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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 34 —<br />

des Grafen von Hoya 1 ). Wie stark die Streitmacht der<br />

Verbündeten war, ist genau nicht zu bestimmen, doch<br />

gibt uns Rynesberch-Schene einen Anhalt durch seine Angabe<br />

von 600 Rittern und Knechten, ohne Schützen und Fussgänger,<br />

und die weitere Bemerkung, dass die Friesen anfangs noch<br />

nicht 50 Mann stark, die Verbündeten aber in 10—20facher<br />

Uebermacht gewesen seien. Man kann also zu den 600 Reitern<br />

noch etwa 3—400 Schützen und Fussknechte rechnen, die<br />

Gesamtstärke des erzbischöflichen Heeres zu etwa 1000 Mann<br />

annehmen 2 ).<br />

Mit diesem beträchtlichen Aufgebot brachen die Verbündeten<br />

nach der Angabe Rynesberch-Schenes am 25. September<br />

von Oldenburg auf. Dem scheint der Brief Konrads<br />

von Diepholz an den Osnabrücker Rat vom 20. September 1426<br />

zu widersprechen, welcher mitteilt, dass der Graf am nächsten<br />

Dienstag, also schon am 24. September, mit seinen Freunden<br />

Detern einschliessen wolle. Aber der Widerspruch erklärt<br />

sich leicht, wenn man, was ja ausserordentlich nahe<br />

liegt, annimmt, dass der Aufbruch einen Tag später, als ursprünglich<br />

beabsichtigt, erfolgt ist. Der Weg von Oldenburg<br />

bis Detern beträgt in der Luftlinie ziemlich 40 Kilometer.<br />

Würde die Länge auch allenfalls gestatten, ihn in einem Tage<br />

zurückzulegen, so schliesst die Beschaffenheit des Weges, besonders<br />

in seinem letzten Teile, das aus.<br />

Apen und Bokel einerseits, Detern andrerseits sind durch<br />

die schwer passierbare Niederung des Aper Tiefes getrennt.<br />

Ein Anhalt für die Marschrichtung ist in der Erwähnung der<br />

') Vgl. Bremisches Urkundenbuch V, S. 124 und W. v. Hodenberg,<br />

Hoyer Urkundenbuch I, Nr. 421, S. 260.<br />

2 ) Kahler, a. a. 0. S. 46, meint, diese Zahl sei in dem von Stüve<br />

zitierten Brief Konrads von Diepholz genannt; vgl. jedoch das oben mitgeteilte<br />

Regest. Der münstersche Chronist Arnd Bevergern dagegen und<br />

die Kölner Jahrbücher nennen tatsächlich diese Zahl, während ihre Angabe,<br />

dass Bischof Heinrich von Münster den Verbündeten 200 Reiter<br />

und Knechte gesandt habe, abzulehnen ist, da er mit Focko Ukena verbündet<br />

war. Ebensowenig kann von einer Teilnahme der Herzöge von<br />

Braunschweig und Sachsen wie der Bischöfe von Osnabrück und Hildesheim<br />

die Rede sein. Vgl. Deutsche Städtechroniken, B. 13 (Köln 2), S 157.

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