Ausgabe_1_2007 - IHK Gießen Friedberg
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www.giessen-friedberg.ihk.de<br />
8. Jahrgang · Heft 1 · Januar <strong>2007</strong><br />
Wirtschaftsmagazin<br />
der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
Schuhhaus Darré:<br />
Bester Händler in<br />
Deutschland<br />
Horst Köhler:<br />
Erneuerung und<br />
Gerechtigkeit<br />
Die Unternehmer-Mitmachorganisation<br />
1<br />
Innovativ:<br />
Albat und Wirsam<br />
ausgezeichnet
Dr. Wolfgang Maaß, Präsident<br />
der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
Dr. Matthias Leder, Hauptgeschäftsführer<br />
der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
Wir mit Ihnen<br />
Auftakt<br />
Wir wünschen Ihnen für das Jahr <strong>2007</strong> alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und<br />
geschäftlichen Erfolg. Das vergangene Jahr brachte viel Licht, aber auch viel Schatten.<br />
Die Fußball-WM war ein wunderschönes Ereignis für unser Land. Man hatte<br />
sogar das Gefühl, die Deutschen finden ein wenig zu sich selbst. Mit Freude und<br />
Erleichterung haben wir einen Aufwärtstrend der Konjunktur erlebt. Dies wäre der<br />
richtige Zeitpunkt für die Bundesregierung gewesen, unkonventionelle, wachstumsfördernde<br />
Reformen anzupacken. Jürgen Klinsmann hat es vorgemacht.<br />
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />
hat der Bundesregierung in seinem Jahresgutachten 2006 jedoch die nicht genutzten<br />
Chancen aufgezeigt. Die <strong>IHK</strong>-Organisation schließt sich der Bewertung des<br />
Sachverständigenrates an: ob Gesundheitsreform, Reformen am Arbeitsmarkt oder<br />
Unternehmenssteuerreform: hier gibt es viel nachzubessern. Daran wollen wir – die<br />
<strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> – zusammen mit Ihnen – den Unternehmerinnen und Unternehmern<br />
– mitarbeiten.<br />
„Wir mit Ihnen“, dieses Selbstverständnis haben wir daher dem neuen Leitbild der<br />
<strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> zugrunde gelegt, mit dem wir in das neue Jahr starten wollen.<br />
Das Ehrenamt, die Geschäftsführung, die <strong>IHK</strong>-Mitarbeiter und der Personalrat –<br />
alle haben intensiv an der Erstellung des Leitbildes mitgearbeitet.<br />
Im Vordergrund steht der neu definierte Charakter der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong>: Wir<br />
verstehen uns als Unternehmer-Mitmachorganisation. Gemeinsam mit unseren<br />
Mitgliedern erreichen wir mehr für jeden Einzelnen.<br />
Die Kerngedanken des Leitbildes: Wir setzen uns ein für den wirtschaftlichen Erfolg<br />
unserer Mitgliedsunternehmen. Gemeinsam mit Ihnen, den Unternehmerinnen und<br />
Unternehmern in der Region, wollen wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
gestalten. Durch Ihr Mitwirken wird der Gedanke der Selbstverwaltung erst mit<br />
Leben gefüllt.<br />
Ganz besonders freuen wir uns auch über die Unterstützung des Hessischen Ministerpräsidenten<br />
Roland Koch. Er bestätigt, dass es „richtig und wichtig“ ist, dass die<br />
Wirtschaft ihre Aufgaben selbst wahrnimmt. Dadurch wird der Staat entlastet.<br />
Sie finden das Leitbild in diesem Heft. Ihre Meinung ist uns wichtig. Wir sind<br />
gespannt auf Ihre Resonanz.<br />
Gern würden wir Sie beim <strong>IHK</strong>-Jahresempfang am 18. Januar in der <strong>Gießen</strong>er Kongresshalle<br />
begrüßen.<br />
Sie sind herzlich eingeladen. Machen Sie mit!<br />
Dr. Wolfgang Maaß Dr. Matthias Leder<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 3
4<br />
Inhalt<br />
16<br />
Klare Worte von Bundespräsident Horst Köhler bei<br />
seiner Rede auf der D<strong>IHK</strong>-Vollversammlung in<br />
Bochum: Seine bemerkenswerten Hinweise zur<br />
Arbeitslosenversicherung und zur Ethik des Wirtschaftens<br />
fanden breite Beachtung.<br />
Wirtschaft und Politik<br />
8 ■ ■ Hessen kippt das Ladenschlussgesetz<br />
12 ■ Geschäftschancen in Kaliningrad<br />
13 ■ Mittelhessischer Außenwirtschaftstag<br />
15 ■ Exportleiterkreis trifft sich<br />
17 WJ: <strong>Friedberg</strong>er Herbst<br />
19 Neuer Vorstand bei den WJ<br />
Lebensart<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong><br />
22 In<br />
der Essener Philharmonie wurde der höchstdotierte<br />
deutsche Journalistenpreis für Wirtschaftspublizistik<br />
vergeben. ZDF-Mann Klaus-Peter Siegloch führte<br />
durch ein anspruchsvolles Programm in der designierten<br />
Kulturhauptstadt.<br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
20 ■ Weiterbildungsangebot <strong>2007</strong><br />
20 ■ Zertifikatslehrgang „Projektmanagement“<br />
21 ■ Patent-/Erfinderberatung, Kreditsicherung<br />
24 ■ Geschäftsprozessmanagement<br />
27 ■ <strong>IHK</strong>-Aktionstag „Frauen an den Start“<br />
36 <strong>IHK</strong>-Vollversammlung in <strong>Gießen</strong><br />
28 Jubiläen<br />
30 Veranstaltungskalender<br />
45 Er<br />
war der verruchte Santer, der den allseits geliebten<br />
Häuptling der Apachen in die ewigen Jagdgründe<br />
beförderte. Mittlerweile ist er „everybodys darling“,<br />
verehrter Schauspieler, Autor und Werbestar: Mario<br />
Adorf las in Bad Nauheim.<br />
45 „Blaue Stunde“ im Dottenfelder Hof<br />
50 Spende von M+W Dental<br />
Geschäftsfeldnavigator: ■ Standortpolitik ■ Starthilfe/Unternehmensförderung
39 Neu<br />
gestaltet präsentiert Karstadt Feinkost seine 21.<br />
Filiale „Perfetto“ in <strong>Gießen</strong>. In mediterranem<br />
Ambiente haben die Kunden eine große Auswahl an<br />
Grundnahrungsmitteln und Feinkost sowie Getränken<br />
vom Wasser bis zu veredelten Tropfen.<br />
38 ■ MittelhessenSchau 2006<br />
40 Hess Natur-Textilien GmbH<br />
42 ■ Innovationspreis für Albat und Wirsam<br />
43 ■ Joey´s Pizza eröffnet<br />
Aufmacher / Titel<br />
6 Der Schuh-Oscar für das Jahr 2006 ging an das <strong>Gießen</strong>er<br />
Schuhhaus Darre. Im edlen Ambiente der Münchener<br />
„Fünf Höfe“ wurde dem bekannten <strong>Gießen</strong>er Schuhhaus<br />
attestiert, das beste Schuhhandelshaus Deutschlands, der<br />
Schweiz und Österreichs zu sein.<br />
Titelbild: ???<br />
Nachrichten aus der Region<br />
(Foto: ????)<br />
■ Aus- und Weiterbildung ■ Innovation/Umwelt ■ International ■ Recht/FairPlay<br />
Inhalt<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 5
6<br />
Aufmacher<br />
„Es war schon ein sehr bewegendes Gefühl, als unsere Familie die Auszeichnung<br />
der Schuhbranche überhaupt in Empfang nehmen durfte“,<br />
schreibt der geschäftsführende Darré-Gesellschafter Heinz-Jörg Ebert<br />
in einem Brief an die 69 Mitarbeiter. Um diesen Preis, den die Fachzeitschrift<br />
„Schuhkurier“ ins Leben gerufen hat, kann man sich nicht<br />
bewerben. Eine hochrangige Jury aus Schuhindustrie und -handel und<br />
anderen Fachorganisationen hatten weithin bekannte Schuhhandelsunternehmen<br />
nominiert. Und die Marktforscher fanden in <strong>Gießen</strong> ein<br />
Familienunternehmen vor, das in Mittelhessen mit über 200 Marken<br />
als größter Schuhfachhändler für die ganze Familie gilt – mit einem<br />
besonderen Angebot an Unter- und Übergrößen. Sie bescheinigten<br />
Darré eine außergewöhnliche „persönliche Ansprache und Bindung der<br />
Kunden an das Haus“. Seit einem Dreivierteljahrhundert steht der<br />
Name Darré für schöne und qualitativ hochwertige Schuhe. Im Mittelpunkt<br />
des <strong>Gießen</strong>er Schuhfachgeschäftes aber steht der Mensch: Das<br />
harmonische Miteinander und die ehrliche Freude am Umgang mit<br />
Menschen werden von der Inhaberfamilie Ebert gelebt. 1933 wurde das<br />
Schuhhaus Darré durch Emmy und Edmund Darré in <strong>Gießen</strong> gegründet.<br />
Im Krieg durch Bombenangriffe zerstört, wurde 1945 auf dem<br />
Trümmergrundstück in einem Behelfsbau der Schuhverkauf weitergeführt<br />
und fünf Jahre später der Neubau des Hauses im Seltersweg 87<br />
begonnen. Nach der Hochzeit von Gerd und Marianne Ebert (geb.<br />
Darré) wurden die Verkaufsräume um weitere 300 Quadratmeter vergrößert,<br />
bevor das Haus 1971 total umgebaut und in einem zweiten<br />
Bauabschnitt mit Wohn- und Geschäftsräumen ausgestattet wurde.<br />
Weitere Umbauten der Damen-, Herren- und Kinderschuhabteilungen<br />
sowie die Einrichtung einer Studio-Abteilung mit hochwertiger, erle-<br />
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Darré: Weit über den<br />
Schuh hinaus ...<br />
GIESSEN. Das begeisterte Schmunzeln ist aus den Gesichtern<br />
der Mitglieder der Familie Ebert und der Beschäftigten des<br />
Schuhhauses Darré am Selterstor in letzter Zeit einfach nicht<br />
herauszubekommen, so groß ist die Freude darüber, dass das<br />
Familienunternehmen mit dem Schuh-Courier-Award als<br />
bester Schuhhändler in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz ausgezeichnet wurde, dem „Oscar“ der Schuhbranche.<br />
sener Schuhmode folgten in den nächsten Jahren. 1991 trat mit Heinz-<br />
Jörg Ebert und Schwester Stefanie Uhlemann die dritte Generation in<br />
das Unternehmen ein. Mit der Gründung der Yöry’s-Ebert-Schuhhandels<br />
GmbH, einem Haus für junge Schuhmode, wehte viele Jahre lang<br />
ein frischer Wind durch die Straßen <strong>Gießen</strong>s.<br />
Neben dem erlesenen Sortiment, das von Gerd und Marianne Ebert<br />
gemeinsam mit Tochter Stefanie auf den internationalen Messen mit<br />
Sorgfalt und dem richtigen Näschen für modische Trends zusammengestellt<br />
wird, zeichnet sich das Schuhhaus Darré durch seine zahlreichen<br />
Aktivitäten rund um den Schuh und auch darüber hinaus aus.<br />
Über drei Generationen hinweg hat das Schuhhaus eine ungewöhnlich<br />
erfolgreiche Entwicklung hinter sich und die vierte wächst bereits<br />
heran.<br />
Das konnte nicht allein gelingen, sondern dazu brauchte es engagierte<br />
Mitarbeiter. „Das alles zeigt uns, dass sich auch heute noch die<br />
Anstrengungen eines Familienunternehmens lohnen“, freut sich<br />
Heinz-Jörg Ebert. Und dann gibt es da eine ganz klare Aufgabenteilung.<br />
Ebert: „Meine Schwester Stefanie hat das Händchen für die<br />
Schuhe und ich mache die Kommunikation.“ Bezeichnend für ein<br />
offensichtlich ausgezeichnetes Arbeitsklima ist die Tatsache, dass elf<br />
Mitarbeiter schon über 40 Jahre und 30 bereits über 25 Jahre dem Haus<br />
die Treue halten. Keine Mühe bedeutet es für die ganze Mannschaft, ihr<br />
