - vor den Aktiven-<br />

Besuchen <strong>bei</strong> den befreundeten Schülerverbindungen<br />

Ernesto-Albertina und Ernestina als „letzter<br />

Imbiß vor der Kneipe“ am Marktplatz in Anzug und<br />

Couleur begeistert verspeist - sicher noch gut in<br />

Erinnerung gebliebene "Coburger Bratwurst" gehört<br />

zur weitverzweigten Zubereitungsart der "Thüringer<br />

Bratwürste". Diese zeichnen sich insbesondere<br />

durch die Beigabe von aromatischen Kräutern, allen<br />

voran Petersilie und Majoran, in das mittelgrobe bis<br />

grobe Schweinemett <strong>aus</strong>. Obwohl das Rezept in<br />

seiner detaillierten Mengenangabe traditionell von<br />

den Metzgereien bis heute geheimgehalten wird, ist<br />

verbrieft, daß das Mett seit 1425 „nur Kalb- und<br />

Schweinefleisch, geriebene Zitronenschale, Eier,<br />

Semmeln, Muskat, Kräuter, Salz und Pfeffer“<br />

enthalten darf, bevor es in die gereinigten Därme<br />

gefüllt wird.<br />

Da die Wurst <strong>bei</strong>m herkömmlichen Braten auf dem<br />

Rost, neudeutsch als "grillen" bekannt, doch sichtbar<br />

schrumpfte, kamen vermeintlich schlaue Geister<br />

in Person Quantität erzeugender Metzger in den<br />

1960er <strong>Jahre</strong>n auf den Dreh, die Eier durch Phosphat<br />

zu ersetzen und den natürlichen Bratverlust<br />

derart zu dezimieren. Ergebnis: chemisch fit<br />

13<br />

gehalten präsentierten sich die Würste gebraten<br />

(fast) so groß wie im Rohzustand.<br />

Endlich 1982 erinnerte sich der Obermeister der<br />

Coburger Metzgerinnung an das seit 1425 bestehende<br />

Reinheitsgebot und schwor seine Kollegen<br />

erneut darauf ein, von Stund’ an keine chemischen<br />

Zusatzstoffe mehr zu verwenden. Gleichzeitig festgeschrieben<br />

wurde die althergebrachte Art, die<br />

"Original Coburger Bratwurst" <strong>aus</strong>schließlich über<br />

glimmenden Kiefernzapfen, den "Kühle" (von ahd.<br />

"puselke" -> "Puzelküh" = Samengehäuse der<br />

Nadelhölzer) zu rösten. Erst deren im Rauch<br />

aufsteigendes Aroma nämlich rundet den typischen<br />

Geschmack der Spezialität und macht sie zu dem<br />

begehrten Leckerbissen an einem der <strong>bei</strong>den<br />

fahrbaren Bratwurststände am Marktplatz genossen<br />

hat. Die <strong>bei</strong>den Buden werden nach einem genauen<br />

Terminplan von zehn Coburger Metzgereien bewirtschaftet,<br />

von denen jeweils zwei im Tagesturnus<br />

ihren Dienst vor Ort versehen. Der Neugierige kann<br />

also an fünf Tagen nacheinander zehn verschiedene<br />

(im Geschmack nur unmerklich variierende)<br />

Bratwürste verspeisen.<br />

Wer sich fragt, wie es die nach dem Reinheitsgebot<br />

gefertigte Wurst trotz ihrer stattlichen Länge schafft,<br />

während des Grillens so schön gerade zu bleiben,<br />

