eine branche wird digital - Österreichs größte Video- und ...
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P.b.b. Verlagspostamt A-1200 Wien, Zlg-Nr.: 02Z030972M<br />
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<strong>eine</strong> <strong>branche</strong><br />
<strong>wird</strong> <strong>digital</strong><br />
alles mögliche aus 0 <strong>und</strong> 1: CaFm, rechenzentren, facebook, smart Home, makler-software …<br />
was blieb<br />
Nach zwei Jahren Betrieb der EnergyBase<br />
fragen wir nach, was von den hehren<br />
Marketingversprechen blieb.<br />
was ist<br />
Moskau ist Europas zweit<strong>größte</strong>r Büromarkt.<br />
Jetzt besteht auch für Österreicher<br />
wieder <strong>eine</strong> Chance mitzumischen.<br />
was kommt<br />
03 | 2011<br />
Die Geschäftsführer der neuen Hypo<br />
Alpe Adria-Tochter im Interview <strong>und</strong> die<br />
ersten zum Verkauf stehenden Objekte.<br />
NUMMER<br />
03<br />
e 5,80
Visualisierung: boessfi lm.com<br />
HIGHEST<br />
LEVEL<br />
ARCHITEKTUR AUF HÖCHSTEM NIVEAU:<br />
MIT DEM VON DOMINIQUE PERRAULT<br />
ENTWORFENEN DC TOWER 1 ENTSTEHT<br />
IN DER VIENNA DC NICHT NUR DAS<br />
MIT 220 METERN HÖCHSTE GEBÄUDE<br />
ÖSTERREICHS, SONDERN AUCH EIN<br />
FASZINIERENDES WAHRZEICHEN<br />
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liebe leserin,<br />
lieber leser!<br />
wer länger als drei Minuten darüber nachdenkt,<br />
<strong>wird</strong> schnell erkennen: Es gibt k<strong>eine</strong><br />
Branche in Österreich, die <strong>digital</strong>er ist<br />
als die Immobilien<strong>branche</strong>. Das Geschäft<br />
r<strong>und</strong> um <strong>und</strong> mit Immobilien quasi als<br />
Urmeter der Digitalisierung <strong>Österreichs</strong>.<br />
Nein, damit m<strong>eine</strong> ich nicht <strong>eine</strong> besondere Technikaffinität<br />
der Branchenteilnehmer. Eine solche ist mir offen gestanden<br />
auch noch gar nicht aufgefallen, eher im Gegenteil.<br />
Ich m<strong>eine</strong> damit, dass die Immobilien<strong>branche</strong> die <strong>digital</strong>en<br />
Zyklen für sich besetzt hat wie k<strong>eine</strong> andere Branche: Das „Zu-<br />
Tode-betrübt-sein“ wechselt praktisch ohne Übergangsphase<br />
in die frühpubertäre „Himmelhoch-jauchzend-Phase“.<br />
Analoge, also fließende Übergänge von <strong>eine</strong>m Zyklus in den<br />
anderen sind die Sache der Immobilienmanager nicht. Von<br />
null auf 100 Prozent im Sek<strong>und</strong>entakt <strong>und</strong> wieder retour – so<br />
geht das bei uns.<br />
Das mag <strong>eine</strong>rseits mit der durchaus als flach zu bezeichnenden<br />
Lernkurve mancher Unternehmen der Branche zu tun haben,<br />
die von null auf h<strong>und</strong>ert produzieren <strong>und</strong> damit <strong>eine</strong>n<br />
Schw<strong>eine</strong>bauchzyklus nach dem anderen generieren. Konkret:<br />
ein Büroflächenüberangebot, das auf <strong>eine</strong> Phase der Minimalproduktion<br />
folgt. Warum lernt diese Branche nicht dazu? An<br />
den beteiligten Entscheidungsträgern kann es nicht liegen.<br />
Diese sind auch nicht weniger gut als in anderen Wirtschaftsbereichen.<br />
Nein, der Schlüssel liegt aus m<strong>eine</strong>r Sicht in zwei<br />
anderen Phänomenen, die typisch sind für die heimische Immobilien<strong>branche</strong>.<br />
Einerseits das weitgehende Fehlen großer<br />
Leitbetriebe. Wer industriell organisierte, große Unternehmen<br />
der Immobilien<strong>branche</strong> in Österreich aufzählen möchte, kommt<br />
mit zwei Händen locker aus. Und – wenn wir uns ehrlich<br />
sind – das weitgehende Ausbleiben <strong>eine</strong>s stärkeren Konkurrenz-<br />
kampfes. Das macht irgendwie bequem, ohne dass man es<br />
selbst wirklich bemerken würde.<br />
Und die typischen Feindbilder allein („Die Banken sind<br />
schuld“) machen uns auch nicht wirklich sportlicher. Als<br />
Immofinanz-Chef Eduard Zehetner noch ganz frisch in der<br />
Immobilien<strong>branche</strong> war, sagte er einmal ganz <strong>und</strong>iplomatisch<br />
zu mir: „Ich w<strong>und</strong>ere mich, wie <strong>eine</strong> so umsatzstarke Branche<br />
derart unprofessionell arbeitet.“<br />
Das hat sich bis heute nicht geändert.<br />
Wie denn auch? Solange der dritt<strong>größte</strong> Wirtschaftssektor des<br />
Landes kleingewerblich dominiert ist, <strong>wird</strong> sich am beschriebenen<br />
<strong>digital</strong>en Verhaltensmuster wohl kaum etwas ändern,<br />
herzlichst,<br />
Ihr<br />
Gerhard Rodler<br />
editorial 03 |11<br />
03 |11 immobilien magazin 3
iNHALT<br />
28<br />
T-cenTer<br />
„Man hätte das T-Center auch wirtschaftlicher planen<br />
können“, bestätigt Facility Manager Rebernig-Auersperg.<br />
42<br />
michAeL PiseckY<br />
Ein Technikexperte muss nicht unbedingt selbst auf<br />
facebook sein – das beweist der Chef der s Real.<br />
62<br />
hYPo ALPe AdriA verkAufT objekTe<br />
Die beiden Geschäftsführer der neuen Immo-Tochter Probus<br />
im Interview <strong>und</strong> exklusiv die ersten Objekte zum Verkauf.<br />
40<br />
Weniger Technik isT mehr<br />
Zwei Jahre nach Bezug der EnergyBase fragen wir nach:<br />
Sind die hehren Ziele wirklich erreicht worden?<br />
48<br />
AkuPunkTur sTATT TrAnsPLAnTATion<br />
Die Hälfte aller immobilienwirtschaftlicher IT-Projekte<br />
scheitert. Hier lesen Sie, warum das so ist.<br />
74<br />
die himbeere ALs energiequeLLe<br />
Was das für Häuser heißt <strong>und</strong> warum die Solartechnik von<br />
heute am Ende ist, lesen Sie im „Forum Zukunft Immobilie“.<br />
INHALT<br />
ÜberbLick<br />
06 Branchennews<br />
18 Service<br />
22 Investment<br />
HiNTergruNd<br />
THEMA: Digitalisierung<br />
26 Einleitung<br />
28 Objektreportage: T-Center<br />
34 Smart Home – aber teuer<br />
38 CRM als Vermarktungstool<br />
40 EnergyBase – zwei Jahre danach<br />
der immobiLien mAgAZin herAusgeber fAchbeirAT<br />
42 Porträt: Michael Pisecky<br />
48 CAFM<br />
52 Sonderimmobilie Rechenzentren<br />
62 Das Hypo Alpe Adria-Portfolio<br />
66 Moskau: Bulle schlägt Bären<br />
70 Aufsichtsräte: die Macht im Hintergr<strong>und</strong><br />
74 Forum Zukunft Immobilie<br />
stefan Artner, Dorda Brugger Jordis; oliver Attensam, Hausbetreuung Attensam; otto bammer, FH Wien; jürg r. bernet, Donau-Universität Krems;<br />
udo bichler, AREALIS Liegenschaftsmanagement; sven bienert, Probus Real Estate; hanna bomba-Wilhelmi, RegioPlan; Anton bondi de Antoni, Bondi Immobilien;<br />
stefan brezovich, ÖRAG; knut drugowitsch, Delta Holding; michael ehlmaier, EHL; bruno ettenauer, CA Immo AG; helmut floegl, Donau-Universität<br />
Krems; margret funk, Immobilien Dr. Margret Funk; michael griesmayr, IC Projektentwicklung; franz haimerl, leitnerleitner; franz jurkowitsch, Warimpex;<br />
ernst kovacs, Raiffeisen evolution; karl-heinz Lehocky, FMA Gebäudemanagement; herbert Logar, Bank Austria Real Invest; franz maier, Atradius Credit<br />
Insurance; Andreas nittel, Pentaplus; eugen otto, Otto Immobilien; Alois reikersdorfer, Remax Austria; bernd rießland, Sozialbau AG; martin sabelko,<br />
ING Real Estate; herwig Teufelsdorfer, Hypo Real Invest; ernst vejdovszky, Sparkassen Immobilien; Lothar Wachter, Wolf Theiss<br />
imPressum<br />
medieneigentümer-, herausgeber- <strong>und</strong> redaktionsanschrift: Immobilien Magazin Verlag GmbH, Millennium Tower, Handelskai 94–96, 1200 Wien, Telefon: 01/252 54-110,<br />
Fax: 01/252 54-320, E-Mail: office@imv-medien.at verlagspostamt: A-1200 Wien herausgeber: Gerhard Rodler (g.rodler@immobilien-magazin.at) geschäftsführer:<br />
Reinhard Einwaller chefredakteur: Heimo Rollett (heimo.rollett@imv-medien.at) Anzeigen: Georg Linhart (georg.linhart@ imv-medien.at), 01/252 54-442, Ronald Goigitzer<br />
(ronald.goigitzer@imv-medien.at), 01/512 16 16-30, Andreas Schwarz (andreas.schwarz@imv-medien.at), 01/252 54-570 mitarbeiter dieser Ausgabe: Lars Grosenick,<br />
Michael Neubauer, Gregor Famira, Ronald Goigitzer, Franz Haimerl, Erika Hofbauer, Johannes Hysek, Peter Jakadofsky, Thomas Malloth, Martina Valenta, Martin Voigt<br />
Art direktion: Marianne Pratscher Layout: Tobias Oberhammer, Vera Kapfenberger cover: Corbis Abonnements: Hotline 01/252 54-0 (abo@imv-medien.at) vertrieb:<br />
Mediaprint, A-1230 Wien druckerei: Niederöster reichisches Pressehaus, A-3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12<br />
4 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 5<br />
SOcieTY<br />
84 Autotest<br />
86 Cocktail<br />
90 Die letzte Seite
Überblick<br />
BRANCHE<br />
Phönix auS dEr aSChE odEr<br />
Warum diE SEG WiEdEr im SPiEl iSt<br />
2006 war es die erste wirklich schlechte Nachricht für<br />
die in Champagnerlaune wogende heimische Immobilien<strong>branche</strong>.<br />
Damals, als es über die Immofinanz de facto nur<br />
gute Nachrichten in allen Medien gab. Damals, als die Meinl<br />
European Land (heute Atrium) ihre besten Zeiten noch vor<br />
sich hatte. Für <strong>eine</strong>n anderen Player am Kurszettel der Wiener<br />
Börse hat es damals schon nicht gereicht: Die große, börsennotierte<br />
Immobiliengesellschaft SEG wankte <strong>und</strong> deren Mutter,<br />
die SEG Stadterneuerungs- <strong>und</strong> Eigentumswohnungsgesellschaft<br />
mbH, war letztlich vor <strong>eine</strong>r Insolvenz nicht mehr<br />
zu retten. Es wurde schließlich ein Zwangsausgleich.<br />
Mitte 2008 war das erledigt <strong>und</strong> Firmenmitbegründerin <strong>und</strong><br />
Frontfrau Silvia Wustinger-Renezeder startete wieder neu<br />
durch. Ein Wiederaufstieg, den Renezeder dem Kapital ihres<br />
Gatten, dem Maschinenbau-Industriellen Hans Wustinger,<br />
<strong>und</strong> wohl auch einigen s<strong>eine</strong>rzeitigen Lieferanten schuldet.<br />
Diese Phase ist jetzt aber ausgestanden, was Renezeder bleibt,<br />
ist der Blick in die Zukunft. „Im Gr<strong>und</strong>e haben wir in all<br />
den Jahren ja auch voll gearbeitet <strong>und</strong> die laufenden Projekte<br />
Mainz, Isaac Fulda Allee<br />
Bürogebäude, 7.711 m 2<br />
Wien, Hebbelplatz<br />
Betriebsgebäude 10.000 m 2<br />
Stabile Erträge durch<br />
Investment in stabile Werte<br />
Der immofonds 1 als offener Fonds liefert Erträge aus<br />
Immobilien, welche sich aus den Bewirtschaftungser-<br />
trägen, den Auf- <strong>und</strong> Abwertungen sowie aus Liquidi-<br />
tätserträgen zusammensetzen. Der Fokus liegt derzeit<br />
auf 22 Gewerbeimmobilien wie Fachmarktzentren, Bürogebäuden,<br />
Hotels <strong>und</strong> Ärztezentren in stabilen Märkten<br />
wie Österreich <strong>und</strong> Deutschland. Aktives Bestandsmanagement<br />
garantiert <strong>eine</strong> optimale Bewirtschaftung der<br />
Gebäude <strong>und</strong> sichert somit stabile Erträge.<br />
Mag. Andreas Witzani<br />
Vorstand Immo<br />
Kapitalanlage AG<br />
www.immokag.at<br />
Der veröffentlichte Prospekt des immofonds 1 in der aktuellen Fassung inklusive sämtlicher<br />
Änderungen seit Erstverlautbarung steht dem Interessenten unter www.immokag.at <strong>und</strong> in<br />
den Hauptanstalten <strong>und</strong> Geschäftsstellen der Volksbankengruppe zur Verfügung.<br />
IMMOKAG_februar2011.indd 6 immobilien Magazin 1 03 |11<br />
18.02.2011 7:51:00 Uhr<br />
abgewickelt <strong>und</strong> abverkauft“, so Renezeder. Jetzt kommen<br />
die ersten in der neuen Ära gestarteten Projekte. Nach den<br />
Turbulenzen hat Renezeder – einst hoch gefeiert – den Weg<br />
in die Immobilien<strong>branche</strong> zurückgeschafft. Wenn auch unter<br />
etwas anderen Eigentümer-Verhältnissen. Denn die SEG<br />
steht zu 99,9 Prozent im Eigentum von Hans Wustinger –<br />
<strong>und</strong> ist ein Dienstleister von der klassischen Projektentwicklung<br />
über Bauträger bis zur Hausverwaltung.<br />
Die Immobilien selbst wiederum befinden sich je nach Objekt<br />
entweder zu 100 Prozent oder jedenfalls zu über 95 im<br />
Besitz der Hans Wustinger Beteiligung GmbH. Wirtschaftlich<br />
waren die zurückliegenden Jahre jedenfalls bereits recht<br />
positiv. Im zurückliegenden, per 30. September zu Ende gegangenen<br />
Geschäftsjahr wies die Bilanz bei <strong>eine</strong>m Umsatz<br />
von r<strong>und</strong> zehn Millionen Euro <strong>eine</strong>n Gewinn von 1,5 Millionen<br />
Euro aus. Drei Projekte befinden sich gerade eben in<br />
der Vermarktungsphase: fünf Stadtvillen in Wien-Döbling,<br />
14 Luxuswohnungen in Wien-Landstraße <strong>und</strong> neun Wohnungen<br />
in Hetzendorf.<br />
Polen: mehr Bauaufträge<br />
Die polnische Bauwirtschaft erholt sich allmählich von<br />
der Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre. So hätten<br />
die Immobilienfirmen 2010 Baugenehmigungen für 13.400<br />
Mehrfamilienhäuser bekommen, davon knapp 10.900 allein<br />
in der zweiten Jahreshälfte, erklärt der Leiter der Bauaufsichtsbehörde<br />
Robert Dziwinski. Im gesamten Jahr zuvor waren<br />
es nur 5.200 Baugenehmigungen. Auch die Zahl der Bauten<br />
stieg im Vorjahr an.<br />
Nach Angaben des staatlichen Amtes für Statistik (GUS) begannen<br />
die Immobilienfirmen landesweit mit dem Bau von<br />
63.000 Wohnungen, <strong>eine</strong> Steigerung von 42 Prozent im Jahresvergleich.<br />
Auf gleichem Niveau bleibt dagegen der Bau von<br />
Einfamilienhäusern. Im vergangenen Jahr wurden in diesem<br />
Bereich 101.000 Genehmigungen erteilt, knapp drei Prozent<br />
mehr als 2009. Eine weitere Steigerung in diesem Sektor sei<br />
aber nicht zu erwarten, so Dziwinski.<br />
Bauen im Süden<br />
„Young Cities“ erforscht die Möglichkeiten zur Planung<br />
<strong>und</strong> zum Bau von energieeffizienten „New Towns“ in<br />
den Ballungsräumen des Südens am Beispiel Iran. Dies umfasst<br />
neben technischen Neuerungen auch die Erforschung<br />
der möglichen Anpassungen von Planungs- <strong>und</strong> Managementmethoden<br />
sowie der Baupraxis im Partnerland.<br />
Strabag <strong>und</strong> ECE<br />
entwickeln Filetgr<strong>und</strong>stück<br />
Die Stadt Köln hat das Filetgr<strong>und</strong>stück der zukünftigen<br />
MesseCity an die Bietergemeinschaft aus Strabag Real<br />
Estate (SRE) <strong>und</strong> ECE Projektmanagement vergeben. Somit<br />
wurde das seit 22. September 2009 laufende <strong>und</strong> in der Domstadt<br />
erstmals durchgeführte europaweite Ausschreibungsverfahren<br />
für ein Gr<strong>und</strong>stück dieser Größenordnung erfolgreich<br />
zu Ende geführt. SRE <strong>und</strong> ECE wollen das 5,4 Hektar<br />
große Gr<strong>und</strong>stück mit Bürogebäuden, Hotel-, Gastronomie-<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungseinrichtungen bebauen <strong>und</strong> haben ihre<br />
Pläne heute im Rahmen <strong>eine</strong>r gemeinsamen Pressekonferenz<br />
mit der Stadt Köln präsentiert. Es ist nicht das erste Mal, dass<br />
Strabag <strong>und</strong> ECE ein erfolgreiches Gespann bilden: In Koblenz<br />
realisieren sie derzeit gemeinsam das Shoppingcenter<br />
Forum Mittelrhein, <strong>und</strong> in Stuttgart steht das Quartier am<br />
Mailänder Platz, ein Stadtquartier mit Shoppingcenter, Büroflächen<br />
<strong>und</strong> Wohnungen auf dem Programm. Im Gegensatz<br />
zu diesen beiden Projekten geht es in Köln jedoch vornehmlich<br />
um ein Büro- <strong>und</strong> Hotelprojekt, das zusätzlich noch<br />
Eventnutzungen beinhaltet. Ein Shoppingcenter ist jedenfalls<br />
nicht geplant.<br />
Property Management<br />
Total Facility Management | Technisches Facility Management | Kaufmännisches<br />
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Wir. Die Möglichmacher.<br />
Europaweit <strong>und</strong> nah.<br />
Foto: Strabag
Überblick<br />
BRANCHE<br />
8 immobilien Magazin 03 |11<br />
GESiChtSBuCh<br />
rupert Gehmacher Amor, Amor, Amor Eva Gehmacher<br />
gefällt das Matthias Schweger Ashes and<br />
Snow – Feather to Fire Favorited on www.youtube.<br />
com Gregory Colbert has used both still and movie<br />
cameras to explore extraordinary interactions<br />
between humans and animals. Christian Adam erkennt mal<br />
wieder aufs Neue, dass facebook-Kontakte sehr „nett“ sind <strong>und</strong><br />
dem täglichen mitteilungsbedürfnis genügen, aber wenns um<br />
was geht, der ernüchternde alltag auch hier einzieht. Christian<br />
Kunz True! Vor etwa <strong>eine</strong>r St<strong>und</strong>e Gefällt mir Gefällt mir nicht<br />
mehr · 1 Person <strong>wird</strong> geladen * Heimo Rollett VORMERKEN!<br />
Steiermarkdorf am Wiener Rathausplatz Seite: 2.336 Personen<br />
gefällt das. Vor 2 St<strong>und</strong>en · Gefällt mir Gefällt mir nicht * Andi<br />
Stiedl na bumm schon fast 2. Hmmm wo ist die Zeit bloß hin??<br />
* Veronika Friedl gefällt Porr. Vor 3 St<strong>und</strong>en * Jo Eisert lost<br />
im Einbahnwirrwarr @ 1180 vor 4 St<strong>und</strong>en via TweetDeck for<br />
iPhone · Schreibe <strong>eine</strong>n Kommentar ... * David Pesantes de<br />
Goigitzer Muito obrigado por tudo, Ronaldo … vor 4 St<strong>und</strong>en<br />
· Gefällt mir Gefällt mir nicht mehr 2 Personen gefällt das.<br />
Ronald Goigitzer muito bem tu portugues :) vor 4 St<strong>und</strong>en * Jo<br />
Eisert epmedia @ Millennium Tower Johannes just checked in @<br />
epmedia @ Millennium Tower (Vienna, AT) vor 7 St<strong>und</strong>en via<br />
Foursquare Gefällt mir Gefällt mir nicht mehr Johannes on<br />
Fachgruppe „housing“ gegründet<br />
Die FIEC, der Verband der Europäischen Bauwirtschaft,<br />
mit 34 nationalen Mitgliedsverbänden in 29 Ländern<br />
hat heute in Brüssel die Fachgruppe „Housing“ gegründet.<br />
Im Mittelpunkt der FIEC-Arbeitsgruppe „Housing“ werden<br />
künftige Wohntrends, die Entwicklung der europäischen<br />
Wohnungsmärkte, das Wohnen im Kontext der Politik der<br />
Europäischen Union sowie rechtliche <strong>und</strong> steuerliche Rahmenbedingungen<br />
der privaten Wohnungswirtschaft in Europa<br />
stehen. In s<strong>eine</strong>r konstituierenden Sitzung beschäftigte sich<br />
die Arbeitsgruppe mit den Unterschieden in der Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Vergabe von europäischen Fördermitteln. Besonders im<br />
Fokus standen dabei die Fördermöglichkeiten für die energetische<br />
Sanierung durch den Europäischen Fonds für Regionale<br />
Entwicklung (EFRE). Martin Lemke, Vorsitzender der<br />
FIEC-Arbeitsgruppe „Housing“, erklärt: „Es ist erstaunlich,<br />
wie unterschiedlich die Fördersituation in den einzelnen europäischen<br />
Ländern ist."<br />
BREITENWIRKUNG<br />
Die koMMUNikATioNS-kolUMNe<br />
von ronald goigitzer<br />
foursquare Schreibe <strong>eine</strong>n Kommentar ... 2 weitere Beiträge<br />
von Foursquare ansehen * Karl Fichtinger Valentinsgruß Karl is<br />
collecting Butterflies And Roses and needs your help! by Lovely<br />
Butterflies And Roses * Mat Schuh ist jetzt mit Frederik Fuessel<br />
<strong>und</strong> 21 weiteren Personen befre<strong>und</strong>et * Unheilig Gebt Unheilig<br />
eure Stimme für den ECHO 2011, denn ihr entscheidet,<br />
wer die begehrte Auszeichnung bekommen <strong>wird</strong>. Hier voten:<br />
www.unheilig.com Unheilig – Echo Online Votings 2011 * Andrea<br />
Doppler <strong>wird</strong> an BASCOT 2011 – Das Rennen mit Hut auf der<br />
Trabrennbahn Baden teilnehmen. Gestern um 15: * Pino Lux benötigt<br />
<strong>eine</strong> antibiotische Thaihühnersuppe ! Gestern um 13:19<br />
* The Who Who be who's Valentine? http://bit.ly/gQR0Jn This<br />
Day in Music Spotlight: Behind the Scenes at Live at Leeds bit.<br />
ly Gestern um 11: * Philipp Kaufmann Ich freue mich auf heute<br />
Abend: Linzer Eiszauber! Mit Fre<strong>und</strong>en <strong>eine</strong>n schönen Abend<br />
genießen um 15:14<br />
PS.: In Amerika werden schon mehr Immobilien über facebook<br />
verkauft als auf großen Immobilienportalen. Ist facebook <strong>eine</strong><br />
Gefahr für die Wohnungsmakler? Wie können Sie facebook für<br />
Ihr Unternehmen nützen? Oder twitter, xing, youtube & Konsorten.<br />
Wenn Sie nicht online sind, werden Sie bald offline sein.<br />
http://breitenwirkung.blogspot.com/<br />
Geballte immorent<br />
Die Erste Group Immorent (EGI) ist <strong>eine</strong> neue Einheit,<br />
die alle Immobiliendienstleistungen der bisherigen<br />
Immorent AG, der Erste Group Bank AG <strong>und</strong> deren jeweiligen<br />
Tochtergesellschaften in CEE/SEE unter <strong>eine</strong>m Dach<br />
zusammenführt. Die neue Organisation bietet ihren K<strong>und</strong>en<br />
damit <strong>eine</strong>n Ansprechpartner, der die gesamte Wertschöpfungskette<br />
im Bereich Immobilien für Gewerbe-,<br />
Wohnbau- <strong>und</strong> Gemeindeprojekte abdecken kann: Kredit,<br />
Leasing, Investment, Projektentwicklung, Baudienstleistungen<br />
sowie Infrastrukturprojekte.<br />
Die Erste Group Immorent ermöglicht nun Projektentwicklern,<br />
Unternehmen <strong>und</strong> der öffentlichen Hand den Zugang<br />
zu <strong>eine</strong>m umfassenden Angebot an Immobilien-Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> Experten über <strong>eine</strong> zentrale Schnittstelle – vor<br />
Ort in zwölf Ländern. Die neue Managementstruktur Erste<br />
Group Immorent ist seit Januar 2011 in Kraft.<br />
rEality ConSult<br />
PoSitioniErt SiCh nEu<br />
Reality Consult trennt sich von s<strong>eine</strong>r Partnerschaft<br />
mit dem CAFM-Hersteller Planon <strong>und</strong> setzt den<br />
Schlussstein für den Wandel zur unabhängigen internationalen<br />
Managementberatung für Immobilien- <strong>und</strong> Facility<br />
Management. Das Unternehmen hat mit Ende 2010 ihre<br />
Planon-Aktivitäten in das All<strong>eine</strong>igentum von Planon International<br />
übertragen. Somit bestehen k<strong>eine</strong>rlei kapitalmäßige,<br />
vertriebliche, personelle oder sonstige Verflechtungen<br />
zwischen der Planon Gruppe <strong>und</strong> Reality Consult.<br />
„Wir verabschieden uns vollständig vom Softwareverkauf,<br />
da wir uns zu <strong>eine</strong>r Managementberatung für Immobilien-<br />
<strong>und</strong> Facility Management gewandelt haben – <strong>und</strong> international<br />
tätig sind“, beschreibt Peter Prischl, Geschäftsführer<br />
Reality Consult, den Hintergr<strong>und</strong>. Die Unabhängigkeit hat<br />
für das Unternehmen deswegen <strong>eine</strong> wichtige Signalwirkung,<br />
da es neben den beiden Consulting-Teams Frankfurt<br />
<strong>und</strong> Wien als dritten Geschäftsbereich IT-Solutions anbietet.<br />
Das Know-how aus jahrzehntelanger Praxis in H<strong>und</strong>erten<br />
IT-Projekten reicht von der Beratung zur immobilienwirtschaftlichen<br />
IT-Strategie bis hin zum Produktivbetrieb komplexer<br />
Systeme. Die informationstechnologische, f<strong>und</strong>ierte<br />
Kompetenz <strong>wird</strong> schon durch die vier diplomierten Infor-<br />
angst vor Wohneigentum<br />
Lebten vor zehn Jahren noch zwei Drittel der Paare in<br />
<strong>eine</strong>m gemeinsamen Haushalt, so zeigt die letzte aktuelle<br />
<strong>und</strong> repräsentative Trendstudie von „Andrea Baidinger, bauen<br />
wohnen immobilien Kommunikationsberatung“ <strong>eine</strong>n signifikanten<br />
Rückgang auf. Nur mehr 57 Prozent der Österreicher<br />
teilen ihre Wohnung mit <strong>eine</strong>m Partner. 30 Prozent dieser Paare<br />
leben in <strong>eine</strong>r Eigentumsimmobilie. Bemerkenswert ist die<br />
Verschiebung des Anteils in den Altersgruppen, das gemein-<br />
„Willkommen<br />
im neuen Zuhause“<br />
Wettbewerbsvorteil für<br />
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3 Schritte zur Nahversorgungs-Broschüre<br />
n Standort eingeben<br />
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christian ofner, Peter Prischl: immobilienwirtschaftliche iT-beratung.<br />
matiker im Team dokumentiert. Vor Kurzem wechselte<br />
zudem noch Christian Ofner vom CRM-Marktführer Flow-<br />
Fact zu Reality Consult. In den letzten 15 Jahren wurde<br />
bei Reality Consult mit Systemen vieler Hersteller gearbeitet.<br />
So hat das Unternehmen neben Vertriebspartnerschaften<br />
mit Aperture, Graphisoft, Planon <strong>und</strong> SAP immer wieder als<br />
verantwortlicher Projektmanager IT-Projekte im Immobilien-<br />
<strong>und</strong> Facility Management mit Produkten wie Archibus, conjectFM,<br />
Domus, IGEL, pitFM, RELion, speedikon <strong>und</strong> anderen<br />
für s<strong>eine</strong> K<strong>und</strong>en durchgeführt.<br />
same Heim <strong>wird</strong> heute später erworben, Heirat ist immer<br />
weniger ausschlaggebend. Haben sich vor zehn Jahren noch<br />
74 Prozent der bis 30-jährigen Paare für Eigentum entschieden,<br />
so sind es aktuell nur mehr 61 Prozent. Etwa die Hälfte<br />
der Paare teilen sich die Immobilie im Gr<strong>und</strong>buch zu 50<br />
Prozent. Im Falle <strong>eine</strong>r Trennung <strong>wird</strong> zu etwa <strong>eine</strong>m Viertel<br />
das Haus oder die Wohnung zum unerfreulichen Streitfall.<br />
Haben 2001 auf die Frage „Würden Sie nochmals mit <strong>eine</strong>m<br />
Partner <strong>eine</strong> Eigentumsimmobilie erwerben?“ 29 Prozent<br />
mit „Nein“ geantwortet, so würden aktuell bereits 44 Prozent<br />
diesen Vorgang nicht mehr wiederholen.<br />
Foto: reality Consult
Überblick<br />
BRANCHE<br />
10 immobilien Magazin 03 |11<br />
StärkEn <strong>und</strong><br />
SChWäChEn<br />
vor einigen Tagen durfte ich an <strong>eine</strong>m Workshop<br />
der FIABCI-Austria, das ist das österreichische<br />
Chapter des Internationalen Verbandes der Immobilienberufe,<br />
teilnehmen. Wir entwickelten<br />
Visionen, Strategien, Ziele <strong>und</strong> Maßnahmenkataloge.<br />
Es war ein toller Tag ! Während ich üblicherweise immer<br />
eher aus dem sportlichen Bereich in das Management hinein<br />
denke, lernte ich an diesem Tag in die umgekehrte Richtung:<br />
Es ging um „SWoT“: Strengths – Stärken, Weaknesses – Schwächen,<br />
opportunities – Chancen <strong>und</strong> Threats – Gefahren.<br />
Suche chancen, die zu d<strong>eine</strong>n Stärken passen. Also dachte ich<br />
bei mir: Ich bin ein guter Schwimmer <strong>und</strong> Radfahrer, aber mein<br />
läuferisches Talent ist eingeschränkt, also schwimme <strong>und</strong> radle<br />
ich einfach schneller, dann kann ich langsamer laufen. Wir<br />
kennen den Markt, wir kennen die Bedürfnisse, wenn wir auch<br />
dem <strong>eine</strong>n oder anderen nicht gänzlich sympathisch sind, am<br />
Ende sind wir es, die den Menschen ein Dach über dem Kopf<br />
verschaffen <strong>und</strong> darauf sollten wir uns konzentrieren.<br />
Überwinde Schwächen <strong>und</strong> wandle sie in chancen um. Es gilt aber:<br />
Während wir uns mit unseren Schwächen beschäftigen, verschwinden<br />
– im besten Fall vorübergehend – unsere Stärken.<br />
Der Trainer von Boris Becker wurde nach dem ersten Wimbledon-Sieg<br />
des jugendlichen Beckers gefragt, wie er denn nun<br />
övi fordert mustermietvertrag<br />
Anlässlich der jüngsten Mietvertragsklauselentscheidung<br />
des Obersten Gerichtshof fordert ÖVI-Präsident Udo<br />
Weinberger die B<strong>und</strong>esregierung zu Reformen in der Dauerbaustelle<br />
Wohnrecht auf. Auch die neueste Klauselentscheidung<br />
hinterlässt im Ergebnis große Rechtsunsicherheit. Niemand<br />
kann heute beurteilen, welche mietvertraglichen Vereinbarungen<br />
im Ernstfall durchsetzbar sind. Es ist schon bezeichnend,<br />
wenn nicht einmal so alltägliche Fragen, wie etwa wer für die<br />
Erhaltung der Heizung aufzukommen hat, zu beantworten<br />
sind. Was bleibt, ist <strong>eine</strong> große Verunsicherung unter den<br />
betroffenen Mietern <strong>und</strong> Vermietern. „Ziel muss es sein“, präzisiert<br />
Weinberger die Anliegen des ÖVI, „<strong>eine</strong>n ,einfachen‘ Formularmietvertrag<br />
in Gesetzesform zu erarbeiten, der für den<br />
Großteil der Vermietungsfälle zur Anwendung kommen kann.“<br />
Damit soll klargestellt werden, was vereinbart werden kann.<br />
Aus der Rechtsprechung lässt sich dies leider nicht ableiten.<br />
vivico baut für mercedes<br />
DER TRIATHLET<br />
kolUMNe von tHoMaS MallotH<br />
die schwächere Seite von Becker trainieren wolle. Antwort:<br />
„Wozu? Er ist Wimbledon-Sieger.“<br />
Finde Mittel <strong>und</strong> Wege <strong>und</strong> setze d<strong>eine</strong> Stärke ein, um dich gegen<br />
externe bedrohungen zu schützen. Für mein Training dachte<br />
ich mir: Trainiere so abwechslungsreich, dass es kaum noch<br />
Situationen gibt, die dich überraschen können. In der Kanzlei<br />
angekommen, änderte ich, was zu ändern war.<br />
baue Schwächen ab <strong>und</strong> stelle d<strong>eine</strong> Stärken in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Tu immer das, was der andere von dir nicht erwartet <strong>und</strong> erhöhe<br />
täglich d<strong>eine</strong> Stabilität. Durch das Halten des Körpers im<br />
Stütz <strong>und</strong> natürlich dein neues K<strong>und</strong>ensicherungsprogramm.<br />
Vor allem aber: Trainiere täglich, der Effekt hält nämlich gerade<br />
einmal drei Tage, dann kannst du wieder von vorne anfangen.<br />
Und noch etwas erkannte ich an diesem Tag: Gemeinsam trainieren<br />
mit guten Fre<strong>und</strong>en macht Sinn <strong>und</strong> <strong>eine</strong> Vision haben,<br />
heißt <strong>eine</strong>n unsichtbaren Gedanken sichtbar machen.<br />
So trabte ich genüsslich in den Nachmittag <strong>und</strong> dachte in die<br />
untergehende Sonne hinein: Und was hat das alles mit Immobilientreuhändern<br />
zu tun?<br />
Meint wie immer herzlichst<br />
Ihr Triathlet<br />
Der Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland (MBVD) <strong>wird</strong><br />
auch zukünftig im Herzen Berlins ansässig sein – <strong>und</strong><br />
zwar in <strong>eine</strong>m nigelnagelneuen Gebäude. Das Objekt dafür<br />
<strong>wird</strong> die zur CA Immo gehörende Vivico bauen.<br />
Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg werden die<br />
r<strong>und</strong> 1.200 Mitarbeiter in dem neuen Gebäude ab Mitte<br />
2013 den Vertrieb <strong>und</strong> Service der Fahrzeuge der Marken<br />
Mercedes-Benz, smart, Maybach <strong>und</strong> Fuso in Deutschland<br />
steuern. Der Mietvertrag wurde nun unterzeichnet <strong>und</strong> gilt<br />
ab 2013 zunächst für zehn Jahre. Auf <strong>eine</strong>r Fläche von insgesamt<br />
26.000 Quadratmetern entstehen somit in direkter<br />
Nachbarschaft der O2-World Büroflächen, ein Mercedes-<br />
Benz Showroom <strong>und</strong> ein Bistro. Als Architekten wurde das<br />
in Berlin ansässige Büro Gewers & Pudewill beauftragt, das<br />
Gebäude soll nach DGNB zertifiziert werden.<br />
S+B vErkauFt<br />
ZEBra toWEr<br />
Die Union Investment hat sich per Kaufvertrag das r<strong>und</strong><br />
18.280 m 2 Büro- <strong>und</strong> Einzelhandelsfläche umfassende<br />
Class-A-Gebäude Zebra Tower in Warschau für ihren institutionellen<br />
Immobilienfonds Immo-Invest: Europa gesichert. Der<br />
Kaufpreis für den Neubau beträgt r<strong>und</strong> 76 Millionen Euro.<br />
Verkäufer ist der private Projektentwickler S+B Gruppe AG aus<br />
Österreich, welcher seit mehr als 25 Jahren erfolgreich Immobilienprojekte<br />
in Wien, Prag, Bukarest <strong>und</strong> Warschau realisiert.<br />
S+B-Chef Reinhard Schertler zum Immobilien Magazin:<br />
„Wir haben noch nie so viel Flächen vermietet wie in den letzten<br />
Monaten. Die Entwicklungen gehen auch voran. Und der<br />
Verkauf des Objektes Zebra Tower ist ein weiterer Erfolg.“<br />
Das 17-geschoßige Gebäude ist derzeit zu 75 Prozent vermietet;<br />
für die freistehenden Flächen besteht seitens des Verkäufers<br />
<strong>eine</strong> dreijährige Mietgarantie. Mietverträge sind u. a. mit<br />
Samsung, Boston Consulting, der Werbeagentur Cityboard<br />
Media, Bankier.pl, PKO Bank, AIP, TFI Investors <strong>und</strong> Svenska<br />
Handelsbanken geschlossen. Im EG-Bereich des Gebäudes sind<br />
770 m 2 Einzelhandels- <strong>und</strong> Gastronomieflächen vorhanden.<br />
Kommunal<br />
Wirtschafts<br />
Forum<br />
Partnerschaft mit Zukunft<br />
Registrierung:<br />
www.kommunalwirtschaftsforum.at<br />
SYMPOS<br />
Veranstaltungsmanagement GmbH<br />
Das Kommunalwirtschaftsforum ist <strong>eine</strong> Plattform, bei der<br />
Erfahrungsaustausch sowie Best Practice Beispiele <strong>und</strong> die Vorstellung<br />
<strong>und</strong> Diskussion innovativer Modelle zum Thema Ausbau der kommunalen<br />
Infrastruktur im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />
Mit diesem Forum <strong>wird</strong> <strong>eine</strong> jährliche Veranstaltungsreihe installiert, die<br />
nachhaltig dem interdisziplinären Know-how Transfer <strong>und</strong> dem Networking<br />
dient.<br />
Inhalte des Programms:<br />
T: +43 1 409 79 36-66<br />
E: karin.auer@sympos.at<br />
• Übergeordnete Rahmenbedingungen<br />
• Ausgliederungen <strong>und</strong> ihre Folgen<br />
• Workshop - „Smart Cities and Regions“<br />
• Umgesetzte Beispiele <strong>und</strong> ihre Wirkungen für Folgeprojekte<br />
• Lebenszyklus, Kontrolle <strong>und</strong> Beihilfen<br />
• Podiumsdiskussion „Zukunft <strong>und</strong> Lösungen“<br />
• Wirtschaftspolitische <strong>und</strong> steuerrechtliche Betrachtung<br />
• Stabile Finanzen auf allen Ebenen des Staates<br />
• Podiumsdiskussion „Partnerschaft mit Zukunft“<br />
Unter der<br />
Schirmherrschaft<br />
Österreichischer<br />
Städteb<strong>und</strong><br />
Initiatorengruppe<br />
Leasing<br />
Foto: S+B
Überblick<br />
BRANCHE HINTEGRUND XXX<br />
ExkluSiv <strong>und</strong><br />
noCh ExkluSivEr<br />
