Wi-LafiM LAFIM Aktuell
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4 Schwerpunktthema <strong>LAFIM</strong><strong>Aktuell</strong> 2/2009 | Mai 2009<br />
Wandel braucht perspektive<br />
Jahreskonferenz der <strong>LafiM</strong>-gruppe<br />
chorin … So lautete das Thema der<br />
diesjährigen Frühjahrstagung leitender<br />
Mitarbeitender vom 17. – 18. März in<br />
Chorin.<br />
Schwerpunkt war weder die Finanzkrise,<br />
noch das Zahlenwerk des <strong>LAFIM</strong>,<br />
sondern im Mittelpunkt standen die leitenden<br />
Mitarbeiter. Gemeinsam sollte<br />
herausgearbeitet werden, wie die Strategie<br />
und Neuausrichtung mit welchem<br />
Know how gestaltet werden soll, worauf<br />
es ankommt, welches Know how für den<br />
Wandel erforderlich ist, und wie leitende<br />
Mitarbeiter ihren Führungsaufgaben<br />
gerecht werden.<br />
Welchen herausforderungen müssen<br />
wir uns stellen?<br />
Im Eröffnungsreferat durch den Vorstandsvorsitzenden<br />
Christian Tölken<br />
wurde die Zukunftsstrategie vorgestellt<br />
und die dazu notwendigen Veränderungen<br />
in der Gesamtstruktur der<br />
<strong>LAFIM</strong>-Gruppe.<br />
Entscheidungen stellen uns natürlich<br />
die Frage nach dem „Warum“. Dieses<br />
Warum kann mit konkret umsetzbaren<br />
Vorteilen, sprich Synergieeffekten,<br />
beantwortet werden. „Synergo“ aus<br />
dem Griechischen bedeutet soviel wie<br />
Mitarbeit bzw. Zusammenwirken. Das<br />
passt hervorragend.<br />
Wenn wir von der <strong>LAFIM</strong>- Gruppe mit<br />
ihren Geschäftsbereichen und Tochter-<br />
für sie erkLärt:<br />
gesellschaften sprechen, dann können<br />
sich Kosten- Markt- und Qualitätssynergien<br />
ergeben, die wirtschaftlich<br />
und organisatorisch große Vorteile<br />
bringen: Kosteneinsparungen durch<br />
Effizienzsteigerung und Aufhebung von<br />
Mehrfachvorhaltungen, Verbesserung<br />
der Wahrnehmung am Markt, interne<br />
Konkurrenzen durch Zusammenwirken<br />
aufzuheben und nicht zuletzt Qualitätssteigerungen<br />
von Leistungs- und<br />
Unterstützungsprozessen zu forcieren,<br />
können wertvollen Nutzen bringen.<br />
Anschaulich wurden im Anschluss die<br />
Unternehmensprojekte und die Schwerpunktthemen<br />
der Geschäftsbereiche<br />
für das Jahr vorgestellt.<br />
Hier wurde erneut deutlich, dass das<br />
Interesse, was außerhalb des eigenen<br />
Geschäftsbereiches passiert, sehr hoch<br />
ist, dass nach vorn geschaut wird und<br />
Entwicklungspotenziale aufgezeigt<br />
werden.<br />
Veränderungen und<br />
Visionen<br />
Zwei Schlüsselfragen standen im Mittelpunkt<br />
des Fachbeitrages von Joachim<br />
Dettmann, Berlin.<br />
<strong>Wi</strong>e gestalten wir gemeinsam Veränderungen?<br />
VerbListern – schon wieder was neues<br />
teLtoW Nein, ganz neu ist „verblistern“ für den <strong>LAFIM</strong> nicht. In einigen<br />
Seniorenzentren laufen bereits Erprobungsprojekte.<br />
Verblistern bedeutet zunächst nur, Produkte in eine Blisterpackung abzufüllen.<br />
Im Gesundheitswesen ist damit die Verpackung von Medikamenten<br />
und insbesondere die patientenindividuelle Neuverblisterung von Medikamenten<br />
gemeint.<br />
In unseren Seniorenzentren verbringen die Pflegemitarbeitenden viel Zeit<br />
damit, die Medikamente aus den handelsüblichen Verpackungen zu entfernen<br />
und die Arzneimittel für jeden Patienten individuell in Einnahme-<br />
