Last Try Magazine - Muckefuck Skateboards Tyrol

„Die KiDS
veRbRinGen
HeutzutAGe
viel zu viel
zeit voR
Glotze unD
CoMPuteR“
antonio aiello - kickfliP
clemenS nechanSky
ante, du hast mit 2010 ein sehr ereignisreiches Jahr hinter dich
gebracht, einige Contests gewonnen, einige touren und trips
mit emerica, Volcom und den yama boyz gemacht, eine Menge
coverage und interviews in Magazinen gehabt, dein knie zerstört
und einen super part im emerica europe clip im „stay gold“ Video
gehabt. Was war dein persönliches Highlight 2010 und was
absoluter tiefpunkt?
mein persönliches „highlight“ war eigentlich, dass ich seit ende
Juni mit dem Zivildienst fertig bin und endlich Zeit gehabt hätte,
um zu skaten. das ganze hat sich dann aber um einige monate
verschoben, woran mein persönlicher tiefpunkt des Jahres schuld
ist. ich habe mir nämlich eine Woche vor Zivildienstende bei dem
emerica Wild in the Streets in london eine Verletzung zugezogen,
durch die ich dann einige monate nicht skaten konnte. eben die
kniesache.
Hast du damit gerechnet, dass man dir die letzten tricks im emerica
europe part gibt?
damit gerechnet? natürlich habe ich nicht damit gerechnet, aber
es hat mich schon sehr gefreut. ich habe eigentlich auch nie darüber
nachgedacht, ob ich da jetzt die letzten tricks oder sonst was
haben werde. ich habe einfach versucht so viel es geht, neben dem
Zivildienst, zu filmen, was nicht so einfach war.
Wie hat dir persönlich das neue emerica Video gefallen? Welche
Parts haben dir am besten getaugt und welcher war die größte
Überraschung?
das Video als gesamtwerk finde ich super. ich mag den Soundtrack,
wie es gefilmt und geschnitten ist. die besten Parts haben
meiner meinung nach Westgate, Provost, reynolds und romero.
überrascht hat mich der switch Part von hsu. ich glaube,
er ist der erste mit einem reinen switch Part und es kam
ziemlich unerwartet.
Was sind deine persönlichen kriterien, ob dir ein Video
Part eines Fahrers gefällt oder nicht? Die individuelle
art wie jemand die tricks macht, trick Härte, Lines, geschwindigkeit,
trickauswahl, spot auswahl, Vielseitigkeit,
oder ein Mix aus allem?
Ja schon irgendwie ein mix aus allem, was du da jetzt
aufgezählt hast. aber eines hast du vergessen, nämlich
den Soundtrack. der Soundtrack macht meiner meinung
nach sehr viel aus und sollte halt zum Skaten passen.
Stell dir mal vor nick trapasso hätte Slayer im Part oder
emmanuel „highspeed“ guzman Sleepwalk von Santo
und Johnny. Weißt du was ich meine? außerdem ist es
bei mir so, wenn mir der Soundtrack überhaupt nicht gefällt,
sehe ich mir den Part meistens kein zweites mal an,
auch wenn das Skaten noch so gut ist.
Wie denkst du über ein so perfektioniertes, computerspielartiges
stunt skaten, wie es andrew reynolds im
Video zeigt? kann es da in zukunft noch eine steigerung
geben?
Was meinst du, wie wirkt sich das auf zukünftige generationen
an skatern aus, die mit solchen Video parts aufwachsen?
(abschreckend demotivierend oder als neuen
standard annehmend)
ich sehe mir seine Parts gerne an. aber nicht weil er die
tricks so perfekt macht, sondern weil er so überdimensi-
onal hoch und kontrolliert über die gaps fliegt. mich würde
es nicht stören, wenn er mal eine hand am boden hätte.
das macht den trick doch nicht schlechter. aber ihn scheint
es zu stören und wenn er in der lage ist, fünf mal die fünfer
blöcke bs 360 zu machen und er bock dazu hat, soll er es
doch machen. ist doch sein ding. und ja, Steigerungen wird
es immer geben, aber halt in anderer form z.b. mit lines
oder technischeren tricks. auf zukünftige generationen
wird sich das wahrscheinlich so auswirken, dass sie noch
härter fahren werden, wenn sie auf eine solche art von
Skateboarding stehen. aber es gibt so viele verschiedene
arten zu skaten, von denen die kids beeinflusst werden,
dass es nicht unbedingt in diese richtung gehen muss..
Du fährst ja jetzt auch schon etwas länger skateboard und
hast somit auch schon einige Veränderungen der skateboardwelt
miterlebt. Was meinst du, wie hat sich skateboarden
in den letzten 10 Jahren verändert?
