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Prozessmodellierung in der Medizin - Alcatel-Lucent Stiftung für ...

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<strong>Prozessmodellierung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong><br />

Arnim Nethe<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Prozessmodelle werden verwendet, um Prozesse<br />

o<strong>der</strong> ganz allgeme<strong>in</strong> Abläufe zu betrachten<br />

und beschreiben, um anschließend<br />

Vorhersagen über <strong>der</strong>en Verhalten machen<br />

zu können. Lassen sich solche Vorhersagen<br />

treffen, können dann die gewonnen Erkenntnisse<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gezielte Ablaufsteuerung e<strong>in</strong>fließen.<br />

Dieses Vorgehen wird im allgeme<strong>in</strong>en<br />

Simulation genannt und dient zur modellhaften<br />

Darstellung o<strong>der</strong> Nachbildung bestimmter<br />

Aspekte e<strong>in</strong>es vorhandenen o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>es noch zu entwickelnden Systems. Sie<br />

erlaubt die Untersuchung von Systemen, an<br />

denen die probeweise Durchführung zu gefährlich,<br />

zu teuer o<strong>der</strong> sogar unmöglich ist.<br />

Grundlegend <strong>für</strong> jede Simulation ist die Verfügbarkeit<br />

e<strong>in</strong>es entsprechenden Prozessmodells,<br />

die wesentlichen Prozesseigenschaften<br />

beschreibt. So lassen sich im Rückschluss<br />

gezielte Verän<strong>der</strong>ungen am Ausgangsprozess<br />

selber durchführen. [Nethe<br />

2002]<br />

Gibt es e<strong>in</strong>e Reihe von Prozessen, die <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

greifen, so werden diese normalerweise<br />

e<strong>in</strong>zeln beschrieben und dann verkettet.<br />

Wird die Telemediz<strong>in</strong> als solch e<strong>in</strong>e Kette angesehen,<br />

so haben wir hier drei e<strong>in</strong>zelne Systeme<br />

vorliegen. Den Menschen mit <strong>der</strong> notwendigen<br />

Sensorik, um die biomediz<strong>in</strong>ischen<br />

Daten zu erfassen, den Übertragungsweg mit<br />

<strong>der</strong> Übertragungstechnik und dann den Arzt<br />

mit <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Daten. Die Schwierigkeit<br />

hierbei ist, dass diese e<strong>in</strong>zelnen Prozesse<br />

<strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>greifen, sogar mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verschränkt s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> sich überlagern können.<br />

Damit bei <strong>der</strong> Beschreibung solch kom-<br />

4<br />

plexer Prozesse ke<strong>in</strong>e systematischen Fehler<br />

unterlaufen, ist e<strong>in</strong>e klar strukturierte Vorgehensweise<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung des Prozessmodells<br />

zu beachten. Fachleute, die ihren<br />

Bereich kennen, s<strong>in</strong>d oft versucht hier mit<br />

Fachwissen und Kompetenz wesentliche<br />

Schritte zu überspr<strong>in</strong>gen, dies gel<strong>in</strong>gt oft, ist<br />

aber <strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Bereichen nicht von<br />

Erfolg gekrönt, da die Randbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong><br />

Fachdiszipl<strong>in</strong>en verwischen.<br />

Ansatz zur Prozessmodellbildung<br />

Um den Vorgang <strong>der</strong> Prozessmodellbildung<br />

zu analysieren, wird <strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />

e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en und e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>geschränkten<br />

Prozessmodell betrachtet.<br />

Das allgeme<strong>in</strong>e Prozessmodell erlaubt es<br />

dem Beobachter, ihn <strong>in</strong>teressierende Fragen<br />

zu beantworten. Es ist e<strong>in</strong> Abbild <strong>der</strong> zeitlichen<br />

Aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folge von Zuständen und<br />

Zustandsübergängen. E<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Prozessmodell<br />

ist e<strong>in</strong> Mittel zur möglichst vollständigen<br />

Beschreibung <strong>der</strong> erfahrenen Realität.<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränktes Prozessmodell ist e<strong>in</strong><br />

Modell mit ger<strong>in</strong>gem Detaillierungsgrad, das<br />

nur <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Grenzen (Schranken) <strong>der</strong><br />

Prozessparameter die <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Anwendungszweck wichtigen Eigenschaften<br />

h<strong>in</strong>reichend genau wie<strong>der</strong>gibt. Es beschreibt<br />

e<strong>in</strong>en Prozess <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teressierenden<br />

Bereich so e<strong>in</strong>fach wie möglich und so genau<br />

wie nötig.<br />

Die vorrangige Aufgabenstellung <strong>für</strong> den E<strong>in</strong>satz<br />

bei<strong>der</strong> Varianten ist zum e<strong>in</strong>en die Er-

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