dem sei das Geheimnis anvertraut: man lege die<br />

Bratwurst mit ihrer Schließnaht nach unten auf den<br />

Rost und sie wird sich über der Kiefernzapfenglut<br />

nicht krümmen.<br />

Die Größe der Spezialität ist übrigens ebenfalls<br />

festgelegt. Wenngleich der Preis, den Herzog<br />

Johann Casimir 1623 in einer Verordnung mit<br />

"viereinhalb Pfennig" festschrieb, die Metzgerzunft<br />

heute zu mitleidigen Tränen rührt (in Bamberg muß<br />

man an den ebenfalls im Turnus roulierenden<br />

Bratwurstbuden gut und (un)gern 3,50 Mark für das<br />

Paar hinlegen!), seine weitergehende Festlegung,<br />

daß "vier Stück auf ein Pfund kommen" müssen, gilt<br />

nach wie vor.<br />

Darüber und über das Idealmaß der rohen<br />

Bratwurst von 31 cm wacht das vom Volksmund<br />

sogenannte "Bratwurscht-Männle" auf dem Giebel<br />

des Rath<strong>aus</strong>es. Es<br />

handelt sich da<strong>bei</strong><br />

um den heiligen<br />

Mauritius, Coburgs<br />

Schutzpatron, der<br />

dort seit Beginn des<br />

17. Jahrhunderts in<br />

kupferner Gestalt<br />

Posten bezogen hat.<br />

Wie "der Mohr" zu<br />

dieser seltenen Ehre<br />

eines Stadthei-ligen<br />

kam, sei schnell<br />

noch einge-fügt:<br />

Der Sage nach soll<br />

sich der <strong>aus</strong> Oberägypten<br />

stammende<br />

dunkelhäutige Mauritius als Kommandant der<br />

Thebanischen Legion - deren Mitglieder wie er dem


christlichen Glauben ange-hörten - zusammen mit<br />

seinen Mannen standhaft geweigert haben, den<br />

römischen Göttern zu huldigen. Die römische<br />

Staatsmacht beschuldigte ihn dieserhalb erst<br />

einmal des Hochverrats und sicherheitshalber auch<br />

gleich der Majestätsbelei-digung, wofür sie ihn In<br />

der Schweiz hinrichteten. Seine Reliquien wurden<br />

unter dem römisch-deutschen Kaiser Otto I. ("der<br />

Große", 912-973, Sohn Heinrichs I.) nach<br />

Magdeburg überführt. Auf dem Weg dorthin habe<br />

der Trupp in Coburg genächtigt und die Reliquien<br />

solange in eine Kapelle der Stadt verbracht. Um<br />

1430 erkor der Magistrat von Coburg Mauritius<br />

schließlich zum Stadtheiligen.<br />

Die Kupferfigur auf dem Coburger Rath<strong>aus</strong> stellt ihn<br />

als Anführer eben jener legendären Thebanischen<br />

Legion dar. Den Marschallstab, Zeichen seiner<br />

Würde und seines Ranges, hält er hocherhoben in<br />

der rechten Hand. Und dieser Marschallstab ist das<br />

vorbildliche Maß, ja das "Urmeter" (franz.: mètre =<br />

Stab) der rohen, ungebratenen Coburger Bratwurst:<br />

seine Länge beträgt genau 31 Zentimeter, wie von<br />

der Coburger Feuerwehr unter Zuhilfenahme einer<br />

Drehleiter <strong>aus</strong> Anlaß eines Preis<strong>aus</strong>schreiben 1982<br />

