Stadtführer W ohin? - Ljubljana
Stadtführer W ohin? - Ljubljana
Stadtführer W ohin? - Ljubljana
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W<strong>ohin</strong>?<br />
<strong>Stadtführer</strong>
Regelmäßige Stadtführungen<br />
Regelmäßige Stadtführungen in der Hochsaison*<br />
Täglich mit Start vor dem Rathaus um 10.00, 14.00 und<br />
17:00 Uhr<br />
Preis: 10 EUR, Kinder 5 EUR<br />
Regelmäßige Stadtführungen in der Nebensaison*<br />
Täglich mit Start vor dem Rathaus um 11.00 Uhr<br />
Preis: 10 EUR, Kinder 5 EUR<br />
Besichtigung des Rathauses<br />
Samstags um 13:00 Uhr, Preis: 2 EUR<br />
*Das genaue Anfangs- und Enddatum erfahren Sie bei den<br />
Touristischen Informationszentren.<br />
Auskunft:<br />
Touristisches Informationszentrum <strong>Ljubljana</strong> – TIC<br />
In der Straße Stritarjeva ulica, Tel. (0)1/ 306 12 15,<br />
Fax (0)1/ 306 12 04<br />
Slowenisches Touristisches Informationszentrum – STIC<br />
Krekov trg 10, Tel. (0)1/ 306 45 76, Fax (0)1/ 306 45 80<br />
Touristisches Informationsbüro im Bahnhof<br />
Railway Station, Trg OF 6, tel. (0)1/ 433 94 75,<br />
fax (0)1/ 430 05 51
1<br />
Inhalt<br />
Herzlich willkommen 2<br />
Kurze Einleitung 4<br />
<strong>Ljubljana</strong> einst und heute! 6<br />
Stadtbesichtigung 12<br />
Stadtbesichtigungen 14<br />
Besichtigungsweg 16<br />
Außerhalb des<br />
Besichtigungsweges 26<br />
Plan des Stadtzentrums 28<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
am Stadtrand 34<br />
Plečniks <strong>Ljubljana</strong> 36<br />
Burg von <strong>Ljubljana</strong> 42<br />
Trnovo und Krakovo 44<br />
Ausflüge 46<br />
Traditionelle Veranstaltungen 52<br />
Feiertage 55<br />
Herausgeber und Verleger: Zavod za turizem <strong>Ljubljana</strong> /<br />
<strong>Ljubljana</strong> Tourist Board<br />
Krekov trg 10, SI - 1000 <strong>Ljubljana</strong><br />
Tel. + 386 (0) 1 306 45 83, Fax + 386 (0) 1 306 45 94<br />
E-Mail: info@visitljubljana.si, www.visitljubljana.si<br />
Fotografien: Archive des Slovenia und des <strong>Ljubljana</strong>Tourist<br />
Board, dr. J. Bavcon, M. Cvetkovic, A. Fevžer, B. Gradnik,<br />
Jakše-Jeršič, E. Kaše, K. Košak, A. Pavan, J. Skok,<br />
M. Staples, F. Virant, D. Wedam<br />
Druckvorbereitung: Studio DTS<br />
Druck: Schwarz d.o.o.<br />
<strong>Ljubljana</strong>, Juli 2009
Herzlich willkommen!<br />
2
Worin unterscheidet sich <strong>Ljubljana</strong> von anderen Hauptstädten<br />
und warum ist es ein herrliches Reiseziel?<br />
Hier werden Sie zwar keine weltbekannten Sehenswürdigkeiten<br />
wie den Eiffelturm oder den Big Ben antreffen,<br />
doch hat die Stadt <strong>Ljubljana</strong> auch ihrerseits viel Interessantes<br />
zu bieten. Mit seiner übersichtlichen Größe und den vielen<br />
Grünflächen kann <strong>Ljubljana</strong> gut zu Fuß erkundet werden. Sein<br />
barockes Stadtbild zählt zu den besterhaltenen Europas und<br />
harmoniert wunderbar mit den jüngeren Jugendstilbauten.<br />
Auch ist <strong>Ljubljana</strong> von den einzigartigen Werken des<br />
weltberühmten Architekten Jože Plečnik aus der ersten Hälfte<br />
des 20. Jahrhunderts geprägt.<br />
Wer <strong>Ljubljana</strong> zum ersten Mal besucht, ist oftmals<br />
verblüfft über das jugendliche und sprühende Leben in<br />
der slowenischen Hauptstadt. Kein Wunder, denn von<br />
276.000 Stadtbewohnern sind ein Fünftel Studenten.<br />
Entspannung ist das Motto unserer Stadt - gönnen Sie sich<br />
eine Erfrischung in einem der zahlreichen Cafés entlang<br />
der Flussufer oder in der Altstadt und erleben Sie das<br />
pulsierende <strong>Ljubljana</strong>.<br />
Der malerische Marktplatz bietet ein überreiches<br />
Angebot an frischem Obst, Gemüse und anderen<br />
Lebensmitteln, aus denen kulinarische Freuden in den<br />
vielen Restaurants und Gasthäusern im Stadtzentrum<br />
bereitet werden. Sie sollten es auch nicht versäumen, die<br />
hervorragenden slowenischen Weine zu entdecken.<br />
<strong>Ljubljana</strong> bietet überdies eine beachtliche Zahl<br />
von Kulturveranstaltungen - an die 10.000 sind es<br />
jedes Jahr, einschließlich 14 internationaler Festivals<br />
und vieler anderer traditioneller Ereignisse. Die guten<br />
Sprachkenntnisse der Bewohner von <strong>Ljubljana</strong> werden von<br />
fremdsprachigen Stadtbesuchern ebenfalls geschätzt.<br />
<strong>Ljubljana</strong> liegt in der Landesmitte und ist ein idealer<br />
Ausgangspunkt für Erlebnistouren zu den vielfältigen<br />
Sehenswürdigkeiten von Slowenien, die alle mit einer<br />
zweistündigen Autofahrt von <strong>Ljubljana</strong> zu erreichen sind.<br />
<strong>Ljubljana</strong> Tourist Board<br />
Links: der Drache auf der Drachenbrücke – Zmajski most<br />
3
Kurze Einleitung<br />
4
<strong>Ljubljana</strong> breitet sich in einem Becken zwischen dem<br />
Karst und der Alpenwelt auf 298 m Meereshöhe aus.<br />
Gerne sagt man, dass es groß genug ist um alles zu<br />
bieten, was es in einer Hauptstadt geben muss, und klein<br />
genug um die Individualität ihrer Bürger zu wahren. Es ist<br />
eine Stadt mit Seele. Die majestätische mittelalterliche<br />
Burg herrscht über den barocken Kern der Altstadt,<br />
über die Jugendstilhäuser und die Meisterwerke des<br />
weltberühmten slowenischen Architekten Jože Plečnik.<br />
Das mitteleuropäische Kontinentalklima ist von der<br />
warmen Adria und den kühlen Alpen beeinflusst. Der<br />
Januar ist mit -2°C Durchschnittstemperatur der kälteste<br />
und der Juli mit 20°C Durchschnittstemperatur der<br />
wärmste Monat im Jahr.<br />
Durch <strong>Ljubljana</strong> fließt zwischen dem Schlossberg<br />
und dem Waldhügel Rožnik der Fluss Ljubljanica, im<br />
Volksmund “der Fluss mit den 7 Namen” genannt. Seine<br />
Quelle liegt in der Karstregion. 10 km nordöstlich des<br />
Stadtzentrums mündet die Ljubljanica in die Save. Um<br />
Überschwemmungen zu verhindern, baute man 1780<br />
zwischen dem Burgberg und dem Berg Golovec den<br />
Gruberkanal. Der <strong>Ljubljana</strong> ruhig durchquerende Fluss<br />
belebte die Stadt schon in längst vergangenen Zeiten<br />
und prägte ihr Leben stark. Der Architekt Jože Plečnik<br />
gestaltete das Flussbett neu. Er festigte die Ufer, legte<br />
Alleen an, erneuerte alte Brücken und baute neue. Die<br />
Schusterbrücke, die Drei Brücken und die Brücke von<br />
Trnovo sind nur einige davon.<br />
Die Republik Slowenien ist ein mitteleuropäischer Staat mit<br />
2 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 20.273 km 2.<br />
Links: die Drei Brücken (Tromostovje) aus der Luft<br />
5<br />
Italia<br />
Nova<br />
Gorica<br />
Koper<br />
Austria<br />
Kranj<br />
Postojna<br />
<strong>Ljubljana</strong><br />
Slovenj<br />
Gradec<br />
Velenje<br />
Celje<br />
Novo<br />
mesto<br />
Maribor<br />
Ptuj<br />
Croazia<br />
Murska<br />
Sobota<br />
Ungheria
<strong>Ljubljana</strong> einst und heute<br />
6
Der Legende nach soll <strong>Ljubljana</strong> von dem griechischen<br />
Helden Jason gegründet worden sein. In grauer Vorzeit<br />
raubte Jason dem König von Kolchis das Goldene Vlies. Mit<br />
seinen Gefährten floh er dann auf dem Schiff Argo vor den<br />
Verfolgern. Statt auf dem Ägäischen Meer in den Süden<br />
zu fahren, gerieten die Argonauten aber irrtümlicherweise<br />
in die Mündung der Donau. Ihr Weg ging weiter auf der<br />
Save bis zur Ljubljanica. Schließlich kamen sie zur Quelle<br />
der Ljubljanica bei Vrhnika und fanden dort einen großen<br />
See und daneben ein Moor vor. Dort stieß Jason auf ein<br />
furchtbares Ungeheuer, kämpfte mit ihm und tötete es. Es<br />
soll der Drache von <strong>Ljubljana</strong> gewesen sein, der heute das<br />
Stadtwappen auf der Burgturmspitze ziert.<br />
Die geographische Lage von <strong>Ljubljana</strong> spielte in<br />
der Geschichte eine sehr bedeutende Rolle. Über die<br />
“Pforte von <strong>Ljubljana</strong>” - den natürlichen Übergang von<br />
Mitteleuropa zum Mittelmeerraum, zum Balkan und weiter<br />
nach Osten - verliefen die Wanderungen zahlreicher<br />
Völker. Es ist daher nicht überraschend, dass in dieser<br />
Gegend bereits vor mehr als 5000 Jahren Siedlungen<br />
der Pfahlbauer und später der Illyrer und der Kelten<br />
entstanden.<br />
In der Zeit des Römischen Reiches vom 1. bis 5.<br />
Jahrhundert n. Chr. trug die Hauptstadt des heutigen<br />
Sloweniens den Namen Emona.<br />
Die Siedlung Emona wurde mehrmals von Barbaren<br />
überfallen und schließlich im Jahre 452 n. Chr. von den<br />
Hunnen unter Attila zerstört. Die Slawen siedelten<br />
sich im 6. Jahrhundert in diesem Gebiet an. Von dieser<br />
ersten slawischen Besiedlung ist wenig bekannt, jedoch<br />
bestätigen die an verschiedenen Stellen in <strong>Ljubljana</strong><br />
entdeckten slawischen Gräber die allmähliche Entwicklung<br />
dieser Siedlung.<br />
In der Zeit von 1112 bis 1125 ist in schriftlichen Quellen<br />
erstmals der Name Leibach erwähnt. Der kulturelle<br />
Aufschwung der Stadt begann im 13. Jahrhundert, als sie<br />
zur Hauptstadt des Herzogtums Krain wurde. 1335 kam<br />
<strong>Ljubljana</strong> unter die Herrschaft der Habsburger.<br />
Seit dem ausgehenden Mittelalter übernahm es<br />
allmählich die Rolle des kulturellen Mittelpunktes<br />
