Die Mineralien - AWO Mineraliengruppe
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* Jubiläumsausgabe 2008 * 5 Jahre <strong>AWO</strong> Kinder - <strong>Mineralien</strong>gruppe in Wendelstein *<br />
Das Quartär ist von einer Vielzahl lockerer<br />
Ablagerungen gekennzeichnet. <strong>Die</strong> über<br />
20 m mächtigen Sande ziehen sich auch<br />
in die Seitentäler wie Schwarzach und<br />
kleine Roth. Dünen und Flugsandablagerungen<br />
ziehen sich in einem breiten<br />
Band von Erlangen bis Altdorf. Im Süden<br />
des Nürnberger Reichswaldes erstrecken<br />
sich weitere große Flugsandbereiche bei<br />
Sperberslohe/Furth/Harrlach und am<br />
Anstieg des Burgsandsteins. Stellenweise<br />
wurde der Flugsand während der<br />
kaltzeitlichen Sommer zu Dünen<br />
aufgeweht. Das Material dafür stammte<br />
aus den westlich gelegenen Terrassen<br />
und Keuperverwitterungen. Im Osten<br />
Nürnbergs hat sich ein Flugsandbecken<br />
mit einer Ablagerungsmächtigkeit bis 40 m<br />
gebildet. Hier findet man in Ausdehnung<br />
und Tiefe die größten Flugsandvorkommen<br />
des Reichswaldes.<br />
HABBE (1997) konnte nachweisen, dass<br />
der Aufbau einer so mächtigen Lage aus<br />
einer Kombination von fluviatilen (durch<br />
Bäche und Flüsse transportiert) und<br />
äolischen (durch den Wind transportiert)<br />
Prozessen erfolgte und durch die abflussbegrenzende<br />
Muldenlage zwischen<br />
den Höhenzügen begünstigt wurde.<br />
7<br />
<strong>Die</strong> geologische Entstehung des<br />
Höhenzuges zwischen Worzeldorf und<br />
Wendelstein reicht ca. 240 Millionen Jahre<br />
zurück.<br />
Damals lagerte sich im Trias-Meer eine<br />
Schicht ab, die heute als oberer<br />
Burgsandstein bezeichnet wird. Risse,<br />
hervorgerufen durch starke Erdbebentätigkeit<br />
die auch zur Absenkung des<br />
Rheingrabens führte, ermöglichte aus<br />
großen Tiefen den Aufstieg von<br />
hydrothermalen Lösungen (mehrere<br />
hundert Grad heiße wässrige Lösungen)<br />
die sehr mineralreich waren.<br />
<strong>Die</strong>se Lösungen wandelten den<br />
grobkörnigen Sandstein in feinkörnigen<br />
und siliziumhaltigen Quarzit um, der<br />
dadurch sehr hart wurde und deshalb<br />
auch im Mittelalter zum Bau der<br />
Nürnberger Burg verwendet wurde.<br />
Beim Erkalten kristallisierte dann in den<br />
Spalten und Rissen die heute noch<br />
auffindbaren <strong>Mineralien</strong> wie Quarz<br />
(Bergkristall) und Baryt (Schwerspat)<br />
sowie Pseudomorphosen von Baryt nach<br />
Quarz. <strong>Die</strong> Bergkristalle von Wendelstein<br />
und die berühmten blauen Baryttafeln<br />
kann man mit etwas Glück noch heute<br />
finden.<br />
Durch Tiefbrunnenbohrungen festgestellte Gesteinsschichten (Nord-Süd Richtung)<br />
Klaus Pusch