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Thema Umwelt 9. Ausgabe 06-2010 - Umweltprofis

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Foto: Land OÖ/Schimpl<br />

Österreichische Post AG<br />

info.Mail Entgelt bezahlt<br />

thema umwelt<br />

Eine Information des OÖ. Landesabfallverbandes AUSGABE 09 | jULi <strong>2010</strong><br />

Bioabfallsammlung – vielfacher Gewinn!<br />

Schwerpunkt<br />

Handlungsbedarf bei Lebens-<br />

mitteln im Restmüll! Seite 4–6<br />

information<br />

Richtiger Umgang mit Baurestmassen<br />

nach dem AWG Seite 7<br />

Aktuell<br />

Berichte aus den Bezirksabfallverbänden<br />

Seite 10–14


2 Vorwort<br />

Statement 3<br />

Bgm.<br />

Josef Moser<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Bioabfallsammlung: Ein wertvoller Beitrag zum <strong>Umwelt</strong>schutz!<br />

Zahlreiche Gründe machen die getrennte Bioabfallsammlung<br />

zu einem wichtigen Bestandteil des <strong>Umwelt</strong>schutzes!<br />

Bioabfälle sind als einziger Altstoff zu 100 % recyclingfähig. Sie werden<br />

in Oberösterreich direkt von regionalen Kompostierern zu wertvollem<br />

Kompost verarbeitet. Dies fördert die Landwirtschaft in der Region<br />

und trägt dazu bei, dass die Transportwege kurz gehalten werden<br />

können. Aber nur, wenn der Bioabfall getrennt gesammelt wurde!<br />

Der durch die Kompostierung erzeugte Kompost kann anstelle<br />

von Kunstdünger und Torf eingesetzt werden und wirkt damit<br />

dem Überdüngen unserer Böden und unseres Wassers entgegen.<br />

Außerdem trägt der Einsatz von Kompost zum Schutz unserer<br />

noch verbliebenen Moore bei,<br />

die durch den Abbau von Torf<br />

immer mehr verschwinden.<br />

Bioabfälle sind als<br />

einziger Altstoff zu 100 %<br />

recyclingfähig.<br />

Der Einsatz des fertigen<br />

Qualitätskomposts hat aber<br />

noch mehr positive Auswirkungen:<br />

Er ist von großer Bedeutung als Humusbildner, Nährstofflieferant<br />

und Bodenverbesserer. Da bei der Kompostierung<br />

Kohlenstoff im Humus fixiert wird, leistet Kompost darüber hinaus<br />

einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Wird Bioabfall nicht kompostiert, sondern in der Biogasanlage ver-<br />

wertet, kann sogar Energie und Wärme daraus gewonnen werden.<br />

Dass die getrennte Sammlung von Bioabfall auch noch den Restmüll-<br />

In Kompostieranlagen werden die Bioabfälle richtig kompostiert und verwertet.<br />

berg verkleinert, ist also nur einer von vielen Vorteilen der Bioabfallsammlung.<br />

Die Bezirksabfallverbände und viele Gemeinden haben<br />

eine leistungsfähige Logistik entwickelt, die dafür sorgt, dass durch<br />

den Kreislauf der Natur aus Bioabfall Kompost entsteht, aus dem wiederum<br />

neue Pflanzen wachsen können. Durch das neue Oö. AWG wird<br />

dieses Logistiknetzwerk in unseren Gemeinden erweitert werden.<br />

Nähere Informationen finden Sie unter: www.umweltprofis.at!<br />

Bgm. Josef Moser<br />

Vorsitzender des BAV Rohrbach<br />

Vorsitzender des Landesabfallverbandes<br />

Fotos: Land OÖ, Büro Stockinger, OÖ Tourismus<br />

„<strong>Thema</strong> <strong>Umwelt</strong>“<br />

Wissenswertes rund um die kommunale<br />

Abfallwirtschaft in Oberösterreich<br />

Informieren Sie sich über die Leistungen und Tätigkeiten<br />

der kommunalen Abfallwirtschaft Oberösterreichs und verschaffen<br />

Sie sich einen Überblick über die aktuellen Themen!<br />

Kurz zu den Schwerpunkten dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Lebensmittel im Restmüll – Schlagworte, die uns<br />

schon im Vorjahr beschäftigten, bilden auch in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

einen Schwerpunkt. Eine Studie der BOKU ergab, dass<br />

jeder oberösterreichische Haushalt Lebensmittel im Wert<br />

von 277 € pro Jahr in die Restmülltonne wirft. So weit, so<br />

schlimm – aber wieso werfen so viele Menschen so viele Lebensmittel<br />

weg, und was kann man dagegen tun? Darüber<br />

informiert die aktuelle <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Bioabfallsammlung – ein weiteres Schlagwort, das vermutlich<br />

viele Entscheidungsträger seit dem neuen AWG<br />

beschäftigt hat. Aus diesem Anlass lassen wir LR Rudi<br />

Anschober und den Amtssachverständigen für biologische<br />

Abfallbehandlung Paul Zarzer zu Wort kommen.<br />

Auch beim <strong>Thema</strong> Baurestmassen ergeben sich<br />

viele Änderungen aus dem neuen AWG. Georg Steidl, Verbandssekretär<br />

des BAV Braunau, hat sich ausgiebig mit der<br />

Materie auseinandergesetzt und informiert in einem kurzen<br />

Artikel darüber.<br />

Sie wollen mehr über die Tätigkeiten der <strong>Umwelt</strong> Profis<br />

der kommunalen Abfallwirtschaft erfahren? Dann klicken Sie<br />

sich doch auf unsere Webseite unter www.umweltprofis.at!<br />

Heimische Lebensmittel mit<br />

Vierfach-Nutzen<br />

Wer regional einkauft,<br />

hilft den Jobs vor der<br />

Haustüre.<br />

Dr. Josef Stockinger<br />

Essen und Trinken halten nicht nur Leib und Seele zusammen, sondern<br />

auch Wirtschaft und Wertschöpfung. Mit 97.500 Jobs hängt<br />

jeder sechste Arbeitsplatz in Oberösterreich mit Essen und Trinken zusammen.<br />

Auch schwierige Zeiten zeigen: Die Lebensmittelbranche ist<br />

relativ krisensicher. Oberösterreich hat auf der kulinarischen Landkarte<br />

einen fixen Platz. Das saubere Agrarland, eine starke Lebensmittelwirtschaft,<br />

hervorragende Wirte und Tourismusbetriebe sowie treue Konsumentinnen<br />

und Konsumenten sind das Erfolgsgeheimnis der Initiative<br />

„Genussland Oberösterreich“.<br />

Der tägliche Lebensmitteleinkauf ist nichts anderes als ein persönliches<br />

Konjunkturpaket. Denn: Wer regional einkauft, hilft den Jobs<br />

vor der Haustüre, schützt das Klima durch eingesparte Transportkilometer<br />

und bekommt echten sowie unverfälschten Geschmack. Wer heimische<br />

Qualität bei Lebensmitteln kauft, tut sich etwas Gutes und gibt<br />

seinem Körper den richtigen „Treibstoff“. Der Griff zu Lebensmitteln aus<br />

der Region bringt somit einen Vierfach-Nutzen: Er hilft dem Klima, sichert<br />

Jobs, sorgt für guten Geschmack und dient der eigenen Gesundheit. Ich<br />

lade Sie ein: Nutzen Sie das Angebot im Genussland Oberösterreich.<br />

Dr. Josef Stockinger,<br />

Agrarlandesrat und Initiator „Genussland OÖ“


4 Schwerpunktthema Schwerpunktthema 5<br />

Großer Handlungsbedarf bei<br />

Lebensmitteln im Restmüll!<br />

Die <strong>Umwelt</strong> Profis setzen erste Schritte, um die Lebensmittelmengen im Restmüll der<br />