Sloweniens. Der slowenische Protestantismus als<br />
bedeutendste soziale Bewegung des 16. Jahrhunderts<br />
hatte wesentlichen Anteil daran. <strong>Ljubljana</strong> war der<br />
Treffpunkt der nationalbewussten Slowenen. Bürger<br />
dieser Stadt war auch der Reformator Primož Trubar, dem<br />
die Slowenen ihr erstes gedrucktes Buch aus dem Jahre<br />
Links: ein Bürger der römischen Stadt Emona<br />
7
1550 verdanken. Viele Jahre später wirkten hier France<br />
Prešeren und Ivan Cankar, zwei bedeutende Dichter und<br />
Persönlichkeiten im Kampf um die Kultur und politische<br />
Freiheit des slowenischen Volkes.<br />
Im Jahre 1693 wurde die Academia operosorum<br />
Labacensis gegründet, eine wissenschaftliche Assoziation<br />
nach italienischem Vorbild. Ihre Mitglieder - Theologen,<br />
Juristen, Ärzte und Philosophen - gaben nicht nur die<br />
Anregung für die erste öffentliche Bibliothek, sondern<br />
auch für die gesamte Veränderung des Stadtbilds.<br />
Es folgten die Academia incoltorum (für die bildende<br />
Kunst) und im Jahre 1701 die Academia philharmonicorum.<br />
Mit der Gründung der Akademien wurde <strong>Ljubljana</strong> zu<br />
einem wichtigen kulturellen und wissenschaftlichen<br />
Zentrum mit Verbindungen zu Italien und Mitteleuropa. Die<br />
Academia philharmonicorum pflegte italienische Musik.<br />
Gegründet wurde ein kleines Orchester - eines der ersten<br />
außerhalb Italiens.<br />
Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft, die Ende<br />
des 18. Jh. die Tradition des Orchesters übernahm, waren<br />
Haydn, Beethoven, Paganini und Brahms. Dirigent in der<br />
Saison 1881-82 war Gustav Mahler.<br />
<strong>Ljubljana</strong> spielte in der Zeit Napoleons eine wichtige<br />
Rolle, von 1809 bis 1813 war es sogar die Hauptstadt der<br />
Illyrischen Provinzen deren Territorium bis Dubrovnik<br />
reichte.<br />
Im Jahre 1821 fand in <strong>Ljubljana</strong> ein mehrmonatiger<br />
Kongress der Heiligen Allianz statt. Diese trat wegen<br />
der revolutionären Unruhen in der Zeit nach Napoleon<br />
zusammen. Die bedeutendsten Teilnehmer des Kongresses<br />
waren der russische Zar Alexander I., der österreichische<br />
Die Slowenische Philharmonie<br />
8
Das Denkmal Napoleons und der Epoche der Illyrischen Provinzen<br />
Kaiser Franz I., der neapolitanische König Ferdinand IV.<br />
und Herzog Franz IV. von Modena. Außerdem wirkten<br />
Vertreter Frankreichs, Großbritanniens, Preußens und<br />
einzelner italienischer Staaten mit. Der Kongress wurde<br />
von einem der größten Diplomaten seiner Zeit, dem<br />
österreichischen Kanzler Klemens Wenzel Fürst von<br />
Metternich geleitet.<br />
Der Bau der Eisenbahn zwischen Wien und Triest<br />
1849-57, die <strong>Ljubljana</strong> mit der Welt verband, war für den<br />
weiteren Aufschwung der Stadt von entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
<strong>Ljubljana</strong> erlebte in seiner Geschichte zwei starke<br />
Erdbeben: 1511 und 1895, als fast die ganze Stadt zerstört<br />
wurde. Der Wiederaufbau nach dieser Katastrophe<br />
verlieh der Stadt ihr heutiges Aussehen: Meisterwerke des<br />
Jugendstils ergänzten die ältere Barockarchitektur.<br />
Der 1. Weltkrieg führte zum Bruch mit der<br />
Habsburgerdynastie. Österreich-Ungarn zerfiel und<br />
<strong>Ljubljana</strong> mit Slowenien schloss sich dem Königreich der<br />
Serben, Kroaten und Slowenen an.<br />
Während des Zweiten Weltkriegs umzäunte die<br />
italienische Besatzungsmacht im Jahre 1942 <strong>Ljubljana</strong><br />
mit einer 29.663 m langen Stacheldrahtabsperrung,<br />
um die Stadt von den Partisanen abzuschotten. Nach<br />
der Kapitulation Italiens 1943 wurde <strong>Ljubljana</strong> von den<br />
Deutschen besetzt, worauf sich der Terror noch verstärkte.<br />
Am 9. Mai 1945, nach 1.170 Tagen Stacheldrahteinzäunung,<br />
wurde <strong>Ljubljana</strong> befreit. Zum Jahrestag der Befreiung<br />
findet alljährlich eine Gedenkwanderung auf dem 33 km<br />
langen "Weg der Erinnerungen und der Kameradschaft"<br />
statt, der als Spazier-, Jogging- und Radfahrweg entlang<br />
9
der einstigen Stacheldrahtlinie angelegt ist.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg wurde <strong>Ljubljana</strong> die Hauptstadt<br />
Sloweniens, einer der sechs Republiken der Sozialistischen<br />
Föderativen Republik Jugoslawien.<br />
Im Volksentscheid am 23. Dezember 1990 stimmten<br />
die Slowenen für die Selbstständigkeit ihres Staates. Am<br />
25. Juni 1991 erklärte Slowenien seine Unabhängigkeit.<br />
Dadurch wurde <strong>Ljubljana</strong> zur Hauptstadt des<br />
unabhängigen Staates Slowenien.<br />
Der EU-Beitritt Sloweniens am 1. Mai 2004 war der<br />
nächste wichtige Meilenstein für <strong>Ljubljana</strong>, ebenso die<br />
Einführung des Euro im Januar 2007.<br />
<strong>Ljubljana</strong> ist der Mittelpunkt des politischen, kulturellen,<br />
wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Lebens der<br />
slowenischen Nation.<br />
Mit rund 276.000 Einwohnern verbindet <strong>Ljubljana</strong> die<br />
Vorzüge einer mittelgroßen Stadt mit den Einrichtungen<br />
einer Metropole und bleibt — im Vergleich zu anderen<br />
europäischen Hauptstädten — eine “Stadt nach Maß des<br />
Menschen”.<br />
Archäologische Überreste aus der Zeit des römischen<br />
Emona, Schöpfungen im Flair der italienischen und<br />
österreichischen Baukunst und Werke einheimischer<br />
Architekten bilden eine wunderbare Einheit und verleihen<br />
der Stadt ein originelles slowenisches Gepräge. Dies und<br />
vieles andere im Leben ihrer Einwohner erzählt von der<br />
einstigen und heutigen Kulturgeschichte.<br />
Das rege Kulturleben der Stadt hat seine Wurzeln<br />
zweifellos in den ständigen Kontakten mit der Welt, in<br />
allem, was <strong>Ljubljana</strong> empfangen und gegeben hat, in<br />
der Verwurzelung <strong>Ljubljana</strong>s in der europäischen und<br />
weltweiten Kultur.<br />
Links: moderne Architectur<br />
11
Stadtbesichtigung<br />
12
Wie viel Zeit haben Sie?<br />
3 Stunden<br />
Zu Fuß, mit dem Panoramazug oder mit der Standseilbahn zur<br />
Burg. Vom dortigen Aussichtsturm bietet sich ein wunderbares<br />
Panorama der Stadt und ihrer Umgebung. Spazieren Sie<br />
anschließend durch die Altstadt und erleben Sie den lebhaften<br />
Marktplatz (siehe Kapitel "Besichtigungsweg" auf Seite 16).<br />
12 Stunden – halbtägige Stadttour<br />
Schließen Sie sich einer Stadtführung an oder unternehmen<br />
Sie eine Stadttour auf eigene Faust auf dem Besichtigungsweg<br />
durch <strong>Ljubljana</strong>. Lohnenswert sind auch die Nationalgalerie, die<br />
Galerie der modernen Kunst und das Nationalmuseum. Nehmen<br />
Sie sich Zeit für einen Einkaufsbummel durch Kaufhäuser,<br />
Boutiquen und kleine Geschäfte in der Altstadt und genießen<br />
Sie ein Mittag- oder Abendessen in einem der zahlreichen<br />
Restaurants und traditionellen Gasthäuser. Freunde guten<br />
Weins können die Vinothek Movia neben dem Rathaus oder die<br />
Vinothek Dvor am Dvorni trg (Hofplatz) besuchen.<br />
24 Stunden - ganztägige Stadttour<br />
Stadttour mit Führung auf dem touristischen Besichtigungsweg<br />
mit langsamem Aufstieg zur Burg (ca. 20 Minuten) oder Fahrt<br />
zur Burg mit dem Panoramazug oder der Standseilbahn.<br />
Rückkehr zu Fuß zum Platz Levstikov trg, Bummel entlang<br />
des Flusses Ljubljanica bis zur Anlegestelle Trnovski pristan.<br />
Sie sollten auch eine Bootsfahrt auf der Ljubljanica oder<br />
einen Spaziergang durch den Tivoli-Park unternehmen.<br />
Unweit des Stadtzentrums befinden sich der Zoo und der<br />
Botanische Garten. Nach einem Shopping und Abendessen<br />
ist ein Konzert oder eine Theateraufführung zu empfehlen<br />
(monatliche Veranstaltungskalender sind an Hotelrezeptionen,<br />
bei Reisebüros und im Touristischen Informationszentrum<br />
erhältlich).<br />
48 Stunden – mehr als ein Tag<br />
Zusätzlich zur ganztägigen Stadttour besuchen Sie die<br />
Stadtviertel Trnovo und Krakovo, die als älteste Vororte<br />
von <strong>Ljubljana</strong> gelten (siehe Seite 44). Am Ende der Straße<br />
Krakovska ulica finden Sie einen gut erhaltenen Überrest<br />
der römischen Stadt Emona, nämlich einen Abschnitt der<br />
Stadtmauer. In der Nähe befindet sich auch das Haus des<br />
großen Architekten Jože Plečnik (1872-1957), das heute ein<br />
Teil des Architekturmuseums <strong>Ljubljana</strong> ist. Bei schönem<br />
Wetter sollten Sie ein Fahrrad mieten und zum 6 km<br />
entfernten St.-Michaelskirche im Moor von <strong>Ljubljana</strong>, einem<br />
von Plečniks Meisterwerken, fahren.<br />
Links: das Denkmal des größten slowenischen Dichters France Prešeren<br />
13
Stadtbesichtigungen<br />
14
Regelmäßige Stadtführungen<br />
Verlassen Sie <strong>Ljubljana</strong> nicht, bevor Sie mehr über die Legenden<br />
und die Geschichte, die sich hinter seinen Gebäuden verbergen,<br />
erfahren haben. Schließen Sie sich einer der regelmäßigen<br />
Stadttouren mit gut geschulten und erfahrenen <strong>Stadtführer</strong>n an.<br />
Hochsaison*<br />
Stadttour zu Fuß und mit der Standseilbahn zur Burg –<br />
täglich um 10.00 Uhr<br />
