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Rundbrief November 2011 (PDF) - DWA-Landesverband Hessen ...

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Grußwort<br />

Liebe Mitglieder des <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es<br />

<strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland, sehr geehrte Damen und Herren,<br />

in der DVWK-Festschrift „Wasserwirtschaft im Wandel-100 Jahre Deutsche<br />

Verbände der Wasserwirtschaft 1891-1991“ veröffentlichte Dr.-Ing.<br />

E.h. Burkart Rümelin eine Chronik des wasserwirtschaftlichen Verbandswesens<br />

in Deutschland. Nun, 20 Jahre später und 60 Jahre nach Gründung<br />

unserer ATV-Landesgruppe <strong>Hessen</strong>, Rheinland-Pfalz, Saarland,<br />

möchte ich an einige darin aufgeführte Marksteine erinnern:<br />

• 1891 Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft macht Vorschläge<br />

für die Neuregelung des Wasserrechts in Preußen, (Sie wurde1892<br />

in „Wasserrechtsausschuss“, 1903 in „Wasserrechtsausschuss der<br />

westdeutschen Industrie“, 1908 in „Wasserwirtschaftlicher Verband<br />

WWV“ umbenannt,)<br />

• 1899 Gründung des Ruhrtalsperrenvereins,<br />

• 1904 durch Sondergesetz wird die Emschergenossenschaft gegründet,<br />

• 1907 entsteht der Verband Bayerischer Wasserkraftbesitzer,<br />

• 1918 wird ein Deutscher Wasserkraftverband (DWKV) gegründet,<br />

• 1919 entstehen der Verband Deutscher Kulturtechniker (VDK) und<br />

der FhK (Fachverein der höheren Kulturbaubeamten),<br />

• 1920 schließen sich DWKV und WWV zum Deutschen Wasserwirtschafts-<br />

und Wasserkraftverband (DWWV) zusammen,<br />

• 1933 DWWV wird „Reichsverband der Deutschen Wasserwirtschaft“,<br />

• 1948 Gründung der Abwassertechnischen Vereinigung (ATV),<br />

• 1951 die ATV-Landesgruppe HRPS wird geschaffen,<br />

• 1960 Gründung Deutscher Verband für Wasserwirtschaft (DVWW),<br />

• 1978 KWK (vormals AfKiW und KfK) wird Deutscher Verband für<br />

Wasserwirtschaft und Kulturbau (DVWK); der DVWW wird aufgelöst,<br />

• 1980 Schaffung der DVWK-Landesgruppe Mitte (das sind die Länder<br />

<strong>Hessen</strong>, Rheinland-Pfalz, Saarland),<br />

• 2000 Zusammenführung von DVWK und ATV zur Deutschen Vereinigung<br />

für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (ATV-DVWK),<br />

• 2004 <strong>DWA</strong> lautet die neue Kurzform unserer Vereinigung.<br />

Die angeführten Ereignisse zeigen beispielhaft auf, welche Dynamik in<br />

den verschiedenen Verbänden und Vereinigungen steckt und dass auf<br />

Herausforderungen reagiert und entsprechend gehandelt wurde.<br />

In unserem Dreiländer-Bereich haben im August <strong>2011</strong> der BWK- (Bund<br />

der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau) und<br />

der <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>, Rheinland-Pfalz Saarland ihre Mitgliederversammlung<br />

und Jahrestagung gemeinsam ausgerichtet. Die „Zukunft<br />

ist nicht die Fortsetzung der Vergangenheit“ war das Motto der<br />

Tagung. Vielleicht könnte dieses Motto ja eine gewisse Richtungsweisung<br />

enthalten, nachdem die Mehrheit der Teilnehmer das gute Miteinander<br />

in beider Interessengebiet Wasserwirtschaft bei dieser Veranstaltung<br />

begrüßt hat.<br />

(Dipl.-Ing. Sven Lüthje)<br />

Vorsitzender des <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Deutsche Vereinigung für<br />

Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e.V.<br />

<strong>Landesverband</strong><br />

<strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Frauenlobplatz 2 • 55118 Mainz<br />

Telefon: (0 61 31) 60 47 12<br />

Telefax: (0 61 31) 60 47 14<br />

E-Mail: info@dwa-hrps.de<br />

Internet: www.dwa-hrps.de<br />

Mitgliederrundbrief<br />

<strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

Inhalt<br />

Seite<br />

Personalnachrichten 2<br />

Aus der Arbeit des LV 4<br />

Das aktuelle Thema 8<br />

Berichte & Meldungen 14<br />

Von Universitäten &<br />

Hochschulen 24<br />

Literatur 25<br />

Veranstaltungen 26


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Personalnachrichten<br />

Neue Mitglieder<br />

im <strong>Landesverband</strong><br />

Wir begrüßen die Damen und<br />

Herren, die seit Erscheinen des<br />

letzten <strong>Rundbrief</strong>es Mitglied in<br />

unserem <strong>Landesverband</strong> geworden<br />

sind:<br />

Frau Dipl.-Ing. Alexandra Daum,<br />

Hadamar<br />

Herrn Dr. Kai Fischer, Frankfurt<br />

Herrn Diego Garcia-Lobillo,<br />

Frankfurt<br />

Herrn Werner Humm, Löhnberg<br />

Herrn Michael Jany,<br />

Ehringshausen<br />

Herrn Frank Klescz, Westerburg<br />

Herrn Dipl.-Ing. Carsten Pries,<br />

Holzheim<br />

Herrn Thomas Reimann, Bendorf<br />

Herrn Ludwig Richter, Sinntal<br />

Herrn Dipl.-Ing. (FH) Ulf Scholl,<br />

Frankfurt<br />

Herrn Rudolf L. Schreiber,<br />

Frankfurt<br />

Herrn Dipl.-Ing. Jens Wickinger,<br />

Seligenstadt<br />

Herrn M.Sc. Marian Wilsberg,<br />

Roßbach<br />

Herrn Ingo Zimmer, Vöhl<br />

Weiterhin begrüßen wir folgende<br />

Firmen, Ingenieurbüros, Institutionen<br />

und Kommunen:<br />

• Wachendorff Prozesstechnik<br />

GmbH & Co. KG, Geisenheim<br />

• KMO Ingenieure GmbH,<br />

Meinhard<br />

• Hydro-Ingenieure Energie &<br />

Wasser GmbH, Kaiserslautern<br />

• Kommunal-Consult Thomas<br />

Becker GmbH, Wettenberg<br />

• Abwasserzweckverband Überherrn<br />

AZÜ, Überherrn<br />

2 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

Unseren „besonderen“ Jubilaren herzlichen Glückwunsch!<br />

Herrn Dipl.-Ing. Udo Passavant,<br />

Wiesbaden (02/2012), 91 Jahre<br />

Herrn Dipl.-Ing. Gernot Schilling,<br />

Traben-Trarbach (9/<strong>2011</strong>) 89 Jahre<br />

Herrn Prof. Dipl.-Ing.<br />

Kurt Flechsenhar, Mühltal<br />

(06/2012) 88 Jahre<br />

Herrn Dr.-Ing. Roland Börner,<br />

Langen (05/2012) 87 Jahre<br />

Herrn Dipl.-Ing. Josef Merai,<br />

Sulzbach(05/2012) 86 Jahre<br />

Herrn Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz<br />

Jacobitz, Darmstadt (06/2012)<br />

85 Jahre<br />

Herrn Dipl.-Ing. Walter Weiler,<br />

Diez (04/2012) 82 Jahre<br />

Herrn Prof. Dr. Bernward Hölting,<br />

Mainz, (05/2012)82 Jahre<br />

Herrn Dipl.-Ing. Wolfgang Niklas,<br />

Bad Homburg (05/2012) 82 Jahre<br />

Herrn Dipl.-Ing. (FH) Ferdinand<br />

Leins, Koblenz (06/2012) 82 Jahre<br />

80. Geburtstag<br />

Herrn Dipl.-Ing. Hans Donau,<br />

Mainz (05/2012)<br />

75. Geburtstag<br />

Herrn Lutz Meyer, Bad Vilbel<br />

(01/2012)<br />

Herrn Dipl.-Ing. Christian-Ludwig<br />

von Kaphengst, Mainz (01/2012)<br />

Herrn Prof. Dr.-Ing. Wolfgang<br />

Merkel, Wiesbaden (04/2012)<br />

Herrn Walfried Heinz, Konz<br />

(05/2012)<br />

70. Geburtstag<br />

Herrn Prof. Dipl.-Ing. Eckard<br />

Zäschke, Darmstadt (04/2012)<br />

65. Geburtstag<br />

Herrn Dr. Karl-Heinz Hohberger,<br />

Wörrstadt (01/2012)<br />

Herrn Dr.-Ing. Horst Schreiner,<br />

Wiesbaden (03/2012)<br />

Herrn Prof. Dr.-Ing. Heinz Köser,<br />

Ingelheim (04/2012)<br />

Herrn Peter M. Pastors, Idar-<br />

Oberstein (05/2012)<br />

Herrn Dipl.-Ing. (FH) Richard Hens,<br />

Andernach (05/2012)<br />

Herrn Dipl.-Ing. (FH), Uwe Winter,<br />

Konz (06/2012)<br />

60. Geburtstag<br />

Herrn Dipl.-Ing. Karlheinz Bastuck,<br />

Wackernheim (01/2012)<br />

Herrn Dipl.-Volksw. Klemens<br />

Bellefontaine, Mainz, (01/2012)<br />

Herrn Hans Geiger, Neuhofen<br />

(01/2012)<br />

Herrn Gerd Göbel, Frankfurt<br />

(02/2012)<br />

Herrn Philipp Schaad, Hillesheim<br />

(02/2012)<br />

Herrn Dipl.-Ing. Arne Ulrich<br />

Heusermann, Kaiserslautern<br />

(02/2012)<br />

Herrn Hans Werner Benner,<br />

Tiefenthal (02/2012)<br />

Herrn Dipl.-Ing. Hermann Pflüger,<br />

Hatzenbühl (04/2012)<br />

Herrn Dr. Dipl.-Ing. Heinz Bernd<br />

Klöppel, Aarbergen (05/2012)<br />

Herrn Dr. Martin Keller, Boppard<br />

(05/2012)<br />

Herrn BauAss. Horst Briesch,<br />

Koblenz (06/2012)<br />

Herrn Dipl.-Ing. Gunter Walter,<br />

Darmstadt (06/2012)<br />

Sehr geehrte Mitglieder,<br />

gern würden wir alle Jubilare an dieser Stelle nennen.<br />

Leider liegen uns jedoch nicht von allen Mitgliedern die<br />

persönlichen Daten vor. Gute Wünsche übermitteln wir<br />

allen Jubilaren auf diesem Wege.<br />

Wenn Sie den <strong>Rundbrief</strong> als pdf-Datei per Mail erhalten möchten, senden Sie uns einfach<br />

eine E-Mail-Nachricht (mit Ihrer E-Mail-Adresse) mit folgendem Inhalt:<br />

Wir sind damit einverstanden, den <strong>Rundbrief</strong> künftig als pdf-Datei zu erhalten.


Bild: Hermann Fischer<br />

Herbert Krieghoff verstorben<br />

Am 15. Juli <strong>2011</strong> verstarb im 90. Lebensjahr Dipl.-Ing.<br />

Herbert Krieghoff, Bad Schwalbach. Herbert Krieghoff<br />

war von 1970 bis 1991<br />

Mitglied im Beirat des damaligen<br />

ATV-<strong>Landesverband</strong>es<br />

<strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/<br />

Saarland und von 1986 bis<br />

zu seinem Ausscheiden aus<br />

dem Beirat stellvertretender<br />

Landesgruppenleiter. Als leitender<br />

Angestellter der Passavantwerke<br />

begleitete er<br />

schon früh die Aktivitäten<br />

von Herrn Senator E.h. Dr.-<br />

Ing. E.h. Wilhem Passavant<br />

insbesondere bei der Ausgestaltung erster Fachausstellungen<br />

anlässlich der ATV-Jahrestagungen. Mit<br />

hohem Sachverstand, großem Erfahrungsschatz und<br />

auch mit ausgeprägtem Humor hat er die Arbeit in<br />

den Gremien beflügelt und zum Erfolg werden lassen.<br />

Über die Grenzen Deutschlands hinaus wurde sein<br />

Rat auch von vielen Fachkollegen des europäischen<br />

Auslands geschätzt. Er trug damit zum Ansehen der<br />

technisch-wissenschaftlichen Vereinigung <strong>DWA</strong> bei.<br />

Auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven<br />

Dienst pflegte Herbert Krieghoff gerne die Kontakte<br />

zu ehemaligen Kollegen und stand den neuen Entwicklungen<br />

im Abwasserbereich immer aufgeschlossen<br />

und interessiert gegenüber.<br />

Im Jahr 1992 wurde die goldene Ehrennadel der<br />

ATV an Herbert Krieghoff verliehen. Wir werden<br />

Herbert Krieghoff ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

<strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> H/RP/S<br />

<strong>DWA</strong>-Ehrennadel für Dipl.-Ing. Manfred<br />

Godehardt<br />

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e. V. (<strong>DWA</strong>) hat im Rahmen der<br />

<strong>Landesverband</strong>stagung <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

am 25. und 26. August<br />

<strong>2011</strong> in Lahnstein Dipl.-Ing.<br />

Manfred Godehardt (73)<br />

mit ihrer Ehrennadel geehrt.<br />

Manfred Godehardt erhält<br />

die Auszeichnung für seinen<br />

langjährigen ehrenamtlichen<br />

Einsatz, insbesondere für<br />

seine leitenden Tätigkeiten<br />

als Obmann und Arbeitsgruppensprecher.<br />

Trotz seiner vielfältigen Aufgaben als Leiter des<br />

Tiefbauamtes in Gießen hat Manfred Goedehardt als<br />

Mitglied der <strong>DWA</strong> (bzw. der ATV) und des Bundes<br />

der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft<br />

und Kulturbau (BWK) über Jahre das Ziel verfolgt, gemeinsame<br />

Veranstaltungen dieser beiden Verbände<br />

zu initiieren. Damit zeigte er schon früh, dass mit dem<br />

Ziel integraler sowie interdisziplinärer Betrachtungsweisen<br />

die fachliche Zusammenarbeit verschiedener<br />

Gruppen unabdingbar ist.<br />

Manfred Godehardt hat im <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong><br />

die Gründung der Kanal-Nachbarschaften maßgeblich<br />

begleitet und die ersten Veranstaltungen im Jahr<br />

1999 durchgeführt. Er leitet bis heute die Kanal-Nachbarschaften<br />

in <strong>Hessen</strong> für Kommunen und Verbände<br />

mit eigener Abteilung Kanalunterhaltung.<br />

Der <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/<br />

Saarland gratuliert herzlich zu der Auszeichnung.<br />

<strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> H/RP/S<br />

Ulrike Höfken neue Staatministerin in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Mit der Regierungsneubildung in<br />

Rheinland-Pfalz im Mai <strong>2011</strong> hat Ulrike<br />

Höfken die Leitung des in seinem<br />

Zuschnitt leicht veränderten Umweltministerium,<br />

das den Namen „Ministerium<br />

für Umwelt, Landwirtschaft,<br />

Ernährung, Weinbau und Forsten“<br />

(MUELEW) trägt, übernommen.<br />

Die studierte Diplom-Agrar-Ingenieurin<br />

ist seit 1989 Mitglied der<br />

Grünen, arbeitete vor ihrem Einzug<br />

in den Bundestag im Jahr 1994 als<br />

Landwirtin in der Landwirtschaftskammer<br />

Rheinland und forschte an<br />

der Universität Bonn. Im Bundestag<br />

war Frau Höfken u.a. als stellvertretende<br />

Vorsitzende des Ausschusses<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz tätig und erarbeitete<br />

sich damit den Ruf als Agrarexpertin.<br />

Über Ziele und Aufgaben im Bereich<br />

der Wasserwirtschaft informierte<br />

Ulrike Höfken auf der gemeinsamen Jahrestagung<br />

von <strong>DWA</strong>- und BWK-Landesverbänden <strong>Hessen</strong>/<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland am 25.8.<strong>2011</strong> in Lahnstein.<br />

Neuer Staatssekretär im Ressort MUELEW wurde<br />

Dr. Thomas Griese, Jurist mit langjähriger Verwaltungserfahrung,<br />

der von 1995 bis 2005 in der nordrhein-westfälischen<br />

Landesregierung Staatssekretär<br />

im dortigen Umwelt-, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium<br />

war.<br />

<strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> H/RP/S<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 3


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Aus der Arbeit des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Aus dem <strong>Landesverband</strong><br />

Seit dem Erscheinen des letzten Mitglieder-<strong>Rundbrief</strong>es<br />

gab es wieder viele vom <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong><br />

initiierte und durchgeführte Fortbildungsveranstaltungen,<br />

über die hier kurz berichtet werden soll.<br />

Der <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> verfolgt das Ziel, die<br />

Teilnehmer an Veranstaltungen möglichst umfassend<br />

zu informieren. Deshalb freuen wir uns über viele<br />

gut gelungene Kooperationen bei der inhaltlichen<br />

Gestaltung der Tagungen und Fortbildungen. Denn<br />

die Kontakte und Verbindungen zu den Ministerien<br />

der Länder, den kommunalen Spitzenverbänden, den<br />

Hochschulen der Länder <strong>Hessen</strong>, Rheinland-Pfalz und<br />

Saarland und auch zu ausführenden Unternehmen<br />

sowie den beratenden Ingenieurbüros sind für eine<br />

umfassende Themenbearbeitung unerlässlich.<br />

Weitere Hintergrundinformationen zu den Veranstaltungen,<br />

zum Teil auch die Referate der Tagungen,<br />

finden Sie auf der WEB-Seite des <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es<br />

H/RP/S > www.dwa-hrps.de<br />

Arbeitskreis der Leiter der Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

(ALARP)<br />

Der seit dem Jahr 1999 bestehende Erfahrungsaustausch<br />

der Leiter und Leiterinnen der Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

in Rheinland-Pfalz hat im vergangenen<br />

Jahr seine Ziele und Aufgaben in einem<br />

„Letter of Intent“ neu formuliert. Im Rahmen der<br />

letzten Sitzung im September <strong>2011</strong> wurde die strukturelle<br />

Neuausrichtung des Arbeitskreises durch die<br />

Wahl eines Sprechergremiums weiter vorangebracht.<br />

Die künftige Betreuung der Schwerpunktthemen<br />

wird künftig wie folgt aussehen:<br />

• Schwerpunkt Technik:<br />

Elke Bröckel, Abfallwirtschaftsbetrieb des Rhein-<br />

Pfalz-Kreises<br />

• Schwerpunkt Betriebswirtschaft:<br />

Jochen Franke, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes<br />

Bad Kreuznach<br />

• Schwerpunkt Verwaltung-Recht:<br />

Sascha Hurtenbach, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes<br />

Landkreis Ahrweiler<br />

Weitere Kollegen/Innen sind zur Mitarbeit in den<br />

Schwerpunktbereichen aufgerufen!<br />

Für die Zusammenarbeit mit den Arbeitskreises<br />

Abfallwirtschaft des Städtetages Rheinland-Pfalz stehen<br />

Frau Ute Braun, Abfallwirtschaftsbetrieb Kreisverwaltung<br />

Bernkastel-Wittlich und Herr Sascha Hurtenbach,<br />

Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Ahrweiler<br />

zur Verfügung, Frau Elke Bröckel wird die Belange<br />

des ALARP beim Netzwerk Stoffstrommanagment<br />

RP vertreten.<br />

4 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

Der Umbruch in der Abfallwirtschaft erfordert es,<br />

die Selbstverantwortung der kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

weiter zu stärken. Insofern ist es<br />

besonders wichtig, neue Themen im Abfallbereich<br />

frühzeitig aufzugreifen und Strömungen zu erkennen.<br />

Wer ist ALARP?<br />

Die Leiter und Leiterinnen der Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

in Rheinland-Pfalz haben sich (im Jahr 1999) zu<br />

einem Arbeitskreis mit dem Ziel zusammengeschlossen,<br />

durch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch<br />

aktuelle Entwicklungen des Standes der Entsorgungstechnik,<br />

der abfallwirtschaftlichen und der einschlägigen<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen zeitnah<br />

allen Beteiligten zur Verfügung zu stellen und durch<br />

eigene Mitwirkung Einfluss auf deren Entwicklung zu<br />

nehmen. ALARP hat seit dem 09.06.1999 eine eigene<br />

Geschäftsordnung, die die Einzelheiten eindeutig<br />

und konkret regelt.<br />

Wen vertritt ALARP ?<br />

Im ALARP sind derzeit 20 kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

des Landes Rheinland-Pfalz auf freiwilliger<br />

Basis zusammengeschlossen teilnehmende<br />

Betriebe: siehe Anhang<br />

Ziele des Arbeitskreises:<br />

Der ALARP bündelt in der Summe seiner Mitglieder<br />

ein breites Expertenwissen und fördert den organisationsübergreifenden<br />

Informationsaustausch der Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

in Rheinland-Pfalz:<br />

• er leistet damit Hilfestellung und bietet Wissenstransfer<br />

zur Unterstützung des fachlichen Austausches<br />

der Abfallwirtschaftsbetriebe untereinander<br />

• und stellt seine Informationen und Anregungen<br />

bei den Genehmigungs- und Fachbehörden zur<br />

Diskussion zur Verfügung.<br />

Bearbeitet werden u.a. Fragestellungen:<br />

• Fachlich-technischer Art,<br />

• Organisatorischer Art,<br />

• Rechtlicher Art (Vergaberecht, Arbeitsrecht)<br />

• Kaufmännischer Art auf allen Gebieten der Abfallwirtschaft<br />

sowie<br />

• Konkrete Fragen der Anwendung und des Vollzuges<br />

neuer rechtlicher Regelungen aus allen<br />

einen Abfallwirtschaftsbetrieb betreffenden Gebieten.<br />

Weitergehende politische Aktivitäten werden nicht<br />

verfolgt.<br />

ALARP knüpft und pflegt darüber hinaus Kontakte<br />

zu vergleichbaren Organisationen und Gemeinschaften,<br />

den kommunalen Spitzenverbänden sowie<br />

zu anderen Fachverbänden und Institutionen.<br />

Den vollständigen Text des „Letter of Intent“ finden<br />

Sie unter www.dwa-hrps.de > ALARP.


