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Tagungsbericht VIII. Potsdamer BK-Tage - Deutsche Gesetzliche ...

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Bernd Hartmann<br />

nötigt regelmäßige und angemessene Belastungen mit überschwelligen Reizen, welche dafür<br />

sorgen, dass die Strukturen sich ständig an diese anpassen und damit ihre Belastbarkeit<br />

erhalten können. Treten zu geringe Belastungen auf, dann werden die Gewebsstrukturen<br />

empfindlicher für mäßige Belastungen, treten dagegen zu hohe Belastungen auf, dann werden<br />

die Strukturen überfordert. Es kommt zum vorzeitigen Verschleiß der Strukturen - an den<br />

Gelenken zuerst am Gelenkknorpel. Diese Beziehungen werden gewöhnlich in einer U-<br />

Kurve (Hartmann 2009) beschrieben (BILD 1).<br />

Abbildung 1:<br />

U-Kurve der Wirkung mechanischer Belastungen auf das Muskel-Skelett-System<br />

Die besondere Rolle von mechanischen Belastungen des Gelenkknorpels für die Arthroseentstehung<br />

ist eingehend untersucht worden. Die Belastungen werden besonders durch die<br />

Höhe (Kräfte, Momente), die Dauer der einzelnen Einwirkung, die Häufigkeit der Wiederholung<br />

gleichartig wirkender Belastungen sowie die Zwischenzeiten zur (teilweise möglichen)<br />

Erholung von den Belastungen bestimmt.<br />

Einschränkungen gegenüber anderen Teilen des Muskel-Skelett-Systems ergeben sich hinsichtlich<br />

der Trainierbarkeit des Gelenkknorpels: Erwachsene benötigen einerseits mäßige<br />

mechanische Belastungen zur Aufrechterhaltung des normalen Status und der Funktion des<br />

Gelenkknorpels (Arokoski 2000), die zu einem höheren Proteoglykangehalt, zu einem größeren<br />

Zellvolumen und zu einem strafferen Gewebe führen. Erst hohe Belastungsdosen oder –<br />

spitzen führen zur mechanischen Knorpelschädigung und zur Erschöpfung der Glykosaminglykane<br />

in der oberen und mittleren Knorpelschicht, so dass hier die Kollagenfasern desorganisiert<br />

werden. Es kommt zu Umbau und Restrukturierung des oberflächlichen Kollagennetzwerks,<br />

zur Wasseraufnahme und Erweichung des Knorpels. Dennoch erweist sich<br />

hyaliner Gelenkknorpel nach aktuellem Erkenntnisstand nicht als trainierbar (Eckstein 2006),<br />

sondern nur das Umfeld des neuromuskulären Systems in den übrigen Anteilen des Systems<br />

<strong>Tagungsbericht</strong> <strong>VIII</strong>. <strong>Potsdamer</strong> <strong>BK</strong>-<strong>Tage</strong><br />

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