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und Telekommunikationstechnologien durch die gezielte Nutzung ...

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Performancesteigerung von Informations<strong>und</strong><br />

<strong>Telekommunikationstechnologien</strong><br />

<strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>gezielte</strong> <strong>Nutzung</strong> von<br />

Mitarbeiterpotentialen<br />

Wolfgang Hackenberg, Andreas Skuin<br />

Vernetzungsprojekte 83


Seite 1<br />

Performancesteigerung von Informations- <strong>und</strong> Telekommunikations-<br />

Technologien (ITK) <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>gezielte</strong> <strong>Nutzung</strong> von Mitarbeiterpotentialen<br />

Erhebungszeitraum Dezember 2006 bis November 2007<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Prolog 3<br />

Impressum<br />

Stiftungsreihe 83<br />

Redaktion<br />

Dr. Dieter Klumpp<br />

(Leitung)<br />

Petra Bonnet M.A.<br />

Autoren der Stu<strong>die</strong>:<br />

Dr. Wolfgang Hackenberg<br />

Steinbeis Transferzentrum<br />

für Projektgestaltung<br />

<strong>und</strong> Projektmanagement<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Skuin<br />

ACTIONET®<br />

Druck der Broschüre<br />

DCC Kästl GmbH & Co. KG<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Alcatel-Lucent Stiftung<br />

© 2009<br />

Postadresse<br />

Alcatel-Lucent Stiftung<br />

Lorenzstraße 10<br />

70435 Stuttgart<br />

Telefon<br />

(0711) 821-45002<br />

Telefax<br />

(0711) 821-42253<br />

E-Mail<br />

office@stiftungaktuell.de<br />

www.stiftungaktuell.de<br />

ISSN 0932-156x<br />

2. Design der Stu<strong>die</strong> 3<br />

2.1 Teilnehmergruppe <strong>und</strong> Erhebungsmethode 3<br />

2.2 Aufbau <strong>und</strong> Themenbereiche des Fragebogens 4<br />

2.3 Auswertungsdesign 5<br />

3. Teilnehmerangaben 6<br />

4. Investitionsrechnung für Implementierungen von Informations<strong>und</strong><br />

Telekommunikations-Technologien 7<br />

4.1 Wie stark ist der Einfluss von Investitionsrechnungen auf <strong>die</strong><br />

Investitionsentscheidung für ein ITK-Implementierungsprojekt? 8<br />

4.2 Wie stark ist der unternehmensinterne politische Einfluss auf <strong>die</strong><br />

Investitionsentscheidung für ein ITK Implementierungsprojekt? 9<br />

4.3 Mit welchem Anteil werden <strong>die</strong> unten genannten Kostenfaktoren<br />

auf Projekt- bzw. Gemeinkosten verteilt? 10<br />

4.4 Geeignete Zeitpunkte, um ein Business-Alignement<br />

(Geschäftsausrichtung) <strong>durch</strong>zuführen 12<br />

4.5 Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> deren Bedeutung für <strong>die</strong> produktive <strong>Nutzung</strong><br />

von ITK-Technologien 14<br />

5. Technologien 16<br />

5.1 Bekanntheit von ITK-Technologien <strong>und</strong> Kategorienzuordnung 16<br />

5.2 ITK-Technologien <strong>und</strong> deren Unterstützung in der Komplexität 19<br />

5.3 Was sollen <strong>die</strong> ITK-Lösungen für das Unternehmen erreichen? 24<br />

6. Schnittstelle Mensch – Technologie 27<br />

6.1 Wie werden ITK-Technologien genutzt, um <strong>die</strong> Arbeit der<br />

Mitarbeiter zu gestalten? 27<br />

6.2 Eignen sich ihre ITK-Technologien, um Problemlösungen für<br />

den K<strong>und</strong>en flexibel <strong>und</strong> zeitnah zu erbringen? 29<br />

6.3 Können ITK-Technologien genutzt werden, um <strong>die</strong> informelle<br />

Kommunikation … 36<br />

6.4 Wie geeignet sind ITK-Technologien, um ... 38<br />

7. Überkreuz-Prüfung 41<br />

8. Dualitätsworkshop 41<br />

9. Zusammenfassung 44<br />

10. Literatur 48


Seite 2<br />

In Zusammenarbeit mit:


Seite 3<br />

1. Prolog<br />

Wesentlicher Treiber für <strong>die</strong> dynamische Entwicklung<br />

aller Märkte ist <strong>die</strong> Information in ihrer<br />

Transparenz <strong>und</strong> Übertragung, somit eng verb<strong>und</strong>en<br />

mit ITK-Technologien <strong>und</strong> deren Nutzer.<br />

Verb<strong>und</strong>en hiermit steigt <strong>die</strong> Komplexität in den<br />

Organisationen. Es nehmen interne wie externe<br />

Vernetzungen von Strukturen, Prozessen <strong>und</strong><br />

Kompetenzen zu, <strong>und</strong> es werden somit erhöhte<br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Mitarbeiter wie an das<br />

Management im Umgang mit komplexitätsrelevanten<br />

Zielen <strong>und</strong> den dabei eingesetzten ITK-<br />

Technologien gestellt. Wesentliches Potenzial, um<br />

gewonnene Informationen in der Komplexität in<br />

einsetzbare Inhalte <strong>und</strong> Handlungen im Sinne der<br />

Organisation zu transferieren, sind <strong>die</strong> Mitarbeiter,<br />

der Einsatz unterschiedlicher Instrumente<br />

<strong>und</strong> Methoden sowie deren Kommunikation. Darauf<br />

eingehend ist <strong>die</strong> Basis <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> <strong>die</strong> These:<br />

„Es ist notwendig, <strong>die</strong> Kommunikation zwischen<br />

den Mitarbeitern - unterstützt <strong>durch</strong> ITK-<br />

Technologien - in produktive Handlungen umzusetzen!“<br />

<strong>und</strong> der sicher provokativen Frage: „Inwieweit<br />

erkennen <strong>und</strong> nutzen <strong>die</strong> Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> Mitarbeiter als Potenzial beim Einsatz von<br />

ITK-Lösungen?“<br />

Für <strong>die</strong>se aus der Stu<strong>die</strong> resultierenden <strong>und</strong><br />

aus unserer Sicht nutzenbringenden Zusammenhänge<br />

für Unternehmen, konnte als wissenschaftlicher<br />

Begleiter Prof. Dr.-Ing Herbert<br />

Glöckle, Hochschule Reutlingen, gewonnen werden.<br />

Das Konzept <strong>und</strong> <strong>die</strong> daraus resultierenden<br />

Fragen wurden <strong>durch</strong> seine reflektierende Begleitung<br />

gemeinschaftlich erarbeitet, wofür ihm an<br />

<strong>die</strong>ser Stelle nochmals ausdrücklich gedankt<br />

werden soll. Besonders gedankt werden soll auch<br />

Herrn Dr. Dieter Klump, Direktor der Alcatel-<br />

Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung,<br />

Herrn Dr. Ulrich Zeitel, Landesvorsitzender Baden<br />

Württemberg des Wirtschaftsrats der CDU e.V.,<br />

sowie Herrn Bernhard Feßler, Landesgeschäftsführer<br />

Baden Württemberg des Wirtschaftsrats<br />

der CDU e.V., <strong>die</strong> sich für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> sehr unterstützend<br />

eingebracht haben. Für das intensive<br />

Engagement in der Umsetzung <strong>und</strong> Ausarbeitung<br />

der Stu<strong>die</strong> wird Herrn Dr. Hackenberg, Steinbeis<br />

Transferzentrum für Projektgestaltung <strong>und</strong> Projektmanagement<br />

<strong>und</strong> Herrn Andreas Skuin,<br />

ACTIONET ® , gedankt.<br />

2. Design der Stu<strong>die</strong><br />

In den nachfolgenden Abschnitten wird das empirische<br />

Vorgehen im Rahmen der Kurzstu<strong>die</strong> genauer<br />

erläutert. Der Beschreibung der Interviewpartner<br />

folgen gr<strong>und</strong>sätzliche Bemerkungen zur<br />

Vorgehensweise. Danach werden <strong>die</strong> einzelnen<br />

Themenbereiche des Fragebogens näher vorgestellt.<br />

Nach einigen kurzen Anmerkungen zur Dokumentation<br />

<strong>und</strong> Aufbereitung der Interviewdaten<br />

wird im dritten Abschnitt das Auswertungsprozedere<br />

genauer beschrieben.<br />

2.1 Teilnehmergruppe <strong>und</strong> Erhebungsmethode<br />

Interviewpartner<br />

Die im Rahmen <strong>die</strong>ser Kurzstu<strong>die</strong> vorgestellten<br />

Ergebnisse zum Thema „Performancesteigerung<br />

von Informations- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikationstechnologien</strong><br />

(ITK) <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>gezielte</strong> <strong>Nutzung</strong> von<br />

Mitarbeiterpotenzialen“ basieren auf insgesamt<br />

85 Interviews mit Mitarbeitern von Unternehmen<br />

unterschiedlicher Größe <strong>und</strong> Branchenzugehörigkeit<br />

<strong>und</strong> dem Dualitätsworkshop mit weiteren 15<br />

Teilnehmern. Die Einzelbefragung der Unternehmen<br />

erfolgte im Zeitraum Dezember 2006 bis<br />

März 2007, während der Dualitätsworkshop im<br />

November 2007 <strong>durch</strong>geführt wurde.<br />

An der Erhebung nahmen 10 Frauen <strong>und</strong> 75<br />

Männer teil. Nach Altersgruppen gegliedert beteiligten<br />

sich aus der Altersgruppe zwischen 25 <strong>und</strong><br />

33 Jahren drei Teilnehmer, 37 Teilnehmer gehörten<br />

der Altersgruppe von 34 bis 44 Jahren an, 32<br />

Teilnehmer waren zwischen 45 <strong>und</strong> 56 Jahre alt<br />

<strong>und</strong> 13 Teilnehmer gehörten der Gruppe der über<br />

57Jährigen an.<br />

Fast alle Interviewpartner (87%), bekleiden eine<br />

Führungsfunktion (Führungskraft (38), Top-<br />

Management bzw. Geschäftsführer (36) <strong>und</strong> 13%


Seite 4<br />

teilen sich in Mitarbeiter (6) sowie in Freiberufler<br />

bzw. Einzelunternehmer (4) auf.<br />

Wie agiert Ihr Geschäftsbereich, war eine weitere<br />

Frage der Kurzstu<strong>die</strong>, wobei Mehrfachnennungen<br />

möglich waren. Operativ, im internen <strong>und</strong> externen<br />

Bereich, agieren 18 der Befragten. Weitere<br />

drei agieren operativ, jedoch nur intern <strong>und</strong><br />

ebenso operativ, aber nur extern agieren fünf<br />

Personen. Somit sind im operativen Bereich insgesamt<br />

26 tätig. Im strategischen Bereich agieren<br />

insgesamt 34 der Befragten. Hiervon 24 intern<br />

<strong>und</strong> extern, sechs nur intern <strong>und</strong> vier nur extern.<br />

Sowohl strategisch <strong>und</strong> operativ (intern <strong>und</strong> extern)<br />

agieren 22 der Befragten.<br />

Ausschließlich Standorte in Deutschland haben<br />

46 der befragten Unternehmen, 39 haben auch<br />

Standorte in anderen Ländern.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliche Anmerkungen zum empirischen<br />

Vorgehen<br />

Im Rahmen der Vorbereitung zur Durchführung,<br />

der Interviews wurde in langen Diskussionen zunächst<br />

<strong>die</strong> Frage nach der Erhebungsmethode<br />

gestellt. Dabei wurden sowohl quantitative wie<br />

auch qualitative, geschlossene <strong>und</strong> offene Verfahren<br />

diskutiert.<br />

Nach unserer Überzeugung ist der Methodenstreit<br />

zwischen quantitativer <strong>und</strong> qualitativer<br />

Empirie nicht zielführend <strong>und</strong> streng genommen<br />

nur „theoretischer“ Natur. Denn auch qualitative<br />

Befragungen können quantitativ ausgewertet<br />

werden. Im Rahmen der Erörterung, ob <strong>die</strong> Befragung<br />

offen oder geschlossen <strong>durch</strong>geführt<br />

werden sollte, haben wir erkannt, dass ein standardisiertes<br />

Interview dem Anliegen der Kurzstu<strong>die</strong><br />

in gewisser Weise abträglich wäre. Mit der<br />

Frage nach einer möglichen Performancesteigerung<br />

von Informations- <strong>und</strong> <strong>Telekommunikationstechnologien</strong><br />

<strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>gezielte</strong> <strong>Nutzung</strong> von<br />

Internetpotenzialen wird gleichzeitig ein interaktionistischer<br />

Ansatz verfolgt, der <strong>die</strong> wechselseitigen<br />

Bezüge zwischen standardisierten ITK-<br />

Technologien <strong>und</strong> Individuen darzustellen versucht.<br />

Diesem Ansatz wird ein standardisiertes<br />

Interview nicht gerecht. Andererseits wollten wir<br />

bewusst auch <strong>und</strong> gerade unter Ausnutzung der<br />

zur Verfügung stehenden Online-Me<strong>die</strong>n, den<br />

<strong>Nutzung</strong>sgrad <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Nutzung</strong>sbereitschaft von<br />

ITK-Technologien testen. Über<strong>die</strong>s ist eine Personenbefragung<br />

ohne Vorstrukturierung in der<br />

Realität nicht <strong>durch</strong>führbar.<br />

Letztlich hat für uns <strong>die</strong> mit einer Standardisierung<br />

einhergehenden Objektivität <strong>und</strong> Reliabilität<br />

der empirischen Erhebungen den Ausschlag<br />

für <strong>die</strong> <strong>Nutzung</strong> eines Fragebogen-gestützten<br />

strukturierten Interviews den Ausschlag gegeben.<br />

2.2 Aufbau <strong>und</strong> Themenbereiche<br />

des Fragebogens<br />

Der Fragebogen wurde auf Gr<strong>und</strong>lage theoretischer<br />

Vorüberlegungen in einem intensiven Diskussionsprozess<br />

entwickelt. Die endgültige Version<br />

des Fragebogens umfasst folgende Themenbereiche:<br />

(1) Angaben zur Person <strong>und</strong> zum Unternehmen<br />

(2) Angaben zur Bedeutung der ITK-<br />

Technologien innerhalb des Unternehmens<br />

(3) Angaben zur <strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien<br />

(4) Angaben zur Schnittstelle Mensch-<br />

Technologie<br />

Konzeption <strong>und</strong> Aufbau der Stu<strong>die</strong><br />

Zunächst ist nochmals darauf hinzuweisen, dass<br />

<strong>die</strong> vorliegende Stu<strong>die</strong> nur einen Teil der individuellen<br />

Ebene der Gesamtthematik behandelt.<br />

Dennoch werden im zweiten sowie im vierten<br />

Abschnitt der Stu<strong>die</strong> individuelle Sichten auf <strong>die</strong><br />

Problematik sichtbar.<br />

Von den Teilnehmerangaben haben wir uns<br />

nicht nur Informationen darüber versprochen,<br />

inwieweit <strong>die</strong> Auswertungen repräsentativ für<br />

Unternehmensgröße <strong>und</strong> Branchenzugehörigkeit<br />

sind. Es ging uns gerade darum, <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Zuordnung<br />

der Angaben festzustellen, ob es überhaupt<br />

möglich ist, generelle Aussagen zum Verhältnis<br />

zwischen Einsatz von ITK-Technologien einerseits<br />

<strong>und</strong> der <strong>gezielte</strong>n <strong>Nutzung</strong> von Mitarbeiterpoten-


Seite 5<br />

zialen andererseits zu machen oder ob, was wir<br />

zunächst nicht ausschließen konnten, <strong>die</strong> Unternehmensgröße<br />

oder <strong>die</strong> Branchenzugehörigkeit<br />

zu signifikant unterschiedlichen Ergebnissen führen<br />

würde.<br />

Die Idee <strong>und</strong> das Konzept <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> basiert<br />

auf einer Befragung zur „Produktivitätssteigerung<br />

<strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>gezielte</strong> Förderung informeller<br />

Strukturen“, <strong>die</strong> im Herbst 2004 <strong>durch</strong>geführt<br />

wurde. Hierbei wurde festgestellt, dass das<br />

höchste Potential zur produktiveren <strong>Nutzung</strong> von<br />

ITK-Technologien bei den Mitarbeitern zu finden<br />

ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> Personalentwicklung dabei <strong>die</strong> Performance<br />

(Zusammenarbeit) aller Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

Führungsebenen produktiv in Effizienz <strong>und</strong> Effektivität<br />

steigern soll. Hieraus ergibt sich eine praktische<br />

Schlussfolgerung:<br />

Es ist notwendig, <strong>die</strong> Kommunikation zwischen<br />

den Mitarbeitern - unterstützt <strong>durch</strong><br />

ITK-Technologien - in produktive Handlungen<br />

umzusetzen!<br />

Ein weiteres Ergebnis der Befragung ist, dass<br />

mehr als 45% der Teilnehmer gegenseitige Abhängigkeiten<br />

von Beziehungsnetzwerken sowie<br />

ITK-Technologien bestätigen. Das bedeutet, dass<br />

Beziehungsnetzwerke im Zusammenhang mit<br />

der produktiven <strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien<br />

große Performance-Steigerungs-Potentiale aufweisen.<br />

Dies unterstreicht auch <strong>die</strong> zunehmende<br />

Bedeutung des Human Capital bei der Bewertung<br />

von Unternehmen. Damit kann eine weitere praktische<br />

Schlussfolgerung gezogen werden:<br />

Die bestehenden Beziehungsnetzwerke der<br />

Mitarbeiter müssen in <strong>die</strong> <strong>Nutzung</strong> der ITK-<br />

Technologien aktiv einbezogen werden!<br />

Der zunehmende Einsatz von ITK-Lösungen in<br />

einer sich immer vernetzende Kommunikationslandschaft<br />

führte zu der sicher provokanten Frage:<br />

Inwieweit erkennen <strong>und</strong> nutzen Unternehmen<br />

Mitarbeiter als Potenzial beim Einsatz von ITK-<br />

Lösungen?<br />

2.3 Auswertungsdesign<br />

Aufbereitung <strong>und</strong> Dokumentation<br />

Die Aufbereitung <strong>und</strong> Dokumentation von Ergebnissen<br />

einer Stu<strong>die</strong> steht in direkter Wechselwirkung<br />

zum Auswertungsdesign. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

besteht <strong>die</strong> Herausforderung darin,<br />

dem Auswertungsdesign gerecht zu werden <strong>und</strong><br />

den Aufwand in einem angemessenen Rahmen<br />

zu halten.<br />

Zu Beginn der Befragung wurde den Interviewpartnern<br />

Anonymität <strong>und</strong> ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit den erhobenen Daten<br />

zugesichert. Sämtliche Interviews (online oder<br />

persönlich geführte) wurden dokumentiert.<br />

Es wurde beschlossen, zur Erfassung <strong>und</strong> Analyse<br />

der erhobenen Daten <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> das Tabellenkalkulationsprogramm<br />

MS Excel einzusetzen<br />

(Microsoft Excel, Version 2003, Microsoft<br />

Corporation, Redmond, WA). Dabei wurden für<br />

<strong>die</strong> Antwortmöglichkeiten aller Fragen entsprechende<br />

Zellen definiert. Die Prüfung auf Clusterbildungen<br />

<strong>und</strong> Überkreuzauswertungen wurden<br />

mittels <strong>gezielte</strong>r Pivot-Tabellen umgesetzt.<br />

Präzisierung des weiteren Auswertungsvorgehens<br />

Die Auswertung des Interviews wurde zunächst<br />

von ACTIONET ® <strong>und</strong> Professor Glöckle getrennt<br />

vorgenommen. Diese Auswertungsergebnisse<br />

wurden anschließend ausgetauscht. Die Ergebnisse<br />

des jeweils Anderen wurden schließlich mit<br />

den eigenen Ergebnissen verglichen. Differenzen<br />

wurden in Diskussionen erörtert <strong>und</strong> aufgearbeitet.<br />

Da<strong>durch</strong> wurde <strong>die</strong> Interpretation aus unterschiedlichen<br />

Sichten gewährleistet. Auch da<strong>durch</strong><br />

konnten wir den bereits geschilderten Defiziten<br />

des reinen standardisierten Verfahrens begegnen.<br />

Im Rahmen der Auswertung wurde schrittweise,<br />

wie folgt vorgegangen:<br />

- Im ersten Schritt wurden <strong>die</strong> Antworten zu jeder<br />

Frage erfasst <strong>und</strong> je Frage ausgewertet.<br />

Die Ergebnisse wurden dann beschrieben,


Seite 6<br />

charakterisiert <strong>und</strong> mit der auf vorhandenen<br />

praktischen Erfahrungen basierenden Erwartungshaltung<br />

der Auswertenden abgeglichen.<br />

- Im zweiten Schritt wurden <strong>die</strong> Antworten jedes<br />

Interviewpartners auf etwaige Widersprüchlichkeiten<br />

zu den eigenen Antworten<br />

hin überprüft.<br />

- Im dritten Schritt wurde überprüft, ob innerhalb<br />

der Antworten je Einzelfrage Clusterbildungen/Gruppierungen<br />

festzustellen sind<br />

(z.B. nach Unternehmensgröße, -komplexität,<br />

Branche, Alter, Geschlecht, Geschäftsbereich,<br />

Position).<br />

- Im vierten Schritt wurde <strong>die</strong> Summe der Angaben<br />

zu den jeweiligen Fragen je Themengebiet<br />

über Kreuz, mit den Angaben aus den<br />

anderen Themengebieten verglichen.<br />

- Schließlich erfolgte im fünften Schritt eine Gesamtbetrachtung<br />

der Ergebnisse der ersten<br />

vier Schritte. Das Ergebnis ermöglichte eine<br />

Beantwortung der Frage, ob der Wirkungsgrad<br />

von ITK-Technologien <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>gezielte</strong><br />

<strong>Nutzung</strong> von Beziehungsnetzwerken einer<br />

Organisation gezielt beeinflussbar ist <strong>und</strong> ob<br />

<strong>die</strong> Investitionen in ITK-Technologien sowie<br />

<strong>die</strong> <strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien eine strategisch<br />

übergreifende Aufgabenstellung darstellt<br />

oder von Fachabteilungen entschieden<br />

werden kann. Um <strong>die</strong> Gesamtbetrachtung gegen<br />

Auswertungsfehler oder etwaige Missverständnisse<br />

abzusichern, wurde <strong>die</strong>ser fünfte<br />

Schritt im Rahmen eines sogenannten Dualitätsworkshop<br />

im November 2007 <strong>durch</strong>geführt.<br />

- Die Verantwortung für <strong>die</strong> Ausarbeitung der<br />

Ergebnisse teilten sich Herr Dr. Hackenberg<br />

(Steinbeis Transferzentrum für Projektgestaltung<br />

<strong>und</strong> Projektmanagement) <strong>und</strong> Herr Andreas<br />

Skuin, ACTIONET ® auf. Die Verantwortung<br />

für <strong>die</strong> Inhaltspunkte 1 bis 3 übernahm Herr<br />

Dr. Hackenberg <strong>und</strong> für <strong>die</strong> Punkte 4 – 6 sowie<br />

<strong>die</strong> Zusammenfassung Herr Skuin. Während<br />

<strong>die</strong> endgültige kritische Betrachtung der Ausarbeitung<br />

dann bei Prof. Dr.-Ing Herbert<br />

Glöckle, Hochschule Reutlingen lag.<br />

Abschließende Bemerkungen zur Quantifizierung<br />

<strong>und</strong> Repräsentativität der Daten<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des skizzierten, methodischen<br />

Vorgehens kann abschließend Folgendes<br />

festgehalten werden: Mit insgesamt 85 befragten<br />

Teilnehmern sowie 15 weiteren Teilnehmern des<br />

Dualitätsworkshops <strong>und</strong> der spezifischen Verteilung<br />

der involvierten Branchen <strong>und</strong> Unternehmensgrößen<br />

ist der Informationspool so zugeschnitten,<br />

dass es <strong>die</strong> Beantwortung der Zielfragen<br />

mit repräsentativen Charakter erlaubt. Der<br />

Informationspool ist jedoch nicht so groß, dass<br />

<strong>die</strong> Beantwortung der Zielfragen eine sichere Einschätzung<br />

der Gr<strong>und</strong>gesamtheit aller Unternehmen<br />

im Markt erlaubt. Diese Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

wiederum erscheint angesichts der extremen<br />

Dynamik der unterschiedlichen Märkte (insbesondere<br />

denen für klein- <strong>und</strong> mittelständige IT-<br />

Unternehmen) ohnehin kaum bestimmbar.<br />

3. Teilnehmerangaben<br />

Insgesamt beteiligten sich 100 Teilnehmer an der<br />

Stu<strong>die</strong>. Die Einzelbefragung der Unternehmen erfolgte<br />

im Zeitraum Dezember 2006 bis März<br />

2007, während der Dualitätsworkshop im November<br />

2007 <strong>durch</strong>geführt wurde. Für <strong>die</strong> Befragung<br />

wurde ein vorbereiteter <strong>und</strong> ausgearbeiteter<br />

Fragebogen eingesetzt. Die Befragung wurde<br />

bei 38 Teilnehmern persönlich <strong>durch</strong>geführt <strong>und</strong><br />

47 Teilnehmer nutzten <strong>die</strong> Möglichkeit, den online<br />

bereit gestellten Fragebogen auszufüllen.<br />

Die befragten Unternehmen wurden in unterschiedliche<br />

Größen kategorisiert (s. Abb. 1).