Zukunft ist nicht die Fortsetzung der Vergangenheit<br />

Einen ausführlichen Bericht zur diesjährigen gemeinsamen <strong>Landesverband</strong>stagung der <strong>DWA</strong>- und BWK-Landesverbände<br />

<strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland, die am 25. + 26. 8. <strong>2011</strong> in Lahnstein stattfand, finden Sie in der<br />

KA Korrespondenz Abwasser, Abfall, Ausgabe 11/11, Seiten 1022 ff. Alle Fotos: Thomas Paulus.<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 5


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Aus der Arbeit des <strong>Landesverband</strong>es<br />

Ein Bus – eine Exkursion – zwei Verbände<br />

<strong>DWA</strong> und BWK Bezirksgruppe Wiesbaden und<br />

Mainz gemeinsam in Norddeutschland<br />

Die gemeinsame Exkursion vom 1.6. bis 4.6. führte<br />

die Mitglieder des BWK (Bezirksgruppe Mainz und<br />

Wiesbaden) und der <strong>DWA</strong> aus dem Bereich Mainz-<br />

Wiesbaden an die Küste in den hohen Norden mit<br />

einem abwechslungsreichen Programm. Die Gruppe<br />

mit 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmern startete am<br />

Hauptbahnhof in Wiesbaden.<br />

Beeindruckend war die erste Station der Besichtigungsreise<br />

am ersten Tag – Papenburg. Was gab es<br />

dort wasserwirtschaftliches zu erkunden? Das kleine<br />

Städtchen liegt mitten im platten Land, doch dort ist<br />

der Standort der Mayer Werft, die über ein Binnengewässer<br />

– die Ems – ihre gigantischen Kreuzfahrtschiffe<br />

baut und in alle Weltmeere entsendet. Die<br />

Werft beschäftigt 2.500 Mitarbeiter/innen und einige<br />

Tausend aus Fremdfirmen. Bis 2014 werden bis zu 34<br />

Luxusliner in der Größe 40.000 bis >143.000 Bruttoregistertonnen<br />

die Werft verlassen haben.<br />

Im Mittelpunkt der Werft stehen die beiden überdachten<br />

Baudocks. Die Halle des Baudock 1 misst<br />

370x102x60m, das Dock selber 358x40m. Die Schiffe<br />

verlassen die Docks, ohne komplett fertig gebaut zu<br />

sein, damit die Docks für den Rohbau optimal ausgelastet<br />

werden und das Schiff beim Wassern nicht<br />

zu viel Tiefgang hat, weil der gesamte Innenausbau<br />

schon drin ist. Außerdem sind die Hallen auch nicht<br />

hoch genug, um die Aufbauten wie Masten und<br />

Schornsteine dort aufzusetzen. Gebaut wird in den<br />

Docks „scheibchenweise“, das bedeutet in Blöcken.<br />

Mit jedem Block-Element, wandert das Schiff ein<br />

Stück weiter nach vorne, Richtung „Dockausfahrt“.<br />

Ist der Schiffsrohbau fertig, wird dieser Bereich des<br />

Docks abgeschottet und geflutet. Dahinter entsteht<br />

dann schon wieder im Trockendock der neue Kreuzer.<br />

Gruppenbild einiger Teilnehmer auf dem Hof des Gestütes Warendorf<br />

vor einem ehemaligen Champion (Foto: Bernhard Lotz).<br />

6 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

Produktion im Fließbandverfahren, allerdings ohne<br />

Fließband.<br />

Der Vormittag des Donnerstags war mit einer<br />

Stadtrundfahrt durch Bremerhaven und der Besichtigung<br />

des Fischereihafens mit der Fischwirtschaft , der<br />

Innenstadt mit Museumshafen und den Hafenwelten<br />

Bremerhaven, dem Neuen Hafen und dem Zollbereich<br />

der Überseehäfen, dem Kreuzfahrt-Terminal, der<br />

Lloyd Werft und dem beeindruckenden automatisierten<br />

Container- und Auto-Terminal ausgefüllt.<br />

Drei Stunden standen zur Verfügung für die Reise<br />

entlang des 8. Längengrades rund um die Welt – im<br />

Klimahaus Bremerhaven: Schweiz – Niger – Kamerun<br />

– Arktis – Samoa – Alaska – Hallig Langeneß, nicht<br />

nur eine Reise durch die Landschaften und Kulturen<br />

zum Anschauen.<br />

Neben den Klimawelten gibt es auf der insgesamt<br />

11.500 m² großen Ausstellungsfläche noch die<br />

Bereiche „Reise“, „Elemente“, „ Perspektiven“ und<br />

„Chancen“.<br />

Das etwas futuristisch anmutende Klimahaus, das an einen gerundeten Schiffsrumpf, ein UFO oder<br />

was auch immer die Fantasie hergibt, erinnert; es soll wohl einer Welle nachempfunden sein. Weitere<br />

Infos unter http://klimahaus-bremerhaven.de (Fotoquelle: Klimahaus Bremerhaven).<br />

Das etwas futuristisch anmutende Klimahaus, das an<br />

einen gerundeten Schiffsrumpf, ein UFO oder was<br />

auch immer die Fantasie hergibt, erinnert; es soll<br />

wohl einer Welle nachempfunden sein.<br />

Weitere Infos unter http://klimahaus-bremerhaven.de<br />

(Foto: Klimahaus Bremerhaven).<br />

Der Freitag, der dritte Tag unserer Exkursion, führte uns nach Wilhelmshaven. Bei<br />

strahlendem Sonnenschein konnten wir unsere Schiffsrundfahrt durch die drei Hafenbereiche<br />

Wilhelmshafens - städtischer Hafen hinter der Seeschleuse, Marinehafen, Landes-und<br />

Industriehafen - genießen. Der Industriehafen am Jadefahrwasser hat den größten<br />

Erdölumschlag des Landes.<br />

Der Freitag, der dritte Tag unserer Exkursion,<br />

führte uns nach Wilhelmshaven. Bei strahlendem<br />

Sonnenschein konnten wir unsere Schiffsrundfahrt<br />

durch die drei Hafenbereiche Wilhelmshafens – städtischer<br />

Hafen hinter der Seeschleuse, Marinehafen,<br />

Landes-und Industriehafen – genießen. Der Industriehafen<br />

am Jadefahrwasser hat den größten Erdölumschlag<br />

des Landes.<br />

Anschließend ging es zur Besichtigung einer Baustelle,<br />

die zu Fuß definitiv nicht zu bewältigen ist:<br />

Deutschlands einziger tideunabhängigen Container-<br />

Tiefwasserhafen ist derzeit in Wilhelmshaven im Bau.


Das technische und logistische Mammutprojekt Jade-<br />

Weser-Port. Derzeit entstehen 160 ha Logistikzone<br />

und 130 ha Terminalfläche, die dem Meer buchstäblich<br />

entrissen werden. Die Spundwände trennen den<br />

künftigen Hafenbereich vom Meer. Mit Förderschiffen<br />

wird Meeressand in die „Wanne“ gepumpt bzw.<br />

aufgespült und über ein ausgeklügeltes System entwässert.<br />

Dann können auf einer Länge von 1.725 m<br />

die größten Containerschiffe ihre Landung aufnehmen<br />

und löschen. Wie die Grafik des JWP zeigt, wird<br />

eine neue Fahrrinne geschaffen, es wird einen Wendebereich<br />

von 700 m geben und eine Wassertiefe<br />

von 18 m uSNK für die anlegenden Schiffe. An das<br />

Hafengelände wird sich eine Gleisanlage mit einer<br />

16-gleisigen Vorstellgruppe für Containerzüge anschließen.<br />

Der Jade-Weser-Port (Inbetriebnahme für August<br />

2012 geplant) wird weltweit als einer von zwölf Tiefwasserhäfen<br />

tideunabhängig sein.<br />

Die Visualisierung des Projektes JWP zeigt, wie der Hafen im Jahr 2012 in Betrieb gehen soll (Quelle:<br />

http://www.jadeweserport.de).<br />

Die Visualisierung des Projektes JWP zeigt, wie der<br />

Hafen im Jahr 2012 in Betrieb gehen soll (Quelle:<br />

http://www.jadeweserport.de).<br />

Die Rückfahrt nach Wiesbaden wurde mit einem<br />

Besuch im nordrheinwestfälischen Landesgestüt<br />

Warendorf und einem Rundgang durch die Altstadt<br />

unterbrochen. Hier war viel über die wertvollen<br />

Pferde und deren Zucht zu erfahren. So schön wie<br />

der Rundgang durch die Ställe mit den wunderbaren<br />

Pferden unterschiedlicher Rassen auch war, die Zucht<br />

ist ein knallhartes Geschäft im Wettbewerb um die<br />

gewünschten und prämierten Erbanlagen der Champions<br />

(z.B. Halla, dem berühmten Olympia-Pferd des<br />

Reiters H. G. Winkler).<br />

Die gesamte Exkursion wurde von gutem Wetter<br />

begleitet, wahrscheinlich deshalb, weil einige Teilnehmer<br />

doch vorsorglich einen Schirm parat hatten.<br />

Selbst die Hafenrundfahrt in Wilhelmshaven wurde<br />

von strahlendem Sonnenschein begleitet, der die<br />

Schiffe und Fregatten der Bundesmarine in grau besonders<br />

eindrucksvoll vom azurblauen Himmel abhob.<br />

Eine gelungene Reise, gut und straff organisiert von<br />

den Organisatoren Ulrich Gäfgen/BG Wiesbaden und<br />

dem unserem Chauffeur Herr Herget. Dieser zeigte<br />

großes Geschick in sandigem Baustellen-Terrain und<br />

brachte uns wohlbehalten zum Startpunkt der Reise<br />

vor dem Hauptbahnhof Wiesbaden am Samstagabend<br />

gegen 19:30 zurück.<br />

Claudia Roth, Ulrich Gäfgen<br />

Kanal-Nachbarschaften<br />

Am 27.10.<strong>2011</strong> fand im besonders schönen Ambiente<br />

des Pumpenhauses der ehemaligen Drahtwerke<br />

St. Ingbert (Alte Schmelz) die 5. Nachbarschaftsveranstaltung<br />

für Kolleginnen und Kollegen aus den<br />

Städten und Gemeinden des Saarlandes statt. Mit<br />

40 Teilnehmern hatte sich eine stattliche Zahl von<br />

Interes senten eingefunden, um sich über Themen<br />

„Kanalspülung- Ordnungsgemäße Durchführung“<br />

und „ Vermeidung von Geruchsemissionen aus dem<br />

Kanal – Lösungsansätze“ informieren zu lassen und<br />

Erfahrungen auszutauschen.<br />

Auch alle weiteren Angebote für Mitarbeiter/Innen<br />

der Kanalisation in <strong>Hessen</strong> und in Rheinland-Pfalz, die<br />

inhaltlich immer besonders praxisnah gestaltet sind,<br />

waren gut besucht.<br />

<strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong><br />

Lernen ist wie das Rudern gegen den Strom; sobald man aufhört, treibt man zurück.<br />

(Benjamin Britten)<br />

Die <strong>DWA</strong> ist ihr zuverlässiger Partner in allen Fragen des Bereiches Wasserwirtschaft.<br />

Wir möchten Sie motivieren, an den Arbeitsergebnissen vieler Experten und Praktiker<br />

teilzuhaben.<br />

Sichern Sie sich jetzt ihre Vorteile im Rahmen der Mitgliedschaft: Sie erhalten einen direkten<br />

Zugang zum führenden Netzwerk für Fachleute, Ingenieure und Kaufleute der<br />

Wasserwirtschaft.<br />

Personen: 80,- €, Betriebspersonal 45,- €, Jungmitglieder (Studium od. Ausbildung)<br />

18,- €, Pensionäre, Rentner: 31,- € jeweils jährlicher Beitrag.<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 7


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Das aktuelle Thema<br />

Vorstand Dipl.-Ing. Bernd Wille und Dr. Marlene Liebeskind, beide Wupperverband, berichten über<br />

Kosteneffizienz im Flussgebietsmanagement des Wupperverbandes bei der Umsetzung der<br />

europäischen Wasserrahmen-Richtlinie (EU-WRRL)<br />

1. Einleitung<br />

Im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung auf<br />

dem Gebiet der Europäischen Gemeinschaft wurde<br />

am 22.12.2000 die Europäische Wasserrahmenrichtlinie<br />

verabschiedet. Ihre Ziele sind die Erreichung des<br />

„guten Zustandes“, die nachhaltige Bewirtschaftung<br />

und der Schutz der Gewässer. Die nachhaltige Bewirtschaftung<br />

der Wasserressourcen ist die unverzichtbare<br />

Voraussetzung, um im globalen Wettbewerb der<br />

Räume auf Dauer zu bestehen. Die Forderung nach<br />

kosteneffizienten Maßnahmen bzw. Maßnahmenkom<br />

bi na tionen ergibt sich aus der WRRL, Anhang<br />

III, aber auch vor dem Hintergrund leerer Kassen. Im<br />

Einzugsgebiet der Wupper befinden sich derzeit 20<br />

von 22 Kommunen im Nothaushalt und eine weitere<br />

Kommune im Haushaltssicherungskonzept.<br />

1.1 Die Forderungen der EU-WRRL<br />

Die EU-WRRL fordert in Artikel 3, dass die Mitgliedstaaten<br />

die einzelnen Einzugsgebiete innerhalb ihres<br />

jeweiligen Hoheitsgebiets für die Zwecke der Richtlinie<br />

jeweils einer Flussgebietseinheit zuordnen und<br />

das insbesondere alle Maßnahmenprogramme für<br />

die gesamte Flussgebietseinheit koordiniert werden.<br />

Weiterhin fordert die EU-WRRL in Anhang III die kosteneffizientesten<br />

Kombinationen der in das Maßnahmenprogramm<br />

nach Artikel 11 aufzunehmenden<br />

Maßnahmen. Das heißt, sie macht einen Vergleich<br />

unterschiedlicher Handlungsoptionen notwendig und<br />

schafft so einen integrierenden Rahmen für Maßnahmen,<br />

die zumindest in Deutschland bisher vielfach<br />

ohne Effizienzprüfung nebeneinander Bestand hatten.<br />

Drittens wird durch die Orientierung am Leitbild,<br />

d. h. dem von anthopogenen Nutzungen unbeeinflussten<br />

Zustand die Nachhaltigkeit der Maßnahmen<br />

in der EU-WRRL abgesichert. Da sich die Natur innerhalb<br />

eines dynamischen Gleichgewichtes „selbst<br />

erhält“, akkumuliert ein naturnaher Zustand keine<br />

anthro pogen verursachten Kosten für nachfolgende<br />

Generationen. Das Gewässer ent wick lungsziel gemäß<br />

EU-WRRL ist daher der „gute Zustand“ der Gewässer<br />

(bzw. der gute chemische Zustand und das gute<br />

ökologische Potenzial bei stark veränderten Wasserkörpern).<br />

In Artikel 14 schließlich wird die Beteiligung aller<br />

Interessierten gefordert. Die EU-WRRL versucht hier<br />

nicht nur einen Rahmen zu schaffen, um bei der Gewässerentwicklung<br />

alle Belange wasserwirtschaftlich<br />

relevanter Fachgebiete (Landwirtschaft, Hochwasserschutz,<br />

Naturschutz, Denkmalschutz, Bauleitplanung)<br />

auf der Basis der Kosteneffizienz gegeneinander ab-<br />

8 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

zugleichen, um den ökologisch und wirtschaftlich rationalsten<br />

Ansatz zu finden. Sie versucht auch – dem<br />

Ansatz von Aahus folgend – die gesellschaftliche<br />

Tragfähigkeit von Maßnahmen mit auszuloten.<br />

Die integrierten Betrachtungsweisen erfordern<br />

eine hohe Abstimmung und Koordination sowie<br />

zahlreiche Verhandlungen zwischen verschiedenen<br />

Werteträgern, um für alle Beteiligten das Gesamtoptimum<br />

zu erzielen. Dieser Abstimmungsbedarf wird<br />

umso größer, je mehr Aspekte integriert betrachtet<br />

werden sollen. Hierbei ist in Ressourcenverbrauch<br />

und Ergebnis eine formal-mechanistische Arbeitsweise<br />

(Marke „Anhörung“ und „Internet“) von der<br />

Bildung eines echten und dauerhaft arbeitenden<br />

Netzwerkes engagierter Personen zu unterscheiden.<br />

Letzteres ist jedoch nur auf lokalem Niveau wirklich<br />

möglich, da Engagement in der Regel aus Betroffenheit<br />

resultiert. Und während sich Sachfragen vor Ort<br />

häufig durch Verhandlungen lösen lassen, so münden<br />

sie auf höherer Ebene häufig in politischen Grundsatzdiskussionen,<br />

die von den anwesenden lokalen<br />

Akteuren nicht gelöst werden können.<br />

1.2 Die Umsetzung der EU-WRRL in NRW und<br />

Gesamtdeutschland<br />

Für die Umsetzung der EU-WRRL ist in NRW die Landesumweltverwaltung<br />

zuständig.<br />

Bisher waren die wasserwirtschaftlichen Entwicklungen<br />

in weiten Strecken geprägt durch ein eher<br />

reaktives Handeln. Für das vergangene Jahrhundert<br />

ist ein stark sektoral ausgerichteter und an einem linearen<br />

Ursache-Wirkungsmodell orientierter Ansatz<br />

prägend. Die Umsetzung von Maßnahmenprogrammen<br />

erfolgte ohne Priorisierung und ohne Zeitvorgaben<br />

flächendeckend und ohne vergleichende Effizienzbetrachtung.<br />

Die Bestandsaufnahme im Jahre 2004, das Monitoring<br />

von 2007 und die Entwicklungen des Landes<br />

hinsichtlich Messmethoden, Datenbanken, GIS-Tools<br />

und Internet haben zu einer bisher noch nie dagewesenen<br />

Transparenz in der Gütebewertung von Gewässern<br />

geführt. Im Hinblick auf die güterelevanten<br />

Größen entsprechend der EU-WRRL (Flora, Fauna,<br />

chemische und physikalische Größen sowie Strukturdaten)<br />

liegt heute ein noch nicht dagewesener Kenntnisstand<br />

über den Zustand der berichtspflichtigen<br />

Gewässer vor. (Wenn auch die neuen EU-WRRL-konformen<br />

Methoden noch nicht auf dem Konfidenzniveau<br />

arbeiten wie z. B. der bewährte Saprobienindex).