Die Wiener Nobelbezirke <strong>und</strong> das Tiroler Unterland<br />
sind erneut die Sieger beim Ranking der exklusivsten<br />
Wohnregionen, das Dr. Max Huber Realbüro durchgeführt<br />
hat. Mit Durchschnittspreisen für gehobene Lagen zwischen<br />
15 <strong>und</strong> 17 Euro pro Quadratmeter <strong>und</strong> Monat für <strong>eine</strong> 100 m 2<br />
große, bezugsfertige Wohnung führt das Tiroler Unterland<br />
mit den Hauptorten Reith, Kitzbühel <strong>und</strong> Kirchberg das<br />
Mietranking der Regionen an. Die drei Wiener Bezirke Innere<br />
Stadt, Döbling <strong>und</strong> Hietzing kommen auf <strong>eine</strong>n Durchschnittspreis<br />
zwischen 11,73 Euro <strong>und</strong> 14,60 Euro pro Quadratmeter.<br />
Stark aufgeholt hat im Vergleich zu den Vorjahren<br />
die Region Rheintal <strong>und</strong> Bodenseegebiet: In exklusiven<br />
Wohnlagen ist hier mit Quadratmeterpreisen zwischen neun<br />
<strong>und</strong> elf Euro zu rechnen.<br />
Und wo befinden sich die exklusivsten Eigentumswohnungen<br />
<strong>Österreichs</strong>? In dieser Kategorie hat der Bezirk Innere<br />
Stadt Wien (Quadratmeterpreise von 8.000 bis 14.000 Euro)<br />
vor Kitzbühel (7.100 bis 12.000 Euro) <strong>und</strong> Attersee (4.000 bis<br />
10.000 Euro) knapp die Nase vorne. Die Plätze vier <strong>und</strong> fünf<br />
gehen auch hier an das Tiroler Unterland: Reith <strong>und</strong> Kirchberg.<br />
Wer dann immer noch Geld übrig hat, sollte sich doch<br />
endlich <strong>eine</strong> Ferienimmobilie zulegen. Immerhin 61 Prozent<br />
aller Befragten <strong>eine</strong>r Umfrage von Immobilien.net können<br />
sich die Anschaffung <strong>eine</strong>r Ferienimmobilie in <strong>eine</strong>r österreichischen<br />
Wintersportregion vorstellen, knapp jeder Zehnte<br />
Foto: lenikus<br />
neues designhotel<br />
in Wiener innenstadt<br />
Im Januar 2011 begann der Bau des ersten Designhotels<br />
der Unternehmensgruppe Lenikus. Dieses <strong>wird</strong> an<br />
der Ecke Kramergasse <strong>und</strong> Lichtensteg <strong>und</strong> damit in bester<br />
Innenstadtlage – zwischen Hoher Markt <strong>und</strong> Lugeck, in unmittelbarer<br />
Nähe des Stephansdoms – entstehen. Nach <strong>eine</strong>r<br />
14-monatigen Bauphase ist die Eröffnung für Anfang 2012<br />
geplant. Einzigartig am Projekt mit Gesamtinvestitionskosten<br />
von r<strong>und</strong> elf Millionen Euro ist, dass sich Design <strong>und</strong><br />
Niedrigenergie symbiotisch miteinander verbinden.<br />
Es handelt sich um ein Niedrigenergiehaus Typ A mit <strong>eine</strong>m<br />
Heizwärmebedarf von weniger als 25 kWh/m²a <strong>und</strong> <strong>eine</strong>m<br />
außeninduzierten Kühlbedarf von weniger als 0,33 kWh/<br />
m³a. Die Heizung <strong>und</strong> die Kühlung des Gebäudes erfolgen<br />
über <strong>eine</strong>n Gr<strong>und</strong>wasserbrunnen <strong>und</strong> <strong>eine</strong> mechanische<br />
Lüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung aus der<br />
Abluft, die Vorwärmung des Warmwassers über die Wärmepumpe<br />
bzw. die Erhitzung im Heizkreislauf, wobei die<br />
Spitzenlastabdeckung über die Fernwärme realisiert <strong>wird</strong>.<br />
ist bereits stolzer Eigentümer. Die Größe des Ferienobjekts<br />
<strong>wird</strong> mit 50 bis 80 m 2 Wohnfläche angestrebt. Dabei sollte die<br />
Anschaffung zur persönlichen Erholung mehrheitlich nicht<br />
150.000 Euro übersteigen.<br />
Die können dann wohl nichts in St. Moritz erwerben. Für<br />
Einfamilienhäuser <strong>und</strong> Villen werden im Schweizer Luxusort<br />
Preise von bis zu 23,5 Millionen Euro erzielt, berichtet Engel<br />
& Völkers. Die Preise je Quadratmeter Wohnfläche erreichen<br />
Spitzenwerte von bis zu 47.000 Euro.<br />
Am exklusivsten: Unfassbare 47.000 euro kostet der Quadratmeter<br />
in St. Moritz am Suvretta-Hang.<br />
Foto: engel & völkers<br />
m Herzen des zehnten Bezirks, dort wo früher Zuckerl<br />
<strong>und</strong> Schokoladeköstlichkeiten der Wiener Traditionsfi rma<br />
Heller vom Band liefen, entsteht auf 18.000 m2 I der „Heller Park“. Der einzigartige Standort, der von<br />
Davidgasse, Inzersdorfer Straße, Gußriegelstraße <strong>und</strong> Bernhardtstalgasse<br />
umschlossen <strong>wird</strong>, <strong>wird</strong> von der BUWOG zu <strong>eine</strong>m Quartier<br />
mit einzigartigem Charakter entwickelt.<br />
Individuell konzipierte Gebäudekonzepte<br />
Vier renommierte Architektenteams haben im Heller Park auf 5<br />
Bauteile unterschiedliche Konzepte realisiert. Gleichzeitig wurde<br />
das alte Backstein-Fabriksgebäude, das zu den bedeutensten<br />
Industriedenkmälern Wiens zählt, umfassend saniert <strong>und</strong> auf<br />
den neuesten Stand der Technik gebracht. In diesem Altgebäude<br />
entstehen Bürolofts, die besonders für Kreativberufe geschaffen<br />
sind, sowie ein Pfl egehaus.<br />
R<strong>und</strong> um diesen zentralen Baukörper wurden von den Architektenteams<br />
die weiteren Gebäude geplant, dabei wurde besonders darauf<br />
geachtet, die einzelnen Bauteile nicht linear aneinanderzureihen,<br />
sondern individuell zu gruppieren.<br />
Leben <strong>und</strong> Arbeiten im Heller Park<br />
Schon vor Projektstart war für den Projektbetreiber BUWOG das<br />
Ziel klar defi niert: Der Heller Park soll ein kommunikativer, offener<br />
Ort zum Leben <strong>und</strong> Arbeiten werden. Dies <strong>wird</strong>, knapp vor der<br />
Baufertigstellung im Sommer 2011, deutlich sichtbar: Zahlreiche<br />
Grünfl ächen <strong>und</strong> Promenaden durchspannen das Areal, Spielfl ächen<br />
werden geschaffen, Gemeinschaftsräume entstehen <strong>und</strong> ein<br />
Großteil der 239 Wohnungen in Eigentum <strong>und</strong> Miete verfügen über<br />
Loggien, Veranden, Balkone oder Terrassen. Zukünftigen Bewohnern<br />
VON DER ZUCKERLFABRIK<br />
ZUM WOHNTRAUM<br />
BUWOG realisiert den Heller Park.<br />
des Heller Park stehen auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte<br />
Miet- <strong>und</strong> Eigentumskonzepte zur Verfügung: Geförderte Miet- <strong>und</strong><br />
Eigentumswohnungen sowie freifi nanziertes Eigentum. Ein Augenmerk<br />
galt bei der Entwicklung des Heller Park auch der Nachhaltigkeit:<br />
Im Bauteil C entsteht ein Passivhaus mit 87 Wohnungen<br />
<strong>und</strong> <strong>eine</strong>m Supermarkt. Ausreichende Parkmöglichkeiten direkt im<br />
Heller Park bietet <strong>eine</strong> Tiefgarage.<br />
Infrastruktur in unmittelbarer Nähe<br />
Der Heller Park besticht auch durch s<strong>eine</strong> optimale Infrastruktur.<br />
Zwei Nahversorger sind bereits fi x im Heller Park selbst berücksichtigt,<br />
zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe<br />
ergänzen das Angebot. In der nahen Umgebung (unter 10 Gehminuten)<br />
des Heller Park befi nden sich außerdem zahlreiche Schulen<br />
<strong>und</strong> Kindergärten. Öffentlich ist der Heller Park mit den Autobuslinien<br />
7A <strong>und</strong> 65A, den Straßenbahnlinien 1 <strong>und</strong> 6, der U1 <strong>und</strong> der<br />
S-Bahn (Matzleinsdorfer Platz) erreichbar.<br />
LERNEN SIE DEN HELLER PARK KENNEN!<br />
TAGE DER OFFENEN TÜR AM 25. UND 26. MÄRZ 2011,<br />
VON 9 BIS 15 UHR<br />
- Besichtigung <strong>eine</strong>r Musterwohnung<br />
- Projektbesichtigung<br />
- Beratung direkt vor Ort<br />
Nähere Informationen erhalten Sie unter:<br />
www.hellerpark.at | www.buwog.at | 01/878 28-1111<br />
12 immobilien Magazin 03 |11 1 Immobilien Magazin 04|10<br />
03 |11 immobilien Magazin 13<br />
Fotos: BUWOG
Überblick<br />
BRANCHE<br />
aSamEr vErkauFt<br />
WiEnErWald<br />
Nein, nicht den ganzen Wienerwald, sondern ein Waldgebiet<br />
im Nordosten Wiens hat die zu Asamer gehörende<br />
GIP Projektentwicklungs GmbH (GIP) an die oberösterreichische<br />
Pilstl Holding verkauft. Die Familie Pilstl erwarb zuletzt<br />
die Hypo Alpe Adria-Anteile am Wiener Palais Equitable. Bei<br />
dem aktuellen Kauf handelt es sich um 140 Hektar Wald samt<br />
Eigenjagd <strong>und</strong> 50 Hektar Ackerland. Der östliche Speckgürtel<br />
Wiens bietet lukrative Möglichkeiten für langfristige Immobilieninvestitionen.<br />
Für die GIP bedeutet das Geschäft mit der<br />
Pilstl Holding auch <strong>eine</strong> Bereinigung ihres Portfolios. GIP-Geschäftsführer<br />
Stefan Hödl: „Wir haben mit diesem Paket fast<br />
unser gesamtes Grünland an den Mann gebracht. Damit verbleiben<br />
noch das gewidmete Bauland-Wohngebiet im Ausmaß<br />
von r<strong>und</strong> 35 Hektar <strong>und</strong> das ehemalige Flugfeld mit r<strong>und</strong><br />
100 Hektar in unserem Bestand. Über diese Flächen laufen bereits<br />
Verhandlungen mit potenziellen Käufern.“ Die GIP gehört<br />
zur Asamer Gruppe <strong>und</strong> dem Raiffeisenverband Salzburg.<br />
In Kooperation mit der BIG, der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien<br />
<strong>und</strong> ecoplus <strong>wird</strong> in den Gemeinden Strasshof an der Nordbahn<br />
<strong>und</strong> Markgrafneusiedl (beide im Bezirk Gänserndorf) <strong>Österreichs</strong><br />
flächenmäßig <strong>größte</strong>s Immobilienprojekt entwickelt.<br />
offene immo-Fonds<br />
nur noch für Privatk<strong>und</strong>en<br />
Die DekaBank erwartet, dass die klassischen offenen Immobilienfonds<br />
künftig wieder zu <strong>eine</strong>m r<strong>eine</strong>n Privatk<strong>und</strong>enprodukt<br />
werden. Institutionelle Anleger werden sich<br />
auf speziell nach ihren Bedürfnissen ausgerichtete Fonds konzentrieren.<br />
„Die Marktbedingungen im Jahr 2010 haben die<br />
Schwachpunkte von einigen offenen Immobilienfonds schonungslos<br />
aufgedeckt. Die Zahl der Anbieter von klassischen<br />
Retailprodukten <strong>wird</strong> sich auf <strong>eine</strong> einstellige Ziffer reduzieren“,<br />
sagt Matthias Danne, Immobilienvorstand der Deka-<br />
Bank beim „Deka Immobilien Dinner“. Offene Immobilienfonds<br />
kehrten nun zu den Rahmenbedingungen zurück,<br />
unter denen sich das Produkt lange Zeit bewährte.<br />
Foto: iStock<br />
Blitzaktion:<br />
87 millionen Euro eingesammelt<br />
So schnell kann’s gehen. Die IVG hat bei alten <strong>und</strong> neuen<br />
Investoren in <strong>eine</strong>r Blitzaktion 86,9 Millionen Euro<br />
zum Schuldenabbau <strong>und</strong> zur Finanzierung <strong>eine</strong>s Parkhauses<br />
eingesammelt. Die Aktien aus der raschen Kapitalerhöhung<br />
um zehn Prozent wurden binnen weniger St<strong>und</strong>en platziert<br />
<strong>und</strong> zu 6,90 Euro zugeteilt. Damit musste das Unternehmen<br />
nur <strong>eine</strong>n Abschlag von weniger als fünf Prozent zum Vortages-Schlusskurs<br />
hinnehmen.<br />
Analysten begrüßten den Schritt, weil er bei der Lösung der<br />
Refinanzierungsprobleme der IVG helfen könne. Das Unternehmen<br />
will sich frühzeitig um die Verlängerung <strong>eine</strong>s<br />
950 Millionen Euro schweren Kredits kümmern, der im kommenden<br />
Jahr ausläuft. Der Plan: Ein Teil <strong>wird</strong> mit zwei Drittel<br />
des Emissionserlöses außer der Reihe getilgt, Immobilienverkäufe<br />
sollen das Volumen weiter reduzieren. Das verbleibende<br />
Darlehen will die IVG bis 2014 verlängern. Die restlichen<br />
30 Millionen Euro aus der Kapitalerhöhung will die IVG in<br />
ein neues Parkhaus mit 2.500 Plätzen für den Büro- <strong>und</strong> Hotelkomplex<br />
Squaire stecken, der den Fernbahnhof am Frankfurter<br />
Flughafen überspannt. Das insgesamt 65 Millionen<br />
Euro teure Parkhaus soll im Herbst eröffnet werden <strong>und</strong> die<br />
Auslastung von Squaire verbessern. Bei dem Milliardenprojekt<br />
waren die Kosten aus dem Ruder gelaufen.<br />
EkZ in österreich sind unproduktiv<br />
Größer heißt nicht unbedingt produktiver! Die österreichischen<br />
Einkaufszentren wachsen kontinuierlich.<br />
So sind im Zeitraum 2006 bis 2010 die 70 wichtigsten Shoppingcenter<br />
des Landes sowohl flächen- (plus fünf Prozent)<br />
als auch umsatzmäßig (plus neun Prozent) gewachsen. Gemessen<br />
jedoch an ihren Quadratmeterumsätzen konnten die<br />
untersuchten Objekte in Summe nur um knapp vier Prozent<br />
<strong>und</strong> damit unter der Inflation wachsen. Nur r<strong>und</strong> 30 der<br />
analysierten Objekte konnten in diesem Zeitraum ihre Flächenproduktivität<br />
um mehr als acht Prozent <strong>und</strong> damit auch<br />
inflationsbereinigt steigern. Das sind die Ergebnisse <strong>eine</strong>r<br />
Studie von RegioPlan.<br />
Foto: iStock<br />
immer mehr kosten<br />
in der nutzungsphase<br />
Lange Zeit geisterte diese Zahl durch Vorträge <strong>und</strong> Verkaufsgespräche,<br />
jetzt wurde sie in <strong>eine</strong>r umfassenden<br />
Untersuchung nochmals belegt: 90 Prozent der gesamten<br />
Lebenszykluskosten entfallen auf die Nutzungsphase – <strong>und</strong><br />
die Tendenz ist steigend. Die roterm<strong>und</strong>.ingenieure aus Höxter<br />
haben in Zusammenarbeit mit GEFMA, der Fachhochschule<br />
Münster, BayernFM <strong>und</strong> dem I.BGB (Institut für Baumanagement,<br />
Gebäudedatenmanagement <strong>und</strong> Bewertung)<br />
mehr als 2.800 Gebäude mit <strong>eine</strong>r Bruttogesamtfläche (BGF)<br />
von über 10,5 Millionen Quadratmeter ausgewertet. Seit Beginn<br />
des FM-Benchmarkings 2003 umfasst die Datenbank<br />
mehr als 35 Millionen Quadratmeter. Über alle erfassten <strong>und</strong><br />
ausgewerteten Gebäudetypen sind die Nutzungskoten im<br />
Vergleich zum Vorjahr zum Teil deutlich gestiegen.<br />
So betrug der Anstieg der Nutzungskosten für die Instandhaltung<br />
(Bürogebäude) gegenüber 2009 mehr als 40 Prozent<br />
– ein Indiz, dass wieder mehr in die Substanz der Gebäude investiert<br />
<strong>wird</strong> oder ein deutlicher Preisanstieg erfolgt ist. Dass<br />
bei zukünftigen Gebäudeplanungen <strong>und</strong> Projektentwicklun-<br />
gen die Nutzungs- <strong>und</strong> Lebenszykluskosten deutlich stärker<br />
beachtet werden müssen, zeigen die ausgewerteten Zahlen<br />
sehr eindrucksvoll: Die Nutzungskosten für die Gebäudetypen<br />
Büro, Industrie <strong>und</strong> Labor liegen pro Jahr deutlich über<br />
100 Euro/m² BGF. Mit Abstand die teuersten Gebäude sind<br />
hierbei die Krankenhäuser/Kliniken mit jährlich 236 Euro/<br />
m² BGF. Erstmals wurden unter dem Titel „fm-benchmarking<br />
goes green“ unter Nachhaltigkeitsaspekten zertifizierte Gebäude<br />
näher untersucht.<br />
Besonders spannend war die Frage, ob die zertifizierten<br />
Gebäude hinsichtlich ihrer Lebenszykluskosten besser abschneiden<br />
als nicht zertifizierte Gebäude. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
kann diese Aussage bestätigt werden: Zertifizierte Gebäude<br />
nehmen beim Primärenergiebedarf oft <strong>eine</strong> vordere Position<br />
ein. Interessant ist auch, dass zertifizierte Gebäude<br />
nicht wie oft befürchtet die in der Errichtung teureren<br />
Gebäude sein müssen. Allerdings zeigt sich auch, dass <strong>eine</strong><br />
Gebäude zertifizierung nicht zwangsläufig ein Garant für ein<br />
kostenoptimiertes Gebäude sein muss.<br />
14 immobilien Magazin 03 |11 03 |11 immobilien Magazin 15
HINTEGRUND XXX<br />
DIE „REAL VIENNA 2011“<br />
STARTET DURCH<br />
Zahlreiche renommierte Player der Immobilien<strong>branche</strong> haben ihre<br />
Teilnahme an der sechsten Ausgabe von 24. bis 26. Mai 2011 in der Messe<br />
Wien fi xiert. Die Vorbereitungen zur „Real Vienna 2011“ laufen national wie<br />
international auf Hochtouren.<br />
D<br />
ie „Real Vienna“, internationale Fachmesse für Gewerbe-<br />
<strong>und</strong> Industrieimmobilien mit besonderem<br />
Schwerpunkt auf die Länder in den CEE/SEE-Regionen<br />
(Zentral-, Südost- <strong>und</strong> Osteuropa), nimmt nun<br />
in der intensiven Vorbereitungsphase deutlich Fahrt auf. Für die<br />
sechste Ausgabe, die von 24. bis 26. Mai 2011 in der Messe Wien<br />
über die Bühne geht, haben dieser Tage einige Key Player aus der<br />
heimischen Immobilien<strong>branche</strong> ihre Teilnahme fi xiert. Neu an Bord<br />
der Ausstellerschaft für die „Real Vienna 2011“ sind unter anderen<br />
ÖRAG, S + B Gruppe AG, ÖBB Immobilien Management,<br />
Flughafen Wien, Drees & Sommer <strong>und</strong> PKF hotelexperts. „Alle Beteiligten<br />
an der ‚Real Vienna‘, Organisationsteam wie Aussteller,<br />
scharren bereits in den Startlöchern für die kommende Ausgabe im<br />
Mai“, schildert DI Matthias Limbeck, Geschäftsführer von Veranstalter<br />
Reed Exhibitions Messe Wien. „Durch die positiven Signale<br />
aus der heimischen Immobilien<strong>branche</strong> <strong>und</strong> unsere zusätzlich verstärkte<br />
internationale Vernetzung in den CEE-/SEE-Ländern haben<br />
die Vorbereitungen deutlich an Dynamik gewonnen. Die sechste<br />
‚Real Vienna‘ hat wichtige Signalwirkung <strong>und</strong> <strong>wird</strong> entscheidende<br />
Marktimpulse liefern.“<br />
Internationale Verstärkung zeigt Erfolg<br />
Erste Früchte trägt die enge Kooperation des Organisationsteams der<br />
Real Vienna mit den Kollegen von Reed MIDEM, die mit der MIPIM<br />
in Cannes die international führende <strong>und</strong> weltweit renommierteste<br />
Immobilienfachmesse organisieren. Das Ergebnis der Zusammenarbeit<br />
sind Kontakte zu internationalen Schwergewichten der Branche,<br />
etwa Knight Frank, Jones Lang Lasalle, DTZ oder Polnord. Zugleich<br />
werden neue Zugänge zu Regionen <strong>und</strong> ‚leading capitals‘ in CEE/<br />
SEE möglich. Das bestehende Sales-Partner-Netzwerk der „Real<br />
Vienna“ <strong>wird</strong> durch das internationale Netzwerk von Reed MIDEM<br />
in den CEE/SEE-Regionen, vor allem in Ungarn, Rumänien, Russland,<br />
Slowenien, Kroatien, Serbien, der Slowakei <strong>und</strong> der Ukraine<br />
verstärkt. Auch Polen <strong>und</strong> Tschechien werden bei der „Real Vienna<br />
1 Immobilien Magazin 04|10<br />
REAL VIENNA<br />
Die 6. Real Vienna 2011 fi ndet von 24. bis 26.<br />
Mai in der Messe Wien statt – internationale<br />
Unternehmen, Städte <strong>und</strong> Regionen präsentieren<br />
ihre spannendsten Projekte.<br />
2011“ wieder stark vertreten sein. Damit ist die „Real Vienna“ in<br />
der gezielten Aussteller- <strong>und</strong> Fachbesucheransprache international<br />
so breit aufgestellt wie noch nie zuvor. Zusätzlich steht jenes<br />
Team, das bei Reed MIDEM speziell Investoren betreut, dem „Real<br />
Vienna“-Organisationsteam auch bei der Umsetzung des „Investors<br />
Programme“ hilfreich zur Seite. R<strong>und</strong> 500 Top-Investoren, die Interesse<br />
haben, in CEE/SEE-Ländern <strong>und</strong> Regionen zu investieren,<br />
werden zum Messebesuch eingeladen.<br />
Vielversprechende Mischung aus Business <strong>und</strong> Networking<br />
Mit <strong>eine</strong>m klassischen Ausstellungsbereich, <strong>eine</strong>m umfangreichen<br />
Fach- <strong>und</strong> Rahmenprogramm <strong>und</strong> spannenden Themenschwerpunkten<br />
beleuchtet die „Real Vienna“ die neuesten Entwicklungen <strong>und</strong><br />
Trends in der Branche <strong>und</strong> bietet <strong>eine</strong>n unersetzbaren Mix aus Business,<br />
Erfahrungsaustausch, Networking <strong>und</strong> Socializing. Hochkarätige<br />
Experten aus der Immobilien<strong>branche</strong> treffen mit österreichischen<br />
<strong>und</strong> internationalen Ausstellern zusammen, die ihre aktuellen Immobilienprojekte<br />
präsentieren. Bei der „Real Vienna 2010“ konnten<br />
insgesamt mehr als 50.000 Leads (= erfolgreiche Kontaktanbahnungen)<br />
generiert werden. Zum hochwertigen Rahmen- <strong>und</strong> Fachprogramm<br />
der „Real Vienna 2011“ gehören in bewährter Weise die in<br />
Zusammenarbeit mit dem GEWINN-Verlag zusammengestellten <strong>und</strong><br />
organisierten „Property Talks“ mit aktuell relevanten Inhalten aus<br />
der Immobilien<strong>branche</strong>.<br />
Fachmesse für Gewerbeimmobilien <strong>und</strong><br />
Investment mit Fokus auf Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa<br />
24. bis 26. Mai 2011<br />
Messe Wien<br />
www.realvienna.at<br />
Foto: Reed Exhibitions Messe Wien/Ch. Husar<br />
WHERE THE NEW EUROPE IS BUILT.<br />
24 – 26 MAY 2011 MESSE WIEN, VIENNA<br />
WWW.REALVIENNA.COM<br />
In cooperation with:<br />
Supported by:<br />
REGISTER<br />
NOW
Überblick<br />
sErVICE<br />
Überblick Objekte<br />
managEr In moTIon<br />
Job gewechselt? Preise abgestaubt?<br />
Mega-Deal abgeschlossen?<br />
Informieren Sie uns über Ihren erfolg!<br />
Mail an heimo.rollett@imv-medien.at<br />
Die oberösterreichische DELTA – spezialisiert auf Architektur,<br />
Generalplanung, Baumanagement, EDV & IT – erhält<br />
neue Eigentümer. Realisiert wurde der Generationenwechsel<br />
in <strong>eine</strong>r langfristig geplanten Unternehmensnachfolge. Die<br />
Unternehmensgründer, Knut <strong>und</strong> Otmar Drugowitsch, übergaben<br />
mit Anfang 2011 ihre Eigentümeranteile an der DELTA<br />
Holding GmbH an ein neues achtköpfiges Führungsteam. Der<br />
langjährige Senior-Partner Wilhelm Gr<strong>eine</strong>r bleibt weiterhin<br />
Eigentümer <strong>und</strong> Geschäftsführer der DELTA Holding. Die<br />
neuen Eigentümer der DELTA Holding sind schon seit Jahren<br />
in den Tochtergesellschaften der Gruppe als Geschäftsführer<br />
tätig. Aufgerückt in die neue Eigentümer-Mannschaft sind (in<br />
alphabetischer Reihenfolge) David Gr<strong>eine</strong>r, Dieter Gr<strong>eine</strong>r,<br />
Arnold Koller, Wolfgang Kradischnig, Konrad Scheibl, Eric<br />
Stefanovic, Rudolf Stürzlinger.<br />
Thomas rEBErnIg-auErspErg, 38, hat per 1. Februar<br />
zusätzlich zur Leitung des Bereichs Facility<br />
Management bei T-Mobile auch das Facility Management<br />
von T-Systems übernommen. Rebernig-<br />
Auersperg ist damit für das gesamte T-Center,<br />
das Ges<strong>und</strong>heitsmanagement <strong>und</strong> den Fuhrpark<br />
beider Unternehmen verantwortlich.<br />
Neben dem klassischen Geschäftsbereich Forst/<br />
Holz gewinnt der Bereich Immobilien bei den<br />
Österreichischen B<strong>und</strong>esforsten (ÖBf) immer größere<br />
Bedeutung. Mit gErnoT sTrassEr, 40, übernimmt<br />
ein erfahrener Immobilienspezialist den<br />
zukünftigen Wachstumsbereich der B<strong>und</strong>esforste.<br />
18 immobilien magazin 03 |11<br />
TErmIn-TIpps<br />
Thomas hussl, 41, ist seit Kurzem bei der Firmengruppe<br />
Seeste für die Projektentwicklung <strong>und</strong><br />
Leitung von Großprojekten verantwortlich. Nach<br />
dem Bauingenieurstudium in Zürich war Thomas<br />
Hussl zehn Jahre bei der Strabag im Hochbau in<br />
Berlin <strong>und</strong> zuletzt als Niederlassungsleiter in der<br />
Slowakei operativ tätig.<br />
Seit kurzer Zeit <strong>wird</strong> das Property Management<br />
Team von CB Richard Ellis in Wien durch<br />
BarBara sprung, 25, verstärkt, die als selbstständige<br />
Objektbuchhalterin zum Immobiliendienstleister<br />
stieß. Barbara Sprung absolvierte<br />
ein Studium am FHWien-Studiengang Finanz-,<br />
Rechnungs- & Steuerwesen der WKW <strong>und</strong> startete<br />
ihre Karriere beim Aufzughersteller OTIS.<br />
BEnITa FErrEro-WaldnEr, 62, vormals EU-<br />
Kommissarin <strong>und</strong> Außenministerin von Österreich,<br />
wurde von den Gesellschaftern der Alpine<br />
Holding GmbH – FCC <strong>und</strong> Dietmar Aluta-Oltyan<br />
– in den Aufsichtsrat der Alpine Holding berufen.<br />
Derzeit ist Ferrero-Waldner im Aufsichtsrat der<br />
Münchner RE, <strong>eine</strong>r der <strong>größte</strong>n Rückversicherer,<br />
<strong>und</strong> Mitglied des Aufsichtsrates bei Architekt<br />
Norman Foster.<br />
13. Shopping center SympoSium<br />
Der heurige titel des beliebten events lautet:<br />
Diamonds are forever. Nur echte Werte haben bestand.<br />
Wann? 12. Mai 2011<br />
Wo? Aula der Wissenschaften, Wien<br />
kosten? € 430<br />
www.regioplan.eu<br />
conSenSe 2011<br />
Die Fachmesse für nachhaltiges bauen, Investieren<br />
<strong>und</strong> betreiben <strong>wird</strong> immer bedeutender <strong>und</strong> größer.<br />
Wann? 29. bis 30. juni 2011<br />
Wo? Messe Stuttgart<br />
kosten? € 320<br />
www.messe-stuttgart.de<br />
Fotos: Öbf Archiv, beigestellt<br />
IMMOBILIA<br />
DIE MESSE FÜR<br />
WOHNIMMOBILIEN<br />
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am 21. UnD 22. mai 2011<br />
sa 10–18 Uhr, sO 10–17 Uhr<br />
Eintritt FrEi<br />
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ÜBERBLicK<br />
Service<br />
immobilien & Steuern immobilienrecht<br />
Autor<br />
Franz Haimerl<br />
ist seit 1999 Partner bei LeitnerLeitner <strong>und</strong> Gründer des Wiener Büros. Er ist spezialisiert auf<br />
Real-Estate-Transaktionen für nationale <strong>und</strong> internationale Investoren (Tax Due Diligence, Steuerberatung<br />
<strong>und</strong> -gestaltung bei Transaktionen, Finanzierung <strong>und</strong> Post-Mergers). Des Weiteren berät<br />
er Bauunternehmen einschließlich gemeinnütziger Wohnbauträger.<br />
neue PraxiS der Finanzverwaltung bei leaSing<br />
Die steuerliche Zurechnung <strong>eine</strong>s Leasinggegenstandes<br />
zum Leasingnehmer oder Leasinggeber beinhaltet wesentliche<br />
steuerliche Konsequenzen. Dazu hat sich die Praxis<br />
der Finanzverwaltung für ab 1.1.2011 abgeschlossene Leasingverträge<br />
geändert. Die Änderung gilt gleichermaßen für<br />
immobilien-Leasingverträge.<br />
Die Einkommensteuerrichtlinien (Praxis der Finanzverwaltung)<br />
enthalten umfangreiche Aussagen zur Ausgestaltung<br />
von Leasingverträgen, die für die Zurechnung<br />
von Leasinggegenständen maßgebend sind. Diese wurden<br />
aktuell geändert, wodurch die Leasingwirtschaft<br />
Verträge ab 1.1.2011 im Einzelfall an die neue Verwaltungspraxis<br />
anpassen muss. Nur wenn Leasingverträge<br />
steuerlich als Mietverträge zu qualifizieren sind, <strong>wird</strong><br />
der Leasinggegenstand mit allen Konsequenzen dem<br />
Leasinggeber zugerechnet (z. B. Abschreibung, kein Veräußerungstatbestand),<br />
während die Leasingraten beim<br />
Leasingnehmer dem Gr<strong>und</strong>e nach steuerlich abzugsfähig<br />
sind. Bei Teil amortisationsverträgen sehen die Einkommensteuerrichtlinien<br />
bisher folgende Regelung vor:<br />
Das Leasinggut <strong>wird</strong> noch dem Leasinggeber zugerechnet,<br />
wenn bei voller Risikotragung des Leasingnehmers (Verwertungserlös<br />
geringer als kalkulierte Restamortisation)<br />
der Leasinggeber zumindest zu 25 Prozent am Verwer-<br />
tungsmehrerlös (Verwertungserlös höher als kalkulierte<br />
Restamortisation) beteiligt ist. Damit ist der Leasingvertrag<br />
steuerlich noch als Mietvertrag zu qualifizieren.<br />
Diese ungleiche Chancen/Risikoverteilung kann zu zivilrechtlichen<br />
Problemen führen (insbesondere KSchG). Es<br />
kann daher <strong>eine</strong> gleichteilige Risikoverteilung erforderlich<br />
sein. An das BMF wurde die Frage herangetragen, ob<br />
die Verwertungschance beim Leasinggeber von zumindest<br />
25 Prozent (siehe eben) zu 12,5 Prozent in das Verwertungsrisiko<br />
verschoben werden kann, ohne steuerlich<br />
<strong>eine</strong> Änderung der Zurechnung zum Leasingnehmer<br />
zu bewirken bzw. ist es für die steuerliche Zurechnung<br />
zum Leasinggeber ausreichend, wenn der Leasinggeber je<br />
12,5 Prozent Chance <strong>und</strong> Risiko trägt? Bei gleichteiliger<br />
Risikoaufteilung fordert die Finanzverwaltung nunmehr<br />
folgende Chancen/Risiko-Verteilung:<br />
Der Leasinggeber muss bei gleichteiliger Risikoverteilung<br />
zumindest 25 Prozent des Verwertungsrisikos tragen <strong>und</strong><br />
25 Prozent der Verwertungschance erhalten (<strong>und</strong> nicht<br />
etwa 12,5 Prozent von beiden), damit das Leasinggut weiterhin<br />
dem Leasinggeber zugerechnet <strong>und</strong> der Leasingvertrag<br />
als Mietvertrag qualifiziert <strong>wird</strong>.<br />
Bei einseitiger Risikoverteilung gilt die alte Verwaltungspraxis:<br />
Volle Verlusttragung beim Leasingnehmer <strong>und</strong><br />
25 Prozent Chancenbeteiligung beim Leasinggeber reicht<br />
für die steuerliche Zurechnung beim Leasinggeber aus.<br />
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20 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 21<br />
Die Autoren<br />
Gregor Famira & Johannes Hysek<br />
Rechtsanwälte der internationalen Anwaltssozietät CMS Reich-Rohrwig Hainz aus<br />
Österreich <strong>und</strong> CEE informieren Sie über rechtliche Neuerungen vor Ort. Gregor Famira<br />
(Bild li.) koordiniert alle Real-Estate-Agenden der Sozietät für CEE, Johannes Hysek<br />
(Bild re.) ist Experte für Immobilienrecht in Österreich.<br />
KÜndigung wegen verKauF der liegenSchaFt<br />
Reicht allgemein formuliert „Verkauf <strong>eine</strong>r Liegenschaft“<br />
als wichtiger Kündigungsgr<strong>und</strong> gemäß § 30<br />
Abs 2 Z 13 MRG? AUTOR: JOHANNES HySEk, WIEN<br />
Der OGH (OGH 13.10.2009, 1 Ob 180/09s) befasste sich<br />
mit der Frage, ob <strong>eine</strong> auf den vertraglich vereinbarten<br />
Kündigungsgr<strong>und</strong> „Verkauf der Liegenschaft“ gestützte<br />
Kündigung wirksam ist. Der Eigentümer <strong>eine</strong>r Liegenschaft,<br />
der das auf dem Gr<strong>und</strong>stück befindliche Haus<br />
vermietete, vereinbarte im Vertrag den Kündigungsgr<strong>und</strong><br />
„Verkauf der Liegenschaft“ (Anm: Mietvertrag wurde vor<br />
der MRN 2001 geschlossen, daher MRG anwendbar). Der<br />
Vermieter kündigte dann das Mietverhältnis gerichtlich<br />
auf, gestützt auf diesen Kündigungsgr<strong>und</strong>. Der OGH entschied,<br />
dass ein allgemein vereinbarter Kündigungsgr<strong>und</strong><br />
nicht ausreicht: Dieser muss bestimmt bezeichnet sein.<br />
Damit meint der OGH nicht, dass der Inhalt des beabsichtigten<br />
Kaufvertrages in den Bestandvertrag aufgenommen<br />
werden muss. Jene Tatsache, die <strong>eine</strong>n Kündigungsgr<strong>und</strong><br />
bilden soll, ist konkret im Mietvertrag anzuführen. Der<br />
Mieter muss nicht über den Inhalt <strong>eine</strong>s beabsichtigten<br />
Vertrags über den Verkauf der Liegenschaft informiert,<br />
sondern im Mietvertrag darüber aufgeklärt werden, welcher<br />
konkrete Umstand (z. B. ein ganz bestimmter Fall von<br />
Eigenbedarf) den Kündigungsgr<strong>und</strong> auslösen soll. Damit<br />
soll <strong>eine</strong> Umgehung der Kündigungsschutzbestimmungen<br />
nicht dadurch ermöglicht werden, dass im Mietvertrag<br />
der Verkauf der Liegenschaft als wichtiger Umstand für<br />
die Kündigung ohne besonderes Bedürfnis des Vermieters<br />
nach dieser Auflösungsmöglichkeit vereinbart <strong>wird</strong>.<br />
bulgarien: beSchleunigte enteignungen<br />
Gemäß der jüngsten, noch nicht veröffentlichten Novelle<br />
zum „Gesetz betreffend das kommunale Eigentum“<br />
<strong>wird</strong> das Enteignungsverfahren in Fällen vereinfacht, in denen<br />
die Enteignung <strong>eine</strong>s Gr<strong>und</strong>stücks der Realisierung <strong>eine</strong>s<br />
großen infrastrukturprojektes dient. Betreffend Projekte, die<br />
auf „Staatlichem Eigentum“ errichtet werden, gilt seit <strong>eine</strong>m<br />
Jahr Ähnliches. AUTOR: GREGOR FAMIRA, CEE<br />
Die Änderung bewirkt, dass künftig Gemeinden, die <strong>eine</strong><br />
solche Anlage errichten wollen, unmittelbar nach Zahlung<br />
der Ablöse das Gr<strong>und</strong>stück in Besitz nehmen dürfen,<br />
wenn für das Projekt schon <strong>eine</strong> Baugenehmigung erteilt<br />
worden ist. Die Enteigneten können weiterhin die Höhe<br />
der Ablöse anfechten, <strong>eine</strong> solche Anfechtung hemmt<br />
aber nicht mehr die Übertragung des Gr<strong>und</strong>stücks <strong>und</strong><br />
damit auch nicht die Fortführung des Projekts.<br />
Polen: beSSerStellungen FÜr hyPotheKenSchuldner<br />
Am 20.2.2011 sind zwei Neuerungen zum polnischen<br />
Gr<strong>und</strong>buchsgesetz, beide betreffend Hypotheken, in<br />
Kraft getreten. AUTOR: GREGOR FAMIRA, CEE<br />
Erstens <strong>wird</strong> es künftig möglich sein, forderungsentkleidete<br />
Hypotheken mit neuen Schulden wiederum bis zum<br />
Betrag der Hypothek „aufzufüllen“. Nachrangige Gläubiger<br />
haben kein Recht nachzurücken. Zweitens, <strong>und</strong> das<br />
<strong>wird</strong> insbesondere Banken nicht recht sein, hat künftig<br />
der Schuldner ein Recht darauf, dass <strong>eine</strong> Hypothek nach<br />
unten angepasst <strong>wird</strong>, wenn entweder ein entsprechender<br />
Teil der Schuld schon zurückgezahlt wurde oder <strong>eine</strong><br />
Schuld „exzessiv“ besichert ist. Es ist bislang in Polen wie<br />
auch überall sonst üblich, mit der Hypothek nicht nur die<br />
Schuld selbst, sondern auch allfällige Nebenkosten bei<br />
Nicht-Bezahlung zu bedecken. Die neue Regelung soll dies<br />
zu <strong>eine</strong>m gewissen Grad eindämmen. Welche Über-Besicherung<br />
„exzessiv“ ist, <strong>wird</strong> die Rechtsprechung weisen;<br />
bisher sind 130 bis 200 Prozent Besicherung im Rahmen<br />
des Üblichen. In der Praxis könnte dies den Markt für zweitrangige<br />
Hypotheken etwas ankurbeln, weil nun erstmals<br />
die Möglichkeit besteht, bei höherrangigen Hypotheken<br />
„die Luft rauszulassen“ – jedenfalls <strong>wird</strong> der Darlehensgeber<br />
darauf bestehen. Bei erstrangigen Hypotheken ist mit<br />
„nervöserem“ Agieren der Geldgeber zu rechnen, wenn<br />
Zahlungen ausfallen, da notfalls nicht genug „Speck“ vorhanden<br />
ist, um (Neben-)Kosten zu begleichen.
