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Im Reich der Heidschnucken - Region Celle Navigator

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<strong>Im</strong> <strong>Reich</strong> <strong>der</strong> <strong>Heidschnucken</strong> W10<br />

Hier kam den <strong>Heidschnucken</strong> eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />

zu. Sie dienten nicht nur <strong>der</strong> Produktion von Wolle<br />

und Fleisch, son<strong>der</strong>n erzeugten auch wertvollen Stalldung,<br />

mit dem die Äcker gedüngt werden konnten. Die<br />

Herden wurden jeden Abend in die Ställe getrieben. Die<br />

<strong>Heidschnucken</strong> setzen ihren Dung nicht während des<br />

Weidegangs ab, son<strong>der</strong>n nur während <strong>der</strong> Rastzeiten.<br />

Auf diese Weise konnte <strong>der</strong> wertvolle Dünger in den<br />

Ställen gesammelt werden.<br />

Gemähtes Heidekraut diente als Einstreu für die Ställe. Auch<br />

Heideplaggen wurden in den Schafställen ausgelegt. Um die<br />

Plaggen zu gewinnen, wurden die Heidepflanzen samt <strong>der</strong><br />

obersten Bodenschicht mit einer Plaggenhacke, <strong>der</strong> Twicke, flach<br />

abgeschält. Auf diese Weise kamen mit Heidekraut und Humus<br />

zusätzliche Nährstoffe in den Stall und schließlich auf die Äcker.<br />

Dort konnte nach einer Düngung mehrere Jahre hintereinan<strong>der</strong><br />

Roggen angebaut werden. Bei sinkendem Ertrag wurde ein Jahr<br />

lang <strong>der</strong> genügsamere Sandhafer und darauf ein Jahr Buchweizen<br />

angebaut. Es folgte eine mehrere Jahre währende<br />

Brachephase, in <strong>der</strong> die Fläche beweidet wurde. Nach etwa zehn<br />

Jahren konnte <strong>der</strong> Acker wie<strong>der</strong> bestellt werden, nachdem er<br />

erneut mit Plaggenmist aus dem Stall gedüngt worden war.<br />

Als in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>Im</strong>porte von<br />

Schafwolle aus Übersee in Konkurrenz zur heimischen Produktion<br />

traten und Mineraldünger für den Ackerbau zur Verfügung<br />

stand, verlor die Schafhaltung in Mitteleuropa an Bedeutung.<br />

Mit dem Ende <strong>der</strong> historischen Heidebauernwirtschaft und dem<br />

Einsetzen umfangreicher Aufforstungen verschwand mehr und<br />

mehr die typische Heidelandschaft in <strong>der</strong> Lüneburger Heide.<br />

Heute wird versucht, mit Hilfe von Pflegemaßnahmen die<br />

verbliebenen Heideflächen zu erhalten.<br />

Heideplaggen<br />

<strong>Heidschnucken</strong><br />

in <strong>der</strong> Misselhorner<br />

Heide<br />

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