Dosetts zu stellen. Das wird je nach Einrichtung bisher wochenweise oder<br />
täglich durchgeführt.<br />
Dieses Stellen von Arzneimitteln bindet viel Zeit der qualifizierten Pflegekräfte,<br />
die so nicht direkt dem Patienten zugute kommt.<br />
Eine patientenindividuelle Verblisterung trägt dazu bei, Arbeitskapazitäten<br />
der Pflegekräfte wieder dem Patienten zugute kommen zu lassen. Neuere<br />
Systeme arbeiten dabei mit Folienschläuchen, in denen die Tabletten für<br />
jeden Einnahmezeitpunkt extra eingeschweißt werden.<br />
Die Herstellung dieser Folienschläuche erfolgt in einer speziellen Firma,<br />
dem Blisterzentrum Berlin-Brandenburg.<br />
<strong>Wi</strong>e funktioniert Verblisterung?<br />
Die Art der Verblisterung lässt sich individuell an die Bedürfnisse der Patienten<br />
bzw. der Bewohner der Pflegeeinrichtungen anpassen. Üblicherweise<br />
werden Wochenblister angefertigt, bei denen die Wochenrationen<br />
an Medikamenten in Folienschläuche abgefüllt werden.<br />
Die Auslieferung der Folienschläuche erfolgt einmal wöchentlich durch die<br />
Apotheke. In unseren Pflegeeinrichtungen wird dann der Schlauch in den<br />
Wochenspender des Patienten gepackt.<br />
Was verändert sich beim Arznei-Management für die Einrichtung?<br />
Mit dem Erhalt der Wochenblister entfällt für die Einrichtung das Stellen<br />
der dauerhaft zu verabreichenden Medikamente. Weil die Tabletten in den<br />
Folien bereits „vorgestellt“ sind, sollen diese Einzelfolien auch erst beim<br />
Verabreichen am Patienten geöffnet werden.<br />
Eine große Erleichterung ist auch, dass die Apotheke<br />
das Beschaffen der Rezepte beim Arzt übernimmt.<br />
In den Altenpflegeeinrichtungen werden wir die Verblisterung<br />
zur Entlastung der Mitarbeitende zügig flächendeckend<br />
einführen.<br />
Ulrike Bennewitz,<br />
Geschäftsbereichsleiterin<br />
Dienste für Menschen im Alter – Mitte<br />
Gruppenarbeit während der Tagung<br />
Mit welcher Führungskultur und Vision<br />
tragen wir dazu bei unser Unternehmen<br />
erfolgreich am Markt zu halten?<br />
Den Blick von unseren <strong>LAFIM</strong>-Führungsgrundsätzen<br />
auf Change–Management<br />
zu richten war ein wichtiger Erkenntnisgewinn.<br />
Mitarbeiter müssen Veränderungen verstehen<br />
und mittragen wollen. Change-<br />
Management ist in erster Linie Umgang<br />
mit Menschen, verbindet die Gefühlswelt<br />
und Bedürfnisse der Mitarbeiter<br />
mit den Zielen des Unternehmens und<br />
ist erfolgreich, wenn wir Mitarbeiter als<br />
Wesen mit Ängsten, Hoffnungen und<br />
Träumen behandeln und nicht zu „lästigen<br />
Erfüllungsgehilfen“ degradieren.<br />
In den anschließenden Gruppenarbeiten<br />
war die Gelegenheit gegeben,<br />
Führung und Alltag zu reflektieren und<br />
Handlungsszenarien zu entwickeln.<br />
MichaeL hoLZhauer<br />
Text<br />
zum Interviewpartner<br />
<strong>LafiM</strong>-aktuell (L-a): herr holzhauer,<br />
seit april 2008 sind sie prokurist der<br />
<strong>LafiM</strong> mobil gemeinnützigen gmbh.<br />
Was sind ihre konkreten aufgaben?<br />
MichaeL hoLZhauer: Sie liegen in<br />
der Führung des operativen Geschäfts,<br />
der strategischen Ausrichtung, der Festlegung<br />
und Überwachung der Zielvorgaben<br />
für die Leitungen, in Abstimmung<br />
mit der Geschäftsführung.<br />
