Spielformen mit dem Psychomotorikmaterial "Luftballon"
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Mag. Ursula Leibetseder SS 2000<br />
Didaktik Leibesübungen<br />
Zusammenfassung:<br />
<strong>Spielformen</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Psychomotorikmaterial</strong> "Luftballon"<br />
1. DER LUFTBALLON ALS PSYCHOMOTORISCHES LERNSPIELZEUG<br />
Der Luftballon stellt ein psychomotorisch wertvolles Lernspielzeug dar, da er sowohl sensorische<br />
Erfahrung im taktilen Bereich, als auch motorische Erfahrung in der Augen-Hand-Koordination<br />
ermöglicht. Außer<strong>dem</strong> können beim Zusammenspiel mehrerer Kinder der kognitiv-sprachliche<br />
Bereich und der sozial-kommunikative Bereich gefördert werden.<br />
Kinder, die erstmals <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Übungsgerät umgehen, lernen bald, dass der Luftballon nicht<br />
durch feste Schläge und Tritte, sondern durch sanfte Berührung in Bewegung gesetzt werden<br />
sollte. Die besonderen Flugeigenschaften und das extrem leichte Gewicht sind die großen<br />
Unterschiede zum Ball.<br />
Im Umgang <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Luftballon üben die Kinder, sanfte Berührungen auszuführen und ihre<br />
Kräfte dosiert einzusetzen. Diese Erfahrung kann auch <strong>mit</strong> anderen psychomotorischen<br />
Übungsgeräten (z.B. Seidentücher) erweitert werden. (vgl. Jackel 1999, S. 103f)<br />
1.1. Erprobungsmöglichkeiten (Eggert 1994, S. 242)<br />
• feinmotorische Aktivitäten<br />
• Hand-Auge-Koordination<br />
• visuelle und taktile Anregungen<br />
• Wahrnehmungsaktivitäten<br />
• Körpergleichgewicht<br />
• soziale Aktivitäten<br />
• akustische Anregungen<br />
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2. ÜBUNGSBEISPIELE<br />
2.1. Feinmotorische Aktivitäten<br />
• Ballon als Rakete fliegen lassen (Jackel 1999, S. 107)<br />
• den Ballon vor sich hertreiben (Eggert 1994, S. 242)<br />
• den Ballon <strong>mit</strong> verschiedenen Körperteilen hochspielen, ihn auf verschiedene Weise<br />
auffangen (Eggert 1994, S. 242)<br />
• den Ballon zwischen die Knie klemmen und umherhüpfen (Jackel 1999, S. 108)<br />
• "Treib-Luftballon": <strong>mit</strong> Staffelstab über kurze Staffelstrecken treiben (Pendelstaffel) (Jackel<br />
1999, S. 108)<br />
• Keulen, Staffelstäbe, kleine Brettchen und Gymnastikstäbe zum Schlagen des Ballons<br />
benutzen, Jongliertücher zum Transportieren (Jackel 1999, S. 108)<br />
2.2. Hand-Auge-Koordination<br />
• den Ballon hochschlagen (Jackel 1999, S. 107)<br />
• den Ballon <strong>mit</strong> der Hand vor sich hertreiben (Jackel 1999, S. 108)<br />
• den Ballon im Sitzen werfen und pritschen (Jackel 1999, S. 108)<br />
• Luftballons an eine Schnur binden und verschiedene Schlagbewegungen ausprobieren<br />
(Jackel 1999, S. 108)<br />
• Jedes Kind bekommt einen Ballon zum Hochschlagen; es darf so lange stehend<br />
hochschlagen, wie es den Ballon trifft; fällt er herunter, muss der Spieler kniend...<br />
hockend... sitzend... weiterspielen (Jackel 1999, S. 108f)<br />
2.3. Visuelle Aktivitäten<br />
• Ballons nach Farben sortieren (Eggert 1994, S. 242)<br />
• den fliegenden Ballon beobachten, verfolgen (Eggert 1994, S. 242)<br />
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2.4. Taktile Aktivitäten<br />
• anhand des Ertastens der Oberfläche, des Umfangs, den Ballon aus anderen "Ballarten"<br />
blind herausfinden (Eggert 1994, S. 242)<br />
2.5. Aktivitäten für das Körpergleichgewicht<br />
• den Ballon <strong>mit</strong> einzelnen Fingern oder verschiedenen Handstellungen balancieren (Eggert<br />
1994, S. 242)<br />
• auf einem Bein den Ballon hochspielen (Eggert 1994, S. 242)<br />
• auf einem Bein hüpfen und den Ballon hochspielen (Eggert 1994, S. 242)<br />
• den Ballon senkrecht/waagrecht auf verschiedenen Körperteilen balancieren (Jackel 1999, S.<br />
107)<br />
2.6. Soziale Aktivitäten<br />
• <strong>mit</strong> Partner den Ballon zwischen den Köpfen (Oberkörpern) halten, da<strong>mit</strong> um die eigene<br />
Achse drehen (Eggert 1994, S. 242)<br />
• den Ballon über den Tisch schnipsen/pritschen auf einen Partner zu (Jackel 1999, S. 107)<br />
• sich den Ballon zuspielen (Eggert 1994, S. 242)<br />
• Geysir: Die Spieler stellen sich im Kreis auf. Der erste geht in die Kreis<strong>mit</strong>te und wirft den<br />
Ballon hoch in die Luft. Während er nun um den Kreis herum an seinen Platz zurückläuft,<br />
tritt der zweite Spieler in den Kreis und versucht, den aufgeworfenen Ballon zu fangen.<br />
(Schucan-Kaiser 1986, S. 127)<br />
• Ballonregen: Die ganze Gruppe hält alle Ballons in Bewegung. Kein Ballon sollte je den<br />
Boden berühren. Die Spieler, deren Ballons bei Musikabbruch am Boden liegen, führen eine<br />
Zusatzaufgabe aus (z.B. einmal um die Halle laufen, ein Lied singen o.ä.) (Schucan-Kaiser<br />
1986, S. 128)<br />
2.7. Akustische Aktivitäten<br />
• <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ballon verschiedene Geräusche erzeugen (Eggert 1994, S. 242)<br />
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• auf Zuruf bestimmte farbige, große, kleine Ballons hoch- bzw. sich zuspielen (Eggert 1994,<br />
S. 242)<br />
• sich durch den Ballon etwas zuflüstern (Eggert 1994, S. 242)<br />
2.8. Sonstiges<br />
• den Ballon in verschiedene Richtungen pusten (Eggert 1994, S. 242)<br />
Die getroffene Zuordnung kann nur ungefähr erfolgen, da der Großteil der Spiele gleichzeitig<br />
mehreren Bereichen zuzuordnen wäre.<br />
3. LITERATUR<br />
EGGERT, D.: Theorie und Praxis der psychomotorischen Förderung.<br />
Arbeitsbuch. Dortmund: borgmann 1994<br />
JACKEL, B.: Kinder orientieren sich. Spiele zur Entfaltung<br />
psychomotorischer Handlungskompetenz. Dortmund:<br />
borgmann 1999<br />
SCHUCAN-KAISER, R. (Red.): 1010 Spiel- und Übungsformen für Behinderte (und<br />
Nichtbehinderte). Schorndorf: Hofmann Schorndorf 1986<br />
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