oberösterreichischen Haushalte drastisch zu reduzieren.<br />

Die Studie „Lebensmittel im Restmüll“<br />

der BOKU Wien („<strong>Thema</strong> <strong>Umwelt</strong>“ berichtete<br />

in der letzten <strong>Ausgabe</strong>) deckte großen<br />

Handlungsbedarf in Oberösterreich auf:<br />

Jeder oberösterreichische Haushalt ent-<br />

sorgt jährlich im Schnitt 40 kg an Lebensmitteln<br />

und Speiseresten. Das sind umgerechnet<br />

277 Euro, die jeder Haushalt im<br />

Jahr sparen könnte! (1)<br />

Die großen Mengen an Lebensmitteln im<br />

Restmüll sind aus vielerlei Gründen nicht<br />

nur ein gesellschaftliches Problem, sondern<br />

verursachen auch <strong>Umwelt</strong>probleme:<br />

– Verschwendung wertvoller Ressourcen.<br />

Bei Produktion und Transport von Lebensmitteln<br />

werden eine Vielzahl von wichtigen<br />

nachwachsenden und nicht nachwachsenden<br />

Ressourcen eingesetzt. Studienergebnissen<br />

(2) zufolge zählen Lebensmittel<br />

mit zu den ressourcenintensivsten<br />

und umweltbelastendsten Produkten!<br />

– Unnötige Emissionen von CO2. Bei Transport<br />

und Produktion von Lebensmitteln<br />

wird eine nicht unwesentliche Menge an<br />

Lebensmittel im<br />

Abfall<br />

Treibhausgasen emittiert. Wirft man also<br />

Lebensmittel weg, wird man zum Klimasünder!<br />

– Höherer Restmüll-Berg. Restmüll wird<br />

heute zu großen Teilen verbrannt. Lebensmittel<br />

haben jedoch einen sehr hohen<br />

Wasseranteil. Eigentlich macht es<br />

wenig Sinn, Lebensmittel zu verbrennen.<br />

Es sollte vielmehr die stoffliche Verwertung<br />

angestrebt werden.<br />

Die Reduktion von Lebensmitteln im Restmüll<br />

bedeutet echte Abfallvermeidung. Auch<br />

aus diesem Grund ist das <strong>Thema</strong> ein wichtiges<br />

Anliegen der <strong>Umwelt</strong> Profis. Die Vermei-<br />

dung von Lebensmitteln im Restmüll fängt allerdings<br />

nicht erst beim Abfall an, sondern<br />

am gegenüberliegenden Ende: Schon bei<br />

Einkauf, Lagerung und Umgang mit den Lebensmitteln<br />

kann viel bedacht werden, um<br />

Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.<br />

Warum landen Lebensmittel im Abfall<br />

und was kann man dagegen tun?<br />

Fehlende Übersicht über Vorräte<br />

Eine Studie (3) , in der Haushalte befragt wurden,<br />

ergab, dass fehlende Übersicht über<br />

die Vorräte zuhause Grund Nummer eins<br />

ist. Viele Leute gehen einkaufen, ohne vorher<br />

abgeklärt zu haben, was und wie viel sie<br />

Wer vor dem Einkauf die Vorräte überprüft, wird seltener zu unnötigen Spontankäufen verleitet.<br />

Fotos: Land OÖ, Picture-Style, ABF-BOKU<br />

Produkte, die in Augenhöhe platziert sind,<br />

verlocken oftmals zu Impulskäufen.<br />

Damit weniger Spontankäufe im Abfall landen,<br />

lohnt es sich, Einkaufslisten zu führen.<br />

eigentlich noch an Lebensmitteln zu Hause<br />

haben. So werden besonders so genannte<br />

„Standardeinkaufsprodukte“ wie Brot oder<br />

Milchprodukte „sicherheitshalber“ mitgenommen,<br />

obwohl noch genügend davon zu<br />

Hause wäre.<br />

Bestes Mittel dagegen ist Vorbereitung,<br />

d. h. vor dem Einkaufen Vorräte checken,<br />

Einkaufsliste schreiben und sich an das Aufgeschriebene<br />

halten. Zur Unterstützung der<br />

Einkaufsvorbereitung stellen die <strong>Umwelt</strong><br />

Profis einen Einkaufsblock in Kooperation<br />

mit <strong>Umwelt</strong>land und Genussland zur Verfügung,<br />

der viel Platz für Einkaufslisten und<br />

darüber hinaus auch noch wertvolle Tipps<br />

(z. B. Kauf regional und saisonal) für den<br />

richtigen Einkauf enthält.<br />

Spontankäufe und Sonderangebote.<br />

Erwiesenermaßen haben Spontankäufe und<br />

nicht geplante „Angebotskäufe“ (zum Beispiel<br />

2+1 gratis, –50 %) eine höhere Wahrscheinlichkeit,<br />

im Restmüll zu landen, als<br />

regulär eingekaufte Ware (4) . Dies ist darauf<br />

zurückzuführen, dass solche Käufe meist<br />

Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />

müssen Lebensmittel<br />

nicht automatisch<br />

weggeworfen werden.<br />

zusätzlich und/oder ungeplant getätigt<br />

und daher oft gar nicht gebraucht werden.<br />

Eine besondere Gefahr liegt in Impulskäufen,<br />

die auf verkaufsfördernde Maßnahmen<br />

wie Werbung, Verkaufsraumgestaltung, bewusst<br />

eingesetzte Gerüche und Musik zurückzuführen<br />

sind.<br />

Fehlendes Wissen und Fehlinformation.<br />

Fast genauso wichtig sind Einstellung und<br />

mangelndes Wissen vieler Haushalte. Umfragen<br />

haben ergeben (3) , dass viele Haushalte<br />

nicht genau wissen, was „mindestens<br />

haltbar“ eigentlich bedeutet, und glauben,<br />

dass Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />

automatisch weggeworfen<br />

werden sollten.<br />

Gegen unnötige Einkäufe und mangelndes<br />

Wissen hilft Bewusstmachung und Information.<br />

Nur wenn ich weiß, was mich dazu veranlasst,<br />

mehr zu kaufen, als ich verbrauchen<br />

kann, kann ich unnötige Impulskäufe vermeiden.<br />

Gezielte Aufklärung kann sich hier direkt<br />

auf den Abfallberg auswirken. Darum touren<br />

die <strong>Umwelt</strong> Profis mit einer Wanderausstellung<br />

zum <strong>Thema</strong> „Verantwortungsvoll konsumieren“<br />

durch Oberösterreichs Schulen und<br />

Veranstaltungen. Die Wanderausstellung informiert<br />

über die Methoden der modernen<br />

Verkaufspsychologie und gibt wertvolle Tipps<br />

für einen (umwelt)bewussten Einkauf.<br />

Außerdem informiert ein eigener Bereich<br />

auf der Website der <strong>Umwelt</strong> Profis über verschiedene<br />

Aspekte zum <strong>Thema</strong> abfallarmes<br />

und verantwortungsbewusstes Konsumieren.(http://www.umweltprofis.at/de/landesabfallverband/projekte)<br />

Unterstützt von<br />

Mit der Ausstellung<br />

„Verantwortungsvoll konsumieren“<br />

leisten die <strong>Umwelt</strong> Profis wertvolle<br />

Aufklärungsarbeit.


Lebensmittel im<br />

Abfall<br />

Die Daten über angefallene Abfallmengen und -wege<br />

werden von den BAV an das Land OÖ weitergeleitet.<br />

6 Schwerpunktthema<br />

Abfallentsorgung 7<br />

Einstellung.<br />

Eine Frage der Einstellung ist es hingegen,<br />

wenn Haushalte Lebensmittel wegwerfen,<br />

weil sie nicht mehr ganz so frisch sind wie<br />

am ersten Tag oder weil man nicht mehrmals<br />

dasselbe essen will. Für bestimmte<br />

Speisen oder Anlässe werden außerdem oft<br />

Saucen, Kräuter, Gewürze etc. gekauft (z. B.<br />

Grillsaison). Bleibt etwas übrig, landet es<br />

allzu oft im Müll.<br />

Es gibt viele Wege, überschüssige Lebensmittel<br />

vor dem Verderben zu „retten“, wie<br />

zum Beispiel einfrieren oder verschenken.<br />

Eine weitere Möglichkeit wäre ein „Restlessen“,<br />

zu dem man auch FreundInnen und<br />

Bekannte einladen könnte.<br />

Wer noch mehr für die <strong>Umwelt</strong> tun will,<br />

kann außerdem auch noch Abfall beim Ein-<br />

kaufen vermeiden, indem er/sie zum Beispiel<br />

eine Mehrwegtragetasche verwendet<br />

und Getränke in Mehrwegflaschen kauft.<br />

Die <strong>Umwelt</strong> Profis werden noch in diesem<br />

Jahr Mehrwegtragetaschen dafür anbieten.<br />

Beim Kauf von Produkten aus der Region<br />

spart man nicht nur Transport-CO2, sondern<br />

unterstützt auch noch die heimische<br />

Wirtschaft.<br />

Alle Projekte zum <strong>Thema</strong> „Verantwortungsvoll<br />

konsumieren“ der <strong>Umwelt</strong> Profis der<br />

kommunalen Abfallwirtschaft erfolgen in<br />

Kooperation mit dem <strong>Umwelt</strong>land OÖ und<br />

dem Genussland OÖ.<br />

Mehrwegflaschen bei Getränken sind ein weiterer wichtiger Schritt, um den Abfallberg zu reduzieren.<br />

