Afrika im Fokus - Germany Trade & Invest
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Tagungsmagazin<br />
<strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Chancen und Projekte
Inhalt<br />
5 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> Aufwind<br />
9 Angola<br />
12 Burkina Faso<br />
15 Ghana<br />
18 Guinea<br />
21 Kenia<br />
24 Mali<br />
27 Mosambik<br />
30 Nigeria<br />
33 Sambia<br />
36 Südafrika<br />
39 Tabellenanhang<br />
39 Demografische Entwicklung und Fläche<br />
40 Bruttoinlandsprodukt<br />
42 Außenhandel<br />
44 Bilateraler Handel<br />
45 Ausländische Direktinvestitionen<br />
47 Internationale Rankings<br />
49 Kontaktanschriften<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
3
4 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong>
<strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> Aufwind<br />
<strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> Aufwind<br />
<strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> Aufwind<br />
Noch nie war das Unternehmer- und <strong>Invest</strong>oreninteresse an <strong>Afrika</strong> so groß: Hohe, teilweise zweistellige<br />
Wachstumsraten, der Rohstoffreichtum und die vielfach zunehmende politische Stabilität haben den<br />
Blick der industrialisierten Welt auf den Kontinent verändert. Immer noch behindern jedoch Hemmnisse<br />
wie hohe Transport- und Energiekosten, ein niedriges Ausbildungs- und Gesundheitsniveau sowie ein<br />
unzureichender Dienstleistungssektor in den meisten Ländern die Entwicklung. Mit einer weiteren Verbesserung<br />
der politischen Rahmenbedingungen und der Infrastruktur haben die afrikanischen Löwen<br />
aber die Chance, in die Fußstapfen der asiatischen Tiger zu treten.<br />
Noch zur Jahrtausendwende stempelte der Economist auf seiner Titelseite <strong>Afrika</strong> als „The hopeless<br />
continent“ ab. Heute stehen die <strong>Afrika</strong>ner in einem völlig anderen Licht: Unter den Schlagzeilen<br />
„Africa rising“ und „The sun shines bright“ musste dasselbe Magazin Ende 2011 sein <strong>Afrika</strong>-Bild korrigieren.<br />
Ein halbes Jahr vorher war die Studie „Lions on the move“ veröffentlicht worden, derzufolge<br />
sich die Wirtschaft <strong>Afrika</strong>s in einem dauerhaften Aufschwung befindet. Der Schwarze Kontinent<br />
könnte am Beginn eines wirtschaftlichen Aufschwungs stehen, wie China vor 30 und Indien<br />
vor 20 Jahren, stellte jüngst auch die Weltbank fest. Und die Financial T<strong>im</strong>es erklärte <strong>Afrika</strong> vor kurzem<br />
schon zum „Neuen China“.<br />
Kontinent der Herausforderungen und Chancen<br />
Die meisten afrikanischen Länder stehen auf dem Weg zum „Tigerstaat“ jedoch <strong>im</strong>mer noch vor<br />
gewaltigen Herausforderungen. Das Infrastrukturdefizit ist <strong>im</strong>mens. So sieht es gerade in der Energieversorgung<br />
düster aus: In Subsahara-<strong>Afrika</strong> haben rund 90% der Bevölkerung keinen Zugang<br />
zum Stromnetz. Es wird in einigen Gegenden verbrannt, was nicht niet- und nagelfest ist, mit allen<br />
negativen Folgen für die Gesundheit und Umwelt. Wer durch afrikanische Wohngebiete geht,<br />
wird fast taub vom Geräusch der energieerzeugenden Dieselmotoren.<br />
Gebremst wird die Entwicklung auch durch eine nicht diversifizierte Produktionsstruktur, mangelnde<br />
Wettbewerbsfähigkeit und die hohe Abhängigkeit von Rohstoffexporten. Der Anteil <strong>Afrika</strong>s<br />
am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt bei unter 3%, der am Welthandel sank von 7% in<br />
den Siebzigern auf rund 2% <strong>im</strong> Jahr 2010. Nur Südafrika führt in nennenswertem Umfang Industrieprodukte<br />
aus. Auch als Konsumentenmarkt spielt <strong>Afrika</strong> noch nicht bei den großen Playern mit.<br />
Wichtig ist jedoch die Perspektive des Kontinents, denn die Mittelschicht wächst. 60 Millionen<br />
Haushalte haben ein Jahreseinkommen von mindestens 3.000 US$, bis 2015 soll die Zahl bereits auf<br />
100 Millionen steigen.<br />
In den letzten Jahren haben viele afrikanische Länder ihre Wirtschaft erfolgreich reformiert. Das<br />
zeigt sich auch daran, dass der akkumulierte Bestand der ausländischen Direktinvestitionen (FDI)<br />
laut UNCTAD von 61 Mrd. (1990) auf 554 Mrd. US$ <strong>im</strong> Jahr 2010 gestiegen ist. Seit 2009 gehen die FDI<br />
in <strong>Afrika</strong> jedoch wieder leicht zurück, während sie weltweit um 17% zulegten. Langfristig können<br />
Unternehmen jedoch von den Chancen auf dem Kontinent erheblich profitieren, da Ökonomen in<br />
den nächsten Jahren weiterhin ein solides Wirtschaftswachstum erwarten. Für Subsahara-<strong>Afrika</strong><br />
rechnet der Internationale Währungsfonds 2012 mit einem Zuwachs von 5,5% und für 2013 mit<br />
5,3%. Einige Länder sollen sogar zweistellig zulegen.<br />
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<strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> Aufwind<br />
6 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Aufbau einer verarbeitenden Industrie notwendig<br />
Den größten Export-Weltmarktanteil hat <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> Bergbau. Der Kontinent profitiert dabei vom<br />
wachsenden Rohstoffhunger der Industrie- und Schwellenländer sowie den steigenden Öl- und<br />
Mineralpreisen. Der World Competitiveness Report von 2011 kritisiert, dass rohstoffreiche Länder<br />
in <strong>Afrika</strong> zwar höhere Erlöse erzielten, diese aber extrem volatil seien. Auch haben die Einnahmen<br />
bisher wenig zur Verbesserung der Lebensbedingungen des Großteils der Bevölkerung beigetragen.<br />
Als Vorbild für die afrikanischen Länder werden Malaysia und Indonesien genannt, die in der<br />
Lage waren, Rohstoffexporte zu fördern, aber gleichzeitig eine wettbewerbsfähige Industrie aufzubauen.<br />
„Die Länder in Subsahara-<strong>Afrika</strong> haben jetzt die Chance, etwas aus ihren gigantischen Ressourcen,<br />
wie Rohstoffe, Wasserkraft und kultivierbares Land zu machen“, sagt Dieter Grau, Korrespondent<br />
für West- und Zentralafrika von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>. Er beobachtet, wie sich in seiner Region<br />
die Branchenriesen Vale, BHP Billiton sowie Rio Tinto neben den chinesischen und indischen Unternehmen<br />
die Klinke in die Hand geben, um den Rohstoffnachschub für ihre wachsenden Volkswirtschaften<br />
zu sichern. Offenbar geht es den Chinesen und Indern aber auch um den Zugang zu<br />
lokalen Märkten und um Lohnkostenvorteile.<br />
Diversifizierung der Wirtschaft auch in West- und Zentralafrika<br />
Viele afrikanische Staaten haben ähnliche Voraussetzungen wie die asiatischen Aufsteiger, müssten<br />
aber nun endlich wesentlich mehr in ihre eigenen Volkswirtschaften investieren. Die Zeichen<br />
für den Wandel seien auch in West- und Zentralafrika ermutigend, meint Grau. Reformen wurden<br />
durchgesetzt oder in Angriff genommen. Jüngere und dynamischere Eliten lösen Land für Land die<br />
alten Autokraten ab, demokratische Tendenzen sind vielerorts erkennbar. Und die <strong>im</strong> wahrsten<br />
Sinne des Wortes nach Konsumgütern und Dienstleistungen hungrige Bevölkerung lässt sich von<br />
ihren Regierenden auch nicht mehr so einfach bis in die nächsten Jahrzehnte hinein auf Teilhabe<br />
am wachsenden Wohlstand vertrösten.<br />
Die Diversifizierung der Wirtschaft haben sich auch die Westafrikaner auf ihre Fahnen geschrieben.<br />
Ziel ist, eine Wertschöpfungskette <strong>im</strong> eigenen Land aufzubauen und zu verlängern und somit<br />
einen <strong>im</strong>mer größeren Teil ihrer Ressourcen, seien es Rohstoffe, seien es agrarische Erzeugnisse,<br />
selber zu verarbeiten. Das schafft auch langfristig Arbeitsplätze, Know-how und Innovationen.<br />
Es gibt in West- und Zentralafrika viel zu tun, auch für deutsche Unternehmen. In nahezu jeder<br />
Branche ist der Nachholbedarf groß, an der Spitze stehen neben dem Öl- und Bergbausektor die Bereiche<br />
Infrastruktur, Telekommunikation, Bau, Energie, Wasser sowie Bildungs- und Gesundheitswesen.<br />
Aber auch der Tourismus hat hier und da eine realistische Chance. Und <strong>im</strong> ehemaligen westafrikanischen<br />
Powerhouse Côte d’Ivoire ist zum Beispiel nach den Krisenjahren vieles wieder aufzubauen<br />
beziehungsweise zu erneuern.
Vorreiter sind die südlichen Länder<br />
Südafrika und Mauritius sind die Länder in Subsahara-<strong>Afrika</strong>, die <strong>im</strong> „World Competitiveness<br />
Report 2011-2012“ des World Economic Forum am besten abschneiden. Bewertet wurden Effizienz<br />
von Institutionen (privat und öffentlich), Infrastruktur, das makroökonomische Umfeld, Gesundheit<br />
und Ausbildung, Funktionsweise des Marktes, Geschäftsqualität und Innovationskraft. „Im<br />
südlichen <strong>Afrika</strong> finden sich zudem stark wachsende Länder wie Mosambik, Sambia, Angola und<br />
Botsuana, die zunehmende Anstrengungen zur Diversifizierung ihrer Wirtschaft unternehmen<br />
und für deutsche Firmen deshalb sehr interessant sind“, sagt Heiko Stumpf, der für <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> &<br />
<strong>Invest</strong> in Johannesburg tätig ist.<br />
Für viele Unternehmen führt der Weg zum ersten Auftrag in <strong>Afrika</strong> über eine Ausschreibung.<br />
Bevor geliefert oder investiert wird, sollte eine detaillierte Risikoanalyse für das jeweilige Land erstellt<br />
werden. Nur in Südafrika findet der Unternehmer wirklich eine breitgefächerte Industrie, die<br />
auch dauerhaft Aufträge verschaffen kann.<br />
Südafrika - Sprungbrett in die Region<br />
„Südafrika wird <strong>im</strong>mer wichtiger als Eingangstor für die Märkte des südlichen <strong>Afrika</strong>“, so Carsten<br />
Ehlers, der lange in Johannesburg für <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> tätig war.“Vor 20 Jahren war Südafrika<br />
politisch isoliert. Seitdem hat die wirtschaftliche Verflechtung mit dem Rest Subsahara-<strong>Afrika</strong>s<br />
enorm zugenommen. Vielfach investieren südafrikanische Unternehmen auf dem ganzen Kontinent.“<br />
Zur Herausbildung der Hub-Funktion Südafrikas trägt auch die geringe Marktgröße der anderen<br />
Länder bei. Ganz Subsahara-<strong>Afrika</strong> hat beispielsweise ein BIP in der Größenordnung der<br />
Summe Bayerns und Hamburgs. Alleine 40% davon macht die Kaprepublik aus.<br />
Südafrika ist <strong>im</strong>mer noch Deutschlands wichtigster Handelspartner auf dem Kontinent, zum Beispiel<br />
<strong>im</strong> Bergbau. Weil der Sektor nach Ansicht von Experten sein Potenzial bei weitem noch nicht<br />
ausschöpft, ist und bleibt er für deutsche Exporteure ein attraktiver Markt. Weltweit hinkt die Kaprepublik<br />
als Abnehmer jedoch deutlich hinter Riesenmärkten wie der VR China (deutsche Exporte<br />
von Bergbautechnik 2011: rund 322 Mio. Euro), Russland (264 Mio. Euro) oder den USA<br />
(144 Mio. Euro) hinterher. Laut Statistiken des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) beliefen sich die deutschen Ausfuhren 2011 in diesem Bereich nach Südafrika auf 13 Mio. Euro,<br />
gegenüber 2010 ein deutliches Plus von fast 15%.<br />
Immer mehr Regierungen wollen die Bevölkerung stärker am Management von ausländischen<br />
Projekten und den Einnahmen daraus beteiligen: Beispielsweise hat Südafrika die „Black Economic<br />
Empowerment Participation“, Ghana erwägt, die Lizenzgebühren zu erhöhen, und Angola sowie<br />
Guinea haben 2011 einen Mining Code verabschiedet, der eine Erhöhung der Staatsbeteiligung von<br />
15 auf 35% vorsieht. Auch Kenia habe viele Beschränkungen für Auslandsbeteiligungen festgelegt,<br />
sagt Inge Hackenbroch, Ostafrika-Korrespondentin von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>. Sie stellt fest, dass<br />
in Ostafrika die <strong>Invest</strong>oren vor allem auf das Potenzial der East African Community (EAC) setzen.<br />
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<strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> Aufwind<br />
8 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Rohstoffboom auch in Ostafrika<br />
So zeigt die Anziehungskraft Ostafrikas für ausländisches <strong>Invest</strong>itionskapital insgesamt einen steigenden<br />
Trend. Wichtigste Ursache sind auch hier wieder Rohstoffe, unter anderem die neu entdeckten<br />
Ölvorkommen in Uganda. Insgesamt flossen 2011 in die EAC-Region 1.737 Mio. US$ an FDI.<br />
Nach dem Volumen der jährlichen FDI-Zuflüsse führen die beiden großen EAC-Mitgliedsländer<br />
Tansania und Uganda die Hitliste in der Region an, wobei auch die Neuinvestitionen <strong>im</strong> wirtschaftlichen<br />
Schwerpunktland Kenia nach den zurückliegenden Jahren der Flaute wieder angezogen<br />
haben.<br />
Bei einer Gesamtanalyse der Kapitalzuflüsse nach <strong>Afrika</strong> wird deutlich, dass die ressourcenreichen<br />
Länder und insbesondere Erdölländer wie Uganda in Ost- und Ghana in Westafrika die stärkste<br />
Anziehungskraft für internationale <strong>Invest</strong>oren ausüben. Die <strong>Invest</strong>itionen in den Bergbau- und Ölfördersektoren<br />
sind besonders kapitalintensiv.<br />
Wachsende Konkurrenz durch Schwellenländer<br />
Der Wettbewerb auf dem Kontinent wird jedoch stärker. Wie ein Blick auf die einschlägigen Statistiken<br />