Seite 7<br />

4. Investitionsrechnung für Implementierungen<br />

von Informations- <strong>und</strong> Telekommunikations-Technologien<br />

Abb. 1: Größenverteilung der befragten Unternehmen (Angaben<br />

in % von 100%)<br />

R<strong>und</strong> 64% der Unternehmen haben bis zu 500<br />

Mitarbeiter. Die Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern<br />

sind mit 23% vertreten. Über 5.000<br />

Mitarbeiter haben 13% der Unternehmen.<br />

Die Unternehmen wurden weiterhin nach<br />

Branchen (s. Abb. 2) unterteilt. Zur Auswahl standen:<br />

Produktion, Dienstleistung, Handel, Consulting,<br />

Verwaltung mit öffentlichen Einrichtungen/<br />

Institutionen sowie IT <strong>und</strong> Sonstige. Bis zu zwei<br />

Branchennennungen waren möglich.<br />

Abb. 2: Befragte Branchen (Angaben in % von 100%)<br />

Mit 41% ist <strong>die</strong> Gruppe der Dienstleistung am<br />

stärksten vertreten. Ein Viertel (26%) der befragten<br />

Unternehmen gehören dem produzierenden<br />

Gewerbe an. Anschließend folgen <strong>die</strong> Branchen<br />

Consulting mit 11% <strong>und</strong> IT mit 10%. Im Handel<br />

sind 7% der befragten Unternehmen tätig. Nur<br />

gering vertreten sind <strong>die</strong> Verwaltung/Öffentliche<br />

Einrichtungen Institutionen (2%) sowie Sonstige<br />

(3%), <strong>die</strong> sich nicht in <strong>die</strong> angegebenen Branchen<br />

einordnen ließen.<br />

Die Stu<strong>die</strong> sucht unter anderem eine Antwort auf<br />

<strong>die</strong> Frage, ob Investitionen in ITK-Technologien<br />

sowie <strong>die</strong> <strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien, eine<br />

strategisch übergreifende Aufgabenstellung ist<br />

oder ob <strong>die</strong>se Aufgabe von den Fachabteilungen<br />

entschieden werden kann.<br />

Es liegt daher nahe, zunächst <strong>die</strong> Frage nach<br />

dem tatsächlichen Einfluss von außen auf ITK-<br />

Implementierungsprojekte zu stellen. Die Antworten<br />

auf <strong>die</strong> gestellten Fragen „Wie stark ist<br />

der Einfluss von Investitionsrechnungen auf <strong>die</strong><br />

Investitionsentscheidung für ein ITK-Implementierungsprojekt“<br />

<strong>und</strong> „Wie stark ist der politische<br />

Einfluss auf <strong>die</strong> Investitionsentscheidung für ein<br />

ITK-Projekt“ erlauben einen Blick auf <strong>die</strong> tatsächliche<br />

Situation in Unternehmen <strong>und</strong> klammern<br />

das reine Wunschdenken der Interviewpartner<br />

aus.<br />

In den meisten Bereichen eines Unternehmens<br />

ist <strong>die</strong> Investitionsrechnung <strong>die</strong> Hauptentscheidungshilfe<br />

bei Investitionsentscheidungen. Neben<br />

der Investitionsrechnung spielen aber für <strong>die</strong><br />

Vornahme einer Investition weitere Faktoren eine<br />

Rolle. Dazu gehören ökonomische, technische<br />

<strong>und</strong> rechtliche Faktoren, aber auch persönliche<br />

Präferenzen. Inwieweit auch <strong>die</strong> politischen Einflüsse<br />

- <strong>die</strong> einen oder mehrere der genannten<br />

Faktoren alternativ oder kumulativ in sich vereinigen<br />

mögen - ebenfalls zu den wichtigen Entscheidungskriterien<br />

gehören, sollte mit der Stu<strong>die</strong><br />

ermittelt werden. Während <strong>die</strong> Investitionsrechnung<br />

lediglich <strong>die</strong> finanziellen Konsequenzen<br />

einer Investition quantifiziert <strong>und</strong> verdichtet, um<br />

darauf aufbauend eine Entscheidungsempfehlung<br />

zu bieten, womit sowohl Fachabteilung, wie<br />

auch Unternehmensleitung auf sie zurück greifen<br />

können, konterkarieren politische Einflüsse <strong>die</strong><br />

rein ökonomische Betrachtung des ITK-Implementierungsprojekts<br />

<strong>und</strong> dessen Auswirkungen<br />

auf das Unternehmen.


Seite 8<br />

4.1 Wie stark ist der Einfluss von Investitionsrechnungen<br />

auf <strong>die</strong> Investitionsentscheidung<br />

für ein ITK-<br />

Implementierungsprojekt?<br />

Abb. 3: Einfluss von Investitionsrechnungen auf <strong>die</strong> Investitionsentscheidung<br />

(Angaben in % von 100%)<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

Mehr als <strong>die</strong> Hälfte (55%) der Befragten äußerten,<br />

dass <strong>die</strong> Investitionsrechnung einen wesentlichen<br />

(60-100%) Einfluss auf ITK-Implementierungsprojekte<br />

haben. R<strong>und</strong> 10% der Befragten gaben<br />

jedoch an, dass <strong>die</strong> Investitionsrechnungen keinen<br />

Einfluss auf <strong>die</strong> ITK-Implementierungsprojekte<br />

haben (s. Abb. 3).<br />

Ad<strong>die</strong>rt man <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> einen Einfluss der<br />

Investitionsrechnungen auf ITK-Implementierungsprojekte<br />

auf unter 40% einschätzen, so<br />

kommt man auf eine Quote von annähernd 30%<br />

<strong>die</strong>sbezüglich, 15% der Befragten haben zu <strong>die</strong>sem<br />

Punkt keine Angaben gemacht.<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

In der Vergangenheit haben sich einige empirische<br />

Stu<strong>die</strong>n mit der Frage auseinandergesetzt,<br />

ob ein Zusammenhang zwischen IT-Investitionen<br />

<strong>und</strong> dem Unternehmenswert besteht. Dabei<br />

wurde im Ergebnis vermutet, dass sich <strong>die</strong> Arbeitsproduktivität<br />

mit IT-Investitionen nicht steigern<br />

lässt. 1 Diese Vermutung wurde auch „Produktivitätsparadoxon<br />

der Informationstechnologie“<br />

genannt. Es bedarf keiner weiteren Erläuterungen,<br />

dass <strong>die</strong>ses Ergebnis nicht nur zu einer<br />

Verunsicherung von Entscheidern, insbesondere<br />

in der Geschäftsleitung, geführt hat, sondern<br />

auch zu einer Zurückhaltung gegen-über größeren<br />

Investitionen in ITK-Projekte. Dabei ist das IT-<br />

Produktivitätsparadoxon letztlich nur ein rein<br />

empirisches Problem. Wir können schlicht nicht<br />

messen, was gewesen wäre, wenn man in ITK investiert<br />

oder nicht investiert hätte. Damit können<br />

auch keine Zahlen geliefert werden, <strong>die</strong> eine<br />

Antwort auf <strong>die</strong> Frage geben, ob sich eine ITK-<br />

Investition gelohnt hat oder nicht.<br />

In neueren Stu<strong>die</strong>n 2 wird allerdings nachgewiesen,<br />

dass es einen signifikanten Zusammenhang<br />

zwischen IT-Investitionen <strong>und</strong> der Produktivität<br />

gibt. Dabei wurden enorme Unterschiede<br />

im Rahmen der Umsetzung offengelegt. Einige<br />

Unternehmen waren sehr erfolgreich in der Umsetzung,<br />

andere dagegen nicht. Immer dann,<br />

wenn IT-Investitionen mit hohen Ausgaben für<br />

<strong>die</strong> Umgestaltung von Geschäftsprozessen <strong>und</strong> in<br />

<strong>die</strong> Ausbildung von Mitarbeitern verb<strong>und</strong>en<br />

wurden, waren <strong>die</strong> Ergebnisse deutlich besser. 3<br />

Auch wenn <strong>die</strong> klassische Telekommunikationstechnologie<br />

nicht explizit in den Stu<strong>die</strong>n hervorgehoben<br />

wurde, lässt sich <strong>die</strong>ser Bereich doch<br />

faktisch nicht mehr von der reinen IT trennen, so<br />

dass hier keine Unterscheidung zwischen Informationstechnologie<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

vorgenommen wird.<br />

Es ist nach unserer Erfahrung sehr schwer, im<br />

Bereich der ITK den Kapitalwert (Net Present Value/NPV)<br />

zu berechnen. Viel zu häufig wird verkannt,<br />

dass <strong>die</strong> ITK-Betriebskosten oft über den<br />

eigentlichen Investitionskosten liegen, dass am<br />

Ende der Berechnungsperiode gerade kein Liqui-<br />

1<br />

vgl. Piller F. T. (1998)<br />

2<br />

vgl. z.B. Brynjolsson, E., Hitt, L. M., Yang, S.: Intangible<br />

Assests: How the interaction of computers and organizational<br />

structures affects stock market valuations, MIT School<br />

of Management, Working Paper, 2001<br />

3<br />

vgl. insbesondere Dedrick, Jason, Vijay Gurbaxani, Kenneth<br />

L. Kraemer: Information Technology an economic performance:<br />

A critical review of the empirical evidence, ACM Computing<br />

Serveys, Vol. 35, No. 1, march 2003


Seite 9<br />

dationswert mehr vorhanden ist, dass in der Regel<br />

keine Einnahmen aus der Investition zu erwarten<br />

sind <strong>und</strong> dass <strong>die</strong> Investitionskosten<br />

meist falsch berechnet werden. Schließlich gibt es<br />

Fallkonstellationen, bei denen <strong>die</strong> Investitionsrechnung<br />

gar keine Rolle spielen darf (z.B. bei Innovationsprozesse<br />

des Unternehmens) oder <strong>die</strong><br />

Planer nicht in der Lage sind, <strong>die</strong> prognostizierten<br />

Veränderungen zu erkennen (z.B. bei der Neuanschaffung<br />

von PC-Arbeitsplätzen).<br />

Nach den Erfahrungen in der Beratungspraxis,<br />

nutzen <strong>die</strong> meisten Unternehmen <strong>die</strong> Investitionsrechnung<br />

für ITK-Implementierungsprojekte<br />

falsch, unzureichend oder gar nicht. Letzteres<br />

mag <strong>die</strong> hohe Zahl derer erklären, <strong>die</strong> sich zu <strong>die</strong>sem<br />

Punkt nicht geäußert haben. Die eher untergeordnete<br />

Bedeutung von Investitionsrechnungen<br />

bei r<strong>und</strong> 30% der Befragten lässt sich damit<br />

erklären, dass <strong>die</strong>se entweder noch an den<br />

Nachwirkungen des IT-Produktivitätsparadoxon<br />

leiden oder erkannt haben, dass es häufig Fallgestaltungen<br />

gibt, <strong>die</strong> den Wert einer Investitionsrechnung<br />

im Verhältnis zu deren Aufwand in<br />

Frage stellen. Und schließlich ist hier ein erster<br />

Hinweis darauf zu erkennen, dass auf Gr<strong>und</strong> der<br />

strategischen Bedeutung von ITK-Implementierungsprojekten<br />

auf eine aufwändige Investitionsrechnung<br />

verzichtet wird.<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Es sind keine Widersprüchlichkeiten zu den übrigen,<br />

eigenen Antworten der Befragten zu erkennen<br />

gewesen.<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Da Investitionsrechnungen gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

zum Gr<strong>und</strong>handwerkszeug von IT-Projektverantwortlichen<br />

gehören, sondern ausgeprägte Controlling-Kenntnisse<br />

mit IT-Fachwissen voraussetzen,<br />

haben wir vermutet, dass sich bei den Antworten<br />

eine Clusterbildung abzeichnet. Wir<br />

haben erwartet, dass bei größeren Unternehmen,<br />

signifikant häufiger auf Investitionsrechnungen<br />

bei ITK-Implementierungsprojekten zurückgegriffen<br />

wird, als <strong>die</strong>s bei kleineren Unternehmen der<br />

Fall ist.<br />

Nach Auswertung der Einzelantworten ist nur<br />

eine signifikante Clusterbildungen zu erkennen,<br />

nämlich dass der sehr geringe Einfluss von Investitionsrechnungen<br />

(< 20%) nur bei kleinen Unternehmen<br />

(bis 100 Mitarbeiter) zu finden ist.<br />

Es war jedoch nicht erkennbar, dass sich auf<br />

Gr<strong>und</strong> der Größe eines Unternehmens ein größerer<br />

Einfluss von Investitionsrechnungen ergibt.<br />

4.2 Wie stark ist der unternehmensinterne<br />

politische Einfluss auf <strong>die</strong> Investitionsentscheidung<br />

für ein ITK Implementierungsprojekt?<br />

Abb. 4: Politischer Einfluss auf <strong>die</strong> Investitionsentscheidung<br />

(Angaben in % von 100%)<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

Deutliche 48% der Befragten äußerten, dass in<br />

erheblichem Umfang (60-100%) politischer Einfluss<br />

auf ITK-Implementierungsprojekte genommen<br />

wird. R<strong>und</strong> 18% der Befragten gaben jedoch<br />

an, dass <strong>die</strong> unternehmensinterne Politik kaum<br />

Einfluss auf <strong>die</strong> ITK-Implementierungsprojekte<br />

hat (< 20%).<br />

In fast 10% aller ITK-Implementierungsprojekte<br />

ist der politische Einfluss allein ausschlaggebend<br />

für <strong>die</strong> Investitionsentscheidungen. Keine<br />

Angaben machten mehr als 14% der Befragten (s.<br />

Abb. 4).


Seite 10<br />

Abgleich mit<br />

Erfahrungen<br />

den vorhandenen praktischen<br />

Es konnten auch hier keinerlei Clusterbildungen<br />

nachgewiesen werden. Insbesondere hat <strong>die</strong> Unternehmensgröße<br />

oder <strong>die</strong> Komplexität von Unternehmen<br />

hinsichtlich ihrer Organisation keine<br />

Auswirkungen auf das Maß <strong>und</strong> den Umfang politischer<br />

Einflussnahme auf ITK-Implementierungsprojekte.<br />

Der politische Einfluss im Rahmen von Investitionen<br />

auf ITK-Implementierungsprojekte wird in<br />

Stu<strong>die</strong>n regelmäßig totgeschwiegen. Während Erfahrungswerte<br />

vorhanden sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bedeutung<br />

von Management-Unterstützung auf den<br />

Erfolg von IT-Projekten misst, liegen keine Erfahrungswerte<br />

vor, <strong>die</strong> sich mit Art <strong>und</strong> Umfang politischer<br />

Einflussnahme auf Projekte befassen.<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Es sind keine Widersprüchlichkeiten zu den übrigen,<br />

eigenen Antworten der Befragten zu erkennen<br />

gewesen.<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

4.3 Mit welchem Anteil werden <strong>die</strong> unten<br />

genannten Kostenfaktoren auf Projektbzw.<br />

Gemeinkosten verteilt?<br />

Bei der Verteilung wird unterschieden, ob <strong>die</strong><br />

Kosten dem Projekt direkt oder den Gemeinkosten<br />

zugerechnet werden. Die Teilnehmer wurden<br />

darum gebeten, <strong>die</strong> Kostenfaktoren anhand der<br />

aktuellen Ist-Situation in ihrem Unternehmen<br />

einzuordnen.<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der Antworten<br />

Alle Kostenarten haben 10% der Befragten zu<br />

100% den Gemeinkosten zugeordnet. Diese Antworten<br />

kamen aus den kleinen Unternehmen<br />

(unter 100 Mitarbeitern) <strong>und</strong> aus den etwas größeren<br />

Unternehmen (501 - 5000 Mitarbeiter).<br />

Den Projektkosten haben 7% der Teilnehmer<br />

zu 100% allen Kostenarten zugeordnet. Damit<br />

sind es r<strong>und</strong> 83% der Befragten, <strong>die</strong> in der Investitionsrechnung<br />

<strong>die</strong> Kostenarten unterschiedlich<br />

auf Projekt- sowie Gemeinkosten verteilen.


Seite 11<br />

Abb. 5: Kostenverteilung auf Gemein- bzw. Projektkosten (Angaben in % von 100%)<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

Gemeinkosten sind <strong>die</strong>jenigen Kosten, <strong>die</strong> einer<br />

Bezugsgröße nicht direkt zurechenbar sind. Sie<br />

sind das Gegenstück zu den Einzelkosten. Gemeinkosten<br />

entstehen <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Differenzierung<br />

der Kostenarten nach der Zurechenbarkeit der<br />

Kosten auf <strong>die</strong> Kostenträger. Im Gegensatz zu<br />

den Einzelkosten können <strong>die</strong> Gemeinkosten in der<br />

Kostenträgerrechnung nicht direkt einem Kostenträger<br />

zugerechnet werden. Gemeinkosten werden<br />

deshalb <strong>durch</strong> eine Kostenschlüsselung im<br />

Betriebsabrechnungsbogen auf <strong>die</strong> einzelnen<br />

Kostenstellen verteilt <strong>und</strong> über Gemeinkostenzuschläge<br />

den Kostenträgern zugerechnet. Die<br />

wichtigsten Gemeinkosten sind i.d.R. Teile der<br />

Personalkosten, <strong>die</strong> Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffkosten,<br />

Energiekosten, Werkzeugkosten, Abschreibungen<br />

einschließlich Instandhaltungs- <strong>und</strong> Reparaturkosten,<br />

kalkulatorische Zinsen sowie <strong>die</strong><br />

Gruppe „verschiedene Gemeinkosten“.<br />

Projektkosten dagegen sind <strong>die</strong> gesamten<br />

Kosten eines Projekts. Es wird zwischen den direkten<br />

Projektkosten <strong>und</strong> den indirekten Projektkosten<br />

unterschieden.


Seite 12<br />

Direkte Projektkosten sind <strong>die</strong>jenigen Kosten,<br />

<strong>die</strong> dem Projekt unmittelbar zugeordnet werden<br />

können (Personal-, Beratungs-, Material- <strong>und</strong> Reisekosten<br />

etc.).<br />

Indirekte Kosten sind <strong>die</strong>jenigen Kosten, <strong>die</strong><br />

nicht unmittelbar dem Projekt zugeordnet werden,<br />

<strong>die</strong> aber ermittelt <strong>und</strong> ggfs. auf das Projekt<br />

umgelegt werden können (Raum-, Strom- <strong>und</strong><br />

sonstige Gemeinkosten).<br />

Soweit <strong>die</strong> zwingend notwendige betriebswirtschaftliche<br />

Erläuterung vorab.<br />

Die in der Abfrage aufgelisteten Punkte sind –<br />

mit Ausnahme des Betriebs – direkt oder indirekt<br />

dem Projekt zuzuordnen. Es handelt sich dabei<br />

folglich eindeutig um Projektkosten.<br />

Angesichts <strong>die</strong>ser klaren <strong>und</strong> einfachen Zuordnungsabfrage<br />

hätte folglich nur beim Betrieb<br />

eine in-differenzierte Zuordnung erfolgen dürfen.<br />

Je nachdem, wie das Projektziel definiert ist, wäre<br />

es auch noch tolerabel, Teile der laufenden Kosten<br />

dem Projekt zuzuordnen. Alle anderen Punkte<br />

wären eindeutig den Projektkosten zuzuordnen<br />

gewesen. Gemeinkosten dürfen hier an sich keine<br />

Rolle spielen.<br />

Da <strong>die</strong> IST-Situation in Unternehmen abgefragt<br />

wurde, bleiben für Erklärungsversuche<br />

letztlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder wird<br />

gar kein Projektcontrolling <strong>durch</strong>geführt bzw. es<br />

wird fehlerhaft <strong>durch</strong>geführt oder <strong>die</strong> Befragten<br />

kennen <strong>die</strong> betriebswirtschaftlichen Abläufe in<br />

ihren Unternehmen nicht. Angesichts der<br />

Möglichkeit, keine Angaben zu machen, scheidet<br />

<strong>die</strong> letzte Variante aus. Es steht zu vermuten,<br />

dass das Controlling hier in den wesentlichen<br />

Punkten fehlerhaft <strong>durch</strong>geführt wird.<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Widersprüchlich ist, dass <strong>die</strong>jenigen Unternehmen<br />

in der Größe von 501-5000 Mitarbeitern, <strong>die</strong><br />

in den Fragen genannten Kosten zunächst zu<br />

100% auf <strong>die</strong> Gemeinkosten verteilen, somit also<br />

keine detaillierte Kostenrechnung machen, aber<br />

in der Frage 3.2 antworten, dass der Einfluss der<br />

Investitionsrechnung in ihrem Unternehmen bei<br />

60% bzw. 80% liegt.<br />

Einer der Befragten führt in seinem Unternehmen<br />

eine detaillierte Projekt-Kostenrechnung<br />

<strong>durch</strong>, gab aber an, dass der Einfluss der Investitionsrechnung<br />

nur bei 20% liege.<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Es konnten auch hier keinerlei Clusterbildungen<br />

nachgewiesen werden.<br />

4.4 Geeignete Zeitpunkte, um ein Business-<br />

Alignement (Geschäftsausrichtung)<br />

<strong>durch</strong>zuführen<br />

Bei der Betrachtung geeigneter Zeitpunkte, um<br />

ein Business-Alignement (Geschäftsausrichtung)<br />

<strong>durch</strong>zuführen, wird im wesentlichen der Aspekt<br />

reflektiert, dass <strong>die</strong> Investition <strong>und</strong> der Einsatz<br />

von ITK-Technologien in möglichst hohem Maße<br />

das Geschäftsergebnis positiv beeinflussen sollen.<br />

Demnach ist das Business-Alignement, bezogen<br />

auf ITK-Technologien, als essenzielle Voraussetzung<br />

für das Generieren eines optimalen Beitrags<br />

der ITK-Technologien zum Geschäftserfolg<br />

des Unternehmens zu verstehen.<br />

Unter Business-Alignement, bezogen auf <strong>die</strong><br />

Implementierung von ITK-Technologien, versteht<br />

<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> <strong>die</strong> fortwährende Ausrichtung der ITK-<br />

Technologien an den Unternehmenszielen <strong>und</strong> -<br />

prozessen sowie <strong>die</strong> Unterstützung des Unternehmens<br />

zur Erreichung der Geschäftsziele.


Seite 13<br />

100,00<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

ist geeignet<br />

ist nicht<br />

geeignet<br />

keine Angabe<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

Neuinvestition Reinvestition Update Anbieterwechsel<br />

Abb. 6: Geeignete Zeitpunkte für ein Business- Alignement (Angaben in % von 100%)<br />

Es wird in <strong>die</strong>sem Zusammenhang betrachtet<br />

(s. Abb. 6), welche Zeitpunkte dazu geeignet sind,<br />

ein Business Alignement in Verbindung mit ITK-<br />

Technologien <strong>durch</strong>zuführen.<br />

Neben den vorgegebenen Zeitpunkten konnten<br />

<strong>die</strong> Befragten noch weitere zwei Aktionen /<br />

Zeitpunkte nennen, <strong>die</strong> aus ihrer Sicht für das Business-Alignement<br />

interessante Zeitpunkte darstellen.<br />

Genannt wurden unter anderem: Beginn<br />

neues Geschäftsjahr, Strategieplanung oder Budgetplanung,<br />

Anpassungsdruck von Außen, Organisationsänderung<br />

(Spin of / Outcarv), Technologie-Sprünge<br />

(Trends).<br />

Die beiden Zeitpunkte „Neuinvestition“ - unter<br />

dem Aspekt einer Neuanschaffung - <strong>und</strong> „Reinvestition“<br />

- unter dem Aspekt einer Ersatzinvestition<br />

- wurden von r<strong>und</strong> Dreiviertel der Befragten<br />

als geeignete Zeitpunkte angesehen. So nannten<br />

89% der Befragten <strong>die</strong> „Neuinvestition“ <strong>und</strong> 72%<br />

<strong>die</strong> „Reinvestition“‘ als geeignete Zeitpunkte.<br />

Über <strong>die</strong> Hälfte (58%) sehen den „Anbieterwechsel“‘<br />

als geeignet, während 21% ihn als ungeeignet<br />

ansehen <strong>und</strong> weitere 22% keine Angaben<br />

machen wollten. Hier stellt sich <strong>die</strong> Frage inwieweit<br />

ein „Anbieterwechsel“ mit einer „Neuinvestition“<br />

gleich zu setzen ist bzw. wie hoch ist der<br />

Aufwand für einen neuen Anbieter sich mit den<br />

bestehenden ITK-Technologien auseinander zu<br />

setzen, dass <strong>die</strong> Möglichkeit des Business-<br />

Alignement gegeben ist.


