DEM KLIMASCHUTZ - Zurück zum Ursprung
DEM KLIMASCHUTZ - Zurück zum Ursprung
DEM KLIMASCHUTZ - Zurück zum Ursprung
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HauptscHule · aHs-unterstufe · neue MittelscHule<br />
ein arbeitsHeft für GeoGrafie, bioloGie, ernäHrunG und HausHalt<br />
in der 7. und 8. scHulstufe<br />
lehrerinnen- und lehrerheft<br />
dem KlimAschutz<br />
Auf der spur
Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer!<br />
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Verbreitung (auch durch Film, Fernsehen, Internet, fotomechanische Weitergabe, Bild-, Ton- und<br />
Datenträger jeder Art) oder der auszugsweise Nachdruck. Für die Nutzung im Schulunterricht ist es zulässig, Vervielfältigungen ausschließlich <strong>zum</strong><br />
eigenen Gebrauch herzustellen.<br />
1. Auflage (2010)<br />
Gedruckt in Österreich<br />
Herausgeber: Institut Retzl GmbH<br />
Wissenschaftliche Leitung: Prof. DDr. Helmut Retzl<br />
Pädagogische Umsetzung: Dipl. Päd. Rim Abu Zahra, MA<br />
Projektleitung: Mag. Bernhard Diwald<br />
Lektorat: Mag. Katja Fischer<br />
Illustration, Satz und Gestaltung: Richard Fischer, Linz<br />
VoRwoRT<br />
Viele Kinder und Jugendliche beschäftigen Fragen wie „Was passiert mit dem Klima auf der Erde?“,<br />
„Was kann der Mensch gegen den Klimawandel tun?“ oder „Was soll ich für den Klimaschutz tun?“.<br />
Umso bedeutender ist es für die Schule, dieses Thema für die Kinder und Jugendlichen „begreifbar“ zu<br />
machen. Für die Schülerinnen und Schüler soll dabei aber nicht die Bedrohung durch den Klimawandel im<br />
Vordergrund stehen. Vielmehr sollen bewusst positive Ausblicke und konkrete Möglichkeiten erarbeitet werden,<br />
wie eine lebenswerte Zukunft mitgestaltet werden kann.<br />
Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, ihre Lebensumwelt kritisch zu erfassen und daraus eigene<br />
Entscheidungen abzuleiten. Das kann umso mehr gelingen, je besser sie Zusammenhänge und Grundlagen<br />
erkennen können.<br />
Aus diesen Überlegungen heraus ist das Informations- und Arbeitsheft „Dem Klimaschutz auf der Spur“<br />
entstanden. Mit der Hofer KG konnte dazu ein idealer Schulpartner gewonnen werden. Die Bemühungen<br />
des Unternehmens um eine regional verbundene, klimaschonende Landwirtschaft wurden daher auch mit<br />
dem Österreichischen Klimaschutzpreis 2009 des Lebensministeriums und des ORF ausgezeichnet. Es freut<br />
uns, Ihnen diese Hefte für Ihren Unterricht zur Verfügung stellen zu können.<br />
Wir wünschen Ihnen interessante Stunden mit Ihren Schülerinnen und Schülern!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Prof. DDr. Helmut Retzl Dipl. Päd. Rim Abu Zahra, MA<br />
Wissenschaftliche Leitung Pädagogische Umsetzung<br />
Impressum:<br />
Institut Retzl GmbH<br />
Am Anger 6<br />
A-4040 Linz<br />
Tel.: +43/(0)732/737050-0<br />
Fax: +43/(0)732/737050-30<br />
E-Mail: schulpartnerschaft@institut-retzl.at<br />
„<strong>DEM</strong> <strong>KLIMASCHUTZ</strong> AUF DER SPUR“ IM UNTERRICHT<br />
Klimawandel und Klimaschutz sind Teil einer breiten öffentlichen Diskussion, die auch vor Kindern und Jugendlichen<br />
nicht Halt macht. Im Unterricht besteht die Möglichkeit, die Hintergründe für die Schülerinnen<br />
und Schüler erfahrbar zu machen und auch eine Unterstützung für den persönlichen Umgang mit diesem<br />
Themenbereich anzubieten.<br />
Anwendungsbereich und Lehrplanbezug:<br />
Das Heft „Dem Klimaschutz auf der Spur“ ist sowohl Informations- als auch Arbeitsmaterial zur Unterstützung<br />
für einen fächerübergreifenden, ganzheitlich orientierten Projektunterricht. Es können aber auch gezielt einzelne<br />
Kapitel für die Umsetzung im Regelunterricht herausgegriffen werden.<br />
Der Inhalt ist für für den Unterricht in der dritten und vierten Klasse Hauptschule, Neue Mittelschule und<br />
AHS-Unterstufe geeignet. Im Anhang befinden sich die entsprechenden Bezüge im Lehrplan (Hauptschule,<br />
BGBI. II Nr. 134/2000) zu den Fächern Geografie, Biologie sowie Ernährung und Haushalt.<br />
Vertiefende Informationen:<br />
Weitere Informationen und Hintergrundwissen zu den einzelnen Kapiteln finden Sie in diesem Lehrerinnen-<br />
und Lehrerheft.<br />
Druck: Niederösterreichisches Pressehaus<br />
2 3<br />
Lösungen:<br />
EINLEITUNg<br />
Im Schülerinnen- und Schülerheft befinden sich Arbeitsaufgaben. Lösungen dazu sind in diesem Heft angegeben.<br />
Im Anhang finden Sie auch das Glossar des Unterrichtshefts, in dem die wichtigsten Fachbegriffe für<br />
die Schülerinnen und Schüler erklärt sind
UNSER LEbENSRAUM ALS TEIL DER ERDE<br />
INFoRMATIoN ZU „wo LEbST DU?“ (S. 4/5)<br />
Die Einführung in das Thema „Klimaschutz“ ist die<br />
jeweilige Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler.<br />
Der Bezug <strong>zum</strong> eigenen Lebensraum soll das Erkennen<br />
der Abhängigkeit jedes Lebensraums auf der<br />
Erde von der dort jeweils vorherrschenden Klima-<br />
situation unterstützen. Im Klassengespräch sollen<br />
vor allem die Zusammenhänge und Bedingungen<br />
von Klima und Natur- sowie Kulturlandschaft bis<br />
hin zur Lebensweise erörtert werden.<br />
Wichtig zu wissen: Definition Klima<br />
Die hier verwendete Originaldefinition des Intergovernmental<br />
Panel on Climate Chance (IPCC)<br />
soll den Schülerinnen und Schülern näher bringen,<br />