Überblick<br />
INVESTMENT<br />
IMMo-AKTIENChECK DIE ANAlySE<br />
ATrIuM<br />
5,5<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11 Feb 11<br />
CoNwErT<br />
12,5<br />
12,0<br />
11,5<br />
11,0<br />
10,5<br />
10,0<br />
9,5<br />
9,0<br />
8,5<br />
8,0<br />
7,5<br />
7,0<br />
S IMMo<br />
5,8<br />
5,6<br />
5,4<br />
5,2<br />
5,0<br />
4,8<br />
4,6<br />
4,4<br />
4,2<br />
4,0<br />
Atrium European Real Estate Ltd. (AT Listing) Austria ATX Fixed (Rebased)<br />
7,5<br />
conwert Immobilien Invest AG Austria ATX Fixed (Rebased)<br />
Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11 Feb 11<br />
Sparkassen Immobilien AG (AT Listing) Austria ATX Fixed (Rebased)<br />
Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11 Feb 11<br />
Legende Charts: Kurse vom 15. Februar 2011. Kurs (rel): relativ zu RLOEST (Datastream). Quelle: Factset. Legende Kasten: Quelle: Erste Group Schätzungen, Factset<br />
5,5<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
12,5<br />
12,0<br />
11,5<br />
11,0<br />
10,5<br />
10,0<br />
9,5<br />
9,0<br />
8,5<br />
8,0<br />
7,0<br />
5,8<br />
5,6<br />
5,4<br />
5,2<br />
5,0<br />
4,8<br />
4,6<br />
4,4<br />
4,2<br />
4,0<br />
CA IMMo<br />
13,0<br />
12,0<br />
11,0<br />
10,0<br />
9,0<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
3,4<br />
3,2<br />
3,0<br />
2,8<br />
2,6<br />
2,4<br />
2,2<br />
2,0<br />
CA Immobilien Anlagen AG Austria ATX Fixed (Rebased)<br />
Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11 Feb 11<br />
IMMofINANz<br />
Immofinanz AG (AT Listing) Austria ATX Fixed (Rebased)<br />
Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11 Feb 11<br />
wArIMpEx<br />
2,80<br />
2,70<br />
2,60<br />
2,50<br />
2,40<br />
2,30<br />
2,20<br />
2,10<br />
2,00<br />
1,90<br />
1,80<br />
1,70<br />
1,80<br />
Warimpex Finanz- <strong>und</strong> Beteiligungs AG Austria ATX Fixed (Rebased)<br />
Jan 10 Feb 10 Mrz 10 Apr 10 Mai 10 Jun 10 Jul 10 Aug 10 Sep 10 Okt 10 Nov 10 Dez 10 Jan 11 Feb 11<br />
KGV K/Bw DIV.-rENDITE K/CAShflow<br />
2010e 2011e 2012e 2010e 2011e 2012e 2010e 2011e 2012e 2010e 2011e 2012e<br />
Atrium 18,4 18,4 17,7 0,78 0,75 0,72 2,6 % 3,0 % 3,4 % 21,0 17,5 16,4<br />
CA IMMo 41,3 14,5 9,0 0,68 0,66 0,62 0,0 % 1,5 % 2,3 % 60,9 21,6 16,9<br />
conwert 24,0 16,2 17,1 0,77 0,75 0,73 2,5 % 2,9 % 2,9 % 34,2 20,0 20,7<br />
Immofinanz 12,8 12,2 11,3 0,67 0,68 0,65 2,9 % 3,0 % 3,0 % 13,7 11,6 11,5<br />
S Immo nm 20,9 7,5 0,74 0,70 0,64 0,0 % 2,0 % 3,0 % 17,8 17,7 10,6<br />
warimpex 29,1 78,5 34,4 1,60 1,55 1,51 0,0 % 0,0 % 0,0 % 12,7 6,7 5,5<br />
Median 24,0 17,3 14,2 0,76 0,73 0,69 1,3 % 2,5 % 3,0 % 19,4 17,6 14,0<br />
13,0<br />
12,0<br />
11,0<br />
10,0<br />
9,0<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
3,4<br />
3,2<br />
3,0<br />
2,8<br />
2,6<br />
2,4<br />
2,2<br />
2,0<br />
2,80<br />
2,70<br />
2,60<br />
2,50<br />
2,40<br />
2,30<br />
2,20<br />
2,10<br />
2,00<br />
1,90<br />
1,70<br />
ErstE FrühlIngsbotEn von<br />
dEn WIEnEr Immo-aktIEn<br />
aUTOrin: MaRTina VaLEnTa – iMMObiLiEnaKTiEnanaLySTin DER ERSTE GROup<br />
Im Vorfeld der Berichtssaison im März tendierte der<br />
IATX im letzten Monat leicht nach oben, konnte den<br />
ATX jedoch nicht schlagen. Dem internationalen EPRA-<br />
Index war der IATX aber dennoch um <strong>eine</strong> Nasenlänge<br />
voraus. Die stärksten Titel am Wiener Kurszettel waren<br />
conwert <strong>und</strong> Warimpex. Nur S Immo <strong>und</strong> ECO schlossen mit<br />
negativen Vorzeichen.<br />
Die Immofinanz startete die Ausgabe <strong>eine</strong>r neuen Wandel-<br />
anleihe mit Laufzeit 2018 zur Refinanzierung der Wandelanleihen<br />
2014 <strong>und</strong> 2017. Die genauen Konditionen werden erst<br />
mit Ablauf der Angebotsfrist bekannt gegeben. Die Wandelanleihe<br />
soll mit Wandlungsrechten auf maximal r<strong>und</strong> 125 Millionen<br />
Aktien verb<strong>und</strong>en sein, wovon der Großteil aus eigenen<br />
Aktien stammen <strong>wird</strong> (Rückkaufprogramm bis 12. April). Bestehende<br />
Aktionäre erhalten Bezugsrechte im Verhältnis 23:3,<br />
wobei jedoch kein Bezugsrechtshandel vorgesehen ist. Die<br />
Zeichnungsfrist läuft bis einschließlich 2. März, die Anleihe<br />
soll mit Stichtag 8. März begeben werden. Eine erfolgreiche<br />
Platzierung in diesem Wirtschaftsjahr löst nicht nur die Refinanzierungsfrage<br />
2012, sondern ist auch Voraussetzung für die<br />
erstmalige Ausschüttung <strong>eine</strong>r Dividende von 0,10 Euro.<br />
Die Unicredit erhöhte ihren Anteil an der CA Immo um r<strong>und</strong><br />
fünf Prozent auf 16,9 Prozent. Eigentlich hätte die Unicredit<br />
auf bis zu 30 Prozent aufstocken können. Der angebotene Preis<br />
von 12,35 Euro/Aktie lag r<strong>und</strong> ein Drittel unter dem Buchwert<br />
von 2010 <strong>und</strong> wurde offensichtlich vom Markt als nicht attraktiv<br />
eingestuft. Es wurde k<strong>eine</strong> Nachfrist für das Angebot gesetzt<br />
<strong>und</strong> wir erwarten uns k<strong>eine</strong> Nachbesserung des Kaufpreises.<br />
Für die Aktie <strong>wird</strong> sich dadurch nicht viel ändern, der Streubesitz<br />
sinkt um die angekaufte Stückzahl auf 83,1 Prozent.<br />
Der neue conwert CEO, Volker Riebel, präsentierte in <strong>eine</strong>r Antrittspressekonferenz<br />
s<strong>eine</strong> strategischen Zielsetzungen. Oberste<br />
Priorität hat die Annäherung des Aktienkurses an den NAV.<br />
Weiters will er die Transparenz erhöhen <strong>und</strong> die Ertragskraft<br />
steigern. Für heuer sind Investitionen von r<strong>und</strong> 200 Millionen<br />
Euro geplant. Ein Großteil davon <strong>wird</strong> nach Deutschland fließen,<br />
da der Markt größeres Potenzial bietet als Wiener Zinshäuser.<br />
Auch die Verkaufspipeline ist prall gefüllt, wovon ein<br />
Großteil aus dem ECO-Portfolio stammt. Aktionäre können<br />
sich auch auf <strong>eine</strong> Dividende von zumindest 0,25 Euro freuen,<br />
eventuell sogar darüber. Kursstützend wirken sich derzeit auch<br />
das bis Mitte 2011 laufende Aktienrückkaufprogramm <strong>und</strong> Zukäufe<br />
des <strong>größte</strong>n Anteilseigners Petrus Advisers aus.<br />
Bei der S Immo läuft aktuell das Rückkaufprogramm für die<br />
S IMMO INVEST Genusssch<strong>eine</strong> bis 8. April 2011. In diesem<br />
Zusammenhang kann die Gesellschaft bis zu fünf Prozent der<br />
Genusssch<strong>eine</strong>, also max. 161.244 Stück, über die Börse zurückkaufen.<br />
Die Gesellschaft behält sich vor, zurückgekaufte<br />
Genusssch<strong>eine</strong> zur Gänze oder teilweise einzuziehen. Der<br />
Rückkaufkurs ist mit maximal 72,67 Euro je Genussschein begrenzt.<br />
Ein Rückkaufprogramm ist aus unserer Sicht ein sehr<br />
sinnvolles Instrument, da dieser Genussschein aktuell unter<br />
dem ausgewiesenen Rückzahlungswert notiert <strong>und</strong> damit mit<br />
jedem rückgekauften Schein ein Gewinn realisiert werden<br />
kann. Die bekannt gegebene Höhe von fünf Prozent ist allerdings<br />
aus unserer Sicht wenig, vor allem weil die Strategie bezüglich<br />
der verbleibenden 95 Prozent nach wie vor offen ist.<br />
Mit der nächsten Indexanpassung des ATX im März werden<br />
höchstwahrscheinlich erstmals auch drei Immo-Werte (Immofinanz,<br />
conwert <strong>und</strong> CA Immo) in den Leitindex aufgenommen<br />
werden. Dies sollte sich positiv auf die Handelsumsätze<br />
der aufgenommenen Aktien auswirken. Die Berichtssaison der<br />
Wiener Immobilienwerte <strong>wird</strong> am 10. März von der CA Immo<br />
eröffnet. In <strong>eine</strong>m sich weiter verbessernden wirtschaftlichen<br />
Umfeld mit nach wie vor niedrigen Zinsen erwarten wir uns<br />
gr<strong>und</strong>legend positive Ausblicke seitens der Unternehmen. Gepaart<br />
mit <strong>eine</strong>r weiterhin niedrigen Bewertung mit Abschlägen<br />
von r<strong>und</strong> 30 Prozent auf die Buchwerte sehen wir weiteres<br />
Aufwärtspotenzial für die Immo-Aktien im Laufe des Jahres.<br />
22 immobilien Magazin 03 |11 03 |11 immobilien Magazin 23
Überblick<br />
INVESTMENT<br />
Geld verdienen mit<br />
Ossi-WOhnunGen<br />
es geht weiter: Nach berlin <strong>und</strong> Prag soll investment-interessierten<br />
nun Ostdeutschland schmackhaft gemacht werden.<br />
Premium immobilien glaubt jedenfalls an den Markt <strong>und</strong> bietet ein<br />
eigenes Produkt an. AUTOr: Heimo Rollett<br />
Wobei: Ganz so neu ist der Markt für die Gesellschaft nicht.<br />
„Bereits seit 2004 setzen wir mit lokalen Experten auf diesen<br />
attraktiven Markt“, meint Hannes Schöckler, Vorstand der<br />
Premium Immobilien AG. Ostdeutschland habe sich zu <strong>eine</strong>m<br />
wettbewerbsfähigen Industriestandort entwickelt, der besser<br />
ist als sein Image. Thomas Gindele, Hauptgeschäftsführer der<br />
Deutschen Handelskammer in Österreich: „Ostdeutschlands<br />
Engagement in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, kompetitive Personal-<br />
<strong>und</strong> Kapitalkosten sowie attraktive Förderprogramme<br />
schaffen exzellente Rahmenbedingungen für die Wirtschaft.<br />
Vor allem das Angebot an gut qualifizierten Fachkräften bietet<br />
hervorragende Perspektiven auch für Immobilienprodukte.“<br />
Dass Betriebe aber auch wieder rasch abziehen, wenn woanders<br />
bessere Produktionsbedingungen vorgef<strong>und</strong>en werden,<br />
steht freilich auf <strong>eine</strong>m anderen Blatt Papier.<br />
Niedrige Bewertungen <strong>und</strong> günstige Mieten verheißen für Anleger<br />
in Immobilien allerdings gute Aussichten. Mietrenditen<br />
von nahezu zehn Prozent machen den Wohnungsmarkt derzeit<br />
zu <strong>eine</strong>m der interessantesten weltweit, verspricht Premium<br />
<strong>und</strong> bewirbt damit sein neues Produkt: Beteiligungen an <strong>eine</strong>m<br />
Wohnimmobilien-Portfolio, bestehend aus 22 gut vermieteten<br />
Immobilien in sechs deutschen Groß- <strong>und</strong> Landeshauptstädten.<br />
Abgewickelt <strong>wird</strong> das Projekt „Wohnportfolio D22“ durch<br />
die ECHO Immobilien Entwicklung GmbH, ein 100-prozentiges<br />
Tochterunternehmen der Premium Immobilien AG mit<br />
FoNdS-ChECk<br />
oFFENE IMMobIlIENFoNdS<br />
24 immobilien Magazin 03 |11<br />
Fondsvolumen<br />
(Mio. €)<br />
Sitz in Berlin. Sie versteht sich als Full-Service-Anbieter. Die<br />
langjährige Erfahrung auf dem deutschen Markt reicht von der<br />
gewissenhaften Liegenschaftsauswahl über die Durchführung<br />
der Wirtschaftlichkeitsberechnung <strong>und</strong> die Bewertung der<br />
Werthaltigkeit bis hin zur Verwaltung der Objekte. Damit sei<br />
die gute Auswahl rentabler Objekte genauso gewährleistet wie<br />
die umfassende Durchführung aller Hausverwaltungsagenden<br />
sowie die Mieterbetreuung.<br />
Ab 50.000 Euro kann man sich beteiligen, das Ganze funktioniere<br />
wie ein geschlossener Fonds, heißt es in der Pressestelle, bloß<br />
dürfe er sich als solcher aufgr<strong>und</strong> <strong>eine</strong>s anderen rechtlichen<br />
Status nicht bezeichnen. Das Portfolio hat <strong>eine</strong>n Wert von 11,5<br />
Millionen Euro <strong>und</strong> <strong>eine</strong>n Vermietungsgrad von 90,5 Prozent.<br />
Die prognostizierte Ausschüttung beträgt jährlich 5,5 Prozent<br />
bis 7,5 Prozent netto, prognostizierte Durchschnittsrendite:<br />
8,3 Prozent netto pro Jahr. Geplante Laufzeit: zehn Jahre.<br />
Real Invest Austria 1.521,32 2003 3,00 0,90 1,01 2,80 3,32 3,85 www.realinvest.at<br />
Real Invest Europe 37,05 2007 3,50 1,50 2,24 –12,83 –9,83 www.realinvest.at<br />
Erste Immobilienfonds 183,52 2008 3,50 1,40 1,14 3,63 www.ersteimmobilien.at<br />
Immofonds 1 224,85 2004 3,25 1,00 1,44 4,77 1,66 2,67 www.immokag.at<br />
Raiffeisen-Immobilienfonds 337,84 2004 3,50 1,15 1,20 3,14 –1,31 0,92 www.raiffeisen.at<br />
SemperReal Estate 103,15 2004 3,00 1,80 1,09 4,84 2,54 3,75 www.semperconstantia.at<br />
legende: teR: Die total expense Ratio gibt die zusätzlich zu dem Ausgabeaufschlag anfallenden Verwaltungskosten des Fonds an.<br />
Fondsbeginn<br />
Ausgabeaufschlag<br />
Verwaltungsgebühr<br />
TER<br />
1 Jahr<br />
3 Jahre<br />
5 Jahre<br />
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11 Immobilien Magazin 11 | 2010<br />
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11 | 2010<br />
Wien, Wien, nicht du allein! – der große<br />
Überblick über die Immobilienmärkte der<br />
B<strong>und</strong>esländer.<br />
10<br />
NUMMER<br />
11<br />
Wer in der Branche welche Kunstwerke<br />
im Büro hängen hat – <strong>und</strong> wer sie sogar<br />
zu Hause hortet.<br />
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Unkonventionelle Künstler <strong>und</strong><br />
spektakuläre Ästhetik katapultieren das<br />
Andel‘s in Polen in die oberste Liga.<br />
Wie zwei Menschen <strong>eine</strong> leere Insel<br />
zum teuersten Urlaubs-Hotspot der Welt<br />
entwickelten.<br />
07 | 2010<br />
NUMMER<br />
07<br />
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alles ist grün, alles nachhaltig. Was bleibt nach dem hype?<br />
Futurama<br />
44 Tonnen Plastikmüll treiben im Pazifik.<br />
Daraus soll nun <strong>eine</strong> künstliche Insel mit<br />
10.000 Quadratmeter entstehen.<br />
schnÄPPchenjagd<br />
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Flatrate<br />
Eine Pauschale für Betriebskosten<br />
könnte Betreiber von Einkaufszentren zu<br />
ökologischen Innovationen animieren.<br />
Auf nach Krisenland! In allen mediterranen<br />
Ländern gibt es Notverkäufe. Aus zahlen<br />
tun sie sich aber meistens nicht.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
10 | 2010<br />
NUMMER<br />
10<br />
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Flächen<br />
Freiheit statt Legebatterien: Ein Wiener<br />
Büro zeigt <strong>eine</strong>n Ausweg aus dem Wahn<br />
der Flächenoptimierung.
EINLEITUNG THEMA<br />
Wie w<strong>und</strong>erbar! Die Nachrichtenlage in der<br />
<strong>digital</strong>en Industrie ist so dicht, da gibt es<br />
immer was Neues! Haben Sie etwa schon<br />
von der neuesten iPhone-App gehört?<br />
Reuevolle Sünder können jetzt auch unterwegs<br />
ihr Gewissen erleichtern, indem sie ihre Verfehlungen<br />
mittels Beicht-App gestehen.<br />
Zugegeben, das ist nicht die wichtigste Erfindung seit der Abschaffung<br />
des Viertel-Telefons. Hilfreicher für den Alltag ist da<br />
vielleicht die App-Idee von Ikea <strong>und</strong> Praktiker. Die User können<br />
ein Möbelstück aus dem Katalog auswählen <strong>und</strong> im Raum (der<br />
ja mittels Kamera auf dem Display angezeigt <strong>wird</strong>) platzieren.<br />
So lässt sich rasch erkennen, ob das gute Stück adrett im Wohnzimmer<br />
glänzt oder gar nicht reinpasst.<br />
iEigentum ist <strong>eine</strong> neue iPhone- <strong>und</strong> Android-App aus Österreich,<br />
die <strong>eine</strong> kostengünstige Eigentümerbestimmung von<br />
Gr<strong>und</strong>stücken über die GPS-Koordinaten ermöglicht. GPS deshalb,<br />
weil in vielen Gegenden kaum oder k<strong>eine</strong> Anhaltspunkte<br />
zur Abfrage im Gr<strong>und</strong>buch zur Verfügung stehen.<br />
Und dann gibt es natürlich noch Apps, die das Haus steuern<br />
können. Damit die Waschmaschine von der Liege im Garten<br />
aus gestartet werden kann – dann, wenn der Strom am<br />
günstigsten ist. Oder damit die ängstliche Gattin mittels über<br />
das Smartphone steuerbare Überwachungskameras feststellen<br />
kann, dass die Fenster auch alle zu sind. Da kann man dann<br />
auch gleich im System die Heizung programmieren, damit es<br />
26 Immobilien Magazin 03 |11<br />
Immer was Neues<br />
AUTOR: HEIMO ROLLETT<br />
schön warm ist, wenn man zurückkommt. R<strong>und</strong> 40.000 Euro<br />
kostet das dafür nötige BUS-System <strong>und</strong> die Software (Seite 34)<br />
in <strong>eine</strong>m 500-m 2 -Haushalt. Hoffentlich klappt dann alles auch<br />
so, wie sich die Käufer das vorgestellt haben.<br />
Bei der mit Preisen überhäuften EnergyBase in Wien war das<br />
augenscheinlich der Fall. Als sie geplant wurde, posaunten die<br />
Verantwortlichen hehre Ziele hinaus. Wir haben die Daten<br />
des tatsächlichen Betriebs mit den Versprechungen verglichen<br />
(Seite 40) – sie braucht noch weniger Energie als angenommen.<br />
Eine Erkenntnis der Erbauer lautet dennoch: Weniger<br />
Technik ist oft mehr.<br />
Manchmal reicht ja auch <strong>eine</strong> Akupunktur statt <strong>eine</strong>r Transplantation<br />
– bei der Einführung <strong>eine</strong>s CAFM-Systems zum Beispiel.<br />
Die vorhandene Software muss nur richtig genutzt werden (Seite<br />
48), genauso wie Makler nicht einfach nur h<strong>und</strong>erte Bilder ins<br />
Netz stellen können (wenn sie das überhaupt tun). „Die Technik<br />
treibt die Immobilie in <strong>eine</strong> totale Transparenz <strong>und</strong> Verortung“,<br />
weiß Michael Pisecky, der sich eingehend mit den Veränderungen<br />
der Makelei durch die Digitalisierung befasst (Seite 42).<br />
Privat hat er’s aber gar nicht so mit der Technik. Er twittert nicht,<br />
in facebook ist sein einziger Kontakt ein Mann, der den gleichen<br />
Nachnamen hat, selbst elektronische Musik mag er nicht. S<strong>eine</strong><br />
eigene Wohnung hat er damals weder übers Internet gef<strong>und</strong>en<br />
noch über <strong>eine</strong>n Makler! Sondern durch M<strong>und</strong>propaganda! Tsss,<br />
<strong>und</strong> das passiert dem Chef der (nach Re/Max) <strong>größte</strong>n Maklerorganisation.<br />
Na, wie gut, dass sein IT-Leiter ihm jetzt ein iPhone<br />
aufs Aug gedrückt hat – da kann er das rasch beichten …
HinteRgR<strong>und</strong> ObjektrepOrtage<br />
(F)liegendeR<br />
ToweR in ST. MARx<br />
„Man hätte das T-Center auch wirtschaftlicher planen können“,<br />
so Facility Manager Thomas Rebernig-Auersperg. Bewusst wurde<br />
aber auf moderne Architektur gesetzt. AutOR: MicHael Neubauer<br />
28 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 29<br />
Foto: WSe / Michael Hetzmannseder<br />
THEMA<br />
DIGITALISIERUNG<br />
das T-Center in St. Marx ist zweifellos ein<br />
städtebaulicher Blickfang. Schon von Weitem<br />
sticht <strong>eine</strong>m die außergewöhnliche Skyline des<br />
zwischen Rennweg, Südosttangente <strong>und</strong> den<br />
historischen Schlachthofhallen angesiedelten<br />
T-Center ins Auge. Das T-Center, so der planende Architekt<br />
Professor Günther Domenig, erinnere ihn an den Flügelschlag<br />
<strong>eine</strong>s Vogels. Ein wohlgemerkt teurer Flügelschlag: Mit r<strong>und</strong><br />
200 Millionen Euro Baukosten ist das T-Center <strong>Österreichs</strong> bisher<br />
teuerstes privates Bauvorhaben.
HinteRgR<strong>und</strong> ObjektrepOrtage<br />
„ IN DEN vERGANGENEN DREI jAHREN koNNTEN<br />
wIR DIE ERTRäGE AUS DEM BEREIcH<br />
UNTERvERMIETUNG UM 400 PRoZENT STEIGERN.“<br />
THoMAS REBERNIG-AUERSPERG,<br />
Facility MaNager t-MObile uNd t-SySteMS<br />
„Wir sind mit dem Gebäude voll <strong>und</strong> ganz zufrieden. Unsere<br />
hohen Erwartungen haben sich erfüllt“, meint Thomas Rebernig-Auersperg,<br />
der mit Anfang Februar neben s<strong>eine</strong>r bisherigen<br />
Funktion als Facility Manager von T-Mobile auch sämtliche<br />
„Haus-Agenden“ von T-Systems übernahm. Neben der Facility-<br />
Verantwortung für die 48 T-Mobile-Shops <strong>und</strong> acht Regionalzentren<br />
ist s<strong>eine</strong> Hauptaufgabe die Verwaltung des T-Centers<br />
an der Wiener Südosttangente mit <strong>eine</strong>r Fläche von mehr<br />
als 80.000 m 2 <strong>und</strong> über 2.000 Arbeitsplätzen. Von Anfang an<br />
waren die beiden Hauptmieter T-Systems <strong>und</strong> T-Mobile bei der<br />
Planung des T-Centers eingeb<strong>und</strong>en. „Eine der schwierigsten<br />
Vorgaben war, dass die Miete im neuen T-Center nicht die Miete<br />
im ehemaligen T-Mobile-Haus übersteigen durfte. Ziel war<br />
bei gleichen Kosten alle Standorte der beiden Unternehmen<br />
T-Mobile <strong>und</strong> T-Systems in ein Gebäude zusammenzufassen“,<br />
erinnert sich Rebernig-Auersperg. Diese Voraussetzung ließ<br />
das Planungsteam um Günther Domenig in erster Linie an ein<br />
Hochhaus denken: Ein Bürokomplex für 3.000 Mitarbeiter hätte<br />
ein Bauvolumen von r<strong>und</strong> 550.000 m 2 <strong>und</strong> <strong>eine</strong> Höhe von<br />
400 Meter ergeben – die doppelte Höhe des Millennium Tower.<br />
Nachdem sich dieses Turmkonzept am Standort St. Marx als<br />
nicht realisierbar erwies, wurde die Entscheidung getroffen,<br />
den Turm umzulegen <strong>und</strong> <strong>eine</strong>n horizontalen Riegel zu bauen,<br />
der auch in der Lage ist, den Niveauunterschied des Rennweges<br />
auszugleichen.<br />
Das T-Center setzt sich aus vier Körpern zusammen: Dem<br />
Sockelbereich, die öffentliche Zone auf Rennweg-Niveau, dem<br />
13-geschoßigen „Flügel“ <strong>und</strong> den „Fingern“, wobei sich die<br />
Mehrzahl der Büroflächen in dem als Skulptur ausgeformten<br />
„Flügel“ befindet. Die Hierarchie der beiden letztgenannten<br />
Bauteile „Flügel“ <strong>und</strong> „Finger“ lässt sich auch an deren Fassadengestaltung<br />
ablesen: Der „Flügel“ beginnt am Rennweg. Bis<br />
60 Meter Höhe empor glänzt er in Alu-Glas-Transparenz. Die<br />
„Finger“ wurden lediglich mit Fassadenplatten verkleidet.<br />
Das Erdgeschoß ist als transparenter Bauteil mit <strong>eine</strong>r Reihe<br />
von öffentlichen Durchgängen zum ehemaligen Schlachthofgelände<br />
gestaltet. Darüber sind im ersten Obergeschoß der<br />
eigentliche Haupteingang <strong>und</strong> das verglaste Foyer mit Sicherheitskontrollen,<br />
die große Haupttreppe <strong>und</strong> die Rolltreppen<br />
zur Verteilerebene. Das zweite Obergeschoß geht als verbindende<br />
Ebene durch das gesamte Objekt <strong>und</strong> ermöglicht den<br />
Zugang zu allen Kernen mit den Liftanlagen. Hier sind auch<br />
das Callcenter, ein großer Besprechungsraum, der intern auch<br />
als Kino bezeichnet <strong>wird</strong>, ein Veranstaltungssaal für 300 Personen,<br />
der auch extern vermietet <strong>wird</strong>, sowie ein Café untergebracht,<br />
das auch über <strong>eine</strong> Treppe von außen erreichbar ist.<br />
Erschlossen ist der 13-geschoßige Flügel über elf Liftsysteme,<br />
deren Konstruktion gleichzeitig als Primärtragstruktur fungiert.<br />
Die Ausstattung der Büros ist farblich in „Steinhaus-<br />
Domenig-Art“-Grau gehalten. Für angenehmes Raumklima<br />
sorgen Kühlbalken in den Decken <strong>und</strong> Sonnenschutzlamellen<br />
sowie Sonnenschutz aus Gewebe, sogenannte „Soltis Screens“.<br />
„Geheizt <strong>wird</strong> das gesamte Gebäude mit Fernwärme“, so Rebernig-Auersperg.<br />
Die anfänglich flexibel geplanten Sonnenschutzlamellen<br />
mussten letztlich aus Kostengründen fix montierten,<br />
horizontalen Lamellen weichen. Ausschließlich für das<br />
Vorstands-Besprechungszimmer am Dach wurde <strong>eine</strong> spezielle<br />
Jalousie entwickelt, die auf Seilen in zwei Ebenen läuft.<br />
Abgesehen von diesem speziellen Sonnenschutz wurde für<br />
die Vorstandsetage <strong>eine</strong> weitere Besonderheit entwickelt: Um<br />
von dort den Stephansdom bew<strong>und</strong>ern zu können, wurde auf<br />
Wunsch des damaligen Vorstandes dieser Büroteil als auskragendes<br />
„Aquarium“ im „Flügel“ des Centers ausgeführt. Leider<br />
hat damals k<strong>eine</strong>r auf das scheußliche Hochhaus im dritten<br />
Bezirk geachtet, das den Blick von der Vorstands-Auskragung<br />
auf die Innenstadt verschandelt.<br />
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Planung architektur consult Zt gmbH<br />
Auftraggeber MM liegenschaftsbesitz gmbH<br />
Auftragnehmer porr projekt <strong>und</strong> Hochbau ag<br />
<strong>und</strong> Wibeba<br />
Bauzeit jänner 2002 bis Sommer 2004<br />
Bruttogeschoßfläche 134.000 m 2<br />
Gr<strong>und</strong>stücksgröße 21.000 m 2<br />
Zahl der Geschoße fünf untergeschoße<br />
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30 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 31<br />
THEMA<br />
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BGf-Büronutzungen 97.000 m 2<br />
BGf-Geschäfte, Gastronomie etc. 8.000 m 2<br />
BGf-Garage 29.000 m 2<br />
Gesamtsumme BGf 134.000 m 2<br />
Stellplätze 844<br />
Umbauter Raum 470.000 m 3<br />
Daumen <strong>und</strong> Finger umfassen jeweils sechs Obergeschoße. Als<br />
Verbindungsbau dient im ersten Obergeschoß <strong>eine</strong> Eingangshalle<br />
mit Glasdach sowie Innenhöfe <strong>und</strong> Durchgänge <strong>und</strong> im<br />
zweiten Obergeschoß <strong>eine</strong> Fachwerksbrücke zwischen Flügel<br />
<strong>und</strong> Finger, die als Café genutzt <strong>wird</strong>. In den fünf Untergeschoßen<br />
befinden sich neben 850 Parkplätzen <strong>und</strong> Anlieferungszonen<br />
hauptsächlich gebäudetechnische Anlagen. In den Bauteilen<br />
entlang des Rennwegs hingegen schlägt das Herz beider<br />
Unternehmen, das 6.200 m 2 große Rechenzentrum.<br />
Es ist <strong>eine</strong>s der <strong>größte</strong>n Rechenzentren Europas mit höchsten<br />
technischen Standards für Sicherheit <strong>und</strong> Katastrophenvor-<br />
sorge. Hier <strong>wird</strong> nicht nur der Gesprächsverkehr <strong>und</strong> die Ab-<br />
rechnung sämtlicher T-Mobile-K<strong>und</strong>en abgewickelt, auch Fremdfirmen,<br />
wie z. B. Magna <strong>und</strong> die Krankenanstaltengesellschaften,<br />
haben ein Rechenzentrum angemietet. „Ausfälle können wir<br />
uns in diesem sensiblen Bereich nicht leisten“, so Rebernig-<br />
Auersperg. Red<strong>und</strong>ante Systeme sichern das Rechenzentrum<br />
ab. Als große Herausforderung für die Zukunft sieht der Facility<br />
Manager die ökologisch sinnvolle <strong>und</strong> wirtschaftliche Nutzung<br />
des Gebäudes: „Natürlich hätte man das Gebäude auch
HinteRgR<strong>und</strong> ObjektrepOrtage THEMA<br />
DIGITALISIERUNG<br />
wirtschaftlicher planen können“, räumt der gebürtige Kärntner<br />
ein. „Wir haben viele großzügige Gänge, Freiflächen,<br />
Sozialräume, die sich aus der Architektur des Gebäudes ergeben.“<br />
Durch intelligente Gebäudeleittechnik sei es gelungen,<br />
den Energieverbrauch im T-Center um mehr als zehn Prozent<br />
zu reduzieren. So <strong>wird</strong> zum Beispiel die Temperatur in den<br />
Serverräumen – natürlich nach Rücksprache mit den Produzenten<br />
– nicht mehr auf 21 sondern nur mehr auf 23 Grad abgesenkt.<br />
Die Bemühungen tragen nicht nur finanzielle Früchte.<br />
Vor Kurzem wurde das T-Center mit dem ÖkoBusinessPlan<br />
der Stadt Wien ausgezeichnet.<br />
Effizient nutzen heißt für den 38-Jährigen aber auch mit den<br />
zur Verfügung stehenden Flächen verantwortungsbewusst<br />
umzugehen. „Ein Mal im Jahr analysieren wir den Platzbedarf<br />
jeder einzelnen Abteilung, jedes einzelnen Mitarbeiters. Gerade<br />
in der Telekommunikation verändern sich die Rahmenbedingungen<br />
schneller als in anderen Branchen.“ Die Gebäudekonzeption<br />
kommt Restrukturierungen entgegen. „Da schon<br />
in der Planung auf unsere Wünsche eingegangen wurde, können<br />
wir nun im Bedarfsfall schnell <strong>und</strong> flexibel reagieren.“<br />
Natürlich sind betroffene Mitarbeiter nicht immer erfreut <strong>und</strong><br />
so manche Maßnahme führe auch zu Diskussionen. Aber an<br />
wirtschaftlichen Argumenten führe kein Weg vorbei. Durch<br />
derartige Maßnahmen frei werdende <strong>und</strong> nicht gebrauchte<br />
Flächen werden untervermietet. „Das T-Center war ursprünglich<br />
für 2.000 T-Mobile- <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 500 T-Systems-Mitarbeiter<br />
ausgelegt. Heute haben hier r<strong>und</strong> 1.400 T-Mobile- <strong>und</strong> etwas<br />
über 700 T-Systems-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, dazu kommen<br />
noch r<strong>und</strong> bis zu 300 Mitarbeiter von Untermietern“,<br />
rechnet Rebernig-Auersperg.<br />
Die Konzeption des Gebäudes ermögliche <strong>eine</strong> flexible Nutzung<br />
der Flächen, versichert er – auch wenn <strong>eine</strong>r der Hauptkritikpunkte<br />
an dem Bau die Auslegung auf <strong>eine</strong>n einzigen<br />
Nutzer war. „In den vergangenen drei Jahren konnten wir die<br />
Erträge aus dem Bereich Untervermietung um 400 Prozent steigern.“<br />
Auch die Untermieter seien vom T-Center angetan, be-<br />
Fotos: t-Mobile, archiv<br />
tont der Facility Manager. „Wir haben treue Untermieter. Erst<br />
<strong>eine</strong>r hat uns wieder verlassen.“ Der <strong>größte</strong> Untermieter ist der<br />
Wiener Krankenanstaltenverb<strong>und</strong>. „Der KAV ist aber derzeit<br />
auf der Suche nach <strong>eine</strong>m neuen Standort, um alle über Wien<br />
verstreute Abteilungen an <strong>eine</strong>r Stelle zusammenzuführen.<br />
2013/14 <strong>wird</strong> er uns wohl verlassen.“<br />
Ein Hochsicherheitssystem, bestehend aus Kameras <strong>und</strong> Sicherheitsschranken,<br />
ermöglicht ausschließlich autorisierten Benutzern<br />
Zutritt in das Innere des Bürokomplexes. 1.000 On- <strong>und</strong><br />
Offline-Leser <strong>und</strong> mehrere Vereinzelungsanlagen kontrollieren<br />
den berechtigten Zutritt von Personen innerhalb des Gebäudes<br />
– ein Service, das auch die Untermieter schätzen. Lediglich<br />
bei öffentlichen Veranstaltungen im 300 Personen fassenden<br />
Veranstaltungsraum ist der Zutritt auch für die Öffentlichkeit<br />
gestattet. „Unsere Zutrittskontrolle dient auch dazu, unsere eigenen<br />
sensiblen Bereiche zu schützen.“ Mehr als 400 Kameras<br />
sorgen für <strong>eine</strong> R<strong>und</strong>-um-die-Uhr-Überwachung der Gebäude,<br />
des Außenbereiches <strong>und</strong> der Zufahrten.<br />
TrendseTTer ConThaus<br />
Das CONTHAUS-System als Basis für das „<strong>digital</strong>e“ Büro.<br />
Von der automatischen Anruferkennung im CONT-Manager/<br />
CRM bis zur „r<strong>und</strong> um die Uhr“ Einsichtnahme für Eigentümer<br />
<strong>und</strong> Mieter.<br />
Betriebskosten- <strong>und</strong> Rücklagenabrechnungen einsehen,<br />
Umlaufbeschlüsse voten, Termine checken u.v.a.m. sind im<br />
CONT-WEB möglich – nach Kontrolle <strong>und</strong> Freigabe durch<br />
die Kanzlei. Ihre Daten bleiben natürlich in der Kanzlei. Der<br />
springende Punkt beim CONTHAUS-Workflow ist, dass die<br />
Abrechnungssoftware k<strong>eine</strong> Insel ist, sondern ein Spektrum<br />
der Gesamtorganisation. CRM <strong>und</strong> Workflow sind somit k<strong>eine</strong><br />
Schlagworte, denn der Gesamtbetrieb <strong>wird</strong> vom Anruf bis<br />
zur Dokumentenablage in Archivierungssystemen mit Beschlagwortung<br />
<strong>und</strong> integrierten Scan-Verfahren unterstützt.<br />
Komfortabel abrechnen kann man auch mit CONTHAUS:<br />
- CONTFLEX sorgt für steuerlich korrekte <strong>und</strong> rationalisierte<br />
Vermietung von Eigentumswohnungen<br />
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EkSt.-Erklärung.<br />
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Und dass das Ganze OHNE Schnittstellenproblematik<br />
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arbeitet auch eng mit dem MANZ-Verlag zusammen. Dadurch<br />
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auf mobilen Tablett-PCs) entwickelt <strong>und</strong> für den Immobilienmarkt<br />
zur Verfügung gestellt. Die praktischen APPs sind<br />
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32 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 33
Fotos: Gira Giersiepen GmbH & co. KG<br />
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MEHR LEBEnSqUALITäT<br />
Theoretisch kann das moderne Heim schon wie in <strong>eine</strong>m Science-<br />
Fiction-Film vernetzt <strong>und</strong> von überall aus gesteuert werden.<br />
Praktisch kostet das <strong>eine</strong>n Haufen Geld. Und: Man muss es wollen …<br />
AutOr: micHael Neubauer<br />
Die Waschmaschine schaltet sich automatisch zu<br />
den günstigsten Stromtarifzeiten an. Mit dem Abschließen<br />
der Tür aktiviert sich die Alarmanlage.<br />
Bei Wind oder Regen werden die Fenster automatisch<br />
geschlossen. Scheint die Sonne zu stark, werden<br />
Sonnensegel gesetzt. Vernetzte Gebäudetechnik ist – wenn<br />
es nach den Anbietern geht – k<strong>eine</strong> Zukunftsmusik mehr. In der<br />
Industrie herrscht Aufbruchstimmung: „Immer mehr Konsumenten<br />
legen Wert darauf, die Möglichkeiten der modernen Technik<br />
zu nutzen.“ Vollm<strong>und</strong>ig <strong>wird</strong> gesteigerte Sicherheit, mehr Komfort,<br />
höhere Flexibilität, effizienterer Energieeinsatz <strong>und</strong> mehr<br />
Möglichkeiten im Bereich der Unterhaltung versprochen.<br />
Intelligentes Wohnen heißt, dass sämtliche Geräte im Haus –<br />
zum Beispiel Heizung, Beleuchtung, Lüftung <strong>und</strong> Sicherheitstechnik<br />
– vernetzt sind, um miteinander zu kommunizieren.<br />
Die gesamte Haustechnik <strong>wird</strong> visualisiert <strong>und</strong> auf Bildschirmen<br />
dargestellt, die fix an der Wand montiert oder tragbar<br />
sein können. Die Bewohner haben jederzeit Überblick über die<br />
aktuelle Situation <strong>und</strong> können Programmierungen per Touch-<br />