Seite 14<br />

Abb. 7: Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> deren Bedeutung für <strong>die</strong> produktive <strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien ( Angaben in % von<br />

100%)<br />

Betrachtet man den Zeitpunkt „Update“, fällt<br />

auf, dass fast <strong>die</strong> Hälfte (49%) der Befragten ihn<br />

für geeignet halten. Über ein Drittel (35%) es jedoch<br />

als ungeeigneten Zeitpunkt ansehen <strong>und</strong><br />

15% keine Angaben machen. Wenn <strong>die</strong> Hälfte der<br />

Befragten den „Update“ als geeigneten Zeitpunkt<br />

ansehen, stellt sich <strong>die</strong> berechtigte Frage, inwieweit<br />

sich, bei konsequenter Durchführung des<br />

Business-Alignement mit regelmäßig geplanten<br />

Updates, ein - Fahrplan - zu Umsetzung der notwendig<br />

kontinuierlichen Veränderung eines Unternehmens<br />

erzielen lässt.<br />

4.5 Erfolgsfaktoren <strong>und</strong> deren Bedeutung<br />

für <strong>die</strong> produktive <strong>Nutzung</strong> von ITK-<br />

Technologien<br />

Die produktive <strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien<br />

bedingt sich <strong>durch</strong> vielfältige, sich gegenseitig<br />

beeinflussende Erfolgs-Faktoren. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

kann jedoch zwischen der technischen Funktionsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> der eigentlichen Anwendung bzw.<br />

dem Einsatz im täglichen Geschäftsbetrieb unterschieden<br />

werden. Die technische, zuverlässige<br />

Funktionsfähigkeit stellt <strong>die</strong> Voraussetzung für<br />

<strong>die</strong> Anwendung im Geschäftsalltag dar <strong>und</strong> ist an<br />

<strong>die</strong> Umsetzung der strategischen Geschäftsausrichtung<br />

<strong>und</strong> damit dem Business-Alignement<br />

sowie den Veränderungsprozessen gekoppelt.<br />

Bei <strong>die</strong>ser Frage (s. Abb. 7) wird nach vier<br />

Themen mit Unterthemen differenziert. Es handelt<br />

sich hierbei um <strong>die</strong> Lieferanten (quantitativ;<br />

qualitativ), <strong>die</strong> Veränderungsfähigkeit (Führungskräften;<br />

Mitarbeitern; strategisches Top-Management;<br />

Alle gleichermaßen), dem <strong>gezielte</strong>n Strategieabgleich<br />

sowie den Prozessen (abbildbar; anpassbar).<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

In Bezug auf <strong>die</strong> „Eignung des Lieferanten für das<br />

Unternehmen“ wurde unterschieden zwischen<br />

quantitativ (Unternehmensgröße des Lieferanten,<br />

Umsatz, K<strong>und</strong>enzahl etc.) <strong>und</strong> qualitativ (Unternehmenskultur,<br />

Chemie zwischen den operativen<br />

Ebenen etc.).


Seite 15<br />

Quantitativen Kriterien in Bezug auf <strong>die</strong> Eignung<br />

für das Unternehmen wurde im Verhältnis<br />

weniger Bedeutung beigemessen als den qualitativen<br />

Kriterien. So werden von r<strong>und</strong> einem Drittel<br />

(39%) <strong>die</strong> quantitativen Kriterien <strong>und</strong> <strong>die</strong> qualitativen<br />

Kriterien von 12% der Befragten als nicht<br />

wichtig (unwichtig bis sehr unwichtig) bewertet.<br />

Eine deutliche Mehrheit (88%) sieht <strong>die</strong> qualitativen<br />

Kriterien für generell wichtig (wichtig bis<br />

entscheidend wichtig) an. Die quantitativen Kriterien<br />

sind von 61% der Befragten als wichtig bis<br />

entscheidend wichtig bewertet worden.<br />

Die „Veränderungsfähigkeit Aller“ wird von<br />

95% der Befragten als wichtig bis entscheidend<br />

wichtig angesehen <strong>und</strong> erscheint auf den ersten<br />

Blick relativ einheitlich. Bei genauerer Betrachtung<br />

erkennt man, dass von den Führungskräften<br />

im Verhältnis zu den Mitarbeitern <strong>und</strong> dem Top-<br />

Management eine höhere Veränderungsfähigkeit<br />

erwartet wird. Als sehr wichtig bis entscheidend<br />

wichtig wird <strong>die</strong> „Veränderungsfähigkeit“ von<br />

80% der Befragten bei Führungskräften bewertet,<br />

während 71% der Befragten <strong>die</strong>s für das Top-<br />

Management <strong>und</strong> 73% für <strong>die</strong> Mitarbeiter sehen.<br />

Der „<strong>gezielte</strong> Strategieabgleich vor einer anstehenden<br />

Systeminvestition“ als Erfolgsfaktor<br />

für <strong>die</strong> produktive <strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien<br />

wird von Dreiviertel der Befragten (78%) als sehr<br />

wichtig bis entscheidend wichtig <strong>und</strong> von 16% als<br />

wichtig bewertet. Als unwichtig bis sehr unwichtig<br />

bewerten den <strong>gezielte</strong>n Strategieabgleich 6%<br />

der Befragten, <strong>die</strong> sich in der Gruppe der Unternehmen<br />

mit weniger als 500 Mitarbeitern befinden.<br />

Bei der Bewertung des Erfolgsfaktors, ob <strong>die</strong><br />

„Prozesse des Unternehmens in der Technologie<br />

abbildbar (<strong>die</strong> unternehmensspezifischen Prozesse<br />

können 1:1 im System dargestellt werden)<br />

bzw. anpassbar (Weiterentwicklungen der unternehmensspezifischen<br />

Abläufe sind nachträglich<br />

in der Technologie anpassbar)“ sind, zeigt sich<br />

auch ein deutliches Bild. Für 71% der Befragten<br />

ist es sehr bis entscheidend wichtig <strong>und</strong> für 21%<br />

wichtig, dass <strong>die</strong> Prozesse abbildbar sind. Dreiviertel<br />

(77%) bewerten <strong>die</strong> Anpassbarkeit der<br />

Prozesse mit sehr bis entscheidend wichtig <strong>und</strong><br />

16% mit wichtig.<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

Die technische Zuverlässigkeit der eingesetzten<br />

ITK-Technologien findet sich in der erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit mit den Lieferanten <strong>und</strong> damit<br />

deren Eignung für das Unternehmen wieder. Die<br />

höhere Bedeutung der qualitativen Kriterien (Unternehmenskultur,<br />

Chemie zwischen den operativen<br />

Ebenen etc.), bezüglich der Eignung für das<br />

Unternehmen begründet sich sicher darin, dass<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit dem Lieferanten <strong>und</strong><br />

damit <strong>die</strong> technische Zuverlässigkeit maßgeblich<br />

<strong>durch</strong> <strong>die</strong> Mitarbeiter geprägt wird. Eine hohe<br />

Bedeutung finden quantitative Kriterien insbesondere<br />

dann, wenn <strong>die</strong> Beschaffung integrierender<br />

Lösungen <strong>und</strong> damit eine längerfristige<br />

Zusammenarbeit abzusehen ist, verb<strong>und</strong>en ist<br />

mit einer gewissen Abhängigkeit. Hier wird vom<br />

Lieferanten erwartet, dass er sich schon länger<br />

am Markt bewiesen hat <strong>und</strong> <strong>die</strong> entsprechende<br />

materielle Sicherheit sowie „Größe“ hat, um auch<br />

längerfristig am Markt bestehen zu können.<br />

Maßgeblich für <strong>die</strong> Anwendung von ITK-<br />

Technologien im Geschäftsalltag sind <strong>die</strong> Mitarbeiter,<br />

Führungskräfte sowie das Top-Management<br />

<strong>und</strong> deren „Veränderungsfähigkeit“. Eine<br />

naheliegende Erklärung für den höheren Anspruch<br />

an <strong>die</strong> Führungskräfte liegt in deren<br />

„Sandwich-Rolle“ in den Unternehmen. Zum einen<br />

tragen sie <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>die</strong> operative<br />

Umsetzung der Unternehmensstrategie, zum<br />

anderen haben sie auch <strong>die</strong> Vorbildfunktion gegenüber<br />

Mitarbeitern in Veränderungsprozessen.<br />

Die Bedeutung, ob <strong>die</strong> Prozesse des Unternehmens<br />

in der Technologie abbildbar bzw. anpassbar<br />

sind, ist in Bezug auf ein Business-<br />

Alignement sehr hoch, insbesondere weil gem.<br />

der Befragten <strong>die</strong> Umsetzung in der Realität von<br />

den Lieferanten nicht erfüllt wird <strong>und</strong> somit als<br />

klare Forderung an <strong>die</strong> Anbieter gesehen werden<br />

muss. Somit darf <strong>die</strong> These aufgestellt werden,<br />

dass sich Veränderungsprozesse derzeit an den<br />

ITK-Technologien orientieren <strong>und</strong> nicht an der<br />

Umsetzung anwendungsgerechter innovativer<br />

Prozesse, <strong>die</strong> der Wettbewerbssteigerung <strong>die</strong>nen.<br />

Es verdeutlicht sich, dass das ein wesentliches


Seite 16<br />

Potential zur produktiven <strong>Nutzung</strong> von ITK-<br />

Technologien in dem Zusammenwirken von Anbietern<br />

<strong>und</strong> den Nutzern als treibende Kraft besteht.<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Es sind keine Widersprüchlichkeiten zu erkennen<br />

gewesen.<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Die Mehrheit der Befragten (über 70%) sind sich<br />

bei allen Punkten – bis auf den Punkt Quantität –<br />

einig, dass <strong>die</strong>se sehr bis entscheidend wichtig<br />

sind. Beim Punkt Quantität ist auffällig, dass insbesondere<br />

<strong>die</strong> kleinen Unternehmen <strong>die</strong>sen als<br />

besonders unwichtig bzw. sehr unwichtig einstufen.<br />

5. Technologien<br />

Die Welt der unterschiedlichen, in den Organisationen<br />

eingesetzten ITK-Technologien hat in ihrer<br />

Vielfalt eine Komplexität angenommen, <strong>die</strong> für<br />

den einzelnen Anwender vermutlich kaum noch<br />

fassbar ist. Verstärkt wird <strong>die</strong>ses <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Verwendung<br />

von Abkürzungen, <strong>die</strong> sich in ihrer Bedeutung<br />

selbst einem IT-Spezialisten ohne ein<br />

spezifisches Lexikon nur schwer öffnen. Dabei<br />

kann hinsichtlich des Integrationsgrad in den Organisationen<br />

zwischen integrierten, nicht integrierten<br />

<strong>und</strong> Insel-Lösungen unterschieden werden.<br />

Um <strong>die</strong> Teilnehmer nicht zu sehr mit den<br />

technischen Details der Unterscheidung zu verwirren,<br />

wurde für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> eine sehr einfache,<br />

für den Teilnehmer greifbare Abgrenzung in den<br />

Begrifflichkeiten vorgenommen.<br />

Integrierte Technologie:<br />

Ist eine Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie,<br />

<strong>die</strong> für unterschiedliche Personen, Geschäftsbereiche,<br />

Funktionen etc. Informationen,<br />

Funktionen <strong>und</strong> Tätigkeiten automatisch/ technologiegestützt<br />

in der gesamten Organisation<br />

übergreifend vernetzt <strong>und</strong> verarbeitet.<br />

Nicht integrierte Technologie:<br />

Ist eine Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie,<br />

<strong>die</strong> für unterschiedliche Personen, Geschäftsbereiche,<br />

Funktionen etc. Informationen,<br />

Funktionen <strong>und</strong> Tätigkeiten technologiegestützt<br />

möglich macht, sie aber nicht automatisch vernetzt.<br />

Insel-Lösung:<br />

Ist eine Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie,<br />

<strong>die</strong> für unterschiedliche Personen, Funktionen<br />

etc. in einer abgegrenzten Organisationseinheit,<br />

Informationen, Funktionen <strong>und</strong> Tätigkeiten<br />

nicht in der gesamten Organisation automatisch/<br />

technologiegestützt vernetzt.<br />

5.1 Bekanntheit von ITK-Technologien <strong>und</strong><br />

Kategorienzuordnung<br />

Mit dem Benennen der Technologien wurden <strong>die</strong><br />

Teilnehmer danach gefragt, ob ihnen <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

ITK-Technologien bekannt sind <strong>und</strong><br />

sie wurden darum gebeten, sie nach ihrem Verständnis<br />

in <strong>die</strong> Kategorien „integrierte“, „nicht integrierte“<br />

<strong>und</strong> „Insel-Lösung“ einzuordnen. Dabei<br />

wurden bewusst <strong>die</strong> üblichen Abkürzungen verwendet,<br />

<strong>die</strong> sich teilweise auf drei Buchstaben<br />

beschränken. War <strong>die</strong> betreffende Technologie<br />

unbekannt oder war es den Befragten nicht möglich,<br />

<strong>die</strong> betreffende Technologie einer Kategorie<br />

zuzuordnen, war das Feld „keine Angabe“ anzukreuzen.<br />

Hiernach sollte von den Befragten bewertet<br />

werden, inwieweit <strong>die</strong> ITK-Technologien aus den<br />

jeweiligen Kategorien dazu geeignet sind, prozessrelevante<br />

Unternehmensziele zu unterstützen.<br />

Um das Bild der Erwartungen an ITK-<br />

Technologien zu ergänzen, hatten <strong>die</strong> Befragten<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, aus einer Auswahl verschiedener<br />

Unternehmensabsichten, <strong>die</strong> <strong>durch</strong> ITK-<br />

Technologien erreicht werden sollen, zu wählen<br />

(siehe Abb. 8).


120<br />

Seite 17<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Insell.<br />

nicht integr.<br />

integr.<br />

bekannt<br />

keine Angabe<br />

20<br />

0<br />

Abb. 8: Bekanntheit von Technologien <strong>und</strong> Zuordnung nach Kategorien (Angaben in % von 100%)<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

Zur Vereinfachung der Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung<br />

der Antworten, <strong>die</strong> sich in Abb. 8 darstellen,<br />

wurden <strong>die</strong> verschiedenen Technologien<br />

in vier Gruppen unterteilt (siehe hierzu Abb. 9).<br />

Die Unterteilung <strong>und</strong> deren Zuordnung in <strong>die</strong><br />

„Spitzengruppe“, <strong>die</strong> Gruppe des „Oberen Mittelfeldes“,<br />

<strong>die</strong> Gruppe des „Unteren Mittelfeldes“<br />

sowie <strong>die</strong> Gruppe der „Außenseiter“, orientieren<br />

sich an dem jeweiligen Bekanntheitsgrad.<br />

Bekanntheitsgrad der Technologien<br />

In dem Umfeld der verschiedenen Technologien<br />

mit ihren Abkürzungen sind das Telefon, Bildtelefon,<br />

das Fax, E-Mail, Videokonferenz, CAD, Textverarbeitung,<br />

Internet <strong>und</strong> das Flipchart mehr als<br />

90% der Teilnehmer bekannt <strong>und</strong> gehören somit<br />

zur Spitzengruppe, bezogen auf den Bekanntheitsgrad.<br />

Spitzenreiter <strong>die</strong>ser Gruppe sind das<br />

Fax <strong>und</strong> E-Mail, <strong>die</strong> mehr als 94% aller Teilnehmer<br />

bekannt sind.<br />

Im oberen Mittelfeld, bezogen auf <strong>die</strong> Bekanntheit<br />

zwischen 60% <strong>und</strong> 90% aller Teilnehmer,<br />

finden sich VoIP, CRM, Collaboration Tools,<br />

Microsoft Access <strong>und</strong> Netmeeting. Microsoft Access<br />

<strong>und</strong> CRM sind <strong>die</strong> Technologien mit den<br />

höchsten Werten <strong>die</strong>ser Gruppe. Wobei Microsoft<br />

Access mit ca. 86% Bekanntheitsgrad wahrscheinlich<br />

noch der Spitzengruppe zugeordnet<br />

werden kann.


Seite 18<br />

100<br />

Insell. nicht integr. integr. keine Angabe bekannt<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Spitzengruppe OberesMittelfeld Unteres Mittelfeld Aussenseiter<br />

Abb. 9: Technologien nach Kategorien <strong>und</strong> Gruppen (Angaben in % von 100%)<br />

In der Gruppe des unteren Mittelfelds zwischen<br />

30% <strong>und</strong> 60% aller Befragten finden sich<br />

ERP, MIS <strong>und</strong> Intranet, deren Bekanntheitsgrad<br />

bei über 47% liegt.<br />

In der letzten Gruppe, den Außenseitern bezogen<br />

auf den Bekanntheitsgrad zwischen 0% bis<br />

30% finden sich BPM mit 25%, PLM mit 20% <strong>und</strong><br />

MES mit 15%.<br />

Gruppe der „Außenseiter“<br />

Es ist sicher nachvollziehbar, dass sich in der<br />

Gruppe der „Außenseiter“ auch <strong>die</strong> Technologien<br />

befinden, bei denen <strong>die</strong> meisten Befragten keine<br />

Zuordnung machten. Mehr als 84% aller Befragten<br />

machten „keine Angabe“ zu den Technologien.<br />

Bei der Betrachtung der „Außenseiter“ hinsichtlich<br />

deren Zuordnung wurden <strong>die</strong> Technologien<br />

von 6% als „integriert“, <strong>und</strong> von ca. 5% als<br />

„nicht integriert“ gesehen. Als „Insel-Lösung“<br />

wurde MES von 1% der Befragten sowie PLM <strong>und</strong><br />

BPM von 5% gesehen.<br />

Gruppe „Unteres Mittelfeld“<br />

Zu den Technologien des „unteren Mittelfeldes“<br />

machten zu Intranet 41%, zu ERP 44% <strong>und</strong> zu MIS<br />

56% der Befragten „keine Angabe“. Als „Insel-<br />

Lösung“ wurde von 5% MIS <strong>und</strong> Intranet von<br />

noch 1% der Befragten gesehen, wobei ERP von<br />

0% als solche gesehen wurde. Als „nichtintegriert“<br />

in der Anwendung sehen 11% das Intranet,<br />

9% MIS <strong>und</strong> 5% ERP, während als „integriert“<br />

in der Anwendung 47% das Intranet, 29%<br />

MIS <strong>und</strong> 51% ERP sehen.<br />

Gruppe „Oberes Mittelfeld“<br />

Am bekanntesten <strong>die</strong>ser Gruppe sind Microsoft<br />

Access 86% <strong>und</strong> CRM 74%; <strong>und</strong> sind auch <strong>die</strong><br />

Technologien, <strong>die</strong> von den Meisten einer Technologie-Art<br />

zugeordnet wurden. Microsoft Access<br />

erfährt von der Zuordnung ein sehr ausgewogenes<br />

Bild, was sich in den Einsatzmöglichkeiten der<br />

Lösung widerspiegelt. Als „Insel-Lösung“ in der<br />

Anwendung sehen sie 25% der Befragten, als<br />

„nicht-integriert“ 24%, als „integriert 28% <strong>und</strong><br />

24% machten „keine Angabe“. Wohingegen CRM<br />

fokussierter von 56% als „integriert“ gesehen<br />

wird. Collaboration Tools sehen 31% der Teilnehmer<br />

als „integriert“ 7% als „nicht-integriert“,<br />

5% als „Insel-Lösung“ <strong>und</strong> 58% fanden keine Zuordnung.


Seite 19<br />

Gruppe „Spitzengruppe“<br />

In der „Spitzengruppe“ finden sich mit dem<br />

höchsten Bekanntheitsgrad das Fax <strong>und</strong> E-Mail. In<br />

deren Zuordnung hingegen ist das Bild sehr heterogen.<br />

So wird von 2% der Befragten E-Mail als<br />

„Insel-Lösung“, von 9% als „nicht integriert“ <strong>und</strong><br />

von 78% als „integriert“ gesehen. Während das<br />

Fax von 47% als „integriert“, von 31% als „nicht<br />

integriert“ <strong>und</strong> von 14% als „Insel-Lösung“ gesehen<br />

wird. Hervorzuheben ist sicher das Flipchart<br />

als eher „handwerkliche“ Technologie, welche<br />

von den meisten der Befragten mit 54% als „Insel-Lösung“<br />

gesehen wird. Wobei das Flipchart in<br />

seiner Anwendung von 18% als „integriert“ <strong>und</strong><br />

von 11% als „nicht integriert“ gesehen wird.<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

Durch <strong>die</strong> Gruppierung der Technologien nach<br />

Bekanntheitsgrad zeigt sich deutlich, dass der<br />

Bekanntheitsgrad mit der wahrgenommen Anwendung<br />

im Tagesgeschäft <strong>und</strong> der genutzten<br />

Abkürzungsform deutlich sinkt. So ist z.B. das<br />

Wort Fax eine Verkürzung von Telefax, welches<br />

wiederum eine Verkürzung von Telefaksimile<br />

(vergleiche Faksimile) ist, also eine Fernbildabschrift,<br />

daher auch <strong>die</strong> deutsche Bezeichnung<br />

Fernkopie. Ein Fax ist <strong>die</strong> Übertragung einer oder<br />

mehrerer Papierseiten über das Telefonnetz oder<br />

per Funkfax-Betrieb im Amateurfunk. Als Sender<br />

beziehungsweise Empfänger <strong>die</strong>nen dabei meistens<br />

analoge Faxgeräte, man kann jedoch auch<br />

von einem PC mittels Fax-Server <strong>und</strong> Modem<br />

oder „Fax over IP“ Faxe verschicken <strong>und</strong> empfangen.<br />

4<br />

Im Alltag werden <strong>die</strong> Wenigsten davon sprechen,<br />

dass sie nun eine Fernkopie versenden, geschweige<br />

denn ein Telefaksimile, sondern man<br />

versendet ein „Fax“. Man sollte nun vermuten<br />

können, dass Technologien mit einem sehr hohen<br />

Bekanntheitsgrad <strong>und</strong> einer klaren technischen<br />

Anwendung wie das Fax auch eine klare Zuordnung<br />

von den Anwendern möglich sein muss.<br />

4<br />

siehe Wikipedia – Fax<br />

Das Fax als eindeutig „nicht integrierte“ Technologie<br />

erfährt in seiner Zuordnung ein sehr heterogenes<br />

Bild. Bei einem Bekanntheitsgrad von<br />

95% sind es gerade mal 31% der Befragten, <strong>die</strong><br />

es als „nicht-integrierte“ Technologie einordnen.<br />

Es stellt wahrscheinlich gerade <strong>durch</strong> seinen Bekanntheitsgrad<br />

<strong>und</strong> der heterogenen Zuordnung<br />

<strong>die</strong> Realität bezogen auf <strong>die</strong> Komplexität in den<br />

Anwendungen dar.<br />

Verdeutlichen lässt sich <strong>die</strong> Situation, wenn<br />

man <strong>die</strong> Abkürzung ERP für „Enterprise Ressource<br />

Planning“ betrachtet. Wie hätte sich das Bild<br />

bzgl. des Bekanntheitsgrads dargestellt, wenn<br />

statt ERP <strong>die</strong> Abkürzung „SAP“ bzw. „SAP-R3“<br />

verwendet worden wäre? SAP als ERP-System<br />

<strong>und</strong> in seiner Anwendung integriert, ist ein Firmen<br />

bzw. Markenname <strong>und</strong> der De-facto-<br />

Standard im deutschen ERP-Markt. 5 Würde sich<br />

da<strong>durch</strong> dann „ERP“ (SAP) möglicherweise nicht<br />

in der Gruppe „unteres Mittelfeld“, sondern in der<br />

Spitzengruppe wiederfinden, gleich nach Fax <strong>und</strong><br />

Email, noch vor Internet?<br />

Das im Ergebnis gesamtheitliche, heterogene<br />

Bild in der Zuordnung, verb<strong>und</strong>en mit dem Bekanntheitsgrad<br />

<strong>und</strong> dabei insbesondere bei den<br />

eindeutig zuordenbaren Technologien, ist in der<br />

Tat nicht überraschend. Es verdeutlicht, dass <strong>die</strong><br />

Mehrheit der Anwender sich in der Vielfalt der<br />

Technologien über <strong>die</strong> Komplexität <strong>und</strong> den Wirkungszusammenhängen<br />

nicht bewusst ist <strong>und</strong><br />

wahrscheinlich nicht sein kann. Für einen bewussten<br />

<strong>und</strong> damit produktiven Umgang mit ITK-<br />

Technologien als Anwender bzw. Nutzer ist es allerdings,<br />

zumindest in der Oberfläche, bedeutsam<br />

zu wissen <strong>und</strong> zu verstehen, mit was man es<br />

zu tun hat.<br />

5.2 ITK-Technologien <strong>und</strong> deren Unterstützung<br />

in der Komplexität<br />

Die Unternehmen setzen verstärkt bereichs- wie<br />

länderübergreifende K<strong>und</strong>en-Projekte um. Mit<br />

der damit zunehmenden Vernetzung von Strukturen,<br />

Prozessen <strong>und</strong> Kompetenzen steigt <strong>die</strong><br />

Komplexität <strong>und</strong> somit <strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong><br />

5<br />

vgl. Raad Research GmbH (Hrsg.) (2007)


Seite 20<br />

Abb. 10: ITK-Technologien <strong>und</strong> deren Unterstützung in der Komplexität (Angaben in % von 100%)<br />

Mitarbeiter wie an das Management im Umgang<br />

mit komplexitätsrelevanten Zielen.<br />

In <strong>die</strong>sem Kontext wurden <strong>die</strong> Befragten darum<br />

gebeten, eine Beurteilung darüber abzugeben,<br />

wie gut ITK-Technologien, gemäß den<br />

benannten Kategorien „integriert, „nicht integriert“<br />

<strong>und</strong> „Insel-Lösung“, sie in der täglichen Arbeit<br />

<strong>und</strong> bei der Umsetzung von komplexitätsrelevanten<br />

Zielen unterstützen.