Stadttour zu Fuß und Fahrt mit dem touristischen<br />
Panoramaschiff auf dem Fluss Ljubljanica – täglich um<br />
14.00 Uhr<br />
Stadttour zu Fuß und mit dem touristischen Panoramazug<br />
zur Burg – täglich um 17.00 Uhr<br />
Führung durch das Rathaus – samstags um 13.00 Uhr<br />
Nebensaison*<br />
Stadttour zu Fuß und mit der Standseilbahn zur Burg –<br />
täglich um 11.00 Uhr<br />
Führung durch das Rathaus – samstags um 13.00 Uhr<br />
Alle Besichtigungstouren werden mit Führung in englischer und<br />
slowenischer Sprache geboten. Sie starten und enden vor dem<br />
Rathaus (Mestni trg 1) und dauern ca. zwei Stunden. Karten für die<br />
Stadttouren können Sie in den Touristischen Informationszentren<br />
oder am Startpunkt vor dem Rathaus kaufen.<br />
Stadtführungen auf Bestellung<br />
Organisierte Gruppen können Stadtführungen zum<br />
passenden Zeitpunkt bestellen. (Nähere Auskunft und<br />
Buchung: schreiben Sie an alenka.stular@visitljubljana.si oder<br />
besuchen Sie eines der Touristischen Informationszentren).<br />
Das ganze Jahr über können interessante Themenführungen<br />
bestellt werden (<strong>Ljubljana</strong> in der Antike, Barockes <strong>Ljubljana</strong>,<br />
Jugendstil in <strong>Ljubljana</strong>, Plečniks Architektur, Rad- und<br />
Bootstouren durch <strong>Ljubljana</strong> u. a. m.).<br />
Weitere Stadterlebnisse<br />
Mit dem Panorama-Standseilbahn zur Burg von <strong>Ljubljana</strong> (Abfahrt<br />
vom Platz Krekov trg in der Altstadt), Fahrt mit dem touristischen<br />
Panoramazug zur Burg (Startpunkt: in der Straße Stritarjeva ulica,<br />
Abfahrt zu jeder vollen Stunde) oder eine Bootsfahrt auf dem<br />
Fluss Ljubljanica, ohne Führung (Abfahrt vom Platz Ribji trg).<br />
Eine detaillierte Broschüre über die Stadttouren durch <strong>Ljubljana</strong> ist bei<br />
den Touristischen Informationszentren und im Internet unter<br />
www.visitljubljana.si erhältlich.<br />
*Das genaue Anfangs- und Enddatum erfahren Sie bei den Touristischen<br />
Informationszentren<br />
Links: die Franziskanerkirche auf dem Prešeren-Platz<br />
15
Besichtigungsweg<br />
16
Der touristische Besichtigungsweg (Turistična<br />
magistrala) ist eine Rundtour durch <strong>Ljubljana</strong>, die an den<br />
interessantesten Sehenswürdigkeiten entlang führt. Die<br />
Ziffern in den Quadraten geben die Position der jeweiligen<br />
Sehenswürdigkeit auf der Karte an.<br />
1 Mestna hiša oder Rotovž (Rathaus)<br />
Das ursprüngliche, aus dem Jahre 1484 stammende<br />
Gebäude wurde 1718 nach Plänen des Architekten Gregor<br />
Maček vollkommen umgebaut. Es beherbergt zahlreiche<br />
Denkmäler aus der Vergangenheit <strong>Ljubljana</strong>s, unter<br />
anderem eine Herkules-Statue und den Narziss-Brunnen<br />
aus Robbas Werkstatt. Im gotischen Saal fanden im 16. und<br />
17. Jh. die ersten Theaterveranstaltungen umherziehender<br />
Komödianten statt. Heute befindet sich hier der Sitz<br />
des Stadtparlaments. Vor dem Rathaus steht eines der<br />
repräsentativsten Denkmäler <strong>Ljubljana</strong>s, der Brunnen<br />
der Krainer Flüsse (drei Delphine und Wassermänner<br />
symbolisieren die Flüsse Save, Krka und Ljubljanica),<br />
geschaffen im Jahre 1751 von Francesco Robba, <strong>Ljubljana</strong>s<br />
bedeutendstem Bildhauer des 18. Jahrhunderts.<br />
2 Stolnica (Domkirche)<br />
An der Stelle der heutigen Domkirche wurde<br />
wahrscheinlich bereits in der Mitte des 13. Jh. von den<br />
Schiffern und Fischern <strong>Ljubljana</strong>s eine Kirche zu Ehren<br />
ihres Schutzpatrons, des Hl. Nikolaus, errichtet. Die<br />
ursprünglich romanische Kirche wurde später mehrmals<br />
umgebaut. Der heutige Kirchenbau entstand ab 1701 nach<br />
Plänen des römischen Jesuiten und Architekten Andrea<br />
Pozzo, die illusionistischen Fresken im Kircheninneren<br />
stammen von Giulio Quaglio. Die Kuppel wurde 1841 vom<br />
slowenischen Architekten Gregor Maček erbaut und<br />
von Matej Langus 1843-44 bemalt. Von der alten Kirche<br />
sind ein gotischer Schlussstein mit dem Christuskopf<br />
an der Außenwand (rechts vom Haupteingang)<br />
und die gotische Statue der Trauernden Muttergottes<br />
(Mitte des 15. Jh., in einer Nische an der Südfassade)<br />
erhalten. Das Seitenportal wurde 1996 zur Erinnerung<br />
an den Besuch von Papst Johannes Paul II. in <strong>Ljubljana</strong><br />
von dem Bildhauer Mirsad Begić angefertigt und zeigt<br />
die Geschichte des Bistums <strong>Ljubljana</strong>. Das bronzene<br />
Hauptportal aus demselben Jahr ist ein Meisterwerk des<br />
Bildhauers Tone Demšar und wurde vom Papst gesegnet;<br />
dargestellt sind 1250 Jahre Christentum in Slowenien.<br />
Links: das Rathaus<br />
17
Škofijski dvorec (Bischofspalais)<br />
Das neben dem Dom stehende Bischofspalais ist heute<br />
der Sitz des slowenischen Metropoliten. Der ursprüngliche<br />
Renaissancebau wurde später barockisiert und hat<br />
den schönsten noch erhaltenen Arkadenhof in <strong>Ljubljana</strong>.<br />
Der Bau wurde 1512 begonnen und in der Mitte des 17. Jh.<br />
um ein Stockwerk erhöht. Ende des 18. Jh. erhielt er<br />
die heutige, im Zopfstil gestaltete Fassade und wurde<br />
durch einen Gang mit dem Dom verbunden. Hier<br />
übernachtete mehrmals der spätere Kaiser Napoleon. Das<br />
Palais bewohnten auch die Gouverneure der Illyrischen<br />
Provinzen, L. Bernadotte, Marmont und andere.<br />
Semenišče (Priesterseminar)<br />
Das Palais des Priesterseminars (hinter dem Dom) wurde<br />
1708-14 erbaut und schrittweise bis 1772 fertig gestellt.<br />
Das Portal ist ein Werk des Steinmetzen Luka Mislej aus<br />
<strong>Ljubljana</strong>, die beiden Giganten stammen von Angelo<br />
Putti. Die Bibliothek des Priesterseminars, die erste<br />
öffentliche Bibliothek in <strong>Ljubljana</strong>, besitzt zahlreiche<br />
wertvolle Handschriften und Wiegendrucke wie auch<br />
eine wunderschöne Inneneinrichtung aus Eichenholz<br />
und Deckenfresken von G. Quaglio mit Allegorien<br />
verschiedener Wissenschaften.<br />
Vodnikov trg (Vodnik-platz)<br />
Der Vodnik-Platz entstand nach dem Erdbeben von<br />
1895, als das zu einem Lyzeum und einer dazugehörigen<br />
Bibliothek umgebaute Kloster abgerissen wurde, um<br />
Raum für die Marktstände zu schaffen. Der Platz ist<br />
nach dem Denkmal Valentin Vodniks benannt, das vom<br />
Bildhauer Alojz Gangl stammt. Gegenüber dem Denkmal<br />
dieses slowenischen Dichters führt ein Fußweg auf den<br />
Marktplatz am Vodnikov trg<br />
18
Die Drachenbrücke mit Plečniks Markthallen und der Kathedrale im<br />
Hintergrund<br />
Schlossberg. In unmittelbarer Näche befindet sich die<br />
Standseilbahn zur Burg. Vom Vodnik-Platz bis zu den Drei<br />
Brücken stehen entlang der Ljubljanica die berühmten<br />
Markthallen des Architekten Plečnik 3 , ein monumentaler,<br />
lang gestreckter Bau mit säulengeschmückten Ständen.<br />
4 Zmajski most (Drachenbrücke)<br />
Die frühere hölzerne Fleischerbrücke ersetzte 1901 die<br />
im Jugendstil gebaute Drachenbrücke, die nach dem<br />
Kaiser Franz Joseph benannt wurde. Dieser offizielle<br />
Name setzte sich in der Praxis jedoch nicht durch. Die<br />
Eisenbetonkonstruktion zählt zu den ersten dieser Art in<br />
Europa. Die vier Drachen stammen von Jurij Zaninovich,<br />
einem Schüler Otto Wagners, und gelten als eines der<br />
Wahrzeichen der Stadt.<br />
5 Prešernov Trg (Prešeren-Platz)<br />
Benannt nach dem größten slowenischen Dichter<br />
Dr. France Prešeren (1800- 1849). Seine Dichtung ist ein<br />
Symbol der Sehnsucht nach Liebe und Freiheit, weshalb<br />
eines seiner Gedichte (“Zdravljica”) zur Nationalhymne<br />
wurde. Prešerens Denkmal, ein Werk des Architekten<br />
Maks Fabiani und des Bildhauers Ivan Zajc, wurde 1905<br />
enthüllt. Der Platz wird nach italienischen Vorbildern<br />
von der Frühbarockfassade der Franziskanerkirche 7 ,<br />
beherrscht, die in den Jahren 1646-60 erbaut wurde. Der<br />
Hochaltar ist ein Werk des Bildhauers Francesco Robba<br />
von der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Wandfresken<br />
und Deckenmalereien aus der Mitte des 19. Jh. stammen<br />
von Matej Langus und wurden 1935 von Matej Sternen<br />
erneuert. Charakteristisch für den Platz sind die beiden<br />
19
Jugendstilfassaden “Ura” und “Centromerkur”. Die<br />
Drei Brücken (Tromostovje) 6 , eine architektonische<br />
Besonderheit <strong>Ljubljana</strong>s, bestehen aus einer Steinbrücke<br />
aus dem Jahre 1842 und zwei seitlichen Fußgängerbrücken<br />
des slowenischen Architekten Jože Plečnik aus dem Jahre<br />
1931. Sie führen vom Prešeren-Platz zur Altstadt.<br />
8 Kongresni trg (Kongressplatz)<br />
Der Kongressplatz entstand schon im Barock und wurde<br />
nach dem Kongress der Heiligen Allianz 1821 in seiner<br />
heutigen Form angelegt. Am südlichen Ende des Platzes<br />
dominiert das von 1896-1902 als Landtag errichtete<br />
Gebäude der Universität 11 . In nächster Nähe steht<br />
das Gebäude der Slowenischen Philharmonie, das 1891<br />
auf den Fundamenten des abgebrannten Landestheaters<br />
errichtet wurde. Die Slowenische Philharmonie 10 zählt<br />
zu den ältesten Klangkörpern in Europa und der Welt,<br />