pad vornehmen bzw. ändern. Im Zeitalter des Internet versteht<br />
es sich fast von selbst, dass alle Funktionen auch online <strong>und</strong><br />
von Smartphones gesteuert werden können.<br />
Ohne Bus-system geht gar nichts<br />
Intelligentes Wohnen setzt in der Regel ein Bus-System wie z. B.<br />
nach europäischer Norm EN 50090 voraus, worauf die Automation<br />
der Elektrotechnik im Gebäude aufbaut. Der allgem<strong>eine</strong><br />
Standard für Gebäudeautomation in Gewerbe- <strong>und</strong> Wohnbauten<br />
ist KNX. Während bei technischen Geräten die Energieversorgung<br />
<strong>und</strong> die Steuerfunktion miteinander verb<strong>und</strong>en<br />
sind, trennt KNX diese beiden Funktionen. So sind über KNX<br />
alle Geräte miteinander verb<strong>und</strong>en, um Daten auszutauschen.<br />
Unabhängig vom Hersteller können also alle angeschlossenen<br />
Geräte in der „gleichen Sprache“ kommunizieren.<br />
Idealerweise sind im Smart Home sämtliche Lichtquellen mit<br />
dem Bus-System verb<strong>und</strong>en. Auf diese Weise kann die komplette<br />
Beleuchtung <strong>eine</strong>s Hauses zentral gesteuert werden. Wie<br />
diese Steuerung dann im Detail erfolgt, ist jedem Nutzer selbst<br />
überlassen: Im Zusammenhang mit Bewegungssensoren kann<br />
das Licht bei Betreten <strong>eine</strong>s Raumes selbstständig angehen. Einzelne<br />
Räume können ab <strong>eine</strong>r bestimmten Uhrzeit automatisch<br />
beleuchtet werden. Das Licht im Wohnzimmer <strong>wird</strong> automatisch<br />
gedimmt, sobald der Fernseher eingeschaltet <strong>wird</strong>. Einzelne<br />
Lichtquellen (etwa in <strong>eine</strong>m größeren Raum) können über<br />
das Touchpanel mit den Bedienelementen der Haussteuerung<br />
von überall aus ein- oder ausgeschaltet oder (bei farbigem Licht)<br />
die Beleuchtung verändert werden. Das Bus-System gewährleistet<br />
alle Stromkreise auch nachträglich leicht verändern zu<br />
können. Ein zentraler Ein/Aus-Schalter, der es ermöglicht, beim<br />
Verlassen der Wohnung alle Stromverbraucher außer Tiefkühler<br />
<strong>und</strong> Kühlschrank vom Netz zu trennen; <strong>eine</strong> Funktion, die sich<br />
natürlich auch per Handy aktivieren lässt. Alle Geräte, die im<br />
Stand-by-Modus laufen würden, sind somit ausgeschalten.<br />
Haustür <strong>und</strong> Garage können zum Beispiel via Fingerprint-Steuerung<br />
geöffnet werden. Der Fingerabdruck jeder autorisierten<br />
Person <strong>wird</strong> einmalig einprogrammiert. Ab diesem Zeitpunkt<br />
genügt es, s<strong>eine</strong>n Finger auf das Touchpad zu halten, um Zutritt<br />
zu erlangen. Doch damit nicht genug. Man kann auch<br />
für jeden Zutrittberechtigten exakte Zutrittszeiten festlegen<br />
<strong>und</strong> bestimmen, in welchen Räumen sie sich aufhalten können.<br />
Auch das Mobiltelefon kann als Steuerung für Türen <strong>und</strong><br />
Garagen genutzt werden: Das Schloss erkennt via Bluetooth-<br />
Modul die Handys der berechtigten Personen <strong>und</strong> öffnet automatisch,<br />
wenn sich <strong>eine</strong> autorisierte Person der Tür nähert. Bei<br />
Bedarf kann auch dem Nachbarn mittels <strong>eine</strong>s einmalig gültigen<br />
Codes der Zutritt ermöglicht werden; z. B. wenn man auf<br />
Reisen ist <strong>und</strong> jemand nach dem Rechten sehen soll. In diesem<br />
Fall dient das Handy des Nachbarn genau ein Mal als Schlüssel.<br />
Heizung <strong>und</strong> Klima sind beim intelligenten Wohnen ebenfalls<br />
automatisch geregelt. Sensoren messen, ob ein Fenster geöffnet<br />
ist, <strong>und</strong> senken in diesem Fall die Heizung ab. Für jedes<br />
Zimmer kann ein eigenes Heizprofil programmiert werden, das<br />
der Nutzung des jeweiligen Raumes entspricht. Das Badezimmer<br />
soll beispielsweise morgens <strong>und</strong> abends wohltemperiert<br />
sein, untertags kann die Heizung aber reduziert werden. Auch<br />
die Warmwasseraufbereitung kann in Abhängigkeit von der<br />
Tageszeit unterschiedlich programmiert werden: Heißes Badewasser<br />
muss in vielen Haushalten untertags nicht zur Verfügung<br />
stehen, sondern nur morgens <strong>und</strong> abends; dazwischen<br />
genügt meist handwarmes Wasser. Intelligente Heizungssteuerung<br />
bedeutet beispielsweise auch: Während des Skiurlaubs<br />
kann die Wohnung ruhig sechs Tage lang auf ein Minimum<br />
temperiert sein, denn am siebten Tag schaltet man sie vor der<br />
Heimreise einfach wieder über Internet oder Mobiltelefon ein.<br />
Inzwischen ist es auch möglich, dass ein Haus die Temperatur<br />
automatisch anpasst, wenn der Bewohner das Gebäude verlässt<br />
oder nach Hause kommt, erklärt Alexander Klapproth,<br />
Leiter des iHomeLab der Hochschule Luzern.<br />
Mittels <strong>eine</strong>s Datennetzwerkes, das sich durch das ganze Haus<br />
zieht, können alle Daten in jedem Raum flexibel abgerufen werden.<br />
Das bedeutet, jedes Familienmitglied kann in jedem Raum<br />
Internet, Audio <strong>und</strong> <strong>Video</strong> nutzen, wenn das entsprechende<br />
Endgerät in dem betreffenden Zimmer vorhanden ist. Die <strong>Video</strong>-<br />
<strong>und</strong> Audiodateien (Filme, Musik) werden dabei auf <strong>eine</strong>m zentralen<br />
Server gespeichert <strong>und</strong> sind somit immer flexibel abrufbar.<br />
autOmatisiert Oder intelligent<br />
thema<br />
<strong>digital</strong>isierung<br />
Die Komponente, die den Unterschied zwischen <strong>eine</strong>m automatisierten<br />
<strong>und</strong> <strong>eine</strong>m intelligenten Haus ausmacht, ist die<br />
Software, die das System steuert <strong>und</strong> kontrolliert. Hier <strong>wird</strong> der<br />
Unterschied sichtbar, die Grenze gezogen, wie viele Protokolle<br />
beherrscht werden: Mit wie vielen Komponenten verschiedener<br />
Hersteller ist es in der Lage zu kommunizieren? Wie gut sind die<br />
Fähigkeiten des Systems, die von den Sensoren gesammelten<br />
Informationen korrekt zu interpretieren<br />
03 |11 immobilien Magazin 35
uBriK hintergr<strong>und</strong> beZeicHNuNG Smart Home<br />
anwendungen leerrohre<br />
die grafik zeigt vereinfacht <strong>und</strong> symbolisch die Ausstattung mit Leerrohren<br />
<strong>und</strong> die Anwendungen, die so bei Bedarf künftig vernetzt werden können.<br />
Beispiele für kOnkrete<br />
anwendungen vernetzten wOhnens<br />
Zentrale Steuerung der gesamten Haustechnik<br />
Fernzugriff auf die Haustechnik über internet<br />
flexible multimedia-Verkabelung bzw. -Vernetzung<br />
(tV/<strong>Video</strong>/audio, Kommunikation, Pc)<br />
einfacher Zugriff auf multimedia-content<br />
in jedem raum<br />
Sicherheits-check beim Verlassen der Wohnung /<br />
des Hauses<br />
automatisches erkennen der Hausbewohner<br />
anwesenheitssimulation<br />
temperaturreduzierung beim Verlassen der Wohnung /<br />
des Hauses<br />
intelligentes Heizungs- / Klima- / Heißwassermanagement<br />
Service-information von Geräten auf das mobiltelefon<br />
energieeinsparung z. b. durch<br />
– dezentrale Heizungs- <strong>und</strong> lüftungsregelung<br />
– intelligente lichtsteuerung<br />
automatisches / wetterabhängiges Öffnen / Schließen<br />
von Fenstern etc.<br />
36 immobilien Magazin 03 |11<br />
<strong>und</strong> wie einfach lässt es sich vom Eigentümer oder Installateur<br />
konfigurieren <strong>und</strong> bedienen? Wie gut ist es in der Lage, die Gewohnheiten<br />
der Einwohner zu erlernen? Wie einfach ist das<br />
System verwaltbar <strong>und</strong> erweiterbar? Und nicht zuletzt: Weiß<br />
es, wann es sinnvoll ist, einzugreifen oder passiv zu bleiben?<br />
Wie stabil <strong>und</strong> gut ist die Funktion des Systems über <strong>eine</strong>n sehr<br />
langen Zeitraum gewährleistet?<br />
Aber wie mache ich mein Haus intelligent? Basis für ein intelligentes<br />
Gebäude ist <strong>eine</strong> geeignete elektrotechnische Infra-<br />
struktur. Neben den Leitungen für das Stromnetz, muss bei<br />
der Planung auch an die Datenleitungen für die Gebäudesteuerung<br />
<strong>und</strong> für die Multimedia- sowie Kommunikationstechnik<br />
gedacht werden. Um nachträgliche Änderungen <strong>und</strong> Erweiterungen<br />
möglichst einfach zu gestalten, bietet sich der Einsatz<br />
von Installationskanälen oder Leerrohren an. Denn nur<br />
so kann die elektrotechnische Anlage ohne großen Aufwand<br />
geändert <strong>und</strong> angeglichen werden. So passt sich beim intelligenten<br />
Wohnen das Haus jederzeit an die Bedürfnisse der Bewohner<br />
an. Doch auch da haben es die Kosten in sich. „Für<br />
unser 500-m 2 -Haus haben wir die normalen Installationen mit<br />
20.000 Euro veranschlagt. Weitere 40.000 Euro müssen wir<br />
für das Bus-System <strong>und</strong> die Software einplanen“, rechnet ein<br />
nicht genannt werden wollender privater Bauherr vor. „Ohne<br />
Server – aber die kosten im Moment ja eh nix mehr.“ Die Umrüstung<br />
mit Vernetzungstechnik wie KNX lohnt sich wegen<br />
des Aufwands vor allem bei <strong>eine</strong>r Gr<strong>und</strong>sanierung. Aber gerade<br />
die Einbindung ist <strong>eine</strong> Herausforderung, denn der Großteil<br />
der Häuser <strong>wird</strong> nicht neu gebaut, sondern steht bereits. „Das<br />
Problem dabei ist, die dort vorhandene Technik zu vernetzen,<br />
denn die Geräte sind <strong>größte</strong>nteils heterogen, sie haben<br />
unterschiedliche Schnittstellen, sodass <strong>eine</strong> Interoperabilität<br />
fehlt. Zudem ist ein bestimmter Service meist auch an ein bestimmtes<br />
Gerät geb<strong>und</strong>en. Das heißt, er kann nicht übertragen<br />
werden, sodass ein Mehrwert durch <strong>eine</strong> geräteübergreifende<br />
Nutzung nicht möglich ist“, so Sahin Albayrak vom Innovationszentrum<br />
Connected Living in Berlin.<br />
Um auch bestehende Häuser nachzurüsten, forscht das<br />
iHomeLab an weiteren Technologien: Der Funkstandard Zig-<br />
Bee soll künftig die Geräte per Funk vernetzen. So müssten<br />
k<strong>eine</strong> Leitungen mehr gelegt werden. Eine weitere Hürde stellt<br />
die Kompatibilität der Geräte dar. Es ist nicht einfach möglich,<br />
jeden Fernseher oder Backofen mittels KNX oder ZigBee<br />
zu vernetzen. Zudem erfordert jede Neuanschaffung <strong>eine</strong>n<br />
speziell ausgebildeten Techniker, der das Gerät in das System<br />
integriert. Aber auch dem <strong>wird</strong> bereits entgegengewirkt. „Wir<br />
arbeiten an <strong>eine</strong>r Lösung, bei der der Verbraucher selbst zum<br />
Systemintegrator <strong>wird</strong>“, erläutert Albayrak. Die Technologie<br />
soll automatisch Geräte erkennen <strong>und</strong> sie in das System integrieren.<br />
Bis dahin bleibt jedem selbst überlassen, ob es sich bei<br />
dem „intelligenten Wohnen“ um <strong>eine</strong> Erleichterung oder bloß<br />
um technisch-verspielten Schnickschnack handelt.<br />
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„ kommen.<br />
K<strong>und</strong>en gewinnen, behalten <strong>und</strong> gezielt bearbeiten – <strong>und</strong> dadurch mehr<br />
fürs Geschäft herausholen: CRM-Software soll helfen, sich auf die richtigen<br />
Dinge zu konzentrieren. AutOr: Lars grosenick, ceo FLowFact <strong>und</strong> Vorstand der impLius ag<br />
Da wir uns auf zirka 21 Immobilienportalen<br />
mit H<strong>und</strong>erten tagesaktuellen Angeboten<br />
präsentieren, sparen wir mit dem einfachen<br />
Einstellen der Objekte in die Portale sehr<br />
viel wertvolle Zeit. Mit unserem CRM ist<br />
auch ein vollautomatischer, intelligenter Objekt- <strong>und</strong> Interessentenvergleich<br />
möglich. Das hilft uns, den Interessenten sehr<br />
schnell ein ihren Vorstellungen genau entsprechendes Angebot<br />
zu unterbreiten“, erläutert Thomas Aigner. Die Aigner Immobilien<br />
aus München führte Ende der 90er-Jahre CRM (Customer<br />
Relationship Management) zur Verbesserung der internen Organisation<br />
ein.<br />
Wie agierte der klassische Vermarkter noch vor <strong>eine</strong>m Jahrzehnt?<br />
Er saß vor s<strong>eine</strong>r Akte, sortierte s<strong>eine</strong> Karteikarten bestenfalls alphabetisch<br />
<strong>und</strong> gab ein Vermögen aus, um samstags in der regionalen<br />
Tageszeitung mit den besten Objekten präsent zu sein. War<br />
er kurzfristig erkrankt, so hatten klassischerweise s<strong>eine</strong> K<strong>und</strong>en<br />
das Nachsehen: Akte nicht auffindbar, die meisten Informationen<br />
in s<strong>eine</strong>m Kopf gespeichert <strong>und</strong> die Mitarbeiter ratlos.<br />
Erst die Einführung von CRM-Systemen, also Systemen für das<br />
K<strong>und</strong>enbeziehungsmanagement, verschlankte im Laufe der<br />
letzten Jahre Büroorganisation, Dokumentenmanagement <strong>und</strong><br />
Ablauforganisation gleichermaßen. Durch professionelle Datenhaltung<br />
– <strong>eine</strong> Adresse ist verknüpft mit Telefonaten, Objekten,<br />
Mails & Co. – wurde der Fokus auf profitable <strong>und</strong> dauerhafte<br />
K<strong>und</strong>enbeziehungen gesetzt. Die schnelle <strong>und</strong> automatisierte<br />
Einstellung der Immobilienangebote in die Online-Portale<br />
<strong>und</strong> auf die Homepage war endlich gewährleistet. Heute ist,<br />
wie Thomas Aigner zeigt, CRM auf <strong>eine</strong>r neuen Ebene ange-<br />
38 immobilien Magazin 03 |11<br />
Automatisierte Prozesse für die Bereiche Vertrieb,<br />
Marketing <strong>und</strong> Controlling erleichtern den Arbeitsalltag des<br />
Immobilienvermarkters <strong>und</strong> ermöglichen den Blick auf das<br />
Wesentliche: die K<strong>und</strong>en.<br />
OpeRAtives cRM – tAgesgeschäft<br />
So erfolgt das Erfassen <strong>und</strong> Bereitstellen der K<strong>und</strong>endaten für das<br />
Tagesgeschäft pragmatisch in den Eingabemasken, die mit den<br />
notwendigen Datensätzen automatisch verknüpft werden. Wichtige<br />
Informationen zum Aufbau der Beziehungsebene – vom<br />
Finanzstatus („Finanzierung geklärt“ bis hin zu „wartet auf Auszahlung<br />
der Erbschaft“) bis hin zu ges<strong>und</strong>heitlichen Präferenzen<br />
(„Asthmaerkrankung, sucht ausschließlich autofreies Wohnen“)<br />
– stehen per Klick bereit. Hier kommen schnelle Eingabehilfen,<br />
transparente Kontakthistorien, automatisierte Dokumentenvorlagen<br />
für Korrespondenzen <strong>und</strong> Exposés sowie die Abbildung<br />
kompletter Geschäftsprozesse als wesentliche Unterstützung<br />
des Arbeitsalltags im Büro zum Zuge. „Wir benötigen kein Verwaltungsprogramm,<br />
in dem man Immobilien anlegt <strong>und</strong> Interessenten<br />
Exposés schickt. Sondern wir nutzen unsere CRM-<br />
Software, um den kompletten Interessenten-Prozess abzubilden:<br />
vom E-Mail-Marketing bis hin zur Nachbetreuung“, erklärt Udo<br />
Schlögl von Neptunreal in Wien. „Wir bedienen unsere Interessenten<br />
entsprechend ihrer Profile laufend <strong>und</strong> punktgenau mit<br />
passenden Objekten – <strong>und</strong> machen sie hiermit zu K<strong>und</strong>en.“<br />
cRM Als AlleinstellUngskRiteRiUM<br />
Und wer schon einmal K<strong>und</strong>e ist, der könnte es ja auch<br />
bleiben … K<strong>und</strong>enbindungsinstrumente sind integriert <strong>und</strong><br />
können zielgerichtet umgesetzt werden, etwa das Objekttracking.<br />
Hier werden alle Aktivitäten, die für das Objekt<br />
des Auftraggebers angelegt sind – sei es der Exposéversand,<br />
geführte Telefonate oder E-Mails –, automatisch mit diesem<br />
Objekt verknüpft. Und zwar nicht nur in der Software, sondern<br />
auch auf der Vermarkter-Homepage. Dadurch kann per<br />
Knopfdruck jeder Vorgang dokumentiert werden. Der K<strong>und</strong>e<br />
wiederum loggt sich lediglich in s<strong>eine</strong>n passwortgeschützten<br />
Bereich ein, klickt sein Objekt an <strong>und</strong> sieht direkt, wie hart<br />
sein Makler arbeitet <strong>und</strong> welche Dokumente hinterlegt sind,<br />
um sich „just in time“ über den Vermarktungsstand s<strong>eine</strong>r<br />
Immobilie zu informieren.<br />
AnAlytisches cRM – UnteRnehMenssteUeRUng<br />
Außerdem gibt es noch das analytische CRM. Dies beginnt beim<br />
einfachen Reporting <strong>und</strong> endet bei Anwendungen, die Daten<br />
aus unterschiedlichen Systemen kombinieren. S<strong>eine</strong> Funktionen<br />
ermöglichen die Auswertung <strong>und</strong> den Vergleich der gesammelten<br />
Informationen – sowohl für einzelne K<strong>und</strong>en als auch<br />
bezogen auf Märkte, Vertriebsgebiete oder K<strong>und</strong>engruppen.<br />
„Wir nutzen unser CRM als Steuerung für die Unternehmensstrategie<br />
<strong>und</strong> überprüfen hierüber die Mitarbeiter hinsichtlich<br />
der gesetzten Unternehmensziele. Die Software ist vollständig<br />
in das strategische Vertriebskonzept eingebettet“, erklärt Aigner.<br />
Die Mitarbeiter werden für ihre eigenen Aktivitäten sensibilisiert,<br />
um Erkenntnisse über ihren geschäftlichen<br />
Einsatz <strong>und</strong> ihre Erfolge aufzeigen zu können.<br />
Tagesaktuell können über dieses<br />
Controlling-Instrument Statusberich-<br />
te laufender Aktivitäten bei der Objektvermittlung abgerufen<br />
werden. So kann frühzeitig eingegriffen werden, falls beispielsweise<br />
die Kosten für die Vermarktung bestimmter Objekte aus<br />
dem Ruder laufen.<br />
Und was kommt als Nächstes? Kollaboratives CRM (= Mitmach-<br />
CRM) geht <strong>eine</strong>n Schritt weiter. Der K<strong>und</strong>e pflegt sein Profil online<br />
selbst <strong>und</strong> kann <strong>eine</strong>n Großteil der Interaktion mit dem<br />
Vermarkter von hier führen. Damit <strong>wird</strong> der K<strong>und</strong>e der Zukunft<br />
selbstbewusster, selbstständiger <strong>und</strong> autonomer; Prozesse<br />
endgültig transparenter.<br />
Fotos: istock
Hintergr<strong>und</strong> XXX HaustecHnik<br />
WEnigEr TEchnik<br />
isT mEhr<br />
Als die EnergyBase geplant wurde, posaunten die Verantwortlichen hehre Ziele<br />
hinaus. Zwei Jahre danach ziehen wir Bilanz <strong>und</strong> fragen nach: Wurden die Ziele<br />
erreicht? Wie viel trägt die Technik zum Energiesparen bei? AutOr: Heimo Rollett<br />
mit Preisen überhäuft, in allen Medien hochgelobt,<br />
in aller M<strong>und</strong>e sowieso: Die EnergyBase<br />
hat zumindest dem Image der Stadt<br />
Wien gutgetan, bevor sie überhaupt bezogen<br />
werden konnte. Doch mit Vorschusslorbeeren<br />
kann man auch nicht heizen. Was sind die Erkenntnisse<br />
nach zwei Jahren Echt-Betrieb? Wie fühlen sich die Mieter?<br />
„80 Prozent der Flächen sind vermietet“, sagt Gregor Rauhs von<br />
der Wirtschaftsagentur Wien zum Status quo. Unterschiedliche<br />
Firmen, alle mit <strong>eine</strong>m Konnex zum Thema Technik, finden<br />
sich in dem 9.200 m 2 Gesamtfläche umfassenden Gebäude.<br />
Vom Softwareunternehmen bis zum Entwickler von Logistiklösungen<br />
für Tankstellen – <strong>und</strong> natürlich die beiden FH-Studiengänge<br />
des bfi <strong>und</strong> des Technikum Wiens, die je 700 bis 800 m 2<br />
belegen. Somit konnte die Vermietung im letzten Jahr von 40<br />
auf 80 Prozent gesteigert werden. „Wir hören recht wenig von<br />
den Mietern – das ist als Vermieter immer ein gutes Zeichen“,<br />
interpretiert Rauhs, was auch mit <strong>eine</strong>r Studie (<strong>eine</strong>s anderen<br />
Bauträgers, der die EnergyBase als Vergleichsobjekt verwendet<br />
hat) belegt ist: Die Mieter fühlen sich sehr wohl.<br />
Und das nicht nur, weil sie Kosten sparen. In der Tat schafft<br />
es das Gebäude nämlich, die damals in allen Marketingaktivitäten<br />
angekündigten 25 Kilowattst<strong>und</strong>en/m 2 /Jahr an Endenergieverbrauch<br />
zu unterbieten. Ein normales, neues Bürohaus<br />
braucht zum Vergleich ca. 15 Kilowattst<strong>und</strong>en/m 2 /Jahr allein<br />
für die Beleuchtung! Mit der Stromproduktion aus der PV-An-<br />
THEMA<br />
DIGITALISIERUNG<br />
lage generiert die EnergyBase 22 Prozent des Stroms selbst, der<br />
Rest <strong>wird</strong> aus dem Netz zugekauft. Ein Blick in die tatsächlichen<br />
Verbrauchsdaten der letzten beiden Jahre bestätigt dann<br />
auch: Es wurden 23,23 Kilowattst<strong>und</strong>en/m 2 /Jahr verbraucht,<br />
also klar unter den angepeilten 25.<br />
Aber nicht nur wegen der daraus resultierenden niedrigen Betriebskosten<br />
dürften sich die Mieter wohlfühlen – 2,10 Euro<br />
pro Quadratmeter inklusive Heizung <strong>und</strong> Kühlung sind de<br />
facto pro Monat zu bezahlen. Auch das Raumklima passt. Die<br />
Zuluft, die im Winter, erst nachdem sie durch die mit Pflanzen<br />
ausgestatteten Glaskobel gleitet <strong>und</strong> so mit Feuchtigkeit<br />
angereichert wurde, in die Büros geleitet <strong>wird</strong>, versprüht mindestens<br />
ebenso ein Wohlfühlklima. Das Konzept funktioniere<br />
gut, so Rauhs, wenngleich er es nicht für zukunftstauglich<br />
hält. „Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Pflege der<br />
Pflanzen ist aufwendig <strong>und</strong> kostet.“ Außerdem stecke hier auch<br />
recht viel Technik drinnen – <strong>und</strong> je komplexer, desto fehleranfälliger.<br />
Wenn man Pflanzen auf fahrbaren Töpfen im Sommer<br />
auf der Terrasse <strong>und</strong> im Winter im Büro stehen hat, würde man<br />
wahrscheinlich denselben Effekt günstiger erzielen.<br />
Zwar macht die Technik <strong>und</strong> die <strong>digital</strong>e Steuerung ein so<br />
energieschonendes Haus erst möglich, Rauhs räumt aber auf<br />
mit dem Vorurteil, dass es sich bei der EnergyBase um ein mit<br />
Technik vollgestopftes Haus handle. „In Wahrheit steckt da<br />
nicht so viel Technik dahinter: Die Brunnenanlage, die Bauteilaktivierung<br />
zum Heizen <strong>und</strong> Kühlen (um Akustikprobleme zu<br />
Fotos: beigestellt<br />
vermeiden, sind übrigens Paneele standardmäßig in den Räumen)<br />
<strong>und</strong> die Lüftungsanlage – das war’s. Das gesamte Haustechnikkonzept<br />
ist sehr zentral aufgebaut, braucht daher nicht<br />
viel Fläche <strong>und</strong> verschlingt bei der Wartung wenig Kosten.<br />
„Wenn es kein richtiges Architekturkonzept gibt, ist die Technik<br />
nur Schadensminimierung“, meint Rauhs. Die markante<br />
Fassade schafft es nämlich erst dank der genauen Ausrichtung<br />
des Gebäudes, dass im Sommer das Sonnenlicht frontal auf die<br />
Solarpaneele einfällt <strong>und</strong> k<strong>eine</strong> Verschattung notwendig ist.<br />
Im Winter hingegen, wenn die Sonne tiefer steht, <strong>wird</strong> die entstehende<br />
Wärme in <strong>eine</strong>r Art Pufferraum zwischen den Fenstern<br />
<strong>und</strong> dem dann verwendeten Sonnenschutz gebunkert,<br />
abgesaugt <strong>und</strong> kontrolliert über die Räume verteilt.<br />
Wenn all die Hausaufgaben der gr<strong>und</strong>legenden Gebäudeoptimierung<br />
erledigt sind, kann man sich um das weitere Fein-<br />
Tuning kümmern, das bei normalen Gebäuden vernachlässigt<br />
<strong>wird</strong>. Kaum jemanden schert etwa die Optimierung der Mess-,<br />
Steuerungs- <strong>und</strong> Regeltechnik. Aber selbst da ergaben Messungen<br />
in der EnergyBase noch Optimierungspotenzial. LEDs waren<br />
bei der Planung noch nicht ausgereift, verglühen bei der<br />
Fluchtwegsbeleuchtung noch herkömmliche Leuchtkörper<br />
massenhaft Energie. Die sind leicht austauschbar. Das Interessante,<br />
stellt Rauhs fest, sei aber, dass 50 Prozent der Energie für<br />
die Notbeleuchtung gar nicht von der Glühbirne verbraucht<br />
<strong>wird</strong>, sondern vom Apparat dahinter. „Das ist zwar auf die<br />
Gesamtkosten des Gebäudes gering, aber dennoch ein kl<strong>eine</strong>r<br />
Einsparungsbeitrag.“<br />
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40 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 41
HiNTERGRUND PORTRÄT<br />
alle Fotos: Jana Madzigon<br />
WeiTblick<br />
Dass ein erfolgreicher Makler nie selbst gemakelt haben muss,<br />
<strong>und</strong> ein Technikexperte nicht unbedingt selbst auf facebook<br />
sein muss, beweist Michael Pisecky von der s Real. AUTOR: Michael neubaueR<br />
Wer als Vorbereitung für ein Porträt von<br />
Michael Pisecky, dem Geschäftsführer von<br />
s Real, das Internet bemüht, <strong>wird</strong> enttäuscht.<br />
Wenn man dem Internet Glauben<br />
schenkt, scheint es nur den Manager<br />
Michael Pisecky zu geben. Über den Privatmann ist nichts zu<br />
erfahren – ein Gr<strong>und</strong> mehr sich mit dem s Real-Geschäftsführer<br />
auseinanderzusetzen.<br />
„Anders als viele andere Branchenkollegen habe ich selbst aktiv<br />
nie gemakelt. Ich glaube aber, dass ich aufgr<strong>und</strong> m<strong>eine</strong>r langjährigen<br />
Tätigkeit in der Branche mittlerweile auch etwas vom<br />
Makeln verstehe“, lächelt Michael Pisecky, Geschäftsführer des<br />
<strong>größte</strong>n oder – je nach Messung – nach Re/Max zweit<strong>größte</strong>n<br />
Maklers s Real verschmitzt. Wie viele berufliche Schritte erfolgte<br />
auch der Wechsel in die s Real nicht geplant. Vor knapp mehr als<br />
zehn Jahren war Pisecky in der S-Bausparkasse für den Vertrieb<br />
zuständig. Im Zuge <strong>eine</strong>s Projekts in der Sparkassengruppe, das<br />
Immobiliengeschäft stärker in die Sparkassen-Filialen zu integrieren,<br />
wechselte er im Jahr 2000 zur Tochter der S-Bausparkasse,<br />
in das Management der s Real. Ein Knochenjob. In zehn Jahren<br />
wurden Umsatz, Ergebnis <strong>und</strong> Mitarbeiter verdoppelt.<br />
von pop bis klassik<br />
Ausgleich <strong>und</strong> Entspannung findet der Manager beim Musikhören<br />
<strong>und</strong> beim Sport. „Musik hat <strong>eine</strong>n hohen Stellenwert in<br />
m<strong>eine</strong>m Leben“, meint Pisecky. Das Hauptaugenmerk liegt auf<br />
der Musik der 60er-, 70er- <strong>und</strong> 80er-Jahre <strong>und</strong> Klassik. Daher sind<br />
auch die drei CDs, die er auf <strong>eine</strong> einsame Insel mitnehmen würde,<br />
aus unterschiedlichsten Musikrichtungen: Dire Straits, Brothers<br />
In Arms, das erste Klavierkonzert op. 23 in b-Moll von Pjotr<br />
Iljitsch Tschaikowski <strong>und</strong> Best Of Austria 3 von Austria 3. Mit<br />
der <strong>digital</strong>en Musik hat der passionierte Ö1-Hörer <strong>und</strong> Jazz-Fan<br />
nichts am Hut. „Musik muss man mit Instrumenten, nicht mit<br />
Computern spielen können.“ Neben den Ö1-Journalen hört Pisecky<br />
am liebsten Jazz-Sendungen, Konzerte <strong>und</strong> Symphonien.<br />
„Opern höre ich lieber live.“ Der Klassik-Fan spiele aber „leider“,<br />
wie er betont, selbst kein Instrument. Versuche seien zwar getätigt<br />
worden, seien aber mäßig erfolgreich verlaufen. „Dafür spielen<br />
aber m<strong>eine</strong> Frau <strong>und</strong> m<strong>eine</strong> Töchter.“ An welchem Instrument er<br />
sich versucht hat, will der Immobilienprofi aber nicht verraten.<br />
ramsau <strong>und</strong> hochkönig<br />
Privat wohnt Pisecky – noch nicht – in s<strong>eine</strong>r Traumimmobilie.<br />
S<strong>eine</strong> jetzige Wohnung hat er über M<strong>und</strong>propaganda gef<strong>und</strong>en.<br />
„Ein Arbeitskollege gab den Tipp.“ Pisecky liebt den Blick in die<br />
Ferne – sowohl beim Wohnen als auch in der Freizeit. „Ein schöner<br />
Ausblick macht für mich <strong>eine</strong> Immobilie interessant. Ich liebe<br />
freie Sicht.“ Daher kann sich Pisecky sowohl für <strong>eine</strong> Wohnung<br />
mit <strong>eine</strong>r Dachterrasse „mit schönem Blick“ als auch ein abgelegenes<br />
einsames Haus – „am besten ein Blockhaus in <strong>eine</strong>r schönen<br />
Gegend, Luxus muss nicht sein“ – begeistern. Voraussetzung:<br />
„Ein schöner Blick auf <strong>eine</strong> Berglandschaft. Meer muss nicht<br />
sein.“ Das Haus im Grünen <strong>wird</strong> wohl nach dem Berufsleben Realität.<br />
Schon heute zieht es den sportlichen Immobilienmanager,<br />
wann immer es geht, in die Natur. Im Sommer stehen Radfahren,<br />
Wandern <strong>und</strong> Laufen auf dem Programm, im Winter Skifahren,<br />
Tourengehen <strong>und</strong> Langlaufen. Zu s<strong>eine</strong>n Lieblingsgebieten zählt<br />
das Skigebiet Hochkönig <strong>und</strong> die Ramsau – „fürs Langlaufen ideal“.<br />
Kraft tankt Pisecky beim Wandern. „Berge sind mir wichtig.“<br />
Ein Mal im Jahr geht es mit <strong>eine</strong>r Wanderr<strong>und</strong>e auf Tour. „Im Vorjahr<br />
waren wir am Winnebacher Weißkogel, vor vier Jahren am<br />
Großglockner.“ Vom Fußball hat Pisecky, wie er bereitwillig preisgibt,<br />
k<strong>eine</strong> Ahnung. „Das ist für manche wirklich erschreckend.“<br />
Er kenne die Namen der Klubs. Bei <strong>eine</strong>r WM oder EM werde hin<br />
<strong>und</strong> wieder ein Spiel angesehen – sofern die Österreicher spielen.<br />
„Das tun sie ja aber selten bis nie.“ Auch im Urlaub zählt für Pisecky<br />
der Zeitfaktor. „Wir haben kein bevorzugtes Urlaubsgebiet.<br />
42 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 43<br />
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HiNTERGRUND PORTRÄT<br />
„ ich glaubE nichT, dass man ETwas<br />
gEschEnkT bEkommT. vor allEm nichT<br />
bEi immobiliEn.“<br />
Es zieht uns immer wieder nach Salzburg <strong>und</strong> in die Obersteiermark.<br />
Urlaubsgebiete, die in relativ kurzer Zeit erreichbar sind.“<br />
Gern würde er in der Stadt arbeiten <strong>und</strong> am Land leben. Beides<br />
unter <strong>eine</strong>n Hut zu bringen, sei schwierig. Auch hier kommt<br />
wieder der Faktor Zeit ins Spiel „Natürlich kommt es dabei auch<br />
darauf an, wie lange man in die Stadt braucht.“ S<strong>eine</strong> derzeitige<br />
Arbeitssituation erlaube <strong>eine</strong>n Wechsel aufs Land – noch – nicht.<br />
„Ich will nicht zwei Haushalte führen. Noch nicht. Vielleicht<br />
fünf Jahre vor der Pension. Das kann ich mir gut vorstellen.“<br />
Teleworking ist für ihn kein Thema. „Das passt nicht mit m<strong>eine</strong>r<br />
Position zusammen. Das ist mit <strong>eine</strong>r Managementfunktion<br />
nicht kompatibel. Ich möchte, dass mich Mitarbeiter sehen. Ich<br />
möchte für m<strong>eine</strong> Mitarbeiter persönlich da sein.“<br />
privaT nEin, bEruflich ja<br />
Social-Media-Plattformen wie facebook oder twitter nutzt Pisecky<br />
privat nicht. „Ich bin in der E-Mail-Generation hängen<br />
geblieben. Beruflich setze ich mich mit diesen Kommunikationsmitteln<br />
auseinander.“ Einziges Zugeständnis: „Mein IT-Leiter<br />
hat beschlossen, dass ich ein iPhone bekomme.“ Natürlich habe<br />
er zahlreiche Apps installiert, „aber nicht zur Unterhaltung“.<br />
Der Bergwanderer <strong>und</strong> Motorradfahrer, der <strong>eine</strong> Suzuki V-Strom<br />
sein Eigen nennt, findet zwar Kompass, Wasserwaage oder Taschenlampe<br />
durchaus praktisch, dennoch dominieren beruflich<br />
nutzbare Apps, wie zum Beispiel Immo-Apps als Zugang zu den<br />
wesentlichen Immobilienplattformen.<br />
Die zunehmende Digitalisierung in der Branche sieht Pisecky kritisch.<br />
„Die Technik treibt die Immobilie in <strong>eine</strong> totale Transparenz<br />
<strong>und</strong> Verortung. Zunehmend sind auch weitergehende Infrastrukturdarstellungen<br />
r<strong>und</strong> um die Immobilien gefragt. Früher gab es<br />
das Inserat in der Zeitung. Heute ist das Internet Hauptmedium<br />
für Makler als auch Interessenten. Hier sind fünf bis 15 Bilder im<br />
Netz bereits Standard. Die Bilder werden nun durch Filme ersetzt.<br />
Wir selbst haben 150 Filme online, tausende Zugriffe auf YouTube<br />
<strong>und</strong> bei jeder Immobilie <strong>eine</strong> eigene Diashow. Es stellt sich dabei<br />
nur die Frage: Was bringt es aber dem K<strong>und</strong>en? Wenn ich von <strong>eine</strong>r<br />
Wohnung zehn oder zwölf Bilder sehe, habe ich schon <strong>eine</strong>n<br />
sehr guten Eindruck von <strong>eine</strong>r Wohnung. Was bringt mir dann<br />
noch ein Film mehr an Information? Viel wichtiger wären Pläne<br />
<strong>und</strong> Aufstellung. Die Lage des Hauses, die Himmelsrichtung. Wie<br />
liegt die Wohnung – das wäre interessant. Diese Infos bereitzustellen<br />
liegt nicht an der Technik, sondern am Makler.“ Ein höheres<br />
Maß der Visualisierung hält Pisecky für möglich – aber nicht unbedingt<br />
für wünschenswert <strong>und</strong> bringt vor allem Sicherheitsbe-<br />
denken ins Spiel: „Visualisierung endet beim Thema Verortung.<br />
Da <strong>wird</strong> es spannend. Plattformen wollen immer mehr Verortung<br />
– wollen dem K<strong>und</strong>en quasi in Vogelperspektive alles zeigen. Das<br />
ist zwar w<strong>und</strong>erschön. Wenn wir das aber zulassen, haben wir<br />
Makler bald kein Geschäft mehr. Wir bereiten die Informationen<br />
auf, der Interessent geht direkt zum Abgeber <strong>und</strong> die machen ihren<br />
Deal – <strong>und</strong> wir sind nicht dabei. Das geht nicht“, formuliert<br />
es Pisecky hart.<br />
onlinE kosTET gEld<br />
Kopfzerbrechen bereiten Pisecky in diesem Zusammenhang natürlich<br />
auch die ständig steigenden Kosten. „Die online-mäßige<br />
Aufbereitung kostet <strong>eine</strong> Menge Geld. Hier müssen wir noch<br />
besser werden“, ist Pisecky selbstkritisch. „Wir sind als Makler<br />
gefordert, <strong>eine</strong> Immobilie im Sinne des Verkäufers umfassend<br />
