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Rote Liste der Süßwasserfische und Neunaugen als PDF

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Kommentare<br />

Acipenser gueldenstaedtii BRANDT & RATZEBURG, 1833: Gef.: s. Huso huso.<br />

Acipenser oxyrinchus MITCHILL, 1815: Gef.: Dieser Stör ist Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts in <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland verschollen. Aktuell laufen erste Vorversuche für eine Wie<strong>der</strong>ansiedlung<br />

im Einzug <strong>der</strong> O<strong>der</strong>.<br />

Acipenser ruthenus LINNAEUS, 1758: Gef.: Der Sterlet wurde in <strong>der</strong> letzten <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> (BLESS<br />

et al. 1998) <strong>als</strong> verschollen geführt. Im untersten deutschen Donauabschnitt existiert eine<br />

kleine Population, welche sich wahrscheinlich auch ohne Besatz selbst erhält (ZAUNER<br />

1997; LUDWIG et al. 2008). Lei<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Fortbestand dieser Population nicht gesichert, da<br />

die Hybridisierung mit dort eingesetzten Sibirischen Stören A. baerii (LUDWIG et al. 2008)<br />

zum kurzfristigen Aussterben des Sterlets führen kann.<br />

Acipenser stellatus PALLAS, 1771: Gef.: s. Huso huso.<br />

Acipenser sturio LINNAEUS, 1758: Gef.: Dieser Stör ist Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland verschollen. Aktuell laufen erste Vorversuche für eine Wie<strong>der</strong>ansiedlung<br />

im Einzug <strong>der</strong> Elbe.<br />

Alburnus mento (HECKEL, 1836): Komm.: Die Verantwortlichkeit für die Seelaube wird von<br />

FREYHOF & BRUNKEN (2004) noch <strong>als</strong> hochgradig isolierter Vorposten eingeschätzt. Inzwischen<br />

werden die Alpenpopulationen aber von den an<strong>der</strong>en Populationen <strong>als</strong> eigenständige<br />

Art abgetrennt (FREYHOF & KOTTELAT 2007). Dadurch verän<strong>der</strong>t sich auch die Verantwortlichkeit<br />

hin zu ! (mehr <strong>als</strong> 10% <strong>der</strong> Populationen in Deuschland <strong>und</strong> Lage im Hauptareal).<br />

Alosa alosa (LINNAEUS, 1758): Gef.: Maifische waren vor allem im Rhein bis zu Beginn des 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts sehr zahlreich. Danach brachen die Bestände zusammen. Seit 1978 nahm die<br />

Zahl <strong>der</strong> Maifischnachweise wie<strong>der</strong> leicht zu (BARTL & TROSCHEL 1997). Seit den 1990er<br />

Jahren hat sich die Zahl <strong>der</strong> Nachweise aber auf sehr geringem Niveau stabilisiert. Der erhoffte<br />

Aufbau einer Maifischpopulation im Rhein hat bislang nicht stattgef<strong>und</strong>en. Trotz umfangreicher<br />

Untersuchungen zum Fischbestand im Rhein (auch Jungfischuntersuchungen<br />

<strong>und</strong> Fischuntersuchungen im Kühlwasser von Kraftwerken) wurden keine Jungfische dieser<br />

Art nachgewiesen, so dass es sich bei den Maifischen im Rhein sehr wahrscheinlich um verirrte<br />

Exemplare aus den großen französischen Populationen handelt (FREYHOF 2002). Dies<br />

trifft auch auf die sehr vereinzelt nachgewiesenen Maifische in <strong>der</strong> Nord- <strong>und</strong> Ostsee sowie<br />

in <strong>der</strong> Elbe zu (NEUDECKER & DAMM 2005; H.M. Winkler, persönliche Mitteilung). Alle befragten<br />

Experten gingen davon aus, dass es aktuell keine sich selbst tragende Population des<br />

Maifisches in Deutschland gibt. Aktuell laufen Versuche für eine Wie<strong>der</strong>ansiedlung im<br />

Rhein.<br />

Carassius carassius (LINNAEUS, 1758): Gef.: Karauschen kommen in allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n vor,<br />

doch sind die Bestände offenbar überall stark bis sehr stark vermin<strong>der</strong>t. Die Karausche gehört<br />

zu den Fischarten, <strong>der</strong>en Häufigkeit in den letzten zehn Jahren weiter abgenommen hat.<br />

Die Gründe hierfür liegen überwiegend in dem immer noch fortschreitenden Verlust von<br />

pflanzenreichen Kleingewässern <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Degradation. Viele Experten befürchten, dass<br />

eine weitere Intensivierung <strong>der</strong> Landwirtschaft (u.a. für Energiepflanzen) kleine Feldgewässer,<br />

die ohnehin nur Ersatzlebensräume darstellen, stark beeinträchtigen wird. Weitere<br />

Probleme entstehen durch den Verlust von Auengewässern infolge von Hochwasserschutzmaßnahmen,<br />

ausbaubedingten Gewässerbetteintiefungen sowie durch Verlandung von<br />

Kleingewässern aus <strong>der</strong> Teichwirtschaft, verursacht durch Naturschutzfolgenutzungen.<br />

Cobitis elongatoides BACESCU & MAIER, 1969: Komm.: In Sachsen kommt mit C. elongatoides<br />

ein Steinbeißer vor, <strong>der</strong> außerhalb Deutschlands (z. B. in Tschechien <strong>und</strong> Polen) sehr häufig<br />

ist. Bei Steinbeißern aus dem deutschen Donauraum handelt es sich sehr wahrscheinlich<br />

ebenfalls um diese Art. Hier stehen genauere Untersuchungen aber noch aus.<br />

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