40 // INNOVATION LTE Manche Digital Immigrants werden sich noch mit Schaudern an die Anfänge der digitalen Datenübertragung erinnern <strong>–</strong> das Summen und Surren in einer Ecke der Wohnung, während des Internet- Surfens, oder das unmelodische dü-dü-dü beim Einwählen ins Internet. Immer ein wenig Spannung, ob das Modem die Verbindung zum World Wide Web auch schaffen würde. // iNeS SCHMiedMaieR
D ann der zeilenweise Aufbau von Bildern, falls der Webdesigner sie nicht webkonform komprimiert hatte. Minutenlanger Download von E- Mails, denen ein zu großes Attachement angehängt war … Geübte deaktivierten im Browser die Anzeige von Grafiken beim Surfen sogar, um Textinformationen schneller laden zu können. Ach ja, und telefonieren konnte man auch nicht zur gleichen Zeit. Zumindest nicht vom Festnetz, denn in der Buchse für das Telefon steckte ja das Modemkabel. ortSunabhänGiGer breitband-internetZuGanG mit 4G-Standard Die Kids von heute, deren Finger mit den Touch-Screens ihrer Mobile Devices bereits verwachsen zu sein scheinen, können sich das gar nicht mehr vorstellen. Für sie ist die Übertragung von Sprache, Daten, Videos und Bildern von einem einzigen Gerät selbstverständlich geworden. Was heute in den eigenen vier Wänden mittels WLAN möglich ist, nämlich auch zeitkritische Anwendungen wie Spiele und Videos, Fernsehsendungen und Internetradio „ruckelfrei“ zu nutzen, soll nun immer und überall verfügbar sein. Mit LTE (Long Term Evolution) sollen Endgeräte permanent mit dem fACTS & fIGURES LTE-GESCHWINDIGKEIT die Geschwindigkeit beim neuen lTe-Standard soll bis zu 100 mbit/sec im download und ca. 50 mbit im upload betragen <strong>–</strong> sie übertrifft damit uMTS um ein Vielfaches. So werden (Stand März 2010) mit uMTS maximale Geschwindigkeiten von 3,6 bis 7,2 mbit/sec erreicht. in Vorführungen wurden mit Hilfe von lTe bereits astronomische Werte von 1,3 Gbit (150 MB pro Sekunde!) vorgeführt, dies entspräche dem 180-fachen der aktuellen uMTS (Höchst-) Geschwindigkeit. die Ziele für lTe sind die Verbesserung der effizienz, eine Senkung der Kosten, die Verbesserung der dienstleistungen und die Nutzung der neuen Frequenzen sowie eine bessere integration mit anderen offenen Standards. Ü www.mobiles-lte-internet.de/lte-technik Internet verbunden sein können und drahtlosen, ortsunabhängigen Breitband-Internetzugang gewährleisten. jeder Standort Wird individuell umGerüStet Doch bevor das neue Netz zur Verfügung steht, müssen die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Der neue LTE- Standard setzt auf den bestehenden Infrastrukturen der UMTS- und der GSM-Netze auf. Welche bestehenden Standorte sich für die Umrüstung eignen, entscheidet zumeist die Funkplanung. Abhängig von der Reichweite der Funkzellen, der Bevölkerungsdichte und Topologie ergibt sich die optimale Verteilung und Lage der Standorte. Bei bestehenden Standorten werden vorhandene Infrastrukturen nur noch erweitert, Antennenanlagen ergänzt und ausgerichtet, die Übertragungssysteme installiert und die Anlage in Betrieb genommen. Muss ein Standort neu errichtet werden, müssen Tragekonstruktionen auf den umliegenden Dächern oder Masten befestigt werden. Doch nicht nur die Funktechnik ist entscheidend. Schon während der Planung muss <strong>–</strong> ähnlich wie bei einer <strong>Bau</strong>genehmigung <strong>–</strong> eine Vielzahl von Faktoren mit bedacht werden. Eigentümer der bestehenden Funkstandorte müssen über bevorstehende <strong>Bau</strong>maßnahmen informiert werden oder Anpassungen in Gestattungsverträgen zustimmen. Die Planung ist im Vorfeld genau abzustimmen, um Interferenzen zwischen den Funkfeldern der jeweiligen Anlagenbetreiber zu vermeiden. In Deutschland wird die Funkversorgung von der Bundesnetzagentur reguliert. daS herZStüCk iSt die projektdatenbank Eine besondere Herausforderung bei solchen Projekten, die hunderte einzelner <strong>Bau</strong>stellen umfassen, liegt in der sorgfältigen Ressourcenplanung im Vorfeld und einem immer verfügbaren Überblick über den Status der Einzelprojekte. „Das LTE-Sende-/Empfangseinheit (RRU - Remote Radio Unit) 41 für jeden Standort gibt es individuelle Ansprechpartner, die auch von Region zu Region variieren. MMS, Video Chat, HD-Radio, mobile TV, HD TV, DVB und normales Telefonieren soll in diesem Netz möglich sein.