Schuhhaus in eine Eventbühne mit 200 Sitzplätzen zu verwandeln, auf<br />
der schon viele bekannte Künstler gastierten wie Eva Briegel von der<br />
Band „Juli“. Einfallsreichtum und Event-Management gehören seit<br />
jeher zu den besonderen Stärken des Hauses. Magische Anziehungskraft<br />
übte erst kürzlich die aus der Harald-Schmidt-Show bekannte
Madame Nathalie Licard auf die <strong>Gießen</strong>er Kulturfreunde aus. Mit ihrem<br />
Charme verzauberte sie die Zuhörer bei einer abendlichen Lesung im<br />
Schuhhaus Darré und weckte dabei bei manchem Gast gleichzeitig<br />
Lust auf ein neues Paar Schuhe.<br />
Als Vorreiter gilt das Unternehmen in Sachen Kundenbindung. Schon<br />
2002 führte man die Darré-Persönlichkeitscard ein, eine der ersten<br />
warenwirtschaftsbezogenen Kundenkarten im Familien-Schuheinzelhandel<br />
in Deutschland. Heute umfasst die Kundenkartei 23 000 Karten.<br />
„Alles hat seine Zeit.“ Unter diesem Motto erweist sich das Haus<br />
als höchst verwandlungsfähig. Zum Saisonstart sind dort edles<br />
Ambiente zu bewundern, filigran inszenierte Schaufenster sowie eine<br />
hessenweit einzigartige Modellvielfalt. Außergewöhnliche Events<br />
gehören zu fast jeder Saison. Und auch der „Paukenschlag des Sonderverkaufs“,<br />
wie das im Dezember passierte, ist wichtig für permanente<br />
Modernisierungsphasen. Wenn dann plötzlich 30 000 Paare stark reduzierter<br />
Schuhe in hohen Holzregalen auf ausgerollten Schutzteppichen<br />
den Laden beherrschen, „könnte man sich schon Gedanken über das<br />
ästhetische Empfinden der Familie Ebert machen“, meint Heinz-Jörg<br />
Ebert schmunzelnd. Es ist das Geschick der Mannschaft, zu unterschiedlichen<br />
Anlässen mit variantenreichem Sortiment auch andere<br />
Kundengruppen anzusprechen, andere Bedürfnisse befriedigen zu<br />
können. Das Unternehmen schaut über den Tellerrand hinaus. Da sind<br />
die Eberts einfach nicht bereit, einen Niedergang der Innenstadt so<br />
einfach hinzunehmen. Da wird gekämpft. Es geht um ganzheitliches<br />
Denken, um eine Präsentation der Innenstadt mit besuchenswertem<br />
Einkaufsambiente.<br />
Also muss am Umfeld gearbeitet werden. Als Vorsitzender des Regionalausschusses<br />
<strong>Gießen</strong> der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> hat Ebert maßgeblich<br />
geholfen, über die Gründung von vier BIDs, zu denen auch<br />
BID-Seltersweg gehört, einen Aktivierungsprozess einzuleiten, der<br />
jetzt schon zu einer Art Aufbruchstimmung in der Innenstadt geführt<br />
hat, denn jetzt ziehen wirklich alle Geschäftsleute und alle Hausbesitzer<br />
an einem Strang – und das in die gleiche Richtung!<br />
www.darre.de<br />
Aufmacher<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 7
8<br />
Wirtschaft und Politik<br />
Hessen kippt das Ladenschlussgesetz<br />
Einkaufen rund um die Uhr?<br />
Im November vergangenen Jahres hat der<br />
hessische Landtag das Ladenschlussgesetz<br />
liberalisiert. Seit 1. Dezember 2006 dürfen<br />
Einzelhändler in Hessen ihre Geschäfte an<br />
Werktagen öffnen, wann immer sie wollen<br />
– auch rund um die Uhr. Die Sonn- und<br />
Feiertage bleiben mit vier Ausnahmen<br />
weiterhin geschützt. Diese von den jeweiligen<br />
Kommunen freizugebenden Öffnungstermine<br />
dürfen aber nicht an Weihnachten,<br />
Ostern, Pfingsten, Fronleichnam, den<br />
Adventssonntagen, dem Volkstrauertag<br />
oder am Totensonntag liegen.<br />
Die Einzelhändler im <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Gießen</strong>–<br />
<strong>Friedberg</strong> reagieren unterschiedlich auf die<br />
„neue Freiheit.“ Nachfolgend einige Stimmen<br />
aus dem <strong>Gießen</strong>er Raum:<br />
Wilfried Behrens<br />
(Geschäftsführer Karstadt, <strong>Gießen</strong>):<br />
„Bei uns entscheidet der Kunde über die<br />
künftigen Ladenöffnungszeiten. Von Ende<br />
November 2005 bis ersten Januar 2006 hatten<br />
wir die Filiale in <strong>Gießen</strong> montags bis<br />
Geschäftsführer:<br />
Markus Gilbert 06031/609-2000<br />
Stellvertretender Leiter:<br />
Erhard Krug 06031/609-2010<br />
Geschäftsführer<br />
Robert Malzacher 0641/7954-3500<br />
Referatsleiter Firmen- + Handelsrecht<br />
Horst Schlesinger 0641/7954-4010<br />
samstags von 9.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.<br />
Und das, obwohl uns die bisherige Erfahrung<br />
gezeigt hat, dass in der letzten Stunde<br />
nur noch zwischen drei bis höchstens acht<br />
Prozent des gesamten Tagesumsatzes getätigt<br />
werden. Einen Tag hatten wir probeweise<br />
bis 22.00 Uhr geöffnet. <strong>Gießen</strong> ist<br />
nicht Frankfurt, wir haben ein großes Einzugsgebiet.<br />
Unsere Kunden müssen nach<br />
dem Einkauf irgendwie wieder nach Hause<br />
kommen. In diesem Zusammenhang spielen<br />
auch Verkehrsbetriebe eine entscheidende<br />
Rolle. Sollte es zu längeren Ladenöffnungszeiten<br />
kommen, sind deshalb auch andernorts<br />
neue Regelungen notwendig. Allerdings<br />
werden schon die heutigen Öffnungszeiten<br />
nicht voll ausgeschöpft. Selbst in<br />
Großstädten wie New York, Paris oder Tokio<br />
haben in der Innenstadt angesiedelte<br />
Geschäfte nicht rund um die Uhr geöffnet.<br />
Im Gegenteil. Unser Ziel ist es, auch in<br />
Zukunft durchgehend einen qualitativ<br />
hochwertigen Service zu bieten. Seit 1984<br />
bieten wir unseren Mitarbeitern – der Frau-<br />
<strong>IHK</strong> Geschäftsbereich Standortpolitik<br />
Monika Hein 06031/609-2005<br />
Sonja Albus 06031/609-2015<br />
Daniela Wolf-Mennen 06031/609-2015<br />
Ina Säfken 06031/609-2020<br />
<strong>IHK</strong> Geschäftsbereich Recht und Fair Play<br />
Referatsleiter Wettbewerbs- und<br />
Sachverständigenrecht<br />
Dr. Peter Schlichting 06031/609-4020<br />
enanteil liegt bei 75 Prozent – flexible<br />
Arbeitszeiten. Aus diesem Grund sind wir<br />
auch in der Lage, auf alle Anforderungen<br />
des Marktes umgehend zu reagieren. Wir<br />
können – vorausgesetzt, die Kunden wünschen<br />
es – auch ohne Probleme die Öffnungszeiten<br />
verlängern.“<br />
Sigrid Axmann<br />
(Kinderboutique Takatuka, Lich):<br />
„Hin und wieder bis spät in die Nacht shoppen<br />
ist okay, wenn nächtliche Einkäufe<br />
aber zum Alltag werden, kommt in Kleinstädten<br />
wie Lich bestimmt niemand mehr.<br />
In Großstädten mögen die Dinge natürlich<br />
anders liegen. Ich verspreche mir durch die<br />
Freigabe der Ladenschlusszeiten hingegen<br />
nicht mehr Kunden und werde dementsprechend<br />
meine Öffnungszeiten – montags bis<br />
freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr und an<br />
Samstagen von 9.00 bis 13.00 Uhr – nicht<br />
ändern.<br />
Als Inhaberin und einzige Mitarbeiterin der<br />
Boutique habe ich sowieso schon einen lan-<br />
Leiter des EC-M<br />
Edgar Reinhardt 0641/9481-091<br />
Fax <strong>Friedberg</strong> 06031/609-2030<br />
Christa Homfeld 0641/7954-4015<br />
Sybille Block 06031/609-4025<br />
Fax <strong>Friedberg</strong> 06031/609-4040<br />
Fax <strong>Gießen</strong> 0641/7954-3520<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> ■ Standortpolitik ■ Recht/FairPlay
gen Tag. Persönlich fände ich es besser,<br />
wenn die Möglichkeit bestünde, das<br />
Geschäft an den Adventssonntagen zu öffnen.“<br />
Kurt Lotz<br />
(Marktleiter Toom-Markt, <strong>Gießen</strong>):<br />
„Das neue Gesetz wird kurzfristig nicht zu<br />
einer Konjunktursteigerung führen, sondern<br />
eher für eine Umverteilung sorgen.<br />
Viele Kunden werden ihre Einkäufe auf SB-<br />
Waren verlegen. Von dieser Verlagerung<br />
werden wir erst ab 2008 profitieren können,<br />
wenn sich die Kunden beispielsweise<br />
an die erhöhte Mehrwertsteuer gewöhnt<br />
haben. Im Moment befinden wir uns in<br />
einer Vorbereitungsphase, die für uns<br />
wahrscheinlich nur leichte Umsatzzuwächse<br />
mit sich bringt. Einer Öffnung bis 22.00<br />
Uhr werden wir uns auf Dauer sicher nicht<br />
verschließen können, eine Rund-um-die-<br />
Uhr-Öffnung ist derzeit kein Thema. Unsere<br />
120 Mitarbeiter(innen) haben die Notwendigkeit<br />
verlängerter Öffnungszeiten<br />
erkannt. Noch haben wir aber von 7.00 bis<br />
20.00 Uhr geöffnet.“<br />
Gabi Erdenc<br />
(Marbobo-Kiosk, <strong>Gießen</strong>):<br />
„Vielen Dank für den Hinweis. Als einziger<br />
Kiosk in <strong>Gießen</strong> haben wir bereits seit 2003<br />
23 Stunden am Tag geöffnet. Ich begrüße<br />
die neue Regelung, hoffe aber, dass die<br />
Konkurrenz durch große Anbieter uns auf<br />
Dauer nicht schadet.“<br />
Manuela Scharmann<br />
(Theaterleiterin Kino-Center, <strong>Gießen</strong>):<br />
„Von der Aufhebung des Ladenschlusses<br />
erhoffe ich mir für das Kino positive Impulse.<br />
Zwar werden wir unsere letzten Vorstellungen<br />
weiterhin um 23.00 Uhr haben,<br />
Wirtschaft und Politik<br />
doch gehe ich davon aus, dass diese in<br />
Zukunft noch besser besucht sein werden.<br />
Durch das neue Gesetz wird sich der komplette<br />
Lebensrhythmus ändern. Arbeitnehmer,<br />
die nachts arbeiten, können dann eben<br />
morgens ausschlafen und haben somit ganz<br />
andere Freizeitmöglichkeiten. In unserer<br />
Branche sind Arbeitszeiten bis zwei Uhr<br />
nachts schon lange die Regel.“<br />
Ralf Neuroth<br />
(Total-Tankstellen, Reiskirchen,<br />
Wetzlar und Usingen):<br />
„Die Freigabe der Ladenschlusszeiten ist für<br />
uns ganz klar geschäftsschädigend. Kunden,<br />
die früher nach 20.00 Uhr an Tankstellen<br />
eingekauft haben, können nun theoretisch<br />
ihren Bedarf auch im Supermarkt<br />
decken. Wir werden weiterhin rund um die<br />
Uhr geöffnet haben und alles beim Alten<br />
belassen.“ Petra Zielinski<br />
Wir haben Erfahrung in der arbeitsrechtlichen Schulung von<br />
Kaufleuten und veranstalten unser Seminar<br />
ARBEITSRECHT FÜR PRAKTIKER<br />
am Fr. 26.01.<strong>2007</strong>, Sa. 03.03.<strong>2007</strong> und Fr. 23.03.<strong>2007</strong><br />
auf der Burg Gleiberg bei <strong>Gießen</strong>.<br />
Die von Frau Kreuter geleiteten eintägigen Seminare richten sich<br />
vorrangig an Führungskräfte mit Personalverantwortung. Es wird ein<br />
Kreis von max. 15 Teilnehmern sein, damit ausreichend Zeit zur<br />
Diskussion Ihrer individuellen Fragen bleibt.<br />
Die Veranstaltung informiert auch ausführlich über die Pflichten des<br />
Arbeitgebers nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz.<br />