Die Aktivitäten zur Umsetzung von Artikel 14 haben<br />

darüber hinaus zu einer noch nicht dagewesenen<br />

Kooperation der Behörden mit den unterschiedlichsten<br />

Akteuren geführt. Der Beteiligungsprozess<br />

von Wasserakteuren durch die Landesumweltverwaltung<br />

fand bisher in den jeweiligen Planungseinheiten<br />

in Form von „Kernarbeitskreisen“, „Gebietsforen“<br />

und „Runden Tischen“ statt. Insgesamt wurden in<br />

NRW deutlich mehr als hundert dieser Runden Tische<br />

veranstaltet.<br />

Dennoch sind die Ressourcen des Landes in Anbetracht<br />

der zu bearbeitenden 14.000 Wasserkörper<br />

begrenzt. Die Umsetzung der EU-WRRL in NRW und<br />

in Gesamtdeutschland folgt daher stark den formalen<br />

Ansprüchen der WRRL. Die Maßnahmen der<br />

EU-WRRL werden auf hohem Abstraktionsniveau<br />

beschrieben und mit z. T. bundesweit vereinheitlichten<br />

Maßnahmenbeschreibungen und Begründungen<br />

versehen. Auch die Kosten werden z. T. in €/m Fließgewässerlänge<br />

angegeben, d. h. sehr abstrakt und<br />

unter Umständen entfernt von den realen Umsetzungskosten,<br />

die z. B. bei Durchgängigkeits projekten<br />

zwischen 10.000 € und 500.000 € schwanken können.<br />

Darüber hinaus existieren länderspezifische Interessen,<br />

die auf die Umsetzung bestimmter, vor der Verabschiedung<br />

der WRRL begonnener Gewässerprogramme<br />

abzielen und sich derzeit weder den Gütekriterien<br />

der EU-WRRL (mit der Begründung: noch<br />

zu geringe Messwert dichte, noch zu unsichere Messmethoden)<br />

oder den Effizienzbetrachtungen der EU-<br />

WRRL (Motto: Auch wenn keine Wirkung der Maßnahme<br />

messbar ist, so ist diese faktisch doch vorhanden<br />

und wichtig.) unterwerfen.<br />

Von den politischen Entscheidungsträgern und vielen<br />

Wasserakteuren wird die EU-WRRL häufig mehr<br />

als eine Pflicht für Brüssel als ein Ansatz für eine gute,<br />

nach haltige und effiziente Wasserwirtschaft oder als<br />

ein wichtiges Element einer guten Regionenentwicklung<br />

gesehen.<br />

1.3 Flussgebietsmanagement (FGM)<br />

Im Fokus der einzelnen Bürger in Flussgebieten dürften<br />

in erster Linie der „Eigennutz“ (gutes Trinkwasser,<br />

geordnete Abwasserbeseitigung, niedrige Kosten<br />

etc.) und das „Müllerprinzip“ (wer zuerst kommt,<br />

mahlt zuerst) stehen. Ansprüche der Industrie sind<br />

darüber hinaus die Inanspruchnahme sämtlicher Wasserdienstleistungen<br />

(Entnahmen, Einleitungen, Recht<br />

auf Verschmutzungen, etc.). Dem gegenüber steht<br />

der Flussgebietsansatz der Europäischen Gemeinschaft,<br />

die wasserwirtschaftliche Entwicklung nach<br />

Nachhaltigkeitskriterien auszurichten.<br />

Damit ist ein Konfliktansatz gerade in hoch industrialisierten<br />

und bevölkerungsreichen Ländern<br />

vorprogrammiert. Die gesamtwasserwirtschaftlichen<br />

Erfolge in Deutschland sind, im Vergleich zu z. B. osteuropäischen<br />

Ländern, auch darauf zurückzuführen,<br />

dass der Staat die Garantenpflicht übertragen bekommen<br />

hat und sie auch wahrnimmt. Das Vorhandensein<br />

und das Zusammenspiel von Rechtsgrundlagen,<br />

untergesetzlichen Regelungen, Hinweisen,<br />

Merk- und Arbeitsblättern von Fachvereinigungen<br />

sowie guten Verwaltungsstrukturen – wozu auch die<br />

öffentlich-rechtlich organisierten Wasserwirtschaftsverbände<br />

gehören – bilden die Grundlage der wasserwirtschaftlichen<br />

Entwicklungen.<br />

Im Sinne des Wupperverbandes ist unter Flussgebietsmanagement<br />

ein Management zu verstehen,<br />

dass zumindest alle wasserwirtschaftlichen Themen<br />

integriert betrachtet. Hierzu gehören in besonderem<br />

Maße der Hochwasserschutz, die Trinkwasserversorgung,<br />

die Ableitung von Schmutz- und Regenwasser,<br />

die Abwasserreinigung, die Regen- und Mischwasserbehandlung,<br />

die Niedrigwasseraufhöhung sowie<br />

die Themen Fremdwasser, Grundwasser, Indirekteinleiter,<br />

Kühlwassernutzung, Wasserkraftnutzung, diffuse<br />

Einträge, Fischerei, die Gewässerökologie und<br />

der Meeresschutz<br />

All dies ist zusätzlich unter dem Gesichtspunkt der<br />

Ökonomie, der Nachhaltigkeit und der Effizienz zu<br />

betrachten.<br />

Das Flussgebietsmanagement kann über Planungseinheiten<br />

(200 km 2 bis 400 km 2 ) oder Teileinzugsgebiete,<br />

z. B. das Wuppereinzugsgebiet (814 km 2 )<br />

beschrieben werden. Ein Teileinzugsgebiet der Gewässer<br />

2. Ordnung oder eine Planungseinheit dieser<br />

Größe ist eine sinnvolle Einheit, um nachhaltige Wasserwirtschaft<br />

zu administrieren und zu operationalisieren.<br />

Diese Gebiete sind klein genug, um lokale<br />

Probleme sehen und lösen zu können (lokaler Bezug<br />

gegeben). Sie sind aber auch groß genug, um im Rahmen<br />

nationaler oder internationaler Anforderungen<br />

(z. B. aus Sicht der Nordsee oder der Sedimente) bereits<br />

als Quellen eine Rolle zu spielen.<br />

1.4 Einzugsgebietsmanagement / Regionenentwicklung<br />

Ein Einzugsgebietsmanagement integriert ein<br />

Flussgebietsmanagement in die gesamte Regionenentwicklung<br />

mit Regionalplanung, Städtebau, Straßen-<br />

und Wegebau, Landschafts- und Naturschutz,<br />

Landwirtschaft, wirtschaftlicher Entwicklung sowie<br />

Freizeit- und Erholung. Es gilt, nicht alleine dem Gewässer<br />

etwas Gutes zu tun, sondern Gewässer als<br />

Landschaftselement in einem adäquaten Lebens- und<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 9


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Das aktuelle Thema<br />

Wirtschaftsraum für die dort lebenden Menschen<br />

einzubinden und zu entwickeln.<br />

Auch die Landespolitik in NRW legt seit einigen<br />

Jahren Förderschwerpunkte auf Entwicklungs projekte<br />

in Regionen (z. B. Regionale 2010: Köln, Bonn, Leverkusen,<br />

Siegkreis, Rheinisch-Bergischer und Oberbergischer<br />

Kreis).<br />

Die Wasserwirtschaft steht daher vor der Aufgabe,<br />

den Weg in eine nachhaltige Raum entwicklung mitzugestalten.<br />

Diese Aufgabe ist für die in der Wasserwirtschaft<br />

Tätigen neu. Eine effiziente Zielumsetzung<br />

vor dem Hintergrund komplexer Zusammenhänge bedarf<br />

gleichermaßen Methoden, Konzepte und Werkzeuge.<br />

Hier sind zu nennen:<br />

• Kooperation<br />

• interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

• Abgestimmte Zielvorgaben, statt sparten- und<br />

segmentbezogene Einzelregelungen<br />

• Zurverfügungstellung von entscheidungsrelevanten<br />

Informationen<br />

• Schaffung der Datendurchgängigkeit von lokaler<br />

Ebene bis zur EU-Ebene<br />

• Öffentlichkeitsarbeit und -beteiligung (Runde Tische)<br />

• Schaffung von Transparenz sowie die Abbildung<br />

von Umweltinformationen als Grundlage von<br />

Planungen und für die Arbeit der verschiedenen<br />

Ebenen unseres Bildungssystems<br />

• Die Nutzung der Geoinformatik<br />

• Nutzung und Aufbau einer Geodateninfrastruktur<br />

(GDI)<br />

Die europäische Wasserwirtschaft ist gefordert, hier<br />

den Weg eines gestaltenden Handelns zu gehen. Der<br />

Wupperverband bringt sich in den Regional-Prozess<br />

mit seinen Wasserthemen als so genannte „blaue<br />

Säulen“ ein.<br />

2. Vorstellung des Wupperverbandes<br />

Der Wupperverband gestaltet seit 81 Jahren die wasserwirtschaftliche<br />

Entwicklung im 814 km² großen<br />

Einzugsgebiet der Wupper. Hier leben und arbeiten<br />

ca. 1 Mio. Menschen. Die Wirtschaftsstruktur des<br />

Bergischen Raumes wird geprägt durch mittelständische<br />

Unternehmen und einige Großkonzerne. Weide-<br />

und Forstwirtschaft bestimmen das Landschaftsbild<br />

im ländlichen Raum.<br />

Bedingt durch Niederschläge mit über 1400 mm, die<br />

zu den höchsten in Deutschland zählen, findet man<br />

eine komplexe Wasserwirtschaft mit 15 Talsperren<br />

und ca. 2.300 km Wasserläufen vor.<br />

Hauptakteure in der wasserwirtschaftlichen Entwicklung<br />

sind 5 Wasserversorgungsunternehmen, 22<br />

Kommunen, davon 5 kreisfreie Städte, sowie 5 Kreise.<br />

Drei Bezirksregierungen (Köln, Düsseldorf, Arnsberg)<br />

10 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

sowie insgesamt ca. 50 untere Behörden (Natur- und<br />

Landschaftsschutz, Wasser, Fischerei, Denkmalschutz,<br />

Bodenschutz) bestimmen das Verwaltungshandeln<br />

im Bereich der Wasserwirtschaft.<br />

Im Rahmen der Erfüllung der gesetzlichen Verbandsaufgaben,<br />

wie<br />

• Abwasserreinigung durch 11 Klärwerke<br />

• Hochwasserschutz und Niedrigwasseraufhöhung<br />

durch 9 Talsperren<br />

• Unterhaltung und Entwicklung der ca. 2.300 km<br />

Gewässer<br />

• Bereitstellung von jährlich ca. 42 Mio. m³ Rohwasser<br />

aus der Großen Dhünn-Talsperre für die<br />

Trinkwasseraufbereitung<br />

• Ermittlung wasserwirtschaftlicher Grundlagen<br />

verfolgt der Wupperverband eine „gute wasserwirtschaftliche<br />

Entwicklung“ im Verbandsgebiet, d.h.<br />

die Entwicklung eines nachhaltig bewirtschafteten<br />

Gewässerökosystems, das dem Menschen auf Dauer<br />

eine Nutzung der Gewässer für Zwecke wie Abwassereinleitung,<br />

Trink- und Brauchwasserentnahme,<br />

Wasserkraft, Kühlwassereinleitung und Freizeitfischerei<br />

ermöglicht.<br />

Damit verbunden sind eine Erhaltung und Förderung<br />

der heimischen Flora und Fauna sowie eine verträgliche<br />

Integration der Freizeitaktivitäten der Menschen<br />

in die Gewässerlandschaften.<br />

Dabei werden die Belange der Mitglieder des<br />

Wupperverbandes (Kommunen, Industrie und Wasserversorger)<br />

sowie deren Leistungsfähigkeit berücksichtigt.<br />

Der Wupperverband handelt nach den<br />

Grundsätzen der Nachhaltigkeit. Neben der guten<br />

wasserwirtschaftlichen Entwicklung stehen gleichrangig<br />

die sozioökonomischen Abwägungen. Die Partizipation<br />

der Akteure hat einen hohen Stellenwert. Dies<br />

entspricht einem Grundgedanken der Europäischen<br />

Wasserrahmenrichtlinie.<br />

Als Methoden kommen zunehmend Foren und<br />

Runde Tische zur Anwendung, um weitestgehend<br />

konsensuale Entwicklungen zu ermöglichen. Als<br />

Werkzeuge stehen u. a. Modelle, Datenbanken und<br />

Geographische Informationssysteme zur Verfügung.<br />

Dies wird begleitet von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit,<br />

beginnend in Kindertageseinrichtungen<br />

über Projektwochen an weiterführenden Schulen,<br />

Auslobung eines Preises für Diplomarbeiten bis hin<br />

zu jährlich stattfindenden Workshops und Symposien.<br />

3. Flussgebietsmanagement beim Wupperverband<br />

Der Wupperverband nimmt seine Aufgaben nach<br />

den Grundlagen des ganzheitlichen und nachhaltigen<br />

Flussgebietsmanagements wahr.<br />

Das bedeutet für den Verband:


• Den Fluss, die Nebenbäche, die Ufer, die Auen,<br />

also das gesamte Einzugsgebiet als etwas Zusammenhängendes<br />

zu betrachten.<br />

• Gewässerentwicklungsziele zu definieren, die<br />

sich an der Naturnähe von Ökosystemen orientieren<br />

und so eine nachhaltige Ausrichtung zu<br />

garantieren.<br />

• Übergreifend zu denken: Einzelprozesse und<br />

-belange müssen im Gesamtzusammenhang der<br />

Wasserwirtschaft und der Raumentwicklung<br />

gesehen, untersucht und möglichst gemeinsam<br />

bewertet werden.<br />

• Emissions- und anlagenbezogene Gewässerschutzpolitik<br />

zu betreiben, da sie die Basis für<br />

ein FGM bildet; hierunter fallen auch die Vermeidung,<br />

die Verminderung, das Verursacherprinzip,<br />

die Elimination von Schadstoffen an der Quelle<br />

sowie produktionsintegrierter Umweltschutz.<br />

• Über kommunale Grenzen und verschiedene Zuständigkeiten<br />

hinweg gemeinsam zu planen, abzustimmen<br />

und zu optimieren.<br />

• Maßnahmen in verschiedenen Bereichen aufeinander<br />

abzustimmen, um bei optimalem Einsatz<br />

der verfügbaren Ressourcen den größtmöglichen<br />

Nutzen für die Menschen in ihrer Umwelt zu erzielen.<br />

• Planungsziele zu verfolgen, welche die biosphärische<br />

Dienstleistung nutzen und in Wert setzen<br />

(z. B. Selbstreinigung bei Fließgewässern, Filtrierleistung<br />

von spezifischen Wasserflöhen in Talsperren,<br />

Hochwasserschutz von Retentionsflächen).<br />

• Moderne GI-Systeme einzusetzen, mit den Zielen:<br />

Schaffung von Transparenz, Generierung von<br />

Wissen, Einsparung von Kosten, Vereinfachung<br />

der Verwaltungsabläufe.<br />

• Die Akteure möglichst früh und intensiv einzubinden<br />

und die interessierte Öffentlichkeit zu<br />

beteiligen.<br />

• Eine Web-gestützte interoperable Informations-<br />

und Kommunikationsplattform für eine gemeinsame<br />

Geo-Datenlogistik zu schaffen und damit<br />

Planungssicherheit auf der Basis bestmöglicher<br />

Information zu erwirken.<br />

• Informationsdurchgängigkeit von der lokalen bis<br />

zur EU-Ebene zu schaffen.<br />

Im Rahmen seiner Einbindung in die Regionale 2010<br />

entwickelt der Wupperverband sein Flussgebietsmanagement<br />

derzeit weiter in die Regionenentwicklung.<br />

4. Detaillierte Berechnung der Kosteneffizienz<br />

von Maßnahmen<br />

Neben der übergreifenden und sehr notwendigen<br />

Betrachtung von Kosteneffizienz zwischen verschie-<br />

denen Sektoren wie der Siedlungsentwässerung,<br />

dem Hochwasserschutz, der Gewässerökologie, der<br />

Landwirtschaft und dem Naturschutz werden auch<br />

Ansätze zur sektorinternen Betrachtung von Kosteneffizienz<br />

angestellt. Die kosteneffizientesten<br />

Maßnahmen aus dem Bereich der Gewässermorphologie<br />

lassen sich bereits heute konkret benennen<br />

und sind für alle Fließgewässereinzugsgebiete gleich:<br />

Es handelt sich um Maßnahmen zum Rückbau von<br />

kleinen bis mittleren Querbauwerken im Rahmen<br />

der Gewässer unterhaltung bei niedrigem Talbodengefälle.<br />

Diese Maßnahmen zeichnen sich aus durch:<br />

• technisch einfache Umsetzbarkeit,<br />

• geringen Zeitbedarf für die Genehmigung,<br />

• geringen Komplexitätsgrad,<br />

• geringen Zeitbedarf zur Vorbereitung/Umsetzung,<br />

• geringe Planungs- und Baukosten,<br />

• die Wirkung im Hinblick auf das angestrebte Ziel<br />

beläuft sich auf mehrere Parameter (MZB, Fische,<br />

Makrophythen),<br />

• die Wirkung bezieht sich auf eine lange Gewässerstrecke<br />

(langer Stauabschnitt wg. niedrigem<br />

Gefälle).<br />

Wenn außerdem öffentliches Interesse (Denkmalschutz,<br />

Naturschutz) und privates Interesse (Eigentümer,<br />

Wasserrechtsinhaber falls vorhanden) nicht dagegen<br />

stehen und sich dazu noch ein Synergieeffekt<br />

mit Dritten erzielen läßt (Hochwasserschutz, Naturschutz,<br />

Ausgleichsmittel) handelt es sich sicher um<br />

eine kosteneffiziente Maßnahme.<br />

Die Kosteneffizienz ließe sich auch theoretisch<br />

ableiten, wenn die Wirkzusammenhänge zwischen<br />

Maßnahmen und ihrer Wirkung auf die WRRL-Parameter<br />

bekannt wären. Derzeit ist eine fachliche<br />

Ableitung von „Kosteneffizienz“ nur im Nachhinein<br />

möglich. Hier werden jedoch zukünftig die Monitoring-Ergebnisse<br />

nach ERKON-Leitfaden [MKULNV] die<br />

Datenlage verbessern, wenn diese auch in anderen<br />

Sektoren wie der Siedlungs ent wäs se rung und der<br />

Landwirtschaft zum Einsatz kommen.<br />

Als erstes Beispiel sei das sogenannte „Heizkraftwerkevorhaben“<br />

betrachtet, welches bei Gesamtkosten<br />

von ca. 500.000 € durch Temperatur management<br />

(Sektor: industrielle Kühl wasser nutzung) zu einer Verbesserung<br />

des Saprobien index, der Allgemeinen Degradation<br />

und der Fischfauna der Unteren Wupper<br />

über bis zu 46 km geführt hat. Der Saprobienindex<br />

verbesserte sich dabei in fünf Jahren über 10 km von<br />

durchschnittlich 2,27 (N=5) auf durchschnittlich 1,97<br />

(N=5), d.h. in WRRL-Termini von 0,53 („mäßig“) auf<br />

0,63 („gut“).<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 11


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Das aktuelle Thema<br />

Die Allgemeine Degradation MZB verbesserte sich<br />

in fünf Jahren über 46 km von durchschnittlich 0,12<br />

(„schlecht“) auf durchschnittlich 0,18 („schlecht“).<br />

Auch die Fischfauna verbesserte sich deutlich von<br />

einer rein durch Cypriniden geprägten Biozönose<br />

in Richtung Salmonidenfauna. Die Massenvorkommen<br />

an Barben und Döbeln nahmen ab, dafür entwickelten<br />

sich Äschenbestände, Bachforelllen, Nasen<br />

und Koppen mit Massenvorkommen von Bachschmerlen<br />

und Elritzen. Im Rahmen der Bewertung<br />

nach FIBS wird der neue, aus fachlicher Sicht deutlich<br />

verbesserte Zustand jedoch als schlechter bewertet.<br />

In drei Jahren (2007 bis 2010) sank der Index<br />

• im ersten Abschnitt (Uferstr.) von 0,32 auf 0,25,<br />

• im zweiten Abschnitt (Farbmühle) von 0,32 auf<br />

0,22 und<br />

• im dritten Abschnitt (Rutenbeck) von 0,35 auf<br />

0,32.<br />

• Im vierten Abschnitt (Wipper Kotten) stieg er von<br />

0,26 auf 0,32.<br />

Die oberen drei Abschnitte nehmen ca. 20 km ein,<br />

der untere Abschnitt ca. 10 km.<br />

Die Makrophythen, Diatomeen und Stoffe verändern<br />

sich nicht.<br />

Die „Wirkung“ der Maßnahme hinsichtlich der<br />

WRRL läßt sich klar anhand eines fiktiven Punkteschemas<br />

berechnen:<br />

• 10 WRRL-Punkte Saprobie (0,53 auf 0,63) x<br />

10 km = 100 Wirkpunkte<br />

• 6 WRRL-Punkte Allgemeine Degradation x 46 km<br />

= 276 Wirkpunkte<br />

• 7 WRRL-Punkte FIBS im Abschnitt 1-3 x 20 km<br />

= – 140 Wirkpunkte<br />

(Hier sind aus Sicht des WV deutliche Verbesserungen<br />

des FIBS vonnöten, denn eine deutlich verbesserte<br />

Fischfauna aus fachlicher Sicht aller – inklusive<br />

der OFB – sollte nicht zu einer Abwertung im FIBS<br />

führen.)<br />

• 6 WRRL-Punkte FIBS im Abschnitt 4 x 10 km = 60<br />

Wirkpunkte<br />

Summe: 296 Wirkpunkte für ca. 500.000 € = Kosteneffizienz<br />

für die Maßnahme „HKW“ d. h.<br />

1689 €/Wirkpunkt.<br />

Bei den Kosten sind einbezogen die direkten Kosten<br />

(Planung, Gutachten, Bau) und die indirekten<br />

Kosten (Zeitbedarf bzw. Personalkosten Abstimmung,<br />

Genehmigungsverfahren). Die schwer bestimmbaren<br />

Kosten wie die monetäre Auswirkung der Verbesserung<br />

oder Verschlechterung der Attraktivität der<br />

Landschaft (Freizeit, Tourismus, Sport, Erholung, Immobilienpreise),<br />

die monetäre Wirkung der Verbesserung<br />

oder Ver schlech terung der biosphärischen<br />

Dienstleistungen (z.B. Selbstreinigung) und der Erhalt<br />

12 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

oder Verlust ideeller Werte (Denkmalschutz, Naturschutz)<br />

sind nicht einbezogen.<br />

Im Gegensatz dazu läßt sich – allerdings nur hypothetisch,<br />

da Ergebnisse nach ERKON noch ausstehen<br />

– als zweites Beispiel eine Maßnahme zu einem<br />

Wehrrückbau (Sektor „Ge wässermorphologie“) wie<br />

oben beschrieben darstellen. Hier lagen die Kosten<br />

bei 40.000 €:<br />

Eine Verbesserung von FIBS von 0,1 auf 0,32 über<br />

5,8 km.<br />

(Die derzeit in Stücke von 2 bis 2,8 km unterteilten<br />

„Aquarien“ in der Äschenregion bieten nur 4<br />

von hypothetisch 23 Fischarten Lebensgrundlage.<br />

Die Größe der „Aquarien“ liegt an der Grenze einer<br />

grundsätzlichen Besiedelbarkeit für Fische. Die Erweiterung<br />

auf 5,8 km Lebensraum sollte diese Situation<br />

bereits deutlich verbessern. Gleichzeitig wird ein<br />

langer Staubereich von 500 m Länge beseitigt. Daher<br />

wird eine deutliche Verbesserung der Fischfauna von<br />

„schlecht“ auf „unbefriedigend“ erwartet.)<br />

Das MZB Allgemeine Degradation verbessert sich<br />

von 0,53 auf 0,59 über 700 m.<br />

(Durch die Beseitigung des langen Stauabschnittes<br />

kann sich hier typspezifisches MZB ansiedeln. Gleichzeitig<br />

wird die negative Strahlwirkung auf den unteren<br />

Abschnitt – hier angenommene 200 m – aufgehoben.)<br />

• Der Saprobienindex ist bereits „gut“.<br />

• Die Makrophythen, Diatomeen und Stoffe verändern<br />

sich nicht.<br />

Die „Wirkung“ der Maßnahme hinsichtlich der WRRL<br />

läßt sich wiederum anhand des fiktiven Punkteschemas<br />

berechnen:<br />

• 22 WRRL-Punkte über 5,8 km = 1276 Wirkpunkte<br />

• 6 WRRL-Punkte Allgemeine Degradation über<br />

0,7 km = 4,2 Wirkpunkte<br />

Summe: 1280 Wirkpunkte für 40.000 € = Kosteneffizienz<br />

für die Maßnahme „Wehrrückbau“, d.h. 31 €/<br />

Wirkpunkt.<br />

Wie erwartet ist die Gewässerunterhaltungsmaßnahme<br />

zum Wehrrückbau aus dem Sektor „Gewässermorphologie“<br />

deutlich effizienter als die Maßnahme<br />

zur Temperaturverbesserung aus dem Sektor<br />

„industrielle Kühlwassernutzung“. Dies hilft jedoch<br />

wenig, wenn an der einen Stelle die Temperatur und<br />

an der anderen Stelle die Durchgängigkeit das Problem<br />

sind. Wenn beide Probleme im selben Abschnitt<br />

liegen, macht es Sinn, zunächst die kosteneffizientere<br />

Maßnahme durchzuführen, um zu sehen, inwieweit<br />

sich der Zustand hierdurch bereits verbessert.<br />

Mit dem gleichen Verfahren ließen sich neben<br />

Maßnahmen aus unterschiedlichen Sektoren auch<br />

unterschiedliche Maßnahmen und Maßnahmen-


kombina tionen am gleichen Ort aus dem gleichen<br />

Sektor miteinander vergleichen.<br />

In der Praxis stellt sich innerhalb eines Sektors, z.B.<br />

der „Gewässermorphologie“ aufgrund vielfältiger<br />

Restriktionen aber nur selten die Frage nach unterschiedlichen<br />

Maßnahmen kom bi na tio nen. In der Regel<br />

ergibt sich bei der Varianten analyse in der Vorplanung<br />

nur eine sinnvolle Lösung.<br />

All diese Betrachtungen sind aber rein theoretischer<br />

Natur, weil die Wirk zusammen hänge – d.h.<br />

die Maßnahme X führt bei Parameter Y zu einer Zustandsverbesserung<br />

von exakt z.B. 0,07 – selbst im<br />

Groben noch nicht bekannt sind, geschweige denn<br />

in der beschriebenen Genauigkeit. Zum Teil, wie oben<br />

aufgeführt, führen faktische Verbesserungen bei den<br />

verwendeten WRRL-Messmethoden sogar zu Verschlechterungen.<br />

Hier läßt sich für die Zukunft hoffen,<br />

daß sich der Wissensstand deutlich verbessert.<br />

5. Zusammenfassung<br />

Im Einzugsgebietes der Wupper findet sich eine hohe<br />

Bevölkerungsdichte, ein hoher Stand der Industrialisierung<br />

und in Folge zahlreiche gewässerrelevante<br />

Aktivitäten mit hohem Nutzungsdruck.<br />

Festzustellen ist, dass die Regelungen gewässerrelevanter<br />

Aktivitäten aufgrund von Zuständigkeitsgrenzen<br />

und -ebenen von insgesamt ca. 60 Behörden,<br />

sowie Regelungen durch die unterschiedlichen Fachdisziplinen<br />

auch heute noch häufig einen ausgesprochen<br />

linearen Entscheidungsansatz folgten.<br />

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie von Dezember<br />

2000 setzt dagegen neue Ziele, Methoden,<br />

Strukturen und Werkzeuge. Im Fokus steht die Bewirtschaftung<br />

der Gewässer mit der Zielsetzung eines<br />

„guten Zustandes aller Gewässer“. Für die wasserwirtschaftliche<br />

Situation und ihre Entwicklung wird eine<br />

hohe Transparenz gefordert. Gleichermaßen sind<br />

die Anforderungen geprägt durch eine hohe Ökonomisierung.<br />

Nicht nur, dass eine gute wasser- und<br />

raumbezogene Entwicklung erfolgen muss, sondern<br />

dass sie effizient zu erfolgen hat, ist die Maxime.<br />

In Anbetracht weltweiter Problemstellungen in der<br />

Wasserwirtschaft wird damit die Effizienzfrage zu<br />

einem Thema des „Wettbewerbs der Räume“. Zur<br />

Erlangung von Effizienz bekommen die Themenfelder<br />

Wissen, Vernetzung und Kommunikation eine zentrale<br />

Schlüsselstellung. Im Raum des Flussgebietes der<br />

Wupper wird die EU-WRRL vom Wupperverband auf<br />

Basis eines Flussgebietsmanagements umgesetzt. Der<br />

Einsatz von GIS ist unverzichtbar, wenn der gestellte<br />

Anspruch und die Wasserrechtsanforderungen erfüllt<br />

werden sollen. Die Fragestellungen zur „Kosteneffizienz“<br />

bei der Umsetzung der „Gewässerökologie“ lassen<br />

sich auf Grundlage der heute existenten Wissens-<br />

basis – insbesondere im Hinblick auf die Wirkung der<br />

Maßnahmen innerhalb der gewählten Messsysteme –<br />

detailliert noch nicht beantworten. Hier besteht noch<br />

erheblicher Forschungsbedarf.<br />

Bernd Wille, Marlene Liebeskind<br />

Quellenangaben zum Artikel S. 22<br />

Abwasserwärmenutzung<br />

von Bastian Niazi, Ulf Theilen<br />

[1] Statistisches Bundesamt Deutschland (Hrsg.):<br />

Öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung<br />

– Fachserie 19 Reihe<br />

2.1 – 2007; 2007; http://www.destatis.de/<br />

jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/<br />

DE/Content/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/UmweltstatistischeErhebungen/<br />

Wasserwirtschaft/WasserAbwasser Oeff<br />

entlich2190210079005,property=file.xls<br />

(13.10.<strong>2011</strong>,14:47)<br />

[2] Mutschmann, Johann; Stimmelmayr, Fritz:<br />

Taschenbuch der Wasserversorgung, Knaus,<br />

Werner; Köhler, Karl-Heinz (Bearb.); Merkl,<br />

Gerhard (Bearb.); Preininger, Erwin (Bearb.);<br />

Rautenberg, Joachim(Bearb.); Weigelt, Reinhardt<br />

(Bearb.); Weiß, Matthias(Bearb.), 14.<br />

Auflage, Vieweg, Wiesbaden 2007, ISBN<br />

9783834800121<br />

[3] Biesalski, Mark: Thermische Energie aus Abwasser:<br />

Potenziale, Chancen, Systeme und<br />

Erfahrungen, in FORUM- Institut für Management<br />

GmbH(Hrsg.): 3. Deutscher Abwasserwärmetag:<br />

Heizen und Kühlen mit<br />

Abwasser, o.V,2009, o.O.<br />

[4] Müller, Ernst A.; Schmid, Felix; Kobel, Beat:<br />

Heizen und kühlen mit Abwasser: Ratgeber<br />

für Bauträger und Kommunen; Deusche<br />

Bundesstiftung Umwelt(Hrsg.); Bundesverband<br />

Wärmepumpen(Hrsg.), Institut Energie<br />

für Infrastrukturanlagen(Hrsg.), Marketing +<br />

Wirtschaft Verlagsges. Flade + Partner mbH,<br />

Osnabrück; Berlin; Zürich, 2009<br />

[5] <strong>DWA</strong> Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfälle e. V. (Hrsg.):<br />

Merkblatt <strong>DWA</strong>-M 114: Energie aus Abwasser-Wärme<br />

und Lageenergie, Hennef 2009<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 13