zeigt, wird in <strong>Afrika</strong> neben China ein weiterer Wirtschaftsriese <strong>im</strong>mer aktiver. Indien hat sich<br />
zum viertwichtigsten Handelspartner neben der EU, China und den USA entwickelt. Indiens Vorteil<br />
ist: In vielen Ländern <strong>Afrika</strong>s, so zum Beispiel in Kenia und Nigeria, gibt es schon eine, dort<br />
seit langem behe<strong>im</strong>atete, indische Bevölkerungsgruppe. Die Inder wissen um die besonderen Anforderungen<br />
an afrikataugliche Produkte, da sie ähnliche kl<strong>im</strong>atische Bedingungen sowie Einkommens-<br />
und Demografiestrukturen haben. Hinzu kommen weitere Wettbewerber, wie etwa<br />
Brasilien, das Partnern in Angola und Mosambik sprachlich und mental wesentlich näher steht als<br />
europäische Konkurrenten.<br />
Viel Raum für deutsches Engagement<br />
Deutsche können sich auf vielfältige Weise in <strong>Afrika</strong> einbringen: Ob bei der Verbesserung der Energie-<br />
und Wasserversorgung, der weiteren Industrialisierung, <strong>im</strong> Gesundheitswesen, be<strong>im</strong> Ausbau<br />
der Verkehrsinfrastruktur oder erneuerbarer Energien sowie dem Aufbau eines institutionellen<br />
Rahmens.<br />
Gefragt sind vor allem angepasste Produkte, da Ausrüstungen und Geräte mit zu viel Hightech<br />
ohne entsprechende Ausbildung schwierig zu bedienen oder zu warten sind. Oder die Gerätschaften<br />
sind abhängig von einem funktionierenden Stromnetz, das vielerorts in <strong>Afrika</strong> nicht gegeben<br />
ist. Nur eine stärkere Privatwirtschaft kann neue Impulse setzen und die gewaltigen Aufgaben der<br />
nächsten Jahrzehnte bewältigen. Ziel wird vor allem sein, die lokale Wertschöpfung zu erhöhen<br />
und Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit <strong>im</strong> Bereich der Ausbildung ein<br />
entscheidender Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor.<br />
Melanie Volberg
Angola<br />
Angola<br />
Angola<br />
Die angolanische Wirtschaft hat die Wiederaufbauphase nach dem Bürgerkrieg abgeschlossen und den<br />
Übergang zu stabilem Wachstum begonnen. Nach dem Einbruch 2009/10 hat die Konjunktur 2011 wieder<br />
leicht angezogen, doch die Zeit zweistelliger Wachstumsraten dürfte auf mittlere Sicht vorbei sein.<br />
Die <strong>Invest</strong>itionsentwicklung ist lebhaft und stützt sich auf Infrastrukturprojekte und Maßnahmen zur<br />
Diversifizierung der Industrie. Damit bleibt Angola ein stabiler Absatzmarkt für Ausrüstungen.<br />
In Angola zeichnet sich für 2011 ein reales Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von um die 4%, und<br />
damit niedriger als erwartet, ab. Erst für 2012 rechnen Experten wieder mit einer Steigerungsrate<br />
von etwa 8%. Motor der wirtschaftlichen Entwicklung ist nach wie vor der alles dominierende kapital-<br />
und <strong>im</strong>portintensive Erdölsektor. Dessen Produktion ist wachsend mit der Erschließung neuer<br />
Tiefseeförderstellen sowie der Herstellung von Flüssiggas in einem Megaprojekt. Allerdings verläuft<br />
die geplante stetige Zunahme der Erdölförderung nicht ganz wie vorgesehen, vor allem<br />
wegen technischer Probleme an den wichtigsten Bohrstellen<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 3,7 8,0 7,0<br />
Einfuhr (fob) 20,0 12,0 13,0<br />
Bruttoanlageinvestitionen 14,0 8,0 7,0<br />
Privater Verbrauch 7,8 5,4 5,5<br />
1) Schätzung; 2) Prognose<br />
Quelle: Economist Intelligence Unit (EIU)<br />
Die Nicht-Öl-Sektoren werden vom Wachstumstrend nur partiell erfasst, vorwiegend sind dies die<br />
vom Staat dominierten Bereiche wie Bau- und Finanzwirtschaft. Damit rührt die Dynamik der Gesamtwirtschaft<br />
vor allem aus den öffentlichen Infrastrukturinvestitionen. Diese haben sich wieder<br />
belebt, nachdem die Regierung die in der Krise aufgelaufenen, beträchtlichen Zahlungsrückstände<br />
an den Privatsektor weitgehend beglichen hat.<br />
Auch weiterhin bestehen noch gravierende Hemmnisse für die wirtschaftliche Fortentwicklung<br />
des Landes wie Fachkräftemangel, ungenügendes gesetzliches Regelsystem, ineffiziente Gerichtsbarkeit<br />
sowie Korruption auf allen Ebenen. Kritiker werfen der Regierung die Benachteiligung der<br />
Privatwirtschaft durch die Umleitung von Finanzressourcen in den staatlichen Sektor vor. Hinzu<br />
kommen erhebliche Engpässe <strong>im</strong> Energiebereich. Daher wurde der Kapazitätsausbau, vor allem<br />
der Wasserkraftwerke, zur Priorität des öffentlichen <strong>Invest</strong>itionsprogramms (Programa de <strong>Invest</strong><strong>im</strong>entos<br />
Publicos, PIP) erklärt, wobei in der Bauwirtschaft chinesische Unternehmen dominieren.<br />
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9
Angola<br />
10 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Mehr Gelder für die Armutsbekämpfung<br />
Angolas Regierung konzentriert sich weiterhin auf die Instandsetzung der Infrastruktur sowie die<br />
Intensivierung des Armutsbekämpfungsprogramms. Fortschritte in diesem Bereich sind besonders<br />
wichtig angesichts der aktuellen sozialen Protestbewegung nach dem Vorbild der arabischen<br />
Staaten. Um hierfür zusätzliche Ressourcen freizusetzen, sollen das Steuer- sowie Subventionssystem<br />
überarbeitet werden. Eine besondere Anforderung an die Regierung stellt das stand-by-arrangement<br />
mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 1,4 Mrd. US$. Dieses muss zufriedenstellend<br />
umgesetzt werden, wenn es in Zukunft weitere Programme mit dem Fonds sowie dem<br />
Pariser Club der Gläubigerländer geben soll.<br />
Die <strong>Invest</strong>itionstätigkeit hat sich 2011 stark belebt, getragen hauptsächlich von der Erdölwirtschaft<br />
und den Infrastrukturprojekten. Bei den Bemühungen um die Diversifizierung der Wirtschaft<br />
steht unter anderem der Bergbau <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong>. Dieser Bereich ist der zweitwichtigste Wirtschaftssektor<br />
Angolas, hauptsächlich aufgrund der Diamantenvorkommen. Mitte 2011 wurde ein neuer<br />
Mining Code erlassen. Dieser regelt auch, dass Explorationskonzessionen für max<strong>im</strong>al 35 Jahre vergeben<br />
werden können, schreibt eine Mehrheitsbeteiligung der staatlichen Bergbaugesellschaft<br />
Endiama sowie ein Vorkaufsrecht des Staates bei Rückzug eines <strong>Invest</strong>ors aus einem Projekt vor.<br />
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
Erdölraffinerie Sonaref/<br />
Lobito<br />
6,4 Mrd.US$ Durchführung Sonangol<br />
Flüssiggasanlage 9 Mrd.US$ Durchführung bis<br />
Ende 2011<br />
Wasserkraftwerk<br />
Capanda, Rehabilitierung<br />
Wasserkraftwerk<br />
400 MW an der Grenze<br />
zu Namibia<br />
Erweiterung des<br />
Wasserkraftwerks<br />
Cambenbe/Kwanza Sul<br />
Provinz um 520 MW<br />
Thermalkraftwerk<br />
400 MW, Provinz Zaire<br />
Bioenergieanlage<br />
(Zucker)<br />
Ländliche Elektrifizierung<br />
Industriezentrum in<br />
Benguela<br />
Industriepark in<br />
Malange<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
Sonangol mit<br />
Partnern<br />
www.angolalng.com<br />
110 Mio.US$ Durchführung Technopromexport,<br />
Russland<br />
750 Mio.US$ Planung Energieministerium<br />
k.A. Planung Energieministerium<br />
k.A. Planung Energieministerium<br />
220 Mio.US$ Durchführung Joint Venture Angola-<br />
Brasilien<br />
2 Mrd.US$ Planung Regierungsprogramm<br />
2 Mrd.US$ Bauzeit zwölf Jahre<br />
Joint Venture Angola-<br />
Portugal<br />
600 Mio.US$ Planung Sociedade de<br />
Desenvolv<strong>im</strong>ento<br />
Rural
Neben Öl und Bergbau bietet Angola auch Geschäftschancen in etlichen anderen Bereichen, etwa<br />
in der Telekommunikation. Wegen der langen Kriegsphase und aufgrund der unzureichenden<br />
Versorgungslage gibt es in zahlreichen Sektoren hohen Nachholbedarf, zum Beispiel be<strong>im</strong> Straßenbau,<br />
bei Umweltausrüstungen und Medizintechnik. Die Rahmenbedingungen für die Privatwirtschaft<br />
gelten nach wie vor als schwierig. Doch sollen hier allmählich Verbesserungen und Erleichterungen<br />
vorgenommen werden.<br />
Eine entscheidende Veränderung der gesetzlichen Auflagen für <strong>Invest</strong>oren brachte das 2011 verabschiedete<br />
neue <strong>Invest</strong>itionsgesetz. Demzufolge muss jeder Anleger mindestens 1 Mio. US$ einbringen;<br />
bis dato waren dies 50.000 beziehungsweise 100.000 US$ für lokale respektive ausländische<br />
Engagements. Das deutet auf die Bevorzugung von Großprojekten hin, zu Lasten der Fördermaßnahmen<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen. Die <strong>Invest</strong>itionsförderung soll das „Gießkannenprinzip“<br />
zugunsten nachhaltiger Projekte vermeiden. Auch soll der Entscheidungsspielraum<br />
der Verwaltungsebenen ausgeweitet werden.<br />
Der Konsum hat 2011 nach vorläufigen Schätzungen überdurchschnittlich zugenommen. Jedoch<br />
bleibt eines der großen Probleme des Landes die extreme Kluft zwischen Arm und Reich. Problematisch<br />
ist das - auch <strong>im</strong> afrikanischen Vergleich - hohe Bevölkerungswachstum. Die UN-Entwicklungsindikatoren<br />
belegen seit Jahren die stetig zunehmende Verarmung der Bevölkerung. Die anhaltend<br />
zweistelligen Inflationsraten beeinträchtigen die Versorgungslage, vor allem in den unteren<br />
Einkommensschichten. Wegen der in den Kriegsjahren zerstörten Industriebasis müssen nach<br />
wie vor an die 90% der benötigten Konsumgüter <strong>im</strong>portiert werden. Ein Absatzmarkt für gehobene<br />
Konsumgüter aus dem Ausland besteht <strong>im</strong> Einzugsgebiet der Hauptstadt Luanda.<br />
Angolas Handelsbilanz ist traditionell positiv. Die Entwicklung der Ölpreise hat den Ausfuhrwert<br />
stark erhöht. So stiegen die Exporte nach vorliegenden Schätzungen 2011 gegenüber dem Vorjahr<br />
um knapp 30% auf fast 66 Mrd. US$. Die Einfuhren dürften nur gut ein Drittel des Ausfuhrwerts erreichen.<br />
Mittel- bis langfristig dürfte sich die Entwicklung bei den Importen beleben, wenn die<br />
Nachfrage nach Ausrüstungen und Anlagen für die großen Infrastrukturvorhaben anziehen wird.<br />
Im bilateralen Warenverkehr mit Deutschland zeichnet sich 2011 bei den Bezügen (Erdöl) aus<br />
Angola ein deutlicher Aufschwung ab. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich Januar<br />
bis November 2011 die Einfuhr aus Angola gegenüber dem Vorjahreszeitraum vervielfacht auf<br />
rund 850 Mio. Euro. Demgegenüber nahmen die deutschen Lieferungen etwas ab um 3,4% auf<br />
220 Mio. Euro.<br />
Dr. Inge Hackenbroch<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
11
Burkina Faso<br />
12 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Burkina Faso<br />
Burkina Faso<br />
Nach dem Boomjahr 2010 wird sich das solide Wirtschaftswachstum Burkina Fasos leicht verlangsamen.<br />
Weiterhin dynamisch werden sich der Bergbau, die Telekommunikation, der Transportsektor und<br />
die Landwirtschaft entwickeln. Erfolgreiche Reformschritte haben das <strong>Invest</strong>itionskl<strong>im</strong>a verbessert.<br />
<strong>Invest</strong>oren und Partnerschaften werden gesucht. Besonders deutsche Qualitätsprodukte, Technologie<br />
und Know-how sind gefragt.<br />
Ausgehend von einem sehr geringen Entwicklungsstand macht Burkina Faso mit Blick auf die makroökonomischen<br />
Eckdaten in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte. Erfolge bei der Öffnung<br />
der Wirtschaft und der Entwicklung des privaten Sektors führten in den vergangenen fünf Jahren<br />
zu realen Wachstumsraten von über 4%.<br />
Gleichwohl sind die Standortnachteile des Landes nach wie vor erheblich. Die ungünstige Binnenlage<br />
mit dadurch verursachten hohen Transportkosten, Marktferne, Mangel an preisgünstigen<br />
Energiequellen, geringes Ausbildungs- und Produktivitätsniveau und der schlechte Gesundheitszustand<br />
der produktiven Bevölkerung (zum Beispiel durch Unterernährung, Malaria, Meningitis,<br />
HIV) werden auch in absehbarer Zukunft die wirtschaftliche Entwicklung des Landes beeinträchtigen.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 5,2 5,5 5,8<br />
Wareneinfuhr 3) 32,1 8,0 7,2<br />
Wareneinfuhr (fob) 4) 20,6 3,3 6,4<br />
Verbraucherpreise 2,8 1,5 1,2<br />
1) Schätzung; 2) Prognose; 3) IWF auf FCFA-Basis; 4) EIU auf US-Dollarbasis<br />
Quellen: Economic Intelligence Unit (EIU); Internationaler Währungsfonds (IWF)<br />
Der Staatshaushalt wird zu einem wesentlichen Teil durch Entwicklungsgelder finanziert. Dies gilt<br />
insbesondere für den <strong>Invest</strong>itionsbereich, in dem ein großer Teil der Ausgaben mit Gebermitteln<br />
gedeckt wird. Die aus der Entwicklungszusammenarbeit stammenden Gelder sind für Burkina<br />
Faso überlebensnotwendig. Zuschüsse und Auslandskredite steuern rund 70% zu den Staatseinnahmen<br />
bei.<br />
Die Bruttoanlageinvestitionen machten 2010 schätzungsweise ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP) aus. Die Schlüsselsektoren für private <strong>Invest</strong>itionen bleiben aus Sicht der Regierung<br />
Landwirtschaft und Nahrungsmittelverarbeitung, Infrastruktur (Transport, Telekommunikation),<br />
Energie, einschließlich erneuerbarer Energie, Tourismus und Dienstleistungen. Neben der privaten<br />
Finanzierung sollten Public Private Partnerships in Betracht gezogen werden.