eigens nachgemessen.<br />

Karte von 1898 des Nürnberger Bratwurstglöckle mit<br />

den Köpfen berühmter Gäste und Bratwurstliebhaber<br />

Seit 1462 bereits durften in Nürnberg <strong>aus</strong>schließlich<br />

spezialisierte Schweinemetzger die Nürnberger<br />

Bratwurst herstellen, die sie täglich den eingeschworenen<br />

Marktmeistern vorlegen mußten.<br />

Wurden sie wegen schlechter Zusammensetzung<br />

oder zu hohem Wassergehalt beanstandet, flogen<br />

<strong>bei</strong>de in die Pegnitz – Würste wie Hersteller.<br />

<strong>15</strong>73 brutzelte in Nürnberg die weltweit erste 25<br />

Gramm-Bratwurst auf dem Rost einer öffentlichen<br />

Wurstküche. Der Rat der Stadt Nürnberg stellte erst<br />

am 18.3.1998 fest, „daß nach Gewerbebrauch und<br />

Verbrauchererwartung <strong>bei</strong> der Herstellung von<br />

Nürnberger Bratwürsten/Nürnberger Rostbratwürsten<br />

folgende Rezeptur zu beachten ist<br />

Ausgangsmaterial: grob entfettetes Schweinefleisch<br />

Besondere Merkmale: mittelgrobe Körnung, ohne<br />

Brätanteil, nicht umgerötet, im engen Schafsaitling<br />

auf 7-9 cm abgedreht, Stückgewicht roh ca. 20-25g;<br />

typische Majoran-Würzung.“<br />

In München erfreuen sich die „Schweinswürstl“<br />

ebenfalls größter Beliebtheit <strong>bei</strong> Einheimischen und<br />

Gästen, was die Gästebücher des 1893 gegrün-<br />

14<br />

deten „Bratwurst-Glöckl“ belegen. Mehrere T<strong>aus</strong>end<br />

Persönlichkeiten <strong>aus</strong> Theater, Musik, Wissenschaften,<br />

Literatur, Malerei, Sport und Politik und<br />

auch des Adels <strong>aus</strong> aller Welt haben hier die auf<br />

Buchenholz Gebratenen mit oder ohne Sauerkraut<br />

gegessen.<br />

Ganz so lang gibt es eine „Bratwurst-Tradition“ <strong>bei</strong><br />

Radantia freilich nicht, aber es gibt sie:<br />

Nach einem Gründonnerstags-Stammtisch in den<br />

1950er <strong>Jahre</strong>n verspürten unsere verstorbenen<br />

Bundesbrüder Geiß I und Kochhafen <strong>bei</strong>m Aufbruch<br />

gegen Mitternacht Hunger. Nichts lag näher für die<br />

<strong>bei</strong>den, als in Abiturias Gründungs- und Kneiplokal<br />

‚Riegelhof’ den unserem Bunde sehr wohlgesonnen<br />

Wirt her<strong>aus</strong>zuklopfen. Mit den hungrigen<br />

„Studentla“ Mitleid zeigend, briet er ihnen<br />

Bratwürste und stellte noch eine frische Maß dazu.<br />

Von diesem Gründonnerstag an wurde dies Usus,<br />

dem sich weitere jüngere Stammtischler Jahr für<br />

Jahr anschlossen.<br />

Nach Auflassung des Riegelhofs gab es eine<br />

langjährige Unterbrechung, bis die <strong>bei</strong>den eines<br />

Tages (es war wohl Mitte der 1970er <strong>Jahre</strong>, am<br />

Stammtisch im Weierich davon erzählten. Früher<br />

hätten die gestrengen AH.AH der Vorkriegsjahrgänge<br />

das Verhalten sonst gar gerügt, meinten sie.<br />

<strong>Bbr</strong>. Reiser ließ den „Brauch“ im Einvernehmen mit<br />

den Wirtsleuten Hensel und Unterstützung unserer<br />

Bedienung „Frau Traudl“ dann aufleben, wofür er<br />

eigens Bratwürste nach einem alten Landmetzger-<br />

Rezept herstellen läßt und mitbringt. Nach<br />

Übergabe der Wirtsh<strong>aus</strong>führung 1996 an einen der<br />

Hensel-Söhne p<strong>aus</strong>ierte man erneut. Als der<br />

Stammtisdh als Folge der Einstellung des<br />

Gaststättenbetriebs im Weierich (zum <strong>Jahre</strong>sende<br />

1997) nach <strong>aus</strong>giebiger Suche schließlich im Juli<br />

1998 in den ‚Kaiserdom-Stuben am Wilhelmsplatz’<br />

neu Domizil und verständnisvolle Wirtsleute im<br />