Näheres zum aktuellen Stand der Aktionen<br />

der <strong>Umwelt</strong> Profis entnehmen Sie der Website<br />

unter www.umweltprofis.at/landesabfallverband/projekte<br />

Quellenangaben:<br />

(1) Schneider F., Lebersorger S.: Untersuchung der Lebensmittel<br />

im Restmüll in einer oberösterreichischen Region (2009)<br />

(2) Engström R., Carlsson-Kanyama A.: Food losses in food<br />

services institutions – Examples from Sweden. Food Policy<br />

29 (2004): 203-213<br />

(3) Selzer M.: Die Entsorgung von Lebensmitteln in Haushalten:<br />

Ursachen – Flüsse – Zusammenhänge (<strong>2010</strong>): 50ff<br />

(4) WRAP: WRAP Food Behavior Consumer Research – Findings<br />

from the qualitative phase. In press (2007)<br />

i<br />

Fact Box<br />

Einfluss auf Lebensmittel im Restmüll (1)<br />

Stadt/Land. In ländlichen Regionen werden<br />

deutlich weniger Lebensmittel weggeworfen als<br />

in der Stadt.<br />

Einfamilienhaus/Mehrfamilienhaus. Pro Kopf<br />

landen in Mehrfamilienhäusern mehr Lebensmittel<br />

im Abfall als in Einfamilienhäusern.<br />

Alter. Ältere Menschen werfen weniger weg als<br />

jüngere.<br />

Beschäftigung. Mit zunehmendem Beschäf-<br />

tigungsverhältnis werden mehr Lebensmittel<br />

weggeworfen.<br />

Kein Einfluss: Einkommen. Haushalte mit nied-<br />

rigerem Einkommen werfen genauso viel weg<br />

wie Haushalte mit höherem Einkommen.<br />

Fotos: Land OÖ, Picture-Style, ABF-BOKU<br />

Baurestmassen<br />

Wohin mit den Baurestmassen?<br />

Das AWG gibt Antworten.<br />

War es bis vor wenigen Jahren noch erlaubt, die Baurestmassen in geologische Strukturen einzubringen,<br />

so ist die Entsorgung seit 2002 nun genau geregelt.<br />

Die in Oberösterreich anfallenden Baurestmassen<br />

stellen mit mehr als 50 %<br />

die größte Abfallkategorie dar. Bis vor wenigen<br />

Jahren war es üblich, Baurestmassen<br />

mehr oder weniger sortiert und aufbereitet<br />

in geologische Strukturen, Künetten, Gräben<br />

etc. wieder einzubringen. Bis zum In-Kraft-<br />

Treten des Abfallwirtschaftsgesetzes 2002<br />

konnten Baurestmassen unter bestimmten<br />

Bedingungen für geländegestaltende Maßnahmen<br />

verwenden werden.<br />

Mit dem Oö. Abfallwirtschaftsgesetz<br />

2009 wurden die Aufgaben konkret zugewiesen:<br />

Die Gemeinde muss jede Abbruchanzeige<br />

und jeden Abbruchbescheid dem Bezirksabfallverband<br />

melden. Der BAV berät den Abbruchwerber<br />

über die ordnungsgemäße Entsorgungsmöglichkeit.<br />

Nach Abschluss der<br />

Abbrucharbeiten meldet der Abbruchwerber<br />

dem BAV die tatsächlich angefallenen Mengen<br />

und die Entsorgungswege. Diese Daten<br />

werden dem Land OÖ weitergeleitet.<br />

Der Bauherr muss prinzipiell entscheiden,<br />

ob er die Abbrucharbeiten und somit die<br />

Entsorgung vergibt oder ob er diese selbst<br />

organisiert. Bei der Vergabe an ein befugtes<br />

Abbruchunternehmen muss das Unternehmen<br />

die gesetzlichen Vorgaben einhalten.<br />

Für den Bauherrn bleibt nur die Sammlung<br />

und Aufbewahrung der Belege sowie die Be-<br />

Der BAV berät über<br />

ordnungsgemäße Entsorgungsmöglichkeiten.<br />

kanntgabe der Mengen an den Bezirksabfallverband<br />

nach Beendigung der Abbrucharbeiten.<br />

Will der Bauherr den Abbruch sowie<br />

die Entsorgung selbst durchführen, bedarf<br />

es – um bei der Wiederverwendung bzw. Eigenverwertung<br />

der recyclingfähigen Abfälle<br />

fachgerecht und gesetzeskonform vorzugehen<br />

– einiger Vorbereitung und Organisation.<br />

Was mit dem aufbereiteten Material<br />

passiert, muss bereits vor dem Abbruch<br />

feststehen, damit die notwendigen behördlichen<br />

Bewilligungen (Baubewilligung, naturschutzrechtliche<br />

und forstrechtliche Genehmigung,<br />

…) vor dem Einbau des qualitätsgesicherten<br />

Recyclingbaustoffes vorliegen. Die<br />

Recyclingbaustoffe müssen praktisch frei<br />

von Verunreinigungen (< 1 Vol%), chemisch<br />

unbedenklich, bautechnisch geeignet und<br />

qualitätsgesichert sein. Um dies belegen zu<br />

können, sind ein Gutachten eines befugten<br />

Labors und eine genaue Fotodokumentation<br />

notwendig. Weiters darf qualitätsgesicherter<br />

Bauschutt nur einem zulässigen Verwendungszweck<br />

zugeführt und nur für konkrete<br />

bauliche Maßnahmen verwendet werden.<br />

Für einen nicht qualitätsgesicherten<br />

Einbau von Bauschutt hebt die Zollbehörde<br />

einen Altlastensanierungsbeitrag (ALSAG –<br />

seit 20<strong>06</strong>) in der Höhe von 8 Euro pro Tonne<br />

ein. Außerdem führt unsachgemäßer Einbau<br />

zu empfindlichen Strafen. Das Material<br />

muss wieder ausgegraben und dann erst<br />

ordnungsgemäß entsorgt werden. Deshalb<br />

ist das Um und Auf für jeden Abbruchwerber,<br />

sich vorab zu informieren.<br />

Autor: Georg Steidl, Verbandssekretär BAV Braunau<br />

Die Baurestmassen stellen mit 50 % die größte<br />

Abfallkategorie in Österreich dar.


Abfallwirtschaftsgesetz<br />

in OÖ<br />

8 Bioabfall<br />

Bioabfall 9<br />

Biogene Abfälle –<br />

vielfach ein Gewinn!<br />

Paul Zarzer, Amtssachverständiger für biologische Abfallbehandlung<br />

beim Land OÖ, spricht über Regelungen zur Entsorgung<br />

biogener Abfälle laut Abfallwirtschaftsgesetz 200<strong>9.</strong><br />

Wohl kaum ein rechtliches Regelwerk<br />

hat in den letzten Monaten<br />

mehr für Aufregung in unseren Gemeinden<br />

gesorgt als das neue Oberösterreichische<br />

Abfallwirtschaftsgesetz 200<strong>9.</strong> Für viele po-<br />

Es gibt bereits viele<br />

positive Beispiele.<br />

litische Entscheidungsträger stellt die speziell<br />

in „dicht besiedelten Gemeindegebieten“<br />

einzuführende Biotonne, verbunden<br />

mit der Empfehlung, für sämtliche Ab-<br />

Paul Zarzer,<br />

Amtssachverständiger für biologische<br />

Abfallbehandlung beim Land OÖ<br />

fall-Leistungen eine einheitliche Abfallge-<br />

bühr zu verrechnen, insbesondere in finanzieller<br />

Hinsicht eine vermeintliche Hürde<br />

dar. Dass sich diese Befürchtungen bei geschickter<br />

Organisation der Sammlung und<br />

Behandlung aller kommunalen Abfälle<br />

als unbegründet erweisen, zeigen bereits<br />

viele positive Beispiele in verschiedensten<br />

Bezirken.<br />

Abgesehen von einer Verbesserung der<br />

Dienstleistungen für die Gemeindebürgerinnen<br />

und Gemein<br />

debürger<br />

stellen diese getrennt gesammelten biogenen<br />

Abfälle einen Wertstoff dar, aus dem<br />

Mit biogenen Abfällen<br />

können Strom, Wärme<br />

und hochwertiger Kompost<br />

erzeugt werden.<br />

mit relativ geringem Aufwand Strom, Wär-<br />

me und hochwertiger Kompost erzeugt<br />

werden können. Es<br />

stellt sich daher<br />

die Frage:<br />

Ist es<br />

Fotos: Land OÖ, Fotolia<br />

gerade in Zeiten, in denen alternative Energieformen<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnen,<br />