Die Seminare finden in der Zeit von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr statt.<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt € 290,00 zzgl. USt. und beinhaltet<br />
Pausenverpflegung, ein 3-Gang-Mittagsmenü sowie eine ausführliche<br />
Arbeitsunterlage. Bitte melden Sie sich bis spätestens<br />
4 Wochen vor dem gewünschten Seminartermin an. Wir freuen uns<br />
auf Ihre Teilnahme.<br />
■ Standortpolitik ■ Recht/FairPlay www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 9
16<br />
Wirtschaft und Politik<br />
Bundespräsident Horst Köhler bei der D<strong>IHK</strong>-Vollversammlung<br />
„Erneuerung und Gerechtigkeit“<br />
„Es tut sich was in Deutschland!“: Bei seiner Rede vor der Vollversammlung<br />
des Deutschen Industrie- und Handelskammertages in<br />
Bochum lobte Bundespräsident Horst Köhler positive wirtschaftliche<br />
Entwicklungen; er mahnte aber auch weitere Anstrengungen an.<br />
„Der Weg, den Deutschland seit einigen Jahren geht – flankiert von<br />
der Stabilitätspolitik der Europäischen Zentralbank –, dieser Weg der<br />
Reformen beginnt, sich bezahlt zu machen“, sagte Köhler in seiner<br />
Ansprache, die unter dem Titel „Erneuerung und Gerechtigkeit“<br />
stand.<br />
Doch so erfreulich die aktuelle Entwicklung auch sei: „Es wäre ein<br />
Fehler, bloß auf die positive Seite der Bilanz zu sehen.“ Beim<br />
Wachstum des Produktionspotenzials liege Deutschland seit Jahren<br />
deutlich unter dem Durchschnitt der EU-Länder und erst recht der<br />
OECD-Staaten, so der Bundespräsident.<br />
Als Wachstumstreiber nannte er Bildung sowie Forschung und Entwicklung,<br />
Innovation, private und staatliche Investitionen. Wachstumsbremsen<br />
seien dagegen unter anderem die direkte Steuer- und<br />
Abgabenlast, Lohnnebenkosten, Staatsverschuldung und staatliche<br />
Konsumausgaben, Überregulierung oder die strukturelle Arbeitslosigkeit.<br />
„Mit anderen Worten“, so Köhler, „es liegt noch viel Arbeit<br />
vor uns.“ Insbesondere gelte es, der zunehmenden Orientierungslosigkeit<br />
und gesellschaftlichen Desintegration hier zu Lande zu<br />
begegnen, mahnte der Bundespräsident. Hierzu müssten die Menschen<br />
das Rüstzeug und die Freiheit erhalten, „ihr eigenes Schicksal<br />
Bundespräsident Horst Köhler (r.) mit Christa Thoben, Wirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, und D<strong>IHK</strong>-Präsident Ludwig Georg<br />
Braun. (Foto: Volker Wiciok)<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> ■ Themengebiet
selbst in die Hand zu nehmen und ihr Leben zum Guten zu gestalten“.<br />
Zu entsprechenden Bildungsangeboten müssten zudem wirksame<br />
Anreize und Gelegenheiten zur gesellschaftlichen Teilhabe sowie<br />
überzeugende Erklärungen kommen, was sich warum in Deutschland<br />
ändern müsse. Köhler: „Und noch ein Viertes tut Not auf dem<br />
Weg zum investiven Sozialstaat: Gute Vorbilder, denn die Bürgerin-<br />
<strong>Friedberg</strong>er Herbst – NeuroBalance mit Martin Heß<br />
Der Verstand sitzt stets<br />
„am kürzeren Hebel“<br />
Wenn die Wirtschaftsjunioren Wetterau zu einer Veranstaltung mit<br />
dem Bad Nauheimer Psychologen und Kommunikationsexperten Martin<br />
Heß einladen, ist dies inzwischen schon ein Garant für ein volles<br />
Haus. So auch zum alljährlichen Höhepunkt im Programm, beim<br />
„<strong>Friedberg</strong>er Herbst“: rund 130 Teilnehmer waren gekommen, um im<br />
Spiegelsaal des Hotel Dolce Einblicke in die aktuellen Ergebnisse der<br />
Gehirnforschung zu nehmen und dabei Gewinn für ihren täglichen<br />
Umgang mit sich selbst und den Mitmenschen zu ziehen. Markus<br />
Haselbauer, Vorstandsvorsitzender der WJ Wetterau, freute sich bei<br />
der Begrüßung über die große Resonanz, auf die das Thema gestoßen<br />
war.<br />
Wie der Mensch sich wohl fühlt<br />
„Neuro-Balance“ – so das Stichwort, unter dem Heß sich und die<br />
Zuhörer mit der Frage konfrontierte, wie sich das innere Gleichgewicht<br />
schnell wieder finden oder erhalten lässt, falls es speziell in<br />
berufsbedingten Situationen einmal abhanden und Stress, Angst oder<br />
Depressionen aufkommen. In gewohnt ungezwungener, anschaulicher<br />
und lebhafter Art schilderte Heß innerhalb von drei Stunden die Vorgänge<br />
im Gehirn und wie der Mensch damit umgehen kann, um den<br />
Alltag in Balance zu meistern. Die Forschung ist inzwischen in der<br />
Lage, ins Gehirn hineinzuschauen und mit Messungen die Vorgänge<br />
zu verfolgen. Nach heutigem Stand sitzt das menschliche Bewusstsein<br />
in der vergleichsweise schmalen Hirnrinde. Im Innern sitzt das limbische<br />
System, das für die Emotionen zuständig ist und für ein Individuum<br />
alles Wichtige aus den eingehenden Außeninformationen herausfiltern<br />
soll, damit es sich zurechtfindet. Die Amygdala, auch Man-<br />
■ Standortpolitik<br />
Wirtschaft und Politik<br />
nen und Bürger schauen genau hin, wie sich die Verantwortlichen in<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verhalten und ob bei ihnen Wort<br />
und Tat zusammenpassen.“<br />
Sie finden die komplette Rede unter www.bundespraesident.de<br />
delkern genannt, prüft eingehende Daten auf gefährliche Inhalte, auf<br />
die zu reagieren ist. Alle einlaufenden Informationen werden von Nervenzellen<br />
aufgenommen. Jede dieser Zellen entscheidet, ob die Information<br />
weitergeleitet wird. Dabei hinterlässt jede Info Spuren. Bei dieser<br />
Filterung orientiert sich das Gehirn an schon Bekanntem: „Wir<br />
können nur erkennen, was wir kennen“, so Heß. „Wir sind die Schöpfer<br />
unserer Welt.“<br />
Die Wissenschaft hat sieben primäre Emotionen festgestellt, wobei die<br />
negativen bei weitem überwiegen: Freude, Überraschung, Ärger,<br />
Angst, Trauer, Ekel und Verachtung. Die Emotionen in bestimmten<br />
Zweigstelle<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 17
18<br />
Wirtschaft und Politik<br />
Situationen sind Heß zufolge nicht zu beeinflussen, wohl aber die<br />
Handlung, die daraus folgt. Ziel ist, Balance zu finden zwischen dem,<br />
was an Emotionen herausgefiltert wird, und dem Verstand. Ist es also<br />
ratsam, den Gefühlen zu folgen? Ja, meinte der Referent, wenn es für<br />
den Einzelnen gut ist, ansonsten gilt es, den Verstand einzuschalten<br />
und den Impuls zu begrenzen. Er plädierte dafür, eine Emotion nicht<br />
zu unterdrücken, sondern „anzunehmen“ und nachzuforschen, warum<br />
diese Emotion aufgetaucht ist. Der Verstand sitzt gegenüber der Emotion<br />
immer „am kürzeren Hebel“. Emotionen haben laut Heß Zugriff<br />
auf den Körper und kommen, wenn man sie verdrängt, an ganz anderer<br />
Stelle wieder zum Vorschein“.<br />
Emotionen wirken ansteckend<br />
Bedeutend ist die Verbindung zu anderen Menschen über Gefühle. Das<br />
limbische System kann sich auf andere einstellen und Stimmungen<br />
mit ihnen teilen. Dieses „Resonanzphänomen“ ist beispielsweise in<br />
Fußballstadien zu beobachten, wenn die Mannschaft mit Heimvorteil<br />
von den Zuschauern zum Sieg getragen wird. Viele „Fallen“ verhindern,<br />
dass der Mensch sich wohl fühlt. Dazu zählen Selbsttäuschung,<br />
schlechtes Timing, falsche Erwartung, Seitenblick und Neid. Trotzt<br />
dieser Stolpersteine sind die Möglichkeiten breit gefächert, Wohlbe-<br />
Vorstandsmitglied Stefan Zettl (l.) bedankt sich mit einem Blumenstrauß bei Martin Heß.<br />
finden zu erlangen. Gute Beziehungen zu anderen Menschen tragen<br />
dazu bei. Hilfreich ist, sein Glück in die eigene Hand zu nehmen oder<br />
soziales Engagement zu entwickeln. In Freiheit selbst bestimmtes<br />
Leben oder Abwechslung bereichern den beruflichen und privaten<br />
Alltag.<br />
Ansprechpartner:<br />
Axel Steinbeiß<br />
Geschäftsführer der WJ Wetterau<br />
c/o <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
Telefon: 06031/609-3010<br />
Internet: www.wj-wetterau.de<br />
E-Mail:<br />
steinbeiss@Giessen-<strong>Friedberg</strong>.ihk.de<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> ■ Themengebiet
Der neue Vorstand stellt sich vor: v.l.n.r. Frank Marx, 2. Vorsitzender; Monika Engelke, Pressesprecherin;<br />
Annette Lühken, Schatzmeisterin; Pia Tischer, Kreissprecherin; Rüdiger Bieber,<br />
Leiter Regionalteam <strong>Gießen</strong>; Erhard Krug, Geschäftsführer und Stefan Bingel, Projektleiter<br />
Wirtschaftsjunioren Giessen-Vogelsberg e.V.<br />
Neuer Vorstand für<br />
verstärkte Zusammenarbeit<br />
Die Mitgliederversammlung 2006 stand<br />
unter dem Motto „Zusammenkommen ist<br />
ein Anfang – Zusammenbleiben ist ein Fortschritt<br />
– Zusammenarbeit ist ein Erfolg“ und<br />
fand im Plenarsaal der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
statt.<br />
Insgesamt wurde der fünfköpfige Vorstand<br />
an drei Positionen neu besetzt. Frank Marx<br />
wechselt vom Schatzmeister auf die Position<br />
des zweiten Vorsitzenden, Monika Engelke<br />
übernimmt als neues Vorstandsmitglied das<br />
Amt der Pressesprecherin. Die beiden folgen<br />
Holger Fischer nach, der die beiden Ämter in<br />
Personalunion jahrelang innehatte und aus<br />
privaten Gründen nicht mehr zur Wahl<br />
stand. Als weiteres neues Vorstandsmitglied<br />
übernimmt Annette Lühken die Position der<br />
Schatzmeisterin. Die Wahlen erfolgten einstimmig.<br />
Pia Tischer, die Kreissprecherin<br />
der Wirtschaftsjunioren Giessen-Vogelsberg,<br />
begrüßte zuvor neben den zahlreich<br />
erschienen Mitgliedern und Fördermitgliedern<br />
als Gäste Dr. Matthias Leder, Hauptgeschäftsführer<br />
der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong>,<br />
und Jens Linder, designierter Vorsitzender<br />
der Wirtschaftsjunioren Hessen. Leder hob<br />
in seinem Grußwort besonders die strategische<br />
Zusammenarbeit zwischen den Wirtschaftsjunioren<br />
und der <strong>IHK</strong> hervor, die im<br />
kommenden Jahr ausgebaut werden soll.<br />
Beide Seiten haben sich auf gemeinsame<br />
öffentliche Auftritte, eine Zusammenarbeit<br />
in der Pressearbeit sowie Mitarbeit der Wirtschaftsjunioren<br />
in den <strong>IHK</strong>-Ausschüssen<br />
verständigt. Linder stellte sich als Landesvorsitzender<br />
der Wirtschaftsjunioren für das<br />
Jahr <strong>2007</strong> vor und warb für eine weitere<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
Wirtschaft und Politik<br />