Ehepaar Winterstein fand, lebte das Bratwurstessen<br />

mit „Laabla un fill Sembfd!“ (O-Ton <strong>Bbr</strong>. Krell) am<br />

Gründonnerstag wieder auf, wenn auch der<br />

Bekömmlichkeit halber nicht mehr erst um<br />

Mitternacht. Und so mancher Bundesbruder<br />

erkundigt sich schon vorher, ob denn auch in<br />

diesem <strong>Jahre</strong> wieder . . .<br />

Fazit:<br />

Ob auf Kraut oder als „Gädswiggda“ („Zwaa in an<br />

Weggla“, also ein Paar im Brötchen), ob fein nach<br />

Fränkischer Art oder grob nach Thüringer, ob lang<br />

oder kurz, die Bratwurst wird über lang oder kurz<br />

auch <strong>bei</strong> Radantia weiterhin beliebte Beilage vom<br />

Rost zu einem frisch gezapften Seidla Bier bleiben.<br />

Reiser<br />

Quellen:<br />

„Coburg mitten im Reich", Verlag Laßleben, Kallmünz 1956;<br />

Widmann: Das ist Coburg, Seewald Verlag Stuttgart-Degerloch<br />

1983;<br />

www.bratwurst-gloeckl.de und www.nuernberger-bratwuerste.de<br />

Familienarchiv Reiser und Selbstverzapftes


V O N D E N B U N D E S B R Ü D E R N<br />

WIR GRATULIEREN . . .<br />

GRÜSSE SANDTEN . . . �<br />

Engelhaupt (A.1951) und Frau<br />

Köhler (A.1970) und Frau<br />

Precht (A.1956) und Frau<br />

Reinhard Jens Christian (A.1988)<br />

Müller Ulrich (A.1991)<br />

Lauer (A.1992) und Karl (A.1991)<br />

Salarnier (A.2000)<br />

unserem lb. Bundesbruder<br />

Müller I Florian<br />

zum erfolgreich abgelegten Abitur!<br />

Sein Ehrgeiz, den Jahrgang 2001 <strong>bei</strong> Radantia nicht<br />

unbesetzt zu lassen brachte ihn ans ersehnte Ziel!<br />

Wir freuen uns, ihn demnächst im Philisterium begrüßen<br />

zu können und wünschen ihm alles Gute für seine bald<br />

beginnende Bundeswehr- und die dann folgende Studienzeit!<br />

. . . VON REISEN UND AUS IHREM URLAUB<br />

mit einer „Musterkollektion für den nächsten Jubiläumsball der<br />

Abituria <strong>aus</strong> Sellin, der Perle von Rügen“ (Foto oben recnts)<br />

von einem Sanatoriumsaufenthalt in Bad Kissingen – der hoffentlich<br />

die erwünschte Erquickung von Körper und Geist brachte!<br />

nachdem sie das „Besichtigungsprogramm in Assuan geschafft“ und<br />

sich „noch eine Felukken-Partie auf dem Nil gegönnt“ haben, von<br />

einer P<strong>aus</strong>e auf ihrer Ägypten-Rundreise. „Lassen uns jetzt das<br />

ägyptische Bier schmecken (besser als erwartet!)“<br />

ebenfalls von einer Nilkreuzfahrt – offenbar haben sich die <strong>Bbr</strong>.<strong>Bbr</strong>.<br />

aber nicht getroffen, sonst hätte der Ältere den Jüngeren darauf<br />

aufmerksam machen können, daß unsere Postanschrift seit bald<br />

2 <strong>Jahre</strong>n schon ‚Amalienstr.8’, nicht ‚Luisenstr.10’ lautet ...<br />

„kaum in Urlaub, schon wieder in USA: some things never change!“<br />

vom Maunt & Lake Chocorua / New Hampshire<br />

von ihrer Brasilien-Reise in die Heimat von Frau Karl, wo ihnen „ob<br />

<strong>bei</strong>m Tauchen oder <strong>bei</strong> Safari im Pantunal / Mato Crosso, <strong>bei</strong><br />

deutlich über 30°C der Caipirinha immer besser schmeckte“<br />

vom „anderen Ende der Welt“, wo er in Sydney/Australien sein „ein-<br />

monatiges Studium der englischen Sprache in Vorbereitung auf<br />

das akademische Studium in vollen Zügen“ genießt.<br />

<strong>15</strong>


Kippes III Otto (A.1951)<br />

Rössner III Veit (A.1992)<br />

Sissi, der „Kini“ und natürlich<br />

Albert I Otmar (A.1956) und Frau<br />

Köhler und Frau<br />

ÄNDERUNGEN<br />

<strong>aus</strong> seiner spanischen „Sommerfrische – Urlaub gibt es ja nicht mehr<br />