nicht unsinnig, diese leicht zu erfassende<br />

„Energiequelle“ in Form von Biotonnenabfällen,<br />

Speiseresten und Grünabfällen<br />

aus Hausgärten nicht zu nutzen?<br />

Oder ist es stattdessen besser, verbunden<br />

mit hohem Energieaufwand und starker<br />

Belastung unserer Böden, nachwachsen-<br />

Rudi Anschober, <strong>Umwelt</strong>landesrat<br />

Biogene Abfälle – Potenzial mehr<br />

ausschöpfen<br />

Die Bereitschaft der Oberösterreicherinnen<br />

und Oberösterreicher, ihre Abfälle<br />

zu trennen, ist enorm hoch. Altpapier<br />

und Altglas, Kunststoffe, Altmetalle,<br />

de Rohstoffe extra anzupflanzen, um diese<br />

in sogenannten NAWARO-Biogasanlagen<br />

zur Energieerzeugung zu verwenden?<br />

Es wird zukünftig unerlässlich sein, sämtliche<br />

Materialien biogenen Ursprungs zur<br />

Gewinnung von Öko-Energie sowie zur<br />

Düngung und zum Schutz unserer Böden<br />

zu nutzen. Von Küchen- und Speise-<br />

Statement<br />

Sperrmüll und viele andere Fraktionen wer-<br />

den getrennt erfasst und sind somit als<br />

Wertstoffe wiedereinsetzbar.<br />

Auch bei den biogenen Abfällen sammeln<br />

die OberösterreicherInnen bereits vieles<br />

getrennt oder kompostieren selber. „Hier<br />

gibt es jedoch noch Potenzial, mehr biogene<br />

Abfälle aus den Abfallströmen herauszuholen<br />

und damit einen wichtigen<br />

Beitrag zu Klima- und <strong>Umwelt</strong>schutz zu<br />

leisten“, so LR Rudi Anschober. „Mit dem<br />

neuen Oö. Abfallwirtschaftsgesetz 2009<br />

haben wir dafür die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

geschaffen.“ Insbesondere in<br />

dicht besiedelten Gebieten ist die Biotonne<br />

die erste Wahl. Bei der Verdichtung des<br />

Netzes oder der erstmaligen Einführung<br />

der Biotonne unterstützen die ExpertInnen<br />

resten über Klärschlämme bis hin zu Mist<br />

und Gülle aus landwirtschaftlichen Betrieben<br />

reicht die Palette der Materialien, die<br />

durch eine sinnvolle Kombination aus Vergärung,<br />

Kompostierung und Biomassefeuerung<br />

dazu beitragen könnten, fossile Energieträger<br />

zu ersetzen, unsere Böden zu<br />

verbessern und gleichzeitig unser Klima zu<br />

schützen.<br />

des Landes Oberösterreich ebenso wie die<br />

Bezirksabfallverbände und der LAV die Gemeinden<br />

gerne. Erfolgreiche Beispiele gibt<br />

es viele; diese können im Sinne von „best<br />

practice“ als Vorbild dienen.<br />

LR Anschober: „Was die Europäische Kom-<br />

mission in ihrer aktuell vorgelegten Strategie<br />

zur besseren Nutzung von biogenen Abfällen<br />

als Ziele formuliert, haben wir großteils<br />

bereits realisiert.<br />

Ich bin<br />

überzeugt, dass<br />

wir mit der jetzigen<br />

Offensive<br />

für biogene<br />

Abfälle in Oberösterreich<br />

unsere Vorreiterrolle in der Abfallwirtschaft<br />

weiter ausbauen können.“<br />

Bei der Sammlung<br />

biogener Abfälle<br />

besteht noch großes<br />

Potenzial.


10 Bezirksabfallverbände<br />

Bezirksabfallverbände 11<br />

BAV Braunau<br />

Ausbau der<br />

Übernahmestellen<br />

Neubau des ASZ Mattighofen und neue Mobile<br />

Sammelinseln erhöhen Kundenfreundlichkeit.<br />

N ach einigen Jahren der intensiven Standortsuche konnte<br />

am 1<strong>9.</strong>4. das neue ASZ Mattighofen auf dem 5.500 m2 großen<br />

Areal am Kühbachweg in Betrieb genommen werden. Mit einer<br />

Investitionssumme von 1,2 Mio. Euro wurde ein modernes Übernahmezentrum<br />

geschaffen, das sowohl die Abläufe kunden- und<br />

mitarbeiterfreundlich gestaltet als auch Staus und Wartezeiten<br />

verhindert.<br />

Zwei Mobile Sammel-LKWs<br />

betreuen seit 1994 die Gemeinden,<br />

in denen es in der näheren<br />

Umgebung kein ASZ gibt. Nach<br />

der letzten Revision im Jahr<br />

2000 war nun die Neuanschaffung<br />

eines Fahrzeuges und die<br />

Generalsanierung des zweiten<br />

unumgänglich.<br />

Besonders bemerkenswert an den neuen MASIs ist:<br />

die Übersichtlichkeit durch Sichtfenster bei den Sammelcontainern<br />

das größere Platzangebot (breiterer Gang, Aufgangstreppe, ...)<br />

die verbesserte Transportsicherung<br />

die erweiterte Lagerfläche<br />

„Heute ist es wichtig, nicht nur attraktive Flächen für die NahVERsor-<br />

gung, sondern auch für die NahENTsorgung zur Verfügung zu stellen“,<br />

so der Vorsitzende des BAV, Bgm. Franz Harner, begeistert.<br />

Einweihungsfeier ASZ Mattighofen,<br />

v. l. n. r.: Bgm. Franz Harner, LAbg. Maria Wageneder,<br />

Bgm. Friedrich Schwarzenhofer<br />

Berichte aus<br />

den Verbänden<br />

BAV Eferding<br />

Verbändegemeinschaft<br />

in Eferding<br />

3 Verbände gemeinsam in einem Gebäude<br />

ermöglichen neue Synergien.<br />

Mit einer innovativen Idee lassen die Bürgermeister des Bezirkes<br />

Eferding aufhorchen: Sie wollen die derzeit räumlich<br />

einige Kilometer entfernten drei Verbände – Wasser- und Reinhaltungsverband,<br />

Bezirksabfallverband und Regionalentwicklungsverband<br />

– in einem Gebäude unterbringen. Ein passendes Verbändehaus<br />

wird derzeit im Stadtgebiet von Eferding gesucht, das unter<br />

Umständen auch Platz für ein Energiemanagement bietet, welches<br />

im Zuge der Entwicklung zur Energie- und Klimamodellregion im Bezirk<br />

Eferding eingerichtet wird. Da die Bürgermeister des Bezirkes<br />

auf Basis einer Expertise bereits einen Grundsatzbeschluss gefasst<br />

haben, soll dies in naher Zukunft realisiert werden.<br />

Für die BürgerInnen wäre dies insofern vorteilhaft, als damit ein<br />

gemeinsames Kompetenzzentrum aus den bezirksweit agierenden<br />

Verbänden entstehen soll. Darüber hinaus erwartet man sich für die<br />

wenigen MitarbeiterInnen der jeweiligen Verbände bessere Kooperationsmöglichkeiten,<br />

die vor allem im Vertretungsbereich bei Außendienst,<br />

Urlaub oder Krankheit wirksam werden sollen, sowie Synergien<br />

und Einsparungen im Systemnutzungsbereich.<br />

Mit dieser beabsichtigten Verbändekooperation ist man der zurzeit<br />

immer wieder eingeforderten Gemeindekooperation sogar noch<br />

einen Schritt voraus!<br />

Fotos: Fotolia<br />

BAV Gmunden<br />

Die LINZ AG führt seit 2003 eine eigene Entsorgung<br />

von Küchen- und Speiseabfällen durch.<br />

Zielgruppenorientierte<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

M3-Projekt in Ebensee informiert sich beim<br />

BAV Gmunden über richtige Abfalltrennung.<br />

Die Tageseinrichtung M3 (miteinander denken, miteinander reden,<br />

miteinander gestalten) des Samariterbundes Ebensee bietet<br />

Arbeits-, Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten für Menschen<br />

mit Mehrfachbehinderung. Verschiedene Gruppen übernehmen Aufträge<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Die Produktpalette ist sehr vielfältig<br />