aufzubereiten. Dies betrifft sowohl die Schriftlichkeit als auch<br />
die Visualisierung. Gleichzeitig ist es aber auch für uns wichtig,<br />
dass nicht jeder Interessent gleich bei dieser Immobilie vor der<br />
Tür steht <strong>und</strong> dort anklopft. Wir sind gut beraten, wenn wir vom<br />
Interessenten <strong>und</strong> vom Abgeber <strong>eine</strong> Provision bekommen. Weil<br />
wir sonst unseren Job nicht ordentlich machen können. Der<br />
Verkäufer beschäftigt <strong>eine</strong>n Makler, damit er eben nicht die<br />
44 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 45<br />
ThEma<br />
digiTalisiErung
HiNTERGRUND PORTRÄT<br />
michaEl pisEcky<br />
ganz PeRsönlich<br />
Welches Buch liegt auf ihrem Nachttisch?<br />
Matthias horx: „zukunftsperspektiven“.<br />
Mit wem würden Sie gerne <strong>eine</strong>n Abend verbringen?<br />
Mit der eu-Kommission. gerne würde ich mit den Mitgliedern<br />
der eu-Kommission diskutieren, warum die eu-Politik<br />
zu <strong>eine</strong>r Politik der interessenvertretung geworden, sich<br />
die Politik immer mehr vom bürger abwendet <strong>und</strong> ob nicht<br />
irgendwann einmal das system kollabiert.<br />
Welche Musik hören Sie denn gerne?<br />
Das hauptaugenmerk liegt auf der Musik der 60er-, 70er-<br />
<strong>und</strong> 80er-Jahre, Jazz <strong>und</strong> Klassik.<br />
ihre Lieblingsimmobilie?<br />
Da habe ich mehrere. ein schöner ausblick macht für mich<br />
<strong>eine</strong> immobilie interessant. ich liebe freie sicht.<br />
Welchen Revolutionär bew<strong>und</strong>ern Sie?<br />
ich bin der Meinung, Revolutionen bringen selten etwas<br />
besseres, meist bringen sie etwas Ähnliches. Die Franzosen<br />
hatten vor der Revolution <strong>eine</strong>n König <strong>und</strong> haben nachher<br />
<strong>eine</strong>n Kaiser bekommen. Die Ägypter haben hosni Mubarak<br />
nach haus geschickt, dafür haben sie jetzt <strong>eine</strong> Militärregierung,<br />
die hatten sie aber mit Muhammad anwar el sadat<br />
<strong>und</strong> Mubarak auch vorher. Revolutionen ändern wenig, eher<br />
bewegungen. Daher bew<strong>und</strong>ere ich eher Personen, die in<br />
diese Richtung gehen, wie zum beispiel Mahatma gandhi.<br />
investieren Sie selbst in immobilien?<br />
Ja. ich habe selbst Wohnungen gekauft.<br />
Was tun Sie zu wenig?<br />
loben. ich lobe zu wenig. ich bemühe mich, aber ich<br />
komme immer wieder darauf, dass ich zu wenig lobe. Viele<br />
Probleme entstehen auch aus Mangel an lob oder an<br />
Kommunikation mit den Mitarbeitern.<br />
Sport?<br />
im sommer: Radfahren, Wandern <strong>und</strong> laufen. im Winter<br />
skifahren, Tourengehen <strong>und</strong> langlaufen.<br />
„ ich möchTE auch noch<br />
Einmal um diE wElT rEisEn.“<br />
Interessenten vor der Tür stehen hat.“ Viele Abgeber wollen<br />
nicht angetroffen werden. „Auch Interessenten können<br />
penetrant werden <strong>und</strong> Druck auf den Verkäufer ausüben.“ Bei<br />
Bauträgern hingegen sehe die Sache anders aus.<br />
Hart ins Gericht geht Pisecky mit Doku-Soaps wie „Die Schnäppchenhäuser<br />
– Der Traum vom Eigenheim“ oder „mieten, kaufen,<br />
wohnen“. „Diese Sendungen sind alle ein bisschen zu schnell<br />
gemacht. Die K<strong>und</strong>en werden auf Wege geführt, die für die Branche<br />
nicht hilfreich sind. Würde man so etwas gut recherchiert<br />
drehen, wäre es nicht mehr fernsehgerecht. Der Teufel steckt im<br />
Detail. So einfach, wie das dargestellt <strong>wird</strong>, ist ein Immobilienkauf<br />
nicht.“ Vor allem von sogenannten Schnäppchenkäufen<br />
hält Michael Pisecky sowohl privat als beruflich nichts. „Was<br />
es gibt, sind Gelegenheiten. Zum Beispiel Immobilien, die aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Lage besonders selten sind. Aber jede Immobilie hat<br />
ihren Preis. Alles hat s<strong>eine</strong>n Preis. Ich glaube nicht, dass man<br />
etwas geschenkt bekommt. Vor allem nicht bei Immobilien.“<br />
Privat möchte Pisecky in Zukunft mehr zur Ruhe kommen. „Ich<br />
renne privat in der gleichen Geschwindigkeit wie in der Firma.<br />
Ich möchte gerne mehr innehalten können, reflektieren, ruhiger<br />
<strong>und</strong> gelassener werden. Tempo rausnehmen <strong>und</strong> entschleunigen.“<br />
Beruflich sieht es anders aus. Da möchte Pisecky in den<br />
nächsten Jahren ordentlich Gas geben. „In den vergangenen<br />
zehn Jahren haben wir in der s Real sowohl Umsatz als auch Ergebnis<br />
verdoppelt. Das haben wir auch in den kommenden drei<br />
Jahren vor.“ In der Wirtschaftskammer werde derzeit intensiv<br />
an <strong>eine</strong>m Maßnahmenpaket zur Qualitätssteigerung gearbeitet.<br />
„Wir müssen die Qualität der Dienstleistung verbessern.“ Die<br />
unsägliche Diskussion um die Kürzung der Mieterprovision<br />
habe wieder gezeigt, dass „… wir kein gutes Image haben <strong>und</strong><br />
es kaum jemanden gibt, der für die Makler Partei ergreift <strong>und</strong><br />
sich einsetzt. In zwei bis drei Monaten werden die Arbeiten abgeschlossen<br />
sein.“ Dieses Paket möchte er dann auch bei der<br />
s Real umsetzen. Trotz s<strong>eine</strong>r beruflichen Pläne will der Immo-<br />
Manager s<strong>eine</strong> Work-Life-Balance so halten, „wie sie aktuell ist<br />
<strong>und</strong> genug vorsorgen, dass ich nicht bis 70 arbeiten muss. Ich<br />
möchte auch noch einmal um die Welt reisen, zu <strong>eine</strong>r Zeit, in<br />
der ich noch in der Lage dazu bin.“<br />
46 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 47
Hintergr<strong>und</strong> XXX SoftwarE<br />
foto: iStock<br />
AkUPUnktUr StAtt<br />
trAnSPlAntAtIon<br />
Software gibt es viele. Die Implementierung von Hausverwaltungs-<br />
<strong>und</strong> Facility-Management-Programmen erfordert <strong>eine</strong>n umfassenden<br />
Auswahl- <strong>und</strong> Entscheidungsprozess. Externe Unterstützung kann<br />
man da gut gebrauchen. AutOrin: Erika HofbauEr<br />
Beschleunigung <strong>und</strong> Vereinfachung von Prozessen<br />
steht immer an erster Stelle, wenn es um die Implementierung<br />
von neuer Software in Unternehmen<br />
geht. Die B<strong>und</strong>esimmobiliengesellschaft (BIG)<br />
lädt derzeit Anbieter ein, Programme für optimale<br />
Abläufe <strong>und</strong> Abrechnungen in der Hausverwaltung zu präsentieren.<br />
Bis Sommer soll die Ausschreibungsphase abgeschlossen<br />
sein, in spätestens zwei Jahren soll die Lösung dann voll implementiert<br />
sein – <strong>und</strong> reibungslos laufen. Denn das neue System<br />
soll alle Anforderungen abdecken, so BIG-Sprecher Ernst<br />
Eichinger. Dazu gehören vor allem „klassische“ Planungs- <strong>und</strong><br />
Abrechnungselemente, die im Hausverwaltungsmanagement<br />
auftreten: von der Instandhaltungsplanung über Betriebskostenabrechnung<br />
bis zu Fuhrpark- <strong>und</strong> Umzugsmanagement. Bis<br />
dato, so Eichinger, wurden diese Aufgaben „auf verschiedenen<br />
Systemen gelöst. Jetzt soll alles aus ,<strong>eine</strong>m Guss‘ sein.“<br />
Gerade drei oder vier können ansprüche erfüllen<br />
Und genau dieser Auswahl- <strong>und</strong> Entscheidungsprozess muss<br />
wohldurchdacht sein. Peter Prischl, Geschäftsführer von Reality<br />
Consult, der als unabhängiger Managementberater jahrelange<br />
Erfahrung mit IT-Systemen hat (siehe auch News, Seite<br />
9), weiß um die oft verwirrenden Ansprüche: „Für das Facili-<br />
ty Management gibt es im deutschsprachigen Raum etwa 60<br />
Anbieter, von Bedeutung sind etwa ein Dutzend, die Anforderungen<br />
an internationale Standardsoftware können gerade<br />
drei oder vier erfüllen.“ Möglicherweise liegt es auch an der<br />
Vielschichtigkeit des Begriffs <strong>und</strong> der Anwendungsmöglichkeiten,<br />
die es schwierig machen, gestellte Ansprüche zu erfüllen.<br />
Prischl: „Ein IT-System zur Unterstützung des Facility Managements<br />
<strong>wird</strong> als Computer Aided Facility Management (CAFM)<br />
System bezeichnet <strong>und</strong> muss, strategisch gesehen, zu eben<br />
dieser Verbesserung der Produktivität des Kerngeschäfts beitragen.<br />
Da aber das Kerngeschäft in jedem Unternehmen anders<br />
definiert ist, muss auch ein CAFM-System flexibel sein.“ Dabei<br />
geht es immer um die Unterstützung von Menschen mit <strong>eine</strong>m<br />
möglichst produktiven Arbeitsplatz. Unternehmen brauchen<br />
daher Software, welche diese Produktivität sicherstellt, indem<br />
alle erforderlichen Prozesse automatisiert, rationell <strong>und</strong> qualitätsgesichert<br />
ablaufen.<br />
vorhandene software oft ausreichend<br />
Am Beginn jedes Projektes steht die Bedarfserhebung, wobei<br />
„wir besonders auf <strong>eine</strong> nahtlose Abstimmung mit der Unternehmensstrategie<br />
achten“, so Consulter Prischl. Als nächstes<br />
<strong>wird</strong> geprüft, inwieweit dieser Bedarf mit bereits vorhandener<br />
48 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 49<br />
theMa<br />
diGitalisierunG
Hintergr<strong>und</strong> SoftwarE theMa<br />
diGitalisierunG<br />
Software abgedeckt werden kann: „Zur Überraschung unserer<br />
Klienten ist dies öfter als gedacht der Fall. Man braucht nicht<br />
immer <strong>eine</strong> Herz-Lungen-Transplantation, <strong>eine</strong> Akupunktur<br />
erfüllt oft auch den Zweck.“ Nach der optimalen Software-<br />
Auswahl verantworte man als Projektmanager auch die Implementierung<br />
des Systems bis zur Produktivsetzung. Prischl:<br />
„Aus Erfahrung wissen wir, dass nahezu die Hälfte aller immobilienwirtschaftlichen<br />
IT-Projekte scheitert. Unsere Projekterfolgsrate<br />
liegt bei über 99 Prozent“, erklärt Berater Prischl <strong>eine</strong>n<br />
möglichen Zusammenhang mit <strong>eine</strong>r „erfolgsabhängigen<br />
Honorarkomponente, die dem Klienten die Erfüllung s<strong>eine</strong>r<br />
Anforderungen garantiert“.<br />
falsche aufMerksaMkeit<br />
Von K<strong>und</strong>enseite <strong>wird</strong> viel zu viel Aufmerksamkeit auf die Frage<br />
„Welche Software?“ gelegt. Viel wichtiger, so Berater Prischl,<br />
wäre eher die Frage, was erreicht werden soll – <strong>und</strong> wie mit den<br />
Daten umgegangen werden soll. Eine intensive Zusammenarbeit<br />
mit der Geschäftsleitung <strong>und</strong> <strong>eine</strong> systematische Ableitung<br />
aus der Unternehmensstrategie verhindere zusätzliche Bürokratie<br />
bei der Implementierung, so Prischl weiter: „Ohne Aufsetzen<br />
der CAFM-Einführung als Projekt mit <strong>eine</strong>m professionellen<br />
Projektmanagement versanden die meisten Initiativen, denn<br />
der Softwarekauf ist nur ein kl<strong>eine</strong>r Teil. Professionelles Datenmanagement<br />
überfordert erfahrungsgemäß viele Unternehmen<br />
– da können gute Berater entscheidende Beiträge leisten.“<br />
foto: iStock<br />
projekte in der praxis<br />
Die Anforderungen an Softwarelösungen werden immer komplexer,<br />
weiß Walter Seierl, Prokurist der Gebäudeverwaltung<br />
Rustler Gruppe, um die wachsende Schwierigkeit, Geschäftsprozesse<br />
abzubilden <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene „Bürokratie“ der<br />
Software zu überlassen: „Innerhalb von Einzellösungen <strong>wird</strong> es<br />
aber immer wichtiger, dass diese miteinander vernetzt werden<br />
können, da viele Teilprozesse ineinander greifen <strong>und</strong> Datenred<strong>und</strong>anz<br />
vermieden werden sollte.“ Und Facility Manager<br />
Michael Moshammer ergänzt: „Bei allen Softwarelösungen gibt<br />
es <strong>eine</strong>n ständigen Veränderungsbedarf, weil sich die Anforderungen<br />
laufend ändern <strong>und</strong> mögliches Automatisierungspotenzial<br />
erkannt <strong>und</strong> ausgeschöpft werden soll.“ Ein gutes System<br />
ist nur so lange gut, als es gut bedient werden kann, lautet die<br />
Devise. Hochkomplexe Lösungen können kl<strong>eine</strong>re Organisationen<br />
schnell überfordern. Daher setze man seit Jahren schon<br />
auf die Software „EASY Pro“ der Firma Andromeda. Seierl: „Diese<br />
Anwendung <strong>wird</strong> <strong>und</strong> wurde mit tatkräftiger Unterstützung<br />
der Anwender der Hausverwaltung entwickelt. Damit werden<br />
die Themenbereiche kaufmännische Verwaltung, Vorschreibung,<br />
Abrechnung <strong>und</strong> Schlüsselmanagement abgedeckt. Ein<br />
Immobilien-Informationstool sorgt für die Bereitstellung aller<br />
immobilienrelevanten Informationen, angefangen von Versicherungen<br />
bis zu Spezialwünschen der Auftraggeber.“<br />
zwischentitel<br />
Nicht weniger wichtig, so der Rustler-Manager, ist das<br />
Dokumentenmanagementsystem „Saperion“. Damit erfolgt<br />
die <strong>digital</strong>e Erfassung aller immobilienrelevanten Dokumente<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig die Abarbeitung der in den Immobilien anfallenden<br />
Tätigkeiten („elektronischer Akt“): „Dieses Tool ermöglicht<br />
es uns als Hausverwaltung, den Auftraggebern Einsicht in<br />
ausnahmslos alle Tätigkeiten der Hausverwaltung Rustler über<br />
das Internet-Tool ,RNS‘ – Rustler Net Service – zu geben.“ Die<br />
operativen Tätigkeiten zu den Facility Services werden innerhalb<br />
der Rustler Gruppe durch „Planon“, <strong>eine</strong>r Standardsoftware<br />
<strong>eine</strong>s der CAFM-Anbieters, unterstützt. Facility Manager<br />
Moshammer: „Damit ist es dem Facility Management möglich,<br />
alle Arbeitsabläufe prozessorientiert abzubilden. Das ist ein<br />
wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung.“ Der Anwendungsschwerpunkt<br />
dieser Software liegt im Bereich Energiemanagement,<br />
Instandhaltung <strong>und</strong> der Organisation <strong>und</strong> Dokumenta-<br />
tion der Soforthilfe. Gerade im Aufbau befindet sich das CRM<br />
(Customer Relationship Management)-Programm „Update“.<br />
Damit will die Rustler Gruppe die Betreuung der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
den Akquisitionsprozess verbessern (siehe Seite 38).<br />
praktikable bedienunG <strong>wird</strong> sich durchsetzen<br />
Auf bewährte Software verlässt sich die Immobilienverwaltung<br />
Dr. Gerhard Stingl. Geschäftsführer Karl Bruzek setzt bei der<br />
elektronischen Bearbeitung <strong>und</strong> Archivierung von Dokumenten<br />
wie Stammdatenerfassung, Wohnbeitragsvorschreibung<br />
<strong>und</strong> Abrechnung auf die Software von Real Data. („Das Programm<br />
ist schon sehr lange am Markt <strong>und</strong> <strong>wird</strong> von vielen großen<br />
Verwaltungen verwendet.“) Mit entsprechenden Schnittstellen<br />
habe man im Unternehmen vor etwa acht Jahren<br />
begonnen, <strong>eine</strong> eigene Datenbank aufzubauen, die <strong>eine</strong>rseits<br />
<strong>eine</strong> verlässliche Dokumentenverwaltung <strong>und</strong> Archivierung<br />
<strong>und</strong> andererseits aber auch <strong>eine</strong> aktive Bearbeitung <strong>und</strong> Evidenzierung<br />
ermögliche, so Bruzek. Verwendet <strong>wird</strong> dafür das<br />
Archivierungsprogramm „Saperion“. Über dieses System werden<br />
auch alle Bereiche der Liegenschaftsentwicklung, Instandhaltungsplanung<br />
<strong>und</strong> des Flächenmanagements abgewickelt.<br />
Sämtliche Verrechnungsthemen wie etwa Betriebskostenabrechnungen,<br />
Eigentümerabrechnungen, Rückstandsmanagement<br />
erfolgen im Wesentlichen über das Programm „Real<br />
Data“, wobei durch „diverse Schnittstellen <strong>eine</strong> enge Verknüpfung<br />
dieser beiden Systeme besteht“, so Bruzek.<br />
In Zukunft, ist sich Immobilienmanager Bruzek sicher, <strong>wird</strong> der<br />
Erfassung <strong>und</strong> vor allem auch der Verwaltung von Daten immer<br />
größere Bedeutung zukommen. Jene Systeme werden sich durchsetzen,<br />
die vor allem auch in der Bedienung praktikabel sind.<br />
Bruzek: „Zu bedenken ist hier, dass das beste EDV-Programm nur<br />
so gut ist wie die User, die dieses auch anwenden müssen.“ Insbesondere<br />
im Dienstleistungssektor bestehen hier viele Chancen,<br />
aber auch die Gefahr, dass letztendlich die eigentliche Dienstleistung<br />
auf der Strecke bleibt, ist Bruzek skeptisch.<br />
flexibilität dank einheitlicher basis<br />
„Wir sind mit den Programmen <strong>und</strong> vor allem ihrem praktischen<br />
Einsatz sehr zufrieden“, sieht Erich Fuchs, Geschäftsführer<br />
der BUWOG Facility Management, derzeit „k<strong>eine</strong>n<br />
Veränderungsbedarf“. Denn die eingesetzte Hausverwaltungssoftware<br />
(Microsoft Dynamics NAV, NAVTechFM, RELion,<br />
„aus erfahrunG wissen wir, dass nahezu<br />
die hälfte aller iMMobilienwirtschaftlichen<br />
it-projekte scheitert.“<br />
peter prischl, rEality ConSult<br />
Easy-Archiv) wurde erst implementiert: „Wir haben natürlich<br />
bei unserer Entscheidung für diese Programme detailliert geprüft,<br />
ob alle unsere Anforderungen umfassend erfüllt sind.“<br />
Bei der BUWOG ist man auch zuversichtlich, dass die Programme<br />
die nötige Flexibilität bieten, um sie laufend im Hinblick<br />
auf mögliche künftige Anforderungen zu adaptieren <strong>und</strong> zu<br />
erweitern: „Hier ist es sicher ein Vorteil, dass das gesamte EDV-<br />
System auf Microsoft basiert <strong>und</strong> damit auch hinsichtlich der<br />
weiteren Entwicklungsarbeit große Sicherheit gegeben ist“,<br />
bevorzugt Fuchs den oft umstrittenen Hersteller. Ein gutes<br />
EDV-System für Hausverwaltungs- <strong>und</strong> Facility-Management-<br />
Unternehmen muss insbesondere im Bereich Reports <strong>und</strong><br />
Abrechnungen investortauglich sein, formuliert der BUWOG-<br />
Manager die Anforderungen.<br />
von der MietwohnunG bis zur wGG-einheit<br />
Außerdem sei <strong>eine</strong> große Variabilität wichtig, denn „immerhin<br />
müssen damit Mietwohnungen, Eigentumswohnungen, Vorsorgewohnungen<br />
oder WGG-Wohnungen verwaltet werden“.<br />
Für alle Bereiche muss ein Vergleich mit Benchmarks unkompliziert<br />
möglich sein <strong>und</strong> einfache Bedienung, „die auch k<strong>eine</strong><br />
langwierigen Einschulungen erfordert, ist ein absolutes Muss“,<br />
verlangt Fuchs funktionierende Programme. Eine wesentliche<br />
Arbeitserleichterung, die gleichzeitig auch die Bearbeitung von<br />
K<strong>und</strong>enanfragen enorm beschleunigt, ist bei der BUWOG die<br />
Tatsache, dass schon beim automatischen Rechnungslauf seit<br />
Kurzem alle Rechnungen eingescannt werden: „Bei Rückfragen<br />
kann man diese dann gleich mitsamt Abrechnungen <strong>und</strong><br />
ähnlichen Daten- <strong>und</strong> Korrespondenzerfordernissen an den<br />
K<strong>und</strong>en weiterleiten.“<br />
Sinnstiftend <strong>und</strong> nachhaltig ist offensichtlich seit Jahren schon<br />
die immobilienrelevante Software bei der ÖRAG. Thomas<br />
Lang, Hausverwaltungs-Vorstand des Immobilienunternehmens:<br />
„Unsere Datenverwaltung wie Buchhaltung, Zinslisten,<br />
Betriebskostenabrechnung <strong>und</strong> Mahnwesen ist schon lange als<br />
integriertes System in Betrieb.“ Auch das Datenmanagement<br />
(„elektronischer Akt“), das gesicherte K<strong>und</strong>enportal sowie die<br />
tagesaktuellen Objektdaten werden über Softwarelösungen, die<br />
schon jahrelang installiert sind, abgewickelt. Die technische<br />
Software für den FM-Bereich läuft über eigene Systeme: Technische<br />
Hausdaten <strong>und</strong> Wartungserfordernisse sowie Terminverwaltung<br />
werden per E-Mail an die jeweiligen Techniker zur<br />
Bearbeitung automatisch weitergeleitet.<br />
50 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 51
Hintergr<strong>und</strong> XXX recheNzeNtreN<br />
KüHLen Kopf<br />
beWaHRen<br />
Rechenzentren: Kühlen oder nicht kühlen? Wasser statt Luft?<br />
IT-Verantwortliche haben immer mehr Wahlmöglichkeiten<br />
für die Hochsicherheits-Immobilien. AutOr: Michael Neubauer<br />
Foto: iStock<br />
G<br />
anz Kronstorf steht Kopf, alle in der 3.150 Seelen<br />
Gemeinde in Oberösterreich reden nur mehr<br />
von Google. Nicht von der Website, vom Konzern.<br />
Dieser plant dort nämlich <strong>eine</strong>s s<strong>eine</strong>r<br />
wichtigsten Rechenzentren. 2008 kaufte Google<br />
an der Enns ein 75 Hektar großes Gr<strong>und</strong>stück. Ursprünglich<br />
waren zwölf Standorte in ganz Europa im Rennen, das Investment<br />
für die Server-Farm soll sich dem Vernehmen nach in<br />
<strong>eine</strong>m dreistelligen Millionenbereich bewegen. Als Pluspunkte<br />
für Kronstorf werden von Google der wirtschaftsfre<strong>und</strong>liches<br />
Umfeld <strong>und</strong> andere Floskeln angegeben. In Wahrheit sei der<br />
ausschlaggebende Gr<strong>und</strong> ein anderer gewesen, so berichtet ein<br />
Insider dem Immobilen Magazin: das Kraftwerk war es, das direkt<br />
neben dem neuen <strong>digital</strong>en Zentrum der Welt stehen <strong>wird</strong>.<br />
Dabei geht es noch immer um null oder eins. Doch heute<br />
führen Rechenzentren Millionen Zahlenoperationen in Millisek<strong>und</strong>en<br />
durch. Immer mehr Prozesse werden <strong>digital</strong> verarbeitet,<br />
Supercomputer <strong>und</strong> Rechenzentren bekommen immer<br />
größere Bedeutung. IT-Trends wie Cloud Computing oder Virtualisierung,<br />
aber auch die fortschreitende Durchdringung aller<br />
Geschäftsprozesse mit IT setzen immer höhere Rechenzentrumskapazitäten<br />
voraus. IT-Verantwortliche müssen sich daher<br />
immer öfter mit der Optimierung ihrer Anlagen <strong>und</strong> auch der<br />
Immobilien beschäftigen. Eine ganzheitliche Betrachtung des<br />
Data Centers – von den einzelnen Applikationen bis hin zum<br />
Serverschrank <strong>und</strong> der Immobilie – ist der Schlüssel dazu.<br />
Nur die Hälfte für die Server<br />
Von dem Strom, der in ein Rechenzentrum eingespeist <strong>wird</strong>,<br />
kommen nur etwa 50 Prozent bei den Servern an. Die andere<br />
Hälfte verbrauchen Kühlung, Stromverteilung <strong>und</strong> die sonstige<br />
Infrastruktur. Experten gehen davon aus, dass mindestens<br />
r<strong>und</strong> 20 Prozent der Gesamtenergiekosten auf das Konto der<br />
Kühlung gehen. Es sind auch Installationen in Betrieb, bei<br />
denen der Anteil der Kühlung am Gesamtstromverbrauch bei<br />
über 60 Prozent liegt. Zum anderen stellt die Projektierung der<br />
Kühlung <strong>eine</strong> besondere Herausforderung dar, denn es handelt<br />
sich meist um mittel- bis langfristige Investitionen, die über<br />
mehrere IT-Generationen in Betrieb sein werden. Fehlplanungen<br />
können hier große Löcher in IT-Budgets reißen.<br />
Wichtig ist es, die Verteilung der kalten Luft zu optimieren.<br />
Es gibt <strong>eine</strong> Reihe unterschiedlicher Ansätze: Hier ist zunächst<br />
der r<strong>eine</strong> Umluftbetrieb mit oder ohne indirekte freie Kühlung<br />
zu nennen, der ohne Frischluftzufuhr von außen auskommt.<br />
Oder die direkte freie Kühlung, <strong>eine</strong> Variante der Kühlung mit<br />
Außenluft. Auch natürliche Ressourcen lassen sich miteinbeziehen,<br />
beispielsweise Oberflächen- oder Brunnenwasser.<br />
Besonders effizient sind direkt an das Rack angereihte, flüssigkeitsbasierte<br />
Kühllösungen. Solche Liquid Cooling Packages<br />
(LCP) bilden mit dem Serverschrank <strong>eine</strong> strömungstechnische<br />
Einheit. Die kalte Luft kommt dorthin, wo man sie wirklich benötigt.<br />
Luftkurzschlüsse <strong>und</strong> das „Vorbeiströmen“ der Luft an<br />
den Servern sind ausgeschlossen. Durch diesen gezielten Einsatz<br />
der Kaltluft kann die Vorlauftemperatur erhöht werden.<br />
Davon profitiert das gesamte System. Wird der Kühlkreislauf<br />
durch den Einsatz von LCPs beispielsweise mit bis zu 21 Grad<br />
temperiertem Wasser betrieben, arbeitet er bis zu <strong>eine</strong>r Außentemperatur<br />
von 19 Grad Celsius all<strong>eine</strong> durch freie Kühlung.<br />
Die Raumklimatisierung mit Luft-/Wasser-Wärmetauschern<br />
benötigt dagegen Wassertemperaturen von acht bis 15 Grad<br />
Celsius, deren Erzeugung entsprechend energieaufwendig ist.<br />
Neubau alS CHaNCe<br />
Der effiziente Umgang mit Energie stand beim Neubau des<br />
TILAK-Rechenzentrums in Hall in Tirol im Vordergr<strong>und</strong>: Kühlung<br />
mit Brunnenwasser, modulare USV-Systeme (unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung) <strong>und</strong> intelligentes Datenmanagement<br />
halfen bei der Umsetzung. „Vor zehn Jahren stand mehr die<br />
Klimatisierung an sich als die Energieeffizienz im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Aber durch die steigenden Lasten ist sie immer mehr Thema<br />
geworden. Und bei <strong>eine</strong>m Neubau versucht man natürlich so<br />
energieeffizient wie möglich zu bauen“, berichtet Romed Giner,<br />
Leiter der Abteilung Informationstechnik der TILAK, der Tiroler<br />
Landeskrankenanstalten. „Unsere Informationssysteme müssen<br />
permanent zur Verfügung stehen. Dazu gehören das Patientenmanagementsystem,<br />
das klinische Informationssystem, das OP-<br />
Dokumentationssystem, die medizinischen Bildverarbeitungslösungen<br />
<strong>und</strong> die betriebswirtschaftlichen Anwendungen“,<br />
erklärt Giner. So wurde jetzt ein neues Rechenzentrum errichtet,<br />
das den hohen Anforderungen an die IT gerecht <strong>wird</strong>.<br />
Ein eigenes Gebäude mit ausreichend Platz, außerhalb des<br />
Hochwasserbereiches, <strong>eine</strong> vernünftige Energieanbindung <strong>und</strong><br />
<strong>eine</strong> gute Anbindung an das Datennetz waren die Rahmenbedingungen.<br />
Erfüllt hat all diese Punkte ein Areal des Psychiatrischen<br />
Krankenhauses in Hall in Tirol. „Während der Planungsphase<br />
haben wir <strong>eine</strong>n Partner gef<strong>und</strong>en, der ebenfalls <strong>eine</strong>n<br />
zweiten Rechenzentrumsstandort haben wollte. Daher haben<br />
52 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 53<br />
tHeMa<br />
diGitaliSieruNG
Hintergr<strong>und</strong> recheNzeNtreN<br />
wir auf 400 m 2 Rechnernettofläche erweitert“, erzählt Giner.<br />
Von dieser Fläche nützt die TILAK zirka 160 m 2 . Die übrige<br />
Fläche teilen sich ein Rechenzentrum <strong>und</strong> diverse andere Landesinstitutionen.<br />
Bei der Ausstattung der IT-Strukturen wie<br />
Racks, Klimatisierung <strong>und</strong> USV hat sich die TILAK Rittal – <strong>eine</strong>n<br />
Hersteller von Schaltschrank- <strong>und</strong> Klimatisierungssystemen<br />
sowie Server- <strong>und</strong> Netzwerkschränke – als bewährten Partner<br />
ins Boot geholt. Aufgr<strong>und</strong> ausreichend vorhandenen Brunnenwassers<br />
konnte in Hall vollständig auf <strong>eine</strong> mechanische Kühlung<br />
verzichtet werden, im Winter <strong>wird</strong> das System durch Free<br />
Cooling ergänzt. Und das bringe eindeutig Kostenvorteile, so<br />
Giner: „Wir kühlen zwei Drittel im Jahr mit Brunnenkälte <strong>und</strong><br />
ein Drittel mit Free Cooling. Und wenn man rechnet, dass die<br />
Brunnenkälte r<strong>und</strong> die Hälfte der mechanischen Kälte kostet<br />
<strong>und</strong> das Free Cooling ca. ein Viertel, muss man diese Techniken<br />
einfach nützen.“<br />
Auch die USV <strong>und</strong> die Software zur Überwachung des reibungslosen<br />
Ablaufs im Rechenzentrum kommen aus dem Hause Rittal.<br />
RiZon, die neue gemeinsam mit Microsoft entwickelte Software,<br />
lässt sich an den Microsoft System Center Operations Manager<br />
anbinden <strong>und</strong> ermöglicht es, <strong>eine</strong> Verbindung zwischen Applikationen<br />
<strong>und</strong> Servern auf der <strong>eine</strong>n <strong>und</strong> der IT-Infrastruktur auf<br />
der anderen Seite zu schaffen. Für Giner ein wichtiger Aspekt:<br />
„Man kann schneller reagieren <strong>und</strong> verschiedene Thematiken<br />
über längere Zeit überwachen <strong>und</strong> kontrollieren.“<br />
Telehouse Europe geht <strong>eine</strong>n anderen Weg. Hier <strong>wird</strong> nicht gekühlt,<br />
sondern die Wärme gezielt genutzt. Mit der in s<strong>eine</strong>m<br />
neuen Rechenzentrum Telehouse Docklands West in London<br />
entstehenden Abwärme werden über 1.000 Wohneinheiten<br />
beheizt. So will man nicht nur die CO 2 -Emissionen des neun-<br />
die tiLAK (tiroler Landeskrankenanstalten) setzen bei ihrem neuen rechenzentrum auf Liquid Cooling.<br />
stöckigen Gebäudes um r<strong>und</strong> 1.100 Tonnen pro Jahr senken,<br />
sondern auch an die neun Megawatt Heizleistung für das umliegende<br />
Wohnviertel, die Docklands, produzieren. „Das neue<br />
Telehouse-West-Datenzentrum eröffnet <strong>eine</strong>n innovativen Weg,<br />
wie entstehende Abwärme eingefangen <strong>und</strong> für andere Zwecke<br />
weiterverwertet werden kann“, sagt Bob Harris, Technical Services<br />
Director bei Telehouse Europe. Die Energieeinsparungen<br />
vergleicht er mit 3.000 ständig kochenden Wasserkesseln. Die<br />
hohe Energieeffizienz habe schließlich auch dazu beigetragen,<br />
dass die Londoner Verwaltung den Bau des neuen Rechenzentrums<br />
genehmigt habe. Die Abwärme <strong>wird</strong> gratis abgegeben.<br />
Im Gegenzug bekommt Telehouse kaltes Wasser. Auch andere,<br />
neue Konzepte werden für die Datenzentren aus dem Boden gestampft.<br />
Meerwasser muss etwa zur Kühlung herhalten.<br />
KüHleN Mit MeerwaSSer<br />
In Mauritius entsteht derzeit die erste auf der Sea Water Air<br />
Conditioning (SWAC) Technologie basierende Anlage für die<br />
Kühlung von elektronischen Datenanlagen. Dieses Green Data<br />
Center <strong>wird</strong> sich auf 10.000 m 2 erstrecken <strong>und</strong> Wasser aus bis<br />
zu 1.000 Metern Tiefe pumpen. Es ist die letzte <strong>eine</strong>r Reihe<br />
von Anlagen, die über die ganze Welt verteilt sind <strong>und</strong> Tiefenwasser<br />
verwenden, um Gebäude <strong>und</strong> elektronische Daten<br />
zu kühlen <strong>und</strong> zu klimatisieren. Die Kühlanlage besteht aus<br />
<strong>eine</strong>m Wärmeaustauscher <strong>und</strong> zwei Schleifen aus Rohren <strong>und</strong><br />
Pumpen: <strong>eine</strong> aus „Tiefenwasser“ <strong>und</strong> die andere aus „Kühlwasser“.<br />
Aus ökologischer Sicht bleiben einige Fragen unbeantwortet.<br />
Das Wasser, das mit <strong>eine</strong>r Temperatur von weniger<br />
als fünf Grad Celsius gepumpt <strong>wird</strong>, <strong>wird</strong> anschließend mit<br />
<strong>eine</strong>r weitaus höheren Temperatur, das heißt 20 Grad Celsius<br />
wärmer als zuvor, ins Meer zurückgespült.<br />
Foto: beigestellt<br />
11 tippS zuM eNerGieSpareN<br />
die unternehmensberatung gartner hat elf empfehlungen<br />
zum energiesparen in unternehmen entwickelt. Wer sich<br />
daran hält, könne – so das Versprechen – über <strong>eine</strong> Million<br />
Kilowattst<strong>und</strong>en an energie sparen. nach den erkenntnissen<br />
von gartner werden in rechenzentren (rZ) zwischen 35 <strong>und</strong><br />
bis zu 50 Prozent der gesamten energie für die Kühlung aller<br />
Systeme benötigt. in <strong>eine</strong>m data-Center, das konsequent <strong>eine</strong><br />
„grüne“ Politik verwirklicht, ließe sich hingegen der Stromverbrauch<br />
für die temperierung der gerätschaft auf 15 Prozent<br />
drücken. gr<strong>und</strong> für diese diskrepanz ist nach den Worten von<br />
Paul Mcguckin, research Vice President bei gartner, ein sehr<br />
„ineffizientes design der Kühl- <strong>und</strong> rechnersysteme“. Sogar in<br />
kl<strong>eine</strong>n rechenzentren belaufe sich diese Verschwendung pro<br />
Jahr auf mehr als <strong>eine</strong> Million Kilowattst<strong>und</strong>en.<br />
tipp 01: löCHer StopfeN<br />
Stopfen Sie löcher in installationsböden: Doppelböden<br />
sollten genau darauf untersucht werden, wo wegen Kabelkanälen,<br />
verlegter leitungen, rohren etc. „<strong>und</strong>ichte“ Stellen<br />
sind, aus denen unkontrolliert kalte luft in das rechenzentrum<br />
strömt <strong>und</strong> sich mit Warmluft vermischen kann.<br />
tipp 02: bleNdeN aNbriNGeN<br />
ungenutzte einschübe in Serverracks sollten mit<br />
ab deckungen versehen werden, um den Stromverbrauch der<br />
Ventilatoren zu reduzieren. ist ein rack nicht komplett gefüllt,<br />
kann ausströmende warme luft <strong>eine</strong>s Servers sich mit der<br />
kalten luft vermischen, die auf die zu kühlenden Systeme<br />
geblasen <strong>wird</strong> – was den Kühlungseffekt reduziert.<br />
tipp 03: iNeffizieNte KüHlSySteMe optiMiereN<br />
Gerade ältere Klimaanlagen funktionieren nach dem<br />
Prinzip, dass bei ihnen die Kühlung von räumen <strong>und</strong> die<br />
entfeuchtung der luft in getrennten einheiten operieren oder<br />
unkoordiniert geregelt <strong>wird</strong>.<br />
tipp 04: uNterbodeN aufräuMeN<br />
Der raum im unterboden <strong>eine</strong>s rechenzentrums sollte<br />
im besten Fall leer sein. Nur so kann sich die dort strömende<br />
kalte luft optimal verbreiten <strong>und</strong> muss nicht mit erhöhtem<br />
energieaufwand durch den unterboden geblasen werden.<br />
tipp 05: effizieNte Kalt- uNd warMGäNGe<br />
in gut entworfenen rechenzentrumDesigns stehen sich in<br />
<strong>eine</strong>m Gang immer entweder die zu kühlenden Seiten von Systemen<br />
gegenüber (Kaltgang) oder diejenigen, die die verbrauchte<br />
