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Arbeitsbericht 2004/2005

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4.2. „Ambulant vor stationär“ –<br />

welche Bedeutung hat diese Forderung vor dem<br />

Hintergrund der neuen Finanzierungsmodalitäten<br />

am Beispiel des Betreuen Wohnens?<br />

Die Übernahme bisheriger überörtlicher Aufgaben durch die<br />

Kommunen birgt die Chance, dass Angebote bedarfsgerechter<br />

geplant und umgesetzt werden. Die Kommune als Kostenträger<br />

kennt die Situation vor Ort und kann den Bedarf der<br />

Menschen entsprechend einschätzen.<br />

Die Bedeutung des Ambulanten Betreuten Wohnens für psychisch<br />

kranke Menschen hat in den letzten Jahren zugenommen,<br />

das Diakonische Werk erhöhte seine Platzzahlen kontinuierlich<br />

auf heute 98 Plätze. Die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

werden älter. Lag der Altersdurchschnitt vor zehn Jahren<br />

noch bei 30 Jahren, so liegt er heute bei 43 Jahren. 20 Prozent<br />

der Bewohner sind mittlerweile älter als 50 Jahre. Vor<br />

diesem Hintergrund zeichnet sich zunehmend ein neuer Bedarf<br />

nach Betreutem Wohnen für ältere psychisch kranke Menschen<br />

mit altersbedingt erhöhtem Hilfebedarf ab. Das Ziel ist,<br />

diesen Menschen ein Leben im Rahmen des ambulanten<br />

Wohnens zu ermöglichen und einen Umzug in ein Wohnheim<br />

für psychisch kranke Menschen oder in ein Altenpflegeheim<br />

so lange es geht zu verhindern.<br />

Deshalb werden Konzepte Betreuten Wohnens für diese Personengruppe<br />

notwendig, die den erhöhten Betreuungsbedarf<br />

dieser Menschen berücksichtigen. Eine kontinuierliche Betreuung<br />

vor Ort, hauswirtschaftliche Leistungen inkl. regelmäßiger<br />

Mahlzeiten und Trainingsprogramme zum Erhalt der Selbständigkeit<br />

sind Bestandteile eines solchen Konzeptes.<br />

Das Diakonische Werk Karlsruhe hat ein solches Konzept erstellt<br />

und ist in Verhandlung mit der Stadt Karlsruhe (Stand<br />

Dezember <strong>2005</strong>). Ziel ist die Eröffnung einer Wohngemeinschaft<br />

mit fünf bis sieben Plätzen im Jahre 2006.<br />

Betreutes Wohnen<br />

für psychisch kranke Menschen<br />

Wohngemeinschaften mit 38 Plätzen<br />

Betreutes Einzel- und Paarwohnen mit 34 Plätzen<br />

Begleitetes Familienwohnen mit 12 Plätzen<br />

Appartementhaus in der Rüppurrer Straße<br />

mit 16 Plätzen<br />

9,4 Personalstellen<br />

Stephanienstraße 98, Telefon (0721) 167-222<br />

NEU<br />

NEU<br />

Foto: Angelika Schmidt<br />

5. Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 21 –<br />

die Zweckbetriebe<br />

Aus der Kleiderkammer im Keller einen ansprechenden Laden<br />

mit Einkaufsmöglichkeiten für Menschen mit geringem Einkommen<br />

zu schaffen – das war 1999 für das Diakonische Werk die<br />

Intention gewesen, ins Second-Hand-Geschäft einzusteigen.<br />

Zweckbetriebe<br />

„Jacke wie Hose“ – Winterstraße 3<br />

„Rappelkischt“ (rund ums Kind) – Winterstraße 7<br />

Second-Hand-Kaufhaus „KASHKA“ – Karlstraße 90<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo bis Fr 9.00 bis 18.00 Uhr, Sa 9.00 bis 13.00 Uhr<br />

Mittlerweile hat sich aus dieser Idee ein Gesamtkonzept entwickelt,<br />

das in mehreren Second-Hand-Geschäften umgesetzt<br />

wird. Die Kernpunkte des Konzeptes sind:<br />

■ Einkaufsmöglichkeiten vor allem für Menschen mit geringem<br />

Einkommen (Sozialhilfeempfänger, arbeitslose Menschen,<br />

Rentner, Familien, Studenten, usw.): Ca. 12.000 Kunden<br />

kaufen im Monat in den Diakonieläden ein.<br />

■ Feste Arbeitsplätze für ehemalige Empfänger von Sozialhilfe:<br />

In den Läden konnten in den vergangenen 5 Jahren<br />

19 feste Arbeitsplätze eingerichtet werden.<br />

■ Recycling von Dingen, die wieder verwertbar sind: 75 Tonnen<br />

Sachspenden (Kleidung, Hausrat) und 600 Möbelstücke<br />

werden pro Monat gespendet<br />

■ Unterstützung der sozialen Arbeit, sowie Förderung von sozialen<br />

Projekten im Diakonischen Werk mit Hilfe der Erlöse:<br />

25.000 Euro flossen in Projekte, die von Spenden getragen<br />

werden.<br />

Die Erlöse fließen außerdem verstärkt in Arbeitsbereiche des<br />

Diakonischen Werks, um den kontinuierlichen Rückgang kirchlicher<br />

und öffentlicher Mittel auszugleichen. Damit kann das<br />

Diakonische Werk wichtige Arbeitsbereiche sichern, die anders<br />

kaum mehr finanzierbar wären. Einer der Höhepunkte im Berichtszeitraum<br />

war die Eröffnung des Second-Hand-Kaufhauses<br />

KASHKA am 1. Juli <strong>2004</strong>. Auf einer Verkaufsfläche von<br />

1.600 qm konnte nun endlich ein Non-Food-Vollsortiment unter<br />

einem Dach angeboten werden.

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