Vor 10 Jahren sind die meisten leute fast nur gaps und rails
gefahren. Während der letzten Jahre ist dann bowlskaten
wieder stärker gekommen und jetzt fahren viele sowohl
transition als auch Street. außerdem spielt sich jetzt sehr
viel im internet ab. es gibt kaum mehr ganze Skatevideos in
Skateshops zu kaufen, sondern nur einzelne internetclips,
was ich schade finde. und natürlich hat sich in den letzten
10 Jahren die Popularität von Skateboarding gesteigert und
so bestimmte firmen in das Skateboardbusiness gelockt,
die vorher nix damit zum tun haben wollten und jetzt wegen
der dicken Scheine dabei sind. don´t do it!
um richtig gut skateboardfahren zu lernen, braucht es viel ausdauer,
enthusiasmus und geduld. Denkst du, es lässt sich in der heutigen
generation an kindern und Jugendlichen eine gesellschaftlich
beeinflusste Verhaltensentwicklung feststellen, die einen einfluss
auf die entwicklung unserer skateboard kultur genommen hat?
früher ist man aufs Skateboard gestiegen um Spaß zu haben. man
machte es, weil man es machen wollte. heute kommt es mir so vor,
als würden viele kids aus dem grund skaten, weil sie reich, gesponsert
oder ryan Sheckler werden wollen. die medien beeinflussen
das ganze natürlich, indem sie den kids ein falsches bild vom Skaten
vermitteln wie in den ganzen mtV Sendungen. die kids verbringen
heutzutage viel zu viel Zeit vor glotze und computer, die sie in diese
richtung beeinflussen. und der grund dafür wiederum ist, dass die
eltern heutzutage zu wenig Zeit für ihre kinder haben, weil sie z.b.
alleinerziehend sind und noch arbeiten müssen, um überleben zu
können. da überlässt man die erziehung gezwungener maßen dem
fernseher oder dem internet.
Wie viele skateboarder hast auch du mit relativ schmalen boards
angefangen zu fahren und im Laufe der Jahre zu immer breiteren
boards gewechselt und bist inzwischen bei 8.25“ gelandet. erklär
mal, wie und warum es zu der entwicklung kam. Was ist der Vorteil
von breiteren boards?
Wie es dazu kam, weiß ich nicht mehr... wahrscheinlich wollte ich was
neues ausprobieren. ich habe dann gemerkt, dass sich ein breites
board unter den füßen für mich besser anfühlt und ja.... dann sind sie
halt immer breiter geworden. anfangs flipt es sich etwas schwerer,
aber da gewöhnt man sich dran. doch schlussendlich muss jeder für
sich wissen, was er für ein board fahren will. gut anfühlen sollte es
sich halt. .
antonio aiello - 360 fliP.
landon Stirling.
erzähl mal, wohin dich dein skateboard leben im
letzten Jahr alles geführt hat, ich meine natürlich
alles außer krankenhaus bregenz…Waswaren so die
interessantesten eindrücke (Menschen, städte, natur,
spots, erfahrungen, kulturen, was dir so einfällt.
Der ganze scheiß muss ja wohl auch für irgendetwas
anderes gut sein, als sich nur stumpf den beton runter
zu schmeißen.).
am aufregendsten war für mich meine erste Skateboardtour.
das war glaube ich auch so ziemlich das
erste mal, dass ich, seitdem ich in Österreich wohne,
mal von hier weg kam. ich war 14, hatte beide arme
eingegipst und bin auf eine dreiwöchige tour mit den
gebrüder braudisch und marent von lugano nach
milano, dann nach Südfrankreich und noch nach lyon
gefahren. da war ich auch das erste mal bewusst am
meer und seitdem liebe ich es. nur konnte ich nicht
baden gehen, da ich ja zwei gipse hatte. es war hochsommer!
aber Skaten war super. Was mir auch sehr
gefallen hat, war algorta in nordspanien, wo ich vor
etwa eineinhalb Jahren mit linus, henry und Victor
war. Zufällig sind wir dort dann auf die linz crew
gestoßen, was ziemlich cool war! Wir habe drei Wochen
lang nur am Strand gepennt ohne Zelt, nur mit
Schlafsack. das auto war unser lager. es war eine super
Zeit! mit dem rauschen der Wellen einzuschlafen
und von der Sonne, die auf den Schlafsack brennt, total
voll geschwitzt, mit drei Stunden Schlaf und mit einem
kater geweckt werden und dann direkt ins meer!
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