Jahrgang 33 Freitag, den 30. Oktober 2009 Nummer 22 - Gemeinde ...

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Germaringen - 4- Nr. 22/09 Thema: Ortsentwicklung Seminar: Der Bebauungsplan im Altort Am Dienstag, den 20. Oktober fand im Germaringer Hof ein Seminar zum oben genannten Thema statt. Nachdem der Germaringer Gemeinderat bereits vor längerer Zeit sein Interesse an einer solchen Veranstaltung bekundet hatte, war Bürgermeister Rager tätig geworden und vereinbarte mit der Schule der Dorf- und Landesentwicklung (SDL) einen Tagungstermin in Germaringen. Die Geschäftsführerin der SDL, Frau Gerlinde Augustin, begrüßte die Seminarteilnehmer, die sich überwiegend aus Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden und Gemeinderäten zusammensetzte sowie die Referenten des Seminars und gab dann das Wort weiter an Herrn Bürgermeister Kaspar Rager. Der Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde erläuterte nach seiner Begrüßung den Anwesenden die Besonderheiten von Germaringen wie Infrastruktur, Schulen, Straßennetz und abgeschlossene Dorferneuerungsmaßnahmen in Untergermaringen und Ketterschwang. Er wies unter anderem daraufhin, dass es für die Randbereiche von Obergermaringen zwar Bebauungspläne gäbe, jedoch nur einen einfachen Bebauungsplan für einen Teil des alten Ortskerns. Genau über die Problematik des alten Ortskerns in der heutigen Zeit und in der Zukunft referierte im Anschluss die Architektin und Stadtplanerin, Frau Vera Winzinger. Sie begann ihren Vortrag mit dem Hinweis, dass der Bebauungsplan im Altdorf „in die Jahre“ gekommen ist. Die Anforderungen haben sich im Lauf der Zeit geändert. Durch die demographische Entwicklung ist die Versorgung der Bürger in Ortsmitte wichtig geworden, damit die Unabhängigkeit im Alter gewährleistet ist. Auch die Familienstrukturen haben sich geändert, es gibt zu wenig Wohnraum für junge Leute, anderseits ist es heut durchaus üblich, den Arbeitsplatz im Haus zu haben. Eine wichtige Aufgabe der Gemeinde ist es, das Entwicklungsziel zu definieren und den Überblick zu behalten. Frau Winzinger erläuterte die unterschiedlichen Instrumente für die kommunale Entwicklungsplanung. Es gibt den städtebaulichen Rahmenplan, den einfachen oder qualifizierten Bebauungsplan. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der erste Schritt eine Bestandserhebung sein sollte, dann folgt als zweites die Zielfindung und erst dann das Aufstellen eines Bebauungsplanes. Dann hat die Gemeinde ein rechtsverbindliches Instrument mit ausführlicher Begründung als Grundlage für die weitere städtebauliche Entwicklung. Nach dem Vortrag von Frau Winzinger kam die ehemalige Bürgermeisterin der Gemeinde Ohlstadt, Frau Ingrid Bässler zu Wort. Sie schilderte aus ihrer Sicht die Dringlichkeit einer solchen Maßnahme. Ohlstadt liegt im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, hat etwa 3300 Einwohner und ist ein typisches Runddorf. Die Gemeinde hat viele kleinere Gewerbebetriebe und einigen Fremdenverkehr. Als vor einigen Jahren ein aufgelassener Bauernhof in Ortsmitte an einen Investor verkauft wurde, der das Anwesen in viele kleine Wohneinheiten umbauen wollte, wurde der Gemeinde klar, dass hier aus städtebaulicher Sicht dringender Handlungsbedarf besteht. Das Dorfbild sollte erhalten bleiben. Es erwies sich als schwierig, eine Erhaltungsund Gestaltungssatzung aufzustellen, weil nicht vorauszusehen war, was in Zukunft kommt. Ein einfacher oder qualifizierter Bebauungsplan war