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
Neuer Flughafen in<br />
Donsin (circa 35 km<br />
von Ouagadougou)<br />
Wiederaufbau Eisenbahnlinie<br />
Abidjan -<br />
Ougadougou (1.143<br />
km)<br />
Bagre Growth Pole<br />
Project<br />
343,5 Mio. Euro Beginn Bauarbeiten<br />
2013<br />
Technische Studie:<br />
1,1 Mio. Euro<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Weltbank; Pressemeldungen<br />
Mitte 2011 Auftrag<br />
an spanische Typsa<br />
133,7 Mio. US$ Juni 2012 genehmigt,<br />
Abschluss<br />
30.9.17<br />
Drei Bauphasen<br />
(3. Phase von 2018 bis<br />
2023), Ziel: 30 Mio.<br />
Passagiere/Jahr<br />
Studie soll ein Jahr<br />
dauern, finanziert von<br />
der EU<br />
Weltbankprojekt:<br />
Entwicklung von<br />
Land-, Vieh- und<br />
Fischwirtschaft,<br />
Agrarindustrie<br />
Zu den Sektoren mit realistischen Möglichkeiten für ausländische <strong>Invest</strong>oren und Lieferanten gehören<br />
Telekommunikation, Infrastruktur (Straßen, Energie, Wasser) und die Bauwirtschaft. Besondere<br />
Geschäftschancen bestehen darüber hinaus <strong>im</strong> Bergbau. Burkina Faso verfügt über reiche<br />
Gold- und Manganvorkommen - die Zahl der Minen mit industrieller Goldförderung hat sich von<br />
einer auf sieben erhöht - sowie Kupfer, Eisenerz, Nickel, Kassiterit (Zinnstein) und Phosphate. Die<br />
Ausschöpfung des großen Tourismuspotenzials wird noch von mangelnder Infrastruktur und<br />
Sicherheitsproblemen in der Region beeinträchtigt. Noch in den Kinderschuhen steckt die industrielle<br />
Fertigung.<br />
In- und ausländische <strong>Invest</strong>oren werden gleich behandelt<br />
Die Gleichbehandlung von in- und ausländischen <strong>Invest</strong>oren wird per Gesetz garantiert. Ausländische<br />
<strong>Invest</strong>oren können alle mit dem Engagement verbundenen Geldmittel, einschließlich Dividenden,<br />
Einkünfte aus Geschäftsauflösungen, Guthaben und Gehälter, ins Ausland transferieren.<br />
Die Regierung Burkina Fasos konnte vor allem in den vergangenen Jahren erfolgreich ausländische<br />
Direktinvestitionen (FDI) ins Land locken (laut UNCTAD 2010: 37,1 Mio. US$). Die FDI kommen<br />
in erster Linie aus Frankreich (70%), Marokko, Libyen und Libanon. <strong>Invest</strong>itionen in die Infrastruktur<br />
sind noch relativ jung und konzentrieren sich auf den Elektrizitätssektor. Indien ist auf diesem<br />
Gebiet der Hauptpartner.<br />
Burkina Faso zählt mit einem BIP von 435 Euro pro Kopf und Jahr zu den ärmsten Ländern der Welt.<br />
Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt, trotz erheblicher eigener und internationaler Anstrengungen,<br />
unter der absoluten Armutsschwelle. Nur eine verhältnismäßig kleine Oberschicht kann sich<br />
Konsum- und Luxusgüter aus Deutschland leisten. Die eher wachsende Kluft zur breiten Unterschicht<br />
lässt auch in Zukunft nur einen begrenzten, aber zahlungskräftigen Markt für höherwertige<br />
Konsumgüter erwarten.<br />
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13
Burkina Faso<br />
14 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Die Abhängigkeit Burkina Fasos von wenigen Exportprodukten und zentralen Importgütern ist<br />
sehr hoch. Wie viele andere Entwicklungsländer <strong>im</strong>portiert es weit mehr als es ausführt. Zu den<br />
Einfuhrgütern gehören Maschinen, Fahrzeuge, Erdölprodukte, Nahrungsmittel, Textilien, Eisen,<br />
Stahl, Metallerzeugnisse und elektrische Geräte. Hauptausfuhrgüter sind - neben Gold - Baumwolle,<br />
Vieh und Erdnüsse. Der Warenverkehr zwischen Deutschland und Burkina Faso spielt <strong>im</strong><br />
Gesamtaußenhandel der Bundesrepublik nur eine marginale Rolle. Im Zeitraum Januar bis<br />
November 2011 lagen die deutschen Exporte bei rund 37 Mio. Euro, die Importe bei knapp<br />
10 Mio. Euro.<br />
Dieter Grau
Ghana<br />
Ghana<br />
Ghana<br />
Mittelfristig bleibt Ghana in einem stabilen Wachstumstrend, der breite Sektoren der Volkswirtschaft<br />
erfasst. Die Erdöleinnahmen haben zweistellige Steigerungsraten beschert und zusätzliche Ressourcen<br />
für die weitere Entwicklung geschaffen. Ghana gehört nun weltweit gesehen zu den Staaten mit mittlerem<br />
Einkommensniveau. Das Land bleibt stabiler Absatzmarkt für Anlagen und Ausrüstungen sowie ein<br />
gutes Eingangstor zum regionalen Markteintritt.<br />
Ghana zählt auch künftig zu den politisch und wirtschaftlich relativ stabilsten Ländern in Subsahara-<strong>Afrika</strong>.<br />
Das Wachstum 2011 war durch die Erdölförderung geprägt, bei nur mäßiger Inflationsrate.<br />
Der Erdöl-Effekt wird sich nach vorliegenden Prognosen 2012 wieder abschwächen, der Realzuwachs<br />
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von über 13% wieder auf das mittelfristig stabile Niveau von<br />
7 bis 8% zurückgehen.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 13,6 7,0 7,7<br />
Einfuhr (fob) 41,5 4,6 6,4<br />
Bruttoanlageinvestitionen 13,0 8,2 10,0<br />
Privater Verbrauch 9,1 7,5 8,0<br />
1) Schätzung; 2) Prognose<br />
Quelle: Economist Intelligence Unit (EIU)<br />
Wichtige Wachstumsstützen sind nach wie vor der Agrarsektor mit dem Hauptexportgut Kakao,<br />
der Bergbau mit dem führenden Goldsektor, die Bauwirtschaft sowie die florierenden Dienstleistungsbranchen,<br />
allen voran die Telekommunikation. Als positiver Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
sind die Infrastrukturinvestitionen durch die VR China zu sehen, die Ghana - wie alle bedeutenden<br />
Rohstofflieferanten <strong>Afrika</strong>s - in ihren besonderen <strong>Fokus</strong> genommen hat.<br />
Im Jahr 2010 ist Ghana in die Riege der Erdölförderländer aufgestiegen. Bei vollständiger kommerzieller<br />
Förderung ist nach den bisherigen Fundstätten von einem Produktionsniveau von<br />
200.000 Barrels per Day (bpd) auszugehen, das heißt etwa einem Zehntel der Fördermenge des benachbarten<br />
Nigeria. Der Beginn der Erdölförderung zieht die Belebung in weiteren Branchen und<br />
Sektoren nach sich. Das lässt sich beispielsweise bei der Nachfrage nach Maschinen und Anlagen<br />
beobachten. Die Ölförderung spült aber auch Devisen in die Staatskasse, mit denen die öffentlichen<br />
Infrastrukturprogramme - zum Beispiel zum Ausbau der Kraftwerkskapazitäten, zur öffentlichen<br />
Wasserversorgung und Abwasserbehandlung, <strong>im</strong> Gesundheitswesen - gestützt werden. Die<br />
Erschließung der Gasreserven für die Stromversorgung ist ein weiterer <strong>Invest</strong>itionsbereich für die<br />
nächsten Jahre. Für die Entwicklung der Gasinfrastruktur soll der neue Megakredit von 3 Mrd. US$,<br />
den die VR China zugesagt hat, verwendet werden.<br />
Für 2012 stehen dem Land und seiner Regierung einige Herausforderungen bevor. Dies sind vor<br />
allem die turnusmäßigen Parlamentswahlen, bei denen, wie schon 2008, erneut ein Kopf-an-Kopf-<br />
Rennen zwischen den beiden führenden Parteien erwartet wird: dem National Democratic<br />
Congress (NDC) von Präsident Atta Mills und der New Patriotic Party (NPP) von Alt-Präsident Jerry<br />
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15
Ghana<br />
16 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Rawlings. Es ist davon auszugehen, dass dieses Mal der politische Konkurrenzkampf an Schärfe gewinnt,<br />
da die neuen Ölmilliarden winken. Dennoch erwartet niemand eine Eskalation des Wahlkampfs.<br />
Die wesentliche Bewährungsprobe für die nächste Regierung Ghanas liegt <strong>im</strong> effizienten<br />
Umgang mit dem neu gewonnenen Öldevisenreichtum bei gleichzeitiger Eindämmung der Korruption.<br />
Als wichtige Aufgabe gilt ferner die Verbesserung des Steuer- und Steuereinzugssystems, denn der<br />
Steueranteil am BIP gilt bei Experten als zu niedrig - dies sogar <strong>im</strong> afrikanischen Vergleich. Des Weiteren<br />
fehlt ein umfassendes Rahmengesetz für die Erdölwirtschaft, das eigentlich schon vor Beginn<br />
der kommerziellen Förderung erlassen werden sollte. Als wenig gutes Omen gilt in diesem<br />
Zusammenhang die bereits getroffene Entscheidung der amtierenden Regierung, in Zukunft 70%<br />
der Öldevisen gegen neue Kredite zu verpfänden. Damit wird eine steigende Auslandsverschuldung<br />
vorprogrammiert. Auch die Korruptionsgefahr steigt.<br />
Ölexploration löst <strong>Invest</strong>itionsboom aus<br />
Nach dem mehr als 20%igen Einbruch der Bruttoanlageinvestitionen <strong>im</strong> Krisenjahr 2009 hat sich<br />
die <strong>Invest</strong>itionstätigkeit in der Wirtschaft wieder erholt. Seit 2010 gibt es erneut hohe Zuwachsraten<br />
von etwa 10 bis 13%, und auch mittelfristig dürfte die Entwicklung stabil bleiben. Gestützt wird<br />
das Wachstum der Neuinvestitionen vor allem durch die Projekte zur Erdölexploration.<br />
Ghana hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung der Direktinvestitionen aus dem Ausland<br />
erlebt, mit einem Rekordwert von 5 Mrd. US$ (2007). Der positive Trend hält weiter an, begünstigt<br />
ein relativ vorteilhaftes <strong>Invest</strong>itionskl<strong>im</strong>a. Indien und die VR China engagieren sich am stärksten.<br />
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
Thermalkraftwerkfür<br />
660 MW(Barikuma,<br />
Atw<strong>im</strong>a Nwabiagya<br />
Distrikt)<br />
Goldexploration<br />
Ahafo-Mine<br />
Goldexploration<br />
Akyem-Mine<br />
Gasexploration,<br />
Kraftwerk (Jomoro<br />
Distr., West-Ghana)<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
900 Mio. US$ Planung Canadian Energy<br />
Solutions Consortium<br />
und Electricity Co. of<br />
Ghana<br />
350 Mio. US$ Durchführung Newmont Mining<br />
(USA)<br />
500 Mio. US$ Durchführung Newmont Mining<br />
850 Mio.US$ Machbarkeitsstudie<br />
Ghana National Gas<br />
Co./GNGC<br />
Der private Verbrauch zeigt seit dem Einbruch <strong>im</strong> Krisenjahr 2009 inzwischen wieder einen stark<br />
wachsenden Trend, etwa <strong>im</strong> Ausmaß des realen Wirtschaftswachstums oder auch leicht darüber.<br />
Der Markt für den Absatz gehobener Konsumgüter aus dem Ausland dürfte mit der stetigen Zunahme<br />
des Pro-Kopf-Einkommens ebenfalls größer werden. Die private Nachfrage nach Kfz steigt<br />
kontinuierlich.
Das Pro-Kopf-Einkommen Ghanas ist nach letzten Angaben der Weltbank vor allem zwischen 2009<br />
und 2010 stark gewachsen, von 1.098 auf 1.283 US$ <strong>im</strong> Jahr. Nach der Kaufkraftrechnung (PPP-Index)<br />
verfügt Ghana inzwischen sogar über ein geschätztes Pro-Kopf-Einkommen von fast 3.000 US$.<br />
Ein positiver Faktor für die verfügbaren Einkommen der breiten Bevölkerung ist der deutliche<br />
Rückgang der Inflationsrate.<br />
Ghanas chronisch defizitäre Handelsbilanz hat sich durch den Beginn der Erdölförderung leicht<br />
verbessert, mit einem geschätzten Rückgang des Negativsaldos um rund 16% auf 2,5 Mrd. US$.<br />
Doch mittelfristig zeichnet sich wieder ein steigendes Defizit ab, da sich mit wirtschaftlichem Aufschwung<br />
und wachsenden <strong>Invest</strong>itionen die Nachfrage nach <strong>im</strong>portierten Ausrüstungsgütern zunehmend<br />
belebt. Dadurch bleibt Ghana auch für die deutschen Hersteller von Maschinen und<br />
sonstigen technischen Ausrüstungen ein stabiler Absatzmarkt.<br />
Die Entwicklung <strong>im</strong> bilateralen Warenverkehr mit der Bundesrepublik Deutschland zeigt 2011 eine<br />
starke Expansion der deutschen Lieferungen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts nahmen<br />
diese von Januar bis November gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 23,2%<br />
auf 236,6 Mio. Euro zu. Im ganzen Jahr 2010 hatten sie leicht nachgegeben (-1%) auf 207,7 Mio. Euro.<br />
Die Bezüge aus Ghana erhöhten sich 2010 um 33,7% auf 147,6 Mio. Euro (Januar bis November 2011:<br />
-4,5% auf 129,6 Mio. Euro).<br />
Dr. Inge Hackenbroch<br />
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17
Guinea<br />
18 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Guinea<br />
Guinea<br />
Das westafrikanische Guinea ist auf dem Weg aus einer langen politischen Krise. Nach mehreren Jahren<br />
anhaltenden Unruhen und einem zweijährigen Militärreg<strong>im</strong>e konnte Alpha Condé die Präsidentschaftswahlen<br />
2010 für sich entscheiden und das westafrikanische Land auf einen Wachstumspfad<br />
lenken.<br />
Trotz großer wirtschaftlicher Ressourcen - bedeutendste Bauxitvorkommen der Welt, reiche Vorkommen<br />
an Eisenerz, Nickel, Gold, Diamanten, Wasserkraft, großes landwirtschaftliches Anbaupotenzial<br />
- zählt Guinea zu den ärmsten Ländern der Welt. Eine kaum entwickelte Wirtschaft sowie<br />
instabile politische Verhältnisse und Korruption hemmen die Entwicklung. Hart getroffen wurde<br />
das Land zuletzt von der globalen Rezession 2009, während der die Preise für die meisten Rohstoffe<br />
und somit die Exporterlöse für Guinea einbrachen.<br />
Die Wirtschaft ist <strong>im</strong> Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre real um weniger als 2% gewachsen.<br />
Die Stabilisierung der sozialpolitischen Lage nach den Präsidentenwahlen sowie die globale wirtschaftliche<br />
Erholung sollten ab 2011 jedoch für mehr Dynamik sorgen. Beobachter erwarten, dass<br />
Guinea 2011 und 2012 von den spürbar steigenden Preisen für Aluminium profitieren wird. Zunehmende<br />
politische Stabilität wird weitere <strong>Invest</strong>oren in das Land locken, das über bedeutende, noch<br />
nicht ausgebeutete Rohstoffreserven verfügt.<br />
Die Inangriffnahme mehrerer großer Infrastrukturprojekte, darunter die Trans-Guineische Eisenbahn<br />
und die Instandsetzung des Hafens von Conakry, bringt Geschäftsmöglichkeiten für Anbieter<br />
von Ausrüstungen und Zulieferungen sowie Dienstleistungen. Grundsätzlich krankt Guinea an einer<br />
mangelhaften Infrastruktur. Der gesamte Güterverkehr <strong>im</strong> Landesinneren rollt über ein schütteres<br />
Netz schlecht ausgebauter Straßen. Die wenigen intakten Bahnlinien sind in Besitz privater<br />
Minengesellschaften. Die fortlaufend hohen <strong>Invest</strong>itionen konzentrieren sich auf die Energieversorgung,<br />
die Transportwirtschaft sowie auf Infrastruktur für den Bergbau.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 4,0 5,0 6,0<br />
Einfuhr 3) 26,3 8,4 9,4<br />
Ausfuhr 3) 20,7 13,6 -6,4<br />
Inflationsrate 16,0 12,0 8,0<br />
1) Schätzung; 2) Prognose; 3) Wertänderung auf US$-Basis, fob<br />
Quellen: Economist Intelligence Unit (EIU); African Economic Outlook; Weltbank<br />
Der Bergbau erwirtschaftet 15 bis 20% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die weltweit größten Bauxitlagerstätten<br />
sollen mehr als die Hälfte der Gesamtreserven ausmachen. Die Eisenerzreserven des<br />
Landes werden auf 25 Mrd. t geschätzt. Guinea ist bedeutender Produzent von Rohdiamanten. Umfangreiche<br />
Explorationsarbeiten sowohl offshore als auch onshore lassen auf Öl- und Gasvorkommen<br />
hoffen. Erste Ergebnisse metallurgischer Erkundungen verweisen auf Uranlagerstätten. Die<br />
Reserven an Kalkstein werden auf 200.000 t, an Nickel auf 185.000 t und an Titanium auf 192.000 t<br />
geschätzt. Darüber hinaus werden Vorkommen von Graphit, Edelsteinen, Kobalt, Zink und Blei<br />
vermutet.