dass Klimawandel und Klimaschutz ein Thema<br />
der gesamten Welt darstellt. Nicht die (wörtliche)<br />
Übersetzung soll im Vordergrund stehen, sondern<br />
das Herausfinden des „Wesenskerns“ des Klimabegriffes:<br />
„Das Klima ist das durchschnittliche<br />
Wetter über einen längeren Zeitraum“. Diese oder<br />
eine ähnliche sinnerfassende Kurzfassung reicht für<br />
die Weiterarbeit mit dem Heft völlig aus. Daher ist<br />
eine wörtliche Übersetzung nicht notwendig bzw.<br />
eine Differenzierung je nach Englischkenntnissen<br />
sinnvoll.<br />
“Climate in a narrow sense is usually defined as<br />
the ‘average weather’, or more rigorously, as the<br />
statistical description in terms of the mean and<br />
variability of relevant quantities over a period of<br />
time ranging from months to thousands or millions of<br />
years. The classical period is 30 years, as defined<br />
by the World Meteorological Organization (WMO).<br />
These quantities are most often surface variables<br />
such as temperature, precipitation and wind. Climate<br />
in a wider sense is the state, including a statistical<br />
description, of the climate system.”<br />
Übersetzungsvorschlag (eher wörtlich):<br />
„Klima im engeren Sinn wird gewöhnlich definiert<br />
als das ‚durchschnittliche Wetter‘, oder genauer,<br />
als die statistische Beschreibung in Bezug auf den<br />
Durchschnitt und die Veränderlichkeit von relevanten<br />
Messgrößen über eine Zeitdauer von Monaten<br />
bis zu Tausenden oder Millionen von Jahren. Der<br />
klassische Zeitraum ist 30 Jahre, festgelegt durch<br />
die Meteorologische Weltorganisation (WMO).<br />
Diese Messgrößen sind meistens Werte wie Temperatur,<br />
Niederschlag und Wind. Das Klima in einem<br />
weiteren Sinn ist der Zustand des Klimasystems,<br />
einschließlich einer statistischen Beschreibung.“<br />
Informationen <strong>zum</strong> IPCC gibt es auf der offiziellen<br />
Website www.ipcc.ch.<br />
Arbeitsaufgabe:<br />
„Kennst du Beispiele für ein<br />
anderes Klima als bei uns?“<br />
Die Bearbeitung soll weitgehend unabhängig<br />
von speziellem Vorwissen möglich<br />
sein. Je nachdem, ob im Unterricht<br />
bereits Fachbegriffe in Zusammenhang<br />
mit Klimazonen behandelt wurden, sollen<br />
bzw. werden die Schülerinnen und<br />
Schüler diese in ihre Überlegungen einbringen.<br />
Wesentlicher als eine fachliche<br />
Klassifizierung von Klimazonen ist hier<br />
die Schlussfolgerung, dass sich auf jedem<br />
Teil der Erde aufgrund der lang-<br />
jährigen durchschnittlichen Wetterbedingungen<br />
(= Klima) spezielle Anpassungen<br />
der Ökosysteme ergeben haben. Eine<br />
Veränderung des Klimas bringt daher mit<br />
sich, dass sich auch die Ökosysteme jeweils<br />
verändern müssen. Je schneller die<br />
Klimaveränderung vor sich geht, desto<br />
größer wird der Anpassungsdruck.<br />
INFoRMATIoNEN RUND UMS KLIMA<br />
UNEP auf Google Earth<br />
Das United Nations Environment Programme<br />
(UNEP) hat die Absicht, Menschen und Natio-<br />
nen zu unterstützen, zu informieren und anzu-<br />
regen, damit sie ihre Lebensqualität verbessern,<br />
ohne die Lebensqualität künftiger Generationen<br />
zu beeinträchtigen. Mehr Informationen<br />
dazu finden Sie auf www.unep.org.<br />
Im Programm Google Earth (siehe dazu<br />
http://earth.google.com/intl/de/) ist im Menü<br />
„Ebenen/Globales Denken“ der „UNEP-Atlas<br />
der Umweltveränderungen“ enthalten. Darin<br />
sind aus großer Höhe sichtbare Umweltveränderungen<br />
auf dem Globus dargestellt und<br />
beschrieben (in Englisch).<br />
INFoRMATIoN ZU „KLIMAwANDEL – wIE bETRIFFT UNS DAS?“ (S. 6/7)<br />
In diesem Abschnitt werden in den „Wichtig zu<br />
wissen“-Bereichen die notwendigen Grundlagen<br />
für das Verständnis von Klimawandel, Treibhauseffekt,<br />
CO 2-Kreislauf und Fotosynthese zur Verfügung<br />
gestellt. Je nach Zeitpunkt der Verwendung<br />
im Unterricht sind diese Inhalte entweder eine neue<br />
Ungleichgewicht des CO 2-Kreislaufes<br />
Die Schülerinnen und Schüler sollen mit eigenen<br />
Worten den Zusammenhang beschreiben können,<br />
der zwischen der Freisetzung bislang dauerhaft<br />
gebundenen Kohlenstoffes (in fossilen<br />
Brennstoffen wie auch im kälteren Meerwasser)<br />
und der beschränkten Fähigkeit der Neu-Bindung<br />
von Kohlendioxid aus der Atmosphäre<br />
aus Google Earth [13. 02. 2010]<br />
Die Arbeit mit diesem Altas ist insbesondere<br />
für eine eigenständige, weiterführende Beschäftigung<br />
der Schülerinnen und Schüler mit<br />
globalen Umweltveränderungen hier aufgenommen.<br />
Wird dieser Teil nicht im Unterricht<br />
behandelt, fehlt jedoch keine Fachinformation<br />
für spätere Themenstellungen.<br />
Information oder eine Wiederholung von bereits<br />
Gelerntem.<br />
Im Falle der erstmaligen Bearbeitung dieser Themen<br />
ist es sinnvoll, ergänzende Materialien (Schulbuch<br />
der entsprechenden Unterrichtsfächer) oder<br />
weitere Anschauungsmaterialien einzusetzen.<br />
(in Biomasse, im wärmeren Meerwasser) besteht.<br />
Dieses Wissen ist eine wichtige Grundlage<br />
für das Verständnis von CO 2-Anreicherung<br />
in der Atmosphäre und in weiterer Folge für<br />
das Erkennen des Zusammenhanges von Treibhauseffekt<br />
und Kimawandel.<br />
4 5<br />
prüf nAch!<br />
prüf nAch!