da sie bereits 1701 als Nachfolgerin noch viel älterer<br />
Musikvereinigungen gegründet wurde. Mitglieder waren<br />
Haydn, Beethoven, Paganini und Brahms. Um die Stelle<br />
eines Musiklehrers bewarb sich Franz Schubert, und Gustav<br />
Mahler war ordentlich angestellter Dirigent in der Saison<br />
1881-82. Nebenan steht ein Haus im Biedermeierstil, das der<br />
Sitz des ältesten slowenischen Verlags Slovenska Matica<br />
ist, der 1894 gegründet wurde. Der nördliche Teil des<br />
Platzes wird beherrscht vom imposanten klassizistischen<br />
Gebäude Kazina. Im Park Zvezda (Sternpark) steht<br />
zwischen Mauerresten des antiken Emona eine Kopie der<br />
vergoldeten Bronzestatue eines hiesigen Patriziers, die<br />
genau an dieser Stelle gefunden und zuerst für eine Statue<br />
Kaiser Konstantins gehalten wurde.<br />
Die Universität<br />
20
Die Ursulinenkirchen (die Dreifaltigkeitskirche)<br />
9 Uršulinska cerkev (Ursulinenkirche -<br />
Dreifaltigkeitskirche)<br />
Diese Kirche zählt zu den schönsten Werken der<br />
Barockkunst in <strong>Ljubljana</strong>. Der Architekt ist zwar unbekannt,<br />
die Verbindung zur norditalienischen Palladio-Schule<br />
ist jedoch offensichtlich. Im unbemalten Kircheninneren<br />
steht ein riesiger Hochaltar, ein Meisterwerk von Francesco<br />
Robba. Die Bilder der Seitenaltäre stammen von Valentin<br />
Metzinger. Einige Bilder, darunter ein großformatiges<br />
Bild des Venezianers Palma d. J., stammen aus der<br />
ehemaligen Kapuzinerkirche. Vor der Kirche steht eine<br />
Dreifaltigkeitssäule, die zum Dank dafür errichtet wurde,<br />
dass die Stadt von der Pest verschont geblieben ist. Die<br />
hölzerne Säule aus dem Jahre 1693 wurde 1721 durch eine<br />
steinerne ersetzt, die später zweimal erneuert wurde.<br />
Heute steht auf der Säule nur noch eine steinerne Kopie der<br />
originalen Plastik, die im Stadtmuseum aufbewahrt wird.<br />
21
Die National- und Universitätsbibliothek<br />
12 Narodna in univerzitetna knjižnica<br />
(National- und Universitätsbibliothek)<br />
In den Jahren 1936-41 wurde sie nach Plänen des<br />
Architekten Jože Plečnik erbaut. Hier stand bis zum<br />
Erdbeben von 1895 der Fürstenhof der Auerspergs (1660-<br />
62). Die National- und Universitätsbibliothek verwahrt<br />
zahlreiche mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln<br />
und Drucke aus der Renaissance sowie mindestens ein<br />
Exemplar eines jeden slowenischen Buches neueren<br />
Datums. Das Gebäudeinnere ist monumental gestaltet:<br />
Eine lange schwarze Marmortreppe und ein Säulenhof<br />
mit 32 Marmorsäulen führen zum Großen Lesesaal. Die<br />
wunderschöne Innenausstattung - von den Türklinken bis<br />
zu den Leuchten - stammen ebenfalls von Plečnik. Der<br />
Bau grenzt westlich an die Überreste einer römischen<br />
Stadtmauer, die von Jože Plečnik erneuert wurde. Hier<br />
stehen die Büsten slowenischer Slawisten als Fortsetzung<br />
der Reihe von Büsten slowenischer Komponisten vor der<br />
Musikschule in der Straße Vegova ulica.<br />
13 Trg francoske revolucije<br />
(Platz der Französischen Revolution)<br />
Der gesamte südwestliche Teil der damals von einer<br />
Mauer umgebenen Stadt gehörte zum Besitz des<br />
Kreuzritterordens. Nach ihm ist noch heute der gesamte<br />
Komplex zwischen dem Platz der Französischen<br />
Revolution und den Straßen Gosposka ulica, Zoisova<br />
cesta und Emonska cesta benannt: Križanke. Hier lebten<br />
die Kreuzritter schon zu Beginn des 13. Jh., als ein Kloster<br />
errichtet wurde. 1268 wird erstmals eine Marienkirche<br />
22
erwähnt. An der gleichen Stelle wurde 1714 eine neue,<br />
nämlich die heutige Kreuzherrenkirche nach Plänen<br />
des Venezianers Domenico Rossi errichtet. Das Kloster<br />
wurde im 18. Jh. umgebaut und vergrößert. Nach Plečniks<br />
Umbauten in den fünfziger Jahren des 20. Jh. dient der<br />
gesamte ehemalige Klosterkomplex heute hauptsächlich als<br />
Veranstaltungsort für Theater- und Konzertaufführungen<br />
der alljährlichen Sommerfestspiele von <strong>Ljubljana</strong>. Auf dem<br />
Platz der Französischen Revolution steht Plečniks Denkmal<br />
der Illyrischen Provinzen mit einem Kopf Napoleons und<br />
Versen aus der Ode “Zu neuem Leben erwachtes Illyrien”<br />
des slowenischen Dichters Vodnik. In die Säule wurde Staub<br />
aus dem Grab eines 1813 im Kampf gegen die Österreicher<br />
gefallenen Soldaten eingemauert. Sehenswert ist auch das<br />
Denkmal des slowenischen Dichters Simon Gregorčič<br />
(geschaffen von Zdenko Kalin) und das Palais Auersperg,<br />
das heute der Sitz des Stadtmuseums 19 ist.<br />
14 Slovenska akademija znanosti in umetnosti<br />
(Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste)<br />
Der Barockpalast, auch Lontovž (Landhaus) genannt,<br />
erhielt seine heutige Fassade im späten 18. Jh. Hier war<br />
früher der Sitz der Landstände und der Schauplatz<br />
von Gastspielen italienischer Theater. Der Platz vor<br />
dem Gebäude war einst das Zentrum der Aristokratie<br />
von <strong>Ljubljana</strong>. Er ist von Häusern der angesehensten<br />
Adelsfamilien des ehemaligen Herzogtums Krain<br />
umgeben. Alle Gebäude an diesem Platz haben erhalten<br />
gebliebene Barockfassaden. Nach Osten endet der Platz<br />
am Ufer der Ljubljanica und am Jurčič-Platz (Jurčičev trg).<br />
Die Ostseite des Jurčič-Platzes bildet die Schusterbrücke<br />
Das Sommertheater Križanke - das Atrium<br />
23
Die Slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste<br />
(Čevljarski most) 15 , die vor dem architektonischen<br />
Eingriff Plečniks dem Ponte Vecchio in Florenz ähnelte.<br />
Wie dieser war auch die Schusterbrücke überdacht und<br />
seitlich mit Werkstätten versehen, woher auch ihr Name<br />
stammt. Auf derjenigen Flussseite, auf der sich die Altstadt<br />
befindet, stand früher das größte Stadttor, und vor 1484<br />
auch der Sitz der Stadtregierung, und zwar in einer<br />
Galerie über der Gasse, die von der Burg her zur Brücke<br />
führt. Dass in diesem Gebäude auch das Stadtgericht<br />
untergebracht war, beweisen die Skelette, die nach<br />
der Volksüberlieferung beim Abriss der alten Mauern<br />
gefunden wurden.<br />
16 Mestni trg, Stari trg und Gornji trg<br />
(Stadtplatz, Alter Platz und Oberer Platz)<br />
Die ersten beiden Plätze fließen trichterförmig zusammen<br />
und münden im Gornji trg (Oberer Platz). Alle drei bilden<br />
die Altstadt am Fuße des Schlossbergs. Die Häuser<br />
stammen fast alle aus dem Barock, nur bei einigen wenigen<br />
ist die mittelalterliche Anlage mit dem zur Straße<br />
gewandten Giebel erhalten geblieben. So wie der Dom den<br />
Stadtplatz beherrscht, so dominiert die Kirche St. Florian<br />
(1672) auf dem Oberen Platz. Von hier führt ein von Jože<br />
Plečnik gestalteter Fußweg zur Burg.<br />
17 Levstikov trg (Levstik-platz)<br />
Die Jakobskirche wurde 1613-15 neben dem<br />
Jesuitenkloster erbaut, wo auch der Sitz der ersten<br />
Hochschulen (Theologie, Philosophie, Medizin) und der<br />
ersten Musikakademie <strong>Ljubljana</strong>s war. Der Hochaltar<br />
aus dem Jahre 1732 stammt von Francesco Robba, der<br />
24
an diesem Platz wohnte, die Skulpturen in der Kapelle<br />
des hl. Franz Xaver (1667-70) sind Werke von Jacopo<br />
Contieri, Paolo Groppelli und Angelo Putti. Der heutige<br />
Glockenturm neben der Sakristei, der höchste in <strong>Ljubljana</strong>,<br />
wurde anstelle zweier Fassadentürme errichtet, die durch<br />
das Erdbeben von 1895 völlig zerstört wurden. Auf dem<br />
Platz steht eine Mariensäule, die im 17. Jh. zum Dank<br />
dafür aufgestellt wurde, dass das Land von den Türken<br />
verschont geblieben ist. Sie wurde 1927 von Jože Plečnik<br />
umgestaltet. Am Südrand des Platzes steht das Gruber-<br />
Palais, das in den 70er Jahren des 18. Jh. vom Architekten<br />
Gabrijel Gruber im Rokokostil errichtet wurde. Es hat ein<br />
mit Stuckaturen geschmücktes, ovales Treppenhaus mit<br />
einer Kapelle im 1. Stock und einer Kuppel. Die Kapelle<br />
ist mit Szenen aus dem Leben Marias von M. J. Kremser-<br />
Schmidt geschmückt, die Fresken in der Kuppel stammen<br />
von Andrej Herrlein.<br />
18 Ljubljanski grad (Burg von <strong>Ljubljana</strong>)<br />
Die zentrale Sehenswürdigkeit von <strong>Ljubljana</strong> ist die<br />
über der Stadt thronende Burg. Ausgrabungen zeigen,<br />
dass der Schlossberg bereits in der Zeit der Kelten und<br />
der Illyrer befestigt war und sich hier eine römische<br />
Befestigungsanlage befand. Der Baubeginn der<br />
mittelalterlichen Burg ist im 9. Jh. anzusetzen, jedoch erst<br />
1144 ist die Burganlage erstmals erwähnt. Damals war sie<br />
bereits der Sitz der Spanheimer Landesfürsten, die hier<br />
ihre Münzen prägten. Das heutige Aussehen erhielt sie<br />
nach dem Erdbeben von 1511 und zu Beginn des 17. Jh. Die<br />
Landeshauptleute bewohnten die Burg noch in den ersten<br />
Jahrzehnten des 17. Jh., später wurde sie dann nur noch als<br />
militärische Befestigung und Landesgefängnis genutzt.<br />
Die Renovierung der Burg ist nun fast abgeschlossen.<br />
Für Erfrischungen sorgt ein angenehmes Café. Die<br />
beiden Trausäle, der Aussichtsturm und die Burgkapelle<br />
sind für Besichtigungen geöffnet, während die übrigen<br />