Holger Fischer präsentierte die Ergebnisse<br />
aus einer Mitgliederbefragung vom Oktober<br />
diesen Jahres. Ziel der Befragung war, die<br />
Zufriedenheit der Mitglieder und die Wünsche<br />
für aktuelle Themen zu erfahren. Gute<br />
Beurteilungen gaben die Befragten der<br />
Struktur des Vereins, der Vorstandsarbeit<br />
und den überregionalen Angeboten. Die<br />
wesentlichen Gründe für die Mitgliedschaft<br />
bei den Wirtschaftsjunioren sind Leute mit<br />
ähnlichen Interessen zu treffen, gesellschaftliches<br />
Engagement und die Möglichkeit<br />
der Weiterbildung. Die Ergebnisse der<br />
Befragung flossen direkt in die Planung der<br />
Aktivitäten für das Jahr <strong>2007</strong> ein, die Vorstandsmitglied<br />
und Regionalteamleiter<br />
Rüdiger Bieber nach der Präsentation vorstellte.<br />
Neben den monatlichen Stammtischen<br />
und einem WJ-Netzwerk- und Beratertag<br />
<strong>2007</strong> mit anschließender After-Work-<br />
Party sind unter anderem ganztägige<br />
Weiterbildungsveranstaltungen geplant, die<br />
in Zusammenarbeit mit der Qualifizierungsoffensive<br />
Mittelhessen realisiert werden sollen.<br />
Bei der Themenwahl werden die Wünsche<br />
der Mitglieder berücksichtigt.<br />
In einem interaktiven Impulsreferat zum<br />
Thema „Gemeinsam sind wir stark“ zeigte<br />
André Buschbeck, Coach und Unternehmensberater,<br />
die Stärken eines Teams auf.<br />
Bei dem abschließenden Stehimbiss gab es<br />
für die Mitglieder Gelegenheit zum gemeinsamen<br />
Netzwerken und Meinungsaustausch.<br />
Ansprechpartner<br />
Erhard Krug<br />
WJ Giessen-Vogelsberg e.V.<br />
c/o <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
Tel. 06031/609-2010<br />
krug@Giessen–<strong>Friedberg</strong>.ihk.de<br />
www.wj-giessen-vogelsberg.de<br />
■ Themengebiet www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 19
28<br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
50-jähriges Firmenjubiläum<br />
Geschäftsstelle <strong>Gießen</strong><br />
Holmelin GmbH & Co. KG Feinmechanik<br />
Laubacher Weg 31, 35305 Grünberg-Queckborn 20.11.2006<br />
40-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
Hürner-Funken GmbH, Mücke-Atzenhain<br />
Gerald Kratz 1.8.2006<br />
Volksbank Lauterbach-Schlitz eG, Lauterbach<br />
Ursula Kreuz 1.12.2006<br />
Wenzel OHG, Grünberg<br />
Karlheinz Koch 1.12.2006<br />
25-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
Brühlsche Universitätsdruckerei, <strong>Gießen</strong><br />
Klaus-Dieter Pfeiffer<br />
Canon <strong>Gießen</strong> GmbH, <strong>Gießen</strong><br />
4.1.<strong>2007</strong><br />
Joachim Kowollik 17.2.2006<br />
Frank Thomas Weber 17.8.2006<br />
Carmen Port 31.8.2006<br />
FFT GmbH & Co. KG, Flexible Fertigungstechnik, Mücke<br />
Rehmat Bhatti 16.2.2006<br />
Rainer Zinnkann 2.3.2006<br />
Hans-Jürgen Kreutzer 1.7.2006<br />
Burkhard Otto 2.11.2006<br />
Bernd Schlosser 9.11.2006<br />
Rainer Ehrhardt 30.11.2006<br />
Hüttenberger Kraftverkehr, Erwin Bork GmbH & Co. KG,<br />
Langgöns-Niederkleen<br />
Johann Waldemar Pietryka 8.10.2006<br />
Wolfgang Urklinski 21.10.2006<br />
Kamax-Werke, Rudolf Kellermann GmbH & Co. KG,<br />
Homberg/Ohm<br />
Dieter Bier 1.10.2006<br />
Norbert Bietz 3.8.2006<br />
Ulrich Dietz 23.11.2006<br />
Thomas Fischer 1.8.2006<br />
Dieter Friese 1.9.2006<br />
Manfred Geisel 1.10.2006<br />
Rolf Göpfert 15.9.2006<br />
Lothar Hartwig 3.8.2006<br />
Bernd Heilmann 3.8.2006<br />
Petra Isaakson 1.8.2006<br />
Stephan Löchel 3.8.2006<br />
40-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
Butzbacher Schleifmittel-Werke GmbH, Butzbach<br />
Ursula Schaub 1.12.2006<br />
25-jähriges Arbeitsjubiläum<br />
Jubiläen<br />
Peter Meyer 3.8.2006<br />
Gerhard Metz 2.11.2006<br />
Ewald Möller 2.11.2006<br />
Karin Ruppel 1.12.2006<br />
Richard Schick 1.12.2006<br />
Alfred Schleich 1.12.2006<br />
Dieter Schönhals 9.11.2006<br />
Margit Sehrt 6.12.2006<br />
Alexander Weil 3.8.2006<br />
Volker Wilhelm<br />
Mettler-Toledo GmbH, <strong>Gießen</strong><br />
3.8.2006<br />
Rudolf Axtmann 1.1.<strong>2007</strong><br />
Edeltraud Schimmel<br />
Pasco pharmazeutische Präparate GmbH, <strong>Gießen</strong><br />
1.1.<strong>2007</strong><br />
Karin von Garnier<br />
Poppe + co GmbH & Co. KG, <strong>Gießen</strong><br />
16.11.2006<br />
Necati Kaba 4.1.<strong>2007</strong><br />
Huseyin Ates 4.1.<strong>2007</strong><br />
Habib Eker<br />
Robbe Modellsport GmbH & Co. KG, Grebenhain<br />
4.1.<strong>2007</strong><br />
Reiner Konrad 16.3.2006<br />
Karlheinz Köck 1.5.2006<br />
Werner König 1.5.2006<br />
Andreas Bischof 1.8.2006<br />
Thomas Berting 1.8.2006<br />
Dieter Schweitzer 1.9.2006<br />
Alwin Hoffmann<br />
Verlagsgesellschaft Vogelsberg GmbH & Co. KG,<br />
Oberhessische Zeitung, Alsfeld<br />
1.11.2006<br />
Ursula Hahn-Grimm 1.12.2006<br />
Geschäftsstelle <strong>Friedberg</strong><br />
Wetterauer Getränke GmbH & Co. KG, <strong>Friedberg</strong>-Dorheim<br />
Werner Dewitz 7.12.2006<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> ■ Aus- und Weiterbildung
30<br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
Lehrgänge<br />
<strong>Friedberg</strong> 15. 1. – 26. 3. <strong>2007</strong> Buchführung für Fortgeschrittene 60 Ustd.<br />
<strong>Gießen</strong> 17. 1. <strong>2007</strong>–7. 11. 2008 Wirtschaftsfachwirt (<strong>IHK</strong>) * ca. 530 Ustd.<br />
<strong>Friedberg</strong> 17. 1. – 16. 5. <strong>2007</strong> <strong>IHK</strong>-Fachkraft Business English 48 Ustd.<br />
Modul I: Refresher Course<br />
<strong>Friedberg</strong> 17. 1. – 16. 5. <strong>2007</strong> <strong>IHK</strong>-Fachkraft Business English<br />
Modul III: Advanced Business English<br />
48 Ustd.<br />
<strong>Gießen</strong> 1. 2. – 10. 2. <strong>2007</strong> Ausbildung der Ausbilder (AdA) – Vollzeit<br />
(Einführung am 22. 1. <strong>2007</strong>) **<br />
<strong>Friedberg</strong> 21. 2. – 31. 3. <strong>2007</strong> Vorbereitung auf den Industriemeisterlehrgang – FR Metall ca. 80 Ustd.<br />
<strong>Friedberg</strong> 23. 2. – 24. 3. <strong>2007</strong> Ausbildung der Ausbilder (AdA) – Teilzeit<br />
(Einführung am 12. 2. <strong>2007</strong>) **<br />
<strong>Friedberg</strong> 23. 2. – 31. 3. <strong>2007</strong> Projektmanagement 48 Ustd.<br />
Tagesseminare Referent/in<br />
<strong>Friedberg</strong> 22. + 23. 1. <strong>2007</strong> Computer-Tastschreiben in 2 x 4 Stunden Petra Ladwig<br />
<strong>Friedberg</strong> 26. 1. <strong>2007</strong> Lohnsteuer <strong>2007</strong> Dipl.-Finanzwirt Gerd Schultheiss<br />
Andreas Fuhrmann<br />
<strong>Gießen</strong> 30. 1. <strong>2007</strong> Arbeitsprozesse effizient gestalten Dipl.-Ing. Bernd Petri<br />
<strong>Friedberg</strong> 2. 2. <strong>2007</strong> Führungsautorität und Durchsetzungskraft Prof. Dr. Heinz Ryborz<br />
<strong>Gießen</strong> 5. 2. <strong>2007</strong> Verkaufswirksame Kommunikation mit dem Kunden Martina Heisser<br />
<strong>Friedberg</strong> 6. 2. <strong>2007</strong> Mehr Zeit für das Wesentliche: Zeit- und Selbstmanagement Corinna Agrusow<br />
<strong>Gießen</strong> 12. 2. <strong>2007</strong> Schneller lesen – mehr behalten Matthias Böhme<br />
<strong>Gießen</strong> 14. + 15. 2. <strong>2007</strong> Bewerbertraining Susanne Parisi<br />
<strong>Friedberg</strong> 22. 2. <strong>2007</strong> Was ich über geringfügig Beschäftigte wissen sollte *** RA Dr. Thomas Wolf<br />
<strong>Friedberg</strong> 26. 2. <strong>2007</strong> Das 1 x 1 der Werbung Helmut König<br />
<strong>Friedberg</strong> 28. 2. <strong>2007</strong> Was gibt es Neues im Maklerrecht? *** RA Johannes Engel<br />
Für die ganztägigen Tagesseminare der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> ist ab Januar <strong>2007</strong> ein Frühbucherrabatt möglich.<br />
Nähere Informationen: <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong>: 06031/609-3125 Raid Nashef und -3110 Dagmar Löthe<br />
-3115 Barbara Schäfer *<br />
-3120 Siglinde Schäfer **<br />
-4025 Sybille Block ***<br />
Veranstaltungskalender Januar/Februar <strong>2007</strong><br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> ■ Aus- und Weiterbildung
Beitragsordnung der Industrie- und<br />
Handelskammer <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> hat am<br />
29. November 2006 gemäß den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des<br />
Rechts der Industrie- und Handelskammern (<strong>IHK</strong>G) vom 18. Dezember 1956 (BGBI I S.<br />
920), zuletzt geändert durch Art. 130 der Neunten Zuständigkeitsanpassungsverordnung<br />
vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) folgende Beitragsordnung beschlossen:<br />
§ 1 Beitragspflicht<br />
(1) Die <strong>IHK</strong> erhebt von den <strong>IHK</strong>-Zugehörigen Beiträge nach Maßgabe des<br />
<strong>IHK</strong>G und der folgenden Vorschriften; die Beiträge sind öffentliche Abgaben.<br />
(2) Die Beiträge werden als Grundbeiträge und Umlagen erhoben.<br />
(3) Die Vollversammlung setzt jährlich in der Wirtschaftssatzung die Grundbeiträge,<br />
den Hebesatz der Umlage und die Freistellungsgrenze (§ 5) fest.<br />
§ 2 Organgesellschaften und Betriebsstätten<br />
(1) Verbundene Unternehmen (Organgesellschaften) werden nach den<br />
Bestimmungen des § 2 Abs. 1 <strong>IHK</strong>G als eigenständige <strong>IHK</strong>-Zugehörige<br />
zum Beitrag veranlagt.<br />
(2) Hat ein <strong>IHK</strong>-Zugehöriger mehrere Betriebstätten im Sinne von § 12 AO im<br />
<strong>IHK</strong>-Bezirk, so wird der Grundbeitrag nur einmal erhoben.<br />
§ 3 Beginn und Ende der Beitragspflicht<br />
(1) Die Beitragspflicht entsteht mit Beginn des Geschäftssjahres, erstmalig<br />
mit dem Beginn der <strong>IHK</strong>-Zugehörigkeit.<br />
(2) Erhebungszeitraum für den Beitrag ist das Geschäftssjahr (§ 7 Abs. 1 der<br />
Satzung).<br />
(3) Die Beitragspflicht endet mit dem Ablauf des Monats, in dem die Gewerbesteuerpflicht<br />
erlischt. Sie wird durch die Eröffnung eines Liquidationsoder<br />
Insolvenzverfahrens nicht berührt.<br />
§ 4 Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb<br />
(1) Der Gewerbeertrag wird nach § 7 GewStG unter Berücksichtigung von<br />
§ 10 a GewStG ermittelt.<br />
(2) Falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermeßbetrag nicht festgesetzt<br />
worden ist, tritt an die Stelle des Gewerbeertrags der nach dem Einkommen-<br />
