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Tschüss Sommer Hallo Herbst - MPH - Mensch Pferd Hund

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Gebäude und Gliedmaßenstellung des<br />

<strong>Pferd</strong>es Teil 2: Gliedmaßenstellung<br />

von Annelie Michels, gepr. Hufpflegerin (RHS)<br />

Auch dieses Thema ist wieder so umfangreich, daß es hier<br />

nur am Rande angerissen werden kann.<br />

Die Stellung von Vorder- und Hinterbeinen des <strong>Pferd</strong>es hat<br />

einen erheblichen Einfluß auf sein Gangverhalten. Man betrachtet<br />

hierzu die jeweilige Gliedmaße zum einen von der<br />

Seite und zum anderen aus der Vorder- oder Rückansicht.<br />

In der Seitenansicht sucht man sich zwei Präferenzpunkte.<br />

Diese sind zum einen das Buggelenk und zum anderen die<br />

rückwärtige Spitze des Sitzbeinhöckers. Von diesen ausgehend<br />

fällt man jeweils ein Lot bis zum Boden.<br />

Von einer regelmäßigen Stellung der Vorderhand spricht<br />

man nun, wenn dieses Lot bei ansonsten gestreckter Gliedmaße,<br />

auf die vordere Zehenspitze des Hufes trifft.<br />

Weicht die Stellung hiervon ab, steht das <strong>Pferd</strong> entweder<br />

vorständig oder rückständig. Ist im Bereich des Vorderfußwurzelgelenks<br />

eine Achsbrechung zu erkennen, spricht<br />

man von vor- oder rückbiegig.<br />

Mit der Hinterhand steht ein <strong>Pferd</strong> regelmäßig, wenn, bei<br />

senkrechtem Verlauf des Röhrbeins, dieses gedachte Lot<br />

zum einen den Fersenhöcker berührt und schließlich ca. 7<br />

cm hinter der Trachtenendkante den Boden berührt. Auch<br />

hier kann die Abweichung wieder eine vorständige oder<br />

rückständige Stellung sein. Weist das Sprunggelenk einen<br />

zu kleinen Winkel auf, spricht man von Säbelbeinigkeit.<br />

Eine nach vorne gebrochene Achse im Bereich des Krongelenks<br />

nennt man bärentatzig.<br />

In der Frontal- und Rückansicht<br />

arbeitet man wieder<br />

mit den gleichen Referenzpunkten<br />

und fällt von diesen<br />

aus wiederum das Lot. Dieses<br />

muß, bei gestreckter Gliedmaße,<br />

diese in zwei gleiche<br />

Hälften teilen.<br />

Stehen die Beine nicht senkrecht,<br />

sondern treffen, obwohl<br />

in den Gelenken gestreckt,<br />

außerhalb des Lots<br />

auf den Boden, steht das<br />

<strong>Pferd</strong> bodenweit, das Gegenteil<br />

von bodeneng. Hinzukommen kann dann noch eine<br />

Achsknickung im Vorderfußwurzel- oder im Sprunggelenk,<br />

so daß man es entweder mit x-beinig oder o-beinig zu tun<br />

hat. Außer dieser Knickung können die Beine auch noch in<br />

den Gelenken gedreht sein, so daß die Zehen der Hufe nach<br />

innen oder nach außen zeigen.<br />

Man spricht dann von zeheneng<br />

oder zehenweit. Diese<br />

Möglichkeiten können natürlich<br />

auch alle in den verschiedensten<br />

Kombinationen vorkommen.<br />

Jede von der Regelmäßigkeit<br />

abweichende Gliedmaßenstellung<br />

wirkt sich natürlich<br />

auf das Gangverhaltung und<br />

somit auf die Abnutzung und<br />

Verformung der Hufe aus. Da<br />

sie am erwachsenen <strong>Pferd</strong><br />

nicht mehr zu korrigieren ist,<br />

bleibt also immer nur eine<br />

konsequente Hufkorrektur in<br />

angemessenen Abständen<br />

von wenigen Wochen. Unterbleibt<br />

diese, wird die Hufform,<br />

die sich ihrerseits durch eben diese Stellung bildet,<br />

ihrerseits für eine verstärkte Fehlbelastung und damit für<br />

erhöhten Verschleiß in den betroffenen Gelenken sorgen.<br />

<strong>MPH</strong>-Magazin Lebensräume Ausgabe 5-2011 5

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