Räume der Burganlage für Auftritte, Ausstellungen und<br />
gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt werden. In der<br />
Nähe der Burganlage steht das Denkmal der slowenischen<br />
Bauernaufstände (Stojan Batič, 1974). Mehr auf Seite 42.<br />
25
Außerhalb des<br />
Besichtigungsweges<br />
26
20 Römische Stadtmauer und antike Denkmäler<br />
Erhalten geblieben ist der südwestliche Teil der<br />
Stadtmauer des antiken Emona. Der Grundstein wurde<br />
angeblich im Jahre 14 v. Chr. von Kaiser Augustus<br />
selbst gelegt. Unweit davon liegt der Jakopič-Garten,<br />
wo Mauerreste zweier römischer Villen ausgegraben<br />
wurden - vielleicht sind dies die Villen derjenigen<br />
Bürger von Emona, mit denen einst der hl. Hieronymus<br />
in Briefwechsel stand. An der Erjavčeva cesta ist eine<br />
Ausgrabung “in situ” zu sehen: ein altchristliches Zentrum<br />
mit Baptisterium, Portikus und Bischofspalast aus dem 5.<br />
Jh. Die mehrfarbigen Bodenmosaike geben die Namen<br />
der Donatoren an und bestätigen, dass die Stadt in der<br />
Spätantike einen eigenen Archidiakon hatte.<br />
22 Trg republike (Platz der Republik)<br />
<strong>Ljubljana</strong>s zentraler Platz wurde vom Architekten Edo<br />
Ravnikar angelegt. Das Denkmal der Revolution ist ein<br />
Werk von Drago Tršar. Im Norden des Platzes befindet<br />
sich das Parlament der Republik Slowenien (Architekt<br />
V. Glanz, 1954-59) mit einem monumentalen Portal von<br />
Zdenko Kalin und Karel Putrih. Im daneben liegenden Park<br />
steht das Grabmal der Nationalhelden, eine Arbeit von Edo<br />
Mihevec und Boris Kalin. Der Platz wird gegen Osten und<br />
Süden vom Kaufhaus Maximarket, dem Geschäftshaus<br />
der Nova Ljubljanska banka und dem Kultur- und<br />
Kongresszentrum Cankarjev dom 21 begrenzt.<br />
Das vom Architekten Edo Ravnikar und seinen<br />
Mitarbeitern entworfene Kultur- und Kongresszentrum<br />
besitzt eine moderne Ausstattung und bietet Leistungen<br />
auf höchstem Niveau. Es kann bis zu 5.000 Besucher in<br />
mehreren Sälen (20 bis 2.000 Sitzplätze) aufnehmen.<br />
Verschiedenste Veranstaltungen aus den Bereichen<br />
Kultur, Kunst, Theater und Film wie auch Kongresse,<br />
Tagungen, Pressekonferenzen, Werbepräsentationen,<br />
Tanzveranstaltungen und Bankette können gleichzeitig<br />
stattfinden. Das Haus verfügt außerdem über 3.800 m2<br />
Ausstellungsflächen. Hier findet auch jedes ungerade Jahr<br />
ein Teil der Internationalen grafischen Biennale statt. Das<br />
Denkmal des Schriftstellers Ivan Cankar vor dem Cankarjev<br />
dom stammt von Slavko Tihec.<br />
23 Narodni muzej (Nationalmuseum Sloweniens)<br />
Als eine der ältesten Landeseinrichtungen dieser Art<br />
wurde es 1821 gegründet und erhielt 1888 ein eigenes<br />
Gebäude. Dies ist auch heute noch die größte nationale<br />
Links: am Fluss Ljubljanica<br />
27
26<br />
27<br />
25<br />
21<br />
28<br />
23<br />
Tržaška cesta<br />
20<br />
22<br />
24<br />
9<br />
12<br />
28<br />
11<br />
8<br />
13<br />
14<br />
19<br />
10<br />
6<br />
5<br />
7<br />
29<br />
30<br />
2<br />
3<br />
15 16 18<br />
17
8<br />
4<br />
29<br />
Dolenjska cesta<br />
Zrinjskega ulica<br />
Symbole<br />
symbole<br />
Straße,<br />
Straße, Gasse<br />
Gasse<br />
Eisenbahn<br />
Eisenbahn<br />
Wald, Park<br />
Wald,<br />
Straße<br />
Park<br />
Straße bebaute Fläche<br />
Fluss<br />
Fluss<br />
Tunnel<br />
Tunnel Standseilbahn<br />
Touristiches Informationszentrum<br />
Standseilbahn<br />
Ärztliche Hilf<br />
Touristiches<br />
Informationszentrum<br />
Museum, Galerie<br />
Ärztliche Hilfe<br />
Theater<br />
Museum, Kirche Galerie<br />
Kultur- und Kongresszentrum<br />
Theater<br />
Messegelände<br />
Kirche<br />
Bahnhof<br />
Kultur- Busbahnhof und Kongresszentrum<br />
Parkplatz<br />
Messegelände<br />
Parkhaus<br />
Bahnhof Tankstelle, 24 Stunden geöffnet<br />
Flughafen<br />
Busbahnhof<br />
Sportpark und Sportzentrum<br />
Parkplatz<br />
Post<br />
Parkhaus Promenade<br />
Schwimmbad<br />
Tankstelle,<br />
24 Stunden geöffnet<br />
Unterkunft<br />
Flughafen<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Post<br />
Promenade<br />
Schwimmbad<br />
Besichtigungsweg<br />
(siehe S. 16)<br />
Außerhalb des<br />
Besichtigungsweges<br />
(siehe S. 26)
Sammlung von Zeugnissen der Vergangenheit des<br />
slowenischen Volkes und anderer Völkerschaften, die<br />
schon früher auf diesem Territorium lebten. Sehenswert<br />
sind neben der archäologischen auch die ethnologischen,<br />
kulturhistorischen und naturhistorischen Sammlungen.<br />
Vor dem Gebäude steht das Denkmal des slowenischen<br />
Polyhistors Johann Weichard Valvasor (1641-93), ein<br />
Werk von Alojz Gangl, von dem auch die Plastiken an der<br />
Fassade der Oper, das Vodnik-Denkmal und zahlreiche<br />
andere Denkmäler stammen.<br />
24 Opera (Opernhaus)<br />
Das Gebäude wurde 1892 im Neorenaissancestil nach<br />
Plänen der tschechischen Architekten Hrasky und Hruby<br />
erbaut. Anfangs wurde es sowohl für slowenische als auch<br />
deutsche Aufführungen verwendet, später nach dem<br />
Bau des deutschen Theaters im Jahre 1911 nur noch für<br />
slowenische.<br />
25 Moderna galerija (Galerie der modernen Kunst)<br />
Die vom Architekten Edo Ravnikar entworfene und<br />
1945 erbaute Galerie beherbergt heute Sammlungen<br />
slowenischer Künstler des 20. Jh. Hier findet die<br />
Internationale grafische Biennale statt, die weltweit älteste<br />
Veranstaltung dieser Art. Die Galerie säumt zusammen<br />
mit dem von Berneker geschaffenen Denkmal von Primož<br />
Trubar, dem Vater des slowenischen Buches (1508-86),<br />
den Zugang zum Tivoli, <strong>Ljubljana</strong>s beliebtestem Park.<br />
Daneben steht die Serbische Orthodoxe Kirche St.<br />
Kyrillos und Methodios, erbaut im Jahre 1936.<br />
Das Schloss Tivoli<br />
30
Die Nationalgalerie – alter Gebäudeteil<br />
26 Tivolski grad (Schloss Tivoli)<br />
Das im Herzen des Parks Tivoli gelegene Schloss wurde<br />
ursprünglich zu Beginn des 17. Jh. von den Jesuiten erbaut,<br />
obwohl seine Geschichte bis ins 13. Jh. zurückreicht. Nach<br />
der Auflösung ihres Ordens war hier die Sommerresidenz<br />
des Bischofs von <strong>Ljubljana</strong>. Mitte des 19. Jh. ging es in den<br />
Besitz des österreichischen Feldmarschalls Radetzky<br />
über, der dem Schloss sein heutiges Aussehen verlieh.<br />
Im renovierten Gebäude ist heute das Internationale<br />
Grafikzentrum untergebracht.<br />
27 Narodna galerija (Nationalgalerie)<br />
Das Gebäude wurde 1896 nach Plänen von F. E. Škabrout<br />
erbaut. Ursprünglich wurde es für Veranstaltungen<br />
verschiedener nationaler Vereine genutzt und hatte<br />
einen Turnsaal im Erdgeschoss. 1918 wurde hier die<br />
Nationalgalerie eingerichtet, in der Sammlungen<br />
slowenischer Kunst vom Mittelalter bis zum 19. Jh.<br />
aufbewahrt sind. 1993 erhielt die Nationalgalerie einen<br />
neuen Flügel (Architekt E. Ravnikar) und im Jahre 2001<br />
einen Verbindungstrakt (Architektbüro Sadar & Vuga<br />
arhitekti) zwischen dem alten und neuen Teil der Galerie,<br />
wo sich jetzt die neue Eingangsaula befindet.<br />
28 Nebotičnik ("Wolkenkratzer")<br />
<strong>Ljubljana</strong>s erstes Hochhaus wurde 1933 vom Architekten<br />
Vladimir Šubic erbaut. Es stellt Sloweniens erste Reaktion<br />
auf die architektonische Entwicklung des fernen Amerika<br />
dar und überragt die Umgebung als Symbol einer<br />
wachsenden Stadt und ihres Wohlstands. Zum Zeitpunkt<br />
seines Baus (und noch eine kurze Zeit danach) war es das<br />
höchste Gebäude in Mitteleuropa.<br />
31
29 Miklošičev park (Miklošič-Park)<br />
<strong>Ljubljana</strong>s einziger Park im Jugendstil entstand 1902 nach<br />
Plänen von Maks Fabiani. Von ihm stammt auch die Idee<br />
für die Türme an den Eckgebäuden. Der Platz wird im<br />
Norden vom 1898-1902 erbauten Justizpalast des Wiener<br />
Architekten Spindler begrenzt. Davor steht das Denkmal<br />
des Sprachwissenschaftlers Fran Miklošič. Der Park wird<br />
im Osten von der Straße Miklošičeva cesta begrenzt,<br />
in der nach dem Erdbeben von 1895 errichtete Gebäude<br />
stehen. Zu diesen zählen das Grand Hotel Union<br />
(1905), wo sich im 1. Weltkrieg das Oberkommando der<br />
Isonzofront befand, und auf der gegenüberliegenden<br />
Seite das Gebäude der einstigen Genossenschaftlichen<br />
Wirtschaftsbank mit einer mit Ornamenten in starken<br />
Farben bemalten Fassade, entworfen von Ivan Vurnik<br />
(1922), in seiner Suche nach einem “nationalen”<br />
Architekturstil.<br />
30 GR – Messegelände <strong>Ljubljana</strong><br />
Das größte Messe-, Kongress- und Veranstaltungszentrum<br />
GR bietet aufgrund seiner langjährigen Tradition und<br />
seiner reichen, auch internationalen Erfahrungen<br />
ein umfassendes Angebot an Dienstleistungen der<br />
Spitzenklasse in 20 Multifunktionshallen, die einige Duzend<br />
bis mehrere Tausend Teilnehmer aufnehmen können.<br />
Links: der Miklošič-Park<br />
33
Sehenswürdigkeiten<br />
am Stadtrand<br />
34
Zoo<br />
Der Zoo befindet sich am Südrand des Waldhügels Rožnik,<br />
zu Fuß rund 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt.<br />