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Berichte & Meldungen<br />

Aktuelle Informationen zu den<br />

Benchmarkinginitiativen in Rheinland-<br />

Pfalz und <strong>Hessen</strong><br />

Rheinland-Pfalz<br />

Mittlerweile haben sich ca. 130 Werke für das Benchmarking<br />

Wasser und Abwasser angemeldet. Damit<br />

werden für den Bereich Wasser die Anmeldezahlen<br />

der letzten Projektrunde bereits überschritten, für<br />

den Bereich Abwasser liegen sie noch ca. 20 % unter<br />

den letztmaligen Teilnahmewerten. Über 60 % der<br />

teilnehmenden Werke wählen für das Benchmarking<br />

das weitergehende Standardmodul und vertiefen damit<br />

die Standortbestimmung und die Abweichungsanalyse.<br />

Zusätzlich wird von etwa jedem dritten Werk<br />

auch die Durchführung der Preis- und Gebührentransparenz<br />

beauftragt.<br />

Um auch noch weiteren Werken den Einstieg zu<br />

ermöglichen, ist die Akquisitions- und Datenerhebungsphase<br />

auf den 31.12.<strong>2011</strong> verlängert worden.<br />

Die <strong>DWA</strong> und alle anderen Projektträger empfehlen<br />

hiermit noch einmal ausdrücklich die Teilnahme an<br />

der Benchmarkinginitiative, um davon als Unternehmen<br />

zu profitieren und auch als rheinland-pfälzische<br />

Branche geschlossen aufzutreten.<br />

Weitere Informationen und die Anmeldung zum<br />

Benchmarking unter:<br />

www.wasserbenchmarking-rp.de<br />

<strong>Hessen</strong><br />

Derzeit ruht das landesweite Benchmarking Wasser<br />

und Abwasser in <strong>Hessen</strong> aus den bekannten Gründen.<br />

Eine seriöse Prognose über die Fortsetzung ist<br />

nicht möglich.<br />

Um dennoch interessierten hessischen Unternehmen<br />

die Möglichkeit zu geben, sich einerseits an<br />

einem Benchmarking zur Standortbestimmung und<br />

zur weiteren betrieblichen Optimierung und andererseits<br />

an der Preis- und Gebührentransparenz zu beteiligen,<br />

besteht exklusiv die nachfolgende Möglichkeit:<br />

Hessische Unternehmen können sich ohne weiteres<br />

der Benchmarkinginitiative in Rheinland-Pfalz<br />

anschließen, da eine von der aquabench GmbH entwickelte<br />

und bundesweit standardisierte Methodik<br />

zur Anwendung gelangt. Hierbei ist für die Benchmarkingprodukte<br />

leicht und nachvollziehbar ein Vergleich<br />

über die Landesgrenzen hinweg möglich.<br />

Für die Preis- und Gebührentransparenz hingegen<br />

werden selbstverständlich für die hessischen Unternehmen<br />

darüber hinaus die besonderen Regelungen<br />

des KAG des Landes <strong>Hessen</strong> berücksichtigt.<br />

Damit ergibt sich auch für einzelne hessische Unternehmen<br />

die Möglichkeit, ohne Qualitätseinbußen,<br />

ein Benchmarking und die Preis- und Gebühren-<br />

14 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

transparenz als moderne Managementinstrumente<br />

zu nutzen.<br />

Weitere Informationen und die Anmeldung zum<br />

Benchmarking unter:<br />

www.aquabench.de in der Rubrik „landesweite Projekte<br />

Wasser / Abwasser“<br />

Peter Graf<br />

Wir brauchen den „Diplom-Ingenieur“<br />

In der jüngsten Diskussion um die Wiedereinführung<br />

des Titels „Diplom-Ingenieur“ begrüßt die Ingenieurkammer<br />

<strong>Hessen</strong> (IngKH) die Stellungnahmen aus<br />

der hessischen Politik vom Ministerpräsidenten Volker<br />

Bouffier, die sich aktuell für eine Wiedereinführung<br />

des Titels „Diplom-Ingenieur“ ausgesprochen hat.<br />

„Endlich kommt Bewegung in die Debatte, das<br />

freut uns und das unterstützen wir“, sagte Kammerpräsident<br />

Prof. Dr.-Ing. E.h. Udo F. Meißner. Man sei<br />

jederzeit zum Dialog bereit und gehe davon aus, dass<br />

die Gesamtheit der betroffenen Berufsverbände und<br />

Ingenieurvereinigungen dies ebenso unterstützen.<br />

Mit der Abschaffung des international bekannten<br />

„Diplom-Ingenieur“ seien die hessischen bzw. deutschen<br />

Ingenieurabsolventen im internationalen Wettbewerb<br />

benachteiligt. Für das Ingenieurwesen ist der<br />

Verlust des Qualitätssiegel „Diplom-Ingenieur“ von<br />

großem Schaden.<br />

Der „Diplom-Ingenieur Made in Germany“ ist als<br />

Markenzeichen weltweit anerkannt: die derzeitige<br />

Regelung betreffe vornehmlich deutsche Unternehmen,<br />

die im Ausland tätig seien und bei der Auftragsakquisition<br />

und -durchführung nachweisen müssten,<br />

dass sie qualifizierte Ingenieure für eigenverantwortliche<br />

Tätigkeiten und komplexe Projekte einsetzen.<br />

„Hierfür sind die Bachelor-/Master-Abschlüsse international<br />

nicht ausreichend“, kritisierte Meißner<br />

Ingenieurkammer <strong>Hessen</strong><br />

Weltweit kein Endlager für hochradiaktive<br />

Abfälle vorhanden.<br />

Atomare Abfälle aus der militärischen Nutzung der<br />

Kernenergie fallen seit den 1940er Jahren an, aus<br />

dem Bereich der friedlichen Nutzung seit etwa 1950.<br />

Für hochradiaktive Abfälle gibt es weltweit kein langfristig<br />

sicheres Endlager!<br />

In Argentinien, China, Frankreich und in den USA<br />

bestehen dafür Planungen; und in Europa soll es wohl<br />

im Jahre 2020 ein sicheres, unterirdisches nukleares<br />

Endlager geben. Das wäre dann bereits 70 Jahre<br />

(2 – 3 Generationen) nach dem Beginn des atomaren<br />

Zeitalters!<br />

Sven Lüthje


Eröffnung Freigabe Fischpass Moselstaustufe<br />

Koblenz und Eröffnung des Informationszentrum<br />

„Mosellum“ in Koblenz<br />

Das Tor zur Mosel ist für Fische wieder passierbar:<br />

Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Donnerstag<br />

zusammen mit Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium,<br />

den Fischpass an der Moselstaustufe<br />

Koblenz freigegeben.<br />

Eröffnet wurde gleichzeitig das Besucher- und Informationszentrum<br />

„Mosellum – Erlebniswelt – Fischpass<br />

Koblenz“. „Dies ist ein Meilenstein auf dem Weg<br />

zu einer durchgängigen Mosel. Unser Ziel ist, dass<br />

diese wirtschaftlich bedeutsame Wasserstraße auch<br />

wieder von Lachsen, Aalen und anderen Fischarten<br />

durchwandert werden kann. Das ist ein wichtiger<br />

Beitrag zum Erhalt unserer biologischen Artenvielfalt“,<br />

sagte Höfken. Die Durchgängigkeit der Bundeswasserstraßen<br />

wieder herzustellen sei eine neue<br />

Herausforderung für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.<br />

Die Ministerin bedankte sich beim Bund und<br />

bei der Bauherrin, der Struktur- und Genehmigungsdirektion<br />

Nord, für die gute Zusammenarbeit.<br />

Für Fische sind die Wanderungen zu ihren Laichplätzen<br />

flussaufwärts lebensnotwendig. Ziel der Landesregierung<br />

ist deshalb die Wiederherstellung der<br />

Durchgängigkeit von Fließgewässern, was auch die<br />

europäische Wasserrahmenrichtlinie einfordert. Die<br />

Mosel spielt dabei eine besondere Rolle, da sie und<br />

ihre Nebengewässer im Einzugsgebiet des Rheins<br />

die größten Laich- und Jungfischhabitate aufweisen.<br />

In den Jahren 1958 bis 1964 war der Fluss zu einer<br />

Schifffahrtsstraße mit 14 Staustufen ausgebaut und<br />

damit wandernden Fischen versperrt worden.<br />

„Ich bin zuversichtlich, dass an der Mosel die Vision<br />

eines durchgängigen Gewässers in überschaubarer<br />

Zeit Realität wird“, sagte Umweltministerin<br />

Höfken. Der Koblenzer Fischpass sei die erste von<br />

insgesamt zehn Fischwechselanlagen bis Trier, die<br />

in den kommenden Jahren neu gebaut werden. Das<br />

Bundesverkehrsministerium finanziert diese Projekte<br />

als naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen für<br />

den aktuellen Ausbau der Mosel-Staustufen um zweite<br />

Schleusenkammern. 5,3 Mio. Euro hat allein die<br />

Erneuerung des Fischpasses Koblenz gekostet, der<br />

mit seinen 39 Becken eine Höhendifferenz von 6,5<br />

Metern überwindet. Bei der Anlage handelt es sich<br />

um eine der modernsten und aufwändigsten bundesweit:<br />

Sie ist mit einer Überwachungskamera ausgestattet,<br />

die auf- und abwanderungswillige Fische<br />

aufzeichnet. In einer Fang- und Zählanlage können<br />

Fische vorübergehend unter wissenschaftliche Beobachtung<br />

gestellt werden. RWE hat in den Fischpass<br />

eine zusätzliche Turbine eingebaut, die auch den<br />

Strom für das Mosellum produziert.<br />

„Das Mosellum ist ein umweltpädagogischer<br />

Glücksfall, weil Besucherinnen und Besucher dort<br />

hautnah erleben können, wie Gewässerökologie,<br />

Schifffahrt und Wasserkraft zusammenhängen“, erklärte<br />

Umweltministerin Höfken. Auf mehreren Etagen<br />

machen interaktive Ausstellungselemente die<br />

Mosel, ihre Landschaft und die Fischwelt lebendig.<br />

Für Aktionen zur Umweltbildung, zum Beispiel das<br />

Grüne Klassenzimmer, gibt es einen separaten Raum.<br />

Von der Dachterrasse aus blicken Besucher aus der<br />

Vogelperspektive in die Becken des Fischpasses und<br />

durch drei Fenster im Untergeschoss direkt in den<br />

Fischpass hinein.<br />

Die Ministerin lobte auch die Architektur des energieautarken<br />

und Hochwasserangepassten Gebäudes,<br />

das mit seinem geschwungenen Dach und der<br />

an Fischschuppen erinnernden Fassade ein Blickfang<br />

sei. 2,4 Mio. Euro hat das Land in den Bau investiert.<br />

Für die Bevölkerung ist das Mosellum ab dem<br />

1. Oktober <strong>2011</strong> geöffnet.<br />

Mehr Information unter www.mosellum.rlp.de<br />

Pressemitteilung Umweltministerium RLP<br />

Schiffsmühle im Rhein bei Ginsheim<br />

verankert<br />

Am 29. September <strong>2011</strong> war der ganz große Tag des<br />

Vereins „Historische Rheinschiffsmühle Ginsheim<br />

e.V.“, denn unter großer Beteiligung der Bevölkerung<br />

fuhr eine historische Schiffsmühle, die eine Nachbildung<br />

einer Schiffsmühle von 1928, die der Verein<br />

mit Sponsorengeldern in Auftrag gegeben hatte, im<br />

Schubverband zu ihrem Liegeplatz bei Rheinkilometer<br />

493 bei Ginsheim, wo auch früher eine ganze Reihe<br />

von Schiffsmühlen verankert waren.<br />

Das Bild zeigt den Schubverband auf seiner Reise<br />

von der Werft in Speyer nach Ginsheim im Bereich<br />

der Nibelungenbrücke in Worms.<br />

Weitere Informationen zu Schiffsmühlen: info@<br />

schiffsmuehle-ginsheim.de und <strong>DWA</strong>-Mitglieder-<br />

<strong>Rundbrief</strong> I/2009, S. 16-17.<br />

Sven Lüthje<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 15


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Berichte & Meldungen<br />

Experimenteller Radwegebau in Pirmasens<br />

unter Verwendung von ressourcenschonenden<br />

Recyclingbaustoffen<br />

Die Stadt Pirmasens beabsichtigt einen durchgehenden<br />

Radweg im Westen der Stadt zu bauen. Beginnend<br />

am Mitmach- und Technikmuseum „Dynamikum“<br />

im Strecktal führt der Rundweg weiter durch<br />

das Blümelstal in Richtung Dusenbrücken, Eichelsbachermühle,<br />

Schelermühle, Rehmühle, Littersbachermühle,<br />

Niedersimten, Rappeneck und durch den<br />

Erlenteich über das Naturheil zurück zum Strecktal.<br />

Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die Bauweise<br />

zur Befestigung von Radwegen im Bereich von Pirmasens<br />

zu ermitteln, die durch den Einsatz von Recyclingstoffen<br />

und biotechnologisch optimierter Verfahren<br />

sowie die Ressourcenschonung eine wirtschaftliche<br />

und ökologisch sinnvolle Bauweise darstellt. Für<br />

die Wirtschaftlichkeit sind sowohl die Investitions- als<br />

auch die Unterhaltskosten zu betrachten.<br />

Es sollen insgesamt acht verschiedene Oberflächenbefestigungen<br />

auf Ihre Vor- und Nachteile bzw.<br />

Eignung hin untersucht werden. Als Referenzabschnitt<br />

zur Beurteilung der verschiedenen Bauweisen<br />

dient eine klassische Befestigung des Radweges mit<br />

Asphaltbefestigung auf Frostschutzschicht aus gebrochenem<br />

Mineralgemisch 0/32 gem. RStO 01.<br />

Beurteilungskriterien für die Eignung der Oberbauschichten<br />

als Radweg sind die Schonung von<br />

Ressourcen, die Verwertung von Stoffen durch Wiederverwendung<br />

als Baumaterial, guter Fahrkomfort,<br />

eine wirtschaftliche Bauweise (Investitions- und Unterhaltskosten),<br />

Lebensdauer und eine Eignung des<br />

Materials im Hinblick auf die Topographie in und um<br />

Pirmasens (Vermeidung von Erosionen in Gefällestrecken,<br />

gute Griffigkeit in Gefällestrecken/Kurven, geringe<br />

Reibungsverluste).<br />

Bei dem Radweg handelt es sich um den Ausbau<br />

eines bestehenden Waldweges mit einer Breite zwischen<br />

rund 3 m und 6 m. Der vorhandene Weg läuft<br />

weitestgehend parallel zum Gewässer Blümelsbach.<br />

Die Trasse orientiert sich im Grund- und Aufriss im<br />

Wesentlichen an den vorhandenen Verhältnissen. Der<br />

geplante Radweg erhält eine Fahrbahnbreite von 3 m<br />

mit Längsgefällen zwischen 0,75 % und 10 %. Das<br />

Quergefälle des Weges beträgt 3 %. Die sechs Abschnitte<br />

mit den verschiedenen Oberflächenbefestigungen<br />

sind zwischen 32,9 und 64,6 m lang.<br />

Der Weg entspricht einem Rad- und Gehweg mit<br />

gelegentlicher Befahrung durch Unterhaltungsdienste<br />

nach RStO 01. Eine sonstige Nutzung durch Kraftfahrzeuge<br />

ist nicht vorgesehen. Die Dicke des frostsicheren<br />

Oberbaus der verschiedenen Abschnitte richtet<br />

sich nach dem für die Oberflächenbefestigung je-<br />

16 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

weils gültigen Regelwerk bzw. den Herstellerangaben,<br />

jedoch mindestens nach den Vorgaben der<br />

RStO 01.<br />

Eine Ausnahme bildet der Abschnitt 4. Hier wird<br />

bewusst mit einer nur 5 cm starken Asphaltbefestigung<br />

gearbeitet, um die Wirtschaftlichkeit einer um<br />

die Hälfte reduzierten Asphaltstärke im Vergleich zu<br />

den Empfehlungen der RStO 01 zu untersuchen.<br />

Es wird versucht, so weit wie möglich, mit Recyclingbaustoffen<br />

zu arbeiten um den Gedanken der<br />

Ressourcenschonung zu verfolgen. Angedacht ist<br />

auch eine Verwendung von gebrochener und gesiebter<br />

Schlacke aus dem Müllheizkraftwerk in Pirmasens.<br />

Der Radweg soll wo möglich im Hocheinbau realisiert<br />

werden um Kosten und Erdbewegungen zu<br />

sparen. Bei den wassergebundenen und gebundenen<br />

Deckschichten des Oberbaus sollten Gehwegfertiger<br />

zum Einsatz kommen um eine einwandfreie Qualität<br />

zu gewährleisten.<br />

Es werden zwei Schautafeln am Beginn bzw. Ende<br />

der Teststrecke vorgesehen um den Nutzern des Radweges<br />

den Sinn und Zweck der wechselnden Abschnitte<br />

zu erklären.<br />

Das Tiefbauamt der Stadt Pirmasens verfolgt in<br />

enger Abstimmung mit den Kooperationspartnern<br />

Landesbetriebes Mobilität (LBM Rheinland-Pfalz) sowie<br />

dem Büro für Baugrund- und Bodengutachten<br />

Dr.-Ing. Becker und der Unterstützung durch das Ing.-<br />

Büro Thiele die Realisierung des Vorhabens.<br />

Michael Maas<br />

Eine ausführliche Beschreibung der Befestigung der<br />

acht verschiedenen Abschnitte und der dazu verwendeten<br />

Recycling-Baustoffe finden Sie in dem ungekürzten<br />

Artikel unter www. dwa-hrps. => <strong>Rundbrief</strong>e<br />

=> <strong>November</strong> <strong>2011</strong>.<br />

Bericht der Ethik-Kommission<br />

„Sichere Energieversorgung“ liegt vor<br />

Ende Mai <strong>2011</strong> hat die Ethik-Kommission für eine sicherer<br />

Energieversorgung unter Vorsitz von Prof. Dr.<br />

Klaus Töpfer, vormals u. a. Bundesumweltminister,<br />

und Prof. Dr. Matthias Kleiner. Präsident der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft, ihren Bericht vorgelegt.<br />

Wesentliches Ergebnis ist: Der Ausstieg aus der<br />

Kernenergie lässt sich innerhalb von einem Jahrzehnt<br />

umsetzen und vollziehen!<br />

Weitere Informationen: siehe Internet<br />

Sven Lüthje


Energieeffizienz – ein Kommentar<br />

Energieeffizienz, Energieeinsparung, Energierückgewinnung,<br />

EFF-Check in Betrieben, Energieautarkie<br />

– viele Namen für ebenso viele Informationsveranstaltungen<br />

unterschiedlicher Anbieter, in denen alle<br />

Facetten dieses vielschichtigen Themenkreises beleuchtet<br />

werden. Die Entscheidung für die Teilnahme<br />

an einer dieser Informationsveranstaltungen fällt<br />

schon schwer, denn so vieles ist schon seit Jahren<br />

bekannt.<br />

Ingenieure ebenso wie unsere Mitglieder und die<br />

Mitarbeiter/Innen in den Entwässerungsbetrieben beschäftigen<br />

sich schließlich nicht erst seit der unlängst<br />

beschlossenen Energiewende mit diesem Thema;<br />

erste und durchaus gute Merk- und Arbeitsblätter<br />

wurden schon Ende der 90-er Jahre herausgegeben<br />

und Anregungen hieraus im Rahmen der Betriebsoptimierung<br />

umgesetzt. Dennoch hat sich natürlich<br />

durch Forschung und Entwicklung einiges am Markt<br />

getan, weitere Maßnahmen zur Energieoptimierung<br />

wurden und werden (siehe Beschreibung neuer Pilotvorhaben)<br />

umgesetzt.<br />

Ein relativ neuer Themenkreis auf dem Feld der<br />

Ener gieoptimierung ist die Nutzung von Wärmeenergie<br />

aus Abwasser. Viele Mitgliedsbetriebe unseres<br />

<strong>Landesverband</strong>es haben ihr Augenmerk längst hierauf<br />

gerichtet und mit der nötigen Sorgfalt geprüft,<br />

ob hier nutzbare Potenziale vorhanden sind. Allerdings<br />

gibt es, auch wenn die Prüfung dieser Potenziale<br />

in bestimmten Fällen positiv bewertet werden<br />

kann, einen Wermutstropfen.<br />

Die vorhandene Wärmeenergie kann nur dann<br />

nutzbar eingesetzt werden, wenn sich auch Abnehmer<br />

(aus Industrie und auch im Kommunalen Bereich)<br />

hierfür finden. Einige Visionäre gibt es natürlich<br />

schon, aber es sind immer noch zu wenige, die<br />

den Mut haben, neue Energieversorgungswege zu<br />

beschreiten. Und diese sind dringend gesucht, denn<br />

nicht allein die Forschung und Entwicklung neuer<br />

Strategien bringt uns auf dem Sektor Nutzung vorhandener<br />

Energien weiter, sondern die Umsetzung<br />

ist ein entscheidender Punkt.<br />

Deshalb ist es unerlässlich, seitens der Politik, der<br />

Verbände, der Kammern und Wirtschaftsvereinigungen<br />

dafür zu werben, im Falle einer brauchbar<br />

wirtschaftlichen Nutzung von Energie aus Abwasser<br />

diese auch abzugeben, einzusetzen und neue Wege<br />

zu gehen.<br />

Dies ist im benachbarten Ausland bereits gang und<br />

gäbe. Hierfür möchten wir an dieser Stelle werben,<br />

denn nur dann sind die bereits getätigten Anstrengungen<br />

in diesem Bereich wirklich sinnvoll.<br />

Vera Heckeroth<br />

Information zu geförderten Projekten in<br />

Rheinland-Pfalz und in <strong>Hessen</strong><br />

aus dem BMU-Umweltinnovationsprogramm<br />

zur Förderung von Demonstrationsvorhaben<br />

Energieeffiziente Abwasseranlagen (EAA)<br />

– Pilotanlagen zur Energieoptimierung auf<br />

Kläranlagen<br />

Die Abwasserreinigung ist für rd. 20 Prozent des<br />

Energiebedarfs einer Kommune verantwortlich. Damit<br />

ist sie der größte Energieverbraucher vor Schulen,<br />

Krankenhäuser und anderen kommunalen Einrichtungen.<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der<br />

Ener giebedarf von Abwasseranlagen im Betrieb bis<br />

zu 20 % senken lässt. Darüber hinaus kann eine Verdoppelung<br />

bis Vervierfachung der Eigenenergieerzeugung<br />

erreicht werden. Dies führt dazu, dass solche<br />

modernen Anlagen einen nachhaltigen Beitrag<br />

zum stofflichen Ressourcenschutz leisten und zur Reduzierung<br />

der CO 2 -Emissionen beitragen.<br />

Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

zusammen mit der KfW-Bankengruppe den Förderschwerpunkt<br />

„Energieeffiziente Abwasseranlagen“<br />

im Rahmen des BMU-Umweltinnovationsprogramms<br />

ausgelobt. Die Frist zum Einreichen von Projektanträgen<br />

endete am 31. Mai <strong>2011</strong>. Insgesamt wurden bundesweit<br />

13 innovative Projekte von kommunalen und<br />

industriellen Betreibern von Abwasseranlagen ausgewählt.<br />

Die Förderbescheide über insgesamt knapp<br />

10 Mio. Euro wurden im September <strong>2011</strong> durch die<br />

Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums,<br />

Katherina Reiche, anlässlich der<br />

<strong>DWA</strong>-Bundestagung in Berlin übergeben.<br />

Berücksichtigt wurden innovative Konzepte zur<br />

Ener gieoptimierung und zum Ressourcenschutz in der<br />

Abwasserbehandlung, z. B. in den Bereichen:<br />

• Verfahrenstechnische Innovationen,<br />

• Abwassertransport in der Kanalisation,<br />

• Behandlung des Abwassers bis zur Einleitung in<br />

ein Gewässer oder<br />

• Klärschlammbehandlung und -verwertung in Zusammenhang<br />

mit der Abwasserbehandlung.<br />

In Frage kamen dabei ausschließlich Vorhaben, die<br />

einem fortschrittlichen Stand der Technik entsprechen<br />

bzw. mit denen neuartige Verfahren oder Verfahrenskombinationen<br />

umgesetzt und mit deren<br />

Einsatz erhebliche Umweltschutzwirkungen erzielt<br />

werden können.<br />

Weitere Informationen zum Förderprogramm und<br />

zu allen erfolgreichen Vorhaben des Förderschwerpunkts<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.umweltinnovationen-in-abwasseranlagen.de .<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 17