DIE gRUNDLAgE FüR ALLES<br />
E A V L S Y U R C E V W I S E<br />
I F C A P D L W R R J A Q T Z<br />
A I F Z O R H N P I P S H Q L<br />
Y J G O I J A G P Q Q S B P Q<br />
U G D U T E J X L S M E V A Q<br />
G M K V H S A I L U B R N K T<br />
A R Y R K O U U R M K S E D E<br />
H N U R H Y U A L U L P K Z K<br />
J N S C I D Z R B H G E H Y W<br />
G W H K D I J G X G D I P A Y<br />
G A O Z N M X Z Q Z D C O I S<br />
N Q K Q M Z G X L V N H X L D<br />
E H C Ä L F Z T U N B E I M P<br />
E N L J C F E T O L V R B X N<br />
J F F P N Z S F S T O E M U U<br />
Lokale Agenda 21<br />
NACHHALTIgE ENTwICKLUNg<br />
INFoRMATIoN ZU „wIR bRAUCHEN boDEN UNTER DEN FüSSEN!“ (S. 8) INFoRMATIoN ZU „DIE LÖSUNg gIbT ES SCHoN!“ (S. 9)<br />
Die Grundkenntnisse des Bodens sind ebenfalls<br />
eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis<br />
von Klimawandel. Insbesondere kann rund um das<br />
Thema Boden auch „Nutzungskonkurrenz“ nochmals<br />
besprochen werden. Viele der verschiedenen<br />
Nutzungsmöglichkeiten schließen einander aus.<br />
Für das „Suchsel“ <strong>zum</strong> Thema Boden können zur Er-<br />
leichterung auch die gesuchten Wörter vorgegeben<br />
werden:<br />
BAUSTOFFE (9,9,NW)<br />
ERNAEHRUNG (10,1,SW)<br />
HUMUS (10,9,N)<br />
NUTZFLÄCHE (10,13,W)<br />
WASSERSPEICHER (12,1,S)<br />
prüf nAch!<br />
Zum ökologischen Fußabdruck<br />
Unter www.footprint.at gibt es eine passende<br />
Erklärung des ökologischen Fußabdrucks:<br />
„Alle natürlichen Rohstoffe, die wir <strong>zum</strong> Leben<br />
brauchen, benötigen Platz auf unserem Planeten,<br />
um zu wachsen oder hergestellt zu werden.<br />
Die Natur braucht auch Platz, um unse-<br />
re Abfälle abzubauen. Wälder etwa binden<br />
CO 2 und sind damit unverzichtbar im Kampf<br />
gegen den Klimawandel. Mit dem „Ökologischen<br />
Fußabdruck“, auch „Footprint“ genannt,<br />
kann jeder Mensch seinen persönlichen<br />
Flächenverbrauch berechnen, vergleichen und<br />
verbessern. Sowohl der Verbrauch von Ressourcen<br />
(= Footprint) als auch das Angebot an<br />
natürlichen Ressourcen (= Biokapazität) werden<br />
in so genannten „Global Hektar“ (gha)<br />
gemessen. Ein „Global Hektar“ (= 10.000 m²)<br />
entspricht einem Hektar weltweit durchschnittlicher<br />
biologischer Produktivität. Ein Hektar<br />
entspricht einem sehr großen Fußballplatz.<br />
Würden alle Menschen unserer Erde gleich<br />
viel verbrauchen, müssten alle mit maximal 1,8<br />
Hektar auskommen. Derzeit verbrauchen allerdings<br />
Menschen in den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika 9,6 gha, wohingegen Menschen<br />
in Indien mit 0,8 gha auskommen müssen.<br />
Wir Österreicherinnen und Österreicher verbrauchen<br />
im Durchschnitt 4,9 gha – das heißt,<br />
wenn alle so viel für sich in Anspruch nehmen<br />
würden, bräuchten wir 2,7 Planeten Erde.<br />
Und wie viele Planeten von der Qualität der<br />
Erde wären nötig, wenn alle 6,7 Milliarden<br />
Menschen die gleiche Ressourcenmenge verbrauchen<br />
würden wie du?“<br />
Fußabdruck-Rechner für Jugendliche<br />
http://www.footprintrechner.at/<br />
Online-Spiel <strong>zum</strong> Footprint<br />
www.footprint.at/index.php?id=spielen<br />
Das Thema der nachhaltigen Entwicklung für Österreich ist auf der Website www.nachhaltigkeit.at des Lebensministeriums<br />
(BMLFUW) umfassend dargestellt.<br />
Produktionsweisen, die nicht nachhaltig sind<br />
Insbesondere können hier angeführt werden:<br />
➔ Rodungen von Regenwaldgebieten<br />
➔ Pflanzenproduktion mit Mineraldünger unter hohem Aufwand von Energie bei der Herstellung<br />
➔ Deponierung von Abfall ohne vorherige Nutzung von wiederverwertbaren Stoffen<br />
Beim Weltgipfel der Vereinten Nationen beschlossen<br />
178 Staaten der Erde – darunter<br />
auch Österreich – die Agenda 21, das Handlungsprogramm<br />
für eine nachhaltige Entwicklung<br />
im 21. Jahrhundert.<br />
Agenda 21 bedeutet für unsere Orte, Gemein-<br />
den, Städte, Bezirke und Regionen, einen selbst<br />
gestalteten Weg in Richtung mehr Lebensqualität<br />
und Nachhaltigkeit zu gehen. Im Mittelpunkt<br />
stehen kreative Beteiligungsprozesse<br />
und die Ideen von Menschen. Aus einer guten<br />
Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Wirtschaft,<br />
Vereinen und BürgerInnen entstehen<br />
konkrete Maßnahmen und Projekte vor Ort.<br />
Die Lokale Agenda 21 wurde durch die UN-<br />
Konferenz in Johannesburg 2002 bestätigt<br />
und wird von der Europäischen Kampagne<br />
Zukunftsbeständiger Städte und Gemeinden<br />
(Aalborg-Beschlüsse) unterstützt. (Quelle: Miteinander<br />
Zukunft gestalten – Lokale Agenda<br />
21, BMLFUW, Mai 2009)<br />
Auf der Website des Lebensministeriums<br />
(BMLFUW) www.nachhaltigkeit.at/la21 finden<br />
Sie aktuelle Informationen und Nachrichten<br />
<strong>zum</strong> Thema, insbesondere auch mit Verweisen<br />
für jedes Bundesland.<br />
6 7<br />
prüf nAch!<br />
prüf nAch!