für Rentner und Pensionäre. Zum Eingewöhnen gleich Wein ge-<br />

kauft. Wer seinen Goethe kennt, weiß was Mephisto über Spanien<br />

sagt: „ ... dem schönen Land des Weins und der Gesänge...“ und<br />

„ ...Du siehst <strong>bei</strong> diesem Trank im Leibe – bald Helenen in jedem<br />

Weibe.“ – Na also, Prost!“<br />

„sonnige Grüße <strong>aus</strong> dem malerischen Venedig mit erstaunlich moder-<br />

nen Lebensmittelpreisen und äußerst ruhigen Flecken“<br />

<strong>aus</strong> dem Allgäu vom Jahrt<strong>aus</strong>end-Musical ‚Ludwig II - Sehnsucht nach<br />

dem Paradies’“<br />

mit der Frage „von welchem Meer wird in Südtirol die Höhe ge-<br />

messen?“ von einem Kurzurlaub <strong>aus</strong> Lana <strong>bei</strong> Meran, auf der die<br />

Höhe mit „301 m“ angegeben ist<br />

1951 Boeser Dr. Horst 96<strong>15</strong>8 Frensdorf, Birkach 83<br />

1981 Becker Kl<strong>aus</strong><br />

Weninger Michael 06846 Dessau, Birkenweg 12a<br />

1987 Ruder Jochen Diplomwirtschaftsinformatiker<br />

1989 Naraschewski II Wolfgang Dr.rer.nat., Diplominformatiker<br />

1990 Kauffmann Dr. Christopher 35039 Marburg , Geschwister-Scholl-Str.32<br />

1991 Bittner Roland Diplomingenieur, 90429 Nürnberg Muggenhofer Str. 18<br />

Knoblach Markus Staatsanwalt<br />

1994 Brückner III Arndt Diplomchemiker, 37077 Göttingen, Kalklage 2a<br />

1995 Wörner V René Pharmaziepraktikant<br />

1999 Lux Johannes stud.rer.pol., 48149 Münster, Grevener Str. 27<br />

Serg Oliver stud. BWL<br />

2000 Kemmer Benjamin Redakteur in Ausbildung<br />

e-mail-Adreßbuch :<br />

1950 Dörnenburg Herbert HDoernenburg@t-online.de<br />

Hornung Franz FranzX.Hornung@t-online.de<br />

1951 Dürbeck Wolfram wolfram.duerbeck@fbmev.de<br />

1957 Wittmann Herbert Wittmann-Neunkirchen@t-online.de<br />

1962 Sünkel II Werner w.suenkel@wehrtechnikmuseum.de<br />

1984 Steger Christoph 01794568419@genion.de<br />

1987 Naraschewski I Martin martin.naraschewski@01019freenet.de<br />

1991 Knoblach Markus mknobl671@aol.com<br />

1999 Lux Johannes JohannesLux@web.de<br />

ZUWENDUNG<br />

“Da kann man doch leicht etwas mehr Platz schaffen!“ sagte <strong>Bbr</strong>. Kellermann <strong>bei</strong>m Blick auf meinen Radantia-<br />

-vereinnahmten Schreibtisch mit Computer, Scanner, Drucker, u.v.m. und überließ dem Her<strong>aus</strong>geber des<br />

Mitteilungsblattes einen gebrauchten Monitor mit integriertem Lautsprechern, auf daß die bisher aufgestellten<br />

Boxen anderweitig Verwendung finden und keinen Schreibtisch-Platz mehr wegnehmen.<br />