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Berichte & Meldungen<br />

Rheinland-Pfalz:<br />

Kläranlage Blümeltal in Pirmasens<br />

Antragsteller: Stadt Pirmasens, Abwasserbeseitigungsbetrieb,<br />

Schützenstraße 16, 66953 Pirmasens.<br />

Antrag ausgearbeitet von: Dipl.-Ing. Michael Maas,<br />

Thomas Wolf, Abwasserbeseitigungsbetrieb der Stadt<br />

Pirmasens.<br />

Die Kläranlage Blümeltal ist eine mechanisch-biologisch<br />

reinigende Kläranlage mit einer Ausbaugröße<br />

von 62.000 Einwohnerwerten. Die biologische Stufe<br />

arbeitet nach dem Belebungsverfahren mit vorgeschalteter<br />

Denitrifikation zur Stickstoffelimination.<br />

Die Schlammbehandlung wurde bereits in der<br />

Vergangenheit intensiv untersucht und optimiert.<br />

Zur Verbesserung der stofflichen und energetischen<br />

Verwertung der Biomasse wurde eine Thermodruckhydrolyse<br />

der anaeroben Behandlungsstufe vorgeschaltet<br />

und dadurch die Biogasausbeute erheblich<br />

gesteigert.<br />

Vorhabensbeschreibung<br />

Der Fokus dieses Konzeptes liegt auf der energetischen<br />

Optimierung der Kläranlage Blümeltal.<br />

Hierzu wurde ein Gesamtkonzept erarbeitet, dass<br />

die verschiedenen Stoffströme der Kläranlage ganzheitlich<br />

betrachten. Die Verfahrenstechnik wird so<br />

gestaltet, dass eine qualifizierte Reinigungsleistung<br />

bei minimiertem Betriebs- und Energieaufwand erreicht<br />

werden kann.<br />

Das hier vorgestellte Verfahrenskonzept ist auf die<br />

Anforderungen einer modernen Kläranlage zugeschnitten<br />

und gewährleistet eine optimale wirtschaftliche<br />

Nutzung der Ressourcen.<br />

Durch die Umsetzung des Verfahrens rückt das Ziel<br />

einer „energieautonomen Abwasserreinigungsanlage“<br />

auch ohne Annahme von Co-Substraten in greifbare<br />

Nähe und stellt einen Beitrag zur Reduzierung<br />

des Energieverbrauches (CO 2 -Ausstoß) dar.<br />

Die Neuerung dieses Verfahrens liegt in der Erstellung<br />

eines Lastprofils und seiner Nutzung. Die<br />

eigentliche Innovation besteht aus dem anlagenübergreifenden<br />

Gedanken, das Lastprofil der biologischen<br />

Reinigungsstufe als interaktiven Koordinator für den<br />

nachfolgenden Betrieb der Anlagenkomponenten zu<br />

verwenden.<br />

Das Mess-, Steuer-, und Regelkonzept ist mit der<br />

übergeordneten Lastprofilerkennung ausgestattet<br />

und greift zur Optimierung der Prozesse fracht- und<br />

nährstoffoptimierend ein. So kann das Verfahren interaktiv<br />

in die Abläufe einer Kläranlage eingreifen<br />

und die einzelnen Prozesse ideal aufeinander abstimmen.<br />

Als Ergebnis sind verbesserte Ablaufwerte bei nur<br />

minimalen Schwankungen und einer gesteigerten<br />

Prozessstabilität zu erwarten. Insgesamt wird ein<br />

18 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

Ener gieverbrauch von weniger als 18 kWh pro Einwohnerwert<br />

für die gesamte Anlage angestrebt.<br />

Eine hohe Ausfallsicherheit dank integrierter Notlaufeigenschaften<br />

und Plausibilitätskontrolle durch<br />

untereinander abgesicherte Messwerte erhöhen vor<br />

allem die Betriebssicherheit der Anlage. Diese Automatisation,<br />

bei der sich das System zum Teil selbst<br />

überwacht und reguliert, stellt einen nicht unerheblichen<br />

Vorteil da.<br />

Umweltschutzwirkungen<br />

Die Kläranlage wird ganzheitlich betrachtet. Alle Stufen<br />

und ihre Wechselwirkungen werden in das Gesamtkonzept<br />

einbezogen. Folgende Ziele sollen durch<br />

die Optimierung erreicht werden:<br />

• Prozessstabilität,<br />

• bestmögliche Reinigungsleistung,<br />

• Gewässerentlastung (20.800kg CSB/a und<br />

10.400kgN/a geringere Schmutzfracht),<br />

• hohe Energieeffizienz,<br />

• Energieeinsparung von 785.250 kWh/a (CO 2<br />

Äquivalent von 483.714 kg/a),<br />

• hohe Ressourceneffizienz,<br />

• minimierter Betriebsaufwand.<br />

Positive Aspekte für den Abwasserbeseitigungsbetrieb<br />

der Stadt Pirmasens<br />

Mit der Einführung dieses Konzeptes wird die Stoffstromtransparenz<br />

(an welchem Ort werden wie viele<br />

Ressourcen verbraucht) erhöht und den Mitarbeitern<br />

ein Arbeitstool bereitgestellt, welches den optimalen<br />

Umgang der Ressourcen plausibel veranschaulicht.<br />

Durch die beinahe Energieautarkie (Eigenenergieerzeugung<br />

> 90 %) koppelt sich der Abwasserpreis<br />

von Strompreiserhöhungen mittelfristig ab – auf längere<br />

Sicht ein nicht zu unterschätzender Vorteil.<br />

Projektlaufzeit<br />

Beginnend mit der baulichen und maschinellen Umrüstung<br />

der Anlage in 2012 erfolgt in den Jahren<br />

2013 und 2014 die wissenschaftliche Betreuung und<br />

Evaluierung des Vorhabens.<br />

Wirtschaftlichkeit/ Finanzierung<br />

Gesamtkosten: 996.000 €<br />

Zuschuss durch Umweltinnovationsprogramm:<br />

265.509 € (rd. 30 %)<br />

Michael Maas<br />

Energieautarke Gruppenkläranlage Weilerbach<br />

Die GKA Weilerbach hat zzt. eine mittlere Anschlussgröße<br />

von 24.000 EW. Die Abwasserreinigung und<br />

Schlammbehandlung erfolgt derzeit nach dem Verfahren<br />

der simultanen aeroben Schlammstabilisierung.<br />

D. h. der Belebtschlamm wird in den Belebungsbecken<br />

solange belüftet, bis sich die organischen<br />

Anteile soweit abgebaut haben, dass von dem Über-


schussschlamm keine Geruchsbelästigungen mehr<br />

ausgehen Die gesamte Energie (Strom und Gas) zur<br />

Aufbereitung wird von außen zugeführt.<br />

Die Verbandsgemeinde Weilerbach beabsichtigt<br />

das Behandlungsverfahren nach einer Konzeption<br />

der HYDRO-Ingenieure Energie & Wasser GmbH,<br />

Kaiserslautern, auf eine anaerobe Stabilisierung mit<br />

Hochlastfaulung und Nachvergärung umzustellen.<br />

Hierfür werden ein Vorklärbecken, eine maschinelle<br />

Überschussschlammentwässerung, ein Faulbehälter<br />

und ein Gasspeicher neu errichtet. Die Nutzung<br />

des anfallenden Methangases erfolgt über Kraft-<br />

Wärme-Kopplung in einem Blockheizkraftwerk. Der<br />

Strombedarf wird weitergehend durch Optimierung<br />

der Prozesssteuerung und dem Einsatz von hocheffizienten<br />

Motoren auf einen Wert von rd. 17 kWh/<br />

(EW*a) minimiert.<br />

Durch die Maßnahmen wird ein energieautarker<br />

Betrieb der Gruppenkläranlage erreicht, d. h. es werden<br />

künftig weder Strom noch Brennstoffe von außen<br />

zugeführt. Modellhaft wird so gezeigt, dass unter<br />

weitestgehender Ausnutzung der Energieeinsparpotenziale<br />

und der Optimierung der Faulgasausbeute<br />

mittelgroße Kläranlagen energieautark betrieben<br />

werden können.<br />

Diese Maßnahme wurde am 27.9.<strong>2011</strong> im Rahmen<br />

des Umweltinnovationsprogramms „Förderschwerpunkt<br />

Energieeffiziente Abwasseranlagen“ ausgezeichnet.<br />

Zuschußgeber sind das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

in Verbindung mit dem Umweltbundesamt und der<br />

KfW-Bankengruppe.<br />

Götz Giessrigl<br />

Ein weiteres gefördertes Projekt aus Rheinland-<br />

Pfalz ist die Erweiterung der Kläranlage der Buchmann<br />

GmbH (Annweiler-Sarnstall) um eine Anaerobiestufe<br />

<strong>Hessen</strong>:<br />

Kläranlage Schlitz-Hutzdorf<br />

Antragsteller: Burgenstadt Schlitz, Stadtwerke, An der<br />

Kirche 4, 36110 Schlitz<br />

Antrag ausgearbeitet von: Prof. Dr.-Ing. Ulf Theilen,<br />

Technische Hochschule Mittelhessen, Dipl.-Ing. Armin<br />

Uhrig, IGM Ingenieurgesellschaft Müller mbH,<br />

61137 Schöneck,<br />

Die Kläranlage Schlitz-Hutzdorf wurde im Jahr<br />

1980 nach den damals geltenden Richtlinien zur weitgehenden<br />

Elimination der Kohlenstoffverbindungen<br />

sowie zur teilweisen Elimination der Stickstoffverbindungen<br />

mit einer Ausbaugröße von 14.000 EW konzipiert.<br />

Aktuell (in den Jahren 2009 und 2010) waren<br />

ca. 10.000 EW (mit 60 g BSB5/(EW*d) bzw. 120 g<br />

CSB/(EW*d)) an die Kläranlage angeschlossen<br />

Im Rahmen des Vorhabens sollen folgende Maßnahmen<br />

umgesetzt werden:<br />

Optimierte Organisationsform<br />

Realisierung eines Klärschlamm-Verwertungskonzeptes<br />

im Verbund mit anderen Kläranlagenbetreibern,<br />

Annahme von Klärschlämmen anderer Kläranlagen,<br />

gemeinsame Vergärung mit Klärgasnutzung,<br />

gemeinsame Trocknung in vorhandener Solartrocknungsanlage<br />

sowie gemeinsame Verwertung,<br />

Optimierung der Abwasserreinigung<br />

Bau einer Vorklärung zur Abtrennung des hoch energiereichen<br />

Primärschlamms, damit<br />

• Entlastung der aeroben Belebungsanlage, Stabilisierung<br />

der Ablaufwerte, Reduzierung des Sauerstoffbedarfs,<br />

Reduzierung der erforderlichen<br />

Belüftungsenergie (elektrischer Strom),<br />

• Anpassung der vorhandenen OptiNOx-Regelung<br />

an die veränderte Zulaufsituation sowie die erhöhte<br />

Schlammwasserbelastung.<br />

Optimierung der Klärschlammbehandlung<br />

• Bau einer Faulungsanlage zur Vergärung des Primärschlamms<br />

sowie des Überschussschlamms der<br />

Kläranlage Schlitz sowie zur Mitbehandlung der<br />

Klärschlämme der Kläranlagen Niederaula (Entfernung<br />

ca. 15 km) und/oder Burghaun (Entfernung<br />

ca. 14 km),<br />

• Annahme von Co-Substraten aus Industrie- und<br />

Gewerbe, u.a. aus der Obst- und Kornbrennerei<br />

Schlitz in den Wintermonaten (ca. 1,0 t/d im<br />

Zeitraum von August bis April) zur Erhöhung der<br />

Klärgasmenge und damit Verbesserung der Energiesituation<br />

in den kalten Wintermonaten.<br />

Bau einer Klärgasnutzungsanlage<br />

Bau einer Klärgasnutzungsanlage (voraussichtlich als<br />

Blockheizkraftwerk, evtl. als Mikrogasturbine)<br />

Optimierung der Wärmeversorgung der Kläranlage/Abwärmenutzung<br />

• Realisierung einer 100 %-igen Eigenwärmeversorgung<br />

der Kläranlage mit Beheizung des Faulbehälters,<br />

der Betriebsgebäude sowie Zusatz-<br />

Versorgung der solaren Klärschlammtrocknungsanlage,<br />

• Installation eines Nahwärmenetzes zur Wärmeversorgung<br />

des Faulbehälters, der Betriebsgebäude<br />

sowie der bereits bestehenden Klärschlammtrocknungsanlage,<br />

• Nachrüstung der vorhandenen Solaren Trocknungsanlage<br />

mit einer Wärmeeinbringung,<br />

• Reduzierung der zu entsorgenden Klärschlammmenge,<br />

dadurch Reduzierung des Transportaufwandes<br />

sowie der Entsorgungskosten.<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 19


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Berichte & Meldungen<br />

Die geplanten Maßnahmen des Gesamtvorhabens<br />

werden folgende positive Auswirkungen auf die energetische<br />

Situation der Kläranlage Schlitz-Hutzdorf<br />

bringen:<br />

• Reduzierung des externen Strombezugs bzw.<br />

spezifischen externen Strombezugs von derzeit<br />

ca. 385.000 kWh /a (entsprechend ca. 39,0<br />

kWh/(EW*a)) auf zukünftig ca. 150.000 kWh /a<br />

(entsprechend ca. 15,2 kWh/(EW*a),<br />

• Reduzierung des Gesamt-Stromverbrauchs<br />

bzw. spezifischen Stromverbrauchs von derzeit<br />

ca. 385.000 kWh /a (entsprechend ca. 39,0<br />

kWh/(EW*a)) auf zukünftig ca. 333.000 kWh/a<br />

(entsprechend ca. 33,8 kWh/(EW*a)) bzw. ca.<br />

375.000 kWh/a (entsprechend ca. 38,1 kWh/<br />

(EW*a) unter Berücksichtigung der Annahme externer<br />

Klärschlämme (Verwertungsverbund),<br />

• Reduzierung des externen Bezugs von externen<br />

Energieträgern zur Beheizung der Betriebsgebäude<br />

derzeit ca. 60.000 kWh/a (entsprechend ca.<br />

6.000 l Heizöl/a) auf zukünftig ca. 0 kWh/a (Eigen-Wärmeversorgung).<br />

Ulf Theilen<br />

Kläranlage Schwalmstadt-Treysa<br />

Antragsteller: Stadtwerke Schwalmstadt, Marktplatz<br />

1, 34613 Schwalmstadt.<br />

Antrag ausgearbeitet von: Dipl.-Ing. Bernd Haberkern,<br />

iat-Ingenieurberatung für Abwassertechnik,<br />

Darmstadt.<br />

Die Gruppenkläranlage Schwalmstadt-Treysa (GKA<br />

Treysa) wurde 1996 bis 1998 für die gezielte Nährstoffelimination<br />

mit einer Ausbaugröße von 22.000<br />

EW erweitert und dabei bereits energetisch optimiert.<br />

Am Beispiel der Gruppenkläranlage Schwalmstadt-<br />

Treysa soll gezeigt werden, dass selbst bei konventionellen<br />

Kläranlagen, die bereits ein gutes bis sehr<br />

gutes Niveau der Energieeffizienz erreicht haben,<br />

noch ein hohes Optimierungspotenzial besteht, wenn<br />

es gelingt, Systemgrenzen zwischen dem Träger der<br />

Abwasserbehandlung, Indirekteinleitern und externen<br />

Partnern mit unkonventionellen Ansätzen zu<br />

überwinden. Zur Nutzung dieser Synergieeffekte<br />

werden innovative Technologien aber auch bewährte<br />

Techniken in neuen organisatorischen Modellen und<br />

Regelungsalgorithmen so verknüpft, dass die Kläranlage<br />

künftig über die Deckung des Eigenbedarfs<br />

hinaus einen Überschuss an Strom und Nutzwärme<br />

erwirtschaftet.<br />

Dabei werden nicht nur die Ressourcen- und Energieeffizienz<br />

der Kläranlage gesteigert, sondern auch<br />

die Emissionen klimaschädlicher Gase verringert und<br />

die Ablaufqualität der Anlage verbessert. Der Investitionskostenaufwand<br />

für diese Optimierung liegt mit<br />

20 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

rund 25 €/Einwohnerwert auf sehr bescheidenem<br />

Niveau<br />

Die wichtigsten Ansatzpunkte dazu sind:<br />

• Mitbehandlung im Faulbehälter von (teilstabilisierten)<br />

Klärschlämmen benachbarter Kläranlagen<br />

und Konzentraten von Indirekteinleitern,<br />

• Bewirtschaftung der Konzentrate und Schlämme<br />

zur bedarfsgerechten Gaserzeugung,<br />

• Wärme-geführter Betrieb des BHKWs auf der<br />

Kläranlage und Weiterleitung des Klärgasüberschusses<br />

zu einem externen Satelliten-BHKW mit<br />

Abwärmenutzung in Nahwärmenetz,<br />

• Entgasung des Faulschlammes und Auffangen<br />

der Gasemissionen im Nassschlammlager zur Verwertung<br />

im BHKW,<br />

• Gezielte Stickstoffentnahme im Trübwasser durch<br />

(teilweise) Deammonifikation mit beheiztem<br />

Scheibentauchkörper (STK),<br />

• Ergänzende „konventionelle“ Maßnahmen zur<br />

Energieoptimierung.<br />

Im Hinblick auf den Modellcharakter der Maßnahmen<br />

wird besonderer Wert darauf gelegt, dass diese<br />

zwar bei anderen Kläranlagen in jedem Einzelfall angepasst<br />

werden müssen, im Prinzip aber leicht übertragbar<br />

sind. In der Summe sollen folgende Ziele erreicht<br />

werden:<br />

• Verringerung der Zulauffracht zur Kläranlage um<br />

ca. 5 %,<br />

• Senkung des absoluten Stromverbrauchs um<br />

20 % auf ca. 500 MWh/a,<br />

• Senkung des einwohnerspezifischen Stromverbrauchs<br />

von derzeit 22 auf 18 kWh /(EW*a),<br />

• Erhöhung des einwohnerspezifischen Klärgasanfalls<br />

um 30 % von derzeit 23,6 auf über 30 l/<br />

(EW*d),<br />

• Nahezu Verdoppelung der Stromerzeugung<br />

(+90 %) und der Nutzwärme, so dass die Kläranlage<br />

sowohl bei Wärme als auch bei Strom mehr<br />

Energie erzeugt, als sie selbst verbraucht (Eigenversorgungsgrad<br />

Wärme und Strom > 100 %),<br />

• Senkung der Emissionen klimarelevanter Gase<br />

aus dem Nassschlammlager um ca. 75 bis 80 %<br />

(bzw. um ca. 10.000 m³/a),<br />

• Verbesserung der Reinigungsleistung bzgl. Stickstoffelimination<br />

insbesondere im Winter und den<br />

Übergangszeiten (sichere Einhaltung der Überwachungswerte),<br />

• Senkung des Ausstoßes an CO 2 -Äquivalenten um<br />

ca. 340 t/a.<br />

Zur Verminderung der Umweltbelastungen sind für<br />

die Gruppenkläranlage Treysa folgende Maßnahmen<br />

geplant, die im Weiteren als Teilvorhaben mit Ihren<br />

Umweltauswirkungen näher beschrieben und auch<br />

kostenmäßig beziffert werden:


• Abtrennung von Konzentraten bei einzelnen Indirekteinleitern<br />

und Transport per Saugwagen zur<br />

Mitbehandlung im Faulturm der Kläranlage zur<br />

Verringerung der Zulauffracht und zur Steigerung<br />

der Faulgasproduktion.<br />

• Absaugen nicht stabilisierter Klärschlämme aus<br />

Emscherbrunnen oder Schlammsilos kleinerer<br />

Kläranlagen in benachbarten Stadtteilen und<br />

Gemeinden zur Mitbehandlung im Faulturm der<br />

GKA Treysa.<br />

• Umnutzung der Fäkalannahmestation zur Annahme,<br />

Zwischenspeicherung und Bewirtschaftung<br />

der abgetrennten Konzentrate von Indirekteinleitern<br />

sowie von zusätzlichen Co-Substraten (Fettabscheider-Rückstände<br />

aus dem Einzugsgebiet<br />

und Fette aus der Schokoladenfabrikation).<br />

• Wärmegeführter Betrieb des BHKWs auf der<br />

Kläranlage und Verlegen einer Klärgasleitung zur<br />

externen Klärgasverstromung in einem „Satelliten-BHKW“,<br />

dessen Abwärme vollständig in ein<br />

bestehendes Nahwärmenetz mit Groß-Wärmespeicher<br />

eingespeist wird.<br />

• Faulschlammentgasung vor der Nacheindickung<br />

und innovative Abdeckung der Nassschlammlager<br />

mit Rückführung des zusätzlich aufgefangenen<br />

Klärgases in den Gasspeicher zur weiteren<br />

Nutzung.<br />

• Schlammwasserbehandlung durch Deammonifikation<br />

im Scheibentauch körper, der mit rückgewonnener<br />

Wärme aus Schlamm und Abwasser<br />

beheizt wird.<br />

• Konventionelle Energieoptimierungsmaßnahmen<br />

im Bestand der Kläranlage Treysa zur ergänzenden<br />

Verringerung des Strombedarfes (im Wesentlichen<br />

Optimierung des Rührwerksbetriebes<br />

und der Belüftung).<br />

Bernd Haberkern<br />

Der <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> gratuliert allen o.g. Maßnahmenträgern,<br />

die anlässlich der <strong>DWA</strong>-Bundestagung<br />

am 27.9.<strong>2011</strong> im Berlin die Förderbescheide<br />

entgegennehmen konnten und ist gespannt auf die<br />

zukunftsweisenden Ergebnisse der Projekte.<br />

Intelligente Energienutzung als Zukunftsperspektive<br />

einer ökologischen Stadtentwicklung;<br />

HSE Forum am 27. Oktober <strong>2011</strong><br />

Die HSE (HEAG Südhessische Energie AG) hatte zu<br />

einem hochkarätig besetztem Forum eingeladen,<br />

um über die nachhaltig zu gewinnende Energie und<br />

die Absichten des Unternehmens in der Zukunft zu<br />

berichten.<br />

Dr. Franz Alt führte mit der Frage: „Zukunft Erde<br />

– Wie wollen wir morgen leben und arbeiten?“ in<br />

Wort und Bild beeindruckend ein, während Dr. Volker<br />

Hauff „Strategien für eine nachhaltige Entwicklung<br />

unserer Städte“ vorstellte. Prof. Dr.-Ing. Matthias<br />

Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

und Vorsitzender der Ethik-Kommission für<br />

eine sichere Energieversorgung, berichtete von der<br />

Arbeit und den Empfehlungen der Ethik-Kommission,<br />

nachdem die Bundesrepublik aus der Nutzung der<br />

Atomkraft aussteigt.<br />

Eine wesentliche Aussage aller Referenten war,<br />

dass Technik und Wissen für die umfassende und<br />

nachhaltige Nutzung der regenerativen Energiequellen<br />

vorhanden sind; es bedarf aber der handelnden<br />

Einsicht und der Umsetzung durch jeden Einzelnen,<br />

um die ehrgeizigen Energieziele in der Nach-Öl- und<br />

-gaszeit zu erreichen.<br />

Weitere Informationen über www.hse.ag und<br />

www.hse.ag/hseforum<br />

Sven Lüthje<br />

Kostbares Nass unterschiedlich teuer<br />

In der Allgemeinen Zeitung Mainz war am 1. Oktober<br />

<strong>2011</strong> in einem Bericht über die Trinkwasserpreise der<br />

Rhein-Main-Region zu lesen, dass sich gemäß einer<br />

Erhebung bei 30 regionalen Wasserversorgungsunternehmen<br />

die Wasserpreise um den Faktor bis zu<br />

2,5 unterscheiden. Verglichen wurde der Jahresverbrauch<br />

einer vierköpfigen Musterfamilie mit einem<br />

Tagesverbrauch von 500 Litern, der beim günstigsten<br />

Versorgungsunternehmen brutto (inklusive Steuern<br />

und aller Gebühren und Abgaben, allerdings ohne<br />

Abwasserkosten) pro Jahr rund 255 Euro, beim teuersten<br />

645 Euro kostet. Es wurde beschrieben, welche<br />

Faktoren Einfluss auf die Preisgestaltung haben<br />

und dass das Preisniveau in <strong>Hessen</strong> über dem von<br />

Rheinland-Pfalz liegt.<br />

Anmerkung: Bei den Preisen darf man aber nicht<br />

vergessen: für 0,70 bis 1,72 Euro erhält man einen<br />

Kubikmeter eines wertvollen Lebensmittels, während<br />

für diesen Betrag ¼ l Wein (Faktor 4000) oder<br />

ein halber Liter Bier (Faktor 2000) in einer Gastwirtschaft<br />

nicht erstanden werden kann.<br />

Sven Lüthje<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 21


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Quellenangaben zu diesem Artikel finden Sie auf Seite 13!<br />

Berichte & Meldungen<br />

Abwasserwärmenutzung<br />

Der durchschnittliche Wasserverbauch in der Bundesrepublik<br />

Deutschland liegt bei etwa 122 l pro Einwohner<br />

und Tag [1]. Etwa 61 Liter des Tagesbedarfs werden<br />

durch Wärmeerzeuger auf zum Teil deutlich über<br />

20° C erwärmt und finden nach ihrer Nutzung als<br />

Dusch- bzw. Bade-, Waschmaschinen- und Spülmaschinenwasser<br />

ihren Weg in den Kanal [2]. Bei dieser<br />

Menge ist es nicht verwunderlich, dass die Zulauftemperaturen<br />

des Abwassers selbst im Winter bei vielen<br />

Kläranlagen noch wärmer als 10°C sind.<br />

Der steigende Energiestandard der Häuser ist<br />

mittlerweile so hoch, dass der täglich abgeführte<br />

Abwasserstrom eines Hauses als Energieleck aufgefasst<br />

werden muss. Immerhin gehen bei Niedrigenergiehäusern<br />

ca. 15% der erzeugten Wärme über das<br />

Medium Abwasser verloren [3].<br />

In einer Zeit, in der Energie immer teurer und die<br />

Ressourcen knapper werden, sind Möglichkeiten alternative<br />

und erneuerbare Energieressourcen zu nutzen<br />

von größter Bedeutung. Durch die vorhandene<br />

Wärmepumpentechnologie bietet sich Abwasser<br />

vor allem als Energiequelle zum Heizen von Liegenschaften<br />

mit niedrigen Vorlauftemperaturen an.<br />

Technologie<br />

Die Abwasserwärmenutzungsanlage besteht grundsätzlich<br />

aus einem Abwasserwärmeübertrager und<br />

einer Wärmepumpe. Als Wärmeübertrager werden<br />

Kanalwärmeübertrager in verschiedenen Variationen<br />

sowie extern aufgestellte Wärmeübertragersysteme<br />

auf dem Markt angeboten. So gibt es Kanalrohre mit<br />

22 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

integriertem Wärmeübertrager (z.B. Rabtherm; Beton<br />

Tille) sowie Wärmeübertragerelemente(z.B. Uhrig; Kasag,<br />

Blue Synergy) die nachträglich im Kanal installiert<br />

werden können. Bei extern aufgestellten Wärmeübertragern<br />

wird eine definierte Abwassermenge dem<br />

Kanal entnommen, grob gereinigt und dann nach<br />

dem Wärmeentzug dem Kanal wieder zurückgegeben<br />

(z.B. Fa. Huber SE).<br />

Die für direkte Heizungszwecke zu niedrige Abwassertemperatur<br />

wird in der Wärmepumpe unter<br />

Einsatz von elektrischer Energie auf ein brauchbares<br />

Temperaturniveau angehoben. Dabei können durch<br />

die im Vergleich zu anderen Wärmequellen für Wärmepumpen<br />

hohen Temperaturen des Abwassers<br />

gute Leistungszahlen erreicht werden. Abbildung 1<br />

verdeutlicht das Funktionsprinzip der Abwasserwärmenutzung<br />

aus dem Kanal.<br />

Die Auswirkungen des Wärmeentzugs auf die Zulauftemperatur<br />

zur Kläranlage muss bei den Auslegungen<br />

berücksichtigt werden. Laut <strong>DWA</strong>-Merkblatt<br />

M114 sollte ohne gesonderten Nachweis eine Abkühlung<br />

des Abwassers um mehr als 0,5 K und ein unterschreiten<br />

der Bemessungstemperatur im Belebungsbecken<br />

über ein Schlammalter gemittelt vermieden<br />

werden (sog. Bagatellgrenze) [5].<br />

Beispiele für Abwasserwärmenutzungsanlagen<br />

in Deutschland<br />

Die folgenden Beispiele zeigen realisierte Projekte in<br />

Deutschland mit Kanalwärmeübertrager(Firma Uhrig),<br />

integriertem Kanalwärmeübertrager (Firma Rabtherm)<br />

und externen Wärmeübertrager (Fa. HUBER).<br />

Bastian Niazi, Ulf Theilen<br />

Hersteller Rabtherm Uhrig Fa. Huber<br />

Stadt Leverkusen Bretten Straubing<br />

Objekt Gesundheitshaus, Nahwärmenetz (Gymnasium, 102 sanierte Wohneinheiten,<br />

Leverkusen<br />

Lebenshilfe, Wohnhäuser) Sudetendeutschen Straße<br />

Kanal (Bauform; Maße) k.A. RÜB – Becken k.A.<br />

Abwassermenge 21 l/s 60 l/s 120 l/s<br />

Heizbedarf k.A. 170 kW k.A.<br />

Entzugsleistung Kanal 170 kW 120 kW 210kW<br />

Länge Wärmeübertrager 120m 102m k.A.<br />

Entfernung Kanal – Wärmepumpe k.A. 10m 100m<br />

Energieeinsparung 65% 38% 90%<br />

CO2- Reduktion 200 t/a 64% 80%<br />

Gesamtkosten Abwasserenergie 480.000 Euro 283.000 Euro 850.000 Euro<br />

Amortisation k.A. < 10 Jahre k.A.<br />

Konzept Bivalent; Spitzenlast Bivalent; in Kombination mit Bivalent; in Kombination mit<br />

wird über Fernwärme<br />

bereitgestellt<br />

einem BHKW<br />

einem Gasbrennwertkessel<br />

Quelle http://www.rabtherm. http://www.uhrig-bau.eu/de/ http://www.energieatlas.bayern.<br />

com/documents/refetherm_liner/tl_projekte/tl_an- de/energieatlas/praxisbeispiele/<br />

renzen/leverkusen.pdflage_bretten/ details,30.html<br />

http://www.gemeindezeitung.<br />

de/archiv/EFB11/Huber_Waerme_<br />

aus_Abwasser_Steinherr.pdf


Wassercent in Rheinland Pfalz<br />

Im Jahre 2012 soll es in Rheinland-Pfalz auch einen<br />

Wassercent geben. Im Koalitionsvertrag der neuen<br />

Landesregierung (SPD/Grüne) ist vereinbart, dass ein<br />

Wasserentgelt, das früher Wasserpfennig jetzt Wassercent<br />

genannt wird, für die Entnahme von Grund-<br />

und Oberflächenwasser eingeführt wird. Davon werden<br />

Privathaushalte wie Unternehmen betroffen sein.<br />

Laut Umweltministerium wurden 2007 2,22 Mrd. Kubikmeter<br />

Wasser entnommen, davon etwa 235 Mio.<br />

Kubikmeter für die öffentliche Wasserversorgung und<br />

1,98 Mrd. für die Eigengewinnung (nicht öffentlich)<br />

für Produktions-, Kühl- und Beregnungswasser.<br />

Elf Bundesländer, nämlich Baden-Württemberg,<br />

Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,<br />

Schleswig-Holstein, Saarland und Sachsen haben<br />

den Wassercent eingeführt; er macht dort zwischen<br />

0,5 und 31 Cent je Kubikmeter aus. (<strong>Hessen</strong><br />

hat dieses Wasserentgelt 2003 wieder abgeschafft.)<br />

Sven Lüthje<br />

Start der Aktion blau plus in Rheinland-Pfalz<br />

Hintergrund zur Renaturierung von Fließgewässern<br />

Gewässer und ihre Auen zählen zu den artenreichsten<br />

Lebensräumen. Mit der „Aktion Blau Plus“ investiert<br />

die Landesregierung Rheinland-Pfalz bis 2015 rund<br />

110 Mio. Euro in die Gewässerentwicklung. Das Programm<br />

ist ein wichtiges Instrument zur Umsetzung<br />

der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die das<br />

Land dazu verpflichtet, eine gute Qualität der Fließgewässer<br />

herzustellen. Bislang sind in Rheinland-Pfalz<br />

27 % der Fließgewässer in einen guten Zustand. Im<br />

Bundesdurchschnitt wird nur bei 10 %der Fließgewässer<br />

diese Anforderung erfüllt – auch ein Erfolg<br />

der „Aktion Blau“, die bereits 1995 gestartet wurde:<br />

Mit einem Investitionsvolumen von 177 Mio. Euro<br />

wurden bisher 920 Renaturierungsprojekte an Flüssen<br />

umgesetzt und 780 Bachpatenschaften initiiert.<br />

Zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit des<br />

Rheins hat die Internationale Kommission zum<br />

Schutze des Rheins (IKSR) das Programm „Lachs<br />

2020“ ins Leben gerufen, das von der Rheinministerkonferenz<br />

als „Masterplan Wanderfische“ fortgeschrieben<br />

wurde. Der Lachs als „prominentester“<br />

Langdistanzwanderfisch steht dabei symbolisch für<br />

die gesamte Lebensgemeinschaft des Gewässers. In<br />

Abstimmung mit den Nachbarstaaten Luxemburg<br />

und Frankreich benennt daher das in den Internationalen<br />

Kommissionen zum Schutze von Mosel und<br />

Saar (IKSMS) abgestimmte Programm die Mosel als<br />

eines der Gewässer, an denen die Durchgängigkeit<br />

vorrangig wieder herzustellen ist.<br />

Bernd Schneider<br />

Stiftung LIVING RIVERS gegründet<br />

Auftaktveranstaltung in Kloster Eberbach<br />

(2. September <strong>2011</strong>)<br />

LIVING RIVERS ist, so Stiftungsgründer<br />

Dr. Stephan<br />

von Keitz, eine gemeinnützige<br />

Stiftung, die den internationalen<br />

Schutz natürlicher<br />

Gewässer zum Ziel<br />

hat. Die Stiftung engagiert<br />

sich für lebendige Flüsse,<br />

weil natürliche Gewässer<br />

weltweit immer seltener<br />

werden und weil unzählige<br />

Ausbaumaßnahmen und<br />

Stauprojekte in Bau und<br />

Planung sind. Sie möchte<br />

öffentliches Bewusstsein<br />

schaffen, Interessierte international<br />

vernetzen und Informationsmaterialbereitstellen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.living-rivers.org, E-<br />

Mail: info@living-rivers.org<br />

Sven Lüthje<br />

Historische Wasserbauten sind Kulturdenkmal<br />

des Jahres <strong>2011</strong><br />

Der Bund Heimat und Umwelt<br />

in Deutschland (BHU)<br />

hatte als Kulturdenkmal des<br />

Jahres <strong>2011</strong> „Historische<br />

Wasserbauten“ ausgewählt.<br />

Als Bundesverband der Bürger-<br />

und Heimatvereine,<br />

der mit seinen Landesverbänden<br />

die Interessen von<br />

etwa 500.000 Mitgliedern<br />

vertritt, wollte er mit dieser<br />

Jahresaktion auf erhaltenswerteKulturlandschaftselemente<br />

aufmerksam machen.<br />

Der BHU will die historischen<br />

Wasserbauten als<br />

Teil unseres kulturellen<br />

Erbes erfassen und erhalten<br />

helfen. Dazu kann jeder<br />

Bürger beitragen. Weitere<br />

Informationen unter: www.<br />

bhu.de<br />

Sven Lüthje<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 23


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. Hajek zeigt den Schichtenaufbau poly 22MH<br />

Die Aufgabenverteilung zwischen den Partner (Fa. seal-tec - optimale B<br />

Applikationstechnik), (FH Kaiserslautern – wissenschaftliche Begleitung) ha<br />

Von Universitäten & Hochschulen<br />

technik zugelassenes Komplettsanierungsverfahren hervorzubringen.<br />

Seitens der Fachhochschule Kaiserslautern waren zahlreiche Labor- und Feld<br />

abzuarbeiten. 4 Master- und 2 Diplomarbeiten, teils mit Labortätigkeiten,<br />

Forschung an der Fachhochschule Baustoffprüfgeräte Kaisers- und praxisgerechte LKW-Anhängers Modifikationen auf dem Markt anzubieten. an den Prüfverfahren Das Sa- w<br />

lautern/Bauen und Gestalten/Bauingeninierungsprodukt füllt eine bisherige Marktlücke und<br />

entworfen.<br />

eurwesen/Siedlungswasserwirtschaft wurde in der Praxis mit Erfolg eingesetzt sowie auf<br />

Der Fa. fakatec GmbH gelang es die Maschinentechnik für eine zielsicher<br />

An der Fachhochschule in Kaiserslautern sind aus und Fachmessen und in Fachzeitschriften vorgestellt.<br />

neben dem berufsbegleitenden verfahren Studium zu optimieren „Instandhal- sowie als Komplettsystem in Form eines LKW-Anhäng<br />

tungsmanagement von Das Rohrleitungssystemen“ Sanierungsprodukt zwei füllt Entwicklung eine bisherige einer Marktlücke elastischen Sanierungs- und wurde in der Praxis<br />

praxisorientierte Forschungsprojekte in Fachzeitschriften entstanden, vorgestellt.<br />

die masse für Fugen-, Inliner-, Schachtkopfsich<br />

mit der Entwicklung, Anwendung und Prüfung Anbindungen in begehbaren Kanalisationen<br />

von Materialien in der Kanalisation beschäftigen: (Förderprogramm ZIM)<br />

In Fortsetzung der erfolgreichen Kooperation mit<br />

Entwicklung einer diffusionsoffenen - Entwicklung den einer mittelständischen elastischen Firmen seal-tec Sanierungsmasse GmbH / Krau- fü<br />

Beschichtung in Kanalschächten<br />

chenwies sowie fakatec GmbH / Waldfischbach-Bur-<br />

Anbindungen in begehbaren Kanalisationen (Förd<br />

(Förderprogramm BMWi – PRO INNO II)<br />

galben soll in dem Zeitraum März <strong>2011</strong> bis Oktober<br />

In Kooperation mit den mittelständischen Firmen 2013 eine neuartige Polyurethan-Silikat-Verbindung<br />

seal-tec GmbH / Krauchenwies In Fortsetzung sowie fakatec der GmbH erfolgreichen als Fugendichtstoff Kooperation sowie mit das den zugehörige, mittelständischen mobile Firme<br />

/ Waldfischbach-Burgalben GmbH wurden / in Waldfischbach-Burgalben dem Zeitraum Komplett-Applikationssystem soll in dem Zeitraum als weitere Neuheit März auf <strong>2011</strong> bis Ok<br />

<strong>November</strong> 2008 bis Oktober Verbindung 2010 ein als neuartiges Fugendichtstoff dem Gebiet sowie der das Kanalsanierung zugehörige, entwickelt, mobile getestet Komplett-Applika<br />