Seite 21<br />

Folgende komplexitätsrelevanten Ziele wurden<br />

dazu betrachtet:<br />

- Flexible <strong>und</strong> schnelle Prozessabwicklung<br />

- Eigenverantwortliches Handeln auf allen Ebenen<br />

- Interne Unternehmensvernetzung<br />

- Externe Unternehmensvernetzung<br />

- Interkulturelle Zusammenarbeit<br />

- Multiprojektmanagement<br />

- Mitarbeiterkommunikation<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

Zur Unterstützung der „flexiblen <strong>und</strong> schnellen<br />

Prozessabwicklung“ wird <strong>die</strong> „integrierte" Technologie<br />

von 84% der Befragten als sehr gut <strong>und</strong><br />

von 10% als gut bewertet. Als schlechte bzw.<br />

sehr schlechte Unterstützung empfinden <strong>die</strong> „integrierte"<br />

Technologie 6% der Befragten. Deutlich<br />

verändert sich das Bild bei der Betrachtung<br />

der „nicht integrierten" bzw. der „Insel-Lösung“.<br />

Die „nicht integrierte“ Technologien zur „flexiblen<br />

<strong>und</strong> schnellen Prozessunterstützung“ bewerten<br />

25% als gut bis sehr gut, weitere 25% als gut,<br />

44% als schlecht bis sehr schlecht <strong>und</strong> 6% als<br />

überhaupt nicht. Überhaupt nicht unterstützend<br />

wird <strong>die</strong> „Insel-Lösung" von 18% als schlecht bis<br />

sehr schlecht von 55%, als gut von 9% <strong>und</strong> als<br />

gut bis sehr gut von 18% bewertet.<br />

Bei der Betrachtung, wie geeignet ITK-<br />

Technologien sind, das Ziel „eigenverantwortliches<br />

Handeln auf allen Ebenen zu unterstützen“,<br />

bewerten 63% der Befragten „integrierte“ Technologien<br />

mit gut bis sehr gut, 18% mit gut <strong>und</strong><br />

19% mit schlecht bis sehr schlecht. Die „nichtintegrierte“<br />

Technologien bewerten 32% als gut<br />

bis sehr gut, 26% als gut, 34% als schlecht bis<br />

sehr schlecht <strong>und</strong> 8% sehen sie als überhaupt<br />

nicht unterstützend an. Die „Insel-Lösung“ sehen<br />

<strong>die</strong> Befragten mit 35% als gut bis sehr gut, mit<br />

13% als gut, mit 37% als schlecht bis sehr<br />

schlecht <strong>und</strong> 15% als überhaupt nicht unterstützend<br />

an.<br />

Hinsichtlich des Ziels der „internen Unternehmensvernetzung“<br />

werden „integrierte“ Technologien<br />

von 96% der Befragten als gut bis sehr gut<br />

geeignet angesehen, <strong>die</strong> „Insel-Lösung“ von 52%<br />

als schlecht bis sehr schlecht <strong>und</strong> von 35% als<br />

überhaupt nicht geeignet angesehen, während<br />

sich <strong>die</strong> Bewertung für „nicht integrierte“ Technologien<br />

in ihrer Eignung als sehr ausgewogen<br />

darstellt. Dieses Bild spiegelt sich hinsichtlich des<br />

Ziels, der „externen Unternehmensvernetzung“ in<br />

der Gesamtbetrachtung in etwa wider. Leichte<br />

Unterschiede finden sich z.B. darin, dass 16% <strong>die</strong><br />

„Insel-Lösung“ für gut bis sehr gut geeignet halten<br />

<strong>und</strong> bei der internen Unternehmensvernetzung<br />

es 10% sind.<br />

Wenn es um das Ziel der „interkulturellen Zusammenarbeit“<br />

geht, meinen 76% der Befragten,<br />

dass „integrierte“ Technologien hierzu gut bis<br />

sehr gut geeignet sind <strong>und</strong> 9% meinen, sie wären<br />

schlecht <strong>und</strong> 15% meinen, sie wären dazu überhaupt<br />

nicht geeignet. „Nicht integrierte“ Technologien<br />

werden von 14% als sehr gut angesehen,<br />

von 26% als gut, von 31% als schlecht <strong>und</strong> von<br />

27% als sehr schlecht bzw. ungeeignet angesehen.<br />

Wie auch bei einigen anderen Zielen wird <strong>die</strong><br />

„Insel-Lösung“ von der Mehrzahl der Beteiligten<br />

für schlecht 19%, sehr schlecht 30% bzw. ungeeignet<br />

34% bef<strong>und</strong>en. Für gut bis sehr geeignet<br />

befinden 17% der Beteiligten <strong>die</strong> „Insel-Lösung“.<br />

Beim Umsetzen von „Multiprojektmanagement“<br />

halten 89% der Befragten „integrierte“ Lösungen<br />

für gut bis sehr gut geeignet <strong>und</strong> davon<br />

45% für sehr gut. Für schlecht bis ungeeignet halten<br />

„integrierte“ Lösungen 11% der Befragten<br />

<strong>und</strong> zugleich sich zeigt auch hier <strong>die</strong> Bewertung<br />

für „nicht integrierte“ Lösungen sehr ausgewogen.<br />

Die Bewertung für <strong>die</strong> „Insel-Lösung“ erfährt<br />

hier von 82% der Befragten ein schlecht bis ungeeignet.<br />

Bei der Betrachtung der Bewertung für das<br />

Ziel „Mitarbeiterkommunikation wird unterstützt“<br />

spiegelt sich das Bild in seiner Ausprägung<br />

mit den hier vorherigen Betrachtungen mehr<br />

oder weniger wider. So sind 87% der Teilnehmer<br />

der Überzeugung, dass „integrierte“ Technologien<br />

gut bis sehr gut geeignet sind, <strong>die</strong> Mitarbeiterkommunikation<br />

zu unterstützen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bewertung<br />

für „nicht integrierte“ Lösungen spiegelt<br />

sich in der Ausgewogenheit wider. Bei der „Insel-


Seite 22<br />

Lösung“ ist ein Drittel der Befragten davon überzeugt,<br />

dass sie <strong>die</strong> Mitarbeiterkommunikation gut<br />

bis sehr gut unterstützen <strong>und</strong> 70% sehen sie als<br />

schlecht bis ungeeignet an.<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

„Damit Geschäftsprozesse bzw. das Prozessergebnis,<br />

wertstiftende Funktionen für <strong>die</strong> Abnehmer<br />

besitzen, müssen <strong>die</strong>se mit anderen Geschäftsprozessen<br />

zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich synchronisiert<br />

werden“ meint Gaitanides. 6 Die flexible<br />

<strong>und</strong> schnelle Prozessabwicklung stellt <strong>die</strong> Basis in<br />

der Umsetzung der Wertschöpfung einer Organisation<br />

dar. Der Schwerpunkt zur Unterstützung<br />

der „flexiblen <strong>und</strong> schnellen Prozessabwicklung“<br />

wird deutlich bei der „integrierten" Technologie<br />

gesehen. In <strong>die</strong>sem Rahmen darf man <strong>die</strong> Frage<br />

stellen, welche Arten von Prozessen gemeint sind<br />

<strong>und</strong> vordergründig gesehen werden. Bei der Betrachtung<br />

von Standard- <strong>und</strong> automatisierten<br />

Prozessen haben „integrierte" Technologien eine<br />

große Bedeutung erlangt, <strong>die</strong> sich wahrscheinlich<br />

noch verstärken wird. Führungs- <strong>und</strong> Entscheidungsprozesse<br />

sind stark an <strong>die</strong> inter- <strong>und</strong> intrapersonelle<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Kreativitätsprozesse<br />

gekoppelt <strong>und</strong> werden in der Praxis von<br />

„nicht integrierte" Technologien <strong>und</strong> „Insel-Lösungen“<br />

wesentlich stärker unterstützt als von<br />

„integrierte" Technologien.<br />

Die flexible <strong>und</strong> schnelle Prozessabwicklung<br />

ist eng verb<strong>und</strong>en mit „eigenverantwortlichem<br />

Handeln“. Insbesondere in Situationen, <strong>die</strong> außerhalb<br />

von Standardprozessen entstehen, ist eigenverantwortliches<br />

<strong>und</strong> lösungsorientiertes<br />

Handeln erforderlich. So kann eine technische<br />

Störung, den Ablauf festgelegter Standard-<br />

Prozesse in der Verwaltung oder der Produktion<br />

empfindlich behindern, oder K<strong>und</strong>en benötigen<br />

individuelle Lösungen, <strong>die</strong> im Ablauf nicht vorgesehen<br />

sind. Benötigt werden in solchen Situation<br />

<strong>die</strong> Handlungs-Kompetenz, <strong>die</strong> Werkzeuge, wie<br />

ITK-Technologien <strong>und</strong> der notwendige Entscheidungsspielraum,<br />

um <strong>die</strong> Komplexität der Situati-<br />

6<br />

siehe Gaitanides, Michael (2007), S. 141<br />

on zu erfassen <strong>und</strong> eine schnelle umsetzbare Lösung<br />

herbei zu führen. Es stellt sich <strong>die</strong> Frage,<br />

welches Verständnis für Komplexität besteht <strong>und</strong><br />

was unter eigenverantwortlichem Handeln verstanden<br />

wird. Wird unter eigenverantwortlichem<br />

Handeln <strong>die</strong> Weitergabe <strong>und</strong> Umsetzung vorgegebener<br />

Lösungen aus dem z.B. „integrierenden“<br />

ERP-System verstanden, so darf man <strong>die</strong>s als kritisch<br />

ansehen <strong>und</strong> muss <strong>die</strong> Entwicklung von Geschäftsprozessen,<br />

bezogen auf <strong>die</strong> bestehende<br />

Komplexität, hinterfragen. Hierzu meinen auch<br />

Schmelzer <strong>und</strong> Sesselmann: „Geschäftsprozesse<br />

werden als technische Objekte verstanden <strong>und</strong><br />

weniger als sozio-technisches System, in dem<br />

Menschen <strong>die</strong> entscheidende Rolle spielen“. 7 Verb<strong>und</strong>en<br />

hierzu meint Pfeiffer: „Denn <strong>die</strong> Logik integrierter<br />

betriebswirtschaftlicher Systeme wirkt<br />

längst nicht mehr nur einseitig auf <strong>die</strong> Beschäftigten,<br />

sondern enthebt selbst den Manager zunehmend<br />

seiner gesellschaftlich zugestandenen<br />

Expertenrolle. Führen <strong>und</strong> Entscheiden ‚gegen‘<br />

<strong>die</strong> Zahlen des Systems wird <strong>und</strong>enkbar, zumindest<br />

stark legitimierungsbedürftig, Führen <strong>und</strong><br />

Entscheiden ‚entlang‘ der vom System generierten<br />

Zahlen wird zunehmend zum Automatismus,<br />

der kaum hinterfragt werden kann <strong>und</strong> muss“. 8<br />

Nachdem <strong>die</strong> meisten Befragten (81%) „integrierte“<br />

Technologien zur Unterstützung „eigenverantwortlichen<br />

Handelns“ als gut bis sehr gut bzw.<br />

gut, ansehen <strong>und</strong> „Insel-Lösungen“ mehrheitlich<br />

als weniger gut bis überhaupt nicht (52%) unterstützend<br />

gesehen werden, darf man sich deutlich<br />

fragen, was heute unter Eigenverantwortung<br />

verstanden wird bzw. wie damit in den Unternehmen<br />

umgegangen wird <strong>und</strong> was der Umgang<br />

mit Komplexität für <strong>die</strong> Unternehmen, das Management<br />

<strong>und</strong> deren Mitarbeiter bedeutet. Welche<br />

Konsequenzen birgt <strong>die</strong>s für <strong>die</strong> Führung?<br />

Wenn von „vernetzen“ gesprochen wird, <strong>und</strong><br />

das im Kontext von interner <strong>und</strong> externer Unternehmensvernetzung,<br />

muss sicher <strong>die</strong> Komplexität<br />

gesehen <strong>und</strong> zwischen der technischen <strong>und</strong><br />

strategischen bzw. geschäftlichen Vernetzung<br />

unterschieden werden, auch wenn <strong>die</strong> technische<br />

ohne <strong>die</strong> geschäftliche Vernetzung nicht möglich<br />

7<br />

siehe Schmelzer <strong>und</strong> Sesselmann (2008), S. 35<br />

8<br />

siehe Pfeiffer, S. 207, (2004)


Seite 23<br />

ist. Die geschäftliche Vernetzung stellt <strong>die</strong> Basis<br />

dar, sie wird <strong>durch</strong> das Management in <strong>die</strong> Wege<br />

geleitet <strong>und</strong> geschaffen, es werden Prozesse definiert<br />

<strong>und</strong> in der Linie umgesetzt. Nachdem sich<br />

das Vernetzen in dem Umsetzen von Geschäftsziele<br />

gestaltet, ist damit Vertrauen <strong>und</strong> Kommunikation<br />

zwischen den betroffenen Mitarbeitern<br />

erforderlich. In der Umsetzung entscheidet der<br />

Vernetzungsgrad <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Aufgaben, welche Art der ITK-Lösung zum Einsatz<br />

kommt, <strong>die</strong>s zu unterstützen. Je höher der<br />

Vernetzungsgrad <strong>und</strong> damit das Vertrauen, desto<br />

eher können automatisierte Prozesse <strong>und</strong> „integrierte“<br />

ITK-Lösungen zur Unterstützung eingesetzt<br />

werden, wie es auch <strong>die</strong> meisten Befragten<br />

sehen. In der komplexen Zusammenarbeit werden,<br />

insbesondere auf der interpersonellen Ebene<br />

sowohl „nicht-integrierte“ Lösungen als auch „Insel-Lösungen“<br />

weiterhin ihren berechtigten <strong>und</strong><br />

notwendigen Einsatz finden müssen, insbesondere<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> dessen, dass <strong>die</strong> Automatisierung<br />

hier auch ihre Grenzen findet. Dieses<br />

wird von den Befragten nicht gesehen, da „Insel-<br />

Lösungen“ von den Meisten (87%) als schlecht bis<br />

sehr schlecht bzw. als überhaupt nicht unterstützend<br />

angesehen werden.<br />

„Interkulturelle Zusammenarbeit“ kann sich<br />

sowohl auf <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Tochtergesellschaften,<br />

Niederlassungen, Zweigwerke etc.<br />

also mit Kollegen aus anderen Ländern als auch<br />

auf <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit ausländischen K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Lieferanten beziehen. Die meisten Befragten<br />

(43%) sind der Ansicht, wenn es um das<br />

Ziel der „interkulturellen Zusammenarbeit“ geht,<br />

dass „integrierte“ Technologien gut bis sehr gut<br />

geeignet sind <strong>und</strong> nur 14% „nicht integrierte“<br />

Technologien als auch <strong>die</strong> „Insel-Lösung“ für gut<br />

bis sehr gut geeignet befinden. Unterschiedliche<br />

Kulturen sind verb<strong>und</strong>en mit unterschiedlichen<br />

Sprachen, Werten <strong>und</strong> damit unterschiedlichen<br />

Verständnissen für ähnliche Sachverhalte. Damit<br />

erhöhen sich auch <strong>die</strong> Komplexität <strong>und</strong> <strong>die</strong> damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Wirkungszusammenhänge. Diese<br />

Unterschiede zeigen sich auch in der Art, wie einzelne<br />

Kulturen unterschiedliche Tools einsetzen<br />

<strong>und</strong> nutzen. So werden z.B. in den USA bevorzugt<br />

E-Mails geschrieben <strong>und</strong> Conferencing-Technologien<br />

eingesetzt <strong>und</strong> dem Telefon eine eher geringere<br />

Bedeutung beigemessen. Wobei Europäer<br />

eher den persönlichen Kontakt suchen, damit auf<br />

das Telefon nicht verzichten wollen <strong>und</strong> Instant<br />

Messaging vor E-Mail bevorzugen, so zeigen <strong>die</strong><br />

Ergebnisse der in 2006 erstellten Stu<strong>die</strong> von Frost<br />

& Sullivan. 9 Im deren Rahmen wurde auch aufgezeigt,<br />

dass sog. Collaboration-Technologien, <strong>die</strong><br />

eher als „nicht integrierte“ Technologie verstanden<br />

werden können, auf dem Vormarsch sind. Es<br />

stellt sich also <strong>die</strong> Frage, wie <strong>die</strong> „interkulturelle<br />

Zusammenarbeit“ ausgestaltet ist bzw. was darunter<br />

verstanden werden kann, wenn „nicht integrierte“<br />

Technologien von nur 14% als gut bis<br />

sehr gut unterstützend gesehen werden.<br />

Wenn Organisationen eine Vielzahl von Projekten<br />

parallel verfolgen müssen, befinden sie<br />

sich mitten im Multiprojektmanagement. Das<br />

Multiprojektmanagement fordert von Unternehmen<br />

sowohl eine abteilungsübergreifende als<br />

auch eine projektübergreifende Integration.<br />

Durch bestehende komplexe, inhaltliche <strong>und</strong> zeitliche<br />

Abhängigkeiten der Projekte stehen sie<br />

zwangsläufig im Wettbewerb um Mitarbeiterressourcen.<br />

Die Herausforderung des Multiprojektmanagements<br />

besteht letztlich darin, Projekte bei<br />

bestehenden Interdependenzen unter Berücksichtigung<br />

der kritischen Parameter Zeit, Kosten,<br />

Ressourcen, Inhalt <strong>und</strong> Qualität erfolgreich umzusetzen.<br />

In <strong>die</strong>sem Kontext ist es nachvollzielbar,<br />

dass 89% der Befragten „integrierte“ Technologien<br />

für das Multiprojektmanagement als<br />

unterstützend ansehen <strong>und</strong> dabei berücksichtigt<br />

wird, dass dem Standardisierungen hinterlegt<br />

sind. Inwieweit <strong>die</strong> Implementierung von Standardprozessen<br />

zur effizienten <strong>Nutzung</strong> „integrierter“<br />

Technologien umsetzbar ist, darf kritisch<br />

hinterfragt werden. Denn letztlich sind bei der<br />

Umsetzung von Projekten immer Mitarbeiter involviert<br />

<strong>und</strong> damit spielen Erfahrungswissen <strong>und</strong><br />

Kommunikation eine wesentliche Rolle. Interessant<br />

ist dabei, dass MS Excel als klassische „Insel-<br />

Lösung“ in mehr als 80% der Organisationen, bei<br />

projektübergreifendem Management zum Einsatz<br />

kommt. 10<br />

9<br />

vgl. Frost & Sullivan, (2006)<br />

10<br />

vgl. Dammer, 2007


Seite 24<br />

Die Definition für „integrierte“ Technologien<br />

lautet: „Ist eine Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie,<br />

<strong>die</strong> für unterschiedliche Personen,<br />

Geschäftsbereiche, Funktionen etc. Informationen,<br />

Funktionen <strong>und</strong> Tätigkeiten, automatisch/<br />

technologiegestützt in der gesamten Organisation<br />

übergreifend vernetzt <strong>und</strong> verarbeitet“. Im<br />

Abgleich dazu sind 87% der Teilnehmer der<br />

Überzeugung, dass „integrierte“ Technologien<br />

gut bis sehr gut geeignet sind, <strong>die</strong> Mitarbeiterkommunikation<br />

zu unterstützen. Dieser Abgleich<br />

eröffnet, insbesondere verb<strong>und</strong>en mit den Ergebnissen<br />

zu anderen, oben beschriebenen Aspekten,<br />

einen umfangreichen <strong>und</strong> kritischen Fragenkatalog:<br />

• Welche Funktion hat <strong>die</strong> Face-to-Face Kommunikation<br />

in den Organisationen heute<br />

noch?<br />

• Worin liegt ein Kommunikationsbedarf?<br />

• Mit welchen Mitteln kommunizieren <strong>die</strong> Mitarbeiter?<br />

• Wie wird sichergestellt, dass <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

alle eine „Sprache“ sprechen?<br />

• Können <strong>die</strong> Mitarbeiter untereinander kommunizieren?<br />

• Können <strong>und</strong> wollen <strong>die</strong> Mitarbeiter miteinander<br />

kommunizieren?<br />

• Was bedeutet <strong>die</strong>s für <strong>die</strong> Leistungserbringung<br />

in den Organisationen?<br />

• Haben <strong>die</strong> Mitarbeiter ausreichende Kompetenzen,<br />

im Umgang mit Komplexität?<br />

• Wie viel Zeit haben <strong>die</strong> Mitarbeiter, um miteinander<br />

zu kommunizieren?<br />

• Unterstützen „integrierte“ Technologien den<br />

„neuen“ Taylorismus?<br />

• Inwieweit werden <strong>die</strong> Organisationen den individuellen<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnissen gerecht?<br />

• Welche Wechselwirkungen werden im System<br />

„Organisation“ erzeugt?<br />

• Welches Bewusstsein existiert in den Organisationen?<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Es sind keine Widersprüchlichkeiten zu den übrigen,<br />

eigenen Antworten der Befragten zu erkennen.<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Die Mehrheit der Befragten (über 76%) sind sich<br />

bei allen Punkten darin einig, dass „integrierte“<br />

Technologien dazu geeignet sind, alle befragten<br />

Ziele gut bis sehr gut zu unterstützen. Weiterhin<br />

sind sich <strong>die</strong> meisten Befragten (über 70%) bei allen<br />

Punkten darüber einig – außer im Punkt eigenverantwortliches<br />

Handeln – dass „Insel-<br />

Lösungen“ <strong>die</strong> befragten Ziele schlecht bis überhaupt<br />

nicht unterstützen.<br />

5.3 Was sollen <strong>die</strong> ITK-Lösungen für das<br />

Unternehmen erreichen?<br />

Latent besteht vielfach der Wunsch, dass sich<br />

verschiedene strategische <strong>und</strong> operative Themen<br />

für das Unternehmen <strong>durch</strong> den Einsatz von ITK-<br />

Lösungen quasi „von selbst“ lösen mögen. Häufig<br />

beklagt sich das Management darüber, dass sich<br />

<strong>die</strong> Mitarbeiter nicht weiterentwickeln, <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

schlecht ist oder bezogen auf den<br />

Informationsfluss <strong>die</strong> Hol- <strong>und</strong> Bringschuld problematisch<br />

ist. Bewusst sollten <strong>die</strong> Befragten zu<br />

solchen Themen ihre Wünsche äußern. Bei jedem<br />

Aspekt der hier betrachteten Frage, wurde zwischen<br />

„soll erreicht werden“ („ja“, in der Grafik),<br />

„kann nicht erreicht werden“ („nein“, in der Grafik)<br />

unterschieden bzw. konnte auch „keine Angabe“<br />

angekreuzt werden. Es wurden zur Veranschaulichung<br />

zwei verschiedene Darstellungsweisen<br />

(s. Abb. 11) gewählt.