(Herstellung von Bildern, Billets und Skulpturen, aber auch von<br />

Lebensmitteln wie Säften, Marmelade usw.) und richtet sich nach dem<br />

Können der MitarbeiterInnen und den Wünschen der Auftraggeber.<br />

Eine Abfallberaterin des BAV Gmunden führt dieses Jahr ein<br />

Projekt mit der M3-Einrichtung durch. Den Anfang bildete eine im<br />

Februar <strong>2010</strong> veranstaltete Führung durch das neue Altstoffsammelzentrum<br />

von Ebensee, wo sich die MitarbeiterInnen von M3 über die<br />

verschiedenen Abfallarten und deren Verwertungsmöglichkeiten informierten.<br />

Weiters wird die Abfallberaterin des BAV die Gruppenleiter-<br />

Innen und MitarbeiterInnen vor Ort beraten, um deren Wissen über<br />

die getrennte Sammlung von Abfällen zu erweitern. Außerdem wird<br />

miteinander eine optimierte Abfalltrennung in den Projekt-Räumlichkeiten<br />

erarbeitet.<br />

Stadt Linz<br />

Entsorgung von Küchen-<br />

und Speiseabfällen<br />

Die LINZ AG verfügt über ein modernes Saugtankfahrzeug<br />

zur richtigen Entsorgung.<br />

Seit dem Jahr 2003 führt der Bereich Abfall der LINZ AG eine eigene<br />

Entsorgung von Küchen- und Speiseabfällen durch. Der Einsatzbereich<br />

dieser Sammlung umfasst Mensen, Krankenhäuser, Gastronomie,<br />

Hotels, lebensmittelverarbeitende Betriebe usw.<br />

Bis 2005 wurde die Sammlung hauptsächlich im Behältertauschsys-<br />

tem durchgeführt. Seit 2005 erfolgt die Entsorgung durch ein moder-<br />

nes Saugtankfahrzeug. Dieses Fahrzeug ist in der Lage, sowohl Tanks<br />

abzusaugen als auch 120-l-Behälter beim Kunden vor Ort zu entleeren<br />

und auch zu reinigen. Weiters können 30-l-Gastro-Ölis mitgenommen<br />

und 120-l-Altspeiseölsammelbehälter abgesaugt werden. Derzeit<br />

werden Abfälle von rund 300 Gastronomiekunden und Großküchen<br />

im Großraum Linz entsorgt. Im letzten Jahr wurden im Rahmen<br />

dieser Sammlung rd. 2.500 Tonnen Trank und Altspeiseöle gesammelt,<br />

wobei die Mengentendenz stark steigend ist.


Berichte aus<br />

den Verbänden<br />

12 Bezirksabfallverbände<br />

Bezirksabfallverbände 13<br />

BAV Perg<br />

Flurreinigungs-Aktion im<br />

Bezirk Perg<br />

Auch heuer war diese Aktion wieder ein großer<br />

Erfolg – dank der vielen fleißigen HelferInnen.<br />

20 Gemeinden des Bezirkes Perg beteiligten sich auch im Jahr <strong>2010</strong><br />

wieder an der Flurreinigungs-Aktion der <strong>Umwelt</strong> Profis. 1.800 Kinder<br />

und Erwachsene halfen zusammen, um Wiesen, Wege, Bäche und<br />

Wälder von achtlos weggeworfenem Abfall zu reinigen.<br />

Von A wie Altreifen bis Z wie Zahnbürste wurde alles gefunden.<br />

Hauptsächlich aber sorgten enorme Mengen an Kunststoffverpackungen<br />

und Restmüll für fast 100 m 3 Abfall, welcher über 8 Tonnen<br />

wog!<br />

Der Bezirksabfallverband Perg unterstützte auch heuer wieder die<br />

Flurreinigungs-Aktion. So wurden fast 2.000 Paar Handschuhe und<br />

1.000 Abfallsäcke an Kinder und Erwachsene ausgegeben. An dieser<br />

Stelle möchten wir uns recht herzlich bei allen Gemeinden, Vereinen<br />

sowie bei den beteiligten Helferinnen und Helfern für die großartige<br />

Unterstützung bedanken und hoffen auf rege Teilnahme an der Flurreinigungs-Aktion<br />

im Frühjahr 2011.<br />

BAV Ried<br />

Variable Behältergrößen<br />

für Rest- und Bioabfälle<br />

Diese Empfehlung gibt der BAV Ried seinen<br />

Gemeinden.<br />

Im Zuge der aktuell erfolgenden Umstellung von den alten 90-Liter-Metall-Ringtonnen<br />

auf neue Kunststofftonnen – in Verbindung<br />

mit der Neugestaltung der Abfall- und Gebührenordnungen in den Gemeinden<br />

– ergibt sich eine günstige Gelegenheit zu einem Systemwechsel.<br />

Waren mit den bisherigen Ringtonnen in Einheitsgröße Variationen<br />

nur im Abfuhrintervall (mit vielen Leerfahrten) oder mit (verwaltungsaufwändigen)<br />

Wertmarkensystemen möglich, bieten die neuen<br />

EN 840-Kunststofftonnen hier interessante neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für angepasste variable Volumens- und Gebührensysteme.<br />

Konkret wurden in Abstimmung mit Gemeinden folgende Variationen<br />

als empfehlenswert erachtet. Für Restabfall 3 Gebindegrößen<br />

60, 90 und 120 Liter bei einem einheitlich 4-wöchentlichen Abfuhrintervall.<br />

Die entfallenden Zwischenintervalle führen zu spürbaren<br />

Kosteneinsparungen. Für die Bioabfallsammlung soll die Bandbreite<br />

von 23 Liter über 60 Liter bis zu 120 Liter reichen, bei einem einheitlichen<br />

Intervall von 13 Abholungen/Jahr mit Konservierung bzw. mit<br />

26–34 Abholungen/Jahr ohne Konservierung. Für die Restabfalltonnen<br />

und Biotonnen werden einheitliche Tarife empfohlen: Restabfall<br />

60/80/100 € pro Jahr, Bioabfall 20/40/60 € pro Jahr. Die übrigen Kosten<br />

(ASZ, Sperrmüll, Bauabfälle, Grünschnitt etc. ) sollen über eine<br />

Grundgebühr je Haushalt (bzw. Betriebsstätte) finanziert werden.<br />

Fotos: Fotolia<br />

BAV Rohrbach<br />

Flächendeckung<br />

der ASZ<br />

Viele vermeintliche Abfälle stellen sich als<br />

noch gebrauchsfähige Produkte heraus.<br />

Flächendeckung der ASZ im Bezirk Rohrbach<br />

ist bald abgeschlossen.<br />

Nachhaltige Abfallwirtschaft bedeutet für<br />

uns Daseinsvorsorge für die kommende<br />

Generation. In den letzten 10 Jahren wurden<br />

vom BAV Rohrbach 10 neue Altstoffsammelzentren<br />

errichtet. Damit ist fast der Endausbau im<br />

Bezirk Rohrbach erreicht, letzter Standort wird<br />

Hofkirchen 2011 sein. Durch die Flächendeckung<br />

der Altstoffsammelzentren wird in Zukunft die<br />

Mobile Altstoffsammelinsel ab 2012 auslaufen.<br />

Baurestmassendeponie des BAV Rohrbach in Stollnberg<br />

bei Ulrichsberg Ausbau des 2. Schüttabschnittes<br />

Aufgrund der regen Anlieferungen wird derzeit der 2. Abschnitt des<br />

Deponiekörpers ausgebaut. Die Erweiterungskosten des 2. Abschnittes<br />

betragen rund 200.000 Euro und finanzieren sich durch die<br />

Einnahmen selbst. Unsere Deponie ist nach dem neuesten Stand der<br />

Technik und der Deponieverordnung entsprechend abgedichtet. Die<br />

Deponie wird laufend durch unser geschultes und geprüftes Deponiepersonal<br />

einer Eigenkontrolle unterzogen sowie durch behördlich<br />

vorgeschriebene Fremdkontrollen überwacht. Trotz der Verpflichtung<br />

zur Verwertung von Baurestmassen wird es immer Deponien geben<br />

müssen, um jene Abfälle abzulagern, die sich mit wirtschaftlich vernünftigem<br />

Aufwand nicht recyceln lassen.<br />

Die Gesamtkapazität unserer Bauschuttdeponie ist im Endausbau<br />

auf 80.000 m3 ausgelegt. Damit haben wir in den nächsten 20 Jahren<br />

ausreichendes Volumen.<br />

BAV Steyr-Land<br />

Erfolgreiche ReVital-Übernahmestelle<br />

ASZ Bad Hall!<br />

Das ReVital-Projekt in Bad Hall wurde zu einer<br />

wahren Erfolgsgeschichte.<br />

Seit der Eröffnung des neuen ASZ in Bad Hall am 31. August<br />

2009 fungiert dieses ASZ auch als ReVital-Übernahmestelle.<br />

Es werden gebrauchsfähige Gegenstände getrennt gesammelt, von<br />

der Volkshilfe Steyr abgeholt und im Volkshilfeshop in Steyr zu günstigen<br />

Preisen abgegeben. Neben dem Aspekt der dadurch entstehenden<br />

Abfallvermeidung kommt auch ein sozialer Aspekt zum Tragen.<br />

Das ReVital-Projekt im ASZ Bad Hall kann nach einer Pilotphase von<br />

acht Monaten als Erfolgsstory betrachtet werden. Laut den Verantwortlichen<br />

der Volkshilfe Steyr kommen derzeit rund 300 KundInnen<br />

pro Monat in die Verkaufsstelle, um Gegenstände aller Art aus der<br />

ReVital-Sammlung zu günstigen Preisen zu erwerben.<br />

Weitere Partner für die Volkshilfe Steyr sind die Altstoffsammelzentren<br />

in Kronstorf und Steyr.