Er ist umgeben von Wald und Wiesen, die zu den so<br />
notwendigen grünen Stadtflächen gehören. Im Zoo sind<br />
Tiere aller Kontinente zu bewundern. Das Hauptgewicht<br />
liegt auf der Vielfältigkeit von Tierarten aus dem Gebiet,<br />
wo sich die Alpenwelt, der Mittelmeerraum und das<br />
Pannonische Becken berühren.<br />
Adresse: Večna pot 70 / erreichbar mit der Buslinie 23 vom<br />
Stadtzentrum (1.5. - 1.10.).<br />
Botanischer Garten<br />
Der Botanische Garten von <strong>Ljubljana</strong> besteht bereits<br />
seit 1810. Es ist dies die älteste unter <strong>Ljubljana</strong>s<br />
wissenschaftlichen, Kultur- und Bildungseinrichtungen<br />
mit ununterbrochener Tätigkeit. Hier wachsen über<br />
4.500 Arten, Unterarten und Formen. Mehr als ein<br />
Drittel davon sind autochthon, der Rest kommt aus<br />
verschiedenen Teilen Europas und anderen Kontinenten.<br />
Der Garten pflegt Austauschverbindungen mit über 270<br />
botanischen Gärten aus der ganzen Welt und dient Lehrund<br />
Forschungszwecken. Er spielt eine wichtige Rolle<br />
bei der Anzucht und dem Schutz von endemischen und<br />
gefährdeten Arten in Slowenien. Adresse: Ižanska cesta 15<br />
(erreichbar mit der Stadtbuslinie 3, Richtung Rudnik).<br />
Adresse: Ižanska cesta 15 ⁄ erreichbar mit der Buslinie 3<br />
(Richtung Rudnik) oder mit der Buslinie 27 (Richtung NS<br />
Rudnik).<br />
Ljubljansko barje / Moor von <strong>Ljubljana</strong>:<br />
Liegt im Südwesten <strong>Ljubljana</strong>s und ist von allen Seiten<br />
von Hochebenen und niedrigen Hügeln umgeben; eine<br />
einzigartige Landschaft und ein interessantes Ausflugsziel.<br />
Die Landschaft ist bekannt für ihre Vielfalt an autochthoner<br />
Flora und Fauna, insbesondere der Vogelwelt.<br />
Erreichbar mit der Buslinie 19 (Richtung Barje).<br />
Links: im Bonatischen Garten<br />
35
Plečniks <strong>Ljubljana</strong><br />
36
Es gibt wenige Städte, die von einem einzelnen Künstler so<br />
stark geprägt wurden wie <strong>Ljubljana</strong>, die Geburtsstadt des<br />
Architekten Jože Plečnik (1872-1957). Mit Monumentalität<br />
und Schönheit versuchte er den Einwohnern ein Gefühl<br />
von Selbstbewusstsein zu vermitteln.<br />
Plečnik wurde am 23. Januar 1872 in <strong>Ljubljana</strong> geboren.<br />
Nach dem Untergymnasium setzte er seine Ausbildung an<br />
der Staatlichen Handelsschule in Graz fort. Er erlernte den<br />
Beruf des Kunsttischlers und Möbelgestalters. Im Jahre<br />
1895 begann er sein Studium an der Wiener Akademie<br />
der Bildenden Künste - Abteilung für Architektur, wo er<br />
sein Diplom als bester Student in Otto Wagners Klasse<br />
erwarb. Sehr bald wurde er in Wien selbstständig tätig.<br />
Mit seinen Werken aus dieser Zeit reihte er sich unter die<br />
Pioniere der modernen europäischen Architektur ein.<br />
1911 wurde Plečnik Professor an der Kunstgewerbeschule<br />
in Prag. Anfang der 20er Jahre kehrte er nach <strong>Ljubljana</strong><br />
zurück und übernahm das Lehramt an der neu<br />
gegründeten Universität von <strong>Ljubljana</strong>. Zur gleichen<br />
Zeit nahm er das Angebot des tschechoslowakischen<br />
Präsidenten Masaryk zum Umbau der Prager Burg<br />
Hradschin an und wurde zum leitenden Architekten dieses<br />
Projektes bestellt. Auf diese Weise sind zwei Schöpfungen<br />
zugleich entstanden, eine in Prag und eine in <strong>Ljubljana</strong>.<br />
Auf dem Hradschin gestaltete Plečnik prächtige<br />
Gärten, Höfe und Innenräume. Seine Anfänge in <strong>Ljubljana</strong><br />
waren bescheidener. Er begann mit dem Bau seines<br />
eigenen Hauses im Stadtteil Trnovo (Karunova 4),<br />
das heute einen Teil des Architekturmuseums bildet.<br />
Das ursprüngliche Ambiente und die Gebrauchs- und<br />
Kunstgegenstände des Künstlers werden sorgsam<br />
bewahrt. Es ist der ideale Ausgangspunkt zur Erkundung<br />
von Plečniks Meisterwerken in <strong>Ljubljana</strong>.<br />
In seiner Heimatstadt gestaltete Plečnik zahlreiche<br />
Parks und Plätze. So wie in Prag betonte er auch in<br />
<strong>Ljubljana</strong> urbanistisch exponierte Stellen durch hohe<br />
Obeliske, Säulen und Pyramiden, legte breite Treppen an<br />
und pflasterte große Flächen. Er baute die Brücke von<br />
Trnovo und gestaltete die Ufer der Gradaščica und der<br />
Ljubljanica mit der Anlegestelle Trnovski pristan. Von<br />
den malerischen Trauerweiden der Ljubljanica können Sie<br />
sich weiter zur Römischen Mauer (1932-38) begeben.<br />
Es folgen der Platz der Französischen Revolution (Trg<br />
francoske revolucije) mit dem Denkmal der Illyrischen<br />
Provinzen (1929), das Denkmal des slowenischen Dichters<br />
Simon Gregorčič (1939) und der einstige Klosterkomplex<br />
Links: die Türklinke am Eingang der National- und<br />
Universitätsbibliothek<br />
37
Križanke (1951-56), dessen Neugestaltung zu den<br />
herausragendsten Aufgaben Plečniks letzter Jahre zählt.<br />
Wenige Schritte weiter befindet sich die National-<br />
und Universitätsbibliothek (1936-41), die einen der<br />
Höhepunkte im Schaffen des großen Architekten darstellt.<br />
Der Weg führt weiter auf der Straße Vegova ulica, vorbei<br />
an den Reliefportraits slowenischer Slawisten, Musiker<br />
und Komponisten sowie der Fassade des slowenischen<br />
Musikvereins Glasbena matica (1929). In der Altstadt auf<br />
der gegenüberliegenden Seite der Ljubljanica gestaltete<br />
Plečnik den Levstik-Platz (Levstikov trg, 1927) und<br />
die Umgebung der Kirche St. Florian (1933). Zu seinen<br />
größeren Komplexen zählt der Marktplatz am rechten<br />
Ufer der Ljubljanica (1939-40), dessen monumentale<br />
Kollonaden in einer sanften Kurve von den Drei Brücken<br />
(Tromostovje) zur Drachenbrücke (Zmajski most) führen.<br />
Inspiriert von der Renaissance entwarf er das “Peglezen”<br />
(“Bügeleisen”, 1933-34), ein ungewöhnliches Gebäude am<br />
Anfang der Straße Poljanska cesta.<br />
Auch die neue Schusterbrücke (1931-32) stammt von<br />
Plečnik. Bei der Neugestaltung der früheren Spitalbrücke<br />
(1842) fügte er zwei seitliche Fußgängerbrücken an,<br />
wodurch die berühmten Drei Brücken (Tromostovje,<br />
1932) entstanden.<br />
Die National- und Universitätsbibliothek - großer Lesesaal<br />
38
Der Eingang zur Friedhofsanlage Žale<br />
Plečnik schuf auch das monumentale Stauwerk<br />
(1939-44) an der Ljubljanica am Ambrož-Platz (Ambrožev<br />
trg). Von Plečniks sakralen Werken sind besonders die<br />
Franziskuskirche im Stadtteil Šiška (1925-27) und die<br />
Michaelskirche auf dem Moor von <strong>Ljubljana</strong> (1937-<br />
39) zu exponieren. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
wurde der Zentralfriedhof Žale um einen Komplex von<br />
Aufbahrungskapellen und anderen Gebäuden nach<br />
Plečniks Plänen erweitert. Hier ist ein wahrer Schatz<br />
architektonischer Meisterwerke zu entdecken. Der Eingang<br />
zum Friedhof führt durch ein feierliches Portal, das eine<br />
symbolische Trennlinie zwischen Leben und Tod darstellt.<br />
Die Reste des einstigen Friedhofs Navje gestaltete Plečnik<br />
zu einem Gedenkpark um.<br />
39
Zu seinen anderen Meisterwerken zählen die Fassade<br />
des früheren Ursulinengymnasiums (1940-47, Šubičeva<br />
ulica 1), die Innengestaltung der damaligen Handels-,<br />
Gewerbe- und Industriekammer (1925-27, Beethovnova<br />
10), wo sich heute das Verfassungsgericht der Republik<br />
Slowenien befindet, ferner das Gebäude der einstigen<br />
Wechselseitigen Versicherung Sava (1928-30), heute<br />
der Versicherungsgesellschaft Triglav, das Zentralstadion<br />
(1925-35) und die Jakopič-Allee im Park Tivoli (1934).<br />
Jože Plečnik starb am 7. Januar 1957 in seinem Haus<br />
in <strong>Ljubljana</strong>-Trnovo und wurde im Familiengrab auf dem<br />
Friedhof Žale beigesetzt.<br />
Das Werk des Architekten Plečnik wurde in den<br />
80er Jahren des 20. Jh. zu einer wahren Entdeckung<br />
für Europa und die Welt. Außer der außerordentlich<br />
hohen Qualität seiner Arbeiten wurde Plečnik von<br />
ausländischen Fachkreisen ein hohes Maß an Originalität<br />
und Erfindungskraft bei der Verwendung historischer,<br />
regionaler und sogar lokaler Elemente zugesprochen, die<br />
er zu immer neuen originellen Kombinationen vereinte,<br />
von kleinen Details über Denkmäler und Bauten bis hin zu<br />
größeren städtebaulichen Lösungen.<br />
Das Pariser Centre Georges-Pompidou und das<br />
Architekturmuseum von <strong>Ljubljana</strong> veranstalteten 1986<br />
gemeinsam eine große retrospektive Ausstellung von<br />
Werken des slowenischen Architekten Jože Plečnik in<br />
Paris. Die Pariser Ausstellung war später auch in <strong>Ljubljana</strong><br />
ein großer Erfolg und wurde in gestraffter Form auch<br />
in Madrid, Wien, München, Karlsruhe, Mailand, Venedig,<br />
New York und Washington gezeigt. Das Kulturzentrum<br />
Georges Pompidou trat seinen Teil der Plečnik-Ausstellung<br />
an <strong>Ljubljana</strong> ab. Eine ständige Sammlung der meisten<br />
Werke aus der Pariser Ausstellung ist heute im renovierten<br />
Flügel des aus der Frührenaissance stammenden<br />
Schlosses Fužine zu sehen, wo sich auch der Sitz des<br />
Architekturmuseums befindet.<br />
Links: die Fischhandlung am Fluss Ljubljanica<br />