Seite 25<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

Unter den Themen finden „Vergleichbare Prozesse“<br />

<strong>und</strong> „Einheitliches Controlling“ den größten<br />

Zuspruch. Hierbei sind 91% der Teilnehmer der<br />

Meinung, dass <strong>durch</strong> ITK-Technologien „vergleichbare<br />

Prozesse“ erreicht werden sollen. Immerhin<br />

85% der Befragten sind der Meinung,<br />

dass ein „einheitliches Controlling“ erreicht werden<br />

soll. Hinsichtlich der „Förderung der Zusammenarbeit“<br />

sind ca. 78% der Befragten der Überzeugung,<br />

dass sie erreicht werden soll, ca. 15%<br />

dass sie nicht erreicht werden kann <strong>und</strong> 7%<br />

machten keine Angabe.<br />

Die „Weiterentwicklung im Verhalten der Mitarbeiter“<br />

wird von ca. zwei Dritteln als Ziel mit<br />

dem Einsatz von ITK-Technologien verb<strong>und</strong>en, ca.<br />

21% meinen, dass es nicht möglich sei <strong>und</strong> ca.<br />

13% wollten sich nicht zu dem Thema äußern.<br />

Der Auffassung, dass <strong>die</strong> „Anpassungsfähigkeit<br />

an Strategieveränderung“ für das Unternehmen<br />

<strong>durch</strong> den Einsatz von ITK-Technologien erreicht<br />

werden soll sind 60% der Teilnehmer. Etwa 25%<br />

der Befragten sind jedoch der Auffassung, dass<br />

<strong>die</strong>ses Ziel gar nicht erreicht werden kann. Etwa<br />

15% der Befragten machten keine Angabe.<br />

Bezogen auf den Informationsfluss <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Zusammenarbeit sind ca. 56% davon überzeugt,<br />

dass <strong>die</strong> ITK-Technologien <strong>die</strong> „Hol- <strong>und</strong> Bring-<br />

Abb. 11: Was sollen ITK-Technologien für das Unternehmen erreichen (Angaben in % von 100%)


Seite 26<br />

schuld klären“, während ca. ein Drittel überzeugt<br />

ist, <strong>die</strong>s könne nicht erreicht werden <strong>und</strong> ca. 13%<br />

machten keine Angabe. Die wenigsten aller Befragten,<br />

ca. 41%, meinten dass <strong>durch</strong> den Einsatz<br />

der ITK-Technologien <strong>die</strong> „Sinnkoppelung mit den<br />

kurzfristigen Unternehmenszielen“ erreicht werden<br />

soll, ca. 39% erklärten, dass <strong>die</strong>s nicht möglich<br />

sei <strong>und</strong> 20% machten hier keine Angabe.<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

Es ist einer Unternehmung immanent, dass sie<br />

danach strebt, möglichst (hohe) Gewinne zu erwirtschaften.<br />

Das Streben nach Gewinn (erwerbswirtschaftliches<br />

Prinzip) ist ein konstituierendes<br />

Merkmal eines Unternehmens in der freien<br />

Marktwirtschaft. Durch das Streben nach<br />

Gewinn wird der Unternehmer erst dazu motiviert,<br />

sich vom Wettbewerber abzugrenzen, sich<br />

den geänderten Anforderungen des Marktes zu<br />

stellen <strong>und</strong> innovativ tätig zu sein.<br />

Die stark vorhandene Erwartungshaltung, ITK-<br />

Technologien mögen vergleichbare Prozesse <strong>und</strong><br />

ein einheitliches Controlling ermöglichen, spiegeln<br />

<strong>die</strong> in den Jahren der konjunkturellen<br />

Schwäche aufgetretenen Bemühungen der meisten<br />

Unternehmen wider, <strong>die</strong> Unternehmenskosten<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Erstaunlicherweise kommt daher dem zweiten,<br />

den Gewinn prägenden Element, nämlich<br />

dem Ertrag, eine scheinbar untergeordnete Bedeutung<br />

zu. Während erkannt wird, dass das<br />

meiste Potenzial in den Mitarbeitern steckt <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong>ses Potenzial zur Ertragssteigerung genutzt<br />

werden könnte, werden in der Praxis Investitionen<br />

in deutlichem höheren Umfang in Maschinen<br />

<strong>und</strong> ITK getätigt als in den Menschen selbst.<br />

Nachdem zwei Drittel der Befragten mit dem Einsatz<br />

von ITK-Lösungen eine Weiterentwicklung<br />

im Verhalten der Mitarbeiter verbinden, könnte<br />

man, sarkastisch formuliert, meinen, dass <strong>die</strong> Investition<br />

in ITK-Lösungen doch auch eine Investition<br />

in den Mitarbeiter sei.<br />

Auch <strong>die</strong> vermeintlich auf den Faktor Mensch<br />

abzielende Frage nach der „Förderung der Zusammenarbeit“<br />

spiegelt letztlich nichts anderes<br />

wider als <strong>die</strong> Optimierung von Prozessen <strong>durch</strong><br />

Technik. Die Förderung des Potenzials jedes Einzelnen<br />

hingegen spielt – bewusst oder unbewusst<br />

– nur eine untergeordnete Rolle. Nur wenn<br />

der Einzelne auch <strong>die</strong> kurzfristigen Unternehmensziele<br />

versteht <strong>und</strong> ein Bewusstsein im Umgang<br />

mit ITK-Technologien hat, ist er in der Lage,<br />

sein Potenzial optimal zu Gunsten des Unternehmens<br />

einzusetzen. In der Praxis scheitert aber<br />

<strong>die</strong>se „Sinnkoppelung kurzfristiger Unternehmensziele“<br />

häufig an bestehenden Kommunikationsbarrieren.<br />

Die Frage nach der Hol- oder Bringschuld von<br />

Informationen ist so alt wie das Thema Kommunikation<br />

selbst. Dabei ist man sich zwischenzeitlich<br />

wohl einig, dass hier Anspruchsdenken völlig<br />

fehl am Platz ist. Informationslücken <strong>und</strong> Spannungen<br />

entstehen, wenn A sagt, dass hätte man<br />

sagen sollen <strong>und</strong> B meint, man hätte ja fragen<br />

können. Gerade weil meist nicht klar ist, welche<br />

Informationen mit welcher Bedeutung für welchen<br />

Personenkreis interessant oder wichtig sein<br />

könnte, spielen moderne ITK-Technologien eine<br />

bedeutende Rolle bei der Lösung <strong>die</strong>ses Problems.<br />

Die Anpassungsfähigkeit an Strategieveränderungen<br />

des Unternehmens sicherzustellen, gehört<br />

in der Praxis zu den Hauptaufgaben der Unternehmens-IT.<br />

Wie schon in der Stu<strong>die</strong> von A.T.<br />

Kearney 11 wird auch in <strong>die</strong>ser hier vorliegenden<br />

Stu<strong>die</strong> deutlich, dass der Beitrag der Unternehmens-IT<br />

am Unternehmenserfolg eher an Kosten<br />

gemessen wird denn an Produktinnovation oder<br />

Ertragssteigerung. Erschreckend ist allerdings,<br />

dass jedes vierte Unternehmen bereits resigniert<br />

hat <strong>und</strong> konstatiert, dass <strong>die</strong> Unternehmens-IT im<br />

Hinblick auf <strong>die</strong> Unternehmensstrategie gar nicht<br />

anpassungsfähig gemacht werden kann. In einer<br />

Zeit, in der SOA 12 in aller M<strong>und</strong>e ist, ist das ein<br />

bemerkenswertes Ergebnis.<br />

11<br />

IT-Manager müssen umdenken: Unterstützung der Unternehmensstrategie<br />

wichtiger als Kostenreduzierung (2005)<br />

12<br />

Eine serviceorientierte Architektur (SOA) stellt eine flexible,<br />

anpassbare IT-Architektur dar, <strong>die</strong> eine verteilte Datenverarbeitung<br />

unterstützt. Da alle Anwendungen in <strong>die</strong> SOA-<br />

Architektur integriert werden, werden <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />

schnell über laufende Prozesse <strong>und</strong> Ereignisse informiert


Seite 27<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Es sind keine Widersprüchlichkeiten zu den übrigen,<br />

eigenen Antworten der Befragten zu erkennen<br />

gewesen.<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Es konnten auch hier keinerlei Clusterbildungen<br />

nachgewiesen werden.<br />

6. Schnittstelle Mensch – Technologie<br />

Mit der Entwicklung vernetzter <strong>und</strong> virtueller Unternehmensstrukturen,<br />

dem unaufhaltsamen <strong>und</strong><br />

raschen Vordringen neuer Arbeitsformen sowie<br />

der wachsenden Bedeutung von Innovation, Kreativität,<br />

Wissen, Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität verändern<br />

sich <strong>die</strong> Einsatzbereiche der ITK-Technologien.<br />

Dabei muss berücksichtigt werden, dass<br />

<strong>die</strong> produktive <strong>Nutzung</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Potenziale in den Mitarbeitern liegt.<br />

In Verbindung mit den Ergebnissen der letzten<br />

Stu<strong>die</strong>, in der <strong>die</strong> Produktivitätssteigerung <strong>durch</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>gezielte</strong> Förderung informeller Strukturen untersucht<br />

wurde, beschäftigt sich <strong>die</strong>ser Abschnitt<br />

mit Fragen, wie ITK-Technologien genutzt werden,<br />

um <strong>die</strong> Arbeitsabläufe der Mitarbeiter zu gestalten<br />

<strong>und</strong> inwieweit Prozesse unterstützt werden<br />

können, <strong>die</strong> auf der informellen Beziehungs<strong>und</strong><br />

können auf Abweichungen beispielsweise in der Produktion<br />

oder Qualitätskontrolle flexibel reagieren. Die SOA-<br />

Architektur stellt eine Modularisierung der Prozesse <strong>und</strong><br />

Systeme sowie deren Verknüpfung mittels Webservices dar.<br />

Auf <strong>die</strong>ser Basis können Unternehmen nahezu in Echtzeit<br />

agieren <strong>und</strong> in kürzester Zeit auf Abweichungen reagieren.<br />

Bei der SOA-Architektur werden Prozesse betrachtet, <strong>die</strong><br />

über verschiedene Anwendungen realisiert werden, <strong>und</strong><br />

keine einzelnen Applikationen. Die zugr<strong>und</strong>e liegende IT-<br />

Architektur fungiert als Informationsdrehscheibe, auf der<br />

<strong>die</strong> Prozesse abgewickelt werden. Da<strong>durch</strong> kann jedes Modul<br />

eines Prozesses unabhängig von anderen Modulen verändert<br />

werden.<br />

http://www.itwissen.info/definition/lexikon/serviceoriented-architecture-SOA-SOA-Architektur.html<br />

(Zugriff, 24.11.08)<br />

ebene der Mitarbeiter beruhen. Bekanntermaßen<br />

sind <strong>die</strong>se über Funktionen <strong>und</strong> Divisionen hinweg<br />

bestehenden informellen Strukturen bzw.<br />

Netze im Umsetzen <strong>und</strong> Handeln, im Lösen von<br />

Problemen sowie im Kommunikations- <strong>und</strong> Informationsaustausch<br />

um vielfaches schneller als<br />

es über formelle Strukturen möglich wäre. Im<br />

Rahmen der Stu<strong>die</strong> beschreiben sich <strong>die</strong> informellen<br />

<strong>und</strong> formellen Strukturen wie folgt:<br />

Informelle Strukturen:<br />

ohne Formalitäten, zwanglos, nicht offiziell.<br />

Informelle Strukturen sind <strong>die</strong> inoffiziellen oder<br />

Beziehungsnetzwerke sowie <strong>die</strong> nur teilweise beschriebenen<br />

Wege (Prozesse), Verbindungen<br />

(Kommunikationspartner) sowie Über- <strong>und</strong> Unterordnungen<br />

(Verantwortliche) innerhalb eines<br />

Unternehmens oder einer Organisation zur problemlösenden<br />

Abwicklung von Aufgaben.<br />

Formelle Strukturen:<br />

von außen festgelegten Formen streng beachtend<br />

<strong>und</strong> lebend. Formelle Strukturen sind <strong>die</strong> offiziell<br />

beschriebenen Beziehungsnetzwerke sowie<br />

<strong>die</strong> übergreifend dokumentierten Wege (Prozesse),<br />

Verbindungen (Kommunikationsschnittstellen)<br />

sowie Über- <strong>und</strong> Unterordnungen (Organigramme)<br />

innerhalb eines Unternehmens oder einer<br />

Organisation, zur planmäßigen Erfindung,<br />

Entwicklung, Erstellung <strong>und</strong> Bereitstellung von<br />

Produkten oder Dienstleistungen.<br />

6.1 Wie werden ITK-Technologien genutzt,<br />

um <strong>die</strong> Arbeit der Mitarbeiter zu gestalten?<br />

Neue flexible <strong>und</strong> notwendige Arbeitsmodelle<br />

können in Unternehmensstrukturen ohne den<br />

Einsatz innovativer ITK-Technologien nicht oder<br />

nur eingeschränkt umgesetzt werden. Dieser Abschnitt<br />

beschäftigt sich mit der Frage nach der<br />

unternehmensinternen Umsetzung von Arbeitsmodellen,<br />

<strong>die</strong> im Wesentlichen <strong>durch</strong> den Einsatz<br />

von ITK-Technologien geprägt sind. Deren Vielfalt<br />

<strong>und</strong> Ausprägung ist so groß, dass einige exemplarisch<br />

betrachtet werden. Dieses sind der Tele-


Seite 28<br />

Abb. 12: Einsatz von ITK-Technologien, um Arbeit der Mitarbeiter zu gestalten (Angaben in % von 100%)<br />

arbeitsplatz, der Caddy-Arbeitsplatz, <strong>die</strong> Vernetzung<br />

räumlich verteilter Projektteams, Nearshore<br />

/ Offshore Projekte <strong>und</strong> <strong>die</strong> Videokonferenz alternativ<br />

zu Geschäftsreisen. In der Grafik (s. Abb.<br />

12) wird mittels zweier Darstellungen aufgezeigt,<br />

welche Arbeitsmodelle eingesetzt oder geplant<br />

werden bzw. gar nicht vorgesehen sind.<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

„Die Vernetzung räumlich verteilter Projektteams“,<br />

<strong>die</strong> derselben Organisationseinheit zugeordnet<br />

werden, wird in ca. 72% Unternehmen<br />

<strong>und</strong> damit am häufigsten umgesetzt. Nicht vorgesehen<br />

ist „<strong>die</strong> Vernetzung räumlich verteilter<br />

Projektteams“ bei ca. 12% der Befragten. Unternehmensübergreifende<br />

Projektteams „Nearshore<br />

/ Offshore“ hingegen wird von ca. 38% umgesetzt,<br />

von ca. 14% wird darüber nachgedacht, ca.<br />

10% planen <strong>die</strong> Realisierung <strong>und</strong> bei ca. 27% ist<br />

<strong>die</strong> Umsetzung nicht vorgesehen. „Video-Confencing<br />

anstelle von Geschäftsreisen“ wird von ca.<br />

44% geplant bzw. aktiv eingesetzt, ca. 16% denken<br />

darüber nach <strong>und</strong> ca. 32% sehen einen Einsatz<br />

nicht vor. Der „Telearbeitsplatz“, vielfach<br />

auch Home-Office, genannt, wird von ca. der<br />

Hälfte geplant bzw. umgesetzt, ca. 8% denken<br />

darüber nach <strong>und</strong> ca. 32% haben <strong>die</strong> Umsetzung<br />

nicht vorgesehen. Der Caddy-Arbeitsplatz wird<br />

am seltensten der hier betrachteten Arbeitsmodelle<br />

umgesetzt. Von ca. 68% der befragten Teilnehmer<br />

ist es nicht vorgesehen, den Caddy-<br />

Arbeitsplatz im Unternehmen zu realisieren, nur<br />

von ca. 11% ist er geplant bzw. wird er genutzt<br />

<strong>und</strong> ca. weitere 11% haben bereits darüber<br />

nachgedacht ihn einzusetzen.


Seite 29<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

Die Möglichkeiten alternative Arbeitsmodelle einzusetzen,<br />

<strong>die</strong> <strong>durch</strong> moderne ITK-Technologien<br />

gegeben sind, bestehen. Und doch ist zu erkennen,<br />

dass <strong>die</strong> sich ergänzenden Potenziale nicht<br />

genutzt werden, um Raum, Zeit <strong>und</strong> damit erhebliche<br />

Kosten zu sparen. Synergetisch mag man<br />

sich gerade zur Vernetzung räumlich verteilter<br />

Projektteams (ob national oder international, ob<br />

unternehmensintern oder -übergreifend) vorstellen,<br />

<strong>die</strong> betreffenden Mitarbeiter für eine höchstmögliche<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität technisch entsprechend<br />

auszustatten. Wenn vom Telearbeitsplatz<br />

bzw. vom Home-Office aus Videokonferenzen<br />

z.B. mittels Webcam möglich sind, würde sich<br />

<strong>durch</strong> einen ergänzenden Caddy-Arbeitsplatz für<br />

den Mitarbeiter der Gesamtbedarf an vorzuhaltender<br />

Bürofläche doch stark reduzieren.<br />

Würde das Bewusstsein <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kultur bestehen,<br />

<strong>die</strong>se Potenziale in den Prozessen zu nutzen,<br />

würde sich wahrscheinlich ein relativ einheitliches<br />

Bild mit weit über 50% für deren Umsetzung<br />

in der Befragung ergeben. Auffällig ist, dass gerade<br />

der Caddy-Arbeitsplatz als letztes <strong>und</strong> wesentliches<br />

Glied der Potenzialreihe von den meisten<br />

Unternehmen nicht vorgesehen ist.<br />

Woran liegt es nun, dass für jeden Mitarbeiter<br />

ein separater Schreibtisch vorhanden sein muss,<br />

obwohl er selten am Platz ist, sei es weil er auf<br />

Geschäftsreise oder zu Hause am Telearbeitsplatz<br />

tätig ist? Besteht hier eventuell unterbewusst eine<br />

Angst, <strong>die</strong> Verbindung zu den Kollegen zu verlieren<br />

<strong>und</strong> damit nicht mehr zugehörig zu sein,<br />

obwohl <strong>die</strong> Kollegen selbst viel unterwegs sind<br />

<strong>und</strong> man sich eher im Projekt vor Ort sieht als im<br />

Büro?. Hier mag man sich dann <strong>die</strong> Frage nach<br />

der bestehenden Unternehmenskultur stellen.<br />

Fühlen sich <strong>die</strong> Mitarbeiter eingeb<strong>und</strong>en? Welche<br />

Art der Kommunikation besteht untereinander?<br />

Wie steht es mit dem Vertrauen <strong>und</strong> der Verbindlichkeit?<br />

Sind <strong>die</strong> relevanten Kompetenzen bekannt?<br />

Kann das bestehende Kreativitäts- <strong>und</strong><br />

Innovationspotenzial genutzt werden? Möglicherweise<br />

könnte mit dem Ansatz „Schaffen einer<br />

kreativen, handlungsorientierten Beziehungskultur“<br />

ein ganzheitliches, innovationsförderndes<br />

Konzept generiert <strong>und</strong> umgesetzt<br />

werden. Ein solches Konzept berücksichtigt in ihrem<br />

Zusammenwirken wesentliche Bereiche wie<br />

Raumstrukturen, ITK-Technologien <strong>und</strong> <strong>die</strong> Personalentwicklung,<br />

existente Barrieren sowie deren<br />

Potenziale in der Umsetzung.<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den eigenen<br />

Antworten<br />

Es sind keine Widersprüchlichkeiten zu den übrigen,<br />

eigenen Antworten der Befragten zu erkennen<br />

gewesen.<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Es konnten auch hier keinerlei Clusterbildungen<br />

nachgewiesen werden.<br />

6.2 Eignen sich ihre ITK-Technologien, um<br />

Problemlösungen für den K<strong>und</strong>en flexibel<br />

<strong>und</strong> zeitnah zu erbringen?<br />

Wenn es um <strong>die</strong> Leistungserbringung geht, steht<br />

der K<strong>und</strong>e im Mittelpunkt einer jeden Organisation<br />

<strong>und</strong>, wie schon dargestellt, individualisieren<br />

sich <strong>die</strong> K<strong>und</strong>enwünsche zunehmend. Individuelle<br />

K<strong>und</strong>enwünsche implizieren, dass der Bedarf<br />

des K<strong>und</strong>en fokussiert wird, Standards <strong>die</strong> Ausnahme<br />

sind <strong>und</strong> „einzigartige“ (Problem-) Lösungen<br />

für den K<strong>und</strong>en geschaffen werden. Setzt<br />

sich <strong>die</strong> Organisation zum Ziel, individuelle K<strong>und</strong>enwünsche<br />

gerecht zu werden, bewirkt <strong>die</strong>s,<br />

dass <strong>die</strong> bestehenden Prozesse <strong>und</strong> der Umgang<br />

mit Ihnen, <strong>die</strong> erforderliche Flexibilität sowie Innovation<br />

ermöglicht.<br />

ITK-Technologien stellen bei der Umsetzung<br />

<strong>die</strong>ser Prozesse, einen wesentlich Bestandteil dar.<br />

Es interessierte in der Stu<strong>die</strong> inwieweit <strong>die</strong> bestehende<br />

ITK-Landschaft, der befragten Teilnehmer,<br />

sich dazu eignet, sie dabei zu unterstützen Problemlösungen<br />

für den K<strong>und</strong>en flexibel <strong>und</strong> zeitnah<br />

zu erbringen. Differenziert wurde in <strong>die</strong>sem Kon-


Seite 30<br />

text mittels einer offenen Frage danach, wie sich<br />

<strong>die</strong> ITK-Landschaft dazu eignet, <strong>die</strong> informellen<br />

oder formellen Prozesse bei der Problemlösung<br />

zu unterstützen. Alle Antworten haben ihre Berechtigung<br />

<strong>und</strong> sollten auch erwähnt werden.<br />

Um der Vielfalt der Antworten gerecht zu<br />

werden, wurden Cluster gebildet, <strong>die</strong> Antworten<br />

<strong>die</strong>sen jeweils zugeordnet <strong>und</strong> eine <strong>die</strong> Antworten<br />

integrierende Hypothese formuliert. Die Zuordnung<br />

erfolgte nach dem im Vordergr<strong>und</strong> stehenden<br />

Inhalt, der sich häufig an Schlüsselwörtern<br />

orientiert. Unterschieden wurde in <strong>die</strong><br />

Cluster: Zeit/Geschwindigkeit, K<strong>und</strong>e, Information/Kommunikation,<br />

Struktur/Prozesse <strong>und</strong><br />

Technik. Um jede Antwort nur einmal zu erwähnen<br />

<strong>und</strong> keine Doppelungen zu erwirken, kann<br />

man mit der hier gewählten Zuordnung sicher<br />

nicht jeder Sicht gerecht werden. Einige der Antworten<br />

hätten aus der individuellen Sicht des Lesers<br />

evtl. auch in ein anderes Cluster eingeordnet<br />

werden können. Nachdem <strong>die</strong> Antworten im Original<br />

belassen, also nicht verändert wurden, besteht<br />

für jeden Leser <strong>die</strong> Möglichkeit, eine aus<br />

seiner Sicht geeignetere Zuordnung zu schaffen<br />

<strong>und</strong> seine eigenen Hypothesen zu bilden.<br />

ITK-Technologien eignen sich, um Problemlösungen für den K<strong>und</strong>en flexibel <strong>und</strong> zeitnah zu erbringen über<br />

Formelle Prozesse weil / wenn:<br />

Cluster Zeit / Geschwindigkeit<br />

Hypothese<br />

Antworten<br />

Formelle Prozesse werden • Zeitnahe Reaktion Real time-Verarbeitung;<br />

verb<strong>und</strong>en mit ITK- • Unmittelbarer Zugriff auf Standards;<br />

Technologien auf unpersönlichem<br />

Wege, als sehr • sachbezogene Informationen müssen schnellst möglichst <strong>die</strong> Betroffenen<br />

• zu 99%, weil <strong>die</strong> Strukturen stehen, schneller als auf informellem Wege;<br />

schnell empf<strong>und</strong>en;<br />

erreichen können, nur so kann effiziente Projektarbeit geleistet werden;<br />

• Schnelligkeit, Daten sind schnell fassbar, für <strong>die</strong> Entscheidungsfähigkeit,<br />

z.B. können schnelle Bestellvorgänge ausgelöst werden;<br />

• schneller als auf dem Postweg;<br />

• nicht so sehr gewünscht, dauert zu lange; alle arbeiten übergreifend;<br />

Cluster K<strong>und</strong>e<br />

Hypothese<br />

Integriert <strong>durch</strong> ITK-<br />

Technologien, wird <strong>die</strong><br />

Kommunikation mit dem<br />

K<strong>und</strong>en, zum Formalen<br />

Prozess;<br />

Antworten<br />

• Anfragen werden <strong>und</strong> können systematisch bearbeitet werden; Servicefälle<br />

werden per Eskalation bearbeitet;<br />

• K<strong>und</strong>enproduktwünsche (Software-Änderungswünsche) werden per Internet<br />

verfolgt;<br />

• man im formellen Prozess des K<strong>und</strong>en integriert ist;<br />

• Teilweise ja, Anmeldungen erfolgen häufiger über Internet über 10% Generationsabhängig;<br />

• ist notwendig, informelle Unterstützung ist bedeutsamer;<br />

• nur wenn vom K<strong>und</strong>en ausdrücklich gewünscht;<br />

• unterschiedliche K<strong>und</strong>en-Lösungen sind eingepflegt <strong>und</strong> Mitarbeiter haben<br />