heiße luft abgeben (Warmgang). <strong>eine</strong> rackanordnung, in denen<br />
kalte <strong>und</strong> warme luftströme<br />
stärker voneinander getrennt<br />
werden, gehört für die meisten<br />
Organisationen zu den effizientesten<br />
best Practices.<br />
tipp 06: wärMebildKaMera<br />
Wer ganz konsequent die temperaturverhältnisse<br />
diagnostizieren will, macht Fotos mit der Wärmebildkamera.<br />
Diese Fotos zeigen genau, wo in <strong>eine</strong>m rechenzentrum ungewollte<br />
hotspots auftreten.<br />
tipp 07: eiNKapSeluNG voN warM- uNd KaltGäNGeN<br />
Wer die aus dem unterboden einströmende kalte luft bereits<br />
sauber von der warmen abluft der rechenzentrumKomponenten<br />
trennt, kann weitere effekte erzielen, wenn er die racks<br />
quasi einhaust (containment). Die butcher curtains werden<br />
direkt vor <strong>und</strong> hinter den racks aufgehängt. Mit dieser Methode<br />
zirkuliert luft gezielt nur im direkten bereich der racks.<br />
tipp 08: rauf Mit der teMperatur iM reCHeNzeNtruM<br />
Manche itVerantwortliche kühlen die rechenzentren<br />
auf 15 bis 16 Grad. laut american Society of heating, refrigerating,<br />
and airconditioning engineers (ashrae) ist auch<br />
<strong>eine</strong> umgebungstemperatur von bis zu 26,6 Grad celsius<br />
noch akzeptabel. aber schon allein die heraufsetzung der<br />
temperatur auf knapp 24 Grad celsius würde den energieverbrauch<br />
erheblich senken.<br />
tipp 09: lüfter Mit reGulierbarer GeSCHwiNdiGKeit<br />
Verwenden Sie Kühlsysteme, deren lüfter Sie an den aktuellen<br />
bedarf anpassen können. <strong>eine</strong> Geschwindigkeitsverringerung<br />
um zehn Prozent kann bereits zu <strong>eine</strong>r Stromersparnis<br />
um 27 Prozent führen. Verringert man die Geschwindigkeit um<br />
20 Prozent, werden r<strong>und</strong> 49 Prozent weniger Strom benötigt.<br />
tipp 10: freiluftKüHluNG NutzeN<br />
itVerantwortliche sollten zudem unbedingt das Konzept<br />
der freien Kühlung in erwägung ziehen. hierbei <strong>wird</strong> die kühle<br />
außentemperatur zur Kühlung des rechenzentrums genutzt.<br />
abhängig vom Standort <strong>eine</strong>s rechenzentrums können bis zu<br />
8.000 St<strong>und</strong>en pro Jahr kostenfrei gekühlt werden.<br />
tipp 11: Modulare KüHluNGSStrateGie<br />
legen Sie neue rechenzentren auf modulare Kühlsysteme<br />
aus: traditionelle Kühlmethoden im rechenzentrum haben ausgedient.<br />
Dem einsatz modularer Kühlkonzepte gehört die zukunft.<br />
54 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 55<br />
tHeMa<br />
diGitaliSieruNG<br />
Foto: iStock
Hintergr<strong>und</strong> XXX<br />
Only a handful of European real estate<br />
companies have such a long history or<br />
such a wide-ranging know-how.<br />
In many ways, UBM could be called a record breaker. Particularly<br />
with respect to the number of projects that have been successfully<br />
completed over the years. Or the number of countries where UBM<br />
now has representation through its own subsidiaries. Not forgetting<br />
the consistency of the company in real estate development, from<br />
the initial idea to the market product. Or the history of the company.<br />
For the past 138 years, the company has been a market success.<br />
In this time, the political map of Europe has shifted many times.<br />
UBM has stood the test of time through economic crises and despite<br />
the recent disappearance of several highly prominent players<br />
in the property sector. On this long tradition of reliability and consistency,<br />
UBM has built its property businesses up to the present<br />
day. It has created, and continues to create, sustainable values in<br />
the truest sense.Sustainable construction - this notion was already<br />
a given for UBM, even when this catchphrase was not as yet on<br />
everyone’s lips – with consistency from the initial idea through to<br />
dIverSIty In property developMent -<br />
froM InItIAl ConCept to MArket prodUCt<br />
UBM – A CoMpAny<br />
wIth Strong foUndAtIonS<br />
over 138 yeArS old.<br />
the market product. Consistent and reliable construction that uses<br />
resources wisely is not a result of ecological-social ideals or a fear of<br />
climate change, rather it lies in the expectation of rising energy costs<br />
and in a taxation system that will be environmentally-focused in the<br />
foreseeable future. Sustainability, from both an environmental and a<br />
financial perspective, is no passing trend at UBM. Sustainability is a<br />
company tradition.<br />
A Story thAt SpeAkS for ItSelf<br />
UBM, originally Union Baumaterialen, was fo<strong>und</strong>ed on 3rd March<br />
1873. In the very same year, UBM shares were listed on the Vienna<br />
Stock Exchange. Following the historic listing, purchasing, selling,<br />
parcelling and evaluation of property, the takeover and construction<br />
of all types of real estate and other matters became the company’s<br />
line of business. The property development business at UBM has<br />
thus flourished for almost 138 years. As early as 1912, the construction<br />
company Porr obtained the majority shareholding in UBM. With<br />
the disintegration of the monarchy, Austria initially became the focal<br />
point of the company. At the start of the 1920s, a number of residential<br />
and commercial properties were built. As the 1990s arrived,<br />
project development and project management were pushed forward<br />
and globalisation encouraged. Since then, UBM has been in a position<br />
to continuously expand its market position, from both a regional<br />
and economic perspective, and thanks to its consistent diversification<br />
strategy, is successfully active in all asset classes.<br />
138 years of experience are a valuable asset that benefit both users<br />
and investors. The fact that UBM shares have been listed constantly<br />
on the stock exchange since the company was fo<strong>und</strong>ed is proof of its<br />
rock-solid business policies. This particular quality is something rarely<br />
fo<strong>und</strong> at this distinctive level in other property developers in Europe.
one CoMpAny, 13 CoUntrIeS And All ASSet ClASSeS<br />
dIverSIfICAtIon:<br />
UBM hAS A SolId fUndAMent<br />
Standing on one foot can be uncomfortable and usually not all that<br />
safe. It’s good to have as many feet as possible to stand on, and<br />
these feet should be as diverse as they come. This is especially true<br />
when the economy is going through turbulent times. Only companies<br />
with broadly based regional and asset class policies can fully<br />
exploit the opportunities that are currently presenting themselves.<br />
Which is indeed the case with UBM, and this is a good tradition.<br />
The company has a European-wide position thanks to its own perfectly<br />
networked strong and local subsidiaries in Bulgaria, Germany,<br />
France, Croatia, Poland, Romania, Russia, Switzerland, Slovakia,<br />
the Czech Republic, the Ukraine and Hungary, enabling it to fully exploit<br />
the regional potential and the national synergies. Each country<br />
has its own dynamic. UBM not only <strong>und</strong>erstands the local market,<br />
but also has the corresponding awareness and sensitivity to allow it<br />
to grasp and analyse the differences in the individual countries and<br />
to fully utilise the knowledge thus obtained. In the interests of investors,<br />
UBM also exploits the variable development of sectoral cycles.<br />
According to each market environment, international clientele<br />
are offered not only residential and commercial properties, but also<br />
hotels, commercial real estate and logistics buildings. With UBM,<br />
assessment decisions can thus be made from a solid fo<strong>und</strong>ation.<br />
The right timing is critical to the success or failure of a transaction.<br />
Drawing on its wealth of experience of cycles from its 138year<br />
market presence, UBM has been able to accumulate specialist<br />
knowledge, which helps the company to accurately detect trends<br />
in good time and to thus minimise risk as much as possible. This<br />
is also what UBM <strong>und</strong>erstands by sustainability – over 138 years<br />
experience. The main capability of UBM is its skilled exploitation of<br />
market fluctuations. The current diverse investment opportunities<br />
thus guarantee continuous growth.<br />
Sustainable diversification drives UBM but also affects asset clas-<br />
ses. The company can rely on its excellent know-how, gained con-<br />
sistently over the years, in building hotels, retail properties, offices<br />
and commercial buildings, as well as high-class residential projects<br />
in many countries throughout Europe.<br />
the top rentAl CoMpAny In UBM offICe BloCkS<br />
A UBM Core BUSIneSS: BUIldIng<br />
BUSIneSS pArkS And offICe BloCkS<br />
Its exceptionally lengthy expertise in the core business of building<br />
offices and business parks also puts UBM in a position to launch<br />
new projects, even in economically trying times – which it always<br />
completes successfully.<br />
One current example of this classic counter-cyclical investment is the<br />
Poleczki Business Park. Whereas in Poland a number of projects were<br />
halted during the downturn, UBM and its project partner CA Immo<br />
were not deterred, not even here. The Poleczki Business Park is located<br />
on aro<strong>und</strong> 140,000 m2 of gro<strong>und</strong> close to Warsaw airport and right<br />
next to the motorway bypass that is currently <strong>und</strong>er construction. The<br />
project is the largest of its kind across the whole of Poland. Following<br />
a construction period of barely two years, the first construction phase,<br />
consisting of two blocks of buildings with an exceptional rental potential,<br />
was completed at the end of 2010. The anchor tenant ARiMR, an<br />
agency of the Polish Department of Agriculture, moved into a surface<br />
area of 16,500 m2 . The modern business quarter with a total useful area<br />
of 200,000 m2 should be completed by 2017. For the first construction<br />
phase, the investments run to aro<strong>und</strong> 110 million Euros and the entire<br />
construction project is valued at approximately 250 million Euros. The<br />
excellent rentals for the initial construction phase thus give impressive<br />
confirmation of the consistent strategy pursued by UBM. As a result,<br />
the second construction phase was launched earlier than planned in<br />
January 2011. This covers a further useful area of 23,000 m2 .<br />
This second construction phase, which ecologically corresponds to<br />
the initial construction phase, will be executed as a visible sign of environmentally-friendly<br />
and sustainable construction in order to obtain<br />
LEED certification. The project has also already caused an international<br />
stir. At the „Europe & Africa Property Awards 2010“ in London,<br />
the Poleczki Business Park received the first prize in the category<br />
„Highly Commended Best Mixed Use Development“. The „Europe<br />
& Africa Property Award“ has taken place every year since 2001 in<br />
conjunction with the international news network group Bloomberg<br />
Television, with currently 19 categories, and aims to reward exceptional<br />
achievements in the real estate sector all over the world. However,<br />
UBM is also an experienced, competent and therefore successful<br />
partner in revitalisation projects. One concrete example of the<br />
redevelopment of former commercial buildings is the CONCOR project<br />
in Dornach, Germany. In 2007, the UBM subsidiary Münchner<br />
Gr<strong>und</strong> acquired the former office block belonging to DYWIDAG, via a<br />
project company, which altogether constituted an area of 29,900 m2 .<br />
The property is located in the Dornach business park in Aschheim,<br />
to the north-east of Munich and is situated directly opposite the new<br />
Munich-Riem trade fair centre. As the first step in this property development<br />
project, the six-storey building dating from 1978, with a<br />
cross-shaped gro<strong>und</strong> plan, is being completely revitalised from the<br />
gro<strong>und</strong> up by the German UBM subsidiary and will be ready this<br />
year.Partial gutting of the building means that the requirements for<br />
many different types of tenancy and flexible office structures can<br />
also be satisfied (open plan office space, combined and individual<br />
offices). Alongside the construction of a new infrastructure and installation<br />
of state of the art technology, the facades and ribbon windows<br />
in the 31,500 m² gross floor area are also replaced for reasons<br />
of energy consumption. In addition, the conventional heating system<br />
is converted to geothermics – an ecological highlight, which is also<br />
noticeable in the significantly lower operating costs. At present, the<br />
Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB – German Society<br />
for Sustainable Construction) is performing an audit for certification<br />
of the CONCOR as a green building.<br />
The second phase of development was initiated just recently with<br />
the construction of a parking block with 210 parking places. The<br />
project should be completed by September 2011. Given that rentals<br />
are running well, planning is already <strong>und</strong>erway for phase three, the<br />
construction of an office building with an approximately 10,000 m2 gross floor area. Additional reserves are available and as a whole,<br />
the plot allows for expansion to a gross floor area of 95,000 m2 .
A leAder In the developMent of SUCCeSSfUl hotel BUIldIngS<br />
At hoMe In the hotel BUSIneSS<br />
The development of hotel properties is one of the core competen-<br />
cies of UBM. Over the last few decades, the developer has built up<br />
the know-how in combining the requirements of running a hotel with<br />
highly architectural demands and translating this into economically viable<br />
results. At present, UBM has participated in 11 hotels with over<br />
2,800 rooms in France, Germany, Switzerland, Poland and Austria. One<br />
further building with 200 rooms is run as a lease. The Pipeline project<br />
is flourishing: Developments in Russia, Poland, Germany and Holland<br />
are <strong>und</strong>erway at various stages.<br />
Good examples of successful UBM hotel projects are the Dream<br />
Castle Hotel and the Magic Circus Hotel in Paris. Both 4-star establishments<br />
are located right next to Disneyland Paris, one of the most<br />
popular family travel destinations in Europe. Paris city centre is only<br />
35 minutes away by public transport. For this reason, the hotels are<br />
continuously occupied and have performed well, even throughout<br />
the recession. A f<strong>und</strong>amental to their success is that the design and<br />
dAtA And fACtS on the MAgIC CIrCUS hotel, pArIS<br />
operAtor: Vienna International<br />
owner: UBM (50 %), Warimpex (50%)<br />
396 rooms and suites with wired or wireless internet access<br />
Playzone and entertainment for children<br />
Themed restaurant and bar with terrace and a focus on<br />
traditional European cuisine<br />
Spa and beauty zone with indoor swimming pool<br />
8 conference rooms and a foyer for events with a maximum<br />
capacity of 250 people<br />
300 free parking places<br />
Free shuttle bus every 15 minutes to the Disney parks and<br />
railway station<br />
architecture fit perfectly with the public magnet that is Disneyland.<br />
As it is usually families with children who visit the parks, the organisation<br />
of space gives precedence to the special requirements of the<br />
location, with family rooms including four or more beds and excellent<br />
catering services. The Dream Castle hotel is modelled on French<br />
castles of the 17th century. The story of the Three Musketeers is a<br />
major theme throughout the design of the hotel. The Magic Circus<br />
hotel offers 396 colourful rooms and suites and the theme in this<br />
hotel is the circus. Both hotels are also the perfect place for seminars,<br />
conferences and banquets. A total of 17 flexible conference<br />
rooms are available, guaranteeing occupancy outside of the holiday<br />
season. For 2011, the Euro Disney management team expect plenty<br />
of new business from the Toy Story Playland theme park, which was<br />
opened at the end of 2010. The rooms in the Magic Circus hotel also<br />
offer WLAN Internet access. This is available in the lobby and conference<br />
rooms of the Dream Castle hotel. The rooms in the Dream<br />
Castle hotel also offer high-speed cable access.<br />
dAtA And fACtS on the dreAM CAStle hotel, pArIS<br />
operAtor: Vienna International<br />
owner: UBM (50 %), Warimpex (50%)<br />
397 rooms and suites with wired or wireless internet access<br />
Playzone and entertainment for children<br />
2 restaurants and a bar with terraces<br />
Spa and beauty zone with indoor swimming pool<br />
9 conference room for events with a maximum capacity<br />
of 300 guests<br />
310 free parking places<br />
Free shuttle bus every 15 minutes to the Disney parks<br />
and railway station<br />
UBM has also had across-the-board success in Europe with its hotel<br />
projects. The InterContinental Hotel in Warsaw, built by UBM between<br />
2001 and 2003, is located in the western area of the Palace of Culture,<br />
right in the heart of the Polish capital. The hotel is especially striking<br />
due to its unique construction and the wide opening in the main body.<br />
Despite the dominance of the neighbouring Palace of Culture, this makes<br />
the hotel into a landmark and attracts the attention of passers-by.<br />
The property has a five-storey gro<strong>und</strong> floor base and a 40-storey tower.<br />
The Intercontinental has all the amenities of a modern hotel. The swimming<br />
pool and spa, at 150 m high, offer a legendary view of Warsaw.<br />
To improve economic viability, a section of the hotel is operated as<br />
long-stay apartments. As the hotel management team are highly flexible<br />
and sales-focussed, the Intercontinental has become the market<br />
leader in Warsaw.<br />
dAtA And fACtS on the InterCont hotel, wArSAw<br />
operAtor: IHG InterContinental Hotels Group<br />
owner: UBM (50 %), Warimpex (50%)<br />
328 rooms and suites, 76 long-stay apartments<br />
Beauty and Wellness Centre with a swimming pool and fitness<br />
studio<br />
2 restaurants, 2 bars, a café
Regardless of whether they are in<br />
Western or Eastern Europe - retail<br />
real estate developed by UBM<br />
simply sells better.<br />
For example, UBM has designed the “regional shopping centre” real<br />
estate model for the Polish market. A commercial partner assisted<br />
in the development, delivering a more powerful appeal, which later<br />
guarantees a high occupancy rate. Another feature of the so-called regional<br />
shopping centres is a higher rate of locally supplied goods. The<br />
resultant independence from the economy makes the developments<br />
interesting first of all with respect to the investment, which has the<br />
objective of securing long-term stable returns. In the case of projects<br />
with a useful area between 15,000 and 25,000 m2 , investment levels<br />
vary between 20 and 40 million Euros. Regional shopping centres are<br />
also an ideal extension of the portfolio due to their size.<br />
The first regional shopping centre was developed in Gdansk together<br />
with a local partner. The real property is conveniently situated<br />
at the north-west gateway to the city. The catchment area are highly<br />
populated suburbs and the surro<strong>und</strong>ing small towns. 7,000 m2 usable<br />
area covering 1st structural element was completed in the middle<br />
of 2010; 20,000 m2 large 2nd stage is <strong>und</strong>er construction and should<br />
be ready in August 2011. A similar shopping centre is already <strong>und</strong>er<br />
construction in Lublin, a project in Sosnowiec near Katowice is at<br />
the planning stage.<br />
dAtA And fACtS on the ShoppIng Centre, gdAnSk<br />
owner: UBM (60%), Credo (40 %)<br />
Building permit January 2010<br />
Completions of 1st stage: May 2010<br />
Completion of 2nd stage: August 2010<br />
Size of the plot of land: 70,000 m²<br />
Usable area: 27,000 m²<br />
Lessee: Nomi specialist construction and garden store,<br />
Piotr & Pawel Premium Supermarket and many others.<br />
A regIonAl ApproACh And InternAtIonAl<br />
know-how fInd the BeSt retAIl loCAtIonS<br />
good ShoppIng –<br />
At & wIth UBM<br />
“CIne novA“ provides evidence that UBM is also well acquainted<br />
with retail real properties in Western Europe. The specialist store<br />
and entertainment centre in Wiener Neustadt has been an uninterrupted<br />
success story since 1997. At that time UBM Realitätenentwicklung<br />
AG began projects development on about 50,000 m2 large real property at Stadionstraße 42. After 1997 – following the<br />
completion of the first stages of construction, the first specialist<br />
stores were opened, one of the four construction sites was left <strong>und</strong>eveloped<br />
to reserve the space for other (developments) concepts.<br />
This construction site was finally filled with a unique entertainment<br />
centre for Wiener Neustadt and neighbourhood in 1999. Since then,<br />
the customers have at their disposal the total of 5 facilities, 33 tops,<br />
customers car park of large dimensions with about 600 parking places<br />
with an optimum access possibilities through its own ro<strong>und</strong>about.<br />
The specialist store area houses branch shops operating nationally<br />
and internationally, which have been the tenants of the Centre either<br />
since 1998, or at least for many years. A very attractive mix of <strong>branche</strong>s<br />
combined with minor fluctuation could be implemented due to<br />
careful area management.<br />
A multiplex cinema and entertainment centre can be considered an<br />
attraction for the entire region. The cinema centre with the total of 8<br />
cinema theatres and about 1,600 seats is located on the 1st floor of<br />
this building. The gro<strong>und</strong> floor constitutes the leisure meeting point<br />
for the Wiener Neustadt. Along the mall in the form of a horseshoe<br />
one can reach various restaurants and bars. The Games & Fun Arena,<br />
Billiard-Centre, and BRUNSWICK-Bowling facility with 23 lanes<br />
make it a perfect offer.<br />
“Cine Nova“ gains the highest publicity value because of its adjust-<br />
ment to the needs of various customers. The use of sales outlets du-<br />
ring the day in combination with long opening times of entertainment<br />
<strong>branche</strong>s during evening hours leads to the activation of the entire<br />
real property from 9 a.m. until late night hours. Not only the turnover<br />
calculations of the tenants represented in the Centre, but also the<br />
analysis of shopping flows by Chamber of Commerce of Lower Austria<br />
bring very good results for Wiener Neustadt city, and thus also for<br />
“Cine Nova Center“ , and allow to expect an excellent development<br />
for the location during next years.<br />
ConverSIon of logIStICS CentreS to<br />
MUltI-fUnCtIonAl BUIldIngS<br />
relIABle SUCCeSS<br />
In wArehoUSeS<br />
Irrespective whether they are<br />
warehouses, logistics centres or commercial<br />
properties of another type:<br />
UBM can build them.<br />
This can also be illustrated by one of other current projects, Regens-<br />
dorf Logistics Centre, clearly demonstrated in Switzerland. Regensdorf<br />
is not only one of the largest towns in Zurich Lowlands, but also an<br />
attractive place to live.<br />
In order to strengthen its importance as a place of business, a situatio-<br />
nal analysis was conducted and based on it a strategy for business de-<br />
velopment was worked out. The main objective of this master plan was<br />
the reassessment of the employment place and developing the promotion<br />
of the location for a better positioning of Regensdorf. Furthermore,<br />
conditions should be created to attract new companies again<br />
to Regensdorf and to retain the firms which are based here. The new<br />
construction of the Logistics Centre for DHL exactly makes sense for<br />
this plan and could already considerably contribute to the revitalization<br />
of the location. From a local hub for Zurich and the surro<strong>und</strong>ing area it<br />
would become a central hub for entire Switzerland. DHL was already<br />
represented in Regensdorf, but the hall at Bahnstraße has become too<br />
small. Instead of the existing 12,000 m2 the entrepreneurs will have at<br />
their disposal the total of over 33,500 m2 for offices and goods handling<br />
in the new building. In relation to work place areas and building services<br />
infrastructure the building could be designed even more efficiently.<br />
The investor and operator is UBM Swiss AG, 100 % daughter company<br />
of UBM AG. The completion of the project took place in January 2008.<br />
Another exAMple of the ConSIStenCy In reAl property<br />
developMent IS thIS projeCt<br />
Chitila directly at the north-west outskirts of Bucharest. Here UBM con-<br />
structed Chitila Logistics Park (CLP), conveniently situated directly at<br />
“Centura“ bypass in north-west of Bucharest in an indirect vicinity of<br />
A1, the motorway in the direction of Pitesti and the international airport<br />
Otopeni. The project completed in 2009 covers 45,000 m2 of the most<br />
modern logistics and office areas on the plot of land of about 93,000 m2 .<br />
On the part of UBM a great value is put on the quality of building and<br />
flexibility in respect of the tenant-specific requirements for modern logistics<br />
areas. Numerous big companies have already recognized the potential<br />
of this location and leased areas in the park on a long-term basis.<br />
A quite different set of tasks was again excellently performed by UBM<br />
during the conversion of the football stadium with rich tradition in the<br />
city of Salzburg. In 2003 the lights went out for the last time at Lehener<br />
Stadium, this was followed by the move to the modern competition<br />
arena in the outskirts of the city. The green area is almost original. Nowadays<br />
the former “holy” lawn is at the disposal of the community as<br />
the public park. The Viennese builder UBM was responsible for the<br />
commercial part of this building project.<br />
UBM developed a multifunctional building with 12,000 m 2 usable area<br />
in the place of the west tribune on 5,400 m 2 large part of the plot. The<br />
core piece of the complex now houses the municipal library, further-<br />
more offices, retail shops and the outstanding panoramic bar. The<br />
structure protrudes 32 meters high, floating above the football field and<br />
symbolizes the box of a football reporter.<br />
dAtA And fACtS on the wArehoUSe, regenSdorf<br />
Plot size: 33,476 m2 Office: 4,692 m2 total gross area<br />
Logistics terminal: 7,827 m2 total gross area<br />
Parking level: 2,147 m2 total gross area<br />
Undeveloped areas (paved): 20,000 m2 fUnCtIonAl zoneS:<br />
hAndlIng hAll (terMInAl): suitable for Dangerous Goods,<br />
Handling and short storage<br />
delIvery zone: gro<strong>und</strong>-level, gate-less roofing with conveyers<br />
constructed immediately as the number of tenants increases<br />
(secured from weather conditions, roofed gro<strong>und</strong> zone<br />
15 m wide and 82/88 m long: headroom 4.3 m) – 44 long<br />
haul loading docks with adjustable frames, 1 Castordock,<br />
7 Sprinterdocks, 1 PUDDock with scissor lifts
HinteRgRunD HyPO AlPe ADriA<br />
1,7-MIllIARDEn-PoRTfolIo<br />
wIRD AbvERkAufT<br />
Die beiden Geschäftsführer der neu gegründeten Probus Real Estate GmbH, der für<br />
die Immobilienveräußerung zuständigen Tochter der Hypo Alpe Adria, sprechen im<br />
Immobilien Magazin exklusiv über das 1,7-Milliarden-Euro-Portfolio. AutOR: HeimO rOllett<br />
Dass die Bank viele immobilien besitzt, war ja bekannt, aber dass es<br />
gleich so viele sind … von wie vielen Objekten sprechen wir denn?<br />
Bienert: Wie viele es genau waren, war ja früher auch gar nicht<br />
so klar. Jetzt wissen wir, dass es über 700 sind. Wir befinden uns<br />
derzeit in <strong>eine</strong>r Portfolioanalyse, mittels der alle Objekte genau<br />
beleuchtet werden. Da sind wir mitten in der evaluierung, aber wir<br />
haben bereits <strong>eine</strong>n guten Überblick gewonnen <strong>und</strong> können Prioritäten<br />
setzen <strong>und</strong> weitere Strategien erarbeiten.<br />
HerBeck: Und wenn Sie das Portfolio betrachten, <strong>wird</strong> rasch klar,<br />
dass es hier kluge Strategien braucht, um unser Ziel zu erreichen:<br />
die Objekte erlösoptimal zu verkaufen. Über 700 Objekte verschiedenster<br />
Art sind es: von vollvermieteten class A Office Buildings<br />
über einkaufszentren, Wohnobjekten, aber auch Wiesen, küstenstreifen<br />
bis hin zu <strong>eine</strong>r Art Friedhofsgebäude.<br />
Das bedeutet, die Bank trennt sich komplett von allen immobilien?<br />
HerBeck: Die Bank will sich gr<strong>und</strong>sätzlich vom immobilienbesitz<br />
trennen, soweit sie dadurch nicht Wertsteigerungspotenzial verliert.<br />
Dass der Verkauf natürlich <strong>eine</strong> gewisse Zeit braucht, ist klar.<br />
Also auch vom Development?<br />
HerBeck: immobilienentwicklungen sind definitiv kein Geschäftsfeld<br />
der Bank mehr. Wo aber entwicklungen Sinn machen, damit ein<br />
optimaler Verkaufspreis erzielt werden kann, werden wir das natürlich<br />
anstreben. in solchen Fällen könnte es also hier <strong>und</strong> da auch<br />
<strong>eine</strong> Zusammenarbeit mit anderen Projektentwicklern geben.<br />
Wie sieht die Zusammenarbeit mit anderen aus der Branche aus?<br />
greifen Sie auf Makler zurück?<br />
Bienert: Unsere Aufgabe ist es, strukturierte Verkaufsprozesse mit<br />
voller transparenz <strong>und</strong> nachvollziehbarkeit zu organisieren. Wir sind<br />
in kontakt mit den investoren. Da der Sitz der Gesellschaft in Wien<br />
ist, ist die kommunikation mit nationalen <strong>und</strong> internationalen investoren<br />
auch leichter als von klagenfurt aus. Wenn ein makler andere<br />
interessenten ins Spiel bringt <strong>und</strong> das förderlich ist, dann gerne.<br />
Abgeberprovisionen sind aber nicht vorgesehen.<br />
Wie groß ist das team? Haben Sie auch neue Mitarbeiter oder nur<br />
welche aus dem Hypo-Stammteam?<br />
HerBeck: Wir haben derzeit 20 mitarbeiter, ein Drittel davon stammt<br />
aus bestehenden Hypo Alpe Adria-mitarbeitern. Der rest ist neu rekrutiert<br />
worden. Wir sind wirklich gut aufgestellt. Vier mitarbeiter sind<br />
im team für die Verkaufsstrukturierung <strong>und</strong> dann gibt es noch vier<br />
Asset management teams. Die betreuen jene Objekte, die wir als noch<br />
nicht unmittelbar verkaufbar identifiziert haben <strong>und</strong> an denen noch<br />
gearbeitet werden muss, um <strong>eine</strong>n optimalen Preis zu erzielen.<br />
Können Sie schon sagen, welche Art von Objekten in naher Zukunft<br />
auf den Markt kommen <strong>wird</strong>?<br />
Bienert: es werden hauptsächlich Office- <strong>und</strong> Shopping-Objekte<br />
sein, soviel ist schon klar. Für die ersten Objekte haben wir den<br />
Prozess bereits organisiert <strong>und</strong> aufgesetzt – z. B. haben wir festgelegt,<br />
wie wir an interessenten herantreten, haben die Datenräume<br />
eingerichtet etc.<br />
beigestellt<br />
liewehr,<br />
andrea HerBeck<br />
sven Bienert<br />
Stefan<br />
war als Geschäftsführerin von Post.immobilien in den<br />
ist ein international anerkannter immobilienexperte<br />
letzten vier Jahren für das immobilienportfolio des<br />
<strong>und</strong> leitete zuletzt als Director den Bereich real<br />
Studio<br />
konzerns der Österreichischen Post AG zuständig. estate Advisory der kPmG Österreich.<br />
Fotos:<br />
die ersten oBjekte am markt<br />
das immobilien magazin zeigt exklusiv <strong>eine</strong>n ersten einblick in das umfangreiche portfolio der Hypo alpe adria.<br />
BüroBjekt Hyperium<br />
SkOPJe, mAZeDOnien<br />
Facts: neues class A Office, an internationale Unternehmen<br />
vermietet (15 Prozent über zehn Jahre laufzeit, 51 Prozent zwischen<br />
fünf <strong>und</strong> zehn, 34 Prozent unter fünf Jahre), 12.258 m 2<br />
vermietbare Fläche, leerstand: 6,36 Prozent<br />
struktur: Asset oder Share Deal<br />
BürooBjekt castellum<br />
ZAGreB, krOAtien<br />
Facts: Größe: 2.476 m 2 Gr<strong>und</strong>stück, 5.222 m 2 nettofläche,<br />
55 Prozent leerstand, 2001 renoviert. Beschreibung: zentrumsnahe,<br />
Bahnhof, nationaltheater <strong>und</strong> Hauptplatz in unmittelbarer<br />
nähe; ausgezeichnete Anbindung an öffentlichen Verkehr,<br />
insges. 68 Parkplätze.<br />
struktur: Asset Deal<br />
ekZ stadtpark center spittal<br />
SPittAl, ÖSterreicH<br />
Facts: lage zwischen Bahnhof, Schulzentrum <strong>und</strong> Stadtpark,<br />
drei Geschoße mit ca. 14.200 m 2 vermietbarer Fläche, im eG<br />
<strong>und</strong> 1. OG befinden sich 40 Shops mit Flächen zwischen 40 <strong>und</strong><br />