Staatlicher Anteil <strong>im</strong> Bergbau deutlich ausgeweitet<br />
Im Bauxit- und Eisenerzsektor sind verschiedene große industrielle Projekte geplant, mit entsprechenden<br />
Explorations- und Abbauverträgen mit anglo-australischen, brasilianischen und chinesischen<br />
Bergbaukonzernen, die auch in die erforderliche Infrastruktur investieren. Nach langem<br />
Anlauf hat Guinea <strong>im</strong> September 2011 ein neues Bergbaugesetz verabschiedet, demzufolge sich der<br />
Gesamtanteil des Staates bis auf 35% summieren kann. Das ist deutlich mehr als die <strong>im</strong> alten Bergbaugesetz<br />
der 90er Jahre möglichen 15% Staatsanteil.<br />
Gestützt auf Infrastrukturvorhaben in Wasserwirtschaft und Straßenbau und die großen <strong>Invest</strong>itionen<br />
<strong>im</strong> Bergbaubereich erlebt die Bauwirtschaft seit etwa sechs Jahren einen anhaltenden<br />
Boom. Auch private Bauaktivitäten nehmen zu. Der Markt wird von europäischen und chinesischen<br />
Unternehmen beherrscht, von denen einige lokale Tochtergesellschaften unterhalten. Die<br />
Regierung strebt mehr Public Private Partnerships an.<br />
Starkes Wachstum verzeichnet auch die IKT-Branche. Guinea bietet einen der am schnellsten<br />
wachsende Mobilfunktmärkte der Region, der noch lange nicht gesättigt ist. Breitbanddienste<br />
sind noch sehr begrenzt und teuer. Der geplante Anschluß an wenigstens ein internationales Glasfaser-Seekabel<br />
in 2012 wird zum ersten Mal wettbewerbsfähige Breitbanddienste ermöglichen.<br />
Großen Nachholbedarf gibt es darüber hinaus <strong>im</strong> Bereich der Umwelttechnologie. Wegen mangelnder<br />
lokaler Expertise bestehen Möglichkeiten für ausländische Spezialunternehmen und Anbieter<br />
von Ausrüstungen und Zulieferungen, etwa in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserbehandlung,<br />
Müllverbrennung und Recycling.<br />
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
Trans-Guineische<br />
Eisenbahn<br />
Neuer Tiefseehafen<br />
südlich Conakry<br />
Hafenerweiterung<br />
Conakry<br />
Kaléta-Staudamm<br />
(240 MW)<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
k.A. k.A. Circa 650 km, Teil<br />
S<strong>im</strong>andou-Eisenerzkonzession<br />
von<br />
Rio Tinto (über<br />
10 Mrd. US$)<br />
k.A. k.A.<br />
200 Mio. US$ Baubeginn ist 2013 <strong>Invest</strong>itionen von<br />
Boloré<br />
526 Mio. US$ Baubeginn Dezember<br />
2011<br />
Vertrag mit China<br />
International Water &<br />
Electric Corp.<br />
Die <strong>Invest</strong>itionslage des Landes hat sich 2010 verbessert. Die Bruttoanlageinvestitionen wuchsen<br />
um 20,9%, gegenüber 14,8% <strong>im</strong> Vorjahr. Dieser starke Anstieg ist hauptsächlich auf den Bergbau zurückzuführen.<br />
Öffentliche <strong>Invest</strong>itionen nahmen demgegenüber nur um 12% zu und waren auf die<br />
Bereiche Sicherheit und Verteidigung fokussiert.<br />
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19
Guinea<br />
20 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Laut <strong>Afrika</strong>nischer Entwicklungsbank (ADB) beliefen sich die ausländischen Direktinvestitionen<br />
(FDI) 2010 mit schätzungsweise 140,9 Mio. US$ nur auf 12,5% des Wertes von 2009. Die Bank sieht<br />
den Grund dafür in der abwartenden Haltung der Geschäftswelt infolge der Verzögerungen bei<br />
den Präsidentenwahlen. Da die neue guineische Regierung das <strong>Invest</strong>itionskl<strong>im</strong>a verbessern will,<br />
rechnet die ADB für 2012 mit einem FDI-Fluss in Höhe von etwa 567,3 Mio. US$. Die USA, Kanada<br />
und einige europäische Länder bilden bisher die Hauptquellen der Auslandsinvestitionen in Guinea,<br />
die sich in erster Linie auf den Abbau von Bauxit, Gold und Diamanten konzentrieren. Die FDI<br />
aus Schwellenländern wachsen sprunghaft, blieben bis 2010 volumenmäßig jedoch noch relativ<br />
gering. Sie fließen vor allem aus der VR China und Russland.<br />
Das Realeinkommen pro Einwohner sank in den vergangenen Jahren aufgrund der galoppierenden<br />
Inflation stetig. Die hohe Inflationsrate von knapp 20% <strong>im</strong> Jahr 2010 hat die Kaufkraft der Bevölkerung<br />
weiter gemindert. Der Gesamtverbrauch fiel 2010 um 6,5%, der private Konsum um 8,5%.<br />
Der öffentliche Konsum stieg demgegenüber spürbar um 9,7%. Die noch geringen Durchschnittseinkommen<br />
begrenzen den Absatzmarkt für gehobene Konsumgüter und teure Importwaren.<br />
Die wichtigsten Ausfuhrgüter Guineas waren 2010 Gold mit einem Anteil von 47,5% am Gesamtexport<br />
sowie Bauxit (35,4%). Die Einfuhren setzten sich hauptsächlich aus Gebrauchs- und <strong>Invest</strong>itionsgütern,<br />
Nahrungsmitteln und anderen Konsumgütern und Erdölprodukten zusammen. Nur<br />
ein geringer Teil des guineischen Außenhandels entfällt bisher auf die Länder der westafrikanischen<br />
Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS/CEDEAO). Guinea spielt <strong>im</strong> Außenhandel der Bundesrepublik<br />
Deutschland nur eine untergeordnete Rolle, mit sinkender Tendenz. Im Zeitraum Januar<br />
bis November 2011 betrug das bilaterale Handelsvolumen nur noch 105,5 Mio. Euro (Einfuhren:<br />
85,7 Mio. Euro; Ausfuhren: 19,8 Mio. Euro).<br />
Dieter Grau
Kenia<br />
Kenia<br />
Kenia<br />
Für 2012 erwarten Wirtschaftsexperten eine spürbare Steigerung des kenianischen Wirtschaftswachstums.<br />
So könnte die reale Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) etwa 5,9% erreichen nach zuletzt<br />
nur 4,2%. Die Unwägbarkeiten, die mit den bevorstehenden Wahlen einhergehen, schlagen sich bei <strong>Invest</strong>itionen<br />
und privatem Verbrauch in einer etwas gedämpften Dynamik nieder.<br />
Zur guten wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten Jahren hat auch die international gelobte<br />
relativ stabile Doppelregierung des Landes beigetragen. Die Wahlen <strong>im</strong> Jahr 2012 sorgen für eine<br />
gewisse Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Stabilität. Positiv ist, dass sich der Kenia-Schilling<br />
Ende 2011 erholen konnte. Von Januar bis Oktober 2011 hatte er fast 40% gegenüber dem US-Dollar<br />
verloren.<br />
Das allgemeine <strong>Invest</strong>itionskl<strong>im</strong>a wird durch die aktuellen politischen Entwicklungen sowie die<br />
Unsicherheiten wegen der kommenden Wahlen zweifellos beeinträchtigt. Politische Faktoren gelten<br />
in Kenia traditionell als ausschlaggebend für das <strong>Invest</strong>itionskl<strong>im</strong>a in der Privatwirtschaft.<br />
Doch ändert dies nach Erfahrung von Landeskennern nichts an der grundlegenden Stabilität und<br />
Solidität der starken, international bestens vernetzten privaten Wirtschaft des Landes.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 4,2 5,9 5,3<br />
Einfuhr (fob) 8,7 3,0 3,0<br />
Bruttoanlageinvestitionen 8,5 8,0 6,8<br />
Privater Verbrauch 14,0 8,9 5,6<br />
1) Schätzung; 2) Prognose<br />
Quelle: Economist Intelligence Unit (EIU)<br />
Eine der tragenden Säulen des Wirtschaftswachstums dürfte auch 2012 der Bausektor bleiben.<br />
Zahlreiche Infrastrukturprojekte sowie wachsende Nachfrage der Mittelschicht nach Wohneigentum<br />
führten bereits 2011 zu einem Bauboom. Hinzu kommen die öffentlichen Ausgaben zum Abbau<br />
des über Jahre aufgelaufenen Wohnungsdefizits für die unteren Schichten der wachsenden<br />
Bevölkerung. Anhaltende Bauaktivitäten gibt es außerdem <strong>im</strong> Hotelsektor, entsprechend der<br />
wachsenden Tourismusnachfrage, <strong>im</strong> Industriebau, durch neue <strong>Invest</strong>orenengagements, sowie<br />
<strong>im</strong> Krankenhausbau. Die Belebung des Bausektors soll auch in den kommenden Jahren anhalten,<br />
da weiterhin umfangreiche Infrastrukturprojekte anstehen. Wichtigster Konkurrent bei Großprojekten<br />
ist die VR China mit ihren großen Baukonzernen, die seit Jahren in afrikanischen Ländern<br />
engagiert sind.<br />
Der <strong>Invest</strong>itionsbedarf in den Infrastruktursektoren bleibt auch für die nächsten Jahre hoch. Dazu<br />
gehören insbesondere Projekte <strong>im</strong> Transportsektor (Straßenbau, Eisenbahnbau) sowie in der Energiewirtschaft<br />
zur Ausweitung der Stromerzeugung und ländlichen Elektrifizierung. Der Finanzierungsbedarf<br />
liegt bei einer Milliarden-Dollar-Summe. Die Regierung bemüht sich um die Beteiligung<br />
von privaten <strong>Invest</strong>oren auf PPP-Basis (Public Private Partnership). Die anstehenden Projekte<br />
bieten weiterhin Chancen für ausländische Anbieter von Ausrüstungen und Zulieferungen.<br />
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21
Kenia<br />
22 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Entwicklung der Erdwärmevorkommen wird vorangetrieben<br />
Umfangreiche Vorhaben <strong>im</strong> Energiesektor befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Planung<br />
und Durchführung. So hat der staatliche Stromversorger KenGen einen Zehnjahresplan zur Entwicklung<br />
der Erdwärmevorkommen bekannt gegeben, wobei <strong>Invest</strong>itionen von 2,6 Mrd. US$ vorgesehen<br />
sind. Das Potenzial in den vulkanischen Gebieten Zentralkenias (Rift Valley) wird auf eine<br />
Größenordnung zwischen 7.000 und 10.000 MW geschätzt. Ein weiteres Projekt betrifft die Ausbeutung<br />
von Kohlevorkommen an der Küste und die Errichtung eines Kohlekraftwerks für 300 MW<br />
bei Mombasa mit voraussichtlichen <strong>Invest</strong>itionen von umgerechnet über 1 Mrd. US$.<br />
An der kenianischen Südküste gibt es ferner Erdgasvorkommen, die schon vor über 20 Jahren entdeckt<br />
wurden und von Experten als kommerziell nutzbar eingeschätzt werden. Ebenso gibt es Initiativen<br />
chinesischer Explorationsunternehmen zur Erdgaserschließung in Zentralkenia. Im Norden<br />
Kenias wurde in Messungen ein erhebliches Windkraftpotenzial festgestellt. Die besten Möglichkeiten<br />
zur Stromerzeugung aus Windenergie bestehen in der Region Marsabit, wo ein Potenzial<br />
von 4.000 MW identifiziert worden ist.<br />
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
Windkraftprojekt<br />
300 MW<br />
Kohlekraftwerk<br />
300 MW<br />
Erdgasexploration<br />
Menengai-Krater<br />
Ländliche Elektrifizierung<br />
Eisenbahnbau Nairobi<br />
- Kampala<br />
Regionalplan Lamu-<br />
Korridor<br />
1) Kenya Electricity Generating Co.; 2) Kenya Airports Authority<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
400 Mio.US$ Durchführung Lake Turkana Wind<br />
Power Co.<br />
1 Mrd.US$ Planung KenGen 1)<br />
800 Mio.US$ Durchführung Geothermal Development<br />
Co. (GDC)<br />
150 Mio.US$ Durchführung Kenya Power &<br />
Lighting Co. (KPLC)<br />
250 Mio.US$ Planung Kenya Uganda<br />
Railways Holding<br />
3,2 Mrd.US$ Planung bis 2020 Straßen-, Schienenund<br />
Hafenbau<br />
Flughafenausbau 100 Mio.US$ Durchführung KAA 2), bis 2012<br />
Straßenbau <strong>im</strong> Rift<br />
Valley<br />
Straßenbau Nairobi<br />
(Northern/Eastern<br />
Bypass)<br />
54 Mio.US$ Durchführung Kenya Highway<br />
Authority, indischer<br />
Kontraktor<br />
112 Mio.US$ Durchführung Chinesische Finanzierung<br />
und Kontraktor<br />
Darüber hinaus ist Kenias IT-Sektor in Ostafrika auf dem besten Weg, ein regionales Zentrum zu<br />
werden. Die Informations- und Kommunikationstechnologie hat sich dort in den letzten Jahren<br />
rasant entwickelt und Wirtschaft und Gesellschaft entscheidend verändert. Das Land erlebt seit<br />
2009 in diesem Bereich einen neuen <strong>Invest</strong>itionsboom, wobei die Player lokale Unternehmer <strong>im</strong><br />
Verein mit finanzkräftigen ausländischen Partnern sind. Diese haben damit begonnen, Millionen
von Dollar zu investieren, um sich auch langfristig - bevor die zweite Technologiewelle ins Rollen<br />
kommt - einen Platz in dem wettbewerbsintensiven Markt zu sichern.<br />
Unternehmen aus Deutschland sind in Kenia seit langem gut vertreten. Die deutschen Interessen<br />
vor Ort gehen quer durch alle Branchen, wie Maschinen und Anlagen, Transportausrüstungen,<br />
Elektrotechnik und Elektronik, Mess- und Regeltechnik sowie Consulting und Bauwirtschaft/Engineering.<br />
Hinzu kommen Schwerpunktbranchen, wie Agroindustrie, Gartenbau, vor allem mit Blumenzucht,<br />
Kaffeewirtschaft sowie ferner alle Sparten der Touristik, da die Deutschen seit vielen<br />
Jahren mit an der Spitze der jährlichen Besucherströme stehen.<br />
Die deutschen Exporte nach Kenia dürften <strong>im</strong> Jahr 2011 zurück gegangen sein. Nach vorläufigen<br />
Angaben des Statistischen Bundesamts lagen sie <strong>im</strong> Zeitraum Januar bis November 2011 bei etwa<br />
223 Mio. Euro. Dies wäre gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Minus von etwa<br />
13%.<br />
Carsten Ehlers<br />
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23
Mali<br />
24 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Mali<br />
Mali<br />
Die malische Wirtschaft befindet sich weiterhin auf einem robusten Wachstumspfad. Auch für 2011 und<br />
2012 erwarten Beobachter Steigerungsraten von über 5%. Besondere <strong>Invest</strong>itions- und Lieferchancen bietet<br />
der Bergbau. Deutsche Ingenieurdienstleistungen sind bei der Erkundung und Exploration der umfangreichen<br />
Rohstoffe gefragt. Weitere Geschäftsmöglichkeiten reichen von Infrastruktur über Bau und<br />
Telekommunikation bis zum Aufbau einer Agrarindustrie.<br />
Mit einem realen Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von durchschnittlich 5% seit 2002 zählt Mali<br />
zu den dynamischsten Volkswirtschaften der westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion<br />
(UEMOA). Wachstumsmotoren sind der Goldbergbau, die Landwirtschaft sowie die Bereiche Bau,<br />
Transport und Telekommunikation.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2010 bis 2012<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2010 1) 2011 1) 2012 2)<br />
BIP 4,5 5,4 5,3<br />
Einfuhr 3,7 11,4 5,6<br />
Bruttoanlageinvestitionen 6,4 2,7 5,0<br />
Privater Verbrauch 4,0 5,8 6,7<br />
1) Schätzung; 2) Prognose<br />
Quelle: African Economic Outlook 2011<br />
Die Landwirtschaft Malis trägt rund 35% zum BIP bei. Unzureichende und unregelmäßige Niederschläge<br />
(Kl<strong>im</strong>awandel) bringen Probleme für den Regenfeldbau. Daher hat die Bewässerung große<br />
Bedeutung. Hier leistet Deutschland Unterstützung <strong>im</strong> Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Mali ist der drittgrößte Goldproduzent <strong>Afrika</strong>s. Das Edelmetall ist mit einem Anteil von mehr als<br />
70% zum Hauptexportgut geworden und trägt fast 7,2% zum BIP bei. Abgebaut werden auch Phosphat,<br />
Marmor, Kalk und Steinsalz sowie Diamanten in geringen Mengen. Die Suche nach Öl wird<br />
fortgesetzt. Neben den multinationalen Unternehmen ist inzwischen auch malisches Kapital <strong>im</strong><br />
Bergbau des Landes aktiv. Die Regierung Malis strebt eine Diversifizierung des Bergbausektors an.<br />
Der Bausektor ist einer der wichtigsten Träger des wirtschaftlichen Wachstums. Hauptfaktoren<br />
sind die großen Infrastrukturprojekte <strong>im</strong> Bergbau sowie <strong>im</strong> Straßenbau. Hinzu kommt eine wachsende<br />
Bautätigkeit <strong>im</strong> Gewerbe-, Hotel- und Krankenhausbau sowie bei der Errichtung von Mietund<br />
Eigentums- und Sozialwohnungen. Wichtigster Konkurrent bei großen Projekten sind chinesische<br />
Baukonzerne. Mali verfügt über Rohstoffe für die Baustoffindustrie (Kalkstein, Gipsstein,<br />
Tonerde), hat aber keine Produktionsstätten. Hier bieten sich <strong>Invest</strong>itionsmöglichkeiten.<br />
Der Telekommunikationssektor ist der dynamischste Wirtschaftsbereich Malis. Beobachter sehen<br />
weitere Wachstumschancen auch in der Anbindung Malis an das Glasfaserkabel SAT 3. Ende<br />
November 2011 wurde ein von der VR China finanziertes Glasfasernetz eingeweiht.
