Die historische Musiksammlung der Zentralbibliothek Solothurn

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Kategorie der mittelgrossen Sammlungen zugerechnet werden. Die Einschätzung von HELG
dürfte grosso modo auch bezüglich der Drucke zutreffen. Der Wert einer Sammlung bemisst
sich jedoch nicht in erster Linie nach ihrem Umfang, sondern danach, wie weit sie andere
Sammlungen ergänzt und wie gut sie für Forschung und Interessierte zugänglich ist. Dass die
Solothurner Musiksammlung in grösserem Umkreis auf Interesse stösst, beweisen die immer
wieder aus dem In- und Ausland eintreffenden Anfragen zu ihren Beständen. Selbstverständlich
besitzt sie auch eine Anzahl von Werken, die, zumindest in der betreffenden
Ausgabeform, nach derzeitigem Wissensstand nur noch hier vorhanden sind (Unikate).
In einer Zeit, in der sich im Musikleben die historische Aufführungspraxis für alle
Musikstile zunehmend etabliert, erhält die Musiksammlung auch eine zunehmende praktische
Bedeutung, da immer mehr Musikerinnen und Musiker bestrebt und in der Lage sind, aus
unbearbeiteten Quellen zu musizieren bzw. sich den Notentext selbst einzurichten. Ihnen
ermöglicht die Musiksammlung mit ihrer grossen Zahl unbekannter Werke eine Erweiterung
des Repertoires.
Von ausschlaggebender Bedeutung ist die Musiksammlung als Dokument der Solothurner
Musikgeschichte, denn in ihr ist das frühere Solothurner Musikleben gewissermassen
konserviert worden. Die Sammlung ist Teil des kulturellen Erbes von Kanton und Stadt,
dessen Bewahrung und Erschliessung für die Öffentlichkeit höher als kurzfristige finanzielle
Interessen gewichtet werden sollte.
Abb. 1 Musiklehrer Ludwig Rotschi (Photographie Zentralbibliothek Solothurn, Signatur g 437)