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5. Essener Forum Baukommunikation<br />

Heimat und Stress<br />

Manfred Schedlowski<br />

wichtige Steuerungsfunktion im Immunsystem übernehmen.<br />

Das überraschende bei diesen Untersuchungen war,<br />

dass diese Zellen im Blut ansteigen, sie verdoppeln, teilweise<br />

verdreifachen sich unter dem Stress und sacken<br />

dann nach einer Stunde wieder ab und normalisieren sich<br />

nach zwei bis drei Stunden. Das eigentlich spannende an<br />

diesem Hauptbefund war, dass diese Arbeiten vor ungefähr<br />

acht bis zehn Jahren zeigen konnten, dass das körpereigene<br />

Abwehrsystem durch Umwelteinflüsse wie Stress<br />

nachhaltig zu beeinflussen ist. Wir wissen heute, nicht<br />

nur durch diese Untersuchungen, sondern durch Untersuchungen<br />

von sehr vielen anderen Arbeitsgruppen mit<br />

anderen Stresssituationen, dass das Immunsystem wie<br />

auch das Hormonsystem zum ganz normalen Stressadaptationssystem<br />

gehören. Es hilft uns auch, uns auf<br />

diese Umweltanforderungen einzustellen. Es ist ein ganz<br />

alter evolutionsbiologischer Prozess, der sich in unserem<br />

körpereigenen Abwehrsystem abspielt.<br />

Wie sieht nun die Geschichte aus, wenn der Stress<br />

chronisch ist, wenn man die Leute nicht aus Flugzeugen<br />

wirft und dann misst, sondern wenn die psychosozialen<br />

Belastungen Wochen, Monate, Jahre andauern, bedingt<br />

eben durch den Beruf oder auch durch private Belastungen.<br />

Dann läuft es etwas anders. Ich möchte Ihnen hier<br />

einen Befund vorstellen, der vor einigen Jahren Furore<br />

gemacht hat und in unserem Forschungsbereich als<br />

Klassiker gilt. Er stammt von einem Kollegen namens<br />

Shelden Cohen von der Ohio State University. Der macht<br />

gesunde Menschen krank. In dieser Untersuchung hat er<br />

400 Leute in einem stillgelegten Hotel kaserniert, hat sie<br />

in Einzelzimmer untergebracht und sie dann mit einem<br />

Erkältungsvirus infiziert. Er hat fünf Tage oder eine Woche<br />

abgewartet und beobachtet, wer krank wird, wer nicht<br />

krank wird und wie stark die Symptome bei denen, die<br />

krank werden sind. Parallel dazu hat er erhoben, wie viel<br />

Stress die Leute haben. Er hat den Probanden Fragebögen<br />

gegeben und dann diese Daten zusammengebracht. Die<br />

Stressbelastung können wir heute recht gut mit solchen<br />

44<br />

5. Essener Forum Baukommunikation<br />

Home and Stress<br />

Manfred Schedlowski<br />

3 Sportliche Aktivitäten, Kognitive Techniken zur Stressbewältigung,<br />

Entspannungsübungen als auch die Soziale Unterstützung stellen<br />

vier Verhaltenswerkzeuge dar, mit denen man sich vor den negativen<br />

Auswirkungen vermehrter Stressbelastungen schützen kann.<br />

Sportlive activities, cognitive techniques of dealing with stress,<br />

relaxation exercises and social support present four behavioural<br />

tools with which to protect oneself against the negative aftermath<br />

of increased stress.<br />

completely normal stress adaptation system. It is also of<br />

advantage to us to adapt ourselves to these environmental<br />

demands. This evolutional biological process which takes<br />

place in our immune system is in reality ages old.<br />

How do things look, though, when stress is of a chronic<br />

nature, when people are not thrown out of planes to have<br />

their reactions analysed, but when psychosocial strain lasts<br />

for weeks, months or even years, is caused by one’s job or by<br />

private problems? Then things look different. I would like<br />

to show you a test result which caused a real stir a few years<br />

ago and which is considered to be a classic example within<br />

our sphere of research. It originated from a colleague called<br />

Shelden Cohen from Ohio State University. He makes<br />

healthy people ill. In this trial he barricaded 400 people in<br />

a disused hotel, gave each of them a single room, and then<br />

infected them with a cold virus. He waited for five days to<br />

a week, and then checked which of them had taken ill, which<br />

of them had not taken ill, and what symptoms those who<br />

had taken ill were showing. Parallel to this he recorded how

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