NACHHALTIgKEIT IN DER LANDwIRTSCHAFT<br />
INFoRMATIoN ZU „<strong>KLIMASCHUTZ</strong> AM bEISPIEL DER LANDwIRTSCHAFT“ (S. 10/11)<br />
Der biologische Landbau berücksichtigt die natürlichen Kreisläufe.<br />
Grundlagen und Hintergrundinformationen <strong>zum</strong> biologischen Landbau finden Sie unter<br />
www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/landwirtschaft/biolandbau.<br />
Wichtig zu wissen: Biologischer Landbau<br />
Die bisher umfangreichste Übersicht über die ökologischen Vorzüge des biologischen Landbaus gibt eine<br />
FAO-Studie (El-Hage Scialabba & Hattam, 2002), die auf der Literaturstudie von Stolze et al. (2000) aufbaut.<br />
Die bisherige Datenlage aufgrund der Literatur ist als zusammenfassende Beurteilung des biologischen<br />
Landbaus in der folgenden Tabelle dargestellt. Im Schülerinnen- und Schülerheft wurde sie etwas vereinfacht.<br />
Bereich Prozessqualität im ökologischen Landbau<br />
Boden ➔ höherer Humusgehalt, bessere physikalische Stabilität und besseres<br />
Wasserrückhaltevermögen → geringeres Risiko für Erosion<br />
➔ höhere biologische Aktivität, mehr Biomasse, rascheres Recycling von<br />
Nährstoffen, bessere Bodenstruktur<br />
➔ höhere Mykorrhizierung<br />
Wasser ➔ kein Risiko von Pestizidausträgen in Grund- und Oberflächenwasser<br />
➔ Leaching-Raten für Nitrat wesentlich tiefer<br />
Luft ➔ Treibhausgase sind reduziert, weniger reaktive organische Substanzen<br />
von Pestizidanwendungen<br />
➔ tendenziell eine höhere CO 2-Rückbindung in den Boden<br />
Energie ➔ deutlich geringerer Verbrauch an direkter (Treib- und Schmierstoffe)<br />
und indirekter Energie (Dünger- und Pestizidproduktion) pro Fläche<br />
➔ Energienutzungseffizienz (Energie pro Menge) hoch; mit Ausnahme<br />
weniger Kulturen höher als konventionell<br />
Biologische Vielfalt ➔ landwirtschaftliche genetische Ressourcen, inkl. Insekten und<br />
(Biodiversität) Mikroorganismen, sind höher<br />
➔ Wildflora und -fauna sind diverser und häufiger<br />
Landschaft ➔ Ökolandbau-Systeme tragen zu einer diversifizierten Landschaft bei<br />
➔ ökologische Flächen vernetzen besser naturnahe Biotope<br />
http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/landwirtschaft/biolandbau/vlgbio-konv/ [12. 02. 2010]<br />
Umweltleistungen des Biolandbaus<br />
NACHHALTIgKEIT IN DER LANDwIRTSCHAFT<br />
Eine aktuelle Literaturübersicht, bei der 400 Studien gesichtet wurden (Stolze et al., 2000), zeigt, dass der<br />
biologische Landbau in vielen Bereichen geringere Umweltauswirkungen hat als der konventionelle Landbau.<br />
Die Tabelle gibt einen Überblick über die Umweltbewertung des biologischen Landbaus im Vergleich<br />
<strong>zum</strong> konventionellen Landbau.<br />
Ökolandbau ist: viel besser besser gleich schlechter viel schlechter<br />
Biodiversität und Landschaft X<br />
➔ Artenvielfalt X<br />
➔ Tierische Vielfalt X<br />
➔ Lebensraumvielfalt* X<br />
➔ Landschaft* X<br />
Boden X<br />
➔ Organische Masse X<br />
➔ Biologische Aktivität X<br />
➔ Bodenstruktur* X<br />
➔ Bodenerosion X<br />
Grund- und Oberflächenwasser X<br />
➔ Nitrat-Leaching X<br />
➔ Pestizid-Eintrag X<br />
Klima und Luft X<br />
➔ CO 2 X<br />
➔ N 2O* X<br />
➔ CH 4 X<br />
➔ NH 3 X<br />
➔ Pestizide X<br />
Input und Output (Hof) X<br />
➔ Nährstoff-Verbrauch X<br />
➔ Wasser-Verbrauch X<br />
➔ Energie-Verbrauch X<br />
http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/landwirtschaft/biolandbau/ [12. 02. 2010]<br />
* Anmerkung: Die Erfahrungen der letzten Jahre im Biolandbau haben gezeigt, dass sich seit der Veröffentlichung<br />
der Studie im Jahr 2000, Biodiversität und Landbau in folgenden Bereichen verbessert haben:<br />
➔ Lebensraumvielfalt: Weidehaltung verhindert Verbuschung.<br />
➔ Landschaft: Die regelmäßige Abgrasung im Zuge der Weidehaltung<br />
beugt der Erosion vor.<br />
➔ Bodenstruktur: Fruchtfolge fördert den Humusgehalt und verbessert<br />
dadurch die Bodenstruktur.<br />
➔ N 2O: Im Biolandbau wird weniger Lachgas N 2O produziert.<br />
8 9
„<strong>Zurück</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ursprung</strong>“ – Ein Modell zur CO 2-Reduktion in der Landwirtschaft<br />
Eine konkrete Umsetzung der Erkenntnisse zur<br />
nachhaltigen Landwirtschaft – von der Produktion<br />
im bäuerlichen Betrieb über die Verarbeitung bis<br />
zu den Konsumentinnen und Konsumenten – wird<br />
bei den „<strong>Zurück</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ursprung</strong>“-Bäuerinnen und<br />
-Bauern sowie den Verarbeitungsbetrieben gelebt.<br />
Die Erreichung der tatsächlichen Reduktionen an<br />
Treibhausgasen wurde durch das Forschungs-<br />
institut für biologischen Landbau (FiBL) Österreich<br />
untersucht:<br />
„Die CO 2-Bilanzierung wurde entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette, also von der Landwirtschaft<br />
inkl. Vorleistungen (Herstellung von Saatgut,<br />
Dünger u.a.) bis zur Supermarktfiliale durchgeführt.<br />
So wurden auch Verarbeitung, Verpackung,<br />
Transport und Lagerung im Detail berücksichtigt.<br />
Die Lebensmittelverarbeitung und -vermarktung der<br />
bilanzierten Produkte erfolgt auf der Ebene national<br />
ausgerichteter Supermarktketten.“<br />
Bei der Bilanzierung wurde entsprechend der Richtlinien<br />
der IPCC (2007) als Life Cycle Assessment<br />
(LCA) bilanziert. Hierfür wurde vom FiBL Österreich<br />
ein Klimabewertungsmodell entwickelt, das<br />
sich eng an die internationalen Ökobilanzierungsrichtlinien<br />
(ISO-Richtlinien 14040 und 14044)<br />
anlehnt. Damit in Verbindung standen auch eine<br />