oder Körperschaftsteuergesetz ermittelte Gewinn aus Gewerbebetrieb.<br />
§ 5 Beitragsfreistellung nach § 3 Abs. 3 Sätze 3 bis 5 <strong>IHK</strong>G<br />
(1) Nicht im Handelsregister oder im Genossenschaftsregister eingetragene<br />
<strong>IHK</strong>-Zugehörige, deren Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb<br />
5 200 Euro nicht übersteigt, sind vorbehaltlich eines Beschlusses<br />
nach Abs. 3 vom Beitrag freigestellt.<br />
(2) Die in Absatz 1 genannten <strong>IHK</strong>-Zugehörigen sind vorbehaltlich eines<br />
Beschlusses nach Absatz 3, soweit sie natürliche Personen sind und in den<br />
letzten fünf Wirtschaftsjahren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünfte<br />
aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbständiger<br />
Arbeit erzielt haben, noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder<br />
unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, in dem<br />
Geschäftssjahr der Betriebseröffnung und für das darauf folgende Jahr<br />
vom Grundbeitrag und von der Umlage sowie für das dritte und vierte<br />
Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag oder Gewinn aus<br />
Gewerbebetrieb 25 000 Euro nicht übersteigt.<br />
(3) Wenn nach dem Stand der zum Zeitpunkt der Verabschiedung der Wirtschaftssatzung<br />
vorliegenden Bemessungsgrundlagen zu besorgen ist, dass<br />
bei der <strong>IHK</strong> die Zahl der Beitragspflichtigen, die einen Beitrag entrichten,<br />
durch die in den Absätzen 1 und 2 genannten Freistellungsregelungen auf<br />
weniger als 55 vom Hundert aller ihr zugehörigen Gewerbetreibenden<br />
sinkt, kann die Vollversammlung für das betreffende Geschäftssjahr eine<br />
entsprechende Herabsetzung der dort genannten Grenzen für den Gewerbeertrag<br />
oder den Gewinn aus Gewerbebetrieb beschließen.<br />
§ 6 Berechnung des Grundbeitrags<br />
(1) Der Grundbeitrag kann gestaffelt werden. Zu den Staffelungskriterien<br />
gehören insbesondere Art und Umfang sowie die Leistungskraft des<br />
Gewerbebetriebes. Berücksichtigt werden können dabei der Gewerbeertrag,<br />
die Handelsregistereintragung, das Erfordernis eines in kaufmännischer<br />
Weise eingerichteten Geschäftsbetriebs, der Umsatz, die Bilanzsumme<br />
und die Arbeitnehmerzahl. Die Staffelung und die Höhe der Grundbeiträge<br />
legt die Vollversammlung in der Wirtschaftssatzung fest.<br />
(2) Der Grundbeitrag wird als Jahresbeitrag erhoben. Er ist auch dann in voller<br />
Höhe zu entrichten, wenn der gewerbliche Betrieb oder seine Betriebsstätten<br />
nicht im ganzen Erhebungszeitraum oder nur mit einem Betriebsteil<br />
beitragspflichtig sind. Besteht die Beitragspflicht im Erhebungszeitraum<br />
nicht länger als drei Monate, kann auf Antrag von der Erhebung<br />
des Grundbeitrags ganz oder teilweise abgesehen werden.<br />
§ 7 Berechnung der Umlage<br />
(1) Bemessungsgrundlage für die Umlage ist der Gewerbeertrag.<br />
(2) Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage<br />
für die Umlage einmal um einen Freibetrag gemäß § 3 Abs. 3<br />
Satz 7 <strong>IHK</strong>G für das Unternehmen zu kürzen; bei Unternehmen mit meh-<br />
■ Themengebiet www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 31
32<br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
reren Betriebsstätten wird der Freibetrag vor Ermittlung der Zerlegungsanteile<br />
von der Bemessungsgrundlage des ganzen Unternehmens abgezogen.<br />
§ 8 Zerlegung<br />
(1) Bei einer Zerlegung des Gewerbeertrags sind nur die auf den <strong>IHK</strong>-Bezirk<br />
entfallenen Zerlegungsanteile der Umlagebemessung und, soweit der<br />
Gewerbeertrag für die Bemessung des Grundbeitrags oder die Freistellung<br />
(§ 5) herangezogen wird, auch dabei zugrundezulegen. Satz 1 gilt entsprechend<br />
für die Bemessungsgrundlage Gewinn aus Gewerbebetrieb und<br />
für den Umsatz, die Bilanzsumme oder die Arbeitnehmerzahl, wenn diese<br />
für die Bemessung des Grundbeitrags herangezogen werden.<br />
(2) Die Zerlegung erfolgt nach dem GewStG in der jeweils maßgeblichen Fassung<br />
(gewerbesteuerliche Zerlegung).<br />
§ 9 Bemessungsjahr<br />
(1) Soweit die Beitragsordnung auf den Gewerbeertrag, den Gewinn aus<br />
Gewerbebetrieb, den Umsatz, die Bilanzsumme oder die Arbeitnehmerzahl<br />
Bezug nimmt, sind die Werte des Bemessungsjahres maßgebend.<br />
(2) Das Bemessungsjahr wird in der jährlichen Wirtschaftssatzung festgesetzt.<br />
§ 10 Umsatz, Bilanzsumme, Arbeitnehmerzahl<br />
(1) Der Umsatz wird – vorbehaltlich der Fälle des Absatzes 2 – nach den für<br />
die Ermittlung der Buchführungspflicht gewerblicher Unternehmer in §<br />
141 Abs. 1 Nr. 1 AO genannten Grundsätzen bestimmt.<br />
(2) Als Umsatz gilt für<br />
a) Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute die Summe der<br />
Posten 1–5 der Erträge des Formblattes 2 bzw. der Posten 1, 3, 4, 5, 7<br />
des Formblattes 3 der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute<br />
und Finanzdienstleistungsinstitute vom 11. 12. 1998 (BGBl.<br />
I, S. 3658) in der jeweils geltenden Fassung;<br />
b) Versicherungsunternehmen die Summe der Posten 1–3 des Formblattes<br />
2 Abschnitt I bzw. der Posten 1, 3, 5 des Formblattes 3 Abschnitt I<br />
der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen<br />
vom 8. 11. 1994 (BGBl.I S. 3378) in der jeweils geltenden Fassung.<br />
(3) Die Bilanzsumme wird nach § 266 HGB und die Zahl der Arbeitnehmer<br />
nach § 267 Abs. 5 HGB ermittelt.<br />
§ 11 Registereintragung<br />
(1) Soweit die Beitragsordnung Rechtsfolgen an die Eintragung im Handelsregister<br />
oder Genossenschaftsregister knüpft, ist dieses Kriterium erfüllt,<br />
wenn der <strong>IHK</strong>-Zugehörige zu irgendeinem Zeitpunkt des Geschäftsjahres<br />
in dem jeweiligen Register eingetragen ist. Dieses Kriterium ist ebenfalls<br />
erfüllt, wenn der <strong>IHK</strong>-Zugehörige in einem Register eines anderen Staates<br />
der Europäischen Union eingetragen ist, soweit dieses Register eine dem<br />
deutschen Handelsregister vergleichbare Funktion hat.<br />
(2) Abs. 1 gilt entsprechend, soweit die Beitragsordnung Rechtsfolgen daran<br />
knüpft, dass der Gewerbebetrieb des <strong>IHK</strong>-Zugehörigen nach Art und<br />
Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb<br />
erfordert.<br />
§ 12 Besondere Regelungen für gemischtgewerbliche Betriebe<br />
(1) Die <strong>IHK</strong> erhebt von <strong>IHK</strong>-Zugehörigen, die in der Handwerksrolle oder in<br />
dem Verzeichnis nach § 19 der Handwerksordnung eingetragen sind<br />
(gemischtgewerbliche Betriebe) den Beitrag für den Betriebsteil, der weder<br />
handwerklich (Anlage A und Anlage B Abschnitt 1 der HwO) noch handwerksähnlich<br />
(Anlage B Abschnitt 2 der HwO) ist, sofern der Gewerbebetrieb<br />
nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten<br />
Geschäftsbetrieb erfordert und mit dem weder handwerklichen noch<br />
handwerksähnlichen Betriebsteil einen Umsatz von mehr als 130.000<br />
Euro erzielt hat.<br />
(2) Nur der Gewerbeertrag, der auf den Betriebsteil entfällt, der weder handwerklich<br />
noch handwerksähnlich ist, wird der Umlagebemessung und,<br />
soweit der Gewerbeertrag für die Bemessung des Grundbeitrags oder die<br />
Beitragsfreistellung (§ 5) herangezogen wird, auch dabei zugrundegelegt.<br />
Satz 1 gilt entsprechend für die Bemessungsgrundlage Gewinn aus<br />
Gewerbebetrieb und für den Umsatz, die Bilanzsumme oder die Arbeitnehmerzahl,<br />
wenn diese für die Bemessung des Grundbeitrags oder die<br />
Beitragsfreistellung nach § 5 herangezogen werden.<br />
(3) Im Rahmen der nach dieser Vorschrift vorzunehmenden Zuordnungen<br />
findet § 8 Abs. 2 keine Anwendung.<br />
§ 13 Besondere Regelungen für Inhaber von Apotheken, Angehörige von<br />
freien Berufen und der Land- und Forstwirtschaft<br />
(1) Inhaber einer Apotheke werden mit einem Viertel ihres Gewerbeertrages<br />
zur Umlage veranlagt. Satz 1 gilt entsprechend, soweit der Gewerbeertrag<br />
für die Bemessung des Grundbeitrags oder die Beitragsfreistellung herangezogen<br />
wird.<br />
(2) Abs. 1 findet auch Anwendung auf <strong>IHK</strong>-Zugehörige, die oder deren sämtliche<br />
Gesellschafter vorwiegend<br />
a) einen freien Beruf ausüben oder<br />
b) Land- oder Forstwirtschaft auf einem im Bezirk der <strong>IHK</strong> belegenen<br />
Grundstück oder<br />
c) als Betrieb der Binnenfischerei Fischfang in einem im Bezirk der <strong>IHK</strong><br />
belegenen Gewässer betreiben und Beiträge an eine oder mehrere andere<br />
Kammern entrichten, mit der Maßgabe, dass statt eines Viertels ein<br />
Zehntel der dort genannten Bemessungsgrundlage bei der Veranlagung<br />
zu Grunde gelegt wird. Die <strong>IHK</strong>-Zugehörigen haben das Vorliegen der<br />
Voraussetzungen für die Herabsetzung der Bemessungsgrundlage nachzuweisen.<br />
§ 14 Besondere Regelung für Komplementärgesellschaften<br />
(1) <strong>IHK</strong>-Zugehörigen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft, deren<br />
gewerbliche Tätigkeit sich in der Komplementärfunktion in einer ebenfalls<br />
der <strong>IHK</strong> zugehörigen Personenhandelsgesellschaft erschöpft, kann in<br />
der jährlichen Wirtschaftssatzung ein ermäßigter Grundbeitrag eingeräumt<br />
werden.<br />
(2) Die Wirtschaftssatzung kann vorsehen, dass die Ermäßigung des Grundbeitrags<br />
nur auf Antrag gewährt wird.<br />
§ 15 Beitragsveranlagung<br />
(1) Die Beitragsveranlagung erfolgt durch schriftlichen Bescheid. Dieser ist<br />
dem <strong>IHK</strong>-Zugehörigen in einem verschlossenen Umschlag zu übersenden.<br />
(2) Im Beitragsbescheid ist auf die für die Beitragserhebung maßgeblichen<br />
Rechtsvorschriften hinzuweisen; die Bemessungsgrundlage und das<br />
Bemessungsjahr sind anzugeben. Ferner ist eine angemessene Zahlungsfrist<br />
zu bestimmen, gerechnet vom Zeitpunkt des Zugangs. Der Bescheid<br />
ist mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen.<br />
(3) Sofern der Gewerbeertrag oder der Zerlegungsanteil für das Bemessungsjahr<br />
noch nicht vorliegt, kann der <strong>IHK</strong>-Zugehörige aufgrund des letzten<br />
vorliegenden Gewerbeertrages oder – soweit ein solcher nicht vorliegt –<br />
aufgrund einer Schätzung in entsprechender Anwendung des § 162 AO<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> ■ Themengebiet