41
Burg von <strong>Ljubljana</strong><br />
Der Schlossberg mit der mittelalterlichen Burg ist<br />
<strong>Ljubljana</strong>s größtes Erbe der Vergangenheit. Beide sind zu<br />
einem Symbol und Kennzeichen der Stadt verschmolzen.<br />
<strong>Ljubljana</strong> zählt so zu denjenigen europäischen Städten,<br />
deren mittelalterlicher Ursprung an einer Burg auf einer<br />
Anhöhe und einer darunter liegenden, von Mauern<br />
umgebenen Altstadt zu erkennen ist.<br />
Archäologische Ausgrabungen bezeugen, dass der<br />
Schlossberg bereits seit dem 12. Jahrhundert v. Chr.<br />
ununterbrochen besiedelt war.<br />
Die jetzige Burganlage ist jünger als der erstmals<br />
erwähnte Wehrbau, welcher der Sitz der feudalen<br />
Herrschaft der Kärntner Herzöge Spanheim war. Diese<br />
gründeten zwischen 1220 und 1246 die Stadt unterhalb<br />
der Burg. 1335 gelangte die Burg, die lange Zeit der<br />
Mittelpunkt des Landes Krain war, in den Erbbesitz der<br />
Habsburger. Der Bau der heutigen Burg, die größer als<br />
ihre Vorgängerinnen ist, wurde vom Herzog und späteren<br />
Kaiser Friedrich III. in Auftrag gegeben. Die mit Bedacht<br />
ausgearbeiteten Pläne wurden in der 2. Hälfte des 15.<br />
Jahrhunderts realisiert. Es sollte eine Burganlage mit<br />
weitläufigem Hof innerhalb der Wehrmauer, mehreren<br />
Eck- und zwei Eingangstürmen entstehen. Außer der<br />
1489 geweihten gotischen Burgkapelle stammen alle<br />
heute bestehenden, hofseitig gelegenen Bauten aus<br />
dem 16. und 17. Jahrhundert. In diesem Zeitraum wurden<br />
die Hauptgebäude gestaltet, mit denen die Burganlage<br />
ihre charakteristische Silhouette erhielt. Es war dies das<br />
goldene Zeitalter der Burg von <strong>Ljubljana</strong>. Erst 1848 wurde<br />
der Burgkomplex durch einen Aussichtsturm ergänzt.<br />
1814 war die Burg aber bereits in einem so schlechten<br />
Zustand, dass sie eine Zeit lang nur als Gefängnis diente.<br />
1905 kaufte die Stadtgemeinde <strong>Ljubljana</strong> die Burg vom<br />
Staat, da man die Burg zu renovieren beabsichtigte. Der<br />
berühmte slowenische Architekt Jože Plečnik sah in der<br />
Burg die Krone der Stadt und eine slowenische Akropolis,<br />
seine großartigen Pläne wurden jedoch nie verwirklicht.<br />
1962-63 erhielten die letzten Bewohner der Burg eine<br />
Unterkunft in der Stadt. Die ersten systematischen<br />
Untersuchungen der Burg und Renovierungsarbeiten<br />
begannen.<br />
Im Jahre 1990 wurde der renovierte fünfeckige<br />
Eingangsturm der Öffentlichkeit übergeben. Zwei Jahre<br />
später, am Namenstag des hl. Georg, des Schutzpatrons<br />
von <strong>Ljubljana</strong>, wurde die St.-Georgs-Kapelle neu geweiht.<br />
42
Die Burg von <strong>Ljubljana</strong>, darunter die Altstadt<br />
Sie ist farbenprächtig mit Wappen der Herrscher von Krain<br />
bemalt (1747).<br />
Das heutige Konzept der Burg als Denkmal mit neuen<br />
Funktionen orientiert sich am Leben der Stadt. Sie soll<br />
Kunst und Kultur, Gastronomie und Tourismus miteinander<br />
verbinden.<br />
In der Burg befinden sich die beiden Trausäle der Stadt<br />
<strong>Ljubljana</strong>, und das Burgcafé hat sich zu einem beliebten<br />
Treffpunkt entwickelt. Der Aussichtsturm steht nunmehr<br />
seit vielen Jahren Besuchern offen. In ihm befindet<br />
sich neuerdings auch das Virtuelle Museum, das einen<br />
interessanten Einblick in die Stadtgeschichte bietet.<br />
In den Sommermonaten ist der Burghof Schauplatz<br />
vieler kultureller und gesellschaftlicher Veranstaltungen.<br />
Im Palatium und dem Staatssaal mit jeweils 200 Sitzplätzen<br />
sowie anderen Mehrzweckräumen werden<br />
Kunstaufführungen, wissenschaftliche und geschäftliche<br />
Zusammenkünfte, Klubabende, Empfänge u. a.<br />
veranstaltet.<br />
Auf den Schlossberg gelangen Sie mit der<br />
Standseilbahn (vollverglaste Panoramakabine), mit dem<br />
touristischen Panoramazug oder auf einem der Fußwege<br />
aus der Altstadt.<br />
43
Trnovo und Krakovo<br />
Die Stadtteile Trnovo und Krakovo zählen zu <strong>Ljubljana</strong>s<br />
ältesten Vorstädten. Krakovo gehörte einst dem<br />
Kreuzritterorden und besteht aus niedrigen Häusern, die<br />
rechtwinklig zu den alten Straßen Rečna ulica, Kladezna<br />
ulica und Krakovska ulica stehen. Dieser außerordentlich<br />
interessante Rest der mittelalterlichen Siedlung außerhalb<br />
der Stadtmauern von <strong>Ljubljana</strong> hat sein dörfliches Gepräge<br />
bis zum heutigen Tag bewahrt. Einst waren die Einwohner<br />
von Krakovo Fischer, weshalb es hier keine größeren<br />
Bauernhöfe gibt. Heute sind Krakovo und der alte Teil<br />
von Trnovo insbesondere für seine Kleingärtnerinnen<br />
bekannt. Die “Frauen von Trnovo” (“Trnovčanke”)<br />
verkaufen ihre Erzeugnisse auf dem Marktplatz im<br />
Stadtzentrum und setzen damit eine jahrhundertelange<br />
Tradition fort. An der Straße Emonska cesta<br />
stehen gut erhaltene Reste der antiken römischen<br />
Umfassungsmauer. In einer barocken Kapelle steht eine<br />
Kopie der Madonna von Krakovo, die ungefähr vom Jahre<br />
1260 datiert.<br />
Im Garten auf der anderen Seite der Mauer befindet<br />
sich ein archäologisches Museum im Freien, wo Reste<br />
einer römischen Wohnanlage zu besichtigen sind. Dieser<br />
Garten gehört zu dem Haus, in welchem der slowenische<br />
Impressionist Rihard Jakopič lebte und arbeitete. Die<br />
Straße Emonska cesta führt zur Brücke von Trnovo und<br />
zur hiesigen Pfarrkirche. Die Vorgängerin dieser Brücke<br />
war einst die einzige Verbindung zwischen Trnovo und<br />
der Stadtmitte. Die heutige 20 m weite Stahlbetonbrücke<br />
wurde 1932 vom Architekten Plečnik errichtet. Plečnik<br />
konzipierte sie als Platz vor der Kirche von Trnovo und<br />
pflanzte Weiden auf der Brücke. An allen vier Seiten<br />
stellte er kleine Pyramiden auf, in der Mitte des östlichen<br />
Brückengeländers einen schlanken Obelisken und ihm<br />
gegenüber eine von Nikolaj Pirnat geschaffene Statue<br />
Johannes’ des Täufers, des Kirchenpatrons. Die Kirche<br />
von Trnovo wurde Mitte des 18. Jh. erbaut, 1855 in<br />
historisierendem Stil umgebaut und nach dem Erdbeben<br />
von 1895 in neuromanischem Stil umgestaltet. Hier traf der<br />
slowenische Dichter France Prešeren seine große Liebe<br />
Julija Primic, der er seine schönsten Gedichte widmete. Im<br />
Kircheninneren befinden sich ein bemerkenswertes, vom<br />
Barockmaler Metzinger geschaffenes Altarbild Johannes’<br />
d. T., zwei Tafelgemälde von Sternen, eine Herz-Jesu-<br />
Holzstatue von Kralj, mehrere Kunstwerke von Plečnik<br />
und eine Orgel aus dem Jahre 1864, ein Werk des aus<br />
44
Die Kirche von Trnovo<br />
Krakovo stammenden Gorčič. Hinter der Kirche von Trnovo<br />
steht das Haus des Architekten Jože Plečnik - Karunova<br />
ulica 4. Hier lebte und arbeitete der große Meister von<br />
1920 bis zu seinem Tode 1957. Dieses Haus ist nun Teil<br />
des Architekturmuseums und zeigt Kunstgegenstände,<br />
Antiquitäten und Sachen des Architekten. Plečnik widmete<br />
einen guten Teil seiner Schaffenskraft der Neugestaltung<br />
von Trnovo und Krakovo.<br />
An der Gradaščica formte er die flach zum Wasser<br />
abfallenden Uferböschungen und legte Alleen an.<br />
Besondere Aufmerksamkeit widmete er der Uferzone der<br />
Ljubljanica, wo er die berühmte Anlegestelle Trnovski<br />
pristan gestaltete. In der Straße Eipprova ulica befinden<br />
sich mehrere gemütliche Cafés für diejenigen, denen ein<br />
ruhigeres Ambiente als das im Stadtzentrum mehr zusagt.<br />
Die Ljubljanica bietet Möglichkeiten zum Angeln und<br />
Rudern (Boote können gemietet werden). Trnovo, das<br />
eine lange Tradition guter Gaststätten besitzt, hat sich zu<br />
einem modernen Wohnviertel entwickelt. Hier ist auch der<br />
Kultur- und Kunstverein KUD France Prešeren tätig. Er<br />
organisiert Veranstaltungen für die Jugend und alljährlich<br />
ein lebhaftes Sommerfestival.<br />
45
Ausflüge zu naturund<br />
historischen<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
46
Ausflugstouren zu den meisten Sehenswürdigkeiten<br />
Sloweniens können bei den Touristischen<br />
Informationszentren in <strong>Ljubljana</strong> gebucht werden. Aus der<br />
kostenlosen Broschüre Excursions from <strong>Ljubljana</strong> können<br />
Sie Ihre Ausflugsziele wählen. Wenn Sie aber eine Reise<br />
durch Slowenien auf eigene Faust unternehmen möchten,<br />
finden Sie nachstehend einige Vorschläge.<br />
1 Šmarna gora (9 km):<br />
Ein 667 m hoher Berg mit einer Marienkapelle auf<br />
dem Gipfel und wunderbarer Aussicht; ein beliebtes<br />
Ausflugsziel.<br />
2 Zbiljsko jezero / Zbilje-See (14 km):<br />
Ein sehr angenehmer Ort für Wassersport, Angeln und<br />
Erholung.<br />
3 Škofja Loka (21 km):<br />
Eine der ältesten slowenischen Städte mit zahlreichen<br />
historischen Denkmälern und mit einer Burg, in der<br />
sich ein Museum mit ethnologischen und historischen<br />
Sammlungen befindet.<br />
4 Polhov Gradec (14 km):<br />
Ein Ort im Herzen des Berglandes von Polhov Gradec mit<br />
einem alten Burgkomplex. Fundstelle kostbarer römischer<br />
Ausgrabungen.<br />
Links: Bled<br />
47<br />
Škofja<br />
Loka<br />
Polhov<br />