NACHHALTIgKEIT IN DER LANDwIRTSCHAFT<br />
kritische, umfangreiche externe Begutachtung der<br />
gesamten Modelle, Berechnungsmethoden und<br />
Berechnungsvorgänge. Die in dieser Studie durchgeführte<br />
CO 2-Bilanzierung erfasst alle relevanten<br />
Treibhausgasemissionen:<br />
➔ Kohlendioxid (CO 2)<br />
➔ Methan (CH 4)<br />
➔ Lachgas (N 2O)<br />
Diese drei Treibhausgase wurden entsprechend<br />
ihrer Klimawirkung als „CO 2-Äquivalente“ (CO 2-eq)*<br />
zusammengefasst. (Quelle: Dr. Thomas Lindenthal,<br />
FiBL Österreich)<br />
*Anmerkung: Für die Umsetzung im Unterricht der<br />
7. und 8. Schulstufe wurde eine vereinfachte Darstellung<br />
des CO 2-Äquivalents als CO 2 gewählt.<br />
Weiterführende Informationen zu den fachlichen<br />
Grundlagen finden Sie unter<br />
http://www.zurueck<strong>zum</strong>ursprung.at/co2-undklimaschutz/co2-fussabdruck/co2-links/<br />
MILCHwIRTSCHAFT UND ACKERbAU MIT KLIMAVoRTEIL<br />
INFoRMATIoN ZU „VoN DER KUH ZUR MILCH“ UND<br />
„VoM KoRN ZUM bRoT“ (S. 12–15)<br />
Im Modell von „<strong>Zurück</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ursprung</strong>“ werden die<br />
Aufgaben einer biologischen Landwirtschaft innerhalb<br />
von acht Grundwerten abgebildet:<br />
➔ Regionalität<br />
➔ Umweltschutz<br />
➔ Gentechnikfreiheit<br />
➔ Tierschutz<br />
➔ Lebensmittelqualität<br />
➔ Transparenz<br />
➔ Fairness Konsument<br />
➔ Fairness Bauer<br />
Die Details dazu sind unter<br />
http://www.zurueck<strong>zum</strong>ursprung.at/grundwerte/<br />
grundwerte-detail/ verfügbar.<br />
Die Webseite wird laufend aktualisiert,<br />
bitte informieren Sie sich direkt unter<br />
www.zurueck<strong>zum</strong>ursprung.at!<br />
Derzeit gibt es in folgenden Regionen<br />
„<strong>Zurück</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ursprung</strong>“-Betriebe:<br />
➔ Eferding<br />
➔ Kaiserwinkl<br />
➔ Kitzbüheler Alpen<br />
➔ Marchfeld<br />
➔ Mühlviertel<br />
➔ Murau, Obdach, Seckauer Alpen<br />
➔ Nationalpark Hohe Tauern<br />
➔ Pannonien<br />
➔ Rosalia und Oberwart<br />
➔ Steirisches Bergland<br />
➔ Tiroler Oberland<br />
➔ Waldviertel<br />
➔ Waldviertler Bergland<br />
➔ Weinviertel<br />
sowie weitere 16 Regionen mit der Produktion<br />
von Bio-Freilandeiern<br />
Aus den Produkten wurden beispielhaft „Bio-Heumilch aus den Kitzbüheler Alpen“ sowie<br />
„Bauernbrot“ der Bäckerei Knusperstube für die Darstellung der CO 2-Reduktion ausgewählt.<br />
Die jeweiligen Produktbeschreibungen und CO 2-Bilanzen dazu sind unter<br />
www.zurueck<strong>zum</strong>ursprung.at/produkte nachverfolgbar.<br />
Zusätzlich sind auch die jeweiligen Produkte vom Regal bis <strong>zum</strong> Produzenten rückverfolgbar:<br />
10 11<br />
http://www.zurueck<strong>zum</strong>ursprung.at/ [13. 02. 2010]
INFoRMATIoN ZU „IMMER DIESER EINKAUF!“ (S.16)<br />
Dilemmageschichte als Methode<br />
Die Geschichte „Immer dieser Einkauf“ hat ein offe-<br />
nes Ende. Eine Konfliktsituation entsteht. Dilemmageschichten<br />
greifen gezielt Erfahrungen aus der<br />
Lebenswelt der Kinder auf und ermöglichen damit<br />
ein lebensweltbezogenes Lernen sowie eine aktive<br />
Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit im Unterricht.<br />
Besonders förderlich bei der Arbeit mit Dilemmageschichten<br />
ist, dass jede Art von Diskussion<br />
immer in einem geschützten Raum stattfindet.<br />
Jede Dilemmasituation räumt unterschiedliche, bisweilen<br />
sogar diskrepante Lösungsmöglichkeiten<br />
ein. Es gibt kein eindeutiges Pro und Kontra und<br />
damit auch kein bedingungslos richtiges, sozial<br />
erwünschtes oder falsches Handeln. Jede Art zu<br />
reagieren bzw. zu handeln, kann aus einer bestimmten<br />
Sichtweise heraus gerechtfertigt sein. Aus<br />
diesem Grund werden die Schülerinnen und Schüler<br />
nicht leichtfertig auf die Diskussionsfragen antworten<br />
können. In diesem Zuge entwickeln sie aber<br />
unweigerlich ein Bewusstsein dafür, dass ein Problem<br />
grundsätzlich mehrere Facetten haben kann<br />
und daher immer aus verschiedenen Blickwinkeln<br />
betrachtet werden muss.<br />
Die Schülerinnen und Schüler trainieren besonders:<br />
➔ einen fiktiven Sachverhalt zu reflektieren,<br />
➔ die eigene Meinung argumentativ zu vertreten,<br />
➔ Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern<br />
genau zuzuhören,<br />
➔ soziale Handlungs-, Konflikt- und<br />
Problemlösungsstrategien,<br />
➔ den sozialen Umgang mit anderen.<br />
oHNE ENTSCHEIDEN gEHT ES NICHT<br />
Wie arbeitet man mit Dilemmageschichten?<br />
Den Text inhaltlich erschließen:<br />
➔ Der Text wird im Plenum vorgelesen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler lesen den Text<br />
in Einzelarbeit still.<br />
Die Schülerinnen und Schüler lesen den Text<br />
in Gruppen.<br />
➔ Die Schülerinnen und Schüler sollen den Text<br />
inhaltlich wiederholen – geben Sie Gelegenheit<br />
<strong>zum</strong> Nachfragen.<br />
Diskussionsphase:<br />
➔ Geben Sie Zeit, um Argumente zu sammeln – entweder<br />
jeder für sich oder in Kleingruppen.<br />
➔ Teilen Sie die Schülerinnen und Schüler in eine<br />
Pro-Gruppe und in eine Kontra-Gruppe.<br />
Das Weiterschreiben des freien Textes sollte in Ein-<br />
zelarbeit stattfinden. Anschließend werden die unterschiedlichen<br />
Ergebnisse in der Gruppe vorgelesen.<br />
(Vergleiche: 50 Dilemmageschichten für Kinder –<br />
<strong>zum</strong> Diskutieren, Schreiben, Weiterspielen, Verlag<br />
an der Ruhr, S. 4ff)<br />
„Oft bestehen Meinungsunterschiede weiter und es<br />
gibt keinerlei Wechsel bei den Meinungen. Dies ist<br />