vorläufig veranlagt werden. Satz 1 findet entsprechende Anwendung auf<br />
den Gewinn aus Gewerbebetrieb und auf den Umsatz, die Bilanzsumme<br />
und die Arbeitnehmerzahl, soweit diese für die Veranlagung von Bedeutung<br />
sind.<br />
(4) Ändert sich die Bemessungsgrundlage nach Erteilung des Beitragsbescheides,<br />
so erläßt die <strong>IHK</strong> einen berichtigten Bescheid. Zuviel gezahlte<br />
Beiträge werden erstattet, zuwenig erhobene Beiträge werden nachgefordert.<br />
Von einer Nachforderung kann abgesehen werden, wenn die Kosten<br />
der Nachforderung in einem Mißverhältnis zu dem zu fordernden Beitrag<br />
stehen.<br />
(5) Der <strong>IHK</strong>-Zugehörige ist verpflichtet, der <strong>IHK</strong> Auskunft über die zur Festsetzung<br />
des Beitrages erforderlichen Grundlagen zu geben; die <strong>IHK</strong> ist<br />
berechtigt, die sich hierauf beziehenden Geschäftsunterlagen einzusehen.<br />
Werden von dem <strong>IHK</strong>-Zugehörigen Angaben, die zur Feststellung seiner<br />
Beitragspflicht oder zur Beitragsfestsetzung erforderlich sind, nicht<br />
gemacht, kann die <strong>IHK</strong> die Beitragsbemessungsgrundlagen entsprechend<br />
§ 162 AO schätzen; dabei sind alle Umstände zu berücksichtigen, die für<br />
die Schätzung von Bedeutung sind.<br />
§ 16 Vorauszahlungen<br />
Für die Fälle des § 15 Abs. 3 kann die Wirtschaftssatzung regeln, dass die<br />
<strong>IHK</strong>-Zugehörigen Vorauszahlungen auf ihre Beitragsschuld zu entrichten<br />
haben. Die Vorauszahlung ist auf der Grundlage der §§ 6 und 7 nach pflichtgemäßem<br />
Ermessen zu bestimmen. Die Erhebung erfolgt durch Vorauszahlungsbescheid.<br />
§§ 15 und 17 gelten entsprechend.<br />
§ 17 Fälligkeit des Beitragsanspruches<br />
Der Beitrag wird fällig mit Zugang des Beitragsbescheides; er ist innerhalb<br />
der gesetzten Zahlungsfrist zu entrichten.<br />
§ 18 Mahnung und Beitreibung<br />
(1) Beiträge, die nach Ablauf der Zahlungsfrist nicht beglichen sind, werden<br />
mit Festsetzung einer neuen Zahlungsfrist angemahnt. Die Erhebung<br />
einer Mahngebühr (Beitreibungsgebühr, Auslagen) richtet sich nach der<br />
Gebührenordnung der <strong>IHK</strong>.<br />
(2) In der Mahnung ist der Beitragspflichtige darauf hinzuweisen, dass im<br />
Falle der Nichtzahlung innerhalb der Mahnfrist die Beitreibung der<br />
geschuldeten Beträge eingeleitet werden kann.<br />
(3) Die Einziehung und Beitreibung ausstehender Beiträge richtet sich nach<br />
§ 3 Abs. 8 <strong>IHK</strong>G in Verbindung mit § 3 des Hessischen Ausführungsgesetzes<br />
zum Industrie- und Handelskammergesetz.<br />
§ 19 Stundung; Erlaß; Niederschlagung<br />
(1) Beiträge können auf Antrag gestundet werden, wenn die Einziehung bei<br />
Fälligkeit eine erhebliche Härte für den Beitragspflichtigen bedeuten<br />
würde und der Beitragsanspruch durch die Stundung nicht gefährdet<br />
erscheint.<br />
(2) Beiträge können auf Antrag im Falle einer unbilligen Härte ganz oder teilweise<br />
erlassen werden. Im Interesse einer gleichmäßigen Behandlung aller<br />
<strong>IHK</strong>-Zugehörigen ist an den Begriff der unbilligen Härte ein strenger<br />
Maßstab anzulegen.<br />
(3) Beiträge können niedergeschlagen werden, wenn ihre Beitreibung keinen<br />
Erfolg verspricht oder wenn die Kosten der Beitreibung in einem Missverhältnis<br />
zur Beitragsschuld stehen.<br />
(4) Von der Beitragsfestsetzung kann in entsprechender Anwendung von §<br />
156 Abs. 2 AO abgesehen werden, wenn bereits vorher feststeht, dass die<br />
Beitreibung keinen Erfolg haben wird oder die Kosten der Festsetzung und<br />
der Beitreibung in einem Missverhältnis zur Beitragshöhe stehen.<br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
§ 20 Verjährung<br />
Für die Verjährung der Beitragsansprüche gelten die Vorschriften der Abgabenordnung<br />
über die Verjährung der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen<br />
entsprechend.<br />
§ 21 Rechtsbehelfe<br />
(1) Gegen den Beitragsbescheid ist der Widerspruch nach den Bestimmungen<br />
der Verwaltungsgerichtsordnung gegeben. Über den Widerspruch entscheidet<br />
die <strong>IHK</strong>.<br />
(2) Gegen den Beitragsbescheid in Gestalt des Widerspruchsbescheids kann<br />
innerhalb eines Monats nach Zustellung vor dem zuständigen Verwaltungsgericht<br />
Klage erhoben werden. Die Klage ist gegen die <strong>IHK</strong> zu richten.<br />
(3) Rechtsbehelfe gegen Beitragsbescheide haben keine aufschiebende Wirkung<br />
(§ 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 VwGO).<br />
§ 22 Inkrafttreten, Übergangsregelungen<br />
(1) Diese Beitragsordnung tritt zum 1. Januar <strong>2007</strong> in Kraft. § 5 Abs. 2 ist nur<br />
auf <strong>IHK</strong>-Zugehörige anzuwenden, deren Gewerbeanzeige nach dem<br />
31. 12. 2003 erfolgte. Gleichzeitig tritt die Beitragsordnung vom 1. Januar<br />
2004 außer Kraft. Für die Festsetzung/Berichtigung von Beiträgen aus<br />
Geschäftsjahren vor dem 1. 1. <strong>2007</strong> gilt die Beitragsordnung in der vor<br />
dem 1. 1. <strong>2007</strong> geltenden Fassung.<br />
(2) Für die Festsetzung/Berichtigung von Beiträgen der Haushaltsjahre 2000<br />
bis einschließlich 2003 gilt die Beitragsordnung in der vor dem 1. 1. 2004<br />
geltenden Fassung.<br />
(3) Für die Festsetzung/Berichtigung von Beiträgen aus früheren Haushaltsjahren<br />
bis einschließlich 1999 gelten die Beitragsordnungen der bisher<br />
selbständigen Industrie- und Handelskammern <strong>Gießen</strong> und <strong>Friedberg</strong>, in<br />
deren Rechte und Pflichten die Industrie- und Handelskammer <strong>Gießen</strong>-<br />
<strong>Friedberg</strong> zum 1. April 1999 eingetreten ist.<br />
<strong>Gießen</strong>, den 29. November 2006<br />
Dr. Wolfgang Maaß Dr. Matthias Leder<br />
Präsident Hauptgeschäftsführer<br />
Genehmigungsbescheid erteilt am 15. Dezember 2006<br />
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />
Im Auftrag<br />
gez. Elzer<br />
Die vorstehende Beitragsordnung wird hiermit ausgefertigt und im Wirtschaftsmagazin<br />
der Industrie- und Handelskammer <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> veröffentlicht.<br />
35390 <strong>Gießen</strong>, den 2. Januar <strong>2007</strong><br />
Dr. Wolgang Maaß Dr. Matthias Leder<br />
Präsident Hauptgeschäftsführer<br />
■ Themengebiet www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 33
<strong>IHK</strong>-Service<br />
Satzung der Industrie- und<br />
Handelskammer <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
§1 Name und Sitz<br />
(1) Die Kammer führt die Bezeichnung „Industrie- und Handelskammer <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong>“.<br />
(2) Rechtssitz der Kammer ist die Universitätsstadt <strong>Gießen</strong>.<br />
(3) Es werden Hauptgeschäftsstellen in <strong>Gießen</strong> und <strong>Friedberg</strong> unterhalten.<br />
Weitere Geschäftsstellen können eingerichtet werden.<br />
§ 2 Vollversammlung<br />
(1) Die Vollversammlung besteht aus 60 unmittelbar und bis zu 6 mittelbar<br />
gewählten Mitgliedern. Die Wahl der Mitglieder sowie die Dauer und vorzeitige<br />
Beendigung der Mitgliedschaft werden durch die Wahlordnung<br />
geregelt.<br />
(2) Die Vollversammlung bestimmt die Richtlinien der Kammerarbeit und<br />
beschließt – unbeschadet §§ 58, 59 des Berufsbildungsgesetzes – über alle<br />
Fragen, die für die kammerzugehörige gewerbliche Wirtschaft oder die<br />
Arbeit der Kammer von grundsätzlicher Bedeutung sind. Die Vollversammlung<br />
beschließt insbesondere über<br />
a) die Wahl des Präsidenten und des Präsidiums<br />
b) die Bestellung und Abberufung des Hauptgeschäftsführers<br />
c) die Satzung<br />
d) die Wahl-, Beitrags-, Sonderbeitrags- und Gebührenordnung<br />
e) die Geschäftsordnung<br />
f) das Finanzstatut<br />
g) die Feststellung des Wirtschaftsplanes<br />
h) die Festsetzung des Maßstabes für die Beiträge und Sonderbeiträge<br />
i) die Erteilung der Entlastung<br />
j) die Wahl der Rechnungsprüfer<br />
k) die Bildung von Ausschüssen<br />
l) die Errichtung und Schließung von Geschäftsstellen<br />
m) die Errichtung von Ehrengerichten und Schiedsgerichten<br />
n) die Errichtung von Einigungsstellen<br />
o) den Erlass von Vorschriften für öffentlich bestellte und vereidigte<br />
Sachverständige<br />
p) die Ernennung von Ehrenmitgliedern und Ehrenpräsidenten<br />
(3) Die Mitglieder der Vollversammlung sind Vertreter der Gesamtheit der<br />
Kammerzugehörigen und an Aufträge und Weisungen nicht gebunden.<br />
Sie nehmen ihre Aufgaben ehrenamtlich wahr und können lediglich die<br />
ihnen durch Erledigung einzelner Aufträge entstandenen baren Auslagen<br />
erstattet erhalten. Sie haben über alle Mitteilungen, Tatsachen und Verhandlungen,<br />
die ihrer Natur nach vertraulich sind oder als vertraulich<br />
bezeichnet werden, Stillschweigen zu bewahren und sich hierzu bei Amtsantritt<br />
durch Namensunterschrift zu verpflichten.<br />
(4) Das Weitere bestimmt die Geschäftsordnung.<br />
§ 3 Ausschüsse<br />
(1) Die Vollversammlung kann zu ihrer Unterstützung bei der Behandlung<br />
bestimmter Aufgabenbereiche oder besonderer Angelegenheiten Aus-<br />
schüsse, auch Regionalausschüsse, mit beratender Funktion errichten. Sie<br />
beruft für die Dauer ihrer Wahlperiode die Vorsitzenden sowie erforderlichenfalls<br />
deren Stellvertreter. Sie kann dabei auch Personen in die Ausschüsse<br />
vorschlagen, die nicht zur Vollversammlung wählbar sind. Die<br />
Mitglieder der Ausschüsse werden vom Vorsitzenden im Einvernehmen<br />
mit dem Hauptgeschäftsführer festgelegt.<br />
(2) § 2 Abs. 3 gilt sinngemäß für die Mitglieder der Ausschüsse. § 77 Abs. 3<br />
des Berufsbildungsgesetzes bleibt unberührt.<br />
(3) Das Verfahren in den Ausschüssen regelt die Geschäftsordnung. § 80 des<br />
Berufsbildungsgesetzes bleibt unberührt.<br />
§ 4 Präsidium<br />
(1) Das Präsidium besteht aus 6 Mitgliedern: dem Präsidenten, dem Ersten<br />
Vizepräsidenten und vier weiteren Vizepräsidenten. Das Präsidium wird<br />
von der Vollversammlung aus ihrer Mitte für die Dauer ihrer Amtszeit<br />
gewählt. Das Präsidium nimmt sein Amt bis zum Amtsantritt der Nachfolger<br />
wahr; bei vorzeitigem Ausscheiden eines Präsidialmitgliedes soll<br />
eine außerordentliche Neuwahl für die restliche Amtszeit erfolgen. Der<br />