2.000 m 2 , im 2. OG sind Büros <strong>und</strong> lager. Vermietungsstand:<br />
99 Prozent, Ankermieter: H&m, Spar, Hervis, c&A.<br />
struktur: Asset oder Share Deal<br />
BürooBjekt Hyperion<br />
HAmBUrG, DeUtScHlAnD<br />
Facts: Vorteilhafte mikrolage in St. Pauli am Anfang der<br />
reeperbahn, gute Verkehrsanbindung, 4.339 m 2 (ohne tiefgarage),<br />
sieben Geschoße, tiefgarage, vollvermietet, Gastronomie<br />
im erdgeschoß, in der regel zwei mieter pro etage, mieter sind<br />
rechtsanwaltskanzleien, Werbeagenturen, Dienstleister.<br />
struktur: Asset oder Share Deal<br />
64 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 65<br />
Fotos: beigestellt
Hintergr<strong>und</strong> Markt<br />
Bär SChLägt BULLEn<br />
Moskaus Büromarkt ist der zweit<strong>größte</strong> Europas – noch vor London.<br />
Er ist größer als alle CEE-Büromärkte zusammen. Und er brummt wieder.<br />
AutOrin: Erika HoFbauEr<br />
Foto: iStock<br />
So manches läuft in Russland anders. Die Geschäftswelt<br />
zum Beispiel. Was im westlichen Börsen-<br />
Universum als Symbol für <strong>eine</strong> Hausse gilt, ist in<br />
Russland Zeichen der Stärke: der Bär. Gerade erwacht<br />
er aus s<strong>eine</strong>m Winterschlaf <strong>und</strong> zeigt, dass er es mit<br />
<strong>eine</strong>m Bullen allemal aufnehmen kann. Denn in Moskau <strong>wird</strong><br />
wieder eifrig gebaut.<br />
Neben Polen war Russland jenes Land, das in den Reports<br />
diverser Analysten in der Krise immer wieder ganz oben war.<br />
Trotzdem litt es. „Der Büromarkt in der russischen Hauptstadt<br />
ist wohl der volatilste in Europa <strong>und</strong> nach Paris der<br />
zweit<strong>größte</strong>, noch vor London“, beschreibt Andreas Ridder,<br />
Geschäftsführer von CB Richard Ellis (CBRE), den Aufwärtstrend<br />
in der Ost-Metropole. 2010 war alles andere als leicht.<br />
03 |11 immobilien Magazin 67
Hintergr<strong>und</strong> Markt<br />
Die Nachfrage nach Büroflächen hatte sich auf dem Niveau<br />
von 2009 eingependelt. Das Flächenangebot fiel im vergangenen<br />
Jahr von 1,6 Millionen m² (2009) auf r<strong>und</strong> 950.000 m²,<br />
die Leerstandsrate – in Moskau immer schon ein „Problemfall“<br />
– verlor im Jahresabstand um drei Prozentpunkte <strong>und</strong> landete<br />
bei 17 Prozent. Auch die Mieten blieben relativ stabil (Class A:<br />
zwischen 600 <strong>und</strong> 900 Dollar pro Quadratmeter <strong>und</strong> Jahr,<br />
Class B: 300 Dollar pro Quadratmeter <strong>und</strong> Jahr).<br />
Der russische Bär gähnte einmal kräftig <strong>und</strong> richtet sich nun<br />
langsam auf: Es <strong>wird</strong> wieder vermehrt investiert – das Geld<br />
kommt nach wie vor aus Russland selbst, aber Developer,<br />
Planer <strong>und</strong> Berater werden gerne aus dem Ausland beauftragt.<br />
Besonders positiv hat der Markt die Investitionen in Büroprojekte<br />
registriert: Diese haben sich 2010 mit r<strong>und</strong> 1,5 Milliarden<br />
Euro gegenüber 2009 mit 520 Millionen Euro fast verdreifacht.<br />
Und das Beste: 38 Prozent der Objekte sind im Class-A-Segment<br />
angesiedelt (zum Vergleich 2009: 22 Prozent). 2011 sollen<br />
800.000 m² an neuer Bürofläche auf den Markt kommen.<br />
Nachfrage steigt<br />
Auch heimische Immobilienunternehmen können in Moskau<br />
wieder aufatmen. Markus Neurauter, Sprecher der Geschäftsführung<br />
bei Raiffeisen evolution: „Wir konnten 2010 <strong>eine</strong>n<br />
allgemein positiven Trend am russischen Markt hinsichtlich<br />
Wachstum <strong>und</strong> der Nachfrage nach qualitativ hochwertigen<br />
Büroflächen feststellen. Die meisten Unternehmen suchen<br />
nun neue, repräsentative Flächen in guter Lage, die Class A<br />
entsprechen.“ Die Nachfrage steigt also <strong>und</strong> nun heißt es flott<br />
handeln: „Aufgr<strong>und</strong> der Einstellung von Projekten in den letzten<br />
Jahren gilt es, rasch Flächen auf den Markt zu bringen.“<br />
Und auch Georg Folian, für die Russlandagenden der Warimpex<br />
AG zuständig, gibt sich optimistisch: „Die rasche Entwicklung<br />
der Industrie <strong>und</strong> des Handels vor dem Hintergr<strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung <strong>und</strong> des großen russischen Absatzmarkts<br />
<strong>und</strong> die Ansiedelung zahlreicher internationaler Firmen<br />
<strong>und</strong> Produktionsstätten haben zu <strong>eine</strong>r starken Nachfrage nach<br />
Büro-Immobilien geführt.“ Dabei will sich die Warimpex nicht<br />
auf die russische Hauptstadt konzentrieren: „Natürlich ist Moskau<br />
traditionell ein starker Markt, aber Russland bietet Immobilien-Investoren<br />
zahlreiche weitere Alternativen. St. Petersburg<br />
sowie große Sek<strong>und</strong>ärstädte wie Ekaterinburg weisen <strong>eine</strong> gute<br />
Infrastruktur auf. Diese Städte sind jeweils das Tor zu großen<br />
regionalen Märkten <strong>und</strong> bieten somit auch für Büroprojekte<br />
großes Entwicklungspotenzial“, ist Folian überzeugt.<br />
abläufe Nicht kalkulierbar<br />
Und der Atem muss manchmal lang sein, gilt doch Moskau als<br />
„Markt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten“. Raiffeisen-Manager<br />
Neurauter: „Projektentwicklungen in Russland verlangen prinzipiell<br />
sehr viel Zeit <strong>und</strong> Ausdauer, da Abläufe oft unterschied-<br />
raiffeisen evolution kann aufatmen: die Zukunft am Moskauer Markt <strong>und</strong> damit für das Leninskiy Prospekt sieht wieder besser aus.<br />
Foto: raiffeisen evolution<br />
lich <strong>und</strong> nicht kalkulierbar sind. In Russland ist die Abwicklung<br />
aller Vorgänge sehr bürokratisch <strong>und</strong> mit sehr großem<br />
Interpretationsspielraum verb<strong>und</strong>en. Die Mühlen mahlen hier<br />
noch sehr langsam.“ Als „Ausländer“ habe man es daher nicht<br />
notwendigerweise leichter, so Neurauter, denn man muss sich<br />
erst mit allem vertraut machen <strong>und</strong> ein Gefühl entwickeln,<br />
was umsetzbar ist <strong>und</strong> was absolute „no gos“ sind. Eine eigene<br />
Niederlassung ist freilich auch <strong>eine</strong> Möglichkeit. Raiffeisen<br />
evolution-Sprecher Neurauter sieht vor allem die Bau<strong>branche</strong><br />
damit gut vertreten: „Viele heimische Unternehmen haben<br />
Niederlassungen in Russland <strong>und</strong> sind sehr aktiv. Unser Unternehmen<br />
ist in Moskau <strong>und</strong> St. Petersburg mit eigenen Büros<br />
vor Ort. Wir entwickeln in erster Linie Gewerbeimmobilien.“<br />
Aktuell hat Raiffeisen evolution zwei Projekte laufen: Leninskiy<br />
Prospekt 119 in der russischen Hauptstadt mit gut 17.000 m²<br />
Bürofläche in <strong>eine</strong>m aufstrebenden Geschäftsviertel. In St. Petersburg<br />
entwickelt das Unternehmen gerade ein Mixed-Use-<br />
Development mit 65.000 m² Bruttogeschoßfläche – San Gally<br />
Park. „Wir werden hier an <strong>eine</strong>m hervorragend gelegenen<br />
Standort am Ligovskiy Prospekt <strong>eine</strong>n Business-Komplex von<br />
internationalem Format realisieren“, verweist Neurauter stolz<br />
auf die Bauphase.<br />
Russland ist für heimische Immobilienunternehmen ein Markt<br />
mit Zukunft <strong>und</strong> Potenzial – wenn man sich auf ihn einlassen<br />
will. Neurauter: „In den letzten Monaten wurden viele Großprojekte<br />
wie z. B. Nagatino i-Land, W Plaza, Taurus BC, Imperia<br />
Tower etc. abgeschlossen. Unseren Marktbeobachtungen zufolge<br />
wurden über 20.000 m² Bürofläche im dritten Quartal vermietet.<br />
Verschiedene Projekte wie z. B. Udalzova Plaza <strong>und</strong> Nakhimov<br />
etc. sind auf Schiene. Wir gehen davon aus, dass Moskau<br />
in den nächsten Jahren diverse Rankings anführen <strong>wird</strong>. Russland<br />
ist <strong>eine</strong>r der Zukunftsmärkte – all<strong>eine</strong> schon wegen der<br />
Olympischen Spiele, die 2014 in Sotschi über die Bühne gehen<br />
werden.“ Ähnlich sieht dies auch Warimpex-Manager Folian:<br />
„Auf Basis der Erfahrung der letzten Jahre gehen wir davon aus,<br />
dass sich der russische Markt – auch beflügelt durch die steigenden<br />
Rohstoffpreise – weiterhin gut entwickeln <strong>wird</strong>.“<br />
50 Milliardäre<br />
Für nachhaltigen Aufschwung würde auch <strong>eine</strong> betuchte<br />
Moskauer Oberschicht sorgen, ist sich Immobilienmanager<br />
Neurauter sicher: „In Moskau all<strong>eine</strong> leben laut Forbes 50<br />
Milliardäre, die wichtige Konzerne führen <strong>und</strong> damit auch<br />
die Entwicklung des Landes mittragen.“ Sie sind freilich an<br />
Gewinnen interessiert, fangen mit Bullen aber relativ wenig<br />
an – höchstens im Stierkampf.<br />
investitionen in Moskau<br />
68 immobilien Magazin 03 |11 03 |11 immobilien Magazin 69<br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
Anzahl<br />
an transaktionen<br />
office<br />
retail<br />
269<br />
155<br />
131<br />
862<br />
1.011<br />
445<br />
117<br />
277<br />
265<br />
664<br />
983<br />
217<br />
330<br />
248<br />
1,186<br />
929<br />
53<br />
51<br />
139<br />
190<br />
520<br />
73<br />
60<br />
66<br />
509<br />
1.460<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
35 25 49 27 28<br />
industrie<br />
Hotel<br />
Wohnung<br />
Mixed-use<br />
Übersicht wichtige Büroprojekte 2010 <strong>und</strong> 2011<br />
Angaben in<br />
Millionen Euro<br />
2010:<br />
nagatino i-Land Phase i 150.000 m²<br />
Preobrazhenskaya pl., 8 75.000 m²<br />
Marr Plaza 22.000 m²<br />
Legenda on tsvetnoy 30.000 m²<br />
Summit BC 18.000 m²<br />
2011:<br />
imperia tower 70.000 m²<br />
Olympia BC 44.000 m²<br />
trio BC 33.000 m²<br />
Aurora BP phase iii 10.000 m²<br />
Quelle: CbrE<br />
Quelle: CbrE
Hintergr<strong>und</strong> XXX Die AR-Files<br />
Die MAcht<br />
iM hintergrUnD<br />
Sie sind die wahren Mächtigen hinter den Unternehmen: die Aufsichtsräte.<br />
Wir stellen in <strong>eine</strong>r Serie die einzelnen Personen vor. AutOren: eRikA HoFbAueR unD Heimo Rollett<br />
weitere FunKtionen:<br />
Vorstand der Privatstiftung zur<br />
Verwaltung von Anteilsrechten<br />
Verwaltungsrat: Wiener Privatbank SE<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Wiener Börse AG<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der CEESEG AG<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Wienerberger AG<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Österreichisches Verkehrsbüro AG<br />
Aufsichtsrat card complete<br />
Service Bank AG<br />
Verwaltungsrat UniCredit S.p.A<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Allgem<strong>eine</strong> Baugesellschaft – A. Porr<br />
Aktiengesellschaft<br />
Aufsichtsrat Porr Projekt <strong>und</strong><br />
Hochbau Aktiengesellschaft<br />
Aufsichtsrat Porr Technobau <strong>und</strong><br />
Umwelt Aktiengesellschaft<br />
Franz PrucKner<br />
Friedrich KadrnosKa<br />
(Vr-Vorsitzender)<br />
30-jährige Tätigkeit im Bankbereich prägen den<br />
Lebenslauf von Friedrich Kadrnoska. Zuletzt war er<br />
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bank<br />
Austria Creditanstalt AG. S<strong>eine</strong> Mitgliedschaften in<br />
Vorständen <strong>und</strong> Aufsichtsräten sind <strong>eine</strong> fast nicht<br />
enden wollende Liste.<br />
Franz Pruckner ist Vorstandsvorsitzender der Sparkasse<br />
Waldviertel-Mitte Bank AG <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
der Zwettler Leasing Gesellschaft mbH.<br />
Außerdem ist er Vorstand in zwei Privatstiftungen.<br />
Pruckner begann als Rechtsanwalt <strong>und</strong> war dann<br />
„Geschäftsführer <strong>eine</strong>r GmbH mit Gewerbeberechtigung<br />
,Immobilientreuhänder‘“ – wie es kryptisch<br />
in s<strong>eine</strong>m Lebenslauf steht. Jedenfalls absolvierte er<br />
den Hochschullehrgang Technik <strong>und</strong> Recht im Liegenschaftsmanagement<br />
an der TU Wien <strong>und</strong> auch<br />
<strong>eine</strong>n Executive MBA an der Donau-Uni.<br />
Johannes Meran<br />
(Vr-Vorsitzender)<br />
Man weiß nicht viel über den mächtigen Mann bei der conwert. Auf Presseanfragen<br />
<strong>wird</strong> lieber der CEO in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt. Meran jedenfalls ist 1972<br />
geboren <strong>und</strong> in der Steiermark <strong>und</strong> in Deutschland aufgewachsen <strong>und</strong> ging dann<br />
auf die London School of Economics <strong>und</strong> die Harvard Business School. S<strong>eine</strong> erste<br />
berufliche Station war bei Roland Berger, danach wechselte er zur Investmentbank<br />
Goldman Sachs in den M&A-Bereich. Von 2003 bis 2009 arbeitete er für den<br />
Private-Equity-Fonds Cognetas, <strong>eine</strong>m Fonds, der sich auf Mehrheitsbeteiligungen<br />
im europäischen Mittelstand konzentriert. In dieser Funktion habe er mehrere<br />
Portfoliounternehmen dieser Investmentgesellschaft auf Aufsichtsrats- <strong>und</strong> Beiratsebene<br />
mitbegleitet, so Meran bei der Hauptversammlung letzten Oktober.<br />
Im Oktober 2009 war er dann Mitgründer von Petrus Advisers – <strong>eine</strong> Investmentgesellschaft,<br />
die sich auf den österreichischen <strong>und</strong> den benachbarten CEE-Raum<br />
konzentriert. Petrus Advisers identifiziert <strong>und</strong> führt Eigenkapitalinvestments ab<br />
20 Millionen Euro durch – so die Eigenbeschreibung – <strong>und</strong> zielt dabei auf strategische<br />
Erneuerung in Zusammenarbeit mit dem bestehenden Managementteam.<br />
weitere FunKtionen:<br />
Vorstandsvorsitzender Österreichisches<br />
Verkehrsbüro AG<br />
Aufsichtsrat der Wienerberger AG<br />
Aufsichtsrat: DDSG –<br />
Blue Danube Schiffahrt GmbH<br />
Aufsichtsrat: Kärnten Verkauf Incoming GmbH<br />
Aufsichtsrat: Motel One Central &<br />
East Europe GmbH<br />
Stv.-Vorsitzender des Aufsichtsrats:<br />
Verkehrsbüro Business Travel GmbH<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der Verkehrsbüro<br />
Hotellerie GmbH<br />
Stv.-Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
Verkehrsbüro-Ruefa Reisen GmbH<br />
Geschäftsführer der Fontana Sporthotel<br />
Gesellschaft mbH, Ruefa Reisen<br />
Direktbuchung GmbH <strong>und</strong> Verkehrsbüro<br />
Finanzmanagement GmbH<br />
harald claus nograseK<br />
Im Mai 2009 schied Verwaltungsratsmitglied<br />
Winfried Kallinger aus, an s<strong>eine</strong>r Stelle folgte der<br />
Vorstandschef des Verkehrsbüros Harald Claus<br />
Nograsek. In Graz 1958 geboren, Studium, dann<br />
Bankenlaufbahn bei diversen österreichischen<br />
Instituten. Im September 2004 wechselte Harald<br />
Nograsek als Vorstandsdirektor zur Österreichisches<br />
Verkehrsbüro AG. Im Mai 2007 wurde er zum<br />
Generaldirektor des Unternehmens ernannt.<br />
70 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 71
Hintergr<strong>und</strong> Die AR-Files<br />
reinhard MadlencniK<br />
weitere FunKtionen:<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Lenzing AG<br />
weitere Mandate in nicht börsennotierten<br />
Unternehmen<br />
helMut BernKoPF<br />
Ein bekannter Name in der Immobilienwirtschaft.<br />
Madlencnik trat nach s<strong>eine</strong>m Betriebswirtschaftsstudium<br />
1985 in die BA-CA Gruppe ein. 2003 wurde er zum<br />
stellvertretenden Ressortleiter Immobilien bestellt <strong>und</strong><br />
übernahm 2006 die Leitung dieses Ressorts.<br />
(stv. ar-Vorsitzender)<br />
Bernkopf kommt aus dem Bankenbereich. Er startete 1994 s<strong>eine</strong><br />
internationale Laufbahn im Firmenk<strong>und</strong>enbereich der Bank Austria.<br />
Die Leitung der Kreditsyndizierung in London <strong>und</strong> die Berufung<br />
in den Vorstand der HVB Bank Romania waren einige Stationen<br />
s<strong>eine</strong>r Karriere. Von 2005 bis 2006 leitete er als General Manager<br />
der Bank Austria die Region Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa, danach wurde<br />
er in den Vorstand der International Moscow Bank berufen <strong>und</strong> zog<br />
im September 2008 in den Vorstand der UniCredit Bank Austria AG<br />
ein, wo er das Firmenk<strong>und</strong>engeschäft <strong>und</strong> den Bereich Investment<br />
Banking verantwortet.<br />
Fotos: beigestellt, Archiv<br />
wolFgang ruttenstorFer<br />
detleF BierBauM<br />
weitere FunKtionen:<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der IVG Immobilien AG<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Douglas Holding AG<br />
regina PrehoFer<br />
Bierbaum wurde 1991 in den Kreis der Mitinhaber (persönlich haftender<br />
Gesellschafter) des Bankhauses Sal. Oppenheim berufen <strong>und</strong><br />
war für das Asset Management verantwortlich, bevor er bis Ende<br />
März 2010 in den Aufsichtsrat von Sal. Oppenheim Deutschland<br />
wechselte. S<strong>eine</strong> mittlerweile über 40-jährige Erfahrung in der internationalen<br />
Finanzindustrie macht ihn heute zum gefragten Berater<br />
zahlreicher Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen.<br />
Auch ein bekanntes Gesicht in <strong>Österreichs</strong> Wirtschaft. Prehofer startete<br />
in der Österreichischen Kontrollbank AG, dann kam die Creditanstalt,<br />
später Bank Austria. Im September 2008 wechselte Regina Prehofer in<br />
den Vorstand der BAWAG P.S.K., wo sie bis September 2010 das gesamte<br />
Privat- <strong>und</strong> Firmenk<strong>und</strong>engeschäft der Bank in Österreich führte.<br />
Im Herbst 2010 schied Prehofer überraschend <strong>und</strong> vorzeitig aus dem<br />
BAWAG-Vorstand aus. Sie soll ab Oktober 2011 Vizerektorin an der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien werden.<br />
(ar-Vorsitzender)<br />
Ruttenstorfer ist ja als OMV-Boss bestens der Öffentlichkeit bekannt.<br />
Seit 1976 arbeitet er bei dem Erdölkonzern. Ruttenstorfer wurde 1992<br />
zum Vorstandsmitglied gewählt <strong>und</strong> übte diese Funktion bis 1997 aus.<br />
Zwischen 1997 <strong>und</strong> 1999 war Ruttenstorfer Staatssekretär im B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Finanzen. Anfang 2000 kehrte er als stellvertretender<br />
Generaldirektor (Bereich Finanzen <strong>und</strong> Erdgas) zurück. Seit 2002 ist er<br />
Vorstandsvorsitzender <strong>und</strong> Generaldirektor der OMV.<br />
weitere FunKtionen:<br />
Mitglied des Verwaltungsrats der Schweizer<br />
Gesellschaft Roche Holding Ltd.<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Vienna<br />
Insurance Group AG<br />
Mitglied des Aufsichtsrats der Telekom Austria AG<br />
72 immobilien Magazin 03|11 03|11 immobilien Magazin 73<br />
Foto: omV Aktiengesellschaft 2010
Die HiMbeere<br />
alS eNergiequelle<br />
Trotz fallender Modulpreise ist der mit Solarzellen produzierte Strom noch nicht<br />
konkurrenzfähig. Deshalb <strong>wird</strong> mit Hochdruck an neuen Typen von Solarzellen<br />
geforscht, die billiger herzustellen sind als die heute den Weltmarkt dominierenden<br />
Zellen aus kristallinem Silizium. AUTOR: Michael Neubauer<br />
Nach r<strong>und</strong> 20 Jahren Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
<strong>wird</strong> nun die dritte Generation der Dünnschicht-Fotovoltaik<br />
langsam marktreif. Unternehmen<br />
wie Konarka and Plextronics haben<br />
den Fortschritt der organischen Fotovoltaik<br />
(OPF) vorangetrieben. Dyesol, EPFL, G24i, Mitsubishi <strong>und</strong><br />
Peccell arbeiten erfolgreich an Farbstoff-Solarzellen (Dye sensitized<br />
Solar Cells – DSC). Noch liegen die Wirkungsgrade der<br />
OPF <strong>und</strong> der DSC deutlich unter jenen der herkömmlichen<br />
Fotovoltaik, die r<strong>und</strong> 20 Prozent erreicht. Dennoch – so sind<br />
sich die Experten weltweit sicher – werden sie in Zukunft <strong>eine</strong><br />
wichtige Rolle in Märkten <strong>und</strong> bei Anwendungen spielen,<br />
die für herkömmliche Fotovoltaik nicht oder nur schwer erschlossen<br />
werden können. Zum Beispiel im Markt der elektronischen<br />
Kleingeräte, zur mobilen Stromversorgung <strong>und</strong> in der<br />
gebäudeintegrierten Fotovoltaik.<br />
Wenn Michael Grätzel Studenten zeigen will, wie Farbstoffsolarzellen<br />
funktionieren, lässt er sie Himbeeren auspressen.<br />
Der Saft, ein Spritzer Jodlösung, <strong>eine</strong> Löffelspitze Zahnpasta,<br />
alles eingefasst in zwei mit Zinnoxid beschichtete Glasplatten,<br />
schon fließt Strom – fertig ist die Grätzelzelle. Der<br />
Foto: iStock<br />
74 immobilien Magazin 03 |11<br />
Forum<br />
ZukunFt ImmobIlIe<br />
Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
von Lausanne machte 1991 mit <strong>eine</strong>m Aufsatz in „Nature“<br />
Furore, in dem er <strong>eine</strong> Solarzelle beschrieb, die die Fotosynthese<br />
imitieren <strong>und</strong> „<strong>eine</strong>n ökonomisch realistischen Wirkungsgrad“<br />
erreichen könne. Erste Produkte, die auf der Grätzelzelle basieren,<br />
sind bereits am Markt zu finden.<br />
Die chinesische Firma Mascotte verkauft Rucksäcke <strong>und</strong> Umhängetaschen,<br />
in die Solarmodule aus Farbstoffzellen eingelassen<br />
sind. Sie werden in Großbritannien bei G24i produziert<br />
<strong>und</strong> versorgen MP3-Player <strong>und</strong> Handys unterwegs mit Strom.<br />
Auch das E-Book-Lesegerät von Sony kann man seit Kurzem in<br />
<strong>eine</strong> Solarschutzhülle kleiden.<br />
FÜnF mAl bIllIGer<br />
„In Nischenanwendungen wie Batterieladegeräten könnten<br />
Farbstoffsolarzellen schon heute ihre Stärken ausspielen“, sagt<br />
Solarexperte Philip Drachman vom Marktforschungsunternehmen<br />
Greentech Media. Gelingt der Grätzelzelle der Sprung in<br />
die Großproduktion, könnte dies ein Meilenstein der Fotovoltaik<br />
werden. Denn sie lässt sich unter wenig Energieaufwand<br />
einfach produzieren. Eine Fertigungslinie kostet laut Aussage<br />
des australischen Herstellers Dyesol fünf Mal weniger als <strong>eine</strong><br />
Produktionseinheit für Siliziumzellen. Auch die benötigten<br />
Farbstoffe sind preiswerter als hochr<strong>eine</strong>s Silizium. Die<br />
Produktion üblicher Solarmodule<br />
kostet heute weit über <strong>eine</strong>n<br />
US-Dollar pro Watt, Farbstoffzellen<br />
sollen in einigen Jahren<br />
für weniger als 50 Cent<br />
herstellbar sein. Künftig<br />
sollen sich die Solarmodule<br />
an Handys, Sonnenblenden,<br />
Hausfassaden <strong>und</strong> Autos schmiegen.<br />
Hy<strong>und</strong>ai tüftelt an <strong>eine</strong>m Solar-<br />
Autodach aus Grätzelzellen. Sony experimentiert<br />
mit bunten Solarleuchten. Und Dyesol will<br />
ab Ende 2011 mit dem Metallhersteller Corus Stahlelemente<br />
für Fassaden anbieten, auf die Farbstoffzellen lackiert sind.<br />
Wände <strong>und</strong> Dächer würden so zu Stromlieferanten.<br />
DÜnnFIlm-SIlIZIum<br />
Bis die Farbstoffsolarzelle Marktreife erreicht, <strong>wird</strong> an der<br />
Optimierung der Dünnfilm-Silizium-Fotovoltaik gearbeitet.<br />
Sie soll mehr leisten <strong>und</strong> weniger kosten. Dies ist das Ziel<br />
des Forschungsprojekts PEPPER, das unter der Leitung von<br />
Oerlikon Solar mit 9,4 Millionen Euro von der Europäischen<br />
Kommission gefördert <strong>wird</strong>. Insgesamt sollen 16,7 Millionen<br />
Euro in die Erforschung neuer Produktionstechnologien für<br />
Dünnfilm-Silizium-Fotovoltaik investiert werden.<br />
Ziel ist es, innerhalb der nächsten drei Jahre die Leistung der<br />
Dünnfilm-Silizium-Technologie zu erhöhen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
die Produktionskosten für diese Technologie zum Beispiel<br />
durch geringeren Materialverbrauch zu senken. Außerdem<br />
sollen die Umweltauswirkungen des entsprechenden Modulherstellungsverfahrens<br />
durch deutlich umweltschonendere<br />
Produktionsverfahren reduziert werden.<br />
umFASSenDer ForSCHunGSVerbunD<br />
Um diese Ziele zu erreichen, sollen die Einflüsse von Glas, Gas,<br />
transparentem, leitfähigem Oxid (TCO) <strong>und</strong> der Siliziumabscheidung<br />
im Rahmen des Produktionsverfahrens untersucht<br />
werden. Wissenschaftliche Partner im Forschungsverb<strong>und</strong><br />
sind das Photovoltaics Applications Centre der Universität<br />
von Northumbria (UK), das Plasma Technology Laboratory der<br />
Universität von Patras (Griechenland) <strong>und</strong> das photovoltaics<br />
and thin film electronics laboratory der École Polytechnique<br />
Fédérale de Lausanne (Schweiz). Zu den industriellen Partnern<br />
gehören Bosch Solar Thin Film, das griechische Unternehmen<br />
HelioSphera <strong>und</strong> die Linde Gruppe.<br />
Foto: beigestellt<br />
WeltWeIt erSte AutobAHn mIt leDS<br />
Na, bitte, hiermit sollte der Beweis wohl erbracht sein:<br />
LEDs schaffen mehr als man denkt. Jetzt werden auf <strong>eine</strong>m<br />
der meistbefahrenen Autobahnabschnitte in den Nieder-<br />
landen durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung die<br />
Sicher heit <strong>und</strong> die Energieeffizienz gleichermaßen gesteigert.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Rijkswaterstaat (RWS, der<br />
niederländischen Autobahnbehörde), dem Transportunternehmen<br />
Gebroeders van der Lee <strong>und</strong> dem Beratungsunternehmen<br />
Spectrum hat Philips auf <strong>eine</strong>m sieben Kilometer<br />
langen Abschnitt der A44 LED-Beleuchtung installiert.<br />
Behörden wie der RWS suchen zunehmend nach Beleuchtungslösungen,<br />
die den Energieverbrauch reduzieren <strong>und</strong><br />
gleichzeitig Normen entsprechen, die für die Sicherheit<br />
der Autofahrer sorgen sollen. Man entschied sich für hoch<br />
energieeffiziente Leuchten, die weißes LED-Licht mit Dimm-<br />
barkeit verbinden. So können die Beleuchtungsstärke <strong>und</strong><br />
der Energieverbrauch außerhalb von Spitzenzeiten dynamisch<br />
auf ein sicheres <strong>und</strong> wirtschaftliches Maß reduziert<br />
werden. Sobald der Verkehr wieder zunimmt, <strong>wird</strong> die Beleuchtungsstärke<br />
automatisch wieder erhöht.<br />
R<strong>und</strong> 60 Prozent der für niederländische Straßen <strong>und</strong> Wasserwege<br />
verwendeten elektrischen Energie werden für die Beleuchtung<br />
benötigt. Die Installation auf der A44 <strong>wird</strong> jährlich<br />
etwa 180.000 Kilowattst<strong>und</strong>en einsparen. Dies entspricht dem<br />
Energieverbrauch von 50 durchschnittlichen Haushalten.<br />
03 |11 immobilien Magazin 75<br />
Foto: Philips
76 immobilien Magazin 03 |11<br />
Forum<br />
ZukunFt ImmobIlIe<br />
ZeIt Zum AuFräumen ...<br />
„unSere erFAHrunG ZeIGt, DASS SICH bIS<br />
Zu 80 ProZent DeS VorHAnDenen<br />
oPtImIerunGSPotentIAlS InnerHAlb<br />
WenIGer tAGe IDentIFIZIeren unD DurCH<br />
orGAnISAtorISCHe bZW. mInImAl<br />
InVeStIVe mASSnAHmen Heben läSSt,<br />
WelCHe SICH WIeDerum InnerHAlb<br />
WenIGer monAte bereItS AmortISIeren.“<br />
MarTiN VOiGT, heaD OF cONSulTiNG , FirST FaciliTy<br />
Kommt ihnen dieses Bild nicht auch bekannt vor? Die Kinder<br />
haben den ganzen Tag zusammen gespielt, hatten viel Spaß zusammen,<br />
haben gefeiert – aber kurz nachdem die Fre<strong>und</strong>e das<br />
Haus verlassen haben, tritt <strong>eine</strong> gewisse Ernüchterung ein, denn<br />
es geht nun darum, dass das Spielzeug wieder in die Kästen<br />
sortiert <strong>wird</strong> <strong>und</strong> eventuell fehlende Teile jetzt ergänzt werden.<br />
Vor <strong>eine</strong>r nahezu identischen aufgabe stehen heute einige asset<br />
Manager, die in ihre liegenschaften – insbesondere in cee- <strong>und</strong><br />
See-ländern – <strong>eine</strong> Struktur bringen müssen, die nicht selten in<br />
der Markteuphorie vor einigen Jahren auf der Strecke geblieben ist.<br />
Dabei sind die Gründe, diese basisinformationen nun nachträglich<br />
zu erfassen, ebenso gut wie dringlich, denn dass die Märkte in den<br />
genannten ländern eng <strong>und</strong> hart umkämpft sind, ist sicher kein<br />
Geheimnis mehr. Vielmehr geht es heute darum, in den bestandsimmobilien<br />
Mieter zu halten, welche beispielsweise von eigentümern<br />
spekulativ gebauter immobilien mit Dumpingmieten umworben<br />
werden, wenn gleichzeitig die eigenen Mietzinskalkulationen<br />
<strong>eine</strong> weitere reduzierung beispielsweise aufgr<strong>und</strong> fondspolitischer<br />
rahmenbedingungen unmöglich machen. <strong>eine</strong>n „Königsweg“ aus<br />
dieser Situation gibt es meist nicht, aber durchaus individuelle<br />
lösungsansätze, die schnell <strong>und</strong> unkompliziert die Situation für<br />
eigentümer <strong>und</strong> Nutzer gleichermaßen positiv beeinflussen.<br />
im Facility Management consulting der first facility setzt man beispielsweise<br />
darauf, schnelle, aber gleichzeitig langfristige ergebnisse<br />
zu schaffen. Martin Voigt, head of consulting, dazu: „unsere<br />
erfahrung zeigt, dass sich bis zu 80 Prozent des vorhandenen<br />
Optimierungspotenzials innerhalb weniger Tage identifizieren <strong>und</strong><br />
durch organisatorische bzw. minimal investive Maßnahmen heben<br />
lässt, welche sich wiederum innerhalb weniger Monate bereits<br />
amortisieren.“ Die restlichen 20 Prozent anzugehen, sieht<br />
Voigt dabei aber aus Sicht <strong>eine</strong>s asset Managers meist nicht ökonomisch<br />
darstellbar: „Wir können sicher technisch <strong>und</strong> bauphysikalisch<br />
nachweisen, dass es Sinn macht, <strong>eine</strong> Fassade thermisch<br />
zu sanieren – der finanzielle aufwand für den eigentümer steht<br />
Die Rubrik Forum Zukunft immobilie ist <strong>eine</strong> Verlagsserie.<br />
Gemeinsam mit Partnern werden dabei zukunftsweisende<br />
Trends, innovationen <strong>und</strong> Visionen vorgestellt.<br />
meist aber im krassen Gegensatz zu den amortisationszeiten.“<br />
Typischerweise setzen Voigt <strong>und</strong> sein Team darauf, innerhalb von<br />
zwei bis drei Tagen <strong>eine</strong> immobilie je nach Wunsch <strong>eine</strong>m Facility<br />
Management- oder energie-audit zu unterziehen. Der eigen-<br />
tümer erhält dann direkt im anschluss den auditbericht mit <strong>eine</strong>m<br />
konkreten Maßnahmenkatalog, welchen er entweder mit<br />
s<strong>eine</strong>r eigenen betriebsführung umsetzen kann oder auch die<br />
Wiener berater mit der umsetzung beauftragen kann. „Gerade in<br />
den ländern Osteuropas stellen wir immer wieder fest, dass das<br />
Thema energieoptimierung bei den dortigen Planern <strong>eine</strong> untergeordnete<br />
rolle gespielt hat“, resümiert Voigt. So sind mehr als<br />
großzügig eingeregelte hydraulische Systeme oder Steuerungen<br />
mit unglaublich großen regelbereichen die häufigsten ursachen<br />
für derartig hohe betriebskosten, die von den first facility-beratern<br />
gef<strong>und</strong>en werden. Genau hier nennt Voigt aber auch den<br />
ansatzpunkt für Gegenmaßnahmen: „Wir erleben es immer wieder,<br />
dass planerische auslegungen von manchen betriebsführern<br />
quasi als ,Gesetz‘ gesehen werden, das nicht verändert werden<br />
darf. Dabei ist es meist mit wenigen Mausklicks getan, die Programmierung<br />
<strong>eine</strong>r regelung an den tatsächlichen bedarf, den<br />
kein Planer vorhersehen konnte, anzupassen.“<br />
aber nicht nur die technischen Systeme werden von den Facility-<br />
Management-beratern betrachtet – auch kaufmännisch gibt es<br />
meist noch ausreichend Potenziale. „hier bewährt es sich, dass<br />
wir von anfang an <strong>eine</strong>n westlich geprägten Qualitätsgedanken<br />
mit lokalem Know-how kombinieren“, weiß Patrick Schiel, leiter<br />
des bereichs real estate Management bei first facility.<br />
in ländern, in denen das Thema „hausverwaltung“ gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
neu ist, musste aufbauarbeit in organisatorischer wie personeller<br />
hinsicht geleistet werden. Dies macht sich aber nun für die K<strong>und</strong>en<br />
bezahlt. So konnte beispielsweise kürzlich <strong>eine</strong> lokal bestehende<br />
rechtsnorm positiv für den K<strong>und</strong>en genutzt werden <strong>und</strong> so <strong>eine</strong><br />
sechsstellige steuerliche einsparung pro Jahr generiert werden.<br />
Schiel freut sich zu recht: „Für uns natürlich ein toller erfolg, der<br />
nur durch unsere lokalen Mitarbeiter <strong>und</strong> deren spezifische Kenntnisse<br />
der jeweiligen gesetzlichen rahmenbedingungen in den<br />
ländern möglich war.“ aber auch mit der erfahrung <strong>und</strong> den Daten,<br />
die in der Wiener Zentrale zusammenlaufen, können K<strong>und</strong>en<br />
unterstützt werden. „Wir verfügen über <strong>eine</strong>n sehr großen Pool an<br />
benchmark-Daten aus den einzelnen ländern <strong>und</strong> können diesen<br />
bei unseren beratungen anonymisiert sehr gut einsetzen, um K<strong>und</strong>en<br />
die Situation ihrer immobilien am jeweiligen Markt transparenter<br />
zu machen“, sieht Schiel weitere Vorteile der first facility.<br />
Für den eigentümer muss es darum gehen, die notwendige Transparenz<br />
mit geringem aufwand <strong>und</strong> zu vertretbaren Kosten zu<br />
schaffen. Gleichzeitig darf aber die Nutzerzufriedenheit zu k<strong>eine</strong>m<br />
Zeitpunkt negativ beeinflusst werden – ein Spagat, der möglich ist.<br />
Es gibt Immobilienjobs,<br />
die Sie bei uns nicht finden.<br />
Die meisten anderen schon.<br />
www.immojobs.at<br />
Die <strong>größte</strong> Plattform für<br />
Immobilienjobs in Österreich.