Berichte aus<br />

den Verbänden<br />

14 Bezirksabfallverbände<br />

Abfallentsorgung 15<br />

BAV Wels-Land<br />

Altpapier-Holsystem<br />

kommt<br />

Entsorgung nicht mehr bei den Sammelinseln,<br />

sondern in der eigenen Altpapiertonne.<br />

Öffentliche Sammelstellen sind leider<br />

immer wieder ein Anziehungspunkt für<br />

jene MitbürgerInnen, die es mit der Abfallentsorgung<br />

nicht so genau nehmen. Nicht nur<br />

Überfüllungen durch große ungefaltete Kartonschachteln<br />

stören das Ortsbild. Auch Säcke<br />

mit Restabfall, Kunststoffverpackungen<br />

und sogar Möbelstücke landen regelmäßig<br />

neben den Papiercontainern.<br />

Nach dem Vorbild von fünf oberösterrei-<br />

chischen Bezirken stellt heuer der BAV Wels-<br />

Land die Altpapiersammlung auf eine Sammlung<br />

ab Liegenschaft um. Haushalte und auch<br />

Firmen, die an die kommunale Abfallentsorgung<br />

angeschlossen sind, erhalten eine eigene<br />

Altpapiertonne. Die Teilnahme am neuen<br />

System erfolgt freiwillig und ohne zusätzliche<br />

Kosten für die NutzerInnen.<br />

Die öffentlichen Papiercontainer werden alle<br />

abgezogen. Eine Alternative zur Sammlung<br />

von Altpapier und Kartonagen bieten weiterhin<br />

die Altstoffsammelzentren und Altstoffsammelinseln.<br />

Noch bequemer wird die Altpapierentsorgung<br />

künftig für die Bevölkerung in Wels-Land.<br />

Die <strong>Umwelt</strong> Profis beim Siedlungsfest in Wels<br />

Stadt Wels<br />

Abfallberatung über-<br />

windet Sprachbarrieren<br />

<strong>Umwelt</strong> Profis machen mit beim großen<br />

Integrationsprojekt der Stadt Wels.<br />

Im Welser Stadtteil Noitzmühle ist der Anteil von BewohnerInnen<br />

mit Migrationshintergrund sehr hoch. Probleme oder Konflikte<br />

bei der Abfalltrennung treten immer wieder auf. Deshalb war die<br />

Abfallwirtschaft in das umfassende Integrationsprojekt der Stadt<br />

Wels mehrfach eingebunden. Die AbfallberaterInnen stellten bei<br />

zwei Vorträgen den Zusammenhang zwischen Abfalltrennung und<br />

Entsorgungskosten anschaulich und leicht verständlich dar. Im Anschluss<br />

wurde jeweils eifrig diskutiert.<br />

Beim Siedlungsfest im September nahmen vor allem Kinder und Jugendliche<br />

die Angebote der AbfallberaterInnen begeistert an. Die<br />

Stationen beim Glücksrad-Drehen und Mini-Glascontainer-Basteln<br />

waren ständig besetzt. Spielerisch wurden auf diese Weise Tipps<br />

zum richtigen Sammeln und Trennen weitergegeben.<br />

Für ganz Wels interessant ist ein neu gestaltetes Infoblatt,<br />

das fast nur mit Fotos arbeitet. Damit soll die<br />

richtige Abfalltrennung nicht an Sprachbarrieren scheitern<br />

und die Zuordnung der Altstoffe zu den richtigen<br />

Tonnen für jede/n Mitbürger/in möglich sein.<br />

Elektro-<br />

Kleingeräte<br />

Fotos: Land OÖ, Fotolia<br />

Dabei stecken sie voller wertvoller und<br />

auch gefährlicher Rohstoffe! Beim Recyclingprozess<br />

werden die in den Batterien<br />

und Elektrokleingeräten vorhandenen wertvollen<br />

Stoffe zurückgewonnen und die gefährlichen<br />

Stoffe ordnungsgerecht entsorgt.<br />

Die Demontage der Elektrokleingeräte<br />

findet im<br />

Abfalllogistikzentrum bei<br />

der OÖ. LAVU AG in Wels<br />

statt. Dabei müssen alle<br />

Bauteile, die gefährliche<br />

Substanzen enthalten, entfernt<br />

werden. Aus allen Geräten<br />

werden Bauteile wie<br />

Kondensatoren, Quecksilberschalter,<br />

Leiterplatten<br />

Zusammensetzung der Elektrokleingeräte<br />

KST für Recycling<br />

30 %<br />

Ne-Metalle<br />

12 %<br />

Mengenangaben in Masse-%<br />

Restfraktion (thermisch)<br />

7 %<br />

Auch die „Kleinen“ dürfen<br />

nicht im Restmüll landen!<br />

Batterien und Elektrokleingeräte wie USB-Sticks, MP3-Player, Headsets,<br />

Bügeleisen, Mixer, Rasierapparate etc. landen noch viel zu oft im Restmüll.<br />

Fe-Metalle<br />

51 %<br />

Quelle: EAK/FHAnalytik-Gesellschaft für chemisch-technische Analytik GmbH<br />

und Batterien entfernt. Was übrig bleibt,<br />

sind meist Metalle und Kunststoffe. Sowohl<br />

Eisenmetalle als auch Nicht-Eisenmetalle<br />

können fast vollständig als Sekundärrohstoffe<br />

wiederverwendet werden. Die<br />

Kunststoffanteile werden entweder als sortenreine<br />

Kunststoffe wiederverwendet oder<br />

thermisch verwertet.<br />

Rund 80 % der gesammelten Gerätebatterien<br />

sind Zink-Kohle- bzw. Alkali-Mangan-Batterien.<br />

Viele der in den Batterien enthaltenen Stoffe<br />

sind gefährlich oder giftig. Batterien sollten daher<br />

unbedingt getrennt gesammelt werden!<br />

Elektrokleingeräte und Gerätebatterien<br />

können kostenlos in allen<br />

185 oö. ASZ abgegeben werden!<br />

Da es sich bei der Sammlung von Elektrokleingeräten<br />

und Batterien um ein sehr<br />

wichtiges <strong>Thema</strong> handelt, wird es im 2.<br />

Halbjahr <strong>2010</strong> von den <strong>Umwelt</strong> Profis Aktionen<br />

zu Information und Bewusstmachung<br />

geben. Mehr zu den Projekten der <strong>Umwelt</strong><br />

Profis und zu deren aktuellem Stand auf<br />

www.umweltprofis.at/landesabfallverband/projekte<br />

i<br />

Fact Box<br />

Kategorien von Elektroaltgeräten:<br />

Elektrogroßgeräte: z. B. Waschmaschinen,<br />

Wäschetrockner, Bügelmaschinen, Geschirrspüler,<br />

Ceranfelder oder Heizgeräte<br />

Elektrokleingeräte: Fast alle tragbaren<br />

Elektrogeräte (Bügeleisen, Staubsauger,<br />

Mixer, Kaffeemaschinen, Videorekorder,<br />

CD-Player etc.) und auch Werkzeuge<br />

(Bohrmaschinen, Kreissägen)<br />

Kühlgeräte: Sämtliche Kühl- und Gefrierschränke,<br />

aber auch Klimageräte<br />

Bildschirmgeräte: TV-Geräte, Computerbildschirme,<br />

Laptops<br />

Gasentladungslampen: Energiesparlampen,<br />

Neonröhren, Quecksilberund<br />

Natriumdampflampen<br />

Batterien: Gerätebatterien,<br />

Knopfzellen, Akkus


16 LAVU AG LAVU AG 17<br />

NEUES RUND UMS ASZ<br />

1Rekordergebnis bei der<br />

ASZ-Sammlung<br />

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes<br />

brachte das Jahr 2009 bei der ASZ-<br />

Sammlung ein Rekordergebnis. Die in den<br />

185 ASZ gesammelten Abfälle betrugen rd.<br />

235 Millionen kg. Gegenüber 2008 bedeutet<br />

dies eine Steigerung von 11,4 %.<br />

OberösterreicherInnen sind ambitionierte<br />

und eifrige SammlerInnen<br />

Jede/r einzelne/r Oberösterreicher/in brachte<br />

im Jahr 2009 im Schnitt rd. 170 kg ins ASZ<br />

zur Verwertung. Das sind knappe 50 kg pro<br />

Person mehr, als im Restabfall entsorgt wird!<br />

Verstärkt wurde unter anderem die Sammlung<br />

von Abfällen zur Wiederverwendung<br />

(Textilien, Möbel, Hausrat, Elektrogeräte, ...)<br />

mit einem Zuwachs von 8,4 %. Einen großen<br />

Beitrag dazu leistet das Projekt ReVital<br />

(Sammlung, Aufbereitung und Verkauf von<br />

ASZ unterstützen<br />

beim Sammeln<br />

Es hat sich wieder viel getan in den und um die oberösterreichischen Altstoffsammelzentren: Rekord-<br />