aber gewollt und völlig natürlich. Mit der Methode<br />
der Dilemmadiskussion soll niemand bekehrt oder<br />
wegen seiner Meinung bedrängt werden. Wer zu<br />
seiner Meinung steht, wird genauso geachtet wie<br />
der, der seine Meinung aus bestimmten Gründen<br />
ändert.“<br />
(G. Lind: Moral ist lehrbar, S.126f)<br />
LÖSUNgEN DER AUFgAbEN (S.17/18)<br />
Weißt du es noch?<br />
1 Die Veränderung unseres Klimas wird wie bezeichnet?<br />
2 Wenn nur so viel von etwas verwendet wird,<br />
wie auch wieder entsteht, ist das …<br />
3 Wenn etwas immer wieder gebunden und<br />
abgegeben wird, ist das ein …<br />
4 Wie nennt man ein wichtiges Treibhausgas?<br />
5 Wie bezeichnet man die gasförmige Hülle um die Erde?<br />
6 Ein Kohlendioxidspeicher um uns herum heißt …<br />
7 Wenn Boden abgetragen wird, heißt das …<br />
12 13<br />
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Warum ist biologische Landwirtschaft schonender für die Umwelt?<br />
Beim Anbau von biologischen Lebensmitteln wird auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln<br />
verzichtet.<br />
Außerdem werden keine leichtlöslichen mineralischen Dünger eingesetzt.<br />
Dadurch sind die Böden im Biolandbau weniger belastet und „gesünder“! In Böden, die biologisch bewirtschaftet<br />
werden, befinden sich mehr Bodenlebewesen.<br />
Das Bodengefüge ist stabiler, das bedeutet, dass es weniger Erosion gibt.<br />
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Böden, die biologisch bewirtschaftet werden, können größere Wassermengen aufnehmen.<br />
Durch die Einhaltung der Fruchtfolge stehen die Nährstoffe aus dem Boden besser zur Verfügung.<br />
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gLoSSAR<br />
Atmosphäre: Ist die gasförmige Hülle um einen<br />
Himmelskörper. Die Erdatmosphäre besteht im Wesentlichen<br />
aus 78,084 % Stickstoff, 20,946 % Sauerstoff,<br />
0,934 % Argon und anderen Edelgasen. Der<br />
Kohlendioxid-Gehalt (CO 2) beträgt nur 0,038 %,<br />
ist aber nach dem Wasserdampf der wichtigste<br />
Verursacher des natürlichen Treibhauseffektes,<br />
ohne den es auf der Erde bedeutend kälter wäre.<br />
Zudem befinden sich in der Atmosphäre zahlreiche<br />
andere Gase, die sog. Spurengase. Dazu gehören<br />
Methan, Ozon, Fluorchlorkohlenwasserstoffe,<br />
Schwefeldioxid und Stickstoffverbindungen.<br />
Biodiversität: Die Biodiversität eines Lebensraumes<br />
setzt sich aus drei Bereichen zusammen: Aus der<br />
Vielfalt an Arten (das sind die verschiedenen Pflanzen,<br />
Tiere und Mikroorganismen), die es innerhalb<br />
eines Ökosystems gibt, aus der Vielfalt der Ökosysteme<br />
selbst und aus der genetischen Vielfalt innerhalb<br />
einer Art.<br />
Biologische Landwirtschaft, biologischer Landbau:<br />
Ist eine umweltschonende Landwirtschaft, bei der<br />
auf vielseitige Fruchtfolge und schonende Boden-<br />
bearbeitung gesetzt wird. Auf chemisch-synthetische<br />
Pflanzenschutzmittel und künstliche Dünge-<br />
mittel wird verzichtet. Der Einsatz gentechnisch ver-<br />
änderter Organismen ist verboten.<br />
Biotop: Ein Biotop ist ein durch bestimmte Pflanzen-<br />
und Tiergemeinschaften gekennzeichneter Lebensraum.<br />
Beispiele sind Nadelwald, Laubwald, Auen<br />
und Streuobstwiesen.<br />
Chlorophyll: Ist das griechische Wort für Blattgrün.<br />
Chlorophyll „fängt“ die Energie des Sonnenlichtes<br />
für die Fotosynthese ein.<br />
CO 2: Ist die chemische Formel für Kohlendioxid<br />
(oder chemisch richtig Kohlenstoffdioxid). Kohlenstoffdioxid<br />
ist ein farb- und geruchloses Gas. Es ist<br />
mit einer Konzentration von ca. 0,038 % ein natürlicher<br />
Bestandteil der Luft.<br />
Dynamisches Gleichgewicht: Ein „bewegtes“<br />
Gleichgewicht, bei dem ein stabiler Zustand nicht<br />
starr oder „statisch“ ist, sondern, trotz eines dauernden<br />
Austausches, ein beständiges System erhalten<br />
bleibt. Ein Beispiel ist Wasser in einem Topf auf<br />
ten werden soll. Unten kommt Wärme dazu, oben<br />
und an den Seiten wird Wärme abgegeben. Wenn<br />
die Wärmezufuhr richtig bemessen ist, bleibt die<br />
Temperatur immer im „Gleichgewicht“.<br />
Einfachzucker: Heißen auch Monosaccharide. Beispiele<br />
sind Glucose und Fructose. Alle Einfachzucker<br />
bestehen aus Ketten von Kohlenstoffatomen, an die<br />
Sauerstoff- und Wasserstoffatome angebunden sind.<br />
Erosion von Boden: Die Bodenerosion ist eine übermäßige<br />
Abtragung von Boden. Das kann durch zu<br />
viel Wind, zu viel Wasser und infolge der Abholzung<br />
von Wäldern verursacht werden.<br />
Google Earth: Ist ein kostenloses Computerprogramm,<br />
mit dem die Erde durch Satelliten- und<br />
Luftaufnahmen betrachtet werden kann.<br />
GVO, GVO-frei: Abkürzung für „gentechnisch veränderter<br />
Organismus“; das sind Pflanzen, Tiere<br />
oder Mikroorganismen, bei denen die Erbanlagen<br />
(Gene) künstlich verändert wurden. Dadurch sollen<br />
bestimmte Eigenschaften, die nicht auf natürliche<br />
Art vorhanden sind, entstehen.<br />
Intergovernmental Panel on Climate Change<br />
(IPCC): Heißt „Zwischenstaatlicher Ausschuss für<br />
Klimaänderungen“ und wird auch als Weltklimarat<br />
bezeichnet. Er wurde 1988 von der UNO gegründet<br />
und soll die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur<br />
Klimaveränderung sammeln.<br />
Mikroorganismen: Kleinste Lebewesen, die mit freiem<br />
Auge nicht sichtbar sind. Beispiele sind Bakterien<br />
sowie mikroskopisch kleine Pilze oder Algen.<br />
Ökosystem: Ein Ökosystem beinhaltet die Gesamtheit<br />
aller Lebewesen in einem Lebensraum.<br />
Pestizidproduktion: Herstellung von Mitteln zur<br />