Mali ist wirtschaftlich stark vom Tourismus abhängig, der 5% zum BIP beisteuert. Das Land ist nach<br />
Senegal die zweitgrößte Tourismusdestination in Westafrika. Die Regierung sieht hier großes Entwicklungspotenzial.<br />
Die Branche leidet jedoch unter der wachsenden Gefahr des islamistischen<br />
Terrorismus und kr<strong>im</strong>ineller Übergriffe in den nördlichen und nordöstlichen Regionen.<br />
Ein besonderes Wachstumshemmnis liegt <strong>im</strong> Mangel an grundlegender sozialer und wirtschaftlicher<br />
Infrastruktur, einschließlich Transport, Energie, Telekommunikation sowie Wasser- und Gesundheitswesen.<br />
Dies hindert die Wirtschaft weiter daran, wettbewerbsfähig zu werden. Rund 40%<br />
der Produktivitätsprobleme malischer Unternehmen sind laut einer Umfrage auf Infrastrukturschwächen<br />
zurückzuführen. Die größten Schwierigkeiten liegen <strong>im</strong> Stromsektor. Mali hätte Potenzial<br />
für Solarenergie, Windkraft und den Anbau von Jatropha zur Produktion von Biodiesel.<br />
Beziehungen zu Schwellenländern ausgebaut<br />
Mali verstärkte seine Beziehungen zu Schwellenländern, vor allem der VR China, die in nahezu allen<br />
Bereichen des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens involviert ist. Indien, Russland,<br />
Brasilien, Venezuela, Malaysia und Libyen festigten ebenfalls ihre wirtschaftlichen Beziehungen<br />
mit Mali, vor allem in den Bereichen Agroindustrie, Chemie und Bau. Wie die traditionellen Partner<br />
suchen auch sie Zugang zu den lokalen und regionalen Märkten sowie den Rohstoffen Westafrikas.<br />
Im Bergbausektor Malis sind sie bisher jedoch kaum aktiv.<br />
Die Bruttoinvestitionen stiegen 2010 um 6,4%. Dabei waren die öffentlichen <strong>Invest</strong>itionen unter anderem<br />
für die Modernisierung des Flughafens von Bamako, den Bau der dritten Brücke über den<br />
Niger in Bamako, die Hoch- und Berufsschulinfrastruktur, kommunale Kliniken, das Mali Hospital<br />
in Bamako sowie das Regionalkrankenhaus in Sikasso best<strong>im</strong>mt. Mali ist offen für ausländische<br />
Unternehmen. Die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) konzentrieren sich auf den Bergbausektor<br />
(Goldabbau, Erkundung von Öl, Gas und weiteren Rohstoffen) und den Textilbereich, fließen<br />
aber zunehmend auch in die Landwirtschaft. Die wichtigsten <strong>Invest</strong>oren kommen aus Südafrika,<br />
Frankreich, Libyen, der VR China und Thailand.<br />
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
Transsahara-Achse<br />
(Straße Bourem-<br />
Kidal), Verlängerung<br />
Achse Gao-Ayorou)<br />
Eisenbahn Bamako-<br />
Conakry<br />
Stahlwerk 300 Mio. US$ Produktion ab<br />
April 2013<br />
Modernisierung und<br />
Erweiterung Flughafen<br />
Bamako-Sénou<br />
Landwirtschaftlicher<br />
Wasserbau<br />
*) Public Private Partnership<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
k.A. EU-Unterstützung <strong>im</strong><br />
Rahmen des 9. und<br />
10. FED<br />
k.A. Circa 800 km<br />
<strong>Invest</strong>or: Indische<br />
Sahara Mining<br />
180 Mio. US$ Präqualifikation 30-jährige PPP-Partnerschaft<br />
*), neuer<br />
Konzessionär ab Anfang<br />
2012 erwartet<br />
39 Mio. Euro November 2011<br />
verabschiedet<br />
Regierungsprogramm<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
25
Mali<br />
26 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Diverse Reformen haben das Geschäftskl<strong>im</strong>a in Mali kontinuierlich verbessert. Das Land konnte<br />
sich <strong>im</strong> Doing Business Report der Weltbank von Platz 156 in 2010 auf Rang 146 (von 183 Ländern) in<br />
2012 verbessern. Weitere Fortschritte sind nach Einschätzung von Experten jedoch notwendig.<br />
Dies betreffe vor allem einen leichteren Zugang zu Krediten und verbesserten <strong>Invest</strong>orenschutz.<br />
Die Regierung erarbeitet ein neues <strong>Invest</strong>itionsgesetz, das den <strong>Fokus</strong> mehr auf die Rechte und<br />
Pflichten der <strong>Invest</strong>oren legen soll, als auf Incentives und Steuerbefreiungen.<br />
Der private Verbrauch legte 2011 voraussichtlich um 5,8% zu. Die reichsten 10% der Bevölkerung tätigen<br />
40% des Konsums des Landes, während das ärmste Zehntel nur zu 1,8% beteiligt ist. Mehr als<br />
70% der Bevölkerung leben in ländlichen Gemeinden und über zwei Drittel von ihnen unterhalb<br />
der Armutsgrenze. Nur eine verhältnismäßig kleine Oberschicht kann sich somit Konsum- und Luxusgüter<br />
aus Deutschland leisten. Die Schere zwischen Ober- und Mittel- beziehungsweise Unterschicht<br />
lässt auch in Zukunft nur einen begrenzten, aber zahlungskräftigen Markt für höherwertige<br />
Konsumgüter erwarten.<br />
Malis Handelsbilanzdefizit konnte seit 2008/09 zwar abgebaut werden, erreichte aber 2010 noch<br />
fast 1 Mrd. US$. Exportiert werden vorwiegend Gold (circa 50%), Baumwolle und Baumwollprodukte<br />
(circa 25%) sowie Lebendvieh. Eingeführt werden vor allem Erdölprodukte, Arzne<strong>im</strong>ittel, Fahrzeuge,<br />
Maschinen und Ersatzteile, chemische Produkte und Textilien. Mali spielt <strong>im</strong> Außenhandel<br />
der Bundesrepublik Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen<br />
sind jedoch ausbaufähig. Januar bis November 2011 betrug das Handelsvolumen 70,7 Mio. Euro.<br />
Die Einfuhren aus Mali beliefen sich dabei auf 2,1 Mio. Euro.<br />
Dieter Grau
Mosambik<br />
Mosambik<br />
Mosambik<br />
Die Volkswirtschaft Mosambiks bleibt weiterhin auf Wachstumskurs. Für 2012 wird mit einer realen<br />
Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um etwa 8% gerechnet. Vor allem <strong>Invest</strong>itionen <strong>im</strong> Bergbau<br />
sorgen für Dynamik. Begleitet werden diese Projekte von einem umfangreichen Ausbau der Infrastruktur,<br />
insbesondere der Verkehrswege und Häfen. Der Importbedarf des Landes ist unverändert sehr hoch,<br />
eine eigene Maschinenbauindustrie kaum vorhanden, so dass der Markt für deutsche Unternehmen interessant<br />
ist.<br />
Auch in den kommenden Jahren wird Mosambik zu den dynamischsten Volkswirtschaften <strong>Afrika</strong>s<br />
zählen. Getrieben wird das Wachstum vor allem durch Großprojekte <strong>im</strong> Bergbaubereich, insbesondere<br />
zur Kohleförderung in der Tete-Provinz, die sich 2012 auf etwa 6 Mio. t belaufen soll. Das brasilianische<br />
Unternehmen Vale hat 2011 dort als erstes Unternehmen Kohle gefördert, Rio Tinto wird<br />
2012 folgen.<br />
Zahlreiche Projekte gehen in der Tete-Provinz noch an den Start und in der nördlichen Niassa-Provinz<br />
werden weitere riesige Kohlevorkommen vermutet. Unter anderem n<strong>im</strong>mt auch die Förderung<br />
von Tantal, Baustoffen und Mineralsanden zu. Der Anteil des Bergbaus am BIP dürfte innerhalb<br />
der nächsten drei Jahre von 3% auf 10 bis 11% steigen.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 7,2 8,0 8,5<br />
Einfuhr (fob) 14,7 12,3 11,2<br />
Bruttoanlageinvestitionen 10,0 11,0 12,0<br />
Privater Verbrauch 6,6 6,3 6,7<br />
1) Schätzung; 2) Prognose<br />
Quelle: Economist Intelligence Unit (EIU)<br />
Begleitet werden die Bergbauprojekte von großangelegten <strong>Invest</strong>itionen, zum Teil durch die Unternehmen<br />
selbst, in die Infrastruktur, um die geförderten Rohstoffe überhaupt aus den teilweise<br />
weit <strong>im</strong> Landesinneren gelegenen Abbaugebieten außer Landes verschiffen zu können. Dies sorgt<br />
für zusätzliche Dynamik in der Bauwirtschaft. Experten schätzen, dass sich zum Beispiel die Zementproduktion<br />
bis 2013 verdoppeln wird.<br />
In Zukunft könnte sich der Gassektor zu einem weiteren Wachstumsmotor entwickeln. Im Rovumabecken<br />
vor der Küste der nördlichen Provinz Cabo Delgado hat die italienische ENI Gasvorkommen<br />
von 22,5 Bill. cb.ft. gefunden, während die US-amerikanische Anadarko Gruppe den Fund von<br />
mindestens 15 Bill. cb.ft. meldet. ENI will etwa 50 Mrd. US$ in die Erschließung seiner Vorkommen<br />
stecken, Anadarko nennt bislang einen Betrag von 15 Mrd. US$. Wenn - wie geplant - ab 2018 die<br />
Produktion beginnt, könnte Mosambik zu einem der größten Gasproduzenten des Kontinents aufsteigen.<br />
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27
Mosambik<br />
28 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Die Landwirtschaft hat mit circa 32% nach wie vor den größten Anteil an der Entstehung des mosambikanischen<br />
BIP. Allerdings ist der Agrarbereich größtenteils noch auf Subsistenz ausgerichtet<br />
und das Land weiterhin von Nahrungsmittel<strong>im</strong>porten abhängig. Die Regierung untern<strong>im</strong>mt aber<br />
große Anstrengungen zur Produktivitätssteigerung, besonders zum Ausbau von Bewässerungssystemen.<br />
Bis 2022 sollen 540 Mio. US$ für Anlagen zur Bewässerung ausgegeben werden. Maschinelle<br />
Hilfsmittel und Nutzung von Agrochemikalien sind bislang kaum verbreitet. Die Nachfrage<br />
hiernach dürfte mit den Programmen zur Produktionssteigerung zunehmen.<br />
Gravierender Fachkräftemangel ist Engpassfaktor<br />
Wachstumshemmend wirkt sich der Fachkräftemangel aus. Auf dem lokalen Arbeitsmarkt sind<br />
kaum ausgebildete Arbeitskräfte verfügbar. Die weitere Expansion <strong>im</strong> Bergbaubereich hängt zudem<br />
davon ab, viel schnell die <strong>im</strong> 1992 zu Ende gegangenen Bürgerkrieg fast vollständig zerstörte<br />
Infrastruktur wieder aufgebaut werden kann. Sollte es be<strong>im</strong> Ausbau von Transportwegen und Häfen<br />
zu Verzögerungen kommen, ist eine Verlangsamung des Wachstums zu erwarten.<br />
Die <strong>Invest</strong>itionen fokussieren sich besonders auf den Rohstoffbereich. Insgesamt sind in Mosambik<br />
Minenprojekte für 11,6 Mrd. US$ angestoßen, 7,1 Mrd. davon für die Förderung von Kohle. Nach Regierungsangaben<br />
bedeutet dies, dass allein <strong>im</strong> Bergbaubereich jährlich etwa 1 Mrd. US$ in das<br />
Land fließen.<br />
Von staatlicher Seite wird vor allem der Ausbau der Infrastruktur vorangetrieben. Steigende Einnahmen<br />
aufgrund des Rohstoffbooms machen das Land unabhängiger von Entwicklungshilfe und<br />
sorgen für höhere <strong>Invest</strong>itionen, zum Beispiel in die Transportinfrastruktur, die einen massiven<br />
Ausbaubedarf hat, oder in die Wasserversorgung. Erforderlich ist auch eine Erweiterung der Kraftwerkskapazitäten.<br />
Dank einer wachsenden Mittelschicht werden in Mosambik die Konsumausgaben weiter steigen<br />
(2012: 6,3%). Großprojekte und hohes Wirtschaftswachstum sorgen für zunehmende Beschäftigung<br />
und höhere Einkommen. Allerdings ist Mosambik noch <strong>im</strong>mer eines der ärmsten Länder der<br />
Welt und weiterhin leben circa 55% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Hinzu kommt,<br />
dass viele der großen <strong>Invest</strong>itionsprojekte des Landes sehr kapitalintensiv sind, weshalb die Zahl<br />
der neuen Arbeitsplätze noch nicht ausreicht, um die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Für 2011<br />
wird die Inflationsrate auf etwa 11% geschätzt. Problematisch ist insbesondere die hohe Konsumentenpreisinflation.<br />
Die Regierung will deshalb verbindliche Profitmargen für best<strong>im</strong>mte Lebensmittel<br />
festschreiben.<br />
Traditionelle Handelspartner Mosambiks sind das Nachbarland Südafrika und die ehemalige<br />
Kolonialmacht Portugal. Immer enger werden die wirtschaftlichen Verflechtungen mit der<br />
VR China, Brasilien und Indien. Die Einfuhren aus der VR China haben beispielsweise nach Pressemeldungen<br />
<strong>im</strong> 1. Halbjahr 2011 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 41% zugenommen.<br />
Mosambik exportiert in erster Linie Aluminium aus der Schmelze in Mozal sowie Gas,<br />
Strom und Agrarprodukte. Zukünftig dürfte aber Kohle die Spitzenposition einnehmen.
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
Vale Moatize Coal<br />
Mine, 2. Ausbauphase<br />
Jinda Steel Power<br />
Station<br />
Mphanda Nkuwa<br />
Damm<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
Mangels eines ausgeprägten verarbeitenden Sektors ist der Importbedarf des Landes an Maschinen,<br />
Fahrzeugen, Elektronik, chemischen Erzeugnissen usw. sehr hoch. Die Großprojekte <strong>im</strong> Bergbau-<br />
und Infrastrukturbereich werden den Bedarf des Landes an Kapitalgütern weiter steigern. Experten<br />
rechnen mit einem stetigen Anstieg der Importe auf einen Wert von 5,7 Mrd. US$ bis 2016.<br />
Dadurch wird Mosambik auch in den kommenden Jahren eine negative Handelsbilanz aufweisen.<br />
Der bilaterale Handel dürfte sich 2011 auf circa 193 Mio. Euro belaufen haben, was einem Rückgang<br />
von etwa 5% gegenüber 2010 entspricht. Mit Ausfuhren in Höhe von rund 59 Mio. Euro dürfte<br />
Deutschland dabei ein Defizit verzeichnen. Viele Unternehmen betreuen Mosambik aber von<br />
Südafrika aus. Solche Lieferungen werden statistisch nicht als Exporte nach Mosambik erfasst.<br />
Heiko Stumpf<br />
1,7 Mrd. US$ Realisierung bis<br />
2014<br />
3 Mrd. US$ Planung, Genehmigung<br />
erteilt<br />
2,4 Mrd. bis<br />
2,9 Mrd. US$<br />
Erhöhung der Kapazität<br />
um 11 Mio. t auf<br />
22 Mio. t jährlich<br />
Bau eines Kohlekraftwerkes<br />
mit Kapazität<br />
von 2.640 MW<br />
Planung Bau eines Wasserkraftwerks<br />
am<br />
Zambezi mit<br />
1.500 MW<br />
Nacala Corridor 4 Mrd. US$ Planung Ausbau Bahnlinie<br />
und Tiefseehafen<br />
durch Bergbauunternehmen<br />
Vale<br />
Cahora Bassa North<br />
Bank<br />
700 Mio. US$ Planung Erweiterung Wasserkraftwerk<br />
um<br />
1.245 MW<br />
Benga Power Station 1 Mrd. US$ Planung Kohlekraftwerk von<br />
Rio Tinto, 600 MW in<br />
1. Phase, 2.000 MW in<br />
2. Phase<br />
Moatize Power Plant k.A. Planung Kohlekraftwerk von<br />
Vale mit Kapazität<br />
von 600 MW<br />
Maputo Coal<br />
Terminal<br />
800 Mio. US$ Realisierung geplant<br />
2016 bis 2018<br />
Beira Coal Terminal k.A. Realisierung geplant<br />
bis 2015<br />
Rio Tinto Zambeze<br />
Coal Mine<br />
Kapazitätserweiterung<br />
von 6 Mio. auf<br />
20 Mio. t<br />
Neubau mit Kapazität<br />
von 20 Mio. t<br />
k.A. Planung Bau einer Kohlemine,<br />
geplante Kapazität<br />
15 Mio. t jährlich<br />
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29
Nigeria<br />
30 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Nigeria<br />
Nigeria<br />
Das Wachstum der nigerianischen Wirtschaft stützt sich, wie schon in den vergangenen Jahren, vor<br />
allem auf die Sektoren außerhalb der Erdölwirtschaft. Die Prognosen für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP) liegen für die kommenden fünf Jahre bei durchschnittlich real 7% <strong>im</strong> Jahr.<br />
Politisch kommt Nigeria aber nicht zur Ruhe: Christen und Musl<strong>im</strong>e liefern sich seit Jahren blutige<br />
Kämpfe. Doch es geht nur auf den ersten Blick um Religion, vielmehr geht es um die Kluft zwischen<br />
Arm und Reich und die Hoffnungslosigkeit der wenig gebildeten Mehrheit der Nigerianer. Das Leben<br />
ist für sie beschwerlich. Die öffentliche Stromversorgung durch die viel kritisierte Staatsgesellschaft<br />
„NEPA“ zählt zu den schlechtesten in Subsahara-<strong>Afrika</strong>, die Straßeninfrastruktur ist dem zunehmenden<br />
Verkehrschaos kaum gewachsen und von einer medizinischen Versorgung kann<br />
kaum die Rede sein.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 7,4 5,8 6,7<br />
Einfuhr (fob) 30,0 6,6 7,8<br />
Bruttoanlageinvestitionen 6,5 4,0 6,5<br />
Privater Verbrauch 9,0 7,5 8,9<br />
1) Schätzung; 2) Prognose<br />
Quelle: Economist Intelligence Unit (EIU)<br />
Zu den Wachstumsbranchen der nigerianischen Wirtschaft gehört die Landwirtschaft, die bei stetiger<br />
Ausweitung der Nahrungsmittelproduktion zu einem wichtigen Arbeitgeber geworden ist.<br />
Hinzu kommt der dynamische Telekommunikationssektor. Der Mobilfunkmarkt des Landes ist<br />
noch lange nicht gesättigt. Nach Schätzungen von 2011 besitzen inzwischen 93 Mio. Menschen<br />
(60% der Bevölkerung) ein Handy. Damit bleibt das Nachfragepotenzial auch noch für die nächsten<br />
Jahre hoch und dürfte weiter zweistellig wachsen.<br />
Dynamik bringt auch die Bauindustrie, die von den umfangreichen Vorhaben <strong>im</strong> Infrastrukturbereich<br />
profitiert. Nachholbedarf besteht vor allem be<strong>im</strong> Straßenbau - der Anteil der dringend instandsetzungsbedürftigen<br />
Straßen ist landesweit noch <strong>im</strong>mer hoch - bei der öffentlichen Wasserversorgung<br />
und Abwasserbehandlung sowie be<strong>im</strong> Bau von Krankenhaus- und sonstigen Versorgungseinrichtungen.<br />
Ein weiterer zentraler Punkt bleibt der Ausbau der Kraftwerkskapazitäten. In<br />
diesem Bereich dürfte sich das bilaterale Energie-Kooperationsabkommen auch künftig positiv für<br />
deutsche Unternehmen auswirken.