Zugriff;


Seite 31<br />

Cluster Information / Kommunikation<br />

Hypothese<br />

Antworten<br />

Relevante Informationen • jeder (alle Beteiligten) informiert ist, der <strong>die</strong> Information braucht;<br />

werden für jeden nutzbar • <strong>die</strong> Sammlung von Informationen über das zu lösende Problem viel einfacher<br />

ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> Lösung präziser <strong>und</strong> schneller ist, z.B. bei Materialabstim-<br />

bereitgestellt, bei erhöhter<br />

Transparenz für <strong>die</strong> Kommunikation;<br />

• unternehmensweite Transparenz <strong>und</strong> Kommunikation sowie einheitlicher<br />

mung besteht ein geringer Zeitaufwand (ERP);<br />

Datenquellenzugriff gewährleistet ist;<br />

• Durch das Helpdesk-Tool, das für <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en im Internet zugänglich ist,<br />

wird <strong>die</strong> Kommunikation transparent <strong>und</strong> beschleunigt;<br />

• sie regeln <strong>die</strong> Kommunikation, Reportings (Business Intelligence);<br />

Cluster Technik<br />

Hypothese<br />

ITK-Technologien stehen in<br />

enger Verbindung zu formellen<br />

Prozessen;<br />

Cluster Struktur / Prozesse<br />

Hypothese<br />

Prozesse für K<strong>und</strong>enlösungen<br />

sind informell dynamisch,<br />

werden <strong>durch</strong> Mitarbeiter<br />

entwickelt, gebildet<br />

<strong>und</strong> umgesetzt. Formelle<br />

Abläufe stellen für<br />

einen unbestimmten Zeitraum<br />

(1 Std. bis unendlich)<br />

eine Momentaufnahme<br />

der effizienten <strong>und</strong> gelebten<br />

informellen Umsetzung<br />

dar;<br />

Antworten<br />

• sie dem Stand der Technik entsprechen;<br />

• Primär eingesetzte Technik für formelle Prozesse;<br />

• ERP;<br />

• IT WEB Based ist;<br />

Antworten<br />

• man sich müht, <strong>die</strong> Prozesse zu verstehen, zu definieren, zu dokumentieren<br />

<strong>und</strong> dann aufzusetzen dann funktioniert es, wenn Vertretungsregelungen<br />

geklärt sind, Abläufe gestrafft werden, dann nachvollziehbarer;<br />

• Wenn <strong>die</strong> formellen abgebildeten Prozesse, "wirklich" <strong>die</strong> Abbildung der<br />

gelebten <strong>und</strong> das Unternehmen am Leben haltenden Prozesse darstellen -<br />

Ja.<br />

• im Vorfeld Strukturen dafür geschaffen wurden;<br />

• <strong>die</strong> Prozesse verknüpft werden <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schnittstellen transparent werden;<br />

• es zum Einsatz von Workflows für administrative Probleme kommt (Reisekosten,<br />

Urlaubsgenehmigungen, Rechnungsprüfung, etc.);<br />

• ERP einen Prozess flexibel aufnehmen <strong>und</strong> den formalen Ablauf gewährleisten<br />

kann;<br />

• eine effiziente Projektabwicklung möglich ist;<br />

• sie Prozesse standardisieren;<br />

• <strong>die</strong> Prozessabläufe sehr strukturiert sind;<br />

• <strong>durch</strong> klare Regeln <strong>und</strong> formelle Prozesse (Schnittstellen, Reporting, etc.)<br />

werden tägliche operative Abläufe stabil <strong>und</strong> effizient gestaltet;<br />

• dafür ist er (der formelle Prozess) da <strong>und</strong> muss allein laufen;<br />

• Prozesssicherheit besteht, infolge <strong>durch</strong>gehender Dokumentation;<br />

• Kontrolle über <strong>die</strong> ITK gewährleistet, da damit schneller;<br />

• standardisiert <strong>und</strong> sind damit Revisionssicher;<br />

• Starre Struktur, <strong>die</strong> nicht immer den Freiraum auf persönliche Reaktion<br />

lässt;<br />

• weniger, da formelle Prozesse den Ablauf nicht richtig darstellen;<br />

• Verlust in den Entscheidungswege, <strong>durch</strong> normative formelle Prozesse;


Seite 32<br />

• Bei Nichtübereinstimmung wird <strong>die</strong> missliche Lage nur schneller erzeugt<br />

<strong>und</strong> sichtbar! -> Welches wiederrum ein schlechtes Bild auf <strong>die</strong> ITK Technologie<br />

wirft <strong>und</strong> den Anbieter <strong>und</strong> <strong>die</strong> interne IT an den Pranger stellt.<br />

Keiner möchte seine eigenen organisatorischen Schwächen so deutlich<br />

vorgeführt bekommen! Gleichzeitig wird während des gesamten Projektes<br />

ein permanenter <strong>und</strong> latenter - aber nicht genau zuordenbarer Widerstand<br />

zu spüren sein! Viel Spaß dann als Projektleiter oder Themenverantwortlicher!!!<br />

Die Überbringer von "schlechten Nachrichten" wurden<br />

<strong>durch</strong> alle Epochen unserer Geschichte hingerichtet! Denn wir sind nicht in<br />

der Lage zwischen der Botschaft <strong>und</strong> dem Überbringer zu unterscheiden!<br />

ITK-Technologien eignen sich, um Problemlösungen für den K<strong>und</strong>en flexibel <strong>und</strong> zeitnah zu erbringen über<br />

Informelle Prozesse weil / wenn:<br />

Cluster Zeit / Geschwindigkeit<br />

Hypothese<br />

Antworten<br />

ITK-Technologien unterstützen<br />

einen schnellen • man schnell mit den K<strong>und</strong>en in Kontakt kommt;<br />

• es <strong>die</strong> schnellste Verbindung zum K<strong>und</strong>en ist;<br />

K<strong>und</strong>enkontakt über informelle<br />

Prozessen; • können sehr schnell ablaufen unter zu Hilfenahme von ITK (ICQ);<br />

• <strong>die</strong> Schnelligkeit, Flexibilität <strong>und</strong> Nähe erreicht wird;<br />

• schneller Zugang, besseres Verständnis, gegenseitiges Face to Face;<br />

• kurzfristig schneller;<br />

Cluster K<strong>und</strong>e<br />

Hypothese<br />

Antworten<br />

In der Zusammenarbeit<br />

wird <strong>die</strong> Beziehungsqualität<br />

mittels ITK-<br />

Technologien auf informellem<br />

Wege gesteigert;<br />

• <strong>durch</strong> Projekte, <strong>die</strong> Beziehungen zu den K<strong>und</strong>en besser werden;<br />

• es eine flexible <strong>und</strong> individuelle Möglichkeit ist, auf unterschiedliche Problemstellungen<br />

zu reagieren;<br />

• Vertrauensbildung <strong>und</strong> Transparenz für das Zusammenarbeiten mit K<strong>und</strong>en<br />

bedeutsam ist;<br />

• weil gute persönliche Lieferantenbeziehungen bestehen;<br />

• der K<strong>und</strong>e in den aktuellen Projektfortschritt eingeb<strong>und</strong>en ist;<br />

Cluster Information / Kommunikation<br />

Hypothese<br />

Antworten<br />

Der für <strong>die</strong> Problemlösung • <strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>durch</strong> integrierte Technologien Zugriff auf benötigte Informationen<br />

zur Problemlösung haben;<br />

notwendige Informationsfluss<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Kommunikation<br />

sind effektiv <strong>und</strong> fle-<br />

können;<br />

• für <strong>die</strong> Lösung mehr <strong>und</strong> schneller Informationen gesammelt werden<br />

xibel;<br />

• Informationsflüsse schneller zum Einsatz kommen;<br />

• der Informationsaustausch zur Projektanbahnung besteht;<br />

• ich ohne ITK an <strong>die</strong> Informationen nicht herankomme;<br />

• jeder mit jedem formlos per E-Mail kommunizieren kann;<br />

• eine direkte Kommunikation getätigt wird;<br />

• <strong>die</strong> Kommunikation flexibel <strong>und</strong> individuell ist;<br />

• eine spontane Kontaktaufnahme mit Spezialisten ermöglicht;<br />

• Kommunikation <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Mitarbeiter flexibel einsetzbar ist;


Seite 33<br />

Cluster Technik<br />

Hypothese<br />

Aktuelle ITK-Lösungen bieten<br />

eine hohe Vielfalt für<br />

<strong>die</strong> Kommunikation zur<br />

Problemlösung;<br />

Cluster Struktur / Prozesse<br />

Hypothese<br />

Dynamisch flexible ITK-<br />

Technologien unterstützen<br />

<strong>die</strong> Potenziale, der informellen<br />

Prozesse bei der<br />

Umsetzung von Problemlösungen<br />

für den K<strong>und</strong>en;<br />

Antworten<br />

• kommunizieren; Aufschalten auf Anlage; Remote-Zugriff;<br />

• direkter Remote-Zugang zur Problemlösung;<br />

• schnelle Kommunikation über E-Mail;<br />

• Telefon <strong>und</strong> E-Mail, z.B.: Vorläufer für Formelles;<br />

• derzeit nicht, aufgr<strong>und</strong> veralteter Prozesse <strong>und</strong> veralteter Systeme;<br />

• sie dem Stand der Technik entsprechen;<br />

• mit Telefon, E-Mail, Fax, VPA;<br />

• über Remote Zugang, Web Application Sharing, sehr gute Eignung;<br />

• ICQ 13;<br />

Antworten<br />

• es unproblematisch ist Partnern <strong>und</strong> Kompetenzen zusammenzuführen -<br />

Klärung von Informationsdefiziten etc.;<br />

• starke Netzwerke bestehen <strong>und</strong> keine festen, formellen Abläufe für viele<br />

Prozesse vorhanden sind;<br />

• ich heute Prozesse <strong>durch</strong> persönliches Ansprechen verpacken kann;<br />

• <strong>die</strong> internen Prozesse eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiter ermöglichen;<br />

• <strong>die</strong> Organisationsprozesse bestehen;<br />

• Wenn wir Dieses schaffen ohne <strong>die</strong> informellen Netzwerke zu "zerstören"<br />

<strong>und</strong> zu sehr mit "Einschränkungen" <strong>durch</strong> <strong>die</strong> ITK "zu ersticken" - wäre<br />

<strong>die</strong>ses der Weg! Ist aber - da <strong>die</strong> informellen Netzwerke wie feine <strong>und</strong> vor<br />

Allem auf Freiwilligkeit beruhende Beziehungen leicht erschütterbar sind -<br />

schwer <strong>durch</strong>zuführen <strong>und</strong> ein ewiger Drahtseilakt! Die "Unkontrollierbarkeit"<br />

<strong>die</strong>ses Systems stellt einen sehr starken "unbewussten Angstfaktor"<br />

des Managements dar;<br />

• eher nicht, weil informelles schlechter über ITK abzubilden ist;<br />

• zu viele Menschen involviert sind;<br />

13<br />

ICQ (Homophon für „I seek you“, zu deutsch „Ich suche dich”) ist ein Instant-Messaging-Programm von AOL. Benutzer können<br />

damit über das Internet miteinander chatten oder zeitverschoben Nachrichten versenden s. http://de.wikipedia.org/wiki/ICQ


Seite 34<br />

Hypothesenbetrachtung zu:<br />

ITK-Technologien eignen sich, um Problemlösungen für den K<strong>und</strong>en flexibel <strong>und</strong> zeitnah zu erbringen über;<br />

Cluster Hypothesen zu Formelle Prozesse Hypothesen zu Informelle Prozesse<br />

Zeit/<br />

Geschwindigkeit<br />

K<strong>und</strong>e<br />

Information/<br />

Kommunikation<br />

Technik<br />

Struktur/<br />

Prozesse<br />

• Formelle Prozesse werden verb<strong>und</strong>en<br />

mit ITK-Technologien auf unpersönlichem<br />

Wege, als sehr schnell empf<strong>und</strong>en;<br />

• Integriert <strong>durch</strong> ITK-Technologien, wird<br />

<strong>die</strong> Kommunikation mit dem K<strong>und</strong>en,<br />

zum Formalen Prozess;<br />

• Relevante Informationen werden für<br />

jeden nutzbar bereitgestellt, bei erhöhter<br />

Transparenz für <strong>die</strong> Kommunikation;<br />

• ITK-Technologien stehen in enger Verbindung<br />

zu formellen Prozessen;<br />

• Prozesse für K<strong>und</strong>enlösungen sind informell<br />

dynamisch, werden <strong>durch</strong> Mitarbeiter<br />

entwickelt, gebildet <strong>und</strong> umgesetzt.<br />

Formelle Abläufe stellen für einen<br />

unbestimmten Zeitraum (1 Std. bis<br />

unendlich), eine Momentaufnahme der<br />

effizienten <strong>und</strong> gelebten informellen<br />

Umsetzung dar.<br />

• ITK-Technologien unterstützen einen<br />

schnellen K<strong>und</strong>enkontakt über informelle<br />

Prozesse;<br />

• In der Zusammenarbeit wird <strong>die</strong> Beziehungsqualität<br />

mittels ITK-Technologien<br />

auf informellem Wege gesteigert;<br />

• Der für <strong>die</strong> Problemlösung notwendige<br />

Informationsfluss <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kommunikation<br />

sind effektiv <strong>und</strong> flexibel;<br />

• Aktuelle ITK-Lösungen bieten eine hohe<br />

Vielfalt für <strong>die</strong> Kommunikation zur<br />

Problemlösung;<br />

• Dynamisch flexible ITK-Technologien<br />

unterstützen <strong>die</strong> Potenziale, der informellen<br />

Prozesse bei der Umsetzung<br />

von Problemlösungen für den K<strong>und</strong>en;<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

Bei der Betrachtung der Hypothesen, inwieweit<br />

ITK-Technologien sich dazu eignen, für den K<strong>und</strong>en<br />

flexibel <strong>und</strong> zeitnah Problemlösungen über<br />

formelle Prozesse zu erbringen, könnte man tatsächlich<br />

glauben, dass es geschafft ist – Der K<strong>und</strong>e<br />

wird mittels ITK-Technologien zu einem formalen<br />

Objekt!<br />

In der Tat stehen Technologien wie ERP-Systeme<br />

in enger Verbindung zu formellen Prozessen,<br />

welche sich selbst in der direkten Kommunikation<br />

mit dem K<strong>und</strong>en häufig fortsetzt <strong>und</strong> somit<br />

zum formalen Prozess wird. Dies soll beispielhalt<br />

daran verdeutlicht werden, wie es einem<br />

„normalen“ Bankk<strong>und</strong>en (Privat- oder Geschäftsk<strong>und</strong>e)<br />

ergehen mag:<br />

„K<strong>und</strong>engerechte Lösungen seitens der K<strong>und</strong>enbetreuer,<br />

erhält der K<strong>und</strong>e in „Problemsituationen“<br />

<strong>durch</strong> <strong>die</strong> Unterstützung von ITK-Technologie<br />

tatsächlich sehr schnell <strong>und</strong> häufig sind <strong>die</strong>se<br />

auch für den K<strong>und</strong>en passend. Hat der K<strong>und</strong>e allerdings<br />

Wünsche oder Probleme, <strong>die</strong> von den<br />

Standardprozessen, also den formalen Prozessen,<br />

der Bank abweichen, wie es bei Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

häufiger der Fall ist, wird er vom K<strong>und</strong>enbetreuer<br />

sehr schnell auf <strong>die</strong> Standardprozesse verwiesen.<br />

Selbst höhere Hierarchieebenen werden dem<br />

K<strong>und</strong>en fre<strong>und</strong>lich erklären, dass <strong>die</strong> ITK-Technologie<br />

keine andere Möglichkeit bietet <strong>und</strong> sie<br />

somit an den formalen Prozess geb<strong>und</strong>en sind.<br />

Der K<strong>und</strong>e erfährt in <strong>die</strong>sen Momenten <strong>die</strong> eingeschränkte<br />

Handlungsfähigkeit seitens seines Lie-


Seite 35<br />

feranten (der Bank), sich auf ihn, den K<strong>und</strong>en einzustellen.<br />

Er hat nunmehr <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong>s zu<br />

akzeptieren <strong>und</strong> seine eigenen Prozesse daran<br />

anzupassen oder den Lieferanten zu wechseln.“<br />

An <strong>die</strong>sem Beispiel zeigt sich, dass mit der Integration<br />

des K<strong>und</strong>en in den <strong>durch</strong> ITK-Technologien<br />

unterstützten formalen <strong>und</strong> inflexiblen<br />

Prozess notwendige Prozessanpassungen auf<br />

Lieferanten- als auch auf K<strong>und</strong>enseite einen<br />

<strong>durch</strong>gängigen Prozess häufig behindern können.<br />

Relevante Prozesse werden zur effizienten<br />

Umsetzung standardisiert, um sie mittels ITK-<br />

Technologien zu unterstützen. Sobald sich <strong>die</strong><br />

Rahmenbedingungen verändern, was in der Globalisierung<br />

normal ist, ist es wettbewerbsrelevant,<br />

<strong>die</strong> Prozesse <strong>und</strong> deren Umsetzung in der<br />

Organisation zu verändern. Stellt sich heraus,<br />

dass sich <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Prozessumsetzung implementierte<br />

ITK-Technologie nur mit großen Aufwendungen<br />

anpassen lässt, wird der ursprünglich<br />

erzielte Wettbewerbsvorteil im Moment der<br />

relevanten Veränderungen zum großen Wettbewerbsnachteil.<br />

An <strong>die</strong>ser Stelle wird auch auf den<br />

Punkt 4.2 „ITK-Technologien <strong>und</strong> deren Unterstützung<br />

in der Komplexität“ <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> hingewiesen,<br />

in dem auf <strong>die</strong> Prozessabwicklung <strong>und</strong><br />

auf das eigenverantwortliche Handeln eingegangen<br />

wurde.<br />

Verb<strong>und</strong>en hierzu eröffnet sich bei der Betrachtung<br />

der Hypothesen, inwieweit sich ITK-<br />

Technologien dazu eignen, für den K<strong>und</strong>en flexibel<br />

<strong>und</strong> zeitnah Problemlösungen über informelle<br />

Prozesse zu erbringen, dass <strong>die</strong> Potenziale für <strong>die</strong><br />

K<strong>und</strong>enorientierung bestehen <strong>und</strong> darauf eingegangen<br />

werden kann. Auffallend ist dabei, dass<br />

ITK-Technologien wie z.B. E-Mail, ICQ, Web-Applikationen<br />

unterstützend zum Einsatz kommen, <strong>die</strong><br />

eigenverantwortliche Handlungen ermöglichen.


Seite 36<br />

Mit einem auf Prinzipien basierenden Handlungsrahmen<br />

werden auf informellen Wege Informationen<br />

ausgetauscht, Beziehungen ausgebaut <strong>und</strong><br />

für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösungen<br />

erarbeitet.<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Mit der Gegenüberstellung der Hypothesen zu<br />

formellen <strong>und</strong> informellen Prozessen mag man<br />

meinen, dass <strong>die</strong> Aussagen der Befragten sehr<br />

widersprüchlich sind. Dennoch haben alle Aussagen<br />

ihre Berechtigung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wahrheit liegt, wie<br />

so häufig <strong>und</strong> für jede Organisation, irgendwo<br />

zwischen den Extremen. Das Formelle geht ohne<br />

das Informelle nicht <strong>und</strong> umgekehrt. Es stellt sich<br />

für jede Organisation eher <strong>die</strong> Frage nach dem<br />

ges<strong>und</strong>en Grad des Formellen, um auch informell<br />

effektiv agieren zu können <strong>und</strong> insgesamt für<br />

Veränderungen im Sinne des K<strong>und</strong>en flexibel zu<br />

sein. Der bewusste Umgang mit <strong>die</strong>ser Ambivalenz<br />

bzgl. der ITK-Technologien stellt eine der<br />

Herausforderungen unserer Zeit dar. Nachdem<br />

der Ursprung jeglicher Strukturen <strong>und</strong> Prozesse<br />

<strong>und</strong> damit der Einsatz von ITK-Technologien immer<br />

der Mensch ist, sollte möglicherweise <strong>die</strong><br />

empirische Arbeit zum „Produktivitätsparadoxon<br />

der Informationstechnologie“ 14 mit dem veränderten<br />

Titel „Produktivitätsparadoxon des Formalisierungsgrades<br />

bei ITK-Technologien“ erneut<br />

aufgegriffen werden.<br />

6.3 Können ITK-Technologien genutzt werden,<br />

um <strong>die</strong> informelle Kommunikation<br />

…<br />

Mit dem Wandel der Organisationsstrukturen zu<br />

flexiblen, modular vernetzten Einheiten wächst<br />

<strong>die</strong> Bedeutung der informellen Kommunikation<br />

(spontan, ungeplant) für <strong>die</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

zunehmend. Die Organisationen erkennen<br />

verstärkt deren Vorteile zur produktiven<br />

Umsetzung von Unternehmenszielen <strong>und</strong> gehen<br />

dazu über, das „Informelle“ gezielt zu unterstützen.<br />

Es ist notwendig, <strong>die</strong> Kommunikation zwischen<br />

den Mitarbeitern – unterstützt <strong>durch</strong> ITK-<br />

Technologien – in produktive Handlungen umzusetzen“<br />

verb<strong>und</strong>en mit <strong>die</strong>ser Schlussfolgerung<br />

(s. Einführung) <strong>und</strong> der Eigenschaft des beschleunigten<br />

Umsetzens, informeller Strukturen<br />

von Wissen in praktische Handlungen, interessiert<br />

in <strong>die</strong>sem Abschnitt <strong>die</strong> Wahrnehmung der<br />

Befragten, welchen Nutzen bezogen auf <strong>die</strong> informelle<br />

Kommunikation ITK-Technologien einer<br />

Organisation schaffen.<br />

Entsprechend wurden <strong>die</strong> Befragten darum<br />

gebeten zu bewerten, wie gut ITK-Technologien<br />

(auf einer Skala von 20-100 Prozent) für <strong>die</strong> informelle<br />

Kommunikation entsprechend der Kriterien<br />

(s. Abb. 13) genutzt werden können. Für <strong>die</strong><br />

Ausarbeitung der Bewertung wurden <strong>die</strong> Prozentwerte<br />

in folgende Kategorien eingeteilt: 100-<br />

80% (sehr gut nutzbar), 60% (gut nutzbar), 20-<br />

40% (weniger gut nutzbar).<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Es konnten hier keinerlei Clusterbildungen nachgewiesen<br />

werden.<br />

Abb. 14: ITK-Technologien für eine problemlösende informelle<br />

Kommunikation (Angaben in % von 100%)<br />

14<br />

vgl. Piller, F.T. (1998)


Seite 37<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

Abb. 15: ITK-Technologien für eine prozessoptimierende<br />

informelle Kommunikation (Angaben in % von<br />

100%)<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

ITK-Technologien können sehr gut genutzt werden,<br />

also zu 100-80%, um <strong>die</strong> informelle Kommunikation<br />

„gezielt zu unterstützen“, meinen ca.<br />

64% der Befragten. Dass sie gut genutzt werden<br />

können, um <strong>die</strong>se zu unterstützen, erkennen ca.<br />

14% <strong>und</strong> eine eher weniger gute Unterstützung<br />

sehen ca. 13% der Teilnehmer.<br />

Um <strong>die</strong> informelle Kommunikation „transparent<br />

zu machen“, sehen 58% <strong>die</strong> ITK-Technologien<br />

als sehr gut nutzbar an, ca. 14% meinen<br />

gut nutzbar <strong>und</strong> ca. 18% für weniger gut nutzbar.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Punkt machten 15% der Befragten<br />

keine Angaben.<br />

Um <strong>die</strong> informelle Kommunikation „prozessoptimierend<br />

einzusetzen“ erachten ca. 56% der<br />

Befragten <strong>die</strong> ITK-Technologien für sehr gut, ca.<br />

25% für gut geeignet <strong>und</strong> als nicht so gut geeignet<br />

sehen es ca. 9% der Befragten. Keine Angabe<br />

hierzu haben 9% gemacht.<br />

Die ITK-Technologien dazu zu nutzen, <strong>die</strong> informelle<br />

Kommunikation „problemlösend auszurichten“,<br />

sehen 48% der Befragten für sehr gut<br />

geeignet, 25% für gut <strong>und</strong> 19% für weniger gut.<br />

Keine Angabe dazu gemacht haben 8%.<br />

Fasst man nun <strong>die</strong> Kategorien „sehr gut bis gut<br />

nutzbar“ <strong>und</strong> „gut nutzbar“ in den einzelnen<br />

Punkten zusammen, ergibt sich ein relativ einheitliches<br />

Bild. So meinen mehr als 70% der Befragten,<br />

dass ITK-Technologien sehr gut bis gut<br />

(100-60%) dazu genutzt werden können, um <strong>die</strong><br />

informelle Kommunikation mit den genannten<br />

vier Aspekten zu verbinden. Dabei fällt auf, dass<br />

81% der Befragten meinen, dass <strong>die</strong> informelle<br />

Kommunikation sehr gut bis gut mittels ITK-<br />

Technologien „prozessoptimierend eingesetzt“<br />

werden kann (s. Abb. 14) <strong>und</strong> 73%, dass sie<br />

„problemlösend ausgerichtet“ werden kann (s.<br />

Abb. 15). Diese beiden Aspekte sind darauf ausgerichtet,<br />

Wissen <strong>und</strong> Kompetenzen in zielorientiertes<br />

Handeln umzusetzen, während <strong>die</strong> „Kommunikation“<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> „Transparenz“ eher dazu<br />

<strong>die</strong>nen, <strong>die</strong>s zu unterstützen.<br />

Wenn davon ausgegangen wird, dass hinter<br />

„prozessoptimierend eingesetzt“ <strong>und</strong> „problemlösend<br />

ausgerichtet“ das Umsetzen von Handlungen<br />

im Sinne der Organisation verstanden<br />

wird <strong>und</strong> <strong>die</strong>s in Verbindung mit informeller<br />

Kommunikation, lässt sich <strong>die</strong> These aufstellen,<br />

dass <strong>die</strong> Potenziale Informeller Strukturen erkannt<br />

werden <strong>und</strong> eine kulturelle Tendenz zu einer<br />

problemlösungsorientierten modularen <strong>und</strong><br />

vernetzten Organisationsstruktur besteht. Verb<strong>und</strong>en<br />

mit der in der Einführung postulierten<br />

praktischen Schlussfolgerung „es ist notwendig,<br />

<strong>die</strong> Kommunikation zwischen den Mitarbeitern –<br />

unterstützt <strong>durch</strong> ITK-Technologien – in produktive<br />

Handlungen umzusetzen“, bestehen sowohl<br />

für <strong>die</strong> Personal- als auch <strong>die</strong> Organisationsentwicklung<br />

beste Möglichkeiten, eine wertschöpfende<br />

innovationsfördernde Kultur zu bilden.<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Es sind keine Widersprüchlichkeiten zu den übrigen,<br />

eigenen Antworten der Befragten zu erkennen<br />

gewesen.