Schädlingsbekämpfung.<br />
Treibhausgase: Gasförmige Stoffe in der Luft, die<br />
den Treibhauseffekt beeinflussen. Neben Kohlendioxid<br />
sind das z.B. auch Wasserdampf oder Methan.<br />
Zu schädlichen Treibhausgasen werden diese<br />
Stoffe erst dann, wenn mehr als der natürliche Anteil<br />
in die Atmosphäre gelangt.<br />
Soja, Sojabohne: Nutzpflanze mit großem Eiweiß-<br />
und Ölanteil. Die Sojabohne wird vor allem in<br />
Nord- und Südamerika sowie in Asien angebaut.<br />
ANHANg:<br />
LEHRPLAN 3. UND 4. KLASSE HS/AHS UNTERSTUFE<br />
(AUSZUgSwEISE)<br />
http://www.bmukk.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_abs.xml<br />
Februar 2010<br />
Angeführt sind Lehrplanabschnitte mit Bezug <strong>zum</strong> Thema.<br />
dem Ofen, das immer auf 50 Grad Celsius gehal- Sojamehl wird weltweit als Tierfutter verwendet.<br />
14 15
ANHANg<br />
bIoLogIE UND UMwELTKUNDE<br />
Der Unterrichtsgegenstand Biologie und Umweltkunde<br />
hat von der 1. bis zur 4. Klasse die Beschäftigung<br />
mit den Themenbereichen Mensch und Gesundheit,<br />
Tiere und Pflanzen sowie Ökologie und<br />
Umwelt <strong>zum</strong> Schwerpunkt. In allen vier Klassen<br />
dienen diese drei Bereiche zur Strukturierung der<br />
Unterrichtsinhalte.<br />
Beiträge zu den Bildungsbereichen in Biologie<br />
und Umweltkunde in der 3. und 4. Klasse:<br />
Mensch und Gesundheit<br />
➔ Anhand der zu besprechenden Ökosysteme sind<br />
die positiven und negativen Auswirkungen auf<br />
die menschliche Gesundheit zu behandeln.<br />
Tiere und Pflanzen<br />
➔ An Beispielen ausgewählter Vertreter aus dem<br />
Tier- und Pflanzenreich sind Bau und Funktion<br />
sowie Zusammenhänge zwischen Bau, Lebensweise<br />
und Umwelt zu erarbeiten. Die Schwerpunkte<br />
bilden diejenigen Organismen, die für<br />
die menschliche Ernährung eine besondere Rolle<br />
spielen (Nutztiere, Nutzpflanzen). Auf die Bedeutung<br />
der Pflanzen für die Existenz des Lebens<br />
auf der Erde ist einzugehen. Weiters ist die Entwicklungsgeschichte<br />
der Erde und des Lebens,<br />
einschließlich des Menschen, zu behandeln.<br />
Ökologie und Umwelt<br />
➔ Anhand des Ökosystems Boden und eines<br />
landwirtschaftlich genutzten Ökosystems (z. B.<br />
Acker, Wiese) sind ökologische Grundbegriffe<br />
(biologisches Gleichgewicht, Nahrungsbeziehungen,<br />
ökologische Nische, Produzent - Konsument<br />
- Destruent, Stoffkreisläufe) zu erarbeiten<br />
und zu vertiefen. Grundlegende geologische<br />
Kenntnisse sollen dem Verständnis des Bodens<br />
und des Zusammenwirkens von belebter und<br />
unbelebter Natur dienen. Positive wie negative<br />
Folgen menschlichen Wirkens sind hinsichtlich<br />
ihrer Auswirkungen auf das Ökosystem Boden<br />
zu analysieren und zu hinterfragen. Umweltprobleme,<br />
deren Ursachen und Lösungsvorschläge<br />
sind zu erarbeiten. Umwelt-, Natur- und Biotopschutz<br />
sollen an konkreten Beispielen demonstriert<br />
werden.<br />
Tiere und Pflanzen<br />
➔ An Beispielen ausgewählter Vertreter aus dem<br />
Tier- und Pflanzenreich sind Bau und Funktion<br />
sowie Zusammenhänge zwischen Bau, Lebensweise<br />
und Umwelt zu erarbeiten. Die Schwerpunkte<br />
bilden diejenigen Organismen, die für<br />
den Themenbereich Stadtökologie und das gewählte<br />
Ökosystem einer anderen Region von<br />
Bedeutung sind. Weiters sind Grundlagen der<br />
Vererbung zu erarbeiten und deren Anwendungsmöglichkeiten<br />
(z.B. Gentechnik) auch im<br />
Hinblick auf gesellschaftliche und ethische Fragen<br />
zu behandeln und zu diskutieren.<br />
Ökologie und Umwelt<br />
➔ Anhand von Stadtökologie und einem Ökosystem<br />
einer anderen Region (z.B. Meer, Regenwald)<br />
sind ökologische Grundbegriffe (biologisches<br />
Gleichgewicht, Nahrungsbeziehungen,<br />
ökologische Nische, Produzent - Konsument -<br />
Destruent, Stoffkreisläufe) zu vertiefen. Positive<br />
wie negative Folgen menschlichen Wirkens sind<br />
hinsichtlich ihrer Auswirkungen zu analysieren<br />
und zu hinterfragen. Umweltprobleme, deren<br />
Ursachen und Lösungsvorschläge sind zu erarbeiten.<br />
Umwelt-, Natur- und Biotopschutz sollen<br />
an konkreten Beispielen demonstriert werden.<br />
ERNäHRUNg UND HAUSHALT<br />
Bildungs- und Lehraufgabe:<br />
Im Themenbereich Ernährung und Gesundheit sollen<br />
die Schülerinnen und Schüler befähigt werden,<br />
sich für eine der Gesundheit dienliche Ernährungsweise<br />
entscheiden zu können.<br />
Im Themenbereich Haushalt und Gesellschaft soll<br />
die politische, soziale, kulturelle, ökonomische und<br />
ökologische Bedeutung privater Haushalte für die<br />
Gesellschaft erkannt werden. Der Themenbereich<br />
Verbraucherbildung und Gesundheit soll zu einem<br />
gesundheitlich, ökologisch und ökonomisch orientierten<br />
Umgang mit Ressourcen im Haushalt (physische<br />
und psychische Arbeitskraft, Zeit, natürliche<br />
Ressourcen, Geld und Güter) führen.<br />
Der Themenbereich Lebensgestaltung und Gesundheit<br />
soll die Erarbeitung eines gesundheits- und sozialverträglichen<br />
Lebensstilkonzepts unterstützen.<br />
Beitrag zu den Aufgabenbereichen der Schule:<br />
➔ Verantwortungsvolles Verbraucherverhalten durch<br />
nachhaltige Nutzung von Ressourcen; Kultur des<br />
Zusammenlebens und partnerschaftliche Arbeits-<br />
teilung in Fragen der Alltagsgestaltung; Orientierungen<br />
für die Entwicklung sozial- und gesundheitsverträglicher<br />
Lebensstilkonzepte.<br />
Beiträge zu den Bildungsbereichen:<br />
Sprache und Kommunikation<br />
➔ Produktbeschreibungen, schriftliche Arbeits- und<br />
Gebrauchsanleitungen und Rezepte sinngemäß<br />
