SCHMECKEN - TuS Lichterfelde Berlin
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14 im Rückblick<br />
in eigener sache 15<br />
GEhEiME störENfriEdE<br />
iM MAGEN<br />
1983 entdeckten zwei australische Forscher<br />
das Bakterium Helicobacter pylori und<br />
konnten nachweisen, dass es der häufigste<br />
Auslöser für Magengeschwüre ist<br />
In Deutschland erkranken jedes Jahr schätzungsweise<br />
40.000 Menschen an einem Magengeschwür.<br />
Dann heißt es oft: Kein Wunder bei dem Stress, da<br />
muss man ja krank werden.<br />
Tatsächlich galt eine Übersäuerung des Magens, ausgelöst<br />
durch psychische Belastungen oder zu scharfes Essen,<br />
lange Zeit als Hauptursache für eine Entzündung der Magenschleimhaut,<br />
auch Gastritis genannt. Den Betroffenen<br />
wurden für gewöhnlich säureblockende Medikamente<br />
verabreicht – mit nur mäßigem Erfolg.<br />
Bis zwei australische Wissenschaftler 1983 eine bahnbrechende<br />
Entdeckung machten: In Gewebeproben von<br />
Patienten mit Gastritis fanden der Professor für Klinische<br />
Mikrobiologie Barry Marshall (im Bild rechts) und der Pathologe<br />
John Robin Warren eine neue Bakterienspezies,<br />
der sie den Namen Helicobacter pylori gaben. Nähere Untersuchungen<br />
ergaben schließlich, dass das Bakterium in<br />
etwa 75 Prozent der Fälle der Auslöser der Magengeschwüre<br />
war. Mit ihren Forschungsergebnissen stießen die<br />
beiden Wissenschaftler in Fachkreisen zunächst auf taube<br />
Ohren, denn es galt als gesichert, dass Bakterien im sauren<br />
Milieu des Magens nicht überleben können.<br />
Um zu beweisen, dass ihre Theorie richtig ist, machte Marshall<br />
1984 einen Selbstversuch, bei dem er sprichwörtlich<br />
vollen Körpereinsatz zeigte: Er trank ein Reagenzglas aus,<br />
das mehrere Milliarden Helicobacter pylori enthielt. Es<br />
kam, wie es die Wissenschaftler erwartet hatten: Bereits<br />
nach einer Woche verspürte Marshall typische Symptome<br />
einer Magenschleimhautentzündung wie Schmerzen im<br />
Oberbauch, Sodbrennen und Übelkeit. Die Bakterien hatten<br />
eine schwere Entzündung hervorgerufen, die Marshall<br />
durch die Einnahme von Antibiotika heilte.<br />
Ein Durchbruch in der Medizin: Nun ließ sich die Erkrankung<br />
in vielen Fällen erfolgreicher therapieren und Betroffenen<br />
wurde die Einnahme relativ wirkungsloser Medika-<br />
mente erspart. Bis zur tatsächlichen Umsetzung der neuen<br />
Therapie sollten jedoch fünf weitere Jahre vergehen, denn<br />
nach Marshalls Selbstversuch begannen auch andere Wissenschaftler,<br />
sich mit Helicobacter pylori zu beschäftigen.<br />
Schließlich wurde auch die Überlebensstrategie des Bakteriums<br />
entschlüsselt: Um sich vor der aggressiven Magensäure<br />
zu schützen, nisten sich Helicobacter pylori in der<br />
Magenschleimhaut ein, wo sie dann Ammoniak absondern<br />
und so den pH-Wert der Magensäure anheben. Gleichzeitig<br />
bilden die Bakterien bestimmte Enzyme, die die Schleimhaut<br />
zerstören und den Magen veranlassen, immer mehr<br />
Säure zu produzieren. In vielen Fällen tritt ein Geschwür<br />
aber erst in Verbindung mit zusätzlich schleimhautschädigenden<br />
Faktoren wie Alkohol, Nikotin oder Stress auf.<br />
1997 wurde Marshall und Warren der Paul-Ehrlich-und-<br />
Ludwig-Darmstaedter-Preis verliehen, 2005 erhielten sie<br />
schließlich gemeinsam den Nobelpreis für Medizin.<br />
Die Forscher Warren und Marshall<br />
Franziska Brettschneider<br />
Fotos: www.hpylori.com.au<br />
Vorsicht, stich!<br />
Sobald die Temperaturen wieder steigen, beginnt auch die<br />
Zeckensaison. Obwohl die meisten Stiche harmlos sind, sollte<br />
jede Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Schnelle<br />
