Dokument_1.pdf (8115 KB) - OPUS Augsburg - Universität Augsburg
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Lehrstuhl für Algebra und Zahlentheorie<br />
Institut für Mathematik 3 <strong>Universität</strong> <strong>Augsburg</strong><br />
Professor Dr. Jürgen Ritter<br />
Arbeitsgebiete des Lehrstuhls<br />
D - 861 35 <strong>Augsburg</strong><br />
Telefon +49 821 598-21 46<br />
Telefax +49 821 598-2090<br />
eMail ritter@math.uni-augsburg.de<br />
Der Cchwerpunkt der am <strong>Augsburg</strong>er Lehrstuhl für Algebra und Zahlentheorie durchgeführten For-<br />
schungsarbeiten liegt im Berührungsfeld der Arithmetik und der Darstellungstheorie endlicher Gruppen,<br />
welche in aller Regel als Galoisgruppen von Erweiterungen globaler oder lokaler Zahlkörper erscheinen.<br />
Die Arbeiten reihen sich irn übrigen in die heute allgemein im Zentrum des Interesses stehenden zahlen-<br />
theoretischen Untersuchungen ein und liefern Beiträge zur Verifikation und Verfeinerung von grundle-<br />
genden Vermutungen, die innere arithmetische Zusammenhänge und Eigenschaften zu beschreiben ver-<br />
suchen. Die konkreten Forschungsgebiete betreffen<br />
1. Galoismodulstrukturen<br />
Unter diesen Begriff fallen aile Untersuchungen, die mit der Aufdeckung der ganzzahligen Galoisstruk-<br />
tur von sowohl dem Ring der ganzen Zahlen als auch der Einheiten- und der Idealklassengruppe eines<br />
Zahlkörpers K befaßt sind, sofern K als galoissche Erweiterung eines Teilkörpers k vorliegt. Die be-<br />
schreibenden Daten werden von analytischen Funktionen, wie etwa Artinschen L-Reihen, vermittelt und<br />
zwar meist als spezielle Werte. Dies ist eine überraschende Tatsache, die z.Zt. noch nicht voll verstanden<br />
wird und deren erste Beobachtung vor Ca. 25 Jahren an Hand konkreter Beispielrechnungen zu Vermu-<br />
tungen führte, die zunächst nur als sogenannte "crazy ideas" galten. Das systematische Studium von<br />
Analogien zwischen arithmetischen und analytischen Eigenschaften irn Zusammenhang mit der genann-<br />
ten Problemstellung hat sich aber inzwischen als sehr fruchtbar erwiesen und schöne und tiefe Ergebnisse<br />
hervorgebracht. Die wesentlichen algebraischen Ingredienzien kommen dabei aus der ganzzahligen Dar-<br />
stellungstheorie; die aus der Zahlentheorie schließen die sogenannte Hauptvermutung der Iwasawatheo-<br />
rie ein und führen sogar zu möglichen Verallgemeinerungen davon. Neu mit Blick auf die Galoisstruktur<br />
der Einheiten eingeführte Invarianten und deren vermutete Eigenschaften scheinen darüber hinaus eine<br />
Brücke zu den berühmten Vermutungen über L-Werte aus der arithmetischen Geometrie zu schlagen.<br />
2. Darstellungstheorie endlicher Gruppen<br />
Vornehmlich werden Relationen zwischen den Darstellungen und Charakteren einer endlichen Gruppe<br />
und denen ihrer Untergruppen im Zusammenhang mit davon abhängigen algebraischen Strukturen un-<br />
tersucht (Frobeniusmoduln und -funktoren, etc.). Auch Realisierungsmöglichkeiten von Darstellungen<br />
werden erforscht. Des weiteren stehen ganzzahlige Gruppenringe und die Bestimmung ihrer Einheiten<br />
im Vordergrund des Interesses sowie das Studium ausgezeichneter arithmetischer Ordnungen.<br />
3. Lokale Galoistheorie<br />
Eine explizite Beschreibung der Galoisgruppen lokaler Zahlkörpererweiterungen K/k unter Berücksich-<br />
tigung des genauen Verzweigungsverhaltens in K/k bei variablem K zu erreichen, ist das Anliegen die-<br />
ser Untersuchungen, welche nicht zuletzt hinsichtlich der sogenannten lokalen Langlands Vermutung mit<br />
dem Ziel der Entwicklung einer nichtabelschen lokalen Klassenkörpertheorie von Bedeutung sind.