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Die historische Musiksammlung der Zentralbibliothek Solothurn

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Altbestände eingerichtet werden. Seit 1996 bildet die Historische <strong>Musiksammlung</strong> eine eigene<br />

Abteilung innerhalb <strong>der</strong> <strong>Zentralbibliothek</strong>.<br />

In ihrer Arbeit an <strong>der</strong> <strong>Musiksammlung</strong> erfüllt die <strong>Zentralbibliothek</strong> eine Verpflichtung,<br />

welche J. EGGENSCHWILER in <strong>der</strong> schon zitierten Festschrift formuliert hatte: 91 «Möge diese<br />

ihre werthvolle Hinterlassenschaft pietätsvoll erhalten werden, denn viele Zeitopfer und nicht<br />

schätzbare peinliche Mühe und Arbeit haften daran.»<br />

INHALT DER SAMMLUNG<br />

<strong>Die</strong> <strong>Musiksammlung</strong> <strong>der</strong> <strong>Zentralbibliothek</strong> <strong>Solothurn</strong> umfasst die Gesamtheit aller nicht<br />

mehr ausleihbaren Musiknoten und musiktheoretischen Schriften sowie die Musikalien <strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> <strong>Zentralbibliothek</strong> aufbewahrten Nachlässe von solothurnischen Komponisten und Musikern.<br />

Ausser den Nachlässen enthält die Sammlung Handschriften, Erst- und Frühdrucke mit<br />

Werken von Komponisten bis und mit <strong>der</strong> musikalischen Spätromantik. Dazu kommen spätere<br />

Ausgaben, die musikalischen o<strong>der</strong> rezeptionsgeschichtlichen Quellenwert besitzen.<br />

<strong>Die</strong> Bestände <strong>der</strong> jetzigen Musikbibliothek, die für die musikalischen Bedürfnisse <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

bestimmt sind und zu diesem Zwecke auch ausgeliehen werden, gehören nicht<br />

zur <strong>Musiksammlung</strong>. Angesichts <strong>der</strong> hohen Auflagen heutiger Druckerzeugnisse wird später<br />

einmal darüber entschieden werden müssen, welche Teile davon in die <strong>Musiksammlung</strong> zu<br />

übernehmen sind.<br />

Der grösste Teil <strong>der</strong> Sammlung stammt, wie in <strong>der</strong> Bestandesgeschichte gezeigt wurde,<br />

aus Gebrauchsbibliotheken, die nach praktischen und nicht nach bibliothekarischen Gesichtspunkten<br />

angelegt worden sind. Den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Praxis diente die Herstellung<br />

von Stimmbüchern, in welchen die Einzelstimmen mehrerer verwandter Werke zu je zu einem<br />

Konvolut zusammengebunden sind. Ebenfalls Charakteristikum einer Gebrauchsbibliothek<br />

ist die Durchmischung von geschriebenem und gedrucktem Notenmaterial. Bei vielen<br />

grösseren Werken besteht das meist in einem Behältnis aufbewahrte Aufführungsmaterial<br />

(Partitur, Einzelstimmen, ggf. Klavier- o<strong>der</strong> Orgelauszug) teils aus gedruckten, teils aus geschriebenen<br />

Noten. Dabei kommen fast alle denkbaren Kombinationen vor: vollständig geschriebene<br />

Titel (Partituren und/o<strong>der</strong> Stimmen), gedruckte Partituren o<strong>der</strong> Klavierauszüge<br />

mit handgeschriebenen Einzelstimmen, gedruckte Einzelstimmen mit daraus spartierten Partituren<br />

bzw. Direktionsstimmen o<strong>der</strong> Klavierauszügen, aber auch vollständig gedruckte Aufführungsmaterialien,<br />

bisweilen mit einzelnen handschriftlichen Dubletten. Hie und da finden<br />

sich auch Einrichtungen für die jeweils vorhandene Besetzung. 92 Deshalb ist eine befriedigende<br />

Aufteilung in Drucke und Handschriften we<strong>der</strong> möglich noch zweckmässig.<br />

<strong>Die</strong> mittelalterlichen und ein Teil <strong>der</strong> späteren handschriftlichen Musikalien stehen in <strong>der</strong><br />

Handschriftenabteilung (Signaturen S, S I, S II und S III, ferner SJ für die aus <strong>der</strong> Jesuitenkirche<br />

stammenden Handschriften). <strong>Die</strong> musikalischen Schriften sind in den Signaturgruppen<br />

DB und DB I untergebracht, einige wenige in Rar und Rar I. Der Hauptteil <strong>der</strong> Sammlung,<br />

Noten aus dem 17. bis 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, trägt die Signaturen DA (bis 25 cm), DA I (bis 35<br />

cm), DA II (bis 45 cm), DAz (über 45 cm), DAv, DAw (Broschüren mit weniger als 25 Seiten,<br />

bis bzw. über 25 cm) und DAo (Gesangbücher bis 20 cm). <strong>Die</strong> Signaturgruppen DAv und<br />

DAw werden seit 1996 nicht mehr weiter geführt, da auch umfangreichere Musikalien häufig<br />

broschiert sind und deshalb ebenfalls gruppenweise o<strong>der</strong> einzeln in festen Zugmappen aufgestellt<br />

werden müssen.<br />

<strong>Die</strong> Sammlung in Zahlen (Stand 2004)<br />

Da Musikalien sehr oft undatiert sind, muss das Erscheinungsjahr auf an<strong>der</strong>em Wege erschlossen<br />

werden, an Hand von Werkverzeichnissen, Lexika und insbeson<strong>der</strong>e aufgrund <strong>der</strong><br />

Plattennummer mit Hilfe datierter Nummernlisten 93 . Oft ist die Datierung mit vertretbarem<br />

Aufwand nicht möglich o<strong>der</strong> muss sich auf eine grobe Schätzung beschränken. In <strong>der</strong> älteren

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