L-a: Manchem ist aufgefallen, dass sie<br />
mit „ppa.“ unterschreiben. Was verbirgt<br />
sich hinter dieser abkürzung?<br />
MichaeL hoLZhauer: ppa. steht für<br />
per procura. Es ist eine internationale<br />
Abkürzung und stattet den Inhaber<br />
mit Handlungsvollmachten aus. Mit<br />
der Handelsregistereintragung habe<br />
ich eine umfassende Handelsvollmacht<br />
nach dem Handelsgesetzbuch. Ich kann<br />
alle gerichtlichen und außergerichtlichen<br />
Verhandlungen bestreiten, meine<br />
Unterschrift ist rechtsverbindlich. Ich<br />
verfüge über eine Gesamtprokura und<br />
tätige das laufende Geschäft in vollem<br />
Umfang.<br />
L-a: das heißt, sie dürfen auch personalentscheidungen<br />
treffen?<br />
MichaeL hoLZhauer: Ja, sowohl die<br />
Anstellung als auch die Beendigung eines<br />
Dienstverhältnisses oder sonstige<br />
Vertragsabschlüsse kann ich eigenständig<br />
tätigen.<br />
L-a: in den zurückliegenden Monaten<br />
konnte in den <strong>LafiM</strong>-Medien immer<br />
wieder von eröffnungen neuer dienste<br />
der <strong>LafiM</strong> mobil berichtet werden. Was<br />
ist ihr neuester dienst.<br />
MichaeL hoLZhauer: Das ist die Tagespflegeeinrichtung<br />
„Richard Kirstein“<br />
in Templin. Sie wurde am 1. März 2009<br />
in Betrieb genommen. Die offizielle Eröffnung<br />
und die Entsendung der Mitarbeitenden<br />
erfolgte am 10. März.<br />
L-a: das pflegeerweiterungsgesetz<br />
sagt, um es auf einen punkt zu bringen,<br />
pflege „ambulant vor stationär“. Welche<br />
Ziele hat <strong>LafiM</strong> mobil aus dieser<br />
sicht für die nächsten Monate?<br />
Wertediskussion<br />
begonnen<br />
„Wertschöpfung durch Wertschätzung,<br />
Werte, Unternehmensphilosophie und<br />
Kultur“ so lautete der abschließende thematische<br />
Vortrag von Christian Tölken.<br />
Werte sind in aller Munde und insbesondere<br />
in der Finanzkrise wird breit<br />
über Werte diskutiert. Welche Werte<br />
gelten und welchen Einfluss haben sie<br />
auf die Kultur des Unternehmens. Was<br />
ist uns heute wie viel wert?<br />
Als diakonischer Dienstleister sind wir<br />
selbst ein stark wertorientiertes Unternehmen.<br />
Aber welchen Einfluss haben<br />
Werte tatsächlich auf das Führungsverhalten<br />
und auf die Dienstleistungs- und<br />
Unternehmenskultur im <strong>LAFIM</strong>? In den<br />
Arbeitsgruppen, die auf den Vortrag<br />
folgten, konnte dies nur angerissen<br />
MichaeL hoLZhauer: Dies ist nicht<br />
nur die politisch gewollte, sondern auch<br />
unsere strategische Ausrichtung, gefordert<br />
vom Kuratorium und vom Vorstand.<br />
Diese Dienste werden wir ausbauen,<br />
überall da, wo es strukturell und wirtschaftlich<br />
sinnvoll erscheint.<br />
L-a: bisher gibt es drei unterschiedliche<br />
dienste in der <strong>LafiM</strong> mobil: diakonie-<br />
sozialstationen, tagespflegen und die<br />
alltagshilfe „Lebensnah“. planen sie<br />
weiteres?<br />
MichaeL hoLZhauer: Grundsätzlich<br />
ja. <strong>Wi</strong>r werden natürlich dort, wo der<br />
<strong>LAFIM</strong> stationäre oder teilstationäre<br />
Einrichtungen hat, weitere Angebote<br />
aufbauen.<br />
L-a: gibt es zurzeit konkrete planungen<br />
für neue standorte?<br />
MichaeL hoLZhauer: Ja, die gibt<br />
es. <strong>Wi</strong>r wollen die Alltagshilfen „Lebensnah“<br />
näher an die Diakonie-Sozialstationen<br />
anbinden und Synergien<br />