Vielen Dank für’s Mitdenken und die tatkräftige Hilfe!<br />

16


AUFGABENBEREICHE<br />

� 1.Vorsitzender des Philisterverbandes<br />

� 2.Vorsitzender, Vergnügungsvorstand (Terminplan)<br />

� AH-Schriftführer (Protokolle, Anschreiben, Neu- und<br />

Nachbestellg von Band, Mütze, Tönnchen)<br />

� AH-Kassier (Beitragszahlung, Posteingang,Bestellg<br />

von Krügen, Gläsern, Couleurkarten, etc.)<br />

� Archiv Radantia<br />

� Internet (Web-Seiten) www.abituria.de<br />

� Mitteilungsblatt (Her<strong>aus</strong>gabe, Redaktion, Gestaltg),<br />

Matrikelführung, Präsenz- u. e-mail-Alphadressbuch<br />

� Mitteilungsblatt (Druckdatenumsetzung)<br />

� Mitgliederverzeichnis (Verwaltung und Erstellung)<br />

� Verwaltung Verzeichnis dt. Schülerverbindungen<br />

G E S T A T T E N . . . ?<br />

Bursche Müller II Andreas, x – rezipiert am 6.7.2000<br />

17<br />

<strong>Bbr</strong>. G.Sperber<br />

<strong>Bbr</strong>. Steger<br />

<strong>Bbr</strong>. Krell<br />

<strong>Bbr</strong>. Skowronski I<br />

<strong>Bbr</strong>. Engelhaupt<br />

<strong>Bbr</strong>. Drescher<br />

<strong>Bbr</strong>. Reiser<br />

<strong>Bbr</strong>. Kellermann<br />

<strong>Bbr</strong>. Sünkel II<br />

<strong>Bbr</strong>. Rössner II<br />

� 0951 - 5 80 28<br />

� vorstand@abituria.de<br />

� 0951 - 9 18 00 03<br />

� 0951 - 2 14 13 (Büro)<br />

� 0951 - 2 02 90 0<br />

� sko@bnv-bamberg.de<br />

� 0951 - 6 63 80<br />

� 0951 - 9 68 41 90<br />

� webmaster@abituria.de<br />

� 0951 – 20 87 98 30 (NEU!)<br />

� mibla@abituria.de<br />

� 0951 - 6 03 30 7<br />

� thomas@kellermann.it<br />

� 09120 - 91 68<br />

� w.suenkel@wehrtechnikmuseum.de<br />

� 0951 - 4 31 00<br />

„Am 22.1.1984 wurde ich als Wassermann geboren, was in meinem Fall scheinbar<br />

etwas zu bedeuten hatte, denn ich fühlte mich von frühester Kindheit an vom<br />

nassen Element magisch angezogen. So erfreute ich meine <strong>bei</strong>den Brüder, indem<br />

ich versuchte in allen Gewässern zu schwimmen, seien das nun schweizer<br />

Gletscherseen oder Schwimmbecken, die viel zu tief für mich waren. Mit vier <strong>Jahre</strong>n<br />

begann ich die Kindergärtnerinnen des Josephkindergartens im Hain durch meine<br />

Anwesenheit zu erfreuen. Danach suchte ich die Buger Grundschule heim, um mit<br />

10 <strong>Jahre</strong>n ans Kaiser-Heinrich-Gymnasium zu wechseln. Dort lernte ich, alle Arten<br />

von Fremdsprachen zu hassen, was meinen Lehreren immer wieder Anlass zu<br />

Jubelschreien gibt. Trotz der manchmal widrigen Umstände stehen die Chancen für<br />

das Erreichen des Abiturs 2003 nicht schlecht.<br />

Zum Besuch <strong>bei</strong> Radantia bewogen mich einerseits die Affinität zu Wasser, das ja<br />

auch im Gerstensaft enthalten ist, sowie mein Bruder Florian (<strong>Bbr</strong>. Müller I) und<br />

mein Leibbursche Oliver Serg. Bereits während der ersten Kneipe stand mein Entschluss fest, Radantia fest<br />

verbunden zu bleiben. Nach einjähriger Fuchsenzeit wurde ich nun für das Sommersemester zum Senior<br />