Präsident kann nach einer Amtszeit von 10 Jahren nicht wiedergewählt<br />
werden.<br />
(2) Das Präsidium beschließt über die Angelegenheiten der Kammer, soweit<br />
Gesetz oder Satzung diese Aufgaben nicht der Vollversammlung oder dem<br />
Berufsbildungsausschuss vorbehalten. Das Verfahren im Präsidium regelt<br />
die Geschäftsordnung.<br />
(3) Der Präsident wird, wenn er an der Wahrnehmung seiner Aufgaben rechtlich<br />
oder tatsächlich verhindert ist, durch den Ersten Vizepräsidenten oder<br />
ggf. einen weiteren Vizepräsidenten vertreten.<br />
§ 5 Geschäftsführung<br />
(1) Die Geschäfte der Kammer werden vom Hauptgeschäftsführer, im Vertretungsfalle<br />
von einem Ersten und ggf. von bis zu zwei weiteren stellvertretenden<br />
Hauptgeschäftsführern sowie nach Bedarf angestellten weiteren<br />
Geschäftsführern geführt. Der Hauptgeschäftsführer legt in Absprache mit<br />
dem Präsidenten in einem Organigramm bzw. Geschäftsverteilungsplan<br />
die Aufgabenbereiche bzw. Dezernate fest. Der Hauptgeschäftsführer<br />
kann sich Änderungen vorbehalten.<br />
(2) Über den Anstellungsvertrag des von der Vollversammlung bestellten<br />
Hauptgeschäftsführers sowie über die Vereinbarung von Versorgungsansprüchen<br />
der Angestellten der Kammer entscheidet das Präsidium, über<br />
die Anstellung Abberufung weiterer Geschäftsführer entscheiden der Präsident<br />
und der Hauptgeschäftsführer gemeinsam; die Anstellung weiterer<br />
Mitarbeiter obliegt dem Hauptgeschäftsführer.<br />
(3) Alle Anstellungsverhältnisse sind durch schriftliche Verträge zu regeln.<br />
Den Anstellungsvertrag des Hauptgeschäftsführers unterzeichnen der<br />
Präsident und ein Vizepräsident, die Anstellungsverträge weiterer<br />
Geschäftsführer der Präsident und der Hauptgeschäftsführer; die Anstellungsverträge<br />
weiterer Mitarbeiter unterzeichnet der Hauptgeschäftsführer.<br />
34 www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong><br />
■ Themengebiet
(4) Der Hauptgeschäftsführer ist Dienstvorgesetzter der Angestellten und<br />
Arbeiter; bei seiner Verhinderung übt sein Vertreter seine Befugnisse aus.<br />
§ 6 Vertretung<br />
(1) Der Präsident und der Hauptgeschäftsführer vertreten die Kammer rechtsgeschäftlich<br />
und gerichtlich, soweit Gesetz und Satzung nichts anderes<br />
vorsehen.<br />
(2) Der Präsident kann von einem Vizepräsidenten vertreten werden, der<br />
Hauptgeschäftsführer durch einen stellvertretenden Hauptgeschäftsführer.<br />
(3) Die Führung der Geschäfte der laufenden Verwaltung obliegt dem Hauptgeschäftsführer<br />
allein; er kann durch einen stellvertretenden Hauptgeschäftsführer<br />
vertreten werden.<br />
§ 7 Rechnungswesen<br />
(1) Das Geschäftsjahr der Kammer ist das Kalenderjahr.<br />
(2) Der Hauptgeschäftsführer bereitet im Einvernehmen mit dem Präsidium<br />
den Wirtschaftsplan vor. Der Präsident und der Hauptgeschäftsführer<br />
überwachen die Einhaltung des von der Vollversammlung festgestellten<br />
Wirtschaftsplanes.<br />
(3) Die Vollversammlung stellt den Wirtschaftsplan fest und wählt aus ihrer<br />
Mitte jeweils zwei Rechnungsprüfer für die Prüfung des Jahresabschlusses.<br />
Die Rechnungsprüfer berichten der Vollversammlung vor der<br />
Beschlussfassung über die Entlastung über das Ergebnis ihrer Prüfung.<br />
(4) Das Präsidium hat für jedes Geschäftsjahr der Vollversammlung Rechnung<br />
zu legen und um seine Entlastung sowie die Entlastung des Hauptgeschäftsführers<br />
nachzusuchen.<br />
(5) Alles Weitere regelt das Finanzstatut.<br />
§ 8 Ehrenpräsidenten und Ehrenmitglieder<br />
Persönlichkeiten, die sich um die Kammer und die Wirtschaft im Kammerbezirk<br />
besonders verdient gemacht haben, können durch Beschluss der Vollversammlung<br />
zu Ehrenmitgliedern der Vollversammlung und, sofern sie Präsidenten<br />
waren, zu Ehrenpräsidenten ernannt werden. Ehrenpräsidenten<br />
haben das Recht, als Gäste an Sitzungen des Präsidiums und der Vollversammlung<br />
teilzunehmen, Ehrenmitglieder haben das Recht, als Gäste an den<br />
Sitzungen der Vollversammlung teilzunehmen.<br />
§ 9 Veröffentlichungsorgan<br />
Veröffentlichungsorgan der Kammer ist ihr unter dem Titel „Wirtschaftsmagazin<br />
der Industrie- und Handelskammer <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong>“ erscheinendes<br />
Magazin.<br />
Anzeigenschluss<br />
<strong>Ausgabe</strong> Februar <strong>2007</strong>:<br />
15. Januar <strong>2007</strong><br />
■ Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
§ 10 Inkrafttreten<br />
Diese Satzung tritt zum 1. Januar <strong>2007</strong>, zukünftige Änderungen treten am<br />
Tagen nach ihrer Veröffentlichung – jeweils nach ministerieller Genehmigung<br />
– in Kraft. Gleichzeitig tritt die Fassung vom 1. April 1999, zuletzt<br />
geändert durch den Beschluss der Vollversammlung vom 16. September 2003<br />
außer Kraft.<br />
35390 <strong>Gießen</strong>, den 29. November 2006<br />
Industrie- und Handelskammer <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
Dr. Wolgang Maaß Dr. Matthias Leder<br />
Präsident Hauptgeschäftsführer<br />
Genehmigungsbescheid erteilt am 15. Dezember 2006<br />
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />
Im Auftrag<br />
gez. Elzer<br />
Die vorstehende <strong>IHK</strong>-Satzung wird hiermit ausgefertigt und im Wirtschaftsmagazin<br />
der Industrie- und Handelskammer <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> veröffentlicht.<br />
35390 <strong>Gießen</strong>, den 2. Januar <strong>2007</strong><br />
Dr. Wolgang Maaß Dr. Matthias Leder<br />
Präsident Hauptgeschäftsführer<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong><br />
35
36<br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
Gemeinsam sind wir stark:<br />
Haupt- und Ehrenamt ziehen an<br />
einem Strang<br />
„Die <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> und die Stadt<br />
<strong>Gießen</strong> haben von allen nichtpolitischen<br />
Gruppen am stärksten Einfluß auf die Entstehung<br />
des hessischen Gesetzes zur Stärkung<br />
innerstädtischer Geschäftsquartiere<br />
(INGE) gehabt.“ So lautete das Ergebnis des<br />
Forschungsprojektes „Wirtschaftsverbände<br />
in der Landespolitik – Die Entstehung des<br />
INGE-Gesetzes in Hessen“, das Dr. Michael<br />
Stoiber vom Institut für Politikwissenschaften<br />
der Technischen Universität Darmstadt<br />
im Rahmen der <strong>IHK</strong>-Vollversammlung in<br />
<strong>Gießen</strong> vorstellte. Bemerkenswert sei insbesondere<br />
die erfolgreiche Informationsmittlerfunktion<br />
der <strong>IHK</strong>. Nicht etwa die hessische<br />
CDU-Landtagsfraktion, sondern die<br />
genannten „nichtstaatlichen Akteure“ hätten<br />
die Vermittlerfunktion zwischen den<br />
verschiedenen Interessengruppen übernommen.<br />
Die CDU-Landtagsfraktion habe den<br />
von der <strong>IHK</strong> zugespielten Ball aufgenommen<br />
und die Vorlage als Gesetzentwurf in<br />
den Landtag eingebracht. Stoiber lobte das<br />
außerordentliche Engagement von Karstadt-<br />
Chef Wilfried Behrens, Heinz-Jörg Ebert<br />
vom Schuhhaus Darré und <strong>IHK</strong>-Geschäftsführer<br />
Markus Gilbert.<br />
Effiziente<br />
Interessenvertretung<br />
„Das INGE-Gesetz verdeutlicht einmal mehr,<br />
wie die <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> die Interessen<br />
ihrer Mitglieder erfolgreich vertritt. Mit der<br />
Umsetzung der Business Improvement Districts<br />
(BIDs) haben wir es geschafft, dass<br />
ganz Deutschland auf <strong>Gießen</strong> schaut“,<br />
betonte <strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias<br />
Leder. Die ersten Erfolge des Projektes<br />
seien schon erkennbar. Leder nannte als Beispiel<br />
die geschmackvolle Weihnachtsbeleuchtung.<br />
Als ein weiteres Beispiel für das<br />
wirtschaftspolitische Engagement der <strong>IHK</strong><br />
führte er die erfolgreiche Resolution an den<br />
hessischen Wirtschaftsminister Dr. Alois<br />
Rhiel zur Verhinderung einer Lkw-Maut auf<br />
der B 254 an.<br />
„Gemeinsam sind wir stark“, resümierte der<br />
Erste Vizepräsident Fritz Hartmut Ulrich.<br />
Zusammen mit Leder stellte er das neue<br />
<strong>IHK</strong>-Leitbild mit dem Motto „Mitmachen,<br />
Mitbewegen, Mitgewinnen“ vor. Das Titelbild<br />
der Broschüre, aufgenommen in der<br />
Heimat der <strong>Gießen</strong> 46ers, der <strong>Gießen</strong>er<br />
Sporthalle Ost, spiegelt das neue Selbstverständnis<br />
der „Unternehmer-Mitmachorganisation“<br />
wider: Das Ehrenamt und das Hauptamt<br />
verstehen sich als Team. Gemeinsam<br />
mit den Mitgliedern erreicht die <strong>IHK</strong> mehr<br />
für jeden Einzelnen. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Ehrenamt und den Unternehmen<br />
solle weiter intensiviert werden, unterstrich<br />
auch Präsident Dr. Wolfgang Maaß: Weitere<br />
Unternehmer würden als Botschafter und<br />
Multiplikatoren für die gemeinsamen Ziele<br />
gesucht.<br />
Viermal Ausbildungswachstum<br />
in Folge<br />
In seinem Bericht hob Dr. Wolfgang Maaß<br />
ein positiv verlaufenes Gespräch mit der<br />
Landtagsfraktion der hessischen FDP über<br />
die Beibehaltung der <strong>IHK</strong>-Pflichtmitgliedschaft<br />
hervor. Für das Prinzip der Selbstverwaltung<br />
sprechen auch die erfreulichen<br />
Ergebnisse, die Maaß auf der Ausbildungsplatz-Pressekonferenz<br />
am 31. Oktober<br />
verkünden konnte. Im Vergleich zum<br />
Vorjahr konnte die Anzahl neu eingetragener<br />
Ausbildungsverhältnisse um weitere<br />
3,9 Prozent gesteigert werden. Zum vierten<br />
Mal in Folge konnte damit eine Steigerung<br />
erzielt werden.<br />
Wirtschaftsjunioren<br />
kooperieren mit der <strong>IHK</strong><br />
Eine engere Zusammenarbeit zwischen<br />
den Wirtschaftsjunioren (WJ) Giessen-<br />
Vogelsberg und Wetterau kündigten deren<br />
Vorsitzende Pia Tischer und Markus<br />
Haselbauer an. In einem Strategiegespräch<br />
haben <strong>IHK</strong> und WJ unter anderem eine<br />
gemeinsame Veranstaltung im Jahr <strong>2007</strong><br />
geplant.<br />
Der D<strong>IHK</strong>-Mittelstandsausschuss setze<br />
sich im kommenden Jahr verstärkt für den<br />
Bürokratieabbau ein, berichtete Fritz Hartmut<br />
Ulrich. Mitunter unnütze Bürokratie<br />
verursache vermeidbare Kosten für die<br />
Wirtschaft. Fünf Unternehmen aus der<br />