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
Kraftwerksbau <strong>im</strong><br />
Nigerdelta<br />
2,5 Mrd. US$ Durchführung Special Energy Project<br />
Hydrokraftwerk<br />
Adamwa State<br />
Flüssiggasanlage in<br />
Bayelsa State<br />
Flüssiggasanlage in<br />
Akwa Ibom State<br />
*) Nigerian National Petroleum Corp.<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
2 Mrd. US$ Durchführung Finanzierung durch<br />
VR China<br />
5 Mrd. US$ Durchführung Joint Venture der<br />
NNPC *)<br />
2,8 Mrd. US$ Durchführung Europäisches<br />
Konsortium<br />
Ajoakuta Stahlfabrik 240 Mio. US$ Durchführung Indischer <strong>Invest</strong>or<br />
Lekki-Epe International<br />
Airport<br />
450 Mio. US$ Planung Lagos State Government,<br />
Stanbic IBTC<br />
Bank Consultant<br />
Im Erdölsektor, der nach wie vor den stärksten Beitrag zum Sozialprodukt stellt, zeichnen sich Verbesserungen<br />
ab. Nach den Produktionseinbrüchen der vergangenen Jahre sind inzwischen einige<br />
Tiefseebohrgebiete in Betrieb genommen worden, die rund 40% der Gesamtförderung ausmachen.<br />
Als ein hemmender beziehungsweise dämpfender Faktor für die Entwicklung der <strong>Invest</strong>itionen in<br />
die Erdölwirtschaft gilt die <strong>im</strong>mer noch ausstehende endgültige Verabschiedung des lange angekündigten<br />
neuen <strong>Invest</strong>itionsgesetzes Petroleum Industry Bill (PIB). Weiterhin werden die Aktivitäten<br />
der Erdölgesellschaften <strong>im</strong> Delta durch kr<strong>im</strong>inelle Übergriffe, Vandalismus und Sabotage<br />
(zum Beispiel Anzapfen der Pipelines) behindert. Die Unternehmen machen die Erdöllecks für den<br />
größten Teil der Umweltbelastung verantwortlich.<br />
Die Entwicklung der <strong>Invest</strong>itionstätigkeit in Nigeria war in den vergangenen Jahren eher erratisch:<br />
Laut internationalen Statistiken kam es in den Jahren 2008 und 2010 zu Einbrüchen zwischen 4 und<br />
6%. Seit Anfang 2011 zeichnet sich eine Wiederbelebung ab, mit einem voraussichtlichen Zuwachs<br />
auf Jahresbasis zwischen 6 und 7%.<br />
Der private Verbrauch war 2010 nach vorliegender statistischer Erfassung drastisch eingebrochen,<br />
wozu unter anderem eine hohe Inflationsrate und zunehmende Arbeitslosigkeit beigetragen haben<br />
dürften. Beispielsweise dürfte die private Kfz-Nachfrage durch die gestiegene Arbeitslosigkeit<br />
beeinträchtigt werden. Seit 2011 zeichnet sich wieder eine Erholung ab, und auch mittelfristig soll<br />
sich der private Konsum etwa <strong>im</strong> Ausmaß des wirtschaftlichen Wachstums entwickeln.<br />
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31
Nigeria<br />
32 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Jeder Vierte ohne Arbeit<br />
Die Arbeitslosenrate ist 2011 auf fast 24% angestiegen und hat die Regierung veranlasst, ein besonderes<br />
Arbeitsbeschaffungsprogramm aufzulegen. Hierbei werden vor allem die am stärksten betroffenen<br />
18- bis 35-Jährigen durch eine Unternehmensgründungs-Initiative ins Auge gefasst. Für<br />
dieses Programm hat die Regierung umgerechnet rund 330 Mio. US$ in ihren Haushalt eingestellt.<br />
Die Schaffung von Arbeitsplätzen, gerade für die erwerbslosen Jugendlichen mit abgeschlossener<br />
Schulbildung, gilt als zentrale Voraussetzung für eine nachhaltige Verbesserung des Lebensstandards<br />
der breiten Bevölkerung.<br />
Mit der Wiederbelebung der Erdölpreise haben sich die Exporte Nigerias, die zu 90% aus Öl bestehen,<br />
2010 entsprechend drastisch erhöht und die Handelsbilanz weiter verbessert. Die laufenden<br />
Infrastrukturprojekte sowie die anhaltenden <strong>Invest</strong>itionen, unter anderem <strong>im</strong> Erdölsektor, halten<br />
die Importnachfrage auch mittelfristig hoch, hinzu kommt der Bedarf an Verbrauchsgütern bei<br />
wieder anziehendem Wirtschaftswachstum.<br />
Der bilaterale Warenverkehr zwischen Deutschland und Nigeria war <strong>im</strong> Zeitraum Januar bis<br />
November 2011 durch eine drastische Erhöhung der Bezüge Deutschlands gekennzeichnet (+73,4%<br />
auf 3,2 Mrd. Euro). Gleichzeitig legten die deutschen Lieferungen um 17,2% auf 1,2 Mrd. Euro zu.<br />
Nigeria verfügt über zahlreiche Wachstumssektoren und Branchen mit besonderen Geschäftschancen<br />
auch für deutsche Zulieferer und <strong>Invest</strong>oren. Darunter befinden sich Bereiche, die traditionell<br />
zu den Schwerpunktbranchen <strong>im</strong> bilateralen Warenverkehr gehören, wie etwa Transportausrüstungen,<br />
Maschinen und Anlagen, technische Geräte und Chemieprodukte.<br />
Dr. Inge Hackenbroch
Sambia<br />
Sambia<br />
Sambia<br />
Auch 2012 steht Sambia wieder vor einem Jahr rapider wirtschaftlicher Expansion; Experten erwarten<br />
ein reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund 6,3%. Trotz massiver chinesischer Konkurrenz<br />
wird das Land für deutsche Unternehmen zu einem zunehmend wichtigeren Abnehmermarkt<br />
<strong>im</strong> südlichen <strong>Afrika</strong>. Lieferchancen kommen in erster Linie aus den Sektoren Bergbau, Energie, Wasser,<br />
Landwirtschaft und Telekommunikation.<br />
Sambia dürfte auch in den kommenden Jahren weltweit zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften<br />
zählen. Mit einer Bevölkerungszahl von etwas über 13 Millionen und einem jährlichen<br />
Pro-Kopf-Einkommen von rund 1.300 US$ ist der Markt für sich alleine genommen noch klein.<br />
Innerhalb des südlichen <strong>Afrika</strong> mit Südafrika als dem alles dominierenden Wirtschaftszentrum<br />
kristallisiert sich das ehemalige Nordrhodesien jedoch <strong>im</strong>mer deutlicher als ein für deutsche Unternehmen<br />
interessanter Regionalmarkt heraus.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 6,5 6,3 6,5<br />
Einfuhr (fob) 35,0 9,5 12,1<br />
Bruttoanlageinvestitionen 14,0 10,0 14,0<br />
Privater Verbrauch 6,0 7,6 6,2<br />
1) Schätzung; 2) Prognose<br />
Quelle: Economist Intelligence Unit (EIU)<br />
Der Großteil der <strong>Invest</strong>itionen fließt in den Bergbau, die Landwirtschaft sowie in die Infrastrukturbereiche<br />
Energie, Wasser und Telekommunikation. Hiervon wiederum profitiert die Bauindustrie<br />
des Landes. Deutsche Maschinen und Anlagen sind in allen Bereichen gefragt, sofern diese entweder<br />
ein Nischenprodukt darstellen oder noch nicht durch asiatische Billigware ersetzt werden können.<br />
Gerade die staatlichen sambischen <strong>Invest</strong>oren sind auf Entwicklungshilfegelder angewiesen<br />
und kaufen daher sehr preisbewusst ein. Auch ist die chinesische Präsenz in Sambia in den vergangenen<br />
Jahren sehr groß geworden. Häufig vergeben staatliche chinesische Banken Kredite für Infrastrukturprojekte<br />
und erwarten dafür die Auftragsvergabe an chinesische Unternehmen.<br />
Bergbau und Energiesektor mit großem Potenzial<br />
Im Bergbau ist bei stabilen Kupferpreisen bis 2014 mit einer weiteren deutlichen Produktionssteigerung<br />
zu rechnen, denn neue Großinvestitionen befinden sich bereits in der Planung beziehungsweise<br />
in der Realisierung. Auch <strong>im</strong> Energiesektor kommt es nach langer Pause zu diversen <strong>Invest</strong>itionen.<br />
Sambia benötigt dringend neue Kraftwerke, da die Spitzennachfrage des Landes mit etwa<br />
1.600 MW nur knapp unter der installierten Kapazität von derzeit 1.700 MW liegt. Großes Potenzial<br />
birgt die Nutzung der Wasserkraft; Experten schätzen, dass allein mit dem Energieträger Wasser<br />
etwa 6.000 MW an zusätzlicher Kapazität entstehen könnten.<br />
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33
Sambia<br />
34 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Dank eines 350-Mio.-US$-Darlehens der Millennium Challenge Account kann <strong>im</strong> Wasserbereich<br />
großzügig investiert werden. Im <strong>Fokus</strong> steht die Wasserver- und Abwasserentsorgung der Hauptstadt<br />
Lusaka. Darüber hinaus müssen neue Strategien für die Kommerzialisierung des lokalen<br />
Wasserversorgers Lusaka Water & Sewerage Company entwickelt werden.<br />
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung/<br />
<strong>Invest</strong>or<br />
Trident Kupferkomplex<br />
(First Quantum)<br />
Konkola Deep Kupfermine(Vale/ARM)<br />
Kansanshi Kupfermine<br />
(First Quantum)<br />
Lumwana Kupfermine<br />
(Equinox)<br />
Diverse Projekte (Konkola<br />
Copper<br />
Mines)<br />
Bau von Kraftwerk<br />
Kafue Gorge Lower<br />
(Zesco/Sinohydro)<br />
Bau von Kraftwerk<br />
Itezhi-Tezhi (Zesco/<br />
Tata)<br />
Kalungwishi-Wasserkraftwerk<br />
(Lunzua<br />
Power Authority)<br />
Wassernetz Lusaka<br />
(Millennium Challenge<br />
Account)<br />
Mobilfunkanbieter<br />
Airtel<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
<strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
1 Mrd. US$ Planung Drei Kupferminen mit<br />
300.000 jato Abbaukapazität<br />
sowie<br />
Schmelze<br />
400 Mio. US$ Planung Kupfermine mit bis zu<br />
100.000 jato Abbaukapazität<br />
350 Mio. US$ Planung Ausbau der Kupfermine<br />
auf Produktion<br />
von 400.000 jato<br />
450 Mio. bis<br />
550 Mio. US$<br />
Planung Ausbau der Kupfermine<br />
auf Produktion<br />
von 260.000 jato<br />
1 Mrd. US$ Planung Bau von zwei Kupferverarbeitungsanlagen,<br />
Beendigung von<br />
Konkola Deep, Ausbau<br />
Nchanga Upper<br />
Ore Body<br />
2 Mrd. US$ Im Bau Wasserkraftwerk mit<br />
Kapazität von 600 bis<br />
700 MW<br />
230 Mio. US$ Im Bau Wasserkraftwerk mit<br />
Kapazität von<br />
120 MW<br />
600 Mio. US$ Frühester Baubeginn:<br />
Ende<br />
2012<br />
220 Mio. US$ Ausschreibungen<br />
für Implementierung;Mitte<br />
2012: Beginn<br />
der Implementierung<br />
Wasserkraftwerk mit<br />
Kapazität von<br />
257 MW<br />
Ausbau der Wasserinfrastruktur<br />
von<br />
Lusaka<br />
150 Mio. US$<br />
bis 2014<br />
Planung Ausbau und Modernisierung<br />
des Mobilfunknetzes
Die Senkung der Unternehmenssteuer von 15 auf 10% stellt einen der Hauptanreize für Engagements<br />
in der sambischen Landwirtschaft dar. Gute Böden und reichliche Wasserressourcen bieten<br />
beste Voraussetzungen für landwirtschaftliche Betriebe. Derzeit plant ein deutscher <strong>Invest</strong>or den<br />
Anbau von Nahrungsmittelpflanzen <strong>im</strong> großen Stil; Viehhaltung wird ebenfalls erwogen. Im Jahr<br />
2012 sollen die ersten 10.000 ha Land erworben werden. Auch für agrochemische Produkte ist Sambia<br />
regional gesehen ein interessanter Markt. So hat BASF - das Unternehmen pflegte Sambia von<br />
Johannesburg aus zu beliefern - Ende 2010 eine lokale Vertriebsstätte eröffnet.<br />
Auch das Konsumkl<strong>im</strong>a profitiert von der positiven Entwicklung der Wirtschaft. Bereits in den vergangenen<br />
Jahren sind in Sambias Städten erstmals moderne Einkaufszentren nach südafrikanischem<br />
Vorbild und vielfach mit südafrikanischen Ketten entstanden. Die kaufkräftige sambische<br />
Mittelschicht wächst. Obwohl ein Großteil der Konsumgüter aus Südafrika ins Land eingeführt<br />
wird, gibt es vereinzelt auch industrielle Konsumgüterfertigung in Sambia. Derartige Unternehmen,<br />
wie zum Beispiel Brauereien (Zambian Breweries), Schlachtereien (Zambeef) und Zeitungsverlage<br />
sind zum Teil mit deutscher Technologie ausgestattet und dürften an dieser auch in den<br />
kommenden Jahren Interesse haben.<br />
Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Sambia dürfte 2011 um rund 63% auf etwa<br />
83 Mio. Euro gestiegen sein. Die deutschen Exporte nach Sambia belaufen sich voraussichtlich auf<br />
annähernd 43 Mio. Euro. Diese Zahl dürfte den eigentlichen Wert von Warenlieferungen nach<br />
Sambia deutlich unterschreiten, da ein beträchtlicher Teil der Güter über Durban verschifft und in<br />
den Regionalfilialen deutscher Firmen in Südafrika zwischengelagert wird.<br />
Carsten Ehlers<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
35
Südafrika<br />
36 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Südafrika<br />
Südafrika<br />
Die Wirtschaft der Kaprepulik befindet sich weiter auf Wachstumskurs, wenn auch mit geringerem Tempo.<br />
Der Ausbau der Infrastruktur sowie hohe Ausgaben der Konsumenten sorgen dabei für wichtige Impulse.<br />
Südafrika ist der neuntwichtigste Überseemarkt für die deutsche Exportwirtschaft und bietet<br />
auch künftig zahlreiche Liefer- und Beratungschancen. Hinzu kommt, dass vom Kap aus die gesamte Region<br />
bedient werden kann.<br />
Die südafrikanische Wirtschaft muss sich für die nächsten Jahre auf ein mäßiges Wachstum einstellen.<br />
Ökonomen schätzen die realen Steigerungsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2012<br />
zwischen 2,3 und 2,8% ein. Für 2013 wird eine leichte Beschleunigung auf 3,3 bis 3,7% erwartet. Die<br />
wirtschaftliche Entwicklung wird damit hinter den Erwartungen der Regierung zurückbleiben.<br />
Um die hohe Arbeitslosigkeit des Landes zu bekämpfen, hat sich die von Präsident Jacob Zuma geführte<br />
ANC-Regierung einen kontinuierlichen Wachstumspfad von 6 bis 7% zum Ziel gesetzt.<br />
Auch 2011 verlief mit einem geschätzten BIP-Plus von 3,1% eher enttäuschend. Insbesondere Produktionsrückgänge<br />
<strong>im</strong> verarbeitenden Gewerbe und Bergbau wirkten sich negativ aus. Grund dafür<br />
waren unter anderem groß angelegte Streikwellen, die Mitte 2011 zahlreiche Betriebe lahm legten.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013<br />
(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)<br />
2011 1) 2012 2) 2013 2)<br />
BIP 3,1 2,3 3,7<br />
Einfuhr (fob) 13,6 2,7 1,9<br />
Bruttoanlageinvestitionen 2,8 2,2 3,3<br />
Privater Verbrauch 4,7 4,1 4,5<br />
1) Schätzung; 2) Prognose<br />
Quelle: Economist Intelligence Unit (EIU)<br />
Positiv kann sich der in den letzten Monaten deutlich schwächere Wechselkurs des Rand gegenüber<br />
wichtigen Währungen wie dem US-Dollar, Euro oder Yen auswirken. Möglicherweise steigen<br />
die Exportchancen für südafrikanische Produkte, mit entsprechenden Impulsen für das produzierende<br />
Gewerbe und den Bergbau. Ökonomen rechnen 2012 mehrheitlich nur mit einer leichten Erholung<br />
des Rand gegenüber wichtigen Leitwährungen.<br />
Zu den Wachstumsfeldern der südafrikanischen Wirtschaft zählen neben dem IT- und Telekommunikationssektor<br />
vor allem der Automobilbereich und die Medizintechnik. Der Maschinenbau<br />
steckt demgegenüber in der Krise und hat Produktionsrückgänge zu beklagen. Ungeachtet dessen<br />
sind die Geschäftschancen für deutsche Maschinenbauunternehmen gut, denn Ausrüstungen und<br />
Anlagen „Made in <strong>Germany</strong>“ sind in vielen Branchen des Landes sehr gefragt. In „grünen“ Wirtschaftszweigen,<br />
wie Erneuerbare Energien, Umwelttechnik oder Energieeffizienz steht das Land<br />
zurzeit noch am Anfang der Entwicklungen. Für umweltfreundliche Technik und Verfahren ist jedoch<br />
ein großes Potenzial vorhanden.
