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Feuerwehren in Norderstedt – FF Garstedt - Dev - Feuerwehr

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Erhöhte Sicherheit beim Atem schutz -<br />

e<strong>in</strong>satz durch Überdruck-Technik?<br />

Sowohl <strong>in</strong> der Unfallverhütungsvorschrift (UVV) „<strong><strong>Feuerwehr</strong>en</strong>“ (GUV-V C53), als auch<br />

<strong>in</strong> der <strong>Feuerwehr</strong>-Dienstvorschrift Atemschutz (FwDV 7) ist festgelegt, dass E<strong>in</strong>satz -<br />

kräfte, die durch Sauerstoff mangel oder durch E<strong>in</strong>atmen gesundheitsschädigender<br />

Stoffe (Atemgifte) gefährdet werden können, entsprechend der möglichen Gefährdung,<br />

geeignete Atemschutzgeräte tragen müssen.<br />

Bei der <strong>Feuerwehr</strong> kommen <strong>in</strong><br />

der Regel Pressluftatmer zum<br />

E<strong>in</strong>satz. Diese Geräte haben den<br />

Vorteil, dass sie von der Umgebungsatmosphäre<br />

unabhängig e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden können, so dass es<br />

ke<strong>in</strong>e Begrenzung des E<strong>in</strong>satzbereiches<br />

aufgrund hoher Schadstoffkonzentrationen<br />

gibt. Diese<br />

Festlegung gilt gleichermaßen für<br />

Geräte mit Normal-, wie Überdrucktechnik.<br />

Da der Luftvorrat <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em oder zwei Druckgasbehältern<br />

von der E<strong>in</strong>satzkraft mitgeführt<br />

wird, s<strong>in</strong>d die Geräte ortsunabhängig.<br />

Die Bewegungsfreiheit<br />

der E<strong>in</strong>satzkräfte ist daher grundsätzlich<br />

nicht e<strong>in</strong>geschränkt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist der Luftvorrat begrenzt<br />

und damit auch die E<strong>in</strong>satzdauer<br />

e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Die Geräte s<strong>in</strong>d entsprechend der<br />

europäischen Norm EN 137 <strong>–</strong><br />

Atemschutzgeräte <strong>–</strong> Behältergeräte<br />

mit Druckluft (Pressluftatmer)<br />

genormt und für den E<strong>in</strong>satz im<br />

<strong>Feuerwehr</strong>dienst zugelassen. Als<br />

Atem anschluss werden Vollmasken<br />

gemäß EN 136 e<strong>in</strong>gesetzt. Die<br />

genannten Normen gelten gleichermaßen<br />

für Normal- und Überdruckgeräte.<br />

Schon um 1850 gab es bei der Wiener<br />

<strong>Feuerwehr</strong> Versuche mit so genannten<br />

Pressluft-Behältergeräten,<br />

den Vorgängern moderner Pressluftatmer.<br />

Die weitere Entwicklung<br />

führte über die Jahre schließlich<br />

h<strong>in</strong> bis zur heute bereits weit verbreiteten<br />

Überdrucktechnik.<br />

Die Hanseatische <strong>Feuerwehr</strong>-Unfallkasse<br />

Nord begrüßt die Entwicklung<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich, da das<br />