problematisch, weil der Gesamtort dafür zu groß ist (Wohngebiete, Mischnutzung usw.). Deshalb hat Ohlstadt einen Rahmenplan aufgestellt, in dem die Umnutzung von landwirtschaftlichen Gebäuden als Grundsatzbeschluss festgelegt ist. Einige Bilder aus Ohlstadt komplettierten den interessanten Vortrag der ehemaligen Bürgermeisterin. Nach einer Kaffepause hielt der Direktor des Bayerischen Gemeindetages, Herr Dr. Franz Dirnberger, einen aufschlussreichen und lebendigen Vortrag über den Bebauungsplan im Altort unter anderem in Bezug auf die rechtliche Sicherung. Er stellte zum Beispiel die Frage, warum sind die heutigen Dörfer „so schön“ geworden. In früheren Zeiten blieb ein Dorf in der Regel so, wie es war, weil die Ideen aus dem Dorf kamen. Heute kommen die Anregungen von außen, vom Urlaub, von Zeitschriften, von den Medien. Die Frage ist, ob das immer so gewünscht wird. In dem Zusammenhang kam auch das Thema Dachgauben zur Sprache. Es gibt Häuser, an denen die Gauben so groß gebaut werden, dass die Giebelseite im Vergleich dazu fast kleiner erscheint. Auch hier ist es geboten, Regelungen für alte Ortskerne zu finden, um zu verhindern, dass bei schönen Höfen die Dächer aufgerissen werden, weil dadurch mehr Wohnraum geschaffen werden kann. Herr Dr. Dirnberger zeigte anhand von Grafiken die Bevölkerungsänderungen in Bayern und die Fortschreitung des Strukturwandels in der Landwirtschaft. Und er wies auf die damit verbundenen Probleme für ländliche Gemeinden hin. In siedlungsschwachen Gebieten gibt es Unternutzungen und Leerstände im Rahmen landwirtschaftlicher Betriebe, bei starkem Siedlungsdruck droht der Verlust der Dorfgebietseigenschaften. Auf jeden Fall sind beim Aufstellen eines Altort-Bebauungsplanes einige Besonderheiten zu beachten: z.B. erhebt sich die Frage nach einem qualifizierten oder einfachen Bebauungsplan; ist eine Umweltprüfung notwendig; soll eine Einschränkung von Baurecht festgelegt werden; soll die Zahl der Wohnungen in Abhängigkeit von der Grundstücksgröße festgesetzt werden usw? Es ist unumgänglich, sich intensiv mit dem Bestand auseinanderzusetzen und die Bürger mit einzubeziehen. Ganz wichtig ist es auch, dass sich die Gemeinde über das Ziel ihrer Planung im Klaren sein muss. Der Gemeinderat bleibt letztendlich das Entscheidungsorgan. Herr Dr. Dirnberger weist zum Schluss noch daraufhin, dass ein Bebauungsplan kein Allheilmittel sei, aber in jedem Fall ein sinnvolles Instrument im Rahmen der Dorfentwicklung. Und er empfiehlt im jedem Fall das Hinzuziehen eines qualifizierten Planers, der möglichst von außerhalb kommen sollte. Als letzter Referent hielt der ehemalige Kreisbaumeister des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, Herr Bernd Feldpausch einen Vortrag über Rahmen- und Bebauungspläne aus Sicht der Genehmigungsbehörden. So übt das zuständige Landratsamt eine beratende Tätigkeit aus und gibt Hilfestellung für die Umsetzung. Herr Feldpausch sieht als ganz wichtig an, dass man möglichst nur das macht, was wirklich notwendig ist und hinter dem die Gemeinde auch steht. Er rundete seinen Vortrag mit einigen Dias ab, die unter anderem auch verunstaltete Bauernhöfe und verschiedene Bausünden zeigten. Im Anschluss an das Seminar fand noch eine Ortsbegehung im Altort von Obergermaringen statt mit dem einen oder anderen Hinweis seitens der Stadtplaner, welche Möglichkeiten sich für die Ortsmitte ergeben könnten. Pia Brand - Mayrhofer, Martin: Teilweiser Rückbau des Wirtschaftsgebäudes und Ausbau von Garagen Eschenweg 2; Obergermaringen