gewählt und hoffe, dem Anspruch des Amtes gerecht zu werden.“<br />

Der wohlbekannte Bier-Comment-<br />

§ 11<br />

in einer Interpretation auf einer<br />

Ansichtskarte <strong>aus</strong> dem <strong>Jahre</strong> 1910:<br />

„Biergenuß bringt große Freude<br />

Immer – für vernünftge Leute;<br />

Wasser ist für die bestimmt,<br />

die man nicht mehr ernsthaft nimm!“


W I C H T I G E S T A M M T I S C H N O T I Z !<br />

Das feierten am <strong>15</strong>. März die Bundesbrüder<br />

Albert<br />

Böhmelt<br />

Drescher Stephan<br />

<strong>Fluhrer</strong> I<br />

Foster<br />

Gimmler<br />

Grimm<br />

Kauffmann<br />

Kehl II<br />

Kießling I<br />

Krell<br />

Morcinek I<br />

Reiser<br />

Rössner II<br />

Schmitt I<br />

Schneider Helmut<br />

Skowronski I<br />

Sperber Gerhard<br />

Steger<br />

Stecklum I Ralf und<br />

Walz<br />

noch frohen Mutes mit einem gemeinsamen Abendessen<br />

im Stammtischlokal „Kaiserdom-Stuben am<br />

Wilhelmsplatz“.<br />

Die gebackenen Karpfen mit verschiedenen Salaten<br />

schmeckten ebenso vorzüglich wie die unerwarteten<br />

Spear-Ribbs, die eigentlich als „Rippla mit Kraut“<br />

bestellt waren. Die freizügige „Wolfsburger Auslegung“<br />

des Begriffs ‚Rippla’ verwunderte zwar, tat<br />

aber der guten Stimmung des Abends keinerlei<br />

Abbruch, wohl aber die überraschende Ankündigung<br />

der Wirtin Frau Winterstein, daß man sich entschlossen<br />

habe, den Ende Juni <strong>aus</strong>laufenden<br />

Pachtvertrag nicht mehr fortzusetzen.<br />

Schlimmer noch: schon mit Ablauf des Monats April<br />

stellten Wintersteins den Gaststättenbetrieb ein . . .<br />

Radantia also erneut ohne Stammtischlokal!<br />

Dazu der 1. Vorsitzende des Philisterverbandes,<br />

<strong>Bbr</strong>. Gerhard Sperber :<br />

Unsere Stammtischlokalsuche wird, nachdem erst<br />

vor wenigen <strong>Jahre</strong>n nach Aufkündigung des Gaststättenbetriebs<br />

im „Weierich“ eine mühsame Suche<br />

zunächst von Erfolg gekrönt war, zur unendlichen<br />

Geschichte. Die Entscheidung der Wirtsleute in den<br />

Kaiserdom-Stuben am Wilhelmsplatz vertrieb uns<br />

18<br />

<strong>aus</strong> unserem Nest, das gar zu gut für unsere<br />

verschiedenen Ansprüche und Veranstaltungen<br />

geeignet war.<br />

Unser Weg führte uns zunächst ins „Sternla“.<br />

Jedoch lassen uns dort die Öffnungszeiten (am<br />

7.Juni wurden die Bundesbrüder als einzige Gäste<br />

um 22 Uhr(!) <strong>aus</strong> dem Lokal komplimentiert) und das<br />

(Garten-)Ambiente nicht heimisch werden, obwohl<br />

zumindest der Bierpreis gestimmt hat.<br />

Zwischenzeitlich hatte ein neuer Wirt einen<br />

Pachtvertrag für die Kaiserdomstuben unterschrieben.<br />

Die erwartungsvolle Vorfreude währte jedoch<br />

nicht lange, denn dieser Pachtvertrag wurde<br />

inzwischen schon wieder gelöst, wie <strong>aus</strong> informierter<br />

Quelle zu erfahren war.<br />

Deshalb werden wir mit unserem Stammtisch<br />

wohl auch noch die nächsten Wochen ohne<br />

ein festes Domizil umher vagabundieren. Die<br />

stammtischhungrigen <strong>Bbr</strong>.<strong>Bbr</strong>. können da<strong>bei</strong><br />