Risiken ergeben sich für Südafrikas Wirtschaft vor allem aus der weltweiten Entwicklung der Konjunktur<br />
und der damit zusammenhängenden Nachfrage nach Rohstoffen. Auch steigende Kosten<br />
werden für die Unternehmen zunehmend zum Problem. Hohe Lohnabschlüsse, die teilweise <strong>im</strong><br />
zweistelligen Bereich liegen, sorgen für Kostendruck. Außerdem werden die Strompreise 2012<br />
nochmals um 25% anziehen, nachdem es bereits in den letzten beiden Jahren zu Erhöhungen in<br />
gleicher Größenordnung gekommen ist.<br />
Die Energieknappheit des Landes ist weiterhin ein Hemmnis bei der Realisierung von Großprojekten.<br />
Obwohl sich bereits die großen Kohlekraftwerke Medupi, Kusile und das Pumpspeicherkraftwerk<br />
Ingula in Bau befinden, bleibt Strom bis 2017 weiter knapp und der staatliche Versorger Eskom<br />
warnt auch für 2012 vor Stromausfällen. Für die Zukunft setzt Südafrika verstärkt auf Erneuerbare<br />
Energien. Bis 2030 sollen 17.800 MW aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz eingespeist<br />
werden.<br />
In einer schwierigen Phase steckt der Bergbausektor. Die Debatte über die Verstaatlichung von Minen<br />
hängt wie ein Damoklesschwert über der Industrie. Zudem leidet die Branche unter steigenden<br />
Kosten und Defiziten bei der Infrastruktur. Neue Projekte konzentrieren sich derzeit in erster<br />
Linie auf den Abbau von Eisenerz, Kohle und Platin. Die Bergbauunternehmen investieren jedoch<br />
weiterhin in die Erneuerung ihrer Maschinenparks. Die steigenden Strompreise sorgen für Nachfrage<br />
nach energieeffizienter Technik, wie zum Beispiel sparsame Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen.<br />
Zurückhaltung bei Erweiterungsinvestitionen<br />
Grundsätzlich agieren die südafrikanischen Unternehmen weiter vorsichtig und halten sich mit<br />
großen <strong>Invest</strong>itionen, vor allem für Erweiterungsvorhaben, zurück. Zu einem deutlichen Anstieg<br />
der <strong>Invest</strong>itionen dürfte es dagegen <strong>im</strong> öffentlichen Bereich kommen. Insbesondere die Infrastruktur<br />
wird stark ausgebaut. Hier sind für die nächsten drei Jahre <strong>Invest</strong>itionen in Höhe von<br />
802 Mrd. Rand geplant (2011: rund 223 Mrd. R). Beispielsweise investiert das staatliche Logistikunternehmen<br />
Transnet in die Erneuerung des Bestandes an Schienenfahrzeugen und plant den Ausbau<br />
der Häfen in Richards Bay und Durban. Vorgesehen sind auch Großprojekte wie Hochgeschwindigkeitstrassen<br />
für den Zugverkehr, zum Beispiel zwischen Gauteng und Durban.<br />
Der private Konsum bleibt der Motor der südafrikanischen Konjunktur. Besondere Dynamik ist bei<br />
langlebigen Konsumgütern zu verzeichnen. Für 2012 rechnen Experten damit, dass sich das<br />
Wachstum der Konsumausgaben etwas verlangsamen wird. Gründe hierfür sind die anziehende<br />
Inflation - für 2012 liegen die Prognosen mehrheitlich in Richtung 6% - sowie die unsicheren Konjunkturaussichten.<br />
Getragen wird der Konsum weiterhin von den steigenden Einkommen. Damit<br />
wächst auch die Kaufkraft der konsumfreudigen schwarzen Mittelschicht, die vor allem hochwertige<br />
Güter präferiert.<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
37
Südafrika<br />
38 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Ausgewählte Großprojekte<br />
Projektbezeichnung <strong>Invest</strong>itionssumme Projektstand Anmerkung<br />
New Largo Coal Mine<br />
Project<br />
Prasa Schienenpersonenverkehr<br />
Transnet Schienen<br />
und Häfen<br />
Titan und Zirconium<br />
Verarbeitungskomplex<br />
*) Rand; 1 R = circa 0,10 Euro<br />
Quellen: Recherchen von <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>; Pressemeldungen<br />
Südafrikas Außenhandel konnte 2011 hohe Zuwächse verzeichnen. Der Finanz- und Zollbehörde<br />
South African Revenue Service (SARS) zufolge dürften die Importe mit 25,5% ein stärkeres Wachstum<br />
aufweisen als die Exporte (+20,6%). Südafrika dürfte 2011 deshalb wieder mit einem Handelsbilanzdefizit<br />
abschließen.<br />
Der bilaterale Handel dürfte Schätzungen zufolge 2011 ein Gesamtvolumen von ungefähr<br />
15 Mrd. Euro erreichen. Gegenüber dem Vorjahreswert bedeutet dies ein Wachstum von 16 bis 17%.<br />
Auch 2011 war die Nachfrage nach deutschen Gütern groß. Von Januar bis November 2011 sind die<br />
Ausfuhren aus Deutschland nach Südafrika gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 13%<br />
gestiegen.<br />
Heiko Stumpf<br />
11,7 Mrd. R *) Planung Bau einer Kohlemine<br />
für das Kusile Kraftwerk<br />
140 Mrd. R Ausschreibungen<br />
stehen größtenteils<br />
noch bevor<br />
110 Mrd. R Teilweise noch <strong>im</strong><br />
Planungsstadium<br />
Erneuerung der<br />
Schienenflotte; Neubau<br />
und Erneuerung<br />
von Bahntrassen<br />
Bau beziehungsweise<br />
Ausbau von Häfen<br />
und Bahntrassen<br />
15,3 Mrd. R Planung Rare Metals<br />
Industries (RMI)<br />
Swazilink Railway 17 Mrd. R Planung, geplante<br />
Bauzeit 2013 bis<br />
2016<br />
Eskom Energie 450 Mrd. R Ausschreibungen<br />
stehen teilweise<br />
noch bevor<br />
Bau einer Bahnverbindung<br />
von der<br />
Mpumalanga Provinz<br />
zu den Häfen in<br />
Richards Bay und<br />
Maputo durch Swasiland<br />
Ausbau Energieinfrastruktur<br />
Telkom 6 Mrd. R Umsetzung bis 2015 Aufbau Mobilfunknetz<br />
Cell C 5 Mrd. R Ausschreibungen<br />
stehen teilweise<br />
noch bevor<br />
Automobilindustrie 15 Mrd. R <strong>Invest</strong>itionen stehen<br />
teilweise noch bevor<br />
Kumba Kolomena<br />
Iron Ore Project<br />
8,5 Mrd. R Im Bau, Vollbetrieb<br />
für 2013 geplant<br />
Ausbau Mobilfunknetz<br />
Neu- und Ausbau von<br />
Werken verschiedener<br />
Hersteller<br />
Bau der Sishen South<br />
Mine
Tabellenanhang<br />
Tabellenanhang<br />
Tabellenanhang<br />
Demografische Entwicklung und Fläche<br />
Land Einwohner 2011 1)<br />
(Mio.)<br />
Durchschnittliche<br />
Wachstumsrate<br />
2010-2015 1) ( %)<br />
Fläche 2010 (qkm)<br />
Ägypten 79,4 1,7 1.001.450<br />
Äquatorialguinea 1,4 2,7 28.050<br />
Äthiopien 86,8 2,1 1.104.300<br />
Algerien 36,7 1,4 2.381.740<br />
Angola 19,6 2,7 1.246.700<br />
Benin 9,9 2,7 112.620<br />
Botsuana 1,9 1,1 581.730<br />
Burkina Faso 15,0 3,0 274.220<br />
Burundi 8,4 1,9 27.830<br />
Côte d’Ivoire 22,7 2,2 322.460<br />
Dschibuti 0,9 1,9 23.200<br />
Eritrea 5,5 2,9 117.600<br />
Gabun 1,5 1,9 267.670<br />
Gambia 1,8 2,7 11.300<br />
Ghana 24,3 2,3 238.540<br />
Guinea 10,6 2,5 245.860<br />
Guinea-Bissau 1,7 2,1 36.130<br />
Kamerun 20,9 2,1 475.440<br />
Kap Verde 0,5 0,9 4.030<br />
Kenia 40,9 2,7 580.370<br />
Komoren 0,7 2,5 1.860<br />
Kongo 4,0 2,2 342.000<br />
Kongo (Dem.) 72,6 2,6 2.344.860<br />
Lesotho 2,6 1,0 30.360<br />
Liberia 4,5 2,6 111.370<br />
Libyen 6,0 0,8 1.759.540<br />
Madagaskar 21,9 2,8 587.040<br />
Malawi 16,2 3,2 118.480<br />
Mali 13,8 3,0 1.240.190<br />
Marokko 32,2 1,0 446.550<br />
Mauretanien 3,3 2,2 1.030.700<br />
Mauritius 1,3 0,5 2.040<br />
Mosambik 22,0 2,2 799.380<br />
Namibia 2,1 1,7 824.290<br />
Niger 15,1 3,5 1.267.000<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
39
Tabellenanhang<br />
40 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
(Forts.)<br />
Demografische Entwicklung und Fläche (Forts.)<br />
Land Einwohner 2011 1)<br />
(Mio.)<br />
Durchschnittliche<br />
Wachstumsrate<br />
2010-2015 1) ( %)<br />
1) Schätzung; 2) 2010; 3) einschließlich Südsudan<br />
Quellen: Economist Intelligence Unit (EIU); Internationaler Währungsfonds (IWF); United Nations Statistics Division; Weltbank<br />
Fläche 2010 (qkm)<br />
Nigeria 160,3 2,5 923.770<br />
Ruanda 10,2 2,9 26.340<br />
Sambia 13,6 3,0 752.610<br />
São Tomé und Príncipe 0,2 2,0 960<br />
Senegal 13,4 2,6 196.720<br />
Seychellen 0,1 0,3 460<br />
Sierra Leone 6,0 2,1 71.740<br />
S<strong>im</strong>babwe 12,6 2,2 390.760<br />
Somalia 9,3 2) 2,6 637.660<br />
Sudan 32,7 2,4 3) 2.505.810<br />
Südafrika 50,6 0,5 1.219.090<br />
Swasiland 1,2 1,4 17.360<br />
Tansania 42,2 3,1 947.300<br />
Togo 7,1 2,0 56.790<br />
Tschad 10,5 2,6 1.284.000<br />
Tunesien 10,7 1,0 163.610<br />
Uganda 35,2 3,1 241.550<br />
Zentralafrikan. Republik 4,7 2,0 622.980<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />
Land Nominales<br />
BIP 2011<br />
(Mrd. US$) 1)<br />
BIP/Kopf 2011<br />
(US$) 1)<br />
Realer BIP-<br />
Zuwachs<br />
2011 (%) 1)<br />
Realer BIP-<br />
Zuwachs<br />
2012 (%) 2)<br />
Ägypten 231,9 2.922 1,2 1,8<br />
Äquatorialguinea 19,4 14.374 7,1 4,0<br />
Äthiopien 30,5 351 7,5 5,5<br />
Algerien 183,4 5.001 2,9 3,3<br />
Angola 99,3 5.061 3,7 10,8<br />
Benin 7,5 756 3,8 4,3<br />
Botsuana 16,4 8.844 6,2 5,3<br />
Burkina Faso 10,1 670 4,9 5,6<br />
Burundi 1,7 197 4,2 4,8<br />
Côte d’Ivoire 23,8 1.049 -5,8 8,5<br />
Dschibuti 1,3 1.500 4,8 5,1<br />
Eritrea 2,6 473 8,2 6,4
Bruttoinlandsprodukt (BIP) (Forts.)<br />
Land Nominales<br />
BIP 2011<br />
(Mrd. US$) 1)<br />
BIP/Kopf 2011<br />
(US$) 1)<br />
Realer BIP-<br />
Zuwachs<br />
2011 (%) 1)<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
Realer BIP-<br />
Zuwachs<br />
2012 (%) 2)<br />
Gabun 16,7 10.982 5,6 3,3<br />
Gambia 1,1 620 5,5 5,5<br />
Ghana 38,6 1.588 13,5 7,3<br />
Guinea 4,6 438 4,0 4,2<br />
Guinea-Bissau 1,0 586 4,8 4,7<br />
Kamerun 25,8 1.234 3,8 4,5<br />
Kap Verde 1,9 3.737 5,6 6,5<br />
Kenia 36,1 883 5,3 6,1<br />
Komoren 0,6 853 2,2 3,5<br />
Kongo 15,1 3.792 5,0 7,0<br />
Kongo (Dem.) 15,3 211 6,5 6,0<br />
Lesotho 2,7 1.040 5,2 5,1<br />
Liberia 1,2 258 6,9 9,5<br />
Libyen 59,3 10.873 3) -27,6 21,9<br />
Madagaskar 9,4 428 1,0 4,7<br />
Malawi 5,7 350 4,6 4,2<br />
Mali 11,0 796 5,3 5,5<br />
Marokko 101,8 3.162 4,6 4,6<br />
Mauretanien 4,0 1.227 5,1 5,7<br />
Mauritius 11,0 8.520 4,2 4,1<br />
Mosambik 12,1 551 7,2 7,6<br />
Namibia 13,0 6.087 3,6 4,2<br />
Niger 6,5 428 5,5 12,5<br />
Nigeria 247,1 1.541 6,9 6,6<br />
Ruanda 6,0 585 7,0 6,8<br />
Sambia 18,4 1.355 6,7 6,7<br />
São Tomé und<br />
Príncipe<br />
0,2 1.382 5,0 6,0<br />
Senegal 14,7 1.096 4,0 4,5<br />
Seychellen 1,0 11.117 5,0 4,4<br />
Sierra Leone 2,1 347 5,6 6,0<br />
S<strong>im</strong>babwe 9,2 735 6,0 3,1<br />
Somalia k.A. k.A. k.A. k.A.<br />
Sudan 63,3 1.939 -0,2 -0,4<br />
Südafrika 422,0 8.342 3,1 2,5<br />
Swasiland 3,9 3.332 -2,1 0,6<br />
Tansania 23,2 550 6,1 6,1<br />
Togo 3,7 511 3,8 4,4<br />
Tschad 9,6 920 2,5 6,9<br />
41
Tabellenanhang<br />
42 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP) (Forts.)<br />
Land Nominales<br />
BIP 2011<br />
(Mrd. US$) 1)<br />
1) Schätzung; 2) Prognose; 3) 2010<br />
Quellen: EIU; IWF<br />
BIP/Kopf 2011<br />
(US$) 1)<br />
Realer BIP-<br />
Zuwachs<br />
2011 (%) 1)<br />
Realer BIP-<br />
Zuwachs<br />
2012 (%) 2)<br />
Tunesien 48,9 4.593 0,0 3,9<br />
Uganda 16,0 453 6,4 5,5<br />
Zentralafrikanische<br />
Republik<br />
2,2 483 4,1 5,0<br />
Außenhandel (Mio. US$)<br />
Land Wareneinfuhr<br />
2009<br />
Wareneinfuhr<br />
2010<br />
Warenausfuhr<br />
2009<br />
Warenausfuhr<br />
2010<br />
Ägypten 44.946 52.923 23.062 26.438<br />
Äquatorialguinea<br />
5.205 3) 5.680 1)3) 9.108 9.964 1)<br />
Äthiopien 7.974 9.692 1.618 2.580<br />
Algerien 39.258 41.000 45.194 57.051<br />
Angola 22.660 3) 24.926 3) 40.080 49.259<br />
Benin 2.064 2.161 1) 1.225 1.388<br />
Botsuana 4.728 5.657 3.456 4.693<br />
Burkina Faso 1.870 2.048 900 1.288<br />
Burundi 402 509 62 2) 100 2)<br />
Côte d’Ivoire 6.960 6.898 1) 10.996 10.323 1)<br />
Dschibuti 451 3) 417 1)3) 77 70 1)<br />
Eritrea 587 1) 690 1) 11 1) 12 1)<br />
Gabun 4) 2.501 2.492 1) 5.356 8.374 1)<br />
Gambia 305 276 15 1)5) 15 1)5)<br />
Ghana 8.046 10.922 5.840 7.960<br />
Guinea 1.060 1.405 1.050 1.471<br />
Guinea-Bissau 235 229 3) 122 120 1)<br />
Kamerun 4) 4.300 3) 5.133 3) 3.370 3.878<br />
Kap Verde 709 742 35 5) 45 5)<br />
Kenia 10.207 12.090 4.463 5.151<br />
Komoren 170 185 1) 12 13 1)<br />
Kongo 4) 2.984 2.990 1)3) 6.123 8.192 1)<br />
Kongo (Dem.) 3.800 4.500 1) 3.500 5.400 1)<br />
Lesotho 1.978 2.203 726 801<br />
Liberia 563 650 1) 155 200 1)<br />
Libyen 21.168 24.647 37.055 46.310<br />
Madagaskar 3.159 2.546 1.096 1.082
(Forts.)<br />
Außenhandel (Mio. US$) (Forts.)<br />
Land Wareneinfuhr<br />
2009<br />
Wareneinfuhr<br />
2010<br />
1) Schätzung; 2) ohne Gold; 3) fob; 4) ohne CEMAC-Handel; 5) ohne Re-Exporte<br />
Quelle: Unctad<br />
Warenausfuhr<br />
2009<br />
Warenausfuhr<br />
2010<br />
Malawi 2.022 2.173 1.188 1.066<br />
Mali 2.431 2.781 1) 1.774 1.958<br />
Marokko 32.881 35.522 14.054 17.559<br />
Mauretanien 1.425 1.823 1.364 2.044<br />
Mauritius 3.728 4.402 1.942 2.239<br />
Mosambik 3.764 3.564 2.147 2.243<br />
Namibia 4.980 5.648 1) 3.101 4.111<br />
Niger 2.364 2.399 1) 997 1.040<br />
Nigeria 33.906 40.760 53.000 70.579<br />
Ruanda 1.308 1.431 193 297<br />
Sambia 3.793 5.321 4.312 7.200<br />
São Tomé und<br />
Príncipe<br />
103 112 8 6<br />
Senegal 4.713 4.782 2.017 2.161<br />
Seychellen 807 989 395 400<br />
Sierra Leone 521 773 208 340<br />