Polymer-Silikatharz als Beschichtungsstoff in der Ka- und auf den Markt gebracht werden. Der innovative<br />

der Kanalsanierung entwickelt, getestet und auf den Markt gebracht werden.<br />

nalschachtsanierung sowie das zugehörige, mobile Kern des Vorhabens besteht in der Einführung einer<br />

Der innovative Kern des Vorhabens besteht in der Einführung einer ausreichen<br />

Komplett-Applikationssystem „polyfant“ entwickelt. ausreichenden Materi-<br />

Der innovative Kern der Wasserbelastbarkeit Entwicklung bestand in der und akzeptierbarem alelastizität bei gleich- Preis.<br />

Einführung einer Diffusionsfähigkeit über ein sich rezeitiger schneller Wasaktionsbedingt<br />

entwickelndes Mikro-Kapillarporenserbelastbarkeit und<br />

system bei gleichzeitig vorhandenem Widerstand gegenüber<br />

biogenem Schwefelsäureangriff. Marktüb-<br />

akzeptablen Preis.<br />

liche Produktsysteme waren entweder diffusionsfähig Elastische Anbin-<br />

– aber dauerhaft nicht säurebeständig (kunststoffverdungsmasse als Expegütete<br />

Zementmörtel) oder säurebeständig – aber<br />

nicht diffusionsfähig (polymere Reaktionsharze). Das<br />

rimentalstufe I<br />

Elastisch<br />

neuartige 3-komponentige Marktübliche Polymer-Silikatharz Produkte steht waren Marktübliche bisher kostengünstige, Produkte waren bisher starre, kostengün- mineralische Sch<br />

als Hybrid zwischen polymerer die keine und mineralischer nachhaltige Ma- Lösung stige, starre, zur mineralische Dichtheit Schnellzemente sich bewegender oder starre Bauteil-Fug<br />

terialbasis. Es erfüllt alle Voraussetzungen für eine polymere Epoxidharze, die keine nachhaltige Lösung<br />

komponentige Polyurethan-Silikat-Elastikmasse steht als Hybrid wiederum zwis<br />

gute abwassertechnische Sanierungsmasse. Während zur Dichtheit sich bewegender Bauteil-Fugenüber-<br />

In Übereinstimmig mit dem Vorprojekt soll die Aufgabenverteilung ebenfalls ein<br />

die polymere Komponente das Adhäsionspotenzial gänge boten. Die neuartige 2- oder 3komponentige<br />

verbessert und die notwendige durch Chemikalienresistenz<br />

das Deutsche Institut Polyurethan-Silikat-Elastikmasse für Bautechnik bewirken.<br />

steht als Hybrid wie-<br />

garantiert, ist die mineralische Komponente für die derum zwischen polymerer und mineralischer Mate-<br />

Abriebfestigkeit verantwortlich.<br />

rialbasis. In Übereinstimmig mit dem Vorprojekt soll<br />

Die Aufgabenverteilung zwischen den Partner (Fa. die Aufgabenverteilung ebenfalls eine Zulassung des<br />

seal-tec – optimale Beschichtungsmasse), (Fa. fakatec Komplett-Sanierungssystems durch das Deutsche In-<br />

– geeignete Applikationstechnik), (FH Kaiserslautern – stitut für Bautechnik bewirken.<br />

wissenschaftliche Begleitung) hat das Ziel, ein vom Seitens der Fachhochschule Kaiserslautern steht<br />

Deutschen Institut für Bautechnik zugelassenes Kom- ein sehr anspruchsvolles, umfangreiches Prüfproplettsanierungsverfahren<br />

hervorzubringen. Seitens gramm an. Studentische Abschlussarbeiten werden<br />

der Fachhochschule Kaiserslautern waren zahlreiche in das Projekt eingebunden. Baustoffprüfgeräte und<br />

Labor- und Feldversuche in einem umfangreichen praxisgerechte Modifikationen an den Prüfverfahren<br />

Prüfprogramm abzuarbeiten. 4 Master- und 2 Di- sind z.T. selbst neu zu konzipieren, konstruieren bzw.<br />

plomarbeiten, teils mit Labortätigkeiten, konnten in zu entwerfen.<br />

das Projekt eingebunden werden. Baustoffprüfgeräte Mit diesen zwei Forschungsvorhaben gelingt es<br />

und praxisgerechte Modifikationen an den Prüfver- der Fachhochschule Kaiserslautern entsprechende<br />

fahren wurden z.T. selbst neu konzipiert, konstruiert Prüfverfahren, die auf die Anforderungen des Kanals<br />

bzw. entworfen. Der Fa. fakatec GmbH gelang es abgestimmt werden, zu entwickeln und der Praxis<br />

die Maschinentechnik für eine zielsichere Verarbei- fachlich und versuchstechnisch zur Seite zu stehen.<br />

tung des Produktes im Anschleuder-verfahren zu<br />

optimieren sowie als Komplettsystem in Form eines<br />

Peter-Michael Hajek, Artur Gitzen<br />

24 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong>


Literatur<br />

Praxisleitfaden für Städte, Gemeinden und<br />

Abwasserverbände in <strong>Hessen</strong><br />

„Überprüfung und Sanierung von Grundstücksentwässerungen“<br />

erschienen<br />

In den Geltungsbereich der im Juli 2010 in Kraft getretenen<br />

Hessischen Abwassereigenkontrollverordnung<br />

(EKVO) wurden die Zuleitungskanäle erstmalig<br />

mit aufgenommen. Die Verordnung enthält damit<br />

Vorgaben zu Art, Umfang und Durchführung der<br />

Kontrollen von Zuleitungskanälen und gibt die einzuhaltenden<br />

Überprüfungszeiträume vor.<br />

Das 2009 ins Leben gerufene kommunale Netzwerk<br />

„Grundstücksentwässerungs-Kanal_Netzwerk<br />

(GEKa_NET)“, hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunen<br />

bei der Planung und Umsetzung der Überwachung<br />

der Zuleitungskanäle zu unterstützen. Das<br />

Netzwerk ist eine Initiative der Entsorgungsbetriebe<br />

der Städte Baunatal, Darmstadt, Frankfurt am Main,<br />

Fulda (Abwasserverband), Gießen, Hanau, Kassel,<br />

Marburg, Offenbach am Main und Wiesbaden sowie<br />

der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V., <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

mit partnerschaftlicher<br />

Unterstützung des Hessischen Städtetages und des<br />

Hessischen Städte- und Gemeindebundes.<br />

Der <strong>DWA</strong>- <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/<br />

Saarland, der diesen Leitfaden in Kooperation mit<br />

dem Hessischen Städtetag und dem Hessischen Städte-<br />

und Gemeindebund herausgibt, ist zuversichtlich,<br />

den Entscheidungsträgern in den Kommunen mit dieser<br />

Information – vor allem auch im Sinne der Qualitätssicherung<br />

und einer bürgerfreundlichen Vorgehensweise<br />

– wertvolle Handlungsempfehlungen zur<br />

Inspektion und Sanierung der Zuleitungskanäle an<br />

die Hand zu geben.<br />

Der Leitfaden kann bei der Geschäftsstelle des<br />

<strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es H/RP/S zum Preis von 10,- €,<br />

zzgl. Porto bestellt werden.<br />

Vera Heckeroth<br />

Weniger, Bunter, älter – den demographischen<br />

Wandel aktiv gestalten<br />

Autor: Dr. Winfried Kösters<br />

2. überarbeitete und aktualisierte Auflage, 272 Seiten,<br />

24,90 €, ISBN 978-3-7892-8359-8<br />

Mit dem Wissen, das in diesem Buch vorgetragen<br />

wird, nämlich: „die deutsche Bevölkerung wird<br />

schrumpfen und sich in ihrer Struktur nachhaltig verändern“,<br />

hat Dr. Winfried Kösters die Jahrestagung<br />

des <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es H/RP/S in Lahnstein erfolgreich<br />

moderiert.<br />

Sven Lüthje<br />

Gewässerzustandsbericht 2010,<br />

Ökologische Bilanz zur Biologie, Chemie und Biodiversität<br />

der Fließgewässer und Seen in Rheinland-<br />

Pfalz<br />

A m 31. O k to -<br />

ber <strong>2011</strong> wurde von<br />

Frau Ulrike Höfken,<br />

Umweltministerin in<br />

Rheinland-Pfalz, der<br />

Gewässerzustandsbericht<br />

2010 vorgestellt,<br />

der 10 Jahre<br />

nach dem letzten,<br />

umfassenden<br />

Gütebericht 2000<br />

die Fließgewässer<br />

und Seen gemeinsam<br />

darstellt und<br />

die Ergebnisse der<br />

ökologischen und<br />

chemischen Zustandsbewertung, wie sie nach Einführung<br />

der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie<br />

vereinbart sind, vorgestellt. Nachdem 27 % der Landesgewässer<br />

einen guten oder sehr guten Zustand<br />

aufweisen, liegt Rheinland-Pfalz im bundesweiten<br />

Vergleich weit vorn.<br />

Man kann dem Herausgeber zu dieser 222 Seiten<br />

umfassenden, höchst informativen Druckschrift nur<br />

gratulieren. Die Bearbeiter, überwiegend Biologen<br />

des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und<br />

Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, haben mit ansprechender<br />

Darbietung und den vielen sachkundigen<br />

Beiträgen ein Druckwerk geschaffen, das beispielgebend<br />

und für andere Länder nachahmenswert ist.<br />

Herausgeber: Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft<br />

und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz,<br />

Kaiser-Friedrich-Straße 7, 55116 Mainz und<br />

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung,<br />

Weinbau und Forsten,<br />

Kaiser-Friedrich-Straße 1, 55116 Mainz.<br />

Sven Lüthje<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 25


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Veranstaltungshinweise<br />

Veranstaltungen des <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es:<br />

Grundkurse/Aufbaukurse<br />

Kläranlage + Kanal<br />

Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten<br />

Theorie: 16.-18.01. 2012 + 23.1-25.1. + 30.1.-1.2.<br />

Kaiserslautern Praxis: 9-11.2.2012 Alsenz<br />

Grundlagen für den Kanalbetrieb<br />

06.-08.02.2012 Mainz<br />

Elektrotechnisch unterwiesene Person (EUP):<br />

30.01.-01.02.2012 Hanau<br />

24.-26.09.2012 Wittlich<br />

Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS)<br />

Grundlagen<br />

27.2.-2.3.2012 Trier Grundkurs<br />

Auf Nachfrage werden weitere Kurse und Inhouseschulungen<br />

angeboten.<br />

Grundlagen für den Kläranlagenbetriebe<br />

05.-9.03.2012 Bad Münster am Stein/Ebernburg<br />

Mikroskopier-Grundkurs<br />

19.-21.03.2012 Zweckverband Lollar-Stauffenberg<br />

(bei Gießen)<br />

Betrieb und Wartung von Kleinkläranlagen<br />

Erwerb der Fachkunde<br />

23.04.-27.04.2012 Borken/<strong>Hessen</strong><br />

Training zur Rettung von Personen aus dem<br />

Kanal<br />

23.05.2012 Lollar<br />

Prüfen elektrischer Betriebsmittel (PeB)<br />

12.06.2012 Frankfurt<br />

Elektrische Maschinen und Motoren (EM)<br />

13.-14.06.2012 Frankfurt<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Der <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland bietet jährlich regionale Erfahrungsaustausche<br />

für Werkleiterinnen und Werkleiter, Führungspersonal und aktive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.<br />

Diese finden statt für die Bereiche:<br />

< 30.000 EW<br />

Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (26.4.2012 Bruchmühlbach-Miesau)<br />

Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (13.3.2012 Linz-Unkel)<br />

Regierungspräsidium Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden (26.4.2012 Michelstadt)<br />

Regierungspräsidium Kassel, Gießen (nach den Sommerferien 2012)<br />

30.000–200.000 EW<br />

Gesamter <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland (19./20.4.2012 Frankenthal/Pfalz)<br />

Termine und Veranstaltungsportale siehe www.dwa-hrps.de => Erfahrungsaustausche<br />

26 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

Fachtagungen/Fortbildungen<br />

Führen von Mitarbeitergesprächen<br />

23.1. 2012 Lollar<br />

Kommunikation: Bürgerinformation zum<br />

Thema Grundstücksentwässerung<br />

24.1.2012 Lollar<br />

Instandhaltungsmanagement (Workshop)<br />

24.1.2012 Wiesbaden<br />

Erläuterung des Regelwerks Klär- und<br />

Biogasanlagen<br />

2.2.2012 N.N.<br />

Fortbildung Sicherheitsbeauftragte<br />

13.3.2012 Wiesbaden-Naurod<br />

Zustandserfassung von Zuleitungskanälen<br />

21.3 – 22.3.2012 Kassel<br />

Sachkunde Dichtheitsprüfung<br />

GE-Neueinsteiger<br />

16.4. – 20.4.2012 Kassel<br />

Regionale Lahnkonferenz<br />

23.4. – 24.4.2012 Limburg<br />

Sachkunde Klär- und Biogas<br />

24.5.2012 Raum Fulda<br />

Sicheres Auftreten u. Sprechen vor Gruppen<br />

13.6.2012 Lollar<br />

Fachtagung in <strong>Hessen</strong>, Thema N.N.<br />

21.6.2012 Gießen<br />

Co-Vergärung<br />

14.6.2012 Bingen<br />

Wertermittlung Kanal + Kläranlage<br />

26.6.2012 Raum Alzey


Veranstaltungen des <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es:<br />

Adventstreffen für Mitglieder des <strong>DWA</strong>-<br />

<strong>Landesverband</strong>es deren Familien und<br />

Freunde:<br />

Wir treffen uns in diesem Jahr am 8.12.<strong>2011</strong> um<br />

17.00 Uhr in Mainz im Haus des Deutschen Weines<br />

(HDW). Über zahlreiche Teilnahme aus dem Kreis<br />

der Mitglieder würden wir uns freuen. Bitte melden<br />

Sie sich an: telefonisch oder per E-Mail bis zum<br />

5. Dezember <strong>2011</strong> bei der Geschäftsstelle in Mainz,<br />

Tel. 06131 / 60 47 12.<br />

Gehen Sie bitte grundsätzlich davon aus, dass das<br />

Treffen stattfinden wird. Nur falls sich Änderungen<br />

ergeben, erhalten Sie von uns eine Information – diese<br />

können wir natürlich nur den angemeldeten Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern zukommen lassen:<br />

Impressum<br />

Redaktion:<br />

Dr. Peter Diehl<br />

Hans Donau<br />

Vera Heckeroth<br />

Sven Lüthje<br />

Dr. Meuser<br />

Bernd Schneider<br />

Satz u. Layout: Tatjana Schollmayer<br />

Druck: odd GmbH & Co. KG Print + Medien,<br />

Bad Kreuznach<br />

Veranstaltungen<br />

der <strong>DWA</strong>-Bundesgeschäftsstelle<br />

Weitere Informationen unter www.dwa.de => Veranstaltungen<br />

• DACH-Kanalinspektionskurs für Inspekteure<br />

<strong>DWA</strong>-M 149-2/Europa-Norm EN 13508-2 (KI-<br />

Kurs) 9.1.2012-13.1.2012, Kassel<br />

• GIS & GDI in der Wasserwirtschaft<br />

25.1.-26.1.2012, Kassel<br />

• Abrechnung von Architekten- und Ingenieurverträgen<br />

nach HOAI 2009<br />

8.2.2012, Fulda<br />

• Landwirtschaftliche und landschaftsbauliche<br />

Verwertung von Klärschlämmen und Bioabfällen<br />

5.3.-6.3.2012, Marburg<br />

• Entwässerungskonzepte, Wasserwirtschaftskurs<br />

0/1 7.3-9.3.2012, Kassel<br />

• Fließgewässer, Wasserwirtschaftskurs N/7<br />

7.3-9.3.2012, Kassel<br />

• Energieoptimierung auf Kläranlagen<br />

22.3.2012, Rüsselsheim<br />

Mit den Vertretern des Kooperationspartners<br />

DVGW <strong>Hessen</strong> und Rheinland-Pfalz finden regelmäßig<br />

Arbeitsgespräche statt, zuletzt in den neuen<br />

Geschäftsräumen des DVGW in Mainz.<br />

Von links nach rechts:<br />

Heinz Flick, Geschäftsführer der DVGW Landesgruppe<br />

(LG) <strong>Hessen</strong> und DVGW LG Rheinland-<br />

Pfalz; Dr.-Ing. Stephan Tenge, Vorstandsvorsitzender<br />

der DVGW LG <strong>Hessen</strong>; Vera Heckeroth,<br />

Geschäftsführerin des <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es<br />

(LV) <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland; Sven Lüthje,<br />

Vorsitzender des <strong>DWA</strong>-LV <strong>Hessen</strong>/Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland; Dr.-Ing. Peter Missal Vorstandsvorsitzender<br />

der DVGW LG Rheinland-Pfalz.<br />

Veranstaltungen<br />

anderer Anbieter<br />

Vortragsreihe für die Studierenden der Fachrichtungen<br />

„Bauingenieurwesen, Geodäsie<br />

und Umwelt“<br />

Am 8.11.<strong>2011</strong> hat die Ingenieurkammer <strong>Hessen</strong> gemeinsam<br />

mit der Technischen Universität Darmstadt<br />

und der Hochschule Darmstadt eine Vortragsreihe<br />

„Aus der Praxis- für die Praxis“ gestartet.<br />

Ziel soll es sein, den Dialog zwischen den Studierenden,<br />

den bereits im Beruf stehenden Ingenieuren sowie<br />

den Interessenten für technische Fragestellungen<br />

zu fördern und die gesellschaftliche Bedeutung des<br />

Ingenieurberufes hervorzuheben. In der Vortragsreihe<br />

werden herausragende Projekte des Ingenieurwesens<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Weitere Informationen: www.ingkh.de<br />

dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong> 27


dWA<br />

2/<strong>2011</strong><br />

Veranstaltungshinweise<br />

Veranstaltungen des <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong>es:<br />

Fachexkursionen im Jahr 2012:<br />

Wasserwirtschaft im Harz,<br />

Oberharzer Wasserregal<br />

Die Landesverbände von <strong>DWA</strong> und BWK beabsichtigen<br />

im Jahr 2012 (3.–6. Oktober) eine 4-tägige<br />

Fachexkurson in den Harz durchzuführen. Neben<br />

den wasserwirtschaftlichen Zielen wie Oberharzer<br />

Wasserregal (Unesco Welterbe) und Bodetalsperren<br />

sollen Goslar, Quedlinburg und der Brocken aufgesucht<br />

werden. Weitere Informationen zu gegebener<br />

Zeit im Internet.<br />

www.dwa-hrps.de<br />

Allen seinen Mitgliedern wünscht der <strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr<br />

28 dWA <strong>Rundbrief</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/Rheinland-Pfalz/Saarland • <strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />

Fachexkursion Sri-Lanka<br />

(18.2-3.3.2012)<br />

Der <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>/<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

plant vom 18. Februar bis 3.<br />

März 2012 eine Fachexkursion<br />

nach Sri Lanka. Die Reise<br />

verspricht wieder bleibende<br />

Eindrücke!<br />

Anmeldungen sind bitte umgehend an den <strong>DWA</strong>-<br />

<strong>Landesverband</strong> zu richten, da die Teilnehmerzahl<br />

begrenzt ist.<br />

<strong>DWA</strong>-<strong>Landesverband</strong> H/RP/S, Frauenlobplatz 2,<br />

55118 Mainz, Tel. (06131) 60 47 12, Fax 60 47 14;<br />

E-Mail: faber@dwa-hrps.de

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