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Wiederfund von Agrilus guerini LAC. nach über - Koleopterologie.de

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stieß <strong>de</strong>r Verfasser am 26. Juli 2001 bei Brotdorf im Saarland in einem<br />

Salwei<strong>de</strong>nast (Salix caprea) auf alte, "vernarbte" Fraßgänge <strong>von</strong> <strong>Agrilus</strong><br />

<strong>guerini</strong>. Dies war Anlass, dieser Art größere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Die Fraßgänge verlaufen normalerweise als gelblich ockerfarbene, breite,<br />

scharf zickzackförmige Bän<strong>de</strong>r (Abb. 2) im weichen Holzkörper verschie<strong>de</strong>ner<br />

Wei<strong>de</strong>narten, sind aber bei älteren, rin<strong>de</strong>nlosen Ästen gelegentlich als<br />

Narben frei auf <strong>de</strong>n Ästen zu erkennen und gestatten unter günstigen Umstän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n Nachweis selbst unter Verwendung eines Fernglases. Frischeren<br />

Ästen ist <strong>de</strong>r Befall nicht unbedingt anzusehen, in diesen Fällen verhilft das<br />

oberflächliche Abschilfern <strong>von</strong> Holzschichten meist sehr rasch zum Erfolg.<br />

Beson<strong>de</strong>rs "verdächtig" sind Salwei<strong>de</strong>n mit frei aus <strong>de</strong>r Strauchkontur herausstehen<strong>de</strong>n<br />

toten und mit abgeknickten Ästen (Abb. 3), aber auch völlig<br />

intakt aussehen<strong>de</strong> Bäume können die Art beherbergen.<br />

Meist ist es zum Nachweis nicht nötig, Äste abzusägen, es genügt, herunterhängen<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r am Bo<strong>de</strong>n liegen<strong>de</strong>, etwa handgelenkstarke Äste in Abstän<strong>de</strong>n<br />

<strong>von</strong> wenigen Dezimetern kurz anzuschnei<strong>de</strong>n. Man kann auch <strong>nach</strong> <strong>de</strong>n<br />

relativ großen, weit auseinan<strong>de</strong>rstehen<strong>de</strong>n Schlupflöchern suchen und dann<br />

zur Sicherheit <strong>nach</strong>schnei<strong>de</strong>n, bis man auf <strong>de</strong>n in Schlupflochnähe breiten<br />

Gang trifft. Die oberflächlich unter <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong> verlaufen<strong>de</strong>n, gewun<strong>de</strong>nen<br />

Fraßgänge <strong>von</strong> <strong>Agrilus</strong> viridis und die auf engem Raum zahlreichen und<br />

<strong>de</strong>utlich kleineren Schlupflöcher dieser Art lassen sich mit <strong>de</strong>m Fraßbild <strong>von</strong><br />

<strong>Agrilus</strong> <strong>guerini</strong> nicht verwechseln.<br />

3. Ergebnisse<br />

3.1 Brutbäume, Habitate<br />

Wichtigste Brutbaumart ist im Gebiet die Salwei<strong>de</strong>, doch wur<strong>de</strong>n Fraßgänge<br />

auch in an<strong>de</strong>ren Wei<strong>de</strong>narten (Salix fragilis, S. purpurea ...) gefun<strong>de</strong>n. In<br />

Salix alba fan<strong>de</strong>n sich keine Fraßspuren dieser und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren o.g. Prachtkäferarten,<br />

sie wird dagegen (auch im Saarland) nicht selten <strong>von</strong> <strong>Agrilus</strong> ater<br />

(L.) parasitiert.<br />

Bezüglich <strong>de</strong>s Habitats ist <strong>Agrilus</strong> <strong>guerini</strong> im Saarland nicht wählerisch. Man<br />

muss nicht <strong>nach</strong> hochwertigen Lebensräumen suchen. Befallene Bäume<br />

wur<strong>de</strong>n in feuchten Auen und auf Viehwei<strong>de</strong>n ebenso gefun<strong>de</strong>n wie an <strong>de</strong>n<br />

Böschungen <strong>von</strong> Autobahnen, an Bachrän<strong>de</strong>rn, in Feldgehölzen, an Waldrän<strong>de</strong>rn<br />

und inmitten <strong>von</strong> Wäl<strong>de</strong>rn, in Stadtparks, selbst inmitten einer Ortschaft

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