Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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§ 3. Die Kankenas schwanken zwischen den beiden
Parteien.
Dennoch war die Entfremdung beider Häuptlinge nicht
mehr unbekannt geblieben. Am 25. April schloss Ocko mit
den Kankenas einen Vertrag, der ihn vor Angriffen von ihrer
Seite schützen sollte. Die vier Söhne Hickos von Wittmund 1 ),
Hedde, Tanne, Here und Ine wie auch ihr Vetter 2 ) Moritz bekunden,
dass sie sich freundlich mit Ocko dahin vereinigt,
ausgeglichen und vertragen hätten, dass weder sie noch jemand
in ihrem Auftrage künftighin gegen Ocko, seine Erben
oder Untertanen eine gerichtliche Klage oder Fehde veranlassen
sollten 3 ). Sie wollen Ockos gegenwärtigen Besitz an Schlössern,
Landen und Leuten unangetastet lassen und bestätigen den
Sühnebrief, den der Bischof Otto 4 ) zu Bremen früher zwischen
beiden Parteien vermittelt hatte 5 ). Da diese Parteien nicht
näher bezeichnet sind und der Sühnebrief Bischof Ottos, soweit
ich sehe, nicht erhalten ist, so sind die einzelnen Punkte
des Zwistes nicht zu erkennen. Die Lebensbeschreibung
Arnold Krevelds berichtet, dass Keno früher die Kankenas aus
ihrer Heimat Wittmund vertrieben habe 6 ). Diese Angabe
reiht sich sehr wohl in den sonst bekannten Zusammenhang
der Dinge ein.
Als im Jahre 1400 die Hansestädte in der Osterems die
Vitalienbrüder mit Erfolg bekämpft hatten, erreichten sie durch
geschickte Verhandlungen mit den damals in Ostfriesland sich
feindlich gegenüberstehenden Parteien Kenos und Hiskos von
Emden, dass ihnen als fester Stützpunkt im Lande am 23. Mai
') Vgl. unten Anm. 6.
3 ) Vgl. Friedl. 541: Und ick Hidde Kancken, des vorben. Tannen
broeder, unde Mauritius Kanckens, dersulven Tannen unde Hidden vetter.
bischof.
3 ) Eb. 331.
4 ) Von 1395 bis 1406 war Otto von Braunschweig Bremer Erz-
6 ) Friedl, 331.
6 ) Emder Jahrbuch II, H. 2, S. 76: Et potenciores patrie, scilicet
filios Kanonis in Witmont, et Isken, prepositum in Eemda, et alios, quos
Keno prius a patria expulit, ipse ad propria cedere concessit (nämlich
Focko Ukena).