Hilfe bietet dabei die Zeckenkarte Ihrer BKK·VBU<br />
Sie sind klein, haben acht Beine und ernähren sich von Blut:<br />
Zecken. Schon bei Temperaturen zwischen acht und zehn<br />
Grad Celsius warten sie auf Grashalmen oder im Unterholz auf<br />
einen Wirt, der sie im Vorbeigehen abstreift und mitnimmt.<br />
Meist ist ein Zeckenstich harmlos, aber die Tiere können auch<br />
Überträger gefährlicher Krankheiten wie der Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME) oder der Lyme-Borreliose sein. Wer<br />
von einer Zecke gestochen wird, sollte das Tier so schnell wie<br />
möglich entfernen. Praktische Hilfe bietet die Zeckenkarte der<br />
BKK·VBU: Die scheckkartengroße Plastikkarte mit integrierter<br />
Lupe findet in jedem Portmonee Platz. Mithilfe eines speziellen<br />
Kartenausschnittes kann die Zecke hautnah gefasst und<br />
dann mit einer ruhigen, gleitenden Bewegung herausgeschoben<br />
werden. Anschließend sollte die Einstichstelle gereinigt<br />
und desinfiziert werden.<br />
Über den Speichel der Zecke können Krankheiten übertragen<br />
werden. Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken<br />
übertragene Erkrankung in Europa. Durchschnittlich<br />
jede fünfte Zecke hat die Erreger in sich. Die Erkrankung verläuft<br />
in drei Stadien und führt zu Veränderungen der Haut,<br />
Entzündungen an den Gelenken sowie Beeinträchtigungen<br />
des Nervensystems. Als Hinweis auf Borreliose gilt eine sich<br />
ausbreitende Rötung um die Einstichstelle (Wanderröte). Gegen<br />
Borreliose gibt es keine Vorbeugung, behandelt wird mit<br />
Neues für Berufsstarter und Studenten<br />
Sie stehen kurz vor dem Schulabschluss? Ausbildung, Studium,<br />
Auslandsjahr – es gibt viele Wege, die Ihnen offenstehen.<br />
Für Berufsstarter bietet der Jugendservice der<br />
BKK·VBU eine umfangreiche Bewerbermappe, mit der<br />
Sie sich gezielt auf Ihre Bewerbung vorbereiten können.<br />
Die Mappe kann heruntergeladen werden unter:<br />
www.meine-krankenkasse.de/jugendservice<br />
Fragen zum Thema Zecken?<br />
Dann rufen Sie unser Expertentelefon an: (0 30) 7 26 12 – 20 00<br />
Am Donnerstag, 2. April stehen Ihnen von 10–12 Uhr mit Dr. Robert<br />
Lange und Dr. Steffen Tobisch zwei Experten der Borreliose-Initiative<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg und mit Sybille Krusen eine Fachfrau der<br />
BKK·VBU Rede und Antwort.<br />
Die BKK·VBU-Zeckenkarte können Sie inklusive Informationsflyer<br />
kostenfrei über das 24-h-Servicetelefon 01802 – 31 31 72* bestellen.<br />
Antibiotika. Die FSME ist eine Erkrankung, die die Hirnhaut,<br />
das Hirngewebe, die Nervenwurzel oder das Rückenmark<br />
betreffen kann. Sie zeigt sich zwischen drei und acht Tagen<br />
nach dem Zeckenstich durch Kopf- und Gliederschmerzen.<br />
Auch Fieberschübe sind möglich. Gehäuft treten Zecken, die<br />
mit dem FSME-Virus infiziert sind, in Teilen Bayerns, Baden-<br />
Württembergs und vereinzelt in Hessen, Rheinland-Pfalz<br />
und Thüringen auf. In diesen Gebieten tragen ein bis fünf<br />
Prozent der Zecken das FSME-Virus in sich. Schutz vor FSME<br />
bietet nur eine Impfung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt<br />
allen, die sich länger in den Risikogebieten aufhalten,<br />
sich impfen zu lassen. Die BKK·VBU übernimmt in diesen<br />
Fällen die Kosten der Impfung. Ob eine Zeckenimpfung<br />
sinnvoll ist, kann am besten der Hausarzt entscheiden.<br />
Studierende erhalten mit dem Studentenplaner der<br />
BKK·VBU zum Sommersemester 2009 wieder hilfreiche<br />
Tipps fürs Studium. Der Studentenplaner kann kostenfrei<br />
bestellt werden.<br />
24-h-Servicetelefon: 01802 – 310 31 72*<br />
eMail: info@bkk-vbu.de<br />
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