KUNSTHISTORISCHES INSTITUT - koost - Universität zu Köln
KUNSTHISTORISCHES INSTITUT - koost - Universität zu Köln
KUNSTHISTORISCHES INSTITUT - koost - Universität zu Köln
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Köln</strong> Vorlesungsverzeichnis (generiert, vorläufig) Sommersemester 2012<br />
der künstlerischen Werkstoffe prominent in Erscheinung. Umso deutlicher wird diese Tendenz mit der<br />
Verwendung von traditionell „kunstfremden“ und nicht <strong>zu</strong>letzt auch „niederen“ Materialien im Nouveau<br />
Réalisme, in der Arte Povera oder in Entwicklung individueller Ikonographien bei Joseph Beuys, Dieter<br />
Roth oder Anselm Kiefer, die organische Stoffe wie Fett, Honig, Schokolade, Erde, Tierkörper oder<br />
Stroh für plastische und bildnerische Verfahren einsetzen. Ebenso unerforscht im Sinne ihrer materialen<br />
Eigenschaften und Konservierungsnotwendigkeiten sind moderne Werkstoffe wie Plastik oder neue<br />
bzw. elektronische Medien, die zentrale Komponenten in Konfigurationen der Gegenwartskunst bilden.<br />
Neben Bedeutungsfragen, die solche experimentellen Materialverarbeitungen aufwerfen, sind die<br />
materialästhetischen Besonderheiten auch als konservatorische Herausforderungen <strong>zu</strong> gewichten. In<br />
einer interdisziplinären Orientierung wird das Seminar die materialikonographischen Besonderheiten<br />
beispielhafter Positionen der Gegenwartskunst im Spannungsfeld ihrer kunsthistorischen Bedeutung und<br />
des restauratorischen Methodenspektrums untersuchen, Probleme aufzeigen und auch ethische Fragen der<br />
Bestandssicherung ansprechen. Die Veranstaltung, die im Team-Teaching konzipiert ist und im Institut für<br />
Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft an der Fachhochschule <strong>Köln</strong> stattfinden wird, verbindet<br />
historisch-beschreibende Werkanalysen mit Materialkunde und konkreten restaurierungspraktischen<br />
Untersuchungen. Zwei Tagesexkursionen werden im Rahmen des Seminars angeboten.<br />
Barth, Juliane, Kunst aus Papier. Zur Ikonographie eines plastischen Werkmaterials der zeitgenössischen<br />
Kunst , 2006.<br />
Raff, Thomas, Die Sprache der Materialien. Anleitung <strong>zu</strong> einer Ikonologie der Werkstoffe , Münster 2008.<br />
Rübel, Dietmar, Monika Wagner und Vera Wolf, Materialästhetik , Berlin 2005.<br />
Schneider, Romana, Original Resopal. Die Ästhetik der Oberfläche , Berlin 2006.<br />
Waentig, Friederike, Plastics in Art , Petersberg 2009.<br />
Wagner, Monika (Hg.), ABC des Materials. Blätter des Archivs <strong>zu</strong>r Erforschung der Materialikonographie ,<br />
Hamburg 1998-2001.<br />
Wagner, Monika und Dietmar Rübel, Sebastian Hackenschmidt (Hg.), Lexikon des künstlerischen Materials.<br />
Werkstoffe der modernen Kunst von Abfall bis Zinn , München 2002.<br />
Wagner, Monika, Das Material der Kunst. Eine andere Geschichte der Moderne , München 2001.<br />
Wagner, Monika und Dietmar Rübel (Hg.), Material in Kunst und Alltag (= Hamburger Forschungen <strong>zu</strong>r<br />
Kunstgeschichte. Studien, Theorien, Quellen , Bd. I, Berlin 2002.<br />
43308 Surrealismus und Fotografie<br />
2 SWS; Seminar; Max. Teilnehmer: 40<br />
Do. 17.45 - 19.15, 106 Seminargebäude, S25 H . W o l f<br />
Das Seminar will <strong>zu</strong>m einen einführen in die „fotografischen Bedingungen“ des Surrealismus und der Frage<br />
nachgehen, warum gerade das als „Lagerstätte des Realen“ (Krauss) fungierende Medium Fotografie ,<br />
die Ablehnung von Repräsentation (von André Breton etwa) <strong>zu</strong> hintergehen vermochte und sich damit als<br />
Illustrationsmedium surrealistischer Konzeptualisierungen eignete.<br />
Zum anderen sollen einige zentrale Begriffe und Vorstellungsfelder surrealistischer Kunst vorgestellt und<br />
anhand von in surrealistischen Publikationen verwendeten Fotografien (von Boiffard, Man Ray, Brassai<br />
u.a.m.) erläutert werden.<br />
Da die dem Surrealismus subsumierten Fotografien auf die unterschiedlichsten Gestaltungsmittel der<br />
Fotografie rekurrieren (wenn auch, wie z.B. Rosalind Krauss ausführt, der Schere, die in Montagen<br />
eingesetzt wird, die Dunkelkammermanipulationen vorgezogen wurden) so bietet es sich an, sich im<br />
Rahmen des Seminars mit diesen unterschiedlichen Verfahren anhand der Werke einiger der bekanntesten<br />
surrealistischen Fotografen auseinander<strong>zu</strong>setzen.<br />
Krauss, Rosalind, „Die fotografischen Bedingungen des Surrealismus [1981]“, in: dies. (Hg.), Die Originalität<br />
der Avantgarde und andere Mythen der Moderne. Hg. und mit einem Vorwort v. Herta Wolf , 1. engl. Aufl.<br />
1985, 1. dt. Aufl. Amsterdam u. Dresden: Verlag der Kunst 2000 S. 129-162.<br />
Krauss, Rosalind E., Jane Livingston u. Dawn Ades (Hg.), L'amour fou. Photography & Surrealism ,<br />
Ausstellungskatalog DC Corcoran Gallery of Art Washington, 09.-11. 1985, New York: Abbeville Press<br />
1985.<br />
Seite 4