Sammelergebnis, neue Sammelhilfen und Infoblätter und Neubau von Sammelzentren.<br />

Stoffgruppen Mengen Änderung zu 08<br />

Wiederverwendung 3.793 t + 8,4 %<br />

Verpackungen 30.981 t + 5,2 %<br />

Altstoffe 138.542 t + 14,2 t<br />

EAG & Batterien 14.915 t + 13,5 %<br />

Gefährliche Abfälle 7.070 t + 5,9 t<br />

Sonstige Abfälle 40.039 t + 7,5 %<br />

wiederverwendbaren Produkten zur Entlas-<br />

tung der <strong>Umwelt</strong>, Ressourcenschonung und<br />

Klimaschutz), das im Juli 2009 in OÖ gestartet<br />

wurde.<br />

Die Anzahl der gesammelten und wiederverwendbaren<br />

Produkte konnte stark gesteigert werden.<br />

2Alle ASZ-Sammelhilfen<br />

auf einen Blick<br />

Was sind ASZ-Sammelhilfen und wo bekomme<br />

ich diese? Um die ASZ-KundInnen<br />

in ihrer Sammelleidenschaft zu unterstützen<br />

und die sortenreine Sammlung zu Hause<br />

zu erleichtern, wird die Palette an Vorsammelhilfen<br />

für die ASZ ständig erweitert.<br />

Es besteht bereits eine große Auswahl<br />

an ASZ-Sammelhilfen, die direkt im ASZ erhältlich<br />

sind. Detaillierte Infos dazu unter<br />

www.altstoffsammelzentrum.at.<br />

Die praktischen Sammelhilfen machen die getrennte<br />

Sammlung zu Hause immer einfacher.<br />

3Neue ASZ-Infoblätter<br />

als Download<br />

Im ASZ werden rund 80 verschiedene Abfallarten<br />

in 6 Gruppen gesammelt: Abfälle<br />

zur Wiederverwendung, Altstoffe, Verpackungen,<br />

Elektroaltgeräte & Batterien, Gefährliche<br />

Abfälle und Sonstige Abfälle. In<br />

den Infoblättern auf der ASZ-Website unter<br />

www.altstoffsammelzentrum.at finden Sie<br />

eine detaillierte Darstellung der Abfallarten<br />

inklusive der Verwertungsinformationen –<br />

aus Alt wird Neu.<br />

ASZ Wallern<br />

4Die neuen Altstoffsammelzentren<br />

<strong>2010</strong><br />

Die seit 20 Jahren bestehende Infrastruktur<br />

der Altstoffsammelzentren wird in den<br />

letzten Jahren aufgrund der erweiterten<br />

Annahmepalette und der stark steigenden<br />

Sammelmengen an die geänderten Bedürfnisse<br />

angepasst.<br />

Den Kundenbedürfnissen entsprechend<br />

und auf die praktische Funktionalität<br />

achtend wurden ausreichend Fahr- und<br />

Parkflächen geschaffen, der Sammelbereich<br />

für die Groß-Container (Alteisen, Altholz,<br />

sperrige Abfälle etc.) kundenfreundlich<br />

abgesenkt und überdacht ausgeführt<br />

sowie die Büro- und Sozialräume mitarbeitergerecht<br />

gestaltet.<br />

Bei der ASZ-Bauweise wird das architektonische<br />

Erscheinungsbild immer wichtiger<br />

und umweltfreundliche Materialien<br />

stehen im Vordergrund. Das ASZ Grieskirchen<br />

und die BAV-Geschäftstelle erhielten<br />

sogar den OÖ-Holzbaupreis 200<strong>9.</strong><br />

Allein im Jahr 2009 wurden rund 6,4<br />

Millionen Euro investiert und 9 Altstoffsammelzentren<br />

neu gebaut. Seit Anfang Jänner<br />

<strong>2010</strong> sind die beiden neuen Altstoffsammelzentren<br />

Gaspoltshofen und Wallern<br />

in Betrieb und Mitte April wurde das neue<br />

Altstoffsammelzentrum Mattighofen eröffnet.<br />

Für <strong>2010</strong> sind noch 4 weitere ASZ-Neubauten<br />

(Grein (PE), Lohnsburg-Waldzell<br />

(RI), Neustift (RO), Herzogsdorf (UU) mit<br />

einem Investitionsvolumen von 3 Millionen<br />

Euro vorgesehen.<br />

ASZ Mattighofen<br />

ASZ Gaspoltshofen


Abteilung<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz<br />

18 Land Oberösterreich<br />

Land Oberösterreich 19<br />

Die Direktion <strong>Umwelt</strong> und<br />

Wasserwirtschaft (UWD) des Landes<br />

Die Direktion <strong>Umwelt</strong> und Wasserwirtschaft ist mit ihren fünf Abteilungen das Kompetenzzentrum<br />

für <strong>Umwelt</strong> und Wasserwirtschaft beim Amt der Oö. Landesregierung und setzt sich für nachhaltiges<br />

Handeln in den Bereichen Boden, Luft und Wasser ein.<br />

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

sorgen wir für den Schutz und die Sicherung<br />

unserer Lebensgrundlagen in den<br />

Bereichen Boden, Luft und Wasser. Durch<br />

von uns durchgeführte <strong>Umwelt</strong>-, Anlagenund<strong>Umwelt</strong>VerträglichkeitsPrüfungs-Ver-<br />