Seite 38<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Es konnten hier keinerlei Clusterbildungen<br />

nachgewiesen werden.<br />

6.4 Wie geeignet sind ITK-Technologien,<br />

um ...<br />

Seit einigen Jahren darf offen kommuniziert werden,<br />

dass persönliche Beziehungen, sei es privat<br />

oder geschäftlich, nützlich sind <strong>und</strong> das Wissen in<br />

den Unternehmen erweitern. So wird bei Workshops,<br />

Messen, Vorträgen oder ähnlichen Veranstaltungen<br />

immer explizit der Zeitrahmen für<br />

„Networking“ eingebaut. Parallel hierzu haben<br />

sich unterschiedliche, meist externe internetbasierende<br />

„Beziehungs-Netz-Plattformen“ gebildet<br />

wie z.B. Xing 15 , deren Zielsetzung es ist, Beziehungen<br />

zu schaffen, Kompetenzen zu vernetzen,<br />

neue Geschäftsmöglichkeiten zu eröffnen<br />

<strong>und</strong> somit Potenziale zu nutzen. Dies geht einher<br />

mit den Ergebnissen der Stu<strong>die</strong> zur Förderung Informeller<br />

Strukturen (s. Einführung) in der festgestellt<br />

wurde, dass zwischen Beziehungsnetzwerken<br />

<strong>und</strong> ITK-Technologien produktive Abhängigkeiten<br />

bestehen.<br />

Um <strong>die</strong>se Erkenntnisse zu vertiefen, wurden in<br />

<strong>die</strong>sem Abschnitt <strong>die</strong> Befragten darum gebeten<br />

sich unter sehr praktischen Gesichtspunkten damit<br />

zu beschäftigen, wie der Zusammenhang<br />

zwischen Beziehungsnetzwerken <strong>und</strong> der produktiven<br />

<strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien ist <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong>sen zu bewerten. Es wurde nach für den geschäftlichen<br />

Alltag umsetzbaren Möglichkeiten<br />

bzw. Zielsetzungen, mittels ITK-Technologien gefragt:<br />

- Wissen <strong>und</strong> Kommunikation in praktische<br />

Handlungen zu bringen<br />

- Interne Beziehungsnetzwerke zu erweitern<br />

- Externe Beziehungsnetzwerke zu erweitern<br />

- Interne <strong>und</strong> externe Beziehungsnetzwerke zusammenzuführen<br />

- Produktivität bestehender Beziehungsnetzwerke<br />

zu steigern<br />

- Eigene bestehende Beziehungsnetzwerke produktiv<br />

einzubringen<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Charakterisierung der<br />

Antworten<br />

Bei Betrachtung der Grafik ist zu erkennen, dass<br />

sich <strong>die</strong> Befragten in einer deutlichen Mehrzahl<br />

bei allen Zielsetzungen darüber einig sind, dass<br />

ITK-Technologien gr<strong>und</strong>sätzlich dazu geeignet<br />

sind <strong>die</strong>se Zielsetzungen auch zu erreichen.<br />

Insbesondere bei der Zielsetzung „Wissen <strong>und</strong><br />

Kommunikation in praktische Handlungen bringen“<br />

sind ca. 88% der Befragten der Meinung,<br />

dass ITK-Technologien dafür geeignet sind, fast<br />

60% halten sie sogar für gut bis sehr gut geeignet.<br />

Als ungeeignet bzw. schlecht dafür geeignet,<br />

halten ITK-Technologien 13% der Befragten.<br />

Um <strong>die</strong> „Internen Beziehungsnetzwerke zu<br />

erweitern“, sind 73% davon überzeugt, dass ITK-<br />

Technologien dazu geeignet sind. Hier steigt <strong>die</strong><br />

Polarisierung, denn 15% der Befragten sind der<br />

Meinung dass ITK-Technologien schlecht bzw.<br />

gar nicht geeignet sind um „interne Netzwerke“<br />

zu erweitern <strong>und</strong> 13% erachten sie für ungeeignet.<br />

15<br />

XING - Globales Networking für Geschäftsleute: Eine internetbasierende<br />

Plattform, in der reale Personen, Kontakte<br />

jeglicher Art zu anderen Personen schaffen, pflegen <strong>und</strong><br />

verwalten können. Mittels eines persönlich zu erstellenden<br />

Profils werden geschäftliche <strong>und</strong> private Interessen publiziert.<br />

Darauf basierend können, <strong>durch</strong> unterschiedlichste<br />

Suchfunktionen, vielfältige neue als auch alte Kontakte gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> vernetzt werden, um gemeinsame Interessen<br />

umzusetzen. www.xing.com


Seite 39<br />

Abb. 16: Umsetzbare Möglichkeiten <strong>durch</strong> ITK-Technologien (Angaben in % von 100%)<br />

Wohingegen <strong>die</strong> Gruppe derer, <strong>die</strong> ITK-<br />

Technologien für ungeeignet halten, um „externe<br />

Beziehungsnetzwerke zu erweitern“, auf 15% der<br />

Befragten ansteigt. Dabei sind 76% der Befragten<br />

der Meinung, dass ITK-Technologien um „Externe<br />

Beziehungsnetzwerke zu erweitern“ geeignet<br />

sind, 50% empfinden sie als gut bis sehr gut geeignet.<br />

Die „internen <strong>und</strong> externen Beziehungsnetzwerke<br />

zusammenzuführen“, trauen 69% den ITK-<br />

Technologien zu. Hier findet sich <strong>die</strong> stärkste Polarisierung<br />

unter allen Zielen, denn 28% der Befragten<br />

sind der Meinung, dass ITK-Technologien<br />

schlecht bzw. gar nicht geeignet sind, um „interne<br />

<strong>und</strong> externen Beziehungsnetzwerke zusammenzuführen“<br />

<strong>und</strong> 4% erachten sie für ungeeignet.<br />

Deutliche 80% halten <strong>die</strong> ITK-Technologien für<br />

ein gutes Werkzeug, um <strong>die</strong> „Produktivität bestehender<br />

Beziehungsnetzwerke zu steigern“ <strong>und</strong><br />

73% der Teilnehmer sind der Überzeugung, dass<br />

ITK-Technologien dabei helfen, „Eigene Beziehungsnetzwerke<br />

produktiv einzubringen“.<br />

Abgleich mit den vorhandenen praktischen<br />

Erfahrungen<br />

Dass ITK-Technologien dazu geeignet sind, <strong>die</strong><br />

Potenziale zur Wissenserweiterung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bildung<br />

sowie Vertiefung von Beziehungsnetzwerken<br />

umzusetzen, darüber sind sich <strong>die</strong> meisten<br />

Befragten vom Gr<strong>und</strong>satz her einig. Inwieweit<br />

<strong>die</strong>s auch getan wird, erschließt sich aus der Frage<br />

noch nicht. Wenn hier <strong>die</strong> Wissensbildung an-


Seite 40<br />

gesprochen wird, so ist <strong>die</strong> Betrachtung von Wissen<br />

in Organisationen als intellektuelles Kapital<br />

im Sinne einer Wissensbilanz 16 an <strong>die</strong>ser Stelle<br />

sehr treffend. In <strong>die</strong>sem Kontext versteht sich<br />

Wissen in der Zusammensetzung aus Humankapital<br />

17 , Struktur 18 - <strong>und</strong> Beziehungskapital 19 . Die<br />

Erfahrung zeigt, dass <strong>die</strong> Organisationen entsprechend<br />

ihrer Kultur ein differenziertes Verständnis<br />

von Wissensbildung haben <strong>und</strong> somit<br />

das Medium ITK-Technologien zur Wissensbildung<br />

sehr unterschiedlich einsetzen.<br />

Einige Unternehmen setzen „Blended Learning“<br />

20 <strong>und</strong> damit E-Learning-Plattformen ein,<br />

um das Wissen der Kollegen zu erweitern <strong>und</strong><br />

zeigen sich <strong>durch</strong>aus zufrieden. Vielfach werden<br />

Wissensdatenbanken <strong>und</strong> Dokumentenmanagementsysteme<br />

mit hohem Aufwand implementiert,<br />

um den Mitarbeitern den Zugang zum internen<br />

Wissen des Unternehmens zu ermöglichen.<br />

Nach deren Implementierung erfolgen<br />

häufig genug langwierige Diskussionen darüber,<br />

wie <strong>die</strong> Struktur <strong>die</strong>ser Verwaltungsinstrumente<br />

auszusehen <strong>und</strong> wie <strong>die</strong> Pflege sowie Aktualisierung<br />

zu erfolgen hat. Sehr beliebt ist dabei auch<br />

<strong>die</strong> Diskussion über <strong>die</strong> Hol- <strong>und</strong> Bringschuld, also<br />

darüber, nach welchen Regeln der Informationsfluss<br />

zu erfolgen hat.<br />

16<br />

„Eine Wissensbilanz ist eine strukturierte Darstellung des<br />

erfolgskritischen intellektuellen Kapitals einer Organisation<br />

mittels quantitativer <strong>und</strong> qualitativer Indikatoren. Das intellektuelle<br />

Kapital wird dabei als Ressource oder Potenzial<br />

aufgefasst <strong>und</strong> meist in Humankapital, Strukturkapital <strong>und</strong><br />

Beziehungskapital unterschieden (Alwert, K., S. 35f., 2005)“<br />

17<br />

Humankapital ist der Oberbegriff für Kompetenzen, Fertigkeiten<br />

<strong>und</strong> Verhaltensweisen der einzelnen Mitarbeiter<br />

(Alwert, K., Bornemann, M. u. Will, M., S. 24f., 2007).<br />

18<br />

Strukturkapital ist der Oberbegriff für alle Strukturen, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Mitarbeiter einsetzen, um in ihrer Gesamtheit <strong>die</strong> Geschäftstätigkeit<br />

<strong>durch</strong>zuführen, also um produktiv <strong>und</strong> innovativ<br />

zu sein (Alwert, K., Bornemann, M. u. Will, M., S. 24f.,<br />

2007).<br />

19<br />

Beziehungskapital ist der Oberbegriff für alle Beziehungen<br />

zu organisationsexternen Gruppen <strong>und</strong> Personen, <strong>die</strong> in der<br />

Geschäftstätigkeit genutzt werden (können) (Alwert, K., Bornemann,<br />

M., Will, M., S. 24f., 2007).<br />

20<br />

Blended Learning stellt ein Lernarrangement dar, welches<br />

<strong>die</strong> Vorteile von klassischen Lernformen, wie Präsenzveranstaltungen,<br />

Workshops, Teamlernen etc. mit E-Learning-<br />

Ansätzen kombiniert (vgl. Sauter, A.M., Sauter, W. u. Bender,<br />

H., 2004)<br />

Der Einsatz von ITK-Technologien in einem<br />

eher klassischen Sinne findet in der Tat häufig<br />

Einsatz <strong>und</strong> bietet eine Basis, sich neues <strong>und</strong> bestehendes<br />

Wissen anzueignen. Damit stellt sich<br />

<strong>die</strong> Frage, wie <strong>die</strong>ses angelernte Wissen genutzt<br />

<strong>und</strong> umgesetzt wird <strong>und</strong> was dabei unterstützen<br />

kann. Kommt das Wissen aktuell z.B. in Projekten<br />

oder im Tagesgeschäft zum Einsatz, so ist der<br />

Lerntransfer gesichert <strong>und</strong> das Humankapital<br />

wurde angereichert.<br />

Die Frage hinsichtlich der Anreicherung des<br />

Struktur- <strong>und</strong> Beziehungskapital ist damit noch<br />

nicht geklärt. Wird <strong>die</strong>ses angereichert, so erfolgt<br />

<strong>die</strong>s in der Regel unstrukturiert, informell <strong>und</strong><br />

hängt vom persönlichen Interesse des einzelnen<br />

Mitarbeiters ab. Der Einsatz von ITK-Technologien<br />

zur Unterstützung erfolgt dabei auch<br />

sehr individuell. Der bewusste <strong>und</strong> strategische<br />

Umgang mit Technologien zur internen <strong>und</strong> externen<br />

Beziehungsvernetzung ist eher bei den<br />

kleineren Unternehmen anzutreffen.<br />

Die potenziellen Vorteile für das Gesamtunternehmen<br />

jeglicher Größe wie z.B. Kompetenzerweiterung<br />

oder Steigern der Innovationskraft<br />

stehen hier oftmals im Widerstreit mit vordergründig<br />

bestehenden Nachteilen wie z.B. der<br />

Zeitverschwendung, des Know-how-Abflusses<br />

oder der Mitarbeiterabwerbung. So gibt es auch<br />

Unternehmen, <strong>die</strong> es den Mitarbeitern untersagen,<br />

externe Beziehungs-Netzplattformen unter<br />

Nennung des Firmennamens <strong>und</strong> während der<br />

Arbeitszeit zu nutzen.<br />

Ein <strong>gezielte</strong>s Bewusstsein für bestehende<br />

Möglichkeiten im <strong>gezielte</strong>n Umgang von ITK-<br />

Technologien <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen <strong>Nutzung</strong><br />

interner wie externer Beziehungsverflechtungen,<br />

steigert <strong>die</strong> Flexibilität <strong>und</strong> Innovationskraft<br />

<strong>und</strong> damit das intellektuelle Kapital.<br />

Prüfung auf Widersprüchlichkeiten zu den<br />

eigenen Antworten<br />

Es sind keine Widersprüchlichkeiten zu den übrigen,<br />

eigenen Antworten der Befragten zu erkennen<br />

gewesen.


Seite 41<br />

Prüfung nach etwaigen Clusterbildungen<br />

Es konnten hier keinerlei Clusterbildungen nachgewiesen<br />

werden.<br />

7. Überkreuz-Prüfung<br />

Die Überkreuz-Prüfung der einzelnen Abschnitte<br />

der Stu<strong>die</strong> zeigt ein Bild voller Widersprüchlichkeiten,<br />

Inhomogenität <strong>und</strong> Zerrissenheit im Zusammenhang<br />

mit ITK-Technologien <strong>und</strong> deren<br />

<strong>Nutzung</strong>.<br />

8. Dualitätsworkshop<br />

Im Rahmen des Workshops am 19. November<br />

2007 in Leonberg, wurden <strong>die</strong> ersten Ergebnisse<br />

der Stu<strong>die</strong> einem ausgewählten Teilnehmerkreis<br />

vorgestellt <strong>und</strong> als Bestandteil der Stu<strong>die</strong> diskutiert.<br />

Nach der Präsentation diskutierten insgesamt<br />

15 Teilnehmer <strong>die</strong> Ergebnisse der Stu<strong>die</strong>. Gestellt<br />

wurde <strong>die</strong> Diskussion unter den Titel: „ITK-<br />

Entscheidungen im Spannungsfeld zwischen Rentabilität<br />

<strong>und</strong> Intuition - <strong>und</strong> wie Sie ITK –<br />

Technologien gewinnbringend nutzen!“<br />

Um schnell gezielt <strong>die</strong> Meinung <strong>und</strong> vor allem<br />

<strong>die</strong> praktische Erfahrung der Teilnehmer abzurufen,<br />

wurde für den Workshop, <strong>die</strong> Methode des<br />

Dualitätsworkshops – eine Vereinfachung der<br />

Großgruppenintervention Sympact ® - eingesetzt.<br />

Sympact ® ist eine Großgruppenintervention der<br />

2. Generation, mit der es gelingt, Paradigmenwechsel,<br />

Know-how-Transfer <strong>und</strong> zielgerichtetes<br />

Handlungswissen innerhalb kürzester Zeit zu erzeugen<br />

<strong>und</strong> in Aktion zu bringen. 21<br />

Die bei der Durchführung des Workshops getroffenen<br />

Aussagen, konnten so problemlos den<br />

Bereichen „Mensch“, „Werkzeuge“ <strong>und</strong> „Prozesse“<br />

als Risikofaktoren zugeordnet werden, als auch<br />

eine Vielfalt umsetzbare Lösungsansätze aufgezeigt<br />

werden. Dabei wurden akzentuiert folgende<br />

Risiken im Umfeld von ITK-Entscheidungen<br />

identifiziert:<br />

21<br />

vgl. http://www.grossgruppenintervention.de/startseite/


Seite 42<br />

Risikofaktor Mensch<br />

• Die Fachbereiche/Nutzer werden bei der Entscheidung über ITK-Investitionen nicht eingeb<strong>und</strong>en;<br />

• Die in <strong>die</strong> Entscheidung eingeb<strong>und</strong>enen Mitarbeiter haben keine oder nur unzureichende Fachkenntnisse;<br />

• Die Antreiber <strong>und</strong> Entscheider verfolgen eigene Motive;<br />

• Es fehlt an Akzeptanz, weil Sinn <strong>und</strong> Ziel der ITK-Entscheidung unklar sind;<br />

• Unterschiedliche Sprachebenen wirken sich negativ auf IT-Entscheidungen aus. Meist stehen<br />

sich hier Bauchmenschen <strong>und</strong> Kopfmenschen gegenüber;<br />

• Es herrscht häufig Angst vor Entscheidungen;<br />

• Am Ende sind es meist Bauchentscheidungen <strong>die</strong> getroffen werden. Die getroffenen Bauchentscheidungen<br />

sind nicht nachvollziehbar;<br />

• Es mangelt an Kommunikation;<br />

• Die IT-Abteilung ist als „Dinosaurier“ nicht auf den Unternehmenserfolg fokussiert;<br />

Risikofaktor Werkzeuge<br />

• Investitionsrechnungen werden meist mit Excel vorgenommen (Management by Excel);<br />

• Investitionsrechnungen sind häufig manipuliert;<br />

• ITK wird nur als Kostenfaktor gesehen <strong>und</strong> nicht als Nutzbringer;<br />

• Hohe Investitionen, sichern noch keinen Unternehmenserfolg;<br />

• ITK ist in vielen Managementebenen „unbekannt“ <strong>und</strong> wird deshalb auch nicht genutzt, obgleich<br />

vorhanden;<br />

• Die Unternehmensgröße hat Einfluss auf <strong>die</strong> Entscheidungen;<br />

Risikofaktor Prozess<br />

• Die ITK-Entscheidungen sind nicht faktenorientiert;<br />

• Der Fokus liegt nur auf den Kosten;<br />

• Die Bedeutung der Informationsbereitstellung wird unterschätzt;<br />

• Die Unternehmens-Prozesse sind nicht oder fehlerhaft beschrieben;<br />

• Projektfehlschläge werden verheimlicht;<br />

• Die Zieldefinition von ITK-Investitionen fehlt;<br />

• Die Entscheidungen über ITK-Prozesse werden zu früh getroffen;<br />

• Die getroffenen Annahmen stimmen nicht;<br />

• Die Tragweite von ITK-Entscheidungen wird unterschätzt oder zu spät erkannt;


Seite 43<br />

Verb<strong>und</strong>en mit den identifizierten Risiken wurden<br />

von den Teilnehmern folgende Lösungsansätze<br />

entwickelt:<br />

• ITK-Entscheidungen sind im Ergebnis Bauchentscheidungen.<br />

Die Basis für <strong>die</strong>se Bauchentscheidungen<br />

bilden <strong>die</strong> Erfahrungen des Entscheiders,<br />

Zahlenkriterien <strong>und</strong> Rückmeldungen<br />

der betroffenen Menschen. Werden<br />

Bauchentscheidungen „bewusst“ getroffen, so<br />

bestehen vermittelbare Kriterien. Dieses bestehende<br />

F<strong>und</strong>ament <strong>und</strong> der zu erzielende<br />

Nutzen für <strong>die</strong> Organisation muss definiert<br />

<strong>und</strong> klar kommuniziert werden.<br />

• Wenn – wie hier angenommen – <strong>die</strong> Entscheider-Ebene<br />

über wenig Erfahrung verfügt, ist<br />

sie umso mehr auf <strong>die</strong> Zahlenkriterien <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Rückmeldung der Betroffenen angewiesen,<br />

um <strong>die</strong> Bauchentscheidung ausreichend zu<br />

unterfüttern. Hierzu könnten auch Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskräfte bei der Entscheidung, Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Einführung stärker eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden.<br />

• Eine klare Definition der IST- <strong>und</strong> der SOLL-<br />

Situation sind unabdingbar. Das schafft auch<br />

<strong>die</strong> notwendige Transparenz <strong>und</strong> bereitet den<br />

Boden für eine Integration der ITK-Technologien.<br />

Hierbei ist es <strong>die</strong>nlich, nicht <strong>die</strong> komplizierten<br />

Prozesse mit der IT abzubilden, sondern<br />

<strong>die</strong> Prozesse vorher zu vereinfachen <strong>und</strong><br />

dann <strong>die</strong> passende IT-Unterstützung zu wählen.<br />

• Berücksichtigt werden muss <strong>die</strong> Schnittstelle<br />

zwischen ITK-Technologien <strong>und</strong> den Mitarbeitern<br />

einer Organisation. Diese Schnittstellen<br />

müssen funktionsfähig gemacht <strong>und</strong> be<strong>die</strong>nt<br />

werden. Dazu gehört es auch, eine gemeinsame<br />

Sprache <strong>und</strong> Spielregeln für unterschiedliche<br />

Menschentypen zu finden, zu implementieren<br />

<strong>und</strong> umfassend zu nutzen. Möglicherweise<br />

bieten sich hierzu klassische<br />

Instrumente des Marketing <strong>und</strong> der Public Relations<br />

an.<br />

• ROI-Betrachtungen, Investitionsrechnungen<br />

<strong>und</strong> andere betriebswirtschaftliche Betrachtungsweisen<br />

können <strong>und</strong> sollen nicht allein<br />

ausschlaggebendes Kriterium sein. Qualität,<br />

Risikoaspekte gehören ebenso zu den gewichtigen<br />

Faktoren wie Nutzen, <strong>die</strong> nicht oder nur<br />

schwer quantifizierbar sind. Damit nimmt<br />

man in Kauf, dass Gr<strong>und</strong>annahmen nicht<br />

überprüfbar oder gar falsch sind oder einfach<br />

nur subjektiv gefärbt sind. Gerade deshalb<br />

muss der Akzeptanz seitens der Belegschaft,<br />

im Rahmen von ITK-Entscheidungsprozessen<br />

erheblich mehr Gewicht zugebilligt werden,<br />

als <strong>die</strong>s bisher der Fall ist.<br />

• ITK-Technologien sind ein Hilfsmittel <strong>und</strong> kein<br />

Selbstzweck. Die Ziele <strong>und</strong> der Sinn von ITK-<br />

Entscheidungen müssen klar definiert werden.<br />

Dabei muss der Anwender-Nutzen im<br />

Vordergr<strong>und</strong> stehen.