nur kurzfristig über die Anschlagtafel, das<br />

Telefon oder gelegentlich eine Postkarte<br />

informiert werden und sollten diesen Weg der<br />

Information unbedingt in ihre Vorbereitung<br />

des geselligen Tuns mit einbeziehen.<br />

Vielleicht finden wir ja in den nächsten Wochen<br />

wieder eine Heimstatt, eine bisher unentdeckte<br />

Perle in Bambergs geselliger Gastronomie mit<br />

Busanschluß, nicht zu frühen Schließungszeiten,<br />

Parkplatz und, und, und ...<br />

Vielleicht wird aber doch das alte Domizil wieder<br />

zum neuen und wir können uns dann doch nach<br />

diversen Irrwegen am gewohnten Ort zur frohen<br />

Stunde vereinen. Hoffentlich bald!<br />

Der Vorstand


S T A M M T I S C H S K I Z Z E N - wieder mal <strong>aus</strong> München<br />

Schön, daß wenigstens die Münchner Radanzen keine Sorgen um ihren Stammtischplatz<br />

haben, im Gegenteil, dieser ist gut besucht und sei jedem Bundesbruder <strong>aus</strong> München<br />

und Umgebung nochmals ans Herz gelegt – geht einfach einmal hin!<br />

Unlängst erreichte uns eine originelle Speisenkarten -„Rohrpost“ - vielen Dank dafür! - die<br />

mit den besten Grüßen nach München dem Kreis aller Bundesbrüder nicht vorenthalten<br />

werden soll:<br />

19


V E R A N S T A L T U N G E N I. SEMESTER 2001 / SOMMER<br />

Samstag<br />

Donnerstag<br />

Sonntag<br />

Donnerstag<br />

Donnerstag<br />

Donnerstag<br />

23.Juni<br />

5.Juli<br />

<strong>15</strong>.Juli<br />

2.Aug<br />

13.Sept<br />

20.Sept<br />

Familien-Fahrrad-Rallye zum <strong>Sonnwendfeuer</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bbr</strong>. <strong>Fluhrer</strong> I in Bug<br />

Abfahrt der Radler 14 Uhr s. t.<br />

Grillabend und Sonnwendfeier in Bug 18 Uhr c.t. � siehe Titelseite<br />

Semesterschlußkneipe<br />

20 Uhr c. t. Constante / Fuchsenstunde ebenda 19 Uhr s. t.<br />

Bildersuchfahrt in den „sagenhaften“ Steigerwald<br />

10.30 Uhr s.t. Parkplatz Hainstraße/Heinrichsdamm � siehe S.4<br />

Ferien-Kellerabend (<strong>bei</strong> jedem Wetter!)<br />

18 Uhr c.t. Spezial-Keller, Sternwartstr.3<br />

Ac / BC (Semesterprogramm / Chargenwahl)<br />

19 Uhr s. t. Constante<br />

Semesterantrittskneipe<br />

20 Uhr c.t. Constante / Fuchsenstunde ebenda 19 Uhr s. t.<br />

AH-STAMMTISCH<br />

BAMBERG MÜNCHEN<br />

jeden Donnerstag jeden letzten<br />

20 Uhr c.t. Donnerstag im Monat<br />

�� WICHTIGE 18.30 Uhr c.t. im<br />

STAMMTISCHNOTIZ S.17 Restaurant JAGDSCHLÖSSL<br />

(wenn nicht zu einer anderen Nymphenburger Str. 162<br />

Veranstaltung eingeladen ist) (U-Bahn-Station Rotkreuzplatz)<br />

Euch allen<br />

gute Reise( wohin auch immer),<br />

erholsamen Urlaub bzw.<br />

schöne, erlebnisreiche Ferien!<br />

PS: Stammtisch nicht vergessen!<br />

Bleibt gesund!<br />

Das nächste Mitteilungsblatt erscheint im September, Redaktionsschluß : <strong>15</strong>. August<br />

20

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