hohe Sicherheitsniveau der Pressluftatmer<br />

durch die E<strong>in</strong>führung der<br />

Überdrucktechnik noch weiter ge-<br />

Erkennung:<br />

Überdruckmasken<br />

und -Lungenautomaten<br />

s<strong>in</strong>d rot<br />

gekennzeichnet.<br />

steigert werden konnte. Bei Pressluftatmern<br />

mit Überdrucktechnik<br />

ist immer e<strong>in</strong> leichter Überdruck<br />

im Masken<strong>in</strong>nern, auch während<br />

der E<strong>in</strong>atmung, vorhanden. Daher<br />

können bei e<strong>in</strong>er leichten Undichtigkeit<br />

grundsätzlich ke<strong>in</strong>e Brandgase<br />

oder andere gasförmige<br />

Schadstoffe (Gefahrgute<strong>in</strong>satz) <strong>in</strong>s<br />

Innere der Maske gelangen. Voraussetzung<br />

ist aber e<strong>in</strong>e konsequent<br />

gewissenhafte Nutzung der<br />

Überdruckgeräte. Sobald die weiterh<strong>in</strong><br />

erforderliche Sorgfalt bei der<br />

Verwendung der lebenserhaltenden<br />

Geräte vernachlässigt wird, ist der<br />

Sicherheitsgew<strong>in</strong>n durch den ständigen<br />

Überdruck <strong>in</strong> der Atemschutzmaske<br />

schnell aufgebraucht.<br />

Beim E<strong>in</strong>satz von Überdruck-<br />

Pressluft atmern ist die Maskendichtprobe<br />

ke<strong>in</strong>esfalls überflüssig,<br />

sondern überlebenswichtig und<br />

muss vor jeder Verwendung durchgeführt<br />

werden. Die Dichtprobe<br />

kann nicht gemacht werden, wenn<br />

der Lungenautomat bereits vor<br />

dem Anlegen der Atemschutzmaske<br />

angeschlossen ist, so wie es leider<br />

oft <strong>in</strong> der Praxis vorkommt!<br />

Der durch den Pressluftatmer <strong>in</strong><br />

der Maske erzeugte Überdruck<br />

von ca. vier Millibar wird durch<br />

die Verwendung e<strong>in</strong>es federbelasteten<br />

Ausatemventils gehalten.<br />

Die Federkraft wirkt der Druckkraft<br />

im Inneren der Maske entgegen<br />

und ermöglicht so die Aufrechterhaltung<br />

<strong>–</strong> solange die Maskendichtl<strong>in</strong>ie<br />

ke<strong>in</strong>e Unterbrechung<br />

erfährt! Als positive Begleitersche<strong>in</strong>ung<br />

führt der Überdruck<br />

zu e<strong>in</strong>em reduzierten E<strong>in</strong>atemwiderstand.<br />

Die Vor- und Nachteile der Überdrucktechnik<br />

liegen dicht beie<strong>in</strong>ander:<br />

Das mögliche Abblasen der Atemluft<br />

durch e<strong>in</strong>e etwaige Undichtigkeit<br />

soll ja grundsätzlich das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen<br />

von Schadstoffen <strong>in</strong>s<br />

Masken<strong>in</strong>nere verh<strong>in</strong>dern. Andererseits<br />

ist damit jedoch gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong> Nachteil h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Gebrauchsdauer verbunden. Der<br />

Luftverbrauch bei e<strong>in</strong>er vorliegenden<br />

Undichtigkeit kann sich so gegenüber<br />

e<strong>in</strong>em Normaldruckgerät<br />

deutlich erhöhen und damit die<br />

E<strong>in</strong>satzzeit erheblich verkürzen,<br />

was <strong>in</strong> der Vergangenheit schon zu<br />

Zwischenfällen geführt hat.<br />

Durch Vorschriften für den Atemschutze<strong>in</strong>satz<br />

(z. B. FwDV 7) wird<br />

unter anderem die regelmäßige<br />

Überprüfung des Luftvorrates gefordert.<br />

Für zusätzliche Sicherheit<br />

sorgt bei den <strong><strong>Feuerwehr</strong>en</strong> die<br />

Atemschutzüberwachung (regelmäßige<br />

Er<strong>in</strong>nerung an Druckabfragen,E<strong>in</strong>satzzeitüberwachung)<br />

und e<strong>in</strong> Sicherheitstrupp.<br />

Kommt es zu e<strong>in</strong>er großen Undichtigkeit,<br />

kann durch starke<br />

Verwirbelungen der ausströmenden<br />

Luft nicht sicher ausgeschlossen<br />

werden, dass doch schadstoffbelastete<br />

Luft <strong>in</strong>s Innere der<br />

Maske gelangt. Das kann <strong>in</strong>sbesondere<br />

dann der Fall se<strong>in</strong>, wenn<br />

die Maske durch e<strong>in</strong> Anstoßen<br />

an Gebäudeteile oder ähnlich verrutscht.<br />

Werden Atemfilter mit Überdruck-Masken<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, muss<br />

der Träger gegen den konstruktivbed<strong>in</strong>gten<br />

erhöhten Ausatemwiderstand<br />

ausatmen. Da der E<strong>in</strong>atemwiderstand<br />

schon durch den<br />

Filter erhöht ist, führt dies zu e<strong>in</strong>er<br />

weiteren leicht erhöhten physischen<br />

Belastung. Der gleiche Umstand<br />

tritt auch beim Tragen der<br />

Maske <strong>in</strong> der Bereitschaftsposition<br />

(ohne angeschlossenen Lungenautomaten)<br />

auf.<br />

Hanseatische <strong>Feuerwehr</strong>-<br />

Unfallkasse Nord<br />

Abteilung Prävention<br />

X SH www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 9/08<br />

Foto: Holger Bauer

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