TOP TEN<br />
TOP TEN<br />
Die Top Ten sind <strong>eine</strong> Serie, in der das immobilien Magazin<br />
zehn ausgewählte führende Unternehmen der österreichischen<br />
immobilien<strong>branche</strong> in ihrem Geschäftsjahr begleitet.<br />
Die Verlagsserie berichtet monatlich über die Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> Neuigkeiten der Player.<br />
cONwErT<br />
TraNsParENz gEwiNNT<br />
Der Wettbewerb um internationales Kapital wächst. Wer heutzutage<br />
am Kapitalmarkt nicht mit offenen Karten spielt, gerät immer<br />
mehr ins Hintertreffen. Der Wert von börsennotierten Immobilien-<br />
AGs kann jedoch durch ein transparentes Auftreten positiv beeinflusst<br />
werden. Um nicht aus dem Raster von Investoren zu fallen,<br />
müssen sich Unternehmen den gestiegenen Transparenzanforderungen<br />
von Kapitalgebern stellen <strong>und</strong> effektive Kontrollmechanismen<br />
entwickeln.<br />
Welchen Stellenwert Corporate Governance für Investoren tatsächlich<br />
hat, zeigt <strong>eine</strong> Umfrage von McKinsey aus dem Jahr 2002<br />
unter 200 institutionellen Investoren mit weltweiten Investments.<br />
Mehr als 50 Prozent der Befragten haben Corporate Governance<br />
als ebenso wichtig angesehen wie Finanzkennzahlen. Gleichzeitig<br />
gaben sie an, bei hervorragenden Corporate-Governance-Strukturen<br />
<strong>eine</strong>n Aufschlag von bis zu 30 Prozent auf den Unternehmenswert<br />
zu zahlen.<br />
Dass gute Corporate Governance sich positiv auf die Wertentwicklung<br />
von Immobilien-AGs auswirkt, hat Dr. Nicolas Kohl in<br />
s<strong>eine</strong>r Dissertation an der deutschen Immobilienakademie IREBS<br />
empirisch nachgewiesen. Dafür hat Kohl die Marktbewertung von<br />
Immobilien-AGs in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden<br />
<strong>und</strong> Deutschland untersucht.<br />
Die Analyse von Kohl zeigt, dass die Transparenz als Komponente<br />
der Corporate Governance bei Immobilienunternehmen <strong>eine</strong><br />
besonders wichtige Rolle spielt. Um Investoren <strong>und</strong> Aktionäre<br />
mit den nötigen Informationen für die Entscheidungsfindung zu<br />
versorgen, sollten die Unternehmen in ihren Geschäftsberichten<br />
detaillierte Informationen zu ihren Immobilien, Beteiligungen<br />
<strong>und</strong> zu den lokalen Immobilienmärkten, in denen sie sich bewegen,<br />
veröffentlichen. Trotz der positiven Wirkung von Corporate<br />
Governance auf den Unternehmenswert, muss auch klar sein,<br />
dass sie natürlich nicht die Schwächen <strong>eine</strong>s schlechten Geschäftsmodells<br />
oder Fehler des Managements ausgleicht.<br />
Allerdings kann Corporate Governance das Vertrauen der Investoren<br />
stärken, dem Unternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt<br />
erleichtern <strong>und</strong> idealerweise die Kapitalkosten reduzieren. Diese<br />
Vorteile möchte natürlich auch die conwert nutzen, um im Wettbewerb<br />
um internationales Kapital weiterhin bestehen zu können.<br />
ÜbEr fOlgENdE TOP-TEN-UNTErNEhmEN<br />
<strong>wird</strong> hiEr bErichTET:<br />
BAi<br />
immofinanz<br />
Colliers<br />
JPi<br />
Süba<br />
conwert<br />
BiG<br />
Hypo Real invest<br />
Dr. Volker Riebel ist Vorsitzender des Geschäftsführenden<br />
Direktoriums der conwert immobilien invest SE<br />
Ziel ist es, dass sich unser Börsenwert <strong>und</strong> der Net Asset Value<br />
annähern <strong>und</strong> der Abschlag perspektivisch in <strong>eine</strong> Prämie umgewandelt<br />
<strong>wird</strong>. Ein Abschlag signalisiert häufig, dass der Kapitalmarkt<br />
nicht volles Vertrauen in die Bewertung des Immobilienportfolios<br />
hat oder dem Management nicht voll <strong>und</strong> ganz vertraut.<br />
Beidem kann nur mit Transparenz begegnet werden. Bei Kennzahlen<br />
zum Immobilienportfolio sind wir bei der conwert bereits<br />
äußerst transparent. Arbeiten müssen wir an weiteren Corporate<br />
Governance Themen. Beispielsweise <strong>wird</strong> es bei uns in Zukunft<br />
k<strong>eine</strong> Related-Party-Geschäfte mehr geben, um Interessenkonflikte<br />
von vornherein zu vermeiden. Zudem führen wir gerade ein neues<br />
Compliance-Management-System ein <strong>und</strong> überarbeiten unsere<br />
bestehenden Compliance-Richtlinien.<br />
Ziel ist <strong>eine</strong> offene <strong>und</strong> transparente Kommunikationspolitik.<br />
Nur so können Immobilien-AGs das Vertrauen der Investoren gewinnen.<br />
Corporate Governance trennt die Spreu vom Weizen bei<br />
Immobilien-AGs. Daher sind Corporate Governance <strong>und</strong> Transparenz<br />
für mich zwei der wichtigsten Themen. Eine transparente<br />
Unternehmensstruktur <strong>und</strong> <strong>eine</strong> nachvollziehbare Strategie haben<br />
oberste Priorität, um die Attraktivität der conwert-Aktie zu steigern<br />
<strong>und</strong> neue Werte für die Aktionäre zu schaffen.<br />
Foto: conwert<br />
Ehl immObiliEN vErmiETET<br />
2<br />
1.200 m2bÜrOflächE im EUrO Plaza<br />
Boehringer Ingelheim mietet im Euro Plaza <strong>eine</strong> beträchtliche<br />
Bürofläche an. EHL evaluierte für das pharmazeutische<br />
Unternehmen den Wiener Büromarkt <strong>und</strong> unterzog anhand des<br />
mieterspezifischen Anforderungsprofils mehrere Standorte<br />
<strong>und</strong> Objekte <strong>eine</strong>r eingehenden Prüfung. Zudem war die<br />
optimale Infrastruktur ausschlaggebend, die durch <strong>eine</strong><br />
Vielzahl an Nahversorgern sichergestellt ist <strong>und</strong> der Möglichkeit<br />
der unkomplizierten Anmietung von Konferenzräumlichkeiten<br />
abger<strong>und</strong>et <strong>wird</strong>.<br />
30 JahrE sÜba: EiNE ErfOlgs-<br />
gEschichTE - aUch fÜr diE zUkUNfT<br />
Die SÜBA feiert ihr 30 jähriges Bestehen <strong>und</strong> ist aktiver denn<br />
je! Der renommierte Bauträger, der mittlerweile über 200 Projekte<br />
realisiert hat, ist darauf spezialisiert, sowohl Vorsorgeprojekte<br />
für namhafte Investoren, als auch Top-Appartements für<br />
Eigennutzer zu errichten. Ausgesuchte Standorte in den bevorzugten<br />
Bezirken Wiens zeichnen die Projekte der SÜBA aus<br />
<strong>und</strong> sorgen nicht nur für optimale Lebensqualität, sondern auch<br />
für nachhaltige Wertbeständigkeit durch hohe Bauqualität, die<br />
von renommierten Baufirmen <strong>und</strong> Partnern verlässlich realisiert<br />
<strong>wird</strong>. Die Verkaufserfolge sprechen für sich – beinahe alle Projekte<br />
sind bereits vor Baufertigstellung komplett verwertet!<br />
Vor wenigen Monaten wurde wieder ein neues Bauvorhaben in<br />
absoluter Cottagelage geboren: „Paulina“ liegt in herrlicher<br />
Aussichtslage am Fuße des Wilhelminenberges <strong>und</strong> bietet 30<br />
Appartements in allen Größen. Wenn sich die Gelegenheit bietet,<br />
realisiert SÜBA auch Bauvorhaben in den B<strong>und</strong>esländern.<br />
Im Projekt „Vicino“ in Schladming – dem Austragungsort der<br />
Schi-WM 2013 – sollen nächstes Jahr 26 Appartements für individuelle<br />
Nutzungszwecke entstehen. Von der Ferienwohnung<br />
bis zur r<strong>eine</strong>n Kapitalanlage können hier alle Interessen bedient<br />
werden - <strong>und</strong> das umgeben von herrlicher Berglandschaft!<br />
Ehl immObiliEN vErmiTTElT<br />
hiETziNgEr kai 85 aN dEN Öbsv<br />
Der Österreichische Blinden- <strong>und</strong> Sehbehindertenverband<br />
verlegt s<strong>eine</strong> Niederlassung in den 13. Bezirk an den Hietzinger<br />
Kai 85. Das r<strong>und</strong> 1.200 m 2 umfassende Objekt <strong>wird</strong><br />
als zentrale Serviceeinrichtung genutzt, in dem auch die<br />
neue Hörbibliothek für Blinde- <strong>und</strong> Sehbehinderte errichtet<br />
werden soll. Die Adresse bietet optimale Verkehrsanbindung<br />
durch die U4, verfügt über ausreichend Garagenplätze <strong>und</strong><br />
liegt in unmittelbarer Nähe zum Schlosspark Schönbrunn.<br />
EHL Immobilien war mit dem Verkauf der Liegenschaft beauftragt.<br />
Parallel baut SÜBA wieder einige Projekte für institutionelle Anleger<br />
wie zum Beispiel <strong>eine</strong>n großvolumigen Wohnbau in Wien<br />
Floridsdorf <strong>und</strong> zwei ausgesuchte Projekte in Wien 3 <strong>und</strong> Wien 13.<br />
Zur Realisierung 2012 <strong>und</strong> 2013 hat SÜBA bereits jetzt schon<br />
<strong>eine</strong> bemerkenswerte Anzahl von Projekten in Planung, unter<br />
anderem in Wien 23 (Kanitzgasse), Wien 16 (Hertlgasse), Wien<br />
17 (Neuwaldegger Straße), Wien 18 (Bäckenbrünnlgasse) <strong>und</strong><br />
ein umfangreiches Investorenprojekt in Wien 14; Linzer Straße.<br />
Alle diese Projekte werden noch dieses Jahr begonnen <strong>und</strong> in<br />
den nächsten 12-24 Monaten fertig gestellt. Das jetzt schon fix<br />
projektierte Volumen ist jedoch niemals genug! Der Bauträger<br />
akquiriert weiterhin Liegenschaft um Liegenschaft, um den erfolgreichen<br />
Weg damit weiterhin zu sichern.<br />
78 immobilien Magazin 03 |11 03 |11 immobilien Magazin 79<br />
sÜba<br />
Foto: AnnA BlaU<br />
Foto: EHL<br />
Foto: SÜBA
TOP TEN<br />
cOlliErs JPi<br />
2 iNdividUEllE vErmarkTUNgskONzEPTE fÜr NachhalTigEN vErkaUfsErfOlg:<br />
ErfOlgsfakTOr wiENEr iNNENsTadT: lUxUriÖsE flagshiP-sTOrE<br />
kONzEPTE UNd wOhNimmObiliENvErmiTTlUNg<br />
Die Wiener Innenstadt ist zum Erfolgspflaster für Colliers geworden:<br />
Gleich vier neue Stores ergänzen das ohnehin schon<br />
reichhaltige Portfolio im Retailbereich <strong>und</strong> auch in der Wohnungsvermittlung<br />
konnte ein Spitzenpreis erzielt werden.<br />
camPEr flagshiPsTOrE<br />
Zum Ausbau der Positionierung des spanischen Trendlabels hat<br />
man sich bei Camper mit der Unterstützung von Colliers dazu<br />
entschieden, <strong>eine</strong>n markanten Punkt Wiens zu besetzen: Der<br />
Flagship-Store Ecke Graben <strong>und</strong> Trattnerhof besitzt zwar nicht<br />
die <strong>größte</strong> Fläche, allerdings die erfolgversprechende exponierte<br />
Lage in der Wiener Innenstadt, um entsprechende Aufmerksamkeit<br />
zu generieren.<br />
bOsE ExPEriENcE cENTEr<br />
Am unteren Ende der Mariahilfer Straße wurde schon Ende<br />
2010 das Bose Experience Center als erster Markenstore der<br />
Hifi-Marke in Österreich eröffnet. Der Fokus dieses Flagship<br />
Stores ist schon im Namen zu erkennen: Interessenten <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>en werden dazu eingeladen, die Marke Bose zu testen,<br />
auszuprobieren <strong>und</strong> kennen zu lernen.<br />
NEUE filialE fÜr JUwEliEr wagNEr<br />
Ecke Graben <strong>und</strong> Tuchlauben entsteht auf 420 m 2 am zukünftigen<br />
Eingang zum Luxusquartier Tuchlauben die neue Filiale<br />
des Wiener Juweliers Wagner. Absolute Top-Lage, zwei Eingänge<br />
(Graben <strong>und</strong> Tuchlauben) <strong>und</strong> die Integration <strong>eine</strong>r Rolex-<br />
Boutique sind die Erfolgsgarantien bei dieser Filialergänzung.<br />
Haus-Manager ab<br />
lUxUshErrENbOUTiqUE amicis iN dEN ErsTE baNk flächEN<br />
250 m 2 exklusive Marken – <strong>und</strong> das nur für Herren: Colliers vermittelt<br />
Amicis den dritten Shop in den Erste Bank Flächen. Luxuslabels<br />
wie Yves Saint Laurent, Dior oder Marc Jacobs werden<br />
an diesem Standort, direkt gegenüber des neu entwickelten Luxusquartiers,<br />
zukünftig an den Mann gebracht. Amicis stellt damit<br />
<strong>eine</strong> Bereicherung in der Gesamtentwicklung des Standortes dar.<br />
vErkaUfsErfOlg fÜr dachgEschOsswOhNUNg im 1. bEzirk<br />
Einen schönen Erfolg konnte auch die Wohnungsabteilung von<br />
Colliers feiern: Mit <strong>eine</strong>m Quadratmeterpreis von € 14.000,-<br />
konnte kurz vor Jahreswechsel <strong>eine</strong> 82 m² große Dachgeschosswohnung<br />
in der Nibelungengasse für <strong>eine</strong> K<strong>und</strong>in verkauft<br />
werden.<br />
Kostenlose Präsentation!<br />
Software zur Immobilienverwaltung<br />
E 800,–<br />
4910 Tumeltsham, Hannesgrub 26, Tel.: +43 / 77 52 / 81 0 40<br />
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www.schweighofer.com<br />
Foto: Colliers<br />
JP immObiliEN gENEriErT diE lUxUsmarkE „Palais PriNciPE“<br />
Anders als die anderen: Das ist die Maxime bei JP iMMOBiLiEN<br />
für die Vermarktung des immobilienportfolios. Für das Projekt am<br />
Hohen Markt 12 in Wiens innenstadt wurde <strong>eine</strong> eigene Marke<br />
generiert <strong>und</strong> konsequent umgesetzt: Das Palais Principe ist dabei<br />
mehr als nur <strong>eine</strong> immobilie von vielen, es ist ein Ort des Erlebens<br />
<strong>und</strong> Lebensstils – <strong>und</strong> das auf <strong>eine</strong>m sehr hohen Niveau.<br />
kENNE dEiNE ziElgrUPPEN UNd ihrE aNsPrÜchE.<br />
Was erwarten sich Käufer - insbesondere im Luxussegment?<br />
Eine Frage, die allzu oft sehr einfach (<strong>und</strong> so gesehen zu einfach)<br />
mit „Dienstleistung“ beantwortet <strong>wird</strong>, ohne dabei Inhalte<br />
<strong>und</strong> Werte zu definieren.<br />
JP IMMOBILIEN geht hier <strong>eine</strong>n konsequent anderen Weg: Den<br />
neben den Basisinformationen, die für <strong>eine</strong>n Käufer relevant<br />
sind, geht es in erster Linie um die Vermittlung des Lebensgefühls,<br />
das der Käufer mit „s<strong>eine</strong>r“ Immobilie mit erwirbt.<br />
EigENsTäNdigE vErmarkTUNgssTraTEgiE.<br />
Auf Basis des luxuriösen Alltags in der Immobilie ‚Palais Principe’<br />
<strong>wird</strong> das Leben in Wien durch die enthusiastische Auseinandersetzung<br />
<strong>eine</strong>r fiktiven Bewohnerin mit ganz konkreten Orten,<br />
Institutionen, Ereignissen, Accessoires <strong>und</strong> Produkten der Stadt<br />
lebendig - Geschichte <strong>wird</strong> mit zeitgenössischen Benefits der<br />
Metropole Wien zu <strong>eine</strong>m, für das Palais Principe typischen,<br />
Lebensstil verknüpft. Handgefertigte, Samt gefütterte Holzboxen<br />
aus amerikanischem Nussholz - geschützt durch ebenfalls<br />
handbezogene, hochwertig geprägte Samt-Schuber in <strong>eine</strong>r für<br />
<strong>eine</strong> Luxusimmobilie ungewöhnlichen Farbgebung (Light-Blue),<br />
beinhalten neben den notwendigen Hardfacts (Ausstattungsbeschreibungen<br />
<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>rissvarianten) ein eigens, für die möglichen<br />
Käufer mit Liebe zum Detail gestaltetes Image-Buch,<br />
das die exklusiven Features der Immobilie auf charmante <strong>und</strong><br />
ungewöhnlich kreative Weise kommuniziert - exklusiv in s<strong>eine</strong>r<br />
Machart - aber immer auch mit <strong>eine</strong>m kl<strong>eine</strong>n Augenzwinkern.<br />
kONsEqUENT iN allEN kaNälEN – miT ErfOlg.<br />
Zusätzlich zu diesem außergewöhnlichen Vermarktungsansatz<br />
für potenzielle Käufer wurden zielgruppenrelevante Medien genützt<br />
- klassische Inserate in zielgruppenspezifischen Medien,<br />
die visuell angepasste Inszenierung im Web, Teilnahme an Luxusmessen<br />
<strong>und</strong> Events.<br />
Für Martin Müller, Geschäftsführer Immobilienberatung & Marketing<br />
bei JP Immobilien, lässt sich der Erfolg <strong>eine</strong>r exklusiven,<br />
außergewöhnlichen Herangehensweise in der Immobilienvermarktung<br />
in klaren Zahlen ablesen: „Das Nachdenken über<br />
individuelle Vermarktungsansätze für <strong>und</strong> die konsequente Umsetzung<br />
von Strategien ist für uns ein Erfolg - im Palais Principe<br />
konnten wir dadurch bereits 65 % Vorverwertung erzielen“.<br />
80 immobilien Magazin 03 |11 03 |11 immobilien Magazin 81<br />
Fotos: JPI
immOfiNaNz<br />
bUsiNEss Park viENNa -<br />
NEUE kONzErNzENTralE dEr immOfiNaNz grOUP<br />
Ende März ist es soweit. Die iMMOFiNANZ Group öffnet die<br />
Pforten ihrer neuen Unternehmenszentrale im Business Park<br />
Vienna. Das neue Headquarter des Unternehmens, <strong>wird</strong> zentrale<br />
Drehscheibe für die Weiterentwicklung <strong>und</strong> Portfoliooptimierung<br />
der kommenden Jahre. im Süden der Stadt am Wienerberg<br />
gelegen, zählt die Flagship-immobilie zu den <strong>größte</strong>n Büro- <strong>und</strong><br />
Geschäftsstandorten Wiens.<br />
Das Herzstück des Business Park Vienna ist der vom italienischen<br />
Architekten Massimiliano Fuksas entworfene Vienna Twin Tower.<br />
Die Konstruktion der 138 bzw. 126 m hohen, voll verglasten Türme<br />
überzeugt mit funktionaler Ästhetik. Die Büroflächen erfüllen<br />
alle Ansprüche <strong>eine</strong>r topmodernen Premiumimmobilie – <strong>und</strong> bieten<br />
zudem <strong>eine</strong>n grandiosen Ausblick über die Stadt Wien auf das<br />
im Süden gelegene Wiener Becken. Die vermietbare Fläche des<br />
gesamten Business Parks beträgt r<strong>und</strong> 202.000 m².<br />
allEs UNTEr EiNEm dach<br />
Neben <strong>eine</strong>m topmodernen Tagungszentrum, dem Vienna Twin<br />
Conference Center überzeugt die Mall vor der Bürotür mit <strong>eine</strong>m<br />
Postamt <strong>und</strong> Filialen der wichtigsten österreichischen Banken<br />
sowie vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten <strong>und</strong> zahlreichen<br />
Dienstleistern die Besucher.<br />
82 immobilien Magazin 03 |11<br />
Selbstverständlich <strong>wird</strong> im Business Park Vienna auch großer<br />
Wert auf Gastronomie <strong>und</strong> Entertainment gelegt. TWIN LIFE,<br />
die Gastro- <strong>und</strong> Entertainmentzone im Sockelbereich des Vienna<br />
Twin Tower, präsentiert sich auf zwei Ebenen als attraktive<br />
Kulinarik- <strong>und</strong> Freizeitwelt.<br />
Ein ausgewogener Branchenmix bietet Kulinarisches für jeden<br />
Geschmack. Großzügige, exklusive Lounge-Bereiche laden sowohl<br />
tagsüber als auch abends zum Entspannen ein. Ein modernes<br />
Sicherheitssystem r<strong>und</strong>et den hohen Qualitätsanspruch,<br />
den die Besucher <strong>und</strong> Mieter des Business Parks Vienna an den<br />
Standort haben, ab.<br />
iNfOs aUf EiNEN blick:<br />
Büro Business Park Vienna: 120.000 m²<br />
Gastronomie <strong>und</strong> Shopping: 11.000 m²<br />
Kino: 7.500 m²<br />
Hotel: 12.000 m²<br />
Tiefgaragenplätze: rd. 2.000<br />
Turmhöhen: 138 <strong>und</strong> 126 m<br />
Anzahl der Geschoße: 35 <strong>und</strong> 32<br />
Fläche pro Geschoß: ca. 800 m² bis 1.600 m²<br />
Vienna Twin Conference Center: 1.100 m²<br />
Fotos: Accedo<br />
Weltweit leiden 30 %<br />
der Menschheit unter<br />
akutem Wassermangel.<br />
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Österreich<br />
Ohne Wasser kein Leben. Vor allem in Entwicklungsländern<br />
sterben jeden Tag tausende Menschen an<br />
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03 |11 immobilien Magazin 83<br />
WIEN NORD
SOCiETy AUToTEST<br />
MEHR RoTE AMpEln!<br />
Seit 2009 ist der Tesla Roadster als erstes ernst zu nehmendes Elektroauto<br />
auf dem Markt. Mit Heinz Fletzberger, Vorstand der SÜBA AG, schauen wir<br />
uns an, was man von ihm lernen kann. AUTOR: PETEr JAKAdoFSKy<br />
Die aktuellen Versuche der Autoindustrie, sich<br />
dem Thema Elektroauto in großserientauglichen<br />
Dimensionen anzunähern, sind bisher einigermaßen<br />
enttäuschend. Im Verhältnis zum Benzinmotor<br />
geringe Reichweiten, schwache Fahrleistungen<br />
<strong>und</strong> beliebiges Design hinterlassen <strong>eine</strong>n schalen<br />
Steckbrief Heinz fletzberger<br />
geboren 1965 in Wien<br />
verheiratet, zwei Kinder<br />
Ausbildung in der Finanzbehörde, beim Steuerberater<br />
Wechsel in die Immobilien<strong>branche</strong><br />
Fachhochschule für Immobilienwirtschaft an der<br />
TU Wien<br />
Vorstand der SÜBA AG<br />
Geschmack auf den Zungen der Autoliebhaber. Tesla hat das<br />
genau erkannt <strong>und</strong> mit s<strong>eine</strong>m Modell Roadster ein Auto auf<br />
den Markt gebracht, das Lust auf die Elektrifizierung macht. In<br />
Amerika, vor allem in Kalifornien ist der Tesla Roadster schon<br />
zum Kultfahrzeug geworden, das auch George Clooney oder<br />
Arnold Schwarzenegger fahren.<br />
Heinz Fletzberger, Vorstand der SÜBA AG, ist in s<strong>eine</strong>r Karriere<br />
sehr viel Auto gefahren <strong>und</strong> steigt trotz Stau <strong>und</strong> aggressiver<br />
Radfahrer auch in der Stadt gerne in sein Auto.<br />
„Ich habe beim Autofahren schon immer <strong>eine</strong> gewisse Entspannung<br />
verspürt“, erklärt der sympathische Mittvierziger.<br />
In den Tesla Roadster einzusteigen bedarf zunächst jedoch<br />
eher <strong>eine</strong>r Verspannung, denn das Auto ist als waschechter<br />
Sportwagen sehr flach gebaut <strong>und</strong> der Innenraum recht<br />
eng geschnitten. Man sitzt in dünn gepolsterten Schalensitzen<br />
<strong>und</strong> hat ein winziges Lederlenkrad vor sich, umgeben<br />
von den üblichen Lenkstockhebeln <strong>und</strong> Schaltern für Heizung<br />
<strong>und</strong> Licht. Auch <strong>eine</strong>n Zündschlüssel <strong>und</strong> ein Zündschloss<br />
findet man, nur dem Umdrehen des Schlüssels folgt<br />
nicht das Startgeräusch <strong>eine</strong>s Verbrennungsmotors, sondern<br />
ein sympathisch-synthetischer Dreiklang, ähnlich dem<br />
Geräusch <strong>eine</strong>s vollständig hochgefahrenen Computers.<br />
Sieht so vertraut aus, aber was dann kommt, ist tatsächlich<br />
<strong>eine</strong> neue Dimension: Von <strong>eine</strong>m leisen Säuseln begleitet<br />
zoomt sich der Tesla Roadster durch die Straßen, dass <strong>eine</strong>m<br />
die Luft wegbleibt! Null auf h<strong>und</strong>ert in weniger als vier Sek<strong>und</strong>en!<br />
Kein hysterisches Kreischen peitscht <strong>eine</strong>m den Puls auf<br />
180, alles geht ganz entspannt. Das Auto liegt straff auf der<br />
Straße <strong>und</strong> folgt jeder winzigen Drehung am Lenkrad ohne<br />
Zeitverzögerung. Optisch wie akustisch <strong>wird</strong> <strong>eine</strong> Assoziation<br />
zu Science-Fiction-Filmen hervorgerufen, in denen die Helden<br />
völlig cool ihre Raumschiffe mit aberwitziger Geschwindigkeit<br />
durch die Galaxien steuern. „Der geht besser als mein 2,7-Liter-Sechszylinder-Diesel<br />
mit Allrad“, meint Heinz Fletzberger<br />
erstaunt, was aber kein W<strong>und</strong>er ist, denn sie haben in etwa<br />
das gleiche Drehmoment von 400 Newtonmeter – nur beim<br />
Elektromotor von Drehzahl null weg!<br />
84 immobilien Magazin 03 |11 03 |11 immobilien Magazin 85<br />
Foto: Werksfoto<br />
Die Art dieses geräuschlosen bodennahen Dahingleitens ist für<br />
Heinz Fletzberger <strong>und</strong> alle anderen auch <strong>eine</strong> neue Perspektive<br />
im automobilen Kurz- <strong>und</strong> Mittelstreckenbetrieb. Man bekommt<br />
bei Langsamfahrt das Gefühl, man sei unsichtbar, denn<br />
Fußgänger nehmen den geräuschlosen Tesla Roadster nicht<br />
wahr. Und plötzlich beginnt man sich auch auf rote Ampeln<br />
zu freuen, weil die Beschleunigung bei Grün so Freude macht.<br />
Die gute Laune zaubert ein leises Lächeln aufs Gesicht von<br />
Heinz Fletzberger, der beim Test kurz s<strong>eine</strong>m Berufsalltag entfliehen<br />
kann. Wobei der Job auch Spaß macht. Die SÜBA zählt<br />
mit mehr als 25 Jahren Tätigkeit am Immobilienmarkt zu <strong>eine</strong>m<br />
der etabliertesten <strong>und</strong> beständigsten Bauträger in ganz Österreich.<br />
Sie entwickelt seit vielen Jahren hauptsächlich Wohnprojekte<br />
– <strong>und</strong> die gehen ja derzeit bestens. „Über mangelnde<br />
Nachfrage können wir uns nicht beklagen“, erklärt er, „eher ist<br />
das Angebot an Gr<strong>und</strong>stücken oder umbaufähigen Projekten<br />
ein Engpass geworden.“ S<strong>eine</strong> reiche Erfahrung an realisierten<br />
Bauprojekten lässt den 1965 in Wien geborenen Fletzberger zuversichtlich<br />
in die Zukunft blicken. Sein eingespieltes Team von<br />
20 Mitarbeitern <strong>und</strong> s<strong>eine</strong> langjährigen Projektpartner aus dem<br />
Bau- <strong>und</strong> Baunebengewerbe sind Garant für zufriedene private<br />
wie institutionelle K<strong>und</strong>en. In etlichen skurrilen Geschichten<br />
schildert er eindringlich das Alltagsleben <strong>eine</strong>s Bauträgers im<br />
täglichen Kampf mit den Unwägbarkeiten s<strong>eine</strong>r Bauprojekte,<br />
in denen schon einmal die Wurzeln von Bäumen <strong>eine</strong>n Bauaufschub<br />
von <strong>eine</strong>m Jahr hervorrufen können.<br />
Plaudernd stromen wir durch das Wiener Becken <strong>und</strong> zoomen<br />
uns über kl<strong>eine</strong> Nebenstraßen, um das gummibandartige Beschleunigungserlebnis<br />
auszukosten. „Ein Auto war übrigens<br />
einmal der Gr<strong>und</strong>stein zu m<strong>eine</strong>r ersten Eigentumswohnung“,<br />
erzählt der begeisterte Tennisspieler. Bei <strong>eine</strong>r Verlosung unter<br />
den Abonnenten <strong>eine</strong>r Tagezeitung hatte er <strong>eine</strong>n Oldtimer<br />
gewonnen, den er nach einigen Ausfahrten mit horrendem<br />
Benzinverbrauch verkaufte <strong>und</strong> den Verkaufserlös umgehend<br />
in <strong>eine</strong> Eigentumswohnung steckte. Aus dieser wurde mittlerweile<br />
ein Haus am Stadtrand von Wien, was uns zur Frage<br />
bringt, ob der Tesla Roadster Heinz Fletzberger zum Alltagsauto<br />
reichen würde? Mit 350 Kilometern Reichweite könnte er den<br />
Weg von s<strong>eine</strong>m Zuhause ins Büro im 4. Wiener Bezirk gut <strong>eine</strong>inhalb<br />
Wochen lang ohne Nachladen zurücklegen. Das klingt<br />
doch schon sehr praxisnahe, weil auch die Ladezeiten in der<br />
Realität (je nach Anschlussmöglichkeiten) bereits bei sechs bis<br />
acht St<strong>und</strong>en liegen. Schwerer wiegt sicher, dass der zweisitzige<br />
Tesla nicht genug Platz für die erst unlängst gewachsene<br />
Familie von Heinz Fletzberger bietet. Aber daran arbeitet Tesla<br />
bereits: Im kommenden Jahr <strong>wird</strong> der Tesla S, <strong>eine</strong> hinreißend<br />
gezeichnete viertürige Sportlimousine auf den Markt kommen,<br />
mit der sich der süchtig machende Zoom-Effekt an den roten<br />
Ampeln auch mit der ganzen Familie genießen lässt.<br />
tecHniScHe Daten teSla roaDSter<br />
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0–100 km/h (sec) 3,7<br />
Reichweite bis zu 340 km<br />
CO 2 -Emission kombiniert 0<br />
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Länge/Breite/Höhe (cm) 394/185/112<br />
Gewicht (kg) 1.225<br />
Preis in Euro ab 100.800,–<br />
(abzgl. Förderung!)
Society cocktail<br />
CoCktail<br />
Winter 2011<br />
ImmobIlIenball<br />
Hofburg<br />
„Wien trifft Berlin“ hieß es beim heurigen immobilienball<br />
– dieser stand zum ersten Mal unter <strong>eine</strong>m<br />
Motto. Über 2.200 deutsche <strong>und</strong> österreichische<br />
Besucher tanzten <strong>und</strong> feierten beim traditionellen<br />
treffpunkt der immobilien<strong>branche</strong>. Für die mitternächtliche<br />
krönung des abends sorgte der fulminante<br />
liveauftritt der Rock 'n' Roll-legende Peter kraus.<br />
an der Spitze der Ehrengäste standen heuer der<br />
Vizepräsident des immobilienverband Deutschland,<br />
Jürgen Michael Schick, <strong>und</strong> die Wiener Wirtschaftskammer-Präsidentin<br />
Brigitte Jank.<br />
Fotos: Jana Madzigon<br />
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michael.ryba@elkprojektbau.at<br />
Telefon: 01/688 00 36
Society cocktail<br />
PWc <strong>und</strong> ulI<br />
Immotalk<br />
Von Pwc <strong>und</strong> dem Urban land institute (Uli) wurde die aktuelle<br />
Studie „Emerging trends in Real Estate Europe 2011“ präsentiert.<br />
am Podium sprachen dazu Eduard Zehetner (immofinanz),<br />
karin Schmidt-Mitscher (Unicredit) sowie Ulrich Steinmetz<br />
(RREEF Germany) <strong>und</strong> Rudi Schicker (SPÖ Wien). Moderiert<br />
wurde die R<strong>und</strong>e von Wolfgang Vejdovsky (Pwc).<br />
1<br />
SPatenStIcH<br />
bbc 1 PluS<br />
Die österreichische Bilfinger Berger Baugesellschaft <strong>wird</strong> mit dem<br />
Bratislava Business center 1 Plus (kurz BBc 1 Plus genannt)<br />
erstmals für die ca immo tätig. 1 Bernhard H. Hansen (ca<br />
immo), Klaus Weichselbaum (RlB Niederösterreich-Wien) <strong>und</strong><br />
Ludger Koch (Bilfinger Berger) führten den Spatenstich aus.<br />
Fotos: Pwc Österreich<br />
WeISSe flecken<br />
fH kufSteIn<br />
„Periphere Regionen – Weiße Flecken der investorenlandkarte?“<br />
war das leitthema des 13. kufst<strong>eine</strong>r<br />
immobiliendialogs an der FH kufstein. Unter der<br />
leitung der Professoren achim Johannis <strong>und</strong> Michael<br />
trübestein diskutierten Fachreferenten <strong>und</strong> Gäste über<br />
mögliche investitionsziele – <strong>und</strong> deren Gefahren.<br />
real eState aWard<br />
donau-unI kremS<br />
Studierende des Universitätslehrgangs „Real Estate“<br />
waren Gäste der S iMMo Germany in Berlin. Ziel der<br />
Woche war es, ein Wohnimmobilienportfolio mit gewerblichen<br />
Flächenanteilen zu optimieren. Prämiert wurde<br />
das Siegerprojekt mit dem mit 1.000 Euro dotierten<br />
Real Estate award 2011.<br />
In lInz begInnt'S<br />
ruStler<br />
Stolz präsentierten Robert Wegerer, Martin troger sowie<br />
Michael Moshammer das neue Unternehmen <strong>und</strong> stellten<br />
das linzer team, bestehend aus Gerald Ebner, astrid<br />
Pfennig, Martin Sigl <strong>und</strong> Norbert Sulzer, vor. Nach der<br />
Büroweihe hieß landtagsabgeordnete Elisabeth Manhal<br />
Rustler als neuen arbeitgeber herzlich willkommen.<br />
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88 immobilien Magazin 03 |11 03 |11 immobilien www.alt<strong>und</strong>neu.com<br />
Magazin 89<br />
Fotos: beigestellt
Die letzte Seite<br />
Vor lauter Hunger habe ich das Papiersackerl mit dem gelben<br />
Ströck-Logo einfach zerrissen. Hastig zwei Scheiben runtergeschnitten.<br />
Die Butter war noch hart, ich habe sie blockartig<br />
abgefertigt. Ein Biss, noch <strong>eine</strong>r – <strong>und</strong> die Welt war wieder in<br />
Ordnung. Ich liebte Olivenbrot mit Butter!<br />
Leider waren m<strong>eine</strong> Zähne anderer Meinung. Nämlich als<br />
es plötzlich <strong>eine</strong>n Mordskracher machte <strong>und</strong> ein stechender<br />
Schmerz von den Backenzähnen in die umgebende Kieferregion<br />
ausstrahlte. Ich liebte Olivenbrot – nicht aber Olivenkerne.<br />
Gott sei Dank wurde es kein Geschäft für m<strong>eine</strong>n (durchaus<br />
empfehlenswerten) Zahnarzt. Dennoch rätselte ich dahin, wie<br />
sich ein kompletter Olivenkern in das Brot verirren kann. Also<br />
setzte ich ein E-Mail an Ströck auf <strong>und</strong> klickte auf „absenden“.<br />
Fünf Minuten später kam <strong>eine</strong> Antwort. Verwirrt ob der raschen<br />
Antwort schon nach fünf Minuten, stellte ich fest, dass es sich<br />
um <strong>eine</strong> automatische Meldung handelte, die mir die möglichst<br />
schnelle Behandlung m<strong>eine</strong>s Anliegens garantierte.<br />
E-Mail Nummer zwei, ein Tag später: Schon nach dem ersten<br />
Satz nickte ich selbstgefällig wie ein provinzieller Lehrer, der<br />
<strong>eine</strong>n Fehler in der Hausübung s<strong>eine</strong>s Schülers gef<strong>und</strong>en hat.<br />
Ströck entschuldigte sich bei mir. Ich nahm die absolut ehrlich<br />
klingende <strong>und</strong> ausführliche Entschuldigung an. Nicht<br />
nur das – mir wurde in der E-Mail auch noch erklärt, dass so<br />
ein Vorfall unter k<strong>eine</strong>n Umständen vorkommen darf <strong>und</strong><br />
ich mit m<strong>eine</strong>r Beschwerde bei der Verbesserung des Olivenbrotes<br />
half. Schließlich könnten sie zum gleichen Preis auch<br />
Oliven <strong>eine</strong>s anderen Anbieters einkaufen. Am Ende wurde<br />
90 immobilien Magazin 03|11<br />
Machen Sie Fehler!<br />
AUtOR: Heimo rollett<br />
ich gebeten, m<strong>eine</strong> Postadresse bekannt zu geben. Das tat ich.<br />
Die nächsten – kernlosen – Olivenbrote gingen dank der mir<br />
zugesandten Gutsch<strong>eine</strong> aufs Haus.<br />
Warum ich Ihnen diese Geschichte erzähle? Weil ich sie gerne<br />
erzähle, auch der Dame, die unlängst bei mir angerufen hat.<br />
„Stiegl Ambulanz“, hat sie sich vor zwei Wochen bei mir gemeldet<br />
<strong>und</strong> ich wusste: Oje, die pudelt sich jetzt auf, weil ich in<br />
der letzten Ausgabe des Immobilien Magazins an dieser Stelle<br />
schlecht über die Gastwirtschaft im alten AKH geschrieben<br />
habe. K<strong>eine</strong> Spur davon.<br />
Höflich erklärte sie mir den Gr<strong>und</strong> des Anrufs: „M<strong>eine</strong> Aufgabe<br />
ist es, bei solchen Artikeln herauszufinden, was nicht gepasst<br />
hat.“ Entwaffnend offen gab sie Fehler z. B. aufgr<strong>und</strong> des Leihpersonals<br />
während der WM zu, entschuldigte sich, unterstrich<br />
abermals, dass es ihr leidtue <strong>und</strong> den Gast natürlich nicht interessiert,<br />
ob das Leihpersonal schuld ist oder nicht <strong>und</strong> so weiter.<br />
Ich fühlte mich verstanden <strong>und</strong> war begeistert. Wir begannen<br />
zu tratschen. Das Telefonat dauerte nicht nur länger als die<br />
vollkommen unnötigen Anrufe von PR-Agenturen, ob man denn<br />
die Presseaussendung per E-Mail eh bekommen habe … nein, es<br />
war auch viel energiebringender <strong>und</strong> produktiver. Schließlich<br />
erzählte ich auch noch enthusiastisch vom Olivenkern im Brot.<br />
Als ich aufgelegt hatte, fuhr mir der versöhnliche Gedanke<br />
durch den Kopf: Fehler passieren, man muss sie nur unmittelbar<br />
wieder gutmachen. Das wirkt dann länger als man glaubt.<br />
Der verdammte Olivenkern erschreckte mich immerhin schon<br />
vor 13 Jahren.<br />
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