Seite 44<br />

9. Zusammenfassung<br />

Beim Gestalten von Prozessen spielen ITK-<br />

Technologien heutzutage eine wesentliche Rolle.<br />

Deren Wirkung in der Unterstützung beim Umsetzen<br />

<strong>die</strong>ser Prozesse gestaltet sich allerdings<br />

häufig als problematisch. Schmelzer <strong>und</strong> Sesselmann<br />

meinen hierzu, bezogen auf IT-Systeme<br />

(als Teilmenge von ITK-Lösungen): „Probleme<br />

entstehen, wenn auf bestehende Prozesse Bezug<br />

genommen wird <strong>und</strong> Geschäftsprozesse vor Einführung<br />

neuer IT-Systeme nicht klar identifiziert<br />

<strong>und</strong> definiert werden….In der angewandten Informatik<br />

werden Geschäftsprozesse als technische<br />

Objekte verstanden <strong>und</strong> weniger als soziotechnisches<br />

System, in dem Menschen <strong>die</strong> entscheidende<br />

Rolle spielen“. 22 In <strong>die</strong>sem Kontext<br />

findet sich <strong>die</strong> für <strong>die</strong>se Stu<strong>die</strong> basierende Hypothese<br />

„Es ist notwendig, <strong>die</strong> Kommunikation zwischen<br />

den Mitarbeitern - unterstützt <strong>durch</strong> ITK-<br />

Technologien - in produktive Handlungen umzusetzen“<br />

wieder.<br />

Mit der nachfolgenden Zusammenfassung der<br />

Stu<strong>die</strong>nergebnisse wird versucht zu verdeutlichen,<br />

dass im Zusammenhang von ITK-Technologien<br />

<strong>und</strong> deren <strong>Nutzung</strong> vielfältige Widersprüchlichkeiten,<br />

sowie eine hoher Grad an Inhomogenität<br />

<strong>und</strong> Zerrissenheit bestehen.<br />

Investitionsentscheidungen<br />

Landläufig darf man meinen, dass in Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> Investitionsrechnung als Hauptentscheidungshilfe<br />

bei Investitionsentscheidungen<br />

für ITK-Projekte darstellt. Diese Auffassung unterstützen<br />

55% der Befragten <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

messen r<strong>und</strong> 30% der Befragten, der Investitionsrechnung<br />

eine eher untergeordnete Bedeutung<br />

bei. Gr<strong>und</strong> dafür ist entweder, dass sie noch<br />

an den Nachwirkungen des IT-Produktivitätsparadoxon<br />

leiden oder dass sie erkannt haben,<br />

dass es häufig Fallgestaltungen gibt, <strong>die</strong> den<br />

Wert der Investitionsrechnung im Verhältnis zu<br />

deren Aufwand in Frage stellen.<br />

Diese Gegensätzlichkeit ist ein erster Hinweis<br />

darauf, dass auf Gr<strong>und</strong> der strategischen Bedeutung<br />

von ITK-Implementierungsprojekten, auf eine<br />

aufwändige Investitionsrechnung verzichtet<br />

wird. Dieser Hinweis wird unterstützt <strong>durch</strong> <strong>die</strong><br />

Frage nach dem Sinn einer Investitionsrechnung<br />

als Entscheidungshilfe, zumal 48% der Teilnehmer<br />

äußern, dass der politische Einfluss bei Investitionsentscheidungen<br />

in erheblichem Umfang<br />

entscheidend ist.<br />

Ferner haben im Rahmen eines relevanten<br />

Projektcontrollings r<strong>und</strong> 83% der Befragten <strong>die</strong><br />

Kostenarten der Investitionsrechnung unterschiedlich<br />

auf Projekt- <strong>und</strong>/oder Gemeinkosten<br />

verteilt. Diese Fehleinschätzung verstärkt zudem<br />

<strong>die</strong> Auffassung, dass <strong>die</strong> Durchführung einer Investitionsrechnung<br />

eher zur Selbstbeschäftigung<br />

oder Rechtfertigung <strong>die</strong>nt <strong>und</strong> weniger zum Nutzen<br />

des Unternehmens.<br />

Produktives Nutzen<br />

Das produktive Nutzen von ITK-Technologien bedingt<br />

sich <strong>durch</strong> vielfältige, sich gegenseitig beeinflussenden<br />

Erfolgsfaktoren. Mit Entscheidend<br />

für einen vorteilhaften Einsatz ist, dass <strong>die</strong> Prozesse<br />

abbildbar sind meinen 92% <strong>und</strong> <strong>die</strong> ITK-<br />

Technologie entsprechend den Prozessen anpassungsfähig<br />

ist, äußern 93% der Teilnehmer<br />

In der Realität werden jedoch derzeit <strong>die</strong>se<br />

beiden gewünschten Fähigkeiten von den ITK-<br />

Anbietern nicht gegeneinander abgeglichen bzw.<br />

umgesetzt. Es nimmt somit nicht W<strong>und</strong>er, dass<br />

der Veränderungsfähigkeit bezogen auf <strong>die</strong> <strong>Nutzung</strong><br />

von ITK-Technologien, eine entsprechend<br />

hohe Bedeutsamkeit (95%) beigemessen wird.<br />

Somit darf <strong>die</strong> These aufgestellt werden, dass<br />

Veränderungsprozesse sich derzeit an den ITK-<br />

Technologien orientieren <strong>und</strong> nicht an der Umsetzung<br />

anwendungsgerechter, innovativer Prozesse,<br />

<strong>die</strong> der Wettbewerbssteigerung <strong>die</strong>nen. Es<br />

verdeutlicht sich, dass hier ein wesentliches Potential<br />

zur produktiven <strong>Nutzung</strong> von ITK-Technologien<br />

im Zusammenwirken von Anbietern <strong>und</strong><br />

Nutzern besteht.<br />

22<br />

siehe Schmelzer <strong>und</strong> Sesselmann (2008), S. 35


Seite 45<br />

Bekanntheitsgrad <strong>und</strong> Bewusstsein<br />

Die Unternehmen setzen verstärkt bereichs- <strong>und</strong><br />

länderübergreifende K<strong>und</strong>enprojekte um. Mit der<br />

zunehmenden Vernetzung von Strukturen, Prozessen<br />

<strong>und</strong> Kompetenzen steigt <strong>die</strong> Komplexität<br />

<strong>und</strong> somit <strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> das Management im Umgang mit komplexitätsrelevanten<br />

Zielen. Die eingesetzten ITK-<br />

Technologien haben in ihrer Vielfalt eine Komplexität<br />

angenommen, <strong>die</strong> für einzelne Anwender<br />

häufig kaum noch fassbar sind. Verstärkt wird<br />

<strong>die</strong>se Unüberschaubarkeit <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Verwendung<br />

von Abkürzungen, deren Bedeutung selbst<br />

IT-Spezialisten, ohne spezifische Lexika, nicht<br />

kennen.<br />

Bezogen auf <strong>die</strong> Potenziale in der <strong>Nutzung</strong><br />

von ITK-Technologien interessierte in der Stu<strong>die</strong><br />

auch der Bekanntheitsgrad gängiger Technologien.<br />

Mit dem Benennen der Technologien wurden<br />

<strong>die</strong> Teilnehmer danach gefragt, ob Ihnen <strong>die</strong><br />

unterschiedlichen ITK-Technologien bekannt<br />

sind. Ferner wurden sie darum gebeten, <strong>die</strong> Begriffe<br />

nach Ihrem Verständnis in <strong>die</strong> Kategorien<br />

„integrierte“, „nicht integrierte“ <strong>und</strong> „Insel-<br />

Lösung“ einzuordnen.<br />

Das Ergebnis war sehr heterogen, sowohl in<br />

der Zuordnung, als auch im Bekanntheitsgrad<br />

<strong>und</strong> dabei insbesondere bei den eindeutig zuordenbaren<br />

Technologien. Dieses uneinheitliche Ergebnis<br />

verdeutlicht, dass <strong>die</strong> Mehrheit der Anwender<br />

sich in der Vielfalt der Technologien, über<br />

<strong>die</strong> Komplexität <strong>und</strong> den Wirkungszusammenhängen<br />

nicht bewusst sind <strong>und</strong> wahrscheinlich<br />

nicht sein können.<br />

Weiterhin sehen 87% der Teilnehmer, hinsichtlich<br />

der „Mitarbeiterkommunikation“ <strong>und</strong><br />

81% hinsichtlich dem „Eigenverantwortlichen<br />

Handeln“, <strong>die</strong> „integrierten“ Technologien als gut<br />

bis sehr gut geeignet an, um <strong>die</strong> Komplexität zu<br />

unterstützen.<br />

Setzt man <strong>die</strong>ses Ergebnis <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen<br />

Ergebnisse der Stu<strong>die</strong> in den Abgleich zur der in<br />

der Stu<strong>die</strong> gesetzten Definition 23 für „integrierte“<br />

23<br />

Definition „integrierte“ Technologien: „Ist eine Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie, <strong>die</strong> für unterschiedliche<br />

Personen, Geschäftsbereiche, Funktionen etc. <strong>die</strong> Infor-<br />

Technologien, so entsteht, ein umfangreicher<br />

<strong>und</strong> kritischer Fragenkatalog 24 , bezogen auf das<br />

Bewusstsein im Umgang mit ITK-Technologien.<br />

Für einen bewussten <strong>und</strong> damit produktiven<br />

Umgang mit ITK-Technologien als Anwender<br />

bzw. Nutzer ist es wichtig zu wissen <strong>und</strong> zu verstehen,<br />

mit was er es zu tun hat.<br />

Investition in Mitarbeiter<br />

Interessant ist, dass 78% der Befragten der Meinung<br />

sind, dass <strong>durch</strong> den Einsatz von ITK-<br />

Lösungen <strong>die</strong> Zusammenarbeit gefördert wird<br />

<strong>und</strong> des weiteren verbinden 66% damit eine Weiterentwicklung<br />

im Verhalten der Mitarbeiter. Der<br />

vielfach latente Wunsch, dass sich verschiedene<br />

strategische <strong>und</strong> operative Themen für das Unternehmen<br />

<strong>durch</strong> den Einsatz von ITK-Lösungen<br />

quasi „von selbst“ lösen mögen, ist in Anbetracht<br />

der Höhe der Investitionen sicher verständlich. In<br />

Anbetracht der Erwartungen, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> ITK-<br />

Technologien gesetzt werden, könnte man sarkastisch<br />

formuliert unterstellen, dass das Management<br />

meint, „eine Investition in ITK-Lösungen<br />

sei doch auch eine Investition in den Mitarbeiter“.<br />

Gleichzeitig ist zu erkennen, dass trotz der<br />

hohen Investitionen, <strong>die</strong> sich ergänzenden Potenziale<br />

häufig nicht genutzt werden um Raum, Zeit<br />

<strong>und</strong> damit erhebliche Kosten zu sparen. Synergetisch<br />

stellt man sich z.B. zur Vernetzung räumlich<br />

verteilte Projektteams vor (ob national oder international,<br />

ob unternehmensintern oder -<br />

übergreifend), <strong>die</strong> betreffenden Mitarbeiter für<br />

eine höchstmögliche Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität<br />

technisch auszustatten. Wenn nun vom Telearbeitsplatz<br />

bzw. vom Home-Office aus, Videokonferenzen<br />

z.B. mittels Webcam möglich sind, dann<br />

würde sich <strong>durch</strong> einen ergänzenden Caddy-<br />

Arbeitsplatz für den Mitarbeiter der Gesamtbedarf<br />

an vorzuhaltender Bürofläche stark reduzieren.<br />

Woran liegt es nun, dass für jeden Innen<strong>die</strong>nst-Mitarbeiter<br />

ein separater Schreibtisch<br />

mationen, Funktionen <strong>und</strong> Tätigkeiten automatisch/ technologiegestützt<br />

in der gesamten Organisation übergreifend<br />

vernetzt <strong>und</strong> verarbeitet“.<br />

24<br />

Siehe Kap. 5.1 <strong>und</strong> 5.2 der Stu<strong>die</strong>


Seite 46<br />

vorhanden sein muss, obwohl er selten am Platz<br />

ist, weil er z.B. auf Geschäftsreise oder zu Hause<br />

am Telearbeitsplatz tätig ist? Würde das Bewusstsein<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Kultur bestehen, <strong>die</strong>se Potenziale<br />

in den Prozessen zu nutzen, würde sich<br />

wahrscheinlich ein relativ einheitliches Bild mit<br />

weit über 50% für deren Umsetzung in der Befragung<br />

ergeben.<br />

Es ist zunehmend nicht zu erkennen, wie <strong>die</strong><br />

Verbindung zwischen der Investition in ITK-<br />

Technologien, den potenziellen <strong>Nutzung</strong>smöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> den Mitarbeitern sich gestaltet.<br />

Hier erschreckt auch, dass jedes vierte Unternehmen<br />

bereits resigniert hat <strong>und</strong> konstatiert,<br />

dass <strong>die</strong> Unternehmens-IT im Hinblick z.B. auf <strong>die</strong><br />

Unternehmensstrategie gar nicht anpassungsfähig<br />

gemacht werden kann – Wo bleibt dann der<br />

Mitarbeiter mit seinen Potenzialen? Möglicherweise<br />

könnte mit dem Ansatz „Schaffen einer<br />

kreativen, handlungsorientierten Komplexitäts-<br />

Beziehungskultur“ ein ganzheitliches, innovationsförderndes<br />

Konzept generiert <strong>und</strong> umgesetzt<br />

werden. Ein solches Konzept berücksichtigt in ihrem<br />

Zusammenwirken wesentliche Bereiche, wie<br />

Raumstrukturen, ITK-Technologien <strong>und</strong> <strong>die</strong> Personalentwicklung,<br />

existente Barrieren sowie deren<br />

Potenziale in der Umsetzung.<br />

Einsatz für den K<strong>und</strong>en<br />

Wenn es um <strong>die</strong> Leistungserbringung geht, steht<br />

der K<strong>und</strong>e im Mittelpunkt einer jeden Organisation<br />

<strong>und</strong> wie schon dargestellt, individualisieren<br />

sich <strong>die</strong> K<strong>und</strong>enwünsche zunehmend. ITK-<br />

Technologien stellen bei der Umsetzung <strong>die</strong>ser<br />

Prozesse, einen wesentlichen Bestandteil dar.<br />

Es interessierte in der Stu<strong>die</strong>, inwieweit <strong>die</strong><br />

bestehende ITK-Landschaft der befragten Teilnehmer,<br />

sich dazu eignet, sie dabei zu unterstützen<br />

Problemlösungen für den K<strong>und</strong>en flexibel<br />

<strong>und</strong> zeitnah zu erbringen. Bei der Betrachtung<br />

der formulierten Hypothesen inwieweit ITK-<br />

Technologien sich dazu eignen für den K<strong>und</strong>en<br />

flexibel <strong>und</strong> zeitnah Problemlösungen über formelle<br />

Prozesse zu erbringen, könnte man glauben,<br />

dass es tatsächlich möglich ist – Der K<strong>und</strong>e<br />

wird mittels ITK-Technologien zu einem formalen<br />

Objekt!<br />

Gleichzeitig eröffnet sich bei der Betrachtung<br />

der Hypothesen, inwieweit sich ITK-Technologien<br />

dazu eignen für den K<strong>und</strong>en flexibel <strong>und</strong> zeitnah<br />

Problemlösungen über informelle Prozesse zu<br />

erbringen, dass <strong>die</strong> Potenziale für <strong>die</strong> K<strong>und</strong>enorientierung<br />

bestehen <strong>und</strong> darauf eingegangen<br />

werden kann. Auffallend ist dabei, dass ITK-<br />

Technologien wie z.B. E-Mail, ICQ, Web-Applikationen,<br />

unterstützend zum Einsatz kommen, <strong>die</strong><br />

eigenverantwortliche Handlungen ermöglichen.<br />

Mit einem auf Prinzipien basierenden Handlungsrahmen<br />

werden auf informellen Wege Informationen<br />

ausgetauscht, Beziehungen ausgebaut <strong>und</strong><br />

für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösungen<br />

erarbeitet.<br />

Mit der Gegenüberstellung der Hypothesen zu<br />

formellen <strong>und</strong> informellen Prozessen mag man<br />

meinen, dass <strong>die</strong> Aussagen der Befragten sehr<br />

widersprüchlich sind. Dennoch haben alle Aussagen<br />

ihre Berechtigung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wahrheit liegt, wie<br />

so häufig <strong>und</strong> für jede Organisation, irgendwo<br />

zwischen den Extremen.<br />

Das Formelle geht ohne das Informelle nicht<br />

<strong>und</strong> umgekehrt. Es stellt sich für jede Organisation<br />

eher <strong>die</strong> Frage nach dem ges<strong>und</strong>en Grad des<br />

Formellen, um auch informell effektiv agieren zu<br />

können <strong>und</strong> insgesamt für Veränderungen im<br />

Sinne des K<strong>und</strong>en flexibel zu sein. Der bewusste<br />

Umgang mit <strong>die</strong>ser Ambivalenz bzgl. der ITK-<br />

Technologien, stellt eine der Herausforderungen<br />

unserer Zeit dar.<br />

Kommunikation, produktive Handlungen,<br />

Innovation<br />

Mit dem Wandel der Organisationsstrukturen zu<br />

flexiblen, modular vernetzten Einheiten wächst<br />

<strong>die</strong> Bedeutung der informellen Kommunikation<br />

(spontan, ungeplant) für <strong>die</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit,<br />

zunehmend. Die Organisationen<br />

erkennen verstärkt deren Vorteile zur produktiven<br />

Umsetzung von Unternehmenszielen <strong>und</strong><br />

gehen dazu über, das „Informelle“ gezielt zu unterstützen.<br />

Es fällt auf, dass 81% der Befragten


Seite 47<br />

meinen, dass <strong>die</strong> informelle Kommunikation sehr<br />

gut bis gut mittels ITK-Technologien „prozessoptimierend<br />

eingesetzt“ <strong>und</strong> 73%, dass sie „problemlösend<br />

ausgerichtet“ werden kann.<br />

Wenn davon ausgegangen wird, dass hinter<br />

„prozessoptimierend eingesetzt“ <strong>und</strong> „problemlösend<br />

ausgerichtet“, das Umsetzen von Handlungen<br />

im Sinne der Organisation verstanden<br />

wird, dann lässt sich <strong>die</strong> These aufstellen, dass<br />

<strong>die</strong> Potenziale informeller Strukturen erkannt<br />

werden <strong>und</strong> eine kulturelle Tendenz zu einer<br />

problemlösungsorientierten modularen <strong>und</strong> vernetzten<br />

Organisationsstruktur besteht.<br />

Verb<strong>und</strong>en mit der, in der Einführung postulierten<br />

praktischen Schlussfolgerung:<br />

„Es ist notwendig, <strong>die</strong> Kommunikation zwischen den<br />

Mitarbeitern – unterstützt <strong>durch</strong> ITK-Technologien –<br />

in produktive Handlungen umzusetzen“,<br />

bestehen sowohl für <strong>die</strong> Personal- als auch <strong>die</strong> Organisationsentwicklung<br />

beste Möglichkeiten, eine<br />

wertschöpfende innovationsfördernde Kultur zu bilden.<br />

Um <strong>die</strong>se Erkenntnisse zu vertiefen, wurden<br />

<strong>die</strong> Befragten darum gebeten, sich unter sehr<br />

praktischen Gesichtspunkten damit zu beschäftigen,<br />

wie der Zusammenhang zwischen Beziehungsnetzwerken<br />

<strong>und</strong> der produktiven <strong>Nutzung</strong><br />

von ITK-Technologien ist <strong>und</strong> <strong>die</strong>sen zu bewerten.<br />

Die meisten Befragten sind sich vom Gr<strong>und</strong>satz<br />

her darüber einig, dass ITK-Technologien dazu<br />

geeignet sind, <strong>die</strong> Potenziale zur Wissenserweiterung<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bildung sowie Vertiefung von<br />

Beziehungsnetzwerken umzusetzen.<br />

Die Erfahrung zeigt allerdings, dass <strong>die</strong> Organisationen<br />

entsprechend ihrer Kultur, ein differenziertes<br />

Verständnis von Wissensbildung haben<br />

<strong>und</strong> somit das Medium, ITK-Technologien zur<br />

Wissensbildung, sehr unterschiedlich einsetzen.<br />

Die potenziellen Vorteile für Unternehmen jeglicher<br />

Größe, wie z.B. Kompetenzerweiterung,<br />

Steigern der Innovationskraft stehen hier oftmals<br />

im Widerstreit mit vordergründig bestehenden<br />

Nachteilen, wie z.B. der Zeitverschwendung, des<br />

Know-how-Abflusses oder der Mitarbeiterabwerbung.<br />

Ein <strong>gezielte</strong>s Bewusstsein für bestehende<br />

Möglichkeiten im <strong>gezielte</strong>n Umgang von ITK-<br />

Technologien zu schaffen, bietet für Organisationen<br />

große Vorteile. Es erhöht <strong>die</strong> Chancen, <strong>die</strong> eigene<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Innovationskraft zu steigern<br />

<strong>und</strong> damit das zukunftsorientierte, intellektuelle<br />

Kapital zu entwickeln.<br />

„ITK-Entscheidungen im Spannungsfeld zwischen<br />

Rentabilität <strong>und</strong> Intuition - <strong>und</strong> wie Sie ITK –<br />

Technologien gewinnbringend nutzen!“<br />

Im Rahmen der für den Stu<strong>die</strong>ninhalt abschließenden<br />

Diskussion unter dem o.g. Titel wurde<br />

formuliert, dass ITK-Entscheidungen im Ergebnis,<br />

Bauchentscheidungen sind. Die Basis für <strong>die</strong>se<br />

Bauchentscheidungen bilden <strong>die</strong> Erfahrungen des<br />

Entscheiders, Zahlenkriterien <strong>und</strong> Rückmeldungen<br />

der betroffenen Menschen. Damit verb<strong>und</strong>en<br />

ist eine klare Definition der IST- <strong>und</strong> der SOLL-<br />

Situation unabdingbar. Das schafft auch <strong>die</strong> notwendige<br />

Transparenz <strong>und</strong> bereitet den Boden für<br />

eine Integration der ITK-Technologien.<br />

Es wird verdeutlicht, dass ITK-Technologien<br />

ein Hilfsmittel sind <strong>und</strong> kein Selbstzweck. Die Ziele<br />

<strong>und</strong> der Sinn von ITK-Entscheidungen müssen<br />

klar definiert werden <strong>und</strong> der Anwendernutzen<br />

muss dabei im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

Als Gesamt-Resümee auf <strong>die</strong> Eingangs formulierte<br />

Frage: „Inwieweit erkennen <strong>und</strong> nutzen <strong>die</strong><br />

Unternehmen, <strong>die</strong> Mitarbeiter als Potenzial beim<br />

Einsatz von ITK-Lösungen?“<br />

<strong>und</strong> den aus der Stu<strong>die</strong> resultierenden Widersprüchlichkeiten<br />

zeigt sich, dass der Bedarf besteht<br />

– „ein erhöhtes Bewusstsein im Umgang<br />

<strong>und</strong> nutzenbringenden Einsatz von ITK-Technologien<br />

in den Organisationen zu schaffen“ – <strong>und</strong><br />

dringend angegangen werden sollte!


Seite 48<br />

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Alcatel-Lucent Stiftung<br />

Die Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung ist eine gemeinnützige Förderstiftung<br />

für Wissenschaft insbesondere auf allen Themengebieten einer „Informationsgesellschaft“,<br />

neben allen Aspekten der neuen breitbandigen Me<strong>die</strong>n speziell der Mensch-<br />

Technik-Interaktion, des E-Government, dem Me<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Informationsrecht, dem Datenschutz,<br />

der Datensicherheit, der Sicherheitskommunikation sowie der Mobilitätskommunikation.<br />

Alle mitwirkenden Disziplinen sind angesprochen, von Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik<br />

über <strong>die</strong> Ökonomie bis hin zur Technikphilosophie.<br />

Die Stiftung vergibt jährlich den interdisziplinären "Forschungspreis Technische Kommunikation",<br />

Dissertationsauszeichnungen für WirtschaftswissenschaftlerInnen sowie Sonderauszeichnungen<br />

für herausragende wissenschaftliche Leistungen.<br />

Die 1979 eingerichtete gemeinnützige Stiftung unterstützt mit Veranstaltungen, Publikationen<br />

<strong>und</strong> Expertisen ein eng mit der Praxis verb<strong>und</strong>enes pluridisziplinäres wissenschaftliches<br />

Netzwerk, in dem wichtige Fragestellungen der Informations- <strong>und</strong> Wissensgesellschaft<br />

frühzeitig aufgenommen <strong>und</strong> behandelt werden.<br />

www.stiftungaktuell.de


Kontakt<br />

Alcatel-Lucent Stiftung<br />

Lorenzstraße 10, 70435 Stuttgart<br />

Telefon 0711-821-45002<br />

Telefax 0711-821-42253<br />

E-Mail office@ stiftungaktuell.de<br />

www.stiftungaktuell.de

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