Wir wollen die schädlichen<br />

Auswirkungen auf<br />

Mensch und Tier so gering<br />

wie möglich halten.<br />

fahren sorgen wir dafür, dass Schadstoffe<br />

vermieden bzw. reduziert werden. Wir wollen<br />

schädliche Auswirkungen auf Mensch<br />

und <strong>Umwelt</strong> so gering wie möglich halten.<br />

Die umfassende Beurteilung von<br />

Anlagen und auch Gebäuden durch unsere<br />

Sachverständigen dient zum Schutz der<br />

verschiedenen öffentlichen Interessen,<br />

wobei ein Miteinander von <strong>Umwelt</strong> und<br />

Wirtschaft zur Standortsicherung Oberösterreichs<br />

angestrebt wird. Neben rechtlichen<br />

Maßnahmen setzen wir Förderungsund<br />

Beratungsinitiativen im <strong>Umwelt</strong>-, Ener-<br />

Hofrat Mag. Rainer Widmann,<br />

Direktion <strong>Umwelt</strong> und Wasserwirtschaft<br />

gie- und Wasserbereich. Ein besonderes<br />

Augenmerk gilt den Maßnahmen für den<br />

Klimaschutz.<br />

Die Direktion <strong>Umwelt</strong> und Wasserwirtschaft<br />

besteht aus fünf Abteilungen.<br />

Drei davon will Ihnen dieser Artikel<br />

genauer vorstellen.<br />

Die Abteilung Anlagen-, <strong>Umwelt</strong>- und<br />

Wasserrecht (AUWR) erfüllt die behördlichen<br />

Aufgaben beim Vollzug unter<br />

anderem der Abfallwirtschaftsgesetze<br />

des Bundes und des Landes, aber auch<br />

des Altlastensanierungsgesetzes sowie<br />

der Gesetze zum Schutz und zur Reinhaltung<br />

der Luft. Dies geschieht auch in<br />

Form von Beratung und Unterstützung<br />

der Gemeinden, der BAV und des LAV<br />

bei der Erfüllung ihrer jeweiligen gesetzlichen<br />

Aufgaben. So können die Gemeinden<br />

etwa ihre Entwürfe der neuen<br />

Abfallordnungen bereits zur Vorprüfung<br />

übersenden, um sich fachkundigen Rat<br />

zu holen. Auch für Genehmigungen von<br />

Abfallbehandlungsanlagen nach dem<br />

Abfallwirtschaftsgesetz 2002 sind wir<br />

zuständig. Wir beraten außerdem bei<br />

der verpflichtenden Einführung der Biotonnensammlung,<br />

bei der Erfassung der<br />

Abfälle aus dem Bauwesen, der gemeindeübergreifenden<br />

Sammlung von Abfällen<br />

oder bei der Klärung von Rechtsproblemen.<br />

Foto: Land OÖ, Sabine Starmayr<br />

Die Abteilung <strong>Umwelt</strong>-, Bau- und Anla-<br />

gentechnik (UBAT) ist für den Sachver-<br />

ständigendienst in den Fachbereichen<br />

Luft, Chemie und Abfall zuständig. Unsere<br />

Tätigkeit beim Abfall umfasst den Sachverständigendienst<br />

bei Behördenverfahren<br />

(z. B. Genehmigungsverhandlungen<br />

von Altstoffsammelzentren) und Überprüfungen<br />

zum Beispiel von Sammlern und<br />

Behandlern von Abfällen. Auch behandeln<br />

wir Fragen zur richtigen Handhabung und<br />

Entsorgung von Abfällen, wie etwa Asbestzement<br />

(alte Eternitplatten, Blumentröge,<br />

Abwasserrohre etc.), Baurestmassen,<br />

Eisenbahnschwellen etc.<br />

Die Abteilung <strong>Umwelt</strong>schutz (US) be-<br />

schäftigt sich mit Grundsatzfragen der<br />

oberösterreichischen Abfallwirtschaft:<br />

von der nachhaltigen Sammlung und Behandlung<br />

über die Wiederverwendung<br />

sämtlicher in Oberösterreich anfallender<br />

Abfälle bis zum Datenmanagement. Zu<br />

den weiteren Aufgaben gehören die Überwachung<br />

von Kompostierungsanlagen,<br />

die Überwachung der Klärschlammqualität<br />

und die Agenden des Bodenschutzes.<br />

Mit der „Bioabfalloffensive“ wollen wir<br />

möglichst viele biogene Abfälle aus Haushalten<br />

nachhaltig nutzen. Durch Vergärung<br />

soll in Biogasanlagen damit zunächst alternative<br />

Energie und dann hochwertiger<br />

Kompost erzeugt werden. Dies spart fossile<br />

Brennstoffe, unterstützt unsere Böden und<br />

schützt letztendlich unser Klima!<br />

Autor: Hofrat Mag. Rainer Widmann,<br />

Direktion <strong>Umwelt</strong> und Wasserwirtschaft<br />

Kompostierungsanlagen liefern wertvollen Kompost.<br />

i<br />

Wir informieren und beraten Sie gerne:<br />

Abteilung Anlagen-, <strong>Umwelt</strong>und<br />

Wasserrecht (AUWR)<br />

Tel: (0732) 7720-12599,<br />

auwr.post@ooe.gv.at<br />

Abteilung <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

(US)<br />

Tel: (0732) 7720-13623<br />

us.post@ooe.gv.at<br />

Abteilung <strong>Umwelt</strong>-, Bau- und<br />

Anlagentechnik (UBAT)<br />

Tel: (0732) 7720-13528,<br />

ubat.post@ooe.gv.at


20<br />

Rückblick<br />

www.umweltprofis.at<br />

Exkursion<br />

Die <strong>Umwelt</strong> Profis auf Erfahrungsaustausch<br />

in der Schweiz<br />

Wie machen es die Nachbarn und was kann man davon lernen?“,<br />

war der Leitsatz des Schweiz-Besuches. Mitglieder des BAV,<br />

der LAVU und des LAV begaben sich auf die Spuren der Schweizer kommunalen<br />

Abfallwirtschaft und besuchten unter anderem eine Kehrichtverbrennungsanlage,<br />

eine Vergär- und Kompostieranlage und ein privat<br />

geführtes ASZ. Fachliche Highlights waren die Besichtigung der Unterflur-Müllcontainer<br />

(im Boden versenkbare Müllcontainer), die in Zürich<br />

üblich sind, und die Diskussionsrunden mit den Schweizer KollegInnen.<br />

Gespräche wurden unter anderem mit der Züricher Stadträtin Ruth<br />

Genner, der Generalkonsulin DDr. Petra Schneebauer und Herrn Dir. Urs<br />

Pauli, Direktor der ERZ Entsorgung und Recycling Zürich, geführt. Während<br />

der Reise wurden wir von Gottfried Neuhold (ERZ) bestens betreut.<br />

Die Reise war eine wertvolle Erweiterung des Expertenwissens.<br />

V. l. n. r.: Bgm. Ing. Josef Moser (Vorsitzender LAV), Stadträtin Ruth Genner (Stadt<br />

Zürich), DI Thomas Anderer (Geschäftsführung LAV), Generalkonsulin DDr. Petra<br />

Schneebauer, Gottfried Neuhold (ERZ Zürich)<br />

Die oberösterreichischen BAV-Bezirksstellen<br />

und Statutarstädte auf einen Blick:<br />

Aktivitäten<br />

Hui statt Pfui<br />

Flurreinigungs-Aktionen <strong>2010</strong><br />

Mittlerweile in altbewährter Tradition wurden auch heuer wieder<br />

in vielen oö. Gemeinden Flurreinigungs-Aktionen durchgeführt.<br />

Dabei reinigen Schülerinnen und Schüler, Vereine, Gemeindemitarbeiterinnen<br />

und<br />

-mitarbeiter Straßenränder,<br />

Plätze und Wälder<br />

von achtlos weggeworfenem<br />

Abfall. Insbesondere<br />

an den Straßenrändern<br />

kommt nach der Schneeschmelze<br />

der Abfall zum Vorschein, der das ganze Jahr über von AutofahrerInnen<br />

aus dem Fenster geworfen wurde. Besonderer Dank<br />

gilt den vielen Kindern und Jugendlichen, die sich jedes Jahr an den<br />

Aktionen beteiligen. Mehr zu den einzelnen Aktionen finden Sie unter<br />

www.huistattpfui.at.<br />

BAV Braunau, industriezeile 32a, 5280 Braunau, 07722-66800, office@bav-braunau.at<br />

BAV Eferding, Prof.-Anton-Lutz-Weg 2, 4731 Prambachkirchen, 07277-3293, eferding@umweltprofis.at<br />

BAV Freistadt, Leonfeldner Straße 36, 4240 Freistadt, 07942-754320, bav.freistadt@epnet.at<br />

BAV Gmunden, Dr.-Rasper-Straße 15, 4802 Ebensee, <strong>06</strong>133-6472, office@bav-gmunden.at<br />

BAV Grieskirchen, Trattnachtalstraße 21, 4710 Grieskirchen, 07248-65001, office@bav-grieskirchen.at<br />

BAV Kirchdorf, Rathausplatz 2, 4560 Kirchdorf, 07582-513200, office@bav-kirchdorf.at<br />

BAV Linz-Land, C-.A.-Carlone-Straße 4a, 4052 Ansfelden, 07229-79870, office@bavll.at<br />

BAV Perg, Bahnhofstraße 20, 4320 Perg, 07262-53134, perg@umweltprofis.at BAV Ried, Eberschwangerstraße 3, 4910 Ried, 07752-81770, office@bav-ried.at<br />

BAV Rohrbach, Umfahrung Süd 3, 4150 Rohrbach, 07289-6925, office@bav-rohrbach.at BAV Schärding, Hofmark 5, 4771 Sigharting, 07766-2220, office@bav-schaerding.at<br />

BAV Steyr-Land, Werkstraße 2a, 4451 Garsten, 07252-43414, steyr-land@umweltprofis.at BAV Urfahr-Umg., Schmiedeg. 4, 4040 Linz, 0732-737359, karl.schneeberger@bav-urfahr.at<br />

BAV Vöcklabruck, Vorstadt 2, 4840 Vöcklabruck, 07672-28477, voecklabruck@bav.at BAV Wels-Land, Ägydiplatz 4, 4600 Thalheim, 07242-93488, wels-land@umweltprofis.at<br />

Magistrat der Stadt Linz, Geschäftsstelle des BAV Linz Stadt, Linz Service GmbH./Abfallwirtschaft, Nebingerstraße 4, 4020 Linz, 0732-3400 6823, g.steininger@linzag.at<br />

Magistrat der Stadt Steyr, Ennser Straße 10, 4402 Steyr, 07252-8990, abfallwirtschaft@steyr.gv.at<br />

Magistrat der Stadt Wels, Geschäftsstelle des BAV Wels-Stadt, Ägydiplatz 4, 4600 Thalheim, 07242-93488, wels-stadt@umweltprofis.at<br />

Impressum: Eigentümer und Herausgeber: Oberösterreichischer Landesabfallverband, Goethestraße 11/1, 4020 Linz. Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Vorsitzender Bgm. Josef Moser. Redaktion: DI Thomas Anderer, Mag. Nicole Palmetshofer. Layout: COMO GmbH. Druck: Trauner Druck GmbH und Co KG, Linz.

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