Gradec<br />
Vrhnika<br />
Kranj<br />
Grad<br />
Bistra<br />
Zbiljsko<br />
jezero<br />
Cerknica<br />
Šmarna<br />
gora<br />
Rakitna<br />
Krvavec<br />
Kamniška Bistrica<br />
Mengeš<br />
LJUBLJANA<br />
Barje<br />
Iški vintgar<br />
Škofljica<br />
Ig<br />
Kamnik<br />
Volčji potok<br />
Domžale<br />
Kurešček<br />
Grosuplje<br />
Rašica<br />
Velika planina<br />
Vače<br />
Litija<br />
Stična
5 Grad Bistra / Burg Bistra (22 km):<br />
Ehemaliges Kartäuserkloster aus dem 13. Jahrhundert,<br />
in dem sich heute das Technische Museum Sloweniens<br />
befindet.<br />
6 Rakitna (32 km):<br />
Bergdorf mit künstlich angelegtem See. Ein angenehmer<br />
Ausflugs-, Erholungs- und Luftkurort. In der Nähe befindet<br />
sich der Berg Krim mit wunderschönem Panorama.<br />
7 Iški vintgar (17 km):<br />
Malerisches Flusstal inmitten wilder Karstgegend.<br />
8 Kurešček (20 km):<br />
833 m hoher Berg mit einer Kirche auf dem Gipfel und<br />
schöner Aussicht, ein beliebter Wallfahrtsort.<br />
9 Raščica (28 km):<br />
Geburtsort des Reformators Primož Trubar (Primus Truber,<br />
1508-86), des Begründers der slowenischen Literatur.<br />
10 Stična (33 km):<br />
Im Jahre 1135 gegründetes Zisterzienserkloster, dessen<br />
Kirche das bedeutendste romanische Denkmal in<br />
Slowenien ist. Das Kloster besitzt die älteste und reichste<br />
Sammlung lateinischer Handschriften im Land.<br />
11 Volčji Potok (19 km):<br />
Wunderschönes Arboretum mit einer großen Vielfalt an<br />
sehr seltenen Pflanzenarten.<br />
12 Kamnik (22 km):<br />
Eine der ältesten Städte am Fuß der Steiner Alpen mit<br />
einer kleinen Burg und romanischer Kapelle.<br />
13 Velika Planina (29 km):<br />
1666 m Hochebene, bekannt wegen der einzigartigen<br />
Architektur seiner Hirtenhütten. Ein beliebtes Skigebiet, zu<br />
dem eine Seilbahn führt.<br />
14 Kamniška Bistrica (35 km):<br />
Das malerische Flusstal reicht tief in die Steiner Alpen, wo<br />
sich eine Berghütte inmitten einer Lichtung befindet.<br />
15 Krvavec (30 km):<br />
Ein beliebtes, modernes Skigebiet in der Nähe des Flughafens.<br />
Links: in die Höhlen von Postojna fährt ein Höhlenzug<br />
49
Bled (54 km):<br />
Ein weltbekannter alpiner Urlaubsort am See von Bled mit<br />
malerischer Insel und einer imposanten Burg auf einem Felsen.<br />
B<strong>ohin</strong>j (87 km):<br />
Urlaubsort im Triglav-Nationalpark mit dem größten See<br />
Sloweniens, bekannt für seine Tradition der Käseherstellung.<br />
Cerkniško jezero / See von Cerknica (50 km):<br />
Der bemerkenswerteste periodisch versiegende Karstsee,<br />
einzigartig in Europa.<br />
Lipica (87 km):<br />
Die Wiege aller Lipizzaner und das bedeutendste<br />
Reitzentrum Sloweniens.<br />
Piran (133 km):<br />
Altertümliche Küstenstadt mit malerischem Stadtkern und<br />
der originellsten küstenländischen Architektur.<br />
Otočec (69 km):<br />
Auf einer grünen Insel inmitten des Flusses Krka steht das<br />
Schloss Otočec (Hotel und Restaurant).<br />
Portorož (130 km):<br />
Führender Fremdenverkehrsort der slowenischen Adriaküste.<br />
Grotte von Postojna (53 km):<br />
Ein Wunder der unterirdischen Karstwelt und das<br />
zweitlängste Höhlensystem der Welt; die elektrische Bahn<br />
führt durch erleuchtete Höllen, vorbei an Abgründen und<br />
unterirdischen Gewässern, in denen ein einzigartiges<br />
biologisches Phänomen lebt - der Grottenolm.<br />
Škocjanske jame / Grotten von Škocjan (80 km):<br />
Eine außerordentliche Schöpfung der Natur, die in die<br />
UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen ist.<br />
Maribor (122 km):<br />
Sloweniens zweitgrößte Stadt liegt in einer der slowenischen<br />
Weinbauregionen. Hier wächst seit über 400 Jahren die<br />
älteste Weinrebe der Welt.<br />
Ptuj (130 km):<br />
Die älteste Stadt Sloweniens, bekannt für ihr reiches<br />
Kulturerbe.<br />
Links: Piran<br />
51
Traditionelle<br />
Veranstaltungen<br />
52
Ende mai<br />
Druga godba<br />
Internationales Festival der Alternativ- und Ethno-Musik.<br />
Freilichttheater Križanke<br />
Ende Juni / Juli<br />
Internationales Jazz-Festival<br />
Freilichttheater Križanke<br />
Ende Juni / Juli<br />
Ana Desetnica<br />
Internationales Straßentheater-Festival<br />
Stadtmitte<br />
Juli - August<br />
Internationale Sommerfestspiele<br />
Musik-, Theater- und Tanzvorstellungen anerkannter<br />
ausländischer und einheimischer Künstler im wunderbaren<br />
Ambiente von Plečniks Freilichttheater Križanke<br />
Freilichttheater Križanke, Burg von <strong>Ljubljana</strong><br />
Juli - August<br />
Der Sommer in der Altstadt<br />
Lebhaftes kulturelles Geschehen und Begegnungen<br />
mit Künstlern.<br />
Marktplätze und Atrien der Altstadt<br />
Anfang September - Ende Oktober (jedes ungerade Jahr)<br />
internationale grafische biennale Übersicht der weltweiten<br />
reproduktiven Grafik sämtlicher Techniken, Schulen und<br />
Richtungen Internationales Kunstgrafikzentrum und<br />
andere Veranstaltungsorte<br />
September / Oktober (jedes gerade Jahr)<br />
BIO<br />
Internationale Ausstellung von Industriedesign.<br />
Schloss Fužine<br />
Anfang Oktober<br />
Stadt der Frauen<br />
Internationales Festival der modernen Kunst von<br />
Künstlerinnen.<br />
Cankarjev dom und andere Veranstaltungsorte<br />
Links: das Straßentheaterfestival Ana Desetnica<br />
53
Ende Oktober<br />
Internationales Marathon von <strong>Ljubljana</strong><br />
Stadtmitte und Umgebung<br />
Anfang November<br />
LIFFE - Internationales Filmfestival von <strong>Ljubljana</strong><br />
Cankarjev dom und andere Veranstaltungsorte<br />
Dezember<br />
Dezemberfeiern<br />
Konzerte in den Kirchen, Vorstellungen für Kinder,<br />
Weihnachtsmarkt.<br />
Silvesterfeier auf den Straßen und Plätzen mit einem<br />
Feuerwerk vom Schlossberg um Mittenacht.<br />
Stadtmitte und Altstadt<br />
Feiertage<br />
1. und 2. Januar Neujahr<br />
8. Februar Prešeren-Tag (Kulturtag)<br />
Ostermontag<br />
27. April Tag des Widerstands gegen die Besatzer<br />
1. und 2. Mai Tag der Arbeit<br />
25. Juni Nationalfeiertag<br />
15. August Mariä Himmelfahrt<br />
31. Oktober Tag der Reformation<br />
1. November Allerheiligen<br />
25. Dezember Weihnachten<br />
26. Dezember Tag der Unabhängigkeit und Einigkeit<br />
Links: <strong>Ljubljana</strong> in der Adventszeit<br />
55
Touristische Informationszentren<br />
Tourisitsches Informationszentrum <strong>Ljubljana</strong> - TIC<br />
Stritarjeva ulica, SI - 1000 <strong>Ljubljana</strong><br />
Tel. +386 1/ 306 12 15, Fax 386 1/ 306 12 04<br />
E-Mail: tic@visitljubljana.si<br />
Geöffnet: 1.6. - 30.9.: täglich 8.00-21.00 Uhr<br />
1.10. - 31.5.: täglich 8.00-19.00 Uhr<br />
− Informationen und repräsentative Publikationen über <strong>Ljubljana</strong><br />
(Prospekte, Stadtpläne, Veranstaltungskalender)<br />
− Grundinformationen und repräsentative Publikationen über<br />
Slowenien; Souvenirs<br />
− Buchungen von Stadtbesichtigungen (regelmäßige Führungen<br />
und Führungen auf Bestellung); Schifffahrten; Panoramazug;<br />
Standseilbahn<br />
− <strong>Ljubljana</strong> Card (die Vorteilskarte für Touristen)<br />
− Reservierung von Unterkünften, Ausflügen<br />
− Eintrittskarten für Kultur-, Musik- und andere Veranstaltungen<br />
Slowenisches Touristisches Informationszentrum - STIC<br />
Krekov trg 10, SI - 1000 <strong>Ljubljana</strong><br />
Tel. +386 1/ 306 45 76, Fax +386 1/ 306 45 80<br />
E-Mail: stic@visitljubljana.si<br />
Geöffnet: 1.6. - 30.9.: täglich 8.00-21.00 Uhr<br />
1.10. – 31.5.: 8.00-19.00 Uhr, samstags 8.00-15.00<br />
Uhr, sonn- und feiertags geschlossen (außer am<br />
Ostermontag)<br />
− Infos zum slowenischen touristischen Angebot, Veranstaltungen,<br />
Events und Angebote anderer Urlaubsorte<br />
− Souvenirs aus <strong>Ljubljana</strong> und Slowenien<br />
− <strong>Ljubljana</strong> Card (die Vorteilskarte für Touristen)<br />
− Internet-Corner<br />
− Reservierung von Unterkünften, Ausflügen<br />
− Eintrittskarten für Kultur-, Musik- und andere Veranstaltungen<br />
− Fahrradverleih in der Hochsaison<br />
Touristisches Informationsbüro am Bahnhof<br />
Trg OF 6, SI - 1000 <strong>Ljubljana</strong><br />
Tel. +386 1/ 433 94 75, Fax +386 1/ 430 05 51<br />
E-Mail: ticzp@visitljubljana.si<br />
Geöffnet: 1.6. - 30.9.: täglich 8.00-22.00 Uhr<br />
1.10. – 31.5.: 8.00-19.00 Uhr, samstags 8.00 - 15.00 Uhr,<br />
sonn- und feiertags geschlossen<br />
www.visitljubljana.si
Möchten Sie ein Souvenir<br />
von <strong>Ljubljana</strong> mitnehmen?<br />
Informationen und Verkauf:<br />
TOURISTISCHES INFORMATIONSZENTRUM<br />
LJUBLJANA - TIC<br />
Stritarjeva ulica, SI - 1000 <strong>Ljubljana</strong><br />
Tel. +386 (0)1/ 306 12 15, Fax 386 (0)1/ 306 12 04<br />
tic@visitljubljana.si<br />
SLOWENISCHES TOURISTISCHES<br />
INFORMATIONSZENTRUM - STIC<br />
Krekov trg 10, SI - 1000 <strong>Ljubljana</strong><br />
Tel. +386 (0)1/ 306 45 76, Fax+386 (0)1/ 306 45 80<br />
stic@visitljubljana.si
<strong>Ljubljana</strong> Tourist Board<br />
Krekov trg 10, 1000 <strong>Ljubljana</strong>, Slovenien<br />
Tel. + 386 1 306 12 15, Fax +386 1 306 12 04<br />
E-Mail: tic@visitljubljana.si, www.visitljubljana.si<br />
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