Die Bürgermeister von Röbel bis 1945.pdf
Die Bürgermeister von Röbel bis 1945.pdf
Die Bürgermeister von Röbel bis 1945.pdf
- TAGS
- doc.amt-roebel.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Von 1901 <strong>bis</strong> 1933 gehört das Amt dem Rechtsanwalt<br />
Hermann Warncke. Mit der Machtübergreifung Hitlers<br />
sehen wir dann auch <strong>bis</strong> 1944 einen NSDAP- Mann an<br />
der Spitze der Stadtverwaltung, den Juristen und Ober-<br />
leutnant d. Res. Dr. Walter Betin, der nach 1942 an der<br />
Ostfront als Mitglied der Luftwaffe <strong>Die</strong>nst tat. Während<br />
Seiner Abwesenheit führte der Ratsherr Niesche die Amts-<br />
geschäfte <strong>bis</strong> zum Kriegsende weiter. Er war es, dem wir<br />
es verdanken, daß nicht ein auch <strong>von</strong> B.M. Dr. Betin be-<br />
fürwortetes, <strong>von</strong> der NSDAP entworfenes neues Stadtwap-<br />
pen eingeführt wurde mit einem Wolfshaken an Stelle des<br />
Petrischlüssels, welcher die Wehrhaftigkeit des Bürger-<br />
schaft symbolisieren sollte.<br />
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Fazit:<strong>Die</strong> Zeit der <strong>Röbel</strong>er <strong>Bürgermeister</strong> <strong>von</strong> Gnaden des Rates der Stadt dauerte rund 450 Jahre<br />
und zeigt eine Häufung der Amtsnachfolge innerhalb <strong>von</strong> wenigen Familien <strong>bis</strong> in das 18. Jhdt.<br />
hinein: <strong>von</strong> Abendrot über Wademeister, Wernecke, Schröder <strong>bis</strong> Gerlach, die größtenteils<br />
untereinander oder mit anderen Ratsmitgliedern verwandt waren.<br />
<strong>Die</strong> Machtbefugnisse der <strong>Bürgermeister</strong> blieb während dieser Zeit beschränkt ebenso wie ihr Salär.<br />
Schliesslich waren die Ratsämter noch <strong>bis</strong> Mitte des 17.Jhdts. Ehrenämter. Erst danach begann man<br />
mit einer festgesetzten bescheidenen Entlohnung. Aber man teilte sich ja die Macht in der Stadt<br />
innerhalb der Magistratsfamilie. Es kann also während dieser langen Phase durchaus <strong>von</strong> einer<br />
Oligarchie gesprochen werden.<br />
Das 19. und 20. Jhdt. sah dagegen in <strong>Röbel</strong> über 130 Jahre hinweg nur Ortsfremde als <strong>Bürgermeister</strong>,<br />
deren Einsetzung <strong>von</strong> oben verfügt wurde.<br />
Der Kreis zu dem letzten, wohl Mitte des 13. Jhdts <strong>von</strong> den Bürgern gewählten „Magister civium“<br />
schliesst sich 2005 nach rund 750 Jahren mit der Wahl unseres jetzigen, in <strong>Röbel</strong> aufgewachsenen<br />
<strong>Bürgermeister</strong>s Heinz-Fritz Müller, der auch in Personalunion als Verwaltungschef dem Amte<br />
<strong>Röbel</strong>-Müritz vorsteht.<br />
<strong>Röbel</strong>/ Müritz, 27. 08. 2010