S<strong>im</strong>babwe 2.900 3.700 1) 2.269 2.500 1)<br />
Somalia 931 1) 955 1) 422 1) 450 1)<br />
Sudan 9.691 9.960 1) 7.834 10.500 1)<br />
Südafrika 75.647 1) 96.249 1) 66.542 85.700<br />
Swasiland 1.623 1.703 1.471 1.552<br />
Tansania 6.296 7.702 2.982 4.051<br />
Togo 1.509 1.496 903 893 1)<br />
Tschad 2.289 3) 2.507 1)3) 2.636 3.411 1)<br />
Tunesien 19.241 22.218 14.449 16.427<br />
Uganda 4.247 4.664 2.327 2.164<br />
Zentralafrikan.<br />
Republik 4)<br />
271 1)3) 341 1)3) 124 1) 139 1)<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
43
Tabellenanhang<br />
44 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Bilateraler Handel<br />
Land Deutsche<br />
Wareneinfuhr<br />
2010<br />
(Mio. Euro)<br />
Januar bis<br />
September 2011 *)<br />
Deutsche<br />
Warenausfuhr<br />
2010<br />
(Mio. Euro)<br />
Januar bis<br />
September 2011 *)<br />
Ägypten 962,233 82,3 3.023,891 -24,8<br />
Äquatorialguinea<br />
3,821 -49,0 23,559 88,9<br />
Äthiopien 161,963 61,2 140,689 -18,3<br />
Algerien 693,431 194,7 1.422,424 3,0<br />
Angola 227,538 402,8 261,009 -2,4<br />
Benin 2,644 233,7 69,813 30,6<br />
Botsuana 17,372 -91,1 37,645 -36,9<br />
Burkina Faso 6,389 56,4 28,631 47,2<br />
Burundi 17,261 -17,9 14,064 33,3<br />
Côte d’Ivoire 846,302 28,3 114,681 -26,4<br />
Dschibuti 0,274 -0,8 6,846 -14,1<br />
Eritrea 0,184 259,2 19,407 -27,3<br />
Gabun 103,644 -46,7 64,365 13,1<br />
Gambia 0,048 80,9 9,010 -4,5<br />
Ghana 148,198 -5,1 208,525 21,6<br />
Guinea 66,811 43,4 24,496 -14,8<br />
Guinea-Bissau 0,218 -99,1 2,157 233,0<br />
Kamerun 76,254 155,2 126,609 1,7<br />
Kap Verde 0,104 569,8 12,818 21,8<br />
Kenia 94,621 32,2 280,927 -8,3<br />
Komoren 1,699 0,3 1,635 -21,0<br />
Kongo 32,963 946,5 64,911 -26,7<br />
Kongo (Dem.) 17,876 -48,5 93,699 34,4<br />
Lesotho 0,402 1.371,1 1,167 -59,8<br />
Liberia 27,963 -2,5 107,415 146,9<br />
Libyen 3.103,027 -24,7 952,733 -72,9<br />
Madagaskar 69,835 16,1 38,354 -6,1<br />
Malawi 92,177 -20,5 17,628 -8,0<br />
Mali 3,151 -37,4 66,032 14,5<br />
Marokko 612,390 24,8 1.374,129 13,3<br />
Mauretanien 93,181 38,7 57,907 162,8<br />
Mauritius 40,768 -6,6 88,906 10,5<br />
Mosambik 140,685 -12,0 62,482 -34,8<br />
Namibia 134,210 57,5 82,235 117,1<br />
Niger 0,035 269,2 18,634 -30,5<br />
Nigeria 2.005,212 86,1 1.077,250 13,8
Bilateraler Handel (Forts.)<br />
Land Deutsche<br />
Wareneinfuhr<br />
2010<br />
(Mio. Euro)<br />
*) Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %<br />
Quelle: Destatis<br />
Januar bis<br />
September 2011 *)<br />
Deutsche<br />
Warenausfuhr<br />
2010<br />
(Mio. Euro)<br />
Januar bis<br />
September 2011 *)<br />
Ruanda 12,266 33,0 22,574 -23,0<br />
Sambia 20,506 104,3 30,539 11,9<br />
São Tomé und<br />
Príncipe<br />
0,035 1.037,5 0,417 -32,3<br />
Senegal 6,192 7,5 72,880 20,1<br />
Seychellen 10,537 -42,0 8,524 16,3<br />
Sierra Leone 11,372 72,2 13,962 130,6<br />
S<strong>im</strong>babwe 33,732 18,4 36,295 17,8<br />
Somalia 0,330 82,1 4,454 -37,5<br />
Sudan 17,044 48,1 238,174 42,4<br />
Südafrika 5.361,720 21,4 7.655,765 12,8<br />
Swasiland 14,474 5,3 5,460 -20,5<br />
Tansania 80,693 85,8 114,070 10,3<br />
Togo 113,146 57,9 43,815 24,6<br />
Tschad 68,022 576,4 19,992 -40,5<br />
Tunesien 1.397,794 9,6 1.594,883 0,8<br />
Uganda 85,022 -0,1 99,664 -26,9<br />
Zentralafrikan.<br />
Republik<br />
1,569 5,0 4,378 -44,7<br />
Ausländische Direktinvestitionen<br />
Land Bestand 2010<br />
(Mio. US$)<br />
Zufluß 2010<br />
(Mio. US$)<br />
Bestand aus<br />
Deutschland<br />
2009 *)<br />
(Mio. Euro)<br />
Zufluß aus<br />
Deutschland<br />
2010 *)<br />
(Mio. Euro)<br />
Ägypten 73.095 6.386 658 328<br />
Äquatorialguinea<br />
7.374 695 - k.A.<br />
Äthiopien 4.102 184 x -1<br />
Algerien 19.498 2.291 219 23<br />
Angola 25.028 9.942 17 23<br />
Benin 849 111 x k.A.<br />
Botsuana 1.299 529 x k.A.<br />
Burkina Faso 905 37 x k.A.<br />
Burundi 86 14 - k.A.<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
45
Tabellenanhang<br />
46 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
(Forts.)<br />
Ausländische Direktinvestitionen (Forts.)<br />
Land Bestand 2010<br />
(Mio. US$)<br />
Zufluß 2010<br />
(Mio. US$)<br />
Bestand aus<br />
Deutschland<br />
2009 *)<br />
(Mio. Euro)<br />
Zufluß aus<br />
Deutschland<br />
2010 *)<br />
(Mio. Euro)<br />
Côte d’Ivoire 6.641 418 11 k.A.<br />
Dschibuti 878 27 - k.A.<br />
Eritrea 438 56 x k.A.<br />
Gabun 1.438 170 x k.A.<br />
Gambia 675 37 x k.A.<br />
Ghana 9.098 2.527 10 5<br />
Guinea 1.917 303 - 0<br />
Guinea-Bissau 190 9 - k.A.<br />
Kamerun 4.828 425 x k.A.<br />
Kap Verde 1.140 111 - k.A.<br />
Kenia 2.262 133 43 -3<br />
Komoren 58 9 - k.A.<br />
Kongo 15.983 2.816 x k.A.<br />
Kongo (Dem.) 3.994 2.939 x k.A.<br />
Lesotho 1.129 55 - k.A.<br />
Liberia 4.888 248 x k.A.<br />
Libyen 19.342 3.833 615 -58<br />
Madagaskar 4.452 860 x k.A.<br />
Malawi 961 140 - k.A.<br />
Mali 1.234 148 x -5<br />
Marokko 42.023 1.304 205 44<br />
Mauretanien 2.155 14 x k.A.<br />
Mauritius 2.319 430 223 37<br />
Mosambik 5.489 789 x k.A.<br />
Namibia 5.290 858 118 -91<br />
Niger 2.310 947 - k.A.<br />
Nigeria 60.327 6.099 67 -52<br />
Ruanda 435 42 x k.A.<br />
Sambia 8.515 1.041 x k.A.<br />
São Tomé und<br />
Príncipe<br />
163 3 - k.A.<br />
Senegal 1.615 237 x k.A.<br />
Seychellen 2.017 369 - k.A.<br />
Sierra Leone 495 36 X k.A.<br />
S<strong>im</strong>babwe 1.754 105 X 2<br />
Somalia 566 112 - 0<br />
Sudan 20.743 1.600 - k.A.<br />
Südafrika 132.396 1.553 5.020 301
(Forts.)<br />
Ausländische Direktinvestitionen (Forts.)<br />
Land Bestand 2010<br />
(Mio. US$)<br />
Zufluß 2010<br />
(Mio. US$)<br />
Bestand aus<br />
Deutschland<br />
2009 *)<br />
(Mio. Euro)<br />
Zufluß aus<br />
Deutschland<br />
2010 *)<br />
(Mio. Euro)<br />
Swasiland 902 93 - k.A.<br />
Tansania 7.966 700 10 k.A.<br />
Togo 955 41 7 k.A.<br />
Tschad 4.168 781 - k.A.<br />
Tunesien 31.367 1.513 185 52<br />
Uganda 5.853 848 6 -2<br />
Zentralafrikan.<br />
Republik<br />
369 72 x k.A.<br />
*) x = Aus Gründen der Gehe<strong>im</strong>haltung von Einzelangaben nicht veröffentlicht; - = nichts vorhanden; 0 = weniger als die Hälfte von 1 in der letzten<br />
besetzten Stelle, jedoch mehr als nichts<br />
Quellen: Unctad; Deutsche Bundesbank<br />
Internationale Rankings<br />
Land Doing Business<br />
2011 1)<br />
Global Competitiveness<br />
Index 2011/12 2)<br />
Corruption<br />
Perceptions Index<br />
2011 3)<br />
Ägypten 110 94 112<br />
Äquatorialguinea 155 - 172<br />
Äthiopien 111 106 120<br />
Algerien 148 87 112<br />
Angola 172 139 168<br />
Benin 175 104 100<br />
Botsuana 54 80 32<br />
Burkina Faso 150 136 100<br />
Burundi 169 140 172<br />
Côte d’Ivoire 167 129 154<br />
Dschibuti 170 - 100<br />
Eritrea 180 - 134<br />
Gabun 156 - 100<br />
Gambia 149 99 77<br />
Ghana 63 114 69<br />
Guinea 179 - 164<br />
Guinea-Bissau 176 - 154<br />
Kamerun 161 116 134<br />
Kap Verde 119 119 41<br />
Kenia 109 102 154<br />
Komoren 157 - 143<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
47
Tabellenanhang<br />
48 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
(Forts.)<br />
Internationale Rankings (Forts.)<br />
Land Doing Business<br />
2011 1)<br />
Global Competitiveness<br />
Index 2011/12 2)<br />
1) Rangfolge unter 183 Ländern; 2) Rangfolge unter 142 Ländern; 3) Rangfolge unter 183 Ländern<br />
Quellen: Weltbank; World Economic Forum; Transparency International<br />
Corruption<br />
Perceptions Index<br />
2011 3)<br />
Kongo 181 - 154<br />
Kongo (Dem.) 178 - 168<br />
Lesotho 143 135 77<br />
Liberia 151 - 91<br />
Libyen - - 168<br />
Madagaskar 137 130 100<br />
Malawi 145 117 100<br />
Mali 146 128 118<br />
Marokko 94 73 80<br />
Mauretanien 159 137 143<br />
Mauritius 23 54 46<br />
Mosambik 139 133 120<br />
Namibia 78 83 57<br />
Niger 173 - 134<br />
Nigeria 133 127 143<br />
Réunion - - -<br />
Ruanda 45 70 49<br />
Sambia 84 113 91<br />
São Tomé und<br />
Príncipe<br />
163 - 100<br />
Senegal 154 111 112<br />
Seychellen 103 - 50<br />
Sierra Leone 141 - 134<br />
S<strong>im</strong>babwe 171 132 154<br />
Somalia - - 182<br />
Sudan 135 - 177<br />
Südafrika 35 50 64<br />
Swasiland 124 134 95<br />
Tansania 127 120 100<br />
Togo 162 - 143<br />
Tschad 183 142 168<br />
Tunesien 46 40 73<br />
Uganda 123 121 143<br />
Zentralafrikanische<br />
Republik<br />
182 - 154
Kontaktanschriften<br />
Kontaktanschriften<br />
Kontaktanschriften<br />
<strong>Afrika</strong>-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.<br />
German African Business Association<br />
Neuer Jungfernstieg 21<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: 0049(0)40 41 91 33-0<br />
Fax: 0049(0)40 35 47 04<br />
E-Mail: post@afrikaverein.de<br />
Internet: www.afrikaverein.de<br />
Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.<br />
Breite Straße 29<br />
10178 Berlin<br />
Tel.: 0049(0)30 203 08-0; Fax: -1000<br />
E-Mail: infocenter@dihk.de<br />
Internet: www.dihk.de<br />
Südliches <strong>Afrika</strong> Initiative der Deutschen Wirtschaft<br />
Plieninger Straße 148b<br />
70567 Stuttgart-Möhringen<br />
Fax: 0049(0)711 179 38 16<br />
E-Mail: info@safri.de<br />
Internet: www.sfa-safri.com<br />
Deutsche Auslandshandelskammern und Delegiertenbüros<br />
Ägypten<br />
Deutsch-Arabische Industrie- und Handelskammer<br />
German-Arab Chamber of Industry and Commerce<br />
Geschäftsführer: Dr. Rainer Herret<br />
P.O. Box 385, 11511 Ataba, Cairo<br />
Tel.: 0020/233 36-81 83; Fax: -80 26<br />
E-Mail: info@ahk-mena.com<br />
Internet: www.ahkmena.com; http://aegypten.ahk.de<br />
Algerien<br />
Deutsch-Algerische Industrie- und Handelskammer<br />
Chambre Algéro-Allemande de Commerce et d’Industrie<br />
Geschäftsführer: Dr. Christoph J. Partsch<br />
11, rue Mohamed Khoudi, El Biar, 16000 Alger<br />
Tel.: 00213/21 92-18 44, -17 79; Fax: -18 27<br />
E-Mail: info@ahk-algerie.dz<br />
Internet: http://algerien.ahk.de; http://www.algerien.ahk.de/<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> www.gtai.de<br />
49
Kontaktanschriften<br />
50 <strong>Afrika</strong> <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
Angola<br />
Delegation der Deutschen Wirtschaft in Angola<br />
Delegierter: Ricardo Gerigk<br />
Rua Engenheiro Armindo de Andrade, n 80<br />
Bairro Miramar, Luanda<br />
Tel. und Fax: 00244/222 44 28 31<br />
E-Mail: ricardo.gerigk@gmail.com<br />
Internet: http.//angola.ahk.de<br />
Ghana<br />
Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana<br />
Ghanaian-German Economic Association<br />
Delegierter: Patrick Martens<br />
P.O. Box KA, 9227 Accra<br />
Tel.: 00233/30 701 12 07/6; Fax: -225 78 38<br />
E-Mail: patrick.martens@ghana.ahk.de<br />
Internet: http://ghana.ahk.de<br />
Marokko<br />
Deutsche Industrie- und Handelskammer in Marokko<br />
Chambre Allemande de Commerce et d’Industrie au Maroc<br />
Geschäftsführer: Marco Wiedemann<br />
140, Bd Zerktouni, 20 070 Casablanca<br />
Tel.: 00212/522 42 94 00/01, Fax: -47 53 99<br />
E-Mail: info@dihkcasa.org<br />
Internet: http://marokko.ahk.de<br />
Nigeria<br />
Delegation der Deutschen Wirtschaft in Nigeria<br />
Delegation of German Industry and Commerce in Nigeria<br />
Delegierter: André Rönne<br />
P.O. Box 51 311, Falomo Ikoyi, Lagos<br />
Tel.: 00234/1 270 07 46; Fax: -48<br />
E-Mail: roenne@lagos-ahk.de<br />
Südliches <strong>Afrika</strong><br />
Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche <strong>Afrika</strong><br />
Southern African-German Chamber of Commerce and Industry (SAGCC)<br />
Geschäftsführer: Matthias Boddenberg<br />
P.O. Box 87078, Houghton, 2041, Johannesburg<br />
Tel.: 0027/11 486 27 75; Fax: 0027/11 486 36 25<br />
E-Mail: info@germanchamber.co.za<br />
Internet: www.germanchamber.co.za
Tunesien<br />
Deutsch-Tunesische Industrie- und Handelskammer<br />
Chambre Tuniso-Allemande de l’Industrie et du Commerce<br />
Geschäftsführerin: Dagmar Ossenbrink<br />
Immeuble Le Dôme, Rue du Lac Léman<br />
1053 Les Berges du Lac Tunis<br />
Tel.: 00216/71 96-52 80; Fax: -45 53<br />
E-Mail: info@ahktunis.org<br />
Internet: http://tunesien.ahk.de<br />
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51
Kontakt<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> and <strong>Invest</strong><br />
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Villemombler Straße 76<br />
53123 Bonn<br />
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Redaktion: Edith Mosebach, Katrin Weiper<br />
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Redaktionsschluss: Februar 2012<br />
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Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und vom Beauftragten der<br />
Bundesregierung für die Neuen Bundesländer aufgrund eines Beschlusses des Deutschen<br />
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für Wirtschaft und Technologie und vom Beauftragten<br />
der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer aufgrund<br />
eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.<br />
www.gtai.de