erfassen und in Handlungen umsetzen; psychische<br />
Funktionen für die Sprachentwicklung<br />
durch sinnliche Erfahrungen gewinnen; einen<br />
der Kultur des Zusammenlebens dienlichen Kommunikationsstil<br />
anwenden.<br />
Mensch und Gesellschaft<br />
➔ Die Bedeutung der Ernährungssicherheit erkennen;<br />
Einstellung für eine gesundheitsfördernde<br />
und sozial verträgliche Lebensweise entwickeln;<br />
soziokulturelle Einflüsse auf das Ernährungsverhalten<br />
und die Gestaltung des Zusammenlebens<br />
im Haushalt erkennen; sich den Stellenwert unentgeltlich<br />
geleisteter Arbeit bewusst machen.<br />
Natur und Technik<br />
➔ Naturwissenschaftliche Erkenntnisse in den Bereichen<br />
Güterbeschaffung, Ernährung, Arbeitsorganisation,<br />
Hygiene und Sicherheit im Privathaushalt<br />
anwenden bzw. erproben; ökosoziale<br />
Zusammenhänge bei der Lebensmittelproduktion<br />
erkennen; Einflüsse von Technik und neuen<br />
Technologien im Haushalt erkennen.<br />
16 17<br />
ANHANg
ANHANg<br />
gEogRAFIE UND wIRTSCHAFTSKUNDE<br />
Bildungs- und Lehraufgabe:<br />
Im Mittelpunkt von Geografie und Wirtschaftskunde<br />
steht der Mensch. Seine Aktivitäten und Entscheidungen<br />
in allen Lebensbereichen haben immer auch<br />
raumstrukturelle Grundlagen und Auswirkungen.<br />
Diese räumlichen Aspekte menschlichen Handelns<br />
sind Gegenstand des Unterrichts. Besonders thematisiert<br />
werden solche Vernetzungen am Beispiel<br />
der Wirtschaft, deren allgemeine Grundlagen zu<br />
erarbeiten sind. Es bieten sich vielfältige Ansätze<br />
fächerverbindenden Arbeitens an. Neben der<br />
bewussten Wahrnehmung wird die Beschreibung<br />
sowie die Erklärung von Sachverhalten, Zusammenhängen<br />
und Entwicklungen des menschlichen<br />
Handelns angestrebt.<br />
Geografie und Wirtschaftskunde soll Schülerinnen<br />
und Schülern helfen, im privaten, beruflichen und<br />
öffentlichen Bereich verantwortungsbewusst und tolerant<br />
zu handeln.<br />
Im Geografie- und Wirtschaftskunde-Unterricht<br />
der 3. Klasse wird angestrebt:<br />
Leben und Wirtschaften in Österreich<br />
➔ Vertiefende Kenntnisse und Einsichten über<br />
Österreich unter Berücksichtigung des Raumes,<br />
der Raumordnung, der Wirtschaft, der Arbeitswelt<br />
und des Umweltschutzes. Darstellung in einzelnen<br />
Bildern und Übersichten. Anbahnen von<br />
Bereitschaft und Fähigkeiten, sich aktuellen, politischen,<br />
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Fragen der näheren Umwelt zuzuwenden. Erweiterung<br />
der topographischen Kenntnisse über<br />
Österreich. Die geforderte Projektarbeit kann<br />
sich auf ein oder mehrere Themenkreise beziehen<br />
und ist sinnvoll in die Jahresplanung einzufügen.<br />
Zusammenarbeit mit anderen Unterrichtsgegenständen.<br />
Gestaltung des Lebensraums durch Menschen<br />
➔ Einige Ursachen und Folgen der Bevölkerungsverteilung<br />
und -entwicklung erfassen und begründen.<br />
Erfassen, wie wirtschaftende Menschen<br />
Räume prägen. Die Notwendigkeit der<br />
Raumordnung begreifen.<br />
Arbeit in Österreich<br />
➔ Bereitschaft anbahnen, sich mit dem Einfluss<br />
neuer Technologien auseinanderzusetzen, sich<br />
fortzubilden und damit berufliche Mobilität zu<br />
gewinnen. Einsicht gewinnen, dass wir alle unsere<br />
Fähigkeiten nützen müssen, um bei der<br />
wachsenden internationalen Konkurrenz in der<br />
Wirtschaft bestehen zu können. Erkennen, dass<br />
Arbeitgebende und Arbeitnehmende teils gleiche,<br />
teils unterschiedliche Interessen haben und<br />
einsehen, dass ihre Zusammenarbeit für die<br />
österreichische Volkswirtschaft sinnvoll ist.<br />
Geldausgaben und Geldanlagen<br />
➔ Erkennen der Notwendigkeit, im privaten Haushalt<br />
Ausgaben der finanziellen Möglichkeiten<br />
entsprechend zu planen. Erfassen, wie man als<br />
Verbraucher bzw. als Verbraucherin mit den<br />
Freiheiten, Rechten und Zwängen in der Marktwirtschaft<br />
umgehen kann. Beispiele für Preisbildung,<br />
Verbraucherpreisindex, Konsumverhalten,<br />
Konsumentenschutz, Wirkung der Werbung.<br />
Regionale Fallstudie als Projektarbeit<br />
➔ Erfassen räumlicher und wirtschaftlicher Erscheinungen,<br />
Zusammenhänge und Probleme an einem<br />
kleinräumigen Beispiel.<br />
Information sammeln, ordnen, bearbeiten, darstellen<br />
und bewerten.<br />
Im Geografie- und Wirtschaftskunde-Unterricht<br />
der 4. Klasse wird angestrebt:<br />
Europa und die Erde im Wandel<br />
➔ Auseinandersetzung mit grundlegenden Gegenwarts-<br />
und Zukunftsfragen Österreichs, Europas<br />
und der Erde. Kenntnisse über die naturräumliche<br />
Ausstattung, die wirtschaftliche, gesellschaftliche<br />
und politische Ordnung bedeutender<br />
Staaten und Regionen. Erweiterung topographischer<br />
Kenntnisse.<br />
Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Europa<br />
➔ Veränderungen von gesellschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Bedingungen, Integrationsbestrebungen<br />
Fallstudie als Projektarbeit<br />
Die Erde ist einem stetigen Wandel unterworfen.<br />
➔ Erfassen, wie der Mensch in Raum und Wirtschaft<br />
auf Grund unterschiedlicher Werthaltungen<br />
handelt und für alle Folgen die Verantwortung<br />
zu tragen hat. Informationen sammeln,<br />
ordnen, bearbeiten, darstellen und bewerten.<br />
➔ Analyse aus geografischer, historischer, gesellschaftlicher,<br />
wirtschaftlicher und ökologischer<br />
Sicht. Zum Beispiel: Verschmutzung der Meere,<br />
Klimaänderungen, ein Raum im Wandel, Waren<br />
aus aller Welt im Supermarkt.<br />
18 19<br />
ANHANg