Germaringen - 5- Nr. 22/09 Die Gemeinde Germaringen übermittelt die herzlichsten Glückwünsche zum 65. Geburtstag Herrn Schug Friedrich, Untergermaringen Herrn Zwiesler Wolfgang, Obergermaringen Frau Frei Gisela, Obergermaringen Herrn Grotum Hermann, Obergermaringen zum 87. Geburtstag Frau Diebolder Sophie, Untergermaringen zur goldenen Hochzeit dem Ehepaar Kuhn Georg und Margit, Obergermaringen Das Wendelinsfest Das Wendelinsfest wurde ursprünglich am 20. Oktober, also am Namenstag des Heiligen, gefeiert, jedoch ohne Hirten. In den Jahren nach 1900 wurde es alljährlich zunächst auf den Sonntag nach Kirchweih, später dann auf den Dienstag nach Kirchweih gelegt. Dieses kirchliche Fest war bis etwa 1970 ein Ereignis auch über den Glauben hinaus. Die Straßen wurden gekehrt und das ganze Dorf „herausgeputzt“ für diesen Feiertag. Zum „Fescht“ wurden die Verwandten zum Essen geladen. Bei Schmaus und Trank trafen sie sich nach dem Gottesdienst zur weltlichen Feier. Tage vorher wurde bereits gekocht und gebacken, um am Festtag Köstlichkeiten aus Küche und Keller aufzutischen. Beim Wendelinstanz abends in der Wirtschaft klang der Tag aus. Dass dieser Tag für die Obergermaringer Schüler sogar schulfrei war, zeigt die damalige Bedeutung des religiösen Festes für das ganze Dorf. Als 1969 der Schulverband Germaringen gegründet wurde und somit auch Kinder aus umliegenden Orten zur Schule Obergermaringens gehörten, entfiel der freie Schultag. Wenn es auch ruhiger geworden ist um den Wendelinstag, so ist er doch nie ganz erloschen. Dieser Tag hat für viele „alte Germaringer“ nicht an Bedeutung verloren. Nach wie vor feiern sie mit einer Wallfahrergruppe aus Stetten bei Mindelheim in der schönen Kirche am Dienstag nach Kirchweih die Hlg. Messe, um den Viehpatron zu ehren. Das „Fescht“ bleibt nach wie vor ein ganz besonderer Tag für die Obergermaringer. Quelle: Chronik Germaringen Bezugspreis: 40 Euro Das Germaringer Gemeindeblatt ist ab sofort auch im Internet unter www.germaringen.de / Bereich Aktuelles zu finden. Als PDF-Dokument kann das Gemeindeblatt immer rechtzeitig online gelesen und auch ausgedruckt werden. Zudem wird ein Archiv entstehen, das einen einfachen und schnellen Zugriff auf frühere Gemeindeblattausgaben bietet. www.germaringen.de Neue Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft Zum 01. Oktober 2009 gilt die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2009). Neue Gebäude, für die ab Oktober ein Bauantrag gestellt wird, sind nach den neuen, verschärften Anforderungen an den Wärmeschutz und der Anlagentechnik zu berechnen. Weiterhin gilt das erneuerbare Energieenwärmegesetz (EEWärmeG), zur anteiligen Beheizung oder Warmwasseraufbereitung mittels regenerativer Energien. Für ältere Gebäude, welche saniert werden sollen, bietet die KfW-Förderbank eine Übergangsregelung an. Bis 31.12.2009 können Häuser vor Baujahr 1995 noch nach dem Stand der EnEV 2007 gerechnet und modernisiert werden. Ihr eza!-Energieberater Andreas Kaufmann. Nutzen Sie die regelmäßige, kostenfreie und neutrale Energieberatung zu allen Bauthemen in Ihrer Gemeinde Germaringen. Wann: jeden 2. und 4. Donnerstag Uhrzeiten: 18:00 und 19:00 Uhr Wo: Gemeindeamt Germaringen, Westendorferstr. 4A Wer: Andreas Kaufmann, Dipl.-Ing. (FH), Bauingenieur, Energieberater (hwk) Bitte melden Sie sich bei der Gemeinde unter 08341-9775-13 vorher an und reservieren Sie sich Ihren eigenen Termin.
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