nutzen. Das zweite große Ziel ist die<br />
Stadt Brandenburg an der Havel. Dort<br />
wollen wir einen übergreifenden ambulanten<br />
Dienst in Zusammenarbeit mit<br />
der Behindertenhilfe bis zum Ende des<br />
3. Quartals 09 aufbauen.<br />
L-a: seit dem 1. März 2009 ist simone<br />
panzram referentin bei LafM mobil.<br />
Welche aufgaben hat sie?<br />
werden. Deutlich wurde aber: es besteht<br />
ein Bedarf danach, sich wiederum<br />
mit dem Thema zu beschäftigen.<br />
In der Auswertung der Jahreskonferenz,<br />
die zum ersten Mal über die neue Unternehmensplattform<br />
SharePoint lief,<br />
wurde eine sehr positive Resonanz auf<br />
die Themen und die Atmosphäre von<br />
den Teilnehmern rückgemeldet. Insbesondere<br />
erhielt auch das Hotel Chorin<br />
positive Bewertungen. 2/3 aller Teilnehmenden<br />
bewerteten die Tagung als<br />
„gut“, ein Drittel sogar als „sehr gut“.<br />
Das ist doch ein<br />
gutes Zeichen!<br />
Mobile <strong>LafiM</strong> mobil<br />
interview mit prokurist Michael holzhauer<br />
Barbara Weigel,<br />
Leiterin des<br />
Geschäftsbereiches<br />
Dienste für<br />
Menschen mit<br />
Behinderungen<br />
MichaeL hoLZhauer: Sie unterstützt<br />
die Geschäftsführung und die<br />
Leitungen vor Ort.<br />
Frau Panzram hat die Leitungsaufgaben<br />
für die Potsdamer Einrichtungen<br />
komplett an die Pflegedienstleitungen<br />
(PDL) übertragen und widmet sich überregionalen<br />
Aufgaben. Ihre langjährigen<br />
Erfahrungen auf den Gebiet der Tagespflege<br />
werden wir nutzen und an die<br />
PDL`s weitergegeben. Ebenso wird sie<br />
das QMS für diesen Bereich mit aufbauen.<br />
L-a: und wo ist die referentin für die<br />
diakonie-sozialstationen?<br />
MichaeL hoLZhauer: <strong>Wi</strong>r haben vor,<br />
für diesen speziellen Bereich auch eine<br />
Referentin anzustellen. <strong>Wi</strong>r sind auf der<br />
Suche nach einer fachlich geeigneten<br />
Person.<br />
L-a: Leser von <strong>LafiM</strong>-aktuell interessieren<br />
auch Zahlen. <strong>Wi</strong>e viele Mitarbeitende<br />
sind bei <strong>LafiM</strong> mobil beschäftigt?<br />
MichaeL hoLZhauer: Es sind 86<br />
Mitarbeitende. Umgerechnet sind das<br />
ca. 55 Vollzeitstellen. Eine der größten<br />
Sorgen bereitet uns der Fachkräftemangel!<br />
L-a: heißt das, sie würden auch Jugendliche<br />
zu fachkräften ausbilden<br />
wollen?<br />
MichaeL hoLZhauer: Nicht nur<br />
Jugendliche. Die Ausbildung ist ein<br />
zentrales Thema der <strong>LAFIM</strong> mobil. <strong>Wi</strong>r<br />
haben fähige Mitarbeitende, die wir<br />
durch Weiterbildung, Fortbildung oder<br />
Erwachsenenqualifizierung stärken und<br />
auch motivieren können.<br />
L-a: <strong>Wi</strong>e wird die <strong>LafiM</strong> tochter <strong>LafiM</strong><br />
mobil mittelfristig aufgestellt sein?<br />
MichaeL hoLZhauer: Das Ziel ist<br />
nicht nur mittel-, sondern auch langfristig<br />
zu denken. <strong>Wi</strong>r wollen in Verbindung<br />
mit unseren Seniorenzentren an<br />
so vielen Standorten wie möglich einen<br />
ambulanten Dienst und/oder ein Tagespflege-Angebot<br />
aufbauen. Mittelfristig<br />
heißt: Manifestierung der momentanen<br />
Standorte und Weiterentwicklung in<br />
Ballungszentren, wie z. B. in der Stadt<br />
Brandenburg und Qualitätssicherung.<br />
Das Gespräch führte Horst Gürtler