Vollversammlung der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />
erklärten sich spontan bereit, die Zeit<br />
zu messen, die das Ausfüllen von Formularen<br />
in Anspruch nimmt. Die Ergebnisse<br />
sollen in einen deutschlandweiten Test<br />
einfließen.<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> ■ Themengebiet
Landesregierung setzt<br />
auf MitteHessen e. V.<br />
Mittelhessen habe mittlerweile zu einem<br />
kompetenten Ansprechpartner für die Landesregierung<br />
entwickelt, berichtete Matthias<br />
Leder. Dieser Erfolg sei maßgeblich dem<br />
derzeit 71 Mitglieder zählenden Regionalmanagementverein<br />
MitteHessen zu verdanken,<br />
der Ende September zum Ersten Parlamentarischen<br />
Abend geladen hatte. Bereits<br />
am 16. Januar <strong>2007</strong> werden die Ergebnisse<br />
des ersten Teils einer Machbarkeitsstudie<br />
zum geplanten Medizintechnikzentrum<br />
Mittelhessen präsentiert. Unter einem Dach<br />
sollen hier Wirtschaft und Wissenschaft die<br />
Wachstumschancen dieser Branche für die<br />
Region umsetzten. Der zweite Teil der Studie<br />
behandelt die bauliche Umsetzung des<br />
Projektes. Wie Leder mitteilte, hat der hessische<br />
Ministerpräsident Roland Koch die<br />
Unterstützung der Landesregierung zugesichert.<br />
Umstellung des <strong>IHK</strong>-<br />
Rechnungswesens<br />
Mit nur zwei Gegenstimmen wurde der<br />
Wirtschaftsplan/die Wirtschaftssatzung der<br />
<strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> für das Jahr <strong>2007</strong><br />
verabschiedet. Ab dem 1. Januar <strong>2007</strong><br />
ersetzt die kaufmännische Buchführung<br />
(Doppik) das kamerale Rechnungswesen,<br />
erläuterte Rainer Schwarz, Vorsitzender des<br />
<strong>IHK</strong>-Service<br />
Haushaltsausschusses. Bei stabilen Beitragssätzen<br />
sieht die Wirtschaftsatzung im<br />
Jahr <strong>2007</strong> Einnahmen von ca. 8,222 Millionen<br />
Euro vor. Dem gegenüber stehen <strong>Ausgabe</strong>n<br />
von knapp 8,458 Millionen Euro. Das<br />
strukturelle Defizit von 236 000 Euro habe<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert.<br />
Die Unterdeckung resultiere aus erforderlichen<br />
Investitionen in Baumaßnahmen in<br />
der Geschäftsstelle <strong>Friedberg</strong> und soll aus<br />
Rücklagen beglichen werden. Nach dem<br />
Bericht der Rechnungsprüfer Heinrich Mai<br />
und Ulrich Habermehl, die den Rechnungsabschluss<br />
2005 geprüft hatten, wurden <strong>IHK</strong>-<br />
Präsidium und Hauptgeschäftsführer entlastet.<br />
Mai und Habermehl wurden für den<br />
Rechnungsabschluss 2006 erneut als Prüfer<br />
gewählt. Petra Zielinski<br />
Die Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Giessen-Vogelsberg, Pia Tischer, während ihrer Ausführungen auf der <strong>IHK</strong>-Vollversammlung.<br />
(Foto: Franz E. Möller)<br />
■ Themengebiet www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 37
38<br />
Nachrichten aus der Region<br />
Kompakt und effizient<br />
MittelhessenSchau 2006<br />
Am 10. November öffnete die 31. MittelhessenSchau unter der<br />
Schirmherrschaft von Staatsminister Volker Bouffier ihre Pforten.<br />
Veranstalter war die Messe Giessen GmbH unter der Leitung von<br />
Beate und Roland Zwerenz. Auf einer Fläche von 9 100 m2 mit sechs<br />
Hallen konnten knapp 300 Aussteller an drei Tagen ihre Waren und<br />
Dienstleistungen präsentieren.<br />
In seiner Eröffnungsrede betonte Regierungspräsident Wilfried<br />
Schmied den hohen Stellenwert der Veranstaltung für die Region.<br />
„Sie ist ein Beitrag für die bereits ermutigende Situation der wachsenden<br />
Wirtschaft und dem sich belebenden Arbeitsmarkt“, so<br />
Schmied. Diese Entwicklung, die derzeit besonders der Handwerkerschaft<br />
volle Auftragsbücher beschere, erwarte er auch für die nächste<br />
Zukunft.<br />
Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich begeisterte neben dem gesamten<br />
Angebot besonders die diesjährige Programmerweiterung<br />
zum Thema Kinder- und Babywelt. Sie verband damit die Hoffnung,<br />
dass Eltern mit ihrem Nachwuchs ein attraktives Angebot erhielten<br />
– und die Lust auf Familienzuwachs oder gar -neugründung geför-<br />
dert werde. Ein buntes Programm aus Produkten, Mitmachaktionen<br />
und Unterhaltungskünstlern bot sich den großen und kleinen Besuchern.<br />
Wie auch seine Vorredner begrüßte Dr. Wolfgang Maaß, Präsident<br />
der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong>, die Entwicklung der traditionellen Messe<br />
hinsichtlich Wachstum und Bereicherung mit neuen Ideen und Themen.<br />
„Zudem finden Unternehmen im Bereich der Aus- und Weiterbildung<br />
bei uns immer ein offenes Ohr“, betonte Maaß.<br />
Dieser Thematik wurde die Veranstaltung mit ihrem Special „Karriere“<br />
gerecht. In Halle 4 konnten sich die Besucher über verschiedene<br />
Möglichkeiten und Trends zur Aus- und Weiterbildung informieren.<br />
Rund 120 Handwerksberufe wurden vorgestellt. Bereits in die<br />
Berufswelt Eingestiegenen bot sich die Vielfalt neuer Erkenntnisse<br />
zur Entwicklung des Arbeitsmarktes bis hin zur Existenzgründung.<br />
Vorträge rundeten das Angebot ab.<br />
Das zweite Sonderthema „Reisemarkt“ umfasste eine Auswahl von<br />
Vertretern der Touristik- und Freizeitbranche. Unter dem Motto „Hessen,<br />
gesund & gut“ konnten sich Interessierte unter anderem über tra-<br />
Torte statt Band – Gerda Weigel-Greilich, Dr. Wolfgang Maaß, Wilfried Schmied und Roland Zwerenz beim Anschnitt.<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> ■ Standortpolitik
ditionelle Herstellungsverfahren schmackhafter Getreide- und<br />
Milcherzeugnisse erkundigen. Zudem reichte das Angebot vom<br />
Thema „Abendmode“ über „Massagegeräte“ bis hin zu Wohnmobilen.<br />
Weitere Informationen zur Messe<br />
und deren Ausstellern unter www.messe-giessen.de<br />
Täglich feine Kost bei Karstadt in <strong>Gießen</strong><br />
Alles Perfetto<br />
Unbelegt war der Kunstname für die Feinkost-Ladenkette, die am 9.<br />
November im <strong>Gießen</strong>er Karstadt eine Filiale eröffnete. Vorgestellt<br />
wurde die neue Abteilung von Geschäftsführer der Karstadt Feinkost<br />
GmbH, Karl-Heinz Dautzenberg, Karstadtchef Wilfried Behrens, Verkaufsleiter<br />
Peter Hofmann und Marktleiter Thorsten Melchert. Die<br />
Assoziation mit der Eigenschaft perfekt zeige sich in der Bestrebung,<br />
Nachrichten aus der Region<br />
den Kundenwünschen in jeglicher Hinsicht eine große Vielfalt im<br />
Sortiment zu bieten. „Die Sortimentsbreite ist bei gleicher Bedienfläche<br />
optimiert“, erklärt Hofmann. Auf einer mediterran gestalteten<br />
Verkaufsfläche von 1 250 Quadratmetern finden die Kunden ein<br />
Angebot von rund 16 000 Artikeln. Von Marken bis No-name kann<br />
jeder seinen täglichen Bedarf abdecken. Auf regionale Nähe wird<br />
dabei ebenso großen Wert gelegt wie auf hohen Qualitätsstandard.<br />
„Turbofleisch werden Sie bei uns nicht finden“, so Marktleiter Thorsten<br />
Melchert. „Nach einer Aufzucht von acht bis neun Monaten finden<br />
Sie beim Braten in Ihrer Pfanne Fleisch und kein Wasserbad.“<br />
Service und Beratung wird durch fachkundiges Personal gewährleistet.<br />
Der Perfetto-Treff, vorher Fish-Point, lädt ein zum Innehalten<br />
und bietet kulinarische Genüsse zum sofortigen Verzehr. Dazu kann<br />
der Gast schon mal einen der über 1 300 Weine probieren, den die<br />
Vinothek neben Sekt, Champagner und Spirituosen anbietet.<br />
Die Karstadt Feinkost GmbH & Co. KG ist ein Joint Venture zwischen<br />
Karstadt und Rewe. Seit Gründung der Kette im Jahr 2005 mit Eröffnung<br />
in Wiesbaden ist die Filiale in <strong>Gießen</strong> die Nummer 21. „Weitere<br />
werden folgen“, kündigte Geschäftsführer Dautzenberg an.<br />
Weitere Informationen im Netz unter<br />
www.karstadt-feinkost.de.<br />
Umgeben von einem Teil der über 60 Mitarbeiter: Marktleiter Thorsten Melchert und Geschäftsführer der Karstadt Warenhaus AG, Wilfried<br />
Behrens.<br />
■ Standortpolitik www.giessen-friedberg.ihk.de · 1/<strong>2007</strong> 39
Blaue Stunde im Dottenfelder Hof, Bad Vilbel<br />
Erlebnis mit Wein und Schokolade<br />
Verbanden kulinarischen Genuss mit Poesie und Sachkunde: Pralinenherstellerin Iris Müßig<br />
und Weingutbesitzer Wilfried Jacobus.<br />
Lesung im Jugendstiltheater des Hotel Dolce, Bad Nauheim<br />
Mario Adorf begeisterte<br />
Knapp 800 Literaturliebhaber und Mario-<br />
Adorf-Fans lauschten der 70minütigen<br />
Lesung des internationalen Stars in einem der<br />
schönsten Theatersäle Hessens. Im nostalgischen<br />
Jugendstiltheater des Hotel Dolce Bad<br />
Nauheim intonierte Adorf mit Witz, Selbstironie<br />
und jungenhaftem Charme Kindheitserinnerungen<br />
aus seiner Autobiografie „Himmel<br />
und Erde“ sowie zwei kurze Weihnachtsgeschichten.<br />
Unter dem Motto „Dolce Cultura“<br />
eröffnete der Schauspieler, Chansonier und<br />
Buchautor die Literatur-Reihe des „Dichter im<br />
Dolce“, die mit weiteren prominenten Autoren<br />
fortgesetzt wird. Die Resonanz des Publikums<br />
war einhellig: Ein überaus gelungener<br />
Abend, der ein sehr intimes, spannendes<br />
Stück Zeitgeschichte offenbarte. In der<br />
anschließenden Signierstunde wurde so manchem<br />
Weihnachtsgeschenk vom Autor eine<br />
persönliche Note verpasst.<br />
■ Themengebiet<br />
Lebensart<br />
Zu einer Weinprobe der anderen Art lud der<br />
Dottenfelder Hof in Bad Vilbel ein. Herzhafte<br />
Käsehäppchen gab es nicht. Iris Müßig reichte<br />
handgefertigte Schokoladen und Pralinen zu<br />
verschiedenen biologisch-dynamisch angebauten<br />
Weinen von Winzer Wilfried Jacobus.<br />
Da wurde zum Beispiel eine Grappa Ganache<br />
Praline mit einem 2005er Riesling Kabinett<br />
kombiniert oder Weiße Schoki zu Gewürztraminer<br />
Auslese trocken. Geboten wurden<br />
zudem Informationen zu den verschiedensten<br />
Verfahren und Zutaten. „Blaue Stunden“ werden<br />
auch im Jahr <strong>2007</strong> angeboten. Das Programm<br />
steht im Internet zur Verfügung:<br />
www.dottenfelderhof.de.<br />
Freude nach der gelungenen Dolce Cultura-Premiere. V.l.n.r.: Stefan Fischer, Julia Schmidt<br />
(beide Dolce), Mario Adorf, Ehefrau Monique und Herrmann Römer (Buchhandlung am<br />
Park). (Foto: Michael Korbach/Compunicate!)<br />
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